Ortsname: Hanami - Einkaufszentrum Art: Gebäude Spezielles: Beschreibung: Das wunderschöne, mehrstöckige Gebäude ist im Grunde ein kleines Einkaufzentrum. 8 kleine Läden haben darin Platz und auf der weitläufigen hölzernen Brücke findet regelmäßig ein Markt statt, wo auch die Bewohner sich anmelden können, um etwas zu verkaufen. Das Hanami Einkaufzentrum liegt inmitten der Einkaufsmeile und ist über einem großen Koiteich angelegt worden. Das Gebäude ist für ein richtiges Einkaufzentrum eigentlich zu klein, aber, da das Gebäude zu den ältesten in Sakura Town zählt, kämpfen die Bewohner darum, es zu erhalten.
Change Log: Sobald sich innerhalb des Rollenspiels etwas an dem Ort ändert, wird es hier kurz vermerkt.
sprechen | denken
It’s dangerous to wish... Dangerous to even have that thought
But I would love to know is it dangerous to dream?
Kleine Boxen stapelten sich auf den Armen der Nymphe. Diese war heute in Sakura Town, um einen Auftrag zu erfüllen, den sie sich quasi selbst gestellt hatte. Sie hatte ja selten mal einen Augenblick zum Durchatmen, da sie tagein und tagaus mit ihren Aufträgen beschäftigt war. Doch das heute war auch kein Freizeitausflug im klassischen Sinne. Nein, sie hatte nämlich ein Ziel. Sie wollte Geschenke besorgen. Diese Idee ließ Momo seit ihrer Begegnung mit Alita nicht mehr los. Sie hatte sich so…so gut gefühlt als sie etwas geschenkt bekommen hatte. Ein warmes Gefühl hatte sich in ihr ausgebreitet und auch wenn die Männer die auf sie zukamen, sehr unhöflich waren, sie hätten sich sicher gefreut wenn Momo wirklich auch ein Geschenk für sie gehabt hätte. Vielleicht wären sie dann freundlicher gewesen uns hätten sie ohne diese unerfreulichen Umstände gehen lassen. Außerdem naja, wäre es nicht schön wenn andere auch diese Wärme, dieses Gefühl in sich spürten? Bei ihrer Begegnung mit Temujin hatte sie das Prinzip eines Geschenks wohl noch nicht komplett erfasst…aber so langsam verstand sie immer besser, was Geschenke waren. Also wollte sie einige besorgen, für ihre nächsten Aufträge konnte es sehr nützlich sein Geschenke zu haben.
Leider hatte ihr Ausflug dazu geführt, das sie ziemlich viele Sachen geholt hatte, ihre Jewels waren auch fast alle. Keiner hatte Momo beigebracht, wie man mit seinen Jewels richtig umging und nun wo sie das Prinzip shoppen gehen kannte wurde genau das zu ihrem Verhängnis. Die Verkäufer freuten sich natürlich darüber, das im Grunde jedes Angebot das man ihr machte angenommen wurde. Die Verkäufer kannten sich ja immerhin mit ihren Waren aus, daher mussten sie es ja wissen, soweit dachte zumindest Momo. Das Verkäufer viel tun, um mehr Jewels einzunehmen, bedachte sie dabei nicht, nein sie glaubte daran das diejenigen es besser wussten als sie, immerhin war shoppen noch immer neu für sie. Im Grunde war sie also über den Tisch gezogen worden, ohne es zu bemerken. Die Boxen waren gefüllt mit Anhängern, Armbändern und allerlei Kleinkram, es waren sogar ein paar hübsch verzierte Stifte dabei. Da sie keine so tollen Schuppen wie Temujin hatte, konnte sie nichts von sich anbieten, aber etwas kaufen konnte sie. Wenn man so darüber nachdachte hatte sie das Prinzip von Geschenken vielleicht verstanden, aber das Vorhaben einfach für alle ein Geschenk parat zu haben ist vielleicht auch nicht die beste, zumindest nicht für den Geldbeutel. Ob ihr das eines Tages jemand erklären würde?
Nun auf jeden Fall lief sie beladen mit den Boxen über die Holzbrücke, von Stand zu Stand. Sie hatte zwar eine Muscheltasche dabei aber dadurch das sie sich für viele der Kleinteile Geschenkboxen hatte andrehen lassen, passten die natürlich nicht alle dort hinein. Der Blick huschte über die Angebote in den kleinen Ständen, es gab allerlei. Geschirr das mit kunstvollen Blüten verziert war, Perlenarmbänder mit glänzenden Steinen und vieles mehr. Ihr Weg führte sie zu einer kleinen Treppe und Momo die schon den nächsten Stand ins Auge gefasst hatte, wo es bunte Tücher gab, hüpfte die Treppe leichtfüßig hinunter, bis zur vorletzten Stufe zumindest. Dort rutschte sie leicht weg und geriet ins strauchelnd. Nach vorne stolpernd versuchte sie sich wieder zu fangen und dabei nicht die Boxen zu verlieren, ziemlich viel das dort gerade ihre Aufmerksamkeit forderte. Der große Wendigo der vor ihr auftauchte kam für sie daher ziemlich überraschend. Mehr sogar sie bekam es gar nicht mit, bis sie direkt in ihn rein rauschte und damit endgültig das Gleichgewicht verlor. Sie fiel nach hinten und landete auf ihrem Hintern, die Boxen verteilten sich links und rechts neben sie, manche gingen sogar auf und verteilten ihren Inhalt über die Brücke.
Der Aufprall tat nicht wirklich weh, er kam nur überraschend und Momo stieß ein ”Was? Wie? Wer?” aus als sie sich die Strähnen die ihr ins Gesicht gefallen waren nach hinten strich. tatsächlich hatte sie heute nämlich mal einen tiefliegenden geflochten Zopf, anstatt dem kunstvollen Knoten und somit saß ihre Haar lockerer. Auch wenn es immer noch mit den schönen Wellenspangen geschmückt war. Mit ihrer Kimono ähnlichen Jacke passte sie auch tatsächlich ganz gut in Sakura Town hinein. Nachdem Momo realisierte das sie alles fallen gelassen hatte, weiteten sich ihre Augen erschrocken und als sie nach oben blickte um herauszufinden wieso sie gefallen hat, fiel er der große Wendigo zum ersten Mal richtig auf. Sofort rappelte sie sich etwas auf und auch wenn sie immer noch etwas erschrocken war, sie musste sich dringend entschuldigen! ”Oh nein, verzeiht bitte. Ich habe euch nicht gesehen.” begann sie und verneigte sich leicht, dadurch das sie sich etwas aufgerichtet hatte funktionierte das auch halbwegs, auch wenn es bestimmt etwas seltsam auf andere wirken konnte, immerhin war Momo ja auf dem Boden gelandet. ”Ich hoffe ihr habt euch nicht verletzt? Ist bei euch alles in Ordnung, oder ist euch auch was heruntergefallen? ” anstatt sich also um ihre Sachen zu kümmern sah sie sich erstmal um, ob der ihr Fremde etwas verloren hatte, während ihre Sachen noch um sie herum verteilt waren. Nicht viele würden so reagieren, aber Momo war zur Höflichkeit erzogen worden und einfach in jemanden hineinrennen, das gehörte sich nicht. Ob der Fremde ihr böse war? Vielleicht könnte sie das ja mit einem Geschenk wieder gut machen? Aber dazu musste sie die Sachen erstmal einsammeln, wie ihr jetzt bewusst zu werden schien. Und während sie noch auf die Antwort des Fremden, der sie um einiges überagte, wartete, begann sie vorsichtig ihre Sachen zusammenzuschieben.
