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 Sandgruben nahe Aloe Town

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Vahid
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Vahid
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BeitragThema: Sandgruben nahe Aloe Town
Sandgruben nahe Aloe Town EmptySo 4 Jun 2023 - 14:03


Ortsname: Sandgruben nahe Aloe Town
Art: Freiraum
Spezielles: -
Beschreibung: In der Nähe von Aloe Town befinden sich einige Gruben. Vor einiger Zeit wurden sie vielleicht einmal zur Gewinnung von Bodenschätzen, zur Ausgrabung oder zur Erforschung der geologischen Begebenheiten der Wüste genutzt, doch heute sind sie aufgrund der zurückgelassenen Grabungsausrüstung und der abenteuerlichen Grubenmuster ein beliebtes Ziel für Mutproben unter Kindern. Einige Schilder warnen Besucher vor Treibsand und Wüstentieren, werden aber gerne von solchen Draufgängern ignoriert.

Change Log: Sobald sich innerhalb des Rollenspiels etwas an dem Ort ändert, wird es hier kurz vermerkt.
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Vahid
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BeitragThema: Re: Sandgruben nahe Aloe Town
Sandgruben nahe Aloe Town EmptySo 4 Jun 2023 - 14:25


Vahid begleitete Cassandra (oder Cass, aber nicht Cassie, kapiert) durch Aloe Town. Während seine Questpartnerin den Duftreis, die scharfen Gewürze und den Querschnitt durch die hohen demographischen Gefälle der Wüstenstadt bemerkte, hibbelte der Drachensohn bereits herum. Es war eine recht große Sache für ihn, dass er auf eine Quest ging, denn mittlerweile war es echt schwer geworden in der eigenen Gilde Partner zu finden, die das Risiko eingehen wollten. Nicht, dass er es darauf anlegte all seine Aufträge zu verkacken, aber es passierte einfach ständig etwas Unvorhergesehenes, als hätte das Schicksal es auf ihn abgesehen oder so ... Insofern war Cassie natürlich ein Segen für ihn, denn die wirkte apathisch genug, dass Vahid an ihr abprallen konnte wie ein Gummiball, ohne ihre Bausubstanz zu beschädigen. Gute Sache.

Mit geblähten Nüstern sog Vahid die Umgebung in sich ein. Für seine Partnerin war es duftend - für ihn ein Orchester an Gerüchen. Er selbst hätte es niemals so poetisch formuliert, doch es kam einem Geräuschebad gleich, nur eben mit der Nase: Nicht nur das Duftende duftete, sondern auch alles andere. Der Sand, der von der Hitze aufgeheizt war. Die Blumen, die auf Fensterbänken standen. Die Wäsche in Zubern. Der Schweiß der Arbeiter, der Tulpenduft an Cassandras Händen, obwohl sie ihre Einkäufe schon eine Weile lang nicht mehr in der Hand gehabt hatte. Der distinkte Duft jedes einzelnen Menschen, die Zusammensetzung der Gewürze und die Frische der Luft - die übernatürliche Nase Vahids nahm all dies war, filterte es und machte ihn beinahe betrunken. Er liebte diese Stadt und ihre Gerüche, ihre lauten Geräusche und das Gelächter auf den Straßen. In der Wildnis war es so oft still gewesen. Oft hatte er nachts in der Wüste nur die grollend regelmäßigen Atemzüge seines Vaters und seinen eigenen Herzschlag gehört, bis nur noch er selbst übrig geblieben war. Aber hier in Aloe Town gab es keine Einsamkeit, man war niemals allein. Selbst, wenn man an die Mauer eines Gildenhauses gepappt wurde, dann interagierte jemanden mit einem, nahm einem wahr ... Und man gehörte dazu. In dekorativer Funktion, aber man war Teil einer größeren Sache.

Die Slums berührten Vahid kaum. Er war nicht kaltschnäuzig, verstand die Implikationen des Wohlstandsgefälles innerhalb von Aloe Town aber auch nicht genug, als dass er wirklich ein Urteil fällen konnte. Es gab Reiche und Arme, das wusste er, aber mehr auch nicht, lebte er doch in der angenehmen und behüteten Lage, dass er irgendwie immer auskam. Hätte er irgendwelche Mäuler zu stopfen (Moment, war die Redensart so?) sähe das sicher anders aus, aber solange er nur sich selbst am Leben erhalten musste, konnten die Gefahren der Okönomie seine Drachenhaut nicht durchdringen. Er widmete den Leuten daher nur nebenher Blicke, registrierte, dass der Duft hier weniger angenehm war und tänzelte weiter barfuß die Straßen entlang, dabei wie ein Kind darauf achtend, nicht auf eine Rille im Sandboden zu treten. Dafür nahm er größere Sprünge auf sich, lachte schallend und ungebremst, wenn er einen langen Pfad ohne Malheure dieser Art geschafft hatte und schien Cassandras Präsenz gar nicht zu brauchen, um sich königlich zu amüsieren.

Als sie die Gruben erreichten, bot sich ihnen der Anblick von ... Löchern im Sand. Ja, es gab sicher spannendere Naturschauspiele, aber so eine Wüste hatte nun einmal keine große Differenzierung zu bieten, wenn man mal alte Ruinen, Oasen und dergleichen außen vor ließ. In 99% der Fällen war das halt sandige Ebene, sandige Düne, Sand und noch mehr Sand. Mit geringer Neugierde musterte Vahid das Grabequipment am Rand der Sandgruben, doch die Witterung hatte das Holz und die Metallteile zerfressen. Wie Adern zog sich der Sand durch die Maserung der Ausstattung. Wenn der Wüstenwind pfiff, dann quietschen sie. Nein, die würden Vahid nicht halten. Aber das machte nichts. Ohne wirklich mit der Wimper zu zucken bohrte Vahid die Zehen in den weichen Sandboden, nahm Anlauf und schmiss seinen Körper in eine der Sandgruben, dabei einfach an Cassandra vorbeilaufend. Gegen Ende seines Laufs sah es fast aus, als würde er einen Köpper machen wollen, aber stattdessen spannte er nur seinen Körper an und landete mit den Füßen zuerst in einer der Sandgruben. Der Sand federte den Aufprall etwas, dennoch sah es im ersten Moment sicherlich befremdlich aus, als der Drachensohn sich einfach in eine Grube unbekannter Tiefe stürzte. "Ich grab' hier rum, Cassie! Nimm du dir eine andere." Gesagt, getan. Vahid kanalisierte seinen inneren Hund und begann mit schaufelnden Bewegungen Sand in alle Richtungen zu kehren. Dabei baumelte ihm sogar die Zunge aus dem spitzzahnigem Mund und er machte andeutungsweise Hechelgeräusche - ästhetisch gewiss äußerst ansprechend.


