Ortsname: Friedhof Aloe Town Art: Freifläche Spezielles: --- Beschreibung: Hinter einer großen, rustikalen Kirche liegt ein großer, umzäunter Bereich, der den örtlichen Friedhof darstellt. Der Boden hier ist sandig wie der Rest der Wüste, auch wenn zwischen den Reihen an Gräbern ein steiniger Weg gebaut wurde und man hier und da ein paar Blumen zu Gesicht bekommt. Die Grabsteine selbst sehen, je nach Familie, unterschiedlich aus, und geht man tiefer auf den Friedhof, kann man auch das ein oder andere ordentlich gehaltene Mausoleum sehen.
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Der Fluss der Zeit... brennt alle Hoffnung nieder... That odd woman... | Cracked Mirror, Awaken!
Weltvorstellungen, sie könnten nicht unterschiedlicher sein. Selbst wenn man über das gleiche Thema sprach, war die Auslegung eines solchen immer etwas Subjektives, individuelles. Vermutlich verstand nur eine Person wirklich, wie man die Dinge meinte, man selbst. Dennoch Menschen waren eben keine Einzelgänger, egal wie sehr sie es sein wollten. Man prägte sich gegenseitig, im Guten wie im Schlechten.
Als sie langsam zu sich kam, behielt sie ihre Abwehr bei. Wer würde sich auch nach so einem Erlebnis auf sein gegenüber einlassen. ”Ich verstehe. Diese Realität ist nicht erstrebenswert, aber Läuterung öffnet das Tor zu einer neuen, erstrebenswerten Realität?” sie atmete hörbar aus und schüttelte leicht den Kopf. Erzähl mir ruhig von deiner Wunschrealität und ich sag dir dann für wie naiv ich dich halte. Denn das, wovon du zu sprechen scheint, ist doch selbst nur ein Wunsch, eine Illusion. dachte sie bei sich, ohne es auszusprechen. Da der maskierte ihre so nah war, wäre das zu gefährlich und sie wusste nicht, ob sie nochmal einem Angriff entkommen würde. Was ihr aber gelingen könnte, wäre ein wenig Abstand zwischen sich und ihm zu bringen. ”Das ist wahr, ich lebe noch, aber nicht wegen dir. Immerhin kam die Explosion von mir. Aber wenn es dir so wichtig ist…” und ihr Gesicht, das bis dahin mehr wütend aussah als alles andere, wurde weich. Ihre Augen weiteten sich als sie sich nach hinten drückte, ein Zittern ging durch ihren Körper ”Bitte, bitte tut mir nichts… ich …ich bin so dankbar, dass ich noch am ..noch am Leben bin. Ich habe diese Gnade nicht verdient. Danke, ich danke euch!” ihre Stimme unterstützt von einem leichten zittern der Lippe. Und nachdem sie damit fertig war, sah sie den Maskierten an und fuhr sanft über sein Haar an der linken Seite während ihr Gesicht liebevoll wirkte ”Ich erfülle doch immer gerne die Wünsche von denen, die so lieb zu mir sind wie du” Da sie so rapide zwischen der Art wie sie reagierte wechselte war offensichtlich, dass es gespielt war, aber es war gut gespielt. Wenn sie in einer anderen Situation gewesen wäre und Amira sich von Anfang an als Opfer dargestellt hätte, wäre das vermutlich sie überzeugend gewesen. So zeigte sie darüber ihre Abscheu. Was dachte sich das maskierte, sie lebte wegen ihrer Handlung, nicht wegen dem, was er getan hatte. Was dachte er sich, hielt er sich für irgendeine Art absurden Gott, der die Welt läutern musste. Außerdem wirkte es paradox, wie sie ihn sanft streichelte, wo sie sich seinen Berührungen doch direkt versucht hatte zu entziehen. Aber genau so war sie, wenn Berührungen von ihr selbst ausgingen war das etwas anderes. Ihr Ausdruck wurde wieder ernst, mit zusammengezogenen Augenbrauen. Während sie begann, ihr Knie hochzuziehen, um den Maskierten hoffentlich etwas von sich schieben zu können.
”Da haben wir wohl einfach unterschiedliche Vorstellungen vom Tod.” kommentierte sie und hörte seinen Ausführungen ”In einem hast du Recht. Mit Hoffnung betrügt man sich selbst. Und dennoch tut man es, obwohl man e besser weiß, nicht wahr. Du glaubst und hoffst, dass die Läuterung der Weg ist, aber wissen kannst du es nicht.” sagte sie und schaffte es durch Druck auf seine Brust sich in eine sitzende Position zu bringen. Der scharfe Schmerz in ihrem Rücken ließ dadurch etwas nach. ”Zu hoffen ist hoffnungslos, das stimmt schon, dennoch tun wir es, so funktionieren wir eben. Wenn man das jedoch erkennt, kann man dementsprechend begegnen. Wie mir scheint, haben wir einfach unterschiedliche Ansätze bei dem gleichen Thema. Aber erzähl mir doch von seiner Läuterung und ich erzähl dir dann, wieso ich das für naiv halte. Außer da steckt mehr hinter als ich bisher sehen kann, ich bin ja bereit mich überraschen zu lassen.” Wenn zwei Personen mit starken Meinungen aufeinandertrafen war es wohl schwer einen gemeinsamen Nenner zu finden, gerade in der Situation wo sich die beiden nicht gerade friedlich gesinnt gegenüber standen. Beide stur waren, stur und stolz.
Als er dann seine Hand auf die Stelle legte, wo sich sein Herz befinden sollte, sprach er wohl einem leeren, schwarzen Loch. Seien Stimme hatte sich verändert, doch es erreichte nicht die Augen. Amira beobachtete ihn nämlich genau, denn wer einmal versuchte auf sie loszugehen, würde es vielleicht ein zweites Mal tun. ”Schmerzen bedeuten, dass du lebst.” sagte sie als der Maskierte die Sinnhaftigkeit von seinem durchlittenen Schmerz hinterfragte. Klang dabei nicht frech oder wütend, nein sie klang verständnisvoll aber ernst. Sie schob ihr Fußes an seine Brust und drückte etwas, um ihre nächsten Worte zu unterstützen. Denn er würde zumindest den physischen Schmerz spüren, wenn sie seine Wunde belastete ”Egal wie sehr du es versuchst dich davon zu trennen, deine Seele erinnert sich für immer an den Schmerz ganz, ganz tief drin.” sie nahm den Fuß von seiner Brust. Sie selbst hatte eine ganz spezielle Verbindung zum Thema Schmerz. Sie hatte ihr Leben lang Schmerzen erlitten. Physische bei den Experimenten, wo es so war, als wäre sie nur dann wertvoll, wenn sie bei den Experimenten irgendwelche Ergebnisse erzielte. Seelische als ihre Schwester entführt wurde und ihr Vater starb. Physische als sie aus dem Labor ausbrach und sich die Rebellenkämpfe angeschlossen hatte. Seelische als Damien sie verraten hatte. Nur hier in Fiore war sie größerem Schmerz bisher entkommen, weil sie sich mittlerweile zu schützen wusste, obwohl sie gleichzeitig das Risiko geradezu suchte. ”Schmerzen. Das ist es, was es bedeutet, am Leben zu sein. Solange du das spürst bist du am Leben, sobald du das verlierst, bist du nichts weiter als eine leere Hülle.” sie flüsterte die letzten Worte. Sie betäubte ihren Schmerz regelmäßig, durch all die Rollen, die sie spielte. Durch, die Kontakte, die Quests, sie nahm das Leben nicht ernst, es war wie ein Spiel für sie. Doch manche Nacht…Nächte wie diese erinnerten sie daran, was tief in ihr verborgen lag. ”Ich kann dir eins versprechen. Schmerz kommt wieder, er kommt immer wieder.” sie klang fast resignierend dabei. Sie spürte es ja jetzt gerade, Schmerz in ihrem Rücken, in ihrer Seele. Der so gut überdeckt worden war durch ihre Zeit in Crimson Sphynx. Wie sie selbst es gar nicht hatte sehen können, aber er war dennoch noch da, er war nur überdeckt gewesen, aber nie weg.
Als sie ihm ihr Gildensynonym sagte und er behauptete seine Gründe zu haben, seufze sie nur. ”Wie mysteriös” kommentierte sie nur und als er ihr einen Namen nannte, grinste sie. Er nutzte die gleiche Formulierung wie sie. “Du kannst mich nennen” war von ihr ein geschickter Weg ihren wahren Namen zu verbergen und dennoch nicht zu lügen. Ob er das erkannt hatte? Sie hatte ihre Gründe keinem ihren richtigen Namen zu sagen, Gründe die ihn ebenso wenig angingen, wie offensichtlich seine Gründe sie nach ihrem Namen zu fragen. Seine nächsten Worte waren jedoch spannend und sie seuftze. ”Du verstehst eine Sache nicht. Vertrauen würde bedeuten, dass ich darauf hoffe, dass das, was du sagst, der Wahrheit entspricht. Das du mir raushilfst, damit wir uns ganz simpel unterhalten können.” sie beugte sich etwas vor als sie sagte ”Aber auf sowas hoffe ich nicht. Ich habe auch nicht darauf gehofft das du mich verschonst. Denn ich vertraue dir nicht, wieso sollte ich jetzt damit anfangen?” sie lachte als sie sich zurücklehnen ”Du vertraust mir ja offensichtlich auch nicht” sie hob die gefesselten Arme ”Sonst wären das hier doch unnötig, hm?” Als ob diese sie aufhalten würden. ”Ich traue dir genauso wenig wie du mir und das ist auch richtig so. Vielleicht verrate ich dir warum, wenn du lieb fragst.” sie grinste verschmitzt. Auf die andere Frage ging sie nicht ein, auf das Thema Flucht und ob dies ein vertrauter Ausweg für sie wahr. Stattdessen sagte sie ”Außerdem dachte ich, du hast diesen Ort absichtlich gewählt, vermutlich weil es hier so bequem ist.” sie lachte kurz ehe sie ernst ergänzte ”Wenn du einfach wissen bist, was für ein Mensch ich bin, wieso fragst du dann nicht direkt? Denn anscheinend bin ich dir ja doch nicht so egal, wie du noch vor ein paar Minuten behauptet hast.” und fixierte ihn. Er spielte Spielchen mit ihr, das merkte sie. Sie wusste nur noch nicht, was für ein Spiel das Ganze war. Sie war genervt, aber leider auch neugierig. Sie war zwar der Meinung, dass Vain, wie er sich nannte, verdrehte Ansichten zu gewissen Themen hatte. Aber er schien genauso verletzt worden zu sein wie sie. Sicher war er sich selbst auch am nächsten und vertraute nur auf seine eigenen Worte und Handlungen. Vielleicht war er ein wenig naiv, aber insgesamt vermutlich weniger naiv als all die anderen hier. Auch wenn sie nicht daran glaubte, dass sie jemals jemand wirklich verstehen konnte, sie war dennoch neugierig.
Hass bewirkte Hass und auch ohne genau das zu wissen, steuerte Amira eigentlich sofort auf diese Tatsache hinzu. Sie gab den Ansichten von Tartaros eigentlich nur noch mehr Feuer, in dem sie selbst sich darum kümmerte, das er in seinen Ansichten bestätigt würde. Es gab kaum eine Situation, in welcher er sich nicht die Gedanken darum gemacht hatte, wie falsch diese Welt doch nur war und in welchen totalitären Abschaum sie sich verwandelte. Er erkannte selbst, dass es überhaupt keinen Grund mehr gab, in einer Höllenwelt wie diese eine war, zu leben. Denn schließlich brachte das auch einfach nicht wirklich etwas ein. Alles, was man dachte, von dem man angenommen hatte, das es sich wirklich positiv herausstellen würde, war eigentlich gänzlich falsch. Denn, es gab dieses Aufeinandertreffen nicht, eines der richtigen Welt und eines der falschen Welt. Denn, es gab auch diese zwei Seiten einer einzien Medaillie nicht. Schließlich war diese Höllenwelt nur noch ein einziges Unheil, sie war falsch. So sehr man es auch versuchte, zu akzeptieren. Diese Fehler, die passierten, die geschahen ja nicht ohne wirklichen Grund. Denn, diese Welt war dafür verantwortlich. Und mit ihr auch gleichzeitig diese Realität. Nichts von dem, was wirklich existierte, hatte noch einen großartigen Wert. Denn alles, was beendet werden musste, um diese Höllenwelt zu verändert, war nur, die Realität zu läutern. Und das war nur möglich, wenn die Ordnung, so wie man sie kannte, vollständig auf den Kopf gestellt war und es für alle nur noch ein einziges, grundlegendes und zwingendes Gefühl gab: Den Hass.
Menschen konnten sehr wohl Einzelgänger sein. Es gab hin und wieder Exemplare, denen war es einfach nicht erstrebenswert, sich zu binden. Gemeinsamkeiten zu entdecken, auf Kameraden zu hoffen. Es gab auch Individuen, die sich von den Normalsterblichen unterschieden, bei denen man anerkennen musste, das es absolut keinen Sinn hatte, auch nur zu versuchen, sie in Gesellschaft zu bringen. Einzelgänger und Einsamkeit, das waren zwei bedeutende Worte, welche die Menschheit schon zeitlebens ihrer Existenz wie ein unsichtbarer Schatten begleiteten. "Wenn du je in dieser grausamen Realität gelebt hast, dann sollte dir eigentlich klar sein, dass sich darin kein einziger Wunsch erfüllt. Denn die grausame Wirklichkeit ist nicht aufzuhalten." In jenem Satz spiegelte sich die tiefe, in der Seele verwurzelte Abneigung gegenüber dieser grausamen Wirklichkeit hernieder, die Tartaros tatsächlich gegenüber der Welt hegte. Er verspürte nichts als Hass, es gab nicht einen Funken an positiven Energien. Er wollte diese Realität zerstören und sie Läutern, damit endlich die wahre Wirklichkeit eintreten kann. "Du verstehst also, sagst du? Du verstehst, dass diese Welt nicht das ist, was sie vorgibt zu sein? Das sich wirklich nichts erfüllt, von dem, was du dir wirklich wünschst? Ich bezweifle, dass du wirklich erkannt hast, was es bedeutet, keinen Schmerz mehr zu besitzen." Damit meinte er aber keinewegs den körperlichen Schmerz nach einer Verwundung oder ähnlichem, nein. Nein, er meinte die wahre Pein, den psychischen Schmerz, den emotionalen Schaden, den Schmerz, der auf der Seele brannte und sie nachhaltig zerstören könnte, wenn man nicht stark genug war. Dieser Schmerz war es, von dem der Maskierte die ganze Zeit über sprach.
Sie glaubte also nicht, das nicht sie selbst der Grund war, warum sie im Moment noch lebte, sondern einzig und allein der Orangehaarige? Was für ein folgenschwerer Irrtum. Es stellte sich die Frage, ob es sonderlich klug gewesen ist, in dieser Hinsicht so zu reagieren, wie sie es im Augenblick tat. Zugegeben, der Zynismus, den sie an den Tag legte, war schon etwas, den Tartaros nur sehr ungerne wirklich Schaden würde. Aber, wenn es nicht anders ging? Vielleicht, aber nur vielleicht, wäre ja doch noch ein Platz auf dem Schachbrett frei gewesen für sie, vielleicht als eine der entscheidenen Spielfiguren, die er nur einsetzte, wenn er auf den Sieg gehen wollte? Nur, wenn es überhaupt soweit käme. Bisher hatte sich 'Alice' ja nicht sonderlich klug angestellt. Aber, sie musste ja schließlich selbst wissen, was gut für sie war... Oder? "Du solltest den Schnabel besser nicht so weit aufreißen. Bevor du so etwas machst, solltest du dir auch sicher sein, dass du alle Eventualitäten bedacht hast. Nicht, dass dir deine eigenen Worte sonst noch um die Ohren fliegen..." Das klang fast schon nach einer Drohung, aber vielleicht waren das auch nur warnende Worte von Vain, so wie er sich ihr vorgestellt hatte? Ein leichtes Grinsen zierte sich unterhalb der Maske, natürlich außerhalb des Sichtfeldes von Doppelzöpfchen. "Gift ist eine in der Natur heimtückische Waffe, die nicht nur dazu da ist, um Angreifer fernzuhalten... Was glaubst du geschieht, wenn sich dieses auf einem Friedhof befindliche Erdloch eilig mit diesem biologischem Stoff füllt? Wenn es keinen Ausweg gibt und man erkennt diese Lage, in der man sich befindet... Tritt sie dann nicht ein, die Hoffnungslosigkeit?" Jetzt spielte Tartaros einen ungemein wirklich cleveren Schachzug aus. Einerseits formulierte er seine Worte so, als wären sie eine Drohung gewesen, andererseits sprach er davon, dieses Loch zu füllen, obwohl er sich selbst auch darin befand und außerdem spielte er die Hoffnungslosigkeit an, die sich für Alice nicht wie die Wirklichkeit anhörte. Damit legte er es in ihre Entscheidung, ob sie seinen Worten Glauben schenken würde. Das er tatsächlich über Gift verfügte, das konnte sie natürlich nicht wissen.