01„Huch?“ - Kurz zuckte der alte Mann zusammen, als die junge Dame in ihn hinein lief, es tat ihn nicht weh, nein er konnte den Aufprall im Grunde genommen nicht einmal wirklich spüren, dennoch erschreckte er sich kurz. Er rechnete ja nicht damit, das plötzlich jemand in ihn hineinlaufen würde, vor allem weil Raziel sich ziemlich sicher war, das er schwer zu übersehen war. Aber wer sagte, das die Dame in ihn hineinlief, weil sie ihn übersehen hatte? Vielleicht war sie gestolpert, vielleicht war es ihr auch schwindelig geworden, wer wusste das schon, doch Raziel war das auch ziemlich egal. Er beugte sich zu der kleinen Dame herunter und schaute, ob es ihr wirklich gut ging, hatte sie sich verletzt? War mit ihren Eigentum alles in Ordnung? Ging ihr es wirklich gut? „Alles gut, meine Dame. Mir geht es gut, und dir?“ Die Stimme war sanft und freundlich, vorsichtig hockte er sich zu ihr und fing an ihre Sachen zusammen zu glauben, er selber hatte bis auf eine kleine Tasche noch nichts bei sich, er war erst vor kurzen hier angekommen. „Du hast ziemlich viel bei dir, konntest du gar nichts mehr sehen?“ Wenn die ihn wirklich übersehen hatte, dann war das wohl eindeutig zu viel für die kleine Dame, Raziel konnte ihr sicher eine helfende Hand reichen. Er hatte eh nichts zu tun, er hatte frei und wollte sich ein neues Outfit kaufen, das hatte er schon lange erledigt. Warum sollte er dann der armen, kleinen Dame nicht bei ihren kleinen Problem helfen? In ihn hineinzulaufen war schon keine schöne Sache, aber was wäre, wenn sie eine Treppe übersehen würde? Sie könnte herunterfallen und sich verletzten. Sie könnte andere Personen umrennen und sich ärger einhandeln, das musste alles nicht sein. „Wie wäre es, wenn ich dir helfe deine Sachen zusammen zu räumen und trage sie dann für dich? Zumindest einen Teil davon, so musst du nicht alles alleine schleppen und läufst nicht die Gefahr das dir das nochmal passiert. Deine Sachen könnten kaputt gehen, du könnest dir oder jemand anderes wehtun, das muss ja nicht sein, oder?“
Ihn störte das ja nicht, aber andere könnten wirklich böse mit der armen Dame werden, andere könnten sie echt in Schwierigkeiten kommen. „Achja, du kannst mich gerne Raziel nennen. Oder Raz, oder sonst wie, viele geben mir gerne verschiedene Spitznamen.“ - Auch wenn er das eigentlich nicht mochte. Aber meist war es ihm ziemlich egal, wenn man ihm Spitznamen gab, dann war das halt so. „Wie darf ich dich nennen?“ Auch er würde die kleine Dame lieber bei einem Namen ansprechen können, es war einfacher und auch nicht so unpersönlich. Ruhig räumte er die Sachen der kleinen Dame zusammen und schaute sich kurz um, hatte er alles zusammen? „Meinen Sachen geht es außerdem gut. Ich hab nur die eine Tasche hier, da ist nichts drin, das kaputt geht, wenn es fällt.“ - Raziel deutete auf die Tasche in seiner Hand. Es waren ja nur seine neuen Kleider drin und die würden schon nicht zerbrechen, wenn sie mal fallen würden. „Wichtiger sind deine Sachen, immerhin bin ich schuld, das sie nun auf dem Boden liegen. Ich stand dir im Weg, ich hätte besser aufpassen sollen.“ Er war selber in Gedanken gewesen. Er überlegte, was er seinen Freunden mitbringen konnte, er war am überlegen, ob @Ayra und @Máirín sich vielleicht über eine Kleinigkeit freuen würde. Doch er war sich noch nicht ganz sicher was, er stand verträumt herum und achtete nicht darauf was um ihn herum passierte. „Lass und vielleicht etwas an die Seite zu gehen, dann schauen wir mal nach ob bei dir alles in Ordnung ist und wenn etwas zu Bruch gegangen ist, gehen wir gemeinsam zu dem Laden und ich ersetzte es dir, ja? Ach dir wegen Geld keine Sorgen, ich habe mehr als genug.“ Er hatte immerhin das Geld seines alten Herren, er konnte sich kaufen was er wollte und wann er wollte. Er konnte es auch für andere ausgeben, die er wollte. „Und nochmal, dir geht es auch wirklich gut? Ich bin ziemlich groß und schwer, du bist voll in mich gerannt, sag bescheid, wenn du dir wehgetan hast, ja?“ Auch wenn er die kleine Dame nicht wirklich kannte, so machte er sich doch ziemliche Sorgen. Er hoffte, das es ihr wirklich gut ging.
Die Nymphe sah zu dem großen Wendigo auf. Dieser hockte sich hin, nachdem er ihre Frage beantwortet hatte und Momo nickte schnell. ”Bei mir ist alles in Ordnung, macht euch keine Sorgen, ich muss nur die Sachen einsammeln.” versicherte sie. Kurz musterte sie den dunkle Haarigen, mit den offensichtlichen Hörnern wurde schnell klar, dass es sich hierbei um keinen Menschen handelte, direkt zuordnen, was er war, konnte sie aber auch nicht. ”Doch, ich…also..” begann sie und setzte dann einen entschuldigenden Blick auf ”Also ich habe gerade die Waren in dem Stand da drüben bewundert, da hat die Treppe mich wohl, naja überrascht” sie lachte leicht und begann dann nach einer Box zu greifen. In der Bewegung hielt sie jedoch inne, als ihr Hilfe angeboten wurde und sie sah den Fremden direkt an. ”Das würdet ihr tun? Das ist überaus freundlich. Ich habe die Größe der gekauften Dinge unterschätzt und daher nicht genug Stauraum. Aber ich wusste auch noch nicht, wie wichtig es ist, für jedes Geschenk eine eigene Box zu haben.” erklärte sie, wie es dazu gekommen ist, dass sie so viele Boxen hatte. Denn tatsächlich waren in den meisten Boxen eine kleine Sache, sodass es aussah, als hätte sie unglaublich viel, obwohl es gar nicht so viel war. Aber natürlich hatten die Händler der kleinen Nymphe jedes Mal zu einer Geschenkbox geraten, immerhin konnten sie dafür einen Aufpreis verlangen. Momo ahnte nicht, dass dahinter eine Verkaufstaktik steckte. ”Aber ihr habt recht, ich möchte keine Umstände machen. Auch euch nicht.” erklärte sie dann und schob einige Boxen zusammen.