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Cassandra

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BeitragThema: Re: Sandgruben nahe Aloe Town
Sandgruben nahe Aloe Town EmptySo 4 Jun 2023 - 15:53

05 | @Vahid

Das konnte man wohl getrost als "Nein" auf ihre Frage werten. Vahid stürzte sich mit ebenso viel Enthusiasmus wie wenig Plan in die nächstbeste Grube und begann...zu buddeln. Mit den Händen. In Sand. Wenigstens war der Sand nicht komplett staubtrocken, sodass die von Vahid geschaffene Vertiefung in der Grube nicht sofort wieder zurieselte. Cassandra machte ein paar Schritte näher, schlang sich den linken Arm um die Mitte und beugte sich leicht vor um die Arbeit ihres Questpartners besser beobachten zu können. Leider war der Sand in der Grube auf der Kehrseite auch trocken genug, dass Vahid ihr eine großzügige Ladung davon ins Gesicht schleudern konnte. Als wäre sie Opfer der gemeinen Flugtorte geworden, blieb Cassandra regungslos stehen, während ihr der Sand von Gesicht und Körper rieselte und teilweise rollte. Bitte, Götter, lasst das nicht das Klo irgendwelcher Katzen gewesen sein. Sich mit mehreren Schritten von der Grube, aus der Sand gradezu flog, in Sicherheit bringend, fuhr sich Cassandra durch die Haare und versuchte verzweifelt sich den Sand aus den Augen zu blinzeln. Es gelang nur halb. Ein Sandkorn hatte sich wie eine verirrte Wimper unter dem Lid festgesetzt und weigerte sich hartnäckig seine neue Heimat zu verlassen. Und mit den Fingern dran zu gehen war auch keine Alternative. Es war alles voller Sand. Alles.

Mit einem vertränten, aber wenigstens wieder sandfreien Auge, striff Cassandra um die restlichen Gruben herum. Der Bär war noch nicht lange verloren. Der Sand hier teilweise wegen des Grundwasser feucht. Es bestand Hoffnung, dass man ihn einfach so würde finden können. Hinter ihr wirbelte Vahid noch mehr Sand aus seiner Grube auf. Wenn der Bär da war, würde der Drachensohn ihn schon finden. Blieben noch die anderen Gruben. Insgesamt waren es fünf. Die Leute aus den Slums kamen vermutlich ab und an hierher, um das wenige Wasser was sich dort unten sammelte abzuschöpfen und zu filtern. Vielleicht war das Mädchen einer von ihnen? Falls ja war der Stoffbär vermutlich ein ihr sehr teures Spielzeug. Wer wenig hatte, lernte das wenige umso mehr zu schätzen, wenigstens Cassandras Erfahrung nach. Damals hätte sie alles für so einen Stoffbären gegeben. Jetzt hätte sie mehr Stofftiere haben können, als sie jemals hätte wollen können. Umso wichtiger war es aber, dass das Mädchen ihren Bären zurück bekam. Die erste Sandgrube ergab gähnende Leere. Die zweite ebenfalls. Bei der dritten, die Cassandra sich besah, wurde sie durch ein Schild abgelenkt, das irgendwer in den Wüstenboden getrieben hatte. Das Holz hatte bereits bessere Tage gesehen und hing schief am Pfahl. Mit vorsichtigen Griffen rückte die junge Alshaytan das Gebilde zurecht, strich den Sand von der Oberfläche. Ein Ausrufezeichen in einem Dreieck. Gar nicht ominös. Ihr Blick strich weiter, in die Grube hinein wo etwas hell aus dem dunkleren Sand hervor stach. Flauschig weiches, weißes Fell. Der gesuchte Bär. Irgendwas bewegte sich da unten aber. Dinge mit Scheren und fiesen Stacheln. Die Sonne funkelte auf schwarzem Chitin zwischen sandverkrusteten Panzern.

Sacht ließ sich Cassandra am Rand von Vahids Grube auf den Boden plumpsen. Mit baumelnden Beinen beobachtete sie ihren Questpartner bei seiner Arbeit. Er war ja wirklich mit Feuer und Eifer dabei. Völlig unsinnigerweise, wie sie jetzt wusste, aber die Hingabe, mit der er diesen Holzweg zu Ende ging, war ja schon irgendwie bemerkenswert. Ein paar Mal hob sie die Hand, wenn sie dachte eine Gelegenheit gefunden zu haben mit Vahid kommunizieren zu können. Aber jedes Mal senkte der junge Mann den Kopf wieder zu schnell und ging weiter seiner Tätigkeit als Golden Retriever nach. Es dauerte noch ein bisschen länger, bis sie ihn dann doch endlich einmal ansprach. "Der Bär ist in der Grube dort, Vahid", ertönte es typisch leise vom Rand des erweiteren Katzenklos aus in dessen Richtung. Ein Arm Cassandras hob sich, um auf die entsprechende Grube zu deuten. Deutlich hastiger, als sie sich an Vahids bisherige Vorgehensweise erinnerte, fügte sie noch hinzu: "Da sind Skorpione drin." Das sollte als Warnung eigentlich ausreichen, oder?

