Typ: Siedlung Besitzer:Alberto Romero III Beschreibung: Hoch oben im Norden von Fiore liegt das Dorf Pinevale. Besucht man dieses Dorf, so könnte man denken, das man in die Vergangenheit reist, denn in den letzten paar hundert Jahren hat sich hier nicht viel geändert, die Menschen leben einfach so, wie sie es schon immer getan haben und ihnen ist es relativ egal, was in der modernen Welt so los ist, sie stören sich nicht an der Moderne der großen Städte. Das Dorf wurde vor über dreihundert Jahren von der Familie Romero gegründet, die selber in der kleinen Burg Pinevale lebten und dies auch bis heute noch tut. Das Dorf besteht dabei nur aus ein paar Häusern, etwa fünf am Stück. Dies sind die Wohnhäuser der wenigen, verbliebenen Bewohnern des alten Dorfes. Von dort aus Handeln sie untereinander mit verschiedenen Waren und hier und da lässt sich auf dem in der Mitte des Dorfes gelegenen Marktplatzes auch mal ein Händler von außen Blicken, dies ist für die Dorfbewohner dann meist der interessanteste Tag des jeweiligen Jahres, denn viele Fremde besuchen das Dorf nicht.Doch sollte einmal ein Fremder sein Gesicht in dem Dorf zeigen, so wird dieser, anders als man erwarten würde, mit offenen Armen von den Einwohnern von Pinevale empfangen, denn Fremde bringen meist interessante Sachen aus der Außenwelt mit. Für Besucher und Händler haben die Einwohner sogar eine kleine Herberge hergerichtet in der man für ein paar Tage günstig unter kommen kann. Eine Sehenswürdigkeit des Dorfes ist nicht nur die Burg Pinevale, sondern auch der Dorffriedhof, auf den man die verschiedensten Gruften und Gräber aus den unterschiedlichsten Zeitaltern betrachtet kann, man sollte dabei jedoch nicht vergessen, das es sich hier immer noch um einen Friedhof handelt, man sollte sich demnach dort vernünftig benehmen. Pinevale lebt von der jagt und dem Anbau von Wintergemüse, die Händler bringen ab und zu andere Waren zum überleben. Derzeit leben etwa dreißig Personen in diesen Dorf dauerhaft, eine davon ist der derzeitige Anführer des Dorfes Alberto Romero III.
Changelog:
21.02.2023 - Das rechte Haus neben der Dorftaverne ist beinahe bis auf die Grundmauern niedergebrannt und nicht mehr bewohnbar. Eine Ruine, die sich in das düstere Bild des Dorfes einpflegt.
spricht | denkt | magie
Stimme | Thema | Thema 2
Zuletzt von Raziel am Mi 25 Okt 2023 - 13:39 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
War es wirklich so schwierig gewesen, sich einfach danach zu richten, was das Militär einst sagte? Nun gut, vielleicht war Neferet nicht wirklich bekannt damit, wie es sich in einem Militärdasein anfühlte und was es bedeutete, sich selbst und auch alle anderen Personen in der Verantwortlichkeit zu führen. Die Vampira hatte das jahrelang gemacht und eine sehr große Erfahrung davon getragen, wie so etwas ging, aber vermutlich hatte sie auch gemerkt, das es noch einen kleinen Fehler in dieser Sache gab. Denn natürlich hatte der Militärgedanke auch den Weg verbunden, der sie einst ans Ende setzte und sie erkennen lies, dass das Leben nicht mehr weiter zu führen war. Schließlich war sie in Ausübung ihrer militärischen Pflichten zunächst entführt und dann auch in einer getarnten Befreiungsaktion, die von Anfang an blutig unterdrückt werden sollte, von ihren eigenen Kameraden und Verbündeten getötet worden. Killed in Action, wenn man so wollte, von den eigenen Kameraden verraten, vom eigenen Vater ermordet, dessen eigene Loyalitt und militärische Ehre weitaus wichtiger war, als die Unversehrtheit seiner eigenen Familie und seiner einzigen Tochter. Das war natürlich ein Konflikt, der irgendwie negativ in den Gedankengängen der jungen Vampira vorherrschte, setzte dieser doch immer wieder den wundrn Punkt einher, dass dsas bedingungslose Gehorchen und Ausführen von Anweisungen sie an eben jenen Punkt gebracht hatte, der ihr letztendlich ihr kostbares Leben kosten sollte. Also war es nur mehr als logisch und für sie unabdinbar, das es noch andere Dinge gab, außer eben das, was von einer Person seit jeher erwartet wurde: Der bedinungslose Gehorsam. Denn genau das wird man so leicht auch niemals bei ihr finden, da sie sich ja keinerlei Befehle erteilen lässt, was aber aufgrund ihrer derartigen Erfahrung nicht weiter verwunderlich sein sollte. Aber dennoch hatte sie ihre Militärgedanken weiter und und jetzt auch noch immer aktiv angewandt, um diese Quest erfolgreich zu Ende bringen zu können, nachdem Alberto sie ja schon so sehr an den Rand des Wahnsinns getrieben hatte mit seinen ständigen Provokationen und Spielereien.
"Für Alberto zählen keine wirklichen Gründe. Er macht das nur aus Lust und Laune heraus. Denn er weiß, das er Macht besitzt und genau das ist der Punkt. Er kann mit dieser Macht nicht umgehen. Wobei auch er letztendlich nur ein Beispiel von Vielen ist, denen die Macht, die ihnen irgendwie in den Scho´ß gefallen ist, nicht Herr geworden sind. Es ist also mehr eine bemitleidenswerte Sache, nicht mehr und nicht weniger." Stellte die Vampira offenkundig sehr herablassend über das Oberhaupt dieses Dorfes hier fest. Aber, sie sollte damit ja auch recht behalten, schließlich kannte sie den Irren schon wirklich sehr gut und genau das war auch der zentrale Punkt, warum sie es eigentlich von Anfang an nicht wolte, sich diesem Ort nähern zu müssen. Denn sie hatte von Anfang an irgendwie im Gedanken, dass sich so etwas hier abspielen würde, aber genau das war auch irgendwie das, was sie von Alberto erwartet hatte. Wenn sie wieder nach Hause kommen würde, hatte sie erst einmal eine Menge mit @Raziel zu besprechen, schließlich sollte dieser dem dummen Dorfoberhaupt noch einmal einen Besuch abstatten. Dafür würde sie letztendlich schon irgendwie Sorgen.
Interessanterweise, aber dennoch auch bedauernswerter Weise stellte Neferet die Frage, warum sie denn gleich alle töten mussten? Nun, das war durchaus schon eine berechtigte Frage, wenngleich sie aber auch eine Entscheidung benötigte, welche letztendlich so oder so von Neferet hätte getroffen werden müsste. Dennoch antwortete Ayra auf diese Frage, wenngleich sie nicht verstand, was denn im allgemeinen dagegen sprechen würde, genau das zu tun? "Es ist nicht so, als wenn es mich großartig interessiert, wenn wir auffallen oder gesehen werden. Aber ich habe in der Vergangenheit grundsätzlich erbarmungslos gearbeitet. Alles, was sich zwischen mich und mein Ziel gestellt hat oder im Weg war, wurde von mir oder meiner Truppe eliminiert. Legitimierungsgrund? Klassischer Kollateralschaden. So wenig Risiko wie möglich eingehen, um das Ziel zu erreichen. So wenig Risiko wie möglich eingehen, um keine unnötige Aufmerksamkeit zu erregen. Und in einem abgeschlossenen Bereich wird eine Leiche wohl kaum nach Hilfe rufen können." Das war durchaus eine sehr legitime Ansicht, wenn sie auch damit einherging, das die Umbarmherzige dafür bekannt war, nicht gerade gnädig zu sein. So wie sie es schilderte, war sie in der Vergangenheit zu Lebzeiten wirklich gewesen. Sie kümmerte sich auch schlichtweg nicht um das, was ihr im Weg stand. Auch das die Tür nicht abgeschlossen war, verwunderte Ayra wohlgemerkt überhaupt nicht, ihr war es klar gewesen. Neferet bat sich nun auch selbst darum, vorzugehen und Ayra folgte wortlos. Da sie nun die ersten Schritte ins Haus begeben hatte, sprach sie nun nicht mehr, damit sie so wenig Geräusche wie nur möglich verursachen konnte. Dennoch blickte sie sich um und sicherte den ersten Raum nach ilitärischen Grundregeln ab, der sich ihnen entgegenstellte, doch darin befand sich keine Menschenseele. Sie mussten sich also weiter im Haus umschauen...
Ob Alberto diesen Mann nun aus Lust und Freude umbringen lassen wollte oder es tatsächlich Gründe dafür gab, spielte im Endeffekt ja auch keine Rolle. Er hatte den Auftrag an Royal Crusade weitergegeben und sie waren da um diesen zu erledigen. Die Zwei wurden nicht dafür bezahlt Fragen zu stellen, sondern dafür diesen Kerl zu beseitigen. Dennoch konnte man davon ausgehen, dass ein solcher Mann wie Alberto auch töten lassen würde, wenn er sich in irgendeiner Form Bedroht fühlte. So etwas regte die „Lust“ daran schließlich auch sehr an. Mit dem was Ayra sonst noch über Macht und den Umgang damit sagte, dem stimmte Thana hingegen zu. Viele Leute strebten nach mehr und mehr Macht, nur um letztlich ganz trunken davon zu sein und falsche Entscheidungen zu treffen. Vermutlich war es ein Leichtes auch gildenintern Musterbeispiele für so etwas zu finden. Ganze Königreiche wuchsen und wuchsen durch Macht heran. Doch genauso gut konnten sie daran dann wieder zu Grunde gehen. Genau das konnte Alberto passieren. Er baute sich in diesem toten Dorf seine Macht auf, er spielte damit herum, doch am Ende konnte dieses Dorf über ihm zusammenstürzen und ihn unter den Leichen und dem Schmutz, den er erzeugt hatte, begraben. Es interessierte Thana, was genau Ayra dazu bewegte einfach alle Leute zu ermorden, die ihnen in beiden Häusern begegneten. Es war nicht so, dass sie selbst da Skrupel hatte genau so vorzugehen. Die Vampirin aber war eine seltsame und komplexe Frau. Es reizte die Mahaf sich ein wenig mit ihr auseinanderzusetzen, zumindest solange, bis es ihr zu viel wurde. Sie hatte ja bereits angedeutet, dass sie sich nicht alles gefallen lassen wollte. Respektierte die Magierin zunächst ihr Problem mit Autorität, setzte sich Thana dann doch über jenes hinweg um der Weißhaarigen ihren Willen aufzuzwingen. Das fand zwar nur in kleinem Ramen statt, als sie Ayra von Alberto wegriss, doch es deutete bereits an wozu die Crusaderin noch bereit wäre. Weitere Streitpunkte waren allerdings vorerst nicht mehr zu erwarten. Sie würden nun diesen Kerl in den Häusern suchen, den sie erledigen sollten, den Auftrag beenden und damit ging ihr Besuch in Pinevale dann eigentlich auch schon zu Ende. Thana nickte jedenfalls bestätigend, als ihre Kameradin ausführte warum sie nichts davon abhielt einfach alles und jeden niederzustrecken, was leider zur falschen Zeit am falschen Ort sein würde. Das war für diese unbeteiligten Opfer dann wohl… Schicksal. Die Mahaf erwischte sich selbst dabei, wie ihre Gedanken kurz zu Itami, Ravnika und Eohl wanderten. Ein bedeutungsschwangeres Wort, auch wenn sie selbst noch nicht so ganz fassen konnte, was oder wie viel ihr dieses Wort wirklich bedeutete. Ohne dass sich die Zwei abgesprochen hätten, ließen sie mit dem Betreten des Hauses erst einmal Funkstille walten. Vermutlich war es auch einfach instinktives Handeln. Immerhin zog man gleich mehrere Vorteile daraus, sich möglichst leise voran zu arbeiten. Zum einen hörten Anwesende einen nicht kommen, also waren sie unvorbereitet. Zum anderen konnte man selbst viel besser lauschen wo sich vermutlich jemand befand. Während Ayra taktisch versiert arbeitete und die Räume sicherte, schritt die Mahaf mit Selbstsicherheit und Arroganz einfach voran, ohne sich auch nur darum zu scheren wo und wann ihnen jemand auflauern könnte. Solle man sie doch ruhig angreifen. Als wenn auch nur eine Person in diesem Kaff ihr das Wasser reichen oder ihr bedrohlich werden könne. Ja, diese Machttrunkenheit… Ein paar weitere Türen zu Räumen wurden gewaltsam aufgestoßen und die Personen, auf die die zwei Magierinnen stießen, zeigten sich empört und aufgewühlt. Sie hatten Fragen, das war ja nicht verwunderlich. Thana aber interessierte sich nicht an ihnen. Mit einem Blick war festzustellen, dass es sich bei ihnen nicht um den gesuchten Mann handelte. Solle Ayra ihren Leben ein Ende bereiten oder es lassen. Auch das war ihr vollkommen egal. Als die Mahaf schließlich eine letzte Türe aufstieß, fiel ihr Blick auf eine Gestalt, die sich von einem Schreibtisch erhob und überrascht herumfuhr. “Was ist denn das für ein Lärm?!“, empörte er sich. Thana musterte den Mann einen Augenblick wortlos, was dein Kerl natürlich stutzen ließ. Grade wollte er erneut seine Stimme erheben und noch einmal nachhaken, da streckte die Magierin ruckartig ihren Arm vor. Mit Light Air riss sie eine Kommode von ihrem Platz, um sie dem Mann entgegenzuwerfen. Das Möbelstück haute den Kerl förmlich von den Socken. Es schlug ihn gegen die Wand und begrub ihn dann unter sich. Mit einem weiteren Nutzen des Zaubers beförderte Thana noch ein Bücherregal auf das Opfer hinauf. Dann atmete sie tief ein. Ihren mit Pyrocumulonimbus vermischten Atem pustete sie dann auf das Mobiliar, welches genauso wie die Vorhänge dahinter sofort in Flammen aufging. “Das sollte es gewesen sein.“, sprach die Magierin trocken und ruhig, ohne sich überhaupt zu vergewissern ob die Vampirin ihr noch gefolgt war. Einen Moment würde die Mahaf noch innehalten, um sich zu vergewissern, dass dieser Kerl nicht doch wieder zu sich kam und es schaffte sich zu befreien. Als Königin der Wüste, als Dürre- und Feuermagierin machte ihr die Hitze, die durch das stetig wachsende Feuer entstand, wenig aus. Außerdem war es für sie ein Leichtes auch noch im letzten Moment das Haus zu verlassen und sich so in Sicherheit zu bringen. Wie erging es dabei wohl ihrer Kameradin?
