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 Dorf Klarach

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Grias

Grias
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BeitragThema: Dorf Klarach
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das Eingangsposting lautete :

Ortsname: Klarach
Art: Dorf
Spezielles: ---
Beschreibung: Bei Klarach handelt es sich um ein kleines Dorf, das sich in einem moorigen, waldigen Gebiet nahe Sakura Town befindet. Durch das Terrain sind die Häuser einfache Holzhütten, die auf leicht erhobenen Plattformen errichtet sind um nicht im weichen Boden zu versinken, und die Population besteht hauptsächlich aus Fischern und Reisbauern. Das besondere an diesem Ort ist wahrscheinlich das uralte, riesengroße Schlangenskelett, welches nicht weit vom Siedlungsgebiet entfernt liegt, und dadurch vom gesamten Dorf aus betrachtet werden kann. Diese Schlange wird von den Einwohnern Klarachs als Schutzpatron angebetet, und so haben sie ihr vor langer Zeit sogar einen Tempel gewidmet, der bis heute gut gepflegt wird und gemeinsam mit dem Skelett selbst regelmäßig Touristen anlockt.

Change Log: Sobald sich innerhalb des Rollenspiels etwas an dem Ort ändert, wird es hier kurz vermerkt.


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Grias

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BeitragThema: Re: Dorf Klarach
Dorf Klarach - Seite 2 EmptyMi 30 Aug 2023 - 9:36


Auf einen Schlag hatte sich die Stimmung von Grias geändert. Zu viel Panik und Unsicherheit wurde in ihr ausgelöst, durch die Erkenntnis dass ihre Hörner offenbart wurden waren, als dass sie jetzt gelassen bleiben konnte. Und auch wenn er es wahrscheinlich gut gemeint hatte, half es nicht dass Junpei keine direkte Antwort gegeben hatte. So hatten die Gedanken der Gehörnten wieder von selbst Schlussfolgerungen gezogen, was ihr Kollege jetzt über sie denken musste. Jedoch wurde das unkontrollierte Schluchzen abgeschwächt, als dieser dann doch mehr von sich gab. Überrascht sah die van Diux Junpei an. Er hielt sie nicht für ein Monster?
Nein, stattdessen berichtete er, ihre Geheimniskrämerei nachvollziehen zu können, und tat dann eine Sache die sie noch nie als eine reale Möglichkeit erachtet hatte: Er komplimentierte sie. Das Tränen der Blauhaarigen stoppten und mit einem ungläubigen Gesichtsausdruck starrte sie den Hasegawa an, während er erzählte. Sie fokussierte sich so sehr darauf, die freundlichen Worte einsinken zu lassen, dass sie nicht einmal daran dachte die Anrede als Lady Grias zu korrigieren. Letzten Endes war diese einfach nur sprachlos. Hatte sie das wirklich richtig gehört? Er fand ihre Hörner… hübsch? Erneut erneut war ein Schluchzen zu vernehmen, sowie weitere Tränen aus den Augen der Gehörnten flossen. Dieses Mal jedoch nicht aus Trauer, sondern aus Freude. Niemals hätte sie sich vorstellen können, von irgendjemandem solche Worte zu hören. M-M-Meinst d-du das E-Ernst? Sie musste den Reflex zurück halten, ihrem Kollegen eine Umarmung zu schenken, war sie sich doch immer noch unsicher dabei, dem anderen Geschlecht so nahe zu kommen. Okay, er hatte sie zwar schon hochgehoben und mit sich herum getragen, aber das war etwas Anderes gewesen! In diesem Moment traute sie es sich dann doch nicht.
Glücklicherweise versiegten die Tränen der van Diux allerdings auch nach relativ kurzer Zeit, und wichen einem breiten Lächeln. D-Danke Junpei… ich kann gar nicht ausdrücken, wie viel deine Worte mir Bedeuten. Nicht nur jene von gerade eben, sondern die gesamte Quest über. Ja, der Weißhaarige hatte sich auf jeden Fall einen Platz in ihrem Herzen verdient. Just in diesem Moment, fiel ihr dann etwas wieder ein, das eine nachdenkliche Frage motivierte. Währenddessen stieg ihr eine verlegene Röte ins Gesicht. Nachdem du den Baum zerstört hast, was ist da passiert? Ich kann mich an gar nichts mehr erinnern… naja außer… ich habe dich gefragt ob du den Rune Knights beitreten möchtest, oder? Also… um ehrlich zu sein, fände ich das immer noch wirklich schön… A-Aber nur wenn du möchtest natürlich!

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Junpei

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BeitragThema: Re: Dorf Klarach
Dorf Klarach - Seite 2 EmptyMi 30 Aug 2023 - 17:10


