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 Whitechapel Cove

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Ayra
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Ayra
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BeitragThema: Whitechapel Cove
Whitechapel Cove EmptySo 26 Sep 2021 - 23:36

Whitechapel Cove Wp8048986yajhw1pjoo

Ortsname: Whitechapel Cove
Art: Freiraum
Spezielles: Viele Sackgassen
Beschreibung: Die Whitechapel Cove ist eine alte, fast vergessene Straßenanlage in Crocus Town. Sie gehört zum sogenannten 'dunklen Eck', wo es keine Regeln und ungeschriebene Straßengesetze gibt. Hier ist sich jeder selbst der Nächste und die Wege und Straßen werden noch von Gangs und anderen zwielichtigen Gestalten beherrscht. Wer sich hier hin verirrt, hatte entweder kein besonders gutes Wochenende, halt selbst Dreck am stecken oder einfach nicht mehr alle Tassen im Schrank. Der großteil der normalen Bevölkerung meidet diesen Ort und auch die Justiz überlasst die Whitechapel Cove eigentlich sich selbst. Damit fährt sie auch ganz gut, denn die Probleme in dieser Straßenanlage haben sich schon immer von selbst gelöst. Hier finden sich auch allerhand illegale geschäfte wie Hehlerwaren, verbotene Clubs oder Dienstleistungen von leichten Mädchen. Ein Ort, den man am Besten gleich wieder verlassen möchte. Das große Problem der Cove sind die vielen Sackgassen, also die vielen Abzweigungen, die ins Nichts führen. Dies macht gerade Touristen, die sich versehentlich in dieses Gebiet verirren, zur leichten Beute für Bandenkriminalität.  

Change Log: Sobald sich innerhalb des Rollenspiels etwas an dem Ort ändert, wird es hier kurz vermerkt.


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Ayra
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BeitragThema: Re: Whitechapel Cove
Whitechapel Cove EmptyMo 27 Sep 2021 - 19:59

Offplay -  Vampire Diaries...


@Gin | @Valerian
Post I

Die Whitechapel Cove, dieses letzte Stückchen Falschheit und Boshaftigkeit in einem zentralen Punkt gelegen mitten im Herzen Fiores. Ein vergessener Ort, jenseits der Regeln der Welt, die ihr eigenes Weltgeschehen haben und auch ihre eigenen Regeln drehen. Es ist der Bezirk der Gesetzlosen, der Bezirk, in welcher wohl die meisten Verbrechen überhaupt geschehen. Es ist ebenfalls der Bezirk, an dem es die höchste Kriminalitätsrate überhaupt gibt, teilweise begangen von heranwachsenden Kindern. Denn die Whitechapel Cove kennt seit unzähligen Jahren keinerlei Regelungen mehr. Die Regelungen der Cove sind einfach, es gewinnt immer derjenige, der Stärker ist. Es sind die Regeln der Straße, die für jeden gelten und die den zum Sieger erklären, der sich behaupten und durchsetzen kann. Wenn man nicht gerade auf der Suche nach Stress ist, denn den wird man hier bekommen, wenn man diese Cove betritt, dann meidet man sie besser. Es ist auch einfach sicher für das eigene Wohl. Hier in der Whitechapel Cove wimmelt es nur so von gefährlichen Kreaturen, von Typen, welche wirklich nichts Gutes im Sinn haben, von Banden, die einfach nur das Beste von dir wünschen, deine Jewels. Wenn man sich nähert in dem Wissen, man möchte dort etwas erreichen, dann ist Unheil vorprogrammiert, denn an jeder Ecke lauert die potenzielle Gefahr, an jeder Kreuzung der Verbrecher und in jeder Sackgasse der potenzielle Straftäter, der dir etwas ganz übles antun möchte. Daher ist es ein Ort, der nicht saußer Gefährlichkeit zu bieten hat, nichts außer Unheil, nichts außer Angst und Verderbnis. - Es ist der perfekte Ort für eine Kreatur der Nacht, für einen Schrecken, der aus der Finsternis entstanden ist, für einen Schatten, der immer da auftaucht, wo du ihn sowieso nicht erwartest. Für den Vampir und Serienmörder Valerian Salazar, der Bestie in Menschengestalt, dem Engel des Todes oder wie man ihn auch nennt, den 'Grafen des Todes'. Die Dunkelheit ist der beste Freund für eine Gestalt, die wie er durch die Nacht wandert, auf der Suche nach Opfern, auf der Suche nach denen, die sich an diesen Ort verirrt haben. Für diejenigen, die der Gefahr einfach ins Gesicht lachen möchten und darin umkommen, für eben all diese Narren, die meinen, so etwas wie ernstzunehmende Gefahr existiert auf dieser Welt nicht.

Der Graf des Todes durchstreite an diesem verregnetem Moment der Nacht die Whitechapel Cove, welche auch unlängst als sein Wohnzimmer bekannt war. Es hatte die gesamte Dämmerung geregnet, zwar war es jetzt gerade trocken, doch durch die hohe Luftfeuchtigkeit setzte sich ein trügerischer Nebelschwader am Boden und der Luft fest, welche die Atmosphäre wirklich unheimlich wirken lassen sollte. Valerian hatte sich als Graf des Todes in der Cove einen entsprechenden Namen gemacht und jeder, der seinen Beinamen kannte, fürchtete ihn hier und versuchte, seine Präsenzbegegnung zu vermeiden. Aber nicht jede junge Frau, die sich an diesen Ort verirrt hatte. Unschuldig schländerte sie umher, hoffte, dass sie recht schnell den Weg zurück auf die richtige Straße finden würde. Überall wohin sie blickte nur eines, Dunkelheit. Sackgassen, Nebel. Soweit das Auge reichte, nur dieselben Begebenheiten. Die Angst der jungen Frau, sie schien nicht älter als maximal 20 Jahre gewesen zu sein, stieg in ihr Gesicht empor. "Ganz ruhig, Haruhi. Hier gibt es nichts, wovor du dich fürchten musst..." Diesen Satz sprach die sich immer wieder vor, immer und immer wieder, in der Hoffnung, sie würde ganz schnell die Sicherheit erreichen. Was sie dabei jedoch nicht bemerkte war, das sie nicht alleine in der Cove war und jemand ihr folgte. Ein jemand mit gleißenden gelben Augen, starrendem Blick und unheimlicher Statur. Langsamen Schrittes folgte er ihr und nutzte die Dunkeheit zu seinem Vorteil..

