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 Dorf Klarach

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Grias

Grias
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BeitragThema: Dorf Klarach
Dorf Klarach EmptySo 25 Sep 2022, 19:03

Ortsname: Klarach
Art: Dorf
Spezielles: ---
Beschreibung: Bei Klarach handelt es sich um ein kleines Dorf, das sich in einem moorigen, waldigen Gebiet nahe Sakura Town befindet. Durch das Terrain sind die Häuser einfache Holzhütten, die auf leicht erhobenen Plattformen errichtet sind um nicht im weichen Boden zu versinken, und die Population besteht hauptsächlich aus Fischern und Reisbauern. Das besondere an diesem Ort ist wahrscheinlich das uralte, riesengroße Schlangenskelett, welches nicht weit vom Siedlungsgebiet entfernt liegt, und dadurch vom gesamten Dorf aus betrachtet werden kann. Diese Schlange wird von den Einwohnern Klarachs als Schutzpatron angebetet, und so haben sie ihr vor langer Zeit sogar einen Tempel gewidmet, der bis heute gut gepflegt wird und gemeinsam mit dem Skelett selbst regelmäßig Touristen anlockt.

Change Log: Sobald sich innerhalb des Rollenspiels etwas an dem Ort ändert, wird es hier kurz vermerkt.


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Grias

Grias
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BeitragThema: Re: Dorf Klarach
Dorf Klarach EmptyFr 21 Okt 2022, 15:52

cf: Bahnhof - Eingangshalle (Sakura Town)

Noch immer war der Kopf von Grias gesenkt, enttäuscht und beschämt dass, selbst wenn sie versuchte ihre Hörner zu verstecken, sie alleine durch jenen Akt doch immer Aufmerksamkeit auf sich ziehen würde. Warum war ihr nur solch ein Fluch auferlegt worden? Womit hatte sie das verdient? Wieso konnte sie nicht einfach normal sein? Dies waren die Fragen die begannen immer wilder im Kopf der Gehörnten herumzuwirbeln während sie neben Junpei entlang ging, wurde dann jedoch aus ihren Gedanken gerissen als dieser erneut das Wort ergriff. Ein schmerzerfülltes Lächeln bildete sich in ihrem Gesicht, als ihr Kollege das Wort „entstellt“ äußerte. Ja, entstellt, das war wohl das richtige Wort für sie. Ihre seltsamen Merkmale hatten ihr nichts als Leid gebracht, hatten ihr niemals irgendwie geholfen, als was konnte man sie da also sonst beschreiben? Es fand sich jedoch etwas Hoffnung in den Gesichtsausdruck der van Diux, als sie zu Junpei herüberblickte während er weitersprach. Er würde sie also nicht verurteilen? Ganz überzeugt war sie davon nicht, hatte doch schon oft derartige Plattitüden gehört, nur um im nächsten Moment von den gleichen Leuten Spott und Hohn zu vernehmen, sobald sie dachten außer Hörweite zu sein. Doch musste sie zugeben, irgendwie klang der Weißhaarige nicht so als hätte er das nur so daher gesagt. So schwer es ihr auf fiel den Worten Vertrauen zu schenken, gleichzeitig fühlte sie sich etwas sicherer. "Danke..." Gab die Blauhaarige leise von sich, während sie ihren Blick wieder geradeaus auf den Weg wendete.

Zum Glück änderte sich dann das Thema, als sie ihren Kollegen auf seinen Rucksack ansprach, ihre Augen groß werdend als er begann aufzuzählen was er alles mit sich trug. "Das alles haben sie dabei?" Und dann konnte Junpei das auch noch alles auf seinem Rücken tragen. Da bekam sie ja glatt das Gefühl, nicht richtig vorbereitet zu sein. "Daran wie vorbereitet sie sind, sollte ich mir in Zukunft vielleicht an Beispiel nehmen. Auch wenn ich hoffe dass wir das nicht alles brauchen werden." Grias‘ jetziges Amüsement wich jedoch, mal wieder, Nervosität und Panik als sie realisierte ihren Kollegen bis jetzt ständig ungefragt mit Vornamen angesprochen zu haben. Während sie mit den Entschuldigungen immer frantischer wurde, bekam sie nur halbwegs mit, wie Junpei versuchte sie zu beruhigen, und zu Erklären wie das Missverständnis zu Stande gekommen war. Doch sowohl dies, als auch der Fakt dass er bis jetzt gar nichts darüber gesagt hatte wie er angesprochen wurde, machte die Gehörnte nicht weniger unsicher, schienen ihr stattdessen wie unbedeutende Ausreden, die ihre Eltern wie immer komplett ignoriert hätten. Langsam begannen sich Tränen in ihren Augen zu bilden, immerhin hätte sie so etwas wissen müssen, hätte aufmerksamer sein müssen, hätte-
Dass der Weißhaarige inzwischen auf dem Boden kniete und ihre Hand hielt, bemerkte die van Diux erst, als seine Lippen ihren Handrücken berührten, wenn auch nur für den Bruchteil einer Sekunde. Ihr Gedankengang stoppte plötzlich komplett, hielt ruckartig an wie ein Zug, bei dem man nie Notbremse betätigt hatte. So stand sie ein Paar Sekunden nur geschockt da, bis sich, als sie die Aufrichtigkeit ihres Gegenübers wahrgenommen hatte, eine rote Färbung in ihren Wangen bildete, welche sich dann schnell ausbreitete, bis das gesamte Gesicht der Blauhaarigen einer Tomate glich. "H-Herr Junpei..." entkam es ihr erst nur, wie ein leises quieksen, bis sie langsam wieder fähig wurde Worte zu bilden. "Was reden sie denn da? Stehen sie auf, bitte..." Sanft löste sie ihre Hand aus dem Griff des Weißhaarigen, und legte ihre Arme unsicher aneinander während sie ihr noch immer errötetes Gesicht von ihm abwendete. "Ich bin es doch die ganze Zeit, die..." Der Worte von Grias verloren sich, kurz nachdem sie ihren Satz begonnen hatte. Sie hatte Junpei im Bahnhof übersehen, verheimlichte ihm ihr wahres Aussehen, und hatte sich jetzt auch noch die ganze Zeit in seinem Namen geirrt, das war alles zusammen doch unverzeihlich, absolut unwürdig einer adeligen wie sie es eigentlich sein sollte. Und doch war ihr Kollege jetzt derjenige, der behauptete sich unangemessen verhalten zu haben. Wieso?
Bei ihrem Aufeinandertreffen hatte er nichts darüber gesagt, dass sie ihn erst nicht gesehen hatte. Als es um ihre Kapuze ging hatte er seine Vorurteilsfreiheit ausgedrückt, und jetzt mit seinem Namen hatte er sogar gesagt, dass sie sich nicht entschuldigen brauchte. Dazu hatte er die ganze Zeit kein Bisschen wütend oder feindselig gewirkt. Vielleicht, machte sie sich also wirklich zu viele Sorgen. Wenn sie denn schon kein Vertrauen in sich selbst hatte, konnte sie es denn dann nicht wenigstens in ihre Mitmenschen setzen? "Herr Junpei... nein, Junpei..." Die Gehörnte sah wieder zu ihrem Kollegen, ihr Gesichtsausdruck noch immer rot vor Scham, aber gleichzeitig mit einer neuen Nachdenklichkeit erfüllt. "Ich mache doch so viel falsch, ich… habe sie doch im Bahnhof übersehen, und habe Geheimnisse vor ihnen, und bin nicht so gut vorbereitet wie sie, und habe dann auch noch ihren Namen falsch gelesen, ganz zu schweige dem was ich noch vermasseln werde..." Dann trat die van Diux an Junpei heran, so nah dass nur noch wenige Zentimeter zwischen den beiden Magier lagen, während sie mit ihren Augen die seinen fixierte, um sein Gesicht ganz genau betrachten zu können. Ihre Stimme war währenddessen immer noch unsicher, aber auch ruhiger, eindringlicher, flehender. "...aber sie sagten ich muss mich nicht entschuldigen… Stimmt das, sind sie mir auch wirklich nicht böse? Auch wenn ich noch so vieles falsch mache?"

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BeitragThema: Re: Dorf Klarach
Dorf Klarach EmptyFr 21 Okt 2022, 22:25


Quest: Lila vs. Blau

@Grias Erna van Diux & Hasegawa Kenichi @Junpei

cf: Bahnhof - Eingangshalle (Sakura Town)


# 4 "Selbst wenn Sie nicht ausreichend vorbereitet sind, Miss van Diux, werden wir unsere kurze Reise überstehen." Junpeis Meinung über Grias änderte sich nicht im Geringsten. Nicht jeder von ihnen konnte zu jedem Zeitpunkt auf jede denkbar mögliche Situation vorbereitet sein. Insbesondere dann nicht, wenn ihr jeweiliger Hintergrund sie nicht die Regeln der Wildnis lehrte. Aus gutem Hause zu stammen zog nicht selten eine gewisse Nachlässigkeit mit sich; bedingt durch Erziehung mit einem goldenen Löffel im Mund oder absurder Erwartungen an den gesamten Rest der Welt.
Auch Letzteres durfte der jungen Dame nichts zum Vorwurf gemacht werden. Ihr oblag nicht, wie Eltern gedachten, mit ihrem eigen Fleisch und Blut umzuspringen. Welche Rolle sie in der Zukunft übernehmen sollten. Welche moralischen Werte von einer Generation an die nächste weitergegeben wurden.
Innerhalb weniger Minuten wusste Grias nicht bloß durch ihren gewählten Ausdruck zu punkten, sondern auch durch mal mehr, mal weniger subtile Wesenszüge bei dem Weißhaarigen zu punkten. Aufmerksamkeit und Schuldbewusstsein spielten dabei eine wichtige Rolle - anstatt Fehlerquellen in die Hände anderer zu legen, suchte sie potenzielles Fehlverhalten zuerst an eigener Stelle. Dass sie stellenweise gnadenlos übertrieb, so weit sogar, dass ihr nicht bloß einfache Röte in die sonst blassen Wangen stieg, sondern offenbar auch winzige Tränen in ihre Äuglein schossen, traf en sentimental besaiteten Wanderer auf dem falschen Fuß.
Hinsichtlich der Notwendigkeit zahlloser Gegenstände, die Junpei mit sich umherschleppte, zuckte dieser nur einmal mit den Schultern. "Das meiste ist nicht speziell für unseren Auftrag in meinem Rucksack gelandet", ließ er seine Begleitung trocken wissen "Wenn immer eine Reise mit dem Zug überflüssig ist, bewege ich mich zu Fuß. Das bedeutet oftmals, nicht zu Einbruch der Nacht in einem Dorf oder einer Stadt anzukommen. Geschweige denn ein trockenes Dach über dem Kopf zu haben. Ich bin lieber für alle Eventualitäten ausgerüstet." Gleichzeitig musste er sich allerdings auch eingestehen, in vielerlei Situationen nichts, aber auch rein gar nichts von dem, was er auf dem Rücken mit sich umherschleppte, effektiv zu brauchen.
Das ausweichende Stammeln seitens Grias wurde lediglich mit einem vorsichtigen Schnauben quittiert. Nicht ein gerade Satz entwich ihren Lippen, während der Hüne noch immer auch einem Knie vor ihr niederging, einen nach allen Regeln der Kunst höflichen Kuss auf ihren zarten Handrücken legte und eine vergleichbare Reaktion beinahe schon hatte kommen sehen. Offenbar nicht vollkommen zum Missfallen seines Gegenüber; denn so langsam, vorsichtig, durch und durch elegant, wie sie ihre zierlichen Fingern aus seiner Berührung entzog, schien der Ersteindruck viel mehr, als sei sie... erfreut? Geehrt? Beschämt?
Von der gnadenlos überlaufenden Röte, welche Grias' Wangen aufleuchten ließ, erhaschte Junpei nur vage Ansätze. Zwischen den leicht aneinander gelegten Armen, einer grundlegend defensiven Haltung, mit der Junpei in diesem Moment nur wenig positive Assoziationen verknüpfte, wurden sich die bernsteinfarbenen Iriden sanft geschwungene Rundungen unter dem zuvor noch neutral wirkenden, weit geschnittenen Mantel bewusst. Rasch wurde beiseite geschoben, was die logische Schlussfolgerung war, wenn selbst bei einem jede Figur verneinenden Kleidungsstück wie diesem Rüückschlüsse gezogen werden konnten - statt dessen ruhte Junpeis Fokus auf der unerbitterlich zitternden Stimme seiner Begleitung.
"Junpei. Einfach nur Junpei genügt vollkommen, Miss van Diux." Obwohl Grias bereits in leichten Ansätzen zeigte, die neue Ansprache ihres Questpartners zu übernehmen, erachtete er es als sinnvoll, zusätzlich in dieselbe Kerbe zu schlagen. Zaghaft unterstützend, statt wie mit einer erhobenen Peitsche zu mahnen. "Sie dürfen auch gerne aufhören, mich zu siezen", fuhr der Hüne fort, blieb gleichzeitig seinerseits nicht bloß auf den Knien, sondern änderte in keiner Weise die Art und Weise, wie er Grias ansprach.
Zwischen ihnen bestanden klare soziale Unterschiede. Vor ihm stand eine Frau edlen Blutes. Sie verdiente seinen Respekt. Nicht zuletzt auch aufgrund der längst gezeigten, herzensguten Wesensmerkmale. Sein Ego war längst nicht fragil genug, als dass ein simpler Kniefall wie dieser irgendetwas änderte.
Fehler über Fehler über weitere vermeintliche Fehler folgten. Grias erzählte aufgebracht, berichtete beinahe traurig von all den unbedeutenden Schnitzern, die ihr unwissend widerfahren waren. Mit jedem einzelnen Wort glaubte Junpei hören zu können, wie seinem Gegenüber eine Träne nach der andere in die Augen schoss und sich langsam aber sicher einen Weg über rot brennende Wangen suchte. Wegen Kleinigkeiten; abstrusen Lächerlichkeiten, die nichts mit dem Ausgang ihrer Quest - und der damit einher gehenden Verantwortung - zu tun hatte.
In einem Maße, welches nicht bloß an den Herzmuskeln des Magiers zupfte, sondern auch eine grundlegende, nicht auf Grias fixierte Aufregung lostrat. Woher kam diese Unsicherheit? Was war der Ursprung dieses exzessiven Pflichtgefühls? Wer war Grias, dass sie derart intensive Empfindungen versprühte, ohne dass auch nur eine einzige Person effektiv zu Schaden kam?
Gerade wollte der Weißhaarige sich aufrichten, beide Hände angestrengt zu Fäusten geballt, da machte sein Gegenüber einen langen, beinahe tänzerischen Schritt auf ihn zu, reduzierte die vorher noch herrschende Distanz auf wenige Zentimeter - und offenbarte auf diese Weise nicht bloß einen direkten Blick auf ihr puppenhaft hübsches Gesicht, umrahmt von himmelblauen Haarsträhnen, die an ihr hinab flossen wie ein im Frühlingsrauschen liegender Wasserfall, sondern auch ein unendlich tiefes Augenpaar, welches Junpei innerhalb von Sekundenbruchteilen die Sprache gänzlich verschlug.
Zart lodernder Bernstein umkreiste wie in Zeitlupe die groß gewordenen Pupillen, erinnerten an den wärmsten denkbaren Sonnenaufgang; gleichzeitig wurde das feurige Farbspektakel umgarnt von einem unerwartet dunklen Violett, von dem ein regelrecht magnetischer Strudel ausging - Junpei wusste nicht recht, worauf er sich konzentrieren sollte, geschweige denn, worauf er sich konzentrieren konnte.
Je länger er den Blickkontakt aufrecht erhielt und versuchte, eine der beiden Augenfarben differenziert zu betrachten, kam es ihm so vor, als würden sie sich eng und enger aneinander schmiegen, miteinander verschmelzen und die lächerlichen Versuche, ihrer magnetischen Anziehungskraft zu entgehen, einfach aus dem metaphorischen Fenster werfen. Schlimmer noch als das, sie zogen den jungen Mann tiefer in sich hinein, je länger er auch nur in Erwägung zog, ihnen zu entfliehen.
Binnen Sekunden war vergessen, dass er aufstehen wollte. Junpei kniete andächtig vor Grias, die Lippen einen Spalt weit offen stehend, während seine Augen mit jedem Herzschlag - übersprungen oder nicht - größer, andächtiger, verzaubert-fasziniert in sie hinein blickten. Bis ihre Stimme mindestens ebenso tief in seine Gehörgänge eindrang: "Bin ich nicht. Definitiv nicht. Niemals", schluckte er leise nickend "Eure Augen sind so unendlich schön", Junpei hauchte ein subtiles Flüstern, eines das so leicht war, als dass es lediglich GRias verstehen würde, bevor der Wind es gänzlich zerstreute "Könnte ich Euch wirklich böse sein?"


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BeitragThema: Re: Dorf Klarach
Dorf Klarach EmptyDi 08 Nov 2022, 19:28

Für lange Zeit war der Fußmarsch nach Klarach recht entspannt, unterhielten Junpei und Grias sich doch über den schweren Rucksack auf seinem Rücken, und all dem vielen Zeug das der darin mit sich herum trug. Wohl auch einiges Überflüssiges, wie er erzählte. Vieles war wohl einfach Zeug das er irgendwann einmal gebraucht, und sich so mit der Zeit angesammelt hatte. Die Augen der Gehörnten wurden groß, als ihr Kollege berichtete schon oftmals die Nacht in der Wildnis hatte verbringen zu müssen. "Reisen sie denn viel, Herr Junpei? Vor allem, wenn sie schon so oft irgendwo draußen schlafen mussten... halten sie das wirklich aus?" Oh nein, sie selbst konnte sich ganz und gar nicht vorstellen, in der freien Wildnis zu übernachten. Wer wusste schon was da Nachts alles für Bestien und Ungeziefer herumfleuchten, ganz zu schweigen von dem Dreck überall. Nein, sie bevorzugte definitiv die geordnete Zivilisation und ein warmes, flauschiges Bett.