Raziel, so stellte sich ihre neue Bekanntschaft vor und sie erwiderte ihrerseits ”Momo, es ist mir eine Freude. Habt ihr denn einen Namen der euch am liebsten ist? ” fragte sie mit einem leicht neugierigen Unterton. Jedoch steckte dahinter auch der Versuch, sich mit dem Wendigo gut zu stellen. Gemeinsam räumten die beiden die diversen Boxen zusammen und Raziel versicherte nochmal, dass bei seinen Sachen alles in Ordnung war. Auf seine nächste Aussage legte sie jedoch den Kopf leicht schief. ”Oh, nein. Ihr könnt ja nichts dafür, dass ich euch nicht gesehen habe” Momo konnte die Aussage von Raziel wohl schwer annehmen. Sie war in ihn reingelaufen, sie hätte besser aufpassen müssen, sie hätte es besser wissen müssen. Etwas, was so in ihr verankert war, dass sie fast schon zwanghaft nicht zulassen konnte, dass Raziel nun die Schuld auf sich nahm. Seinen Vorschlag nahm sie aber erstmal an, wollte ihn ja auch nicht verärgern. Also gingen sie gemeinsam etwas abseits, weg von dem Trubel auf der Brücke und Momo nickte kurz. ”Es wird alles in Ordnung sein, aber wir können gerne nachsehen” sagte sie und öffnete sorgsam jede der kleinen Boxen. Armbänder, kleine Anhänger, ein paar Spangen kamen zum Vorschein. Sogar für die Anhänger, die in einem einfachen Beutel gut verstaut gewesen wären, hatte eine Box. Ob das dem Wendigo wohl komisch vorkam? Lediglich bei einem Armband, fand man Spuren vom Aufprall, denn bei einem blauen Perlenarmband zogen sich feine Risse durch die Perlen und brachen somit leicht das Licht. ”Oh, das ist neu” aber anstatt traurig klang sie fasziniert und bewegte die Box in den Lichtstrahlen. Also schien sie diesen Defekt nicht schlimm zu finden?
Raziel riss sie aus ihrem Blick auf das Armband und als sie zu ihm hochsah, lächelte sie höflich. ”Ach nicht doch. Ihr seht zwar auch durchaus kräftig aus, aber mir ist nichts passiert. Es brauch schon mehr um mich zu verletzten und selbst wenn das wäre auch nicht schlimm, solange es euch also gut geht ist für mich alles in Ordnung ” erklärte sie, was auch wieder komisch wirken konnte. Beide versuchten sosehr aufeinander Acht zu geben, auch wenn es vielleicht unterschiedliche Gründe dafür gab. Momo war zu Höflichkeit erzogen worden, ihre Sorge beruhte meist nicht auf echter Sorge, sondern auf antrainierten Verhalten. Sie war nicht wirklich besorgt, dass Raziel verletzt war, sondern, dass ihr Zusammenstoß für Unruhe und Stress sorgen konnte. Deshalb hatte sie sich direkt entschuldigt. Sie selbst war sich auch garnicht so bewusst wie echt oder unecht ihre Sorge war. Aber Raziel hier war freundlich und das war etwas, was sie auf jeden Fall gut fand. ”Es scheint alles ganz geblieben zu sein” nuschelte sie dann und sah wie auf das eigentlich offensichtlich beschädigte Schmuckstück, doch sie war im Begriff einfach den Deckel wieder drauf zu tun, so als meinte sie das, was sie sagte komplett ernst. Oder war sie da nur wieder höflich?
02„Freut mich dich kennen zu lernen, Momo. Raz ist schon in Ordnung, die meisten, die mich kennen, nennen mich einfach so.“ - Zumindest die taten es, die ihn nicht einfach nur auf sein Volk reduzierten, oder ihn gar in ein neues steckten, aber das war ja eine ganz andere Geschichte. „Das man hier so viel kauft, liegt an der Reizüberflutung, das machen die mit Absicht.“ - Naja, die Stände und Läden wollten ja immerhin Geld verdienen, aber besonders nett war es nicht, wenn man so darüber nachdachte. Aber so war es nun einmal in der Welt, auf irgendeine Art und Weise wurde man immer ausgenutzt, mal eben wortwörtlich und dann mal wieder eher bildlich gesprochen. „Als ich das erste mal in so einem Laden war, sind mir auch fast die Augen aus dem Kopf gefallen, ich war vollkommen überfordert und wäre auch wieder gegangen. Leider konnte ich das zu dem Zeitpunkt nicht, ich musste nämlich für jemanden etwas einkaufen und da es ein offizieller Auftrag war, konnte ich da leider nicht mit aufhören.“ - Ja, sonst wäre der alte Mann definitiv weggelaufen. „Sicherlich würde ich das tun, sag einfach bescheid, ja?“ - Er hatte es Momo ja versprochen, also warum sollte er dann plötzlich nein sagen? So war der alte Wendigo nicht, er hielt sich an das, was er sagte, anders als andere Personen, die er kannte. Denn viele Leute mit denen er zusammenarbeitete, hielten sich leider selten an das Wort, welches sie versprachen und oftmals hatte man ihn auch schon so verletzt, Raziel selber wollte so etwas aber nicht tun, nein er wollte besser sein als die anderen, er wollte anderen nicht wehtun, auch wenn er damit bestimmten Leuten wehtun musste, weil er sich besser, zu seinem eigenen Wohl von ihnen fern halten sollte. „Ach, du machst mir keine Umstände, Momo.“ Ruhig war seine Stimme, er bückte sich zu ihr herunter und fing an ihre Sachen aufzusammeln. Dabei schaute er, ob etwas kaputt war, doch die Dinge, er er aufklaubte schienen
„Ich sollte aber auch aufpassen, Momo. Ich bin groß und schwer, ich kann anderen schnell wehtun, wenn ich nicht acht gebe.“ - Ja, das konnte dem alten Wendigo schon mal passieren. „Ist was kaputt?“ Kurz blickte der Wendigo zu seiner neuen Bekanntschaft, die sich das Armband anschaute, etwas schien da kaputt gegangen zu sein, aber es schien sie auch nicht zu stören. „Ist alles gut damit, oder möchtest du das ersetzt haben? Ich kann dir ein neues kaufen, dann hast du eines das ganz ist und eines das so aussieht.“ Er hatte ihr es ja versprochen, das er alles ersetzten würde, was kaputt gegangen ist, das galt auch dann noch, wenn es die kleine Dame nicht störte. „Trotzdem, Momo. Es ist besser, manchmal einfach sicher zu gehen. Man kann sich auch wehtun, ohne das man es wirklich merkt, ich kann Leute, die sich verletzt haben, es aber nicht gemerkt haben. Den ging es am Ende des Tages richtig übel.“ Ja, das konnte schon mal passieren und er hatte es früher in seiner Vergangenheit doch schon das ein oder andere mal mitbekommen. „Um mich musst du dir auf jeden Fall keine sorgen machen, ich bin hart im nehmen, mich kann man von dem Dach hier werfen und mir würde wohl nicht viel passieren.“ Er war ja ein Wendigo, sowas störte ihn nur geringfügig, aber wenn er ehrlich war, er wollte nun wirklich nicht vom Dach geworfen werden. „Das freut mich Momo. Magst du vielleicht noch ein bisschen einkaufen gehen?“ Raziel hatte ihre Shoppingtour ja mehr oder weniger unfreiwillig gestoppt. Und ein bisschen Gesellschaft würde ihm sicher gut tun, vor allem, wenn sie so angenehm war wie die kleine Dame.