Da war es! Licht, Zivilisation! Das Ende der Cove! Das junge Mädchen, wir haben gelernt, ihr Name war Haruhi, erblickte das Leuchten vertrauter Straßenlampen, endlich würde sie diese unheimliche Hölle hinter sich lassen können. Sie hatte unsagbares Glück gehabt, noch keine Gang begegnet zu sein, welche nur ihr Bestes wollte. Weit entfernt war sie nicht mehr vom Licht, von der Zivilisation, von der Sicherheit. Freudigen Blickes wurde ihr Gang schneller. Jedoch musste sie noch eine dunkle Ecke passieren, ehe sie an ihrem Ziel angelangt war. Sie schluckte kurz und nahm allen Mut zusammen. Dann erhöhte sie ihr Tempo und lief geradewechs los, um diese Gasse hinter sich zu lassen. Als sie an der gassenkreuzung angelangt war, geschah es! Urplötzlich stand eine Gestalt in schwarzer Kleidung mit schwarzem Fedoea vor ihr. "W-Wer bist du?" Diese Frage glitt schnell aus ihr heraus. Es sollte klar sein, dass sie gerade den Grafen des Todes vor sich hatte. Valerian schaute sie nur an, sagte aber kein Wort. Dann ging er an ihr vorbei und entfernte sich. Haruhi schenkte dem keinen weiteren Glauben und setzte genau einen weiteren Schritt vor. Urplötzlich griff sie ein schwarzer Handschuh von hinten und hielt ihr den Mund zu. schlagartig riss sie ihre Augen auf, während sie vom Salazar in die Sackgasse gezogen wurde. Ohne groß zu zögern drückte der Vampir das junge Mädchen in der Sackgasse an eine Wand und seine Hand, vormals noch über ihren Mund drückte nun ihren Hals gegen die Mauer. Der Blick der Angst zehrte in ihren Augen. Der vampir wechselte auf die rote Augenfarbe, machte sich bereit, Blut zu saugen und nahm Enigma zur Hand, sein über alles perfektionierte Messer. Ohne zu zögern rammte Valerian Enigma direkt in ihre Brust und durchstach damit ihre Lunge. Direkt danach holte er es wieder vor und durchschnitt ihre Kehle. Sie sollte nicht die Möglichkeit erhalten, zu schreien.

Während dieses Mordes blickte er ihr weiter tief in die Augen, der Vampir sah, wie schnell das Leben aus dem Körper der jungen Dame entwich. Ein erneuter Kandidat auf der Todesliste des berühmten Serienmörders. Doch dieses Mal machte er etwas ungewöhnliches, denn er nahm Enigma noch einmal zur hand und ritzte ihr den Buchstaben A in ihren leblosen Körper. Gerade als der Graf des Todes seine blutige Belohnung als Vampir zu sich nehmen wollte, bemerkte er etwas, denn er erblickte im Augenwinkel eine Gestalt, wenn auch nur für einen ganz kurzen Moment. So lies er ohne von ihrem Blut zu kosten von der Frauenleiche ab und machte sich auf, dieser Gestalt zu folgen. Enigma verschwand wieder in seinem Mantel, Valerian trug jedoch nun den vertrauen Geruch von Blut an sich. Was war es denn, was er da gesehen hatte? Der Graf des Todes hatte es lokalisiert, es war... wieder ein Mädchen? Ungewöhnlich, hier, in der Whitechapel Cove? In seinem Wohnzimmer? Interessant. Also begann Valerian wieder genau damit, wowimit er bei Haruhi aufgehört hatte. Er begann zu diesem Mädchen zu folgen. Oder war es doch ein Kerl? Genau konnte es Valerian nicht sagen, er schätzte es maximal von dem Umriss der Gestalt ab. Aber ganz egal als was auch immer sich diese Gestalt letztendlich entblößen würde, es gab wohl eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass sie aufeinander treffen würden. Gab es hier also vermutlich relativ zügig noch den Buchstaben B? Die Situation schien in jedem Fall nicht ganz ungefährlich zu werden. Nur, die Frage war, für wen?



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Gin

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BeitragThema: Re: Whitechapel Cove
Whitechapel Cove EmptyFr 1 Okt 2021 - 0:35


