Amelia Penelope Harper

Aussehen Wer vor Amelia steht, sieht vor allem eine junge Frau, bei der die Natur nicht allzu geizig war, was weibliche Rundungen angeht. Aller Wahrscheinlichkeit ein Geschenk ihrer Mutter, das der jungen Frau in die Wiege gelegt worden ist. Generell wirkt der Körper der jungen Dame gut in Form, was sie nicht zuletzt dem rigorosen Training ihres Vaters zu verdanken hat. Zwar ist sie kein Muskelprotz, aber gut definierte Proportionen weist das Mädel durchaus auf. Fett sucht man bei ihr auf jeden Fall vergeblich und darum ist Amelia sicherlich nicht traurig. Wo sie durchaus fülliger ist, ist jedoch ihr Brustbereich. Ein recht einladender Busen hatte sich schon relativ früh in der Pubertät des jungen Mädchens gebildet und ihr sicherlich die Aufmerksamkeit ihrer Mitschüler und Trainingspartner beschert. Aber mehr auch nicht, denn die meisten Jungs in ihrem Alter hatten Angst, sobald sie hörten, wer der Vater von Amelia war.
Das Gesicht der jungen Frau passt hervorragend zu ihrem Körper, denn auch hier scheint die Suche nach überschüssigem Fett vergebens. Ihre glatte Haut umspielt das sanfte und nicht sonderlich spitze Kinn, während ihr Mund schmal, aber ausdrucksstark ist. Ihre Lippen weisen zwar nicht die Fülle auf, die viele Mädchen bevorzugen, aber Amelia ist vollkommen zufrieden damit, dass sie nicht bei der kleinsten Form von Kälte aufplatzen. Die schmale Nase der jungen Dame ist ehrlich gesagt kaum der Rede wert. Sie sitzt in ihrem Gesicht, erfüllt ihre Funktion und ist kein Hexenzinken, was will man mehr? Außerdem, wer schaut schon auf die Nase von Amelia, wenn sich gleich darüber ihre Augen befinden, das wohl Auffälligste an ihrem Gesicht. Denn mit einem braunen und einem zartrosafarbenen Auge ist sie sicherlich auffällig. Die Genmutation, die dies hervorruft, nennt sich Heterochromia. Einfach ausgedrückt, zwei unterschiedlich gefärbte Augen, was ein seltener Gendefekt beim Menschen ist. Eingerahmt wird das Gesicht Amelias von ihren langen Haaren. Auf natürlichem Wege wachsen sie in einem wunderschönen Schokobraun, jedoch hat sich das Mädchen dazu entschieden die Hälfte ihres Haares auf der Seite mit ihrem rosanen Auge in ebendieser Farbe zu färben, sodass sich ein zweigeteilter Look bildet.
Kleidungsstil  Die Kleidung der jungen Frau ist recht abwechslungsreich gestaltet, von klassischen Kleidern über enganliegenden Hosen und freizügigen Tops findet sich so ziemlich alles in ihrem Kleiderschrank. Es ist jedoch kaum eine Überraschung, dass die vorherrschenden Farben Weiß, Rosa und Braun sind. Doch mischt die junge Frau nicht ihre Kleidungsstile willkürlich durcheinander, für alles gibt es einen Ort und eine Zeit. Die klassischsten Kleider behält sich Amelia daher für ihr Heim vor, bei ihrem Vater kann sie gar nicht konservativ genug angezogen sein, daher versucht sie aufreizende oder knappe Kleidung zu vermeiden. Dass sie sich gerade in so etwas am wohlsten fühlt, ist nicht weiter von Belang. Daher liebt sie es bei den Rune Knights tätig zu sein, solange ihre Kleidung funktional ist, ist alles in Ordnung. Besonders häufig findet man sie in engen Hosen mit knappen Tops, einfach um Abwechslung zu ihrem Zuhause zu schaffen. Natürlich wäre sie auch vorbereitet auf kälteres Klima oder eine Reise in die Wüste, denn auch wenn ihr Vater ihrem Kleidungsstil nicht viel abgewinnen kann, wenn sie nicht bei ihm ist, unterstützt er sie wenigstens finanziell darin.

Besondere Merkmale Wenn man bei Amelia von besonderen Merkmalen spricht, spricht man vor allem von ihrer Heterochromia. Dies bedeutet, dass die Augen der jungen Frau nicht dieselbe Farbe haben. Während sich diese seltene Mutation in den meisten Menschen dadurch äußert, dass ein Auge die blaue Babyfarbe nicht ändert, verlief es in Amelias Fall etwas anders. Während ein Auge einen braunen Farbton annahm, der natürlich schien, da ihre Mutter ebensolche Augen besaß, blasste ihr anderes Auge regelrecht aus und schien in einen zarten Rosaton anzunehmen. Doch abgesehen von dieser optischen Besonderheit funktionieren ihre Augen vollkommen normal. Geschämt für ihre Augen hatte sich Amelia nie, stattdessen hat sich das Mädchen dazu entschlossen ihre Einzigartigkeit hervorzuheben, indem sie einen Teil ihrer Haare ebenfalls rosafarben eingefärbt hat. Als eine Art Statement, dass sie sie selbst ist.