Berührungen erschienen so ein wenig das Paradoxon der Blauhaarigen zu sein. Akzeptierte sie es doch nicht, wenn sie berührt wurde, andererseits berührte sie ihn sanft und streichelte über sein Gesicht. Nichtsdestotrotz versuchte sie direkt darauf, ihm mit dem Knie wieder von sich zu drücken. Das war eine Gestik, welche Tartaros nur noch eine gewisse Zeitlang wirklich zulassen würde. "Falsch. Ich glaube weder noch hoffe ich. Das habe ich längst hinter mir gelassen. Diese Welt wird sich schon sehr bald verändern. Die Vorbereitungen dafür sind auch schon in vollem Gange. Diese Welt wird schon sehr bald am Ende sein..." Die Ausführungen, so wie sie vom Doppelzöpfchen erzählt wurden, spielten für ihn keine Rolle. Er sagte bereits, dass dies nichts als Phrasen sind. Traumvorstellungen. "Unsinnig. Das was du da sagst, ist nichts weiter als eine romantische Vorstellung von Glück. So etwas wie Glück existiert jedoch nicht. Und es existiert auch keine Hoffnung. Es gibt nur pures Elend..." Aber sie wollte hören, was er zu diesem Thema noch zu sagen hatte. Selbst, wenn sie ebenso meinte, dass ihre Ansichten zu diesem Thema ein wenig auseinandergingen, im Grunde, tief in ihrem innersten Kern waren sie sich dennoch ähnlich. "Niemand findet in dieser absurden Wirklichkeit das, was er sich wünscht. Denn so etwas existiert nicht. Du kannst nicht wissen, wann die, denen du vertraust, dich hintergehen werden. Du kannst nie wissen, ob das, wofür du dich aufopferst, wirklich das Richtige ist. Freunde... Kameraden. Irgendwann werden sie dich im Stich lassen, sie benötigen dafür noch nicht einmal einen wirklichen Grund. Liebe... Freundschaft... Vertrauen... Sie alle haben eines gemeinsam, sie alle verwandeln sich irgendwann in Hass. Irgendwann wird es immer etwas oder jemanden geben, der so denken wird wie ich. Es reicht, eine Enttäuschung zu erleben, um die Saat des Hasses keimem zu lassen. Auch dir... Nein, einfach allen... Jedem wird es so ergehen wie mir... Alle werden mir gleich sein, alle werden sie ihn spüren, diesen unbändigen Hass!" Erkannte Alice vielleicht jetzt, das es in dieser Welt keinen wirklichen Sinn hat, weiter zu existieren?
"Ich werde sie läutern, diese Höllenwelt... Diese verfluchte Welt.. Für alles, für das sie verantwortlich ist, werde ich sie verändern. Es wird eine Welt geben, eine Realitöt, eine Wirklichkeit, die frei ist von solch unwirklichem Zeug. Die wahre Bestrebung, dieser Welt einen neuen Glanz zu verpassen, alle in einem einzigen Gefühl zu vereinen ist das, was ich erschaffen werde. Ich führe diese Welt zu wahrer Gerechtigkeit. Erst dann wird niemand mehr verletzt werden können. Eine Welt, an dem niemand mehr vor einem Grab eine armselige Ausrede erfinden muss..." Es stimmte, sie waren wirklich zwei Sturköpfe. Aber eben genau das machte sie auch wieder so nahbar einander. Sie waren ähnlich zwei Seiten einer einzigen Medaillie. Tartaros erkannte die Hoffnungslosigkeit und alles, für was er selbst stand, in der Blauhaarigen wieder. Gerade deshalb erkannte er in ihr auch eine Schachfigur in seiner Ideologie. Er musste sie einfach auf seine Seite bekommen. Er musste es einfach schaffen, sie zu manipulieren.
Schmerz in der Seele, körperliche Pein. Alice nahm an, das er vom Letzterem sprach, doch Tartaros meinte den viel schlimmeren Schmerz. Den, der Wunden aufreißt, welche auch von der Zeit selbst niemals in Gänze verheilt werden können. Erneut drückte sie ihm mit dem Knie gegen die Brust. "Wer redet denn hier von körperlichen Schmerzen? Dieser Kinderspruch, Schmerz bedeutet Leben, ist nur eine Bestätigung der Einfältigkeit vieler. Die, die das von sich geben, haben doch überhaupt keine Ahnung davon, was Schmerz überhaupt ist und was Schmerz überhaupt bedeutet!" Tartaros erkannte, dass diejenigen, die sich an solche Behauptung klammerten, selbst nichts Weiter als Träumer waren. Die sich auf das Glück verlassen wollten. Denn das bedeutete auch, dass sie weiter Hoffnung besaßen. Was aber nicht sein konnte, schließlich existierte die Hoffnung selbst nicht. Und Tartaros hatte auch überhaupt kein Problem damit, diejenigen notgedrungen höchstpersönlich von der Hoffnungslosigkeit zehren zu lassen. Absolut nicht. "Der Schmerz, der in der Seele wohnt, er ist der Keim des Hasses. Er bestätigt nur die Hoffnungslosigkeit. Die Spirale dreht sich endlos. Liebe, Freundschaft, Vertrauen, sie werden zu Hoffnung. Und aus Hoffnungen entstehen Träume. Doch Enttäuschung und Missgunst keinem die Zwietracht. Aus ihr entsteht Schmerz. Und aus dem entwächst schlussendlich der Hass. Es ist ein nie endender Kreislauf, der unaufhörlich mit dieser Welt verbunden ist. Erkennst du es nun endlich, dass diese grausame Realität absolut nicht erstrebenswert ist?"
"Nein, du hast recht." Entgegnete Tartaros ihr, als sie ihn darauf ansprach, was er augenscheinlich selbst nicht verstand und sie ebenso erklärte, was ihrer Meinung nach Vertrauen in diesem Moment beobachtete. "Deine Fessel dient einzig und allein einem ganz bestimmten Zweck. Aber... Ich habe nicht vor, dir diesen mitzuteilen..." Eines stimmte, Tartaros spielte nicht nur ein Spielchen mit ihr, er testete sie sogleich noch aus. Außerdem war er nun an der Reihe, sich dafür zu revangieren, das sie es gewagt hatte, seine Verletzung sogar noch zu verstärken. Als Alice sich schlussendlich zurückgelehnt hatte, nutzte Tartaros den Moment. "Einverstanden. Dann erzähl mir einmal davon, was für eine Frau du bist. Schlecht siehst du ja nicht aus. Ich höre dir auch aufmerksam zu. Und während ich das tue..." Unterbrach er seinen Satz. Daraufhin kramte Tartaros in der Innentasche seines Mantels und holte ein paar Pflanzensamen hervor. Allesamt von der gleichen Pflanze. Danach reagierte er sehr schnell und buxierte sich so über Alice, dass sie ihn diesmal nicht so leicht abschütteln konnte. Wo sie nun mit dem Rücken zur Wand saß, saß er nun regelrecht auf ihr, drückte mit seinem Körpergewicht ihre Knien gen Boden, damit sie es nicht schaffen konnte, diese auch nur ansatzweise anzuheben. Für sie Moment wäre sie ihm nun ausgeliefert gewesenm schließlich ware die Hände weiterhin gefesselt. Er schob seine Maske um wenige Millimeter in die Höhe, sodass seine Lippen sichtbar wurden und sein Grinsen zu erkennen war. "Das hier sind Samen des Wunderbaumes. Sogenannte Ricinus-Samen. Sie besitzen ein so stark toxisches Gift, dass sie unmittelbar nach dem Verzehr töten. Während du mir also erzählst, was du selbst vorgeschlagen hast, überlege ich, mit welcher Methode ich dir diese Ricinus-Samen zu essen geben werde..." Aber, er hatte noch immer nicht genug. "Achja. Diesesmal solltest du dich besser nicht bewegen. Denn ich gebe gerade über die Atemluft ein wenig Gift ab, was du bestimmt einatmen wirst. Was das wohl für ein Gift sein wird? Beweg dich also besser nicht." Eine Methode von dem, was er sagte, war nur ein Bluff, aber das musste sie ja nicht wissen. Die Rizinus-Samen waren aber tatsächlich echt und höchst giftig. Und er war nun einmal ein gefährlicher Giftnutzer. Aber wiegesagt, eine Methode war nun einmal nur ein Trick. "Es gibt noch eine Möglichkeit... Wenn ich dir helfe, das Gift neutralisiere und dich sogar befreie... Wirst du dann alles tun, was ich dir sage? Wirst du dann unabänderlich dem Folge leisten, was ich von dir möchte, Alice?" Demonstrativ hauchte er ihr ihren ihm gegenüber gewählten Namen Alice neben das Ohr, während er ihr wieder gefährlich nahe dem Gesicht kam. Dieses Mal jedoch auch höchst toxisch gefährlich. Auch, wenn sie bestimmt nicht daran glaubte, dass es jemanden gab, der sie verstand, gab es dieses Mal auch jemanden, der sie eigentlich nur widerwillig töten wollte. Und diese beiden jemande waren hier vor ihr, personifiziert in diesem Niemand direkt vor ihren Augen...
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Venom Breath TYP: Lost Magic ELEMENT: Gift KLASSE: I ART: Passiv MANAVERBRAUCH: --- MAX. REICHWEITE: Selbst SPEZIELLES: --- VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 2 BESCHREIBUNG: Dieser passive Zauber erlaubt es dem Anwender, die Gifte seines Venom Gland über seine Atemluft freizusetzen.
Intoxication: Suffocation TYP: Gift ELEMENT: Gift KLASSE: II ART: Support MANAVERBRAUCH: 20 MAX. REICHWEITE: Beim Anwender SPEZIELLES: --- VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 4 BESCHREIBUNG: Wenn dieses Gift in den Blutkreislauf gelangt, verengen sich die Gefäße der Lungenkapazität und man bekommt für die Dauer von fünf Minuten etwa fünfzig Prozent weniger Sauerstoff durch die Atmung. Dies ist zwar nicht lebensbedrohlich, jedoch vermindert es die allgemeinen vegetativen Fähigkeiten eines Betroffenen immens, da der Körper in einen Panikmodus umschaltet. Das Gift vermittelt sozusagen ein falsches Gefühl des Erstickens.
”Tja, du wolltest ja auch das ich sterbe nicht, diesen Wunsch hab ich dir ja auch nicht erfüllt.” kommentierte sie knapp. Sie widersprach ihm aber nicht, bisher hatten sich ihre Wünsche auch nicht erfüllt, nicht dauerhaft. Jede Person, die ihr wichtig geworden war, war auf die ein oder andere Art aus ihrem Leben verschwunden. Wann war es wohl so weit, dass ihr genau das auch hier in Fiore passieren würde? Sie schnaubte als der maskierte das Thema Schmerz wieder aufgebracht. Sie verstand sehr wohl, wovon er sprach. Aber sie hielt es für absurd keinen Schmerz mehr zu verspüren, es war eine der vielen Formen von Selbstbetrug. Es war nicht anderes als Hoffnung, nur vom anderem Ende. Amira ließ den Kopf etwas vorfallen und sah dann durch die ihr ins Gesicht fallenden Haarsträhnen zu ihm auf. ”Wenn du meinst. Vielleicht kann einen eben ein anderer nie wirklich verstehen.” murmelte sie, mit einem Hauch Traurigkeit in der Stimme. Ja vielleicht war es so, sie glaubte zu sehen, was er sah, doch sie hatte ihre ganz eigene Wahrnehmung von allem. Sie sah also die Welt der anderen immer nur verzerrt.
Dann kam eine weitere Drohung von dem Maskierten und sie verengte ihre Augen als sie seinen Blick suchte. Ein Blick voller Abscheu und unterschwellig brodelnder Wut. Was verdammt wollte er, erst versuchte er ihr sein Weltbild aufzudrücken und nun drohte er ihr doch wieder. Wenn er wirklich so ein großer Jäger war, wusste er dann nicht, dass man mit seinem Essen nicht spielte? Sie lachte trocken bei dem Gedanken, denn wenn sie ehrlich wäre. Sie wäre genauso vermutlich, vorausgesetzt sie wäre so drauf wie Vain vor ihr. ”Jetzt willst du uns beide vergiften nur, um einen Punkt zu beweisen. Geeez. Du bist ja krass drauf.” sagte sie also und lehnte den Kopf gegen die Erdwand hinter sich ”Unter anderen Umständen fände ich das fast schon spannend.” Sie seufzte und ihr Blick wanderte die Erdwand hoch. Sie wusste nicht, ob es leere, hohle Worte waren, die er von sich gab und doch schätzte sie ihre Situation ein. ”Wusstest du das Explosionen sich in so einem Erdloch auch echt gut machen, das Epizentrum kann sich nicht so weit ausbreiten und das verstärkt den Knallfaktor. Wenn etwas uns beide betreffen würde, ist das keine so gute Drohung mein lieber.” sie schüttelte sanft den Kopf. Sie konnte ja nicht ahnen, wie falsch sie lag, wie unempfindlich ihr Gegenüber zu Giften war. Solange sie das nicht wusste, fühlte sich die Drohung für sie leer und hohl an. Selbst wenn er Gift besaß.
”Uff, da soll mal einer sagen, meine Weltansichten sind extrem.” kommentierte sie und lauschte seinen Ausführungen. Er widersprach allem, was sie sagte und sie seufze. ”Und woher willst du wissen, dass das was du planst auch wirklich funktioniert? Man kann nie wissen, ob ein Plan wirklich funktioniert, da gibt es diesen nervigen und undurchschaubaren Part von anderen Menschen. Und der Knackpunkt ist nicht alle Menschen reagieren immer so wie man es erwarten würde.” Sie nahm eine Hand voll Dreck in die Hand und spielte damit während sie das sagte. Dann fielen Worte, die sie dazu bewegten erleichtert auszuatmen. Oh, endlich etwas was sie zustimmen konnte, vielleicht würde aus diesem einseitigen Gespräch ja doch noch etwas werden. Denn auch sie schätzte, ab inwiefern der Kontakt zu Vain sich lohnen würde. Oder ob sie ausnahmsweise wirklich mal jemanden aus dem Weg gehen würde. ”Der Trick ist, vertraue einfach keinem. Und der Grund ist ganz einfach, überleben.” sagte sie knapp und zog ein Bein an. ”Du musst doch erkannt haben, wie das Leben läuft, wie Menschen und andere Wesen sind?” sie lachte trocken ”Warum sitzen wir noch hier und, reden Vain, hm?” fragte sie und starrte ihn an. Sie redeten, weil beide überlegten, ob sie einen Nutzen voneinander haben würden. ”Du kennst die Antwort, auf die ich hinaus will, nicht wahr. ” sie rollte ihren Kopf zur Seite ”Oder nicht?” sie säuselte die Worte. Verstand er wirklich worauf fis hinaus wollte. Das sich jeder selbst der Nächste war. Das jeder nur nach seinem eigenen Vorteil handelte? Sie würde es ja an seiner Antwort erkennen. ”Was macht dich so sicher, dass du das erreichen kannst, Vain. In meinen Ohren klingt das wie eine Traumvorstellung unmöglich zu erreichen. Willst du einfach alle, die deinem Weltbild nicht entsprechen, umbringen? Tod und Angst hat auf einige genau diese Wirkung mag sein. Aber was machst du, mit denen, die sich davon nicht aufhalten lassen…um das zu erreichen, was du willst, müsstest du die gesamte Welt ändern. Dabei sind wir alle doch nur so winzig kleine Ameisen.” sagte sie und klang ernst. Sie kam aus einer Stadt, wo man genau das versuchte. Unterwerfung durch Gewalt und sie selbst wusste wie viele rebellierten. Wie viele freiwillig ihr Leben ließen, in dem Versuch für sich eine andere Realität zu schaffen. Er schien es eben doch nicht zu verstehen und sie begann resigniert zu seufzen. Vielleicht brachte es nichts, mit ihm zu sprechen. Es war zwar schön für ihn, dass er etwas hatte, woran er glauben konnte, doch Amira hatte für sich akzeptiert, dass sie nichts ändern konnte. Sie konnte vermutlich nur solange in ihrer Illusion leben, bis sie ihr wieder entrissen wurde. Irgendwie traurige Vorstellung.
Sie schloss einen Augenblick die Augen, als ihr Rücken schmerzvoll pochte. Sie würde bald versuchen müssen, hier rauszukommen. Als sie die Augen öffnete und nochmal das Loch hinauf sah, lauschte sie Vain nur noch mit halbem Interesse. Doch seine Worte trafen sie wie scharfe Dornen und als sie den Kopf drehte, um ihn erneut anzusehen, loderte Wut in ihren Augen. ”Keine Ahnung, was Schmerz bedeutet?” knurrte sie und wurde mit jedem Wort lauter. Es war als explodierte etwas in ihr drin. ”Du hast keine Ahnung, wer ich bin oder welche Art von Schmerz ich kenne oder nicht, du arroganter, durchtriebener, hinterlistiger Drecksfuchs” mit jedem ihrer Worte schien sie regelrecht Funken zu sprühen. Als ihre Fähigkeit sich unkontrolliert in ihrer Wut zeigte. ”Mein gesamtes Leben musste ich mich schon mit so unfassbar nervigen Wesen wie dir auseinandersetzen. Erzähl mir nichts von Schmerz, du hast keine Ahnung wie es ist. Jede einzelne Person…jede…” Die Funken nahmen zu und sie schrie regelrecht als sie fortfuhr ”Mein gesamtes fucking Leben war Schmerz… ” sie unterschlug die Zeit in Fiore , oder die Momente des Glücks die in der Rage in der sie sich befand, quasi nichts wert waren ”Wenn du ein niemand bist, weil dein armes, kleines Herz verletzt wurde, dann bin ich das verdammte Nichts” Die Funken stoben auf und als er scheinbar unbehelligt von ihrem Wutausbruch weitersprach, schob sie sich die Erdwand hoch. Sie würde aus diesem Loch kommen und ihn sprengen. Dann würde er glücklich mit seiner Hoffnungslosigkeit vereint sein.