Genutzte Zauber Inner Drought TYP: Lost Magic ELEMENT: --- KLASSE: I MANAVERBRAUCH: 10 (9) für 5 (10) Minuten MAX. REICHWEITE: Beim Anwender SPEZIELLES: --- VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 2, Manaregeneration Level 2 BESCHREIBUNG: Bei dieser grundlegenden Kunst strahlt der Anwender Trockenheit und Wärme aus, um bei Regen oder Schnee nasse und kalte Füße zu vermeiden, die Kleidung zu trocknen, und sich und seinen verfrorenen Kameraden Wärme zu spenden.
Mastery (Support):
Mastery-Stufe I: Dauer der Fähigkeit erhöht sich um 50%. [+2,5 Minuten] Mastery-Stufe II: Dauer der Fähigkeit erhöht sich um 50%. [+2,5 Minuten]
Light Air x2 TYP: Lost Magic ELEMENT: --- KLASSE: II ART: Support MANAVERBRAUCH: 50 (Volksbonus: 45) pro Minute MAX. REICHWEITE: 20 Meter SPEZIELLES: --- VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 5, Manaregeneration Level 3 BESCHREIBUNG: Aus 5m Reichweite kann der Anwender ein die Luft um ein Objekt herum so aufheizen, dass sie leichter wird als die Luft um sie herum und er das Objekt anhebt. So kann der Magier bis zu fünf Objekte in seiner näheren Umgebung schweben lassen und kontrolliert durch die Luft bewegen. Die maximale Schnelligkeit, mit der Objekte bewegt werden können, entspricht Level 5. Die Stärke, mit der Objekte angehoben werden können, entspricht der Willenskraft des Anwenders bis Level 9.
Mastery (Support):
Mastery-Stufe I: Startreichweite von Berührung auf 5 Meter Mastery-Stufe II: Stärke des Zaubers +1 Mastery-Stufe III: Stärke des Zaubers +1
Pyrocumulonimbus TYP: Elementarmagie ELEMENT: Feuer KLASSE: II ART: Fernkampf MANAVERBRAUCH: 40 (36) MAX. REICHWEITE: 5 Meter SPEZIELLES: - VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 5 BESCHREIBUNG: Durch einen Schlag, einen Tritt oder starkes Pusten erzeugt der Anwender mit seinem Körper eine Feuerwolke die sich von seinem Körper aus ausbreitet, wodurch sich die Luft plötzlich so erhitzt, dass sie einen Knall von sich abgibt. Die Feuerwolke verflüchtigt sich daraufhin gleich wieder. Als Magier mit Nahkampffähigkeiten lässt sich dieser Zauber perfekt in den Fluss eines Nahkampfangriffs einbetten. Die Geschwindigkeit der Ausbreitung ist gleich der Willenskraft des Zauberers mit einem Maximum von 6.
Wenig Skurpel. Wenig Einfühlungsvermögen, noch weniger Gnade und absolut gar keine Barmherzigkeit. So war es in dieser Situation und in diesem Moment. Aber, was war das denn überhaupt für ein Gedanke, den man da haben könnte? Oder den man da hätte haben können? Denn so etwas verdiente keinen verschwendeten Gedanken an etwas, was man sowieso nicht tat. Denn Ayra wusste und das wusste sie wirklich sehr gut, was das Schicksal in diesem Moment für die Personen in diesem Haus übrig hatte. Nämlich absolut gar nichts. Die ehemalige Militaristin konnte sich schon denken, wie schnell sich Neferet um das große Problem kümmern konnte. Und wie schnell sie sich auch um das Problem kümmern würde. Irgendwie erinnerte Neferet die Vampira auch an irgendjemanden, den sie kannte. Ja, sie musste auch nicht sonderlich lange nachdenken, denn die Intrigantin wusste sofort, wen sie meinte, also an wen sie denken musste, wenn sie Neferet so zielstrebig wie sie war, beobachtete. Denn es gab für sie durchaus mehr als nur eine überraschung, aber der Grundgedanke daran kam ihr bereits recht schnell, nachdem sie erkannt hatte, sie rigoros und zielstrebig die Magierin einfach hatte sein können. Und die Person, an die sie dachte, war dem schließlich auch nicht ganz unähnlich gewesen. - Zumindest früher nicht. Es war aber eine sehr interessante Situation, die sie sich hier eröffnete und deshalb tat sie auch gut daran, nur zu beobachten. Denn, daraus konnte sie am Ehesten die wegweisenden Schlüsse ziehen. Außerdem war es im Allgemeinen auch gut, wenn sie der Questführerin letztendlich die wichtigen Aufgaben überlassen würde, schon allein aus Respektsgründen.
Wortlos durchsuchte die ehemalige Militaristin im strategischen Stil Raum für Raum nach Feindpräsenz, aber jeder Raum war negativ, was schon ein wenig überraschend gewesen ist. Die junge Dame verlies sich jedoch nicht auf so etwas, sondern einzig und allein auf ihre Erfahrung, die sie in den letzten dreihundert Jahren so fleißig gesammelt hatte. So beobachtete sie ebenfalls wortlos, die gnadenlos sich Neferet mit dem letztendlichen Zielojekt, welches sie schlussendlich aufgespürt hatte, umging und die Person erledigte. Begraben und vermutlich mehrere gebrochene Knochen. Kein schneller Tod, aber durchaus eine effektive Variante. In Verbindung mit dem nun gelegten Feuer der Dürremagierin einfach nur eine astreine Kombination, der es nicht viel zu unterstützen erforderte. So blickte Ayra auch weiterhin wortlos daher, als Neferet sich quasi im letzten Moment aus dem Staub machte, als das Haus lichterloh in Flammen aufging. Und die Vampira selbst? Sie verwandelte sich in eine Fledermaus und hatte somit keinerlei Probleme, das Haus zu verlassen. Sie war selbst zu keiner Zeit in Gefahr. Ihre Bat Form war eben immer wieder zu etwas gut. Draußen angekommen flog sie zur Anführerin und materialisierte sich wieder in ihre vampiristische Ausgangsform, während sie an eine andere Hauswand angelehnt war und ihre Arme vor der Brust verschränkt hatte.
"Wir sind uns ähnlich..." Ja, Neferet erinnerte Ayra mehr und mehr an ihr früheres militärisches Selbst und das war eine interessante Sache. Sie sah, wie sie selbst einst gewesen ist und diese Erkenntnis brachten sie innerlich zum Lächeln. Denn es zeigte ihr irgendwo auch, dass selbst diese Eleganz einer Neferet für Ayra nicht unerreicht bleiben würde. Sie musste sich nur anstrengen. "Du erinnerst mich sehr an mein früheres militärisches Ich. Immer zielstrebig voraus, keine halben Sachen, keine unnötigen Wartezeiten. Es ist angenehm, so etwas noch einmal erleben zu dürfen." Zwischen ihren Fingern des Handschuhs hielt sie eine Tarotkarte. Jene, die das Schicksal hier symbolisierte, eine solche, die charakterisitisch für die Beendigung dieser Quest stand. "Diese Karte, der Magier. Der Magier symbolisiert Selbstvertrauen, Willen, zeigt einen Menschen, der sich seines Könnens absolut bewusst ist und deswegen gelegentlich zu ein wenig Überheblichkeit tendiert. Exakt gedeutet. Denn all dies bezeichnet Alberto sehr gut. Vorallem die letzte Deutung, Überheblichkeit." Aber man konnte diese Karte auch noch auf Neferet und Ayra selbst gerichtet, lesen und deuten, denn für beide sprach sowohl die erste, wie auch die letzte Deutung. Sie hatten nur unterschiedliche Wege und Verpflichtungen, symbolisierten letztendlich persönlich etwas völlig Anderes.
"Nun denn. Die Quest ist damit wohl beendet. Nun muss ich damit beginnen, endlich Thana zu begegnen. Das hat für mich höchste Priorität." Nachdem alles Weitere erldedigt worden war, machten sie sich wieder auf zur Kutsche, die sie zuerst hierher gebracht hatte. Zunächst tauchte auch der Kutscher selbst wieder auf, Ayra hingegen hatte aber schon etwas in Gedanken. Denn sie öffnete die Tür der Kutsche, während sie direkt danach den Handschuh auszog, ihre Handfläche ausstreckte und diese Neferet reichte, ähnlich wie Adelige in ein Fahrzeug oder Gefährt geführt werden. "Bitte, Lady Neferet. Nach Euch." Gab die Vampira deutlich von sich, ehe sie mit ihrem Oberkörper auch leicht verbeugt stand und ihren Blick so gen Boden richtete. Sie wartete, bis Neferet eingestiegen war, stieg danach selbst in die Kutsche ein und nahm erneut gegenüber der Leiterin Platz. Sie lehnte sich seiltlich gegen das Fenster, stützte ihr Kinn auf Arm und Handfläche ab und blickte nachdenklich ins Nichts hinaus. Von Blut oder ähnlichem war aber absolut keine Rede mehr...
Bat Form TYP: Elementlose Magie ELEMENT: - KLASSE: III ART: Support MANAVERBRAUCH: 100 pro Minute MAX. REICHWEITE: selbst SPEZIELLES: Dieser Zauber kann nur von Vampiren erlernt werden VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 6, Manaregeneration Level 4 BESCHREIBUNG: Mit diesem Zauber kann ein Vampir sich und seine gesamte Ausrüstung in eine Fledermaus verwandeln. In der Fledermausform kann der Vampir sich durch engste Spalten quetschen, fliegen und den Echo-Sinn einer Fledermaus nutzen, das Zaubern ist ihm allerdings nicht mehr möglich. In seiner Fledermausform hat der Vampir nur eine Tragkraft von 1 und seine Fluggeschwindigkeit entspricht seinem Geschwindigkeits-Attribut.
Reden | Denken
Voice | Theme
Thana Desert Queen
Anmeldedatum : 15.05.20 Anzahl der Beiträge : 1851 Alter : 32
Der Auftrag an sich war im Endeffekt kein schwieriger. Es ging um einen einfachen Mann, der aus welchem Grund auch immer ein Dorn im Auge Albertos war. Warum dem so war vermochte Thana nun nicht zu sagen, doch ihr ging auch die Motivation abhanden, sich für diese Erkenntnis ins Zeug zu legen. Der erste Zauber, den dieses düstere und geheimnisvolle Dorf versprühte war verschwunden. Es war nichts weiter als der Dreck, das unangenehme Wetter und der Gestank geblieben. Nichts was die Mahaf länger vor Ort hielt, als irgend nötig. Zumal die Gefährtin, die ihr für den Auftrag in Pinevale an die Seite gestellt wurde, sich als äußerst schwierig herausstellte. Also charakterlich. Was die Quest selbst anging, so konnte sie mit ihrer Expertise und ihrer Ortskenntnis durchaus glänzen. Das war auch ein Grund dafür, warum die Damen so zielgerichtet und sicher auf das Gasthaus zumarschiert waren, neben dem die Häuser standen, die ihr Opfer potenziell beherbergten. Dort angekommen machten sie dann kurzen Prozess. Thana ging zielgerichtet voran und während ihre Kameradin taktisch geschickt und vorsichtig die Räume sicherte, warf die Mahaf nur vereinzelte Blicke hinein, auf der Suche nach dem Mann, zu dessen Ermordung sie losgeschickt wurden. Kaum hatte die Magierin ihn entdeckt, machte sie auch schon kurzen Prozess mit ihm. Ohne zu zögern begrub Thana den Mann unter mehreren Möbelstücken, ehe sie diese, samt der Einrichtung dahinter in Flammen aufgehen ließ. Sie wartete noch eine Weile, bis der gesamte Dachstuhl Feuer gefangen hatte und das Haus bereits drohte langsam in sich zusammenzufallen, ehe sie mit Lighter than Air aus dem Haus flog, hinunter auf die Straße. Von dort aus war zu beobachten, wie mehr und mehr Dorfbewohner herbeieilten, um sich an der Bemühung, das Feuer zu löschen, tatkräftig zu beteiligen. Doch ihre Mühen waren vergebens. Viel zu schnell hatten die Flammen sich ausgebreitet. Das Haus war bald vollkommen zerstört. Man konnte mit Ach und Krach verhindern, dass sich das Feuer auf die Taverne ausbreitete. Ein hübsch anzusehendes Spektakel, wenn man es mit Chaos und Zerstörung hielt. Die Mahaf kam jedenfalls auf ihre Kosten. Da war der Smalltalk, den Ayra nebenbei startete, fast schon etwas störend.