Benehmen Das Benehmen von Amelia lässt sich mit dem Begriff zwiegespalten wohl am Besten beschreiben. Hierbei geht es nicht um eine gespaltene Persönlichkeit oder so, sondern darum, dass sich Amelia in ihrem Heim vollkommen anders verhält, als anderswo.
Daheim bei ihrem Vater in ihrem Elternhaus ist Amelia das gehorsame und ruhige Mädchen, das sich Warren über die Jahre herangezogen hat. Die perfekte Tochter, die er sich gewünscht hat und schon immer in seine Fußstapfen treten sehen wollte. Den Pfad einer Soldatin vorherbestimmt und durch das Training daheim und mit seinen Untergebenen vorbereitet. Dass das jedoch nur Fassade ist, ist jedem, der Amelia außerhalb der heimischen vier Wände kennt, vollkommen klar. Dennoch leistet sie sich im Haus ihres Vaters so gut wie keinen Patzer bei der falschen Fassade. Lediglich, als sie ihm von ihrer Aufnahme bei den Rune Knights erzählte und damit offenbarte, dass sie heimlich Magie gelernt hatte, schien dieses Verhaltensmuster Risse zu zeigen.
In allen anderen Umständen hat man eine wesentlich offenere und auch entspanntere Amelia vor sich. Wenn sie nicht unter dem wachsamen Auge ihres Vaters ist, fühlt sich das Mädchen wahrlich frei und lebt es auch aus. Sie hat keine Angst davor auf Menschen zu zugehen und begegnet jedem ohne vorheriges Urteil. Lieber bildet sie sich selbst eine Meinung. Zu oft ist sie dabei sehr direkt und wenn ihr die andere Person gefällt, kann es auch mal passieren, dass sie ins Flirten kommt. Zwar versucht sie nicht krampfhaft mit jemandem anzubändeln, aber ein wenig Spaß hat ja noch niemandem geschadet, oder? Gleichzeitig scheint sich Amelia aber auch nicht so ernst zu nehmen und die Situation gleich mit dazu. Fast so, als wäre alles eher ein großes Spiel für sie, auch wenn sie das nicht ganz so direkt zugeben würde, ein Funken Wahrheit ist dabei. Kleinere Streiche, absichtliches Weghören, alles Verhaltensweisen, die sie in ihren Alltag integriert hat, einzig, weil es ihr Spaß macht. Es gibt dafür keinen tiefgehenderen Grund, als das eigene Vergnügen.

Persönlichkeit Die Persönlichkeit von Amelia weicht gar nicht von dem ab, was man von ihr zu sehen bekommt. Wozu sollte sie sich verstellen, wenn sie einfach nur sie selbst sein kann? Sicherlich, wenn sie mit ihrem Vater zusammen ist, lebt sie etwas, das einer Lüge gleichkommt, aber ansonsten ist Amelia so sehr sie, wie sie nur kann. Ein offener Mensch, der keine Scheu davor hat mit Menschen zu interagieren und versucht die Umgebung ein wenig positiver sein zu lassen. Möglicherweise ist sie dabei in ihren Versuchen, dies zu erreichen, etwas zu oberflächlich, indem sie das, was andere hören wollen, ausspricht. Das macht sie jedoch nicht zu einer JA-Sagerin, denn sobald ihr etwas nicht passt, protestiert Amelia auf sehr vokale Weise.
Doch das passiert recht selten, denn Amelia ist auch ein natürlich entspannter Mensch. So schnell stresst sie nichts, und so gut wie alles prallt an ihr ab. Das liegt vor allem daran, dass sie nichts wirklich ernst nimmt und es fast so betrachtet, als wäre es ein Spiel. Sehr zum Leidwesen ihrer Mitmenschen, die ab und an unter den kindischen Streichen der jungen Frau leiden müssen. Mit dem entspannten Weltbild der jungen Magierin kommt auch ein sehr positiver Ausblick auf die Zukunft einher, der sie zu einem recht optimistischen Menschen macht, der in jeder Situation etwas Gutes erkennen kann. Die trockene Art, mit der sie diese Optimismus jedoch übermittelt, gerade in eher aussichtslosen Situationen, lässt jedoch eher den Eindruck von Sarkasmus entstehen. Doch keine Sorge, Amelia meint die Sachen, die sie sagt, die meiste Zeit auch wirklich so. Wieso sich verstellen? Das würde an der Situation ja auch nichts ändern.
Zu ihrer Offenheit und entspannten Art passt auch ihre Ablehnung jeglicher Vorurteile. Viel lieber bildet Amelia sich selbst ein Urteil über eine Person, da die Meinung von anderen oft mit subjektiver Wertung behaftet ist, die es unmöglich machen eine objektive Sicht einer anderen Person zu bekommen, wenn man sie nicht selbst erlebt hat. Für Amelia ist das Leben jedoch zu kurz, um sich mit Bewertungen anderer zu belasten, wenn sie selbst entscheiden kann, ob sie jemandem traut oder diese Person überhaupt mag. Es macht es auch einfacher, wenn diese Person Amelia enttäuscht, da sie nur auf sich selbst sauer sein kann für die falsche Einschätzung.