Doch weit kam sie nicht, die Worte, die er sprach, hatte sie nicht gehört, denn das Blut rauschte ihr in den Ohren. Aber seien Handlung wahr es, die ihre Aufmerksamkeit forderte. Er kam näher und drückte sie hinunter, sodass ihre angewinkelten Knie machtvoll auf den Boden gedrückt wurden. Sie keuchte leicht als sie die Erdwand wieder ein Stück hinabrutschte. Die Funken, die sie umgeben hatten, verpufften und sie nahm seien Worte wieder wahr. Ihr Blick huschte zu den Samen in seiner Hand und sie fixierte ihn anschließend mit dem Blick. Dieses elendige Grinsen, sie würde es ihm aus dem Gesicht wischen. Sie griff in ihre Jackentasche, auch mit gefesselten Händen konnte sie wenigstens eine ihrer Waffen greifen und sie umklammerte sie also mit beiden Händen und drückte sie Vain in den Bauch. ”Ich kann dir auch einfach in dein totes Herz schießen” knurrte sie. Als ob er Gift abgeben würde, als ob die Samen echt waren, aber gerade war ihr alles egal und es machte sie unvorsichtig. Denn während sie das tat, geriet die tatsächlich vergiftete Luft in ihre Lungen. Ihre Augen wurden weit, als die Luft scheinbar dünner wurde. Die Hände mit der Pistole senkten sich und sie versuchte einen tiefen Atemzug zu nehmen, was den Effekt aber nur verschlimmerte. ”Du kannst tatsächlich…” murmelte sie, bevor ihr Kopf gegen die Rückwand fiel. Ihr Körper spannte sich an und als Erinnerungen in Amiras Kopf aufblitzen, kam ein dünnes ”Nein, nicht…” über ihre Lippen.
”Die Aufgabe ist leicht, du musst nur durch die Wand kommen, aber beeil dich, du hast nur begrenzt Zeit.” erklang die Stimme des Forscher, während Amira in einem weißen Raum stand. Eine Betonwand stand vor ihr. Wie sollte Sie denn da bitte durchkommen? Sie sollte ihre Fähigkeit benutzen, soviel stand fest. Sie manifestierte eine Explosion in den Händen und stoppte sofort damit, als dass ihre Hand verbrannte. Sie zischte. Aber sie war nicht, die einzige, die einen Zischenden laut machte. Irgendetwas strömte in den Raum. Sie fluteten den Raum mit Gas. Das Atmen wurde schwerer und verzweifelt schaute sie zum Fenster, hinter dem die Forscher standen. Sie würden ihr nicht helfen und sie hämmerte sie mit ihren Händen gegen die Betonwand. Dann begann sie verzweifelt kleine Explosionen auf die Wand zu schießen, während sie anfing zu weinen. Aber die Wucht war nicht stark genug und je länger sie hier stand, desto schwerer fiel ihr das Atmen. Sie sackte in sich zusammen und rief wimmern nach ihrer Schwester als sie zusammenbrach. Wenig später fand sie sich in den Armen eines Forschers wieder. “Wir probieren es morgen nochmal, denk dran, das alles dient einem höheren Zweck” Dann fielen ihr wieder die Augen zu.
Die Erinnerung stach wie ein Stachel in ihr Herz. Die Wut und diese Erinnerung schwemmten die positiven Erlebnisse hier in Fiore fort, für den Moment. Sie hatte einige Momente einfach nur leer vor sich hin gestarrt, während ihr Körper sich angespannt hatte. ”Ich verspreche nichts, ich war schon immer ein Rebell…frag meine Mutter. Sie hat immer versprochen, dass es besser werden würde…aber das wurde es nie.” murmelte sie und ihr Kopf lehnte sich gegen die Dreckwand. Das war kein Nein, aber eben auch kein richtiges Ja. Würde das Vain genügen? ”Weißt du in meinen Träumen bin ich schon öfter erstickt, beendest du es nun? Willst du mir nicht wenigstens dein Gesicht zeigen, bevor… ” sie hustete leicht. Wie konnte die Luft nur so dünn sein und wieso betraf es ihn selbst nicht. War das vielleicht doch alles nur einer ihrer Träume? ”Ich will das Gesicht der personifizierten Hoffnungslosigkeit sehen, bevor… ich will wissen, ob dein Gesicht das meine ist… gespiegelt…” murmelte sie und hob ihre Hand in Richtung seiner Maske. Sie war sich nicht sicher, Erinnerungen, Alpträume und die Realität schienen sich zu mischen. Und sie meinte sich auf eine ganz absurde und verdrehte Weise in dem Maskierten zu sehen. Nur stand sie im Licht und er im Schatten, weil sie sich verzweifelt ans Licht klammerte, wie ein kleines Mädchen, das die Hoffnung einfach nicht komplett aufgeben wollte.
Sparkle TYP: Lost Magic ELEMENT: Feuer KLASSE: I ART: Support MANAVERBRAUCH: 10 pro Minute MAX. REICHWEITE: Beim Anwender SPEZIELLES: --- VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 2, Manaregeneration Level 2 BESCHREIBUNG: Beim Zauber Sparkle kann der Anwender mit seinem Finger eine Linie aus Funken, einer Wunderkerze nicht ganz unähnlich, in die Luft ziehen. Die Funken regnen sanft auf den Boden und verglühen dort, was gleichzeitig den Eindruck eines glitzernden Vorhangs erzeugt. Die Funken selbst sind nicht stark genug, um Schaden zu verursachen, erzeugen sie höchstens leichte Rötungen an stellen, die sie treffen. Die Funkenlinie bleibt bestehen, bis der Anwender kein Mana mehr in diese leitet oder er sich zehn Meter davon entfernt.
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Nero
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Wie konnte man eigentlich nur so von sich selbst überzeugt sein? Wie konnte man der Wahrheit nicht ins Auge blicken? Wie konnte man nur meinen, dass man sich gegen dem, was gut für einen selbst war, nur so auflehnen sollte? Es war grundsätzlich die Überraschung, aus der sich weite Teile dieser Konversation offenbarten. Denn, was Amira nun wirklich überhaupt nicht einsehen konnte, dass war der Punkt gewesen, dass sie sich in eine Situation gebracht hatte, aus der es eigentlich überhaupt kein Entrinnen mehr gab. Es war doch eigentlich völlig egal, was sie in was auch immer für einer kommenden Situation unternahm, ihr Schicksal war doch bereits entschieden. Dabei spielte es doch überhaupt keine Rolle mehr, in wie weit sie versuchte, sich mit ihren Reden in die Überzeugung des maskierten Mannes zu drücken. Letztendlich bewies sie aber nur genau das, was auch schon immer alle Anderen vor ihr bewiesen hatten: Diese Einfältigkeit, diese Einfallslosigkeit, diese Überheblichkeit. Niemand, der mit dem offenkundigem Schicksal der Welt konfrontiert wurde, nahm die Sache wirklich für wahr. Niemand wollte sich ernsthaft damit beschäftigen. Sie bewiesen alle unlängst nur, dass sie nicht in die von Tartaros erstrebte, perfekte Welt gehörten. Das da einfach nirgendwo ein Platz für sie war. Und Amira. Ja, Amira... Wie war eigentlich ihre Position in der Vision des maskierten Mannes zu verstehen? Würde er das mit ihr teilen? Nein, auf keinen Fall. Er wusste es, aber sie sollte erst noch erkennen, was der wahre Wert von Schmerz ist.
"Es ist kein Wunsch. Dein persönliches Schicksal ist mir völlig egal. Du wirst heute sterben, daran ändert sich nichts. Dies wird in deinen Augen die bittere Realität sein." Das Tartaros wirklich so eiskalt und gnadenlos geworden war, verdankte er letztendlich nur einer Vielzahl von Zufällen, die jedoch allesamt auf das gleiche Ergebnis hinarbeiteten. Seine eigenen, persönlichen Erfahrungen der Vergangenheit, das grausame Elternhaus, diese Zwangserwartungen und der Vorfall mit einer gewissen Magierin bewirkten letztendlich eine Abkehr von der Realität an sich. Sie alle für sich genommen erschufen erst den maskierten Mann, wie man ihn jetzt kannte. So zerfressen von Hass, so skrupellos und besessen. "Ich habe erkannt, das ich in der Hölle bin. Ich habe erkannt, dass diese Welt, diese Realität und diese Existenzen völlig wertlos sind. Nur du musst ihn noch erkennen, den wahren Weg zur Läuterung." Wenngleich die Worte, die AMira sprach, fast schon melancholisch klangen, musste sie nicht erwarten, in Tartaros jemanden zu finden, der sie trösten würde. Im Gegenteil, er würde sich sogar noch darin wiederfinden, eben genau diese wunde Stelle weiter anzugreifen. Denn sie zeigte sich dadurch seelisch verletzlich. Was bei einer Person wie ihm natürlich ein absolut tdlicher Fehler ist.
Trauer und Überheblichkeit, darin erkannte der maskierte Fuchs die wichtigsten Eigenschaften der Blauhaarigen vor sich. Es erschien ihm, als wenn sie eine verlorene Seele gewesen ist. Eine, die auf der Suche war nach Antworten. Die Fragen auf den Lippen hatte, die so viel versuchte, aber doch immer wieder bitterlich enttäuscht wurde. Es fiel Tartaros nicht schwer, in ihren Augen zu lesen und Antworten zu finden. Den Rest machte sein Verstand selbst. Er konnte sie lesen, wie in einem offenen Buch. Aber, wenig verwunderlich, schließlich waren sie sich generell sehr ähnlich gewesen. Tartaros hatte das bereits erkannt. Auch nur das war bisher der einzigste Grund für ihn, sie nicht gleich zu töten. Vielleicht war es das grundlegende Interesse, zu sehen, wie sie sich entwickelte. Aber, gewissermaßen hatte der Orangehaarige ja nicht den besten Geduldsfaden. Sie musste also aufpassen, viel würde nicht mehr geschehen müssen, bis eine Situation erscheinen würde, welche die Blauhaarige so besser niemals hätte geschehen lassen dürfen.
"Wenn man Einfluss auf Andere nehmen will, wenn man sie kontrollieren will, wenn man sie beherrschen will, dann nutzt man einzig und allein deren dunkle Seite aus. Und wenn Personen wider erwarten keine dunkle Seite besitzen, dann muss man ihnen eben eine erschaffen, ist doch ganz einfach. Nur so erreicht man, das am Ende alle unter einer Flagge vereint sein werden. Jeder muss bereit sein, sein ganz persönliches Opfer dafür zu erbringen, dafür sorge ich dann aber auch mit der Läuterung. Letztendlich wird es immer jemanden geben, der diesen einen Weg gehen wird. Diesen Weg des Hasses. Meinen Weg." Mal eine kleine Maßregelung seinerseits zu dem Thema, das Menschen unterschiedliche Eigenschaften besaßen. Das stimmte zwar, aber letztendlich konnte man sie alle unter einen einzigen Kamm scheren. Jeder war manipulierbar, man musste nur wissen, was man dafür anwenden musste. Früher oder später landete jeder bei einem so geschicktem Marionettenspieler wie Tartaros. Man musste nur einsehen, das man zu ihm gehörte. Das gehörte nun einmal dazu, die Erkenntnis, dem Nutzen und die Notwendigkeit der Läuterung.
Tartaros legte spielend einen Finger unter ihr Kinn und hob es leicht an. "Weißt du Blauköpfchen, bis jetzt war nicht sonderlich viel zu erkennen, außer vielleicht heiße Luft. Deine Fähigkeiten mögen interessant sein, doch nützen sie dir überhaupt nicht, wenn du nicht weißt, wie du sie geschickt einsetzen kannst. Viel Effizienter ist es hingegen, wenn man weiß, worüber man spricht und diese Tatsache dann auch sofort seine Wirkung entfalten lässt." Natürlich spielte er damit auch auf sein Gift an. Er besaß den Luxus, das er selbst das Gift ungesehen verwenden könnte, zudem war er absolut immun gegen die Wirkung und zum Anderen war es auch einfach eine sehr gefährliche Sache. "Hmh, ein wenig in Stimmung bin ich ja. Vielleicht sollte ich dir ein Angebot machen. Und du kaufst dich einfach wieder in Freiheit zurück?" Es stellte sich nur die Frage, ob der Fuchs wirklich vor hatte, sie gehen zu lassen. Das verriet er ihr damit nämlich auf ganzer Linie überhaupt nicht. Und was sollte es überhaupt bedeuten, sie könnte sich freikaufen. Es schien fast so, als würde sich im Verstand des Taktikers wieder eine große Menge abspielen.
"Deine Ideale sind absurd, sie hegen den falschen Gedanken. In dieser Welt ist das, von dem du schwafelst, vollkommen überflüssig. Wenn alle dasselbe verspüren, dann gibt es niemals wieder irgendwelche unterschiedlichen Auffassungen. Letztendlich kann man sich nur auf sich selbst verlassen. Du kennst ihn doch auch, diesen Blick. Wenn Andere auf dich herabschauen. Wenn sie dich nicht ansehen, wenn sie durch dich hindurchblicken. Wenn sie dir klarmachen, dass du nicht dazu gehörst. Das man dich loswerden will. Am Ende bleibt nur eines übrig, die eine Kraft, aus der alles Andere entsteht. Weißt du, von welcher Kraft ich rede? Du wirst sie kennen. Die absolute... Einsamkeit!" Alice sprach nun aus, was der Orangehaarige die ganze Zeit über vermutet hatte. Sie wusste sehr wohl, was Schmerz bedeutete. Damit bestätigte sie ihm direkt, dass sie sein Spiegelbild gewesen ist. Die Vermutung wich der Überzeugung. Doch ihre scharfe Zunge zeigte nichts als Qual, verdeutlichte die Angst vor dem Schmerz, den sie über all die Jahre erlitten hatte. "Nein, ich kenne dich nicht. Aber das ist mir auch völlig egal. Letztendlich bist du nur ein kleines, ahnungsloses Mädchen. Ein Mädchen, das für kurze Zeit wirklich interessant für mich geworden ist. Aber, das war wohl nur ein Trugschluss. Dennoch, beantworte mir noch eine Frage..." Sanft legte Tartaros die vom Handschuh verborgene Hand auf die Wange der Blauhaarigen und streichelte mit dem Daumen sanft über diese. "Wenn du wirklich so viel Schmerz durchlebt hast... Wieso hast du dann Angst?" Vielleicht traf er mit dieser Frage und dieser Auassage gleich wieder einen Dornenpunkt, aber das konnte ihm eigentlich nicht egaler sein. Er war neugierig und wollte dies wissen. Warum verspürte sie augenscheinlich Angst? Etwa die Erkenntnis, das er nun doch ihr Leben in seinen Händen hielt?
Nun setzte sie ein, die Wirkung des Giftes. "Na los, drück ab. Los, erschieß mich." Entgegnete der Giftslayer ihr eiskalt, als sie ihm ihre Waffe an den Bauch hielt. Zugegeben, vor diesen Waffen hatte er ein wenig Respekt, aber sie verursachten immer nur so viel Gefahr, wie ihr Träger eine Bedrohung darstellte. Im aktuellen Fall also 0 Prozent. Während die Wirkung seiner Intoxication einsetzte, über die vergiftete Luft zum atmen, offenbarten sich die zwei Gesichter des Tartaros. Der direkte Blick in seine Augen lies den eiskalten Schwall erkennen, der keinerlei Gnade oder Mitleid kannte und dem das Schicksal aller völlig egal war. Auf der anderen Seite das schelmische Grinsen auf den Lippen des Mannes, direkt im Kontrast zu seinem Blick. Daran erkannte seine Gegenüber schließlich, wie gefährlich er eigentlich wirklich gewesen ist. "Natürlich kann ich. Weißt du, die Kunst ist, kein dummes Gewäsch zu labern sondern auch das umzusetzen, was man ankündigt. Und nur damit du es weißt, ich bin gegen Gift vollständig immunisiert. Es gibt kein Gift, was mir etwas anhaben kann. Bei dir hingegen... sehe ich keine Zukunft..." Das klang schon fast nach Abschied. Gut, sie konnte ja nicht wissen, das dieser Giftstoff sie nicht töten konnte, aber weiter mit der Psyche spielen und ihr den Augenschein geben, das sie hier nun starb, war ganz im Gefallen des maskierten Mannes.