Die Vampirin war mehr oder minder mit ihr gemeinsam aus dem Haus geflogen, in Form einer kleinen Fledermaus. Unten angekommen, offenbarte sie der Crusaderin, dass sie sich ähnlich seien. Eine Aussage, die Thana natürlich ohne darüber nachzudenken sofort gedanklich abstritt. Was sollte eine so mächtige, elegante Schönheit wie sie mit einer widerspenstigen Blutsaugerin wie Ayra gemein haben? Die Mahaf warf ihr über die Schulter einen kritischen Blick zu, während sie ihre Arme unter der Brust verschränkte. “Ich habe nie gedient. Aber anders als du gehorche ich meinem Anführer.“, spottete sie über die Weißhaarige. Die „Gemeinsamkeit“, die jene aufzeigte, war für sie nicht von Bedeutung. Sie sagte nichts aus. Was maßte diese Vampirin sich überhaupt an, eine Einschätzung über sie abzugeben? Als sei das nicht genug, begann sie zum Abschluss des Auftrags auch wieder damit ihre Spielkarten auszupacken. Sie sprach von dem „Magier“, dessen Bedeutungen und wie diese auf Alberto zu münzen waren. “Dieser Wicht interessiert mich nicht mehr. Er hat seinen potenziellen Nutzen in meinen Augen verwirkt.“, urteilte die Mahaf nun auch über ihn, ihren Blick bereits wieder auf die flackernden Lichter gerichtet, die das Haus zerfraßen. Zumindest mit ihren letzten Worten sollte Ayra in ihren Augen aber Recht haben. Die Quest war beendet. Mit dem Gedanken, sich erneut mit der Weißhaarigen zu treffen, nun aber in der Gestalt Thanas, konnte sie sich zu diesem Zeitpunkt noch nicht anfreunden. Allerdings kannte diese Frau Eohl und das wiederum sorgte bei ihr doch für etwas Neugierde darauf, wie sie Thana wohl begegnen würde. Ob sie gleichermaßen stur und verbohrt sein würde? Als die Zwei zur Kutsche zurückkehrten, nahm Ayra plötzlich die Position des Kutschers ein. Nicht auf dem Bock, am Steuer des Gefährts, sondern an der Tür. Sie zeigte sich unterwürfig und reichte der Mahaf ihre Hand, um ihr den Einstieg zu erleichtern. Neferet schaute zunächst überrascht. Dann aber gab sie ein genervtes Seufzen von sich, ehe sie auf die angebotene Hilfe einging und in die Kutsche stieg. Die Rückfahrt zur Gilde war weitaus ruhiger als die Hinfahrt. Die Magierin war froh darüber, die Enttäuschung Pinevale hinter sich lassen und sich wieder wichtigeren Dingen widmen zu können…
fin…
Genutzte Zauber Inner Drought TYP: Lost Magic ELEMENT: --- KLASSE: I MANAVERBRAUCH: 10 (9) für 5 (10) Minuten MAX. REICHWEITE: Beim Anwender SPEZIELLES: --- VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 2, Manaregeneration Level 2 BESCHREIBUNG: Bei dieser grundlegenden Kunst strahlt der Anwender Trockenheit und Wärme aus, um bei Regen oder Schnee nasse und kalte Füße zu vermeiden, die Kleidung zu trocknen, und sich und seinen verfrorenen Kameraden Wärme zu spenden.
Mastery (Support):
Mastery-Stufe I: Dauer der Fähigkeit erhöht sich um 50%. [+2,5 Minuten] Mastery-Stufe II: Dauer der Fähigkeit erhöht sich um 50%. [+2,5 Minuten]
# 01 Dies war der erste Auftrag der Engelsdame und sie war dementsprechend aufgeregt! Charon hatte ihr erklärt, dass viele Magier arbeiteten, also Quests erledigen, um sich einerseits Geld zu verdienen und andererseits Leuten zu helfen und die Welt damit besser zu machen. Es war ja wohl klar, dass Aurelia sich so bald wie möglich aufmachte, um genau dieser Arbeit nachzukommen. Auch wenn sie Charon nichts von ihrem ersten Ausflug erzählte. Aber er hatte ohnehin zu tun und würde ihr Fehlen vielleicht gar nicht mitbekommen. Sie schnappte sich eines der Gewänder, die er ihr rausgelegt hatte und machte sich auf den Weg. Leuten helfen, sie dadurch glücklicher stimmen. Das war genau das wofür sie ja auch bestimmt war! Dass die Engelsdame blind war, hielt sie letzten Endes auch nicht auf. Es fiel ihr zwar immer noch etwas schwer sich zurechtzufinden, doch mit vorantasten und Leute nach Hilfe fragen, kam sie eigentlich doch klar. Die Treppen im Ostturm der Gilde, hinaus aus Charons Zimmer hin zum Eingang der Gilde waren äußerst lästig, aber bald hatte sie vermutlich im Gefühl wann die letzte Stufe erreicht war. Das würde ihr noch in Fleisch und Blut übergehen! Einen Auftrag hatte die Ungeflügelte auch schnell erhalten können. Als ihr jemand eine Aufgabe vom Questboard der Gilde vorlas, hinterfragte er gar nicht ob sie überhaupt ein Mitglied Crimson Sphynx war. Er sprach jedenfalls von einer Abtei im Norden, die abgerissen werden sollte und an der Geister spukten, die das verhindern wollten. Vermutlich waren diese Geister einfach nur unglücklich, das war also der perfekte Auftrag für sie! Aurelia hatte sich einen Stock geben lassen, mit dem sie sich auf der Straße vorantasten konnte. Indem sie ihn vor sich auf dem Boden hin und her bewegte, bemerkte sie beispielsweise Laternen frühzeitig, sodass sie nicht dagegen stieß. Außerdem schreckte dies quasi andere Passanten ab, sodass es auch da nicht so schnell zu Kollisionen kam. Darüber hinaus war ihre unbeholfene Art für freundliche Fremde ein Indikator dafür, dass es Sinn machen könnte ihr Hilfe anzubieten. Zum Bahnhof Aloes fragte sich Aurelia noch durch und als sie dort angekommen war, half ihr nicht nur jemand in den Zug, sie wurde gar zu einem Sitzplatz geführt. Dem Lokführer gab man dann ihre Bitte weiter, nahe Pinevale zu halten um sie rauszulassen. Wirklich nett diese Menschen! Mit dem Zug ging es schließlich hoch in den Norden. Glücklicherweise wurde der Halt per Lautsprecher angekündigt, so verpasste die Magierin ihren Halt auch nicht. Langsam und vorsichtig aus dem Zug herausgeschlichen, spazierte die Engelsdame mit ihrem Blindenstock gemütlich in Richtung des Dorfes, an welches die Abtei angeschlossen war. Irgendwo dort sollte sie dann auch auf eine anderen Gildenmagier treffen. Charons Erzählung nach, arbeiteten Magier nämlich in der Regel zusammen. Entweder gildenintern mit Kollegen, oder aber mit Magiern anderer Gilden oder gar mit solchen, die gar keinen Gilden angehörten. Aurelia wusste nicht auf wen sie dabei stoßen würde, doch sie glaubte fest daran, dass es bestimmt eine nette Person sein würde. Immerhin half sie bereitwillig denen, die Probleme hatten und Hilfe brauchten. Genauso wie sie es tat!
Zauber:
Aurea
Anmeldedatum : 20.12.22 Anzahl der Beiträge : 710 Ort : Crystalline Town
Ein Auftrag im Namen von Liberty Phoenix war nach den letzten Wochen eine willkommene Abwechslung. Aurea bevorzugte es auch diesmal, allein loszuziehen. Natürlich wäre Maxwell ihre erste Wahl gewesen, doch als er ihr anvertraut hatte, dass ihr Vater ihn unter seine Fittiche genommen hatte, war Aurea fassungslos gewesen. Der beständige Kontakt zum Davis hatte ihn letztendlich in Gefahr gebracht, denn hatte Adrius Dhakalis ihn auf dem Radar, schien ihn für seine Zwecke ‚fördern‘ zu wollen und machte ihm das Angebot, ihn durch harte Arbeit und Loyalität zu einem den großen Magier der dunklen Gilde zu machen. Die beiden Freunde wussten, dass das nicht Gutes bedeutete, doch blieb ihnen nichts anderes übrig, als vorerst mitzuspielen. Dennoch brauchte die junge Frau wenigstens ein bisschen Abstand, um in Ruhe nachdenken und für das Wohl aller planen zu können, wie sie am besten weiter verfahren würden. Davon abgesehen wäre es für Aurea schön, mal wieder auf eine Person zu treffen, welche kein Mitglied von Royal Crusade war. Das bedeutete Entspannung und ein wenig Normalität. Dem Anlass entsprechend sah man Aurea heute auch in legerem Outfit und nicht in der üblichen formellen Kleidung. Sie freute sich darüber hinaus auf den Besuch eines bisher fremden Ortes: Pinevale.
Die Zugfahrt war ereignislos, Aurea verbrachte die Zeit damit, sich über die Ereignisse bezüglich der alten Abtei nahe Pinevale zu belesen. In den Artikeln hieß es, dass die Abrissarbeiten gestoppt worden waren, da die Arbeiter von den Geistern der Mönche erschreckt worden waren. Nun fürchten sie den Zorn der geistlichen Verstorbenen, sollten sie mit den Abrissarbeiten weitermachen. Das klang für Aurea sehr interessant, auch wenn ihr bei dem Gedanken an eine Begegnung mit Geistern etwas unbehaglich wurde. Das wäre eine völlig neue Erfahrung und sie hoffte, dass sie am Ende des Tages positiv sein würde. Mal sehen! Vielleicht steckte hinter der Geschichte auch Betrug?
Am Bahnhof angekommen stieg Aurea aus dem Zug und sah sich suchend um. Es war gar nicht so einfach, die richtige Person zu finden, wenn man nicht wusste, wer den Auftrag mit einem bestritt. Bisher hatte sie als Magier einer anderen Gilde auch nur Maenor aus Satyrs Cornucopia getroffen, ansonsten kannte sie lediglich Mitglieder aus den eigenen Reihen. Es wäre wohl am besten, sie würde einfach schon einmal nach Pinevale gehen und dort auf die fremde Person warten. Gedankenversunken spazierte die Silberhaarige über den Dorfplatz, hatte dabei die Nase aber weiterhin in die Artikel gesteckt, welche über die Ereignisse berichteten. Eigentlich war sie nur auf der Suche nach einer Sitzbank gewesen, doch stattdessen lief sie in eine Person. Nicht fest, aber spürbar, rannte Aurea also in den Rücken einer fremden Frau. Erschrocken über ihr eigenes Verhalten ließ die Heilerin die Zeitungen fallen und bat reflexartig um Verzeihung: „Ohje, bitte entschuldige! Ich habe nicht aufgepasst“ Dann bemerkte sie den Blindenstab. Oh nein. Hatte sie gerade eine Blinde angerempelt?! Fassungslos wiederholte sich Aurea: „Es.. es tut mir wirklich leid! Ist alles in Ordnung?“ Die Fremde war ungefähr in ihrem Alter, hatte schwarzes Haar mit einem Violettstich, doch besonders auffällig waren die Augen. Aurea stutzte, als sie bemerkte, dass die junge Frau keine Pupillen zu haben schien.
# 02 Aufgrund der Tatsache, dass Aurelia nichts sehen kann, bekam sie vieles von den niederen Verhältnissen dieses Dörfchens nicht mit. Sie konnte nicht sehen wie unzufrieden die Leute waren, wie dreckig es hier und dort war, weil der „Regent“ dieses Ortes ihn nur für seine Zwecke missbrauchte. Was sie mitbekam war der dörfliche Geruch und die Geräuschkulisse, doch das machte auf sie keinen negativen Eindruck. Was schnell einen negativen Eindruck hinterlassen konnte war das unachtsame Anrempeln fremder Personen. Das tat in diesem Falle aber nicht diejenige, die nichts sehen konnte, sondern eine andere Dame. Viel schlimmer noch, Aurelia war das Opfer in diesem Vorfall. Während sie nichtsahnend über die Straße spazierte, ihren Stock regelmäßig von einer Seite zur anderen und wieder zurück schleifend, war die andere Frau so sehr in das Lesen eines Artikels vertieft, dass sie einfach in Aurelia hineinlief. Ein “Huch!“, entfuhr ihrer Kehle und sie machte einen Ausfallschritt, doch um einen Sturz zu provozieren hatte der Stoß nicht ausgereicht. “En… Entschuldigung!“, stieß auch die Engelsdame sofort aus, unsicher ob sie etwas falsch gemacht hatte. Das schien aber nicht der Fall gewesen zu sein, denn die Fremde entschuldigte sich ja auch sofort. Sogar mit der Erklärung, dass sie nicht aufgepasst habe. Sofort setzte Aurelia ein Lächeln auf die Lippen. Sie war dieser Frau natürlich nicht böse, so etwas konnte doch jedem mal passieren! Warum sie die Entschuldigung dann noch einmal bekräftigte, verstand die Gildenlose dann nicht unbedingt. “Ja, es ist alles gut. Keine Sorge!“, entgegnete sie der Frau in ruhigem Ton. Dabei versuchte sie Richtung anzupeilen, aus der sie ihre Stimme vernommen hatte, was ihr nicht so ganz perfekt gelingen sollte. Aurelia starrte irgendwo ins Nirgendwo, die Straße entlang, vorbei an der Fremden. Dann fiel es der Magierin wie Schuppen von den Augen. Nun, da sie ja jemanden getroffen hat, beziehungsweise da sie getroffen wurde, konnte sie die Chance ja beim Schopfe packen und nach dem Weg fragen! “Ach, vielleicht kannst du mir doch helfen.“, erklärte der Engel, dem Höflichkeitsformen absolut fremd waren. “Ich suche nach einer Abtei, sie muss hier irgendwo in der Nähe sein. Könntest du mir den Weg weisen?“ Aurelia sprach zielgerichtet an der Fremden vorbei, aber sie dürfte ja dennoch verstanden haben, dass sie angesprochen wurde. “Ich soll dort jemanden treffen und fürchte fast spät dran zu sein.“, erklärte die Blinde beiläufig. Nicht, dass es für jemanden von Relevanz war, um ihr den Weg zu weisen, aber Smalltalk war so eine Sache, an der die Magierin Gefallen fand. Zufrieden lächelnd wartete sie also auf die Hilfestellung, die sie hoffentlich bekommen würde. Das bedeutete aber nicht, dass Aurelia sie einfordern würde. Sie forderte keine Wiedergutmachung für den Rempler. Der war so oder so schon vergeben und vergessen.