Quest: Lila vs. Blau

@Grias Erna van Diux & Hasegawa Kenichi @Junpei


# 16 Erneut sah sich der Wanderer in einer ungeahnten Situation.
Ob er seine Aussage tatsächlich ernst meinte?
Deutlich sichtbares Unverständis stand in den haselnussbraunen Augen geschrieben. "Natürlich. Ist das so verwunderlich?" Junpei wusste nicht von den Erfahrungen ihres Gegenüber. Den potenziellen Leidenswegen, die sie über Jahre und womöglich Jahrzehnte hatte durchlauen müssen. Nichtsdestotrotz schien es ihm nicht hundertprozentig schlüssig, warum ausgerechnet seine Reaktion - offen und unbefleckt - eine derartig Rückfrage erforderte. "Ich hoffe doch, ich bin nicht die einzige Person, die so reagiert... ?" Grias besaß Familie. Sicherlich wurde ein herzernsguter Mensch wie sie nicht auch vom eigen Fleisch und Blut verstoßen.
Gerüchte über gehörnte Lebewesen kursierten in unendlicher Zahl. Manche davon älter als die Geschichtsschreibung ihrer Länder selbst. Waghlasige Berichte von Lebewesen die auch ihrer blutrünstigen Suche nach Rache mehr und mehr unnatürliche Kräfte einforderten. Viele davon basierend auf schamanischen Ritualen, wieder andere konnten der in Fiore nur allzu bekannten Magie zugeschrieben werden. Und wieder andere, so las man in beinahe von Wind und Wetter vergilbten, vom Rad der Zeit in Vergessenheit katapultierten Schriftrollen, stammten aus vollkommen anderen Quellen.
Für manche armen Seelen, die gebrochenen Herzens durch die Länder reisten, auf der Suche nach nichts anderem als ihrem persönlichen Segen, wurden Lebenszeit und freier Wille zu nichts weiter als zusätzliche Spielsteine. Schachfiguren auf einem gewaltigen, undurchsichtigen Brett des Schicksals. Konnten sie diesem einen, nebulösen Ding nur einen Schritt näher kommen, waren sie nicht selten bereit, alles aufzugeben.
Auch wenn es bedeutete, einen Pakt mit dem wahrhaftigen Teufel einzugehen.
Junpei war mannigfaltigen Repräsentationen dieses unläuteren Wesens über den Weg gelaufen. Mal in Form suspekter Kreidemalereien an finstersten Höglenwänden, mal mit teuersten Ölfarben auf prunkvollen Leinwänden verewigt. Interpretationen gingen vehement auseinander. Ehrfurcht traf auf Verehrung. Verdammnis traf auf lodernde Wut. Unabhängig des Ursprungs deckte sich lediglich ein Aspekt - emotionale Echos waren nichts wenn nicht intensiv.
Menschen entwickelten über Jahrhunderte hinweg vollkommen natürliche Abneigungen, oberflächliche Vorurteile und nicht zuletzt ungerechtfertigt negative Verhaltensweisen gegenüber Dingen oder Wesen, deren Konnotation gesellschaftlich negativ ausfiel.
Wie all diejenigen, die Hörner auf ihren Köpfen wiederfanden.
"Aber ja", Junpei griff die Thematik noch einmal auf, damit kein noch so subtiler Hauch an Zweifel im Raum bestehen blieb: "Ich erkenne kein Monster in Euch, Lady Grias. Nur euch. Und... erstaunlich hübsche Hörner", wieder nickte der Weißhaarige und wagte, zumindest einen Herzschlag lang, seinen Fokus von den mesmerisierend schönen Augen der Adelstochter hinauf wechseln zu lassen: "Sind sie empfindlich? Merkt man, wenn sie berührt werden? Oder empfindet man... nichts?"
Neugierde kribbelte unter seinen Nägeln. stark genug, als dass Junpei bald auf seiner Unterlippe knabberte.
Rasch wie genau dieses Empfinden kam, wurde es nur noch schneller durch plötzlich ausufernde Nervosität abgelöst. Junpeis Herz überschlug sich in seiner Brust, Atemzüge gestalteten sich holprig. Weit, weit schlimmer als es im Wald noch war. Genau genommen sogar um ein ungeahntes Vielfaches drastischer - als wäre die Konfrontation mit einem magisch zum Leben erwachten Baum unwesentlich gewesen. "Ich... ich weiß gar nicht, was Ihr meint, Lady Grias", räusperte sich der Weißhaarige und führte eine Hand auffällig in den Nacken.
Selbstverständlich wusste er, worauf Grias ansprach.
Nur war es zu diesem Zeitpunkt einfach zu peinlich, überhaupt daran zu denken.
"So viel ist nicht passiert", kam es wie aus Reflex über Junpeis Lippen: "Ich... ich brachte Euch aus dem Wald, nachdem Ihr das Bewusstsein verloren habt. Klarach lag nahe, weswegen ich es für angemessen hielt, nicht in der Wildnis auf Euer Erwachen zu warten. Statt dessen bot man uns schnell Hilfe an", ein knappes Räuspern folgte: "Insbesondere die Wachen, mit denen Ihr zuvor gesprochen hattet, waren sehr eifrig." Nachvollziehbar. Grias konnte unwahrscheinlich überzeugend sein, wenn sie wollte. Ihr Erfolg sprach dahingehend bände. So schnell wie sich die zuerst ablehnenden Herren regelrecht auf den Kopf stellten, nachdem eine regelrecht verführerische Nuance von Durchsetzungsvermögen in ihren Worten mitschwang.
Offenbar hielt mindestens die Erinnerung noch an dieses einmalige Erlebnis an.
Lange hatte es nicht gedauert, bis man ihnen in der nahe gelegenen Taverne ein Dach über dem Kopf anbot. Sogar kostenfrei, als Dank für die außergewöhnlich schnelle Lösung all ihrer vermuteten Probleme. "Alles andere... nun ja", wieder dauerte es ein Weilchen, bis sich der Weißhaarige leicht räusperte und die zuerst noch ruhig im Nacken gehaltene Hand begann, nervös durch sein Haar zu fahren: "Ich wartete, bis niemand mehr zugegen war, um Euch den Mantel abzunehmen. Als uns Wasser gebracht wurde, nahm ich es direkt an der Zimmertür entgegen", Junpei deutete mit ausgestrecktem Zeigefinger über das Bett hinweg: "damit Euch niemand sehen würde. Und seitdem..." Wieder ein Räuspern. Das dritte, vierte, fünfte, eventuell sogar bereits sechste Mal in kürzester Abfolge. "... habe ich gewartet. Und versuchte mich abzulenken. Um nicht allzu sehr fasziniert zu sein", Tomaten hätten in wildester Zahl vor lauter Wut ihre imaginären Hüte zu Boden geschmettert, als tiefste Röte wie ein Geysir in Fingerspitzen, Zehen und Ohrläppchen des Wanderers schoss: "Von... von allem, was der Mental verborgen hielt."
Was bedeutete, dass nicht bloß die Rede von unerwartet ansenlichen, ästhetisch wertvollen - wenngleich nicht unproblematischen - Hörnern die Rede war.
Junpeis Bauchgefühl hatte ihn nicht belogen.
"Ich... bin mir nicht sicher, ob ich in eine Gilde passe", gab er in leiser werdendem Tonfall zu, den Blick gesenkt: "Und ob ein solcher Beitritt nicht mit Konsequenzen käme, die nicht zu meinem Leben passen. Andererseits...", Junpei schluckte: "es... es gäbe gute Gründe dafür. Ich wäre nicht abgeneigt genug, um mich nicht überzeugen zu lassen."


