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 Dorf Pinevale

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Raziel
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BeitragThema: Dorf Pinevale
Dorf Pinevale EmptyMo 29 Aug 2022 - 16:11

Dorf Pinevale


Dorf Pinevale Pinewooduxijd

Typ: Siedlung
Besitzer: Alberto Romero III
Beschreibung: Hoch oben im Norden von Fiore liegt das Dorf Pinevale. Besucht man dieses Dorf, so könnte man denken, das man in die Vergangenheit reist, denn in den letzten paar hundert Jahren hat sich hier nicht viel geändert, die Menschen leben einfach so, wie sie es schon immer getan haben und ihnen ist es relativ egal, was in der modernen Welt so los ist, sie stören sich nicht an der Moderne der großen Städte. Das Dorf wurde vor über dreihundert Jahren von der Familie Romero gegründet, die selber in der kleinen Burg Pinevale lebten und dies auch bis heute noch tut. Das Dorf besteht dabei nur aus ein paar Häusern, etwa fünf am Stück. Dies sind die Wohnhäuser der wenigen, verbliebenen Bewohnern des alten Dorfes. Von dort aus Handeln sie untereinander mit verschiedenen Waren und hier und da lässt sich auf dem in der Mitte des Dorfes gelegenen Marktplatzes auch mal ein Händler von außen Blicken, dies ist für die Dorfbewohner dann meist der interessanteste Tag des jeweiligen Jahres, denn viele Fremde besuchen das Dorf nicht.Doch sollte einmal ein Fremder sein Gesicht in dem Dorf zeigen, so wird dieser, anders als man erwarten würde, mit offenen Armen von den Einwohnern von Pinevale empfangen, denn Fremde bringen meist interessante Sachen aus der Außenwelt mit. Für Besucher und Händler haben die Einwohner sogar eine kleine Herberge hergerichtet in der man für ein paar Tage günstig unter kommen kann. Eine Sehenswürdigkeit des Dorfes ist nicht nur die Burg Pinevale, sondern auch der Dorffriedhof, auf den man die verschiedensten Gruften und Gräber aus den unterschiedlichsten Zeitaltern betrachtet kann, man sollte dabei jedoch nicht vergessen, das es sich hier immer noch um einen Friedhof handelt, man sollte sich demnach dort vernünftig benehmen. Pinevale lebt von der jagt und dem Anbau von Wintergemüse, die Händler bringen ab und zu andere Waren zum überleben. Derzeit leben etwa dreißig Personen in diesen Dorf dauerhaft, eine davon ist der derzeitige Anführer des Dorfes Alberto Romero III.


Changelog:

21.02.2023 - Das rechte Haus neben der Dorftaverne ist beinahe bis auf die Grundmauern niedergebrannt und nicht mehr bewohnbar. Eine Ruine, die sich in das düstere Bild des Dorfes einpflegt.


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Zuletzt von Raziel am Mi 25 Okt 2023 - 13:39 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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Raziel
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BeitragThema: Re: Dorf Pinevale
Dorf Pinevale EmptyDi 30 Aug 2022 - 13:36



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Des Mentors neue Schülerin

04 Part 2

cf: Raziels Eremitenhütte

Langsam lief er mit seiner Schülerin an seiner Seite über den unter tiefen Schnee verborgenen Weg, der zum alten Dorf Pinevale führen sollte. Sie waren nahe am Dorf, doch noch immer konnte man die Burg nicht sehen, nachdem das Dorf benannt wurde, einen halben Tag mussten sie mindestens noch reisen, zumindest wenn Raziel den Weg noch komplett in seiner Erinnerung hatte und diese waren nicht die besten, das letzte Mal als er den weg ging, da wurde er gerade aus seiner Gefangenschaft befreit und war noch vollkommen wild, sein Verstand war noch nicht so scharf wie heute, er war einfach noch nicht ganz da. Doch sein inneres sagte ihm, das er richtig war, er spürte es einfach. „Vor etwa einen oder zwei Jahren wurde ich befreit.“ - Ruhig war die Stimme des Mannes, er blieb kurz stehen und schaute sich ein wenig um, weit und breit nur Schnee und die ein oder andere Pinie. In der Ferne konnte man ein paar riesige Elche beobachten, wie sie in Ruhe nach etwas zu fressen suchten, sie merkten nicht das ein Rudel Wölfe sich ihn näherten. „Schau.“ - leicht deutete er mit seinen Finger auf die Tiere, die einfach das taten, wozu sie geboren wurden, die Wölfe rissen eines der Tiere und die anderen liefen panisch davon. „Ob du dem Elch auch das Schicksal verraten hättest können? Das er heute sterben wird?“ - Das Schicksal des großen Pflanzenfressers war es als Nahrung zu enden und das Schicksal des Wendigo war es, seine Vergangenheit zu vergraben und endlich neu anzufangen. „Ob der Elch sein Schicksal auch verändern hätte können? Ob er, wenn er besser aufgepasst hätte fliehen hätte können? Was denkst du meine Dame? Oder war der Tod des Tieres vorbestimmt?“ Die Sache mit dem Karten, die die Vampirin für ihn legte, die lag ihm noch immer im Magen. Sein Herz sagte ihm, er sollte dem Nachfolgen, was die Karten, seine Schülerin und offenbar sein alter Meister ihm sagten, doch sein Verstand der stellte sich ein wenig quer. Sein Verstand redete ihn ein, das all das, was man sagte einfach nur falsch war, doch sein Herz sagte ihm er sollte nicht darauf hören. Im Grunde konnte Raziel behaupten, das er im Moment mit sich selbst Kämpfte, der Engel und der Teufel auf seinen Schultern, die stritten sich lautstark und beide hatten gute Argumente. Doch auf was sollte er hören? Auf seinen Engel sprach er zu sich, sein eiskaltes Herz hatte recht. Ayra hatte recht, Ayra half ihm immerhin und warum sollte er nun abbrechen? Bloß weil sein Kopf es ihm sagte? Nein, das ging nicht mehr, nicht so nahe am Ziel. „Lass uns weiter ziehen. Die Wölfe hier, das sind Warge. Riesige Monster. Wenn sie mit dem Elch fertig sind und uns sehen, dann sind wir dran, darauf habe ich keine Lust…“ Vorsichtig nahm er die Vampirin an die Hand, sein Blick war noch immer auf das Rudel der Wölfe gerichtet, die Tiere waren glücklich, doch ihm? Ihm blutete das Herz.

Ruhigen Schrittes lief er einfach weiter. Bald waren sie da, bald waren in in seiner Heimat, dem Ort an dem er geboren wurde und an dem er verstorben war. Dem Ort den er einst Liebte und dann Hasste. Dem Ort an dem seine Geliebte und sein Mörder lebte. Dem Ort, den er eigentlich nie wieder sehen wollte. Doch Raziel wusste, das es für ihn wichtig war, für sein kaputtes Herz und auch für seinen Verstand. Er musste an den Ort, der so viel Schmerzen für ihn bedeutete um eben diesen wieder los zu werden. Er musste den Ort besuchen an dem sein Leben anfing und beendet wurde und dann erneut anfing. Doch es fühlte sich falsch an, es fühlte sich nicht richtig an wieder zurück zu kehren. Sein Herz schmerzte und seine Muskeln fingen an zu blockieren, doch trotz alldem lief er weiter, zeigte nicht das er sich nicht wohl fühlte, er gab sich Mühe sein Leid vor seiner Begleitung zu verstecken. „Ich möchte meine Gruft besuchen und das Grab meiner Geliebten. Das Grab meines Mörders ist auch ein Ziel von mir.“ - Er musste mit seiner Vergangenheit abschließen und demnach auch damit. Auch wenn Raziel sich nicht sicher war, wie er reagieren würde, wenn er das Grab von Alberto erblicken würde. Er hasste ihn, mit jeder Zelle seines Körpers, doch er wollte versuchen sich zu benehmen. „Wenn ich Mist machen sollte, schlage mich bitte. Ich möchte nichts kaputt machen.“ - Eine Anweisung, die Ayra besser befolgen sollte, denn Raziel wollte nicht als Monster gesehen werden, das einen Friedhof zerlegte. Noch ein paar Schritte, dann waren sie da. „Pinevale…“ - Leise flüsterte der Gehörnte, die beiden ‚Fremden‘ wurden schon lange von den Einwohnern beäugt, denn der große Mann war schon von weiten zu erkennen. „Halten wir uns erst einmal zurück…“ Mit diesen Worten blieb Raziel stehen, etwa zwanzig Meter vor dem Dorf, er wollte schauen wie die Bewohner des Dorfes auf die beiden reagieren würden.



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BeitragThema: Re: Dorf Pinevale
Dorf Pinevale EmptyDo 1 Sep 2022 - 21:24



- IV -

◢ Des Mentors neue Schülerin ◣

- Offplay -

Armer Raziel. Er schein wirklich sehr verwirrt zu sein, über die Tatsache, die von den Tarotkarten untermauert wurden. Dabei symbolisierten sie nur sein eigenes Schicksal. Er selbst wäre der Herr über seine eigenen Empfindungen, er selbst könnte den Weg beschreiten, der ihm vorbestimmt ist. Aber vorbestimmt ist ihm auch nur das, was er selbst entscheidet und wie er die einzelnen Punkte sieht und anerkennt. Man musste es ihm lassen, er versuchte sich wirklich, mit den Punkten zu beschäftigen und zu verstehen, was denn diese Karten über ihn aussagen wollten, zu verarbeiten. Aber dennoch konnte man erkennen, dass er zuvor mit dem großen Ganzen keine wirkliche Erfahrung gehabt hatte. Weder mit dem Gerede über Schicksal, noch darüber, dass es selbst in der eigenen Hand lag, daraus etwas zu machen und noch viel mehr, dass er sich dafür selbst unter Kontrolle hatte und sich die Grenzen nur selbst setzen konnte. Was ihm aber noch viel mehr schwierigkeiten zu unterbreiten schien, das war die Tatsache, dass er wohl nun selbst so etwas wie ein Leitwolf war. Ein Leitwolf, der es einfach nicht gewohnt war, sich in dieser Art der Position zu befinden. Was denn aber, wenn er genau diese Position einnehmen musste, obwohl er sie selbst eben einfach nicht vorherrschte? Genau das war der große Zwiespalt, in dem er sich gerade befand. Denn eigentlich war Raziel keine Person, die sich in eben genau diesem Aspekt befand, eigentlich war er selbst es gewohnt, nur Befehle zu erhalten, nicht aber, selbst welche geben zu können. Gerade das musste unsagbares Neuland für ihn sein. Dann der Punkt, dass er sich von nun an niemandem mehr unterzuordnen brauchte, sondern das man sich eher ihm unterordnete, war wahrscheinlich nur noch einmal ein weiterer Punkt für ihn, der es ihm so schwer verständlich machte. Dazu dann auch noch die Gedanken über den Verlust, den er immer noch zu verarbeiten hatte, es kamen so viele verschiedene Faktoren zusammen und diese brachten auch gänzlich verschiedene Punkte mit zum Ausdruck, die man sich so niemals von einer Person in ihr Verständnis bringen lassen könnte. Aber was denn nun, wenn er sich selbst immer noch bezweifelte, was denn nun, wenn er selbst einfach nicht fähig genug anerkennen würde, über den Schatten zu springen? Genau dafür gab es ja die Möglichkeit, die Ayra ihm offenbahrt hatte. Der Glaube an sich selbst. Die Tarotkarten ebnteten ihm den Weg, er konnte jetzt auf diesem Weg eigentlich keinen Fehler mehr begehen. Wenn er denn auch klug genug dafür war...

Die Vorbereitungen waren abgeschlossen. Sie machten sich gemeinsam auf den Weg für eine längere Reisezeit zum Dorf Pinevale, dem Ort, an dem die Geschichte von Raziel ihren Anfang nahm, aber auch ihr Ende entgegen brachte. Die lebendige Person Raziel Herrera fand hier ihr Ende, vermutlich auf tragische Art und Weise und reinkarnierte im Wendigo Raziel Herrera, dem untoten Wesen des ewigen Hungerleidens. Eine wirklich schwierige Geschichte. Noch dazu der Ort, an dem er von seinem früheren Meister Valerian Salazr, - dem Grund, warum er nun diese Probleme hatte - gefunden und befreit worden ist. Auch, wenn Ayra sah, dass Raziel wirklich versuchte, darüber nachzudenken, so versuchte sie dennoch, ihm die richtigen Worte und Möglichkeiten weiterhin mit auf den Weg zu geben. Sie war sich einfach sicher, er würde es schaffen, diesen Schmerz zu überwinden. "Das Rad des Schicksals, die Kraft und der Tod. Eine wirklich einzigartige Kombination. Ich bin mir sicher, dass es für dich nur zum Positiven weitergehen wird. Dein eigenes Schicksal sieht, dass du noch sehr viel frische Energie besitzt. Ich finde, dass es für dich nun an der Zeit ist, eine neue Ära einzuläuten, eine Ära der starken Unabhängigkeit." Ob Ayra ihm damit wohl aus der Seele sprach? Die Eurybia gab sich zumindest wirkliche Mühe, dem Gehörnten diese Möglichkeit nahe zu legen. "Es gäbe noch eine vierte Karte, die alles abrunden würde. Ich bin gespannt, ob ein Schicksal dies genauso sieht wie ich." Sprach sie, als Raziel sie von den Vargest wegzog. Sichtlich unterbewusst schnappte er sich ihre Hand und genau so liefen sie auch weiter durch die Umgebung, bis sie schließlich das Dorf Pinevale erreichten. Die Vampira schaute sich um, war aber vom Anblick der Menschen, die hier lebten, leicht angewiedert und bat Raziel darum, einfach weitergehen zu können.

So sollte es auch geschehen. Sie liefen weiter bis zur Krypta, der ehemaligen Ruhe- und Wiedergeburtsstätte des Gehörnten. Als sie diese erreichten, blickte Ayra sich zunächst um. "Bist du bereit, dies durchzuziehen, mein Mentor?" Sie lief ein paar Schritte, dann erblickte sie an der Fassade der Krypta, leicht versteckt eine Notizschrift. Es war ein kleiner Brief, der augenscheinlich hier die ganze Zeit wartete, bis man ihn denn endlich finden würde. Als Ayra das Symbol von Royal Crusade sowie Raziels Hörner darauf erblickte, überbrachte sie ihm den Brief. "Raz, schau mal hier." Sprach sie ruhig. Langsam und vorsichtig öffnete der Wendigo den Brief, der eindeutig an ihn addressiert gewesen ist.

"Raziel, mein ehrfürchtiger und loyaler Wendigo, mein engster Freund,

wenn du diese Zeilen hier liest, ist wahrscheinlich das eingekehrt, was ich niemals für möglich gehalten hätte und auch niemals wollte. - Unsere Wege haben sich getrennt. -
Ich kann mir sehr gut vorstellen, wie du auf einen solchen Schlag reagieren würdest, deswegen verfasse ich diese Zeilen hier für dich.
Du, mein lieber Freund, du hattest nie irgendein negatives Empfinden für mich, in keinster Weise.
Du hast mich zwar stehts als deinen Meister angesehen, doch uns verband mehr.
Glaube mir, in der Zeit, in der du dich an meiner Seite befunden hast, ist es dir gelungen, wirklich sehr viel zu lernen und für dich selbst zu sein.
Du hast keinen Grund, dich vor irgendetwas zu verstecken oder zurückhaltend zu sein. Du wirst keine Probleme damit haben, auf dich allein gestellt zu sein, denn im Grunde genommen warst du das ja sowieso schon die ganze Zeit.
Ich werde niemals vergessen, dass du den größten Teil dazu beigetragen hast, dass ich wieder zu mir selbst zurückfinden konnte.
Du warst mein bester Freund und genau das wirst du auch für alle Zeit bleiben. Selbst, wenn unsere Wege sich getrennt haben, leben wir doch ewig weiter.
Selbst, wenn wir uns nicht sehen können, ich werde tief in deinem Herzen immer da sein, was auch geschieht.
Nun ist es aber an der Zeit, loszulassen. Wir werden für alle Zeit ein unschlagbares Duo sein, eines, was sich blind verstanden hat.
Eines wünsche ich mir aber von dir, ich vermachte dir hiermit Darkwood Manor und den Großteil meiner materiellen Besitztümer.
Pica, Trébol, Corazón und Diamante unterstehen nun ganz deinem Kommando. Pass gut auf alles auf, bis zu meiner Rückkehr. Damit wir uns dann irgendwann wiedersehen können.
Glaube mir, das sich unsere Wege trennen würden, habe ich niemals gewollt. Kümmere dich gut um alles, erwache aus deiner Trauer und wiedererstarke durch deinen Verlust.
Wir werden uns wiedersehen, eines Tages. Nachdem ich das im Imperium Seven erreicht habe, was ich wollte.
Ich habe versucht, dich auf den rechten Pfad zu führen. Raziel, gehe diesen Weg weiter fort und stagniere nicht. Wenn ich zurückkehre, möchte ich sehen, was du in der gesamten Zeit so alles vollbracht hast und wie sehr du dich weiterentwickelt hast.
Ich werde immer stolz auf dich sein, mein loyaler Untergebener, mein Leibwächter, mein Kamerad, mein bester Freund.

Ich freue mich schon sehr auf unser Wiedersehen.

Dein Graf der Nacht, der Vampirlord,

Valerian Salazar."


Noch während Raziel den Brief las, bemerkte Ayra, dass sich ihnen eine Person näherte. Deswegen stellte sie ihre gesamten Sinneseindrücke auf Empfang und bereitete sich für den Notfall auf eine ernste Situation vor. Doch viel wichtiger war, was stand in dem Schreiben und vorallem, wie würde Raziel darauf reagieren? Die Tarotkarte, die Raziel ihr zuletzt zurückgegeben hatte, wäre ihm gefolgt. - Das Gericht. Ayra war gespannt ob das, wofür das Gericht stand, nun auch auf den Wendigo zutreffen würde...


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BeitragThema: Re: Dorf Pinevale
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Des Mentors neue Schülerin

05 Ein Stich in sein untotes Herz, es fühlte sich an, als hätte man ihm ein zweites mal mit einem Pfeil sein Herz durchbohrt, es schmerzte ihn den Brief zu lesen, jede Zeile fühlte sich so an, als würde man an dem imaginären Pfeil ziehen und drehen. Einfach nur einen Brief zu hinterlassen, an einen Ort den Raziel vermutlich nicht einmal besucht hätte, hätten ihn die Karten von Ayra nicht so verwirrt, das war nicht fair. Wer sagt denn, das der Wendigo den Brief je gefunden hätte? Woher wollte sein alter Herr wissen, das nicht jemand anderes die Nachricht in die Hände bekommt? Auf dem Umschlag waren immerhin die Insignien seiner Gilde und von dem Gehörnten selbst zu sehen, große Schwierigkeiten hätte das dem Jäger einbringen können, doch zum Glück war das Dorf so weit weg von der Zivilisation, die Einwohner kannten Royal Crusade sicher nicht. Aber warum sprach der Vampir nicht einfach mit dem Wendigo? Machte es ihm so viel Spaß den alten Gehörnten immer und immer wieder das Herz zu brechen? Er hätte auch einfach mit Raziel reden können, ihm sagen können das er weg muss, das er ein neues Leben brauchte. Doch so? Mit einem einfachen, dummen Brief? Nein das gehörte sich nicht. Vorsichtig faltete er das Schriftstück zusammen und steckte es zurück in seinen Umschlag, dann gab er es seiner Schülerin in die Hand. „Bewahre das bitte für mich auf. Wenn du ihn lesen willst, tue dir keinen Zwang an. Ich will ihn nur nicht in meiner Nähe sehen.“ - Die Stimme des Mannes war ruhig, doch man merkte das es ihm nicht wirklich gut ging. Er verschränkte die Arme vor seiner Brust, drehte sich in Richtung seiner Gruft und schaute sich die Pforte an, massiver Stein, graviert mit einer Inschrift, seinem Namen, sowie seines Geburtstages und seines Todestages, auch wenn Alberto ihn hinterrücks umbrachte, so schien er sich zumindest darum zu kümmern, das seine Grabstelle ordentlich aussah, wenn Raziel so darüber nachdachte, dann hätte Alberto ihn auch einfach irgendwo im Walde entsorgen können, seinen Körper den wilden Tieren vorwerfen, doch das tat er nicht, nein Raziel hatte seine eigene Gruft. Aber im Moment war ihn das ziemlich egal, sein Herz schmerzte. Die Wunde war wieder aufgerissen, seine Trauer über den Verlust seines Meisters war wieder frisch. Ayra hab sich zwar alle Mühe ihn über den Verlust hinweg zu bringen, doch der Brief frischte es wieder auf. Auch wenn Valerian selber schrieb das er neu anfangen sollte, es war halt einfach nicht so einfach wie alle immer von ihm verlangten, er war nicht der Leitwolf für den sie ihn alle gehalten hatten, nein er war ein Untergebener, er war derjenige der Befehle bekam und sie dann einfach ausführte, er gab sie nicht. Doch nun, nun war er der Herr über die Burg des Vampires und allen seinen Untergebenen, er war der Mentor von Ayra und er war vor allem sein eigener Herr und das mochte er nicht.

Noch immer stand er vor seiner Gruft, mit seinen Armen verschränkt starrte er noch immer die Pforte an, doch als er Schritte hinter Ayra und sich hörte drehte Raziel sich leicht um, jemand war ihnen wohl auf den Friedhof gefolgt, jemand des Dorfes war neugierig genug den Untoten auf ihrer Reise hinterher zu laufen. „Wer bist du?“ Raziel blickte den Fremden ruhig an, sein sonst so stechender Blick hatte für den Moment ein wenig an Kraft verloren, er wirkte ein kleines wenig Müde, selbst für das ungeübte Auge. ‚Willkommen in meinen Dorf, Fremde.‘ Ehe der Mann sich vorstellte, begrüßte er die beiden Untoten erst einmal. ‚Mein Name lautet Alberto Romero der Dritte. Was führt euch, einen Wendigo und einen Vampir in mein bescheidenes Dörfchen?‘ Als er den Namen des Mannes hörte, drehte er sich um und schaute den Mann irritiert an. Wie war sein Name? Das konnte nicht sein. ‚Fremde kommen hier nicht oft her und schon gar nicht welche, die so auffällig sind wie ihr beide.‘ Naja, da hatte er schon recht, auch als Raziel noch lebte, war hier oben im Norden kaum jemand, der nicht aus dem Dorf stammte. ‚In dieser Krypta lebte bis vor etwa einen Jahr ein Wendigo. Das schon seit über zweihundert Jahren. Doch nun ist er weg.‘ Der Fremde mit dem seltsamen Namen sprach und sprach, auch wenn weder Vampir noch Wendigo ihm um ein Gespräch gebeten hatten. ‚Interessant das einer der beiden Fremden ein Wendigo ist und sich eben dessen Gruft anschaut. Liege ich in der Annahme richtig, das du der Bewohner der Krypta warst?‘ Raziel legte den Kopf schief, schloss die Augen und atmete einmal kurz und tief durch. „Alberto Romero der Dritte also. Alberto Romero der Erste hat mich in dieser Gruft umgebracht. Dieses Dorf ist meine Heimat und der Ort an dem ich durch deinen Vorfahren das Leben verloren habe.“ Ruhig war die Stimme des Wendigo. „Ich war über zweihundert Jahre alleine in diesem Käfig eingesperrt. Alleine und Einsam. Ich bin mehrmals vor Einsamkeit verrückt geworden und wieder zu Sinnen gekommen. Ich habe zwei ganze Jahrhunderte um Hilfe gebeten und gebettelt das ich befreit werde.“ Noch immer war der Mann ruhig, doch man hörte die deutliche Spannung in seiner Stimme. „Und was habt ihr getan? Du und deine schmutzige Familie? Nichts. Ihr habt mich alleine gelassen. Ich wurde von einen Mann gerettet, der mich letztendlich auch im Stich gelassen hat.“ Was hatte der Wendigo nur in seinem Leben und nun Unleben verbrochen das man ihn so behandeln musste? Was hatte er wem angetan, damit man ihm immer und immer wieder weh tun musste? Auch wenn er nicht die beste Person war, so hatte er es doch nicht verdient am Ende immer alleine zu sein, er hatte es doch nicht verdient das alle Personen, die für die er auch nur einen Funken Zuneigung empfindet ihn im Stich lassen, ihn verraten und ihm das Herz aus der Brust reißen.