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Pinevale war ein besonderes Dorf, altertümlich und von der Zeit unberührt. Doch noch beachtete Aurea ihre Umgebung nicht wirklich, zu sehr war sie damit beschäftigt, ihre gesenktes Gesicht einem Zeitungsartikel in ihren Händen zuzuwenden. Ein Fehler, wie sich kurz darauf hinausstellte, denn unachtsam den Blick gen Artikel gerichtet, lief Aurea einfach in eine andere Person hinein. Natürlich entschuldigte sie sich schnell für diesen Fauxpas, doch erst auf den zweiten Blick bemerkte die Heilerin, dass sie gerade wirklich eine blinde Frau erwischt hatte. Auch das noch.. das machte ihr Vergehen nur noch schlimmer. Eilig entschuldigte sich die junge Frau ein zweites Mal, um irgendwie Reue zu zeigen. Dabei war es etwas verwirrend, dass auch die Fremde sich entschuldigte. Es sprach für ihre Freundlichkeit, allerdings wäre das wirklich nicht nötig gewesen, schließlich war Aurea der Übeltäter gewesen.
Die Dhakalis bemerkte, dass sie nicht exakt geortet werden konnte, was eindeutig der Blindheit zuzuschreiben war. Doch daran störte sie sich nicht, sie hatte Verständnis für die Umstände. Erleichtert, dass es der Fremden gut ging und nichts passiert war, lachte Aurea leicht auf. „Na gut, dann bin ich beruhigt. Ich sollte nicht lesen, während ich gehe“, schmunzelte sie und steckte die Zeitung endlich weg. Gerade wollte sie sich noch höflich verabschieden, als die Schwarzhaarige sie noch einmal ansprach und um einen Gefallen bat. „Natürlich, worum geht es denn?“, gab Aurea sogleich ihre Zustimmung und wartete ab, wobei die Fremde, welche wohl in ihrem Alter war, Hilfe brauchte. Dann wurden die Augen der Heilerin groß. Sie wollte ebenfalls zur Abtei? Um dort jemanden zu treffen? Hatte der Zufall die beiden wirklich auf diese Art zusammengeführt? Noch immer überrascht antwortete Aurea: „Oh, das ist kein Problem. Ich muss ebenfalls dorthin“ Etwas unbeholfen, wie sie das am besten anstellen würde, fragte Aurea einfach nach: „Folgst du meiner Stimme oder ist es einfacher für dich, wenn du dich bei mir einhakst?“ Zur Sicherheit hielt sie der Fremden schon einmal den Arm hin. Auch wenn sie es nicht sehen konnte, so hätte sie ihn immerhin schnell gefunden.
Wie auch immer die Entscheidung gefallen war, die beiden Damen gingen nun gemeinsam zur alten Abtei. Die Dhakalis ging dabei natürlich in gemächlichem Tempo, damit die Schwarzhaarige problemlos mitgehen konnte. Dabei kam Aurea nun wirklich nicht ohnehin, den Zufall zu hinterfragen: „Weißt du, ich muss dorthin, weil ich ebenfalls jemanden treffen soll. Einen Magier eine Magierin, welche gemeinsam mit mir diese Sache mit den Geistern der Mönche aufklären soll. Das bist nicht zufällig du?“, fragte die Heilerin mit einem Schmunzeln, denn schon jetzt wäre das doch eine ganz nette Fügung. Immerhin müssten sie sich dann auch beide nicht mehr darüber sorgen, den anderen am Treffpunkt arten zu lassen.
# 03 Nichts lag Aurelia ferner als einer anderen Person ein schlechtes Gewissen einzureden, nein. Ganz im Gegenteil sogar. Sie entschuldigte sich, nahm einen Fehler auch liebend gern auf die eigene Kappe, wirkte das auch noch so abstrus. Ihr einziges Bestreben lag darin, andere glücklich zu machen und wenn sie es in dieser Situation schaffte der Fremden ihre negativen Emotionen zu nehmen, so war es in diesem Fall doch schon die halbe Miete! Das Auflachen der Dame zauberte Aurelia dann auch schon ein Lächeln auf die Lippen. So etwas hörte sie gerne. “Ja, das stimmt wohl. Schließlich kann das auch für dich selbst mal sehr übel enden.“ Man stelle sich vor, jemand anderes hätte sie übersehen und wäre sogar mit einem spitzen Gegenstand oder gar einer Waffe in sie hineingelaufen. Eine Stadtwache vielleicht. Das hätte ins Auge gehen können, wortwörtlich sogar. War ja nochmal gutgegangen. Auch wenn Aurelia definitiv keine Forderungen stellen wollte, so zeigte sich die Fremde hilfsbereit. Sie lauschte der Frage, die die Engelsdame ihr stellte. Ob ein schlechtes Gewissen sie dazu antrieb oder nicht, vermochte die Flügellose nicht zu sagen. Sie hoffte jedoch, dass dem nicht so war. Wie Aurelia überrascht feststellte, war die Abtei nach der sie suchte auch das Ziel dieser jungen Frau. “Hach, was für ein Zufall!“, stieß sie freudestrahlend aus. Das bedeutete ja… dass sie den Weg einfach gemeinsam bewältigen konnten, oder nicht? Ja die Dame bot sogar an ihren Arm bei sich einzuhaken und die Blinde den Weg entlangzuführen. “Mich einzuhaken würde es mir auf jeden Fall leichter machen. Wenn du nichts dagegen hast? Ich möchte keine Umstände machen.“, entgegnete Aurelia noch, auch wenn sie sich sehr darüber freuen würde, wenn das Angebot dieser Frau weiterhin Bestand hatte. Breit lächelnd ahmte sie die Geste der Fremden nach, jedoch ohne dies überhaupt zu bemerken. Sie schob ihren Arm heraus und wartete darauf, dass sie einhakte. Immerhin konnte sie ja auch sehen wonach sie greifen musste, ganz im Gegensatz zur Engelsdame. Gemeinsam marschierten die Zwei also in einem gemütlichen Tempo in Richtung der Abtei. Natürlich war der Zufall viel zu groß, als dass die Fremde ihn nicht hinterfragte. Dazu richtete sie ihr Wort an Aurelia, die sofort ihren Kopf ein wenig schräg hielt, um den Klang der Worte bestmöglich auffangen zu können. Ihr starrer Blick lag dabei aber weiterhin ziellos in der Ferne. Die Frau erklärte, dass sie sich dort auch mit jemandem treffen sollte, mit einer Magierin. Sie erklärte, dass sie ebenfalls eine war und dass sie beauftrag wurde etwas mit den Mönchsgeistern in der Abtei zu klären. Das klang verdächtig nach dem was der Crimson Sphynx Magier ihr am Questbrett vorgelesen hatte… “Eh, ja! Ich glaube das bin ich! Was für ein Zufall! Wie war das nochmal…“ Sie nahm nachdenklich ihre freie Hand an das Kinn, während sie in der anderen, dessen Arm bei der Frau eingehakt war, den Blindenstock hielt. “Die Abtei soll abgerissen werden, aber nun spukt es da. Ja, genau! Das war der Auftrag.“ Da hatte sie doch glatt ihre Partnerin gefunden, wenn auch nicht an dem eigentlich geplanten Treffpunkt. Die Hand der Engelsdame wanderte von ihrem Kinn, hin zu ihrer Brust, auf die sie sich dann legte. “Ich bin Aurelia, freut mich dich kennenzulernen!“, sprach sie nun zur Seite, zumindest grob in die Richtung der Magierin.
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Es würde Aurea nicht stören, wenn sich die Fremde bei ihr einhaken würde. Eigentlich war es ja sogar eine Selbstverständlichkeit, denn allein wäre die Blinde womöglich ziemlich aufgeschmissen. Also entgegnete Aurea ein freundliches: „Es ist wirklich in Ordnung“ und nahm den Arm der anderen, um ihn um ihren zu legen. So gingen die beiden jungen Frauen gemeinsam zu ihrem Ziel, wobei noch ein Rätsel geklärt werden musste: War dieses Ziel, die alte Abtei, wirklich von so großen Zufall geprägt? Aurea musste es wissen und erklärte daher ihre Situation. Sie erläuterte ihre Suche nach einer Magierin und die Sache mit den Geistern der Mönche. Das schien der Schwarzhaarigen bekannt vorzukommen, weswegen sie sich selbst als gesuchte Magierin identifizierte. Se glich ihren Auftrag mit Aureas Erzählung ab und siehe da, die beiden Damen kamen auf einen gemeinsamen Nenner. Wenn das mal keine glückliche Fügung war! Lächelnd sah die Heilerin zu ihrer heutigen Partnerin, welche mehr oder weniger in ihre Augen blickte. Dass ein Blickkontakt nur bei zufälligen Treffern möglich war, störte sei natürlich nicht. Sie stellte sich als Aurelia vor und es war überraschend, wie ähnlich deren Namen klangen. „Oh, und ich heiße Aurea. Freut mich ebenfalls, dich kennenzulernen“
Gemeinsam spazierten die nicht mehr ganz so Fremden also zur Abtei. Sie befand sich ein Stück weit außerhalb des Dorfes und führte die Damen über einen hübschen Feldweg, welcher vom Schnee leicht überzuckert war. „Und gehörst du einer Gilde an? Musstest du von weit her anreisen?“, begann Aurea ein lockeres Gespräch, schließlich hatte sie den Eindruck, dass Aurelia nicht nur offen dafür war, sondern vielleicht auch Freude an ein wenig netter Konversation hatte. Das war etwas, was der Dhakalis sehr fehlte, seit sie in Royal Crusade war. Im Grunde konnte sie sich nur mit Maxwell unbefangen unterhalten. Natürlich hatte sie auch mit Eohl oder Neferet angenehme Stunden, aber das war meist damit verbunden, dass sie auf ihre Worte und ihre Mimik genau achtete. Das war nicht immer entspannend, auch wenn Aurea das Gefühl hatte, dass es leichter wurde. Doch mit einer Magierin von außerhalb stellte es kein Problem dar, mal wieder richtig nett zu plaudern. Daher genoss die Heilerin auch die Aufträge, bei welchen sie mit externen Personen zusammenarbeiten konnte. Schade nur, dass dies erst der dritte dieser Art war.
Der Weg war bald überwunden und die Zeit ging sowieso schnell vorüber, wodurch sich die beiden Magierinnen bald vor der alten Abtei wiederfanden. Es war ein großes, aber sichtlich altes Gebäude. Selbst das Ruinenversteck Royal Crusades, welches ja ebenfalls ein altes Kloster war, war besser in Schuss. Aurea konnte also durchaus nachvollziehen, dass man dieses Gemäuer abreißen wollte. Wer weiß, was man aus diesem Platz machen wollte? „Wir sind da. Ich kann dir sagen, dass diese Abtei wirklich sehr alt und baufällig ist. Mal sehen, ob wir vielleicht jemanden finden“, erklärte Aurea und ging mit Aurelia am Arm langsam weiter. Sie musste nur wenige Schritte ums Eck gehen, da standen schon Baumaschinen und auch eine Abrissbirne. Und daneben befanden sich ein paar Bauarbeiter, welche sich verunsichert umsahen und sogar erschraken, als sie die beiden Damen erblickten. Sie schienen ja wirklich eine Riesenangst zu haben! „Dort sind die Bauarbeiter. Stellen wir uns ihnen vor, oder? Mal sehen, was sie zu erzählen haben“
# 04 Mit Hilfe und etwas Führung der freundlichen Remplerin verhakten sich die Arme der Beiden dann auch so, dass Aurelia sich von ihr zur Abtei leiten lassen konnte. Dass diese ihrer beider Ziel war, war ja schon ein großer Zufall, wie die Blinde nicht müde wurde zu erwähnen. Als die Fremde ihr als Reaktion auf ihr Vorstellen dann ihren Namen nannte und dieser auch noch dem des Engels sehr ähnlich klang, sollte sich ein weiterer Zufall bemerkbar machen. “Aurea und Aurelia? Das ist ja fantastisch! Uns scheint das Schicksal zusammengeführt zu haben!“, gab die Flügellose belustigt von sich. Diese Magierin gefiel ihr. Sie war freundlich und hilfsbereit, genauso wie sie selbst. So wie alle Leute sein sollten! Während die Zwei dann den Weg zur Abtei bestritten, unterhielten sie sich noch ein wenig miteinander. So erkundigte sich Aurea bei ihr darüber, ob sie einer Gilde angehöre und ob sie eine weite Anreise hatte. “Ich bin von Aloe hergefahren. Ich weiß nicht ob das weit ist. Aber einer Gilde gehöre ich nicht an, nein. Ich bin aber auch noch nicht lange Magierin, musst du wissen. Ich habe grade erst angefangen.“ Noch nicht lange beschrieb es wohl nicht ansatzweise genau, erlebte Aurelia doch allgemein erst ihren zweiten Tag auf der Erde. “Aber ich kenne Gildenmagier!“ Zwei sogar. Gewissermaßen ihre Väter, Charon und Mareo. Einer aus Crimson Sphynx, der andere aus Fairy Tail. Die Engelsdame aber war auf eigene Faust unterwegs. “Und wie ist es bei dir? Woher kommst du? Bist du eine Gildenmagierin?“ Der Blick der Blinden wanderte aus der ziellos fokussierten Ferne zur Seite, geradewegs in das Gesicht der Dame, an dessen Arm sie geführt wurde. Aurea dachte mit, als sie ihrer Kameradin erklärte, dass sie an der Abtei angekommen waren. Von alleine hätte sie es schließlich nicht so schnell bemerkt. Darüber hinaus erfuhr Aurelia noch, dass das Gebäude wohl wirklich sehr alt und baufällig aussah. “Dann hat das Vorhaben wohl wirklich Gründe.“, kommentierte die Engelsdame, ohne selbst ein Gefühl dafür zu haben, wann ein Gebäude nun abgerissen werden sollte und wann nicht. Der Vorschlag sich einmal umzusehen, ob jemand vor Ort war, klang eigentlich recht gut, weswegen sie auch gleich zustimmte. “Mhm!“, summte Aurelia zustimmend, begleitet von einem hastigen Nicken. Kaum waren die Zwei um die nächste Ecke getreten, trafen sie auch schon auf eine Hand voll Leute, die scheinbar dafür angeheuert wurden dieses Gebäude abzureißen. Es dürfte der Spuk sein, der sie davon abhielt ihrer Aufgabe nachzukommen. „Gott sei Dank! Ihr seid die Magier, die die Geister vertreiben, oder?“, stieß einer der Bauarbeiter gleichermaßen erleichtert wie nervös aus. Er hatte sich gleich seinen Helm vom Kopf genommen und ihn vor seine Brust gehalten. Erwartungsvoll blickte er zu den zwei Damen herüber. „Gott gibt es nicht. Mach dich nicht lächerlich!“, pflaumte der nächste Kerl seinen Kollegen an, bevor auch er seine Aufmerksamkeit an die Magierinnen richtete, auf die er dann auch zuschritt. „Könnt ihr da was machen? Wir werden nicht bezahlt, ehe wir die Abtei nicht abgerissen haben und meine Männer haben Familien, die es zu versorgen gilt…“, erklärte der Herr. “Seid gegrüßt!“, strahlte Aurelia breit lächelnd an dem Mann vorbei. Es wirkte fast so, als unterhalte sie sich mit der Abrissbirne…
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Die Ähnlichkeit der Namen überraschte und amüsierte beide Magierinnen gleichermaßen. Das war schon eine sonderbare Begegnung, aber im positiven Sinne. Noch kannten sie einander kaum, doch bald schon würden die beiden Frauen feststellen, dass sie wohl auch charakterlich auf einer Wellenlänge waren. Aurea war sichtlich überrascht, als Aurelia meinte, sie sei aus Aloe Town hergereist. Und sie wusste nicht, ob das weit weg war? Das war ein wenig eigenartig, doch die Dhakalis hinterfragte das nicht weiter. Sie selbst war erst einmal in der Wüstenstadt gewesen, gemeinsam mit Maxwell. Dabei erinnerte sie sich noch gut an die sehr lange Zugfahrt, welche sie schließlich quer durch das Land gebracht hatte. Aurelia erzählte zudem, dass sie keiner Gilde angehörte. Das überraschte die Heilerin ebenfalls. „Oh, ich verstehe. Mein erster Gedanke war, dass du der Gilde in der Wüste angehören könntest. Crimson Sphynx?“ So war doch der Name dieser Gilde, oder? Aurea hatte eine Magierin namens Jae von dort kennengelernt. Allerdings hatten die beiden einander nur einmal gesehen. Jedenfalls hatte Aurea mit Aurelia eine Anfängerin im Team, aber das machte nichts. Die Heilerin empfand sich selbst nun auch nicht als erfahrene Magierin.
