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 1. Untergeschoss – Waffenlager

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Medusa
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Medusa
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BeitragThema: 1. Untergeschoss – Waffenlager
1. Untergeschoss – Waffenlager EmptyDo 20 Jul 2023 - 11:27

Ortsname: 1. Untergeschoss – Waffenlager
Art: Gebäude
Spezielles: ---
Beschreibung: Unter der Erde verborgen findet man die verschiedenen Waffen, die den Mitgliedern von Midas Hands für den entsprechenden Preis zur Verfügung stehen. Außerdem kann man hier verpacktes Essen für längere Reisen und allerlei Taschen erstehen. Das hier ist der Raum, in dem sich die Gildenmitglieder auf ihre Aufträge vorbereiten.

Change Log: ---


Number of Statues: 312
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Taiji

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BeitragThema: Re: 1. Untergeschoss – Waffenlager
1. Untergeschoss – Waffenlager EmptyFr 13 Okt 2023 - 16:59

Questbeginn: Die Wahrheit im Wein
01 | @Graham

Noch nie war ein Klappspaten so kontemplativ angestarrt worden. Schwach leuchtende Augen folgten den grade Bahnen, fuhren den Körper von oben bis unten ab. Zuletzt blieben sie auf dem viereckigen Kopf hängen, wo sie sich auf der Oberfläche fast spiegelten. "Könnten sie noch einmal wiederholen, wie viele Jewels ich für dieses glorifizierte Gartengerät auf den Tisch legen soll", erkundigte sich Taiji mit scharfer Stimme und behielt den Blick auf den Mann gerichtet, der derzeit das Missvergnügen hatte das Waffenlager von Midas Hands verwalten zu müssen, während ein gewisser prätentiöser Elb dort sein Unwesen trieb. Besagtes Gerät in Taijis Händen würdigte eben jener keines zweiten Blickes. Es war ein einfaches Ding aus Metall, schmucklos und ganz und gar gewöhnlich. Ebenso wie der Quadratschädel von Gilden"kollegen", der sich hier quer stellen wollte. Der sollte erst einmal eine ordentliche Frisur fabrizieren, damit Taiji sich nicht in den speckigen Falten seiner Stirn selbst wiedererkannte. Dabei hatte der Tag so vielversprechend begonnen. Kaum, dass er sein Frühstück vertilgt hatte, war ein Laufbursche zu ihm gekommen und hatte ihm mit angemessener Ehrfurcht ein Schreiben überreicht. Er, Taiji Xian, wurde gebraucht, um einer Sabotage auf dem Weingut der Romanos auf den Grund zu gehen. Natürlich war er bestens dafür geeignet. Immerhin kannte er sich ausgezeichnet mit Pflanzen aus und verstand etwas von Wein. Als man ihn das letzte Mal auf ein Essen eingeladen hatte, hatte er das Vergnügen gehabt eines der Tröpfchen aus den romanoschen Kellern probieren zu können und war recht überzeugt gewesen. Nicht, dass irgendjemand aus dieser Familie das jemals erfahren würde.