‚Ganz einfach Wendigo, es war uns verboten und auch nur deiner Gruft zu nähern. Der Mörder und mein Vorfahr, der hat ein paar Regeln festgelegt an die sich alle gehalten haben. Eine davon war, das deine Gruft tabu war.‘ Ah, man hatte sich also an Regeln gehalten die vor hunderten von Jahren einmal jemand festgelegt hatte. ‚Ich hätte dich früher oder später herausgelassen. Der Vampir, der den Brief hier hinterlassen hat, kam mir nur zuvor.‘ Wieder legte Raziel seinen Kopf schief. So war das also. „Und warum? Warum hättest du mich herausgelassen?“ Alberto verschränkte seine Arme vor seiner Brust. ‚Das kann ich euch hier leider nicht offen erläutern. Es gibt Sachen, die nicht für die Ohren des gemeinen Volkes bestimmt sind. Folgt mir bitte.‘ Mit diesen Worten machte Alberto sich auf den Weg zur Burg, Raziel jedoch blieb noch stehen und blickte zu seiner Schülerin. „Wir folgen ihm, bleib in meiner Nähe. Dem Pack darf man nicht den Rücken zudrehen.“ - Mit diesen Worten nahm der Wendigo seine Schülerin vorsichtig an die Hand und machte sich auf dem Weg zur Burg Pinevale. Der Ort, an dem der Wendigo groß wurde. Der Ort an dem er sein Leben bis zu seinen verfrühten Tode verbrachte. „Ich würde später, wenn Alberto endlich Ruhe gibt, mit deinen Karten weiter machen. Ich muss noch über ein paar Sachen nachdenken, deine Karten haben mir geholfen.“ - Sie hatten ihn zumindest ein wenig abgelenkt, sein nun wieder einmal gebrochenes Herz brauchte eben diese Ablenkung, denn auch wenn er es nicht wirklich zeigte, so ging es ihm im Moment nicht wirklich gut. ‚Willkommen in der Burg Pinevale. Aber du kennst diesen Ort ja schon, nicht wahr Wendigo?‘ Scheinbar war Raziel auch nach so langer Zeit kein Unbekannter in der Burg. ‚Dein Gesicht wurde zwar von meinen Vorfahren aus den Hallen dieser Burg verbannt, doch es war nicht schwer nach Infos über dich zu suchen, Raziel. Auch wenn mein alter Namensgeber dich vielleicht nicht all zu sehr leiden konnte, so mochte dich doch der Rest meines Clanes und die haben nun einmal Aufzeichnungen über dich.‘ Raziel hörte dem Mann zwar zu, doch er achtete nicht wirklich auf ihn, beim durchschreiten der Gänge der alten Burg schaute er sich lieber ein wenig um. Alles war staubig und sah alt aus, lange hatte sich niemand hier wirklich um etwas gekümmert und was dem Gehörnten aufgefallen war, Alberto war alleine. Niemand sonst schien hier zu sein. ‚Ein paar alte Bilder von dir gibt es auch noch. Bis auf deinen Kopfschmuck und den Raubtieraugen hat sich äußerlich bei dir nicht viel geändert. Für einen Wendigo siehst du richtig harmlos aus.‘ Der Mann schien sich mit Untoten auszukennen, er erkannte nicht nur die Vampirin Ayra, sondern wusste auch das Raziel für einen Wendigo ein relativ lächerliches Individuum war.

„Ich sehen einfach so aus wie früher. Nur mit Hörnern, einer blassen Haut, Schlitzpupillen und ein paar Fangzähne. Dachtest du etwa, ich sehe aus wie ein großes, pelziges Biest?“ So wie die Kreaturen, dessen Name sich sein Volk lieh? Alberto schüttelte mit seinen Kopf. ‚Nein. Jedoch haben die meisten Anhänger deines Volkes, da oben doch ein bisschen mehr zu bieten.‘ - Mit seinen Händen deute der Mann ein Geweih an. Klar, das war üblicher als die schönen Antilopenhörner des Herrera, aber er mochte seine lieber. Nach kurzer Zeit war das Trio im großen Wohnzimmer der Burg angekommen, dort setzte der Mann sich auf einen Sessel in der nähe eines knackenden Kaminfeuers. Leicht deutete er mit seinen Finger auf die zwei Sesseln, die seinem gegenüber standen, er deutete an dass das Duo sich setzten sollte. Diesen Wunsch ging Raziel nach, jedoch setzte er Ayra auf seinen Schoß, wie schon in seiner Hütte legte er seinen Kopf auf ihrer Schulter ab. ‚Nun gut meine beiden Untoten. Nun noch einmal zu meiner Frage. Was sucht ihr hier in meinen Dorf? Oder besser, was hat euch auf den Friedhof geführt? Sightseeing schien ja nicht das zu sein, was ihr vor hattet nicht?‘ Raziel schüttelte vorsichtig verneinend seinen Kopf. „Ich bin hier um etwas aus meiner Gruft zu bergen. Doch wenn wir einmal hier sind. Hole die Bilder von mir und zeige sie meiner Begleitung. Ich möchte, das sie sieht wie ich einst war, bevor ich zu dem wurde, was ich heute bin.“ Alberto nickte kurz, stand auf und lies die beiden alleine. Nun hatten sie zumindest für ein paar Minuten ruhe. „Sobald ich mein Memento habe, verschwinden wir hier.“ Ruhig flüsterte er die Worte in das Ohr von Ayra. „Der Kerl ist komisch. Das Schloss ist leer und er ist alleine. Was ist mit dem Rest seiner Familie. Die Romeros waren ziemlich zahlreich…“ - ‚Sie sind alle Tod.‘ Leicht zuckte Raziel zusammen, hatte er doch nicht damit gerechnet das ihr Gastgeber wieder da war. ‚Ich bin der letzte. Was dagegen?‘ Schnell schüttelte Raziel seinen Kopf. ‚Hier sind die Bilder.‘ Alberto wirkte ein kleines wenig genervt, Raziel war offensichtlich in ein kleines Fettnäpfchen getreten. Egal, vorsichtig nahm er die alten Bilder an sich und gab sie der Vampirin in die Hand, er selber schaute sie jedoch nicht an.


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BeitragThema: Re: Dorf Pinevale
Dorf Pinevale EmptySa 3 Sep 2022 - 20:34



- V -

◢ Des Mentors neue Schülerin ◣

- Offplay -

Es schien Raziel doch wirklich mehr zu beschäftigen, als sie dachte. Die Tatsache, dass der Wendigo sich mit seinem eigenen Schicksal immer noch nicht zufrieden stellte, hatte einen faden Beigeschmack hinterlassen. Es war eine tiefe Herausforderung gewesen, wohl auch für ihn selbst, einen Weg in seinem Leben zu finden, den er selbst akzeptieren konnte und für den er sich selbst auch einem zeichen unterstellen konnte. Es konnte vermutlich nicht so einfach für ihn gewesen sein, so einfach wie sie es sich dachte. Man konnte nur munkeln, was er in dieser Zeit wirklich alles erlebt und durchgemacht hatte. War es denn wirklich so, was sich in seinen Gedanken abspielte? War es denn wirklich so, dass er ein Gefangener seiner eigenen Gedanken gewesen ist, ein Labyrinth, bestehend aus seinen Sinnen, bestehend aus den Eindrücken seiner Erinnerungen und vor allem durch das, was die Erfahrung ihm beigebracht hatte? Es war ein faktisches Problem, es war nicht eher so, dass er sich dieses Thema aussuchte oder das er so sein wollte, es war viel eher ein Problem, was seine eigene Psyche ihm mit auf den Weg gab, was sich so einfach bestimmt nicht kitten lies. Dabei versuchte die neue Schülerin des Wendigos bereits einiges, ihm zu beweisen, dass nur er selbst über das entschied, was er in seinem Leben weiter tun würde. Er war nun einmal jetzt ein untotes Wesen, gebunden an das Diesseits und nicht mehr in der Lage, auf natürlichen Wege noch einmal zu sterben. Jetzt konnte ihn nur noch Gewalt in den Tod zurück bringen und das würde sich für eine jegliche Person als ausgesprochen schwieriges Unterfangen herausstellen. Denn man sollte nicht vergessen, was für eine Person man mit Raziel wirklich vor sich hatte, er war letztendlich ein Wendigo und eine sehr kräftige und fähige Person, niemand der sich mit ihm anlegen wollte, sollte diesen Gedanken jemals vergessen. Dennoch war es in den Gedanken der Vampirin eine Sache, die sich so nicht wirklich stutzen lies, denn es schien weitaus mehr in seinem Inneren angerichtet zu haben, als das sie wollte oder als das sie dagegen hätte unternehmen können. Es würde ihr wohl noch eine sehr lange Zeit und eine Menge an Therapiestunden brauchen, um ihm aufzuzeigen, dass sein eigenes Schicksal doch noch auf seiner Seite gewesen ist und das er sich für seine eigenen Gedanken und seine eigene Art und Weise nicht zu schämen brauchte. Das er die bösen Gedanken, die ihn noch immer an die Vergangenheit gebunden hatten, endlich vergessen konnte. Doch das sollte sich wohl doch als schwieriger herausstellen, als es wirklich gewesen ist. Das war furchtbar.

Nachdem der Wendigo diesen Brief gelesen hatte, gab er ihn der Vampirin. Sie sollte ihn für den Gehörnten aufbewahren und wenn sie wollte, dann durfte sie ihn soga rlesen. Dies tat sie auch, um nachvollziehen zu können, was den Wendigo nun so beschäftigte. Es handelte sich also um einen Abschiedsbrief. Um einen Abschiedsbrief, den sie in der Art und Weise, wie er zusammengestellt worden war, relativ leicht und sehr einfach verstehen konnte. Letztendlich wurde Raziel von seinem ehemaligen Meister nun freigelassen, als Erwachsen eingestuft und für seine Loyalität belohnt. Dem Wendigo wurde ein Anwesen übergeben und mit Reichtümern überhäuft. Aber der Grund war vermutlich eben der, welcher dem Menschenfresser so sehr zusetzte und das konnte die Vampirin auch sehr gut verstehen. Urplötzlich schritt die Vampirdame an ihn heran, zog ihm am Kragen seines Oberteiles zu sich hinab und sorgte dafür, dass er sich leicht bückte, immerhin war sie ja um einiges kleiner als er. Aber wozu? Ganz einfach, urplötzlich umarmte die junge Vampirin den Wendigo und drückte ihn fest an ihren Oberkörper. Nun konnte er zumindest etwas weiches an seiner Brust spüren, selbst wenn ihn das vermutlich gerade nicht interessieren dürfte. "Ach Raziel.. Ein Abschied ist immer schwer. Aber diese Worte in diesem Schreiben, sie sind voller Wehmut geschrieben worden. Ich glaube, das es sehr hart für dich sein muss, diesen Text gelesen zu haben und mit Erinnerungen konfrontiert zu werden." Während sie ihn umarmte, strich sie ihm sanft mit der flachen Hand über den Hinterkopf, immer wieder, auf und ab. "Jetzt in Trauer zu verfallen bringt aber nichts. Du hast es ja selbst gelesen. Es vermag nur ein Abschied auf Zeit zu sein, kein Abschied für die Ewigkeit. Du vermagst ihn jetzt vielleicht nicht mehr in deiner Nähe haben und ihn nicht mehr sehen können, aber..." Dann legte sie eine Hand auf sein Herz. "Tief in deinem Herzen ist er immer da. Valerian wird immer bei dir sein. Es sind die Erinnerungen. Die Erinnerungen an eine gemeinsame Zeit, die Zeit, die du so genossen hast, dürfen nun nur noch eine Rolle spielen. Solange du das, was euch ausgemacht hat, genau dort aufbewahrst, wird er immer in deiner Nähe sein und niemals gänzlich vergessen werden. Er schrieb es ja in seinem Brief selbst. Er war dein bester Freund. Und genau das wird er auch immer bleiben. Denk also immer daran und sei nicht traurig darüber. Es würde eurem gemeinsamen Band nur Schaden zufügen. Und das willst du doch nicht, oder?" Danach löste die Vampirin mit der verschiedenfarbigen Haarfarbe die Umarmung und die NÄhe zum Wendigo, blickte ihm aber noch immer tief in die Augen und legte schlussendlich eine Hand auf seine Wange. "Versprich es mir. Sei nicht traurig und schau nach Vorne. Solange er nicht bei dir sein kann, stehe ich an deiner Seite. Und darüberhinaus auch. Also Kopf hoch, mein Mentor." Ein Lächeln zeigte sich auf ihren leuchtendroten Lippen, ihre Seelenspiegel geschlossen, nur ihre Gesichtsblässe als Vampirin konnte die Eurybia nicht unterdrücken. Dennoch gab sie sich die größte Mühe damit, den Wendigo aufzubauen, damit er nicht zu lange darüber nachdachte und viel mehr nach vorne schaute, um den neuen Abschnitt in seinem ewigen Leben des Untoten einzuläuten begann.

Während die beiden Untoten sich die Krypta genauer anschauten und auch das nun Erlebte gerade in die richtige Richtung schoben, bemerkte der Gehörnte eine Person immer näher kommen. Sehr zur Überraschung des Wendigos handelte es sich allem Anschein nach um einen Nachfahren der Person oder der Familie, die ihn einst getötet hatten. Was war denn das bitte für eine Farce? Das man hier auf seinen eigenen Mörder in dritter Generation treffen würde? Das wäre ja fast so, als wenn Ayra auf ihren eigenen Vater oder auf Zephyr treffen würde. Das würde sie vermutlich genauso wenig gut heißen können, wie das jetzt genau die Person als Nachfahre hier vor Ort erschienen war, die ihren Mentor einst aus dem Leben gerissen hatten. "Das ist ja wohl das Letzte. Erst nähert sich solch ein Knilch wie du aus dem Hintergrund und dann maßt sich dieser Knilch auch noch an, zwei Wesen wie wir es sind, auf diese Art und Weise der Respektlosigkeit in ein mutmaßliches Gespräch zu verwickeln. Hast du keine besseren Manieren? Oder sind diese bereits mit deiner Geburt ausgestorben gewesen?" Sprach eine äußerst erboste Ayra über das flegelhafte Verhalten des auftauchenden Mannes. Raziel schien aber noch sehr viel überraschter gewesen zu sein, sprach er letztendlich dennoch mit diesem Mann, was letztendlich darin enden sollte, das die beiden zu einem anderen Ort eskoriert wurden. Es war jetzt jedenfalls nicht so, als das sich Ayra sehr darüber freute, jetzt in die Situation mit einer solch komischen Person gezogen zu werden.

Angekommen im Unterschlupf von Alberto überdachte Ayra die Worte, die Raziel an sie richtete und somit zu ihr sprach. Es überraschte sie letztendlich, dass er mit ihren Karten weitermachen wollte, aber augenscheinlich musste er sich selbst etwas beweisen oder zumindest etwas herausfinden. Natürlich würde sie ihm dabei helfen, dies bestätigte sie ihm auch mit einem lächelnden Nicken. Sie gewährte es ihm auch, mit ihm an der Hand zu gehen, denn sie merkte, dass es dem Seelenheil der leicht gebrochenen Seele des Wendigos sichtlich gut tat, eine solche Nähe zu einer Frau wie sie es war, erhalten zu dürfen. Also gab es für sie keinen Grund, ihren Mentor auf die Distanz zu bringen. In der Burg Pinevale gab es dann also einige interessante Informationen zu gewinnen, inter Anderem, dass es hier Bilder von Raziel gab, als er noch lebte. Dann aber sagte er etwas zu Raziel, was sie so nicht stehen lassen konnte. "Halt die Klappe! Sprich gefälligst nicht in diesem abwertenden Ton von meinem Mentor. Achte gefälligst auf deine Wortwahl. Diese Beleidigungen und Respektlosigkeiten solltest du unterlassen. Ich reagiere bestimmt nicht so freundlich und ignorierend wie mein Mentor. Sieh es als ultimative Warnung an." Da hatte er augenscheinlich bei Ayra einen wunden Punkt erwischt, das akzeptierte sie wohl nicht, augenscheinlich schien sie nur sehr wenig Sympathie für Alberto übrig zu haben. Als sich Raziel letztendlich setzte, positionierte er Ayra auf seinem Schoß. Dabei setzte sie sich direkt und geradewegs auf seinen Schoß, sodass sie quasi genau richtig positioniert saß. Dann sprach Raziel zu Alberto, dass er Bilder von ihm holen sollte, augenscheinlich sollte Ayra erkennen, wie der Wendigo zu Lebzeiten ausgesehen hatte. Noch als der Wendigo ihr ins Ohr flüsterte, tauchte der Kerl urplötzlich wieder auf, was die These der Vampirin nur weiter untermauerte. Er legte dennoch die Bilder der Vergangenheit vor. Gebannt schaute sie auf dessen Antlitz aus früheren Jahrhunderten. "Mein Mentor schaut richtig hübsch aus. Raziel, du hast dich kaum verändert. Du hast nichts von dem eingebüßt, was dich früher ausgezeichnet hat. Du siehst heute fast noch stattlicher aus." Sie gab sich wirklich alle Mühe, den Wendigo wieder aufzubauen und ihm zu zeigen, was es bedeutete, jetzt endlich wirklich unabhängig zu sein. Er konnte selbst nun tun und lassen was er wollte und das war eine sehr wichtiges Unterfangen. Weiter reagierte sie dann auf die plötzlichen Worte des wiederauftauchenden Mannes. Denn ihr war eines klar. "Du hast sie alle umgebracht." Sprach sie ihre These letztendlich explizit aus. "Auch in einer Diskrepanz von zweihundert Jahren verschwindet eine Dynastie nicht einfach spurlos und grundlos. Da gibt es immer einen Punkt, der dafür verantwortlich ist." Ayra hatte wirklich nicht viel für Alberto übrig, sie machte keinen Hehl daraus, dass sie eine tiefe Abneigung ihm gegenüber verspürte. "Ich bin vor einhundert Jahren schon einmal in diesem Dorf gewesen. Zu dieser Zeit hörte ich den Namen Romero und dieser war nicht gerade selten. Es erscheint mir merkwürdig, dass sie innerhalb einer normalen, menschlichen Lebensspanne alle einfach so verschwinden und aussterben würden. Du hast da nachgeholfen. Ist es nicht so, Alberto?" Würde Ayra den Mann mit einer Trumpfkarte verbinden, so wäre er eindeutig der Narr. Dies lies sie ihn auch wissen. "Im Tarotblatt gleichst du dem Narren. Der Narr steht sinnbildlich für ein Versagen auf der ganzen Linie, für ein Scheitern auf der Zielgeraden. Was auch immer du mit einem Unterfangen bezweckt hast, ist in die Hose gegangen. Deswegen kannst du auch vor keiner Person offen sprechen. Du verbirgst ein Geheimnis, für das es für dein eigenes Wohl besser ist, wenn niemand davon weiß. Es ist so erbärmlich." Ayra positionierte sich fester und direkter auf dem Schoß von Raziel. Sie symbolisierte damit, das sie nun über den Wendigo wachte und wenn es denn nötig sein würde, dann würde sie Alberto auch bis aufs Blut bekämpfen. Denn eines war absolut klar, sie vertraute dieser ziweelichtigen Gestalt nicht. Seine Vorfahren waren für den Tod ihres Mentors verantwortlich. Selbst wenn sie ihn erst eine recht kurze Zeitspanne lang kannte, würde sie es Alberto und seiner verdreckten Familiendynastie niemals verzeihen, dass sie es wirklich gewagt hatten, dieses Urteil über Raziel zu sprechen und über ihn zu richten. Leise begann die Vampirin zu fauchen, was der Wendigo auch vernehmen dürfte und sie begann damit, bedrohlich ihre Reißzähne in Szene zu setzen...


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BeitragThema: Re: Dorf Pinevale
Dorf Pinevale EmptyDi 6 Sep 2022 - 13:15



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Des Mentors neue Schülerin

06 Ayra schien mit dem Mann nicht wirklich zufrieden zu sein, denn sie knurrte und fauchte ihn an wie eine wütende Katze, sie zeigte ihre Fänge wie ein wütender Hund und ihr Körper war angespannt wie eine Klapperschlange die gleich zubeißen würde. Ganz anders als gerade noch vor der Krypta wo sie ganz warm und weich war, ihm Gefühle zeigte, die die Wendigo noch gar nicht von ihr kannte, Sie war nett und liebevoll zu ihm, sie war verständnisvoll und freundlich und sorgte sich sogar ein kleines wenig um das Seelenheil des alten Mannes. Sie versicherte ihn, das sein alter Meister nicht für immer weg war, denn selbst wenn er ihn nicht mehr zu Gesicht bekommen würde, so war er doch immer in dem Herzen des Menschenfressers, dem alten, gebrochenen und kalten Herzen des Herrera. Doch nun, nun hatte sich ihre Stimmung komplett gedreht, sie war sauer, ihr Körper bebte vor Wut, aber warum? Bloß weil Alberto ihn ein kleines wenig ärgerte? Das war doch nicht schlimm, wegen so etwas zerbrach der alte Mann sich doch nicht seinen Kopf. Er war es doch gewohnt und was ihm als Wendigo auf dem Kopf fehlte, das machte er mit seiner Körpergröße und seinen langen Fangzähnen wett. „Alles gut Ayra…“ - Sanft hauchte er die Worte in die Ohren der Vampirin. „Soll er über mich doch denken, was er will. Ich weiß wie es wirklich um mich steht und du später auch. Aber lass ihm doch seine Meinung. Zerbreche dir deinen Kopf nicht an so etwas dummen.“ - Nein das war nicht nötig. „Und was deine Frage, nein deine Bitte von vorhin betrifft…“ - Kurz machte Raziel seine Pause und atmete tief ein und aus. „...Ich versuche es. Gib mir noch ein paar Tage um für mich selber mit dem Thema abzuschließen und dann, dann verspreche ich dir, werde ich dir nicht mehr mit meiner Trauer auf die Nerven gehen. Ich werde mir Mühe geben es fallen zu lassen und weiter zu leben.“ Hoffentlich war das so in Ordnung für die Dame, ein paar Tage wollte Raziel noch haben um mit sich selbst Frieden schließen zu können, er musste das Thema nun einmal abschließen, erst dann konnte er aufhören zu trauern. Doch auch das war nun im Moment nur Nebensache. Nun war Alberto dran, der doch wohl ein kleines wenig zu erklären hatte. Laut Ayra war die Familie vor ein paar Jahren wohl noch recht fit, doch nun, nun war sie bis auf Alberto ausgestorben. Es war ein wenig seltsam, doch Raziel hatte schon eine Vorahnung woran das liegen könnte. Seit jeher waren die Familie die einst den jetzigen Wendigo aufgenommen hatte in nicht ganz legale Geschäfte verwickelt. Von Wilderei und Sklaverei taten sie alles im Schatten des Dorfes, ohne aufzufallen, doch es war nicht ungewöhnlich wen hier und da mal eines der Familienmitglieder einfach verschwand. Sie wurden zum Schweigen gebracht und den Wölfen der Umgebung zum Fraße vorgeworfen. Aber das innerhalb von so kurzer Zeit so viele der Romero verschwinden, das die Familie nun vor dem Ruin stand, das war selbst für Raziel ein wenig eigenartig.