Die Gegenfrage, ob sie selbst einer Gilde angehört, konnte Aurea natürlich nur mit der halben Wahrheit beantworten. Doch sie ließ sich natürlich problemlos darauf ein. „Ich komme aus Crystalline Town, eine Stadt hier im Norden des Landes. Meine Anreise war daher auch nicht allzu lange“, erzählte sie von sich, ehe sie kurz innehielt und ihr Blick zur Seite auswich. „Ich gehöre zur Gilde Liberty Phoenix“ Eine recht bekannte Gilde, doch niemand, nicht einmal alle Mitglieder dieser Gilde, wusste, was es damit auf sich hatte. „Aber wie ist das, wenn man als Magierin ohne eine Gilde im Hintergrund tätig ist? Wie kommst du an Aufträge? Und ist das nicht auch gefährlich?“, lenkte Aurea die Aufmerksamkeit schnell wieder um. Davon abgesehen interessierte es sie tatsächlich. Wer weiß, vielleicht wäre sie auch eines Tages frei und dann wäre das eventuell eine Option, wenn sie Geld brauchte.
Bei der Abtei angekommen teilte die Silberhaarige ihrer Kollegin mit, dass das Gebäude wirklich ziemlich baufällig wirkte. Dabei vergaß sie, dass Aurelia sich vielleicht nicht unbedingt etwas darunter vorstellen konnte, doch sie schien sofort zu verstehen. Daraufhin suchten sie die Bauarbeiter, welche sie auch bald fanden. Unter den Männern schien eine helle Aufregung zu herrschen, als sie die beiden Magierinnen erblickten. Doch die Freude war groß, schließlich hatten sie große Hoffnungen in die beiden. Während der Bauherr gerade das Leid klagte bezüglich der Verdienstausfälle, stieß Aurelia kurz darauf eine freudige Begrüßung hervor. Diese schien jedoch nicht den Männern, sondern der Abrissbirne zu gelten. Vorsichtig drehte Aurea ihre Partnerin in die richtige Richtung, sodass die Situation weniger befremdlich wirkte. Doch die Bauarbeiter wirkten bereits ein wenig verwirrt. „Nun..“, begann Aurea und versuchte schnell, die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. „..wir sind hier, um uns der Sache anzunehmen und wir werden tun, was in unserer Macht steht. Könnt ihr uns denn ein paar Begegnungen mit den Geistern schildern? Sicherlich seid ihr nur tagsüber hier. Bedeutet das, sie tauchten bei Tag auf?“, fragte Aurea verblüfft. Sie lebte irgendwie in dem Glauben, dass Geister eine Erscheinung der Nacht waren. Aber wenn sie so darüber nachdachte, wirkte das nicht besonders logisch. „Ja, sie erscheinen am helllichten Tag! Sie sind transparent, wie man sich einen Geist vorstellt. Doch sie ihre Gestalt ist menschlich und sie tragen auch als Geist ihre Mönchskutten. Es ist so unheimlich..“, jammerte einer der Bauarbeiter und man sah ihm an, wie ihm ein Schauer über den Rücken lief. „Manchmal stehen sie einfach nur da und sehen uns an. Mittendrin! Du drehst dich um und da steht er und sieht dich mit ausdrucklosen Augen an! Unheimlich!“, schilderte ein anderer aufgebracht.
# 05 Für jemanden, der kaum mehr als einen Tag auf Erden wandelte und der obendrein noch blind war, war es bestimmt nicht außergewöhnlich, dass er Distanzen schwer einschätzen konnte. Auch wenn es jene waren, die sich durch das gesamte Königreich zogen. Aurelia hatte schlichtweg auch gar keinen Vergleich, was erschwerend hinzukam. Aurea jedenfalls hatte vermutet, dass ihre Partnerin Mitglied der Wüstengilde Crimson Sphynx sei, was wirklich nicht weit hergeholt war. Ein durchaus nachvollziehbarer Gedanke und es war sicherlich möglich, dass dem bald tatsächlich so war. Immerhin lebte sie in Aloe Town, bei einem Magier ebendieser Gilde… in dem Gildenhaus der Sphynxen. “Nein, nein.“, entgegnete die Engelsdame also schmunzelnd. “Noch nicht jedenfalls. Ich kenne aber einen Magier von dort. Charon. Sagt er dir etwas?“ Wäre das cool, wenn Aurea ihren Vater kannte? Die Heilerin jedenfalls erklärte, dass sie aus Crystalline Town kam, was gleich um die Ecke lag und dass sie Mitglied der Gilde Liberty Phoenix sei. Dass Aurea mit ihren folgenden Fragen mehr oder minder versuchte von sich selbst abzulenken, bemerkte die Blinde nicht. Sie antwortete einfach freudig und aufrichtig, ohne Verdacht zu schöpfen. “Um ehrlich zu sein hab ich mir einen Auftrag vom Brett gegriffen und ihn mir vorlesen lassen. Aber warum soll es ohne Gilde gefährlich sein? Habe ich etwas falsch gemacht?“ Sie sagte ja, dass sie noch nicht lange Magierin war, auch wenn sie nicht sagte, dass es erst ein einziger Tag war. “Das ist meine erste Quest, musst du wissen.“, stellte Aurelia peinlich berührt klar.
Das angeregte Gespräch der beiden Magierinnen musste pausieren, als sie bei der Abtei auf die Arbeiter trafen, die auf ihre Hilfe angewiesen waren. Das Klagen war bereits groß und die Ankunft der Beiden sehnsüchtig erwartet. Erst nachdem ihre Kollegin die Engelsdame in die Richtige Richtung gedreht hatte, sodass sie dem Vorarbeiter zugewandt war, bemerkte sie ihren Fauxpas. “Oh, danke.“, richtete sie an Aurea, die dann auch schon das Reden übernahm. Dabei stellte sie gleich eine interessante Frage. Geister, die am Tage auftauchten? Das war wohl nicht unbedingt gewöhnlich. Immerhin betitelte man Mitternacht als Geisterstunde, nicht Mittag. Die Verwunderung der Heilerin war also durchaus nachvollziehbar. Aber dieser Vorfall war definitiv anders. Der Mann beschrieb, wie sie am helllichten Tage auftauchten. Die Geister waren durchsichtig und sie trugen die Mönchskutten, die sie auch bei Lebzeiten anhatten. Ein weiterer Arbeiter beschrieb, wie diese Geister plötzlich auftauchten und sie mit ausdruckslosen Augen anstarrten. Der Blick Aurelias wanderte in die Richtung dieses Arbeiters, als dieser sprach. Als er in ihre leeren Augen blickte, wurde der Mann plötzlich zunehmend nervöser. “Könnt ihr uns den Weg weisen? Vielleicht können wir ja mal mit ihnen sprechen.“, schlug Aurelia vor. Der Mann den sie ansah, war allerdings wie versteinert. Er reagierte nicht. Sein Chef übernahm das allerdings für ihn. "Naja…", druckste er kurz herum. "Sie sind halt da drin." Sein Blick wanderte zur Abtei. "Wenn ihr euch lange genug darin aufhaltet, werden sie schon zu euch kommen. Von ganz alleine." Es stand wohl außer Frage, dass diese Leute nicht allzu scharf darauf waren, diesen Wesen noch einmal nahezukommen. Fragend schaute Aurelia sich um, unwissend in welche Richtung sie nun schauen sollte. “Dann gehen wir einfach mal rein und warten ab was passiert?“, richtete die Engelsdame dann an ihre Gefährtin, auf dessen Führung sie immer noch angewiesen war.
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So, sie war also noch kein Mitglied der Gilde Crimson Sphynx? Das klang ja ganz so, als wäre es nur eine Frage der Zeit, bis sie der Wüstengilde beitreten würde. Aurea lächelte während des Gesprächs. Sie waren ungefähr im selben Alter und vor über einem Jahr standen auch der Heilerin noch alle Türen offen. Sie konnte leben wo sie wollte, dem Beruf nachgehen, den sie sich ausgesucht hatte und die Gesellschaft der Menschen genießen, die ihr am nächsten standen. Doch mit einem Schlag waren ihr alle Türen vor der Nase zugeschlagen worden und ihr einziger Weg führte in den kalten Norden nach Royal Crusade. Sie konnte sich nichts mehr im Leben aussuchen. Ob Aurelia bewusst war, wie kostbar ihre Freiheit war? Wahrscheinlich nicht. Es war der Dhakalis selbst ja auch nie bewusst gewesen. „Oh, nein. Dieser Name sagt mir leider nichts. Ist das ein Freund von dir?“, fragte sie nach diesem Charon. Es war ja möglich, dass Aurelia einem Vertrauten in die Gilde folgen würde.
Etwas ertappt hatte Aurea die freie Hand gehoben, eine beschwichtigende Geste, um Aurelia zu beruhigen. Es war allerdings hinfällig, denn sie konnte es ohnehin nicht sehen. „Nein, nein. Du hast nichts falsch gemacht. Ich dachte nur, weil die meisten Magier den Rückhalt einer Gilde ersuchen.. Ich traf noch keine Alleinreisenden, das ist alles“, erklärte sie der jungen Frau geduldig, wobei es ihr schon unangenehm war, sie kurzzeitig so verunsichert zu haben. Überrascht sah die Dhakalis zu ihrer heutigen Partnerin, welche ihr dann noch erzählte, dass das heute ihre erste Quest war. Aurea lächelte, blickte geradeaus und betrachtete den Weg, welchen sie entlang gingen.
Bei den Bauarbeitern angelangt, schilderten diese sogleich die unheimlichen Begegnungen. Die Geister der Mönche, welche als solche auch zu erkennen waren, lösten in den gestandenen Männern Angst und Schrecken aus. Aurea konnte das durchaus nachvollziehen, denn eine Begegnung mit Geistern stand nun nicht gerade auf der Liste der Dinge, die sie gerne mal erleben wollte. Aber sie hoffte einfach, dass es eine plausible Erklärung für diese Erscheinungen gäbe. Aurelia bat darum, dass man die beiden Damen zum Ort des Geschehens brachte, doch keiner der Bauarbeiter reagiert so wirklich. Sie drucksten viel mehr nervös herum. Erst der Chef erbarmte sich und meinte zumindest, dass sich die Geister in der alten Abtei aufhielten. Sie müssten nur dort drin sein und die Mönche würden erscheinen. Irgendwann. „Oh.. na gut“, entgegnete die Dhakalis ein wenig verwundert. Sie schienen wirklich große Angst zu haben.
Mit dem Vorschlag, einfach mal das alte Kloster zu betreten und sich die Sache anzusehen, war Aurea einverstanden. Die Heilerin befürchtete, dass sie sowieso keine andere Wahl hatten. „Ja, das ist wohl das Beste. Komm mit!“, stimmte sie also zu und führte ihre Partnerin in die richtige Richtung. Während sie den Fußmarsch zum Kloster angingen, sprach Aurea die ersten Gedanken aus: „Diese Männer haben anscheinend wirklich große Angst. Da wird einem selbst schon mulmig“, gestand Aurea verunsichert. „Ich weiß nicht, ob ich an Geister glaube. Wie stehst du dazu?“, fragte sie die Schwarzhaarige.