Vorlieben Wenn Amelia etwas mag, dann ist es auf jeden Fall ihre Freiheit. Tun und lassen zu können, wie es ihr beliebt, steht bei der Magierin hoch im Kurs. Daher ist es eigentlich verwunderlich, dass sie gerade Mitglied bei den Rune Knights ist, sind diese doch deutlich reglementierter, als andere Gilden. Doch wenn man betrachtet, wie viel Freiheiten den Magiern dieser Sonderabteilung gegenüber der Runenritter im regulären Dienst gewährt werden, kann man es schon beinahe nachvollziehen. Es ist eine Art Kompromiss, den sie eingegangen ist, noch immer Mitglied der Runenritter, aber dennoch freier, als sie es sein würde, wenn sie völlig auf ihren Vater gehört hätte.
Ein weiteres großes Interesse der jungen Frau ist das Studium der Magie, denn ihr verdankt sie es überhaupt, dass sie die Möglichkeit hat durch die Rune Knights ein wenig Freiheit genießen zu können. Keine Selbstverständlichkeit, wenn man bedenkt, dass der Vater Amelias vollkommen magisch unbegabt ist und diese Talentlosigkeit durchaus an seine Tochter hätte weitergeben können. Ihr eigenes Talent entdeckte Amelia sogar eher durch Zufall, denn nach den Erzählungen ihres Vaters schien es sehr unwahrscheinlich zu sein, dass Amelia mit Magie mehr anfangen könnte, als vielleicht einen Feuerlacryma zum Einschalten eines Kamins zu verwenden. Aus Angst vor einer negativen Reaktion ihres Vaters hatte das Mädchen sogar ihre Talente geheim gehalten und ihm erst von ihrer magischen Begabung erzählt, als sie bereits offiziell Mitglied der Rune Knights geworden war.
Doch Amelia besitzt auch typische Vorlieben für ein Mädchen in ihrem Alter. So liebt sie Musik und geht gerne und regelmäßig tanzen. Hier ist egal, ob alleine oder mit Freunden, wenn sie einen Club aufsucht, dann wird sie schon ihren Spaß haben, auf die eine oder andere Art und Weise. Denn auch Flirten ist dem Mädchen nicht fremd, ganz im Gegenteil vielleicht steht sie zu sehr darauf die Aufmerksamkeit des anderen Geschlechts – oder auch ihres eigenen – auf sich zu ziehen.
Eine andere Vorliebe der Magierin ist Mode, es vergeht keine Woche in der sie nicht mindestens einmal durch die Läden von Crocus streifen muss, um die neusten Outfits anzuprobieren und das Geld ihres Vaters und ihr eigenes auf den Kopf zu hauen. Die Regel, nach der sie hier oft vorgeht, ist, wenn es süß ist, dass sie es kauft. Der Preis spielt da eher eine untergeordnete Rolle.

Abneigungen Wer Dinge mag, der hat auch Dinge, die er am liebsten nie erleben oder besitzen würde. So auch Amelia, die zwar eine entspannte Person ist, aber dennoch bei einigen Dingen nur widerstrebend mit Akzeptanz arbeiten kann. Eine Sache wären auf jeden Fall Regeln, denn während ihr Vater dem Mädchen das gesamte Leben Disziplin und Loyalität eingetrichtert hatte, löste er damit nur eines aus, die tiefliegende Abneigung dagegen. Hierbei geht es gar nicht darum, dass sich Amelia als Kriminelle verdingen möchte, sondern eher darum, dass sie nicht von Anderen zu etwas gezwungen werden möchte, was sie nicht will.
Etwas anderes, das Amelia nicht wirklich toleriert, aber auch nicht an der Menschheit ändern kann, wären Vorurteile. Sie selbst ist eine stete Verfechterin, dass man sich selbst ein Bild von anderen machen sollte und sich nicht darauf verlassen sollte, was andere einem für eine Meinung eintrichtern wollen. Die Meinung anderer hängt immer von deren Weltbild und Werten ab und kann daher für Amelia oder jede andere Person nicht vereinbar sein, mit dem, was Wirklichkeit ist oder man selbst als wichtig empfindet. Leute, die sich auf die Meinung anderer verlassen, ja gerade blinde Anhänger, setzt Amelia gedanklich schon mal eine Stufe herab, sofern sie sich ihr offenbaren. Ein wenig heuchlerisch, wenn sie diese Menschen über einen Kamm schert, aber Amelia würde nie behaupten moralisch zu einhundert Prozent perfekt zu sein. Ein wenig Heuchelei steckt in jedem, niemand ist seinen Prinzipien immer und überall treu. Und wer das behauptet ist ein Lügner.
Die junge Magierin hat auch eine tiefe Abneigung gegenüber allen möglichen Krabbelgetieren, allen voran Insekten und Spinnen. Warum Amelia so negativ gegenüber diesen Wesen empfindet, weiß sie selbst nicht einmal, aber eines ist sicher, es beschleicht sie immer ein Gefühl von Unbehagen, wenn eines dieser Krabbelviecher in der Nähe ist. Das hat übrigens keine Grundlage in irgendeiner Phobie, da sie kein Problem damit hat sich den Tieren zu nähern. Meistens aber dazu ihnen das Leben auszulöschen, denn wo Amelia sonst entspannt und eher weniger konfrontativ ist, scheinen diese Wesen irgendetwas in ihr anzusprechen, das sie absolut nicht ab kann.