‚Um klar zu stellen. Ich habe mit dem verschwinden meiner Familienmitgliedern nichts zu tun. Ich habe ihn zwar auch nicht geholfen, aber ich habe ihn auch nichts getan. Alle die drauf gegangen sind, die sind zurecht gestorben, selber schuld, wenn man nicht weiß, welche Geschäfte man nicht tun sollte…‘ - Ein wenig klang der Mann genervt. Verständlich, wurde er doch in seinen eigenen vier Wänden eines ziemlich schlimmen Verbrechens beschuldigt. ‚Der Wendigo weiß, was hier ablief. Es wurde in den letzten zweihundert Jahren nicht besser, nein dank meines Namensbringers wurde alles nur noch schlimmer.‘ Ruhig stand er auf, ging in Richtung des Kamins und warf noch ein paar Stück Feuerholz hinein. Dann nahm er den Schürhaken hob ihn an und zog ein rotes Stofftuch von einen der Portraits. ‚Vampirin, dieser Mann hier ist am Untergang meiner Familie schuld. Er war daran schuld, das dein Wendigo sein Leben verloren hat und wir ihn nicht helfen konnten, als er wieder zum Leben erwacht war. An seine Regeln mussten wir uns halten. Ich hätte ihn befreit, hätte man mich nicht davon abgehalten und als ich es konnte, war er schon weg. Nur ein  Messer blieb zurück.‘ Ein Messer? Bei diesen Wort erhob Raziel seinen Kopf von der Schulter der Vampirin. „Ist es noch dort?“ Alberto nickte nur kurz und der Wendigo seufzte erleichtert. ‚Das ist deines, nicht wahr? Hole es dir, Wendigo, mehr als das Messer kann ich dir nicht als Entschädigung anbieten, für deine ewige Gefangenschaft.‘ Der Mann konnte also auch ganz nett sein. ‚Vor einhundert Jahren warst du also schon einmal hier, Vampirin. Vor einhundert Jahren hatten meine Familie so etwas wie ein Kindersegen. Deswegen ging es ihr da ganz gut. Aber trotzdem standen wir schon am Abgrund. Der Wendigo steckte da nebenbei noch in seiner Gruft. Ob die ihn gehört hast? Seine Hilferufe und das bitten und betteln, ihn zu befreien? Du hast es ebenso ignoriert wie das ganze restliche Dorf auch, nicht? Warum? Weil du dich nicht einmischen wolltest? Es war ja nicht deine Sache, oder?‘ Raziel schüttelte kurz mit seinem Kopf. „Ayra hat ihre Gründe gehabt, Alberto. Also lasse sie bitte in Ruhe. Deine Familie und das ganze verdammte Dorf hätten mir helfen können, aber ihr habt lieber auf die Regeln des Unmenschen da oben gehört. Schämen solltet ihr euch und du dich, weil du die Schuld auf andere schiebst.“ Auch wenn Raziel gerade offensichtlich schimpfte, so war seine Stimme doch noch immer relativ ruhig und freundlich. „Mein alter Herr, der kam irgendwann hier her und hat mein Flehen gehört. Er hat anders als alle anderen die Türe zu meinem Gefängnis geöffnet und mich freigelassen. Dank ihm hab ich nach so langer Zeit wieder meine Freiheit gehabt.“ ‚Der selbsternannte Vampirlord? Der war vor ein paar Tagen hier. Den Brief hast du ja gefunden.‘ Alberto schien Valerian also getroffen zu haben. ‚Ich sollte für ihn auf den Brief achten, so das er an Ort und Stelle bleibt. Schade das er nicht geblieben ist, es ist immer schön Untote bei sich zu haben.‘ „Was hast du eigentlich mit Untoten? Du hast Ayra als Vampir erkannt und mich als Wendigo. Meinen Herren, nein ehemaligen Herren hast du auch als Vampir erkannt. Warum?“ Alberto grinste kurz. ‚Ich mag Untote. Ich bin Necromancer. Ich sollte schon erkennen, was ich selber rufe, nicht?‘

Da hatte er wohl recht. Er hatte also ein Auge für Untote und nun verstand Raziel auch warum er nicht draußen mit ihm reden wollte. Necromancer sind, um es mal höflich zu sagen, die nicht gerade legale Magier. Es ist, soweit er das weiß, ziemlich verboten in Fiore Untote zu erschaffen, Magier die eben dies tun, die mussten aufpassen, das es nicht zu offensichtlich war. Denn selbst die Untoten, die durch natürliche Wege entstanden sind, werden oft schräg angeschaut. „War mein Herr denn lange hier? Und hat er etwas über mich gesagt?“ Alberto legte seinen Kopf schief und überlegte kurz. ‚Er war einen Tag hier.‘ Ruhig stand Alberto auf und stellte sich vor verschränkten Armen vor die beiden Untoten. ‚Er sagte mir, das ich dir ausrichten soll, das du den Brief lesen sollst, solltest du ihn noch nicht gefunden haben und dann du frei bist, breite deine Schwingen aus, spüre den Wind und gleite davon.‘ - Ob er das so sagte, oder Alberto einfach nur ein wenig übertrieb, das war Raziel nicht ganz klar, aber er verstand die Nachricht schon, die der Mann ihn überbringen sollte. Auch Alberto, der nichts mit dem Mann zu tun hatte, machte dem Wendigo klar, das er einfach loslassen musste. Aber es war doch so schwer, alle die ihm das sagten, das er das tun sollte, die wussten das doch gar nicht wie schwer das doch war. Aber es war wohl ein Zeichen und Raziel hatte es ja auch seiner Schülerin versprochen. Er hatte ihr doch das Wort gegeben. ‚Also meine beiden, lieben Untoten. Habt ihr noch fragen? Kann ich euch noch helfen? Braucht ihr ein Zimmer zum Übernachten?‘ „Ein Zimmer für Zwei wäre ganz nett und wenn du eine gute Flasche Wein hättest, das wäre auch super.“ Alberto nickte kurz, stand dann auf und machte sich auf den Weg um alles vorzubereiten. Endlich wieder Ruhe für die beiden. Raziel legte seinen Kopf wieder auf der Schulter seiner Schülerin ab und schloss die Augen, er dachte ein bisschen nach, über das was er tun sollte und was wohl noch auf ihn zukommen würde. „Ayra. Ich habe auch eine bitte an dich. Tu mir bitte nicht das selbe an wie Valerian. Lass mich bitte nicht allein. Und rege dich nicht über Alberto auf, Romero sind halt ein bisschen anders. Der meint es nicht böse, ja?“ - Leise sprach er zur alten Vampirin. „Und wenn wir unser Zimmer haben, dann zeigst du mir wieder meine Zukunft. Ich möchte wissen, was mich noch so erwarten könnte…“ Nicht nur das, es lenkte ihn auch ab. ‚Bitte folgt mir.‘ - Die Stimme des Necromancer durchdrang die Ruhe. Vorsichtig hob Raziel seine Schülerin von seinen Schoß und nahm sie auf dem Arm, dann folgte er Alberto, bis zu einem Gästezimmer in der Burg. ‚Hier könnt ihr für die Nacht bleiben. Die Flasche Wein steht auf dem Tisch. Wenn ihr was braucht, ich bin hier irgendwo zu finden, sucht mich einfach.‘ - Mit diesen Worten zog er sich zurück, lies die beiden alleine und Raziel setzte Ayra auf dem Bett ab, er schloss hinter sich die Türe und atmete einmal tief durch. „Nun, wollen wir loslegen?“ Erwartungsvoll schaute er die Dame an.


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BeitragThema: Re: Dorf Pinevale
Dorf Pinevale EmptyMi 7 Sep 2022 - 20:50



- VI -

◢ Des Mentors neue Schülerin ◣

- Offplay -

Wut war noch eine Untertreibung. Es war nicht wirklich klar zu erkennen, wie sehr sich Ayra nun gegen den dummen Herrscher dieses Dorfes positionierte, aber es war auch eindeutig zu erkennen, dass sie sehr missmutig war und eben diese Stimmung sich in ihrem Inneren sehr stark und sehr eindeutig breit machte. Aber, was wollte man denn auch schon davon verlangen, wenn ein dummer Mensch wie eben dieser, der es auch noch wagte, zu dem Familienstamm zu gehören, der ihren als helig empfundenen Mentor Raziel den Tod brachte, die Stirn besaß und ihn zu kritisieren? Ja, richtig gehört, Alberto hatte den Wendigo dafpür kritisiert, dass er über ein nicht ganz so langes Gehörn verfügte, wie es eigentlich bei den Wendigo im Allgemeinen der Fall sein würde. Nun, auch wenn das dem Gehörnten selbst wohl auch schon aufgefallen war und er Alberto damit tendentiell recht geben würde, war sich Ayra doch ansonsten sehr sicher, dass der Wendigo in jeder Hinsicht über ein ausreichend langes Gehörn verfügte. - In wirklich jeder Hinsicht. Aber genug davon, das sie fauchte und zischte, ja fast schon knurrte, konnte wirklich jeder vernehmen und da war auch Raziel keine Ausnahme von. Aber es war interessant zu erkennen, wie der mächtige Untote versuchte, seine neue Schülerin und damit tendentiell auch seine Untergebene oder Leibeigene zu beruhigen. Denn für ihn selbst war es nicht weniger von Bedeutung, was Alberto da so von sich gab, als das, dass es sowieso in naher Zukunft kein Interesse mehr vollführen würde. Schließlich waren sie ja eigentlich vor Ort, um etwas ganz bestimmtes zu besorgen und da hatte der komische Vorsteher des Dorfes nun auch keinen Zweck drauf, das zu verhindern. Aber die Tarotliebhaberin stellte sich trotzdem fast schon regelrecht zynisch auf die Seite ihres Herren, schließlich war es auch eine wirkliche Beleidigung ihm gegenüber und das konnte sie auch nicht zulassen, jetzt wo sie sich auch schon mitten in diesem Gespräch der Persönlichkeiten befand. Es war aber ebenso interessant zu wissen, dass es sich bei Alberto letztendlich um einen Abgesandten der Necromancer handelte, das erklärte in ihren Augen nämlich so einiges. Aber das würde dennoch immer noch nicht gewährleisten, dass es Alberto einen Freibrief dafür verschaffen sollte, mit allen Untoten so zu sprechen, wie es ihm beliebte denn das konnte er bei weitem nicht so einfach erreichen. Denn schaute man sich allein nur die Persönlichkeit der Vampirin an, dann würde er sehr schnell feststellen, dass er eben dies mit ihr nicht so abziehen würde, das stand jedenfalls mehr als nur fest.

Zunächst aber schenkte sie ihr Gehör ihrem Mentor, auf dessen Schoß sie sich nach wie vor befand und reagierte auch auf eben seine Worte, musste dazu auch etwas ganz bestimmtes sagen. "Es sollte dir niemals ganz egal sein, was man über dich sagt. Ein wenig Grundstolz für dein eigenes Selbst darfst auch du verspüren. Deshalb ist es nur mehr als richtig, wenn du mehr als nur leicht verstimmt auf solche Worte reagierst, mein Mentor. Aber ich nehme dich beim Wort. In drei Tagen können wir uns darüber ja noch einmal unterhalten. Drei Tage sollten doch genug sein, wieder zu dir selbst zu finden?" Das Ayra dabei nur eine so kurzfristige Zeitspanne wählte, hatte mehr als nur System, denn es könnte ja sein, je mehr Zeit verginge, das Raziel doch wieder zu sehr in seine eigenen Erinnerungen verfallen würde und das sogar eher negativ und genau das durfte nicht sein. Daher musste sie sicher gehen, dass ihm nicht zu viel Zeit übrig blieb, sich an ihr nun vereinbahrtes Wort zu halten. Aber es würde ihm mit Sicherheit auch nicht sonderlich schwer fallen, denn er hatte ja nun wieder etwas, in das er seine Hoffnugen setzen konnte, da war sich die Eurybia ziemlich sicher. Dann blickte sie mit einem sehr abfälligen Blick zu Alberto rüber und kümmerte sich um seine Aussagen, die sie selstredend nicht unkommentiert lassen konnte. "Was dich nicht frei von Schuld spricht. Letztendlich bist du nicht mehr als ein Parasit, der sich in ein gelegtes Nest gepflanzt hat und sich nur wertvollsten Stücke vom Tellerrand raubt. Aktiv hast du dir deine Hände nicht schmutzig gemacht, aber in deinem Unterbewusstsein stinkt es wie in der Kanalisation. Du bist einfach nur Abschaum, einfach das Letzte." Doch was dann noch folgen sollte, war sehr viel intensiver, denn er wagte es tatsächlich, Ayra persönlich anzugreifen, da auch sie Raziel tendenziell im Stich gelassen hatte. Auch, wenn sie Alberto echt nicht leiden konnte, musste sie zugeben, das er damit recht hatte. Doch die Vampirin hatte darauf auch ihre Antwort.

"Ja, es stimmt. Ich habe Raziel vor einhundert Jahren flehen und betteln gehört. Ja, es ist auch wahr, dass ich damals der Stimme und den Rufen gefolgt bin. Das ich sogar vor der Gruft stand. Drei Tage lang. Doch ich bleib stumm, ich gab kein Zeichen, schaffte ihm keinen Hoffnungsschimmer, dass ihn jemand hören könnte. Ich lies ihn weiter leiden. Letztendlich bin ich dann auch einfach wieder gegangen. Aber warum? Es mag vielleicht wie eine Ausrede klingen, aber ich habe mich einfach nicht getraut. Vermutlich hatte ich einfach sogar Angst vor dem, was sich herausstellen sollte. Also bin ich geflohen, vor Verantwortung. So wie dereinst auch schon..." Ein wenig melancholisch klangen ihre Worte, mit einem traurigen Unterton, aber Ayra legte die Gründe offen, warum es so war, schließlich hatte ihr Mentor auch jegliches Anrecht darauf, es zu erfahren. Ob er ihr nun glauben würde oder nicht, blieb ihm überlassen. Ob er seine Mentorenschaft deswegen beendete oder nicht, blieb ebenfalls ihm überlassen. Ayra selbst war sehr persönlichkeitsstark und willentlich enorm gefasst, sie war sich der möglichen Tragweite ihrer Worte durchaus bewusst. Dann kam das Gespräch auf Valerian zu sprechen und es gab einen weiteren positiven Effekt der Schicksalsvorhersage des Wendigo durch die Tarotkarten der Vampirin, es war noch immer ganz so, als würde das Tarotblatt und damit die Persönlichkeit von Raziel höchstselbst sein eigenes Schicksal an die Hand zu nehmen und durch die weitere Welt zu führen. Vieles schien sich zu bewahrheiten, was vor Kurzem noch von den Karten vorhergesagt wurde.

Interessant wurde es, als das Gespräch sich dem Ende näherte und beide Untoten ein Zimmer für die Übernachtung zur Verfügung gestellt bekamen, inklusive etwas Wein. Zwar ein seltsames Getränk, da es ja nichts zu feiern gab, aber in den Augen der Vampirin ganz akzeptabel. Ebenso wie die Tatsache, das sie von ihrem Mentor durch die Gegend getragen wurde und schlussendlich auch im Zimmer auf das Bett gesetzt wurde. Die Worte, dass sie ihn niemals im Stich lassen sollten, beschäftigten sie kein Stück, Raziel aber hingegen bestimmt die Wartezeit auf die Antwort, die aber sehr eindeutig ausfiel. "Tut er dir denn wirklich etwas an oder ist er nicht dennoch bei dir? Dir wurde doch eine neue Aufgabe übertragen, oder? Ein letzter, wirklich großer Befehl. Breite die Flügel aus und verlasse den Käfig, sei frei. Erbaue deine eigenen Verbindungen und pflege sie. Über den Rest brauchst du dir keine Gedanken zu machen. Es reicht, wenn du sagst, das ich gehen soll. Dann wird das auch so geschehen. Nicht vorher." Eine Mischung aus kryptischen Wortfetzen und einer vielsagenden Aussage war letztendlich ihre Antwort auf die größte Sorge des Wendigo. Aber gut, sie tat ihm den Gefallen und holte ihr Tarotblatt erneut hervor. Sie legte die bereits ausgespietlten Trumpfkarten richtig herum auf den Tisch vor dem Bett und alle anderen neunzehn Trumpfkarten verdeckt. "Wohlan, wähle."

So legte Raziel die Hand auf eine weitere Karte undweit des Todes. Eine Überraschung, aber nicht für Ayra, als sie die Karten aufnahm und sie umdrehte. "Das Gericht. Ein Erzengel bläst in eine Posaune, aus Gräbern steigen Menschen mit ausgestreckten Armen hervor. Das ist seine Darstellung. Fragst du dich, was dies bedeuten soll?" Kurz unterbrach Ayra und schaute mit einem fragenden Blick in die Seelenspiegel ihres Mentors. Plötzlich begann die Vampirin zu lächeln. "Das Gericht symbolisiert Auferstehung und Neubeginn, das Hören auf innere und äußere Botschaften, den beginn einer neuen Phase oder eine Wiederkehr. Außerdem kann das Ende von Leidenszeiten bevorstehen. Das ist wohl eine eindeutige Aussage, nicht wahr, Raz?" Raziel schien so langsam zu verstehen, was sein eigenes Schicksal ihm sagen wollte. Er legte die Hand auf eine weitere Karte und drehte diese dann auch einfach um. "Das ist der Gehängte. Die Karte zeigt einen Mann an einem Fuße kopfüber aufgehängt über einem Abgrund. Der Galgen wird aus zwei Baumstämmen und einem Querbalken gebildet, das freie Bein ist verschränkt und bildet mit dem anderen eine umgekehrte vier." Wieder erklärte die Vampirin zuerst, wie die Karte aussah, ehe sie ihm sagte, was sie bedeutete. "Diese Karte steht für die Einweihung und der dazu notwendigen Geduld und die Fähigkeit, die Welt aus einem anderen Blickwinkel heraus zu betrachten." Ob sich die Anspannung des Wendigo nun löste oder ob sie mit diesen zwei weiteren Kartensymbolen nur noch weiter steigen sollte? Ayra für ihren Teil deutete dem Wendigo an, dass er sich zu ihr Bücken sollte, so kam er auf ihre Augenhöhe, in dem er sich auf die Knie begab. Daraufhin begann die Eurybia zu lächeln und streichelte dem Wendigo sanft zwischen den Hörnern über den Kopf umher. "Glaub an dich selbst, Raz." Warm und ruhig war ihre Stimme, wärmer und noch ruhiger ihre Gestik mit ihm...


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BeitragThema: Re: Dorf Pinevale
Dorf Pinevale EmptyDo 8 Sep 2022 - 16:20



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Des Mentors neue Schülerin

07 Raziel hatte es getan. Er hatte es Ayra versprochen. Er sollte nicht mehr trauern und über den Verlust seines Herren hinweg kommen. Die schlechten Erinnerungen und Tage hinter sich lassen und vollkommen neu anfangen. Er war doch ein Untoter, er hatte doch all die Zeit der Welt die er brauchte. Auch wenn Raziel seinen Herren noch immer von ganzen Herzen liebte, so war es für ihn wichtiger, wenn er ihn aus seinen Herzen verbannen würde. Er sollte ihn als guten Freund und seinen Meister in Erinnerung behalten, aber er sollte ihn nicht mehr lieben, er musste sein Herz wieder befreien und so für etwas neues Frei machen. Auch wenn das schlimm schmerzte, er konnte diese Beziehung nicht weiterführen, denn sie würde niemals zu etwas führen, vor allem, weil der Vampir nun einmal weg war, er war in einen anderen Land und würde wohl auch nie wieder zurück kommen. Langsam schloss Raziel seine Augen, er senkte seinen Kopf und seufzte kurz. Es musste ja sein, es konnte doch so nicht mehr weiter gehen, der alte Mann durfte ja nicht mehr so leiden und es war irgendwie auch der Wunsch seines Herren, der letzte Auftrag den er für den Vampir ausführen sollte. Es war der letzte Befehl, den er von seinem alten Herren annehmen würde. „So sei es…“ Ein wenig traurig klang die Stimme des alten Mannes. „Du wünscht es dir Ayra und auch Valerian hat es sich gewünscht. Wenn ihr beide sagt, ich sollte frei sein und nicht mehr so trauern…“ Er holte kurz Luft und senkte dann seinen Kopf ein bisschen mehr, so das Ayra ihn noch ein wenig besser streicheln konnte und vor allem das sie die dünnen Tränenstreifen nicht sehen würde, die sich in seinen Augen gebildet hatten. „Dann werde ich jetzt wohl frei sein. Kein Herr wird je wieder über mir stehen und nur die Gilde wird mir Befehle geben dürfen…“ Kurz wischte er sich über seine Augen, das alberne Wasser sollte wieder verschwinden, er wollte sich doch vor der Vampirin nicht unnötig lächerlich machen. Er musste doch stark für seine Schülerin sein. Er war doch nun nicht nur ihr Mentor, sondern irgendwie auch ihr Herr. Es fühlte sich seltsam an, für den alten Wendigo war es ziemlich ungewohnt nun der Herr von irgendwem zu sein, sein Leben lang war er doch immer der Untergebene von irgendwem und nun, nun war er der Herr. „Bitte verlasse mich niemals. Ich würde dich niemals wegschicken Ayra…“ Er war doch froh jemanden an seiner Seite zu haben, Raziel war doch so dankbar, das jemand sich ihm anschloss und auch wenn die beiden sich noch kaum kannten, so würde der alte Mann die Gesellschaft der Vampirin nicht mehr missen wollen. „Ich möchte nicht mehr alleine sein. Ich war doch so lange alleine. Bleibe bitte einfach immer an meiner Seite, ja?“ Langsam hob er seinen Kopf wieder, die grünen Seelenspiegel funkelten die Dame noch ein wenig feucht an. „Es ist mir außerdem egal ob du mir vor einhundert Jahren geholfen hast, oder nicht. Du hilfst mir jetzt, hier in dieser schweren Stunde. Das ist viel besser als alles, was vor einhundert Jahren für mich hättest tun können, meine Dame.“ Noch einmal wischte er über seine Augen, er wollte die Tränen doch los werden.

Kurz schüttelte er seinen Kopf, nahm dann vorsichtig die Hand der Vampirin von seinem Kopf und stand dann vorsichtig auf, kurz wurde es ihm schwindelig, sein Kreislauf kam nicht ganz mit, es dauerte ein, zwei Momente bis er sich wieder beruhigt hatte. Dann legte er vorsichtig seine Arme um seine Schülerin, zog sie an sich heran und umarmte sie einmal vorsichtig, er war sanft zu ihr und passte auf, das er ihr nicht aus Versehen irgendwie wehtat, er war doch immerhin eine ganze Ecke Stärker als die Vampirin. Ein kurzen Moment schmuste er mit der Dame, genoss ihre Körperwärme und lies sie dann wieder vorsichtig los, er ging dann wieder auf die Knie und schaute wieder nach oben. „Es schmerzt noch immer, aber dennoch werde ich, Raziel Herrera von dieser Sekunde an ein freier Wendigo sein. Niemand mehr wird je mein Herr sein. Ich werde nun mein eigener Herr sein und ein guter Mentor für dich werden, ist das in Ordnung für dich?“ Bestimmt, denn im Grunde genommen war es doch genau das, was sie sich von ihren Mentor wünschte. Er sollte doch nicht mehr so viel trauern, er sollte doch nicht mehr so niedergeschlagen sein, sie wollte bestimmt einmal sehen, wie Raziel so war, wenn er nicht gerade deprimiert ist. Den mächtigen und anmutigen Wendigo, dem menschenfressenden Monster der Gilde Royal Crusade. „Achja. Was ich dir noch zeigen wollte, Ayra…“ Langsam öffnete er seinen Mund, schob mit seinen Fingern seine Lippen bei Seite und entblößte so seine langen Fangzähne die sich oben und unten in seinen Kiefern befanden. „Was mir an Hörnern fehlt, meine Liebe, das gleiche ich durch meine Fänge aus. Ich grinse ohne Grund so gut wie nie. Menschen und andere Lebewesen mögen es nicht, wenn man ihnen so die Zähne zeigt. In einer Zeitung wurde ich wegen ihnen schon als Vampigo bezeichnet. Es ist eine lustige Geschichte, zuhause zeige ich sie dir mal.“ Er war ja einst ziemlich böse über den Artikel, doch mittlerweile musste er über ihn lachen. Armer kleiner Christoff, Raziel hatte ihn echt böse erschreckt.

„Warte.“ Vorsichtig stand Raziel wieder auf und schüttelte sich einmal. Dann machte er sich auf den Weg zur Flasche Wein, Alberto hatte zumindest ein wenig Geschmack, denn das war kein billiger Tropfen. Auch die beiden Gläser waren von der eher teuren Sorte. Vorsichtig zog er die Korken aus der Flasche, er roch kurz an dem Wein und begann dann die beiden Gläser zu füllen, eines für sich und eines für seine Schülerin. Dann nahm er die beiden Gläser und brachte eines zu Ayra. „Hier.“ Vorsichtig gab er ihr das Glas, dann setzte er sich auf das Bett. „Ayra. Darf ich dich etwas fragen?“ Hoffentlich würde sie nicht böse werden. „Wie bist du eigentlich zu Tode gekommen? Was hat dich dein junges Leben gekostet und doch dann zum dem gemacht, was du heute bist?“ Es war eine ziemlich persönliche Frage, doch gerne würde Raziel wissen, was der Grund für das ableben seiner Schülerin war. „Ich wurde bekanntlich ermordet. Vom Alberto Romero dem ersten. Von hinten mit einem Pfeil durch mein Herz.“ Vorsichtig zog er seine Kette aus seiner Kleidung hervor. „Das ist die Pfeilspitze die mich tötete.“ Kurz schaute er sie sich an und lies sie dann wieder Fallen, er nahm einen Schluck des Weines, stellte dann sein Glas beiseite und fing an seinen Oberkörper zu entkleiden. „Hier kam der Pfeil aus meiner Brust. Er hat mir mein Herz zerrissen und mich damals sofort getötet.“ Leicht deutete er auf die Narbe auf seiner Brust, dann drehte er sich um. „Und da ist der Pfeil eingedrungen. Der Pfeil den sich als Kette um meinen Hals trage.“ Er war ein Memento für den alten Mann. „Ich habe nur kurz einen schrecklichen Schmerz gespürt und dann, dann war alles dunkel. Erst ein Jahr später bin ich wieder wach geworden, nein erst nach einem Jahr hatte ich meinen Verstand wieder.“ Zum Wendigo wurde er immerhin schon Stunden nach seinem Tod, doch wie ein wildes Tier wütete er in der Gruft, erst nach einem Jahr legte sich seine Wut. „Sie sieht schrecklich aus, nicht? Genauso wie meine Haut. Egal wie sehr ich mir Mühe gebe, das sie schön ist, so wird sie immer so schrecklich rau und eklig bleiben.“ Das war der Nachteil ein Wendigo zu sein, auch wenn seine Haut in Wahrheit gar nicht wirklich rau war. Aber das war dem Mann einfach nicht klar. Kurz seufzte er, dann nahm er sein Glas wieder und trank noch einen Schluck, nur um es dann wieder beiseite zu stellen und sich wieder anzuziehen. „Tut mir Leid wenn ich dich mit meinen schrecklichen Aussehen belästigt habe, Ayra. Aber du solltest sehen, was mir einst zugestoßen war.“ Es war ein Zeichen seines Vertrauens, er zeigte so das er Ayra nichts vorbehalten würde.


