Ortsname: Unheimliche Umkleide Art: Raum Spezielles: Südwesten – 1. OG Beschreibung: Ein recht kleiner Raum, der wohl früher mal als Umkleideraum für bedienstete oder Schauspieler des Tempels gedient hat. Mehrere steinerne Schränke, Spinden nicht unähnlich, stehen hier noch unversehrt. In so manchen befinden sich noch recht gut erhaltene Kostüme oder Bedienstetenkleidungen. Teure Stoffe und große Variationen, sodass jeder finden könnte, was ihn interessiert.
Change Log: Sobald sich innerhalb des Rollenspiels etwas an dem Ort ändert, wird es hier kurz vermerkt.
Number of Statues: 312
No statue would defy me
So you shouldn't either
Eohl The Sun's Shade
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Nachdem die ganzen Trainingspuppen zu Boden gegangen waren – wobei Eohl das Training selbst in ihrem aktuellen Zustand etwas unzureichend fand – ging es ziemlich fix weiter zur erneuten Trennung der Gruppen, schließlich hatten sie möglichst viel dieser Ruine zu erkunden, da machte es keinen Sinn, die ganze Zeit zusammen zu bleiben. Es hatte sich ja auch gerade ziemlich gut gezeigt, dass die Fallen, die hier lauerten, gar nicht mal so gefährlich waren. Solange Yuuki nicht wieder versuchte, sie umzubringen, fühlte sich die Yihwa tatsächlich ziemlich sicher. Der Grynder forderte zum Gehen auf und schnappte sich Amelia und Denniel, was selbst Eohl als Signal dafür verstand, sich zu ihm zu gesellen. Da er die beiden anderen berührte, entschied sie sich, ebenfalls an seine Schulter zu greifen und wurde kurz darauf von einer unsichtbaren Energie in die Luft gehoben – zusammen mit ihrem schweren Trainingsschwert, das glücklicherweise ebenfalls von dem Zauber umfasst wurde und ihr deswegen nicht den Arm ausriss. Das konnte sie sich jetzt schließlich nicht wirklich leisten...
In aller Ruhe schwebte die Gruppe durch die große Halle, in der sie sich verloren hatten, und kam so zu der eingestürzten Brücke, deren unbekannte Seite sie endlich erkunden konnten. Etwas zurückhaltend ließ Eohl den anderen den Vortritt und blieb, ein vorsichtiges Auge auf Amelia gerichtet, ein Stück zurück. Dass Denniel ihr gegenüber so ein großes Vertrauen zeigte erregte ihre Besorgnis, aber der Junge konnte ja nicht wissen, was es bedeutete, ein Runenritter zu sein. Dass Amelia sich eines Tages sinnlos in den Tod stürzen und so alle Leute, die ihr etwas bedeuteten, zurücklassen würde. Damit stand die Yihwa natürlich auch vor einer schwierigen Situation. Diese doofe Lin abzulehnen war einfach gewesen, aber Amelia hatte es bereits geschafft, sich ihr sympathisch zu machen. Natürlich basierend auf ihrer ungerechten Geheimniskrämerei, aber trotzdem war es nicht wirklich leicht, die Harper zu hassen. Natürlich war Eohl mehr als bewusst, was Vertrauen in ein Mitglied der Rune Knights für ihr Leben und ihre Zukunft bedeutete, aber sie wusste nicht wirklich, was sie jetzt machen sollte. Naja, für den Moment mussten sie ohnehin miteinander auskommen. Also einfach im Auge behalten und vorsichtig bleiben. Mit diesem Entschluss folgte die Yihwa den drei Anderen durch die nächste Tür... Das Zimmer, das sich ihr offenbarte, war tatsächlich ziemlich klein. Die Magier würden sich also doch etwas dichter zueinander gesellen müssen. Aber wenigstens wirkte die Kammer auf den ersten Blick nicht so, als würde gleich wieder irgendein mechanisches Monstrum auferstehen. Stattdessen schien hier alles, wie in so vielen Teilen der Ruine, aus Stein gemacht zu sein, insbesondere die liebevoll gemeißelten Schränke, die man vermutlich sogar öffnen konnte, wenn man sich das traute. Eventuell waren deren Innereien durch das Gestein etwas besser geschützt als der Rest des Palastes und waren noch nicht zerfallen, aber bis jemand eine der Türen aufmachte, war das nur Wunschdenken. Und in ihrer aktuellen Lage würde Eohl ganz sicher nicht die erste sein, die sich das traute...
Der Fluss der Zeit... brennt alle Hoffnung nieder... That odd woman... | Cracked Mirror, Awaken!