Ziel Es ist ein so simples Ziel und dennoch so komplex, denn wenn man Amelia fragt, was sie sich wünschen würde, wäre die Antwort ein einfaches Wort: Freiheit. Hierbei geht es nicht darum, dass sie gefangen gehalten werden würde, nein. Aber sie wünscht sich selbst bestimmen zu können und nicht unter der Fuchtel ihres Vaters zu stehen, selbst ins Erwachsenenalter hinein. Jeder Weg fort ist ihr hier recht.
Eine kleinere Sache, in Anführungsstrichen, wäre der Wunsch des Mädchens ihre Mutter zu finden. Nur vom Hörensagen und den knappen Erzählungen ihres Vaters hat Amelia nicht viel, an dem sie ansetzen könnte. Aber sie hat sich geschworen eines Tages herauszufinden, woher sie sonst noch kommt.

Stärken Eine der größten Stärken, die Amelia ihr eigen nennen kann, wäre ihre offene und anpassungsfähige Art mit den Menschen um zu gehen. In neue Situationen kann sich das Mädchen recht gut zurechtfinden und wenn nötig auch ihren Weg hinaus lügen. Beinahe instinktiv spürt sie, was eine Person hören möchte und wie die Konversation verlaufen muss, damit die gewünschten Ergebnisse erreicht werden, doch das heißt nicht, dass sie wirklich sensibel an Gespräche heran geht. Oft ist Amelia eher oberflächlich oder direkt, was ihre Antworten angeht, mehr das, was andere hören wollen, als wirkliche Einblicke.
Generell ist sie jedoch flexibel, auch was Kämpfe angeht, so hat ihr Vater ihr von klein auf eingeprägt, dass es wichtig ist sich auf seinen Gegner einstellen zu können, um die Oberhand zu behalten, kleinere Unsicherheiten auszunutzen und den Sieg davontragen zu können. Diese Lektion half Amelia auch dabei ihren eigenen Kampfstil zu entwickeln. Geschmeidige und fließende Bewegungen, um Angriffen auszuweichen und sich in die richtige Position zu bringen. Ein Kampfstil, bei dem Stärke höchstens nachrangig ist, was perfekt mit Amelia harmonisiert.
Eine andere Stärke der jungen Frau Harper ist ihre Vorurteilsfreiheit, sie bewertet niemanden nach seinem Aussehen oder seinem Glauben, selbst der Rang ist ihr egal. Amelia bildet sich ein eigenes Bild von der betreffenden Person und erst dann fällt sie die Entscheidung, ob sie jemanden mag oder nicht. Es gibt zu viele Gerüchte und Halbwahrheiten, als dass man sich auf die vorgefertigte Meinung anderer verlassen sollte. Für viele wäre sie auch nur das Töchterchen des Generals, doch der Magierin ist klar, dass sie so viel mehr ist. Und wenn sie mehr als nur eine Facette besitzt, so muss es bei anderen Menschen ähnlich sein.
Zudem verfügt Amelia über eine gesunde Portion Selbstbewusstsein. Sie ist sich sehr wohl im Klaren, was sie kann, aber auch was sie nicht kann und handelt entsprechend. Auch ihrer Wirkung auf andere ist sie sich sehr wohl bewusst, aber manchmal ist es besser, wenn man das nicht so sehr erkennen lässt. Ganz nach dem Motto „Ignorance is Bliss“.

Schwächen Die Schwächen von Amelia dürfen natürlich nicht außen vor gelassen werden. Sicherlich ist das Mädchen in einigen Bereichen durchaus bewandert, aber das heißt schließlich nicht, dass sie alles kann. Ganz im Gegenteil. Eine ihrer größten Schwächen ist ihre eher entspannte Einstellung, während es sicherlich etwas Positives sein kann, entspannt an Aufgaben heran zu gehen, ist es genauso ein Hindernis. Eines, das Amelia immer wieder überkommen muss. In vielen Situationen fehlt ihr die Ernsthaftigkeit, die man sich wünschen würde. Seien es wichtige Gespräche bei denen die junge Frau gerne mal auf Durchzug schaltet oder kleinere Streiche, die sie ab und an spielt. Gerade in Kämpfen scheint es fast so, als würde sie zu gerne mit ihren Gegnern spielen. Manchmal sogar so sehr, dass es schon an eine grausame Übertreibung herankommt.
Auch was Regeln und Vorschriften angeht, etwas, das bei den Runenrittern großgeschrieben wird, hat sie so ihre Schwierigkeiten. Lieber geht sie ihren eigenen Weg, was ihr sicherlich nicht nur Freunde verschafft hat. Das äußert sich besonders dadurch, dass Amelia Befehle gerne mal dezent ignoriert, wenn ihr danach ist.
Was Amelia auch absolut nicht kann ist mit ihrem Geld geschickt haushalten. Durch ihren Vater lebte sie immer mit einem gehobeneren Standard und gewöhnte sich an diesen Lebensstil, sodass ihr ihr Gehalt bei den Rune Knights nicht ausreichend hoch ist. Ihr Vater bezuschusst sie regelmäßig und manchmal ist Amelia auch gezwungen einen Auftrag mehr zu erledigen, um nicht vollkommen blank da zu stehen.
Eine weitere Schwäche der jungen Frau Harper ist die Konditionierung, die sie von ihrem Vater mitbekommen hat, denn auch wenn sie es verabscheut, sobald sie wieder in ihrem Elternhaus ist, beginnt sie sich wieder wie die unterwürfige Tochter zu verhalten, die sie nie sein wollte. Bisher äußerte sich dies zum Glück nur in ihrem eigenen Heim, aber Amelia befürchtet, dass es schlimmer werden könnte. Kindheitstraumas oder intensive Erziehung sollte man nicht unterschätzen.