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BeitragThema: Re: Sandgruben nahe Aloe Town
Sandgruben nahe Aloe Town EmptySo 4 Jun 2023 - 18:39


Wie ein deutlich größeres und weniger graziles Erdmännchen steckte Vahid seinen Kopf aus der Grube, als Cassandra ihn ansprach. Er hatte ihre Worte fast nicht verstanden. Musste die immer so flüstern? Gerade riss Vahid den Mund auf, um gewiss keine leisen Wörtchen zu hauchen, da löste sich der Sand und er rieselte wie eines der tausenden Körner nach unten. Ärgerliches Gegrunze ertönte, als der Dragon Slayer sich anstrengte, um kratzend und mit den Zehen mitbuddelnd aus dem Bodenloch zu kriechen. Der feuchtere, dichtere Sand hatte sich mittlerweile an seine Hosenbeine und seine Füße verklebt, so dass es beinahe aussah, als würde Vahid Stiefel tragen. Mit schnüffelnden Nasenlöchern und dabei wohl wirklich hundeähnlich wirkend folgte der Drachensohn dem Fingerzeig seiner Questpartnerin zur angezeigten Grube und klopfte sich dabei etwas Sand aus dem Ohr. Auch sein Gesicht hatte ein kostenloses Peeling bekommen. Auch ihm fiel das Schild auf, aber Vahid wusste ja bereits, dass es hier gerne einmal die ein oder andere Gefahr gab, immerhin zeichnete das die Wildnis aus. Fürchten tat sich der Dragon Slayer aber nicht. Er hatte die zumindest in seinem Kopf vorherrschende Sicherheit, dass er das gefährlichste Raubtier war, das in der Umgebung sein Revier hatte, verzichtete aber dankenswerterweise auf Markierungen jedweder Art.

Stattdessen trat er mit wenigen Schritten der langen Beine neben Cassandra, verschränkte die Arme und guckte in die Grube. In Kinderreimen saßen dort oft Hasen, die nicht mehr herauskamen, aber das zarte Weiß und die kugelrunden Spielzeugelemente ließen darauf schließen, dass das bei Bären auch schonmal vorkam - jedenfalls jenen der kuscheligen und spielbereiten Variante. Vahid selbst hatte vielleicht als Kleinkind einmal soetwas besessen, doch wenn, dann konnte er sich nicht mehr daran erinnern. Und mit Drachenschuppen kuschelte sich auch eher schlecht. Flauschige Dinge waren ihm daher grundlegend erstmal suspekt, denn die ließen sich eindrücken. Und was sich eindrücken ließ, hatte eine mangelnde Härte und war demnach schwächer als ... Feste Dinge. Physik, oder so. Jedenfalls erblickte auch der Drachensohn nun das Tierchen, sowie die anderen Tierchen, die sich munter darauf tummelten. Er hatte noch das Ohr voller Sand gehabt, als Cassandra ihn gewarnt hatte, nickte nun aber eifrig und wirkte nicht angewidert oder alarmiert, sondern ... erfreut?

"Boah, das ist ewig her!", stieß er aus und legte Cassandra dabei kameradschaftlich einen Arm um die Schulter. Zumindest sah es im ersten Moment aus, als wäre das die Intention des Drachensohnes. Statt aber eine solch eher harmlose Geste einzuleiten, rutschte der Arm ein Stück tiefer und er drehte sich um die eigene Achse, so dass er mit dem Rücken zur Grube stand. Muskeln spannten sich in seinen Armen an, als er sich anschickte, sich seine Questpartnerin über die Schulter zu werfen. Gleichzeitig wurde es um Cassandra, sollte sie nun wie ein Kartoffelsack von seinem Körper hängen (Vahid hatte keinen Gedanken darauf verschwendet, ob man eine Lady so anpackte oder nicht) etwas heißer, denn lodernde Flammen begannen um Vahids nackte Füße zu züngeln. "Haha! ⟨Fire Dragon's Claw!⟩" Der Sand pellte sich ab, als er plötzlich trocknete und der junge Mann ließ sich einfach mit einem Hopser in die skorpionverseuchte Grube fallen. Der Aufprall und die Hitze sorgten gleichermaßen dafür, dass die Tierchen sich erst einmal von den Füßen des Dragon Slayers fernhielten, die zischend und blubbernd den feuchten Sand um sich herum zum Verdampfen brachten. Einige der Skorpione fielen gar der initialen Flammenbrunst zum Opfer und lagen als knusprig gegrillte, eingerollte Häufchen auf dem sandigen Boden herum. Vahid hatte zwar nicht darauf geachtet, einen Fluchtweg offen zu halten und die Stabilität der Grubenwände zu prüfen, bevor er hineingesprungen war, aber er war immerhin so gelandet, dass die Flammen an seinen Beinen das Plüschtier nicht erreichten. So war er eben - rücksichtsvoll. Nicht wahr, Cassandra?

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BeitragThema: Re: Sandgruben nahe Aloe Town
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06 | @Vahid

Bevor sie wusste wie ihr geschah, hing Cassandra kopfüber auf Vahids Schulter wie ein wenigstens besser angezogener Kartoffelsack. Warum gingen hier alle direkt auf Tuchfühlung?! Konnten die Leute nicht mal fragen, bevor sie irgendwen anfassten? Was war aus dem Basislevel an Höflichkeit geworden, das doch eigentlich jedem vernunftbegabten Wesen inne sein sollte?! Cassandra erstarrte, als sie derart überwältigt wurde. Was dachte er sich dabei? Dachte er überhaupt?! Es dauerte nicht lange, bis sie sich zu winden begann wie ein eingeöltes, panisches Ferkel, das von übereifrigen Studenten für Streiche gegenüber der Campussicherheit benutzt wurde. Den Widerstandsbestrebungen gesellten sich stärker werdende Schläge in Vahids Rücken hinzu, als sie bemerkte, wohin es gehen sollte. Er würde doch nicht... Er tat. Er sprang in die Grube. In die mit Skorpionen gefüllte Grube. Seine Füße standen in Flammen, aber sie hatte Stoffhosen und Stoffschuhe an! Ganz toll. Endlich gelang es ihr Vahids Arm von sich zu lösen. Die junge Alshaytan wand sich panisch als sich der Aussicht auf Skorpionstiche jetz auch noch Verbrennungen hinzu gesellten, setzte die Füße in bedenklicher Nähe zu Vahids Dracheneiern an und stieß sich ab. Der Wind verlängerte den High Jump, trug sie weit über den Rand der grade erst betretenen Grube hinweg, wo sie unsanft aufkam und zum wiederholten Mal an diesem Tag Sand fraß. Die Pfeile verließen die Köcher wie abenteuerlustige Schafe die nicht gesicherte Koppel. Konnte man sich nicht einmal! Einmal vorher überlegen, wie man vorgehen wollte? Nein, einfach reinstürmen war die Devise. Das Schicksal würde es schon richten. Verfluchter Mist kombinierte Cassandra alle beider von ihr benutzten Schimpfworte, während sie das Gesicht einen Moment lang ermattet im warmen Wüstensand bettete.