So schnell, wie die Trainingspuppen erwacht waren, so schnell waren sie auch schon besiegt. Die simplen Automaten hatten einfach keine Chance gegen die geballte Kraft von sieben Gildenmagiern. Gut, Amelia hatte gefühlt nicht viel getan, zwei Maschinen hatte sie, um Denniel zu beschützen, besiegt, aber ansonsten hatte sie die Defensive gehalten. Denniel zu schützen war ihr wichtiger, als glorreich gegen die Feinde zu bestehen. Sollten sich andere damit herumschlagen. Kaum waren alle Gegner niedergestreckt, ging es aber blitzschnell weiter. Amelia hatte gar keine Zeit sich an Denniel zu wenden, als sowohl sie, als auch der junge Priester - ? - von Yuuki regelrecht davongeweht wurden. Mit seiner doch recht praktischen Magie beförderte der Crimson Sphynx Magier die Gruppe wieder in den Nebenraum und dann nach oben. Das Gefühl zu fliegen war Amelia neu, sie hatte aktuell keine Möglichkeit sich in die Lüfte zu erheben. Staunend beobachtete sie, wie das Wasser des Kolosseums unter ihr immer dunkler wurde, da sie sich davon entfernten. Erst, als sie durch einen Torbogen im nächsten Raum verschwunden waren, schien Yuuki seine Magie abflauen zu lassen. Langsam und etwas unsicher, machte Amelia einen Schritt auf dem Untergrund und sah sich um. Hinter ihr war die Öffnung, die vorhin noch mit der Brücke verbunden gewesen war, nun aber nur noch in den Abgrund wies. Amelia wagte es gar nicht noch näher an die Kante zu gehen, sie waren da schon einmal heruntergestürzt. Doch jetzt waren sieerstmal in einem neuen Raum, der begutachtet werden wollte. Sonderlich groß war er nicht und er bestand aus einer Menge steinerner Schränke, recht primitiv in den Augen der Harper, aber wenn sie ihren Job taten, warum nicht. Da der Raum nicht sonderlich viel hergab stellte sich die junge Zeitmagierin vor einen der Schränke und öffnete die Türen. Der Stein war schwergängig, gab aber den Blick auf den Inhalt widerstrebend frei. Neben einer Staubwolke, die Amelia zum Husten brachte, waren in dem Schrank Kleider. … gut, womit hatte sie sonst gerechnet, aber der Zustand der Stoffe sah noch beinahe wie neu aus. Es schien aber keine Ordnung zu herrschen, weder nach Farbe, noch Stoff oder Stil war sortiert worden. Bunt gemischt war hier alles durcheinander gewürfelt. Erst beim zweiten Blick bemerkte Amelia, was sie hier wirklich vor sich hatte. Freudig erregt quietschte sie regelrecht, bevor sie mit den Armen in die Stoffe fuhr, um durch zu schauen. Wie geil. Das sind Kostüme, wollen wir uns verkleiden? Der Ernst der Lage war gerade nicht sonderlich vorhanden, wie es schien. Amelia war begeistert. Mit schnellen Handgriffen nahm sich die Harper drei Kostüme aus dem Schrank und begutachtete sie. Ja, das sollte klappen. Schnell ging sie auf ihre Mitstreiter zu und drückte jedem von ihnen eines der Kostüme in die Hand. Hier. Eohl, du bist unsere Prinzessin, Denniel der furchtlose Pirat und du, Yuuki, um mal den Stock in deinem Arsch etwas zu lockern, wirst unser Hippy. Na kommt schon, zieht euch um, das bringt uns auf andere Gedanken. Und schon hatte sich Amelia wieder umgedreht, denn auch sie wollte sich ein Kostüm aussuchen, war sich nur nicht sicher, was genau zu ihr passen würde. Ein wenig unentschlossen stand sie vor dem Schrank und stöberte durch die Stoffe. Mit unsicherer Miene zog sie zwei Kleidungsstücke hervor. Eines ganz in schwarz und das andere in Grüntönen. Se konnte sich nicht entscheiden, vielleicht hatten die anderen eine Meinung dazu. Was meint ihr? Eher liebliche Fee oder doch der geheimnisvolle Ninja? Ich kann mich nicht entscheiden. Dass es eventuell keine gute Idee wäre mitten auf einer Erkundungsmission verkleiden zu spielen hatte Amelia wirklich vollkommen ausgeblendet. Sie hatte den Raum einfach als sicher befunden und damit bestimmt, dass sie sich eine kleine Rast mit etwas Spaß gönnen durften. War sie die Gruppenanführerin und durfte solche Entscheidungen treffen? Nein. War sie qualifiziert dazu? Definitiv nicht. Aber manchmal musste man tun, was man wollte und für Amelia war das generell jeder Tag.