Die Gegend hier, die meiden wir besser…, warnte Dorian Gin. Der Runenritter ging mit stolz gereckter Brust und genoss sichtlich, dass die schlanke Vampirin sich unter seinem Arm eingehakt hatte. Die letzten Stunden hatten die beiden Kollegen zusammen verbracht, Dorian hatte sich bereit erklärt, Gin als Neuankömmling ein wenig in der Stadt herumzuführen. Die beiden hatten das große Stadion, den prächtigen Palast, die geschäftigen Ladenstraßen und das Amphorus-Theater betrachtet. Wie eine richtige Touristin hatte Gin den Stadtrundgang genossen, hatte ihre neue Heimat auf sie wirken lassen.
Mittlerweile war es spät. Ein gemeinsames Essen, ein Plausch bei zwei, drei Cocktails, und schon war die Sonne hinter dem Horizont verschwunden gewesen. Gin machte das nichts aus. Dennoch war es Zeit für die beiden Runenritter, sich langsam aber sicher zurück zur Halle der Rune Knights zu begeben. Für den nächsten Tag standen anstrengende Aufgaben bevor und Gin und Dorian konnten sicher eine Kappe Schlaf gut vertragen.
Der Heimweg führte entweder durch die Whitechapel Cove oder in einem langen Umweg darum herum. Wie selbstverständlich hatte Gin den Weg hier her eingeschlagen, hatte sich wenig um die trostlos-leeren Häuser, den aufkriechenden Nebel, die flackernde Straßenbeleuchtung oder die zwielichtigen Gestalten gekümmert, die hier nun mehr und mehr in kleinen Grüppchen beieinander standen und abschätzende Blicke zu den beiden Rune Knights warfen. Dann hatte Dorian geraten, die Gegend zu meiden. Das ließ Gin natürlich aufhorchen.
Wie ein Kind war die Vampirin schon jeher davon begeistert gewesen, nach Dingen zu streben, die sie nicht haben konnte - einfach aus Prinzip. Und wenn ihre Abendbegleitung sagte, dass sie nicht durch die Cove durfte, dann wollte Gin das nur umso mehr. Warum denn?, fragte sie fröhlich, verspielt schon fast. Die Schwarzhaarige machte keine Anstalten, ihren Schritt zu verlangsamen oder ihre Richtung zu ändern. Sie ging zwar an Dorians Arm, doch den Weg gab sie vor. Das ist keine sonderlich gute Gegend. Viele Verbrecher. Vor allem Nachts. Ist gefährlich. Die Sätze des Runenritters waren knapp, abgehackt. Aufmerksam schweifte sein sonst so weicher Blick beinahe schon ängstlich hin und her. Wie spannend.

Wir haben doch sicher nichts zu befürchten. Ein starker Ritter wie du wird mich sicher beschützen können, und ganz wehrlos bin ich auch nicht., behauptete Gin. Tatsächlich war sie sich sicher, mit Dorian an ihrer Seite unbeschadet jeden Kleinkriminellen-Angriff abwehren zu können. Der Rune Knight entsprach dem Archetypen eines Samurai. Sein durchtrainierter Körper steckte in einem traditionellen Kimoni in Rotbraun, weiß war die weite Hakama-Hose, die er darunter trug. Das lange, schwarze Haar hatte er zu einem Zopf zusammengefasst und an seinem weißen Obi-Gürtel hing in einer rot-golden verzierten Schneide sein Jyuzumaru, ein prächtiges Katana. Dorian war durchaus fähig, hatte Gin im Sparring einiges abverlangt. Er war blitzschnell und präzise, alles Fähigkeiten, die Gin nicht aufweisen konnte. Noch nicht.
Neben dem Samurai sah Gina Mazziotta, Frischlings-Runenritterin, wie aus einer anderen Zeit aus. Weinrote Stiefel, die beinahe bis zum Knie hinauf ragten, steckten in einer dichten, schwarzen Strumpfhose. Dunkelgraue Jeans-Hotpants bedeckten den Hintern der Vampirin. Ein schwarzes T-Shirt mit zwei aufgedruckten, roten Totenköpfen, die einander einen Kuss gaben, war knapp über dem Bauchnabel mit einem Knoten zusammengebunden und so zu einem bauchfreien Top umfunktioniert worden. Und über alledem trug die Vampirin eine neue, schwarze Lederjacke mit silbernem Reißverschluss. In ihren neuen Klamotten fühlte sie sich wohl.

Als die beiden die ersten Straßen der Cove entlang gingen, musste Gin sich schütteln. Es war, als wäre ein eiskalter Schleier der Vampirin über den Rücken gelaufen. War das vielleicht Angst? Wie spannend!! Dann lass uns wenigstens schnell machen., warf Dorian ein und beschleunigte seine Schritte. Nun war er es, der das Tempo vorgab. Gin mochte Männer, die das Ruder in die Hand nehmen könnte. Jawohl, mein Herr., erwiderte sie ihm. Im Dunkel der Cove redeten die beiden nicht mehr viel. Zu sehr war Dorian sicher verängstigt, durch seine Worte diejenigen aufzustacheln, die ihn und Gin gerade mit beißenden Blicken nachsahen. Immer wieder fiel es der Vampirin auf: Augen, die ihnen folgten. Die beiden waren hier nicht gerne gesehen, doch vielleicht war es das Schwert des Samurais, das Taschendiebe und Wegelagerer noch davon abhielt, Gina und Dorian nach dem Besitz oder gar dem Leben zu trachten.
Fffump… Gin zuckte zusammen. Irgendwo war gerade etwas zu Boden gegangen. Hätte Dorian mit ihr geredet, sie hätte das Geräusch wohl überhört. Doch in der Stille der Cove hatte die Runenritterin ihre Sinne derart geschärft, das ihr das dumpfe Geräusch nicht entgangen war. Neugierde keimte in ihr auf. Hast du das gehört? Dorian schüttelte den Kopf. Vielleicht braucht jemand unsere Hilfe? Dorian ging weiter. Ich schau mir das an! Gin löste sich von ihrem Begleiter und trat ein, zwei Schritte von ihm weg. Er blickte sich um, fassungslos. Gina, bitte!, versuchte er sie zu erflehen, sie irgendwie zum Weitergehen zu bewegen - doch Gin ging zurück. Sie hatte das Geräusch aus einer kleinen Seitengasse gehört und folgte ihrer Erinnerung. Zwischen hohen Häusern war es gleich noch ein wenig dunkler, doch Gin verließ sich längst auf ihr Gehör.