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Zuletzt von Junpei am So 1 Okt 2023 - 13:16 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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BeitragThema: Re: Dorf Klarach
Dorf Klarach - Seite 2 EmptyFr 1 Sep 2023 - 13:18


Auf Junpeis Frage, ob er die einzige Person war, die jemals die Hörner von Grias komplimentiert hat, konnte diese nur mit einem selbstredenden Schweigen antworten. Ja, diese Situation war sehr verwunderlich. Jedoch brachten sie die bitteren Erinnerungen in diesem Moment nicht davon ab, von absoluter Freude erfüllt zu sein. Von einer tiefen Röte wurde ihr gesamtes Gesicht erfüllt, als der Weißhaarige weitersprach. D-Danke… Ähh, a-also, ich spüre es schon wenn sie berührt werden, aber nur ein Bisschen. Es ist… ein Bisschen wie bei Fingernägeln. erklärte die Gehörnte schließlich, nachdem der Regen an Komplimenten endete, worauf sie eine eigene Frage zurück stellte. Ich hatte also das Bewusstsein verloren, stimmt, sie erinnerte sich, sie war von einem Ast oder so getroffen wurden. Und dann hatte Junpei sie nach Klarach zurückgetragen. Was, den ganzen Weg alleine? stieß die van Diux baff aus. Das ihr Kollege wirklich stark war, hatte sie inzwischen ja mitbekommen, aber trotzdem, sie nach dem Kampf noch den ganzen Weg zum Dorf zurückzutragen? Ihre bewunderung für Junpei vertiefte sich nur, auch als er erzählte, die Bewohner von Klarach nicht ihre Hörner zu Gesicht bekommen haben zu lassen. Und dann hatte er über sich gewacht, bis sie sich wieder erholt hatte. Junpei… ich wiederhole mich, aber… ich weiß das alles wirklich zu schätzen. Ich weiß dich wirklich zu schätzen…
Ja, sie wäre wirklich glücklich gewesen, in der selben Gilde wie ihr heutiger Kollege zu sein, welcher zumindest bereit erschien sich überzeugen zu lassen. Eine Aufgabe welche die Blauhaarige nur allzu gerne übernahm. W-Was denkst du denn, was das für Konsequenzen hätte? Du bist doch ein toller, hilfsbereiter und starker Mensch, da würdest du absolut in die Rune Knights hinein passen! Dadurch hättest du zu jeder Zeit die Möglichkeit, Menschen zu helfen und Verbrecher aufzuhalten! …ja, du kannst dann vielleicht nicht mehr so frei durch das Land ziehen… a-aber dafür bekommst du auch ein eigenes Quartier, und Essen umsonst! Und auf jeden Fall… ein richtiger Held kannst du werden! Jemand an dem sich viele Menschen stützen, und der bewundert wird! So wie Generia Kastillan, oder Aska van der Velden! richtig begeistert wurde die Rede von Grias zum Ende hin, aufgeregt die Hände vor der Brust zusammengeballt, und ihren Gegenüber optimistisch betrachtend. Von diesen Argumenten musste er sich doch bestimmt überzeugen lassen.

Post: 17|10Mana: 280|280@Junpei



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BeitragThema: Re: Dorf Klarach
Dorf Klarach - Seite 2 EmptySa 2 Sep 2023 - 14:57