In den letzten Minuten hatte sich an Denniels Situation eigentlich nicht viel verändert. Er war noch immer in einem heruntergekommenen Zerrbild seines einstigen Zuhauses gefangen, befand sich in der Obhut unbekannter Leute, die scheinbar mühelos mit Lichtblitzen und Spiegelscherben um sich warfen, und nach ganzen zwei Angriffen auf sein Leben sowie dem Einsturz einer Brücke schien die nächste fatale Situation nur einen Steinwurf entfernt. Bei all diesen verrückten Erlebnissen hatte Denniels Kopf mittlerweile jedoch irgendeinen Schalter umgelegt, der Sorgen um die Zukunft oder Angst um das eigene Leben genüsslich drosselte, zugunsten von purer Begeisterung und Neugier. Wie sonst sollte man denn auch bitteschön darauf reagieren, wenn einem eine Horde Halbgötter ein gutes Dutzend zuckelnder Maschinen vom Leib hielt, um dann schwebend aus dem Gefahrengebiet zu entfleuchen? Mal ganz zu schweigen davon, dass Yuuki, Eohl und Amelia noch immer größtenteils wie wirklich nette Menschen wirkten. Gut, Eohl schien seit den Geschehnissen in diesem komischen Trainingsraum etwas geknickt, aber sonst? Na schön, natürlich wunderte sich Denniel auch darüber, dass man die anderen Zauberer einfach so hinter sich gelassen hatte, aber besonders dem großen Blonden oder dem feurigen Wildfang trauerte der Knabe nun gewiss nicht hinterher. Die Schwarzhaarige allerdings… Amelia und sie hatten sich doch gut verstanden. Warum begleitete sie die vier nicht tiefer in den Tempel hinein? Noch eine Frage, die zunächst unbeantwortet bleiben würde, vor allem da die altbekannte Vierergruppe nun in den nächsten Raum stolperte. Denniel war es längst gewöhnt, dass er den Sinn dieses Zimmers nicht sofort durchschaute oder sich gar daran erinnern konnte, schon einmal hier gewesen zu sein, obwohl er noch immer schwören würde, den gesamten Tempel einst wie seine Westentasche gekannt zu haben. Jedenfalls begnügte sich der Junge deshalb zunächst damit, den drei älteren Leuten dabei zuzusehen, wie sie den Raum erkundeten, nicht dass er höchstselbst der nächsten Todesfalle in die Arme fiel. Statt Unglück und Verderben fand man jedoch bloß… Kostüme? Denniels Augen strahlten sonnenhell, als Amelia die ersten Outfits aus einem der alten Schränke zauberte. Die junge Frau hatte dem Knaben sein Kostüm nicht einmal ganz gereicht, da riss er es ihr bereits aus der Hand und bewunderte die merkwürdigen Gewänder ausgiebig. Eine kurze, schwarze Hose war dabei, ein schwarz-weiß gestreiftes Hemd, ein kleiner wabbeliger Säbel aus Gummi, sowie… Unglücklich ließ Denniel das Kostüm sinken, als er den beeindruckenden Hut entdeckte, auf dem ausgerechnet ein Totenkopf abgebildet war. Das war nun wirklich das letzte, was sich ein Junge aufsetzen wollte, während er durch die Gebeine seines früheren Lebens wanderte. Da erweckte ein Stück hellweißen Stoffs die Aufmerksamkeit des Knaben, woraufhin Denniel prompt das Piratenkostüm fallen ließ, sich neugierig an Amelia vorbeidrängelte und den kleinen Packen an sich zog. Anschließend entfaltete er den Stoff zu einem weiteren Kostüm, wobei sich zunächst zeigte, dass es sich bei dem weißen Ding um einen strahlenden Umhang handelte, in den das Bild eines roten Drachen eingenäht worden war. Zu ihm gehörte eine dunkle Hose, ein Paar abgewetzte Lederstiefel und Handschuhe, ein langärmliges dunkles Hemd, sowie eine Art ärmelloses rotes Nachthemd, auf dem ebenfalls ein Drache abgebildet war. Die meisten der Kleidungsstücke waren dem zierlichen Jungen zu groß, doch der schillernde Umhang… Einem Erwachsenen ging das Ding vielleicht bis zur Hüfte, bei Denniel hörte er ein paar Zentimeter über dem Boden auf. Perfekt! Gleiches galt für den roten Wappenrock, der an Denniel zwar tatsächlich mehr wie ein Nachthemd aussah, aber hey, das Ding war weit genug, um es über seine Priesterrobe zu streifen, und passte einfach so hervorragend zum Umhang, dass dem Jungen einfach keine andere Wahl blieb, als beides anzulegen. Neugierig, ob vielleicht noch etwas zu dem Kostüm gehörte, schaute Denniel abermals in den Schrank, und tatsächlich: In der hintersten Ecke warteten ein kurzes Schwert mitsamt Scheide und Gurt, sowie ein kastenförmiger Helm mit schmalen Sichtschlitzen. Ersteres, nicht wie das Entermesser aus Gummi, sondern aus stumpfem Metall gefertigt, ließ Denniel liegen. Den Helm allerdings setzte sich der Knabe begierig auf den Schädel, nur um selbstverständlich feststellen zu müssen, dass auch der ihm zu groß war. Und doch… Zum ersten Mal seit langer Zeit fühlte sich der Junge sicher und behütet. Der vorgebliche Schutz dieses spärlichen Ritterkostüms war einfach genau das, was der Knabe im Moment brauchte. Mit neuem Mut trat Denniel vom Schrank zurück, drehte sich Amelia zu und verbeugte sich – allerdings nicht wie sonst üblich mit beiden Armen an der Seite. Stattdessen führte der Junge seine rechte Faust an sein Herz, schnappte mit der Linken nach seinem Umhang und ließ den Stoff theatralisch flattern, während er sein linkes Bein zurück schob und eine Art Knicks vollführte. „Lot Ofan, Amelia-vah. Kos daar zu fen kod daar wah spaan hi ahrk hin voth di laas.“ Denniels Stimme klang zwar reichlich blechern durch den Helm, doch die Entschlossenheit und Ernsthaftigkeit, die in ihr mitschwangen, waren deutlich zu hören. Ähnliches strahlte Denniel aus, als er zackig auf dem Absatz kehrt machte, Eohls Aufmerksamkeit suchte, abwechselnd auf ihre und seine eigene „Rüstung“ zeigte, nur um anschließend mit gehobener Faust fröhlich zu verkünden: „Ahst, Eohl-briinah! Mu qahnaar fin vokul ko daar hofkah, ahrk koraaf wah nii daar un bo kiin voth gein!“ Doch irgendetwas fehlte noch. Unzufrieden drehte sich Denniel erneut um, zögerte kurz, schnappte sich dann doch den Schwertgurt des Ritterkostüms, nahm vorsichtig die echte Waffe an sich, stecke sie wieder zurück in den Schrank, und schob sich kurzerhand den wabbeligen Piratensäbel an die Hüfte. Schon besser, jetzt war er wahrlich ein Ritter!