Als die Vergiftung ihre akute Wirkung zeigte und Alice immer weniger Luft zum atmen bekam, hörte er ihren letzten Worten aufmerksam zu. Dabei erreichte er genau das, was er erlangen wollte. Er hörte keinen Widerstand mehr. Augenscheinlich war es ihm gelungen, ihren Willen zu brechen. Bedrohlich nahe kamen seine Lippen der ihren, wenige Millimeter, ja nur ein Hauch trennten sie vor der Vereinigung. Und doch kam es nicht dazu. Denn Tartaros zerbiss vor den Augen der jungen Dame die Ricinus-Samen und schluckte sie in Gänze. Sodass diese wirklich tödliche Gefahr verschwinden konnte. Schlussendlich wollte er sie nicht mehr umbringen. Aber, das musste sie ja jetzt noch nicht wissen. Immerhin stimmte sie ihm zu. "Sehr gut. Genau das wollte ich von dir hören. Jetzt hast du dir eine Belohnung verdient. Ich werde deinem Leid ein Ende setzen..." Der Fuchs realisierte, das die junge Dame Hand an seine Maske legte. Sie wollte wissen, was für ein Gesicht sich darunter befand. Er bewegte sich keinen Millimeter, aber sie schaffte es nicht, die Maske zu bewegen. Unterdessen erhob Tartaros sich und erriff Alice unter dem Kopf und unter der Hüfte und hielt sie so im Arm. Nun bündelte er das Mana unter seinen Füßen und verschaffte sich mit Meteor die Möglichkeit, in die Luft zu schweben. "Diese Maske ist ein Zeichen, das diese Welt auf mich keinen Einfluss mehr hat. Mein Gesicht ist entstellt. Der Blick auf diese Welt hat es zerstört. Es ist besser, wenn die Maske dort bleibt und mein Gesicht verhüllt." Waren die kryptischen Worte des Fuchses, ehe er schlussendlich an der Oberfläche des Grabes angelangt war. Mehrere Meter entfernte er sich vom Loch und landete am Boden. Gezielt lief er mir Alice im Arm in die verlassene Kirche und legte sie auf den Altar. Nun konnte sie wieder artmen, das Gift aus ihrer Lunge entfernen und langsam wieder zu Kräften kommen. Noch dazu entfernte er die Fesselung ihrer Hände. Dann stand er da, die Maske weiterhin das Gesicht verhüllend. Er lies bisher noch keinen Blick unter diese Maske zu. So sehr sie es sich auch wünschte. "Du musst nicht länger leiden. Das ist vorbei. In meiner Welt werden alle gleich sein. Niemand muss mehr Opfer bringen. Ich biete es dir an. Komm auf meine Seite. Schließe dich mir an. Du bist mir ähnlich. Gemeinsam werden wir diese Welt erneuern und ihr die wahre Läuterung bringen." Nun stand er nch immer im Schatten und sie noch immer im Licht. Sie gab die Hoffnung nicht auf, doch er begann, sie davon zu überzeugen, das der Schatten das wahre Glück darstellt. Und vielleicht eröffnete sie sich damit einen Pfad, den sie bestreiten konnte, um endlich in Erfahrungzu bringen, wer eigentlich hinter dieser Maske steckt...
Rebellion, das war etwas, was sie tat, mit jedem verdammten Atemzug. Nur deshalb existierte sie noch, nur deshalb hatte sie überlebt. Sie war eben nicht wie ein jeder andere. Nicht wie jene, die sofort aufgaben, die ihr Schicksal akzeptierten. Hätte sie das getan, säße sie noch heute im Labor und würde das brave Mädchen ihrer Mutter sein. Aber das war sie noch nie gewesen und das würde sie niemals sein. Heute noch sterben… hallte es in ihrem Kopf wieder. Und danach erklärte er wieder was zu seinem wahren Weg der Läuterung. Was wollte er von ihr Wollte er nun ihr Schicksal besiegeln oder sie konvertieren zu seiner Läuterung. Oder soll sie dem ganzen zustimmen, bevor er den letzten Schlag austeilt. Als ob sie das zulassen würde. Auch wenn sie ihre Deckung etwas verloren hatte, bei den melancholischen Worten, die ihren inneren Wunsch widerspiegelte. Es war nichts, worauf der Oranghaarige einging. Zumindest noch nicht.
Sie ahnte nicht, wie sehr er sie bereits durchblickt hatte. Das ihre Deckung aufgebrochen wurde, Stück für Stück geknackt. Amira tat, als wäre sie ein gefährliches gefräßiges Raubtier, denn ja, sie konnte genau das sein, wenn sie wollte. Dennoch war in ihr auch immenroch ein hilfloses Kind. Das hatte sie nie ganz überwinden können. Sie lauschte den Worten, die folgten und sie verengte die Augen. ”Und was ist dein Opfer?” fragte sie nur und ergänzte dann ”Jeder hat eine dunkle Seite, das ist ja Teil des Problems.” sagte sie und lachte trocken ”Auch wenn es für dich offensichtlich Teil der Lösung ist, du bist wirklich speziell, Vain.” ihr Inneres kämpfte, kämpfte dagegen mehr zu offenbaren. Doch mit jedem Satz, den sie voll Bitterkeit über die Lippen rollen ließ, spielte sie eine Karte in einem Schachspiel, währenddessen sie eingekreist wurde. Sie spielten unterschiedliche Spiele, ja, aber sie spielten um den gleichen Preis. Als Vain ihr Kinn anhob, knurrte sie. ”Du stehst auf Ordnung und Rationalität, ich versteh schon. Aber ich liebe eben das Chaos. Immerhin bin ich kein blindlings gesteuerter Soldat, der stumpf Befehle oberer ausführt. ” kommentierte sie und bevor er auch nur ein Angebot stellen konnte, zischte sie ”Angebot abgelehnt.” und entzog sich seinem Griff. Die nächsten Worte trafen, einen unerwartet wunden Punkt. Ja, sie kannte es gut, wenn andere auf einen herabsahen. Sogar ihre eigene Mutter hatte es getan, nachdem Alita verschwunden worden war. Außen vor zu sein, allein zu sein. Verraten zu werden, um seine eigene Haut zu schützen. Ja, sie kannte das und dass sie das nachempfinden konnte, machte sie wütend. Sie wollte ihm nicht zustimmen, sie wollte es nicht sehen, sie wollte es nicht verstehen. Dabei tat sie es, dieses Mal, bei dieser Aussage tat sie es wirklich.
Aber nur kurz danach explodierte Wut in ihr. Sie wurde immer lauter, sie schrie regelrecht als sie die Kontrolle verlor. ”Ich werde Dir gar nichts mehr beantworten, meinetwegen kannst Du hier unten verrotten…” rief sie, als sie nach oben schaute, schaute, ob sie doch einfach verschwinden sollte. Doch dann spürte sie die Hand an ihrer Wange. Ihre Augen schimmerten voller Wut und als er die nächste Frage stellte, weiteten sich ihre Augen. Sie hatte keine Angst…niemals. Sie hatte vor nichts Angst, nicht mal vor dem Tod. Doch alles, was sie tun konnte, war ihn anstarren. Sie hatte Angst, aber nicht hier vor dem Ende. Nein sie hatte Angst davor, dass ihr Leben auf ewig nur aus Leiden bestehen würde. Sie hatte Angst davor ,dass das, was sich momentan ohne dass sie es wollte, so gut angefühlt hatte, ihr Leben hier in Fiore in der Gilde, dass das alles im nächsten Moment in sich zusammenbrach. Sie hatte Angst, den Schmerz und die Wut wieder als einzig pochendes Gefühl in ihrer Brust zu spüren. Sie wollte das nicht… nein, tief Innen wollte sie glücklich sein. Sie wollte doch nur… ”Ich will nicht mehr leiden. Ich will, dass es aufhört” wisperte sie kaum hörbar. Egal wie sehr sie sich bemühte, es kam immer zu ihr zurück, in ihren Träumen, in ihren Erinnerungen, dieser Schmerz kam immer wieder. Selbst wenn sie in Sicherheit war.
Während der Maskierte auf ihr hockte und sie kurz davor war abdrücken. Sie hätte kein Problem, sich ihm hier zu entledigen, damit er nicht weiter alte Wunden aufreißen konnte und dafür sorgte, dass sie die letzten Jahre in Frage stellte. Doch die Wirkung des Giftes traf sie unerwartet und als sie seine Augen sah, so kalt. Es erinnerte sie an Ailana, an ihre Mutter. Das Grinsen auf seinen Lippen, so heimtückisch. Es erinnerte sie an Damien. In diesem Moment vereinte er alles, was sie verabscheute. Dann überrolle sie Erinnerungen. Die Worte, die fast einem Abschied glichen, hallten säuselnd in ihrem Kopf wieder. Doch auch nach ihrer Erinnerung, nach allem, sie blieb am Leben. Doch alles, was sie sonst in sich verschlossen hatte, alles, was sie so bemüht versteckte, offenbarte sich in den Worten, die sie sprach. Verwirrt und durch die dünne Luft wurde ihr leicht schwindelig. Ihr Herz klopfte schnell und doch wirkte sie plötzlich ganz ruhig. Sie würde es akzeptieren, wenn das Ende nun wirklich kommen sollte. Sein Gesicht kam näher und dann warf er die Samen in seinen Mund und schluckte sie. Er würde sie also nicht töten, natürlich lebendig war sie viel wertvoller. Dennoch sprach er davon, ihrem Leid ein Ende zu setzen. Das würde er nicht können, wenn er sie leben ließ.
Die Hand an der Maske platziert, spürte sie wie Vain sie ergriff und sie im Arm hielt. Nur kurze Zeit später flogen sie erneut und Amira hielt inne. ”Aber…” nuschelte sie nur. Erneut erkannte sie darin ein Sinnbild. Sie versteckte ihr wahres Gesicht, ihre geschundene Seele auch immer hinter Masken. Im wieder nur waren ihre unsichtbar. Sie Wirkung des Giftes begann langsam nachzulassen und ihre verwirrten Gedanken wurden langsam wieder klarer. Sie lag einen Moment einfach da, abgelegt auf dem Altar und ihr Kopf starrte an die Decke der verlassenen Kirche. Ihr Herzschlag beruhigte sich fast von alleine, ihre Lunge sogen gierig die Luft in sich auf. Sie starrte die Decke an und sie sah auf ihre nun freien Hände, während der kühle Stein ihre Wunde kühlte und gleichzeitig der Druck auf ihrem Rücken brennenden Schmerz durch ihren Körper schießen ließ. Dennoch blieb sie liegen und rührte sich nicht. Eine ganze Weile blieb sie so liegen. ”Du solltest Dich nicht hinter einer Maske verstecken…” sagte sie und nahm den Blick nicht von der Decke. ”Wenn Du wirklich an Deine Sache, wirklich an Dich selbst glaubst, sollte Dein Gesicht dann nicht ein Sinnbild für die Welt sein, die Du erschaffen willst?” sie sah ihn noch immer nicht an. Sie selbst wusste, wieso sie Masken trug, wieso sie sich selbst versteckte. Aber wieso tat er es? Ihre Stimme war ruhig. Nicht im Unterton ließ Sarkasmus erkennen, oder hatte einen frechen Unterton, wie er es sonst von vielen ihrer Worte gewöhnt war. Er hatte schon zu viel gesehen, zu viel erfahren. Es brachte nun nichts mehr. Langsam richtete sie sich auf, als sie seine Worte nochmal innerlich wiederholte. Sie nahm einen tiefen Atemzug als sie ein Knie anzog und es mit den Armen umschlang. Sie war erschöpft und sie sah mit leicht schräg gelegten Kopf zu Vain. ”Ich will die Welt aber nicht erneuern, ich will sie brennen sehen.” murmelte sie und ihre ungewöhnlichen Augen leuchteten regelrecht auf. ”Außerdem kommt das Leid immer wieder, egal was man tut. Das hast Du mir doch heute gerade erst wieder gezeigt.” Sie klang resigniert und sie legte ihre Stirn gegen ihr Knie. ”Ich bin es so leid…” Es war als hätte jemand all die schönen Zeiten aus ihrem Kopf gewischt, als wären sie plötzlich nichts mehr wert, wieso war das immer so. Wieso konnte sie das Glück nicht festhalten. ”Ich will nicht mehr kämpfen…aber ich muss…” säuselte sie und wischte sich über das dreckige Gesicht, als sie eine Träne fortwischte.
Sie drehte schließlich den Kopf zu ihm um und sah ihn an. ”Ich weiß nicht, ob ich das will. Ob ich das kann oder gar sollte.” sie lehnte sich zurück ”Es gibt nämlich eine Sache, die mir alles bedeutet…” murmelte sie und legte ihren Kopf in den Nacken. ”Meine Freiheit” sagte sie, hauchte sie regelrecht. Sie drehte den Kopf wieder zu dem Maskierten ”Versteh bitte, da sich nicht riskieren kann diese zu verlieren. Selbst wenn es um so eine Sache geht, eine so verlockende Vorstellung, falls es auch nur ansatzweise wirklich funktionieren würde. ” sie legte den Kopf wieder an die Knie. ”Ich kann mich nicht einfangen lassen, selbst wenn es ein goldener Käfig ist. Sonst wäre alles, wofür ich bisher gekämpft habe, umsonst gewesen.” Sie klang ruhig und ernst bei diesen Worten. Pure Ehrlichkeit, nun noch Spielchen zu spielen, erschien ihr absurd. Außerdem fehlte ihr die Kraft dazu. ”Es ist das einzige, das letzte… es ist diese eine Sache, die ich nicht auch noch verlieren darf. Selbst wenn Du das nicht verstehen solltest. ” Sie konnte sich nicht einfach so auf einen Vorschlag einlassen, den ein Fremder ihr machte. Gerade einer, der zuerst all ihre Wunden aufriss um sie dann auf seine Seite zu holen. Was würde es bedeuten, wenn sie dem nun zustimmte, würde sie damit mehr verlieren als gewinnen? Oder war es töricht, nicht darauf einzugehen? War die ganze Sache ihr Opfer dafür gewesen, nun eingeladen zu werden? Sie wusste es einfach nicht, sie wusste nur, dass sie erschöpft war.
Es war ein Funke, der die Situation in eine Richtung laufen lies. Man sagt, ein Flügelschlag eines Schmetterlings kann einen Tsunami auslösen. Sind es nicht eher die kleinen Dinge, welche dafür sorgen, das es unsagbar in eine bestimmte Richtung geht? Wenn man sich nur die Situation anschaut, in welche sich die junge Dame, welche scih den Namen Alice gegeben hatte und sich auch so vorstellte, gebracht hatte, einzig und allein nur durch eine kleine Art und Weise der Entscheidung, dann konnte man sich doch wirklich fragen, ob es nicht sinnvoll genug gewesen wäre, das Risiko im Allgemeinen zu hinterfragen. Denn, was war schon die Genugtuung für eine Person, eine Andere einfach zu verfolgen, wenn man nicht wusste, mit was für einer Person man es zu tun hatte, von der man sich entschied, sie zu verfolgen? Es waren Fragen. Fragen über Fragen, welches sich in eine gewisse Richtung zogen und die man nur in dieser Situation auch so richtig hatte kennenlernen dürfen. Alice hatte sich in jedem Fall in eine Situation gebracht, in der ihr Leben auf dem Spiel stand. Dessen wurde sie sich erst mit der Zeit wirklich bewusst, aber sie erreichte zumindest das Bewusstsein dazu, was es ihr ermöglichte, überhaupt erst festzustellen, was für einen überheblichen, naiven aber auch leichtsinnigen Fehler sie eigentlich begangen hatte. Es wurde ihr eben verbindlich klar gemacht, das sie am heutigen Tag noch sterben würde und dies hatte sie wohl nun auch endlich begriffen.
Es war töricht von ihr, ihn nach seinem Opfer zu fragen. Dabei war das mehr als nur klar. Das hohle Loch in seinem Herzen, diese absolute Schwärze, dieser grenzenlose Hass. Diese Hoffnungslosigkeit, diese Einsamkeit, dieser Verrat. Alles das waren punktuelle Bruchstücke eines großen Puzzles, die zusammengenommen den großen Verlust und das damit einhergehende Opfer des Orangehaarigen darstellten. Aber es würde viel zu lange dauern, Alice davon zu erzählen, zumal es sie nicht zu interessieren hatte, was er für ein Opfer gebracht hatte. Es reichte, das sie wusste, das auch er ein Opfer gebracht hatte. "Die dunkle Seite in einer Person macht sie stark. Die dunkle Seite macht sie aber auch schwach. Denn sie ist die zweite Seite einer gleichen Medallie. Für eine Person, die dahinter steht und die Fäden zieht, sind gerade jene, die eine dunkle Seite in sich verbergen, die am einfachsten zu kontrollierenden. Du musst das große Ganze verstehen. Du musst den Blick finden für das, was die Finsternis zu offenbaren versucht. Die dunkle Seite ist die, welche das Schicksal massiv beeinflussen wird." Er kümmerte sich aber letztendlich nicht wirklich darum, ob es nun für Alice interessant war oder nicht, sich der dunklen Seite hinzugeben. Würde sie es tun, wäre sie von ihm von Nutzen, ja sogar von unschätzbarem Wert. Würde sie es nicht tun, war es ihre Sache. Dann blieb nur, sie dazu zu zwingen, sich der Finsternis in ihrem Herzen zu ergeben. Es waren Hypothesen, aber es waren auch geschickte Möglichkeiten, sich Personen gefügig zu machen, wenn man das Ganze nämlich wie ein gewaltiges Schachbrett betrachtete, auf dem man spielte, dann eröffneten sich einem schier unbegrenzte Möglichkeiten, einen Zug zu starten.
