2. OG - Atrium

B-Rang: Indiana Jones und der wagemutige Archäologe

Mithilfe eines gewagten Manövers konnten die beiden Magier den verschleppten Archäologen aus Feindeshand befreien, womit sie endlich den Rückzug antreten konnten. Am liebsten hätte der blonde Halbgott wesentlich früher angefangen, hier massiv Kampfkraft einzusetzen, allerdings konnte er aufgrund des Archäologen ein solches Wagnis nicht eingehen. Letztlich hätte er Dr. O´Brien nämlich ebenfalls getroffen und das hätte die Magier nur nachhaltig in Schwierigkeiten gebracht. So musste sich Mareo also den unzähligen Ranken aussetzen, um Zeit für Liora herausschlagen zu können. Als weniger erfahrene Kämpferin wollte er ihr diese Aufgabe also nicht zumuten und stürzte sich daher nur zu gern selbst ins Gefecht, denn so konnte die Blondine den Archäologen finden und zu guter Letzt eben auch retten. Es wurde auch allerhöchste Eisenbahn, denn allmählich hatte der Celeris nicht mehr die Kraft, den vielen Angriffen dieses Pflanzenmonsters etwas entgegen zu setzen.

Nachdem die Blondine mitsamt dem Archäologen zur Prunktreppe fliehen konnte, setzte der Fairy Tail Magier alles auf eine Karte und sammelte sein Mana für einen vernichtenden Schlag gegen das Pflanzenmonster. Er konzentrierte ein großes und mächtiges Altairis über sich und schleuderte es anschließend auf den Gegner, wo jenes lichterloh explodierte und das halbe Atrium mit himmlischer Energie einäscherte. Der ganze Tempel wurde erschüttert und Mareo konnte sich gerade rechtzeitig auf die Treppe retten, bevor er unter irgendwelchen Trümmern jämmerlich verendete. Zwar hatte er noch ausreichend Mana, um nicht einfach aus den Latschen zu fallen, aber sein Körper war ziemlich ramponiert. Nun, wo der Kampf vorbei war und er endlich durchatmen konnte, spürte er auch, wie sehr ihm alles weh tat. Die vielen Schnitte und Stiche hatten seine Kleidung stark in Mitleidenschaft genommen, weswegen es echt ein Wunder war, dass er überhaupt noch etwas trug.

„Es geht schon, danke“, stammelte er wenig überzeugend als Antwort auf die Frage der Blondine, ob alles okay wäre und er es allein hinab schaffte. Natürlich hätte er sich an ihr abstützen können, doch sein Stolz als Fairy Tail Magier stand ihm da etwas im Weg, denn derartige Hilfe nahm er für gewöhnlich erst dann in Anspruch, wenn er gar nicht mehr aufstehen konnte. Und so huschte das Trio die Prunktreppe hinab ins Innere des Tempels, wenngleich Mareo etwas mehr Zeit brauchte, um aufzuholen. Sie waren vorerst in Sicherheit, aber die Gefahrensituation war natürlich nicht gänzlich vorbei. Überall im Tempel konnten derartige Gefahren lauern und dieses Risiko wollte der Magier nicht länger eingehen, denn er war völlig fertig und konnte den Archäologen kein weiteres Mal aus der Patsche retten. Der Blondine ging es da vermutlich ähnlich, weswegen die bisherige Kartographie ausreichen musste.

Sie verließen schnurstracks den Tempel und begaben sich zurück zur Küste, wo auch das Boot angelegt war. Es war nun wirklich an der Zeit, diese seltsame Insel zu verlassen und sich zurück zu ziehen, doch vorher ging es erst einmal ans Wasser. Liora kümmerte sich um den Archäologen und reinigte diesen von dem seltsamen Schleim, der offenbar ziemlich aggressiv auf die menschliche Haut reagierte. In der Zwischenzeit ging Mareo auf ein Knie herunter und atmete erst einmal tief durch, prüfte seine Wunden und nutzte das salzige Wasser ebenfalls, um sich etwas zu reinigen. Das Wasser brannte an den zahlreichen Wunden, doch es half nichts, denn anderes Wasser hatte er gegenwärtig nicht zur Verfügung. Scharf zog er immer wieder die Luft ein, doch er riss sich am Riemen und stand die Tortur durch. Seine goldgelben Iriden blickten dann zur Blondine auf, die sich nach ihm erkundigte, denn er sah wohl echt schlimm aus.

Kurz dachte Mareo an den Kampf zurück, bei welchem er gegen einen Dämonen haushoch verloren hatte und beinahe gestorben war. Er hatte definitiv schon schlimmeres durchgestanden, deswegen lächelte er lediglich. „Das ist halb so wild, mache dir um mich keine Sorgen“, versicherte er ihr also und riss die Reste seiner Jacke vom Oberkörper, um sie zur Seite zu werfen. Sein Shirt war zwar teils auch etwas zerrissen, aber es hielt immerhin noch. „Du solltest dich aber auch noch waschen, bevor wir an Bord gehen. Du bist voller Schleim“, wies Mareo sie daraufhin, sich vielleicht auch noch etwas zu reinigen, war sie schließlich auch besudelt. Eine kurze Weile später befand sich das Trio dann auch schon an Bord und gemeinsam traten sie die Rückreise nach Hargeon an, um den Auftrag auch auf offiziellen Wegen beenden zu können. Dr. O´Brien war äußerst zufrieden mit der Arbeit der Magier und war natürlich für die Rettung äußerst dankbar, dennoch wollte er trotz ausreichender Kartographie nochmals zurück in den Tempel. Das war letztlich aber nicht mehr die Verpflichtung der beiden Magier, die ihren Teil des Auftrages erfüllt hatten und von Dr. O´Brien entsprechend entlohnt wurden. Im Hafen von Hargeon wurde alles Weitere besprochen und abgewickelt, womit die beiden Magier nun frei ihres Weges gehen konnten. Allerdings trennten sich ihre Wege noch nicht, hatten sie schließlich ausgemacht, sich nach dem Auftrag noch ein wenig genauer zu unterhalten.

Und die Dämmerung war bereits herein gebrochen. Sie waren länger im Tempel gewesen, als es sich angefühlt hatte.