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Yuuki
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Während die Vierertruppe zurück ins geflutete Kolosseum und anschließend einige Stockwerke höher schwebte, stellte der Grynder wieder einmal fest, wie nützlich diese Fähigkeit doch war. Dennoch hatte er wohl noch einiges zu Lernen, denn hätte er nicht die Kontrolle und Konzentration zuvor verloren, so hätte er alle seine Teammitglieder auffangen und sicher auf die gegenüberliegende Seite der Brücke bringen können. Dann hätten sie sich dieses ganze Theater mit dem Absturz und dem Kampf der Trainingsmaschinen sparen können. Aber es war jetzt nicht die Zeit, sich den Kopf darüber zu zerbrechen und von Zweifeln runterziehen zu lassen. Hätte, hätte, Fahrradkette. Zum Glück war er wieder er selbst, was er Linnéa zu verdanken hatte, sodass er sich wieder auf das Hier und Jetzt konzentrieren konnte, auf seine Aufgabe. Sicher führte der Rotschopf die Magier durch die Lüfte und landete schließlich auf hartem Stein, gerade noch rechtzeitig. Sein Mana war komplett aufgebraucht! Der Sturz, all die Fliegerei – die doch sehr viel Mana kostete – der Kampf gegen die Trainingsmaschinen, all das hatte an seinem Manavorrat gezerrt und auch er verfügte über keinen unendlichen Vorrat. Langsam atmete Yuuki ein und aus, während er den Blick von Amelia, zu Denniel und schließlich zu Eohl wandern ließ. *Am Besten behalte ich es für mich.* Eohl schien zwar recht harmlos zu sein, aber sie gehörte nach wie vor zu Royal Crusade. Und er wollte sie nicht zu einer dummen Tat verleiten, sollte sie erfahren, dass sich sein Manavorrat zum Ende geneigt hatte. Der Magnetismusmagier hatte noch vage in Erinnerung, was für ein Drama sie hinsichtlich der Zugehörigkeit der Harper und der Metherlance gemacht hatte. Er würde das Ganze stumm überstehen und darauf warten, dass sich seine Kräfte wieder regenerierten. „Da sind wir wieder. Also, dann tun wir mal so, als ob wir nie abgestürzt wären.“, brachte er mit einem schiefen Lächeln hervor, ehe er nach Amelia und Denniel den neuen Raum betrat.
Vorsichtig – denn er fühlte sich ungewohnt verletzlich – betrat der junge Mann den neuen Raum, oder besser gesagt die Umkleide. Denn mehr hatte er hier wirklich nicht vor sich. Es handelte sich ganz offensichtlich um einen Umkleideraum und wenn man bedachte, dass sie in einer Empore von einer Maschine angegriffen wurden und über einem Kolosseum abgestürzt waren, dann war es natürlich kein Gedankensprung, dass sich hier früher Schauspieler umgezogen hatten. Die rubinroten Augen checkten den Raum nach Gefahren ab und als er auf den ersten Blick nichts erkennen konnte, war der junge Mann erleichtert. *Vorsicht!*, meldete sich jedoch eine Stimme in seinem Hinterkopf. Sie befanden sich nichtsdestotrotz in unbekanntem Gebiet, welches immer wieder aufs Neuste mit unangenehmen Überraschungen auf sie gewartet hatte. Jetzt die Vorsicht abzulegen wäre wohl ein fataler Fehler gewesen, insbesondere wenn man seinen erschöpften Manavorrat in Betracht zog. Nonchalant wie eh und je, begab sich die Runenrittern als Erstes zu den Schränken, riss sie auf und inspizierte das Innenleben: Kostüme, Kostüme so weit das Auge reichte. Zudem hatte sie noch die grandiose Idee, sich zu verkleiden. „Gute Idee, vielleicht greifen uns die Maschinen dann nicht mehr an.“, konnte sich der Rotschopf einen sarkastischen Seitenhieb nicht ersparen. Wie konnte man nur so … unvernünftig und unachtsam sein? Sie befanden sich hier in Feindesgebiet und der jungen Frau fiel nichts Besseres ein, als sich zu verkleiden. Den Seitenhieb hinsichtlich Stock im Arsch nahm der junge Mann erstmal hin – denn in seinen Augen gab es nichts Verwerfliches dabei, aufmerksam zu sein – und nutzte den nächsten Moment, für einen kleinen Konter. „Vielleicht findest du ja etwas Passenderes. Schau, da, der Hofnarr!“, teilte ihr Yuuki witzelnd mit und zeigte auf ein anderes Kostüm für Amelia. So wie sie sich aufführte, passte ihr es sicherlich vorzüglich!