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BeitragThema: Re: Dorf Pinevale
Dorf Pinevale EmptyDi 13 Sep 2022 - 23:56



- VII -

◢ Des Mentors neue Schülerin ◣

- Offplay -

Es schien sich so langsam aber sicher einzurenken. Raziel hörte so langsam auf damit, Zweifel daran zu haben, was denn eigentlich gut für ihn gewesen ist und was nicht. Klar, es war schon eine schwere Bürde, die seine Lasten zu tragen hatten, das er in seinem Leben seit seiner Wiedergeburt zum Wendigo immer wider verlassen worden ist, dass er immer wieder enttäuscht worden ist, dass er immer wieder vor vollendete Tatsachen gestellt worden ist, das man mit ihm immer wieder nur gespielt hat. Ayra wusste ganz genau, was es bedeutet, von denen enttäuscht zu werden, von denen man denkt, dass man ihnen vertrauen kann oder das sie einen mögen. Die Vampirin würde wahrscheinlich auch gar nicht behaupten wollen, dass das, was Raziel und Valerian miteinander verbunden hatte, nicht wirklich auch auf ehrlichen Gefühlen oder Emotionen basiert ist, aber es war nun einmal so, dass Raziel von ihm genauso verlassen worden ist, wie es schon sehr oft davor gechehen war. Zugegeben, die Eurybia hatte keine Ahnung davon, wie es wirklich war, in dieser Hinsicht enttäuscht zu werden und auch immer wieder verlassen zu werden, allerdings hatte sie selbst auch bittere Erfahrungen im Leben gemacht, welche sie so gesehen zwar auch nicht missen möchte, diese aber auch dafür gesorgt haben, dass die Vampirin heute zu ihrer Unbarmkherzigkeit gekommen ist. Denn sie weiß, dass man eigentlich an solchen Erlebnissen nur wächst, ber die Frage war halt, in welche Richtung man wachsen würde? Genau dort setzte die Vampirin auch an, denn es brachte dem Gehörnten nichts, aber absolut gar nichts, wenn er sich über die falschen Sachen Sorgen machte und dafür sorgte, dass sein Wachstum nur in die Bitternis hin verweilte und er alles Andere in seinem Leben dadurch vergessen würde. Denn genau das war der Punkt, sie wusste, dass genau dieses von zumindest der letzten Person, die Raziel wirklich gern hatte, definitiv nicht so gewollt war. Sie konnte sich auch anhand der Zeilen des Briefes vorstellen, dass Valerian sich stehts Gedanken um seinen Wendigo gemacht hatte und das er auch auf irgendeine Art und Weise froh gewesen war, dass der Wendigo jetzt in Freiheit seine eigenen Entscheidungen treffen konnte und auch treffen würde. Das er nicht verbittern würde und das er nicht dauerhaft traurig bleiben würde, dafür würde Ayra schon höchstpersönlich sorgen. Aber das würde sicherlich ein schwieriges Unterfangen werden. Denn der Gehörnte war nun einmal auch eine besondere Person, er hatte seine Eigenheiten und diese waren ja im Grunde genommen auch nicht einmal etwas schlechtes, verpassten sie dem Menschenfresser damit doch eine starke und vorallem stabile Persönlichkeit.

"Machst du es gerade nicht schon wieder? Es ist nicht den Wunsch, den wir verspüren. Es muss deine eigene Überzeugung sein. Du handelst mit einer guten Absicht, aber du stellst dich noch immer in Abhängigkeit. Wenn du frei sein wirst, mach es nicht für irgendjemand anderen. Entscheide es einzig und allein für dich selbst, Raz." Gab Ayra ihm diese warmen Worte mit auf den Weg, während sie ihre Hand sanft auf seine Wange legte. Es stimmte aber auch, er musste diese Entscheidung für sich alleine treffen und für niemand anderen sonst. Aber das war etwas, was er natürlich mit Sicherheit noch nciht konnte, aber das würde kommen, da war sie sich ziemlich sicher. Denn dafür hatte der Wendigo selbst einfach eine zu starke Persönlichkeit. "Das möchte ich hören. Es darf nur eine einzige Person geben, die über dein eigenes Schicksal entscheidet. Und das bist du. Nur du legst deinen eigenen Weg fest, entscheidest, was du tust und aus welchem Grund du etwas tust. Das ist von allergrößter Wichtigkeit. Dieser Bedeutung musst du dir im Klaren sein." Ein wenig klang Ayra wie eine Oberlehrerin, doch hatte sie in den über dreihundert erlebten Jahren auf dieser Welt einfach schon alles mitbekommen, aus den verschiedensten Blickwinkeln. Aber man konnte eines immer festhalten, egal aus welchem Blickwinkel man eine Sache betrachtete, letztendlich kam es immer zum gleichen Punkt. Das bewies aber auch, dass die Wahrheit immer nur einmalig an einer Sache beteiligt gewesen ist. "Ich werde es dir nicht versprechen, da ich meine eigene Zukunft nicht bewusst beeinflussen kann. Ich kann dir nur mit auf den Weg geben, dass mein Schicksal mit deinem Weg verwoben ist. Solange du mich nicht entfernst, werde ich immer dein Schatten sein." Dann lächelte sie ihn an, ehrlich, aufrichtig, warm und freundlich. "Du bist schließlich mein Mentor." Die Stimmung, die sich gerade in den Raum brachte, war nun schon ganz speziell, aber deutlich zu verspüren und ziemlich schön.

Das sich Raziel die Worte des wahnsinnigen Idioten Alberto zu herzen nahm, war nicht ganz so gut. Denn sein Gehörn war beeindruckend genug, das musste er nicht irgendwie ausgleichen oder kompensieren, der Gehörnte machte schon alles richtig bisher. "Dein Gehörn ist beeindruckend genug. Es mag vielleicht nur minimal kleiner sein, aber du beeindruckst damit auch so, wenn du irgendwo auftauchst. Und deine Reißzähne, dagegen werden meine vampiristischen Fangzähne immer kleine Zahnstocher bleiben." Stellte sie ziemlich überrascht fest. Dann überlegte sie, ob sie man eine Karte ihres Tarotblattes aufdecken sollte, zögerte aber. Sie war sich nicht sicher, ob sie nicht doch Raziel erst einmal wieter ziehen lassen sollte, aber er ignotierte ja gerade gekonnt die Bedeutung seiner gezogenen Arcana. Dann war es soweit, dass Raziel den beiden doch tatsächlich etwas Wein in zwei Gläsern einschüttet. Dann stellte der Wendigo ihr eine sehr interessante Frage, er wollte wissen, wie sie denn eigentlich zu Tode gekommen war. Es war eine interessante, aber durchaus legitime Frage, die Ayra ihm aber auch beantworten würde. Sie setzte sich direkt neben Raziel und begann damit, ihre Lebensgeschichte zu erzählen. "Wie du ja vielleicht schon mitbekommen hast, entstamme ich aus dem Imperium Seven und wurde dort als Tochter eines ranghohen Militärs der imperialistischen Soldaten geboren. Meinem Vater war der Erfolg der Soldaten und damit des Imperiums immer wichtiger als seine Familie und alles Andere. Ich wurde früh von ihm ausgebildet und auf Schlachten gegen Aufständische mitgenommen. Eines Tages gab es eine Revolte, mein Vater hatten den Befehl erhalten, diese zu zerschlagen, wie er es früher schon immer getan hatte." Dann stockte die Eurybia kurz, um wieder ein wenig Luft zu holen. "Zephyr, der Revoltenanführer entführte mich damals als junge Frau, um meinen Vater zu erpressen. Doch es sollte nichts bringen. Mein Vater lies zu, das man mich entführte und schlug die Revolte danach blutig nieder. Dabei wurde ich von einer Kugel getroffen, die meine Brust durchdrang und das Innenleben zerfetzte. Mein Vater wollte die Revolte vernichten, mich zu retten war ihm egal. Ich war nur sein Kollateralschaden." Mittlerweile schien Ayra gar keine Probleme mehr zu haben, darüber zu sprechen.

"Zephyr war zum damaligen Zeitpunkt Vampir, meinen Tod wollte er nicht. Also entschied er, mich zu retten, indem er mich biss. Kurz darauf, nachdem er mich gerettet hatte, wurde er selbst von den den Truppen meines Vaters getötet. Ich erfuhr erst später davon, dass Zepyr sich unter Anderem auch in mich verliebt hatte und deswegen verhindern wollte, das ich Schaden davon trage. Naja, seitdem gibt es mich als Vampir und ich durchstreife seit jeder die Weltgeschichte. Über dreihundert Jahre schon." Dann zog Ayra ihre Oberbekleidung kurz zur Seite und offenbarte einen Teil ihrer rechten Brust, dann deutete sie auf die schwarze Stelle der Tatoowierung, aber noch auf etwas Anderes. "Siehst du es? Das Loch, was mich gtötet hat?" Wo Raziel die Pfeilspitze immer mit sich trug, hatte Ayra ihre Ermordung immer direkt im Körper. Dann kam Raziel auf seine Haut zu sprechen und seiner natürlichen Abneigung gegenüber dieser. "Lass den Blödsinn, bitte. Du hast eine tolle Haut. Ich habe dich doch schon mehrfach berührt und ich kann nicht sagen, dass sie sich irgendwie abartig anfühlt. Wenn hier jemand abartig ist, dann bin ich das, immerhin bin ich so kreidebleich, selbst im höchsten Sommer, wo alle anderen Personen gebräunt aus der Sonne zurückkommen." Es schien durchaus interessant zu sein, was Ayra von Raziels Haut wirklich hielt und das sie sich selbst eigentlich als nicht so ganz schön anerkannte. Dann nahm sie einen kurzen Schluck aus dem Glas, ihr Lippenstift verzog sich dabei nicht, er war eben wischfest, wie er sein sollte. "Magst du noch eine Karte versuchen? Oder hast du für heute erst einmal genug, Raz?" Gespannt wartete die junge Eurybia auf eine Antwort ihres Mentors, gleichredend damit, das sie sich kurzzeitig durch die Haare strich und nun einfach abwartete...


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BeitragThema: Re: Dorf Pinevale
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Off

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08 „Tut mir Leid, alte Gewohnheit. Ich glaube ich brauche ein bisschen Zeit damit aufzuhören. Denk dran, ich war mein Leben ein Untergebener, Wünsche zu erfüllen war meine Lebensaufgabe.“ - Ja, auf die Wünsche anderer zu hören, das gehörte doch ein klein wenig zu seinem Charakter. Das abzulegen wird demnach nicht einfach sein, er wird wohl ein kleines bisschen üben müssen und vielleicht muss auch Ayra das ein oder andere mal nachhelfen, indem sie ihm bescheid gibt, wenn er  sich wieder zu unterwürfig zeigt. Sie hatte es ja in dem Moment schon getan und sie wird es sicher auch immer wieder tun. Raziel musste damit Leben, das er nun einmal ein selbständiger Mann werden sollte, egal wie schräg es für den Wendigo war, der doch schon als Diener, als Untergebener geboren wurde. Doch die Vampirin würde sicherlich geduldig mit ihrem Mentor, sie würde ihn bestimmt nicht böse sein, wenn er seine Zeit bräuchte, sie würde ihn bestimmt nicht ausschimpfen. „Ich werde mir Mühe geben. Ich werde lernen auf eigenen Beinen zu stehen und für mich zu denken. Ich werde nur noch die Befehle der Gilde annehmen. Ich werde vielleicht den ein oder anderen Wunsch erfüllen, aber nicht mehr.“ Hoffentlich war das so richtig, Raziel war es ja nicht gewohnt so zu denken. Es fühlte sich seltsam an so zu sprechen und auch wenn er es versuchte zu verstecken, so schmerzte es ihm doch trotzdem ziemlich so zu denken, er legte immerhin im Grunde genommen alles ab, was ihn so ausmachte. Raziel war nun einmal eigentlich kein Anführer, er war sein Leben lang jemand, der dem Wort einer anderen Person folgte und das sollte nun Enden. Er sollte nun endlich frei sein, nach so langer Zeit. Nicht nur im Sinne, das er nicht mehr eingesperrt war, er war nun auch nicht mehr einfach nur ein Untergebener, der auf die Befehlen von anderen hören musste. Aber egal wie sehr Raziel es störte, egal wie sehr es ihm schmerzte, so musste es doch sein es war nicht nur für den alten Mann das beste, sondern auch für die Personen, die mit ihm zu tun hatten, einen vollkommen deprimierten und traurigen, grummeligen alten Wendigo an der Wange zu haben war immerhin nichts angenehmen. Auch war es schlecht für seine Aufgaben in der Gilde, er konnte sich ja gar nicht auf seine Aufgaben konzentrieren, wenn er den lieben, langen Tag nur am Trübsal blasen war, wenn er seinen alten Leben nachtrauerte und seinem Herren hinterher weinte. Er musste sich aus seinen Sumpf der Trauer ziehen und dazu gehörte nun einmal ein Neuanfang. Das war auch das, was die letzte Karte aussagte, die er zog. Denn auch wenn Ayra bestimmt dachte, das er sie ignorierte, so dachte er über die Bedeutung nach, er lies sie sich durch den Kopf gehen und nahm sie sich zu Herzen, doch sprechen mochte er gerade nicht darüber.

„Dein Vater war kein guter Mensch. Meine Eltern kenne ich nicht. Sie haben mich kurz nach meiner Geburt an die Romero verkauft. Die haben mich aufgezogen und zum Leibwächter ihrer Tochter gemacht. Aber das was dein Vater gemacht hat, das war… naja ich sage mal eines der schlimmsten Dinge die man halt tun kann.“ So wirklich wusste Raziel nicht, was er dazu sagen sollte. Seine eigene Tochter als Bauernopfer zu nutzten, das war eine Sache, die selbst für den alten Menschenfresser ein bisschen zu weit ging. Sowas tat man einfach nicht, aber die Vampirin kam halt aus einen anderen Land, dort herrschten halt andere Sitten. „Die Kugel steckt also noch in dir? Oder hat man sie dir irgendwann mal entfernt? Mein Pfeil ist ja glatt durchgegangen. Ich hab ihn dir ja gezeigt.“ Im Grunde hatte Ayra also eine ähnliche Vergangenheit. Beide verraten von einer Person der sie vertraut haben, beide haben eine Person verloren, die sie liebten. „Dein Zephyr hat bestimmt die Zeit genossen, die er mit dir verbringen konnte und auch wenn er kurz darauf gestorben ist, so hatte er bestimmt eine gute Zeit mit dir. Also lege auch du deine Trauer ab und beginne ein neues Leben. Du bist jetzt ein Teil von Royal Crusade und meine Schülerin. Du musst nicht mehr alleine mit deinen Leid durch die Welt ziehen. Deine dreihundert Jahre Einsamkeit, die endeten damit, als du auf mich trafst. Nun bist du nicht mehr alleine.“ Dreihundert Jahre war sie alleine, zweihundert Jahre war er weggesperrt. Beide verloren alles, was sie liebten. Das Schicksal brachte sie zusammen und nun konnten sie beiden zusammen heilen, sie konnten sich beide gegenseitig helfen. Ein schöner Gedanke, so dachte es sich zumindest der alte Gehörnte, der sein Oberteil wieder zuknöpfte. „Wenn meine Haut wunderbar ist, dann ist es deine auch. Du bist auch nicht blasser als andere Untote. Das liegt uns im Blute, denn das läuft bei uns nicht mehr so gut, denk daran meine Dame.“ Wenn Raziel ehrlich war, so war sie wohl die Vampirin mit der meisten Farbe im Gesicht, im Grunde genommen sah sie zwar ein wenig blass um das Näschen aus, aber wie eine Leiche noch lange nicht, eher wie ein Mensch der die Sonne mied. Sie musste sich also keine Gedanken machen. „Was dein Spiel angeht. Lass uns das Später weiter machen. Lass uns jetzt den Abend noch ein bisschen mit dem Wein genießen, dann gehen wir schlafen und holen morgen das Messer aus meiner Gruft. Dann schauen wir, was wir hier noch so mitnehmen können und dann machen wir uns auf den Weg nach Hause, meine Dame. Morgen hauen wir hier ab, ich kann Alberto nicht ertragen.“ Nein, auch wenn er vielleicht nichts mit ihm zu tun hatte, so mochte er den Mann trotzdem nicht. Er erinnerte ihn doch zu sehr an seinen Mörder. „Das Bett gehört dir Ayra, ich schlafe drüben an der Wand.“ So wie immer, Raziel schlief nicht in Betten, seine Hörner verhinderten das und zugegebenermaßen bevorzugte er es auch auf dem Boden zu schlafen. Dort konnte er auch immer gut nachdenken, das war auch das, was er im Moment brauchte.


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BeitragThema: Re: Dorf Pinevale
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- VIII -

◢ Des Mentors neue Schülerin ◣

- Offplay -

Anscheinend hatte Raziel sie nicht ganz so richtig verstanden. Es gab niemanden, den sie verloren hatte, den sie mal liebte. Obwohl, das stimmt ja dann doch nicht so ganz. Es gab da eine einzige Ausnahme. Aber Zephyr war es ganz sicher nicht. Vor über dreihundert Jahren, als es sich bei Ayra noch um eine junge Teenagerin gehandelt hatte, gab es eine erste Person in ihrem Leben, die ihr Herz wirklich gestohlen hatte. Diese Person kmpfte und pfaute auch wirklich regelrecht um die Gunst der heutigen Vampirin. Aber zur damaligen Zeit war es natürlich ihr Vater, der da ein klein wenig ein paar andere Vorstellungen für seine Tochter hatte, als sich von jungen Schnöseln, so wie er es gerne nannte, den Kopf verdrehen zu lassen. Zur damaligen Zeit wa res aber schon auffällig, diese Person warb und warb beinahe täglich um sie und intensivierte dies Stück für Stück. Bis diese Person eines Tages verschwand und letztendlich unter mysteriösen Bedingungen von der Bildfläche verschwand. Natürlich brach es das damalige Herz der heutigen Unbarmherzigen. seit jeher hat Ayra bis zum heutigen Tage auch keine wirkliche Ahnung, was mit ihrem Verehrer geschehen ist und was überhaupt geschehen ist. Es wurde ihr aber auch erst im allgemeinen sehr viel später klar, dass ihr Vater dahinter steckte und seine Tochter regelrecht abschotten wollte vom Rest der Zivilisation, um sie zu einer militärisch perfekten Soldatentochter zu erziehen. Am Besten ohne Gefühle und nur Augen für den Krieg. Natürlich war es mehr als nur klar, dass dies nicht wirklich von Erfolg gekrönt sein dürfte und so kam es am Ende ja auch, wie man heute, dreihundert Jahre später ja auch so eindrucksvoll sah.

"Du missverstehst, Raz. Ich hatte nie etwas für Zephyr übrig sondern er für mich. Es gab mal eine Situation, lange vor den Umständen meines Todes, wo ich es war, die etwas für jemanden übrig hatte. Aber das ist eine andere Geschichte und die erzähle ich dir gerne ein anderes Mal. Ich habe heute noch etwas vor und kann deshalb leider jetzt nicht schon schlafen gehen. Denn wie du ja weißt, ich bin eine Vampirin und in der Nacht blühen meine Kräfte erst so richtig auf." Lächelte sie ihm mutig und gewissenhaft entgegen, die war bekanntlich eine sehr meinungsgefestigte und dickköpfige, junge Frau. Deswegen stand sie nun auch auf und nahm Raziel bei der Hand, gemeinsam schritten sie durch die Nacht, aus einem ganz bestimmten Aspekt mit Raziel während dieser Zeit sogar Hand in Hand, bis sie an den Eingang seiner ehemaligen Grabkammer angelangt waren. "Gehen wir, holen wir uns deinen Dolch zurück." Ermutigte sie ihn. Gesagt, getan. So kam es, dass die beiden gemeinsam in die Grabkammer der Krypta hinabstiegen und Raziel sich langsam vorarbeitete und durchkämpfte, um dieses Messer wieder in seinen Besitz bringen zu können. Die Vampirin unterstützte ihn bei der Suche und wartete dann darauf, dass sie sich beide wieder zum Ausgang begaben, als der Gehörnte schließlich fündig geworden war. "Fündig geworden, mein Mentor? Dann gehts es nun zurück. Die Nacht ist ja noch jung." Sagte eine Vampirin, die in der Nacht regelrecht aufblühte und zu neuem Leben erwachte.

Aber so sollte es letztendlich auch sein. Gemeinsam durchquerten sie wieder die Nacht, wohlwollend auf dem Rückweg befindlich und Raziel leicht nachdenklich, aber mit seinem alten Erinnerungsstück in der Hand. Noch immer Hand in Hand, blieb Ayra kurz stehen und legte Raziels Hand dann auf ihre rechte Brust. Dabei konnte er diese angenehme Konstistenz erfülen und bemerkte, was da so weich war, was sie da noch besaß. "Genau hier. Die Kugel, die mich getötet hat, ist noch immer in meinem Körper. Vermutlich irgendwo bei meinem Herzen. Mein Gildenzeichen verbirgt jetzt diese dunkle Erinnerung an diesen grauenvollen Verrat." Danach setzte sie sich mit ihrem Mentor wieder in Bewegung. Schlussendlich erreichten sie noch in der Nacht wieder ihre Herrberge, welche Alberto ihnen zuteil hatte werden lassen. Dort übernachteten sie schließlich, während sie sich dann bei Sonnenaufgang wieder auf den Heimweg machten, zurück zu den Gemäuern der Darkwood Manor, Raziels neuem und großen Eigenheim. Natürlich nicht, ohne einer Flasche an entwendetem Wein, speziell aus der Manufaktur Alberto...

- Ende des Off -



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BeitragThema: Re: Dorf Pinevale
Dorf Pinevale EmptyDi 3 Jan 2023 - 21:00



- VII -

◢ Störenfried ◣

- Quest: B-Rang -

cf: Royal Crusade Ruinenversteck: Verlassene Quartiere

Die Zeit rannte unaufhörlich. Für eine Untote wie Ayra natürlich nur eine Belanglosigkeit, interessierte sie der Wandel der Zeit doch körperlich und mental nicht mehr. Aber doch, da gab es etwas, was sie heute derart interessierte, das sie schon fast in den Zorn wechselte und von den Vampiren zu den Daeva wechseln könnte. Sie zeigte unglaublichen Zorn, aber auch unglaubliche Verachtung. Fast schon tiefgreifender Hass. Nicht gegenüber Neferet, ganz bestimmt nicht. Diese emotionalen Gefühlsgänge richteten sich eher gegen Alberto, gegen den Anführer dieses stillen Örtchens, welchem sie sich mit voranschreitender Zeit immer weiter näherten. Das Dorf Pinevale brachte Ayra wirklich nur negative Erinnerungen, keine Guten, absolut keine. Schließlich war sie bereits vor über zweihundert Jahren schon einmal hier gewesen, an dem Ort, an dem sich einst die Krypta ihres Mentors Raziel befand. Nicht nur das, auch war sie zu einer Zeit vor Ort, an dem er noch in der Krypta eingesperrt war und sie ihn auch flehen hörte. Sie hätte ihn damals befreien können, aber sie tat es nicht. Jetzt, wo sie dem Wendigo so nah steht und um die Geschichte dahinter weiß, kann sie sich nur noch viel mehr dafür ohrfeigen, das sie ihm schon zum damaligen Zeitpunkt nicht geholfen hatte, sondern ihn weiter in dieser Hölle Qualen erleiden lassen hatte. Diese allgemeine Abneigung gegenüber dem Dorf Pinevale an sich stand schon einmal tiefgreifend im Raum. Noch dazu kam dann die Person von Alberto Romero III; welcher sich als direkter Nachfahre von der Familie kennzeichnete, welche Raziel dereinst dieses Unrecht angetan hatten. Das die intrigantische Vampirin da nicht hatte einfach so ruhig bleiben können, dürfte mehr als nur verständlich sein. Aber, das sollte dennoch nicht zum Problem werden, denn schließlich hatte sie Neferet ja ihr Wort dafür gegeben. Und Ayra würde auch dafür Sorgen, dass ein einmal gegebenes Wort auch grundsätzliches Gewicht hatte.