Die junge Frau drückte sich wieder in die Höhe, spuckte ein wenig Wüstenboden zurück an seinen Platz. Wenigstens hatte der Langbogen den unfreilligen Transport überstanden, auch wenn dessen Riemen ihr unangenehm in Bauch und Schulter geschnitten hatte. Die Waffe war nicht einmal mit einer Sehne versehen und damit bestenfalls als miserabler Knüppel zu gebrauchen. Die Zeit die Waffe benutzbar zu machen nahm sie sich jetzt auch noch. Sollte dieser Rüpel sehen, wie er mit den Skorpionen bis dahin zurecht kam. Die Bewegungen wurden durch die Tatsache, dass ihr Sand vom Pony rieselte nicht grade beschleunigt. Trotzdem dauerte es nicht sonderlich lange, bis der Langbogen einsatzbereit und ein paar Pfeile wieder eingesammelt waren. Derart vorbereitet stampfte Cassandra zurück zum Rand der Grube und besah sich das Schauspiel. Es musste eine Art Nest sein, in das sie hier gestolpert, in Vahids Fall wörtlich zu nehmen, waren. Die Skorpione zeigten sich alles andere als begeistert ob des Eindringlings und strömten in Vahids Richtung. Dunkle Chitinkörper wuselten über den Sand der Grube hinweg in Richtung des Drachensohns, huschten dabei über den Stoffbären hinweg. Wenn Vahid die Skorpione lange genug ablenken konnte, könnte sie sich den Bären schnappen und wieder aus der Grube hüpfen. Die Frage war nur, wie lange ihr Questpartner das durchhalten konnte. Zumal sie selbst auch nicht über unendliche Manareserven verfügte. Eher war das genaue Gegenteil der Fall. "Hey, Vahid. Wenn du sie noch einen Moment ablenkst, hole ich den Bären", erklang es ohne einen Anflug von Ärger in der Stimme, aber trotzdem in nicht mehr als Zimmerlautstärke vom Rand der Grube. Cassandra selbst legte einen Pfeil auf die Sehne, zog den Bogen durch und legte auf einen der Skorpione nahe bei Vahid an. Auf die Entfernung war selbst dieses nicht übermäßig große Wesen kaum zu verfehlen. Mit einem saftigen Phwock wurde das aggressive Tierchen durchbohrt und...sank langsam in den feucht schimmernden Sand ein. Oh, oh. "Du solltest da nicht bleiben."

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BeitragThema: Re: Sandgruben nahe Aloe Town
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Was zur Hölle?
Einen Moment lang lief alles blendend, wie am Schnürchen, sozusagen, dann flippte Cassandra vollkommen ungerechtfertigt aus, katapultierte sich in die Höhe und drückte Vahid dabei ein Stück in den Sand. Die Stelle, wo ihre Hacken sie getroffen hatte explodierte in Schmerz, Übelkeit bohrte sich wie eine glühend heiße Nadel von unten nach oben in seinen Torso und der Drachensohn riss den Mund auf, um lautlos zu schreien. Mit den Händen an empfindlichen Stellen tanzte er, die Füße derweil munter weiterbrennend, von einem Bein auf das andere. Er hatte nicht vor, eine besonders schmerzhafte Impression von Rumpelstilzchen zu bieten, sondern versuchte den Schmerz aus seinem Körper zu schütteln und dabei nicht umzufallen, denn der initiale Feuerschock hatte bei Weitem nicht alle Skorpione vernichtet. Mit ärgerlich nach unten gezogenen Augenbrauen hob er eine Faust nach oben und wackelte mit ihr gen Oberkante der Grube, als wollte er Cassandra damit drohen. Wenn die wütende Stimme des Dragonslayers etwas höher klang als zuvor, als er schimpfte, war das sicher nur Zufall: "Sagmal, hackt's bei dir?! Was hast du denn für ein Problem, du Schnepfe! Agh! Hey! Nicht!" Der Rest der Beschimpfungen ging in mehreren wenig begeisterten Worten unter, da einige Skorpione die Gelegenheit genutzt hatten, als er sich gen Cassandra gedreht hatte, um den Saum seiner Pluderhose zu erklimmen und seine Beine nach oben zu klettern. Noch war er nicht gestochen worden, doch da das Feuer an seinen Beinen ausgegangen war, weil er sich nicht mehr darauf konzentriert hatte, strömten nun eine Vielzahl dieser insektioden Stachelviecher in seine Richtung, als handele es sich bei ihm um ein besonders köstliches Mahl. "Ey! Verpisst euch!"

Ablenken? Hatte der Wind dieser dummen Kuh die Hirnzellen aus den Ohren geblasen? Klar konnte er die Skorpione ablenken, nachdem sie seinen brillianten Plan durch ihre seltsamen Anwandlungen gestört hatte und klar konnte er nun einfach so herumhüpfen und sich stechen lassen, damit SIE die Beute holen und am Ende beim Gildenhaus angeben konnte. Nein, so lief das hier nicht. Vahid gab die Befehle, er war hier der Chef, das Alphamännchen sozusagen. Und Cassandra würde lernen, dass er für alle Eventualitäten vorgesorgt hatte, auch für eierattackierende Zimtziegen, die nichts Besseres zu tun hatten, als ihre Pläne in verdammter Flüsterlautstärke zu äußern, während er selbst hier richtige Arbeit machte. Der noch immer gereizte, nun wild zuckende Vahid beugte sich herab und fischte nach dem weißen Plüsch des Bären. Dabei bekam er nicht mit, dass seine Fußsohlen nun schon deutlich in den feuchten Sand eingesunken waren. Gewisse sensorische Defizite mochte man ob der Skorpione, der Schmerzen in den Weichteilen und der generellen Ärgernis aber wohl erwarten. Ähnlich eine Baseballers, der sich auf einen besonders harten Pitch vorbereitet, zog er die Arme an sich heran und drückte dabei den Teddy zu einer Kugel. Seltsamerweise knackste es dabei im Inneren des Tieres (bewegte sich eines der dunklen Knopfaugen? Sei's drum!), doch Vahid ließ sich von solch niederen Dingen nicht beirren. Mit aller Wucht, die er seinen muskulösen Armen entlocken konnte, schleuderte er Cassandra das Plüschtier entgegen. Dabei stolperte er beinahe in ihren Pfeil hinein, spürte ein fieses Stechen in einer Kniekehle, als ein Skorpion dort Halt mit dem Stachel fand und hörte ihren Rat, er solle doch verschwinden. "KEIN SCHEISS!" Falls der einschlagende Stoffbär Cassandra nicht zurück nach Aloe Town geschleudert hatte, wäre Vahid dann mal bereit, aus dem widerlichsten Bällebad der Welt abgeholt zu werden.