Und dann sah sie es:

Eine dunkle Pfütze auf dem Boden der Seitenstraße. Blut. Und inmitten des Blutes, eine Frau. Sie war vielleicht so alt wie Gin und tot war sie auch. Wie spannend! Hey, Dorry! Komm schnell her!, meinte sie und trat auf die tote Frau zu. Das Blut, das aus ihr ausgetreten war, ließ Gin ein Stück weit kalt. Sie war schon tot, aus ihrem Blut würde sie kein Leben ziehen können. Selbst die schönsten Speisen wirkten abstoßend, wenn sie schon verdorben waren.
Dorian trat neben Gin, sein Blick fiel auf die Tote hinab. Lass uns weiter gehen, bitte! Doch Gin hielt inne. Ihr Blick wanderte den Leib der Toten entlang. Eine Stichwunde in der Brust, eine Schnittwunde am Hals. Sie war erstickt, bevor sie verblutet war. Und, wenn Gin so sah wie das Blut noch immer aus dem Hals quoll, stand etwas anderes noch fest. Das ist eben erst passiert., ließ sie Dorian mit funkelnden Augen wissen. WIE. SPANNEND! Doch der Runenritter drehte um, zerrte Gin am Oberarm mit sich. Und genau deshalb hauen wir ab. Weil wir wollen nicht, dass mit uns dasselbe passiert. Seine Worte machten Sinn, doch seine ganze einstellung war nicht wirklich spannend. Wenn es hier einen Mord gegeben hatte, dann wollte Gin den aufklären. Sie war ja jetzt sowas wie die Polizei. Dumm nur, dass Dorian sie fest im Griff hatte und keine Anstalten machte, inne zu halten. Was, wenn der Mörder noch mehr Leute tötet? Gin appellierte an das Gewissen des gutmütigen Runenritters und tatsächlich hielt er kurz inne. Schien sich Für und Wieder durch den Kopf gehen zu lassen. Er wusste, dass ein Tod wie dieser in der Whitechapel Cove so alltäglich war wie vagabundierende Touristen in den Einkaufsstraßen oder ein bettelnde Penner vor den Bahnhöfen. Für Gin war das alles noch neu. Und spannend.

@Valerian



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Ayra
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BeitragThema: Re: Whitechapel Cove
Whitechapel Cove EmptySa 2 Okt 2021 - 20:55

Offplay -  Vampire Diaries...


@Gin | @Valerian
Post II

Der Buchstabe A war bereits erfolgreich in ein Opfer geritzt worden. Der Beginn einer Botschaft war gesäht. Der Beginn, einer weiteren Gefahr, die an jeder Straßenecke lauerte, war gesäht. Der Tod wandelte auf zwei Beinen mit, wandelte in personifizierter Vampirgestalt in Form eines Mannes in Schwarz durch die Welt. Vorallem hier, in dieser Welt, aber speziell auch in diesem Viertel. In der Whitechapel Cove. Dem Ort, an dem der Tod sich ebenfalls wie zu Hause fühlte. Nichts war in jedem Fall, wie es sein sollte an diesem Ort. Hier gab es keinen Frieden, hier hab es keine Friedlichkeit. Hier gab es nur Hass, Missgunst, Verderben. Hier überlebte nur derjenige, der sich durchsetzen konnte. Ein wenig wie ein Dschungel mitten in der Großstadt. Denn, auch im Dschungel überlebt nur derjenige, welcher sich gegen die unzähligen Gefahren durchsetzen und somit behaupten konnte. Es war nichts für schwache Nerven, schon gar nichts für Kinder und überhaupt nichts für diejenigen, die überhaupt nicht hier sein wollten. Wer sich in die Whitechapel Cove verirrte, benötigte nur eines: Stahlharte Nerven. Dies bedeutete aber nicht, dass man hier munter auf Entdeckungstour gehen konnte, denn die unzähligen Augen der gesetzlosen Straße beobachteten einen doch trotzdem. Daher sollte man sich wenn überhaupt nur so lange in diesem Viertel aufhalten, wie es überhaupt von nöten gewesen war, aber am Besten sollte man dieses Viertel einfach meiden. Denn dann würde man auch nichts falsch machen und insbesondere diesen Tag und alle zukünftigen Tage noch erleben. Jeder, der fremd war und nicht zum Inventar dieser Cove gehörte, fiel natürlich sofort auf, denn jeder, der hier öfters ein und aus ging, also sowieso schon Dreck am stecken hatte, wusste, wie man sich hier zu bewegen und auch zu benehmen hatte, um eben nicht aufzufallen. Damit einen die unzähligen Augen nicht wie die geier beobachten würden. Denn verstecken, das konnte man sich in der Whitechapel Cove beim besten Willen nicht. Dafür würde es gar keine Möglichkeit geben, denn die vielen Augen würden einen sowieso überall hin folgen. Wenn es nicht die zwielichtigen Gestalten selbst waren, dann mit Sicherheit die Banden aus Heranwachsenden oder Kleinkriminellen, welche ein wenig Spaß mit diesen nicht einheimischen Personen haben wollten. Daher wäre es nur absolut ratsam, sich wieder Ort überhaupt nicht weiter zu nähern und einfach das Weite zu suchen. Es wäre einfach gesünder für die Nerven, gesünder für das eigene Leib und Wohl und auch gesünder für den ruhelosen Frieden, den es hier gab, wenn sich alles an die ungeschriebenen Gesetze der Straße halten würde.

Es gab jedoch eine Sache, die sah man in der Whitechapel Cove absolut überhaupt nicht gerne. Und, was war dies denn gewesen? Kommt jemand darauf? Na? Richtig. Die Rune Knights. Pseudo-Gesetzeshüter, die meinten, sie wären die Oberpolizisten über alles. Diese hatten schon von Natur aus ihren ganz persönlichen Feind innerhalb dieser Cove. Schließlich, sobald ein Rune Knight auftauchen würde, musste ein jeder Kleinkrimineller oder Gesetzloer sofort annehmen, dass die Rune Knights vor hatten, diesen Ort zu einer Gesetzeszone zu machen und das würden sie natürlich unter keinen Umständen tolerieren können. Daher war es auch nur logisch, dass man als Rune Knight oder zumindest, wenn man ähnlich gekleidet war oder auch nur den Anschein dazu machte, potenziell in Lebensgefahr war. Denn, die Wahrscheinlichkeit, dass die Kleinkriminellen und Gesetzlosen diese 'Hüter des Gesetzes' von diesem Ort wieder verschwinden lassen würden, nur um später eventuell den ganzen Verein an der Nase hängen zu haben, wärre einfach nur ein zu großes Risiko gewesen. So war es eben auch an dieser vernebelten Nacht den vielen dunklen Augen der Cove nicht entgangen, dass sich hier ein Typ mit dem Aussehen eines Samurai und ein junges Mädchen, welches dem genauen Gegenteil entsprach, verirrt hatten. Offensichtlich hatten sie zur falschen Zeit an den falschen Ort gefunden, was ja wirklich einladend war. Zumal die Wahrscheinlichkeit, dass sie den Typen töten und das Mädchen maximal ausrauben und vielleicht sogar ihrer Klamotten entledigen würden, sehr hoch gewesen war. Ein Mord geschieht hier in dieser Cove ja fast jede Nacht und dieser musste nicht einmal vom Grafen der Nacht begangen worden sein. Es wäre jedoch interessant anzusehen, was noch geschehen würde.