"Chaos kann auch eine Möglichkeit sein, etwas zu verändern. Es ist keine direkte Vorhersage. Dennoch muss es wohl überlegt sein, wie man das Chaos erst herstellt. Dementsprechend kann man mit dieser Einstellung auch erfolgreich sein. Jedoch nicht, wenn man es auf dem falschen Weg versucht und blindlinks nur einer Illusion nachläuft. Es wäre empfehlenswert, wenn du die Dinge tust, die ich dir sage. Du hättest sogar etwas davon, deine Unversehrtheit." Zu Schade, sie reagierte arg bissig auf das ausformulierte Angebot des maskierten Mannes. Wirklich schade, das sie dieses Angebot, was er ja noch nicht einmal mit ihr geteilt hatte, sofort ablehnte. Schließlich wusste sie ja überhaupt nicht, was er genau von ihr wollte. "Zu dumm, wirklich schade. Ich fürchte, dann werde ich nichts mehr für dich tun können. Dein Pech..." Nur kurz darauf formulierte Tartaros seine Worte, welche sie auch direkt mitten ins Mark trafen und für sie daher so schlecht waren, dass sie an der Realität zweifeln konnte. Das war für Tartaros hingegen wieder ein Geschenk, denn sein primäres Unterfangen, Zweifel in ihr zu säen, war damit bereits ein erster Erfolg gewesen. Dann sprach sie giftig, das er nach ihrem Willen her in diesem Grab am Besten verrotten konnte. "Eine gefährliche Äußerung, findest du nicht auch?" Antwortete er und zeigte sich mit einer bedrohlichen Geste, als seine Hand in Richtung ihres Halses unterwegs war.
Im nächsten Moment hatte Tartaros die einsetzende Wirkung des Giftes abgewartet. Sie wurde nun benommen, sie wurde schwächer. Tatsächlich hatte er aber durchaus vernommen, das sie sich wünschte, nicht mehr leiden zu müssen. Diesen Wunsch konnte er ihr tatsächlich erfüllen. Das würde er auch wirklich tun, wenn sie ihn denn nur gewähren lies. Als er mit ihr aus dem Grab flog und sie schlussendlich in die Kapelle brachte, um sie auf den Altar zu legen, hatte er sie gänzlich verwirrt. Aber, Tartaros Absichten mussten nicht verstanden werden. Schließlich tat er nichts wirklich ohne Grund. So auch dies nicht. "Gift kann so grausam sein, nicht wahr? Es ist das Sinnbild dieser verfluchten Welt. Es ist die Grausamkeit, die es zu bekämpfen gilt. Ob Gift, ob Erinnerungen, ob Schmerz, völlig egal. Es ist diese Realität, die es zu verändern gilt." Während Alice ihre Worte sprach, lief Tartaros um sie herum. Einerseits, um sie weiter im Auge zu behalten, andererseits um nun einmal einen genaueren Blick auf ihren gesamten Körper und auf all ihre körperlichen Proportionen zu werfen. Dazu kam er ja die gesamte Zeit über nicht. Und er musste feststellen, das sie über deutlich sichtbare Spuren eindeutiger Weiblichkeit verfügte. So näherte er sich wieder ihrem Gesicht, als sie ihre Formulierungen gewählt und zu Ende gesprochen hatte. "Das ist mir leider nicht so ohne Weiteres möglich." Antwortete er auf ihre Frage, warum er eigentlich diese Maske trug, wenn doch sein Gesicht das Abbild seiner Ideale hätte werden können. Als er wieder vor ihr stand und sie ihn gut sehen konnte, offenbarte er ihr seinen rechten Oberarm. Dort konnte sie in pechschwarzer Farbe das Gildenzeichen von Crimson Sphynx erkennen. Auch Tartaros hatte ihres in Richtung Rücken in blauer Farbe erkannt. Ob sie diese Offenbahrung überraschen würde? "Es ist nicht unsere erste Begegnung, Alice. Wie du siehst, gehören wir beide der gleichen Gilde an. Eigentlich wären wie so etwas wie Kameraden."
Als sie sich aufrichtete und ihr Knie an ihren Körper zog, zeigte sie nun endlich ihr wahres selbst. Das hatte aber wirklich lange gedauert. Aber sie erkannte nun, das es keinen Sinn hatte, sich selbst etwas vorzumachen. Als sie sich also aufgerichtet hatte, war es Tartaros, welcher sich direkt neben sie setzte. Mehr noch, er legte sogar seinem Arm um die geschwächte Alice und zeigte sich nach dieser eigentlich eher aggressiven Auseinandersetzung der beiden ausgesprochen sanftmütig. Fast schon zärtlich. "Du willst diese Welt brennen sehen. Ich will diese Welt läutern. Es ist das gleiche Ziel, was uns vereint. Es ist dasselbe Schicksal, was uns führt, es ist dieselbe Überzeugung, die uns antreibt." Tartaros blieb in dieser eher zärtlichen Situation, er strich ihr sogar die sich bildende Träne unter dem Auge weg, legte seine Hand auf ihre Hand und verschränkte seine Finger mit ihren. "Du musst nicht länger leiden, das habe ich dir doch schon gesagt. Darauf gebe ich dir mein Wort. Wenn wir unseren Weg gemeinsam weiterführen, wirst du erkennen, das du nun nicht mehr leiden musst." Als Manipulator war Tartaros wirklich talentiert, aber er hatte sich auch etwas dabei gedacht, schließlich war Alice für ihn äußerst interessant geworden und ja, sie erschien ihm wirklich einen deutlichen Nutzen zu bringen. Danach stand Tartaros wieder auf und lief erneut durch diese langsam zu Grunde gehende Kapelle.
Alice offenbarte ihm, das ihr die Freiheit ein wichtiges Gut war, weshalb sie sich ihm nicht so ohne Weiteres anschließen konnte. Aber auchdafür hatte der Taktiker bereits einen Grundgedanken entwickelt. "Ich verstehe dich. Aber, ich habe dennoch ein Angebot für dich." Dann trat er wieder erneut an den Altar und damit an Alice direkt heran und strich ihr mit der Hand einmal sanftmütig über Bauch, Brustbein und Wange. "Du kannst deine Freiheit behalten. Denn ich werde Crimson Sphynx schon sehr bald verlassen und West-Fiore den Rücken zukehren. Du jedoch verbleibst hier und lebst dein Leben weiter. Allerdings wirst du eine Angehörige meiner Ideale. Wann immer wir uns also begegnen und ich den Kontakt zu dir aufnehme, wirst du mit mir zusammenarbeiten und genau das tun, was ich von dir wünsche. Du wirst mir also absolut Loyal sein. Im Gegenzug bleibst du frei und wirst zusätzlich durch mich geschützt, sodass du niemals wieder Leiden musst. Ich denke, das ist ein Angebot, was du nicht ablehnen kannst." Sie sollte es sich gut überlegen. Es war eine Möglichkeit für sie, etwas zu erreichen, denn letztendlich profitierten sie beide davon. Eine Zweckgemeinschaft also, wenn man so wollte. Dann setzte sich Tartaros selbst auf den Altar und ergriff die geschwächte Alice sanftmütig an Hand und Arm. Er zog sie damit auf seinen Schoß und positionierte sie dort in einer für sie angenehmen Position. So saßen sie nun übereinander und diesesmal saß sie also auf ihm. Er legte die Hand auf ihre Wange und fixierte ihre Augen mit seinen Seelenspiegeln und blickte ihr tief in diese hinein. "Du hegst also den Wunsch, mein Gesicht zu sehen. Wohlan, ich gewähre dir so etwas wie einen Vertrauensvorschuss. Zur Belohnung sozusagen." Ihre beiden Körper waren eng aneinander geschmiegt. Dann begann Tartaros damit, seine Maske langsam nach oben hin in Bewegung zu setzen. Zuerst offenbarte sich dadurch sein Kinn, danach seine Lippen, die nun deutlich zu erkennen waren. Als die Maske dann über der Nase war, stoppte er. Ein Grinsen folgte. "Bis hierher bist du nun schon gekommen. Geht es denn auch weiter? Wozu bist du bereit, etwas zu tun, das sich diese Maske weiter von meinem Gesicht entfernt? Verrate es mir, Alice..." Nun erschien ein weiteres Spielchen zu folgen. Doch diesmal ging es nicht um so etwas wie das Schicksal, sondern viel eher um etwas weitaus interessanteres...
Er reagierte nicht auf die Frage nach seinem Opfer, stattdessen schien er ihr erklären zu versuchen, wie er Einfluss auf die Leute nehmen wollte. ”Diese dunkle Seite, von der du sprichst, ist ganz einfach die wahre Natur der Menschen. So kompliziert wie du es darstellt ist es gar nicht. ” kommentierte sie knapp. ”Und du stellst deine “dunkle” Seite momentan ziemlich zur Schau. Ist das jetzt stark oder schwach, wo es doch beides sein kann? ” sie wusste, wie es war sich hinzugeben. Sie wusste, was passierte, wenn sie es einfach passieren ließ. Dann brannten Labore und es starben Menschen. So war es zumindest damals, diese Zeit in der sie vollkommen frei gedreht hatte, nachdem sie aus dem Labor geflohen hat. Sie war eine Person, die sich verzweifelt ans Licht klammerte, obwohl sie von ihren eigenen Dämonen immer wieder in den Schatten gezogen wurde. ”Wohl überlegtes Chaos, ha, das passt nicht ganz zusammen, findest du nicht? Wo bleibt denn da die Überraschung, die Aufregung. Es lässt sich nicht alles kühl und rational durchplanen, auch wenn du das zu versuchen scheinst. Außerdem hast du mir mein unausweichliches Ende doch quasi schon prophezeit.” sie schüttelte den Kopf. Dann explodierte die Wut in ihr. Wut und Angst und in Amira wurde durch die Wirkung des Giftes und den Ereignissen einiges aufgewühlt.
Nach ihrer Erinnerung, ein paar verwirrten Worten und einem kurzen Flug fand sie sich auf einem alten, Steinaltar wieder. ”Gift kann trügerisch sein. Sowie diese Welt, so wie zwischenmenschliche Beziehungen in dieser Welt.” murmelte sie als Vain so vom Gift sprach. Während sie eine ganze Weile die Decke anstarrte. Sie bemerkte wie Vain um sie rumlief, sie musterte, aber es interessierte sie nicht. Sie fühlte sich verletzlich, nachdem Vain sorgfältig Salz in ihre Wunden gestreut hatte, aber sie fühlte sich auch auf eine ganz absurde Art frei, denn sie konnte dadurch nun auf ihre diversen Masken verzichten: Schaden war eh schon angerichtet worden und der scharfe Schmerz in ihrem Rücken, war ein Sinnbild dafür. Nach ihren Worten zu seiner Maske kam er wieder näher und als sie sich aufrichtete, zeigte er seinen Arm. Ihre Augen weiteten sich als sie das dunkle Gildenabzeichen erkannte. ”Ich wusste gar nicht, dass die Gilde solche Abgründe hervorbringt, bisher ist Crimson Sphynx seinem Ruf echt nicht gerecht geworden.” sagte sie ruhig. Die Überraschung hatte man nur an ihren leicht geweiteten Augen gesehen, ihre Reaktion darauf war erstaunlich neutral. ”Gilden schweißen Leute auch nur scheinbar zusammen. Das Band zwischen Gildenkameraden ist genauso viel Wert wie das Band zwischen Bandenmitgliedern. Nach meiner Erfahrung also nicht sonderlich viel.” die letzten Worte waren trockener, etwas Bitterkeit schwang in ihnen mit.
Sie hatte ihr Knie angezogen und als sie den Kopf gegen ihre Knie legte, setzte sich Vain neben sie. Sie spürte wie sich sein Arm um sie legte und sie zuckte kurz zusammen. Aber dieses Mal wehrte sie sich nicht gegen seine Geste. Zumindest nicht direkt. Sie lauschte ihm und als seine Hand zu ihrem Gesicht wanderte, griff sie seine Hand bevor er die Träne wegwischen konnte. Sie wischte sie stattdessen selber mit der anderen Hand weg, während seine Finger sich mit ihren verschränkten. Sie lehnte ihren Kopf leicht an seine Schulter und als er seine Worte beendete, säuselte sie ”Deine Worte klingen surreal, eher wie ein Wunsch, ein Traum, aber nicht Realität.” Sie drückte seine Hand kurz, bevor er aufstand. ”Jedoch..” sagte sie als er aufstand und erst als er beim Umherlaufen ihr wieder zugewandt war, sagte sie ”Mir fehlt schlichtweg der Glaube, der Glaube daran, das auch nur ein einziges Wort davon auch wirklich zutreffen würde oder überhaupt könnte ” Das Zulassen der Berührung und diese nun so kalt klingende Worte, schienen nicht zusammenzupassen. Ob der Manipulator damit zurecht kam, wenn es zuerst so wirkte als ließe sich jemand auf ihn ein, auf sein plötzlich liebevoll und sanftes Spiel, das vermutlich bei jedem gewirkt hatte. Bei jedem außer ihr. Natürlich auch ein Teil in ihr sehnte sich danach, dass seine Worte stimmten. Das sie sich fallen lassen könnte und darauf vertrauen, dass er es richten würde. Doch sie wusste, wie es war zu fallen, ohne aufgefangen zu werden.
Nun hatte er also ein Angebot für sie und sie seufze nur. Er verstand es einfach nicht. Und dennoch hob sie den Blick ein wenig in seine Richtung, während sie noch immer ihr Knie angezogen hatte und umklammerte. Erst als er näher kam, ließ sie ihr Knie los und ließ ihre Beine hinunterbaumeln. ”Ich höre.” sagte sie lediglich und als seine Hand näher kam, beäugte sie jene ganz genau. Sie spannte sich an und doch schlug sie seine Hand nicht weg, nur ihr angespannter Körper und die verengten Augen waren in Zeichen, dass sie nicht vollkommen glücklich war. ”Weißt du was absolute Loyalität bedeutet?” fragte sie nachdem er sein Angebot unterbreitet hatte und zog einen ihrer Zöpfe über ihre Schulter. Eine scheinbar unschuldige Frage, doch ihr Blick sprach Bände.
Dann setzte sich Vain neben sie und griff ihre Hand, zog sie auf seinen Schoß und sie nahm einen tiefen Atemzug. Sie saß seitlich auf seinen Schoß, sodass die beiden sich ansehen konnten. Sie hatte noch nicht weiter auf sein Angebot reagiert und hörte sich stattdessen seine anderen Worte an, während sie mit ihren ungewöhnlich lila, strahlenden Augen in seine Augen sah. Seine Hand legte sich an ihre Wange und Amira legte ihre eigene auf seine und verschränkte ihre Finger mit seinen, um seine Hand sanft von ihrem Gesicht zu ziehen. Eine unauffällige Art, die Kontrolle über die Berührung zurückzugewinnen. Sie drehte sich auf seinem Schoss und hockte nun so auf seinem Schoss, dass sie einander direkt anblicken konnten. Je ein Knie von ihr auf einer Seite während sie nun je einen Arm auf einer Schulter ablegte. ”Weißt du “Vain”, du kannst mich nicht beschützen.” wisperte sie und fuhr mit ihrer Hand durch seine Haare dann kam sie nähe rund beugte sich zu sienem Ohr ”Nicht vor mir selbst.” wisperste sie und lehnte sich dann wieder etwas zurück. ”Du hast mir ein Angebot gemacht, das ist wahr…” begann sie und schien nachzudenken, augenscheinlich zumindest "Gleichen Ziel…selbe Überzeugung…Schicksaal” wiedehrolte sie leise. Dann schmunzelte sie ganz sachte Wir reden vom gleichen Thema aber unsere Grundlage ist ganz anders. Du bist voller Hass auf diese Welt. Aber ich…ich hasse nicht, nein, die Welt ist eben, wie sie ist, das habe ich akzeptiert. Ich…. ich bin wütend... weißt du Hass und Wut wäre eine ziemlich explosive Mischung, findest du nicht?" Und sie fuhr mit einem Finger seinen Hals hinunter und tippte einmal auf sein Schlüsselbein wo die Verletzung von ihrer Explosion anfing "Du hast am eigenen Leib gespürt, was Explosionen anrichten können" sie lehnte sich zurück."Das wovon du sprichst, ist nichts weiter als eine Traumvorstellung für mich, etwas woran ich nicht glaube…. Andererseits bin ich bekannt dafür meinen eigenen trügerischen Vorstellungen nachzurennen.." sie seufze und hatte nachdenklich durch die Gegen geschaut, bevor sie sich ihn nun wieder zuwandte.
"Bist du dir bewusst, was es heißen würde, ich auf seiner Seite zu haben? Denn diese absolute Loyalität, die du verlangst, ist genau das ist es, was ich meinte… Alles tun, was Du sagst, wenn ich das gleiche von dir verlangen würde, würde das dich nicht einschränken. Wenn ich Dir sagen würde das du jemanden nicht töten darfst, obwohl du es so gerne wolltest, das du nichts trinken darfst, obwohl du am Verdursten bist. Totale Loyalität macht einem, zu nichts anderem als eine Marionette. Und eine Marionette die fremdgesteuert ist, ist nie wirklich frei.” sie lachte kurz auf ”Ich glaube ich erkenne langsam was du bist und welches Spiel du hier spielst. Und statt eines Angebots hättest du mir einen Deal vorschlagen sollen, gleichberechtigt auf beiden Seiten.”
”Nunja, da wir mittlerweile ja bei Ehrlichkeit angekommen sind, verrate ich dir auch wie es wäre mich auf seiner Seite zu haben. Ich würde Dich jederzeit zu meinem eigenen Vorteil verraten, wenn es mir lohnenswert erscheint. Egal welches Versprechen ich jetzt gebe, vielleicht ist es eines Tages plötzlich nichts mehr wert. Wärst Du bereit, dieses Risiko zu tragen?" sie sah ihn nun wieder direkt an und ihre Hand fuhr über ihr eigenes Gesicht. ”Du hast selbst gesagt, andere brauchen nicht mal einen Grund um einen fallen zu lassen. Aber es gibt Gründe dafür, es nicht einfach willkürlich zu tun. Solange es mir nützt mit Dir einen Deal einzugehen. Und solange es dir nutzt mit mir einen Deal einzugehen. Solange gibt es einen Grund für uns sich zumindest vorerst aufeinander zu verlassen. Versteh mich nicht falsch “Vain” , aber wir sind keine Freunde.” sie legte ihre Hand nun an seine Wange wie er es bei ihr getan hatte ”Ich verabscheue dich, aber genau deshalb scheine ich spannend für dich zu sein.”sie schmunzelte kaum merklich ehe sie die Hand wieder wegzog. ”Nun kennst du meine Seite der Medallie, solange du also aus deinem Angebot keinen Deal machen willst…” sie ließ den Satz so stehen.