Doch erst einmal sollte die van Diux etwas Anderes bekommen, über das sie sich Sorgen machen konnte. Der Fakt dass sie den Hasegawa die ganze Zeit ausversehens mit Vornamen angesprochen hatte, in Verbindung mit all den anderen Missgeschicken die ihr bisher passiert waren, ließen sie hoffnungslos Verzweifeln, so sehr in ihre selbst ermahnende Gedankenspirale verfallend, dass sie erst bemerkte was ihr Kollege gerade getan hatte, als seine Lippen schon ihre Hand berührten. Sie hätte selbst wahrscheinlich gar nicht beantworten können warum sie so rot wurde, ob es Scham war oder sie sich so geschmeichelt fühlte, so oder so war ihr klar, sie wusste wirklich zu schätzen was Junpei tat damit es ihr besser ging. Wieder ins Hier und Jetzt befördert brauchte sie einen Moment um sich wieder zu sammeln, um zu überlegen wie sie adäquat auf die Situation reagieren sollte, die sich ihr jetzt präsentierte. Anfangen tat sie mit der Bitte, dass Junpei vom Boden aufstellen sollte, gab es doch keinen Grund für ihn sich zu entschuldigen, worauf sie selbst wiederum beginnen wollte die Dinge aufzuzählen, für die sie sich zu entschuldigen hatte. Jedoch stockte sie dabei schnell. Stattdessen ließ sie die bisherigen Ereignisse revue passieren, und führte sich vor Augen dass ihr Kollege bisher doch auf gar nichts wirklich negativ reagiert hatte. Es war ein Moment des Mutes, in dem sie an den Weißhaarigen herantrat um sich ihrer Überlegung zu vergewissern. Wenn er sagte dass er sie wirklich nicht für ihre Missgeschicke verurteilte, und so aussah als sprach er die Wahrheit, dann würde sie ihm auch glauben.

Die Antwort die sie bekam war jedoch ziemlich unerwartet. Junpei brauchte einen Moment um zu antworten, schien abgelenkt von irgendetwas, das Grias nicht benennen konnte, worauf er dann jedoch die erleichternden Worte äußerte. Kaum hatte sich ein freudiges Lächeln im Gesicht der Gehörnten bilden können, da wurden allerdings noch etwas Weiteres ausgesprochen, so leise, dass wohl nur sie selbst es hätte verstehen können. "M-Meine Augen?" stieß es überrascht aus ihr heraus. Danach hatte sie gerade doch gar nicht gefragt. War es vielleicht das gewesen, weswegen ihr Kollege sie so fixiert betrachtet hatte? Erneut wurde ihr Gesicht binnen Sekunden von einer tiefen Röte übermannt. Die Taten und Worte des Hasegawa fühlten sich so warm, so echt an, da wusste sie spontan nicht anders zu reagieren, als überrumpelt wieder ein Stück von ihm wegzutreten, sich geistig Platz zu verschaffen um die Worte adäquat verarbeiten zu können. Was dann von ihr folgte waren jedoch keine Worte. Es dauerte nur wenige Sekunden bis die van Diux begann zu kichern, erst leise als sie noch versuchte es zurückzuhalten, doch schnell immer voller und lauter. Vor dem Mund hielt sie dabei reflexiv die Hand, doch irgendetwas verstecken konnte sie dadurch nicht. Die Erleichterung und Freude hatte sie einfach übermannt, als wäre ihr plötzlich ein schweres Gewicht, noch viel schwerer als Junpeis Rucksack, von den Schultern genommen worden, und in Verbindung mit dem plötzlichen Kompliment konnte sie einfach nicht anders als ihrer Beflügelung Ausdruck zu verleihen. "Wirklich?" Sie musste sich also wirklich keine Sorgen machen, was? Nach kurzer Zeit begann sie dann schon sich zu beruhigen, und das übermannte Kichern ging langsam in ein breites, ruhiges Lächeln über, ein Lächeln das nicht nur oberflächlich ruhig aussah, sondern aufmerksamen Augen die echte Ruhe vermittelte, die jetzt zum ersten Mal seit beginn der Quest in im Inneren von Grias eingekehrt war. "Danke dir… das ist wirklich erleichternd. Und natürlich freue ich mich auch dass meine Augen dir gefallen." Mit vertrauendem Blick und noch immer errötenden Wangen betrachtete sie ihren Kollegen, bereit den Rest des Weges zum Dorf zurückzulegen. "Steh doch jetzt bitte auf, das ist doch wirklich nicht nötig."

Die Sorgen der Blauhaarigen waren fürs erste beruhigt, was hieß, sie waren zwar noch da, aber Grias war bemüht, sich stets auf das Versprechen ihres Gegenübers zu besinnen. Und so verlief der restliche Weg nach Klarach ziemlich entspannt, zumal sie sowieso nicht mehr allzu weit weg gewesen waren. Als die Beiden die Siedlung betraten überquerten sie eine kleine Brücke die über einen Bach verlief, und da konnte man auch schon sehen worum es in der Questbeschreibung ging. Die Gehörnte blieb stehen um zu dem Wasser hinab zu blicken, und höchstens einem Blinden wäre die tiefe, ungesund wirkende, violette Farbe entgangen. "Siehst du das?" fragte sie rhetorisch den Weißhaarigen, bevor sie sich zu ihm umdrehte. "Ich glaube wir sollten erst einmal einige der Einheimischen befragen, seit wann das Wasser so aussieht und dergleichen. Was denkst du?"

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BeitragThema: Re: Dorf Klarach
Dorf Klarach EmptyMi 09 Nov 2022, 18:15


Quest: Lila vs. Blau

@Grias Erna van Diux & Hasegawa Kenichi @Junpei


# 5 Junpei grübelte auf die Worte seiner Begleitung hin einige Momente stillschweigend für sich selbst. Offensichtlich hielt er oftmals spärlich überdachte Nächte aus. Ebenso wenig konnte man mit bloßem Auge erkennbare Verletzungen ausmachen. Insofern wusste ein investigativer Blick mehr als deutlich zu beantworten, wonach Grias fragte.
Um potenzieller Unhöflichkeit vorzubeugen, brummte der Hüne lediglich einmal, zuckte mit den arg belasteten Schultern, gönnte der bedeutend kleiner geratenen Dame jedoch ein schwaches Lächeln. "Ihre scheint Euch sorgen zu machen, Miss van Diux", vermutete er halblaut, beinahe schon amüsiert über die vermutete Empathie hinter ihrer Nachfrage "Allerdings ist sie unbegründet. Auf meinen Reisen ist es manchmal schlicht unmöglich, für die Nacht in einer Unterkunft einzukehren. Daran gewöhnt man sich, je länger man zu Fuß auf Reisen ist und nicht auf städtischen Luxus zurückgreifen kann." Letzten Endes war es genau das, was hinter den steinernen Mauern, den blickdicht vergangenen Fenstern und bis ins letzte Detail achtsam abgedeckten Dächern verbarg - Bequemlichkeit.
Nicht eine Sekunde gedachte der Weißhaarige, eine derart selbstverständliche Entwicklung durch Menschenhand durch den Dreck zu ziehen. Selbstredend war es ihm auch lieber, warm behütet in einem kuscheligen Bett zu nächtigen; umgeben von Kaminfeuer das im Hintergrund leise knisterte, dem aromatischen Duft selbstgemachter Kerzen, die kunstvoll über FEnsterbänke in Reih und Glied standen und nicht zuletzt einem angenehm weichen Kopfkissen, in das man nach einem langen Tag voll harter Arbeit versank, wie in gewaltigen Heuballen.
Notwendig war all das jedoch nicht. Niemand benötigte diese Nettigkeiten menschlicher Gesellschaft. Und doch wollte kaum eine Menschenseele noch darauf verzichten.
"Habt Ihr schon einmal in der Wildnis genächtigt, Miss van Diux?" Junpei wollte ihr nicht zu nahe treten, doch resultierend aus der gewaltigen, emotionalen Unsicherheit, die Geias zu nennenswerten Teilen auszeichnete, kombiniert mit der längst bestätigten, guten Herkunft, hatte sie wohl nicht mehr Zeit außerhalb des Elternhauses verbracht als unbedingt notwendig - eine Übernachtung zwischen feuchtem Geäst, in aufgebuddelter Erde, gegebenenfalls mit einer steinernen Höhlendecke als einzigem Unterschlupft, sah der Weißhaarige nicht als realistisch.
Höchstens im Kontext eines fröhlichen Ausfluges unter Kindern, begleitet von Freunden, Eltern oder Verwandtschaft. Nichts was sich mit einer vollwertigen Reise ohne soziale Ankerpunkte oder dedizierte Rückzugsorte vergleichen ließ.
Unerwarteter Weise dauerte es nicht lange, ehe Grias viel mehr einem übwerraschten Kleinkind glixh als der eleganten Dame, von der ihr Begleiter dachte, dass sie sich unter dem weiten Mantel verbarg. Perplex über diese körperliche Reaktion, allerdings auch den überrumpelnden Abstand, den sie suchte, schluckte Junpei in kürzester Zeit rapide.
Hatte er eine Grenze überschritten? Waren seine Ausführungen zu deutlich? Noch immer klopfte der Muskel in seiner Brust wie Paukenschläge eines Orchesters. Jetzt wo er darüber nachdachte, sich wenigstens einen Moment konzentrierte und die intensive Wärme registrierte, welche von seinen Fingerspitzen, durch den Oberkörper bis in die letzten Winkel des hellrot aufleuchtenden Kopfes drang, erschien die gesamte Situation unvergleichbar peinlich.
Nicht zuletzt weil Komplimente wie diese nicht einfach zurückgenommen werden konnten. Nicht einmal wenn er behauptete, unter einem fremdartigen Zauber gestanden zu haben.
Oder vielleicht doch?
War Grias gutgläubig, unter Umständen sogar naiv genug für eine solche an den Haaren herbeigezogene Ausrede?
"J-ja", purzelte es schließlich über seine Lippen, als die junge Frau nach Bestätigung für die durch ihre magnetisch strudelnde Augenfarbe ausgelöste Faszination suchte "Ich habe noch nie so schöne Augen gesehen", fuhr Junpei schließlich unbeholfen fort "Die Art wie sich ihre Farben bewegen, ineinander übergehen und dann mischen ist einfach...", in Ermangelung eines adäquat empfundenen Begriffs wählte der Weißhaarige exakt das, was ihm an forderster Front auf der Zunge lag: "Atemberaubend."
Noch während der Hüne sich zu voller Größe aufrichtete, huschten zusätzliche Worte geisterhaft, nahezu unbewusst über seine Lippen: "Ich wünschte, ich könnte länger in sie hineinsehen." Häufiger. Länger. Intensiver. Tiefer.
Wie lange die beiden schweigend nebeneinander herliefen, wusste Junpei nicht zu sagen. Wann immer er sich umblickte, versuchte er keinen direkten Blickkontakt zu Grias herzustellen - denn allein die Überlegung, die entfernte Vorstellung, ließ seine Ohrläppchen erneut rot werden. Ganz zu schweigen von dem bestialischen Puls, den er nicht nur in seiner Brust, sondern auch der linken Halsseite spürte. War er nicht vorsichtig würde es ihm den Verstand rauben.
Schmale Feldwege lagen bereits hinter ihnen. Zu beiden Seiten konnten Acker ausgemacht werden. Ausnahmslos jeder Zentimeter Erde wirkte von Hand und einfachen Werkzeugen bearbeitet. Von Ernte fehlte jede Spur. Nicht einmal die kleinsten Köpfchen angebauter Pflanzen oder andersartiger Gewächse ragten aus dem trockenen Boden. Ungewöhnlich. Nicht unmöglich, wie Junpei feststellte - immerhin wusste er nicht, was genau auf den Äckern angebaut wurde und wann die Erntezeit rund um Sakura Town begann beziehungsweis endete. "Das wäre wohl das beste Vorgehen, um an handfeste Informationen zu gelangen", stimmte der Magier zu, den Blick langsam entlang des unnatürlich gefärbten Flusses gleiten lassend "Mit Spekulationen können wir Stunden, Tage und Wochen verbringen. Die Einwohner des Dorfes werden uns sagen können, wann dieses Phänomen auftrat und ob es in letzter Zeit ungewöhnliche Phänomene in der näheren Umgebung gab."
Darunter fielen nicht nur Wetterphänomene. Sondern auch die Präsenz unbekannter Besucher. Leider exakt das, was Grias und Junpei ihrerseits repräsentierten. Den Rucksack sacht zurechtrückend machte der Weißhaarige einen Satz auf der Stelle, atmete die frische Landluft ein und führte, beinahe wie selbstverständlich, seine Handfläche unter Grias' bemantelten Unterarm. "Wollen wir? Wer weiß, wie man derzeit auf Außenseiter wie uns reagiert." Im schlimmsten Fall mit Fackeln und Heugabeln.


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BeitragThema: Re: Dorf Klarach
Dorf Klarach EmptyMi 04 Jan 2023, 22:16

Die Frage von Grias ob Junpei wirklich so viel unterwegs war, war wohl wirklich etwas redundant gewesen, wie man an dem Rucksack und einigen Merkmalen des scheinbar abgehärteten Mannes erkennen konnte. Die Intention der Frage war wohl eher gewesen wie er so oft in der freien Wildnis übernachtete. Der Schmutz, der Aufwand, die Gefahr... die Adelige konnte sich nur schwer zusammenreimen wie und warum jemand sich so etwas willentlich aussetzte. So war die Antwort auf die Gegenfrage des Hasegawa aber eigentlich selbstverständlich, auch wenn die Gehörnte damit ertappt etwas leise wurde. "Also, ähm, ich schätze schon... Ich meine, das muss doch schrecklich sein, ohne warmes Bett, einfach so der Natur ausgesetzt." antwortete sie etwas leise. Irgendwann hatte der Weißhaarige sich aus Notwendigkeit daran gewöhnt? Die van Diux wusste nicht ob sie das bewundern oder bemitleiden sollte. "Also, meine Eltern haben ein Landhaus, wo wir jeden Sommer ein Paar Wochen verbracht haben." Das war wohl nicht ganz wie die Frage gemeint war, aber näher war sie der bloßen Wildnis auch nie gekommen, weswegen ihre Antwort ziemlich verlegen ausfiel.

Die Verunsicherung der Blauhaarigen war jetzt einer freudigen Beschwingtheit gewichen, durch welche sie nicht anders konnte als unkontrolliert aufzulachen. Und erneut wurde eine rhetorische Frage von Grias mit vollem Ernst von ihrem Kollegen beantwortet. Wurde schonmal erwähnt dass sie rot wie eine Tomate war? Denn viel roter konnte die Gehörnte eigentlich nicht mehr werden, während sie sich anhörte was Junpei genau an ihren Augen gefiel. “Atemberaubend” nannte er sie. Die van Diux konnte sich gar nicht erinnern schon einmal solch ein schönes, ehrlich klingendes Kompliment bekommen zu haben, da konnte sie gar nicht anders als zwischendurch den Kopf wieder nervös von ihrem Gegenüber abzuwenden und die Finger verkeilend die Hände zusammenzulegen. Einen Moment lang wusste sie gar nicht wie sie antworten sollte. "Danke... Äh, ich habe nicht gelacht um mich über dich lustig zu machen oder dergleichen." Sie wandte sich wieder Junpei zu, der inzwischen zum Glück wieder vom Boden aufgestanden war. "Ich bin nur... wirklich glücklich, schätze ich. Ja, ich freue mich wirklich mit dir auf diese Quest gehen zu dürfen."

Somit war ein stabiles Vertrauen zwischen den Beiden entstanden, mit welchem sie sich ohne weitere Vorkommnisse zum Dorf Klarach begeben konnten. Auch anhand der örtliches Felder ließ sich der augenscheinlich ungesunde Zustand des Wassers wiedererkennen, denn eigentlich sollten sie um diese Jahreszeit gut bewachsen sein, wenn die Blauhaarige sich korrekt erinnerte. Sie schlug vor die Einheimischen zur seltsamen Farbe des Wassers zu befragen, worauf der Hasegawa zustimmte, zuckte dann aber erschrocken auf als sie eine Berührung an ihrem Unterarm spürte. Sie hatte den Arm reflexiv weggezogen, und sah dann überrascht zu ihrem Kollegen während es erneut begann in ihrem Kopf zu rattern. Hatte Junpei etwa... ihre Hand halten wollen? Wie kam er nur plötzlich auf so eine Idee? Zugegeben, vielleicht ließe dies die Beiden Magier weniger verdächtig für die Bewohner des Dorfes erscheinen, und es war auch nicht so als hätte sie etwas dagegen gehabt seine Hand zu halten... allerdings! Händehalten in der Öffentlichkeit? Das gehörte sich doch einfach nicht, vor Allem nicht so ohne vorwarnung, ganz egal ob sie es wollte oder nicht. "Ah, entschuldigung, ich habe mich nur etwas erschrocken. Wollen wir?" schob sie die Situation mit geröteten Wangen schnell an die Seite, worauf sie sich in das Dorf begab, ihre Hände bei sich behaltend.

...

Ein zwei Stunden lang hatten die Beiden mit Befragungen verbracht, erst beliebige Passanten denen sie über den Weg gelaufen waren, danach die Dorfälteste nachdem sie zu dieser verwiesen worden waren. Jetzt standen Junpei und Grias am Rand des Dorfplatzes, die Gehörnte das Notizbuch überfliegend in dem sie alle relevanten Punkte eingetragen hatte, um sie sich einzuprägen. "Also, etwa seit zwei Wochen ist das Wasser violett, davor wurden hier hier keine ungewöhnlichen Vorkommnisse oder Personen gesichtet. und leute die das Wasser trinken fangen an zu Halluzinieren, was aber nach einer Weile wieder aufhört. Auch die Ernte wurde durch das Wasser versucht und musste vernichtet werden." die van Diux legte nachdenklich die Finger ans Kinn, abwesend in die Ferne blickend während sie sich die anhaltspunkte durch den Kopf gehen ließ. Darauf drehte sie sich leicht unsicher wieder zum Weißhaarigen. "Um ehrlich zu sein kann ich damit nicht viel anfangen... Es scheint hier keinen richtigen Auslöser für die seltsame Wasserfarbe zu geben. Vielleicht müssen wir also Flussaufwärts wandern um danach zu suchen. Was denkst du?"