Inventar Schminkset; Einklappbarer Sonnenschirm; Portemonnaie; Notizblock; Stifte; Dietrich Set; Wechselklamotten; Umhängetasche

Familie
General Warren Harper (46 Jahre | Lebendig)
Der strenge Vater der guten Amelia ist ein Mustersoldat, wie er im Buche steht. Gesegnet mit einem gesunden und kräftigen Körper, einer Statur, die mehr als nur ehrfurchtgebietend ist und einem taktischen Geschick, dass ihn auf die Überholspur seiner Karriere bei den Runenrittern gebracht hat. Von vielen als der ideale Soldat gepriesen, schaffte er es ganz ohne Kenntnisse von Magie in einen hohen Rang bei den Runenrittern. Von seinen Untergebenen verlangt er Loyalität, Disziplin und die Bereitschaft jede Anweisung auszuführen.
Diese Eigenschaften sind auch der Grund dafür, dass er es nicht schafft bei der Damenwelt zu landen. Sicherlich ist der hochrangige Soldat mit dem trainierten Körper und nicht wenig Geld und Einfluss ein guter Fang, aber die hohen Ansprüche, die er an seine Truppen stellt, finden sich auch im privaten Leben des Mannes wieder. Die längste Beziehung die Warren hatte war mit einer Emma … oder war es Erina? Irgendetwas mit E. Moment, doch F, vielleicht Frieda? Eigentlich egal, denn selbst das hielt nur knapp zwei Monate bevor die Dame Reißaus nahm. Die einzige Person, die es länger mit ihm ausgehalten hat, weil sie es musste, war Amelia. Seine Tochter war wohl oder übel mit diesem Mann geschlagen, der ihr ein strenges Regiment vorlebte. Feste, viel zu frühe Bettzeiten, ständig Zusatzarbeit für die Schule und Kampftraining, damit sie in seine Fußstapfen treten konnte. Viel Freizeit hatte sie nie, daher war es kein Wunder, dass sie in ihren Teenagerjahren versuchte sich so viele Freiheiten zu nehmen, wie sie konnte. Bis heute kann Amelia nicht ganz glauben, dass sie es geschafft hatte ihrem Vater zu verheimlichen, dass sie Magie erlernt hatte, bis sie ihm das Zeichen der Rune Knights vor die Nase halten konnte. Sie muss noch immer grinsen, wenn sie an das Gesicht denkt, dass ihr alter Herr damals gemacht hatte, zu köstlich.

Vivian „Rose“ Roccas (37 Jahre | lebendig)
Über ihre leibliche Mutter weiß Amelia so gut wie nichts. Das liegt nicht daran, dass sie verstorben oder gar verschwunden ist, nein, sie wurde bewusste von ihrer Tochter ferngehalten und Amelia wurden nur die nötigsten Informationen gegeben. Bei Vivian handelte es sich wohl um eine Prostituierte, die unter dem Pseudonym Rose ihre Arbeit verrichtete und eines Tages den damals noch jungen Warren traf. Dieser tat sich an ihren Diensten gütlich und hinterließ sie mit einem weiteren Leben unter dem Herzen. Der werdende Vater beschloss, ohne Einverständnis von Vivian, dass sie bei ihm leben würde, bis das Kind zur Welt kommen sollte. Eine Beziehung wurde jedoch nie daraus, denn schon von vorneherein wurde seitens Warren klar gemacht, dass er es nicht guthieß, dass die Mutter seines Kindes eine Prostituierte war. Wie heuchlerisch Warren doch sein konnte, denn schließlich hatte er die süßen Freuden der Damenwelt bei ihr gekostet. Bis zur Geburt setzte der Soldat Vivian so lange unter Druck, dass sie sich einverstanden erklärte, dass sie keinen Kontakt zu ihrem Kind suchen würde, damit, wie Warren es ausdrückte, die moralische Schwäche nicht an das Kind weitergegeben werden könnte.
Vivian lebt noch, soviel weiß Amelia, denn sie ist sich sicher, dass ihr Vater ein Auge auf die Mutter seiner Tochter hatte, doch leider hat Amelia keinen Anhaltspunkt.

Freunde
Madame Rielle Cruz (86 Jahre ? | lebendig)
Die alte Frau Cruz, wie sie sich Amelia vorgestellt hatte war die Lehrmeisterin des Mädchens, was die Anwendung von Magie angeht. Viel weiß Amelia eigentlich nicht über die geheimnisvolle alte Dame, sie hatte das junge Mädchen eines Tages auf der Straße auf ihre magische Begabung angesprochen, dabei war diese selbst Amelia zu dem Zeitpunkt nicht bewusst gewesen. Relativ schnell und ohne es wirklich zu hinterfragen willigte Amelia ein, Magie bei der alten Frau zu lernen. Die Frage, warum Madame Cruz einer Fremden Magie, ja sogar eine seltene, verlorene Magie, beibrachte, wurde immer abgewimmelt und das Thema gewechselt.
Die Gesellschaft der Frau, die das gefühlte Gegenteil ihres Vaters war, locker und mitfühlend, genoss Amelia sehr. Doch nach einiger Zeit verschwand die Frau einfach und überließ es Amelia mit den Unterlagen, die sie ihr gelassen hatte, weiter an der Magie zu arbeiten, die sie ihrer Schülerin vermacht hatte. Irgendwie kommt es Amelia jedoch so vor, als würde sie die Frau irgendwann wiedersehen, sie scheint einen Plan für die junge Frau gehabt zu haben. Beunruhigend nur, dass Amelia nicht den leisesten Schimmer hat, wie dieser aussehen sollte.