Jetzt schon deutlich weniger gut gelaunt, da er grade eine ansehnliche Stange Jewels für einen Klappspaten, ein Gartenschäufelchen und eine Tasche hatte abdrücken müssen, starrte Taiji ein missmutiges Loch in die Wand der Waffenkammer. Es geschah nicht sonderlich häufig, dass man ihn auf Quests entsandte. Die meiste Zeit über verbrachte er in der Entwicklungsabteilung für alchemistische Erzeugnisse, wo seine Brillianz geachtet wurde. Wie es nur recht und billig war. Aber manchmal brauchte diese arme Gilde eben seine tatkräftige Unterstützung draußen im Feld. Und dies war einer jener Fälle. Für einen uneingeweihten Ignoranten hätte dieser Auftrag wie eine Kleinigkeit geklungen. Aber nicht für Taiji Xian. Die Romanos waren eine nicht unerheblicher Teil der finanziellen Sicherung dieser Gilde. Wenn also eines ihrer Weingüter ausfiel, war das ein Schlag gegen die Gilde selbst. Vielleicht hing sogar die Zukunft von Midas Hands vom Erfolg dieser Quest ab. Natürlich entsandte man dann also ihn, wenn es darum ging zuverlässig etwas erledigt zu wissen. Selbstgefällig lächelnd hob Taiji eine Hand und begann damit eine der Haarsträhnen zu verzwirbeln, die ihm, natürlich seidig glänzend, vor den Ohren auf die Schultern plätscherten wie ausgeschüttete Tinte der höchsten Güteklasse. Leider ließ der Sidekick mal wieder auf sich warten. Der Elb ließ ein theatralisches Seufzen hören. Das war die Bürde einer jeden Heldenfigur. Der Beste zu sein bedeutete nun einmal, dass alle anderen langsamer waren, weniger gewitzt, weniger stark, weniger gutaussehend. Hach, sein Leben war schon ganz schön schwer, mit dem Gewicht auf den Schultern, den das Wissen auslöste, dass der Erfolg dieser Quest von ihm abhing. Aber er wäre ja nicht Taiji Xian, wenn er diesen kleinen Sabotageversuch nicht im Handumdrehen wieder aufgeklärt haben würde. Und dann? Dann kam der Spaten zum Einsatz.


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Graham
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BeitragThema: Re: 1. Untergeschoss – Waffenlager
1. Untergeschoss – Waffenlager EmptySo 15 Okt 2023 - 10:53




C-Rang: Die Wahrheit im Wein

Taiji und Graham
# 1 | 10

Der Aker war noch nicht lang Teil dieser profitorientierten Einzelgängergilde, aber doch hatte er bereits genug mitbekommen, um sich übers Ohr gehauen zu fühlen. Er hatte mit einigen Söldnern dieser Gilde zusammengearbeitet und dabei einen Tresor aufgebrochen, vermeintlich um gestohlenes Eigentum wieder zurückzuholen, doch mittlerweile wusste er, dass es nur ein Vorwand war, um ein konkurrierendes Unternehmen aus dem Rennen zu nehmen. Er hatte sich die Hände schmutzig gemacht und sich unwissentlich in die Strukturen dieser Gilde integrieren lassen, weswegen es nunmehr zu spät war, sich wegen der Moral Gedanken zu machen. Eigentlich war Graham ein großzügiger und gutherziger Mann, der gern den Schwachen zur Hilfe eilte und die Bösen bezwang, doch als chronischer Pleitegeier war die Sicherung des Lebensunterhaltes nicht weniger wichtig als die moralische Einstellung. Und was genau machte er nun in Midas Hands? Mit Masse versuchte sich Graham die Aufträge zu sichern, die seine Integrität in der Gesellschaft nicht gefährdeten, doch das klappte nicht immer. Manchmal wurde er auch losgeschickt, um Dinge zu tun, für die er sich grundlegend schämte.

Am heutigen Tag wurde der Crashmagier in die Zentrale der Gilde beordert, weil eine berühmtberüchtigte Nichtmagierin der Gilde mit ihm sprechen wollte. Dank dieser eben erwähnten Söldner war er in die Fänge von Shani Nassar geraten, die hinsichtlich krimineller Tätigkeiten keine Grenze kannte, solange es keinerlei Todesopfer forderte. Von ihrem Hintergrund hatte Graham natürlich überhaupt keine Ahnung, wie von so vielen Dingen, was Midas Hands anbelangte. Doch wenn sie ihm auftrug, etwas zu tun, dann folgte er ihrer Order, ohne zu widersprechen. Sich mit Shani anzulegen, glich einem Selbstmord und darauf verzichtete der Crashmagier mit Freuden. Ohne wirklich zu wissen, was ihn erwartete, hatte er sich also mit ihr getroffen und sich kurzerhand auf einen Auftrag schicken lassen, der den Geldfluss der Gilde sichern sollte. Er wurde dabei an die Seite eines Magiers namens Taiji Xian gestellt, der die Leitung für diese Operation übertragen bekommen hatte. Woher dieser Taiji diesen Auftrag erhielt und warum man ihn zum Leiter ernannte, war dem Aker aber auch Shani schleierhaft, doch Fragen stellte man dahingehend nicht.