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BeitragThema: Re: Dorf Klarach
Dorf Klarach EmptyDo 05 Jan 2023, 17:38


Quest: Lila vs. Blau

@Grias Erna van Diux & Hasegawa Kenichi @Junpei


# 6 Zwei Stunden vernachlässigbarer Konversationen zogen ohne nennenswerte Ergebnisse ins Land.
Nichts davon überraschte den Hünen unbedingt; denn die Abwesenheit relevanter Anhaltspunkte führte schlussendlich zu einem Hilfgesuch des Dorfes Klarach. Das vollständige Fehlen irgendeiner Form von Sichtung ließ nur den Schluss zu, dass mögliche Einflüsse nicht aus dem Herzen des Dorfes selbst kamen, sondern von außerhalb.
Entweder das, oder die vermeintlichen Übeltäter agierten derart geschickt, dass niemand auch nur das leichteste Windchen über das fatale Ergebnis hinaus mitbekam.
Junpei wollte Fremde niemals Lügen strafen, doch selbst diese rein theoretische Option musste zumindest im Hinterkopf der beiden verankert bleiben. Ohne ihr Wissen konnten Machenschaften im Hintergrund ablaufen, die selektierte Personen bevorzugte und ein Handeln förderte, das im schlimmsten Fall den Untergang des restlichen Dörfchens heraufbeschwor.
"Hm." Der Weißhaarige brummte leise vor sich hin, die Arme nachdenklich vor seinem Oberkörper verschränkt. "Merkwürdig." Alles an dieser Situation wies auf äußere Einflüsse hin. Wasser veränderte sich nicht ohne extensive Manipulation des Urquells oder Einlagerungen des Bodens, die über das Grundwasser aufgeweicht und in den Fluss übergingen. Unabhängig dessen, was der Wahrheit entsprach, mussten unnatürliche Faktoren auf den natürlichen Zyklus der Natur einwirken, um ein solches Ergebnis zu prodizieren.
Aufmerksam ließ Junpei seine haselnussbraunen Iriden zwischen den fein säuberlich festgehaltenen Notizen und dem zu großen Anteilen verdeckten Gesicht Grias' umher wandern. "Klingt nachvollziehbar. Kein giftiger Regen, der den Boden ruinierte und damit das Flussbett in einen Zustand versetzte, der das Wasser selbst hätte verändern können. Kein Personen innerhalb des Dorfes, die merkwürdigen Aktivitäten nachgingen. Kein unvorhergesehenes Tiersterben. Letzteres hätte im schlimmsten Fall Krankheiten produzieren können, nicht aber so eine", er pausierte einen Moment und deutete mit ausgestrecktem Zeigefinger auf die fragwürdig violett glänzende Wasseroberfläche: "kunstvolle Färbung. Auf Anhieb fiele mir keine Lösung ein, die nicht auf menschliche Erzeugnisse hinweisen - Verpestung durch merkwürdige Abfälle, Nebeneffekte experimenteller Magie oder aktive Veränderungen des Flusses zum Schaden aller, die Wasser über diese Quelle beziehen."
Temporäre Halluzinationen gestalteten sich nicht als schlimmste denkbare Konsequenz, doch die ausbleibende Ernte, der entsprechend unausweichlich entstehende Hunger - mindestens aber drastisch steigende Handelskosten - würden einem kleinen Dorf wie Klanach über längere Zeit mit höchster Wahrscheinlichkeit das Genick brechen. "Man kann nur von Glück sprechen, dass niemand zu Tode gekommen ist." Zumindest nicht durch Konsum der violetten Substanz. Noch nicht.
Außerdem gab es da noch eine weitere, ulkige Kleinigkeit, welch dem stämmigen Reisenden im Zeitraum ihrer Befragung aufgefallen war.
"Macht es Sie nicht nachdenklich, Miss van Diux?", begann er, den Blick deutlich verengt und mit einem spürbaren Hauch von Misstrauen auf die angrenzenden Häuserreihen gerichtet: "Zwei Außenstehende treffen innerhalb des Dorfes auf. Einer sieht aus wie und Sie sind, wie bereits am Bahnhof angemerkt, auffällig in dem Versuch, unauffällig zu sein", ein simpler Wisch wie der, den sie in Händen hielten, um zumindest Grias als Mitglied einer offiziellen Magiergilde zu authentifizieren, konnte seinem kläglichen Magieverständnis nach auch gefälscht werden. Gleiches galt für ein Gildenzeichen, für dessen Richtigkeit ein herkömmlicher Bürger niemals seine Hand ins Feuer legen würde: "Dass man uns überhaupt Informationen gab, ist merkwürdig."
Womöglich sprach nur ein gesunder Schuss menschlicher Skepsis aus dem Weißhaarigen, doch objektiv betrachtet machten sie es anderen Personen nicht gerade leicht, Vertrauen in sie zu fassen. Und doch gelang es ihnen. Wenngleich in denkbar geringem Ausmaß. "Egal wie misstrauisch man uns begegnete", diesmal zeichnete sich ein langsam breiter werdendes Schmunzeln auf den zuvor geschürzten Lippen Junpeis ab: "Sobald Ihr mit den Damen und Herren erste Worte gewechselt habt und Sie euch genauer ansahen, wirkten einige von ihnen wie ausgewechselt. Selbst bei dieser vermeintlichen Dorfwache reichte es aus, dass Ihr ihm eindringlich zu verstehen gabt, er könne Euch vertrauen." emerkenswert. Nein, ganz und gar ungewöhnlich! Andererseits wusste Junpei aus persönlicher Erfahrung, welche unerträglich hinreißende Bewunderung er mit jedem Herzschlag empfand, sah er Grias direkt in die Augen.
Mit in Stein gemeißelter Gewissheit musste es anderen auch so gehen.
Zumindest konnte er sich keine andere Erklärung vorstellen.
"Der Klang Eurer Stimme ist übrigens sehr angenehm", kam es leise genuschelt aus seinem Mund, als Junpei den Kopf abwandte: "Besonders, wenn Ihr dieses versteckte Bisschen Selbstbewusstsein und Dringlichkeit in sie legt." Grias konnte überzeugen, wenn sie wollte. Nicht bloß durch ihr strahlendes Wesen oder das riesige, goldene Herz, welches sie unter dem Mantel in ihrer Brust verbarg.
Ganz offensichtlich reagierten Menschen jedweder Couleur auf die Adlige, wenn sie es darauf anlegte.
War das ein weiteres Zeichen dafür, wie sehr sich Menschen aus gutem Hause von jemandem wie ihm, dem einfachen, ländlichen Pöbel, unterschied? Im Gegensatz zu ihr besaß Junpei keine mesmerisierende Ausstrahlung, die selbst dem stursten Bock Vertrauen entlockte - auch wenn er sich sicher war, zumindest mit Tieren leichter auf eine Wellenlänge zu kommen, als Grias.
Oder würde sie ihn selbst dort ausstechen?
Hoffentlich nicht! Was blieb ihm denn sonst an Besonderheit?
Der Hüne atmete einmal kräftig und deutlich hörbar durch die Nase ein. "Wie dem auch sei", ein Räuspern folgte, ebenso wie das mehrfache Schürzen und achtlose Bewegen seiner Lippen: "Sollen wir weiter? Ich muss Euch jedoch darauf hinweisen, oh ehrenwerte Miss van Diux, dass wir vom Pfad abkommen werden und der Weg flussaufwärts nicht so angenehm wird, wie Ihr es evenuell gewohnt seid." Auf halber Sterecke mischte sich ein verspielter Unterton in seine Worte; das war sein Hoheitsgebiet! Wildnis! Unmöglich würde sich die Natur ihrer adligen Gene beugen, so wie Menschen es taten!


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BeitragThema: Re: Dorf Klarach
Dorf Klarach EmptyMo 23 Jan 2023, 23:10

Grias wurde in ihrer Vermutung zum seltsamen Zustand des Wassers bestätigt. Es gab keine Hinweise darauf dass direkt um oder im Dorf etwas geschehen ist um es auszulösen, aber von alleine ist das auch unmöglich geschehen. Da hatten sie wohl keine Wahl außer weiter Fluss aufwärts nach dem Grund zu suchen, warum das Wasser so verpestet war. Junpei hatte Recht, dass es nach den zwei Wochen noch keine Toten gab glich fast schon einem Wunder. Mit seinem nächsten Gedankengang hatte die Gehörnte allerdings nicht gerechnet. Es war seltsam dass man ihnen die Informationen gegeben hatte? Vielleicht. "Denkst du? Sicher, fälschen kann man einen Gildenstempel bestimmt, aber die Bewohner dieses Dorfes haben ja auch extra Magier beauftragt. Und da soll sie selbst der Grund gewesen sein dass man überhaupt mit ihnen geredet hatte. "Ach, was redest du denn da? Ich versuche doch nur den Leuten zu helfen… Wenn, dann war es deine sanfte, schützende Aura, auf die sie angesprungen sind." Die van Diux war geschmeichelt von dem Gedanken dass sie die schon verunsicherten Bewohner dieses Dorfes hatte beruhigen können, gleichzeitig war es für sie aber auch etwas unkomfortabel und ungewohnt. "Außerdem, du musst nicht so höflich sein. Ich habe doch schon gesagt dass du mich duzen kannst, oder nicht?" lenkte sie etwas vom Thema ab. Wie schon so oft an diesem Tag stieg der Blauhaarigen dann Röte ins Gesicht als sie für ihre Stimme gelobt wurde. "D-Danke. Ich habe seit meiner Kindheit gesangsstunden bekommen, weist du?" Darauf schien Junpei sich los machen zu wollen, und auch Grias sah keinen Grund mehr hier herum zu stehen. "Bitte, erinnere mich nicht daran." entgegnete sie besorgt, nutzte aber die Gelegenheit um ihrem Kollegen ein Kompliment zurückzugeben. "Aber… falls etwas unvorhergesehenes passiert, habe ich dich ja dabei. Da muss ich mich nicht sorgen."
Leider war die Wanderung flussaufwärts noch um einiges unangenehmer als die Gehörnte es sich vorgestellt hatte. Auch wenn sie eigentlich nur dem Flusslauf folgen mussten, machte die moorige, waldige Landschaft es doch alles andere als einfach, voranzukommen. Mit viel Aufmerksamkeit achtete sie darauf an keinen Baum zu kommen und sich irgendwelches Ungeziefer einzufangen, und nicht nur einmal war sie über eine Wurzel oder durch matschigen Boden gestolpert, oft schaffte Junpei es jedoch zum Glück, absichtlich oder nicht, ihren Sturz aufzufangen. Einige Stunden zogen ins Land, jedoch konnte sich nach einiger Zeit ein Fortschritt verbuchen lassen: Je weiter so kamen, umso tiefer und satter wurde die violette Färbung des Wassers, also konnten sie von dessen Quelle bestimmt nicht mehr weit weg sein. Schließlich war schon relativ spät geworden, sodass langsam die Abenddämmerung begann den Himmel umzufärben. Da konnte die van Diux etwas seltsames weiter Fluss aufwärts vernehmen. Kichern? Kinderstimmen? Und etwas das sie nur als glockenhaftes Summen hätte beschreiben können. "Junpei, ich höre etwas." Ließ sie ihren Kollegen wissen, der es wahrscheinlich noch gar nicht gehört hatte. Die Blauhaarige wusste dass sie ein viel besseres Gehör hatte als andere Menschen, also würde der Weißhaarige ihr jetzt einfach vertrauen müssen. Noch ein Paar Minuten dauerte es sich dem Geräusch anzunähern, wo es immer und immer lauter wurde, bis sie vor einem großen Gebüsch standen, wo er es jetzt auch hätte hören müssen. Grias warf Junpei einen bittenden Blick zu, einen Finger vor den Mund haltend, bevor die Beiden begannen so leise sie konnten um das Gebüsch herumzuschleichen. Und nach ein Paar Metern fanden sie auch schon eine Öffnung durch die sie hindurch blicken konnten.
Was die Beiden dort sagen war ein geradezu märchenhafter Anblick, dutzende kleine Gestalten schwebten und flitzten über einen Teich umher, in andersweltlichem Licht gehüllt dass sich wundersam im tiefvioletten Wasser spiegelte. Wie winzige Menschen sagen die Kreaturen aus, mit schillernden Flügeln die sie elegant wie die Samen von Pusteblumen durch die Luft schweben ließen. Die Gehörnten verschlug es ein Paar Sekunden lang die Sprache, war dies doch ein Anblick den sie sich nur in ihren wundersamsten Träumen hätte vorstellen können, und langsam bildete sich ein breites, freudiges Lächeln in ihrem Gesicht, mit aufregung die sie gar nicht mehr für sich behalten konnte. "Feen!!"

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BeitragThema: Re: Dorf Klarach
Dorf Klarach EmptyDi 24 Jan 2023, 21:01


Quest: Lila vs. Blau

@Grias Erna van Diux & Hasegawa Kenichi @Junpei


# 7 Junpei betrachtete seine vor Unschuld nur so sprühende Begleitung einige Momente lang perplex.
Ausgerechnet ihm eine sanfte Aura zuzuschreiben benötigte entweder ein gnadenloses Übermaß kreativer Überlegungen oder eine Wahrnehmung der Realität, die nicht wirklich verträglich mit dem war, was andere Menschen sahen, hören oder fühlten.
Trotz dessen wurden kritische Anmerkungen nach bestem Wissen und Gewissen heruntergeschluckt. Grias meinte es lediglich gut mt ihm. In diesem Moment darauf anzusprechen, wie vergangene Zusammenkünfte mit anderen Personen - ganz gleich ob Mann oder Frau - ausfielen, musste nicht sein.
Um einen möglichst weiten Bogen um negative Erinnerungen für sich, gleichermaßen aber auch verwerfliche Assoziationen für die junge Adelsdame zu machen, entschied sich der Hüne für ein wohlwollendes: "Danke", womit die unangenehme Thematik möglichst rasch zum Halt gebracht wurde. Gab es etwas, worüber der Wanderer explizit nicht sprechen wollte, dann seine vermeintlich positiven Eigenschaften.
"Gesangsunterricht, hm? Miss van Diux weiß an jeder Stelle zu überzeugen", kam es mit einem schiefen Grinsen von dem widerwilligen Magier: "Ich meine natürlich... Grias", korrigierte Junpei sich selbst, musste allerdings nach einigen Augenblicken, die er damit verbrachte, seinen Kopf schief zu legen, eine zusätzliche Korrektur anbringen: "Lady Grias." Besser. Das klang erheblich besser. Nicht einmal die explizite Erlaubnis, sie beim Vornamen zu nennen, genügte zu diesem Zeitpunkt, um ihn eines Besseres zu belehren.
Gesangsunterricht als Resultat finanziell gut betuchter Abstammung mochte zwar gewisse Finesse im Umgang mit ihrer Stimme begründen, doch gab es dahingehend einen Aspekt, den Junpei verdeutlichen wollte: "Personen mit unangenehmer Stimme werden diese Eigenschaft auch mit Gesangsunterricht nicht mehr als kaschieren können", stellte der Weißhaarige fest, lupfte kritisch eine Braue und warf seinem Gegenüber zuerst einen nicht weniger inquisitiven, kurz darauf aber wohlwollend anmutenden Blick zu: "Ihr dürft also nicht alles auf Unterricht oder Begabung schieben, Lady Grias." Ohne eine weitere Sekunde verstreichen zu lassen, warf er den Oberkörper nach vorn über, damit - relativ ungeschickt - direkter Blickkontakt zwischen Grias und ihm bestand: "Eure Stimme könnte, genau wie die Farbe Eurer Augen, fast mit Magie verwechselt werden."
Unwissende mussten wohl oder übel regelrecht überfordert von dem einnehmend warmen Klang ihrer Stimme sein; ebenso wie nicht oder nur geringfügig magiebegabte Personen ähnlich anfällig für den puren Anblick derart magnetischer Iriden mussten. Zumindest war das die fragwürdige Logik, mit welcher Junpei sich die vorangegangenen Ereignisse begründete.
Gruselig.
Wie oft hatte man ihm in der Vergangenheit bereits eindringlich ans Herz gelegt, den allergrößten denkbar möglichen Bogen um Frauen zu machen? Je faszinierender, desto schlimmer. Attraktivität verhieß niemals etwas Gutes. Frauen die sich ihres ansehnlichen Äußeren bewusst waren, waren nicht frei von sündhaftem Verlangen - reinherzige Menschen wie er wurden nur allzu schnell zum Opfer sirenenhafter Mächte.
Umso merkwürdiger schien es Junpei, dass Grias keinerlei Unwohlsein in seiner Magengegend auslöste.
Keine Schweißausbrücke. Keine zitternden Hände oder zu wackligem Geäst verwandelte Beine. Lediglich dieses kratzende Gefühl unter seiner Haut, als würden glühende Kohlen direkt unter jedem einzelnen Härchen lodern.
"Dafür bin ich da." Reisen durch die Wildnis stellten nicht umsonst sein Fachgebiet dar. "Ob es ein rasendes Wildschwein ist, schlammige Waldpfade oder ein plötzlich hereinbrechendes Gewitter - Kleinigkeiten wie diese werden sie nicht fürchten müssen, Lady Grias." Tatsächlich standen abenteuerliche Stunden direkt vor ihrer metaphorischen Tür. Erfahrungen, auf die eine verwöhnte Adelstochter mit in Stein gemeißelter Wahrscheinlichkeit verzichten konnte.
Kraftvolles Stapfen führte Junpei ohne jedes Zeichen von Frustration durch für sein Verständnis erträgliches Unterholz. Schlammiger Boden säumte das Flussbett Meter um Meter; je weiter sie sich von Klanach entfernten, desto feuchter wurde der Untergrund und auch die Bäume schienen mit verstreichenden Minuten größer, warfen längere, zunehmend finster Schatten.
Schlangenartige Wurzeln reckten nach den Magiern schnappende Kopf aus dem formbaden Boden und schienen ganz besonderen Gefallen an der wesentlich zierlicheren Gestalt zu finden - anders konnte sich Junpei nicht erklären, wie oft seine Begleitung augenscheinlich über die eigenen Füße stolperte, lauthals fiepsend im Morast ausrutschte oder sogar gänzlich stecken blieb.
Und doch vermuttelte Junpei zu keinem Moment auch nur die geringsten Anzeichen von Frustration über das geringer werdende Reisetempo. Statt dessen reichte er der Blauhaarigen bei jeder sich bietenden Gelegenheit eine Hand, ganz gleich ob es zum Zweck war, ihre Füße einmal mehr aus ekelerregenden Pfützen zu ziehen, oder einen unerwarteten Sturz abzufangen. "Wir sollten anders vorgehen." Zu ihrer beider Wohl. "Nicht erschrecken, Lady Grias." Unerwartet flink für seine Größe sank der Hüne in eine hockende Position, schob den linken Arm in voller Länge unter Grias' Oberschenkel und hievte die federleichte Dame mit einem gesunden Ruck direkt auf seine Schulter.
"Das sollte helfen." Verglichen mit dem Gewicht seines massiven Reiserucksacks war die Adelstochter nicht die Rede wert. Ehe peinlich berührte Mahnungen um seine Ohren rauschten, hielt der Magier fest: "Eventuell finden wir auf diese Weise auch schneller, wonach wir suchen." Sowohl durch die neu dazugewonnene Höhe, wie auch durch nun erhöhtes Reisetempo. Vielleicht war es besser, wenn Grias den zweiten Aspekt gar nicht erst erfuhr.
Tatsächlich dauerte es nicht lang, bis sie fündig wurden. Wider Erwarten nicht etwa durch ein in Sichtweite geratendes Phänomen, sondern aufgrund von Klängen, die lediglich Grias wahrzunehmen schien und ihrer Begleitung einen fragenden Blick mitsamt zusammengezogener Brauen entlockte. Was auch immer es war musste ungewöhnlich sein - ausreichend, um ihr weiteres Vorgehen im Schneckentempo durchzuführen.
Beladen mit Reisegepäck, dessen Ausmaße beinahe vergleichbar mit der Magierin höchspersönlich war, stellte Junpei keine Koryphäe des Schleichs dar. Mal waren es klappernde Kochutensilien, die ihn zu einem wahren Klangfeuerwerk machten, dann ungeschickt mitgerissenes Gestrüpp oder unter seinem Gewicht berstendes Unterholz. Woran auch immer sie sich anschlichen - hoffentlich waren sie zu sehr mit sich selbst und ihren Ritualen beschäftigt, um jemand wie ihn zu bemerken. "Feen... ?"
Faszination reicherte den bereits von Natur aus melodischen Klang von Grias' Stimme zusätzlich an. Die schillernden Flügel, die eleganten Tänze unzähliger kleiner Lebewesen und das violett glimmende Farbenmeer erinnerten an fantastischste Geschichten. Erzählungen von mystischen Wesen die abseits menschlicher Zivilisation bereits seit Jahrtausenden in den Wäldern hausten. Manche von ihnen endeten mit Kindern, die der Verlockung niemals enden wollender Spiele verfielen; besonders leckeren Süßigkeiten die man ihnen versprach, Spielzeugen die ihren wildesten Träumen nachempfunden wurden.
Wieder andere Volksmythen sprachen von verbitterten Geistern, die nach Rache strebten. Rache für die Verdrängung aus ihrer Heimat, Zerstörung heimischer Wälder, unmoralischer Verpestung von Gewässern, die im Tod anderer Lebewesen endete.
Junpeis Begeisterung hielt sich in Grenzen.
"Wir sollten vorsichtig sein", flüsterte der Hüne Grias zu, während er seine Rechte an ihre Schulter führte und die Adelstochter etwas enger an sich heranzog: "Was auch immer sie sind - sie werden uns spätestens jetzt im Blick haben." Waren die winzigen, in ungestörter Atmpshäre kichernden Wesenheiten tatsächlich für die Verfärbung des Flusses, würden sie ungebetene Gäste sicherlich nicht willkommen heißen.