# 06 Dass Aurelia noch kein Mitglied Crimson Sphynx war, bedeutete keineswegs, dass dies zwangsweise geschehen würde. Es war keineswegs geplant, dass sie dieser Gilde beitrat. Es war lediglich eine Möglichkeit, die vermutlich mit einer erhöhten Wahrscheinlichkeit verbunden war, da die Magierin einen engen Kontakt in dieser Gilde hatte. Ein Kontakt, der ihrer Questpartnerin allerdings nichts sagte. Ob er ein Freund von ihr war, fragte sie? “Er ist sogar so etwas wie ein Vater für mich!“, entgegnete Aurelia ehrlich. Sehr ehrlich sogar. Vermutlich ahnte Aurea gar nicht wie nah diese Aussage an der Wahrheit lag. Die Engelsdame sah diesen Mann sogar tatsächlich als ihren Vater an, doch das war eine Verbindung die anders war als die der Menschen zu ihren Eltern. Zu Aurelias Beruhigung versicherte ihr ihre Kameradin, dass sie keineswegs etwas falsch gemacht hatte. Zwar sah sie ihre Geste nicht, doch die Worte der jungen Frau und vor allem ihre Stimme hatten den Effekt, ihre Sorge gleich beiseite zu wischen. Ihre Verwunderung lag wohl gar nicht darin, dass ein Fehler begangen wurde, sondern an der mangelnden Erfahrung mit einer solchen Situation. “Ach so, dann ist gut.“, entgegnete die Ungeflügelte beruhigt und milde lächelnd. “Wenn ich Fehler mache, dann sag es mir ruhig. Dann versuche ich es das nächste Mal besser zu machen.“, bat Aurelia ihre Gefährtin. Immerhin war ihr daran gelegen ein möglichst positives Bild auf andere zu machen. Nichts läge ihr ferner als dass jemand mit ihrer Leistung unzufrieden war. Aurelias Bitte, die Beiden zu den Geistern zu führen, fiel nicht auf fruchtbaren Boden. Die Angst vor den Geistern oder zumindest das Unwohlsein, welches damit verbunden war, blockierte die Männer. So sehr sogar, dass sie es vermieden ihren Helfern weitergehend ihre Unterstützung anzubieten. Die Damen waren nun also quasi auf sich gestellt und mussten selbst sehen, wie sie klarkamen. Aurelias Vorschlag, in die Abtei zu gehen und abzuwarten was geschah, war also der wohl offensichtliche Schritt. Das war auch der Grund warum ihre Kollegin diesem ohne zu zögern zustimmte. Aurea leitete den Engel freundlicherweise zur Abtei hin. Sie sprach auch wieder zu ihr, kaum waren sie von den Arbeitern weggetreten. Aurea erklärte, dass die Männer Angst hatten und dass diese Angst gewissermaßen auch etwas zu ihr herüber zu schwappen drohte. Ein mulmiges Gefühl in der Magengegend hatte sie bereits. “Ich habe noch nie einen gesehen.“, lächelte Aurelia treudoof zumindest ansatzweise in die Richtung ihrer Gefährtin. In der Tat ein bewusster Scherz, da sie schließlich gar nicht sehen konnte. “Aber ich glaube schon dass es sie gibt. Seelen der Toten, die aus irgendwelchen Gründen an die Welt der Lebenden gebunden sind. Aus eigenem Antrieb oder durch andere gefesselt.“ Als göttlich geschaffenes Wesen war die Sichtweise auf die Welt sicherlich anders und der Gedanke an die Existenz von Geistern nicht ansatzweise so abwegig. Kaum hatten die beiden Damen die Abtei betreten wurde es schlagartig kühler. Das hatte nichts mit Zugluft oder der Abwesenheit direkter Sonneneinstrahlung zu tun. Es war viel mehr eine mystische, eine astrale Kälte. Sie ging von jenen aus, die nicht mehr lebten. “Spürst du das?“, wisperte Aurelia ihrer Gefährtin zu. Trotz der geringen Lautstärke ihrer Stimme war diese problemfrei zu hören. Sie hallte sogar ein wenig von den Wänden zurück. Die Engelsdame richtete ihren stumpfen, leeren Blick nach vorne, auch wenn sie dort natürlich nicht sehen konnte. Als es plötzlich knallte, schaute sie intuitiv auf. Ein Fensterladen war zugeschlagen und begann daraufhin leise in der Ferne zu klappern. “Hallo? Hört ihr uns? Wir sind hier um euch zu helfen!“, sprach Aurelia laut in den Raum hinein. Zwar war ihr Auftraggeber jemand anderes, doch glaubte sie daran, dass es der beste Weg war den Geistern zu helfen, statt sie mit Gewalt aus dieser Abtei zu entfernen. Gewalt war nie eine Lösung. Nicht in den Augen des harmoniebedürftigen, göttlichen Geschöpfs.
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Da Aurelia diesem Magier aus Crimson Sphynx eine Art Vaterrolle zuschrieb, hatte die Dhakalis einen älteren Mann, höchstens aber mittleren Alters vor Augen. Sie kannte den Mann aus der Wüstengilde nicht, hatte seinen Namen sogar wieder vergessen und ahnte daher nicht im Geringsten, dass dieser Magier in ihrem Alter war. Aber woher auf? Schließlich wusste Aurea auch nicht, dass sie es gerade nicht mit einem Mensch, sondern mit einem Engel zu tun hatte. Es irritierte die Heilerin daher auch ein wenig, dass Aurelia wollte, dass sie auf Fehler aufmerksam gemacht wurde. Das würde ihr schwerfallen, schließlich wollte Aurea ihrer Partnerin nicht auf die Finger hauen. Sie nickte zwar, da sie noch nicht durchgängig daran dachte, dass Aurelia blind war, würde sich aber zugegeben schwer tun damit, ihr Fehler vorzuhalten. Natürlich nur dann nicht, wenn es grobe Schnitzer waren oder es ansonsten eine Gefahr zu bedeuten hätte.
Da die Männer zu viel Angst davor hatten, sich der Abtei überhaupt zu nähern, war es Sache der beiden Damen, sich allein in die Höhle der Löwen - beziehungsweise der Mönche - zu begeben. Die Heilerin hatte dabei eher gemischte Gefühle, denn sie bemerkte bereits, dass ihr ein wenig flau im Magen wurde. Mit Geistern hatte sie sich bisher noch nicht wirklich auseinandergesetzt. Natürlich hatte man als Kind mal Angst davor gehabt, aber ansonsten war das in Aureas Leben kein Thema gewesen. Daher fragte sie ihre heutige Partnerin, wie sie zu dazu stand. Doch die Antwort gefiel Aurea nicht so gut, denn wenn Aurelia an Geister glaubte, erhöhte das doch indirekt die Wahrscheinlichkeit, dass es die tatsächlich im Diesseits gab, oder? Ohje. „Das klingt irgendwie unheimlich.. Mal sehen, was wir herausfinden“, versuchte Aurea ihre Besonnenheit zu wahren, doch es fiel ihr nicht leicht.
Es war dunkel, gruselig und kalt in der alten Abtei. Das Gemäuer könnte bestimmt viele Geschichten erzählen, wäre es dazu in der Lage. Das Wispern ihrer Partnerin machte die Stimmung nicht gerade besser. „Was genau meinst du?“, fragte Aurea unheilvoll, da sie nicht wirklich etwas spürte und nicht sicher war, ob sie überhaupt etwas spüren wollte. War etwa eine Präsenz im Raum?! Und dann knallte es plötzlich laut. Aurea fuhr heftig zusammen, riss dadurch an Aurelia, welche noch immer an ihr hing und dann blickte sich die Dhakalis hektisch um. Nur ein Fensterladen.. trotzdem unheimlich! Gebannt und mit angsterfüllten Augen sah die Heilerin sich um, während ihre Partnerin die Geister direkt ansprach. Doch sie konnte weiterhin nichts und niemanden sehen. Vorsichtigen Schrittes drang Aurea weiter vor, öffnete eine Tür in den nächsten Raum. Es sah aus wie ein alter Speisesaal. Langsam schritt die Heilerin in diesen großen Saal, in welchem noch alte Tische und Stühle standen. Doch auch hier konnte sie nichts Verdächtiges erkennen. „Aurelia? Ich kann hier keinen Geist sehen. Spürst du vielleicht etwas? Vielleicht müssen wir geduldiger sein“
# 07 Aurelia wäre natürlich keineswegs böse gewesen, wenn man sie auf Fehlverhalten hingewiesen hätte. Ganz im Gegenteil sogar. Sie strebte danach die Leute um sie herum glücklich und zufrieden zu stimmen. Wenn sie dafür etwas an ihrem Verhalten ändern sollte, dann zog sie das definitiv in Betracht. Ganz abgesehen davon, dass „böse sein“ ihrer Natur widerstrebte. Als Aurelia ihrer Partnerin offen und ehrlich sagte, dass sie an die Existenz von Geistern glaubte, schien sie ihr damit nicht grade Mut gemacht zu haben. Das bemerkte die empathische Engelsdame natürlich sofort, weswegen sie auch versuchte dem Entgegenzusteuern. “Keine Angst. Ich glaube nicht, dass sie feindselig sind. Vor allem nicht uns gegenüber. Wir haben ihnen doch gar nichts getan und wollen ihnen nur helfen.“, lächelte sie Aurea entgegen. Also, sie lächelte grob in ihre Richtung. Parallel dazu strich sie vorsichtig mit der freien Hand über den Arm der Magierin, mit dem sie die Blinde zur, beziehungsweise in die Abtei führte.
“Naja, dieses-“, versuchte Aurelia ihrer Partnerin zu erklären, doch just in diesem Moment knallte ein Fensterladen zu, was nicht nur Aurea erschrecken ließ. Doch sie war es, die dabei richtig zusammenfuhr. Das konnte die sogleich mitgerissene Engelsdame deutlich spüren. “Alles ist gut. Vertrau mir.“, sprach Aurelia, die Ruhe selbst. Sie hatte keinerlei Angst. Man mochte meinen, das läge daran, dass für sie ohnehin alles wie von Geisterhand zu geschehen schien. Sie sah nichts. Jede Tür die sich schloss, nahezu jedes Geräusch, welches sie vernahm, kam für eine Blinde aus dem Nichts. Für sie war das alles in der Abtei quasi nichts neues, wenngleich sie Geistern zuvor nie begegnet war. Weiter durch das Gebäude schreitend, erklärte Aurea, dass sie noch immer keine Geister sehen konnte. “Ich spüre nur allgemein so ein seltsames Gefühl…“, versuchte der Engel auf die explizite Frage danach noch einmal zu erklären. Kaum hatte sie das gesagt, schallte ein weiteres, knarzendes Geräusch durch den Raum. Zwei der Stühle rückten sich scheinbar von selbst von der langen Speisetafel weg. Dabei wandten sie sich ein wenig den beiden Besucherinnen zu. Fast so, als wurden sie dazu aufgefordert sich hinzusetzen. “Was war das?“, fragte Aurelia ihre Kameradin, die sie mit ihrem Sehsinn ein wenig unterstützen sollte.
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Die Worte Aurelias hatten tatsächlich etwas Beruhigendes. Es stimmte schon, was sie sagte. Es war grundsätzlich nicht gesagt, dass es sich bei den Geistern der Mönche um böse Kreaturen handeln musste. Warum sollten Geistliche auch böse sein? Und selbst wenn die Rache oder der Zorn sie ins Diesseits geholt hatte, so gehörten weder Aurea, noch Aurelia zu dem Bauunternehmen oder den Initiatoren, die diese Abtei abreißen wollten. Im Gegenteil, sie wollten ihnen helfen, eine gute und zufriedenstellende Lösung für alle zu finden. Die tröstende Geste, als die Engelsdame dem Silberhaar über den Arm strich, war wirklich nett und bekräftigte ihre beruhigende Aussage noch einmal. Aurea lächelte und nickte entschlossen. „Ja, du hast recht. Vielleicht verhalten sie sich uns gegenüber ganz anders“ Mit neuem Mut ging Aurea also weiter mit Aurelia am Arm durch die Abtei. Doch ein restliches Gefühl von Angst und Unbehagen blieb übrig.
Dieses verstärkte sich noch einmal enorm, als plötzlich Fensterläden zuschlugen und die arme Dhakalis die noch ärmere Dargin mit sich riss in ihrem Schock. Die Heilerin atmete tief durch und war erleichtert, als sie die Geräuschquelle gefunden hatte. „Oh.. nur ein Fensterladen.. ja, es ist ziemlich windig heute.. du liebe Güte..“ Noch immer atmete sie schnell, hatte kaum Stimme und ihr Herz schlug ihr bis zum Hals. Was für eine Quest! „Ich hoffe du hast recht!“, lachte Aurea schwach auf, als Aurelia noch einmal meinte, dass alles gut werden würde. Das blieb wirklich zu hoffen, denn im Moment wollte die Dhakalis einfach nur hier raus. Aber sie musste nun einfach tapfer bleiben!