”Raz, ja, wenn die anderen das so machen, dann mache ich das gerne auch so bei euch.” sagte die Nymphe und nickte leicht. ”Reizüberflutung….hmmm” sie schien zu überlegen und als Raziel seien Geschichte teilte klatsche sie erfreut in die Hände. ”Mein erstes Mal in einem Einkaufzentrum war auch ein Auftrag, ich musste einen neuen Mantel holen da meiner bei einem vorigen Auftrag beschädigt wurde. Diesen Auftrag haben wir erfolgreich abgeschlossen. Euer war hoffentlich auch erfolgreich?” begann sie zu erzählen. Als er nochmal bestätigte, dass er ihre Sachen tragen würde, wurden ihre Augen ganz weit ”Oh, vielen, vielen herzlichen Dank das ist überaus freundlich” sie verbeugte sich leicht und gab einige Boxen an Raziel. Vermutlich wäre es leichter gewesen sich eine Tasche zu holen, aber durch ihre Unerfahrenheit geriet sie hier beim Einkaufen quasi in jede Falle, die sie mitnehmen konnte.
”Oh, aber ich bin robust wirklich, dafür traniere ich, denn nur so ist man bereits fürs Leben!” sie nickte und als sie das kaputte Armband betrachtete. ”Also ich finde es immer noch schön, es ist zwar anders aber deswegen nicht weniger schön. ” sie betrachtete die Risse die die Perlen durchzogen, irgendwie erinnerte sie das an sie selbst. Sie hatte auch so feine Linien, vom Trainieren und von den paar Jahren wo sie von Orwynn aufs Leben vorbereitet wurde. Die Narben an Arm und Fußgelenken fielen durch ihre Kleidung nur oft nicht auf und auch die größere Narbe die sie an der Seite des Bauches hatte, war einfach nicht oft sichtbar weshalb das selten auffiel. ”Ich behalt es gerne immerhin habe ich auch sowas” sagte sie nickend und schob das Armband auf ihren Arm. Dann nickte sie erneut ”ja ich verstehe. Ich habe auch gelernt das man seine grenzen kennen muss und man einen Auftrag nur dann erfolgreich abschließen kann wenn man überlebt hm hm…ich glaube das ist so ähnlich wie das was ihr meinst” erklärte sie und dann legte sie den Kopf schief ”Oh, dann seid ihr wie er… könnt ihr auch einen großen Abgrund runterspringen ohne das was passiert? Ich will das eines Tages auch können!” sagte sie. Sie konnte ihre eigene Robustheit noch sehr schlecht einschätzen. Sie verteilte ein paar Boxen an Raziel und nickte ”Ja ich habe die Stände hier draußen noch gar nicht angesehen und wir suchen auch ein Geschenk für euch okay, weil ihr so lieb seid und mir helft”
Sie ging rüber zum ersten Stand und schaute sich alles an. Filigrane Glasfiguren in sämtlichen Formen zierten den Stand und Momos Blick blieb auf einem Glasvogel liegen ”Oh ein Vogel, ich habe auch ein Vogel, ich hätte den einmal gerne bitte als Geschenk und was können sie sonst empfehlen? ” fragte sie und die Verkäuferin witterte ihre Chance ”Oh, wir haben diesen filigranen Pfau, was ganz besonderes…” udn während sie erzählte, wieso der Pfau so besonders war und an Momos Reaktion merkte, dass die Nymphe das alles auch glaubte, wurde der Preis spontan erhöht, da es ganz besonderes Vulkanglas sei. Momo nickte nur und kramte die Jewels raus, keine Ahnung vom handeln oder das man ihr hie gerade etwas teurer verkaufen wollte als nötig war ”Oh und haben sie eine Geschenkbox für beides, drinnen hat man mir erklärt das es wichtig sei für jedes Geschenk eine Box zu haben, ich zahle die auch gerne extra” spätestens jetzt durfte für Raziel deutlich werden das sie entweder zu viel Geld hatte und sich nicht für irgendwelche kosten interessierte oder wirklich keine Ahnung hatte. Im Grunde war es beides, denn sie hat gar nicht so wenig von Orwynn bekommen als sie ihm erkläre sie möchte Besorgungen für zukünftige Quests machen, auch wenn er sicher etwas anderes erwarten würde, als diese Masse an kleinen Geschenken die sie gerade besorgte. Selten zeigte sich ihre Naivität wie hier, aber über handeln und einkaufen hatte sie eben noch nie ein Buch gelesen oder was gelernt. Wenn man das erste Mal überhaupt alleine einkaufen ist wohl auch kein Wunder.