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BeitragThema: Re: Sandgruben nahe Aloe Town
Sandgruben nahe Aloe Town EmptyMo 12 Jun 2023 - 13:44

07 | @Vahid

Als wären Vahids Schimpfereien physische Schläge zuckte Cassandra unter jedem einzelnen Wort zusammen. Die Spitze begann gen Boden zu zeigen, als die junge Frau den Bogen sinken ließ. Türkisgrüne Augen suchten den Wüstensand zu ihren Füßen ab, als enthielte eines der Sandkörner eine Antwort auf die Fragen, die ihr durch den Kopf schossen. Warum reagierte Vahid jetzt so? Wenn er sie nicht mehr oder weniger entführt hätte, wären sie gar nicht erst in der Situation hier gewesen. Dann hätte sie sich auch nicht mit einem Sprung retten müssen und alles wäre wie am Schnürchen gelaufen. Wie kam er überhaupt sie erstens: Einfach anzufassen? Und zweitens: Mit ihr in die Grube zu springen? Das war wohl kaum wie man sich gegenüber einer bislang unbekannten Mitstreiterin verhalten sollte. Wenn sie etwas falsch gemacht hatte, würde sie sich natürlich entschuldigen. Und Vahid hoffentlich auch. Immerhin wurde er grade ziemlich unnötig ausfällig. Eine Schnepfe war außerdem eine Art von Vogel, wenn sie sich nicht irrte. Nett von ihm zu bemerken, dass sie auch gerne fliegen würde. Cassandra hob nach den Überlegungen wieder den Blick. Grade rechtzeitig um einen frisch geschlüpften Skorpion zu erblicken, der auf dem Stoffbärenkometen per Anhalter mitgenommen wurde. Die junge Alshaytan bremste den größten Schatz des kleinen Mädchens elegant per Gesicht. Ein ganzer Schauer an Jungskorpionen, mit den noch nicht ganz erhärteten Chitinpanzern, aber schon funktionsfähigen Stacheln ergoss sich auf sie. Die verwirrten Tierchen bissen, stachen und krabbelten über sie hinweg. Dass Skorpione eigentlich nachtaktiv waren und sie allesamt daher wohl nur versuchten den nächstgelegenen Schatten zu erreichen, war da nicht einmal ein kleiner Trost.

Sand verwirbelte und kleine Skorpione fielen auf den Boden als sich der Wind wieder um Cassandras Füße sammelte. Unter leisem, schmerzerfülltem Wimmern vollführte sie einen erneuten Sprung. Man konnte die Skorpiönchen beinahe verwirrt und verärgert zischen hören während ein Großteil von ihnen zurück auf den Sand plumpste. Die meisten fanden sehr schnell eine schattige Zuflucht. Immerhin lag der Stoffbär neben der Grube auf dem Sand. Und vertraut war er ihnen auch, wie schön. Auch der fallen gelassene Bogen fand regen Zuspruch als spontaner Minisonnenschirm. Cassandra selbst wurde von einem Windstoß unter ihren Füßen in Empfang genommen, als sie neben Vahid auf dem Grund der Grube aufkam. Das Luftpolster verhinderte zumindest ein Einsinken in den Sand, war nur leider nutzlos gegen weiteres Einsinken in die Verzweiflung. Während sich Tränchen in ihren Augen sammelten, umfing Cassandra Vahids Arm mit beiden Händen und machte sich daran zu ziehen. Haarschmuck Marke überraschend lebendiger Skorpion machte die Anstrengung nicht wirklich weniger. Auch die erwachsenen Skorpione entdeckten nun schmackhaft nicht gepanzerte und nicht im Sand versteckte Füße und machten sich daran sie zu pieken und anzuknabbern. Wenn die Beute schon per Luftpost kam, war es ja auch unhöflich das nicht zu beachten. Der Sand in der Grube peitschte nicht auf als ein erneuter Luftstoß dafür sorgen sollte, dass es sowohl Vahid als auch Cassandra aus eben jener beförderte. Die junge Alshaytan hatte die Zähne auf die Unterlippe gesenkt. Der Schmerz dort lenkte von dem überall sonst ab. Der Wind nahm sie mit und beförderte sie nach oben. Blieb nur zu hoffen, dass Vahid mitkam und noch nicht zu tief eingesunken war. Sonst würde sie wie der Welt best gekleidetste Windhose an dessen Arm hängen bleiben. Bevor es wieder nach unten in den Treibsand ging. Und die Skorpione.

Eingesetzte Magie:

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BeitragThema: Re: Sandgruben nahe Aloe Town
Sandgruben nahe Aloe Town EmptySo 18 Jun 2023 - 13:42


Schmerz war ein durchaus effektiver Lehrmeister. Vahid hatte das in seinem bisherigen Leben sehr oft erfahren, denn auch sein Drachenvater hatte oft den Nachdruck von Schmerz eingesetzt, wenn sich sein Sohn unnötig in Gefahr begeben hatte. Dabei hatte er nicht einmal unbedingt vorgehabt, Narben am Körper des weichen Menschlings zu hinterlassen, sondern eben sein raubtierisches Wissen angewandt, um die Lektion mit der heißen Herdplatte in verschiedenen Lebenslagen anzuwenden. Manche Tiere waren also mit Schmerz zu verjagen, eben auch genau solche Raubtiere, wie Vahid in seinem Kopf darstellte. Tiere besaßen daher grundlegend aus zwei verschiedenen Gründen Stachel: Zur Jagd oder zur Selbstverteidigung. Es gab also auch zwei Möglichkeiten, wie man reagieren konnte, wenn man plötzlichen Schmerz erfuhr, was auch so ein wenig auf die Umstände ankam, in denen sich das Tier befand. Mit Jungtieren war man beispielsweise aggressiver und territorialer, weil man diese beschützen wollte, während man als einsamer Jäger vielleicht eher Reißaus nahm, je nach dem, wie ausgehungert man war.