Mittlerweile hatte das junge Mädchen Hilfeschreie gehört, die von Valerians noch lebendem Opfer kamen. Also sah sie nach, während ihre Begleitung dies nicht wollte, sondern sich eher dieses Ortes entledigen wollte. Doch als sie nachsah, war das Opfer des Grafen bereits tot. Ermordet mit durchgeschnittener Kehle. Was sie jedoch noch nicht mitbekommen hatten war, dass Valerian ihre Anwesenheit bereits mitbekommen hatte und sich durch die verwinkelten Gassen auf den Weg machte, sie gebührend zu empfangen. Am Besten mit seinem besten Freund, dem Tod. Das junge Mädchen war wirklich aufgeregt, sie fand die Leiche ihrer Geschlechtsgenossin und sorgte sich nicht um ihr eigenes Wohl, im Gegenteil, sie wollte eher Detektivin spielen. Schlechte Idee, vor allem in der Whitechapel Cove. Noch interessanter war allerdings die Tatsache, dass die Kombination aus Hilfeschreie eines Opfers und die Anwesenheit von Mädchen und Rune Knight auch die Aufmerksamkeit der Gesetzlosen auf sie gezogen hatte. Ebenso wie die Aufmerksamkeit eines Obdachlosen, der bereits viele Jahre an diesem Ort lebte und wusste, wie man hier überleben konnte. Man musste den Gesetzlosen einfach so gut es möglich war aus dem Weg gehen. So stand dieser Obdachlose plötzlich neben Gin, als er aus seinem sicheren Versteck an einer Ecke hervorgekommen und auch den Mord an dem Mädchen zuvor beobachtet hatte. "Verschwindet hier. Das war das Werk des Grafen der Nacht. Er ist heute wieder hier. Verlasst diesen Ort, es war Unklug, herzukommen." Warnte der ältere Obdachlose mit gebrechlicher Stimme, ehe er sich wieder aufmachte, in sein Versteck zurückzukehren, da er zwar alt und gebrechlich war, jedoch nicht besonders erpischt darauf war, ebenfalls vom Grafen geholt zu werden.

Interessanterweise hatte sich mittlerweile eine Traube aus Gesetzlosen und Kleinkriminellen um den Rune Knight gescharrt und diesen eingekreist. Die direkte Verbindung zu Gin war damit für ihn nicht mehr gegeben. Natürlich war es für den Rune Knight eine deutliche Mitteilung, dass so viele Personen um ihn herum standen, es waren mindestens sieben Leute aktuell. Damit war jedoch klar, dass noch mehr 'Bewohner' der Whitechapel Cove von ihrer Anwesenheit gehört hatten und auf den Weg zu ihnen waren. Sie waren hier eindeutig nicht willkommen. Allerdings, eine Auffälligkeit gab es dann schon. So schienen die Gesetzlosen und Kleinkriminellen kein Interesse an Gin selbst zu haben, augenscheinlich lag es daran, dass sie nur die Begleitung des Rune Knight war und einfach nicht so wie eine von den 'Gesetzeshütern' ausgesehen hatte. Dies war wohl ihr Glück. Allerdings ging es nun auch ein wenig um das taktische Geschick des Rune Knights Dorian. Schließlich hatten die Bewohner dieser Cove alle eine relativ kurze Zündschnur und waren geladen, er war hier nicht willkommen. Man konnte also spüren, eine falsche Entscheidung, ein falsch gesetzter Schachzug und die Lage hier würde eskalieren. Urplötzlich wurde die 'friedliche' Stimmung der Cove in eine brenzliche und bedrohliche Situation gewandelt. Und zu allem Überfluss zog nun auch noch ein kalter Ostwind auf, der gemeinsam mit diesem Nebel keine gute Kombination war. Gin selbst hatten sie wie erwähnt nicht eingekreist, sie wurde in Ruhe gelassen. Der ältere Obdachlose hatte sich nun aber so gut es ging in Sicherheit gebracht, denn ihm schwarnte etwas ganz übles für die Reaktion der Bewohner.

Und in der Tat sollte es auch sein. Denn hinter Gin stand zwar Dorian, eingekreist von der traube aus sieben gefährlichen Kleinkriminellen und Gesetzlosen. Neben ihr die Leiche der jungen Haruhi. Vor ihr war alles in Dunkelheit gehüllt. Und doch ertönten sie dann. Schritte, die aus der Entfernung immer näher zu kommen erschienen. Noch konnte man nichts erkennen, aber sie wurden von Sekunde zu Sekunde lauter und deutlicher, sie kamen also näher und näher. Doch die Dunkelheit verbot es, auch nur eine Silhouette zu erkennen, wer oder was sich da näherte. Noch einmal ertönte die Stimme des gebrechlichen Obdachlosen in Richtung des jungen Mädchens, diesmal jedoch aus einem sichereren Versteck. "Flieh!" Dann verstummte er. Aber er sollte recht behalten. Diese Schritte gehörten zu Valerian, dem Grafen der Nacht, dem Serienmörder aus Fiore und dem Beherrscher dieser Cove. Jemand hatte es gewagt, in sein Wohnzimmer einzutreten. Noch war er immer noch nicht zu erkennen, bis auf eine kleine, unscheinbare Sache. Aus der Dunkelheit erschienen seine leuchtend gelben Seelenspiegel, so kalt und finster wie die Nacht selbst. Es dauerte nicht mehr lange, dann war der berüchtigste Serienmörder in der Geschichte Fiores, - diesen Titel wollte der Graf der Nacht irgendwann erreichen - bei Gin angekommen. Würde sie also nun sein nächstes Opfer werden? Oder gäbe es vielleicht sogar eine Überraschung, eine Art Twist, eine Deus Ex Machina, mit der niemand gerechnet hatte? Nicht einmal Dorian, der nach wie vor um sein Leben zu fürchten hatte? Man würde es sicherlich schon sehr bald erfahren...