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BeitragThema: Re: Dorf Klarach
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Ein Kichern entkam der jungen Dame, als Junpei seine Anrede für sie von “Grias” zu “Lady Grias” korrigierte. War er wirklich so verfahren darauf, sie mit solchen Formeln anzusprechen? Die Gehörnte wusste das zu schätzen, allerdings wollte sie mit dem Weißhaarigen lieber auf einer Ebene stehen. "Bitte Junpei, wir sind doch gleichwertige Kollegen, da ist so etwas wirklich nicht nötig. Grias reicht." Nach weiteren Komplimenten, welche die van Diux erneut einer reifen Tomate gleichen ließen, machten die Beiden sich dann los um den Flusslauf zu folgen und die Quelle der seltsamen Verseuchung zu finden, wobei sich die Befürchtungen der Blauhaarigen schnell realisierten. Mit der Zeit sammelte sich durch den moorigen Untergrund immer mehr Dreck und Schlamm an ihren Klamotten an, und dazu kamen blaue Flecke durch ihr Wiederholtes stolpern. Irgendwann fühlte Grias  sich nur noch wie eine Last für ihren Kollegen, und wollte einfach nur noch umkehren und so schnell wie möglich ein reinigendes Bad nehmen. Da konnte sie die nächste Aktion ihres Kollegen sogar irgendwie verstehen, wenn auch es sie natürlich überraschte, als sie einfach gepackt und über die Schulter geworfen wurde. "J-Junpei!" entkam es ihr erschrocken, wenn auch sie sich nicht wehrte. Um ehrlich zu sein, selbst das war der Gehörnten gerade lieber als zu laufen.
Jedoch ließ sie sich dann absetzen, als sie begann die seltsamen, kindlichen Geräusche zu vernehmen, worauf sie sich vorsichtig in dessen Richtung begab, den Hasegawa leitend. Als die Beiden dann zwischen den Gebüschen hervorlugten, zeigte sich ein wundersames, geradezu märchenhaftes Spektakel, eine Gruppe von Feen die sich wohl am Fluss niedergelassen hatten, und dort wie losgerissen von der Schwerkraft durch die Luft tanzten. Grias konnte ihre begeisterung gar nicht für sich behalten, Junpei schien jedoch einen kühleren Kopf zu bewahren, und hielt die Gehörnte an vorsichtig zu sein. Jegliches Flüstern half nun jedoch nicht mehr, ihr lauter Ausruf war alles andere als leise gewesen, und so blieben die Feen jetzt nach einander in der Luft stehen, ihre Aufmerksamkeit auf die ungeladenen Gäste richtend. "Ohhhh, wir haben Gäste!" ließ sich von einer Fee vernehmen, bevor die Restlichen begannen den Ausruf wie wild zu wiederholen, während sie auf die Magier zuflogen, um diese dann zu Umkreisen und schließlich durch das Gebüsch zu schieben, an das Ufer des Teiches wo die Fabelwesen bis jetzt ungestört die Zeit verbracht hatten. Es war überraschend schwer sich gegen die kleinen Wesen zu wehren, gegen die pure Masse konnte eben keiner der Beiden ankommen. Den schützenden Vorhang des Gebüschs hinter sich gelassen, standen die Magier jetzt in einem Wirbel der funkelnden Feen, ein wahrlich atemberaubendes Schauspiel, bestünde nicht die Ungewissheit, wie genau die kleinen Wesen zu ihren Besuchern standen. "Sagt, wer seid ihr Sterblichen, dass ihr es euch erlaubt uns bei unseren Riten zu beobachten?" kam es wie aus allen Richtungen. Die Blauhaarige brauchte einen Moment um die Stimme zu erheben, war sie gerade doch sehr nervös, und wollte die Feen nicht verärgern. "Ähh, w-wir bitten um Verzeihung. Wir w-wollten euch nicht beobachten o-oder stören…" fing sie mit einer entschuldigenden Verbeugung an, bevor sie zittrig weitersprach. "…a-aber wir sind Magier, die untersuchen sollen was mit dem Wasser passiert ist, u-und da sind wir e-einfach auf euch gestoßen." "Hahahaha, Magier nennen sie sich!" "Als könnte man eure sterblichen Zauber nur ansatzweise als Magie bezeichnen!" "Aber mutig ist sie wenigstens!" Mehrere Stimmen waren aus dem Wirbel zu vernehmen, bevor sich eine Fee jedoch von ihren Artgenossen löste und vor den Magiern schweben blieb. "Das Wasser? Das ist inzwischen gewiss mit unserer Magie durchtränkt, nachdem wir hier schon seit einigen Tageszyklen tanzen." "Ahh, ähm, k-könntest ihr dann vielleicht… e-eure Magie aus dem Wasser rausnehmen?" Ein lautes Gelächter war dann von den Feen zu hören, so als hätten sie gerade den lustigsten Witz der Welt gehört. Die van Diux sackte etwas in sich zusammen, während langsam immer mehr unsicherheit in ihr Aufstieg. "Wir können unsere Magie nirgendwo rausnehmen, sie ist einfach so mächtig dass sie von der Umgebung eingesogen wird. Wir könnten diesen Ort natürlich verlassen… aber warum sollten wir das tun? Hier gefällt es uns!" "A-Aber… dieses Wasser… fließt zu einem Dorf, das darauf angewiesen ist. Mit eurer Magie drinnen macht es die Leute aber krank und die Ernten unbrauchbar! B-Bitte, geht wo anders hin…" Grias flehte die Feen verzeifelt an, aber von ihnen ertönte nur weiteres lautes Gelächter. "Und vorlaut ist sie auch noch! Aber gut, vielleicht lassen wir überreden an einen anderen Ort zu gehen, aber was bekommen wir dafür?"

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BeitragThema: Re: Dorf Klarach
Dorf Klarach EmptyMo 20 Feb 2023, 14:11


Quest: Lila vs. Blau

@Grias Erna van Diux & Hasegawa Kenichi @Junpei


# 8 Proteste seitens der liebreizenden Blaublütigen stießen auf taube Ohren.
Wenngleich ihre Herkunft keinerlei Einfluss auf herkömmliche Interaktionen besaß, so fühlte sich der Wanderer doch in gewisser Hinsicht dazu verpflichtet, eine friedfertig in den Sand gezogene Grenze aufrecht zu halten. Jemand wie er, der nichts besser kannte als die ländlichen Regionen Fiores, besaß weder einen vergleichbaren Bildungsstand, geschweige denn auch nur im Ansatz an jemand wie Grias heranreichende Kompetenzen.
Talente wie die seinen würden dem Hünen niemals zu lobenswertem Erfolg verhelfen. Seine pure Existenz besaß auf keiner denkbaren Ebene dieselbe Tragweite wie die einer wohlwollenden Adligen. Unter diesem Winkel betrachtet war es eine rein logische Herangehensweise; pragmatisch die einzig richtige Entscheidung, wenn ein Bauerntölpel wie er sein Leben hinter die Bedürfnisse einer Dame stellte, die mit einem Winken Massen begeiestern, mit einem Lächeln Königreiche zusammenfallen lassen konnte, wie vom Wind bewegte Kartenstapel.
Und doch ließ er sich nicht die kleinsten denkbaren Späße nehmen, wie Lady Grias auf seiner linken Schulter über die ihr zu Füßen liegenden Felder blicken zu lassen - einerseits aus der objektiv vorhandenen Problematik, welche sie mit der Durchquerung des widrigen Geländes besaß, andererseits waren ihre Reaktionen pures Gold wert.
Junpei büßte jeden verspielten Moment ein, kaum als der ungewöhnliche Singsang fliegend tänzelnder Kreaturen seine Ohren erreichte.
Skeptisch wanderten die haselnussbraunen Augen von einem der Wesen zum nächsten - bis ihre Farben im finsteren und gleichzeitig kunterbunten Mahlstrom des Waldesinneren miteinander verschmolzen. Geflügelte Zwerge in unkenntlich gemachter Zahl strömten um Grias und Junpei herum, drückten und drängten sie wirsch, nur Momente nachdem man sie in ihrem behiglsmäßigen Versteck ausgemacht hatte. Zwischen brachialen Schlägen durch die nähere Peripherie und wildem Rudern um sein Gleichgewicht zu halten, stieß der Hünde erboste Flüche unter seinem Atem aus.
Was auch immer hier um ihn herum flog, ganz gleich welche Ambitionen ihre außerweltlichen Riten verfolgten - für jemand wie ihn, der die meiste Zeit seines Lebens abseits gepflasterter Straßen und im Schoß von Mutter Natur verbracht hatte, schwebte ein unangenehm beißender Geruch in der von manisch lachend umherschwebenden Lichterketten gefüllten Luft.
Je länger man Grias und Junpei mit indifferentem kichern und beißendem Gelächter beschallte, desto unausgeglichener fühlte sich der Weißhaarige.
Insbesondere die mentale Standfestigkeit der beiden musste wie zwei Seiten der gleichen Medaille wirken; während die zierliche Dame unter den auf sie niedergehenden Aspekten fremder Lebensformen und ihrer herablassenden Worte ins Wanken geriet, sah sich ihre Begleitung zunehmend intensiver werdendem Zorn gegenüber. "Was ihr dafür bekommt?", war die erste Reaktion des jungen Mannes, als dieser, eine Hand auf Grias' dünne Schulter gelegt, einen kräftigen Schritt vor sie wagte: "Ihr habt den Lebewesen des Waldes bereits genug geschadet. Zudem habt ihr den Männern und Frauen, den Kindern und Alten des angrenzenden Dorfes bereits einen erklecklichen Teil ihrer Lebensgrundlage genommen!" Mit jedem Wort kippte die anfänglich diplomatisch klingende Stimme des Hünen in ein erbostes Bellen um. "Und ihr habt die Dreistigkeit, uns nach einem Handel zu fragen? Was ihr bekommt? Euch gehört weder dieser Wald, noch die Ländereien. Ihr seid diejenigen, die friedlich im einklang mit der Natur lebenden Menschen und Tieren etwas rauben!"
Für Junpei war eindeutig, wer innerhalb diees illustren Kreises an Entitäten vorlaut war und wer nicht. Grias bat unter bebender Stimme um einen simplen Gefallen; sie flehte die keckernd in Schwebe befindlichen Glühwürmchen um Verständnis, doch im Umkehrschluss spuckte man der Blaublütigen lediglich ins Gesicht.
Ab diesem Punkt spielte es keine Rolle mehr, wie ungewöhnlich die quietschigen Würmer sein mochten, für wie erhaben sie sich fühlten oder wie gewaltig die Reichweite ihrer im mystischen Konzert heraufbeschworene Magie sein mochte. In den Augen des Weißhaarigen brannte direkt vor ihm das Feuer der Ungerechtigkeit.
Und damit brauchte es jemand, der dieses Feuer löschte.


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BeitragThema: Re: Dorf Klarach
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Wie in einem Traum hatte Grias sich gefühlt, als sie die mystisch leuchtenden Kreaturen erblickte. Jedoch sollte die Szene sich schnell geradezu in einen Albtraum verwandeln, als die Magier von den Feen aus ihrem Versteckt hervor gezerrt und dann verhört wurden, verzweifelt versuchend ihrer Bitte an sie, den Teich zu verlassen, Gehör zu verschaffen. Jedoch schienen die Fabelwesen sich kein Bisschen schienen die Fabelwesendafür zu interessieren, dass durch sie unschuldige Menschen vergiftet wurden, und mit jeder spottenden Antwort wurde die Gehörnte unsicherer, frustrierter. Immer mehr sackte sie in sich zusammen, bemerkte dabei jedoch nicht, wie bei ihrem Kollegen so ziemlich das genaue Gegenteil geschah. Sie sah erstaunt zu Junpei herüber, als dieser das Wort gegen die Feen erhob, nachdem diese gefragt hatten was sie dafür bekommen würden, den Teich zu verlassen.
Auch wenn sie nicht einmal im Traum darauf gekommen wäre, sich so aggressiv wie der Weißhaarige auszudrücken, sie erschrak sogar als seine bellenden Worte erklangen, musste die van Diux ihm doch Recht geben. Die Feen schadeten nicht nur den Menschen, sondern auch dem Wald und der Natur, und was für mythische Wesen sie auch immer waren, es war nicht richtig sich sich so aufzuführen, wie sie es taten. So unterstützte sie Junpei mit einem schwankenden G-Genau!
Die Frage war nur, wie sie Feen darauf reagierten? Dies beantwortete sich durch ein Gelächter, noch schriller als zuvor, während der Schwarm in seiner wirbelnden Bewegung wie ein aufgeregtes Tier umher zuckte. HAHAHA der ist ja noch vorlauter! Euch müssen wir wohl zeigen, was euer natürlicher Platz ist! Freunde, an die Arbeit!
Und so erhob sich der Wirbel aus Feen in die Luft und ließ die beiden Magier wieder frei. Jedoch verschwanden sie nicht einfach, stattdessen begeben sie sich über einen großen, alt aussehenden Baum in der Nähe, und ließen ein Paar Sekunden lang einen regenbogenartig funkelnden Glanz darauf herab regnen. Grias war hin und her gerissen, zwischen der märchenhaften Schönheit dieses Schauspiels, und der Furcht was die gemeinen Wesen da taten. Nach ein Paar Sekunden beendeten die Feen ihre Magie zu wirken, und zerstreuten sich in die dichten umliegenden Baumkronen, was diese wie ein heimtückischer Sternenhimmel wirken ließ. Der Blick der Gehörnten wanderte wieder zum großen Baum, als von dort plötzlich ein rumsendes Geräusch ertönte, dann ein weiteres, als einer der Äste anscheinend begann sich zu bewegen. Die van Diux konnte ihren Augen nicht trauen und schritt eingeschüchtert zurück, während der Baum allen anschein nach langsam lebendig wurde. Immer mehr Äste begannen sich zu bewegen und wild umher zu schlagen, der dicke Stamm verbiegte und beugte sich, als würde der Baum sich strecken, und schließen Rissen die Wurzeln sich förmlich selbst aus dem Boden, sodass das verzauberte Gewächs mit einem lauten grollen aus diesem hervor stieg. Wie ein Nasser Hund schüttelte er sich, bevor ein Teil der Rinde am Stamm aufriss, und ein großes, violett leuchtendes Maul entblößte. Der Baum stieß ein bestialisches Dröhnen aus, dessen Klang wohl am ehesten mit dem einer Kettensäge zu vergleichen war, bevor er begann auf die beiden Magier zuzulaufen, seine Äste wie peitschen und Keulen nach ihnen schwingend.
Der Gesichtsausdruck der Blauhaarigen war von starrem Schrecken erfüllt und ihr Geist leergefegt vor purer Angst, während sie dieses Schauspiel beobachtete. Plötzlich befand sie sich nicht mehr in der guten Art von Märchen wo Prinzessinen durch Küsse von Flüchen befreit wurden, sondern in der gruseligen Art von Märchen, wo Kinder von schrecklichen Bestien gefressen wurden. Als der Monsterbaum begann auf sie zu zurasen, wusste Grias nichts anderes, außer schnell eine Hundertachziggraddrehung zu machen, und schrill schreiend wegzulaufen.