Indes hatte auch Denniel Spaß mit den Kostümen. Kurz beobachtete der Grynder den Jungen dabei, wie er zunächst ein piratenähnliches Kostüm fallen ließ, um sich im nächsten Moment in eine glorreiche Ritterpracht zu werfen. Schnell hatte sich der grünhaarige Junge in Schale geworfen und sie hatten hier einen waschechten (Mini)-Ritter vor sich, samt Knicks und Schwert. Dieser Einblick erheiterte den Rotschopf, weshalb er leise auflachte. „Sieht gut aus, Denniel!“, teilte er dem Jungen nickend und bestätigend mit. Ob er verstand, was ein Daumen hoch bedeutete? Yuuki selbst war zwar nicht wirklich in der Stimmung sich zu verkleiden, aber der Junge riss ihn doch irgendwie mit, weshalb er schließlich selbst ein anderes Spind öffnete und schaute, ob sich irgendetwas nach seinem Geschmack finden ließ. Nach einigen geöffneten Päckchen schmiss sich der Magnetismusmagier einen samtig-weichen, extravaganten und unverschämt teuer wirkenden Umhang um, samt passender Krone und einem kleinen, goldenen Stab. Wenn Denniel Ritter war, Eohl die Prinzessin, Amelia der Hofnarr, dann musste es natürlich auch einen Prinzen oder König geben. Wobei die Größe der Krone eher auf Prinz als auf König schließen ließ. Der junge Mann merkte, dass der Gruppe diese kleine Ablenkung insbesondere nach den Ereignissen der letzten Stunde wirklich gut tat. Mit dem Blick auf die Mitstreiter gerichtet, verbeugte sich der Grynder etwas und schaute dann in die Truppe. „Und, wie sehe ich aus?“ Was wohl eine andere Gruppe bei diesem Anblick zu ihnen sagen würde?
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Eohl The Sun's Shade
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Mutig wie immer verlor Amelia keine Zeit und traute sich, in die steinernen Schränke zu blicken, alles unter dem wachsamen Auge der aktuell eher stillen Eohl. Hinter dem Kopf der Runenritter zeigten sich Stoffe... Klamotten? Nah dran. Kostüme waren es, wenn man ihren Worten glauben schenkte. Vorsichtig zogen sich die Augen der Yihwa zusammen als die Harper mit den Stoffen in der Hand auf sie zukam. Man konnte sehen, dass sie der Situation nicht vertraute... bis sie ein pinkes Kleidingsstück in die Hand gedrückt bekam und ihre Augen sich weiteten. Wieso das denn? „P-Prinzessin? Ich?“ Das wirkte nicht richtig... Waren Prinzessinen nicht schöne Frauen, denen die Welt Folge leistete? An dem Punkt war sie wirklich noch nicht... Etwas unbeholfen versuchte sie, das Kleid zu nehmen, ohne dabei ihre Krücke zu verlieren, und sah sich das hellrote Kleidungsstück an. „Ich... ich weiß nicht, ob das... passt...“, murmelte sie, aber Amelia war schon dabei, auch an die anderen Kostüme zu verteilen. Bedröppelt zurückgelassen starrte die Yihwa hinab auf das Kleid in ihrer Hand. Nein, irgendwie war sie nicht glücklich damit... Deutlich aufgeschlossener, was die ganze Maskerade anging, war offensichtlich Denniel. Der zog schnell die Aufmerksamkeit von Eohl auf sich, als er plötzlich lauter wurde und sich über das Kostüm freute, das er gefunden hatte. Wenn sie richtig verstand, was er da sagte, dann war es so etwas wie „Guck, Amelia. Eine Rüstung. Rüstungen sind cool und immer noch in“, ein Sentiment, das die täglich gerüstete Crusaderin absolut unterstützte. Am Ende kam er sogar zu ihr und sagte so etwas wie „Hey, Eohl! Ich habe jetzt eine coole Rüstung, also haben wir jetzt beide coole Rüstungen!“ Kurz sah sie ihn etwas verdattert an, sah zu, wie er abwechselnd auf sie und auf sich zeigte, ehe sie breit zu lächeln begann und das Prinzessinenkleid einfach vor sich zu Boden fallen ließ. „Ulineum jigeum gat-da, Denniel!“, antwortete sie fröhlich und lachte, während sie mit ihrer freien Hand sanft auf seiner Brust an den Waffenrock klopfte. Okay, das hatte sie ganz schön aufgeheitert. Denniel war zweifellos eine ehrliche Seele, jemand, bei dem sie sich nicht fragen musste, was er dachte oder was er ihr antun wollte. Bei ihm hatte Eohl das Gefühl, dass jedes seiner Worte, die sie definitiv verstand, ehrlich gemeint war und aus einem reinem Herzen kam, so wie es bei ihr selbst der Fall war. Mit einem glücklichen Lächeln tätschelte sie den Helm, den der Junge trug. „Ich behalte meine Rüstung, denke ich“, meinte sie mit einem sanften Nicken in Richtung der beiden anderer. „Denniel und ich sind zusammen Kreuzritter. Gwon-li, Denniel?“