Durch eine Tür gelangten die beiden Frauen in eine Art Speisesaal. Voll Unbehagen blickte sich Aurea dort um, doch auch hier konnte sie keinen Geist erkennen. Dies teilte sie Aurelia mit und erkundigte sich bei der Gelegenheit auch gleich nach ihrem Gefühl. Leider spürte sie nur allgemein ein seltsames Gefühl, nichts explizites. Dennoch glaubte Aurea ihrer Partnerin. „Ich verstehe. Sicherlich bist du empfänglicher für so etwas. Meine Wahrnehmung trügt mich wohl eher“ Wer sehen konnte, der sah in der Angst vielleicht Dinge anders, als sie waren. Doch was Aurea dann sah, das war sicher keine Halluzination! Völlig entgeistert beobachtete sie, wie sich zwei Stühle wie von selbst über den Boden zogen und sich einladend in ihre Richtung drehten. Schockiert und mit geweiteten Augen stand Aurea da, während ihre Partnerin seelenruhig fragte, was gerade passiert war. „D-d-d-ie St-Stühle!“, stammelte die Heilerin völlig durch mit der Welt. „Sie haben sich bewegt! Einfach so! Es sieht aus, als sollten wir uns setzen.. Aurelia, ich weiß nicht ob wir uns setzen sollten!“ Das ging doch nicht mit rechten Dingen zu! Was würde als nächstes passieren? „Wir sollten gehen uns.. uns draußen besprechen!“ Aurea wollte einfach nur hier raus. Doch gerade als sie die Engelsdame mehr oder weniger zwang, mit ihr zu gehen, da sie sie mit sich zog, da geschah es. In der Tür zurück zur Haupthalle stand der Geist eines Mönches und starrte die beiden einfach nur an. Und die Dhakalis? Die ließ einen schockierten Aufschrei los..
# 08 Aurelia hatte gut reden. Sie stand diesen übernatürlichen Phänomenen vermutlich ganz anders gegenüber, als eine normal sterbliche Menschenfrau, wie ihre Kameradin es war. Da diese von den Hintergründen der Engelsdame aber nichts wusste, hielt sie ihre Einstellung vielleicht gar für mutig oder so ähnlich. Dinge, über die Aurelia sich keine Gedanken machte. Sie wollte nur die Quest erledigen und ihrer Partnerin obendrein ein besseres Gefühl geben, da ihr in dieser Situation scheinbar unwohl war. Aurelia bemerkte, wie ihre Worte, oder ihre Geste einen nicht zu verachtenden Effekt auf ihre Partnerin hatten, was sie glücklich stimmte. Als es dann plötzlich knallte, erschrak die Dargin gleich doppelt. Einmal aufgrund des lauten Geräusches, welches aus dem Nichts kam und durch die gesamte Abtei schallte und dann noch zusätzlich, weil Aurea sie plötzlich durch ihren Schreck ebenfalls mit sich riss. Es war ihrer Kameradin auch danach noch anzumerken, wie sie mit sich zu ringen hatte. Aber Aurelia versuchte den Fels in der Brandung zu mimen. Wenn ihre Gefährtin in diesem Moment Rückhalt brauchte, dann lag es an ihr, ihr diesen zu geben. “Meinst du?“, fragte die Blinde, als ihre Kollegin die Vermutung äußerte, dass sie vielleicht für solch übernatürliche Dinge anders empfänglich sei. Für optische Reize war Aurea jedenfalls wesentlich empfänglicher. So sah sie mit eigenen Augen, wie die Stühle sich vom Tisch wegschoben. Ein Vorgang, den Aurelia lediglich hörte. Sie klärte die Blinde darüber auf was geschehen war, wenngleich es sie viel Kraft kostete, das auszusprechen. Gleich darauf erklärte sie aber auch, dass sie sich vielleicht lieber nicht setzen sollten. Keine Frage, die Pferde gingen mit der Magierin durch. Aurea hatte Angst und das war keineswegs verwerflich. Doch Aurelia gab sich weiter Mühe ihr eine Stütze zu sein, auch wenn es rein physisch eher andersrum war. “Aber das ist doch eine Einladung. Vielleicht für Verhandlungen. Das ist unsere Chance mit ihnen zu reden!“, erklärte die Engelsdame, während sie spürte, wie ihre Kameradin sie bereits wieder herumführte, um mit ihr nach draußen zu gehen, so wie sie es auch gesagt hatte. Solange, bis sie plötzlich stehenblieb und laut aufschrie. “Ist dort ein Geist?“, fragte die Gildenlose in einer Seelenruhe. Die Antwort, die sie darauf erhielt, stammte allerdings nicht aus der Kehle ihrer Gefährtin. "Wir sind die, die hier wohnen! Gerufen um den Ort zu beschützen, vor jenen, die ihn bedrohen!", hallte es verzerrt durch den Raum. Diese eigenartige Stimme erzeugte sogar bei der Engelsdame Gänsehaut. Der Geist hob seinen Arm. Er deutete auf die beiden Damen, woraufhin die Stühle sich ein weiteres Mal bewegten. Sie schlitterten vor bis an die Beine der Beiden. Durch einen Stoß landeten sie automatisch mit ihren Hintern auf den Sitzflächen. “Huch!“, entfuhr es Aurelia aus Überraschung, bevor sie sogleich wieder ihre Stimme erhob. “Wir bedrohen euch nicht.“, erklärte sie sogleich. “Wir möchten wissen, was euch hier hält.“, sprach sie weiter, aufgrund der Ausrichtung der Stühle ausnahmsweise mal in die richtige Richtung, zumindest ungefähr. Sie schaute über den Geist hinweg, erwartete sie ihn in der Luft schwebend.
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Eine furchtbare Quest! Die Dhakalis fand den Gedanken, sich gerade in einem alten Kloster aufzuhalten, in welchem es spukte, schrecklich. Und obendrein geschahen hier lauter eigenartige Dinge! Bisher hatte sich Aurea noch nie in ihrem Leben mit Geistern oder dergleichen auseinandersetzen müssen, doch diese Eindrücke prasselten gerade Erbarmungslos auf sie ein. Und da die Dhakalis im Gegensatz zu ihrer Partnerin sehen konnte, waren das ein paar mehr Eindrücke, als für Aurelia. Zumindest erklärte sich die Heilerin so, dass die Schwarzhaarige so unfassbar gelassen blieb. Oder war sie einfach nur extrem tapfer? So oder so, neben ihr war Aurea ein Angsthase. Das Übel nahm seinen Lauf und plötzlich bewegten sich die Möbel im Speisesaal wie von Geisterhand. Die alten, hölzernen Stühle zogen sich über den Boden und gaben dabei ein lautes Geräusch von sich. Aurea konnte nicht fassen, was sie da gerade vor ihren Augen abspielte. Am liebsten hätte sie ihre Partnerin gefragt, ob sie das auch sah oder ob sie vielleicht bereits halluzinierte. Aber das machte bei einer blinden Frau wenig Sinn. Die Heilerin wollte einfach nur noch raus und zwar schnell! Sie musste durchatmen, ihre Gedanken ordnen und sich irgendwie beruhigen. Aurelia schien die Stühle anders zu interpretieren, meinte sogar es sei eine Einladung zu bleiben. Doch davon wollte die Dhakalis nichts wissen. Sie hatte solche Angst, dass sie einfach nur noch raus wollte.
Doch in der Haupthalle stand dann plötzlich ein Geist, gekleidet wie ein Mönch. Aurea erschrak fürchterlich und ließ einen Aufschrei los, da sie nicht mehr damit gerechnet hatte. Ihr Herz raste, ihr wurde schwindelig und sie hatte kurz das Gefühl, gleich einfach umzukippen vor Schreck. Und neben ihr stand Aurea, welche in aller Seelenruhe fragte, ob da etwa ein Geist ist. Noch bevor die Dhakalis antworten konnte, erhob jedoch der Geist seine Stimme. Markerschütternd waren seine hallenden Worte und ein kalter Schauer jagte Aurea über den Rücken. Erneut hörte sie dann die Stühle, wie sie über den Boden scharrten und ehe sie sich versahen, stießen die Sitzflächen die beiden Damen sanft in die Kniekehlen, sodass sie auf die Stühle plumpsten.
Der Geist sprach davon, dass ihre Heimat, das Kloster, bedroht wurde. Und dass sie diesen Ort schützen wollten. Das klang für Aurea durchaus nachvollziehbar. Die Dargin kläre sofort auf, dass sie nicht vor hatten, ihrer Heimat zu drohen, sondern helfen wollten. „Was uns hier hält? Törichte Frage! Jahrhunderte lang hat unser Orden dieses Kloster bewohnt, es gepflegt und bewirtschaftet. Es ist durch unsere Gebete ein heiliger Ort! Nur Ketzer wollen heilige Orte zerstören!“, entgegnete der Geist aufgebracht. Aurea blickte kurz über ihre Schulter. Drei weitere Mönche waren in transparenter Gestalt erschienen. Sie standen hinter ihnen, in der großen Flügeltür des Speisesaals. Die Heilerin wurde nervös, doch sie musste ihre Stimme wiederfinden. „Man ist davon ausgegangen, dass das Kloster verlassen ist. Seit vielen Jahren leben hier keine Mönche mehr. Aus diesem Grund wurde entschieden, es abzureißen“, erklärte Aurea, auch wenn das nichts an der Situation änderte. „Aber was meine Partnerin meinte“, glaubte sie zu wissen, „Warum seid ihr noch im Diesseits? Könnt ihr nicht ins Jenseits kehren?“ „Wir sind hier, um diesen heiligen Ort zu schützen. Auch wenn der Orden nicht mehr existiert, so ist dies immer noch ein heiliger Ort“ War es nicht eigenartig, dass der Geist sich im Grunde wiederholte? Aurea wollte etwas ausprobieren und stellte daher eine andere Frage, welche aber zur Thematik gehörte: „Warum ist dieser Ort heilig?“ „Seit Jahrhunderten haben Mönche dieses Kloster bewohnt, gepflegt und bewirtschaftet. Es ist durch unsere Gebete ein heiliger Ort!“ Nachdenklich sah Aurea aus reiner Gewohnheit zur Aurelia. Das klang doch irgendwie eigenartig. Beinahe ferngesteuert.
# 08 Sicher war es schwierig, die Ruhe Aurelias richtig zu deuten. Erst Recht mit ihrem Hintergrund, von dem Aurea ja nichts wissen konnte. Ob jemand, der ebenfalls sehen konnte, ihr eine größere Hilfe hätte sein können? Ändern ließ sich an der Konstellation allerdings eh nichts mehr. Die Zwei konnten auch nicht mal eben kurz raus, um sich dort zu erholen und das weitere Vorgehen zu besprechen, so wie es Aurea sehr gerne getan hätte. Die Geister zwangen die beiden Damen mehr oder minder Platz zu nehmen und ihnen ein offenes Ohr zu schenken, aber nichts anderes wollte ja zumindest Aurelia auch. Sie fragte, was die Geister im Kloster hielt, wollte wissen warum sie nicht in das Geisterreich gewandert waren. Gut an kam ihre Frage bei diesem astralen Wesen allerdings nicht. Es wirkte verärgert, das konnte die Engelsdame einzig und alleine an seiner Stimme und Wortwahl ausmachen. Aurea hingegen sah mit an, wie er ein Stück nach vorne preschte und die Zwei zornig anblickte. Er erklärte, wie „Ketzer“ diesen heiligen Ort zerstören wollten und sie das nicht zulassen könnten. Aurea schaffte es ihren Mut zusammenzunehmen und ihrerseits das Wort zu erheben. So schilderte sie den Geistern, dass das Kloster verlassen war und es nur abgerissen werden sollte, da es nicht mehr gebraucht wurde. Außerdem erklärte sie die Frage ihrer Kameradin ein wenig, sodass diese ein wenig klarer wurde. Zufrieden, von der gruseligen Situation äußerlich scheinbar nicht beeinflusst, lächelte die Blinde zustimmend. Die Antwort des Geistes kam sofort. Er sprach diesem heiligen Ort seinen Schutz zu, unabhängig davon, dass er seinem ursprünglichem Nutzen nicht mehr gerecht wurde. “Oh, ach so…“, murmelte Aurelia nachdenklich, wohingegen ihre Kameradin eine berechtigte Frage stellte. Sie wollte wissen, was den Ort überhaupt heilig machte. Der Geist erklärte, dass die Gebete der unzähligen Mönche das Kloster über die Zeit heilig gemacht hätten. "Die Stimme unserer Schwester hat uns vor euch gewarnt. Nun erfahrt den göttlichen Zorn der Verteidiger des Klosters!", fügte der Geist noch an, dann jagte er plötzlich auf die beiden sitzenden Frauen zu. Aurelia, die den Geist ja nicht kommen sah, blieb ganz entspannt sitzen. Ihr war an der Formulierung des astralen Wesens etwas aufgefallen. “Von was für einer Schwester sprichst du? Wer hat euch gewarnt?“, fragte die Magierin, die ob der bedrohlichen Bewegung des Geistes recht naiv wirkte, wie sie da ganz entspannt sitzen blieb. Das grün schimmernde Wesen stoppte abrupt, kurz bevor es die Stühle der Beiden erreicht hatte. "Schwester Marita rief uns an. Sie forderte uns auf dem Kloster in diesen finsteren Tagen beizustehen und den Abriss zu verhindern. Es ist ihre Stimme, die uns anleitet und der wir folgen!", berichtete der Geist. So langsam wurde ein Schuh draus! Es war gar nicht die Idee dieser toten Seelen, aus der Unterwelt aufzusteigen und im Kloster zu spuken. Es war der Wille einer anderen Person! “Schwester Marita hat euch gerufen? Steht ihr unter ihrem Bann? In ihrem Befehl?“
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Es war nicht leicht für die Heilerin, mit ihren Worten standzuhalten. Obwohl sie sich Mühe gab, sich endlich sprechen zu trauen, raste ihr Herz dennoch vor Angst. Diese Geistermönche waren einfach so unheimlich! Aurea wollte einfach nur raus hier. Doch umso länger sie sich mit dem Geist unterhielt, desto mehr bekam sei das Gefühl, dass er gar nicht wirklich dazu in der Lage war, eine echte Konversation zu führen. Waren das wirklich seine Worte und Gedanken? Doch vorerst konnte Aurea diese Idee nicht zu Ende führen, denn der Mönch schien tatsächlich wütender zu werden und wollte auf die beiden Frauen zu preschen. Aurelia hielt ihn zum Glück mit einer weiteren Frage ab. Die Dunkelhaarige hatte nämlich ein Wort aufgegriffen, welches der Geist benutzt hatte. Schwester. Etwa eine Klosterschwester? Eine Nonne? Und diese Frau hat die Geister der Mönche gewarnt? Aber wie hat sie das nur gemacht? Eigenartig..