Ayra fasste demnach einen Entschluss. Es war vielleicht nicht gerade eine kluge Idee, so etwas von sich selbst schon zu offenbaren, aber sie hatte auch in der Hoffnung, sich mit Neferet noch gut verstehen zu können, keine Alternative für sich gesehen. "Neferet, bevor wir ankommen, möchte ich dir etwas erzählen." Plötzlich wandelte sich Ayras Blick, aber auch ihre Körpersprache von lässig und spielerisch auf sehr ernst und gefasst. Ihr schien dieses Thema wirklich wichtig zu sein. "Es gibt Gründe, warum ich sowohl das Dorf wie auch dessen stinkenden Anführer nicht leiden kann." Kurz atmete die hübsche Vampirin aus, dann wieder ein. Sie wollte darüber eigentlich nicht sprechen. "Mein Meister Raziel entstammt diesem Dorf. Ich bin mir nicht sicher, ob du schon davon gehört hast oder ob du schon mit ihm selbst die Bekanntschaft gemacht hast. Dem Wendigo hat man hier alles genommen, was ihm lieb und Teuer war, seine Kindheit, seine Jugend, sein Herz, seine Freiheit und schlussendlich auch sein Leben. Man hat ihn hier in einer Krypta eingesperrt, nachdem man ihn getötet hat, nur um ihn über zweihundert Jahre allein und verlassen in dieser Miniaturzelle hausen zu lassen. Doch das Schlimmste daran... Ich war vor etwa hundert Jahren schon einmal an diesem Ort und ich habe Raziel hier schreien gehört. Doch ich habe ihm damals nicht in seine Freiheit entlassen, was ich aber eigentlich hätte tun können..." Ein wenig trübten die Seelenspiegel der jungen Vampirin, denn sie hätte nicht gedacht, das sie dieses Thema noch heute immer noch so mitnahm. Das war für sie selbst doch auch recht überraschend gewesen. Aber sie erhoffte sich, das Neferet ihre eigenen Beweggründe der Abneigung besser häte nachvollziehen können. "Es interessiert dich bestimmt nicht sonderlich, aber das ist der Grund, warum ich so eine tiefgreifende Abneigung gegenüber dem Dorf und ihrem Anführer habe. Denn Alberto ist ein direkter Nachfahre der Familie, die meinem Meister das alles angetan haben."

Dann dachte Ayra darüber nach, welche Antwort sie der mysteriösen Dame vor sich gab, auf die Frage, für welche Belohnung. Es stimmt schon, es wäre eine große Verlockung gewesen, das Blut der Dürremagierin zu probieren oder es auch nur irgendwie auf die Zunge zu bekommen, aber das war ein Punkt, der absolut nicht ging. Denn Ayra trank nur dann das Blut ihrer Kameraden, wenn diese es ihr auch aus freiem Willen heraus gestatteten. "Na für gute Arbeit und gutes Benehmen, Neferet. Es ist für mich immer interessant, einen frischen Tropfen Blut probieren zu dürfen. Und wenn dann auch noch die Verlockung im Raum steht, dass es dein Blut sein könnte... Was für eine magische Vorstellung." Jetzt zeigte sich Ayra wieder von ihrer freudigen Seite, die Schatten der Gedanken an die Vergangenheit wollte sie damit auch wieder abschütteln. Irgendwie musste das ja geschehen und dazu war sie froh, das sie dieses angenehme Gespräch mit Neferet hatte führen können. Zumindest mit ihrer Zustimmung, Alberto ihre Abneigung zeigen zu können, hatte Neferet der jungen Vampirin schon einmal etwas sehr gutes getan.

Plötzlich entwickelte sich ein Funkeln in den Seelenspiegel der ehemaligen Militaristin. Denn das Gespräch beider Magierinnen kehrte einem Thema zu, was für sie sehr interessant war: Freunde. Ayra hatte das Gespräch auf Eohl gebracht und auch zuvor schon Raziel erwähnt, weil beide ihr in den passenden Augenblicken in den Sinn geraten waren. Es stimmte aber, Eohl sprach davon, das sie unbedingt Thana mal kennenlernen müsse, das wäre bestimmt eine freudige Begegnung. Als Neferet Ayra in Aussicht stellte, nach der Quest vielleicht zu helfen, ihre Bekanntschaft zu machen, löste das in der Vampirin eine ungewohnte Art der Freude aus: Vorfreude. "Oh, das würde mich ehrlich freuen. Es wäre schön, Thana mal kennenlernen zu dürfen. Vielleicht bildet sich daraus mit der Zeit ja auch eine Freundschaft. Danke, Neferet." Dann aber sah Ayra vertrautes Terrain, leider vertrautes Terrain, was ihr gar nicht so vertraut sein sollte, denn sie hasste es. Für sie gab es wirklich nichts schlimmeres, als an diesen Ort zurückzukehren. So trostlos und verlassen dieser Hort es Grauens war. Noch immer. Kurzzeitig schaute Ayra nach rechts und blickte zur ehemaligen Krypta ihres Meisters. Sie schwieg in diesem Moment. Das wollte sie eigentlich nicht mehr sehen. Dann hielt die Kutsche an. Sie waren da, Pinevale. Als die Kutsche anhielt, blickte Ayra Neferet zunächst ganz tief in ihre Seelenspiegel, während sie dann zur Seite blickte. Denn nun kamen eine ganze Menge unangenehmer Erinnerungen und Gedanken in ihr hoch, an die sie eigentlich nicht erinnert werden wollte. Ob Neferet ihr wohl gut zureden würde?



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BeitragThema: Re: Dorf Pinevale
Dorf Pinevale EmptyMi 4 Jan 2023 - 9:23







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07 | 15
Neferet kannte die Gründe hinter Ayras Abneigung, dem Oberhaupt Pinevales gegenüber nicht und um ehrlich zu sein wären es ihr vermutlich auch egal gewesen. Sie hätte von sich aus nicht unbedingt nachgebohrt, doch nun öffnete sich die Vampirin ihr von sich aus, ohne darauf angesprochen zu werden. Die Mahaf spürte sogleich, wie die Atmosphäre sich veränderte. Ihre Gefährtin wandte sich an sie, doch hatte sich ihre Mimik vollkommen gedreht. Sie wirkte ernst, dabei war sie grade noch sehr aufreizend und verspielt. Es war ihr anzumerken, wie schwer es ihr fiel das folgende Thema anzusprechen. Auch wenn Thana nicht verstand, warum sie sich ihr überhaupt anvertraute, lauschte sie den Worten ihrer Kameradin aufmerksam. Der Name, den sie da nannte, Raziel… Noch während die Weißhaarige sprach, machte es im Kopf der Magierin Klick. Raziel! Das war doch dieser gehörnte Kerl, der mit Eohl abhing! Auch wenn er sich eigentlich nichts zu Schulden hatte kommen lassen, so hatte Thana ein wirklich negatives Bild von ihm, doch darum ging es in diesem Moment ja nicht. Ayra sprach davon, dass dieser Raziel ihr Meister war, was der Mahaf bereits Zeichen der Verwunderung entlockte, doch damit nicht genug. Weiter erklärte sie, dass ebendieser Raziel in Pinevale ein schweres Schicksal erlitten hatte. Ermordet und für mehrere hundert Jahre eingesperrt. Betrachtete man die scheinbar positive Beziehung der Zwei, so war es nicht verwunderlich, dass Ayra einen gewissen Hass diesem Ort gegenüber verspürte. Was jedoch der aktuelle Bürgermeister damit zu tun hatte, blieb vorerst offen. Weiter erklärte sie, dass ihr diesbezüglich etwas schwer auf der Seele lastete. Sie war wohl vor einem Jahrhundert an diesem Ort, hatte die Möglichkeit den Gehörnten aus seinem Gefängnis zu befreien und diese Chance einfach verstreichen lassen.
Neferet wusste nicht, wie sie damit nun genau umgehen sollte. Sie war keine mitfühlende Person, Empathie war ihr relativ fremd. Nun trat eine Gildengenossin an sie heran und schüttete ihr das Herz aus. Und nun? Sollte sie versuchen sie zu trösten? Noch während die Magierin mit sich haderte, klärte Ayra auch schon den letzten, offenen Punkt auf. Sie sprach davon, dass dieser Alberto ein Nachfahre jener Leute war, die Raziel einst eingesperrt hatten. So wurde also ein Schuh daraus! “Verstehe…“, sprach die Mahaf vorsichtig aus, noch immer unsicher was sie sonst sagen sollte… “Weiß er es denn? Raziel? Hast du ihm gesagt, dass du ihn in seiner Misere hast stecken lassen? Dass du ihm viel früher die Freiheit hättest schenken können? Oder ist das ein Geheimnis, welches du mit dir herumträgst und welches dich deswegen so belastet?“ Ja, das fühlte sich nicht verkehrt an. Neugierde und ein Vertiefen des Gesprächs, statt falsches Mitleid vorzuheucheln. “Aber ja, das erklärt deinen Hass diesem Mann gegenüber natürlich, zumindest ein wenig.“ Die Tatsache, dass der Kerl wohl ein riesiges Arschloch war, kam hinzu. Für die Taten seiner Vorfahren konnte er hingegen eigentlich weniger etwas.

Dass Ayra sehr gerne das Blut der Mahaf kosten würde und zwar als Belohnung für den erfolgreichen Abschluss ihrer Mission und für gutes Benehmen, irritierte sie dann doch sichtlich. Dazu hatte die Magierin eine klare Meinung. “Niemand bekommt in dieser Gilde spezielle Belohnungen dafür, dass er seine Arbeit verrichtet wie er es sollte. Zumindest wäre mir das nicht bekannt. Zudem hast du eben noch klargestellt und das mit Nachdruck, dass du keinerlei Befehle annehmen willst. Nun aber sprichst du davon, gerne belohnt zu werden? “, hinterfragte Thana, die an dieser Stelle mit Ton und Haltung die Autorität ihrer Position verdeutlichte. “Wenn du so gerne Blut trinken magst, dann musst du dafür schon mehr bieten als deine Arbeitskraft. Die verlangt Royal Crusade ohnehin.“ Wäre ja noch schöner, wenn man nun auch noch um die Gunst seiner Gefährten kämpfen musste! Da würde die Mahaf ja lieber alleine nach Pinevale fahren und die Mission selbst in die Hand nehmen. Doch die Ernsthaftigkeit der Patin verflog schnell wieder, nachdem sie ihren Standpunkt klargemacht hatte. Ja sie stellte Ayra sogar in Aussicht ihr Thana vorzustellen, also sie selbst. Das war im übertragenen Sinne das Zuckerbrot, welches sie ihr bot. Die Vampirin freute sich darüber, sehr sogar. Blieb zu hoffen, dass sie sich diese Dankbarkeit bewahrte und im besten Falle sogar etwas zurückzahlte.

Nachdem durch die Fenster der Kutsche bereits zu erkennen war, dass sie bewohntes Gelände erreichten, klopfte es schließlich von außen an das Gefährt. „Madame, wir sind da.“, ertönte es Dumpf durch die vordere Kutschenwand. Die Mahaf seufzte, erkannte sie die negativen Emotionen im Blick ihrer Gefährtin. Sie schien zu leiden. “Entsinne dich an deinen Hass, diesem Ort gegenüber. Das gibt Kraft.“ Es war wirklich nicht ihre Stärke andere aufzubauen und sie hatte auch nicht den Nerv einen Trauerklos durch die Gegend zu schleifen. Drum hoffte die Magierin, dass sich dieser Anblick nicht durch die Mission hindurchziehen würde. Die Kutsche fuhr noch wenige Minuten, ehe sie schließlich anhielten. Der Kutscher sprang von seinem Bock und öffnete die Tür, um sowohl Ayra, als auch Neferet seine Hilfe anzubieten. Elegant legte letztere schließlich ihre Hand in die seine, um vorsichtig in den Dreck des Dorfbodens zu steigen. “Ich nehme an du weißt, wo der Herr zu finden ist?“, fragte die Magierin, während sie ihren Blick über die alten, modrigen Bauten wandern ließ. Es war ihr lieber, Ayra würde sie zum Dorfoberhaupt führen, als dass sie sich bei den Bewohnern durchfragen mussten. Erfahrungen mit diesem Ort hat sie ja bereits.



Genutzte Zauber

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MAX. REICHWEITE: Beim Anwender
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BESCHREIBUNG: Bei dieser grundlegenden Kunst strahlt der Anwender Trockenheit und Wärme aus, um bei Regen oder Schnee nasse und kalte Füße zu vermeiden, die Kleidung zu trocknen, und sich und seinen verfrorenen Kameraden Wärme zu spenden.

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Zuletzt von Thana am Mi 18 Jan 2023 - 8:59 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet

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BeitragThema: Re: Dorf Pinevale
Dorf Pinevale EmptyDi 17 Jan 2023 - 21:09



- VIII -

◢ Störenfried ◣

- Quest: B-Rang -

Die Vampirin genoss die gemeinsame Zeit mit der Dürremagierin sehr, das musste man sagen und das konnte man auch anerkennen. Schließlich gab es für Ayra noch ganz interessante Stunden, die sie erleben könnte in ihrem unendlich langem Leben als Untote. Die Aussicht, das sie jemanden ganz speziellen kennenlernen könnte, die war für sie wirklich sehr interessant, denn gerade im Bezug darauf, das sie wahrscheinlich die wichtigste Person im Leben von Eohl kennenlernen dürfte, gab Ayra den Gedanken, sich ganz besonders anzustrengen. Wenngleich sie auch nicht der Typ Frau war, die sich Befehle erteilen lies, gab es dennoch immer bestimmte Ausnahmen, denn diese beestätigten ja bekanntlich die Regel. Wenn es für Ayra etwas zu erreichen gab, etwas ganz spezielles, dann könnte sie mitunter schon einmal ihre eigenen Prinzipien über Bord werfen. Schließlich hatte sie ja auch etwas davon. Das war so, als sie sich Desmodus kaufte, das war auch so, als sie ihre beiden magischen Ringe erhalten hatte, das war auch so, als sie ihr magisches Tarotdeck erhielt. Sie hatte zwar bestimmte Prinzipien und war als Intrigantin nun einmal eine Nummer für sich, aber wenn der Zweck die Mittel heiligte, dann gab es immer Wege, wie man über seine eigenen Prinzien hinwegschaute. Vorallem das, was für sie so entscheidend und energetisch war, das war eben diese Aussicht, das sie womöglich die Chance dazu hatte, Thana kennenzulernen. Noch dazu mit Hilfe von Neferet, da musste die ehemalige Militaristin einfach drauf eingehen. Was aber auch wieder bedeutete, dass sie sich hier in einer Art und Weise zeigte, das man letztendlich nur stolz auf sie sein konnte. Schließlich hatte Raziel ihr ja auch etwas beigebracht und nicht nur Atem in die Luft verteilt. Ein paar wesentliche Informationen sind da schon hängen geblieben bei dem, was er ihr in der Vergangenheit nun alles aufgezeit und beigebracht hatte.

Die Vampirin hatte sich der Dürremagierin auf den Weg zum Zielort auch ein wenig geöffnet, hatte das doch den Hintergrund, das sie verstand, warum Ayra so war, wie sie war und warum sie auch so dachte, wie sie dachte. Alles hatte einen übergeordneten Grund und alles baute letztendlich irgendwie aufeinander auf. Es war aber in jedem Fall sehr nett von Neferet, das sie sich dem ein wenig annehmen wollte und zumindest ein paar warme Worte für die Vampirin übrig hatte. "Ja, es ist ihm durchaus bewusst und auch klar, denn ich habe es ihm natürlich erzählt. Aber er sagt auch, dass ich mir darüber keine Gedanken machen soll, denn es ist letztendlich nicht entscheidend. Aber es ist eine Gewissheit die ich habe, vorallem deshalb, weil Raziel ja nun mein Meister ist, wir gemeinsam bei Royal Crusade sind und als Team gemeinsam umherstreifen. Es beschäftigt mich eben einfach, Neferet. Schließlich hätte ich ihm schon viel früher die Freiheit schenken können." Ja, letztendlich war Ayra bei Mitgliedern von Royal Crusade immer auch in einem sorgenvollen Gedanken, denn diese Gilde bedeutete ihr wirklich sehr viel. Es kümmerte sie auch überhaupt nicht, das sie zu den Bösen gehörte, denn das war sie als Militaristin einer Diktatur schon zeitlebens gewesen. Also schloss sich da auch irgendwie der Kreis, so im Großen und Ganzen. "Es gibt mehrere Gründe, warum ich Alberto verurteile, ihn hasse und ihn am liebsten umbringen möchte. Aber, das ist jetzt alles irrelevant. Ich hasse ihn und habe Blutdurst auf ihn, aber ich werde ihm nichts tun, darauf habe ich dir mein Wort gegeben und das ist für mich Gesetz. Im Moment gibt es Wichtigeres, als sich auf blinden Hass zu konzentrieren."

Dann ging das Gespräch auf die Thematik mit Ayras Lockung bezüglich des Blutes von Neferet einher. Ja, das was die ranghöhere Dürremagierin sprach, das stimmte. Aber die Intrigantin wäre nicht die Intrigantin, wenn sie darauf nicht doch einen passenden Gedanken gehabt hätte. "Ja, darn ändert sich auch nichts, verehrte Neferet. Aber... Es ist immer nur das große Ganze, was zählt. Das Ziel ist entscheidend, nicht die Art, wie man dorthin gelangt. Der Weg ist nur ein Mittel zum Zweck und genau das ist der Punkt. Ich lasse mir keine Befehle erteilen, von niemandem, das ist richtig. Es liegt jedoch im Bereich des Möglichen, das ich gewillt bin, vieles zu tun, um an das zu gelangen, was ich begehre. Und das ist nun einmal Blut, schließlich bin ich immer noch ein Vampir." Es war aber wirklich beachtlich und interessant zu merken, das Neferet sich augenscheinlich selbst etwas davon versprach. Schließlich lehnte sie es ja nicht konsequent ab, sondern sprach von mehr als die Arbeitskraft. Was sie damit wohl meinte? "Interessant, jetzt bin ich aber neugierig. Gibt es da etwa irgendetwas, was ich dir bieten könnte, mit dem du zufrieden wärst, um mir etwas deines Blutes zu geben, Lady Neferet?" Die Intrigantin sprach nun auch mit Absicht Neferet mit Lady an, einzig um ihren Worten mehr Nachdruck zu verleihen. Wer weiß, vielleicht gab es ja etwas, was Neferet wirklich wollte, das Ayra ihr sogar erfüllen könnte? So in der Art: Gefallen gegen Blut?

Als sie schlussendlich in Pinevale angekommen waren, atmete Ayra tief ein und dann auch wieder tief aus. Es gab dann noch einen Tipp von Neferet, der auch wirklich gut war, aber die Eurybia hatte ihre ganz eigene Möglichkeit der Befreiung gefunden. "Nett von dir, danke. Ich habe da noch etwas im Hinterkopf, was meinen Hass für eine gewisse Weile ruhig bleiben lässt." Damit bezog die Vampira sich auf die drohenden Möglichkeiten, sie sich ihr eröffnen sollten: Thana kennenlernen und möglicherweise von Neferets Blut kosten zu dürfen. Das war für die Eurybia mehr als nur Grund genug, sich zusammenzureißen. Als sich die Tür dan öffnete und der Kutscher Neferet sogleich aus der Kutsche half, blickte Ayra ihn wiederum nicht an, das hatte sie schon beim Einstieg nicht getan. Auch lies sie sich von ihm weiterhin nicht anfassen. Der Kutscher streckte ihr dieses Mal auch garkeine Hand hin. Die Eurybia stieg auch sogleich aus eigener Kraft aus der Kutsche. Neferets darauffolgende Frage konnte sie gut beantworten. Sie deutete mit ihrem lackierten Finger auf die große Burg, das Prunkstück dieses Dorfes. "Es gibt zwei Möglichkeiten. Entweder ist Alberto in der Burg, das ist auch die wahrscheinlichste Option, oder aber er ist auf dem Friedhof, um seine krankhaften Nekromatiefantasien weiter ausleben zu können. Ich schätze aber, das er sich in der Burg befindet. Schließlich ist er mehr als nur ein Möchtegern." Auffällig war, das Ayra trotz ihrer starken Abneigung ihm gegenüber ruhig blieb, während sie gerade über ihn sprach. Aber das war ja auch klar, schließlich hatte sie ihrer Questführerin ihr Wort darauf gegeben. Und das war für Ayra nun einmal Gesetz gewesen, was sie auch strikt befolgte...



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BeitragThema: Re: Dorf Pinevale
Dorf Pinevale EmptyDo 19 Jan 2023 - 15:02







mit @Ayra

08 | 15
Auch wenn Thana nicht die empathischste Person war, so verstand sie durchaus, dass es an Ayras Nervenkostüm nagte, ihren Meister nicht vorher befreit zu haben. Es war ein Fehler der Vampirin, der bleiben würde. Sie konnte ihr Fehlverhalten nicht mehr zurücknehmen, die Vergangenheit nicht mehr ändern. Scheinbar verzieh ihr ihr Meister zumindest. So hatte die Frau einzig und allein mit sich selbst und mit ihrem Gewissen zu kämpfen. Bei diesem Kampf konnte sie ihr auch gar nicht helfen, unabhängig davon ob Thana nun wollte oder nicht. Die Magierin nickte verständnisvoll. Wirklich etwas dazu sagen wollte sie aber nicht. Ihr fielen keine entsprechenden Worte ein. Keine Worte, die ihr sinnvoll erschienen. Also hörte die Mahaf weiter zu. Darüber, wie sehr Ayra den Bürgermeister des Dorfes Pinevale hasste, hatten sie jedenfalls zu genüge gesprochen. Die Vampirin versprach, dass sie sich zusammenreißen und die Quest nicht gefährden würde. Mehr konnte sie an dieser Stelle auch nicht machen und Thana blieb kaum etwas anderes übrig als ihrem Wort zu vertrauen. Nichtsdestotrotz würde sie ein Auge auf ihre Gefährtin haben und im Zweifelsfall einschreiten, sollte das notwendig sein. Als es um das Blut der Mahaf ging, so entgegnete Ayra ihr ihrer Meinung nach mit inhaltslosen Floskeln. Der Weg führte zum Ziel, war aber nur ein Mittel zum Zweck und so weiter. Die Dürremagierin ließ dieses Gerede an sich vorbeiziehen und machte sich keine weiteren Gedanken darüber. Was wirklich zählte waren im Endeffekt Taten und nicht das Gerede zuvor. Wenn die Vampirin wirklich von ihrem Blut kosten wollte, dann musste sie etwas tun und zwar etwas Außerordentliches. So viel stand für sie fest. Dass sie das auch deutlich machte, bewegte die Weißhaarige dazu nachzufragen, was sie denn besonderes tun könne, um sich etwas ihres Lebenssaftes zu verdienen. Eine ausgesprochen gute Frage, auf die Thana zu dem Zeitpunkt selbst noch keine Antwort wusste. “Hm, das kann ich dir jetzt noch nicht sagen. Du könntest mir ein Angebot machen, vielleicht gehe ich darauf ein. Oder aber wir sehen ab was der Tag uns noch einbringt.“, schlug sie vor. Die Tatsache, dass sie Ayra selbst noch kaum kannte, erschwerte es zudem einen vernünftigen Tausch vorzuschlagen. Was konnte die Vampirin ihr überhaupt bieten? Darüber würde Thana sich später vielleicht den Kopf zerbrechen.  
Den gut gemeinten Rat der Mahaf nahm Ayra dann zwar an, doch hatte sie scheinbar ihre eigenen Mittel und Wege mit ihrer Situation fertigzuwerden, was der Magierin ein Schulterzucken entlockte. Dann ließ sie sich von dem Kutscher aus dem Gefährt helfen. Damit Thana nicht durch den Matsch und den Schmutz des Dorfes waten musste wie jeder Normalsterbliche, nutzte sie sogleich einen kleinen Windzauber, der es ihr erlaubte auf kleinen Luftkissen zu laufen und mit dem Boden unter ihr gar nicht erst in Berührung zu kommen. So konnte sie sich auch nicht so schnell schmutzig machen. Ayra konnte ihr derweil tatsächlich mit nützlichen Informationen dienen. So sprach sie davon, dass es eigentlich nur zwei Möglichkeiten gab, wo Alberto sich aufhalten könne. In seiner Burg oder auf dem Friedhof. Thana nickte bestätigend. Die Vampirin ging davon aus, dass er vermutlich in der Burg war, doch die Mahaf wollte Zeit und Weg sparen. “Liegt der Friedhof denn auf dem Weg? Ich würde ungerne zur Burg und dann wieder zurücklaufen.“, erklärte sie.
Gemeinsam machten die zwei Magierinnen sich jedenfalls auf den Weg. Zu Fuß. Die Kutsche hatte sie im Dorf abgeladen, doch damit war der Auftrag des Kutschers noch nicht abgeschlossen. Er würde sich solange im Dorf aufhalten, bis die zwei Crussaderinnen ihren Auftrag erledigt hatten und er sie auch wieder nach Hause bringen konnte. Bis dahin galt es für ihn Zeit totzuschlagen. Mit dem Tod hatte dieser Ort ohnehin zu tun.
“Was macht dieser Alberto genau auf dem Friedhof? Was meintest du mit Nekromantiefantasien?“, fragte Thana unterwegs, um sich bei der Person, die Alberto scheinbar sehr gut kannte, nach ihm zu erkundigen. Sie waren erst wenige Augenblicke dort, doch dieser Ort machte bereits einen merkwürdigen und finsteren Eindruck auf die Mahaf. Es gehörte zwar nicht zu ihrem Auftrag sich um Alberto zu sorgen, eigentlich war er ja sogar ihr Auftraggeber, doch Thana handelte nicht immer ausschließlich im Sinne der Gilde…


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BESCHREIBUNG: Durch eine Konzentration des Windmanas an den Füßen ist der Anwender in der Lage, ein Luftkissen zu erzeugen, welches viele Funktionen besitzt. Unter anderem kann man sich zum Beispiel geräuschlos fortbewegen, da man eben nicht auf kleine Äste oder knirschende Erde tritt. Weiterhin hinterlässt man auf diese Art und Weise keine Spuren, oder man kann es einfach dazu nutzen, um sich auf unebenem Boden gemütlich fortzubewegen.