Währenddessen waren tatsächlich auch Amelia und Yuuki dabei, sich dem Verkleidungsspaß anzuschließen. Sie diskutierten sogar relativ entschieden darüber, in welche Rolle die Harper schlüpfen sollte... Den Sarkasmus hörte Eohl nicht wirklich heraus, für sie klang es wie ein ernst gemeintes Gespräch. Entsprechend ernst hakte sie sich also auch ein. „Ninja sind gut darin, Leute anzulügen und zu hintergehen, richtig?“, fragte sie mit einem ruhigen Lächeln, ihre Hand noch immer auf dem Kopf des Jüngsten in der Runde. „Ich will nicht, dass Amelia das ist. Ich will, dass Amelia eine gute Fee ist, die es gut mit anderen meint“, nickte sie ruhig und hob dann doch ihren Arm von dem Jungen ab, um nachdenklich einen Finger an ihre Lippen zu legen. „Oder ein Narr, der in falschem Glauben einer schlechten Zukunft nachjagt. Du hast Recht, Yuuki, das wäre sehr passend für sie.“ Glücklich strahlte sie den Rothaarigen an. „Du siehst mit der Krone auch sehr gut aus. Steht dir viel besser als Eohl!“
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Oh, am liebsten hätte Amelia losgequietscht, als sie sah, in was für einen niedlichen Ritter sich Denniel gerade verwandelte. Der junge Mann schien von ihrem Enthusiasmus angesteckt worden zu sein und hatte sich selbst ein Kostüm ausgesucht. Auch wenn der junge Mann sich gegen den Piraten entschieden hatte, den Amelia ihm angeboten hatte. Es war schön zu sehen, wie der Junge nicht nur ängstlich und verwirrt war, das half ihm bestimmt etwas mit der Situation klar zu kommen. Jeglicher Fortschritt war wichtig. Doch lange konnte Amelia nicht über das Kostüm des jungen Mannes staunen, denn Yuuki gab seine Meinung kund. Hofnarr? Meint er das ernst? Und dann diese grässliche Kappe. Hatte Yuuki das wirklich gesagt? Der Kerl konnte wirklich nicht mit Frauen, aber gleichzeitig wirkte die Idee interessant. Wäre auf jeden Fall mal was Neues. Ein ausgelutschtes Konzept wollte Amelia sicherlich nicht verkörpern, aber einen regulären Jester, das würde sie auch nicht können, sie brauchte ihren eigenen Touch. Mit einem Lächeln nahm sie die dämliche Kappe entgegen und blickte den Crimson Sphynx Magier an. Fein, aber ich werde das auf meine Art machen, verstanden? Damit verschwand Amelia hinter einer der geöffneten Schranktüren und kramte durch die Kostüme, die sich hier so befanden. Sie bekam gar nicht richtig mit, wie Yuuki sich umzog, sondern war ganz darauf fixiert ihr perfektes Kostüm zu finden. Yuuki wollte einen Hofnarren, den sollte er haben, aber Ameliastyle. Sich in ein kunterbuntes Kostüm zwängen und schlechte Limericks aufsagen konnte jeder, das machte die Harper sicherlich nicht. Endlich fand sie etwas, das ihr gefiel, farbenfroh, ungewöhnlich und, am allerwichtigsten, doch irgendwie sexy. Beinahe durchsichtige Strumpfhosen, da musste sie Bein zeigen, soviel stand fest und auch die rot-blaue Hotpants waren auf jeden Fall einen Blick wert und wie es aussah gab es noch eine passende Jacke. Schnell schnappte sie sich ein etwas knappes Shirt, das sie unter der Jacke anzog und fertig war sie. Naja fast, ihre Haare band sie noch schnell zu zwei Zöpfen mit jeweils einem roten und einem blauen Band und – einfach für den Effekt – nahm sie noch einen Baseballschläger, der sie mehr wie einen Punkrowdy wirken ließ, als einen Hofnarren, aber das war nur nebensächlich. Die Harper war glücklich und das Zeug war sogar bequem. Schnell schnallte sie ihr Schwert an die neue Kleidung und ging zurück zu den anderen, um sich zu präsentieren. Na, was meint ihr? mit einer dramatischen Drehung um sich selbst, die ihre neuen Zöpfe herumfliegen ließ, zeigte sie sich in ihrer ganzen Pracht. Sie war mit ihrem Kostüm mehr als nur zufrieden. Dennoch