„Ja, leider sind solche Läden immer so aufgebaut, dass kann einen ganz verrückt machen.“ - Die Besitzer der großen Läden und Einkaufszentren wussten schon was sie taten, immerhin war es nichts ungewöhnliches, dass die Kunden mit schöner Musik, guten Gerüchen und unwiderstehlicher Angebote gelockt wurden, so wurden die armen Leute nach und nach um ihr Geld gebracht, auch wenn das nicht unbedingt nett war. Aber leider funktionierte die Welt nun einmal so, dass tat sie immerhin auch schon zu der Zeit, als der alte Wendigo noch unter den Lebendigen weilte, nur dass es in der Moderne nur noch schlimmer geworden war. „Ich gebe mir bei jeden Auftrag immer Mühe, bisher habe ich noch bei keinen einzigen versagt. Dafür habe ich aber auch nicht immer Freizeit, weil ich mich immer schon auf die nächste Quest oder den nächsten Auftrag vorbereite.“ - Ja, die hatte er nun wirklich nicht viel, aber eigentlich störte Raziel dass auch nicht unbedingt, er war ja immerhin ein geborenes Arbeitstier. Er mochte es zwar auch zwischendurch mal einen Urlaub zu haben und sich ein wenig zu erholen, aber dennoch war das nichts, dass er ständig brauchte, eine gute Quest war ihm immerhin immer noch wichtiger, als zu viel Freizeit, die am Ende zu Langeweile werden würde. „Dass du ziemlich robust bist, ist mir aber schon aufgefallen. Andere, die deutlich größer und schwerer waren als du, die in mich hinein gelaufen sind, haben sich ernsthaft wehgetan, aber du? Dich hat es im Grunde genommen nicht gestört. Ich mach mir einfach immer nur Sorgen, wenn das passiert, nicht wundern.“ Ja, Momo war ja immerhin eine kleine Dame und er war nun ja im Grunde genommen dazu ausgebildet worden um auf Damen aufzupassen. Eine über den Haufen zu rennen war da nun wirklich keine Sache, die er wirklich gerne tun würde.
„Gerade weil es anders ist, ist es schön. Niemand hat so eines, nur du. Dein Armband ist jetzt immerhin ein Unikat.“ - Ja, es war einzigartig, so wie auch der alte Wendigo. Nicht, weil der alte Mann der einzige Wendigo war, der auf der Welt herum lief, nein er war einfach nur der einzige, der den unangenehmen Hunger auf Menschen hatte. Immerhin war das selbst für ein Volk wie seines, dass sich im Grunde nur von Fleisch ernährte, nicht wirklich richtig, es gehörte sich nicht und deswegen unterdrückte der Alte seinen Hunger auch. Aber es machte ihn doch einzigartig. „Klar, man sollte einen Auftrag natürlich überleben, wenn man das nicht tut, ist er auch nicht erfolgreich. Aber das wichtigste an einem Auftrag ist einfach, dass man das tut, was derjenige sagt, der einen Vorgesetzt ist. Selbst wenn man es manchmal nicht gut findet, so muss der Leiter der Quest, oder der Anführer des Auftrages dafür sorgen, dass alles gut läuft.“ Ja, hörte man nicht auf dass, was einem gesagt wurde, konnte das schon einmal dazu führen, dass alles schief gehen würde. „Ich hab leider oft das Pech mit Leuten auf Quests geschickt zu werden, die nicht hören mögen. Da muss ich immer schauen, wie ich die Aufträge trotzdem schaffe, auch wenn mein eigener Partner den Ast ansägt, auf den wir sitzen.“ Ja, sein Leben war manchmal nicht unbedingt einfach, aber der alte Wendigo war doch resilient, er hielt so etwas schon aus, das hatte er schon immer. Er war immerhin so etwas wie ein Stein in der Brandung, ihn spülte man nicht so einfach weg. „Kann gut sein, dass ich das auch überlebe, aber ich glaube, dass ist die eine Sache, die ich lieber nicht probieren möchte…“ Ja, eine Klippe wollte Raziel nun wirklich nicht herunter fallen, dass klang einfach nicht besonders Gesund, nicht einmal für den alten Mann, der sonst so viel aushielt. „Sicherlich kannst du dass, du musst einfach nur trainieren.“
So widerstandsfähig wie Momo jetzt schon war, so würde es den Alten nicht wundern, wenn sie wirklich einmal so unzerstörbar werden würde, wie er selbst. Aber nun einmal zum shoppen. Momo hatte immerhin etwas gefunden, dass ihr zu gefallen schien, ein Pfau scheinbar. Der Verkäufer redete das Blau vom Himmel und drehte der armen Momo das Vögelchen für einen viel zu hohen Preis an, doch scheinbar hatte die Nymphe keine Geldprobleme. Dennoch fand der Alte es nicht ganz so gut, wie der Verkäufer mit der armen, kleinen Dame das Geld aus der Tasche zog. Als sie fertig war und alles eingepackt war, kramte er kurz in seiner Tasche und holte seine Geldbörse hervor, er holte etwa so viel an Jewel heraus, wie die kleine Dame gerade ausgegeben hatte und legte es ihr dann in ihre Hände. „Das Vögelchen schenke ich dir, hier ist dein Geld dafür. Pass aber auf, die nehmen dich hier aus.“ Ruhig sprach der Alte, er wollte ja nicht auffallen. Er wollte es sich ja nicht mit den Verkäufern verscherzen, denn auch er wollte ja noch gerne etwas einkaufen. „Ich kann dir auch gerne was kaufen, wenn du das möchtest, du musst mir nur Bescheid sagen, Momo.“ Und anders als die Nymphe, würde er sich sicherlich nicht ausnehmen lassen, Raziel wusste immerhin wie man mit solchen Leuten umging.
”Man tut ja auch alles dafür, dass man nicht versagt, das ist sehr wichtig!” meinte sie und zeigte damit ihre Einstellung zu dem Thema ”Oh, ja genau… aber so geht es mir auch. Ich bin fast immer in einem Auftrag unterwegs” erklärte sie. Stolz hob sie den Kopf als Raz meinte, er hätte bemerkt, wie robust sie war. ”Keine Sorgen machen, Raz. Immerhin sind wir ja jetzt auf einen gemeinsamen Auftrag Geschenke zu kaufen!” sagte sie und lächelte. Es war ein schönes Gefühl jemand so nettes als Gesellschaft gefunden zu haben. Sie streifte das gerissene Armband über und nickte. ”Oh ein Unikat…das klingt…gut denk ich” Das Thema Aufträge schien auch für Raziel sehr wichtig, was ihn gleich sympathisch machte, auch wenn Momo das nicht wirklich hätte benennen können. Es war nur dieses angenehme Gefühl im Bauch, das sie bei manchen Personen bekam. ”Das tun was ja… genau. So mache ich das immer.” bestätigte sie und nickte. Auch wenn ihr Mund sich etwas verzog als Raziel erzählte, dass er bisher oft Pech hatte. ”Oh, wirklich? nicht gut! Hast du schonmal versucht…hm naja also Gesprächsthemen zu finden die dein Gegenüber mag, oft hilft das oder… hmm also ich kaufe Geschenke weil sie ein schönes Gefühl hier machen…” sie deutet auf ihren Bauch und Herzregion ”... und wenn ich dann einen Auftrag habe und ein Geschenk, dann ist das doch sicher ein guter Grund wieso dein Questpartner dann auf deiner Seite ist, meinst du nicht? ” erklärte sie und offenbarte damit auch den Grund für ihre exzessive Shoppingtour. Ohne es zu realisieren, zeigte sie damit auch eine ihrer Taktiken im Umgang mit anderen. ”Am besten wir suchen dir auch ein paar Geschenke, damit du da weniger Pech hast.” meinte sie also laut und nickte. ”Oh, das werde ich! Wirklich!” sagte sie noch zum Thema trainieren.