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BeitragThema: Re: Dorf Pinevale
Dorf Pinevale EmptyDi 24 Jan 2023 - 17:22



- IX -

◢ Störenfried ◣

- Quest: B-Rang -

Das Dorf Pinevale war für Ayra einfach nur alles andere als eine positive Erinnerung gewesen. Denn das, was es hier gab und was sich hier abspielte, aber auch in der Vergangenheit abgespielt hatte, musste sie einfach nicht mehr erleben. Die ehemalige Militaristin von Seven dachte sich eigentlich, das sie niemals wieder an einen Ort wie diesen kommen musste. Aber natürlich musste es sein. Selbst, wenn sie bisher nur insgesamt vier Mal an diesem Ort war, in dreihundert Jahren, waren ihr diese vier Male dennoch zu viele gewesen. Aber, das bedeutete ja nicht, dass sie sich nicht auch darum bemühen würde, trotzdem in irgendeiner Art und Weise ihre Fassung beibehalten zu können. Denn, das was sie hier zu suchen hatte, war ja dieses Mal kein Urlaub, kein zufälliges Vorbeikommen oder so etwas in der Art. Nein. Es führte sie hier etwas her, was wichtig gewesen ist, denn schließlich durfte sie an einer B-Rang Quest teilnehmen und bei eben dieser war nun einmal ausgerechnet Alberto der Auftraggeber, also würde das auch schon bedeuten, dass es hier um mehr als nur einen einfachen Besuch gehen würde. Aber da tatsächlich diese Abscheu da war, diese allgemeine Abneigung gegen das, was Alberto hier tat und gegen alles das, was er hier so versuchte, unternahm Ayra alles ihr vampirisch mögliche, um sich nicht anmerken zu lassen, das sie lieber ganz schnell wieder weg wäre. Lieber wieder in den Hallen von Royal Crusade, in vertrautes Heim aber nicht unbedingt an einen Ort, von dem sie wusste, das sie schlechte Laune bekommen würde, wenn sie sonderlich lange bleiben würde.

Wenn Neferet aber meinte, das die Worte der Eurybia nur irgendwelche schnell dahingeworfenen Fetzen waren, dann täuschte sie sich, aber gewaltig. Denn immerhin war Ayra zu früheren Zeiten eine Militaristin gewesen. Eine Militaristin, die für Disziplin stand. Was bedeutete, das sie genau wusste, was sie da von sich gab und auch, das sie genau wusste, wie sie manche Worte zu verwenden hatte. Schließlich konnte sie sich auch darauf einlassen, das sie genügend Erfahrung darin hatte, sich in diesem Bereich aufzuführen und diese Art von Aufträgen auszuführen. Die Vampirin war schließlich über dreihundert Jahre alt, sodass es also nur selbsterklärend war, warum sie sich selbst in dieser Position als ausreichend besetzt ansah. Wenn sie sagte, das bestimmte Dinge nur ein Mittel zum Zweck waren, dann hatte das schon durchaus seinen Grund. Gut, Ayra konnte in ihrem Verhalten ja grundsätzlich keine Fehler erkennen, aber sie als Vampirin war ja stolz darauf, das sie allgemein keinerlei Fehler machte. Tja, in mancher Hinsicht besaß sie eben absolut keine Selbstreflexion, aber das war ein Punkt, den nicht viele Personen überhaupt kannten. - Eines aber schon: Alberto. Das wusste jedoch auch Ayra. Dieser beiden kannten sich gegenseitig sehr gut, sie waren für einander jeweils wie ein offenes Buch. Fest stand nun aber, das Ayra eine interessante Information von Neferet bekommen hatte. Schließlich könnte es etwas geben, was Ayra erfüllen könnte, um an das Blut ihrer Gildenkameradin gelangen zu können. Also wenn das nicht Motivation genug war. Lächeln zeigte die Eurybia einen ihrer charakteristischen Vampirzähne und spielte ein wenig mit ihrer Zunge an diesem. "Warten wir es ab, Neferet. Denn ich habe jetzt genügend Motivation. Vielleicht ergibt sich etwas, wodurch ich dein Blut bekommen darf. Und außerdem könntest du mich unterstützen, Thana kennenzulernen. Dadurch weiß ich, das ich mich noch nur viel mehr anzustrengen habe." Es entfachte auch ein wenig das imaginäre Feuer im Inneren der Vampira.

Ja, wenn es jemanden gab, der Alberto neben Raziel gut kannte, dann war es Ayra. Sie konnte blind aufsagen, woraus sich dessen Tagesablauf zusammenfügte und was er die meiste Zeit des Tages überhaupt tat. Überraschend war, wie eh und jeh, das in Pinevale natürlich wieder nur sehr wenige Bewohner zugegen waren. Warum dies so war, das konnte aber selbst die Unbarmherzige nicht beantworten. Aber mit angrenzender Wahrscheinlichkeit lag das bestimmt auch wieder an Alberto, der war ja grundlegend kein besonders gutes Bild für dieses Dorf, über welchem ja immer der Schleier des Todes schwebte. Während sie mit Neferet unterwegs war, liefen die beiden Schritt für Schritt direkt nebeneinander, was der Eurybia aber auch gefiel, denn wann lief man mal neben einer so anspruchsvollen und attraktiven Dame die Neferet? Allein diese Möglichkeit war schon großartig und freute die Vampira sehr. Sogleich konnte sie dann auch die Frage beantworten, welche sie von ihrer Begleiterin gestellt bekam. "Der Friedhof liegt zwischen dem Hauptdorf und der Burg, etwas abseits. Er ist vom Dorf aus direkt nicht einsehbar, aber von der ersten Etage der Burg aus direkt und klar zu erkennen. Selbst wenn wir Alberto nicht wie erwartet in der Burg finden, laufen wir dann vielleicht nur ein oder zwei Minuten zum Eingang des Friedhofes." Es war für Alberto schon gut, das die Positionierung des Ortes der letzten Ruhestätte so ausgewählt worden war. Schließlich hatte er so alle Ruhe, seinen dunklen Machenschaften nachzugehen.

Klar war, das Neferet die Dinge um Alberto nicht kennen konnte. Deshal erklärte Ayra ihr auch, was es mit ihrer Anmerkung zuvor auf sich hatte. "Der Schwachkopf sondiert die Grabstätten nach brauchbaren Leichen. Der Friedhof besitzt nicht nur Gräber, es sind vereinzelnt auch Krypten, Grüfte oder Mausoleen dort zu finden. Alberto ist ein Totebeschwörer, er beherrscht die verlorene Magie des Thargun und besitzt so die Fähigkeit, Leichen für sich kämpfen zu lassen." Das alles sprach Ayra relativ trocken und kühl aus, denn es war für sie auch keine besonders große Sache gewesen, das Thema Tod an sich. Noch während sieso darüber sprachen, erreichten sie schlussendlich die Tore der Burg. Natürlich wusste die Eurybia noch, wie man die Türen öffnete, sodass sie diese für Neferet und sich auch sogleich öffnete. Und wie immer fand sich auch kaum ein Bediensteter ein, der auch nur ansatzweise die Tür hätte bewachen können oder so etwas in der Art. Also versuchte Ayra, sich bemerkbar zu machen. "Alberto? Hey du alter Psycho, bist du da? Oder spielst du wieder mit deinen Puppen? Du hast doch einen Auftrag an die Gilden geschickt. Komm raus! Kaum hatte Ayra ihre Worte gesprochen, öffnete sich eine falsche Wand im direkten Inneren der Burg, nahe des Haupteinganges. Es zeigte sich hinter flackerndem Kerzenlicht ein Schatten, die Silhouette hinter der Kontur war für die Vampirin keine Unbekannte. Ihr Blick wurde in diesem Moment finsterer. Da ergriff sie wie aus einem Reflex die Hand von Neferet und hielt sie fest. Sie brauchte einen Moment, diese innere Anspannung zu lösen, die sich in ihr breit gemacht hatte, als Alberto sich schließlich zu erkennen gab und auf die beiden jungen Frauen zugelaufen kam, ganz elegant, so wie er sich immer in Szene setzte...



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BeitragThema: Re: Dorf Pinevale
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Genügend Belohnungen für Ayra hatten sich also gefunden. Neben der Tatsache, dass sie so wild darauf war Thana kennenzulernen, was sie ja eigentlich unwissentlich bereits tat, konnte die Mahaf sie darüber hinaus auch mit einer Kostprobe ihres Blutes entlohnen. Nur wofür diese Belohnung sein würde oder wogegen sie es eintauschen würde, das war noch unklar. Eines stand für sie jedoch fest. Einfach für Ayras getane Arbeit würde sie es nicht bekommen. Da musste sie ihr schon etwas mehr bieten. Die Zwei hatten aber auch noch eine Weile Zeit ins Geschäft zu kommen. Immerhin waren sie grade erst im Dorf angekommen und ihren Auftraggeber hatten sie noch nicht einmal aufgesucht. Das aber war der nächste Punkt, zu dem sie bald kommen wollten. Ja sie machten sich ja sogar bereits auf den Weg. Dabei kam Neferet die Frage auf, welchen Ort sie zuerst besuchen sollten, die Burg oder den Friedhof. Ayra erklärte ihr, dass sie von der Burg aus nur wenige Minuten zum Friedhof benötigen würden und damit stand der Plan fest. Die Magierin richtete kurz ihren Blick zur Seite und nickte bestätigend, ehe sie sich wieder auf den Weg vor sich konzentrierte. “Sehr gut.“, fügte sie verspätet an, während sie anmutig wie immer durch den Matsch des Dorfes stolzierte. Auch wenn die Vampirin so sehr darüber klagte diesen Ort erneut besuchen zu müssen, so stellte sie sich bereits als nützlich heraus. Die Mahaf war gespannt darauf, wie die Kommunikation mit Alberto laufen würde. Zunächst aber erklärte Ayra ihr noch etwas zu ihrem Auftraggeber, nachdem sie zuvor das Wort „Nekromantie“ ins Spiel gebracht hatte. Wie sich herausstellte, nutzte Alberto den Friedhof des Dorfes, auf dem es neben Gräbern auch Krypten gab, um mit seiner Totenbeschwörer Magie herumzuspielen. Eine äußerst dunkle Kunst, die Neferts Neugier weckte. “Ach, das ist ja interessant!“ Plötzlich widmete sich die Magierin ihrer Kollegin viel deutlicher und aufmerksamer. “Das erklärt diese düstere Präsenz, die hier in Pinevale herrscht. Was meinst du? Ob dieser Kerl, den Alberto loswerden will irgendetwas vorhat, was seine Machenschaften stören würde?“ Wundern würde es sie ja nicht. “Aber wofür macht Alberto das alles? Aus Spaß? Oder wird dieses Dorf manchmal angegriffen und er baut sich eine Verteidigung aus Untoten auf? Hat er andere Pläne?“ Dieser Kerl hatte definitiv ihr Interesse geweckt. Bald schon durfte sie sich selbst ein Bild von diesem Mann machen, ihr eigenes. Das ihrer Kollegin war ja bereits in Stein gemeißelt, doch wie würde dieser Alberto auf sie wirken? Ließen sich vielleicht gar Bündnisse mit ihm schmieden? Ein Magier, der sein eigenes Dorf besaß und Untote aus ihm hochzüchtete, der war doch sicher für irgendetwas zu gebrauchen!
Gekonnt bereitete Ayra ihnen den Weg in die Burg hinein. Zu Thanas Überraschung stand keinerlei Wache am Tor und auch Angestellte suchte sie nach dem Eintreten vergebens. Sie waren ja förmlich gezwungen sich selbst Eintritt zu verschaffen. “Nanu, niemand zuhause?“, fragte die Mahaf verdutzt. Ayra kündigte ihre Anwesenheit dann auch gleich lauthals an. Dabei ließ sie ihrer Abneigung freien Lauf. Wenn man von der Beziehung zwischen den Beiden nichts wusste, so hätte das auch ein Ausdruck von Hassliebe sein können, doch das bezweifelte die Dürremagierin wirklich stark. Suchend ließ sie ihren Blick umherwandern. Zum einen schaute sie sich neugierig um, zum anderen fragte sie sich wo Alberto herkommen würde, wenn er denn dort und nicht auf dem Friedhof war. Plötzlich waren Geräusche zu vernehmen und der Blick Thanas richtete sich auf eine Art Geheimgang oder -Raum, der sich öffnete und aus dem sich beleuchtet von Kerzenschein eine Gestalt edelmütig auf sie zubewegte. Der Auftritt hatte etwas, wenn man ein Faible für Dramatik hatte. Die Mahaf war jedenfalls nicht abgeneigt. Eher ungewöhnlich für sie war es plötzlich die Hand der hübschen Vampirin zu halten. Kurz von dieser Tatsache abgelenkt, richtete sie ihren Blick hinab, dann zum Gesicht der Magierin. Es war scheinbar ihre Anspannung, die sie zu dieser Aktion bewegte. Nun gut, dann nahm sie die Dame eben an die Hand. Vielleicht war es im Umgang mit Alberto ohnehin das Beste dies zu tun, zumindest im übertragenen Sinne. Dennoch fühlte es sich komisch an, eine Hand zu halten, die nicht Eohl gehörte. “Du bist also Alberto? Ich bin Neferet, das ist…“ Ihre freie Hand legte sie zuerst auf ihren Brustkorb, ehe sie damit zur Seite, in Richtung Ayras deutete. “Nun, ihr kennt euch ja bereits. Wir sind da um uns um einen Störenfried zu kümmern.“, leitete die elegante Magierin das Gespräch ein. Gespannt wartete sie darauf, wie der Herr sich ausdrückte und vor allem was für einen Eindruck sie von ihm gewinnen konnte.


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BeitragThema: Re: Dorf Pinevale
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◢ Störenfried ◣

- Quest: B-Rang -

Als sich das Antlitz des nervigsten Störenfriedes überhaupt zu ihnen gesellte, reichte es der Vampirin schon wieder. Musste er jetzt wirklich wieder solch einen Aufzug benutzen, nur um sich selbst wieder Pseudohaft in Szene zu setzen? War das wirklich notwendig gewesen? Klar, es war nun einmal Alberto gewesen, der war für so etwas nun einmal auch immer zu haben, aber das bedeutete schlussendlich nicht, das es auch wirklich so akzeptiert werden musste. Denn wenn man einfach mal schaute, wie sehr der Chef dieses Dorfes sich selbst in Szene setzte, dann wurde schnell klar, das er nur so vor Arroganz strotzte. Das nur er die Macht besaß und sonst niemand anderes, das nur er die höchste Autorität hier an diesem Ort gewesen ist, das wollte er unmissverständlich klar machen und auch zeigen, das er dies konnte. Denn schließlich war er der Auftraggeber gewesen und damit saß er am längsten Hebel überhaupt. Er würde grundsätzlich immer schon beweisen können, wer der Chef war. Und wenn man nicht darauf hören wollte, was er sagte, dann würde er eben einfach auf andere Personen setzen, die dann letztendlich ihrer Entlohnung auch wert gewesen waren. Ja, Alberto war ein wirklich sehr angenehmer Zeitgenosse, bisher hatte noch jeder gern seine Zeit in seiner Umgebung verbracht...

"Alberto ist ein wahnsinniger Spinner, genauso wie der gesamte Rest der Romero. Er hat sich der Nekromantie zum Spaß verschrieben. Er nutzt das Thargun nur aus Lust und Laune, weil es ihn erheitert, wenn er mit den Leichen Scheiße anstellen kann. Er kümmert sich auch nicht um Moral oder das ganze andere Gewäsch. Dafür mag ich selbst zwar auch nicht gerade bekannt sein, aber er setzt diesem Thema sicherlich noch einmal die Krone auf." Antwortete Ayra entnervt, aber deutlich und ehrlich auf ihre Sicht der Dinge, die Alberto so tagein und tagaus in seinem Geschäft so trieb. Das sie nicht unbedingt der größte Fan davon war, konnte man sich vielleicht auch damit herleiten, das sie als Untote selbst bereits verstorben war. Und da sie dadurch eine bestimmte Vorstellung hatte, die sie ganz schnell wieder aus ihren Gedanken streichen wollte. "Wenn es etwas gibt, das nicht so läuft, wie Alberto es wünscht, oder es jemanden gibt, der ihn stört, dann beseitigt er dieses Problem. Denn er ist der Ansicht, das allein er ein entsprechendes Geburtsrecht auf die Dinge besitzt, die ihn interessieren. Um alles Andere kümmert er sich nicht, er erwartet nur, dass man das ausführt, was er will. Vorallem, ohne dumme Fragen zu stellen." Ayra war wirklich nicht sonderlich begeistert von dem Kerl, aber sie hatte keine andere Wahl, als sich heute mit ihm zu arrangieren. Es war nun einmal auch für das Wohl und das Ansehen der dunklen Gilde gewesen. "Ich vermute einfach mal, das unsere Zielperson ihm in irgendeiner Art und Weise im Weg steht. Andere Kausalitäten vermute ich bei diesem Spinner eher weniger." Oh ja, das würde vermutlich nie wieder ein gutes Blatt werden zwischen Ayra und Albeto, dieser Zug war abgefahren und auf diesen würde man vermutlich nie wieder aufsteigen können.

Als Alberto sich schlussendlich näherte, ergriff Ayra der Anspannung wegen die Hand ihrer Kameradin und hielt sich so fest. Sie musste ihre starke persönliche Ablehnung im Moment vergessen und sich mental auf die Konfrontation mit dem Romero einstellen. Und dafür hatte sie nur wenige Sekunden Zeit. Als er dann schließlich vor ihnen stand, begann Neferet sofort zu sprechen, doch ielt Alberto ihr in dieser Sekunde nur die ausgestreckte Handfläche vor das Gesicht. "Bitte... Keine Romane. Ich brauche niemanden, der mich mit Nonsense volltextet. Offenkundig bin ich Alberto, andernfalls wäre ich nicht in dieser Burg. Weiterhin ist mir ziemlich egal wer oder was auch immer du bist. Es gibt ein paar grundlegende Regeln in meiner Anwesenheit. Ich rede, ihr hört zu. Ich frage euch, ihr antwortet. Ich sage nichts, ihr sagt nichts. Ganz einfach. Wenn ihr euch an diese Punkte haltet, dann werden wir auch ganz sicher keinerlei Probleme bekommen." Ayra konnte nicht glauben, was sie da hörte. War sie Arroganz des Romero etwa noch höher geworden? Hatte er sie nicht schon bei Raziel genug genervt? Tat er das gerade wirklich? Die Eurybia konnte in diesem Moment nicht an sich halten, sie packte Alberto am Kragen, ballte die Hand zur Faust und schlug den Mann mit aller Kraft noch auf der Türschwelle mit einem Faustschlag gegen die Wange nach hinten weg. Sie konnte das einfach nicht zulassen. Neferet war bisher so lieb und umgänglich mit ihr gewesen. Da konnte sie diese Resepktlosigkeit ihr gegenüber nicht so im Raum stehen lassen. So lief sie direkt auf den nun am Boden liegenden Auftraggeber zu, packte ihn erneut am Kragen und zog seinen Oberkörper zu sich hoch.

"Was bildest du dir eigentlich ein? Was gibt dir das Recht, in einem solchen Ton und mit einer solchen Respektlosigkeit mit Neferet zu sprechen? Ich habe dir beim letzten Mal schon gesagt, das du es nicht übertreiben sollst. Hüte ab sofort besser deine Zunge. Ansonsten bring ich dich endgültig um. Ich warne dich, Alberto." Abdann lies Ayra von ihm ab und begab sich wieder an die Seite von Neferet, der Zorn stand der Vampira aber deutlich ins Gesicht geschrieben. Alberto reagierte, wie er immer reagierte. "Hehehe, meine Güte, du verstehst wohl gar keinen Spaß mehr, nicht wahr, Ayra? Eines muss man dir lassen, du bist immer noch genauso temperamentvoll. Vermutlich ist es das, was Raziel so an dir schätzt." "Halt einfach die Klappe.." Dann begab sich Alberto direkt wieder zu Neferet und Ayra, diesmal schüttelte er aber nur mit dem Kopf. "Die dritte Tür auf der linken Seite. Bitte geht in den Aufenthaltsraum, ich komme gleich mit den nötigen Unterlagen. Bedient euch in der Zwischenzeit am Rotwein." Wortlos lief Ayra in den Raum, welchen sie auch nur zu gut kannte. Allgemein kannte sie die Burg hier nachezu auswendig. Nichts, was sie wirklich bevorzugte zu wissen. Sie setzte sie auf einen Platz neben Neferet und atmete einmal tief durch. "Neferet... Es tut mir leid. Ich weiß, ich habe versprochen, mich zu beherrschen, aber als er dir so respektlos gegenüber getreten ist, konnte ich das einfach nicht zulassen. Wenn er es schon nicht mit mir macht, dann kann er immer noch dich mit dem nötigen Respekt behandeln, den du verdienst." Kurz schaute die Eurybia beiseite, dann aber blickte sie die Trockenheitsmagierin wieder an. "Vergibst du mir?"