Quest: Lila vs. Blau

@Grias Erna van Diux & Hasegawa Kenichi @Junpei


# 17 Neugierig wie ein Kleinkind, welches zum ersten Mal das eigene Haus auf zwei Beinen verlassen durfte, sog Junpei jedwede Informationen auf.
Grias' Hörner waren also nicht zwingend sensibel, gleichzeitig fühlten sich Berührungen nicht anders an, als würden Fingernägel über glattes Holz streichen. Einen Moment hob der Weißhaarige seinen Blick an die weit entfernt scheinende Zimmerdecke, neigte seinen Kopf zur Seite und senkte den Fokus schließlich auf die eigenen Finger. "Verstehe", gab er gedämpft zurück und fuhr mit dem Daumen über die restlichen Nägel seiner Hand.
Kein überdeutliches Empfinden. Sie waren Teil des Körpers und unweigerlich vorhanden - gleichzeitig wirkte jede Berührung dumpf, fast so als seien sie lediglich ein weit entfernter Bestandteil von Haut und Knochen. Vorhanden und gleichzeitig doch nicht.
Nun da Junpei genauer darüber nachdachte, verhielt es sich mit den eigenen Haaren nicht anders. Wären sie nicht eng mit seiner Kopfhaut verbunden, wäre nicht einmal das erzwungene Ausreißen eines ganzen Haarbüschels nennenswerte Reaktionen auslösen. Auch sie waren definitiv vorhanden, machten einen signifikanten Unterschied im äußeren Erscheinungsbild einer Person... und doch fühlten sie sich wie ein nahezu losgelöster Teil seines Wesens an.
"Hm? Ja. Den ganzen Weg hier hier." Ein bestätigendes Nicken folgte. Hand in Hand mit deutlich in Junpeis haselnussbraunen Augen stehenden Fragen. "Ist das verwunderlich?" Erinnerte sich der Wanderer zurück an die halbe Stunde strammen Fußmarsches - länger waren sie gewiss nicht unterwegs, richtig? - kam ihm sein eigener Rucksack bedeutend schwerer vor als alles andere. "Ihr seid enorm leicht, Lady Grias. Es kann also nicht von Anstrengung die Rede sein."
Abgesehen von der unweigerlichen Tatsache, dass er die Wahrheit sprach, wusste er zumindest in dieser Hinsicht, wie man mit einer Frau umging. Man fragte sie weder nach ihrem Alter, ganmz gleich wie jung oder alt sie auf den ersten Blick erscheinen mochten, noch wagte man Kommentare zu ihrem Gewicht!
Zumindest dann nicht, wenn es anderer Natur war als ein Kompliment.
In diesem konkreten Fall dachte Junpei jedoch nicht weiter, als er den nächstgelegenen Stein werfen konnte.
Grias war entgegen ihrer für eine zierliche junge Dame mit erstaunlicher Körpergröße gesegnet. Wo er sich oftmals leicht vorbeugen oder zumindest den Blick angestrengt nach unten wandern lassen musste, war dies in angeregten Konversationen mit der blauhaarigen Schönheit nicht notwendig. Ihre schier unendlich lang wirkenden Beine trugen mit in Stein gemeißelter Sicherheit dazu bei. Und da fiel es dem Magier prompt wie Schuppen von den Augen: "Wie geht es Eurem Bein, Lady Grias??" Immerhin war es ihre Verletzung, die sie erst in eine derart prekäre Situation gebracht hatte. Ein Moment nachvollziehbarer Überraschung und perplexer Unachtsamkeit. Keineswegs verwunderlich in Anbetracht dessen, dass sie zum ersten Mal in ihrem Leben einem von Feenmagie ins Leben gerufenen Baum gegenüberstanden.
Mitgefühl rauschte stromartig durch den Kopf des jungen Mannes, dicht gefolgt von einem nicht weniger intensiven Gefühl von Scham. Er hätte Grias vor all dem bewahren können - wäre er mental nur etwas präsenter gewesen, physisch kräftiger, einen Tick schneller. Junpei schnaubte. Nur um Momente später mit weit aufgerissenen Augen und neuerlich scharlachrot aufflackernden Wangen in die unendliche Tiefe ihrer farbenfroh schimmernden Iriden einzutauchen. "Das... das ist zu viel des Lobs", versuchte er rasch auszuweichen: "Jeder andere hätte genauso gehandelt." Unter Umständen. Gegebenenfalls. Vielleicht. Womöglich.
"Eben diese Konsequenzen, Lady Grias. Reisen liegt mir im Blut. Ich möchte die Welt erkunden. Jeden einzelnen Fleck. Überall gibt es Geheimnisse. Kleine wie große. Nur wer sich frei bewegen kann, ohne an einen Ort gebunden zu sein, kann sie tatsächlich lüften." Für Junpei bedeutete der Beitritt in eine Gilde potenziell, eben diesen Traum zu Gunsten einer anderen, restriktiveren Aufgabe abzutreten. "Menschen zu helfen ist mir auch so möglich. Ob es ungefragt auf offener Straße ist, oder im Rahmen eines offiziellen Auftrags ist. Sicher, man hat es leichter über die Runden zu kommen und als Repräsentant einer prunkvollen Gilde kommt sicherlich ein gewisses Ansehen." Argumente die prompt mit einem nonchalanten Schulterzucken quittiert wurden. Junpei presste die Lippen zu schmalen Strichen zusammen, zuckte mit den Schultern und stieß einen langen Seufzer aus. "Nur ist das nichts, wonach ich suche. Heldengeschichten eines einfachen Schmiedesohns aus Maldina, der als Rune Knight zu weltweiter Bekanntheit aufsteigt... das bin nicht ich", auch wenn ein regelrecht beschämtes, gleichermaßen jedoch deutlich amüsiertes Lachen in seinen letzten Worten mitschwang.
Selbstverständlich war die Aussicht auf derartige Erfolge aufregend. Zweifelsohne kribbelte es den Weißhaarigen unter den Fingernägeln, wann immer es darum ging, anderen Menschen zu helfen. Wirklich zu helfen, statt außerhalb des Gesetzes zu agieren. Doch wogen diese Möglichkeiten schwerer als die grenzenlose Freiheit seines jetzigen Lebens?
Ein sicheres Dach über dem Kopf und kostenlose Verpflegung stellten gewiss solide Grundsteine eines vergleichsweise sorgenfreien Lebens dar. Wie oft hatte Junpei bereits in der Wildnis nächtigen müssen, ohne vielversprechende Aussicht auf eine warme Mahlzeit? Wie oft hatte er garkeine Mahlzeit erwirtschaften können? Der Wanderer atmete leicht durch seine Nüstern aus. "Von einem Held bin ich weit entfernt", kam es peinlich berührt und mit einem weiteren, eher betretenen Lächeln: "Generia Kastillan?" Junpei neigte den Kopf zur Seite und erkannte die ihn regelrecht blendende Begeisterung, welche von Grias ausging. Nur wusste er nichts mit dem Namen anzufangen. "Aska van der Velden...", fuhr er grübelnd fort, nickte dann allerdings. Zumindest dieser Name sagte ihm etwas. Längst nicht so viel, wie die Blaublütige vor ihm womöglich hoffte, allerdings waren Personen der Öffentlichkeit viel mehr ein verschwindend leises Nebenrauschen für Menschen wie ihn, die Tage und Wochen abseits der Zivilisation hausierten.
"Ich bin leider nicht sonderlich bewandert, was den Saus und Braus der Gesellschaft anbelangt", musste er mit einem zerknitterten Schmunzeln anerkennen: "Aber ich kenne @Marilou Silbermond!", stieß Junpei schließlich mit stolzer Vehemenz aus: "Sie macht großartige Musik!" Auch wenn das weit, weit, weit von einem ausgemachten Heldenstatus war. Nicht zuletzt waren die sanft gefalteten, eng an Grias' Oberkörper geschmiegten Händchen mit einem Mal unendlich viel interessanter, als das luftige Rede über Heldensagen und Zukunftsvisionen in einer prestigeträchtigen Gilde.
Weswegen Junpei nach einem knappen Räuspern und mehr als auffälligem Reiben seiner Augen fortfuhr: "Ihr... ihr wärt der einzige wirklich relevante Grund, Lady Grias", wieder seufzte der Magier, gefolgt von vehementem Schlucken: "Aber vielleicht bin ich auch nur selbstsüchtig", Höllenfeuer krabbelten in jeden sichtbaren Zentimeter seines Körpers und mit ihm kam eine Hitze, die sich um ein Härchen in deutlich erkennbarem, für das menschliche Auge sichtbaren Rauch äußerte: "und würde Euch gerne häufiger sehen. Eure Augen. Eure Stimme hören, so wie es die Wachen vorhin taten", ihr Klang wahr zu einnehmend, um nicht davon zu tagträumen: "u-und jetzt, wo ihr euch nicht unter einem Mantel versteckt", plötzlich riss Junpei den Kopf weit nach oben, die Augen geschlossen: "seid Ihr noch schöner als ich je erwartet hätte"
Nicht dass es das einzige Argument war. Grias war ein so liebreizender Mensch. Gutmütig. Empathisch. Wohlwollend. Mit einem riesigen, goldenen Herzen gesegnet, welches auf der Suche nach Gerechtigkeit in ihrer Brust schlug. In just diesem Moment jedoch war es ihre Schönheit, welche Junpei nicht klar denken ließ.