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BeitragThema: Re: Dorf Klarach
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@Grias Erna van Diux & Hasegawa Kenichi @Junpei


# 9 Verhandlungen platzten wie Seifenblasen just in dem Moment, als Junpei seine Meinung unverblümt offenbarte. Er rechnete mit keiner anderen Reaktion abseits des bereits zuvor von gackerndem Lachen und Kreischen begleiteten Hohn – und exakt das war es, was die beiden Magier ernteten, kaum war das letzte Wort gesprochen.
Die winzig kleinen, spindeldürren Finger ließen nach und nach von ihnen ab. Was unter herkömmlichen Umständen gewiss zu unterschwelligen Gefühlen von Sicherheit geführt hätte, löste im aktiv brodelnden Hitzkopf des Wanderers lediglich Unwohlsein aus.
In keinem Moment zeigten sich die geflügelten Wesen ernsthaft bedrängt. Angesichts ihrer überwältigenden Zahl keineswegs unverständlich. Zwei vehement viel größere Menschen stellten leichte Ziele dar; im direkten Verhältnis mussten Grias und Junpei mit kunterbunt leuchtenden Mücken Vorlieb nehmen.
Entgegen der intuitiven Vermutung, der Schwarm aus Regenbogenmücken würde sich zu einem aggressiv brummenden Kollektiv zusammenschließen, nahm das energische Kichern und Lachen an Intensität zu. Beunruhigendes Amüsement durchzog die nähere Peripherie wie ein greifbares Seil, das nach und nach immer enger um die Köpfe der fremdartigen Eindringlinge gelegt wurde.
"Sie sollten Abstand halten, Lady Grias", raunte es aus dem grimmig verzogenen Mund des Weißhaarigen; beide Daumen fest in den ledernen Schultergurten seines treuen Rucksacks verankert: "Was auch immer diese aufmüpfigen Motten vorhaben, kann nichts Gutes bedeuten."
Beständig aufrecht gehaltene Vergleiche zu unliebsamen Insekten hielten den Hünen zumindest oberflächlich bei positiver Laune. Unter seinem schneeweißen Schopf begannen jedoch erste Alarmglocken eindringlich zu läuten. Sie befanden sich in einer unweigerlich nachteilhaften Situation. Nicht nur waren sie zahlenmäßig unterlegen und stachen aus dem Wald heraus wie zwei übergröße Pickel – weder Grias noch Junpei besaßen auch nur die geringste Vorstellung, wozu Kreaturen wie diese, die insbesondere in ländlichen Regionen wie Maldina allerhöchstens in Form von hinter vorgehaltener Hand getuschelten Mythen grasierten, überhaupt in der Lage waren.
Mit bösartig nach ohrenbetäuben glucksenden Schmeißfliegen gewordenen Wasserkugeln standen ihre Chancen auf mehr als schlecht.
Und die Antwort auf all ihre unausgesprochenen Fragen machte diese längst negativ konnotierte Antwort keineswegs besser...
Unzählige kleine Flügelchen sonderten eine Substanz ab, die auf den ersten, den zweiten, gewiss auch auf den dritten Blick lediglich als unnatürlich beschrieben werden musste. Mikrospokisch kleine Pollen, glitzernder Sternenstaub, ein beständiger Regenbogenschauer ergoss sich über das knorrige Geäst und in seinen letzten Atemzügen befindlichen Kronen eines altehrwürdigen Baumes. Junpei hatte auf seinen Reisen bereits merkwürdige Erfahrungen machen dürfen – bis zu diesem Zeitpunkt waren ihm weder in allen Farben dieser Welt leuchtende Feen untergekommen, geschweige denn ein sich langsam aus dem Leben spendenden Erdboden schälender Baum!
Zuerst war es lediglich schroffe Rinde, die unter den widersinnigen Bewegungen zu knirschen begann, bald wandelten sich knorrige Äste zu überlangen, hölzernen Fingern und Armen, die nach ihrer Umwelt griffen wie blind durch die Lüfte langende Tentakel. Als wäre es nicht längst beunruhigend genug gewesen, Leben in einer nach menschlichem Standard leblosen Kreatur zu erkennen, fing der Boden unter ihren Füßen nur Atemzüge später zu beben.
Mit der Urgewalt eines alten Gottes entsagten sich Wurzeln ihrer natürlichen Ketten, sprengten mit jeder Bewegung den Boden um sie herum und ließen meterlange Risse im langsam bröckelden Untergrund entstehen. Junpei entschied, jedes herkömmliche Verständnis ziehen zu lassen, als ihnen aus dem jüngst entstandenen Mund des Baumes ein gespenstiges Dröhnen entgegengeschleudert wurde – nichts von dem, was sie sahen, enbtsprach auch nur ansatzweise der gewohnten Realität.
Peitschendes Donnergrollen erfüllte den Wald im Sekundentakt, als die gewaltigen Äste und Wurzeln sich erhobenm wild durch die Luft knallten und den Boden unter ihnen mit unbarmherziger Gewalt peinigten. "Lady Grias, Sie sollten --", kaum verließen diese ersten Worte seine Lippen, vernahm Junpei bereits die instinktive Durchführung seines Plans – kreischend machte die Blaublütige auf der Stelle kehrt und lief sie schnell, wie sie ihre Beine trugen. Solang sie aus dem Wald entkam, bestanden Chancen auf erfolgreiche Flucht. Der Wanderer hingegen sah keinen Gewinn darin. Sie würden das Problem nicht lösen, indem sie den Wald verließen.
Rational betrachtet war es höchstwahrscheinlich die einzig richtige Entscheidung. Sie mussten fliehen, um den Wald und seinen geflügelten Bewohnern zu entkommen. Nur dann bestand die Möglichkeit, mit weit kompetenteren Magiern in Kontakt zu treten. "Nie im Leben", schnaubte der Weißhaarige und verabschiedete sich von seinem Rucksack, den er, zeitgleich mit mehreren, schnellen Sprüngen nach hinten in einem der umliegenden Büsche versenkte.
Im Leben würde er vor einer ausgesprochenen Herausforderung den Schwanz einziehen und wie ein geprügelter Hund den Rückzug antreten.
Nur wie bekämpfte man einen zum Leben erwachten Baum?!
Fackeln und Lampenöl führte er bei sich, nur fehlte es an einer leicht erreichbaren Feuerquelle. Ein Feuerzeug besaß er nicht. Niemals würde man ihm die Zeit geben, Äste zu sammeln und mit ihnen Glut zu erzeugen. Auch eine wundersam glimmende Laterne würde er abseits der großen Städte nicht finden.
In der Heimat wäre scharfes Werkzeug nur einen Handgriff entfernt.
Mit einer professionell geschliffenen Axt hätte Junpei sich mit einem neuen Lebensabschnitt als Holzfäller anfreunden können.
Nun hingegen blieb dem bärigen Mann nichts anderes übrig, als mit dem Kopf durch die Wand zu laufen.
Ein tiefer Atemzug füllte seine gierig nach Sauerstoff verlangenden Lungen mit Luft. Der Baum war langsam. Jede Bewegung sah aus, als würde sie in Zeitlupe von Statten gehen. Viel problematischer war die gänzlich absurde, Knochen und Stein zerschmetternde Kraft, mit der die schlangenartig gewundenen Wurzeln und mit Hammerschlägen niedergehenden Äste auf ihn eindringen würden.
Solange Grias in Sicherheit war, kümmerte den Schmiedesohn nichts davon.
Intelligent und bedacht wie sie schien, würde sie Hilfe holen.
Für Junpei bedeutete das: durchhalten, bis Verstärkung eintraf, oder ein Mittel finden, um einen verdammten Baum von mehr als sechs Metern Höhe unter die Erde zu bringen.


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BeitragThema: Re: Dorf Klarach
Dorf Klarach EmptyMo 24 Apr 2023, 13:01


Wie von selbst ließen die Beine von Grias sie eine Kehrtwende machen und begannen sie so schnell wie möglich von dem aggressiven Monstrum wegzutragen, nachdem sie bis jetzt star vor gleich Neugier und Schrecken dessen Verwandlung beobachtet hatte. Niemals hätte sie erwartet, auf einer ihrer ersten Quests schon solch einem Ungeheuer gegenüberstehen zu müssen, doch jetzt war keine Zeit um sich darüber aufzuregen, dass man sie auf solch eine Quest geschickt hatte, in diesem Moment zählte nur eines, und zwar so schnell wie möglich von dem Ding wegzukommen. Die Gedanken der Gehörnten begannen erst wieder richtig zu funktionieren, als das Brüllen des Baumes um einiges entfernter geworden war, und sie sich hinter einem großen Felsen verstecken konnte. Ihr Atem war schwer, wenn auch weniger aus Erschöpfung, sondern vom purem Schock. War das ein Traum? Ja, das musste ein Traum sein, jeden Moment würde sie in ihrem kuscheligen, warmen Bett aufwachen, und auf die tatsächliche Quest gehen, wo sie nicht einem solchen Monstrum gegenüber stehen müsste.
Doch sie wachte nicht auf, und auch ein Kneifen konnte die erdende Erkenntnis nur bestätigen: Sie träumte nicht. Das passierte wirklich, Junpei und sie waren wirklich einem schwarm Feen begegnet, der einen laufenden Baum auf sie gehetzt hatte. Und erst in diesem Moment fiel der van Diux auf, dass ihr Kollege gar nicht mehr bei ihr war. Junpei! mit Schrecken und Horror wandte sie sich um, um hinter dem Fels hervor zu lugen, wo ihr jedoch ein Stein vom Herzen fiel, als sie sah dass Junpei nicht nur immer noch stand, sondern sich auch noch einen Kampf mit dem Ungeheuer lieferte. Ihre Augen wurden groß. Dass der Weißhaarige ein ziemlich beeindruckender Mensch war, hatte sie ja schon festgestellt, doch diese Bewunderung vertiefte sich nur noch, angesichts was er jetzt tat.
Ob es okay war, wenn sie ihm das Kämpfen überließ? Würde er das Monstrum schlagen können? …nein Moment, war es überhaupt okay wenn sie so dachte? Es war doch nicht okay, wenn sie ihren Kollegen einfach auf sich alleine stellte. Sie würde sich niemals verzeihen können, sollte er schwer verletzt werden während sie sich nur versteckte, zumal sie doch den Bewohnern von Klarach helfen wollten, und sie jetzt eine Rune Knight war, was bedeutet dass sie mutig sein und Verantwortung übernehmen musste! Die Blauhaarige hatte sich entschlossen und schritt hinter dem Felsen hervor, zurück an Junpeis Seite laufend. Das hieß jedoch nicht, dass sie dabei nicht am ganzen Körper vor Angst zitterte. Jedoch kam sie wohl trotzdem gerade im richtigen Moment. Der Baum schwang einen seiner Äste, wodurch sich die Blätter lösten, und wie eine Barrage rasiermesserscharfer Klingen auf den Weißhaarigen zu zufliegen. Junpei!! Schnell stellte sie sich vor ihn ließ den Arm nach vorne schnellen und wirkte Reflector: Mirror Shard, welche die Beiden durch einen Schild schützte, und die Blätter direkt zum Baum zurück schleuderte. Die Gehörnte war zusammengezuckt, kurz bevor die Blätter sie erreicht hatten, stellte aber erleichtert fest, dass sie es nicht nur geschafft hatte ihren Kollegen zu schützen, sondern anscheinend auch den Baum etwas geschwächt hatte. Sie stellte sich neben Junpei, dem Monstrum entgegen. I-I-Ich helfe dir!

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BeitragThema: Re: Dorf Klarach
Dorf Klarach EmptyMo 24 Apr 2023, 14:39


Quest: Lila vs. Blau

@Grias Erna van Diux & Hasegawa Kenichi @Junpei


# 10 Innere Ausgeglichenheit legte sich einem durchsichtig schimmernden Vorhang gleich über die Schultern des Wanderers.
Grias war der brenzligen Situation weitestgehend entkommen. Ihre grazilen Beine trugen sie so schnell wie nur denkbar möglich weit, weit aus der Gefahrenzone. Langsam im direkten Vergleich zu dem, was das wesentlich größer geratene Landei zustande gebracht hätte, doch für diesen Moment vollkommen ausreichend.
Dennoch machte Junpei sich eine wichtige mentale Notiz.
Wollten sie dem Baum ernsthaft zusetzen, mussten sie sich auf seine eigene Geschwindigkeit verlassen. Im schlimmsten Fall geriet die Adelstochter ins Kreuzfeuer zwischen peitschenhaft durch die Luft rauschendem Geäst und brachial auf steinharte Rinde niederprasselnden Schlägen.
Zierlich wie die mesmerisierend schöne Dame war, würde sie in Windeseile schwerste Verletzungen erleiden, ganz gleich welche Seite des Konflikts sie traf.
Mit rasant zunehmender Agilität vollführte der Weißhaarige ausweichende Schritte; zuerst lediglich blind in Richtung des Weges, den sie gemeinsam vor nur wenigen Minuten eingeschlagen hatten, um die Lichtung zu erreichen – dann wandte Junpei sich exakt aus diesem Grund zur linken Seite ab. Ihm ging es nicht mehr nur um sein persönliches Wohlbefinden. Leitete er, als einziges Ziel des hölzernen Kolosses, die Aufmerksamkeit weiter in die Laufrichtung, welche Grias eingeschlagen hatte, vervielfachte sich ihr Risiko.
Zudem lag dem Hünen eine ehrlose Flucht wie diese fern. Seine haselnussbraunen Augen erfassten jeden einzelnen Schwung. Blendete er die umliegenden Geräusche aus – das heimliche Kichern und denunzierende Gelächter umherschwebender Feen – blieben keine weiteren Eindrücke als das boshafte Knarren von uraltem Holz und dem explosionsartigen Splittern von Erdbrocken zu seinen Füßen.
Er konnte den baum kommen sehen. Die durch Mark und Bein gehende, absolut monströse Kraft seiner monumentalen Hiebe zahlten einen hohen Preis für ihre Kraft. Sie waren langsam. Vorhersehbar. Linear. Junpei rügte sich zwischen mehreren Atemzügen dafür, einen lächerlich offensichtlichen Fakt wie diesen übersehen zu haben.
Letztlich blieb es ein magisch zum Leben erwecktes Gebilde aus Blattwerk, Holz und Erde, ohne jeden Verstand.
Nicht einmal die Qualität eines Tieres, sich auf seine spitzfindige Intuition verlassen zu können, kam diesem bemitleidenswerten Diener boshafter Magie zugute. Wäre dieser aus dem Schoß von Mutter Natur geborener Titan nicht auf dem Weg, ihn in fleischlichen Brei zu verarbeiten, hätte der Wanderer sogar Mitleid empfunden.
Fand sein Körper auch nur einen Bruchteil der rohen Gewalt, den Gin in ihren zierlichen Gliedern bündelte, stellte ein Baum, ganz unabhängig seiner Größe, keine Schwierigkeit dar. Auch wenn der Vergleich zwischen morschen Holzplanken, ihrem Zerfall nahestehenden Bänken und einem in natürliche Rüstung gekleideten Baum vehement hinkte.
Junpei atmete tief durch. Alles was er tun musste, war Fokus zu erlangen. Er konnte den massiven Holzpeitschen entkommen, so viel stand unweigerlich fest. Unterliefen dem Wanderer keine stümperhaften Fehler, erlitt er keine Verletzungen. Übrig blieb also die Frage, wie man ohne jedes Hilfsmittel ein derartiges Monstrum zu Fall brachte. Reichten blanke Fäuste aus? Waren die unter Haut und Muskulatur versteckten Knochen stabiler als magisch verstärkte Rinde?
Er musste es auf einen Versuch ankommen lassen.
Wieder schoss das dichte Gewölbe aus ineinander verwobenen Ästen und düsterem Blattwerk empor. Alles was er tun musste, war abzuwarten. Ein paar Sekunden. Atemzüge. Momente. Sobald der unweigerlich folgende Sturz auf das Heben folgte, würde er zur Seite treten und die Unbeweglichkeit des Naturgiganten ausnutzen. Wenigstens ein Schlag – ein Konter. Um aus erster Hand zu erfahren, was es mit diesem Monstrum auf sich hatte.
Doch als der vorhergesehene Augenblick kam, rührte Junpei sich nicht.
Ranken waren unsichtbar aus dem Erdboden gekrochen und hatten sich um seine Fußgelenke, über die eng geschnürten Stiefel gelegt und hielten den Wanderer an Ort und Stelle.
Zeit um die Konsequenzen zu erfassen, geschweige denn die geisterhaft über seinen Rücken huschenden Emotionen zu verarbeiten, blieb dem Hünen nicht. Eine Kanonade scharfer Blätter schoss blitzschnell auf ihn zu. Ausweichen war keine Option mehr. Alles was Junpei blieb, war beide Arme vor seinem Gesicht zu kreuzen und mit viel Glück, Willenskraft und unerbitterlichem Zähneknirschen auszuhalten.
Ausgerechnet Grias‘ samtene Stimme rief ihn zurück in die Gegenwart. Nichts war geschehen. Der Schmerz hätte längst einsetzen müssen. Wieder und wieder. Doch geschah nichts. „Was tust du hier?!“ Trotz aller Dankbarkeit, die zweifelsohne in seiner Brust aufflackerte, war es dröhnende Empörung, die Junpeis Kehle verließ. „Du solltest Hilfe holen, während ich dieses Ding ablenke!
Dennoch war er dankbar. Für Grias und den Mut, den sie innerhalb kürzester Zeit entwickelte. Ohne sie stünde es vehement viel schlechter. Schnaubend wie ein alter Bulle überbrückte der Hüne die ohnehin geringe Distanz zwischen den beiden und, ohne lange nachzudenken, legte er zuerst einen Arm unter die für ihre Körpergröße unsagbar langen Beine, alle fünf Finger eng an den flatternden Mantel und ihre darunter liegenden Oberschenkel gepresst. Den zweiten Arm legte er um Grias‘ Rücken, seine Hand lag hingegen in brenzliger Nähe zu ihrem geheimnisvoll verborgen gehaltenen Oberkörper auf – nur um sie einen Moment später mit einem kräftigen Ruck vom Boden zu heben. „Danke“, kam es gebrummt, gefolgt von blankem Erstaunen: „Sie sind noch leichter als ich erwartet hatte, Lady Grias“, dass Junpei vor lauter Aufregung und offensichtlichem Ernst der Situation gleich mehrfach auf seine formelle Anrede verzichtet hatte, fiel dem Weißhaarigen nicht auf: „Wir werden dieses Ding direkt konfrontieren. Wenn es uns angreift, wiederholt, was auch immer Ihr eben getan habt. Sind wir nah genug dran, springt aus meinen Armen. Ich kümmere mich um den Rest.
Zumindest war das seine Hoffnung. Dass er sich um den Rest kümmern konnte.