Schwester Marita. Nun hatten sie also einen Namen. Wer auch immer diese Frau war, hatte Kontakt zu den Geistern aufnehmen können und somit die Mönche im Jenseits gewarnt, dass ihr heiliger Ort abgerissen werden sollte. War das tatsächlich so? Oder spann Aurea sich da etwas zusammen? Höchstwahrscheinlich, denn ob eine Art Séance wirklich dazu führen konnte, die toten Seelen ins Diesseits zurückzuholen? Die Dhakalis wollte es einfach nicht glauben. Und doch sagten die Mönche, dass sie der Stimme von Schwester Marita Folge leisten wollten. Aurelia ging noch einen Schritt weiter und erkundigte sich, ob diese Nonne die Geister in ihren Bann gezogen hatte. Doch der Mönch antwortete: „Sie hat uns gerufen, also gehorchen wir allein ihrem Befehl. Entlässt sie uns zurück ins Jenseits, sind wir vollständig unabhängig, wie auch zuvor“ Für Aurea gab es nur einen Weg, einen logischen nächsten Schritt. Also flüsterte sie ihren Gedanken Aurelia zu: „Wir müssen diese Schwester Marita finden und mit ihr sprechen“
Dann erhob sie ihre Stimme wieder und wandte sich dem Geist zu: „Wir müssen uns für die Störung entschuldigen. Nun kennen wir Euer Anliegen und werden, wie bereits gesagt, nach einer Lösung suchen. Dafür müssen wir diesen Ort vorerst wieder verlassen“ Einen Moment lang lag der leere Blick des Geistes noch auf den beiden Damen. Er sagte nichts mehr, verblasste stattdessen nach und nach, ehe er gänzlich verschwunden war. War das ein Zeichen, dass es in Ordnung war, wenn die beiden Magierinnen wieder gingen? Womöglich. „Er ist weg..“, amtete Aurea erleichtert auf, ehe sie sich eilig von ihrem Stuhl erhob. Sie wollte nach wie vor einfach nur raus hier. „Was denkst du, erkundigen wir uns nach dieser Schwester Marita? Vielleicht wohnt sie in Pinevale“, schlug die Dhakalis vor. Vielleicht wussten die Bauarbeiter ja etwas über diese Frau? Ja, gute Idee! Darüber hinaus ein passender Vorwand, um endlich hier raus zu kommen! „Fragen wir die Bauarbeiter nach ihr“
# 09 Die Neugierde der Engelsdame, der Wunsch danach, mehr über die Geister und ihre Belange herauszufinden, trieb sie dazu an die Recherche fortzusetzen. Es war weniger die Intention, den Abriss des Klosters voranzubringen, die sie antrieb. Dabei fand Aurelia heraus, dass diese Geister nicht ihre eigenen Belangen vertraten, sondern viel mehr die ihrer „Schwester“, der Nonne mit dem Namen Marita. Die Magierin fragte sich, ob sie diese astralen Wesen dazu zwang ihren Befehlen zu folgen. Der Geist sagte zumindest, dass es diese Aufgabe zu erledigen galt und sie danach wieder frei waren. Aureas Kommentar, dass sie mit dieser Schwester Marita sprechen mussten, stimmte der Engel jedenfalls mit einem intensiven Nicken zu. “Das finde ich auch!“, äußerte sie allerdings sehr laut und keinesfalls geflüstert, so wie ihre Kollegin gesprochen hatte. Aurea ergriff daraufhin sogleich auch das Wort und erklärte dem Geist, dass sie sich nun um die Angelegenheiten kümmern würden, da sie darüber informiert waren, worum es den Geistern oder viel mehr der Nonne ging. Aurelia wartete geduldig auf eine Antwort des Geistes, doch tat sie das vergebens. “Eh…“ Grade als sie sich melden und nachfragen wollte, was denn nun los sei, erklärte ihre Kameradin ihr, dass der Geistermönch verschwunden war. Während Aurea darüber erleichtert war, legte die Engelsdame verwirrt den Kopf schräg. “Er hat sich nicht einmal verabschiedet?“ Ja, so absurd das wirken mochte, so war es jenes Detail, das sie wirklich beschäftigte. Zumindest für den Moment. Vorsichtig erhob sich dann jedenfalls auch die Blinde. Aurea schlug vor in Pinevale, nein, zuerst bei den Arbeitern nach dieser Schwester Marita zu fragen. Sie war der Schlüssel zu den Geistern. Sie mussten sie finden. “Ist gut.“, gab Aurelia lächelnd von sich, ihren Arm bereits anbietend, auf dass ihre Kollegen sie wieder unterstützen konnte.
Nachdem die Damen den Arbeitern ihre Frage gestellt hatten, lachte der Vorarbeiter zynisch. "Marita? Das kann ja nur diese Verrückte sein, die uns vor die Abrissbirne gesprungen ist. Hätte mir gleich denken können, dass sie mit diesem Spuk zutun hat!", motzte der Mann gleich los. "Die Frau findet ihr, wenn ich mich nicht täusche, mitten auf dem Dorfplatz. Da läuft sie wohl herum und versucht die Passanten zu bekehren und davon zu überzeugen, dass das Kloster wieder bewohnt werden sollte. Rührt wahrscheinlich die Werbetrommel für das Mönchstum."“Dann hattest du Recht mit Pinevale.“, lächelte Aurea ihre Gefährtin an…. Beziehungsweise an ihr vorbei. “Dann auf zum Dorf!“ Zielgerichtet streckte Aurelia ihren Finger aus, vollkommen in die falsche Richtung. "Ehm, also…", murmelte der Vorarbeiter verwirrt. Er haderte noch damit, ob er ihr den tatsächlichen Weg weisen sollte oder die Zwei das auch so hinbekommen würden. Etwas hilflos suchte sein Blick den der Heilerin.
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„Vielleicht ist es im Jenseits nicht üblich, sich zu verabschieden“, scherzte Aurea schwach, konnte sich nicht einmal selbst zu einem Lächeln durchringen. War es im Jenseits überhaupt noch notwendig, sich zu verabschieden? Diesen Gedanken schnell wieder beiseite schiebend, schlug sie vor, bei den Bauarbeitern nach dieser Schwester Marita zu fragen. Die Dunkelhaarige war einverstanden, weshalb sich beide Damen von den Stühlen erhoben und Aurea ihr wieder den Weg zeigte, indem sie sich einhaken ließ. Aurea war einfach nur heilfroh, dass sie endlich aus diesem unheimlichen Kloster raus konnte. Keine Minute länger als nötig wollte sie hier bleiben, denn im Gegensatz zu ihrer Kollegin fürchtete sie sich sehr vor den Geistern. Sie fand es unheimlich, mit den toten Mönchen zu sprechen und würde sich bei einer lebenden Nonne bestimmt wohler fühlen.
Aurelia übernahm die Unterhaltung mit den Bauarbeitern. Dabei wurde schnell deutlich, dass diese Schwester Marita bereits einen Ruf in Pinevale weghatte. Sie wurde als Verrückte bezeichnet, die vor eine Abrissbirne gesprungen ist. Und zugegeben, auch die Heilerin fand so ein Unterfangen ein wenig verrückt. Außerdem versuche die Nonne in aller Öffentlichkeit jegliche Passanten zu bekehren. Sonderbar. Da kam der Dhakalis tatsächlich kurz die Frage auf, ob die Mönchsgeister nicht doch die angenehmeren Gesprächspartner waren, als eine wahnsinnige Nonne. Aurelia war voller Tatendrang, lächelte mal wieder an der Heilerin vorbei und deutete in die völlig falsche Richtung, als es um einen Ausflug zurück nach Pinevale ging. Die Dhakalis lächelte amüsiert, fand ihre Partnerin ja eigentlich ganz niedlich mit dieser Eigenartig. Doch der Bauarbeiter wirkte irritiert. „Keine Sorge, wir sprechen mit Schwester Marita“, versicherte sie ihm und überging einfach die Tatsache, dass er von Aurelia irritiert war. Dann zog die Heilerin ihre Partnerin mit sich in Richtung Dorf.
Auf dem Dorfplatz angekommen dauerte es nicht lange, da erkannte man bereits die Nonne. Sie trug das übliche, schwarze Gewand und das Haar war vom Stoff bedeckt. Sie verteilte Flyer, sprach gezielt Passanten an und wirkte sehr aufgeregt bei allem, was sie tat. „Da vorne ist sie. Mal sehen, ich werde sie einfach mal auf das Kloster ansprechen“, beschloss Aurea, wobei eine gewisse Unsicherheit in ihrer Stimme zu hören war. Die Bauarbeiter hatten die Dame verrückt genannt! Das würde bestimmt nicht so angenehm werden. Schwester Marita war eine Frau höheren Alters, knapp über sechzig. Ihr Gesicht war dünn und streng, die Gesichtszüge hart. „Entschuldigen Sie? Sind Sie Schwester Marita?“, sprach Aurea sie höflich an. Zwar lächelte die Nonne, doch es wirkte sehr kalt. „Richtig, meine Damen“, bestätigte sie freundlich. Sie glaubte, dass die beiden jungen Frauen sie angesprochen hatten, da sie Interesse an ihrem Glauben hatten. „Mein Name ist Aurea und das ist Aurelia. Wir haben Sie gesucht, weil wir mit Ihnen über das alte Kloster sprechen wollten“, begann die Heilerin zögerlich. Sofort schwand das Lächeln. „Eine Schande ist das! So einen heiligen Ort abreißen zu wollen ist respektlos und inakzeptabel. Macht euch keine Sorgen, meine Damen. Ich werde nicht zulassen, dass es abgerissen wird“ Aurea war nicht sicher, wie sie weiter machen sollte. Daher stellte sie eine weitere Frage. „Aber wie wollen Sie das schaffen?“, fragte sie daher unschuldig nach. Die Nonne lächelte wieder mit ihren kalten Augen. „Macht euch darüber keine Gedanken“ Aurea knuffte unauffällig gegen den Arm ihrer Partnerin. Vielleicht wäre sie etwas.. forscher.
# 11 Ob man sich im Jenseits wirklich nicht verabschiedete? Die These, die Aurea da aufstellte, klang gar nicht so abwegig. “Das könnte sein…“, entgegnete die Engelsdame, die diese Aussage deutlich ernster nahm, als sie wohl gedacht war, nachdenklich. Eine Diskussion darüber brach aber nicht aus. Die Zwei kehrten zu den Bauarbeitern zurück und starteten dort ihre Recherche nach dieser geheimnisvollen Schwester, die scheinbar hinter der Heimsuchung der Baustelle steckte. Was sie über die Frau erfuhren, klang nicht gut. Es wirkte auf Aurelia so, als stecke sie voller Sorge. Das mussten sie unbedingt wieder gradebiegen! Sie lächelte breit, als ihre Kameradin erklärte, mit Schwester Marita zu sprechen. Das übernahmen sie doch gerne! Das Lächeln der Ungeflügelten brach allerdings ab, als sie plötzlich in eine ganz andere Richtung gezogen wurde, als sie eigentlich erwartet hätte. “Oh…“, wisperte sie überrascht, doch war ihre Verwirrung genauso schnell abgeklungen, wie sie aufgetreten war. An der Seite ihrer Partnerin ging es also nach Pinevale zurück, beziehungsweise weiter ins Zentrum des Dorfes. Aurea gab Bescheid, als sie die Nonne ausmachte. Sie äußerte zudem den Plan, sie auf das Kloster anzusprechen, was die Blinde mit einem eifrigen Nicken quittierte. “Vielleicht können wir ihr ja helfen!“, äußerte sie motiviert. Für Aurelia war klar: Wenn sie der Frau helfen konnten und sie keine Probleme mehr mit dem Kloster hatte, konnte es ja abgerissen werden und ihr Auftrag war nicht nur erledigt, sondern sie hatten obendrein eine zusätzliche, gute Tat vollbracht! So traten die beiden Damen also auf Marita zu und Aurea sprach sie direkt mit Namen, wenn auch fragend an. Die Nonne bestätigte sogleich, dass sie an der richtigen Adresse waren. Als Aurea ihre Gefährtin und sich aber vorstellte und Marita dann auf das Kloster ansprach, nahm das Gespräch Fahrt auf. Marita versprach ihnen, dass sie nicht zulassen werde, dass das Kloster abgerissen wurde. Es sei eine Schande, sagte sie. Auf Aureas Frage hin, wie sie den Schutz der Einrichtung bewerkstelligen wolle, blockte die Nonne dann ab. Aurelia schaute verwundert drein, wenn auch in eine falsche, versetzte Richtung. Sie wussten doch, wie sie das versuchte… Das Zeichen, welches ihre Partnerin ihr physisch gab, verstand sie jedenfalls sofort. “Halten Sie es denn wirklich für den richtigen Weg, die Geister von Verstorbenen dafür zu nutzen? Diesen armen Leuten wird ihre ewige Ruhe verwehrt und das nicht aus eigenem Antrieb, sondern weil Sie sich das wünschen.“, erklärte die Blinde. Marita zeigte sich sichtlich irritiert. Sie wirkte überrumpelt und wusste gar nicht was sie dazu sagen sollte. Woher wussten diese Mädchen davon? “Also, ich… ehm… Ob sie Schuldgefühle bekommen würde? “Das Gebäude wird doch gar nicht mehr genutzt und die Mönche würden ihren Frieden finden, unabhängig davon, ob es nun abgerissen wird oder nicht.“, sprach Aurelia unverblümt weiter. Das tat sie nicht, weil sie dreist oder frech war, sondern weil sie nicht erkannte, wie sie der Frau im schlimmsten Fall auf die Füße trat. Sie wusste es einfach nicht besser.
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