Shani gab dem Aker noch ihre Einkaufsliste für allerlei Kosmetikartikel mit und verabschiedete sich dann, während der schwarzhaarige Schwertkämpfer erst einmal herausfinden musste, wo sich sein Partner aufhielt. In der Zentrale hing ja nun kein Whiteboard aus, auf welchem die Position eines jeden Magiers festgehalten wurde, also ging es ans Herumfragen. Schlussendlich erhielt er die Information, dass sich Taiji im Untergeschoss aufhielt, wo auch das Waffenlager untergebracht war. Graham begab sich kurzerhand in das erste Untergeschoss und sah sich dort aufmerksam um, bis er einen hochgewachsenen Mann mit interessanter Erscheinung erblickte. Das Königreich Fiore war wirklich ein sonderbarer Ort, denn hier traf man wirklich allerlei Völker an. In Caelum damals hatte er immer nur Menschen gesehen. Jedenfalls musste das dieser Taiji Xian sein, denn abgesehen vom Händler befand sich hier unten keiner.

„Taiji Xian?“, sprach Graham ihn also gewohnt lakonisch an und wurde kurzerhand in seiner Vermutung bestätigt. „Graham Aker“, stellte er sich dann anschließend ebenso lakonisch vor und verzichtete auf ein Händeschütteln und dergleichen. Er wusste mittlerweile um die herrschende Mentalität in dieser Gilde und eher unbewusst nahm er gewisse Züge allmählich an. Alles weitere überließ Graham nunmehr seiner Führung, denn der Xian hatte das Sagen und sollte daher auch entscheiden, was nun getan werden sollte. Er selbst mimte brav den Untergebenen, der lediglich hier war, weil Shani das so wollte. Und außerdem wollte sie ja noch ihre Kosmetikartikel, die er auf dem Heimweg besorgen sollte.





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Taiji

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BeitragThema: Re: 1. Untergeschoss – Waffenlager
1. Untergeschoss – Waffenlager EmptySo 15 Okt 2023 - 15:32

02 | @Graham

Hach. War es nicht wunderbar, wenn sich bereits vorhandene Vorurteile bestätigten? Natürlich hatte man ihm eine Person zur Seite gestellt, die ganz offensichtlich Führung benötigte. Was für ein armes Geschöpf. Und die Kleidung erst. Und die Haare. Eieiei. Außerdem ganz offensichtlich Mitglied einer jener bemitleidenswerten Spezies, die es bestenfalls auf einhundert Jahre Alter brachten. Taijis Augen ruckten in ihren Höhlen, während er den Blick auf sein Gegenüber richtete ohne den Kopf zu bewegen. Viel Weg hatte der Blick nicht zu erledigen, wie der Elb mit ein wenig Ärger feststellen musste. Dieser Graham war fast so groß wie er selbst. Ungewöhnlich. Sah man einmal von dem tumberen Kreaturen wie den Oni und den Riesen ab, war es selten, dass jemand an seine Großartigkeit heran reichte. "Richtig", bestätigte Taiji die Vermutung Grahams bezüglich seiner Identität. Natürlich war der Mann direkt zu ihm gekommen. Der Name Xian musste sich in der Gilde ja bereits wie Lauffeuer verbreiten, wie es nur angemessen war. Eine Hand Taijis streckte sich aus, wurde dem Gegenüber zum Einschlagen angeboten. So machte man das schließlich unter Kollegen und Taiji war doch überaus kollegial. Ganz sicher wollte die eine Hälfte der Gilde in sein Bett springen und die andere Hälfte er sein. Der Fluch der Überlegenheit, wenn man so wollte. "Nennt mich doch bitte einfach Xian." War das eine Falle? Natürlich, immerhin war das der Nachname. Mal sehen, ob sie diesem Graham auffallen würde oder nicht. Vermutlich nicht. Der...war es ein Mann? War es ein Junge? Es war immer so schwer abzuschätzen bei diesen bemitleidenswerten Kreaturen. Die Person wirkte ein wenig ungeschliffen, um es in unendlicher Großzügigkeit freundlich zu formulieren.