Dann beugte sie sich vor und beide ihre Hände wanderten zu der bereits etwas hochgeschobenen Maske. ”Und was die hier betrifft…” ihr Gesicht kam seinem näher noch immer hatte sie beide Hände an der Maske. ”Du willst mich auf deiner Seite haben, mittlerweile solltest du gemerkt haben das es bei mir mehr braucht als den nahenden Tod. Im Grunde bist du mir immer noch Dein wahres Gesicht schuldig. Sicher es ist ein Risiko…” und sie schob die Maske langsam höher ”Aber mich auf seiner Seite zu haben, bedeutet ganz bewusst dieses Risiko einzugehen, es zu fühlen, es zu leben und ja vielleicht….vielleicht eines Tages auch deswegen zu leiden. ” sie schob sie Maske weiter, sofern Tartaros sie nicht aufhalten würde. ”Meine Frage an dich ist also ist also, bist du bereit dieses Risiko einzugehen?” Seit sie auf seinem Schoß saß, war ihre Stimme zunehmender mit einem gefährlichen Unterton geprägt. So als hätte sie ihrer dunklen Seite etwas mehr Raum gegeben. Er hatte doch selbst gesagt, eine dunkle Seite konnte Schwäche und Stärke sein und sie wandelte die von ihm hervorgeholte Dunkelheit, die sie so schwach hinterlassen hatte, gerade in eine ganz eigene Stärke. Nun hing es von ihn ab und sie würde ihn, sofern er es zuließ, demaskieren.
Was fantasierte sich Alice da eigentlich zusammen? Das Wichtigste war doch, das man diese Welt in ihren Grundfesten erschüttern musste, um überhaupt eine Läuterung herbeirufen zu können. War es nicht das Wichtigste, sich darum zu kümmern, sich selbst in einen ordentlichen Weg zu setzen und dabei das Bild zu beobachten, was es gab, um nicht direkt in eine Situation gezogen zu werden, die es einem verbot, über weitergehende Dinge nachzudenken? Die Blauhaarige mit den Doppelzöpfchen hatte wohl vergessen, das es in dieser Welt absolut nicht wichtig war, auch nur im Ansatz irgendetwas erreichen zu wollen. Alles, was bis dahin geschehen war, hatte nur dann wirklich einen Sinn, wenn es in der LÄuterung eine neue Aufgabe zugesprochen bekam. Die Vergangenheit, die Gegenwart und die Zukunft, sie alle waren ein nicht existierender teil dieser verfluchten Welt, also mussten sie auch genauso verschwinden wie das, von dem man eigentlich dachte, das es einen Sinn hatte. Wenn man zunächst ein wirklich erfolgreiches Leben führen wollte, dann schaffte man das nur, wenn man in der Traumwelt stand und sein Bestes erreichte man nur dort. Dieses Utopia, diese Welt, die Tartaros erschaffen wollte, frei von allen schrecklichen und verschienden Emotion, hin zu einem einzigen, in sich versammelten Kern, das war der Weg zum wahren Glück. Die Wirklichkeit konnte erst dann zur wahren Perfektion gelangen, wenn sie zuvor komplett erneuert werden würde. Und genau deshalb musste diese Welt auch erst einmal verschwinden. Sie musste in ihren Grundfesten erschüttert werden. Sie musste von dem befreit werden, was sie über all die Geschichte hinweg fesstelte. Sie musste fallen in einen ewigwährenden Schlaf, sie musste Platz machen für das, wonach Tartaros strebte. Eine Welt, die nur aus Siegern bestand, eine Welt, in der niemand mehr wirkliches Unglück erleben musste. Aber soetwas erreichte man nur, wenn man zuvor das Band, welches Ursache und Wirkung miteinander verband, unwiederbringlich zerschnitt.
"Die Menschen sind dumm. Sie sind grundsätzlich nur auf der Suche nach Ausflüchten. Sie würden nie akzeptieren, dass es Dinge gibt, die unterschiedlich sind. Alles, was von ihnen als falsch anerkannt wird, muss unweigerlich verschwinden. Sie wenden sich nur dem Licht zu. Alles was anders ist, hat keinen Platz in der Gesellschaft. Doch da wo Licht ist, wird es auch immer Schatten geben. Da wo Liebe ist, wird auch immer Hass zu finden sein. Die Menschen glauben, die Liebe ist das stärkste Gefühl. Aber nein, es ist der Hass. Er überwiegt. Die Finsternis zeigt den richtigen Weg. Den, den man nur beschreiten kann, wenn man ihn auch versteht. Liebe ist nur eine Illusion. Eine Fabel, welche sich die Menschen einreden, um rechtfertigen zu können, wahres Glück erleben zu dürfen." Tartaros starrte auf seine Hand. Er ballte sie zur Faust, denn er erinnerte sich an das, was ihm widerfahren war. Und das nicht nur einmal. "Doch was ist mit denen, die ein solches Glück nicht erreichen können? Sie sind auf Ewig gefangen in der Hölle der Einsamkeit. Sie schaffen es nicht, einen Platz in der Gesellschaft zu finden. Warum? Weil sie hässlich sind? Weil sie anders sind? Weil sie ein Defizit haben? Oder einfach, weil man sie nicht leiden kann? Um in die Bedeutungslosigkeit zu fallen, braucht es nicht viel. Um Verachtung zu erleben noch sehr viel weniger. Aber um Anerkennung zu finden, da benötigt man meistens zu viel. Die Menschen wissen selbst nicht, was sie wirklich wollen. Und genau das ist auch ihr unweigerlicher Untergang. Diese Realtität ist die reinste Hölle, sie gibt uns einen zwanghaften Weg vor. Den Pfad, der die Spreu vom Weizen trennt. Doch, das darf nicht geschehen." Aber, er war mit seiner Ausführung noch nicht fertig.
"Du Alice, du bist hübsch. Du siehst gut aus und hast einen ansprechenden Körper. Du würdest niemals das Spreu sein. Allein durch dein Aussehen besitzt du bereits Kapital, was dich unweigerlich in die Gesellschaft bringt. Du würdest schon allein durch dein Äußeres Liebe erfahren." Tartaros reagierte auch darauf, das sie seine dunkle Seite ansprach. Aber, das konnte sie sehen, wie sie wollte, denn das interessierte ihn nicht. "Du hast dir deine Meinung doch schon gebildet. Sieh es also, wie du willst. Ob meine dunkle Seite gut oder schlecht, stark oder schwach ist, spielt letztendlich keine Rolle. Am Ende wird sowieso alles gleich sein." Chaos? Nein. Das was Tartaros sich erdachte, war kein Chaos. Es war eine Läuterung, etwas sehr viel aufopferungsvolleres.
"Alles ist wie auf einem großen Schachbrett. Jeder einzelne Zug vom Anfang bis zum Ende ist einer struktuellen Ader entsprungen. Jegliche Rationalität lässt sich auch planen. Sehr viel besser sogar, als du es dir vielleicht auch nur ansatzweise vorstellen könntest." Kurz darauf flog Tartaros mit ihr ins Innere der Kapelle und legte sie auf den Steinaltar. Tartaros hatte bereits für einiges Unheil gesorgt. Hatte einige alte Wunden in ihr aufgerissen. Und doch war da noch viel mehr. "Gift ist auch nur ein Teil dieser Welt. Auch das Gift wird irgendwann in der Bedeutungslosigkeit verschwinden müssen. Und Zwischenmenschlichkeit ist ein Begriff, der mir fremd ist. Ich sehe keinen Sinn darin, mich damit zu beschäftigen. Denn ich werde diese Fähigkeit ohnehin niemals besitzen können." Als Tartaros einen Teil von sich ihr gegenüber offenbarte und ihr somit zeigte, das sie der gleichen Gilde angehörten, überraschte er sie offenbar. Doch das sie nichts davon wusste, das war leider ein wirklich sehr trauriger Aspekt. "Es gibt eine Menge, die du über die Gilden nicht weißt und insbesondere nicht über Crimson Sphynx. Und doch ist es erneut die grausame Realität. Ich bin zu dem geworden, was ich jetzt bin, trotzdessen ich ein Mitglied von Crimson bin. Genauso, wie du eines bist..."
Nun ging ihre Unterhaltung aber in eine gänzlich andere Richtung. Der Manipulator, der die Psyche der Menschen als sein persönliches Spielfeld betrachtete, hatte sehr viel Spaß daran, sich eben genau in dieser auch zu betätigen. So ging er zu Alice und setzte sich neben sie. Zeigte sich ihr nun von einer gänzlich anderen Seite, von einer sanftmütigen, ja fast schon freundlichen Seite. Legte sogar einen Arm um sie. Doch der stillte Beobachter erkannte sofort dieses Zusammenzucken ihrerseits. Eine einfache Reaktion, für ihn allerdings eine sehr große Antwort auf diese Fragen. Und ein noch größerer Hinweis. Denn er hatte den nächsten Punkt gefunden, mit dem er arbeiten konnte. "Du sorgst dich davor, Schmerz erleiden zu müssen, nicht wahr?" Sprach Tartaros dabei mit gänzlich heller Stimme und in einem absolut ruhigen Ton. Dabei streichelte er ihr leicht über die Haarspitzen um ihr zu zeigen, das sie sich beruhigen konnte. "Du hast Angst, das du erneut verletzt werden könntest, habe ich recht? Deine Reaktion hat es mir verraten. Ich bin ein hervorragender Beobachter musst du wissen. Mir entgeht so gut wie nichts. Du musst viel schreckliches in deinem Leben erlebt haben, das du so massiv auf deinen Selbsterhalt fokussiert bist. Aber, bist du dir denn sicher, dass eine Gilde, die es noch nicht einmal verhindern konnte, das ich zu dem werde, was ich jetzt bin, dafür sorgen kann, dass du nie wieder Furcht verspüren musst?" Es waren berechtigte Worte, die Tartaros ihr entgegen brachte. Er erkannte aber an, das sie viel Schreckliches erlebt haben musste.
"Dir fehlt der Glaube? Du musst nicht Glauben. Denn der Glaube gleicht der Hoffnung. Und du hast dich doch noch nicht aufgegeben, oder?" Erneut kam Tartaros zu ihr auf den Altar und berührte leicht mit dem Finger ihren Handrücken. "Ich habe bereits Kontakte zu bestimmten Personen aufgebaut, die ähnliche Ansichten besitzen wie ich. Es steht in meiner Macht, dein Leid künftig zu verhindern. Du musst nichts weiter dafür tun, du musst einfach nur bereit dafür sein, mir zu folgen. Mit mir zu kommen. Das ist alles." Es war sehr interessant zu wissen, wie sehr Alice noch ein Angebot von einem Deal unterschied. Wie sehr sie es für sich als wichtig erachtete, unabhängig und frei zu sein. Interessant war, das sie sich selbst dazu brachte, sich auf den Schoß des Orangehaarigen zu setzen. Vorteilhaft, so musste er es nicht selbst tun. Sie erschien auf der Suche nach der Kontrolle über Gestik und Mimik zu sein, doch sie hatte keine Ahnung, dass sie nur so reagierte, wie sie von tartaros die ganze Zeit schon gesteuert wurde. So manipulativ, als hätte er bereits die Fäden der Marionette gespinnt und sie wäre sein tanzendes Püppchen. "Jemanden vor sich selbst zu beschützen ist keine Kunst. Denn du musst erst selbst erkennen, welcher Faden durchtrennt wurde, der dafür sorgte, dass du dir selbst zur Gefahr wurdest. Diesen Faden gilt es zu erneuern." Während sie auf seinem Schoß saß, reagierte er nicht, denn er überließ ihr die gesamte Führung und die gesamte Kontrolle über alles. Sie konnte jederzeit aufstehen, jederzeit mit ihren Händen alles machen was sie wollte, jederzeit umherlaufen, einfach alles. Im Moment war sie gänzlich allein diejenige, die Kontrolle ausübte. - So lies er es sie zumindest glauben. "Eines vorweg, Alice. Ich möchte dich nicht töten. Dir wird nichts mehr widerfahren. Wir sind hier, um in Ruhe miteinander zu sprechen. Du wirst diesen Ort heute in jedem Fall wieder verlassen können. Das steht bereits fest. Darüber musst du dir keine Sorgen machen. Ich möchte dir nichts mehr böses." Dann griff Tartaros unter seine Jackentasche gen Rücken. Schließlich hatte er noch etwas mitgenommen, was ihr gehörte und was ihr im Flug in der Luft abhanden gekommen war. Tartaros hatte ihre Waffen, Pew Pew und Bang im Flug abgefangen und so davor bewahrt, Schaden zu nehmen oder sogrart gänzlich kaputt zu gehen. Er legte ihr diese dann selbst auf ihren Schoß. "Schau, die gehören dir, nicht wahr? Du hattest sie verloren, als wir hergeflogen sind. Sie waren dir aus der Halterung gefallen und ich habe sie aufgefangen. Im Grab habe ich an deinen Augen erkennen können, das diese Waffen für dich von unschätzbarem Wert sind. Aus diesem Grund habe ich sie auch für dich gerettet. Und jetzt gebe ich sie dir wieder zurück." Diese Rückgabe erfolgte mit einem Lächeln unter der Maske. Vielleicht war es auch nur eine unscheinbare Randnotiz für Alice selbst, vielleicht war ihr dies auch nur völlig egal, aber dennoch hatte Tartaros diese Waffen für sie vor größerem Schaden bewahrt.
"Wut und Hass, eine explosive Mischung. Das ist doch die Grundlage deiner Magie, nicht wahr?" Als sie über die Wunde, welche ihre Explosion ihm zugefüt hat, strich, zuckte Tartaros für einen Moment zusammen. Ja, es schmerzte ihm, ja, es tat ihm weh. Wenn sie ihm weh tun wollte, hatte sie damit also schon einen Erfolg erreicht. "Deine Explosionen habe ich am eigenen Leib gespürt, das ist wahr. Doch Explosionen sind noch etwas Anderes. Sie sind auch der Inbegriff atemberaubender Kunst und der Inbegriff wahrer Schönheit. Du wendest Explosionen in deiner Magie an. Also verbindet sich dies. Der Inbegriff wahrer Schönheit erlebt mit dir noch eine Steigerung, denn das Licht deiner Schönheit wird niemals verblassen können." Kurzzeitig führte tartaros seinen Zeigefinger hin zu ihrer Unterlippe, strich einmal sanft darüber und führte sie in aller Zärtlichkeit wieder fort. Nur, um im nächsten Moment ihrer Hand zu seinem Gesicht führen zu können, damit er seine Worte mit der Gestik eines Handkusses abschließen konnte, den er unternahm, als ihre Hand unter seine Maske geführt wurde. "Schenkst du mir denn ein Lächeln? Wenn du schon diesen Zorn auf mich hegst, den du berechtigt verspürst, würdest du mir dein ehrliches Lächeln schenken, wenn auch nur dafür, das ich dir deine wertvollen Waffen beschützt habe?" Kurz zögerte Tartaros, dann revidierte er. "Nein, das ist albern. Vergiss es. Schenk mir nichts dafür. Sieh es einfach als mein Geschenk an dich an." Ob Tartaros Verhalten noch nachzuvollziehen war? Vermutlich nicht, aber er war nun einmal bereit, alles dafür zu tun, damit seine Ziele sich erfüllen konnten. Und dafür sorgte er eben in jeder Hinsicht.
"Einen Deal wünschst du dir? Gleichberechtigt für beide Seiten? Nun gut, so sei es. Wenn es das ist, was du begehrst, dann akzeptiere ich. Ich erkenne deine Bedingungen für einen Deal der Zusammenarbeit an. Und ja, ich bin bereit, dieses Risiko, von dem du sprichst einzugehen. Sogar mehr noch, ich erweitere diesen Deal." Kurz stoppte er. "Wenn du wirklich dieses Drang verspürst und mich verraten und ausliefern oder sogar töten willst, werde ich dir diese Gelegenheit dazu geben. Das wird auch gleichbedeutend mit deiner absoluten Freiheit sein. Schließlich gibt es dann keinen Deal mehr, der dich in gewisser Weise einschränkt." Als sie ihre Hand auf seine Wange legte, sprach sie davon, warum sie so interessant für ihn war. "Ja, so ist es. Du verabscheust mich und dennoch begehre ich dich. Deshalb bist du so interessant für mich..." Es stimmte, Tartaros kannte nun ihre Seite der Medaillie, aber es fehlte noch seine Seite. "Meine Seite der Medallie, wenn du sie kennst, wirst du auch gewillt sein, sie mir zu erfüllen?"