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BeitragThema: Re: Dorf Pinevale
Dorf Pinevale EmptySa 28 Jan 2023 - 14:36







mit @Ayra

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Thana wollte wirklich sehr gerne mehr über diesen Kerl wissen. Nicht nur er, sondern das ganze Dorf hatte es ihr angetan. Sie war wirklich neugierig. Diese düstere Präsenz in Pinevale und dann sprach Ayra auch noch von Nekromantie und Experimenten. Thana fragte sich worauf Alberto es abgesehen hatte und vermutete höhere Absichten und Ziele. Doch die Vampirin schraubte die Erwartungen der Mahaf gleich wieder herunter. Sie sprach davon, dass der Kerl einfach durchgeknallt war und dass er mit Spaß an der Freude an den Toten herumspielte. Das wäre wirklich langweilig… Wenn es denn stimmte. Natürlich war die Expertise der Weißhaarigen nicht wertlos, doch zumindest ein Stück weit waren Zweifel an ihrer Auffassung doch erlaubt. Immerhin war sie sehr stark vorbelastet, aufgrund ihrer Beziehung zu diesem Mann. Es war nicht auszuschließen, dass sie übertrieb oder die Wahrheit einfach nicht erkannte, weil ihre Wut, ihr Zorn auf Alberto sie blendete oder zumindest ihre Sicht verschleierte. Am besten war es doch immer gewesen sich selbst ein Bild zu machen, statt auf die Worte anderer zu vertrauen. Nichtsdestotrotz waren Ayras ein Wegweiser für sie.
Ayra sprach weiter darüber, was für ein schlechter Mensch dieser Alberto doch war und wie sehr sein Auftreten von Arroganz und Verachtung geprägt war. Neue Erkenntnisse brachte das Thana allerdings nicht. Es dauerte jedoch nicht lange, bis sie dem Mann schließlich selbst begegnete und zeigte sie sich ihm gegenüber doch höflich und aufgeschlossen, so verschlug es ihr die Sprache, als sie seine Reaktion zu spüren bekam. Auch wenn Ayra sie vorgewarnt hatte, auch wenn sie ihre Aussagen nicht vollkommen als überdreht und voreingenommen einsortieren wollte, traf es sie wie ein Schlag ins Gesicht. Dieser Mistkerl nahm es sich doch tatsächlich heraus, Thana mit einer Geste zum Schweigen bringen zu wollen. Er hielt ihr seine offene Hand ins Gesicht und fuhr ihr obendrein noch mit seinen eigenen Worten über den Mund. „Keine Romane“, solle sie ihm erzählen, wenngleich er es war, der weitaus mehr schwätzte als sie. Er nahm sich heraus ihr Vorschriften zu machen und ihr zu sagen, dass sie leise zu sein hatte, wenn er sprach und dass sie zuzuhören habe, wenn er etwas von sich gab. Das waren dann auch seine Voraussetzungen dafür, dass sie „keine Probleme“ bekamen. Die Mahaf war außer sich vor Wut, auch wenn ihr diese Gefühlslage zunächst ausschließlich an einem äußerst giftigen Blick anzusehen war. Die Magierin festigte ihren Griff um die Hand ihrer Kollegin. Wenngleich sie diese Geste zuvor selbst als amüsant empfunden hatte, war sie ihr plötzlich dabei von Nutzen den angestauten Frust zumindest ein Stück weit abzubauen.
Es war nicht leicht für die Magierin darauf zu reagieren, derartig angepflaumt zu werden. Privat hätte sie diesem Kerl gezeigt, was sie davon hielt und ihm deutlich gemacht, dass sein Leben am seidenen Faden hielt, doch waren sie im Auftrag der Gilde dort. Sie war sich nicht sicher welchen Stellenwert der Mann für Royal Crusade hatte. Sie konnte und wollte es sich nicht erlauben der Gilde mit einem unprofessionellen Auftritt zu schaden. Ehe Thana also passende Worte gefunden hatte, explodierte ihre Gefährtin vor Zorn. Ayra löste sich von ihr und stürmte auf Alberto zu. Überrascht und für einen kurzen Moment auch wirklich überfordert, beobachtete die Dürremagierin, wie die Vampirin Alberto volle Breitseite ins Gesicht schlug. Selbstverständlich geschah das alles nicht ohne ein paar triftige Worte, die Ayra ihm mit der Faust einzutrichtern versuchte. Es mochte seltsam erscheinen, aber diese Dame fungierte in diesem Moment wie eine Art Ventil für Thanas Frust. Dieser war durch den Ausraster ihrer Kollegin nämlich sehr gedämpft worden. Soweit, dass sie entschied einzuschreiten und dem Zeichen, welches gesetzt wurde, ein weiteres hinzuzufügen. Statt dass Ayra sich aus freien Stücken von Alberto abwendete, zog die Mahaf nämlich mit einer zu sich winkenden Handbwegegung und mit Hilfe von Light Air an den Klamotten der Magierin, sodass sie wie von einer unsichtbaren Hand sichtlich nach hinten gezerrt wurde. “Das reicht.“, sprach die Magierin dabei streng und mit Nachdruck, jedoch mit ausdrucksloser Mimik. Ayra nahm keine Befehle entgegen, doch das war kein Befehl. Sie hatte sie eigenmächtig dazu gezwungen sich von Alberto zu lösen und Gnade ihr, wenn sie sich widersetzte.
Die Tracht Prügel schien bei dem Mann etwas ausgelöst zu haben. Sein vorheriges Auftreten wirkte plötzlich im Nachhinein gekünstelt, gab er sich doch plötzlich freundlicher. Er bezeichnete es als Spaß und wies sie dann an, an einem Tisch Platz zu nehmen. Ja er bat sie sogar, verwendete ausdrücklich das Wort „Bitte“. Thana nahm diese Worte stumm entgegen. Sie nickte bedächtig und wandte sich dann von beiden Anwesenden ab, um sich an den besagten Ort zu begeben. Dort angekommen, nahm die Magierin Platz und auch Ayra gesellte sich zu ihr. Die Vampirin begann sofort damit sich zu entschuldigen, doch die Mahaf mimte die strenge, enttäuschte Lehrerin. “Bedenke, dass jede deiner Handlungen auch Konsequenzen hat. Ist das die Zurückhaltung, die du mir zuvor versprochen hast?“, fragte sie, jedoch rhetorisch, denn bevor die Dame dazu kam zu antworten, sprach sie weiter. “Wie kann ich jetzt noch auf dein Wort vertrauen, hast du mir doch bewiesen, dass du es nicht einhalten kannst? Ich bin durchaus in der Lage selbst für mich einzustehen und jemanden in die Schranken zu weisen, so wahr ich es so will.“, erklärte Thana, nun erst den Blick auf ihre Kollegin geworfen. “Kann man diesen Wein trinken? Oder sollte ich dem Angebot lieber nicht vertrauen?“, sprach sie weiter, mit der offenen Hand auf eine Karaffe deutend. Die erste Frage, die sie tatsächlich auch beantwortet haben wollte. Dass Ayra ihr tatsächlich einen Gefallen getan hatte, würde sie zu einem späteren Zeitpunkt offenbaren. Für den Moment nutzte sie die Ausschreitungen dafür, sich selbst zu profilieren. Die Mahaf stand nun als gefasste, professionelle Magierin da, die vollkommen Herrin der Lage war. Wenn Alberto oder Ayra doch nur wüssten, dass sie selbst nur ganz kurz davor stand, eine riesen Dummheit anzustellen…
Geduldig, innerlich noch immer herunterfahrend, wartete Thana an der Seite ihrer Kollegin erneut auf das Eintreffen des arroganten Mistkerls, damit er ihnen erklären konnte womit sie es bei dieser Mission tatsächlich zu tun hatten.


Genutzte Zauber
Inner Drought
TYP: Lost Magic
ELEMENT: ---
KLASSE: I
MANAVERBRAUCH: 10 (9) für 5 (10) Minuten
MAX. REICHWEITE: Beim Anwender
SPEZIELLES: ---
VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 2, Manaregeneration Level 2
BESCHREIBUNG: Bei dieser grundlegenden Kunst strahlt der Anwender Trockenheit und Wärme aus, um bei Regen oder Schnee nasse und kalte Füße zu vermeiden, die Kleidung zu trocknen, und sich und seinen verfrorenen Kameraden Wärme zu spenden.

Mastery (Support):

Light Air
TYP: Lost Magic
ELEMENT: ---
KLASSE: II
ART: Support
MANAVERBRAUCH: 50 (Volksbonus: 45) pro Minute
MAX. REICHWEITE: 20 Meter
SPEZIELLES: ---
VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 5, Manaregeneration Level 3
BESCHREIBUNG: Aus 5m Reichweite kann der Anwender ein die Luft um ein Objekt herum so aufheizen, dass sie leichter wird als die Luft um sie herum und er das Objekt anhebt. So kann der Magier bis zu fünf Objekte in seiner näheren Umgebung schweben lassen und kontrolliert durch die Luft bewegen. Die maximale Schnelligkeit, mit der Objekte bewegt werden können, entspricht Level 5. Die Stärke, mit der Objekte angehoben werden können, entspricht der Willenskraft des Anwenders bis Level 9.
Mastery (Support):

-54 Mana
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BeitragThema: Re: Dorf Pinevale
Dorf Pinevale EmptyDi 31 Jan 2023 - 20:42



- XI -

◢ Störenfried ◣

- Quest: B-Rang -

Na, das lief ja wieder wunderbar. Wenn Alberto irgendetwas vorab geplant haben könnte, dann wäre Ayra ihm wirklich effektiv auf den Leim gegangen. Denn das sie so schnell durch ihn auf die Palme zu bringen war, das wusste er eigentlich, es war ihm zumindest aber bewusst. Deswegen war es auch nicht weiter verwunderlich, das Alberto mit seiner Art und Weise auch dafür sorgte, das die Vampira sich ihm gegenüber ziemlich schwer tat. Das größte Problem an der Sache war doch, das er damit eigentlich gleich zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen hatte. Denn er hatte zugleich die Autorität von Neferet erfolgreich in Frage gestellt, wie auch dafür gesorgt, dass es einen berechtigten Zweifel am Verantwortungsbewusstsein der Vampirin hatte geben können. Man wollte es dem Dorfoberhaupt sicherlich nicht unterstellen, aber es könnte auch als geplantes Ziel anerkannt werden, was er sich auferlegt hatte, weil er der jugen Vampirin obgleich ihres früheren Aufeinandertreffens noch eine Lektion zu erteilen hatte. Jedenfalls hatte er dazu seine Flügel ausgebreitet und seine Spinnwegen ausgeworfen, das Problem daran war einfach nur, dass er dies auch mit zwei Mitgliedern von Royal Crusade tat, weshalb er sich allgemein recht gut vorsehen musste. Denn auch er wusste, selbst wenn er einzelne Mitglieder persönlich kannte, das sie letztendlich nicht zum Vergnügen zu ihm gekommen waren und das es auch aufgrund dieser Begebenheit immer wieder auch Mitglieder gab, die absolut keinen Spaß verstanden und schon aufgrund ihres Auftretens als äußerst gefährlich galten. Also musste sich der Totenbeschwörer ein wenig mit dem Gedanken auseinandersetzen, besser die Vorsicht walten zu lassen, damit er es verhindern konnte, das es womöglich sogar noch Probleme geben würde. Denn Alberto war schon an einem vernünftigen Auftrag und dessen Erledigung interessiert, er hatte keinerlei Absichten, sich mit den einzelnen Mitgliedern oder der Gilde schlecht zu stellen. Schon allein deshalb nicht, weil die Vampira mit einem gewissen Wendigo bekannt war, von dem Alberto wusste, das er lebte, was ihm wiederum mit einem anderen Wendigo ein ordentliches Geschäft eingebracht hatte. Aber letztendlich zeigte sich, das Alberto in irgendeiner Form schon eine Art Strippenzieher gewesen ist, da bei ihm alle Fäden in irgendeiner Form zentral zusammenführten.

Nachdem Neferet ihren Zauber angewandt hatte, wurde Ayra unsanft nach hinen gezogen, dbei verlor die ehemalige Militatistin jedoch keinen Gesichtsausdruck, sie machte ihre Abscheu gegen sein Verhalten mit ihrer Reaktion nur noch einmal deutlicher. Sie sorgte sich auch nicht darum, was es für ihn als Konsequenz hätte geben können, denn das war gänzlich sein Problem. Auch auf die Anregung Neferets hin mit den Worten 'das reicht' zu agieren, hatte Ayra schlichtweg keine Reaktion parat, da sie sich, - wie allgemein bekannt war -, keinerlei Befehle erteilen lies. Dennoch nahm sie es hin und akzepztierte es, von ihm weggezogen zu werden. Sie hatte schließlich heute auch nicht das Recht auf diese Reaktion, wie sie diese erbracht hatte, wenngleich es für sie ein absolutes Ding der Unmöglichkeit war und sie Neferets Autorität auch weiterhin rigoros verteidigen würde. Schlussendlich im Zimmer angelangt, was Alberto für sie vorbereitet hatte, setzte sie sich an Neferets Seite und dachte über Albertos Worte nach, das sie sich etwas Wein hätten nehmen können. Aber dann, dann begann Neferet mit ihren Anmerkungen, womit sie selbstverständlich mit jeder Silbe absolut recht hatte. Die junge Vampira blickte wie ein trauriges kleines Etwas gen Boden und zeigte, dass sie aufgrund ihrer Aktion beschämt war, vorallem, weil sie ja eben zuvor noch ein Versprechen abgegeben hatte. "Es tut mir leid, Neferet. Wirklich." Ayra wusste, das es eigentlich keinen Spielraum für Erklärungen gab, aber letztendlich mussten diese doch irgendwie her. "Ich... Ich konnte diese Beleidigungen aber nicht einfach so reaktionslos hinnehmen. Nach unseren spannenden Unterhaltungen in der Kutsche, nach dieser interessanten Zeit gemeinsam, konnte ich es einfach nicht zulassen, wie ein Jemand wie Alberto, der gerne seine Spielchen spielt, so dermaßen deine Autorität untergräbt. Das war für mich nicht zu ertragen, nicht mit anzuhören und auch nicht mit anzusehen. Als er die Hand vor dein Gesicht hielt, war das für mich schon zu viel, aber die Worte danach waren einfach unentschuldbar." Natürlich hatte Ayra nun das Gefühl, dass ihre Worte bloß wie eine billige Ausrede dafür klangen, das sie sich nicht an eine selbstgegebene Absprache hatte halten können, aber so war es nicht. Schließlich hatte sie einst mit dem MIlitär zu tun gehabt und gerade für sie spielten Hierarchien eine gewaltige Rolle.

"Letztendlich vertraut mir niemand. Das weiß ich bereits, das musst du mir nicht mehr sagen. Aber ich konnte es eben einfach nicht zulassen. Niemand hat das Recht, in meiner Gegenwart Autoritäten zu untergraben und sich so aufzuspielen. Mach dir keine Gedanken, ich bin in der Vergangenheit schon ohne Vertrauen klargekommen, das werde ich auch noch in der unendlichen Zukunft können. Untot sein tötet irgendwann auch bestimmte Gedanken oder Emotionen ab. Ich gehe nicht davon aus, dass ich es zukünftig noch Wert bin, dein Vertrauen zu genießen." Letztendlich war die Eurybia ohne Selbstreflektion im erneuten Leben. Sie sah in ihrer Art und Weise letztendlich keinen Fehler, auch kein Fehlverhalten. Das war womöglich ihr größtes Problem, da sie es allgemein nicht konnte, dazu war sie nicht mehr fähig. Ob eine so talentierte und erfahrene Magierin wie Neferet dies bemerken würde? "Sorg am Besten für meine Bewusstlosigkeit im weiteren Verlauf dieser Quest. Dadurch wird auch gewährleistet, das ich dir keinen Ärger mehr bereiten kann." Und da schaltete sie wieder in ihre trübsäligen Gedanken, so wie sie immer war. Oder wie sie es zumindest in der militärischen Zeit gewesen ist. Kurz darauf reagierte die junge Frau mit den speziellen Augen aber auch auf die Frage, ob dieser Wein zu trinken war. Sie wusste noch sehr gut, wo Alberto Gläser aufbewahrte, also schanppte sie sich zwei und stellte sie auf den Tisch. Dann schüttete sie ein wenig des Weines in ein Glas. Plötzlich legte sie eine Hand genau in die Mitte ihrer Brust. "Vielleicht ist mit meiner Ermordung vor dreihundert Jahren hier auch ein entscheidender Teil verloren gegangen..." Äußerte sie sich kryptisch. Dann trank sie aus dem Glas und spielte so die lebendig untote Vorkosterin für ihre Questpartnerin. "Er ist ein Vollidiot, aber Alberto würde niemals Wein vergiften. Dafür ist es für ihn eine zu große Leidenschaft." "Ja, da liegst du nicht ganz falsch, meine bezaubernde Untote." Ayra reagierte nicht auf diesen Spruch, sondern setzte sich danach wieder neben Neferet, sagte aber keinen Ton mehr und senkte sogleich auch ihr Haupt. Einzig die Überreste des hastig probierten Weins liefen ihre Mundwinkel sanft hinab, fast schon wie das Blut, was sie von Zeit zu Zeit zu sich nahm...

Alberto tauchte also endlich wieder auf und setzte sie genau gegenüber der beiden hin und provozierte natürlich erneut, wie es auch nicht anders zu erwarten war. Er legte Neferet die Unterlagen zum Questersuchen vor und forderte Verschwiegenheit. "Ich gehe davon aus, das du die kleine Ayra hier anführst? Sie hatte es noch nie so mit Autorität. Mir ist keine Zeit bewusst, an der sie sich je einen Befehl erteilen lassen hatte. Naja, egal." Alberto fixierte nun Neferet. "Ich erwarte absolute Verschwiegenheit, das ist unabdingbar. Was ihr mit de Zielobjekt macht, überlasse ich ganz euch. Eines steht nur fest, hier muss etwas verschwinden. Ganz egal, was auch immer geschieht, ich werde diese Entscheidung tragen. Sorgt ihr nur dafür, das alles problemlos verläuft." Dann schaute Alberto wieder zu Ayra und lies sich den nächsten Seitenhieb, die nächste Provokation einfallen. "Ja, problemlos. Neferet, so hießt du doch, nicht wahr? Das wird mit der kleinen Ayra noch eine Herausforderung werden. Warum lässt du sie nicht hier bei mir? Sie ist bereits tot. Wir können sie gerne noch einmal töten, ihr Körper würde mir sicherlich bei meinen Beschwörungskünsten sehr nützlich sein. Willst du diesen Auftrag nicht lieber allein ausführen? Ich könnte deine Entscheidung in jedem Fall verstehen und auch sofort umsetzen." Diese arge Provokation hatte gesessen. Doch von Ayra kam keine Reaktion. Sie hatte es gehört, das stand außer Frage. Noch immer war ihr Haupt gesenkt, ihre Augen nicht zu sehen, ihr Gesichtsausdruck verborgen. Nun stellte sich aber eine Frage. Auf ihre eigene Art und Weise hatte Ayra an der Tür die Autorität und die Person Neferet an sich geschützt. Vor Respektlosigkeit. Würde Neferet etwas derartiges auch für die Eurybia tun? Denn es war mehr als nur offensichtlich, das Alberto nur darauf abzielte, Ayra mit seinen Worten anzugreifen. So oder so, es lag einzig und allein an Neferet...



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BeitragThema: Re: Dorf Pinevale
Dorf Pinevale EmptyMi 1 Feb 2023 - 8:43







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Ob sie ihr vergebe, fragte Ayra. Sie hatte Mist gebaut, war trotz der Tatsache, dass sie Neferet hoch und heilig versprochen hatte sich am Riemen zu reißen, stattdessen Alberto am Riemen gerissen und ihm eine verpasst. Genau das Gegenteil von dem was sie zuvor gelobt hatte. Nun saß sie da und bat um Vergebung. Die Wüstenkönigin hinterfragte dieses Verhalten, auch wenn ihre Kameradin selbst das nicht tat. Sie versuchte ihr vor Augen zu führen, wie gebrochen die Vertrauensbasis nun war. Ayra versprach sich zusammenzureißen und kaum hatte sie das Dorfoberhaupt gesehen, warf sie all ihre Vorsätze wieder über Bord. Neferet ging es nicht um diese Situation an sich. Dieser Mistkerl hatte verdient was er bekommen hatte. Es ging ihr viel mehr um die weitere Zusammenarbeit. “Dass es dir leidtut, hilft aber auch nicht.“, entgegnete die Magierin streng. “Ich kann nur noch einmal klarstellen, dass ich keinen Schutz brauche. Weder was meine Person, noch was meinen Stolz oder meine Autorität betrifft. Kümmere dich um deinen Kram und lass mich selbst für mich einstehen.“ Die Entschuldigung, die genannten Gründe machten die Situation ja auch nicht besser. Im Grunde genommen war Thana egal warum Ayra so gehandelt hatte. Sie wollte, dass so etwas nicht vorkommt. Nicht noch einmal. Als die Vampirin dann noch meinte, dass sie damit klarkomme kein Vertrauen zu genießen, brachte das die Mahaf innerlich zum Kochen. “Du hast wirklich eine verdrehte Sicht auf die Dinge. Vertrauen ist nicht nur ein Wort, nicht etwas was du hast oder halt nicht. Es bestimmt unsere gesamte Zusammenarbeit. Dich mag das nicht stören. Für mich bedeutet es, dass ich dir zu jeder Zeit auf die Finger schauen muss. Ich muss auf dich Acht geben wie auf ein kleines Kind und nebenbei noch meine eigene Arbeit verrichten.“ Wie Ayra die Dinge sah war für sie unbegreiflich. Sie schlug vor, für ihre „Bewusstlosigkeit“ zu sorgen, was die Quest anging. Damit würde sie dann auch keinen Ärger mehr machen. “Ich frage mich wie du so ein Verhalten an den Tag legen kannst und dann noch hoffst mein Blut zu bekommen…“ Das wollte sie doch. Sie sprach sogar davon, extra motiviert zu sein und bot ihre Dienste oder wer weiß was im Tausch gegen das für sie so kostbare Rot an. Aber nach diesem Ereignis…

Wenigstens als Vorkosterin war Ayra nützlich. Sie antwortete nicht sofort auf die Frage Thanas, sondern schüttete sich erst ein Glas des Weines ein. Dann sprach sie auf kryptischem Wege auf ihren einstigen Tod an, ehe sie etwas des Getränks zu sich nahm. Dann sprach sie davon, dass Alberto sie nicht vergiften würde, nicht so. Ohne dass die Mahaf darauf noch reagieren konnte, stimmte der Hausherr mit ein. Er gab der Vampirin Recht und brachte sie indirekt dazu, sich wieder zu setzen. Entgegen Thanas Erwartungen blieb sie danach einfach stumm und… „bewusstlos“, so wie sie zuvor selbst vorgeschlagen hatte. Ob sie das damit meinte? Nun, ihr Fokus legte sich schnell auf Alberto. Er zog noch einmal über die Weißhaarige her, wobei er mit seinem Kommentar ja nicht allzu weit daneben lag. Dann forderte er Diskretion ein. Thana nahm die Unterlagen an sich, überflog sie aber zunächst nur, während sie weiter den Worten dieses Mistkerls lauschte. Er begann mit seinen Anforderungen an die Quest, ehe er dazu überging weiter auf ihrer Kameradin herumzureiten. Er bot an sie da zu behalten und sich um sie zu kümmern, sie in seine perversen Experimente einzupflegen. Gelassen stand die Dürremagierin auf, wobei sie mit ihren Beinen den Stuhl auf dem sie eben noch saß zurückschob. “Neferet, ja.“, bestätigte sie deutlich verzögert, da sie erst jetzt ihre Stimme wieder erhob. “Aber lasst Ayra meine Sorge sein, nicht Eure. Ich trage die Verantwortung dafür, dass diese Mission reibungslos abläuft und wenn sie Ärger macht, wird es meine Aufgabe sein sie zu zügeln. Wenn Ihr sie für Euch haben wollt, so fragt sie. Sie ist alt genug diese Entscheidung selbst zu treffen.“ Ein sarkastisches Lächeln legte sich auf die Lippen der Wüstendame. Ja, alt genug dafür war sie mit ihren dreihundert Jahren oder was es auch waren definitiv. Außerdem hörte sie ja nicht auf Befehle, die Thana ihr geben würde. Sie hörte nicht einmal auf ihr eigenes Wort. Wenn es hart auf hart kam, musste die Mahaf sie mit Taten dazu bringen, ihrem Wort zu folgen. Wo das indirekte Ziehen am Kragen zuvor herkam, gab es noch weitaus mehr was sie im Stande war zu leisten. Ayra sollte es sich mit ihr lieber nicht verscherzen. Sie mochte sich ihre Art bis dahin gefallen lassen haben, doch sie war noch immer eine S-Rang Magierin Royal Crusades und eine solche wollte niemand zur Feindin haben. “Wir melden uns, wenn wir fertig sind oder weiteren Redebedarf haben.“ Neferet nickte dem Ekelpaket noch einmal zu, ehe sie sich abwandte und den Ausgang ansteuerte. “Komm!“, wies sie Ayra recht schroff an. Wenn sie auf ihrer Einstellung, keine Befehle annehmen zu wollen beharren wollte, würde sie sie erneut dazu zwingen sich zu bewegen. Das würde die Situation sicherlich weiter verschärfen.
Thana wollte ohne Umwege ins Dorf, um die Person aufzusuchen, derer sie sich entledigen sollten. Die Schriftstücke, die Alberto ihr gereicht hatte, konnte sie auch unterwegs noch studieren.