Als es dann zum nächsten Stand ging und einen Pfau für viel zu viel Jewel holte, drehte sie sich zu Raz um als sie fertig war und schaute ihn irritiert an. Er drückte ihr Jewel in die Hand und Momo sah ihn fragend an. ”Ehm, wieso gibst du mir dann Jewel?” sie neigte den Kopf zur Seite ”Weißt du denn nicht wie schenken funktioniert Raz?” fragte sie, dabei war sie wohl diejenige, die das, was sie erlebt hatte zu wörtlich nahm. ”Du nimmst einen Gegenstand der gut zu einem anderen passt, oder der was Besonderes ist und gibst es ihm dann….Jewels sind jetzt aber, glaub ich, kein tolles Geschenk” überlegte sie und sie legte das Geld zurück in seine Hand ”Schau sowas hier…” und sie zog an einer Schnur um ihren Hals und offenbarte eine kleine blaue, glänzende Schuppe, die daran hing ... oder die hier. Das waren Geschenke. Wenn du mir was schenken magst, brauchst du etwas was du glaubst, was gut zu mir passt. Ich bin da auch gar nicht schwer! meinte sie und kicherte leicht. ”Komm, wenn du mir was schenken willst, will ich auch dir was schenken! Wir finden was Passendes für dich. Oh und für deine zukünftigen Questpartner!” sie nahm Raziels Hand und lief los. So aufgeregt wie sie gerade war hatte sie ihre Höflichkeit ganz vergessen. ”Was magst du denn so Raz, Schmuck…. oder hmmm hier ist soviel Gold dran…oder was lilanes?” sie schien ihn zu mustern, denn ihre Ideen passten zu dem Outfit, das er trug. Denn im Grunde wusste sie ja noch gar nichts über ihn. ”Magst du Tee, oder Steine?” fuhr sie fort und fing jetzt an einfach aufzuzählen, was sie mochte, weil sie sonst keine bessere Idee hatte. Dabei musste sie, wenn sie ihm schon etwas schenken wollte, auch ein gutes Geschenk finden.
„Ach, bei manchen Leuten hilft das nicht, Momo. Manche Leute wollen einfach nicht zuhören, oder auf andere hören, manche sind dazu einfach zu Dickköpfig.“ Ja, so wie die meisten Magier in Royal Crusade, im Grunde genommen haben alle dort doch irgendwie ihren eigenen Kopf und nicht jeder mag es auf jemand anderes zu hören. Der Wendigo war da doch eher die Ausnahme, doch er wurde ja schon von klein so erzogen, so dass er eben auf Personen hört, welche ihn vorgesetzt wurden. Die meisten anderen aus seiner Gilde jedoch, die waren nun einmal leider Eigenbrötler mit eigenen Köpfen. „Bei denen, mit den ich so Probleme hatte, konnte man tut was man wollte, am Ende war man trotzdem immer der Dumme. Da konnte man höflich sein, oder auch streng, die Personen benahmen sich trotzdem gleich schlecht. Aber so sind manche halt, nicht? Jeder hat seinen eigenen Kopf.“ Ganz einfach, am Ende war doch eh jeder eine eigene Persönlichkeit, man konnte zwar versuchen mit ihnen auszukommen, aber sie ändern? Das ging meistens nicht. Aber nun mal genug von der Negativität, zumindest dachte der alte Gehörnte es sich so. „Aber ich habe auch schon Quests bestritten, in dem mein Partner sich nicht wie eine Axt im Walde benommen hat, nein im Gegenteil, die Leute die ich da mit hatte, die waren die freundlichsten, die ich je getroffen habe. Die gleichen all den Stress aus, den ich mit den Nörglern hatte.“ Ganz einfach, zu jedem Schlechten gibt es meistens auch was gutes. Aber nun wieder zurück zu ihrer kleinen Shoppingtour, das war ja immerhin der kleine, persönliche Auftrag für die doch beiden vollkommen ungleichen Magier. Momo schien nämlich nicht ganz so zu verstehen, warum der Gehörnte ihr das Geld gegeben hatte, sie schien die Geste des Wendigo nicht ganz so zu verstehen. Gut,sie mag auch ein kleines wenig schräg gewesen sein, zumindest wenn man so etwas nicht kennt. „Ich wollte dir das Geld für das Vögelchen wiedergeben, so als Geschenk, du hast ja dein Geld dafür ausgegeben, deswegen wollte ich dir die Summe wiedergeben, so dass du es sozusagen von mit bekommen hast. Aber wenn du das lieber so machen möchtest, dann machen wir das so.“ Ja, er wollte die kleine Dame ja nicht traurig machen, Momo sollte ihren Spaß haben und Raziel, der genoss einfach die Gesellschaft der kleinen Dame.
„Die Schuppe ist hübsch, ist die von einer Echse, oder einem tropischen Fisch? So eine hab ich noch nie gesehen.“ Gut, er stammte ja auch aus einer Gegend, in welcher das farbenprächtigste Schuppentier ein roter Lachs war, aber dennoch fragte er sich von welchen Tier die hübsche Schuppe stammte. „Ich mag Bücher, ich lese gerne. Aber ich würde mich über alles freuen, das du mir schenkst, Momo.“ Ja, wählerisch war er da nun wirklich nicht, denn der alte Mann bekam nicht oft Geschenke und freute sich umso mehr, wenn man ihn etwas gab. Was es war, war ihm dabei doch ziemlich egal. „Magst du denn etwas bestimmtes? Ich hab vorhin als ich hier her gekommen bin hübsche kleine Glasfiguren von Tieren gesehen. Magst du dir die vielleicht mal anschauen?“ Das die kleine Dame ihn an der Hand durch das Einkaufszentrum zog merkte der Alte gar nicht, er folgte einfach brav seiner kleinen Begleitung, während er selber darüber nachdachte, was er ihr schenken könnte. Etwas kleines, feines und filigranes wäre bestimmt schön für Momo, oder doch vielleicht etwas anderes? Wann hatte er denn überhaupt das letzte Mal jemanden etwas geschenkt? Das war schon eine Weile her, zumindest dass wusste Raziel. „Ach schau mal, das ist doch hübsch.“ Ein Ständer mit Seidenschals hatte den Blick des Wendigo auf sich gezogen. Auf einen der Schals waren himmelblaue Drachen, die vor einem goldenen Himmel und ein paar Wolken flogen. „Stammt deine Schuppe den von solch einen Wesen? Schau, sie haben auch schöne blaue Schuppen.“ Ob die Schuppe wirklich von einen Drachen stammte? Raziel glaubte zwar nicht daran, aber er mochte den Gedanken. „Wenn dir einer der Schals gefällt, sag bescheid, ja? Dann bekommst du ihn von mir Momo und wenn dir mehr gefallen, dann bekommst du die auch, um Geld musst du dir keine sorgen machen, ja?“ Raziel wollte ihr ja gerne etwas schenken, wenn es sich nun um eine oder mehrere Sachen handelte, dann war es nun mal so, Hauptsache Momo war glücklich, denn dann, ja dann war auch er mal glücklich.