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BeitragThema: Re: Whitechapel Cove
Whitechapel Cove EmptyMi 6 Okt 2021 - 0:24


Dorian hatte Ginas Arm losgelassen und die Vampirin nur schweren Herzens losgehen lassen. Diese hatte sich ein paar Schritte von ihrem Runenritter-Samurai-Begleiter entfernt und war der Frauenleiche entgegengetreten. Während ihre Begleitung aufmerksam Wache hielt ging Gina langsam in die Hocke und betrachtete den erschlafften Körper eindringlich. Ihr Gesicht hatte einen solch gequälten Eindruck eingebrannt, der Schwarzhaarigen tat sie fast leid. Gerade wollte die Runenritterin in Spe die Finger nach der Toten ausstrecken, ihre Taschen nach Hinweisen zu ihrer Identität untersuchen (das war doch was, was mal als Magierpolizei machte), da schreckte eine Bewegung in den Nebeln die Untote auf.
Ein Obdachloser kroch aus einem kleinen Winkel. Wenn er die ganze Zeit schon dort gewesen war, dann war er sicher ein Meister der Tarnung. Die Runenritterin hatte ihn nicht bemerkt, obwohl er nur wenige Meter neben ihr gesessen hatte. Faszinierend. In beinahe schon flehenden Worten richtete er sich an die bleiche Dame, beschwor sie, die Cove zu verlassen und warnte sie vor… dem Grafen.
Gina… Wir bekommen Besuch. Der Alte hatte kaum ausgesprochen, da machte Dorian auf sich aufmerksam. Kurz nickte die Vampirin dem alten Mann zu, vertröstete ihn mit einer knappen Geste, und wandte sich dann zu ihrem Begleiter um. Der Schwertkämpfer hatte sich in eine defensive Position gegeben, die Hand schwebte nur zentimeterweit vom Griff seines Jyuzumarus entfernt. Um ihn herum waren ein paar Gestalten aufgetaucht, die Gina wohl als “Gauner” bezeichnen würde: Tunichtgute, die über die Anwesenheit des Runenritters gar nicht begeistert waren. Dass keiner davon sich um Gin scherte beleidigte diese ziemlich. Pfüh. Schmollend drehte sie sich stattdessen zu dem alten Herren um, der sich gerade wieder in sein Versteck zurückzog. Nun, da Gin wusste, dass er da war, konnte sie ihn auch erahnen. Keine Angst, Bürger, du stehst unter meinem Schutz! Das war doch mal eine Ansprache einer wahren Runenritterin würdig, oder? Gin strotzte geradezu vor Selbstbewusstsein, der ernst der Situation und wie fehl am Platz ihre Einsatzbereitschaft war, ging anscheinend voll an der Vampirin vorbei.
Nachdem Gina sicher war, dass der Obdachlose sich wieder gut versteckt hatte, drehte sie sich zu Dorian um, der seine sieben neuen Freunde um sich scharte. Alleine wäre er vermutlich den meisten der Gauner im Kampf überlegen, doch eine große Überzahl war einer der einfachsten Wege, einen stärkeren Gegner zu bezwingen. Alleine würde Dorian sicher nicht gegen sieben Räuber bestehen.

Doch zum Glück hatte er Gina Mazziotta an seiner Seite.