Vahid, der sich selbst als das gefährlichste Raubtier in der Umgebung sah und keine ihm bekannten Fressfeinde besaß, die Schwäche auszunutzen wussten (wenn er denn meinte ...) machten die Skorpidstiche und die damit einhergehenden Schmerzen daher keine Angst. Sie reizten ihn. Ohnehin ein Hitzkopf, war Vahid gerade aus mehreren Gründen nicht gut gelaunt. Er steckte im Sand fest, er wurde überall gestochen und zu allem Überfluss hatte er auch noch einen besonders fiesen, pochenden Schmerz, den er seiner seltsamen Questpatnerin zu verdanken hatte. In seinem Zorn quoll Rauch aus den Nüstern des Drachensohnes, und er brüllte, als würde es sich bei ihm tatsächlich um ein gefährliches Mitglied der Fabelwesen handeln. Die Arme und Füße peitschten, begleitet von winzigen Flämmchen, als die mächtige Magie in seinem Inneren, die ein Teil von ihm war, sich in unschädlichen Mengen entlud. Als Cassandra nach ihm griff und ihn mit sich in die Luft schleudern wollte, hätte sie beinahe gepackt und mit einem kräftigen Rumms auf den Boden der Grube geknallt. Stechend blaue Augen starrten sie an, als sie nach ihm griff. Sie schienen von innen heraus zu lodern. Der Mund war halb offen, die Zähne in einer eindeutig nichtmenschlichen Art gefletscht, und die spitzen Reißzähne des jungen Mannes wirkten für einen Moment so, als würden sie sich wirklich ab und zu in der Flanke eines schutzlosen Beutetieres vergraben. Zusammen mit den Rauch, der aus seinen Nasenlöchern quoll, war Vahid wahrlich ein furchterregendes Bild, doch als seine Füße mit dem Geräusch eines gelösten Badewannenstöpsels aus dem feuchten Treibsand plöppten, sah der Drachensohn eher überrascht und verwirrt aus. Cassandra trug ihn davon, auf Schwingen, die unsichtbar waren. Vahid war auf dem Rücken eines Drachen geflogen, doch dieses Gefühl hier war anders, kümmerlicher ... aber es half ihm. Er erstarrte und kehrte erst zu seiner ursprünglichen Tobsucht zurück, als sie wieder einigermaßen festen Boden unter den Füßen hatten. "Kackskorpione! Nehmt das!" Wild begann Vahid, der gar nicht daran dachte, sich wegen der Rettung seines Lebens zu bedanken auf den Skorpionen herumzuhüpfen und sie unter den Füßen zu zermahlen. Zuckungen suchten ihn heim, als seine Hände weitere Tiere von seinem Rücken zupften, die teilweise ihre Stachel tief in das Fleisch des Drachensohnes gebohrt hatten, das leider nicht mit Schuppen aufwarten konnte. Gerade blickte er zu Cassandra herüber und starrte sie an, als er einen besonders dicken Skorpion in die Hand nahm und ihm, ohne den Blickkontakt zu unterbrechen, die vordere Körperseite abbiss. Knuspernd zeigte er mit der noch zuckenden Schwanzhälfte auf den Plüschbären. "Foll ifs verbrenn'n?" Wenn er ein kleines Mädchen wäre, dann würde er vermutlich keinen Skorpionbrutkasten wollen. Aber wer wusste schon, was Menschenmädchen so alles wollten ... Er verstand ja schon die ausgewachsene Variante kaum.


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BeitragThema: Re: Sandgruben nahe Aloe Town
Sandgruben nahe Aloe Town EmptySo 18 Jun 2023 - 14:30

08 | @Vahid

Die Tränen wegblinzelnd machte sich Cassandra daran sich selbst von den Skorpionen zu befreien. Einer nach dem anderen segelte zurück in die Grube. Dort durften sie gerne bleiben und leben, aber bitte nicht in ihren Haaren. Die Landung war dank des Luftpolters für sie erstaunlich sanft verlaufen, zumindest sanfter als die Behandlung, die ihre Knöchel in der Grube hatten erfahren dürfen. Warum hatte Vahid sie nicht einfach in die Grube hüpfen, den Stoffbären greifen und wieder rausspringen lassen? Dann hätten sie es nur mit ein paar Jungskorpionen zu tun bekommen und nicht mit einem ganzen Schwarm wütender Elternskorpione. Die junge Frau kniff mit schmerzverzerrtem Gesicht die Augen zusammen, als ein weiterer Skorpion die unerwünschte Abfuhr von ihrem Rücken per Stachel entlohnte. Wenigstens schienen die Biester nicht übermäßig giftig zu sein. Die Stiche erinnerten eher an jene von Wespen, was aber schon ausreichte um wirklich, wirklich schmerzhaft zu sein. Ihre Augen schnappten wieder auf als Vahids Toben sich einen Moment lang unterbrach und ein Knirschen ertönte. Türkisgrüne Augen richteten sich erst auf den kopflosen Skorpion in der Hand des Drachensohns, dann auf seinen vollen Mund. Hatte er grade? Er hatte. Das angewiderte Schütteln kündigte sich in den Zehen an und erfasste schließlich den ganzen Körper. Warum hatte er dem Skorpion denn bitte den Kopf abgebissen? Das musste doch ekelhaft sein. Nicht nur war da Chitin, da war außerdem das Hirn des Wesens. Und die ganze Mundpartie. Das war doch widerlich. Aber was erwartete sie eigentlich? Die Slayer mochten über mächtige Magie verfügen, aber dafür waren sie sozial angepasst wie Schneebälle in der Wüste.