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Zuletzt von Junpei am So 1 Okt 2023 - 13:15 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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BeitragThema: Re: Dorf Klarach
Dorf Klarach - Seite 2 EmptyMo 25 Sep 2023 - 16:03


Ein Kichern entkam Grias als die Antwort auf ihre rhetorische Frage folgte, ob Junpei sie wirklich den ganzen Weg nach Klarach zurückgetragen hatte. Nein, eigentlich nicht. Ihre Gedanken wurden jedoch von den noch unaufhörlich auf ihr einprasselnden Komplimenten abgelenkt, als ihr Kollege sich nach ihrem Bein erkundigte. Hmm… ich kann es nicht besonders gut bewegen… aber den Weg zu den Gildenquartieren bekomme ich schon hin! wurde optimistisch geantwortet, auch wenn in ihrer Stimme eine sehr präsente Unsicherheit zu vernehmen war. Ehe man auf diese Reagieren konnte, war es jedoch die van Diux, welche das verkrampfte Schnauben des Hasegawas bemerkte. D-Du musst dir dafür nicht die Schuld geben, Junpei. riet sie auf gut Glück, was ihren Gegenüber so verunsichert haben konnte. Von alleine hätte ich diesen Monsterbaum niemals besiegen können! Und es war meine eigene Aufgabe auf mich acht zu geben, schließlich warst du damit beschäftigt ihm den Rest zu geben… Wenn, dann sollte ich mich dafür entschuldigen, das nicht geschafft zu haben, und stattdessen dir solche Umstände gemacht zu haben! Ja, es war zentral für den Erfolg von Quests dass alle Teilnehmer zusammenarbeiten und ihre Gegenseitigen Schwächen auszugleichen, jedoch musste auch jeder in der Lage sein auf sich selbst aufzupassen, wenn er keine Last für das restliche Team darstellen wollte. Und hatte sie heute nicht geschafft… Sie hatte zu früh ihre Aufmerksamkeit entspannt, in der Annahme dass keine Gefahr mehr herrschte. Doch was wäre passiert, wenn der Baum nicht die einzige Hürde gewesen wäre, welche die Feen ihnen in den Weg stellten? Dann hätte Junpei komplett für sich alleine weiterkämpfen müssen. Und das war inakzeptabel… Sie musste weiter an sich selbst arbeiten!
Schließlich folgte der Pitch-Versuch von Grias, weswegen der Weißhaarige den Rune Knights beitreten sollte. Jedoch wurde ihr Enthusiasmus schnell gehemmt. Das breite Lächeln in ihrem Gesicht wich einem Stirnrunzeln. Ich verstehe… antwortete sie niedergeschlagen, jedoch auch nachvollziehend. Trotzdem wollte sie die Aussage Junpeis erwidern, dass er kein Held sein, wurde von seinen nächsten Worten jedoch zu sehr davon abgelenkt. Wie konnte man den Generia Kastillan nicht kennen? N-Na, die Gildenmeisterin der Rune Knights! Sie ist stark und mutig und elegant… Kennst du nicht die Geschichte, wie sie im Alleingang gegen drei komplette dunkle Gilden auf einmal gekämpft, und sie alle hinter Gitter gebracht hat?! Zumindest schien bei Aska van der Velden, der Heldenhaften Dämonentöterin, irgendetwas bei ihm zu Klingeln. Jedoch antwortete er dann mit einem Namen, den sie wiederum nicht kannte. Marilou Silbermond…? Widerholte sie nachdenklich den Namen, aber nein, er sagte ihr nichts. Musik? Sie ist ein Mitglied der Rune Knights, ja? Konnte jemand denn gleichzeitig ein Runenritter und Musiker sein? Hatte irgendjemand überhaupt genug Zeit für sowas? Aber gut, sie würde sich in der Gilde wohl mal nach dem Namen umhören müssen.
Wie schon unzählige Male zuvor an diesem, stieg der Gehörnten Röte ins Gesicht. Für sie alleine würde Junpei den Rune Knights beitreten? Sie überlegte ein Paar Sekunden lang, bevor sie das Gespräch weiterführte. Nun… wie schon gesagt, mich würde es äußerst freuen wenn du den Rune Knights beitreten würdest… Nicht nur weil ich glaube dass du gut reinpassen würdest, sondern auch weil ich… ich dich persönlich mag. A-Aber… wenn es dir wichtiger ist unabhängig durch die Welt reisen zu können… m-möchte ich nicht, d-dass du nur wegen mir beitritst. Das… Das wäre nicht richtig… Du sollst wegen mir nicht unglücklich werden.