Genau das war es, warum er so fasziniert von ihr war. Diese Unnachgiebigkeit, dieser uneingeschränkte Mut. Die dunkle Seite offenbarte ihr diese Stärke, jetzt in diesem Moment. "Als ich meinen Weg gewählt habe, war mir bewusst, das es ein Pfad voller Risiken wird." Waren seine Worte, während er nicht verhinderte, wie Alice langsam deie Maske immer weiter von seinem Gesicht schob und diese dann gänzlich in den Händen hielt. "Doch es ist auch ein Risiko, was du eingehst. Denn wenn du diese Maske in den Händen hälst, gewährst du mir einen Akt, der unseren Deal besiegeln wird..." Kryptische Worte blieben nun einmal auch seines, aber das Risiko blieb nun einmal auch sein Verbündeter. Denn nun war es soweit, Alice hatte es nun also mit den eigenen Händen geschafft. Sie hatte Tartaros demaskiert und saß nun auf dem Schoß ihres Gildenkameraden. Blickte nun in die Seelenspiegel dejenigen Gesichtes, welches sich die gesamte Zeit hinter diesem Pseudonym und dieser Maske verbarg. Er hatte es zugelassen, sie hatte ihn demaskiert. War sie sich allerdings selbst dieses Risikos bewusst und würde den angemessenen Preis dafür bezahlen? Jetzt war es ohnehin zu spät...
Ihr Gegenüber war verbissen und hatte ziemlich starke Vorstellung, wie Amira selbst auch. Liebe existierte also nicht? Da war sich Amira nicht so sicher. Einerseits wollte sie ihm zustimmen, immerhin hat nicht mal ihre eigene Mutter sie geliebt. Der…ja den den sie geliebt hatte, er hatte sie verraten. Demnach ja, so etwas wie Liebe existierte wohl nicht. Aber da war ein Funken in ihrem Herzen, der sich weigerte, ihm darin zuzustimmen. Denn es hatte einmal Liebe in ihrem Leben gegeben. Dort wo Vain nur noch ein schwarzes Loch zu haben schien, brannte bei Amira eine ganz kleine Flamme. Die Erinnerung an ihre Schwester@Alita und ihren Vater. Bis zum Ende, bis zum Ende hatten die beiden sie geliebt und sie hatte es seither nie wieder geschafft diese Art Liebe zu finden. Die sie sich mehr als alles andere wünschte. Liebe existierte also schon, nur war die Liebe in ihrem Leben tot. ”Es gibt Liebe, aber leider ist die Liebe in meinem Leben…tot” sagte sie also simpel auf den Schwall an Worten, die er ihr entgegenbrachte. Sie schnaubte nur auf seine Aussage. Er lag nicht falsch. Klassengesellschaften gab es immer, die Reichen waren was Besseres nur allein weil sie Geld besaßen. Herrscher maßten sich an darüber entscheiden zu können, was ihr Volk tun durfte und was nicht und vieles mehr. Es war das Schlachtfeld des Lebens, was er verachtete und ändern wollte. Es war bewundernswert, dass er daran glaubte, dass so etwas möglich war. Doch Amira glaubte nicht, dass man das jemals ändern konnte, nein so war es eben und man konnte nur auf diesem Schlachtfeld überleben. Seine nächsten Worte kommentierte sie zunächst nicht, als er mit ihr zur Kapelle flog.
Erst als sie da angekommen waren reagierte sie auf seine Worte. ”Oh, doch glaub mir, ich war lange Zeit die Spreu…ich war es in meinem Leben immer wieder. Gutes Aussehen bringt einem nur etwas wenn man reich ist…oder wenn man bereit ist seinen eigenen Körper zu verkaufen. Hältst du mich für so verzweifelt? Meinst du, dass ich mein Aussehen dazu einsetze, um nie wieder die Spreu sein zu müssen? ” In einer anderen Situation hätte diese Aussage sicher als Kompliment verstanden werden, doch leider stimmte das, was er sagte, nicht. Ihr Aussehen hatte ihr in ihrem Leben noch nie wirklich viel gebracht, nicht wenn es darum ging Liebe zu bekommen. ”Alles kann immer beides sein. Dunkelheit, manchmal verschlingend, und vernichtend, manchmal beruhigend und beschützend. Licht, manchmal blendend und schmerzhaft und manchmal sanft wie keine Berührung es je sein könnte. Das Problem ist, dass man nie wirklich weiß, wie etwas ist, bevor man es erlebt. Kontrollierst du die Dunkelheit und gewinnst Stärke aus ihr, oder verschlingt sie dich und wird dein Untergang sein. Ich bin nicht diejenige, die darüber zu urteilen hat.” murmelte sie leise und ließ die Aussage so stehen.
Für Vain war das Leben also ein Spiel, ein Strategiespiel. Während es für Amira mehr einer Bühne glich, eine Theaterbühne, wo man in sämtliche Rollen einnehmen konnte, um sein eigenes Herz zu beschützen. Wenn man seinen Worten so lauschte, wirkte alles hoffnungslos und doch schien sein Herz sich etwas zu wünschen, wo die Hoffnungslosigkeit nicht mehr existierte. Ob er sich das selbst in etwas verstrickte oder eine Vision hatte, die ansatzweise realistisch war, wusste sie nicht. Es klang für die wie eine fanatische Vorstellung, die nicht erfüllbar war. Aber wenn es ihm Erfüllung gab, wenn das seine Möglichkeit war, sich selbst nicht aufzugeben. Jeder hatte wohl so seine Wege und Mittel. Sie kommentierte das nicht weiter. Und als er auf die Gilde anspielte sah sie ihn nur an ”Auf dem Papier ja, da bin ich ein Mitglied. Aber das bedeutet nicht automatisch auch wirklich Mitglied in dieserr gesellschaftlichen Gruppe zu sein ” murmelte sie. Sie war nicht gebunden an Crimson Snpyhnx War sie nicht? Die Leute dort waren ihr nicht wichtig. Lügnerin Sie brauchte niemanden, das Leben war ihr Spielfeld und alleine war sie besser dran. Doch ein Zuhause, und wenn es nur ein paar Leute wären…ein zuhause würde sie jederzeit vorziehen. Sie belog sich selbst und das wurde dieses eine mal deutlich als zuvor.
Nun änderte sich Vain, wurde sanft und Amira sah ihn nur an. Glaubte er wirklich, dass sie ihn das abnahm oder steckte womöglich doch etwas mehr hinter ihm, den grausamen Mörder der keinerlei Hoffnung besaß. Seine Worte hallten in ihren Ohren nach und sie sah ihn an, ohne groß zu zögern antwortete sie ”Ich bin Schmerz gewohnt” sagte sie und sah ihn fast gleichgültig an. Es war nicht so das sie kontrollieren konnte, das ihr Körper mittlerweile von selbst reagierte. Das jede Berührung, die nicht von ihr ausging, in ihrem Körper für Abwehr sorgte. Wenn sie es steuern durfte, wenn die Berührungen von ihr kamen, war es kein Problem und nicht jeder bemerkte das überhaupt. Weil sie jede Abwehrreaktion verpackte in eine Bewegung, die verstecken sollte, das sie so reagierte. Sie hatte sich das nicht ausgesucht, es war einfach passiert. Man hatte ihr körperlich zu oft weh getan, sie kannte nämlich nicht nur den seelischen Schmerz. ”Es ist eine simple Körperreaktion, nichts weiter. Und wer sagt, dass ich mich auf eine Gilde verlasse was sowas betrifft. Ich bin Crimson beigetreten, weil mir langweilig war, weil ich mal sehen wollte, ob die Leute in der Gilde wirklich alle einen Stock im Allerwertesten haben.” sagte sie und verschränkte die Arme. Sie war eindeutig auf Abwehr. Ja, das war der Grund gewesen damals, der Grund den sie sich selbst einredete. Eigentlich hatte sie nur nicht alleine sein wollen. Sie seufze leise.
”Ich habe mir selbst geschworen, da sich nie wieder jemanden einfach so folgen werde. Und selbst wenn, du kannst das Leid da sich in mir trage nicht einfach verschwinden lassen. Du kannst gewisse Dinge nicht ändern, die mich wohl ewig begleiten werden.” Nein, denn die Vergangenheit konnte er nicht ändern und diese hing über ihr wie Schatten, die sie neckten und ärgerten…manchmal…ja manchmal jedoch auch liebkosten. Ihre Dämonen konnte er ihr nicht nehmen. Es waren immerhin ihre, ihre ganz alleine. Sie lächelte sachte und schüttelte den Kopf ”Faden erneuern… Fäden die einen binden…, nein…wenn ich mir nicht selbst eine Gefahr wäre, würde ich gar nicht mehr existieren. Es macht mich frei, auch wenn es mich zerstört. Ich glaube nicht das du das verstehst. Mir scheint als hast du die Fäden viel zu gerne in der Hand, als mal alle Fäden fallen zu lassen und zu sehen wie frei, dass einen Machen kann. ” Er ließ ihr die Führung über die Bewegungen, er hatte also erkannt, wie sie funktionierte. Er ließ ihr die Freiheit zu entscheiden, ein Gefühl über Kontrolle und Macht. Auch wenn es ihr bei ihm noch trügerischer vorkam als bei anderen. War das ein Weg sie in Sicherheit zu wiegen, sie nun, nachdem er sie so grausam gebrochen hatte. Geknackt wie eine Walnuss auf seine Seite zu ziehen? Vielleicht wusste er wirklich nicht, was Zwischenmenschlichkeit war, vielleicht war das die einzige Art, wie er mit anderen umgehen konnte. ”Ach und das soll ich dir glauben, nur weil du auf einmal so sanft und liebevoll bist. Alles was du bisher getan hast war Absicht nicht wahr, du beobachtest du siehst alles, deine Worte. Ich bin nicht so naiv zu glauben das hinter deinen Worten und deinen Handlungen kein Hintergedanke liegt. ” säuselte sie in sein Ohr als sie sich vorbeugte und ihr Atem strich sein Ohr. Kaum merklich fuhren ihre Lippen über sein Ohr nur eine Sekunde und dann sah sie ihn wieder an. Sie war wie er auch ihre Handlungen, die Aktion das sie sich ihm nun so zugewendet hatte, das alles hatte eine Bedeutung.
Dann zog er ihre Waffen hervor und legte dies ein ihren Schoß sie schaute auf ihre Waffen und hörte seine Worte. Sie sagte nichts dazu, sondern legte ihre Hand auf die schwarze Pistole und spielte an dem kaputten Lacrima Anhänger, während er sprach. Dann hatte sie ganz sanft über die Wunde gestrichen, sie wollte ihm kein körperlicher Schmerz mehr zufügen, nein, das wäre zu einfach. ”Ich habe meine Magie lange Zeit gehasst, weißt du das. ” sagte sie und sah ihn an ”Das du darin Schönheit zu sehen scheinst - ob nun gelogen oder nicht - was soll ich jetzt davon halten? Zu mancher Zeit hätte ich es wohl verneint, gesagt diese Magie ist grausam und schrecklich, denn sie bedeutet nur Schmerz. Aber sie kann schön sein, nicht auf diese übertriebene Art wie du es gerade formuliert hast aber… auf eine ganz spezielle Art nur für mich. ” Sie hatte eine sehr schwierige Beziehung zu ihrer Magie, war denn überhaupt irgendetwas bei ihr mal einfach? Sie hatte ihre Magie damals gehasst, es hat ihr nur Schmerzen bereitet und je stärker ihre Magie wurde, desto schlimmer wurde es. Es hatte seine Gründe, wieso sie ihre Magie nur noch durch ihre Waffen leitete. Wieso sie, wenn sie es vermeiden konnte, nicht mit bloßen Händen ihre Magie wirkte, denn da war sie immer stärker als ihr lieb war. Genau wie es ihr auch bei dem Angriff, den sie gegen Vain gerichtet hatte. Es war viel stärker als sie es vorgehabt hatte. Als er ein Lächeln von ihr erfragte sah sie ihn an. ”Ich weiß nicht wann ich das letzte Mal jemanden ein ehrlich Lächeln geschenkt habe” sagte sie und wusste das es eine Lüge war. ”Ein Lächeln kann ich dir nicht geben, keine ehrliches zumindest, aber ich kann dir was zu meinen beiden Schätzen sagen. ” Sie nahm die schwarze Waffe in die Hand und tippte gegen den Lacrima Anhänger, dieser fing an zu wackeln. ”Diese Waffe -und ja sie ist kostbar für mich - wird mich auf ewig daran erinnern das sich jeder selbst der nächste ist. Das liebe auch Schmerz bedeutet und das es das nicht wert ist. Ich verbinde nichts Gutes mit dieser Waffe. Absurd das sie mir trotzdem so wichtig ist oder?” sagte sie und starrte auf den Lacrima Anhänger.
Nun ging er auf ihre Aussage zu dem Thema Deal ein. Denn sie würde ihm nicht wie ein Hündchen folgen, sich wie eine Marionette steuern lassen. Nein, sie war nicht mal sicher, ob sie einen gleichberechtigten Deal wirklich eingehen wollen würde. Aber es war ein Schritt…ein Anfang. Denn er musste auch Risiken eingehen. Sie war nicht die einzige, die das tun sollte, das wäre nicht fair. ”Vielleicht, wenn es sich für mich lohnt.” säuselte sie als sie und demaskierte ihn. Seine orangen Haare kamen zum Vorschein, graue Augen und ein Gesicht, das ihr bekannt war. Sie starrte kurz in sein Gesicht und sagte dann ”Du? Ausgerechnet du?” sie stand schwungvoll auf und schüttelte leicht den Kopf als sie anfing ihn zu umrunden. In seinem Rücken blieb sie stehen, beugte sich zu seinem Ohr vor und legte eine Hand auf seine Schulter ”Nero…das ist aber kein sehr diplomatischer Weg den du da einschlägst” säuselte sie, ehe sie sich entfernte. Sie zog Kreise im Raum wie ein rastloser Tiger. Ausgerechnet der Diplomat in Ausbildung, der taktische, freundliche Geselle. Fleißiges Gildenmitglied, stets bemüht, die Gilde in ein gutes Licht zu rücken. Oh, diese Gilde schien wirklich Abgründe zu besitzen, die sie nicht kannte. Sie hätte viele hinter der Maske vermutet , aber ihn nicht. Obwohl vielleicht ergab, es ja Sinn gerade weil ausgerechnet er es war. Es zeigte, was alles für eine war. Nicht mal den scheinbar liebev ollen, treuen Leuten konnte man trauen, das war einmal mehr der Beweis.
Sie trat wieder zum Podest auf dem sie Nero zurückgelassen hatte und legte die Maske neben ihn, mit einer Hand die einen Moment auf der Maske verweilte. ”Meine Antwort…ist vielleicht. Wir haben vielleicht einen Deal.” sagte sie leise ”Beweis mir welche Vorteile es hätte auf Deiner Seite zu stehen, nicht mit Worten, nein, mit Taten. Du kannst dir was Schönes überlegen, für das nächste mal, wenn wir uns sehen. Ich gehe mal davon aus, dass wir uns wiedersehen werden. Beweis mir, dass Deine Worte nicht nur hohle Worte sind, nicht nur ein Spiel um mich zu steuern und ich überlege es mir.” sie ließ die Maske los und machte ein paar Schritte weg. ”Ich denke, das ist nur fair und ein Risiko tragen wir beide. Immerhin kennen wir gegenseitig unsere Gesichter. Doch meine Freiheit ist mir zu viel wert, um sie einfach so aufzugeben und Du zu trügerisch, als dass ich diesen Deal eingehen würde ohne in Ruhe darüber nachzudenken ” sagte sie und machte ein paar Schritte zum Ausgang der Kapelle und blieb im Türrahmen stehen. ”Ich würde dann gehen, wenns recht ist. Denn ich habe nichts mehr zu sagen.”sagte sie und drehte sich danach leicht seitlich um ihn anzusehen. ”Oder war es eine Lüge was Du gesagt hast, ein Kniff, ein Trick. Du sagtest ich kann diesen Ort hier heute wieder verlassen. Aber du sagtest nicht, wann oder unter welchen Bedingungen. Sag mir, sollte ich Dir wirklich trauen können?”
Wenn sich Dinge wie Liebe, Hoffnung und Freundschaft so richtig anfühlten, dann gäben sie keinen Grund, warum sie letztendlich am Ende völlig falsch sein würden. Die Liebe war wohl das verachtenswerteste Gefühl, was man in dieser Welt überhaupt hätte empfinden können. Die Liebe war kein Gefühl, auf das man sich wirklich verlassen konnte, denn es war ein Gefühl, bei dem man sich nur selbst im Klaren darüber sein musste und auch sein konnte, dass dieses Gefühl wirklich nur diejenigen besuchen würde, die auch als würdig genug gepriesen sein waren. Aber es war eben nur eine Handvoll wirklicher Personen, die gut genug für die Liebe gewesen sind und die nicht von ihr wie der letzte Dreck behandelt werden würden. Ja, die Liebe hat es immer schon so getan, dass sie sich ihre Träger selbst aussuchte und das sie sich dafür entschied, wem sie letztendlich das wahre Glück schenkte und wem nicht. Genau deshalb war die Liebe auch ein völig falsches Gefühl, eine Erkenntnis, der man nur in einer Illusion wirklich Glauben schenken konnte. Denn mit der Liebe klammerte man sich an Bindungen, die eigentlich überhaupt nicht da gewesen waren und welche auch übrehaupt nicht der Realtität entsprachen. Es war ein falsches Weltbild, was die Liebe verursachte, eine verzerrte Einsicht auf die Realität. Freundschaft und Hoffnung taten dem gleich. Nichts davon hörte sich nach der Wirklichkeit an, alles davon existierte nur in einer Scheinwelt, in etwas, was eigentlich nur ein albernes Hirngespringst war. Nichts davon war real und letztendlich führte die Erkenntnis dazu, das man nur verletzt wurde. Nur so konnte der Hass entstehen. Wenn Trauer, Neid und Missgunst nie enden wollten. Dann musste etwas geschehen, was sie gemeinsam einte. Dann musste ein Gefühl existieren, welche alle auf eine Stufe stellte und der verfluchten Liebe den Kampf ansagte. Dann... Ja, dann musste der Hass die Führung übernehmen.