Nur kurz kehrten Cassandras Gedanken zu dem Anblick zurück, der sich ihr eben geboten hatte. Natürlich war Vahid ein Mensch. Aber mit den starrenden Augen und dem hervorströmenden Rauch hatte er eben deutlich mehr den Eindruck eines kleinen Drachen erweckt. Ob er deswegen an der Wand des Gildenpalastes geklebt hatte? Ganz offenbar war er sehr leicht zu reizen, griff schnell zu Beleidigungen und verhielt sich dann eher wie eine übergroße Echse als wie ein Mensch. Ihr Blick folgte dem Deut des Questpartners in Richtung Stoffbären. Cassandras riss die Augen auf, mehr als bereit sich in den Weg zu werfen, sollte Vahid Feuer nach dem Zielobjekt ihrer Quest werfen. Aber nichts dergleichen geschah. Die junge Frau entspannte sich wieder, schüttelte den Kopf. "Nein. Wir geben ihn zurück und sagen wegen der Skorpione Bescheid", murmelte sie als Antwort und stakte zu dem Stoffbären hinüber. Darin hockten vermutlich immer noch eine ansehnliche Menge Skorpione. Aber das ließ sich beheben. Die kleinen Biester mochten keine Sonne. Unbarmherzig streckte Cassandra die Hand nach dem Stoffbären aus und griff ihn am plüschigen Wanst. Schon beim Anheben stoben ein paar Skorpione davon als der schattenspendende Bär sich in die Luft erhob. Mit dem Fuß spritzte Cassandra den Viechern Sand entgegen, um weitere Malträtierung der Füße im Keim zu ersticken. Mal sehen. Der Bär hatte eine offene Naht im Rücken, vermutlich damit man Füllmasse nachstopfen konnte. Mit festen Schlägen als würde sie einen Teppich ausklopfen begann Cassandra damit den Bären zu bearbeiten. Kleine Skorpione und Eier kullerten aus dem Bären hervor. "Es tut mir leid, wenn ich dir weh getan habe, Vahid", hob Cassandra an, während sie im Rückwärtsgang einen Kreis beschrieb um keine Skorpione abzukriegen. "Aufrichtig." Die Stimme war gewohnt leise und ihr Blick fest auf den Bären gerichtet. Immerhin hatten sie ihr Questziel fast erreicht. Der Bär musste nur noch zurück zu seiner Besitzerin und deren Eltern vorgewarnt werden. So holprig die Reise gewesen war, zählte am Ende doch nur das.

85 / 100


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BeitragThema: Re: Sandgruben nahe Aloe Town
Sandgruben nahe Aloe Town EmptySo 25 Jun 2023 - 13:49


Dieser Skorpionkopf war nicht gerade ein kulinarisches Erlebnis, aber a) hatte Vahid schon Schlimmeres in der Wildnis gegessen und/oder angeleckt und b) ging es hier nicht um einen leckeren Snack, sondern vielmehr um die Etablierung von Dominanz gegenüber den Misviechern, die dafür gesorgt hatten, dass dem Drachensohn nun alles juckte und schmerzte. Neben Cassandra, die aus irgendeinem für ihn nicht erschließbaren Grund zur Dracheneierfeindin geworden war und eigenhändig sicherstellen wollte, dass es keine Draconia-Nachkommen gab. Mit wackelnder Nase und vereinzelten Knurps-Geräuschen, als das Exoskelett des Skorpions wie Sand zwischen den spitzen Zähnen des Slayers knirschte, näherte er sich Cassandra, weil die Tussi immer so verdammt leise sprach. Den Kopf hatte Vahid beim Lauschen schiefgelegt, um ihr wie ein aufmerksamer Hund das Ohr zuzuwenden. So schnell wie der Zorn in ihn aufgeraucht war, hatte er sich auch schon wieder verzogen, ganz so als hätte seine Questpartnerin mit ihrer Windmagie die Flammen der Wut direkt wieder ausgeblasen. Über Cassandra ragend, bildete der Drachensohn eine Art natürlichen Sonnenschutz für sie und grub, den letzten Rest des Insektendings verspeisend, die Hände in die Taschen seiner Pluderhose. Auf der dunklen Haut des nackten Oberkörpers blühten diverse rote Hubbel, leichte Schwellungen, als wäre er von einem ganzen Haufen Wespen auf einmal gestochen worden. Wenigstens hatten sie sein wunderschönes Gesicht verschont. Die Skorpione verkrochen sich allmählich, doch der Drachensohn beachtete sie abgesehen von ein wenig Gehibbel auf den Zehen nicht, glubschte stattdessen Cassandra an. "Ey, meinst du, die legen ihre Eier auch in Tiere?", fragte der Drachensohn unvermittelt, ohne zu signalisieren, ob er Cassandras Anweisung verstanden hatte. Dass er den Teddybären nicht direkt in eine plüschige Fackel verwandelt hatte, musste für das Zeigen seines guten Willens offenbar ausreichen.

Cassandra währenddessen verwandelte sich in eine Alptraumversion von Frau Holle und ließ Skorpionbabies in den Sandboden regnen. Vahid derweil hockte sich hin und begann die besonders böse aussehenden Stechhügel auf seiner Haut abzulecken - zumindest diejenigen, die er erreichen konnte. Immer, wenn sich eines der Tierchen in seine Nähe verirrte, schnippste er sie mit zwei Fingern in die Grube zurück oder schob sie mit einer Ladung Sand von sich weg. Scheinbar hatte die eine Kostprobe ausgereicht, um nicht noch mehr von ihnen verspeisen wollen. Die Knie links und rechts neben seinem Körper erhoben und das Hinterteil knapp über den Boden schwebend, hatte er etwas von einem Frosch, als er zur plötzlich wieder sprechenden Cassandra hochschaute. Wie schon viele Male zuvor legte er den Kopf schief und versuchte Augenkontakt herzustellen, was allerdings nicht klappte, da die Windmagierin stattdessen nur den Teddybären anglotzte. "Hä?", machte Vahid, so als hätte er sie nicht verstanden. Seine folgenden Worte klärten allerdings darüber auf, dass er keinen Sand in den Gehörgängen hatte, sondern eher aufgrund der Aussage irritiert war: "Was heißt "wenn"? Du hast mir in die Klöten getreten. Muss dir aber nicht Leid tun, ich hab dich ja gepackt und so ... nächstes Mal kannst du mich aber vielleicht lieber beißen, eh?" Es mochte etwas befremdlich wirken, dass Vahid statt Wut nun soetwas wie Verständnis hervorbrachte und statt auf eine Art von "Bitte nicht mehr schlagen!" für alternative Gewaltanwendungen plädierte. Andererseits waren die vielen Bissmale an seinem Körper sehr gut zu sehen, also hatte der Drachensohn vielleicht auch einfach keine wirkliche Vorstellung, wie man Konflikte anders lösen sollte. Vahid hüpfte vom Frosch wieder in die Welt der Zweibeiner und kam auf Cassandra zu. "Hey." Er streckte eine Hand aus. Statt seine Questpartnerin aber wieder an sich zu ziehen, über die Schulter zu werfen oder anderweitig anzufassen, schnippste er nur vor ihrer Nase, ein erstaunlich lautes, knackendes Geräusch, bei dem die roten Beulen der Skorpidstiche gut zu sehen waren, die seine Finger übersähten. Strahlend blaue Augen suchten Kontakt zu ihren, und die Mundwinkel hoben sich, so dass wieder einmal die Eckzähne zu sehen waren. Diesmal sah es aber nicht aus, als würde er diese blecken - er grinste. "Schau mir in die Augen, wenn du dich entschuldigst. Wenn man Scheiße baut, steht man dafür grade. Ist 'ne Frage der Ehre. Bist du 'ne Sphynx oder nicht?" Mit einem noch etwas breiteren Lächeln patschte Vahid mit der Hand, die gerade noch geschnippst hatte auf das gut sichtbare Gildenzeichen auf seiner Hüfte, schob die Hände wieder in die Taschen und marschierte voraus, gen Stadtgrenze, während die Skorpione unter ihm davonstoben und die Sonne die Eier zu trockenen Kieseln buk.