Dass die Sieben sich allesamt um Dorian kümmerten bedeutete, dass niemand sich so recht um das scherte, was Gin tat. Und diese tat es dem alten Bettler und den Ganoven gleich und nutzte den Mantel von Nebel und Dunkelheit um in die Tasche zu greifen, wo ein Stapel mit vierundfünfzig Spielkarten den Weg in ihre Hand fand. Zwei davon zog sie heraus. Dame und Ass. Black Jack. Ein gutes Omen, könnte man meinen, aber Gina hatte den Stapel zuvor natürlich sortiert. Ich habe deine Zwei bis Zehn., trällerte Gin Dorian zu. Sie hatte in ihren ersten paar Tagen bei den Rune Knights schon einiges aufgeschnappt. Die Art, Richtungen als Uhrzeit anzugeben, gehörte da dazu. Was die Vampirin ihrem Kollegen damit gesagt hatte, war, dass er sich nur um die Gauner unmittelbar vor sich kümmern musste. Gin konnte seine Seiten und seinen Rücken decken. Und nur zwei Spielkarten waren dafür nötig. Gina, nicht, wir… Wir fangen keinen Streit an!, schnitt die Vampirin dem Samurai das Wort ab. Gin liebte es, andere Leute ein wenig zu reizen. Da ging es darum, den anderen zu irgendwas zu verleiten, ohne selbst aktiv zu werden. Genauso war die Situation nun auch. Dorian und Gina würde (vermutlich) nicht das Feuer eröffnen, doch wenn eine Aggression von den Bewohnern der Cove kam, dann würden sie sich verteidigen. Ginas Spielkarten konnten je eine Barriere errichten, die man nur mit einer Menge Kraft überwinden konnte - nichts, was die Vampirin den Straßengaunern zutraute. Mit zwei dieser Barrieren konnte sie eine Art V um ihren Partner errichten, das die Gegner von den Seiten und hinter ihm abblockte. Das war die Reaktion, die Gin auf einen Angriff hin vorbereiten würde.
“Flieh.” Die Stimme des Obdachlosen war erneut zu hören, auf sie folgte das Tappen und Klicken von ordentlichem Schuhwerk auf dem feuchten Pflasterstein. Irgendjemand näherte sich. Vielleicht ja der Graf, wie spannend das wäre? Dorian, wer ist der Graf? Während Gin fragte, bewegte sie sich langsam aus der Gasse hinaus und machte einen Bogen um die Menschentraube. Ein geächteter Mörder. Niemand, mit dem wir uns anlegen sollten. Oh, wenn Dorian doch nur wüsste, dass er mit seinen Worten die Neugierde in Gin noch weiter anfachte. Als versuche er, ein Feuer mit Benzin zu löschen. Der alte Mann und die sieben Gauner taten dasselbe. Mit jeder Warnung, jedem Fingerzeig, jeder Drohung, die Gina entgegengebracht wurde, hatte die trotzige Schwarzhaarige weniger Lust, die Cove zu verlassen. Stattdessen wollte sie Dorian und dem Penner und den Ganoven und auch dem Grafen beweisen, dass Gina Mazziotta sich nicht von ein wenig Nebel und ein paar Kleinkriminellen einschüchtern ließ. Denn das würde bedeuten, Schwäche zu zeigen, und das konnte jemand wie Gin sich nicht leisten. Ich hab noch nie jemanden von Adel getroffen., stellte Gina verwundert fest. Mittlerweile hatte sie die Ganoventraube umrundet, sodass sie nun die Gauner zwischen sich und den nahenden Schritten hatte. Zwischen die Fronten zu geraten war nie eine gute Sache, so begab die Bleiche sich in eine bessere Position. Dorian war leider schon soweit zwischen die Fronten geraten, dass Gin so direkt nichts für ihn tun konnte, was keine Eskalation herbeigeführt hätte.
Aufmerksam lauschte sie, ob noch weitere Gauner sich aus dem Nebel näherten. Ich glaube, der nennt sich nur so, Gina…, belehrte Dorian die Untote. Ist das nicht Amtsanmaßung? Die Stimme der Vampirin war, im krassen Gegensatz zu der ihres Begleiters, frei jeglicher Sorge oder Angst, denn Gin fürchtete sich nicht. Sie fürchtete sich nicht um ihr Leben, denn sie hatte keines mehr. Sie fürchtete sich nicht vor dem Grafen oder seinen Handlangern, war eher auf den Auftritt des Stars der Cove gespannt. Und sie sorgte sich nicht um Dorian, denn der war ein verfluchter Runenritter und konnte zur Hölle fahren, wenn es nach ihr ginge. Das durfte sie nur nicht zeigen. Möchte der ehrenwerte Graf seinem stummen Hofstaat befehlen, meinen Kollegen in Frieden zu lassen?, rief Gin in die Nacht hinein, über die kleine Traube und Dorian hinweg, den Schritten entgegen. Sicher ist seine Grafschaft nicht derart hässlich, dass er sein Antlitz hinter Dienern wie diesen verstecken muss.

@Valerian
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BeitragThema: Re: Whitechapel Cove
Whitechapel Cove EmptyMo 18 Okt 2021 - 0:11

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Post III

Die sich nähernden Schritte ertönten immer lauter. Sie wurden immer intensiver, sie wurden immer stärker, die wurden immer eindrucksvoller. Die Situation hatte sich gewandelt. Tatsächlich war man an einem Bereich angekommen, in welchem die Gefahr nun der beste Freund eines jeden Verbrechers sein würde. Es war wirklich interessant zu sehen, wie die Gefahr in der Whitechapel Cove, dem Ort, an dem Gewalt und Verbrechen jeden Tag nahezu rund um die Uhr geschehen würden, immer weiter den Alltag de Lebens an diesem Ort bestimmte. Noch interessanter war es aber zu sehen, wie die Bewohner dieses Ortes, die gesamten Obdachlosen und Prostituierten, welche sich in Furcht vor dem Antlitz des Grafen der Nacht nichts mehr zutrauten. Es war beeindruckend, dass dieser Name, der Graf der Nacht, schon einen bestimmten Ruf erreicht hatte. Schließlich war es auch der Wunsch des Serienmörders gewesen, zum bekanntesten Killer der Geschichte Fiores aufsteigen zu können. Es würde nichts geben, was ihm von diesem Ziel abhalten würde und es würde auch nichts geben, was den dunklen Magier stoppen würde. Denn in der Tat, beim Grafen der Nacht handelte es sich auch noch um einen Magier, um einen Magier, der Mitglied einer dunklen Gilde gewesen war. Um einen Magier, welcher sich der Finsternis verschrieben hatte und die sein bester Freund, engster Vertrauter und stärkste Waffe sein sollte. Denn nichts und niemand würde in der Dunkelheit bestehen können. Die Dunkelheit war etwas, das immer vorhanden war, ganz egal, was auch immer geschehen würde, ganz egal wie viel Licht man auch immer freisetzen würden, die Dunkelheit als ihr direktes Gegenteil war immer allgegenwärtig. Von daher konnte man sich auch immer darauf verlassen, dass es so etwas wie den Grafen der Nacht gab, einen Schlächter, der im Geheimnisvollen seiner Arbeit nachging und das tat, was er am besten konnte. Dafür zu sorgen, das irgendjemand sterben musste. So wie es heute auch der Fall gewesen war. So wie es an der Whitechapel Cove immer der Fall war, Tag ein, Tag aus. Nicht umsonst war dieser Ort das Wohnzimmer dieses Wahnsinnigen.

