Strandpromenade

Off: Strandtag

Auszeit. Etwas was, was der Celeris dringend benötigte. Die letzten Monate hatte er unzählige Aufträge für Fairy Tail erfüllt und dabei auch oft sein Leben riskiert. Gleichwohl hatten sich hinsichtlich seiner Herkunft und Bestimmung einige Informationen aufgetan, die es erst einmal zu verdauen galt. Das Schicksal lastete schwer auf den Schultern des Blonden, der noch gar nicht so recht wusste, wie er damit umzugehen hatte. Seit unzähligen Tagen plagte er sich mit unheimlich vielen Gedanken und Planungsabschnitten, doch jetzt war erst einmal Schluss damit. Mareo musste den Kopf frei kriegen, etwas Energie tanken und sich beruhigen. Am besten konnte man das natürlich dort, wo die Wahrscheinlichkeit ein bekanntes Gesicht zu treffen doch äußerst gering war und da bot sich die Strandpromenade in Hargeon Town selbstverständlich an. Keiner seiner Bekannten verbrachte dort großartig Zeit, also konnte er dort höchstens Fans oder dergleichen in die Arme laufen. Doch fremde Gesichter waren ihm eigentlich völlig egal. Die kamen und gingen ohnehin von allein.

Nach einer äußerst unschönen Zugfahrt nach Hargeon Town, brauchte der Halbgott zunächst einige Minuten, um sich wieder zu fangen. Glücklicherweise musste er sich nicht übergeben, aber die Reisekrankheit zerrte doch bedeutend an seinen Kräften. Zunächst ging es in ein Café, um sich ein Heißgetränk zu genehmigen, während er die Tageszeitung durcharbeitete. Zwar nahm er sich am heutigen Tag eine Auszeit, aber am allgemeinen Weltgeschehen war er dennoch sehr interessiert, schließlich konnte er als S-Rang Magier nicht in Kauf nehmen, dort etwas zu versäumen. Er trug immerhin eine Vorbildrolle und gedachte nach wie vor diese vollumfänglich zu erfüllen. Nachdem er seinen Latte Macchiato getrunken und die Tageszeitung gelesen hatte, begab er sich herab zur Strandpromenade. Die Sonne schien hell und warm vom Himmel, die Wellen schlugen in rhythmischen Abständen an den Strand und der Sand fühlte sich sehr weich an. Eine leichte Brise war am Wasser zu spüren, die ebenso rhythmisch stärker wurde, wie sie auch abflaute.

„Hier lässt es sich echt aushalten“, murmelte er leise vor sich her und spazierte am Strand entlang, während seine goldgelben Iriden auf das Wasser gerichtet waren. Zwar konnte er sich einfach nicht von seinen Gedanken losreißen, doch ging es ihm augenblicklich deutlich besser. Einfach das Gefühl zu haben abschalten zu können war bereits unheimlich viel wert. Mareo würde den Tag einfach genießen, sich entspannen und vielleicht auch den einen oder anderen Cocktail in sich hineingießen. Für einen Augenblick blieb er stehen und atmete tief durch. Die Luft war schön rein und leicht salzig, was die Atemwege sogleich ein wenig befreite. Ja, doch, der Tag sollte super werden. Dann stiefelte er auch schon wieder los und hatte plötzlich einen Sonnenhut im Gesicht, dessen Herkunft er nicht bestimmen konnte. „Argh. Mensch, was ist das?!“, fluchte er leise und identifizierte das störende Objekt als entsprechende Kopfbedeckung. „Wem der wohl gehört?“, fragte er sich und sah sich um. Hier waren diverse Personen anwesend, von denen manche einen Sonnenhut tragen und manche eben nicht. Das durfte schwierig werden.

Mareo ging auf die erste Dame ohne Hut zu und fragte nach, doch diese beteuerte, dass der Hut nicht ihr gehöre. Wäre ja auch zu einfach gewesen, wie Mareo fand, doch die richtige Besitzerin fand sich bestimmt. Dann fiel sein Blick auf eine junge Dame, die dank Vernarbung und Prothese sehr gezeichnet aussah. Ihr fliederfarbener Blick wirkte ein wenig verloren, schien sie sich gerade erst zu fangen und umzusehen. Ein Versuch war es wert, also ging der Fairy Tail Magier auf sie zu und hielt den Sonnenhut sichtbar vor sich. „Ist das vielleicht ihr Hut?“, fragte er sie dann mit einem Lächeln. Wenn auch das eine Fehlanzeige sein sollte, dann war es vermutlich einfacher, ihn einfach zu behalten.