Bekannte
Ângelo Serrado (27 Jahre | lebendig)
Was soll man über den alten Lüstling sagen, den Amelia da auf ihrer aller ersten Quest bei sich hatte? Er ist groß, ein Raucher und, was am wichtigsten war, er schien ihrem Hüftschwung verfallen zu sein. Sicherlich war er nicht unbedingt der Typ der Harper, er wirkte älter als er war und wirkte auf sie nicht sonderlich zuverlässig. Einzig seine offensichtlich schwanzgesteuerte Art machte ihn sympathisch. Sympathisch auf die Art und Weise, die eventuell später leicht zu manipulieren war. Weibliche Reize mussten ja für etwas gut sein und bei Ângelo hatte Amelia das Gefühl, dass er gut auf ihre anspringen würde.
Professionell lässt sich zu dem Serrado nur sagen, dass er eine interessante Magie beherrscht, die Magie scheinbar zurückwerfen kann, doch mehr weiß Amelia leider aktuell nicht über den Mann, das sollte sich eventuell mal ändern. In einem Faustkampf schien er sich ganz passabel zu halten, was wohl daran lag, dass er sonst aufgeschmissen wäre, da seine Magie offensichtlich darauf baute, dass seine Gegner ebenfalls welche nutzten.

Feinde
Feinde direkt hat die junge Frau noch nicht, aber das ist nur eine Frage der Zeit.

Gilde Die Gilde ist für Amelia eine Art Kompromiss, so würde sie das auf jedene Fall beschreiben, denn während sie sicherlich lieber frei wäre und tun und lassen würde, was sie wollte, stellen die Rune Knights als unabhängige Einheit der Runenritter wenigstens etwas Abstand zur Fuchtel ihres Vaters dar. Als Nichtmagier hat er selbst als General keinen Einfluss auf die Abteilung und das ist etwas, das Amelia durchaus zu schätzen weiß. Dennoch sehnt sich das Mädchen danach wahrlich frei zu sein und die Gilde hinter sich zu lassen. Irgendwann einmal …

Es ist passiert, mir ist die schönste Frau über den Weg gelaufen, die ich jemals gesehen habe. Ihre schokobraunen Locken, ihre dunkelbraunen Augen, das Lächeln, einfach traumhaft. Ich bin wirklich verliebt, aber es gibt ein Problem. Sie ist eine Prostituierte. Diese Dirnen der Nacht verführen aufrechte Männer zu schändlichen Handlungen und verwässern die gute Moral der Bürger. Und ich muss zugeben, auch ich bin schwach geworden. Dieser verruchten Verführung konnte ich mich nicht erwehren, geschwächt durch den Alkohol nach einer Nacht in mehreren Kneipen mit meinen Mitstreitern, dem ersten Freigang seit drei Wochen, war mein Wille schwächer als sonst. Ich schäme mich, dass ich meinen Sold für so etwas verwendet habe, dennoch fühlt es sich irgendwie so an, als wäre es richtig. Sie nannte sich Rose, als wir miteinander redeten, aber ich weiß, dass diese Dirnen einen Namen verwenden, der oft ansprechender ist, als ihr eigener, um die Willensschwachen auszunutzen.
Der Akt war atemberaubend, Rose war erfahren, das spürte ich sofort und auch wenn ich auch mehr als nur ein oder zwei Damen die Nacht versüßt habe, im Vergleich zu ihr war ich blutiger Anfänger. Sie wusste sofort, was sie tun musste, um das Vergnügen hoch zu halten, ohne den Abschluss zu früh kommen zu lassen. Zu gerne hätte ich danach noch mit ihr gesprochen, sie vielleicht einfach nur noch in den Armen gehalten, aber es hatte nicht sollen sein. So schnell, wie sie in mein Leben geglitten war, verschwand sie auch wieder, aber mein Herz sagt mir, dass sie die Richtige sein könnte.