ließ sie die Mundwinkel sinken, als sie bemerkte, dass Eohl sich nicht umgezogen hatte. Hatte die Yiwha keinen Spaß an dieser kurzen Ablenkung? Amelia hatte eigentlich gehofft, dass sie hier ein wenig abschalten konnten nachdem die letzten drei Räume alle irgendwie beschissen waren. Angreifende Roboter und zusammenstürzende Brücken halfen der Gruppenmoral sicherlich nicht. Willst du dich nicht verkleiden, Eohl? Komm schon, mach dich etwas locker, hab mal Spaß. Sogar Yuuki hats geschnallt. Auch wenn ich ihn nicht als Prinzen eingeordnet hätte. Da hatte wohl das Ego des Crimson Sphynx Magier das Ruder übernommen. Ein wenig amüsierte diese Kostümwahl jedoch auch die Zeitmagierin, hatte Yuuki sich das niedlichste Krönchen aufgesetzt, dass er scheinbar finden konnte. Interessante Wahl der Kopfbedeckung. Ne kleinere Krone hast du nicht finden können, oder? Ist ja richtig niedlich. Ein wenig um Yuuki zu necken, schwang sie einmal den Baseballschläger umher, bevor sie versuchte mit seiner – nannte man es da auch Spitze? – das kleine Krönchen vom Kopf des jungen Mannes zu stupsen. Ein wenig stockte Amelia, als sie merkte, wie sie gegen das Krönchen kam und es sich nicht bewegte. Das war komisch, warum bot eine nicht befestigte Krone so viel Widerstand? Vorsichtig gab sie mehr Kraft in ihren Druck und versuchte nun ernsthaft die Krone vom Kopf des jungen Mannes zu befördern, doch sie bewegte sich nicht einen Millimeter. Ähm, Yuuki. Hast du das Ding an deinem Skalp festgetackert? Die Krone bewegt sich ja nicht einen Millimeter? Ist das dein Ego, dass du sie unbedingt behalten willst? Bloß nicht verlieren, schon klar. Noch hatte Amelia nicht bemerkt, dass dieses Phänomen nicht auf die Krone beschränkt geblieben war.
Da waren sie nun – drei Magier und ein Priester, verkleidet als Hofnarr, Prinz, Ritter und Prinzessin. Fast zumindest, denn nachdem Denniel seinen ersten Anflug von Ritterlichkeit ausgelebt hatte, bemerkte er, dass Eohl noch immer ihre übliche Rüstung trug. Auch an Amelia und Yuuki ging dies nicht vorbei, und wie zumindest die andere junge Frau gab auch Denniel sein Bestes, seine Kameradin zum Umziehen zu bewegen. Genau genommen beeilte sich der Knabe das Kleid, das Eohl eben fallengelassen hatte, vom Boden aufzuheben, es mit schnellen, aber nichtsdestotrotz sauberen und sorgfältigen Bewegungen von etwaigem Staub zu befreien und es anschließend in der Andeutung eines Kniefalls Eohl darzubieten. Diese Pose behielt Denniel eine Weile bei – entweder die junge Frau nahm das Kleid an sich oder gab zu verstehen, dass sie ihre Rüstung weiterhin bevorzugte – bevor seine Aufmerksamkeit von Amelia in Beschlag genommen wurde. Einen Augenblick lang spürte der Knabe dabei etwas in sich brodeln, das… Das Gefühl ließ sich am besten als „emotionales Naserümpfen“ beschreiben. Amelias Kostüm schien einfach irgendwie falsch. Denniel war zwar bei Weitem nicht in der Lage, sich oder gar jemand anderem zu erklären, was ihm an der eher freizügigen Gestalt der jungen Dame nicht gefiel, aber irgendwie… Das Gefühl verging so schnell, wie es gekommen war. Von sich selbst überrascht konzentrierte sich der Junge auf Amelias Versuche, Yuukis Krone zu verrücken, wobei er von zwei Dingen gleichermaßen überrumpelt wurde: Erstens, dass das Kleidungsstück wie festgeklebt auf Yuukis Kopf hockte, und zweitens, dass ihn das Bild irgendwie wütend machte. Ein Hofnarr, nein, eine Hofnärrin, die sich einfach so an einer der Insignien ihres Prinzen zu schaffen machte? Wo gab es denn so was! Außerdem sah es zumindest für Denniel so aus, als würde Amelia dem rothaarigen Yuuki wehtun, so wie sie an seinem Kopf herumzerrte. Klappernd nahm Denniel ein paar Schritte auf die beiden Magier zu, widerstand geradeso dem merkwürdigen Drang, nach seinem Spielzeugsäbel zu greifen, und grapschte nach Amelia, um das dumme Mädchen aus dem Blickfeld des erlauchten Prinzen zu entfernen. Gleichzeitig herrschte Denniel sie lautstark an: „Bo, Vahdin!“, doch ob der kleine, zierliche Junge damit Erfolg hatte?