"Wir sollen uns zu einem der Weingüter der Romanos begeben, dessen Wein nicht mehr die gewünschte Qualität hat. Der dortige Vorarbeiter ist ein Herr Ambré. Er hat wohl mehr Informationen für uns. Das Weingut selbst ist nur wenige Kilometer von Marokkasu entfernt. Wenn Ihr also keine Einwände habt, würde ich es vorziehen zu laufen. Die Natur hat doch immer eine belebende Wirkung, wie ich finde", weihte Taiji seinen frischgebackenen Untergebenen in die Einzelheiten des Auftrags ein. Ob dieser sie bereits kannte oder nicht, war dem Elben vollständig egal. Er hatte die Führung, also erklärte er seinen Leuten auch, wie die Lage war. Eine Hand lupfte Taijis lupfte seinen just gekauften Reiseseesack in die Höhe, in der sich der Klappspaten, das Gartenschäufelchen, eine Karte des Umlands von Marokkasu und ein paar Heilmittel befanden. Alles würde schon zu seiner Zeit zum Einsatz kommen. Eine auffordernde Handgeste gen Graham später, wandte sich Taiji auch schon zum Gehen. Der Gildenturm, der immer wie geleckt wirkte als das Monstrum aus Stahl und Glas, das er war, bereitete dem Elben Unbehagen. Wenn er nicht für seine Forschung hätte herkommen müssen, würde man ihn hier nicht mehr sehen. Diese Gilde hatte wirklich keinen Geschmack. Da halfen auch die vereinzelten, kümmerlichen Pflanzen nicht, deren Todesröcheln er fast schon hören konnte. "Folgt mir doch bitte." Im Vorbeirauschen schnupperte Taiji einmal unhörbar leise. Hm. Zumindest roch der Kerl nicht so ekelerregend wie viele seiner Art es gerne einmal taten. Der Narbe nach zu urteilen hatte er außerdem schon Kämpfe gesehen. Exzellent. Dann musste Taiji sich nicht selbst die Hände schmutzig machen. Außer natürlich der Mann stellte sich trotz seines verwegenen Äußeren als Weichei heraus. Sowas passierte ja schon einmal. "Wohlan denn. Auf eine, ah, gute Zusammenarbeit."


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BeitragThema: Re: 1. Untergeschoss – Waffenlager
1. Untergeschoss – Waffenlager EmptySo 29 Okt 2023 - 9:27




C-Rang: Die Wahrheit im Wein

Taiji und Graham
# 2 | 10

Es war interessant, dass sich die Vorurteile des Akers hinsichtlich der übrigen Mitglieder von Midas Hands wieder einmal bestätigten. Dieses ausgedrückte Gefühl der Erhabenheit und die Arroganz, die aus jeder Pore hervordrang, es war einfach nicht zu übersehen, dass Taiji diesen Vorurteilen mehr als gerecht wurde. Graham hatte vielleicht nie großes Glück in seinem Leben gehabt, doch auf den Kopf gefallen war er definitiv nicht. Er zählte sich zwar nicht zu den Genies, aber er hatte schon häufiger bewiesen, wie effizient seine analytischen und kombinatorischen Fähigkeiten waren. Leider konnte er diese großartigen Stärken nicht in Strategie und Taktik umwandeln, denn da stank er einfach ab. Der Elb bestätigte die Person zu sein, die Graham aufsuchte und hielt ihm auch schon die Hand zur Begrüßung hin, obwohl der Aker darauf lieber verzichten wollte. Dann verlangte der Elb auch noch, dass Graham ihn Xian nannte, doch das sorgte lediglich dafür, dass er die Augenbraue hochzog. Graham ergriff die Hand des Mannes und drückte sie fest zu, um einen ordentlichen Händedruck zu erzeugen, den Taiji deutlich spüren durfte. „Wenn ich Euch beim Nachnamen nennen soll“, begann der Aker zu sprechen. „Dann tue ich das“, fügte er umgehend an. Zwar wäre ihm der Vorname lieber, aber wenn Taiji Xian es so wollte, sollte er es bekommen.