"Was ist die Liebe schon? Was ist dieses Gefühl wirklich Wert? Warum verursacht es so viel Hass, so viel Trauer und so viel Leid? Etwa weil die Liebe schön ist? Etwa, weil die Liebe das ist, was sich jeder so sehnlichst wünscht? Oder weil die Liebe nichts weiter als eine Illusion ist, ein Traum, eine Einbildung, ein Hirngespinst? Eine Illusion, nur nach dem zu Leben, was Andere wirklich wollen? Liebe existiert nicht. Gleiches gilt für Freundschaft und für Hoffnung. Es sind nur Worte in einer Realtität, die versucht, den grausamen Schatten zu verbergen. Doch der Schatten ist die wahre Realität. Du kennst sie selbst am Besten. Die grausamste Realität von Allen, die Einsamkeit!" Mit was für einem Blick Tartaros das junge Blauzöpfchen dann anschaute, mit welchem Hass in seinen Augen, dieser Ausdruck von tiefster Vergeltung, von tiefster Ablehnung. In seinem Herzen war nichts mehr verbunden mit einem positiven Gefühl, in seinem Herzen stand nur noch die Leere und das Gefühl, auf Ewig selbst der Einsamkeit verbunden zu bleiben. "Bist du denn so verzweifelt? Setzt du deinen größten Trumpf, deine SChönheit und deine weiblichen Rundungen dazu ein, um den Schatten der Einsamkeit zu entfliehen? Zwingst du Anderen ein Gefühl der Liebe auf, nur um damit deine eigene Ruhe zu finden? Wenn du jemals tief in dein innerstes Selbst gehorcht hast, dann solltest du doch wissen, das sich in dieser Realität nicht auch nur der kleinste Wunsch jemals erfüllt hat. Und genauso wird es auch weitergehen. Die Welt wird enden, ohne das man jemals sein wahres Glück auch nur ansatzweise entdecken konnte. Ein sonderlich großer Erfolg für dich kann die Realität bisher nicht gewesen sein. Andernfalls würdest du nicht versuchen, deine Unsicherheiten hinter einem großen Berg von Zuwiderhandlungen zu verstecken." Tartaros fixierte ihre Seelenspiegel, doch sein Ausdruck in den Augen wurde immer bestimmender, immer fordernder, jedoch gleichbleibend eiskalt. "Glaub mir Alice, ich lese aus dir wie aus einem offenen Buch. Und deine Gedanken kreisen immer wieder um ein und dieselbe Stelle..."
"Du sagst also, du bist Mitglied der Gilde, bleibst aber weiter lieber in der finsteren Einsamkeit? Hoffnung, Liebe und Freundschaft existieren für dich also nicht? Aber... Sagt dir dein Herz nicht etwas Anderes? Nicht etwa... das genaue Gegenteil? Versuchst du dich nicht mit aller Macht an das zu klammern, was du bisher alles Erleben konntest? Stellt das nicht für dich so etwas wie eine erfolgreiche Realität dar? Fernab der Einsamkeit?" Tartaros spielte einen Zug, um Alice weiter zu verunsichern. Er versuchte, ihr den Fehler ihres Gedankengutes aufs Brot zu schmieren, ihr zu zeigen, dass sie sich irrte und sie letztendlich nur einer Illusion hinterherlief. Einer Illusion, die es eigentlich noch zu zerstören galt. Letztendlich waren sich Alice und Tartaros sehr ähnlich. Sie beide spielten auf ihre eigene Art und Weise Spielchen und sie beide waren eher vom misstrauischem Schlag. Tartaros lies sie ja bereits in der Illusion des Glaubens, dass sie die Führung über seine Aktionen hatte. Doch das alles befand sich bereits gut vorausgeplant in einem strategischem Spiel, was sie bereits nach dem ersten Zug verloren hatte. - Gut, wenn auch nicht ganz. Denn als Amira damit begann, sich seinem Ohr zu nähern und er ihre Atemluft direkt auf seiner Haut spürte, reagierte er absolut ungeplant. Eine Reaktion entwickelte sich, welche seine gesamte Strategie auf den Haufen zu werfen drohte und die Sache in eine gänzlich unangenehme Richtung zu verschieben drohte. - Aus seiner Sicht zumindest. Denn Tartaros nahm die Botenstoffe einer jungen und attraktiven Frau in seiner Nähe auf. Und als sie so nahe war und beinahe auch sein Ohr mit ihren Lippen berührte, musste er schlucken. Die entsprechende Körperreaktion eines jungen Mannes machte sich deutlich bemerkbar und das dürfte Alice, die ja noch immer auf seinem Schoß saß, auch deutlich spüren. "Hör bitte auf damit..." Kam plötzlich aus seinen Lippen, weniger das Wort des manipulativen Marionettenspielers als viel mehr das Wort eines bettelnden Schuljungen.
Seine Wahrnehmung begann, nun ein wenig zu weichen. Es fiel ihm schwer, sich gerade auf das Gespräch zu fokussieren, sich zu konzentrieren. Amira hingegen sollte den Grund dafür deutlich spüren können. Die Frage war, ob sie das so schnell verstehen würde und was sie mit dieser neugewonnenen Information anstellen würde? Denn diese Situation verschoeb sich grad mehr und mehr zu ihren Gunsten. Wo es bisweilen Tartaros war, der tatsächlich am längeren Hebel saß, blätterte sich die Situation gerade um, sodass es nun Amira war, die mehr und mehr die tatäschliche Kontrolle über diese Begegnung übernahm bzw. übernehmen könnte. Als sie dann seine Maske in der Hand hatte und in sein Gesicht blicken konnte, da erkannte sie Nero hinter der Maske des Tartaros. Eine Person, welche ihr bereits bekannt war und somit kannte auch er sie wirklich. Dieser versuchte sich mit allen Mitteln zu fangen, egal wie. Sein Verstand versuchte, sich wieder zu sammeln, aber es war schwer und der Schimmer der Rötung lag ihm von nun an über der Nase, wenn er Amira anschaute. "Hmh, wen hast du denn erwartet? Ein Monster? Ein Ungeheuer? Den Gildenmeister?" Sprach Nero offen an, als Amira so geschockt über seine Identität war. "Diese Welt bedeutet mir nichts mehr. Sie wird sich bald schlafen legen. Es ist an der Zeit, sie vollkommen zu läutern." Sprach er, während die Blauhaarige ihre Kreise wie ein Tiger zog. "Willst du dich denn gar nicht an meiner Schulter ausweinen? Mir um den Hals fallen? Mich vor Freude küssen? Schließlich muss es eine einprägsame Erkenntnis für dich sein, herausgefunden zu haben, das ich es bin, der dich beinahe getötet hat."
Abwartend lauschte Nero den taktisch echt klug gewählten Worten von Amira. Währenddessen fing er sich jedoch wieder und beruhigte sich auch innerlich. Doch nun war es der innerliche Tartaros, der wieder voll und ganz die Kontrolle übernahm und keine Gnade zeigte in seinen Aktionen. "Ein Deal ist ein Deal. Auch, wenn ich ein Verbrecher bin, so stehe ich zu dem, was ich zuvor abgemacht habe. Du darfst diesen Ort heute verlassen. Lebendig. Das habe ich dir zugesichert und das wird auch geschehen." Nero befestigte die Maske an seinem Hinterkopf, um sie mit sich tragen zu können. Dann tauchte er jedoch völlig unerwartet und relativ schnell direkt hinter Amira auf und ergriff sie. Er zog sie an die Wand direkt neben der Eingangstür, sodass er direkt vor ihr Stand und sie nicht so ohne Weiteres von ihm weg kam. "Ich werde dich beim Wort nehmen. Das, was du gesagt hast, wird gelten. Bis wir uns wieder sehen werden. Aber..." Plötzlich näherte sich der Orangehaarige dem linken Ohr der Blauhaarigen, strich ihr einen Zopf sanft zur Seite und begann, tatsächlich an ihrem Ohr zu knabbern und leicht mit der Zungenspitze darüberzustreicheln. Nur, um ihr unmittelbar darauf etwas in eben jedes Ohr flüstern zu können. "...Bedenke eines, dir sollte klar sein, das ich ein solches Verhalten nicht gänzlich ungestraft lassen kann, mein Blauzöpfchen..." Unmittelbar darauf schaute er ihr wieder in die Augen. Diesmal aber legte er Zeigefinger und Daumen unter ihr Kinn und hob dieses leicht an. Amira ahnte mit Sicherheit schon, was ihr jetzt vermutlich drohte. "Du kannst diesen Ort schon jetzt verlassen. Doch die Bedingung dazu, ist eine Abschiedssituation, den wir beide in Erinnerung behalten werden..." Sanft strich er mit dem Daumen über die warmen Lippen der jungen Frau, ehe er sein Kopf bedrohlich eben jeden Lippen zu nähern begann. Es stellte sich die große Frage, meinte er das jetzt ernst oder war das nur ein Trick? Diese letzte Entscheidung, diesen allerletzten Test würde er Amira überlassen. Er war neugierig, wie sie mit einer solch plötzlich für sie äußerst einprägsamen und ernsten Situation umgehen würde? Schließlich drohte man ihr vermutlich nicht alle Tage einen Kuss an...
”Schonmal überlegt, dass es einfach an uns liegen könnte und nicht an der Liebe an sich.” sagte sie kurz und knapp, nachdem er so ausführlich dargelegt hatte, wieso er nicht viel von Liebe hielt. Sie schnaubte. Sie spürte den Hass tief in ihm brodeln und sie verstand es, sie selber hatte auch so viel Wut in sich. Doch er war so… so sie fand keine Worte dafür.
”Wirke ich denn so verzweifelt auf dich? ” fragte sie und trat einen Schritt näher. Ihre Hand fuhr sinnlich über ihre Seite. Sie antwortete nicht auf seine Andeutung. Dann schnaubte sie nur, ließ das Thema, das er angedeutet hatte, gänzlich fallen. ”War sie auch nicht, ich würde die Realität nicht als erfolgreich bezeichnen…aber das muss sie auch nicht. Wenn man versteht, wie die Welt funktioniert, kann man hier und da seinen Spaß haben und das hat mir immer gereicht… zumindest seitdem ich hier bin” sie klang nachdenklich. Ob sie sich größere Ziele setzen sollte. Sie schnaubte erneut. ”Und du denkst, du bist der einzige, der meint zu wissen wie ich funktioniere? Meinst du nciht das schon etliche das versucht haben, mich zu lesen, mich zu erobern, mich einsperren?” sie schüttelte den Kopf. Auch wenn es stimmte, dass sie oft um dieselben Gedanken streifte, wie eine Katze auf der Suche nach Beute ihre Kreise zog. Doch die maßlose Arroganz, die seine Worte implizierten, stießen ihr übel auf.
Die nächsten Worte trafen ihr Ziel und ihr Blick verdunkelte sich als er das, was sie selbst erkannte, vor sie legte, wie ein Deck Karten, die er vor ihr ausbreiten, um ihren nächsten Schritt zu provozieren. ”Das Herz ist trügerisch und… ” sie stockte als sie sich etwas zurücklehnte. ”Zugegeben du hast mehr von mir gesehen als andere, du magst diese eine kleine Sache erkannt haben und herzlichen Glückwunsch…” sie sprach die Worte sarkastisch aus ”... denn das, was du meinst, was eine große neue Erkenntnis ist…wusste ich schon ich…” sie stoppte. Sie sprach nicht aus, dass sie es bloß nicht sehen wollte und sie zischte. Sie würde ihre Konsequenzen daraus ziehen, sie wusste, dass sie bei Crimson Sphynx nicht bleiben sollte, nicht wenn sie sich nciht angreifbar machen wollte. Das hieß noch lange nicht das sie auf seinen Deal eingehen musste, nur weil sie vermeidlich wieder einsam sein würde. Also beugte sie sich vor und wisperte in sein Ohr. Sie konnte auch sanft und verführerisch sein, sie konnte die Rollen genauso wechseln wie er und als er darauf reagierte und flüsterte, stockte Amira. Sie grinste ihn an, als sie ihren Kopf zurückzog und ihn anstarrte, um zu durchleuchten, ob er nun spielte oder eine ehrliche Reaktion gezeigt hatte. Sie grinste als sie drohend sagte ”Und was wenn ich nicht aufhören will? ”
Sie testete, sie tastete sich langsam voran. Denn das er körperlich auf sie reagierte konnte sie spüren. Genau dies war der Moment wo sie nach seine Maske griff, ihn dazu zwang sich verletzlich zu machen, sich zu offenbaren damit sie etwas gegen in in der Hand haben würde. Und als sie sich vorbeugte und sanft die Maske hochschob und ihn entblößte. Sie säuselte ihn Worte zu dem kein Nein waren, die in zappeln ließen. Denn ja, vielleicht würde sie auf seinen Deal eingehen, vielleicht würde sie es…aber nur unter ihren Bedingungen. Sie hatte die Maske in der Hand und erkannte das Gesicht dahinter. Sie stockte und stand auf, während sie geschockt, überrascht und nachdenklich ihre Kreise zog. ”Du bist alles davon und nichts… ” sie lachte trocken als sie sich durch den Pony strich. ”Das Monster steckt hinter einen ziemlich hübschen Gesicht” säuselte sie und drehte sich zu ihm um. ”Oh mir fallen ganz andere Dinge an, die ich mit Deinem Hals anstellen wollen würde, aber alles zu seiner Zeit, nicht wahr? Im Grunde genommen hättest du längst sterben müssen, aber vielleicht waren die Samen, die du geschluckt hat auch einfach nicht echt…. erzähl mir doch davon wenn wir uns wiedersehen sollten” zischte sie als sie sich zum Ausgang der Kapelle bewegte. Analysierte, was sie alles über Nero erfahren hatte.
Deswegen testeten ihre nächsten Worte und als er nach seinen Worten schnell an ihrer Seite erschien, wirkte sie nicht überrascht. Sie fand sich an der Wand neben der Eingangstür wieder, als er sich direkt vor sie stellte. Er kam ihr näher und strich ihren Zopf hinter ein Ohr, als er anfing, an jenem zu knabbern zog es sich unangenehm in ihr zusammen, doch sie zwang sich ruhig zu atmen. Jedes Wort von ihm war wie ein neues Test und seine plötzlich so aufdringliche Art, ihr die Kontrolle entziehen zu wollen, ließ sie stutzig werden. Er zog ihren Kopf hoch und sie traf seinen Blick. Beide starrten sich an, dann kam er näher und Amira fuhr mit ihrem Arm seinen Rücken hinauf, bis in sein Haar und dann griff sie zu. In seine Haare, so wie man es täte, wenn man leidenschaftlich am Werk war, doch sie tat es nicht aus diesem Grund, nein. Sie zog ihn mithilfe des Griffes zurück und entblößte so seinen Hals und bevor er die Situation wieder drehen konnte, beugte sie sich vor und platzierte ihre Lippen an seinem Hals. Und anstatt eines sinnlich sanften Berührung würde Nero Zähne spüren, die sich kraftvoll und stark in seinen Hals bohrten. Schmerzhaft und als wäre sie ein Raubtier und als sie sich aus dem Biss löste leckte sie sich über die Lippen. ”Damit du mich in Erinnerung behälst” sagte sie und schob ihn von sich ”Unterschätz mich nicht, den nicht nur du hast mich kennengelernt. Sondern auch ich habe Dich kennengelernt.” säuselte sie und schob sich dann aus der Ausgang. ”Ich freu mich schon auf unser nächstes Spiel und diesmal weiß ich meine Karten besser auszuspielen…” denn sie meinte, etwas erkannt zu haben. Vielleicht steckte hinter dieser berechnenden Maske viel mehr Verletzlichkeit als Nero zugeben wollte. Und wenn sie es richtig anstellte, würde sie das nächste Mal die Oberhand haben, anscheinend war er eben doch einfach nur ein Mann.
Doch obwohl sie das als Triumph verbuchte, war ein dunkel wütendes Loch in ihr hinterlassen worden. Sie war verletzt nicht nur körperlich. Dann rannte sie los und noch während lief, um vom Friedhof zu kommen, beschloss sie dass ihre Zeit in Crimson Sphynx zu Ende sein würde. Zu Ende sein müsste. Denn wenn sie blieb, würde sie angreifbar, verletzlich und das konnte sie nicht zulassen. So gesehen war Nero wohl doch erfolgreich gewesen, oder nicht?
Bite TYP: Kampftechnik ELEMENT: --- KLASSE: I ART: Nahkampf MANAVERBRAUCH: 10 pro Minute MAX. REICHWEITE: Selbst SPEZIELLES: Waffenlos VORAUSSETZUNGEN: Geschicklichkeit Level 2, Manaregeneration Level 2 BESCHREIBUNG: Der Anwender lädt bei dieser Kampftechnik Mana in seine Zähne, wodurch seine Bisse verstärkt werden. Dadurch können bei solchen Treffern Zentimeter tiefe Wunden entstehen, auch wenn der Anwender nichts durchbeißen kann.
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