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BeitragThema: Re: Dorf Klarach
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Das Herz von Grias raste vor Aufregung und Schrecken, als sie sich noch gerad im letzten Moment vor Junpei geworfen hatte, um ihn vor den rasiermesserscharfen Blättern zu schützen. Mit Erleichterung stellte sie fest, dass sie es tatsächlich geschafft hatte ihn zu retten, zuckte aber auf als sie im nächsten Moment die empörung in Junpeis Stimme vernahm. Hilfe holen? Ja… daran hatte sie, zu ihrem Scham, noch gar nicht gedacht, als sie vor dem Monsterbaum geflohen war, und es war wahrscheinlich auch keine schlechte Idee in der jetzigen Situation. Jedoch… I-I-Ich kann dich hier doch nicht alleine lassen! entgegnete sie mit zittriger aber entschlossener Stimme.
Dann kam aber auch schon der nächste Schrecken, ohne Vorwarnung legte der Weißhaarige die Arme an ihren Körper, und hob sie hoch. W-Wah?! Was sagte er da auch noch, wie leicht sie war? Das Gesicht der Gehörnten wollte wieder mal rot anlaufen, doch jetzt war wirklich nicht die Zeit für sowas! O-Okay! bestätigte sie den Plan ihres Kollegen. Nur allzu gerne würde sie sein Schild sein, damit er näher an das Biest heran konnte. Der Hasegawa schlängelte sich zwischen den Angriffen hindurch, die Male wo er nicht ausweichen konnte, zum Beispiel einem erneuten Blätteransturm, wurde er wieder durch einen Reflector: Mirror Shard geschützt, und ein wuchtiger Ast, welcher auf die Beiden herabschnellen wollte, wurde mittels eines Protector: Patron abgewehrt.
Schließlich hatten sie direkt am Monsterbaum angetan, und so tat die van Diux wie ihr aufgetragen wurde, sprang aus den Armen Junpeis heraus, möglichst weg von der Gefahrenzone, und er traf das Ungetüm geradewegs mit einem mächtigen Angriff, dem es nicht standhalten konnte. Langsam zerbrach es in leblose Einzelteile, doch die Blauhaarige war wohl unvorsichtig gewesen. Einer der Äste der gerade noch zu einem Schlag ausgeholt hatte löste sich, und flog so direkt auf Grias zu, die nicht mehr schnell genug reagieren konnte, und so durch einen wuchtigen Treffer an ihrem Oberschenkel direkt in den mit Feenmagie durchtränkten Teich geschleudert. Sie spürte nur den plötzlichen Schmerz, und wie sie dann in einem Moment auf den anderen von undurchsichtigem Wasser umgeben war, konnte sich trotz des Schreckens und dumpfen Schmerz in ihrem Bein aber wieder an die Oberfläche und auch langsam ans Ufer kämpfen.
Mit einem Eughh brach sie am Ufer zusammen, den Schrecken, die Erschöpfung, und den Schmerz verarbeitend, aber auch erleichtert, dass sie gemeinsam gegen das Ungetüm gewonnen hatten, bemerkte dabei nicht einmal, dass ihre Kapuze ihr komplett vom Kopf gerutscht war, und dadurch ihre Hörner entblößt hatte. Viel mehr wurde die erleichterung immer stärker, je länger sie da lag, sie von Freude, geradezu zu Euphorie, die jegliche Sorgen aus ihrem Kopf zu fegen schien. Selbst die Frage, wie viel sie von dem verseuchten Wasser geschluckt haben musste hielt nur einen Moment lang, ehe sie wie wild zu kichern beginn. Heyyyy Junpeeeiiii! rief sie ihren Kollegen, und begann sich aufzurappeln, jedoch nicht bevor sie innehalten musste als sie ihn erblickte. Woah, seit wann bist du denn so bunt?! Wild wechselten der gesamte Körper des Hasegawa samt Haaren und Kleidung zwischen allen Farben des Regenbogens umher. Ob er sich das als Zauber hat machen lassen? Wie cool! Doch dann fiel der Blick der Gehörnten auch ihre Umgebung, und auch die hatte sich plötzlich echt stark verändert. Der Boden und die Pflanzen des Waldes waren von unglaublichen, traumhaften Farben erfüllt, und nicht nur das, einige Bäume hatten sich in riesige, lecker aussehende Lollipops verwandelt, und das Gebüsch in einen riesigen Haufen von Zuckerwatte! Aufgeregt stand die van Diux auf um sich an dem Berg aus Karamellfäden zu vergreifen, fiel sofort wieder hin, aus irgendeinem Grund konnte sie auf ihrem rechten Bein gar nicht richtig laufen, doch das würde sie nicht aufhalten, selbst wenn sie humpeln oder kriechen musste. Schau mal Junpei, ein riesiger Berg aus Zuckerwatte! Sieht der nicht lecker aus?!

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BeitragThema: Re: Dorf Klarach
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Quest: Lila vs. Blau

@Grias Erna van Diux & Hasegawa Kenichi @Junpei


# 11 "Und ich habe nicht vor, dich zu Schaden kommen zu lassen!"
Entschlossenheit flackerte strahlend in den haselnussbraunen Iriden auf. Junpei ging es nicht einzig und allein darum, einen übergroßen, von wildester Magie zum Leben erweckten Baum wieder unter die Erde zu bringen - viel brisanter, ungleich beängstigender war die Aussucht auf eine Welt in der Grias von dem auf sie zuhaltenden Ungetüm verletzt wurde.
"Versuch' dich einfach nur auf deine Magie zu konzentrieren", drang es mit einem der Situation unangemessen scheinend ruhigen Ton über Junpeis Lippen: "Alles andere liegt in meiner Hand. Du musst nicht laufen, nicht ausweichen und keine Angst vor Schmerzen haben." Ihre Aufgaben waren klar verteilt. Mit seiner Laufgeschwindigkeit und den nahezu animalischen Reflexen, welche er in heimischen Wäldern trainieren und auf langen, erschwerlichen Reisen schulen durfte, wusste der Wanderer einem im Schneckentempo zuschlagenden Baum auszuweichen.
Grias auf der anderen Seite besaß nur eine Priorität: Schutz.
Der Adelsdame war eine Form der Magie vermacht, die weit über alles hinaus ging, was durchschnittliche Magienutzer anzurichten vermochten - einen historisch belegten Wald mithilfe knisternder Feuerbälle in Brand zu stecken oder Leben spendende Gewässer in verdorrte Ödnis zu verwandeln erschien weit vertreten. Manche bezeichneten Magie wie diese als oberflächlich. Zerströrisch. Barbarisch. Und Junpei war in mehr als einer Hinsicht geneigt, diesen Meinungen beizupflichten.
Fremdes Leben auszulöschen gestaltete sich als einfach. Beginnend mit winzigen Grashalmen, die ihre Köpfchen aus frisch aufblühenden Wiesen streckten. Fulminant in schillernden Farben aufgehende Magnolien und Hyazinthen; liebevoll ausgetauschte Rosen oder im Vertrauen weitergereichte Orchideen. Sie alle neigten sich unter dem Gewicht eines herkömmlichen Menschen.
Nicht anders verhielt es sich mit Bewohnern des Waldes - ganz gleich ob es das winzigste Eichhörnchen oder der mächtigste Bär war.
Menschen fanden stets Mittel und Wege, um ihre vermeintliche Position als Krone der Schöpfung aufrecht zu erhalten.
Oftmals auf Kosten Unschuldiger.
Grias hingegen besaß die Eigenschaft, andere vor exakt diesem Schicksal zu bewahren. Sie war es, die andere Lebewesen, groß wie klein, stark und schwach, vor dem impulsgetriebenen, verletzenden Verhalten anderer bewahrte.
Und er wollte derjenige sein, der sie auf diesem beschwerlichen Weg beschützte.

Donnernde Peitschenhiebe versahen den einst gesunden Waldboden mit tiefen Narben. Feine Risse durchzogen jeden Millimeter, über den Junpei geschwind wie ein Fuchs hinwegsprintete. Jeder einzelne Schlag wurde zu einer konstanten Erinnerung an das, was ihnen bevorstehen konnte, wenn sein Lauf nicht ausreichte.
Rasiermesserscharfes Blattwerk segelte magischen Projektilen gleich durch die von ungestümer Gewalt und hämischem Kichern durchzogene Luft. Für normalsterbliche Augen kaum erkennbare Gebilde purer Energie bildeten sich mal unscheinbar flackernd, mal in Form eines farbintensiven Flackerns direkt vor ihren Körpern. Junpeis Atemzüge wurden flacher, angestrengter. Sein Fokus beißender - mit jeder Erkenntnis, dass sein Leben in der Hand einer anderen Person lag.
Schließlich endete das ausgemachte Schauspiel mit einem bedachten Ausfallschritt; Grias' verlagerte ihr federleichtes Gewicht und rutschte mindestens so sehr, wie sie aus eigenem Antrieb sprang, aus den muskulösen Armen des Wanderers und gab ein abschließendes Zeichen.
Nun lag alles an ihm.
Junpei ließ keine Sekunde verstreichen. Adrenalin schoss wie wildes Feuer durch Arme und Beine, zusammen mit einem unheilvollen Versprechen an seine Lungenflügel. Sauerstoff würde bald schon zur Rarität werden.
Und bereits die ersten, heiseren Atemzüge verdeutlichten diesen Mangel, als sich der Brustkorb es Wanderers gepeinigt zusammenzog.
Rasend wie ein Berserker hämmerte der Weißhaarige mit beiden Fäusten immer und immer wieder auf magisch verstärkte Rinde ein. Unwissend darüber, ob das Knacken von berstendem Holz stammte oder Knochen, die dem unausgesprochenen Ringen um Standfestigkeit unterlagen. Junpei besaß keine anderen Mittel. Keine Optionen. Keine ausweichenden Möglichkeiten. Wasser würde einem Baum lediglich entgegen kommen - im schlimmsten Fall würde seine Magie den herbeigesehnten Erfolg in weitere Ferne rücken.
Also tat der Hüne genau das, was er entsprechend seiner Physis am besten konnte.
Unnachgiebig, Schlag um Schlag, auf dieselbe Stelle einpreschen. Ihnen fehlte es an Werkzeug, an scharfen Klingen - Junpei blieb damit keine andere Option, als selbst zu einer Axt zu werden.

"Grias!" Es war kein Lobgesang, welcher dem Hünen entwich. Lediglich ein Ausdruck von plötzlichem Schock, der ihn wie ein unerwarteter Hammerschlag traf. In den vermeintlich letzten Bruchteilen einer Sekunde bahnte sich eine der meterlangen Ranken ihren Weg durch die Luft - über Junpeis Kopf hinweg und mit lediglich einem Ziel: Grias.
Ohne einen zweiten Gedanken zu verschwenden stellte der Weißhaarige ihr nach. Die Erkenntnis, wie leicht ein menschliches Wesen durch die Lüfte geschleudert werden konnte, wurde als derart widernatürlich, so absonderlich eingestuft, als dass sie noch im selben Moment beiseite geschoben wurde.
Atemlos rannte der Weißhaarige Meter um Meter, über knirschendes Blätterweg hinweg, kletterte über quer aus dem Erdreich stechende Felsbrocken, nur um nicht unweit das unsanfte Platschen eines Körpers - der so niemals hätte stürzen dürfen - auf Wasser zu vernehmen. "Grias! Kannst du mich hören?" Nichts. Keine Antwort. Junpei konnte sie nicht sehen. Weder aus dieser Distanz, noch hätte die schwummrige Wasseroberfläche seinen Augen notwendige Klarheit geschenkt.
Wieder lief er. Hastig. Keuchend. Dann humpelnd. Muskeln zogen und spannten mit jeder Bewegung, als würde man sie über einen alten, von Splittern übersähten Stuhlrücken schleifen. Holprige Schläge in seiner Brust vermittelten ungefilterte Aufregung. Unmöglich. Absolut unmöglich. Es musste ihr gut gehen. Es konnte gar nicht anders sein. Nicht jetzt. Nicht hier.
Zum wiederholten mal sammelte Junpei seinen Atem, setzt zu einem weiteren Schrei an: ""Gri--[/color]", doch noch bevor die zweite Silbe vollständig durch den totenstill gewordenen Wald hallen konnte, kletterte eine filigrane Gestalt aus dem unnatürlich bunt schimmernden Teich heraus.
"Ist alles in Ordnung?! Bist du verletzt? Kannst du stehen?!" Ihre ersten Worte, durchtränkt von geschlucktem Wasser und diffusem Gekicher wurden gänzlich ignoriert. Nicht einmal der überaus enthusiatisch in die Länge gezogene Ausruf, der Klang ihrer Stimme die seinen Namen rief, wurde ansatzweise kommentiert. Sorge um ihren Zustand erfüllte den jungen Mann weit mehr als es die empfundenen Schmerzen taten.
"Bunt? Was meinst du mit bunt... ?" Skeptisch zusammengezogene Augen betrachteten die blauhaarige Schönheit; zuerst beginnend mit ihren langen, selbst für Grias' Körpergröße nahezu märchenhaften Beine - hinauf über den noch immer eng an ihrer zierlichen Gestalt klebenden, gänzlich durchnässten Mantel. Bis hin zu ihrem himmelblauen Haar, welches sich in feinsten Strähnen wasserfallartig über schlanke Schultern ergoss. "Ich bin also bunt... und du hast..." Unsicher ob es sich um ein weiteres, magisches Werk handelte, eine optische Illusion seinerseits oder doch den realen Zustand seines Gegenüber, rieb sich der Wanderer erst einmal, dann noch ein zweites und drittes Mal mit Händen und Unterarmen über die Augen.
Nein. Grias besaß Hörner.
Fein geschwungene, in majestätischem Rot und Schwarz glimmende Hörner.
In seiner Heimat war er noch nie jemandem mit derartigen Auswüchsen begegnet. Nicht in ganz Süd-Fiore. Auch nicht im weiten Osten. Nicht einmal im hohen Norden war er jemand in die Arme gelaufen, dessen Körper derartige Merkmale aufwies. Überaus gefährliche Frauen, deren bloßer Anblick ihn zu einer Salzsäule erstarren ließen und die eindringlichen Mahnungen seiner Mutter unterstrichen - ja. Aus uralten Gräbern auferstehende Skelette, ja, auch die.
Vielleicht waren es diese Extreme, welche Junpei im ersten Moment vollends die Sprache verschlugen.
Überfordert von den unerwarteten Eindrücken, mehr aber noch das vollkommen auf den Kopf gestellte Verhalten der blauhaarigen, endeten seine ersten Reaktionen in perplexem Kopfschütteln. Nun ergab einiges Sinn. Ihre Kapuze. Die Scheu, mit welcher Grias ihre Erscheinung vor anderen Menschen verbarg. Sie hatte Angst. Angst davor, sie selbst zu sein. Vor der Meinung anderer.
Er hingegen?
Er war neugierig. Fasziniert. Angetan. Noch mehr als zuvor.
"Zuckerwatte? Wo? Ich sehe nichts davon?!" Hastig drehte sich der Wanderer auf der Stelle, ließ seinen Blick angestrengt umherwandern. Doch so weit das Auge reichte, sah er keine Zuckerwatte. Nicht einmal ansatzweise. "Warte! Halt, nicht so schnell!" Grias brauchte seine Anweisung nicht. Ihrer Schritte waren langsam, träge, begleitet von einem angestrengt nachgezogenen Bein. Sie war also doch verletzt.
Junpeis Zähne drangen ungestüm in seine Unterlippe. "Lady Grias, halt!" Selbst leicht auf der Stelle humpelnd machte der Weißhaarige einige knappe Laufschritte, um die geringe Distanz zwischen ihnen zu überbrücken. "Da ist keine Zuckerwatte. Nicht für mich. Auch keine bunten Farben", versuchte er so ruhig und doch eindringlich wie möglich zu erklären: "Aber Euer Bein. Ihr seid verletzt. Lasst mich helfen." Und naheliegendste Option war es, ein Blaublut wie sie gebührend zu behandeln.
Nämlich indem Junpei ein weiteres Mal dazu ansetzte, ihre nun noch mystischere Gestalt mit beiden Armen zärtlich vom Boden anzuheben.


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BeitragThema: Re: Dorf Klarach
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Grias wehrte sich nicht dagegen, von Junpei hochgehoben zu werden, er konnte den Angriffen des Biestes wirklich viel besser ausweichen als sie, und so konnte sie ihn ohne Probleme beschützen. Was die Beiden darauf an den Tag legten, war echt gute Teamarbeit, durch die sie in der Lage waren nah an den Monsterbaum heranzukommen. Und wie angewiesen sprang die Gehörnte dann aus den Armen ihres Kollegen, um ihn den Rest erledigen zu lassen. Und da zeigte sich ihr ein wirklich beeindruckendes Schauspiel, als der Hasegawa mit gefühlt immer rapider werdenden Schläge auf den Baum eindrosch, und dieser durch die wiederholte Krafteinwirkung langsam aber sicher immer mehr rissiger wurde, und schließlich begann in seine Einzelteile auseinander zu springen.
So beeindruckt war die van Diux, dass sie nicht rechtzeitig reagieren konnte, als ein Ast, der gerade noch verzweifelt auf Junpei einschlagen wollte, sich löste und jetzt geradewegs auf sie zukam.
Zum Glück hatte sie sich zwar aus dem Teich retten können, und der Monsterbaum war jetzt definitiv zerstört, doch sie musste jetzt trotzdem mehr einstecken als sie gehofft hatte. Einmal an ihrem Oberschenkel, der jetzt dumpf schmerzhaft pochte und sich nicht richtig bewegen wollte, und in ihrem Geiste, der, nachdem sie wer weiß wie viel von dem verseuchten Wasser geschluckt hatte, schnell in einen dicken Nebel gehüllt wurde. So leicht, energievoll und fröhlich fühlte die Blauhaarige sich jetzt, als könnte sie Problemlos ein weiteres Biest von den Baum von gerade eben mit einem einzigen Schlag zerfetzen. Da würde sie auch ihr nicht hören wollendes Bein sie nicht daran hindern, an den riesigen Berg aus Zuckerwatte zu gelangen, den sie jetzt bemerkt hatte!
Erst bestimmte Worte ihres Kollegen lenkten sie von ihrem Ziel Ey, Junpeiii, ich sagte doch, nur Grias reicht! ließ sie den Weißhaarigen schmollend und ein Bisschen aufgebracht wissen. Aber da ist doch Zuckerwatte, und ich willl siieee! Und mein Bein ist grade nur- Quängelig hatte sie dem Hasegawa geantwortet. Wie schlecht konnte er denn sehen, dass er den riesigen Zuckerwattehaufen nicht bemerkte? Vielleicht war sein das bunte Flackern ja nicht gut für seine Augen? So oder oder wurde sie unterbrochen, als er sie schon wieder einfach so vom Boden aufhob, der Schreck der Gehörnten wandelte sich jedoch schnell in ein herzhaftes Lachen. Jaaa trag mich! Du bist ja so stark und cooool! Und jetzt hophop, auf zur Zuckerwatte! Wild zappelte sie in den Armen ihres Kollegen herum, keinen Gedanken daran verschwendend, ob er sie dadurch überhaupt richtig tragen konnte. Stattdessen schwang sie die Beine als würde sie ein Pferd anspornen, schließlich sollte er sich jetzt sofort zur Zuckerwatte bringen! Na looos! Mein Bein braucht keine Hilfe, ich brauch Hilfe zur Zuckerwatte zu kommen! Ansonsten fange ich an zu weinen! Biiiiitteeeee!
Ein lautes, buntes Kichern drang aus den Baumkronen, aus denen die Feen den Kampf der Beiden sterblichen gegen den Baum beobachtet hatten. Sie begannen jetzt wieder sich zu bewegen und anstatt still zuzusehen, und sammelten sich langsam in einer wirbelartigen Wolke über den Magiern. Hehehe, gut gemacht habt ihr das! Ihr habt wirklich zwei tolle Clowns für uns abgegeben. Und außerdem hat sich jetzt gezeigt, warum die Blauhaarige so stinkt. Wussten wir doch, dass wir diesen Geruch kennen! Eine Aussage welche Grias nur halbwegs auffasste. Sie war zu beschäftigt damit über das hübsche Funkeln der Feen zu staunen, komplett vergessen dass diese den Magiern vor kurzem noch einen Monsterbaum auf den Hals gehetzt hatten. Eigentlich seid ihr Beide viel zu vorlaut und respektlos für solch einen gefallen gewesen, aber wir sind gütig! Ihr habt uns heute genug unterhalten, dass wir entschieden haben eurer bitte nachzukommen! Wir werden diesen Ort verlassen, und nicht mehr zurückkehren. Somit begann der Wirbel wieder sein Form zu verändern, und richtete sich zum Kronendach des Waldes, dem Himmel entgegen, damit die Feen weiterziehen konnten. Lebt wohl Sterbliche, und betet dass euch in Zukunft das Glück weiterhin so hold ist wie heute! Somit verließen die magischen Wesen nach und nach den Teich und umliegenden Wald, bis keine mehr übrig war. Das Wasser war zwar immer noch ungesund lila, aber ohne weiteren Zufluss von Feenmagie, würde sein Zustand sich schnell wieder normalisieren. Währenddessen hat die van Diux nur in einem wilden Winken und lachend die Arme umher geschwungen. Tschüüssiii Feeeechen!