Glücklicherweise erklärte der Elb auch sofort die Umstände des Auftrages und weihte ihn in die Tätigkeiten ein, die es zu erledigen galt. Shani hatte ihm nur wenige Informationen gegeben, denn sie hatte mehr Augen für ihre Einkaufsliste gehabt, doch das waren Hintergrundinformationen, die der arrogante Elb nicht zu wissen brauchte. „Habe verstanden“, bestätigte Graham also lakonisch und folgte der hochgewachsenen Figur, als dieser mit einer Handgeste den Aufbruch einläutete. Irgendwie war ihm die Atmosphäre zu steif und das Verhalten des Xian eine große Spur zu hochnäsig, daher hoffte Graham inständig, dass Taiji unter Beweis stellen konnte, diese Hochnäsigkeit zu Recht an den Tag zu legen. Das der Aufbruch vom Elben dazu genutzt wurde, um einmal den Körpergeruch des Akers zu kontrollieren, bekam dieser nicht einmal mit und das war auch gut so. Er hätte Taiji vermutlich direkt die Nase gebrochen, denn so etwas gehörte sich einfach nicht. Die Höflichkeit und der Anstand hätten verlangt, dass der Xian zuvor fragte und dann hätte Graham ihn auch sicher gelassen, doch so konnte er von Glück sprechen, nicht erwischt worden zu sein.

Die beiden Magier bewegten sich durch den Gildenturm von Midas Hands, der wie immer einen pompösen Eindruck hinterließ und in Marokkasu Town auch allgemein als Protzkeule bezeichnet wurde. Graham fühlte sich hier ebenso wenig wohl wie es Taiji tat, allerdings aus völlig anderen Gründen. Der Aker war einfach kein Geschäftsmann und auch kein Forscher, doch hatte man ihn durch Lug und Betrug in die Gefilde dieser Gilde gelockt. Da er sich leider auch schon die Hände schmutzig gemacht hatte, konnte er eben nicht so einfach gehen und ein Leben auf der Flucht war nicht gerade das, womit ein Mensch wie Graham Erfolg haben konnte. „Auf eine gute Zusammenarbeit“, stimmte Graham also lakonisch und recht ausdruckslos ein, in der Hoffnung, sich nicht früher oder später mit dem Holz Dragonslayer zu prügeln. Auf dem Weg hinaus, der sie auf die Straßen von Marokkasu Town und schlussendlich zum Weingut führen sollte, erdreistete sich Graham doch tatsächlich, der wohlgeborenen Hochnäsigkeit eine Frage zu stellen.

„Habt Ihr irgendwelche Beziehungen zur Familie Romano?“, formulierte Graham es möglichst direkt aber unauffällig. In Midas Hands drehte sich alles um irgendwelche Geschäftsbeziehungen und Verbindungen, daher war Graham durchaus daran interessiert, wie Taiji an diesen Auftrag gekommen war. Eine Information, die Shani sicher auch interessierte, neben ihrem Einkauf.





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BeitragThema: Re: 1. Untergeschoss – Waffenlager
1. Untergeschoss – Waffenlager EmptyMo 30 Okt 2023 - 18:59

03 | @Graham

Es kostete einiges mentaler Stärke, die ein geringeres Geschöpf als Taiji bestimmt nicht hätte aufbringen können, um beim kräftigen Druck Grahams um die Hand herum nicht zusammen zu zucken. Zu seinem Glück war Taiji Xian aus einem anderen Holz - haha - geschnitzt als gewöhnliche Wesen und hielt so ein wenig mehr Druck ohne Tränen oder Gezeter stand. Das hätte sich ja nun wirklich auch nicht gehört und wäre unziemlich für jemanden seines Standes. Dass Taiji keinen Stand hatte, ignorierte der Elb geflissentlich. Sonst hätte er sich ja mit der Realität auseinander setzen müssen und wer machte sowas schon gerne. Er jedenfalls nicht. Und diesem Gorilla in menschlicher Gestalt war also das kleine Spielchen mit dem Nachnamen aufgefallen. Unerwartet, aber doch fast erfreulich. Immerhin ging es bei dieser ganzen Angelegenheit doch darum einen widerlichen, kleinen Bescheißer zu finden und dafür zu sorgen, dass er seine Sabotageversuche doch bitte sein lassen sollte. Natürlich würde Taijis brillianter Intellekt völlig ausreichen, um den Fall im Handumdrehen aufzuklären. Aber für den Fall, dass er die Verantwortung an jemand anderen übertragen musste, war es doch gut, wenn dieser Aker kein tumber Vulcan war. Zudem schien der Mann recht willens zu sein Taijis Führung zu folgen. Hach, es war doch schön, wenn die Gefolgsleute sich ohne Gegenwehr in die Planung einfügten.