”Dann musst du dich mehr anstrengend. Einen Auftrag erfolgreich abzuschließen ist wichtig und wenn du den Questpartner dafür brauchst. Ich meine, wenn nicht, kann man ihn auch alleine abschließen. Aber falls nicht, muss man sich eben besonders anstregen, rausfinden, was der andere mag und worüber man reden kann. Man muss sich eben anpassen. ” saget sie als wäre es selbstverständlich. So ging sie Aufträge immer an sie hatte aber auch eine ganz anderer Priorität. Ein Auftrag ging über alles, bis über das eigene Leben. Wenn man nicht lebte oder sich nciht mehr bewegen konnte war auch der Auftrag nicht erfolgreich. Ja, sie passte schon auf bei dem, was andere ihr beibrachten. Doch mehr sagte sie nicht dazu, denn solange sie dennoch erfolgreich waren war das wohl gut auch so wie Raziel es geregelt hatte. Man musste mit jedem arbeiten können und bisher hatte sie auch wenige Probleme damit gehabt, vielleicht weil sie einfach gute Arbeit machte, sie hoffte es zumindest. Sie nickte also nur. Dann weiteten sich ihre Augen als sie die Geste mit dem Geld endlich verstand. ”Oooooh achso. Entschuldige, ich wusste nicht das das auch geht. Ach, es gibt ja so viele Regeln bei Geschenken ” murmelte die Nymphe entschuldigend. Dennoch nickte sie erneut ”Ja, lass es uns trotzdem so machen ich suche was für dich und du für mich!” vergnügt klaschte sie in die Hände.
”Skinwalker. Deswegen ist sie besonders einzigartig. Ich habe bisher nur einen einzigen getroffen, er lebt im Wald, durch ihn hab ich mich um Ayra gekümmert, der seitdem bei mir ist und wir haben Tee getrunken. Meine sozusagen Schwester hat dann mit mir das erste Mal eingekauft, um einen Mantel zu finden. Da habe ich auch gelernt, dass man Geschenke von anderen nicht abgibt, weil da waren welche die unbedingt meine Geschenke wollen, aber die haben sie nicht gekriegt. ” Da Alita und sie die 3 Kerle verprügelt hatten. Mehr oder weniger sie waren eher nach einer kleinen Auseinandersetzung geflohen, aber nichts worauf Momo näher einging, zumindest gerade nicht. Denn der Fokus wandte sich schnell wieder dem Wendigo zu. ”Bücher? Perfekt!” motiviert nickte Momo. Sie persönlich fand ja das Bücher eine fantastische Wahl waren. ”Was ich mag? Hm… ich weiß gar nicht…. so genau… ich glaub das hat mich noch nie jemand gefragt. Irgendwie haben die Leute immer perfekte Geschenke von selbst gehabt.” sie überlegte und neigte den Kopf zur Seite ”Bücher, Blumen, Natur, Tiere, Tee, Training, Wasser, Zygeneas, Stärke, Stürme…einfach keine Ahnung, die Welt ist voller kleiner Wunder sowas eben.” sprudelte sie förmlich aus und nannte erstaunlich viel. Es gab einiges was ihr dieses warme angenehme Prickeln verursachte bezüglich Geschenken: Sie hatte nie überlegt, dass das Dinge waren, die sie mochte…. Komisch wieso hatte sie das noch nie getan?
”Hmmm, nein ein Skinwalker ist Mensch und Tier irgendwie” erklärte sie und bewegte die Finger zusammen. ”Hmmmm, der oder der….” ihre Hand wanderten über den Ständer und zogen einen hellen blauen Schal hervor, der mit dunkelblauen Wellen geschmückt war und watteweiche Wolken, der zweite war mit hellgrünen Ranken und daran sprießende Blumen verziert. Sie entschied dich für den mit den Blumen, wickelte ihn sich sogleich um den Hals ”Lass uns jetzt zum Buchladen, da war einer im Gebäude, ich dachte nur Bücher sind zu groß und schwer um die als Geschenke immer bei zu haben, aber so können wir ja doch da rein, gehört ja quasi zu unserer Mission” begeistert klang sie, da sie selbst ja Bücher liebte und viele zu Hause zur Verfügung hatte. Sie zog den Wendigo also weiter und der Seidenschal wehte leicht hinter ihr her, während sie ihn vom Markt außen zum Gebäude brachte und zielsicher auf einen hübschen gemütlichen Buchladen zusteuerte. Der Laden war mit gemütlichen Sesseln an einer Ecke eingerichtet zum Ablesen der Bücher, Regale mit dazugehörigen Schildern markierten die Buchgenres und ein alter Mann mit runder Brille stand am Tresen und lächelte sie freundlich unter seinem Schnauzer an, als sie den Laden betraten. ”Jetzt suchen wir die ein schönes Buch. Worüber liest du denn sonst so? ”
„Da hast du wohl recht, Momo.“ Ruhig und freundlich war seine Stimme, sie klang aber auch ein wenig nachdenklich. Hätte er eine bessere Beziehung mit seinem Gildenpartner aufgebaut, wenn er sich vielleicht etwas mehr Mühe gegeben hätte, ihn besser kennen zu lernen? Hätte er sich vielleicht etwas besser mit ihm unterhalten sollen? Ja, vielleicht wäre das besser gewesen, aber gut, für das nächste Mal würde er es sich merken. Sollte er noch einmal auf ein Gildenkameraden treffen, welches sich genau so benahm, wie der Werwolf, dann würde er es zumindest versuchen, sich mit ihm zu unterhalten und nicht gleich auf Verteidigung schalten. Aber gut, genug davon, Raziel wollte ja nicht ewig an dem Thema hängen, immerhin war es kein angenehmes, er wollte doch lieber mal einen schönen Tag haben. Er hatte doch immerhin nur so selten frei, die meiste Zeit musste er ja entweder auf Quests sein, oder wenn er ganz viel Pech hatte, musste er hinter seinen Kameraden her putzen. Er war ja der Cleaner seiner Gilde und im Grunde genommen für nichts anderes zuständig, als das wegzuräumen, was die anderen hinterließen. Da war die Shoppingtour mit der kleinen Nymphe eine ganz angenehme Abwechslung, zusammen mit der kleinen Dame konnte er ganz in Ruhe in dem großen Einkaufszentrum herumwandern und sich umschauen. „Ein Skinwalker? Ich habe mal von dem Volk gehört, aber gesehen habe ich bisher noch keinen. Die haben so hübsche Schuppen?“ Das einzige, dass der Wendigo über das Volk wusste, von dem die Schuppe stammte war, dass sie wohl geborene Formwandler waren. Aber ob das stimmte, dass wusste er nicht.