Post: 18|10Mana: 280|280@Junpei


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BeitragThema: Re: Dorf Klarach
Dorf Klarach - Seite 2 EmptyMo 25 Sep 2023 - 17:33


Quest: Lila vs. Blau

@Grias Erna van Diux & Hasegawa Kenichi @Junpei


# 18 Kaum aus ihrem Prinzessinnenschlummer erwacht, manifestierten sich unterschiedlichste Zukunftsgedanken im Köpfchen der Blauhaarigen. Manche von ihnen ausreichend, um vor lauter Aufregung scharlachrote Flecken über die Haut ihres Gegenüber zu schicken - manch andere hingegen mindestens ebenso genügend für eindringliche Widerworte.
"Das solltet Ihr Euch noch einmal genauer überlegen, Lady Grias." Nach wie vor konnte sie ihr Bein nicht zufriedenstellend bewegen, wollte sich allerdings zu einem Marsch quer durch die Ländereien Fiores aufmachen. Unter keinem denkbaren Umstand war das eine gute Idee. "Ohne Begleitung werdet Ihr sicherlich nicht bis zu Euren Quartieren kommen", fügte Junpei unverzüglich an und bemerkte kaum, wie er sich über die fest am Bettrand verkrallten Hände hinweg lehnte und der infrage geratenen Blaublütigen einen mehr als eindringlichen, fordernden Blick schenkte.
Hinfort war für einen Moment sämtliche Nervosität, wie weggespült fühlte sich die Unsicherheit an. In just dieser Sekunde flackerte lediglich ein einziges Verlangen auf - nämlich dass Grias ihre bestehenden Verletzungen durch pure Selbstlosigkeit nicht noch schlimmer machte. Auf dem Weg bis nach Sakura Town konnte eine Unzahl wenig förderlicher Dinge stattfinden.
Urplötzliche Regengüsse würden nicht bloß ihre Kleidung bis auf den letzten Zentimeter durchnässen, sondern womöglich zu einer grausigen Erkältung führen. Geschwächt wie Grias zu diesem Zeitpunkt war, würde auch ihr Immunsystem nicht lange gegen äußere Einwirkungen standhalten. Nahezu bewegungsunfähig wie sie war, bestand zunehmende Gefahr vor Überfällen - auch wenn Miss van Duix gewiss in der Lage war, sich unter normaleren Umständen zu verteidigen, standen die Chancen schlecht, jemandem auf der Flucht effektiv nachzustellen.
Oder selbst effizient einer Überzahl zu entkommen.
Und überhaupt. Was würde sie tun, wenn es zu unvorhergesehenen Erdrutschen kam? Plötzlich aus der Erde brechenden Monstern? Wenn Feen offiziell im Bereich des Möglichen existierten, wer sagte ihnen dann, dass es nicht auch Kreaturen gab, die weit unter der Erdoberfläche residierten und eine unschuldige, gegenwärtig mit Verletzungen kämpfende, junge Dame attackierten? Junpei schüttelte energisch mit dem Kopf. Nein. So weit würde es nicht kommen. Nicht, wenn er ein Wörtchen mitzureden hatte!
"Ebensowenig hätte ich den Baum alleine fällen können." Der Wanderer neigte seinen Kopf. "Dass wir größtenteils unbeschadet" sein Blick wanderte langsam über die an Grias liegende Decke: "aus dem Wald entkommen konnten, lag einzig und allein an unserer Zusammenarbeit. Euer Beitrag war nicht größer oder kleiner als mein eigener." Gewiss verstand Junpei woher sein eigener Frust rührte, ebenso wie es unweigerlich Sinn ergab, dass man ihm aufmunternde Worte zukommen ließ. Und doch verbreitete sich unsichtbares Gift hinter seiner Stirn; mit nur etwas mehr Training, mit einer effizienten Waffe die weit über seine lächerlichen Wassertröpfchen hinausging, wäre das alles nicht notwendig gewesen.
Keine Zusammenarbeit mit einer weiteren Person, kein erweitertes Risiko durch seine persönliche Unachtsamkeit - niemand wäre verletzt worden, wäre er einfach nur stärker.
Auf seinem kleinen Holzstulhl sitzend, zuckte der Magier nur wenig später zusammen. Generia Kastillan - Gildenmeisterin der Rune Knights? Dass er ausgerechnet sie nicht kannte, löste sichtbaren Verdruss auf den wunderschönen Gesichtszügen der Blauhaarigen aus und prompt spürte Junpei, wie sich tief in seiner Magengrube jeder noch so winzige Muskel zusammenzog. Die Existenz dieser Frau musste unweigerlich von Bedeutung sein. Und wenn es Grias etwas bedeutete, dann... "Hm. Nein. Ich kenne die Geschichte nicht, aber..." eigentlich war dem Hünen nicht danach, falsches Interesse an Heldengeschichten vorzugaukeln, doch sein schlechtes Gewissen flüsterte ihm, dass es die korrekte Entscheidung war, sich wenigstens über ein Mindestmaß hinaus aufklären zu lassen: "Miss Kastillan scheint eine wichtige Frau zu sein. Wenn es Geschichten über ihre Taten gibt, höre ich gerne zu."
Selbst wenn es im ersten Augenblick nur der selbstsüchtige Wunsch war, Freude in Grias' Antlitz auflodern zu sehen wie von Sonnenstrahlen geküssten Diamanten. Sekundär schwebte auch die Überlegung über seinem Kopf, eben jener renommierten Gilde beizutreten - ein Tausch seiner individuellen Freiheit, dem Nachstellen jeden noch so unscheinbaren Flüsterns gegen ein gesichertes Einkommen, regelmäßige Mahlzeiten und...
Erneut wanderten haselnussbraune Iriden weiter hinaus und versuchten etwas aus den noch weit, weit schöneren Augen seines Gegenüber zu lesen. Junpei ertappte sich einen Moment lang dabei, wie sehr er sich ein und denselben Blickontakt - nein, intensiver! - vom Beginn ihrer gemeinsamen Reise herbeiwünschte. Den Klang ihrer Stimme, wie Grias zu den Wachen gesprochen hatte. Beides zusammen löste einen tief in seinem Nacken ansetzenden, eisigen Schauer aus. So intensiv, als dass dieser zuerst wie eine schier unendliche Welle über jeden Zentimeter seines Rücken schwappte, dicht gefolgt von abertausend unsichtbarer, elektrischer Impulse die wie Nadelregen auf ihn niedergingen.
"Mitglied der Rune Knights? Nein. Nein, ich denke ich", mit einem Mal flatterten die Lider des Weißhaarigen aufgeregt, kaum hatte die Adelstochter ihn von seinen persönlichen Wunschvorstellungen zurück in die Realität gezogen: "Ich weiß nicht, ob sie überhaupt einer Gilde angehört. Es würde mein Bild von ihrer Person nicht positiv oder negativ beeinflussen." Letztlich wusste Junpei nur von der herausragenden Performerin Marilou; dem in zahllosen Städten auf Postern sichtbaren Gesicht einer fabelhaften Sängerin. Was sie darüber hinaus tat, welchen Pflichten sie nachging und welche Elemente ihres Privatlebens verborgen blieben, besaß für einen durch die Weltgeschichte schlendernden Fan wie ihn keine Wichtigkeit.