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BeitragThema: Re: Dorf Klarach
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Quest: Lila vs. Blau

@Grias Erna van Diux & Hasegawa Kenichi @Junpei


# 12 Ereut verwies die blauhaarige Schöne auf Zuckerwatte. Je häufiger die drängenden Worte ihre rosigen Lippen verließ, desto mehr ähnelte sie einem quengelnden Kleinkind und stellte damit einen ungewöhnlichen Kontrast zu ihrer sonst wortkargen, passiven Konversationsführung her.
Während sicherlich gewisse Vorzüge daraus gezogen werden konnten, unter anderem, dass Grias ihre sonst hinter unsichtbaren Mauern aus Höflichkeit und adretter Erziehung verborgenen Wünsche aussprach, machte ihre bedeutend energetischere Körpersprache alle anderen Faktoren des Beisammenseins um ein Vielfaches komplizierter. "L-Lady Grias", die ersten Worte kaum ausgesprochen, sah sich der Wanderer nicht bloß wild durch die Lüfte rudernden Armen entgegen, die bedingt durch gleichermaßen lange wie weite Mantelarme um zusätzliche Reichweite ergänzt wurden, sondern ein nur allzu faszinierendes Paar schier unendlich langer Beine, die verspielt mal hier, mal da unter dem verhüllenden Saum ihrer Kleidung hervorlugten: "Ich sagte bereits: da ist keine Zuckerwatte! Weder bunt leuchtende Farben, noch Zuckerwatte oder andere Süßigkeiten! Nur ein und derselbe Wald mit Büschen, Blüten, Ranken und aufgewühlter Erde", knurrte Junpei zwischen fest aufeinander gepressten Zähnen, während er sein Bestes gab, nicht von umherfliegenden Ellenbogen mitten im Gesicht getroffen zu werde.
Je aufmüpfiger das Prinzesschen in seinen Armen wurde, desto schwieriger stellte sich das angedachte Vorangehen heraus.
Hob Grias die langen Beine an, ignorierte sein Herz einen Moment seine lebensnotwendigen Funktionen. Gleichzeitig rangen seine bärenhaften Pranken damit, sie wenigstens halbwegs an Ort und Stelle zu halten. Vorsichtig und mit gebührender Distanz, um nicht versehentlich mehr zu berühren als beabsichtigt oder von sozialen Normen gestattet. Doch so wie sie immer wieder umher schaukelte, ihre zierlichen Arme umher peitschen ließ, wie eine menschliche Version des unheilvoll aus dem Boden gewachsenen Monsterbaumes, nahmen auch Junpeis Komplikationen zu.
"Ja, genau, Euer Bein ist offenbar verletzt!" Wenigstens schien sich die Blaublütige im entferntesten Sinne ihres eigenen Zustands bewusst. Zumindest war es der Glaube des jungen Mannes - denn noch bevor er wirklich fortfahren und die Konsequenzen der rauschartigen Gebärden aufzuzeigen konnte, flatterte sogleich ein Mentalarm quer über sein Gesicht. "Wo soll diese -- ouch!" Zwischen glockenklarem Lachen, welches erneut für brennend heiße Stiche in Junpeis Herzen auslösten und Komplimenten, die ihn auf unerwartete Weise trafen, riss der Weißhaarige seinen Kopf zur Seite: "Au!", dann zurück, in einem Moment der Achtlosigkeit allerdings auch weit nach vorne in Grias' Richtung: "Wo ist diese Zuckerwatte?!"
Mit unkontrollierten Schritten begann Junpei eine weitere Reise; zusammen mit einer fremden Dame in den Armen, die er keinen ganzen Tag kannte, stolperte er über boshaft in seinem Weg liegende Ranken, ignorierte nach bestem Wissen riesige Erdbrocken, die wie Stalagmite aus ihrer Heimat empor gen Himmel ragten und jonglierte zeitgleich, so wahr die Götter dieser Welt ihm dabei Hilfe boten, ein wild umherschwingendes Kind.
Nur dass besagtes 'Kind' in diesem Fall Grias höchstpersönlich war.
"Nein! Kein Weinen!" Unter keinen Umständen. Nicht einmal als einfältige Drohung. Nach all den Eskapaden der letzten halben Stunde und dem Adrenalin, welches noch immer wie Feuer in Junpeis Adern pulsierte, wollte er definitiv kein orchestrales Geplärre in den Ohren. "Ist ja gut! Wir suchen nach der Zuckerwatte!" Wo auch immer diese sich denn befand. Für seine Augen war das unerträglich süße Zeug, welches ihm erst vor einigen Wochen auf einem zufällig passierten Jahrmarkt bekannt geworden war, vollkommen unsichtbar. Ebensowenig wurde sich der Hüne auffälliger Farben gewahr.
Was um alles in der Welt ging mit Grias' Wahrnehmung von Statten?
Unnachgiebig auf ihren kindlichen Willen beharrend, ließ die Schönheit weitere unkoordinierte Atteacken durch die still gewordene Waldatmosphäre fliegen; Junpei seinerseits tat sein Allerbestes - mental wie körperlich - dem zu entkommen, musste sich allerdings eingestehen, dass je mehr sie sich bewegte, desto schwieriger wurde es, seine Hände an ihrem unverletzten Oberschenkel und strammen Oberbauch zu halten. Animalisch instinktiv wie Grias sich umherbewegte, rutschte nicht bloß ihr Kleidungsstoff gefährlich umher, auch die zehn an ihrem schlanken Leib haftenden Finger.
"Verzieht euch!", bellte der Wanderer final als einzige Replik auf den vollkommen unangebrachten, weiterhin unsagbar nervtötend herablassenden Monolog der Feen. Ihm konnte nicht egaler sein, für was sie sich hielten, auf welcher Ebene der Weltordnung sich diese winzigen Biester befanden und was das ultimative rationale Argument - wenn es denn existierte - hinter ihren Handlungen war. Sie waren für das Leid von Mensch und Tier verantwortlich, verpesteten das Land und erquickten sich über die aus ihrem Egoismus resultierenden Missstände.
Nichts ging einem harmoniebedürftigen Menschen wie Junpei mehr gegen den Strich.
Erst nachdem das unwirkliche Leuchten in den hoch schwebenden Baumkronen erlosch und zum ersten Mal seit undefinierbarer Zeit ein mit Händen regelrecht greifbares Gefühl von Sicherheit zurückkehrte, kehrte auch der Weißhaarige zu den dringlichen Aspekten zurück: "Ich frage noch einmal, Lady Grias", merkliche Anstrengung lag in seinen zerknirschten Worten: "Wo seht Ihr Zuckerwatte? Wo sind diese schönen Farben?" Die Augen entnervt verdrehend atmete er ein: "Nichts hier in der Umgebung ist für mich bunt. Nichts faszinierend. Wenn ich nach vergleichbaren Farben suche, würden mir nur Eure Augen in den sinn kommen."


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BeitragThema: Re: Dorf Klarach
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Man, was war denn nur los mit Junpei? Der ganze Wald hatte sich in einen Haufen riesiger Süßigkeiten verwandelt, unmöglich für irgendjemandem zu übersehen, und er sagte einfach da war keine Zuckerwatte? Wollte er sie etwa ärgern? Oder die köstlichen süßen Fäden ganz für sich alleine haben? Aber nein, so gemein war er eigentlich nicht, dann musste es doch irgendetwas bei seinen Augen sein. Und ich sagte da ist doch Zuckerwatte! Was ist denn mit deinen Augen, sind die kaputt gegangen? Warte, ich helf dir die richtig auf zu machen! Und ehe der Weißhaarige protestieren konnte, hatte die Gehörnte die Hände auf sein Gesicht gelegt, um den Fingern die Lider seiner Augen richtig aufzuziehen. Wenn er alleine nicht richtig hinsehen konnte, musste sie ihm eben dabei helfen, egal wie sehr er herumquängelte!
Auch danach, wies kein Gedanke der Blauhaarigen sie darauf hin, dass ihr Kollege durch die das Gleichgewicht verlieren, oder eines ihrer Gliedmaße ins Gesicht bekommen könnte. Ebenso wie sie ihren eigenen körperlichen Zustand im Moment nicht wirklich zu beachten verstand. Ach, mein Bein will gerade nur nicht auf mich hören. Aber das ist doch egal, wenn du mich trägst. Bring mich jetzt lieber zur Zuckerwatteeee! Der Vergleich mit einem quängeligen Kind, oder einem Prinzesschen das noch nie in seinem Leben ein Nein gehört hatte, war im Moment wohl ein passender Vergleich für die Diux, deren Geist mit kaum etwas anderem als köstliche Zuckerfäden gefüllt war. So sehr, dass ihr Kollege schließlich nachgieb, worauf sich ein breites fröhliches Grinsen in ihrem Gesicht bildete, und ein lautes, vorfreudiges Jaaaa! ausgerufen wurde.
Was es schließlich tatsächlich schaffte, die Gedanken der Blauhaarigen von der Zuckerwatte abzubringen, waren die zahllosen bunt glitzernden Feen, welche sich jetzt von den Magiern verabschiedeten. Wirklich zuhören tat sie ihnen aber nicht, sie war viel zu eingenommen vom traumhaften fabrenspiel, ehe sie schließlich verschwanden. Aww, ich hätte gerne noch länger mit den Feechen gespielt… Etwas enttäuscht war sie, dass die bunten Fabelwesen jetzt weg waren. Dafür wurde sie aber auch gleich wieder vom Weißhaarigen abgelenkt. Häh Zuckerwatte? Was für Zuckerwatte? Hast du etwa welche dabei?! Sie wusste zwar nicht wie Junpei plötzlich, komplett aus dem nichts auf den Gedanken kam, doch wenn er ihr welche geben wollte, würde sie sicher nicht nein sagen. Allerdings musste sie lachen, als ihr Kollege die nächsten Worte äußerte. Hihihi, meine Haugen? Man, du sagst immer so lieber Sachen zu mir, Junpei! Dankbar kuschelte sie sich an ihren Kollegen an, schreckte aber schnell wieder hoch, als ihr ein neuer Einfall kam. Ohhhhh ich weiß! Du bist doch in keiner Gilde, oder Junpei? Du musste den Rune Knights beitreten, dann kannst du mir den ganzen Tag lang Komplimente machen! Erfreut über ihre Idee lachte Grias auf. Man, sie war aber auch so schlau! Das machst du doch oder?! Biiiiitteeee! Ansonsten… Ähh… Anonsten… Oh, ich weiß! Wenn du mir versprichst beizutrten, verrate ich dir auch mein Geheimnis!

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BeitragThema: Re: Dorf Klarach
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Quest: Lila vs. Blau

@Grias Erna van Diux & Hasegawa Kenichi @Junpei


# 13 Unbekannte Mächte wirkten auf die Wahrnehmung der jungen Adelsdame ein.
Eine andere Lösung fand Junpei in diesem Moment nicht. Irgendetwas musste mit dem kundertbunt strahlenden Wasser nicht stimmen. Entweder lag es an dem unfreiwilligen Tauchgang, mit welchem Grias konfrontiert wurde, oder aber die garstigen Feen ließen einen anderen Zauber ihrem wasserfallähnlichen Schopf seine Wirkung entfalten.
Zeit um langfristig in sich zu gehen und eine mögliche Lösung für ihr nun gemeinsames Problem zu finden, ließ man dem Wanderer hingegen nicht.
Anstatt sinnvolle Überlegungen anzustellen, gab sich eine bedeutend aufmüpfigere Grias ihrem nahezu kindlichen Starrsinn und dem Hand in Hand gehenden Verlangen nach Zuckerwatte hin. Zuckerwatte die sich ihrer Ansicht nach in regelrecht greifbarer Nähe befinden musste - für Junpei zeichnete sich lediglich das Bild stereotypischen Unterholzes ab. Vereinzelte Büsche kleideten die nähere Peripherie, schmückten nach den letzten Minuten schief in der Luft hängende Bäume und versuchten ihr Möglichstes, die unnatürlichen Risse und Furchen im trockenen Erdboden zu verschleiern.
Keine Zuckerwatte.
Egal wohin die haselnussbraunen Augen auch blickten, sie erfassten kein noch so unterschwelliges Indiz für die Anwesenheit bunt strahlender Leckereien.
"Meine Augen sind doch off --" noch bevor Junpei mit zugegeben gering ausfallender Vehemenz protestieren konnte, lagen bereits zehn schlanke Finger rund um seine Augen und zogen die bereits weit offen stehenden Lider unangenehm in alle Himmelsrichtungen. Reflexartig versuchte sein Körper zu blinzeln, doch nicht einmal diese natürliche Reaktion gewährte man dem Wanderer. "L-Lady Grias, das... das ist wirklich nicht notwendig", fing er an, konnte jedoch nicht vollkommen umhin, die unbeabsichtigt entstandene, körperliche Nähe zwischen den beiden Magiern zu registrieren. Eine Nähe die sich primär darin äußerte, dass seine bereits eng um Grias' Oberkörper gelegte Hand nun ein Gefangener zwischen seinem eigenen Torso und ihrem Mantel war.
Beziehungsweise all dem, was sich in heiliger Größe unter dem explizit verhüllenden Mantel versteckte.
Junpei ignorierte widerwillig die selbstzerstörerischen Kommentare Grias', welche ihren eigenen Zustand wohl nicht realisierte. Ihr Bein reagierte nicht länger auf Impulse. Augenblicklich flackerte die Option eines Knochenbruchs feuerig in seinem Bauch auf. Muskuläre Verletzungen standen ebenfalls als legitime Option im Raum. Was auch immer sich in diesem Moment im Kopf der jungen Frau abspielte nahm ihr offensichtlich jedwedes Schmerzgefühl.
Wenigstens das, wie der Weißhaarige kommentarlos einräumte.
"Nein, ich habe keine Zuckerwatte dabei", widersprach er und gedachte ergänzend den Kopf zu schütteln, wurde jedoch von den noch immer starr in seinem Gesicht platzierten Händen aufgehalten: "aber sie müsste da vorne sein, richtig?" Zumindest ein knappes Deuten mit vorgeschobenem Kinn brachte Junpei halbherzig zusammen. Brachte er Grias näher an die in ihren Augen so faszinierende Süßspeise und ließ sie wenigstens einen winzig kleinen 'Bissen' nehmen, würde die Illusion mit Sicherheit platzen wie eine unliebsame Seifenblase.
Fraglich war nur, was er zu tun gedachte, sollte dieser Fall nicht eintreten.
Wie ging man mit einer Person um, die ihre gesamte Umwelt nicht mehr korrekt wahrnahm und sich dessen nicht einmal bewusst war?
Entscheidungen die ein zukünftiger Junpei treffen musste.
Und die Suche nach förderlichen Handlungen wurde jäh unterbrochen, als sein zuvor gemachtes Eingeständnis prompt unerwartete Früchte trug. Erneut wurde die physische Barriere zwischen Junpei und Grias auf ein absolutes Minimum reduziert - diesmal jedoch so sehr, als dass mehr als offensichtliche Röte wie eine heranziehende Flut vom kräftigen Hals des Magiers bis in jede noch so winzige Ecke seines Gesichts stieg. Seine Hand. Seine linke Hand lag genau zwischen ihnen. Etwas drückte sich an ihn. Weicher als alles, was er je zuvor im Leben gespürt hatte - kein Federkissen aus Maldina, geschweige denn das andächtig ausgelegte Bärenfell vor dem heimischen Kamin wusste auch nur ansatzweise mitzuhalten.
Mehr als ein Nicken konnte sich Junpei allerdings nicht abringen. "J-ja, Eure Augen, Lady Grias", bestätigte er noch einmal, bis sich ein: "Sie ist so weich" aus seinen Gedanken löste und versehentlich ausgesprochen wurde. Was auch immer gerade mit ihm passierte - es führte dazu, dass auch seine rechte Hand, die sich lediglich darum bemühte, Grias Beine festzuhalten, fester nach ihren Oberschenkeln griff. Mit einem ähnlichen Ergebnis.
Sie war weich. Alles an Grias wirkte regelrecht samten. Gleichzeitig aber auch straff. Nicht das, was er von einer behüteten Adelsdame erwartete, doch widersprach die Blauhaarige in vielerlei Hinsicht den Vorurteilen, welche sich im Herzen des jungen Mannes eingenistet hatten.
Perplexität stand groß in Junpeis geweiteten Augen geschrieben. Er sollte was tun? Einer Gilde beitreten? "Wie bitte?" Tiefe Falten auf seiner Stirn signalisierten vehemente Skepsis. "Das... ich könnte Euch Komplimente machen, ja", insofern hatte Grias absolut Recht - auch wenn das Eingeständnis, dass er dem höchstwahrscheinlich sogar nachkommen würde, die anfängliche Röte nun sichtbar auch in seine Ohrläppchen beförderte: "Aber warum sollte ich das tun? Ich habe enorme Vorteile dadurch, keiner Gilde anzugehören."
Immerhin wusste er zu diesem Zeitpunkt nicht einmal, dass Grias höchstpersönlich den Rune Knights angehörte.
Während die Aussicht auf ein Geheimnis sicherlich ihren Reiz besaß, war Junpei kein zwingend neugieriger Mensch. Er konnte auch ohne neue Kenntnisse lebens. Vor allem dann, wenn sie zwischenmenschlicher Natur waren. Niemand konnte sagen, was Grias in ihrem Zustand bereit war auszuplaudern - inklusive Informationen und Details, die nicht für die Öffentlichkeit gedacht waren. "Wir... wir sollten erst einmal diesen Wald verlassen. Danach können wir über Gilden reden. Nicht jetzt. Später." Offenbar hatte verstand der Wanderer ebenso wenig über die Position, in welcher er sich befand, wie die Blaublütige es tat. Ein egozentrisches Kind warten zu lassen war keine gute Entscheidung. Niemals.