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Yuuki
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Da waren sie also, in einem mysteriösen und uralten Tempel, voller Gefahren und Fallen. Und was tat die Gruppe um Yuuki Grynder in diesem Augenblick? Genau, sie verkleideten sich vergnügt! Für gewöhnlich würde man so etwas nicht vom professionellen und zielgerichteten Magnetismusmagier während eines gefährlichen Auftrags erwarten. Aber dieser Tempel hatte ihnen so sehr zugesetzt, dass sich das Verkleiden wie Balsam für die Seele anfühlte und bald war auch der Raum von einem gelegentlichen Kichern und Auflachen erfüllt. Und alle hatten Spaß beim Verkleiden. Alle? Naja, alle abgesehen von Eohl, die sich mit dem Prinzessinenkleid schwertat und sich letzten Endes dafür entschied, es nicht anzuziehen. Weder Denniels Darbietung als Ritter und Präsentation ihres Kleides auf den Knien noch Amelias aufmunternden Worten – den Seitenhieb gegen sich überhörte er an dieser Stelle einfach mal – wollte die Spiegelmagierin nachgeben. Andererseits war sie sowieso durch eine Rüstung geschützt – mehr oder weniger, nachdem sie in den Wirkungsbereich von Yuuki’s Zauber geraten war – und passte auch so gut ins Gesamtbild. Die Royal Crusade Magierin schien sehr erfreut darüber zu sein, Denniel in kompletter Rittermontur zu sehen und verkündete anschließend, gemeinsam mit ihm Kreuzritter zu sein. *Na, wenn es ihr so gefällt, soll sie doch.*, dachte sich der Rotschopf nur und begann sich in einem Spiegel nochmal anzuschauen. Oh ja, Umhang, Szepter und Krone gaben ein vollkommenes Bild eines Prinzen ab, sehr schön. So weit, so gut. Indes ging es um Amelias Verkleidung. Yuuki entging nicht, wie ernst die Yihwa auf seine sarkastischen Kommentare einging, was ihn zu einem innerlichen Kopfschütteln veranlasste. Letzten Endes bestätigte sie jedoch seine Aussage, was die Abschätzung und Verwunderung in seinem Inneren durch Genugtuung ersetzte. Normalerweise war der Rotschopf doch nicht so empfänglich für Komplimente und Schmeicheleien, woher also die plötzliche Genugtuung, im Recht zu sein? Oder zumindest das Gefühl zu haben, dass die allgemeine Meinung seiner folgte? Kurioserweise wurden die Flammen des aufkommenden Verdachts von einer höheren Macht sofort unterdrückt und aus seinem Verstand vertrieben, sodass lediglich die Genugtuung und das Gefühl verblieb, stets recht zu haben und das Beste zu sein. Den Blick etwas gehoben, nickte er der Spiegelmagierin langsam und anmutig, doch in bester Laune zu. „Natürlich habe ich recht.“ Immerhin wusste der Grynder doch, was das Beste für alle war.
Schließlich hatte sich auch Amelia in Schale geworfen, doch es war nicht unbedingt das Kleid des Hofnarren, welches ihr Yuuki gegeben und er im Kopf gehabt hatte. Sollte das etwa ihre Interpretation eines modernen Hofnarren sein? Heutzutage kleideten sich die Leute ja deutlich freizügiger als früher, was auch ein Thema war, welches die Harper voll und ganz beherrschte. Die rubinroten Augen huschten einmal von oben nach unten, während er in Gedanken über ihr Outfit nachdachte. Auf der einen Seite nicht genau das, was er erwartet hatte. Auf der anderen Seite war sie ein Hofnarr und konnte sich einiges erlauben. Und wenn es etwas fürs Auge zu sehen gab, na warum nicht, schloss der Grynder gedanklich sein Selbstgespräch ab. Seltsame Gedanken übrigens, denn für gewöhnlich hätte er eher etwas peinlich berührt reagiert und weggeschaut. Aber nun stand er darüber, denn sein Geist war stark und er würde sich von nichts ablenken lassen, nicht einmal von einem Hofnarren in einem knappen Kostüm. „Die Krone passt vorzüglich zum Rest des Outfits, vielen Dank.“, kommentierte der Crimson Sphynx Magier ihre Frage hinsichtlich seiner kleinen Krone. Hui, was war denn da nur in den Rotschopf gefahren? Amelias folgende Reaktion überraschte den Grynder zunächst, ehe er erbost reagierte. Da versuchte sie doch tatsächlich, seine Krone mit ihrem Baseballschläger zu verrücken. Was fiel ihr verdammt nochmal ein? Ehe der junge Mann angemessen reagieren konnte, kam sofort der treue Denniel an und schubste den Hofnarren beiseite. Yuuki verstand zwar kein einziges Wort, was der Junge von sich gab, aber dem Tonfall nach schimpfte er Amelia für ihr Verhalten aus. „Die Krone sitzt perfekt da, so sie ist.“, teilte er dem Hofnarren erhobenen Hauptes mit. „Sei froh, dass du der Hofnarr bist, ansonsten wäre ich nicht so nachsichtig.“ In der Tat, die Gute sorgte für gute Stimmung und konnte manchmal einen Fuß über die rote Linie setzten. Aber sie sollte lieber dafür sorgen, dass sie nicht zu oft darüber trat – auch seine Geduld hatte Grenzen. Zum Ritter gewandt, legte er das Szepter leicht auf dessen Schulter ab. „Vielen Dank, werter Denniel. Nun denn, gehen wir voran. Mir nach.“ Und damit wandte er sich von der Gruppe ab und führte sie in die nächste Kammer, alle ihm folgend, wie es sich für jemanden seines Status nun mal gehörte.
» Crocus Lotus Mo 18 Nov 2024 - 23:17 von Sirviente
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