Was nur wenige Sekunden darauf folgte, ließ das Blut in Junpeis Körper zu Eis gefrieren. Hatte er richtig gehört? Von den ganzen Nebensächlichkeiten seiner wahrgenommenen Kompetenz und einem korrekt ausgerichteten, moralischen Kompass abgesehen... mochte Grias ihn? Auf persönlicher Ebene?
Ein und derselbe, eisige Schauer kehrte zum wiederholten Mal zurück. Diesmal krabbelte er jedoch hämisch lachend vom untersten Ende seiner Wirbelsäule wieder hinauf, schlug mit unsichtbaren Keilen zwischen die stabilen Knochen des Wanderers und klammerte sich, schließlich und endlich, tief in seinen Nacken. "Ich... ich bin mir nicht sicher, ob ich richtig verstehe...", hüstelte der Magier nur einen Moment später und mit deutlich zitternden Mundwinkeln, die nicht zwischen aufgeregtem Schmunzeln und überfordernder Unsicherheit entscheiden konnten. Trockenheit machte sich wie Wüstenhitze in seinem Mund breit. Er konnte deutlich spüren, wie ungeahnte Hitze mehr und mehr von den Fingerspitzen hinauf, über die Haut beider Hände bis tief in die angespannten Unterarme hineinwanderte.
Bis sie nur wenige Atemzüge später kochend in seinem Hals angelangte, beide Wangen wie Warnlichter aufflackern ließ und auch die angrenzenden Ohrläppchen aussahen, als hätten zwanzig Hornissen mit größtmöglicher Bösartigkeit wiederholt in sie hineingestochen. "Das... das, also..." Junpei rang kurzzeitig nach Luft, streckte seinen Hals so weit wie nur denkbar möglich durch und hinauf zur Decke - bloß damit er sich an der unkontrolliert eingesogenen Menge an Sauerstoff verschluckte. "Ich... ich müsste lügen, wenn..." wieder war es die Trockenheit seines Mundes, diesmal aber der gesamten Zunge, welche dem Wanderer einen gehörigen Strich durch die Rechnung machte: "Also... ich... mag Euch ebenfalls, Lady Grias." Sympathie. Auf dem Silbertablett. Wenn ihm etwas von der ersten sekunde bewusst geworden war, dann dass Grias gehörige Sympathiepunkte auf jeder erfindbaren Ebene gesammelt hatte und noch immer sammelte.
Gleichzeitig kam dieses Eingeständnis jedoch zusammen mit gehörigen Schwierigkeiten. Manche von ihnen stammten aus dem eigenen Elternhaus und wurden dem jungen Mann drohend und unter gehobenem Zeigefinger über Jahre hinweg eingebläut. "Allerdings wurde mir immer und immer wieder", Junpei verdrehte seufzend die Augen und ließ die schwer werdenden Schultern hängen: "eingetrichtert, man... dürfe Frauen nicht trauen. Schönen Frauen! Noch schlimmer, wenn sie besonders schön sind", wieder senkte sich sein Blick ähnlich eines Fischköders, der nur mit Mühe und Not um die Wasseroberfläche tanzte: "Nach den Worten meiner Mutter gehend...", aus den Augenwinkeln heraus glitten haselnussbraun glänzende Iriden über die Decke, ließen sich von den wasserfallartigen Haarsträhnen weiter hinauf an Land ziehen, bis sie schließlich und endlich von den aufmerksam in seine Richtun blickenden Augen und zuckersüßen Hörnern eingefangen wurden.
"Dürfte ich Euch... unter keinen Umständen vertrauen, Lady Grias." Dass ihm diese Denkweise mehr als nur ein wenig peinlich war und auf deutlich sichtbares Unwohlsein stieß, ließ sich wie in einem offenen Buch lesen. "Ich... würde Euch jedoch gerne... vertrauen." Junpei knabberte nervös auf seiner Unterlippe, faltete die neben Grias liegenden Hände zusammen und spielte verkrampft mit beiden Daumen. Unentschlossen, wohin seine Aufmerksamkeit nun eigentlich hin sollte, sprang sie ungefiltert durch zuerst von einer Ecke des Zimmers zur anderen.
Dann vom hölzernen Bettkasten zum Kopfstück, den letzten Zipfeln der Decke, wieder hinüber zu den mal subtileren - und weniger subtilen - Hebungen besagten Stoffs... bis er schließlich und endlich wieder seinen Fokus in der Blaublütigen fand.