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BeitragThema: Re: Dorf Klarach
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Gerade noch verfiel Grias in ein freudiges Jubeln, dass ihr Kollege sie doch endlich zu verstehen schien und sie zur Zuckerwatte brachte, da wurde sie jedoch von dem Schwarm aus Feen abgelenkt, welcher sich erneut über den Beiden erstreckte, und schließlich nach und nach davon flog. In dem mehr als benebelten Zustand in welchem der Geist der Gehörnten sich gerade befand, hatte sie dadurch auch schon glatt vergessen, dass sie bis jetzt überall Berge von Zuckerwatte gesehen, und Junpei angequengelt hatte sie dort hin zu bringen. Viel mehr Fokussierte sie sich jetzt direkt auf den Weißhaarigen, welcher schon wieder so liebe Sachen zu sagte. Da kam ihr sogar die geniale Idee, dass er einfach ihrer Gilde beitreten konnte, damit er ihr immer solch eine Freude bereiten konnte. Leider nur schien er nicht ganz zu verstehen was die van Diux meinte, da musste sie wohl etwas direkter werden! Naaa, die Rune Knights sind doch super cool! Dann kannst du Verbrecher stoppen und Leuten helfen und ein Hel- ein Heee-... Zu Ende brachte die Blauhaarige den Satz nicht, da sie plötzlich ein langes, herzhaftes Gähnen übermannte. Man, plötzlich wurde sie so Müde. Mit exponentieller Geschwindigkeit wurden ihre Augenlider immer schwerer, und bevor sie es überhaupt mitbekam, war sie im Reich der Träume versunken.



Hhrmmg entkam es der schlaftrunkenden Grias, als durch ein Fenster abendlich-rötliche Lichtstrahlen auf ihre Augen trafen, und sie langsam aus ihren Schlaf zogen. Etwas rekelte sie sich umher, in der Hoffnung wieder einschlafen zu können, öffnete schließlich aber die Augen, worauf sie erst einmal verarbeiten musste nicht im Bett ihres Quartierzimmers zu liegen, und sich stattdessen in einem fremden Haus, mit Junpei neben ihr auf einem Stuhl sitzend vorzufinden. Ach stimmt, sie war mit Junpei auf eine Quest gegangen herauszufinden was mit dem Wasser vom Dorf Klarach los war, wobei sie auf Feen getroffen waren und gegen einen Baum kämpfen mussten, der von jenen verzaubert worden war. Und dann… ja, was dann? Die Gehörnte hatte keine Ahnung was passiert war nachdem sie den Baum besiegt hatten, geschweige denn wie sie wieder, zumindest ihrer vermutung nach, nach Klarach zurückgekommen waren. Sie konnte nur einzelne Fetzen in ihrem Geist hervorrufen. Die Feen, Junpei und… Zuckerwatte? Junpei? Was ist passiert? fragte sie ihren Kollegen, versuchend sich aus ihrer Liegeposition aufrichtend, dabei jedoch mit einem Japsen durch einen dumpf pochenden Schmerz in ihrem Oberschenkel aufgehalten. Dazu kam auch ein leichter Kopfschmerz, welcher ihre Hand an an ihre Stirn trieb. Dabei musste die van Diux jedoch eine weitere feststellung machen. Ihre Blut gefrierte in ihren Adern, als sie realisierte, dass sie ihren Mantel nicht trug, und ihre Hörner demnach für alle Welt entblößt waren. Ängstlich sah sie erneut zu ihrem Kollegen herüber. Du… eh… Junpei ich… stammelte sie nur hervor, nicht wissend wie sie ihre Hörner erklären sollte, und befürchtend, was der Weißhaarige wohl jetzt von ihr halten musste.

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BeitragThema: Re: Dorf Klarach
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Quest: Lila vs. Blau

@Grias Erna van Diux & Hasegawa Kenichi @Junpei


# 14 Wärmende Abendröte flutete ein mucksmäuschenstilles Zimmer. Atemzüge glitten säuselnd durch die Räumlichkeit, während achtsam gefaltetes Papier mal nach zwei, dann wieder nach fünf Minuten umgeblättert wurden. Fürsorglich wurde der Zustand einer schlummernden Prinzessin mit haselnussbraunen Augen begutachtet. Sie erholte sich von den unerwarteten Abenteuern des Tages. Von den davongetragenen Verletzungen.
Für Außenstehende musste es wirken, als läge die in ihren Träumen gefangene Adelstochter in einem Bett voll himmlischer Blumen ruhen; umgeben von nicht mehr als einer schmalen Daunendecke und unendlich lang erscheinenden Haarsträhnen, welche einem Wasserfall gleich den zierlichen Frauenkörper umrahmten.
Nicht einmal fremder Betrachter musste man sein, um sich dem illusorischen Bild formperfekter Schönheit hinzugeben.
Junpei presste klammheimlich seine Lippen zusammen, wann immer der neugierig angezogene Blick über gefaltenes Zeitungspapier schwebte. Purer Instinkt hatte dem Wanderer bereits vor einiger Zeit davon geflüstert, dass nicht umsonst ein so unscheinbarer - gleichzeitig in Menschenmassen auffälliger - Mantel gewählt wurde. Zuerst steuerte seine unwissende Vermutung lediglich in einer Richtung, die als unangenehm aufgefasste Merkmale hinauslief. Oberflächlichkeiten wie ein dunkles Mal auf der Haut, entstanden durch nicht viel mehr als purer Zufall. Verbrennungen die an schwierigste Tage ihres Lebens verwiesen. Gegebenenfalls sogar Narben, entstanden durch unschickliches Verhalten.
In gewisser Hinsicht lagen diese Vermutungen nicht allzu weit von der Realität entfernt.
Grias verbarg ohne jeden Zweifel etwas, was ihr unangenehm war. Um nicht das Gewicht neugieriger, abschätziger Blicke anderer Menschen auf sich lasten zu spüren. Niemals hätte er jedoch damit rechnen können, was genau unter den glatten Stoffschichten verborgen lag.
Der Wanderer sah sich einem Zwiespalt gegenüber. Menschen fürcheten das Unbekannte. Sie trieben es aus ihrer empfundenen Wirklichkeit, brandmarkten es nicht selten als ekelerregend, abstoßend, obszön - ohne auch nur einen einzigen, winzigen Blick unter die präsentierte Oberfläche zu wagen. Alles was sie taten, war ihre ganz persönliche Angst, den allgegenwärtigen Unwillen, sich mit dem Fremden zu beschäftigen, in das Leid anderer umzuwandeln.
Obgleich es Naivität wie diese war, die Junpei ein ums andere Mal vor internalisierter Wut seine Fäuste ballen ließ, fand er dennoch grundsätzliches Verständnis. Nicht jeder blickte weltoffen über den eigenen Tellerrand, so wie er es mit jedem einzelnen Atemzug versuchte. Menschen präferierten es, in ihrer eigenst errichteten, sicheren Glaskugel zu verweilen. Zur Not auch ihr gesamtes Leben, wenn es bedeutete, jede noch so subtile Unsicherheit auszusperren.
Nur wer sich offen für die Wunder ihrer Welt zeigte, konnte wirklich behaupten, ernsthaft gelebt zu haben. Stieß man alles Fremde von sich, verdrängte man auch die Gelegenheit für unerwartetes Glück.
Junpei verstand den grundlegenden Gedankengang, konnte ihn jedoch nicht einfach so hinnehmen. Und noch viel weniger betrachtete er es als seine persönliche Handlungsmaxime.
Hauchzarte Atemzüge hoben gleichmäßig die verschwindend dünne Bettdecke und offenbarten, mit jedem Leben spendenden Füllen von Grias' Lunge nicht bloß die glücklicherweise offensichtliche Tatsache, dass es ihr wenigstens in diesem Moment der Ruhe unweigerlich gut ging, sondern auch eine Bestätigung seiner eingangs gemachten Feststellung. Der Mantel verbarg gleichermaßen positiv wie potenziell negativ aufsehenerregende Details ihres Äußeren.
Zum wiederholten Mal in wenigen Minuten hob Junpei eine Hand vor seine Augen, rieb sich eindringlich erst die Brauen, danach seine Schläfe. Nicht hinsehen. Einfach nicht hinsehen. Hübsche Frauen mochten gefährlich sein, nur war Grias exakt... das nicht. Gefährlich. Attraktiv hingegen umso mehr. Jedenfalls war es immer wieder derselbe Gedanke, welcher intuitiv, wie aus der Pistole geschossen seine innersten, mentalen Prozesse eroberte.
Der samten weiche Klang ihrer Stimme, das mesmerisierend schöne Farbspektakel tief, tief in ihren Augen. Und nun, ohne den nahezu magisch verhüllenden Mantel auch die zuvor nur subtil angedeuteten Rundungen, welche sich unübersehbar direkt unter der Bettdecke befanden und diese mit optisch anziehender Zauberkraft wölbten.
Hügel. Nein! Berge! Nein. Nein, nein. "Reiß dich zusammen! Nur weil es Berge sind, ändert das rein garnichts!" mahnte sich der weißhaarige Magier und biss sich mit einem Eckzahn schmerzlich auf die Unterlippe. Oberflächlichkeiten wie diese standen ihm nicht gut zu Gesicht. Nicht einmal wenn seine Faszination für die unweigerliche Schönheit Grias' gerechtfertigt gewesen wäre. "Kein wunder, dass sie sich so bedeckt hält." Wer wusste schon zu sagen, wie viele Lustmolche einem so unschuldigen, reinen Wesen wie ihr nachliefen!
Wäre das alles gewesen, hätte der Weißhaarige zumindest eine grundlegende, wenngleich verschwindend geringe Chance gehabt, sein Augenmerk vollkommen zu lösen. Doch seine persönliche Neugierde war es, die schlicht und ergreifend nicht von den fremdartigen Impulsen loszulösen war - sanft geschwungen, in tiefstem Nachtschwarz und blutig anmutendem Karmesinrot, schmiegten sich zwei deutlich erkennbare Hörner an den himmelblauen Schopf der van Diux und sorgten zeitgleich für sturmartiges Herzklopfen, wie auch unter seinen Fingernägeln brennende Unsicherheit.
Sie stellten den eigentlichen Grund ihrer so achtsam gewählten Verhüllung dar.
Grias van Diux - wer war sie überhaupt? Und was war sie?

"Haben Sie gut geschlafen, Lady Grias?" Prompt wurde die Frage nach jüngsten Ereignissen ausgeblendet. selbstverständlich hatte man sie aus dem Wald geführt und, zumindest notdürftig, nach bestem und Gewissen, verarztet. Tatsachen die Grias mit ihrem klugen Köpfchen selbst zu beantworten wusste. "Sie sind... ?" wiederholte Junpei ihre Worte, faltete zeitgleich die eher nebensächlich overflogene Zeitung und legte sie schließlich und endlich vergleichsweise achtlos neben sich auf dem hölzernen Nachttisch ab.
Sie sprach. Sie nahm ihn wahr. All das waren gute Zeichen.
Kratzend rutschten schmale Holzbeine über den dunkel gemaserten Boden. Junpei rückte Zentimeter um Zentimeter näher, bis seine Knie nur Zentimeter vor dem rustikalen Bettrahmen stoppten. "Ist alles in Ordnung?" Aufrichtige Sorge floss mit jedem gesprochenen Wort aus seiner Kehle. Den blick hatte er dabei einzig und allein auf die noch schwächlich offen gehaltenen Iriden der Blauhaarigen gerichtet. "Möchten Sie etwas trinken?" Wie von selbst langten beide Hände nach einer freundlicherweise zwischenzeitlich gebrachten Karaffe und einer hellbraunen Tontasse. "Man hat Wasser gebracht. Für alle Fälle."


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BeitragThema: Re: Dorf Klarach
Dorf Klarach EmptyDi 29 Aug 2023, 14:09


Innerhalb weniger Momente hatte die Stimmung von Grias sich von wohliger Verwirrung zu erschrockener Nervosität geändert. Ihr Körper war steif und zitrig, jetzt wo sie realisiert hatte dass Junpei ihre Horner zu Gesicht bekommen hatte, und sie einen Versuch zurecht stammelte ihre Erscheinung zu rechtfertigen, erfolglos. Es half auch nicht dass der Weißhaarige nicht wirklich auf ihr gestammel einging, umd stattdessen das Thema wechselte. Wo dies einer anderen vielleicht Sicherheit geschenkt hätte, machte die unklarheit was er tatsächlich dachte die Gehörnte gerade nur noch nervöser. Ein unsicheres Nicken folgte auf die Frage ob es gut ginge, und ein ebenso unfokussiertes Kopfschütteln darauf, ob sie etwas trinken wollte. Nein, auch wenn sie eigentlich durst hatte, darauf konnte sie sich gerade nicht fokussieren. Mit brechender Stimme erhob sie wieder das Wort.
J-J-J-Junpei... d-die H-Hörner... Das zittern vom Körper der van Diux verstärkte sich, als Tränen ihr in die Augen stiegen. Was dachte sie sich denn? Natürlich musste Junpei sie jetzt hassen. Ein schluchzen verließ ihren Hals. E-e-es tud mir Leid... I-Ich hätte... dir sagen sollen, w-was für ein Monster ich bin... I-Ich wollte dich nicht belügen... Die Hände der Blauhaarigen waren zu ihrem Gesicht gewandert, welches jetzt mit einem Fluss von Tränen benetzt wurde. Was hatte sie sich überhaupt gedacht? Wie konnte sie sich nur so viele Komplimente von ihrem Kollegen geben lassen, ihn so hinters Licht führen, wenn sie in echt solch ein Freak war? Es war wirklich egal was sie tat, sie fügte den Leuten um sich herum immer Schaden zu.

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BeitragThema: Re: Dorf Klarach
Dorf Klarach EmptyDi 29 Aug 2023, 18:15


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# 15 Binnen weniger Augenblicke nach ihrem Erwachsen entpuppte sich die Adelstochter als zittriges Wrack. Noch immer auf dem weichen Bettlagen rastende Hände begannen zu schlottern und erinnerten mehr an von Winterkälte ausgerottete oder von infernaler Hitze verdorrte Äste, als feingliedrig mit Instrumenten spielende Finger einer kultivierten Blaublütigen. Tränen schossen reflexartig in ihre sonst anziehend magischen Äuglein, verliehen ihnen einen nicht weniger ansehnlichen, jedoch von unausgesprochener Panik geprägten Ausdruck.
Junpei verstand woher der emotionale Wandel kam, wusste ihn jedoch nicht nachzuvollziehen.
"Lady Grias", fing er an, den Kopf leicht nach vorn geneigt, ehe Junpei mit beiden Händen noch einmal die Sitzfläche seines Stuhls anhob, um wenige Zentimeter näher an das wohl behütete Bett zu rücken: "Ich sehe kein Monster. Nichts in der Form." Unvorstellbaren Kreaturen war er auf seinen Reisen bereits zu Hauf begegnet. Missbilligenden Menschen, schlimmer als jedes Raubtier. Nach Blut lechzenden Untoten, die sich mit dem rot glitzernden Saft anderer Lebewesen selbst vor dem Tod bewahrten. Grotesk verformte Gestalten, die mehr dem klassischen Bild ekelerregend fremdartiger Wesen entsprachen, als alles andere.
Was nun allerdings vor ihm saß, war nicht mehr als eine eingeschüchterte, vor Angst zitternde junge Frau. "Ihr wart nicht ehrlich. Das ist alles, was ich bestätigen kann", fuhr Junpei fort, die Lippen zuerst schmal zusammengedrückt, dann mit dem subtilsten Hauch von Unzufriedenheit verzogen: "Dafür hattet Ihr sicherlich gute Gründe. Menschen reagieren schnell aggressiv auf das, was sie nicht kennen. Besonders in ländlichen Regionen." Maldina, seine geliebte Heimat, zählte zu eben jenen Regionen. Mit keinem Wort beabsichtigte er die zahllosen Tiraden an Stammtischen aufleben zu lassen oder mit nur einer Silbe zu rezitieren, welche Urteile in Gift getränkt durch Tavernen geschleudert wurden.
"Was ich sehe, ist ein sanft geschwungenes paar Hörner", begann er leise im Flüsterton zu erklären und lehnte sich, so gut wie möglich, etwas vor: "Zugegeben: Ich war sehr überrascht. Verwundert. Erstaunt." Bedacht darauf, noch immer respektvolle Distanz zu wahren, kam der Weißhaarige nicht näher. Ebenso wenig wie er seinem innersten Impuls folgte, zaghaften Körperkontakt als Vertrauensbasis aufzubauen. Statt dessen rasteten seine groben Hände flach auf der nur Zentimeter vor ihnen beginnenden Matratze. "Sie... sie akzentuieren die Farbe Eures Haars sehr schön." Junpei presste hinter geschlossenen Lippen alle Zähne aufeinander, während sein Blick langsam durch den offenen Raum abdriftete. "Zudem sind sie nichts, was man jeden Tag zu Besicht bekommt." Die anfängliche Aufregung, all die möglichen Implikationen, vor allem aber sozialen Konsequenzen, welche ihm in den ersten paar Minuten durch den Kopf geschossen waren und Junpei beinahe um den Verstand gebracht hatten, waren langsam aber sicher abgeflaut.
Letztlich auch, weil er nicht exakt wusste, was diese... Auswüchse überhaupt konkret bedeuteten.
Was es für Grias bedeutete.
Entsprechend schaffte er auch nicht viel mehr als ein leicht verunsichertres, schief in seinem Gesicht liegendes Schmunzeln. "Sie sind längst nicht so schön wie Eure Augen, Lady Grias", sein Blick fand neugierig einen Weg zurück, wenngleich nur aus den Augenwinkeln heraus: "Aber sie sind... hübsch. Sie zeigen mir, dass ich noch absolut nichts verstehe. Und sie machen mich neugierig." Nicht mehr, nicht weniger. "Was ich sehe ist kein Monster. Sondern Euch, Lady Grias." Lediglich mit zwei auffälligen Details, welche sich ihm zu diesem Zeitpunkt noch nicht erschlossen.


Dorf Klarach Junpei12

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