"Es verbindet mit nichts mit der Familie Romano, sieht man einmal davon ab, dass ich ab und an eine Flasche ihres Weins kaufe. Aber sie sind recht involviert in der Führungsriege von Midas Hands, soweit ich weiß. Und da ich hier in der Forschungsabteilung arbeite, und sei es nur, weil sie die besseren Labore und Gerätschafte haben als andere Institutionen, soll ich vermutlich untersuchen wie exakt der Wein sabotiert wird", führte Taiji in neutralem Tonfall aus, der sich nur einmal veränderte. Dass der Elb keine Liebe für die eigene Gilde übrig hatte, wurde anhand des Untertons an Abscheu mehr als deutlich. Aber da half nichts. Seine Forschungen waren teuer. Und die beste Methode sie durchzuführen war es die Aufgaben der Forschungsabteilung rasch und kosteneffizient zu erledigen und die übrig gebliebene Zeit und das übrig gebliebene Geld zu eigenen Zwecken zu verwenden. Solange niemand dahinter kam - und natürlich würde das niemand, immerhin war er ein Genie - war es die beste Methode um wenigstens kleine Erfolge zu erzielen. Wenn auch bislang keine in die gewünschte Richtung. "Nennt Ihr denn normalerweise zuerst Leute beim Vornamen, Herr Aker? Warum, wenn ich fragen darf? Und warum die Frage nach meinen Verbindungen zur Familie Romano? Eine verwandtschaftliche Ähnlichkeit ist ja doch eher ausgeschlossen." Eine Hand Taijis wanderte hoch, zog einen Moment lang seine Ohrspitze nach unten. Das Ohr wubbelte sofort in Position zurück, als es losgelassen wurde. Der Weg der beiden führte indessen in die Ausläufer von Marokkasu Town. In Taiji ließ das dringende Verlangen sich Nase und Ohren zuzuhalten, langsam nach. Diese Glocke an Smog und Schweiß, die die Stadt zu jeder Zeit zu umgeben schien, strömte zum Glück nicht weit hinaus. Wenn jedoch noch mehr Fabriken ihre Abfälle in den Boden pumpten, würde das nicht so bleiben. Und die Menschen wunderten sich, warum die Natur sich manchmal einfach wehrte.

Taiji schlug keine der größeren Straßen ein, die Marokkasu mit den anderen größeren Städten des Reiches verbanden. Stattdessen führten die Schritte ihn recht rasch auf einen wenig begangenen Pfad. Ein kleiner Bach sprudelte munter daneben her. Der Geruch der Stadt wurde durch den der Landwirtschaft ersetzt. Namentlich: Gülle. Trotzdem atmete Taiji einmal tief durch. Es war immer gut die Nase frei von der Stadt zu kriegen, auch wenn das Geruch von Kuhkacke nicht unbedingt eine Verbesserung darstellte. Mit dem Ellenbogen schob er den Seesack wieder zurück auf den Rücken, der es beim Einatmer gewagt hatte seine Position zu verlassen. "Gibt es denn noch weitere Fragen, die vor dem Beginn unserer Arbeit gestellt werden müssen? Wie Ihr seht habe ich nur wenig zu verheimlichen, stehe also zur Verfügung. Zumal unser Weg uns noch ein wenig durch ein Wäldchen und dann durch die Weinberge führen wird." Fragen an Graham: Fehlanzeige. Da hörte sich wohl jemand gerne selbst reden.