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Cassandra

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BeitragThema: Re: Sandgruben nahe Aloe Town
Sandgruben nahe Aloe Town EmptyMo 26 Jun 2023 - 14:05

09 | @Vahid

"Oh, Götter, ich hoffe nicht", brachte Cassandra üblich leise auf das neue durch Vahid vorgestellte Alptraummaterial hervor. Es war leider gar nicht mal so abwegig. Gab es nicht irgendwelche Insektenarten, die das machten? Wieder fuhr ein Schauder durch ihren Leib. Diese ganze Quest gestaltete sich widerlicher und widerlicher. Aber zumindest war die Gefahr was das anging bei den Skorpionen hier ziemlich gering. Immerhin hatte man Vahid und sie nur mit den Stacheln traktiert. Das war hoffentlich nur ein Verteidigungsreflex und nicht eine ausgesprochen widerwärtige Fortpflanzungsmethode. Kurz glitt ihr Blick von ihrer Tätigkeit als Frau Hölle weg in Richtung der auch auf ihrer Haut aufblühenden glühend roten Stiche. Die beulten zwar gewaltig, aber das war hoffentlich nur eine Reaktion auf die Stiche. Auf jeden Fall würde sie in ein paar Stunden aussehen wie ein Streuselkuchen mit Kirschen. Die Biester waren sogar durch das übergeworfene Jackett gekommen oder darunter durch gekrabbelt. Mit beiden Händen umfing Cassandra den Stoffbären an dessen Armen und schüttelte ihn noch einmal gewaltig. Ein paar letzte Skorpioneier kullerten in den Sand. Ein letzter, verirrter Skorpion fiel hinterher und wurde sogleich mit einem Schwall an Sand darauf aufmerksam gemacht, dass er sich doch bitte verkrümeln möge. Kurz überlegte Cassandra, ob sie noch einmal mit den Händen durch die Füllmasse des Bären wühlen solle. Vermutlich wäre es besser die ganzen Fasern da drin auszutauschen und Teddy ein neues, nicht von Skorpioneiern belastetes, Leben zu spendieren.

Augenscheinlich zufrieden mit dem Ergebnis des widerlichsten Hagelschauers der Welt, packte Cassandra den Bären am Ohr und ließ ihn dort baumeln. Vahids Worte ließen sie jedoch die Augen schließen. Es war nicht das geringste Wunder, dass er reagiert hatte, wie er reagiert hatte. Ohne den Schmerz direkt nachfühlen zu können, wussten vermutlich die meisten Leute, dass man nicht einfach jemandem in die Weichteile trat. Das war natürlich auch eine Methode sich herzlich unbeliebt zu machen. Nachdrücklich, gradezu. Während sich Cassandras Mund schon öffnete, um gleich noch eine Entschuldigung nachzuschieben, wurde sie von Vahids schnippsenden Fingern unterbrochen. Ihre Augen schnappten wieder auf, richteten sich zum ersten Mal seit Beginn dieses überaus unangenehmen Gesprächs auf ihr Gegenüber. "Es tut mir leid, Vahid. Das war nicht im Geringsten Absicht", brachte sie mit fester Stimme, wenn auch immer noch kaum lauter als geflüstert, hervor. Der Blick dabei fest auf die Augen des Gegneübers gerichtet. Cassandra schob sogar die Schultern ein Stück nach hinten. Natürlich war sie eine Sphynx. Mit Stolz und Ehre. Je mehr sie mit der Gilde umging und je mehr Aufträge sie für Crimson Sphynx erledigte, desto sicherer wurde sie sich da. So seltsam bislang wirklich absolut jeder im Geschäft eines Gildenmagiers gewesen war. Sie bildete da nun zugegeben auch keine Ausnahme, sah man einmal von der Tatsache ab, dass sie kein Slayer war. Zumindest schien Vahid ihr die Behandlung nicht wirklich übel zu nehmen, auch wenn sein Gegenvorschlag slayertypisch mal wieder seltsam war. "Beißen werde ich aber niemanden. Versuchen wir einfach, dass alles nicht zu wiederholen", erklang es schon deutlich weniger verhalten, mit mehr als nur einem Unterton Amüsement in der Stimme. So wie Vahids Körper aussah wäre es zwar keinesfalls der erste Biss, den er abbekäme, aber sie hatte nicht im Geringsten vor diesem Wunsch zu entsprechen. Gewartet hatte Vahid nicht wirklich. Der Feuerslayer schien nicht nur Feuer an den Füßen, sondern auch im Hintern zu haben. Dank Luftpolster mit deutlich weniger schlimmen Schmerzen als aufgrund der vielen Stiche hätte sein sollen, stakte Cassandra ihrem Questpartner hinterher. Es galt einen Schatz zurück zu geben.

Eingesetzte Magie:

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