Genutzte Zauber
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MAX. REICHWEITE: Beim Anwender
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VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 2, Manaregeneration Level 2
BESCHREIBUNG: Bei dieser grundlegenden Kunst strahlt der Anwender Trockenheit und Wärme aus, um bei Regen oder Schnee nasse und kalte Füße zu vermeiden, die Kleidung zu trocknen, und sich und seinen verfrorenen Kameraden Wärme zu spenden.

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BeitragThema: Re: Dorf Pinevale
Dorf Pinevale EmptyMo 6 Feb 2023 - 20:29



- XII -

◢ Störenfried ◣

- Quest: B-Rang -

Die Vmpirin schwieg. Sie hatte keinen Grund mehr, zu antworten. Denn sie wusste, das alles, was sie nun sagen würde, mit sehr großer Wahrscheinlichkeit zunächst gegen sie verwendet werden würde. Also musste sie schweigen,eine andere Alternative hatte sie nicht. Aber, es gab schon noch eine Möglichkeit für sie, sich selbst wieder in ein gerades Licht zu rücken. Denn, wenn Ayra sich darum kümmerte, das sie die Erinnerungen an längst vergangene Tage wieder zurückerhalten konnte, dann sollte das auch so sein. Denn für sie gab es nur eine Möglichkeit, sich um sich selbst zu kümmern und so den Erfolg zurückzuerhalten, der ihr eigentlich auch so wichtig gewesen ist. Sie musste ihre alte, verschlossene Hälfte des Militärs wiedererwecken. Aber damit das auch genauso funktionierte wie sie das wollte, musste sie zunächst einmal ihre Sinne herunterfahren und tief durchatmen. Sie hatte sie schließlich nun lange genug provozieren lassen, dieses Verhalten hätte sie schließlich in ihrer alten Brigaderie auch nicht geduldet. Wenn sie sich also daran erinnerte, wie es zu früheren Zeiten unter ihrer Leitung oder unter der Leitung des Kommandaten war, so dürfte es heute auf dieser Quest auch keinerlei weitergehende Probleme geben. Das Einzige, was ihr da noch im Weg stand, war ihr unersätlicher Drang nach Blut, der sich gerade auch deshalb wieder so ausbildete, weil sie eben einfach Durst gehabt hatte. Aber das sollte auch nichts heißen, denn trinken könnte sie später immer noch und vielleicht sogar das Blut, was sie haben wollte. Aber gut, erst einmal ging es für sie darum, nach dieser Quest Thana zu finden und kennenzulernen. Schließlich hatte die Eurybia Schwesternschaft mit Eohl geschlossen und da war es nur mehr als klar, das sie Thana selbst kennenlernen wollte. Aber, eines nach dem Anderen. Zunächst war der weitere Verlauf der Quest wichtig. Alles Andere, was jetzt bis dato auch gewesen ist, konnte man getrost ignorieren.

Denn die Intrigantin konnte an ihrem Verhalten grundsätzlich sowieso keine Fehler erkennen, denn dazu war sie gar nicht in der Lage. Aber, das sollte ja grundsätzlich nichts schlechtes sein, selbst wenn es ihr größte Schwachpunkt war, konnte sie aus diesen Begebenheiten nur noch lernen. Sie schien aber gedanklich abwesend zu sein, während Alberto weiter mit Neferet sprach und mit ihr auch alles Weitere dem Zielobjekt entsprechend regelte. Aber, bloß weil sie so wirkte, war sie das nicht. Denn die Auftragsmörderin der Gilde Royal Crusade hatte sich bereits die nächsten Schritte zurecht gelegt und überlegte einfach, in welchen Schritten sie diese nun anwenden sollte. Schließlich war Neferet nicht gerade gut gelaunt mit ihr, was sie aber auch noch irgendwie umzudrehen zu schaffen versuchen wollte. Schließlich musste es noch etwas geben, was selbst die Dürremagierin noch beeindrucken oder begeistern konnte. Nur was das war, das galt es herauszufinden. Was auch schon Aufgabe genug war zusätzlich zur normalen Quest. Ein volles Programm für die junge Vampira also.

Die Worte, welche Neferet zu Ayra gesprochen hatte und auch die Worte, welche sie mit Alberto gewechselt hatte, hörte sich die Vampira aufmerksam an und beim Gespräch auch aufmerksam zu. Vielleicht gab es dabei schon einen Hinweis, den sie erkennen konnte und der ihr etwas bestimmtes sagen konnte. Selbst, wenn die Tarotspielerin nicht daran dachte, sich vom Schicksal leiten zu lassen, schien es hier und heute ein wenig in die Situation einzugreifen. In jedem Fall war die schärfe der Situation im Moment deutlich spürbar. So kam es auch, das Neferet sie schlussendlich mit einem Wort zum mitgehen anleitete, welchem einem Befehl sehr nahe kam. Nicht gerade das feine Verhalten, musste ein Questleiter doch auch die psychologischen Aspekte einer temporären Partnerschaft stehts im Blick behalten. Und die Eurybia war als Verfächterin der weißen Folter sehr gewandt darin, mit der Psyche von anderen Personen zu arbeiten. Aber, das stand im Moment auf einem anderen Blatt. So liefen sie nun also umher, wieder zurück von der Burg aus zum Dorf, den gleichen Weg zurück, den sie bereits gekommen waren. Dieses Mal jedoch lief Ayra stets einen Schritt langsamer und etwas hinter Neferet versetzt, anstatt direkt neben ihr zu laufen. Diese Entscheidung hatte aber ihre Gründe, denn die Intrigantin brütete bekanntlich gerade etwas aus. Und ganz plötzlich beendete sie die unausweichliche Stille, wie sie es für sich auch entschieden hatte, sie zunächst aufkommen zu lassen.

Als sie zu sprechen begann, erschien ihr Ton ungewohnt direkt, ganz so, wie dieser es grundsätzlich zu Militärzeiten gewesen ist und sie ihre Brigaderie anführen musste. "Was steht in dem Fetzen, den Alberto dir überlassen hat? Vermutlich nur wieder eine ellenlange Auflistung darüber, was man auf keinen Fall an seinem Körper verletzen darf, wenn er getötet wird. Ist ja nicht das erste Mal, das er so etwas unternimmt." Ob dies wirklich in dem Fetzen stand, den der Dorfvorsteher Neferet überlassen hatte, würde sich bald zeigen, aber es erschien Ayra auch nicht unbedingt gänzlich unwahrscheinlich, kannte sie Alberto doch sehr gut. Für sie war er letztendlich wie ein offenes Buch. "Es ist an der Zeit, etwas Ordnung und Disziplin in die Aufgabe zu bringen. Fangen wir also damit an." Es gab in den Augen der Vampira nun genau zwei Optionen, wo sich das Ziel befinden könnte, wenn es sich denn inoch im Dorf aufhielt. Zunächst das heruntergekommene Motel der Stadt oder letztendlich doch der Friedhof. Auch wenn sie den Friedhof für unwahrscheinlicher hielt, ausschließen wollte sie es nicht um jeden Preis. Es war nur beachtlich, das Ayra durch die Konfrontation mit Alberto und der dahingehenden Negativentwicklung für sich selbst bezüglich Neferet mit ihrem alten, militaristischem Selbst reagierte, welches deutlich fokussierter auf das Wichtige war und alles Andere als unwichtig ausblendete. "Hast du eine Beschreibung, wie unser Zielobjekt aussieht?" Dann kniff sie für einen Moment die Augen zusammen, hielt sich eine Fand über die Augen vor das Gesicht und biss sich auf die Unterlippe, sodass diese sogar zu bluten begann. Es gab letztendlich nur ein einziges, aber leider etwas größeres Problem, mit dem sie nun erst einmal wirklich hatte klarkommen müssen und wo sie auch dafür sorgen musste, dass dies nicht sonderlich weiter ins Gewicht fallen würde: Sie hatte einfach Durst...



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BeitragThema: Re: Dorf Pinevale
Dorf Pinevale EmptyDi 7 Feb 2023 - 17:39







mit @Ayra

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Thana ahnte nichts von dem Reboot von Ayras Persönlichkeit. Ihre plötzlich eintretende Verschwiegenheit wertete sie so, dass die Vampirin es einfach für besser hielt, eine Weile zu schweigen. Das war an sich, nach dem Konflikt den sie mit ihrer Art zwischen ihr und Neferet provoziert hatte, auch gar keine verkehrte Idee. Die zwei gerieten zumindest verbal etwas aneinander, da der Mahaf die Art der Weißhaarigen nicht so recht passen wollte. Erst versprach sie etwas, dann brach sie es und dann spielte sie vermeintlich und/oder indirekt herunter, dass sie sich nicht an ihr Wort hielt? Eine sehr seltsame Art, doch das Ergebnis lag ja auf der Hand. Sie konnte Ayra nicht mehr vertrauen und würde es dementsprechend auch nicht mehr tun. Dass ihr dies in einer solchen Situation auffiel, war dabei so etwas wie ein Glücksfall. Niemand war ernsthaft zu Schaden gekommen, niemand und nichts. Also auch nicht ihr Ruf oder der der Gilde. Es war nichts geschehen, was sich nicht wieder hinbiegen ließ. So genoss Thana die Tatsache, dass sie das Reden übernehmen konnte und ihre Gefährtin nicht dazwischen plapperte. Der Austausch mit Alberto war nicht von langer Dauer, was ebenfalls sehr angenehm war. Eines musste sie Ayra nämlich lassen, ihre Einschätzung zu diesem Kerl war wirklich treffend.
Als die beiden Magierinnen die Burg wieder verließen, folgte Ayra ihrer Kameradin, statt Seite an Seite mit ihr zu laufen. Dieser Anblick passte zu der Rollenverteilung, die Thana für die Dynamik der Zwei gerne vorgesehen hätte. Die Vampirin wollte keine Befehle entgegennehmen, doch sie würde es darauf anlegen sie genau dazu zu zwingen. Eine Ebene, in der sie sich auf Augenhöhe begegneten war aufgrund des Vertrauensbruches ja nicht wirklich möglich. Als Ayra die Stille zwischen den beiden Crusadern brach, tat sie das in einem Ton, der vermutlich auch auf eine abgekühlte Beziehung zwischen ihnen hinweisen könnte, jedoch auf einem anderen, tiefergreifenden Ereignis zu tun. Ayra hatte sich geändert. Die Tatsache allein, dass mit Eohl ihre Freundin selbst ähnliche Verhaltensänderungen vollzog, machte Thana stutzig. Mit dieser kühleren, berechnenden Stimme fragte die Weißhaarige, was, beziehungsweise ob etwas Bestimmtes auf dem Zettel stand, der Alberto ihnen gereicht hatte. Die dunkle Magierin, die keinen Augenblick länger in der Burg verbringen wollte, als unbedingt nötig, begann nun erst sich intensiver mit dem Schriftstück auseinanderzusetzen. Statt also direkt zu antworten, richtete sie ihren Blick auf das Geschriebene. Ihre Kollegen sprach derweil „Ordnung und Disziplin“ in die Quest zu bringen, womit sie hoffentlich sich selbst meinte. “Nein, eine solche Auflistung ist es nicht.“, stieß Thana zwischenzeitlich in nachdenklichem Ton heraus, während sie das Geschriebene weiterlas. Als Ayra nach einer Beschreibung des Mannes fragte, schmunzelte sie dann. “Besser. Er hat uns ein Bild gegeben. Hier.“ Thana wandte sich während des Laufens zu ihrer Kameradin um, um ihr das Schriftstück einen Moment vor die Nase zu halten. “Das Geschriebene sind nützliche Informationen für uns. So steht dort beispielsweise, dass er eines der verlassenen Häuser gekauft hatte, dessen Besitzer plötzlich und unerwartet verstorben war. Er scheint sich in dieses Dorf integrieren und es entwickeln zu wollen.“ Das war es zumindest, was die Magierin aus den ihnen gegebenen Informationen herauslas. “Wenn ich das richtig verstehe, wohnt er in der Nähe der Taverne.“ Glücklicherweise dauerte der Weg durch das Dorf ja nicht besonders lange. Je früher sie von diesem Ort weg waren, desto besser. Fand die Mahaf zunächst Gefallen an diesem düsteren Ort, entpuppte er und vor allem sein Herr sich als ein totaler Reinfall. In Pinevale gab es nichts als Tod, Verderben und einen Psycho der sich besonders gerne eben damit auseinandersetzte…


Genutzte Zauber
Inner Drought
TYP: Lost Magic
ELEMENT: ---
KLASSE: I
MANAVERBRAUCH: 10 (9) für 5 (10) Minuten
MAX. REICHWEITE: Beim Anwender
SPEZIELLES: ---
VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 2, Manaregeneration Level 2
BESCHREIBUNG: Bei dieser grundlegenden Kunst strahlt der Anwender Trockenheit und Wärme aus, um bei Regen oder Schnee nasse und kalte Füße zu vermeiden, die Kleidung zu trocknen, und sich und seinen verfrorenen Kameraden Wärme zu spenden.

Mastery (Support):



-54 Mana
+200 Mana

1000 / 1000
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BeitragThema: Re: Dorf Pinevale
Dorf Pinevale EmptyDo 16 Feb 2023 - 21:33



- XIII -

◢ Störenfried ◣

- Quest: B-Rang -

Es war schon immer so gewesen. Der Grundgedanke ans Militär hatte sie letztendlich niemals wirklich verlassen. Irgendwie hatte Ayra noch immer diese verbindung zum Militär, diese strukturelle Denkweise, aber auch diese anpassungsfähige Ausdrucksweise. Für sie gab es in mancher Hinsicht kein Hin und Her, denn es war einfach nur wichtig gewesen, das man etwas ausführte, was einem aufgetragen wurde. So war es zu ihrer Zeit im Imperium Seven auch schon immer gewesen. Die Obrigkeiten der Diktatur hatten ihre Order gegeben und die ausführende Gewalt, eben die Soldaten des Militärs hatten die Aufgabe, eben genau das umzusetzen, was ihnen aufgetragen worden war. Gut, auch wenn Ayra nicht wirklich den Sinn dieser Art und Weise für sich eingenommen hatte, war sie letztendlich niemals selbst Kommandantin gewesen, weil sie sich eben keine Befehle geben lies. Daher war sie auch immer nur sdie Vize-Kommandantin gewesen, welche allerdings selbst mit Autorität glänzen konnte und so wusste, wie man vernünftig anführte und wie man auch entsptechende Befehle gab. Aber denoch tat sie sich obgleich ihrer unbändigen Willenskraft und ihrer klaren Unbeugsamkeit imer sehr schwer damit, einem Wort folge zu leisten, was ihr in einer Art und Weise aufgetragen wurde, was einem Befehl gleich kam. Denn für Ayra war das eine Sache des gegenseitigen Respektes, keine Befehle zu erteilen, sondern höflichst darum zu bitten, etwas auszuführen. Diese Unterscheidung begleitet sie eben auch noch heute auf ihrem langen und steinigen Weg. Denn sie erkennt auch Questaufträge nicht als Befehle, sondern eben als Aufträge an, eben um höfliche Bitten , schließlich konnte sie sich ja auch ganz legitim eintragen und wurde nicht gegen ihren Willen von jemanden dorthin beordert. Das war eben der kleine, aber durchaus feine Unterschied, der aber auch dazu führen sollte, das es für die Eurybia sehr viel einfacher gewesen ist, genau das zu tun, was in einer solchen Situation auf sie zukam. Selbst, wenn sie in einer solchen Situation war, in der sie heute geraten war und in welcher sie sich gegenwärtig auch noch befunden hatte.

"Soso, er hat also ein Bild dagelassen? Dieses Mal scheint er also keinen zweifel erhaben zu wollen, das es auch tatsächlich genau so geschieht, wie er es gerne möchte. Ich habe durchaus etwas Anderes von ihm erwartet, aber es überrascht mich letztendlich auch nicht, das Alberto eben dann doch diese Methdode wählt. Denn Bilder gibt er nur dann mit, wenn er will, das auch wirklich absolut keine Fehler gemacht werden. Ihm scheint dieses Anliegen also wirklich ein wichtiger Punkt zu sein." Die Eurybia betrachtete das Bild, welches sie von Neferet gezeigt bekommen hatte und legte den Zeigefinger an die Unterlippe. Überlegend blickte sie umher, versuchte herauszufinden, welche Wahrscheinlichkeit höher gewesen ist, jetzt ihr Zielobjekt vorzufinden und dafür zu sorgen, das es etwas gibt, was die beiden übernehmen können, damit sie nicht zu sehr fürchten müssen, entdeckt zu werden. Dann begann es doch bei ihr zu dämmern. Denn augenblicklich kennzeichnete sich ein ziemlich schelmisches Grinsen auf ihren Lippen ab, während ihre Vampirzähne leicht zum Vorschein kamen und entsprechend etwas zu sehen waren. "Ja, plötzlich und unerwartet verstorben. Wohl eher gezielt und erwartet in die Fänge des Romero gelangt. Das ist so typisch Alberto. Aber gut, es gibt insgesamt zwei Häuser, welche auf diese Beschreibung passen. Denn die Taverne liegt etwas abseits gelegen , hat jedoch zwei Wohnhäuser direkt neben sich. Eines auf der linken Seite und eines auf der rechten Seite, sozusagen eine Versicherung gegen abendliche Bedrohungen. Wenn du mich fragst, völlig übergeschnappt, denn was soll hier schon geschehen, in neun von zehn Fällen ist sowieso Alberto selbst der Mörder, während der letzte Fall ein Unfall ist, also von daher." Ja, Ayra hatte nun wirklich keine große Meinung von Alberto, aber sie versuchte auch, weiter zu erörtern, welches der beiden Häuser es denn sein könnte. So nahm sie Neferet mich sich und führte sie zur Taverne, um ihr auch die beiden Häuser zu zeigen. Sie deutete auf die beiden Bauten, in denen auch bei beiden die Lichter brannten.

"Dort sind die beiden Ausgangspunkte. Wir haben jetzt die glorreiche Qual der Wahl, und auf das Glück zu verlassen und eines der Häuser auszuwählen, wo wir alles töten, was wir darin vorfinden und mit einem Entdeckungsrisiko von etwa fünfzig Prozent rechnen könnten. Die alternative Möglichkeit ist, wir wählen einfach beide Häuser, töten darin alles was sich bewegt und halten so das Risiko, entdeckt zu werden, in einer Wahrscheinlichkeit, die gegen Null geht, während der Rest als Kollateralschaden bleibt und als weiteres Geschenk für Albertos Nekromantie gesehen werden kann. Aber, die Entscheidung obliegt ganz allein dir, Neferet? Was sollen wir tun?" Die Vampira war bereit, alles im Namen der Quest auszuführen, war aber durchaus daran interessiert, welche Methode Neferet als legitime Anfüherin der Quest nun als die sinnigere Entscheidung ansehen würde. Egal, was sie nun auch entscheiden würde, die ehemalige Vize-Komandantin würde sich an die Arbeit machen...



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BeitragThema: Re: Dorf Pinevale
Dorf Pinevale EmptyFr 17 Feb 2023 - 8:42







mit @Ayra

13 | 15
Nachdem die Besprechung mit Alberto, diesem wirklich unangenehmen Gesellen abgeschlossen war, ging es endlich wieder nach draußen. Das war aber auch eine Achterbahn der Gefühle. Erst deutete sie die Beschreibung Ayras als gar nicht so verkehrt. Dieser Typ vermochte wohlmöglich ein seltsamer, aber interessanter Geselle zu sein. Dann aber lernte sie ihn selbst kennen und zwar auf eine denkbar unangenehme Art und Weise. Dieser Kerl brachte das ohnehin schon heiße Blut der Magierin förmlich zum Kochen, also vor Wut. Als diese erste Kontaktaufnahme dann aber abgeschlossen war, war dieser Alberto zumindest wieder ertragbar. Ob sie aber wirklich freiwillig den Kontakt zu ihm halten wollte war fraglich. Zumal er mit seinen Leichen ja scheinbar eher wie ein neugieriges Kind herumspielte. Er schöpfte gar nicht das volle Potenzial aus, welches es ihm bot. Er war ein Trottel. Aber er hatte Thana zumindest in einer Sache die Augen geöffnet und das war der Umgang mit Ayra. Sie hatte ihr so viel versprochen und alles wieder vergessen, als sie Alberto gegenüberstand. Ihre Motive dafür klangen edel, denn sie wollte das Antlitz der Mahaf schützen, doch diese Motive waren ebenjener vollkommen egal. Thana konnte ihrem Wort nicht trauen, das war die Schlussfolgerung die sie aus der Situation zog. Sie musste diese Quest nicht nur in die eigene Hand nehmen, sondern auf ihre Gefährtin aufpassen wie auf ein nerviges Kleinkind. So hatte sie sich die Arbeit in diesem Dorf definitiv nicht vorgestellt.
“Ja, es scheint ihm wohl sehr wichtig zu sein. Vielleicht fühlt er sich tatsächlich von diesem Mann bedroht. Ob er nun das Dorf umkrempeln will oder es sich bei ihm vielleicht gar um einen Rune Knight handelt, der ihm auf die Schliche kommen mag? Dann wäre es allerdings keine Lösung ihn einfach umzubringen… Ist ja auch egal. Dies ist nur ein Auftrag und zwar ein sehr einfacher. Dieser Kerl muss sterben, mehr hat uns nicht zu interessieren.“, sprach die Magierin, während die Zwei sich weiter in Richtung der Taverne bewegten. Dass der Kerl das Haus „zufällig Verstorbener“ erworben hatte, hielt Ayra jedenfalls für einen schlechten Scherz. Für sie war es offensichtlich, dass die ursprünglichen Bewohner dem grotesken Spiel Albertos zum Opfer gefallen waren. Zugegeben, das klang wirklich denkbar, aber spielte für Thana eigentlich keine Rolle. “Möglich…“, schob sie daher eher uninteressiert zwischen die Ausführung ihrer Kollegin, die dann die Lage der Taverne hinterfragte. Ayra führte Neferet jedenfalls zu besagter Taverne, denn dort irgendwo würde ihr Zielobjekt sich vermutlich aufhalten. Die Vampirin legte ihrer Gefährtin zudem zwei Optionen dar, die in ihren Ohren jedoch nicht ganz richtig klangen. “Was hält uns denn davon ab, einfach in das erste Haus zu spazieren und zu schauen, ob er da ist? Warum müssen wir gleich jeden umbringen der uns über den Weg läuft? Wir können genauso gut wieder gehen und das zweite Haus erkunden.“, sprach die Mahaf, während sie bereits eines der beiden Gebäude ansteuerte. Spielt es eine Rolle? Sie hatte kein Problem damit gesehen zu werden. Neferet zerrte an dem morschen Holz der Tür, welche daraufhin sogar aus dem Schloss sprang. “Ist nicht einmal abgeschlossen.“, grinste sie Ayra über die Schulter entgegen. Jedenfalls war sie nicht mehr abgeschlossen. Diese Häuser waren wohl baufällig. Oder aber Alberto hatte sie mit Absicht so leicht zugänglich gestaltet, weil es seinen perversen Späßen entgegenkam. “Nach mir.“, erklärte die Magierin arrogant, woraufhin sie ihrem Wort Taten folgen ließ und eintrat. Dabei wartete sie noch auf eine Erklärung ihrer Gefährtin. Sie erwartete Argumente dafür, warum sie unnötig viele Menschen töten sollten. Nicht, dass sie damit Probleme hätte, doch kam das nicht dem Necromancer entgegen, der mit diesen Leuten dann herumexperimentierte? Nachdem Thana den Kerl kennengelernt hatte, verspürte sie nicht unbedingt das Bedürfnis ihm mehr Gefallen zu tun als wirklich notwendig waren. Eleganten Schrittes erklomm Thana die erste, knarzende Treppe des Hauses. Was sie darin wohl erwartete?


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MAX. REICHWEITE: Beim Anwender
SPEZIELLES: ---
VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 2, Manaregeneration Level 2
BESCHREIBUNG: Bei dieser grundlegenden Kunst strahlt der Anwender Trockenheit und Wärme aus, um bei Regen oder Schnee nasse und kalte Füße zu vermeiden, die Kleidung zu trocknen, und sich und seinen verfrorenen Kameraden Wärme zu spenden.

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