Warren Harper,
First Lieutenant Runenritter


Es muss etwas geben, dass sich Schicksal nennt, anders kann ich mir nicht erklären, was diese Woche alles geschehen ist. Nicht nur wurde ich zwei Ränge befördert, nein auch die Frau meiner Träume trat wieder in mein Leben und das rein zufällig. Bei einem einfachen Patrouillengang, dem letzten, den ich als erster Leutnant absolvieren sollte, mit zweitem Leutnant Briggs gingen wir durch eine der schlechteren Gegenden der Stadt. Ein Pfuhl voller Huren, Spieler und Betrunkener. Dort erblickte ich jedoch einen Sonnenstrahl von dem ich nicht dachte, dass ich ihn jemals wieder zu Gesicht bekommen würde, Rose. Zurückhaltend und mit einer Trauer im Gesicht saß sie auf einer Bank und engagierte sich nicht, wie die anderen Dirnen, den Männern zu gefallen. Doch selbst die Trauer tat ihrer Schönheit keinen Abbruch. Ich näherte mich ihr und versuchte eine Konversation in Gang zu bekommen.
Sie offenbarte mir, dass sie seit unserer Nacht mit niemandem mehr geschlafen hatte, da sie erkrankte und einige Zeit nicht arbeiten konnte. Und als sie endlich wieder los konnte, um ihr schändliches Handwerk zu verüben, fiel ihr etwas anderes auf. Ihr Zyklus schien nicht mehr zu stimmen, was sie vorher Tag genau bestimmen, schien einfach nicht rechtzeitig zu kommen. Doch warum erzählte sie mir dies, einem Fremden für sie? Sicherlich, ich saugte jedes Wort auf, dass über ihre wohlgeformten Lippen drang, aber dies waren intime Details. Ich brauchte etwas, um die Punkte zu verbinden, aber die Nachricht war dadurch umso süßer. Ich werde Vater. Natürlich lasse ich die Geschichte prüfen, aber wenn sie stimmt, lasse ich Rose in meine Quartiere kommen, damit ich die Mutter meines Kindes bei mir habe.

Warren Harper,
Major Runenritter


Meine liebste Ruby,
meine liebste Jade,
seit der Nachricht meiner Schwangerschaft habe ich euch nur noch selten gesehen. Ihr zwei wart mir immer die besten Freundinnen und habt mir geholfen, als ich es nicht allein geschafft hatte meine Miete zu bezahlen. So sehr es mich schmerzt euch zurück zu lassen, ist dies mein Abschiedsbrief. Ich halte es nicht mehr aus in dieser Stadt, der Vater meiner Tochter, die jede Woche kommen könnte, ist ein schrecklicher Kontrollfreak und so unerhört militant, dass ich es nicht mehr länger aushalte. Jetzt hat er mir sogar das Versprechen abgenommen, dass ich keinen Kontakt zu meiner Tochter suchen darf, solange ich weiterhin als Prostituierte arbeite. Ihr wisst, dass ich diese Arbeit liebe und niemals einfach an den Nagel hängen könnte. Es schmerzt mich mein Kind zurück zu lassen, aber so ist es.
Ich will nicht Gefahr laufen den beiden über den Weg zu laufen, daher werde ich Crocus für immer verlassen. Denkt bitte nicht schlechter von mir, ich werde euch immer lieben.

Eure Rose


Meine liebste Amelia,
ich werde dich immer lieben. Selbst wenn ich nicht für dich da sein kann, ich werde immer ein Teil von dir sein. Sei stark und finde deinen Weg, egal, was dein Vater dir vorschreibt. Ich weiß, dass aus dir einmal etwas ganz Besonderes werden wird und ich wünschte, ich könnte dir beim Aufwachsen zusehen.

Vivian


Meine süße, kleine Amelia ist jetzt bereits fünf Jahre alt und sie ist das beste Kind, dass man sich wünschen kann. Es ist kaum zu glauben, eben war sie noch in Windeln, lernte zu laufen und sprechen und jetzt wird sie eine kleine Lady.
Bald geht auch die Schule für sie los. Ich mache mir Sorgen um sie, dort wird sie den anderen Kindern schutzlos ausgeliefert sein. Sie hat noch etwa ein Jahr, ich denke ich muss sie darauf vorbereiten. Vielleicht kann einer meiner Kollegen, einer der anderen Colonels, gute Möglichkeiten empfehlen, wie ich ihr beibringe sich selbst zu verteidigen. Intensives Training, damit sie auch alleine klarkommt. Wer weiß, möglicherweise folgt sie sogar in meinen Fußstapfen. Oh, ich wäre so stolz.
Übrigens habe ich wieder einen Brief von Amelias Mutter erhalten. Es bestürzt mich zu wissen, dass sie es nicht schafft Vereinbarungen einzuhalten. Solange sie weiterhin dieser moralisch verwerflichen Arbeit nachgeht, habe ich kein Interesse daran, dass sie unsere Tochter trifft und sie eventuell verdirbt.
Ich habe mich entschlossen diesen und alle anderen Briefe von Vivian zu verbrennen, um Amelia zu schützen.

Warren Harper


Papa hat wieder einen meiner Freunde verscheucht, weil er mich geärgert hat. Er hat mir meine Federmappe gestohlen und ich habe mich gewehrt, wie ich das von Papas Freunden gelernt habe. Doch dann sind die Mama und der Papa von dem Jungen gekommen und haben sich mit Papa gestritten. Ich sollte auf mein Zimmer und nach einiger Zeit sollte ich wieder in das Wohnzimmer kommen und mich bei dem Jungen entschuldigen und ihn umarmen. Aber ich mag ihn gar nicht.
Es gab danach richtig böse Ärger von Papa und ich musste ohne Essen in mein Zimmer. Ich weiß gar nicht, was ich falsch gemacht habe. Hat mir Papa nicht gezeigt, wie ich mich verteidigen soll?
Ich will auch eine Mama, die Mamas von den anderen sind immer so nett. Immer wenn ich Papa frage, sagt er nichts dazu. Das macht mich traurig.