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Grias

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BeitragThema: Re: Dorf Klarach
Dorf Klarach - Seite 2 EmptyDi 3 Okt 2023 - 10:28


Ein verlegener Blick stieg Grias ins Gesicht, als ihr Kollege meinte, dass sie den Weg zurück zu den Quartieren der Rune Knights nicht alleine schaffen würde. ...jaaa… du hast wohl Recht. Musste sie eingestehen, richtete ihren Blick dann wieder auf Junpei. W-wärst du vielleicht so freundlich, mich noch etwas länger zu unterstützen?
Das nächste Thema wurde durch die Beinverletzung der Gehörnten angerissen, wo sich dann ein angenehm warmes Gefühl in ihr durch sie Worte des Weißhaarigen ausbreitete. Ja, da hast du Recht. Hätten wir nicht solche Zusammenarbeit an den Tag gelegt, hätten wir es wahrscheinlich beide nicht überstanden… Aber trotzdem habe ich noch viel zu lernen, wenn ich wirklich vielen Menschen helfen und keine Last sein möchte.
Für den Weg vom Dorf Klarach zurück nach Crocus Town stellte sich darauf schon ein gutes Unterhaltungsthema heraus. Oh ja, es gibt etliche die ich dir erzählen muss wenn du sie noch nicht kennst! Dann wirst du sicher verstehen, warum sie so bewundernswert ist. Schon ganz enthusiastisch war die van Diux darauf, alles zu erzählen was sie über die tolle Heldin wusste, die ihre Gildenmeisterin war. Dafür dass Junpei sie nicht kannte, hatte die van Diux jedoch auch noch nie von der Person gehört, die er jetzt genannt hatte. Diese war also kein Mitglied der Rune Knights. Oh, achso. Also ist sie nur eine Musikerin? Dann kannst du mir gerne auch von ihr erzählen.
Schließlich folgte der Pitch versuch, welcher nicht gerade erfolgreich lief, und die darauffolgende Beteuerungen von Grias, dass sie Junpei nur ungerne durch einen egoistischen Wunsch von sich unglücklich machen wollte. Sie musste allerdings nochmal aufhorchen, bei seinen nächsten Worten. Unsicherheit machte sich in ihr breit, als sie die konflikterfüllte Körpersprache ihres Kollegen sah. E-entschuldigung! Ha-habe ich etwas falsches gesagt? Was mit Junpei los war sollte nicht lange ein Rätsel bleiben, denn nach kurzer Zeit begann er zu erklären, dass er durch seine Erziehung gelernt hatte, hübschen Frauen, wozu er wohl auch Grias zählte, niemals zu vertrauen. Die Verlegenheit welche die Gehörnte darauf heimsuchte, war gepaart mit einer großen Portion nachdenklichkeit. Ja, es war nichts falsches vorsichtig damit zu sein, welchen Leuten man vertraute, dies war eine Lehre welche sie schon unzählige Male bekommen hatte, und die theoretisch inzwischen eingebrannt sein sollte. Da war es nur nachvollziehbar, dass der Weißhaarige sich jetzt in einem Konflikt sah. Doch genauso wie er beteuerte ihr Vertrauen zu wollen, wollte sie auch gerne ein gegenseitiges Vertrauen mit ihm behalten, so wie sie es beim Kampf gegen den Baum bewiesen hatten. Ich verstehe… Nun… ich habe hier und jetzt keine Möglichkeit zu beweisen, dass ich wirklich vertrauenswürdig bin, und ich verstehe vollkommen, wenn du lieber nichts mehr mit mir zu tun haben willst… Auch wenn sie selbst sich eher weniger als attraktive Person bezeichnen würde. ...aber, wenn du es mir erlaubst, gebe ich gerne mein bestes um dein Vertrauen zu verdienen, wie lange dies auch dauern mag!

Post: 19|20Mana: 280|280@Junpei


Quest Beendet


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