Ruhig hörte der Gehörnte der kleinen Nymphe zu, während er sich ein wenig umschaute. Sie hatte in letzter Zeit wohl echt viel erlebt. Viel mehr, als der Alte gefühlt in seinem ganzen Leben, doch er war ja auch den Großteil von ebendiesen eingesperrt. Raziel erlebte jetzt, in der kurzen Zeit, die er wieder frei auf der Welt herumwanderte, wohl ebenso viel wie Momo, nur dass seine Erlebnisse meistens nicht so schön sind. „Dann schau ich mal, ob ich was hübsches für dich finde, ja? Ach ja, was genau sind Zygeneas?“ Den Begriff hatte er bisher noch nie gehört. „Sind das Tiere?“ Zumindest klang es ein wenig nach einem Tier, aber wenn es so war, dann hatte er bisher noch nie solch eines gesehen. „Ich lese eigentlich fast alles. Romane, Gruselgeschichten und noch ganz viel anderes.“ Er war da ja nicht besonders wählerisch, war ein Buch gut, dann las er es, egal was es war. Der Bücherladen, in dem die Nymphe den alten Gehörnten geführt hatte, hatte auf jeden Fall eine große Auswahl an den neusten Büchern. Viele dicke Romane, ein paar dünnere Gruselgeschichten und vor allem Bücher für die jüngere Bevölkerung. Kunterbunte Märchenbücher stapelten sich auf den Regalen und kleinen Tischen, hier und da jedoch waren welche, die in einem schönen Leder eingebunden waren. „Schau mal, dass hier ist doch ganz hübsch.“ Raziel deutete auf eben eines dieser Märchenbücher. Es war in roten Leder eingebunden, auf dem Einband war neben dem Namen des Buches, der ‚100 Märchen aus ganz Fiore‘ lautete auch noch ein Hirsch und ein kleines Kaninchen zu sehen. „Das gefällt mir, Momo.“ Jetzt hatten sie ja etwas für den Wendigo, nun brauchten sie auf jeden Fall noch etwas für die kleine Nymphe und auch wenn Raziel sich nicht sicher war, dass es so etwas geben würde, so hatte er schon eine kleine Idee, was er ihr schenken könnte.
Das die Worte der Nymphe den Wendigo so zum nachdachten, brachten, ahnte sie nicht. Für sie war er selbstverständlich, sich anzupassen und herauszufinden, was ein anderer mochte. Der ganze Ausflug diente dazu, in ihren zukünftigen Auftragspartnern dieses schöne Geschenkgefühl auslösen zu können. Als sie aufgeregt von ihrer Schuppe zu erzählen begann, nickte sie. ”Naja, zumindest der eine, den ich getroffen hatte, auch wenn er mir als Katze besser gefallen hat” plauderte sie weiter.
So machten sie ihren Weg Richtung Buchladen, während Momo von ihren Erlebnissen berichtete und nach einigem überlegen auch einiges nennen konnte, was ihr so gefiel. Komisch, dass sie da noch nie so richtig drüber nachgedacht hatte. Wieso hatte sie da eigentlich noch keiner vorher gefragt? ”Ich durfte mir doch schon den hübschen Seidenschal aussuchen, gibt es etwa noch mehr Geschenke?” fragte sie und klatschte einmal in die Hände ganz sanft und lächelte herzlich ”Dann kriegst du auch mehr!” sie kannten sich zwar quasi nicht, aber sie mochte den Gehörnten jetzt schon und wer ein so guter Geschenkschenker war, konnte ja nur jemand nettes sein. Ob er wohl auch stark war? ”Ja das sind riesige Wasserlebewesen, so groß das man als so Mensch in sie reingehen kann und in ihnen leben andere kleinere Wasserlebewesen es ist wirklich faszinierend. Sie sind größer als so ein, ich würde sagen handelsübliches Schiff.” erklärte sie und wandte sich dem Wendigo zu ”Ich hab jetzt so viel erzählt, was erlebst du denn so? Was ist das spannendste Lebewesen, das du mal getroffen hast? Was war dein spannendster Auftrag?” solange er ihr nicht zu verstehen gab, dass diese Fragen unerwünscht waren, würde die Aufregung, die die Nymphe erfasst, hatte dafür sorgen, dass sie weiter vor sich hin blubberte, wenn auch etwas leiser, seit sie in der Buchhandlung angekommen waren. Die gemütliche Buchhandlung war sehr gemütlich und schnell wurde das Thema auch auf Bücher gelenkt. ”Das hat ein sehr schönen Einband…Märchen hm?” sie schnaubte vergnügt. ”Oh, super dann nehme ich auch so eins” sie suchte ein paar Bücher zusammen und hatte bald ein Abenteuerroman, sowie ein “Die seltensten Lebewesen in Fiore” - Buch in der Hand. Das der Wendigo bereits über ein weiteres Geschenk für sie nachdachte, wusste sie nicht. Sie selbst jedoch dachte auch schon weiter nach, was sie noch so schönes für Raziel finden würde und kam auch gleich auf eine Idee, die zumindest ihrem Geschmack entsprechen würde.
”Oh, ich weiss, was ich dir noch schenken kann, wenn wir hier fertig sind! Tee, ich liebe Tee und ich suche immer ganz tolle Mischungen raus. Magst du mit mir ein Tee trinken? Du kannst mir ja dann das Märchen vorlesen, das du am liebsten hast oder das am spannendsten klingt, wie findest du die Idee?” fragte sie, während sie die Bücher an der Kasse übereinanderlegte. Sie wollte natürlich nichts tun, was dem Wendigo unangenehm sein würde. Deshalb ging sie da lieber auf Nummer sicher.
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