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BeitragThema: Re: 1. Untergeschoss – Waffenlager
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C-Rang: Die Wahrheit im Wein

Taiji und Graham
# 3 | 10

Es hatte wirklich nicht lang gedauert und Graham hat direkt erkannt, dass er bei Taiji an eine sonderbare Sorte geraten war. Nicht nur war er kein Mensch, sondern seine ganze Haltung drückte etwas aus, was dem Aker irgendwie zuwider war. Die meisten Personen, die Graham in Midas Hands kennengelernt hatte, konnte er nicht ausstehen und das lag mit großer Masse daran, wozu sie fähig waren oder wofür sie überhaupt kämpften. Und Taiji Xian? Er gehörte vielleicht weniger zu denen, die von Haustür zu Haustür gingen, um Schutzgelder einzukassieren, aber seine Attitüde glich dennoch derer der übrigen Arschlöcher hier. Da Graham aber nun einmal keine Wahl hatte, verzichtete er auf irgendeine Form des Geplänkels und entschied sich einfach zu folgen, zumal er auch keine Lust auf ein Drama mit Shani hatte.

„Ich verstehe“, entgegnete Graham gewohnt lakonisch auf die ausführlichen Ausführungen des Xian, der sich offenbar gern selbst reden hörte. Der Aker wollte nur wissen, ob er irgendeine Verbindung zu den Romanos hatte und da hätte eine einfache Verneinung auch ausgereicht, aber so wurde Graham wenigstens mit ein paar Informationen versorgt, wenngleich sie ziemlich irrelevant waren. Es galt also herauszufinden, wie exakt der Wein sabotiert wurde und allen voran wer dahintersteckte. Er legte die Hand an seinen Hinterkopf und rieb diesen ein wenig, bis Taiji das Thema mit den Nachnamen noch einmal aufgriff und zugleich fragte, wieso er von potenziellen Verbindungen wissen wollte. „Nur, wenn es angeboten wird. Kenne das so“, beantwortete er also die erste Frage. Außerdem konnte man Personen auch siezen und sie dennoch beim Vornamen nennen. Unter Gildenkollegen und Kameraden war Duzen ohnehin der Standard, aber Midas Hands war dahingehend ja wieder völlig anders. „Wegen den Romanos“, leitete er nun die nächste Antwort ein. „Jeder in dieser Gilde hat Verbindungen“, fügte er an und seufzte dann. „Hätte also sein können“, schloss er ab.

Unterhaltungen mit Graham waren oftmals anstrengend, denn er war kein Mann großer Worte und war zunehmend lakonisch unterwegs. Es wurde also stets wenig gesprochen und lediglich das, was notwendig war. Smalltalk und großartige Erzählungen suchte man bei ihm daher vergeblich. Sie ließen den prunkvollen Gildenturm hinter sich und erreichten allmählich die Ausläufer von Marokkasu Town, wobei Taiji dabei einen Weg einschlug, der mehr mit der Natur vereinbar war. Ein kleiner Bach, dazu ein ruhiger Pfad, wenig begangen. Graham fühlte sich in der Natur grundsätzlich wohl, denn er wanderte gern und viel, aber ein Fußweg in den Süden des Königreiches wollte er sich eigentlich nicht antun, waren das immerhin aberhunderte Kilometer von Marokkasu Town aus. Es folgte ein tiefer Atemzug, als Taiji wieder das Wort ergriff und anbot, allerlei Fragen zu beantworten, ohne dabei jedoch welche zu stellen. Der Aker zog eine Augenbraue hoch und sah kurz zum Elb, ehe sein Blick wieder nach vorn gerichtet wurde.

Es blieb noch einige Minuten ruhig, doch dann wurde der Elb tatsächlich behelligt. „Ihr hattet Forschungen erwähnt“, leitete Graham also ein. „Was forscht Ihr so?“, wollte der Aker wissen. Er selbst hatte keine Verbindungen zu Wissenschaften aller Art, aber es klang interessant und Taiji Xian besser kennen zu lernen schadete sicherlich auch nicht. Eine potenzielle Freundschaft sah der schwarzhaarige Ronin nicht wirklich, denn dafür waren sie deutlich zu verschieden, aber da sie zukünftig eventuell häufiger mal zusammenarbeiten konnten, waren zusätzliche Informationen mitnichten unnützlich.

tbc: Wiesenbahnhof





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