Amelia


Hey Johanna,
weißt du noch, dass wir letztes Wochenende shoppen waren und du früher weg musstest? Emily und ich waren ja noch auf der Suche nach einer neuen Tasche für Cara zum Geburtstag. Die, die wir gefunden haben, ist auch voll süß. Komm doch nach der Stunde zu Emmys Spind, die haben wir da gebunkert.
Aber das wollte ich dir gar nicht erzählen, es geht eher um etwas anderes. Als ich mich von Emmy verabschiedet hatte, bin ich durch die Seitenstraßen nach Hause und eine alte Frau stoppt mich und fragt mich nach Magie. Komisch, oder? Auch als ich ihr gesagt habe, dass ich keine Magie nutzen könnte, beharrte sie darauf, dass ich es könnte. Sie hat mich auch zu sich nach Hause eingeladen für diese Woche. Ist irgendwie unheimlich, aber auch aufregend. Ich denke ich gehe nachgucken. Ich kann mich ja verteidigen, Paps hat mich ja eingehend gedrillt. Komm doch mit, wenn du willst, ein wenig Abenteuer kann ja nicht schaden.

Amelia


Meine Schülerin,
du hast so großartige Fortschritte gemacht. Ich bin wirklich stolz auf dich. Dass dir die Magie so sehr liegt, hat sogar mich überrascht, aber dein Talent war eindeutig. Ich weiß nicht, warum dein Vater dir nicht viel über deine Mutter erzählt oder warum er dich nie auf magische Fähigkeiten hat testen lassen, aber du bist auch so eine feine, junge Dame geworden.
Es betrübt mich, dass ich diesen Brief als einen Abschied verfasse, doch weiß ich, dass wir uns wiedersehen werden. Bleib einfach nur so, wie du bist. Ich hinterlege diesem Brief auch noch meine Unterlagen, damit du fleißig weiter Magie üben kannst und es deinem Vater schon zeigen kannst. Wenn wir uns wiedersehen, wirst du eine großartige Magierin sein, das spüre ich einfach.

Madame R.C.


Mein Gott, der Blick von Paps, genial.
Der Plan hat super geklappt, hat ja auch lange genug gedauert, aber ich konnte ihm endlich mein Gildensymbol unter die Nase reiben, mit dem extra Bonus, dass er keine Ahnung hatte, dass ich Magie überhaupt nutzen konnte. Wahrscheinlich hätte ich den Verlauf des Plans besser dokumentieren sollen, aber ich konnte nicht riskieren, dass Paps mein Tagebuch findet und dann wichtige Details drinstehen. Also gehe ich einfach nochmal alles der letzten Wochen durch.
Angefangen hatte es ja mit der Anfrage an die Rune Knights auf Mitgliedschaft. Das war schon eine Aktion, immerhin lassen die ja nicht jeden dahergelaufenen Magier beitreten, aber die Gruppe wäre der beste Kompromiss zwischen dem, was ich will und was Paps will. Ich war kurz davor abgelehnt zu werden, aber ich hatte ja noch ein Ass im Ärmel. Okay, ich habe Papas Namen herumgewedelt und auch wenn er kein Magier ist, im Militär genießt er eine Menge Ansehen, der Name hat Gewicht. Und die Tochter eines Generals würden sie wenigstens versuchen lassen, den Test zu bestehen. Die waren gar nicht so heftig, wie ich befürchtet hatte, wahrscheinlich muss ich Paps und seinem rigorosen Training danken, denn ich habe einige dort gesehen, die es auch versucht hatten und an recht einfachen Übungen gescheitert waren.
Glücklicherweise haben sie nur meine Identität überprüft und meinen Vater nicht informiert, das hätte mit den Moment ruinieren können, wäre wahrscheinlich anders gelaufen, wenn ich noch minderjährig gewesen wäre. Doch so konnte ich auch die persönlichen Gespräche absolvieren. Die haben da aber eine Menge gefragt, wahrscheinlich wollen sie wirklich alles über ihre Rekruten wissen. Wäre auch nichts neues, Paps versucht das ja auch.
Gestern kam erst der Brief mit der Zusage und dass ich mir heute schon das Gildensymbol abholen könnte. Eine Ehre, wie in dem Schreiben betont wurde. Was auch immer die Typen glücklich macht. Mit dem Symbol auch gleich wieder direkt nach Hause und zu Paps ins Studierzimmer. Ich wünschte, ich hätte einen Bildlacryma gehabt, um das für die Ewigkeit festzuhalten. Der Anblick war göttlich.
Paps war natürlich fuchsteufelswild, warum hätte ich nichts gesagt, wie konnte ich einfach gegen seine Wünsche entscheiden, aber ich konnte ihn beruhigen. Immerhin hatte ich ihm das schon vor Jahren sagen wollen, während des Familienessens und wer musste arbeiten? Außerdem waren die Rune Knights Teil der Runenritter, er kann ja schlecht wütend darauf sein, dass ich einer elitären Spezialeinheit beitrete, die besondere Talente in Magie fördert. Ihm einmal den Wind aus den Segeln nehmen zu können war sehr kathartisch.
Jetzt bleibt mir nur noch meinen Dienst anzutreten. Das soll ich wohl im neuen Jahr tun, das wären dann auch nur noch knapp zwei Wochen.