Die Kleinkriminellen und Gesetzlosen waren nun mit ihrer Geduld am Ende. Sie hatte keine Lust mehr darauf, nun mit der gesamten Zeit an diesem Ort die Atemluft mit einem Mitglied der Rune Knights zu teilen. Das war absolut nicht das, was sich ein Verbrecher vorstellte, wenn es darum ging, das er etwas Luft atmete. So kam die Traube aus Verbrechern immer näher auf Dorian zu, ganz in der Absicht, ihn hier und jetzt zu beseitigen. Das schlimmere Übel daran war jedoch, weniger die drohende Anwesenheit des Grafen der Nacht, als viel mehr die nun endlich ankommende Verstärkung an schwerkriminellen Bewohnern dieses Ortes. Noch einmal sieben weitere Verbrecher waren nun also vor Ort, nur um sich um Dorian zu kümmern, insgesamt nun also vierzehn einzelne Bewohner dieser Cove. Es war wirklich keine freundliche Einladung. Wenn man besser Herr seiner Sinne gewesen war, sollte man schauen, das man sehr schnell von diesem Ort verschwinden sollte. Aber, zumindest für Dorian war das wohl nun eine Sache der Unmöglichkeit. Die Schwerkriminellen, ein Mix aus Zuhältern, Geldeintreibern, Menschenräubern- und Händlern, Erpressern und Mördern übernahm also die Kontrolle über die Traube, die sich um Dorian gescharrt hatte. Jeder einzelne von ihnen war natürlich bewaffnet, mit Messern, Knüppeln, Schusswaffen und ähnlichem. Nicht ausgeschlossen, das einige von ihnen auch noch talentierte Magier gewesen waren, das ließ sich nicht so ohne weiteres feststellen. Was sich aber sehr wohl feststellen lies, war die Tatsache, dass eben diese Verbrecher nun mit ihrer Geduld am Ende waren. Vier Kleinkriminelle ergriffen die Arme des Mitglieds der Rune Knights und ohne Vorwarnung schlug ihm einer der Erpresser mit dem Griff eines Knüppels effektiv in die Magengrube, allerdings nur als kleine Vorwarnung. Jedenfalls war hier nun eine Situation erreicht, die man besser nicht eskalieren lassen sollte. "Du stirbst heute, Runenritter." Sprach einer der Verbrecher deutlich und direkt in das Gesicht von Dorian, ehe er damit begann, in seiner Hosentasche zu kramen und ein Messer zu zücken, welches er direkt unter das Auge des Runenritters hielt und dort die Gesichtshaut mit der Klinge entlang fuhr.

Gin allerdings schien immer mehr von dem fasziniert zu sein, was sich auf sie zubewegte. Eine gefahr, die wahrscheinlich sehr viel schlimmer gewesen war, als das, was gerade mit ihrer Begleitung geschah und auch viel gefährlicher war, als das, was gerade bei ihnen war. Die Schritte kamen immer näher und auch die eiskalten, leuchtend gelben Augen kamen nun immer näher, ganz leicht konnte man nun eine aufkommende Silhouette aus der Dunkelheit erkennen. Lange würde es nicht mehr dauern, bis er hier angekommen war. Plötzlich tauchten zwei Schwerverbrecher neben Gin auf und fassten sie von hinten an den Armen, plötzlich wurde sie von ihnen fixiert. "Ah, sieh mal. Ein leichtes Mädchen, hier, an diesem gefährlichen Ort. Die Begleitung von diesem Runenscheißer. Vielleicht sollten wir ein wenig mit ihr spielen." "Ja. Wenn der Graf sie nicht will, ich kann mir vorstellen, das sie sehr viel Geld heranbringen kann." Einer der Schwerverbrecher, ein Menschenhändler, schaute Gina genauer an und musterte auch ihren auffälligen Körperbau, inklusive Vorbau. "Sie bringt eine Menge Jewels ein. Einer meiner Kunden wollte ja schon immer Kinder.." Dann aber fixierten sie Gina weiter und sorgten dafür, dass sie dem Runenritter nicht zur Hilfe kommen konnte. Aber sie sorgten auch dafür, dass ihr Gesicht immer in die Richtung der Gasse schaute, aus welcher sich der Graf der Nacht näherte. Aber eben aus dieser Gasse kam plötzlich der alte Obdachlose hervor. Mit wackeligen Schritten torkelte er aus der Gasse hervor, schaute der fixierten Gin in die Augen. Dann brach er zusammen. - Er war tot. Er war nicht schnell genug weg. Auch ihm war die Kehle durchgeschnitten. Der Graf der Nacht forderte ein weiteres Tribut ein.

Dann war es endlich so weit. Die Klinge noch in der Hand, mit von ihr tropfendem Blut, welches Schritt für Schritt zu Boden ging, näherte sich der Graf der Nacht. Dann erschien er aus der dunklen Gasse und offenbahrte sein Antlitz. Etwas, was die meisten Menschen nur einmal gesehen hatten und danach in der Regel starben. Insbesondere, wenn man in dieser Cove war. Alles, was Gina vorhin gesagt hatte, kam beim Serienmörder an, er hörte alles. War Gin jetzt noch immer so mutig, wie sie es eben noch gewesen war. "Gina also..." Waren die ersten Worte, welche er noch im laufen an die fixierte heranrichtete. Der Graf der Nacht war da und näherte sich ihr bis auf ein paar wenige Meter. Seine Klinge noch immer vom Handschuh umschlungen, führte er direkt zu seiner Zunge und leckte das sich daran befindliche Blut einfach weg. "Der Graf der Nacht... Valerian Salazar.. Was führt ein junges Mädchen wie dich noch dazu so spät an einen Ort wie diesen? Doch nicht etwa die Neugierde?" Die nun sauberte Klinge Enigma legte der Salazar daraufhin an die Schläfe der Magierin und fuhr damit die Strähne ihrer Haare an ihrem Gesicht entlang. "Doch Neugierde kann tödlich sein..." Kaum hatte er diese Worte gesprochen, zuckte sein Arm hervor und er erstach die beiden Idioten, die Gina gerade noch festhielten. Sie sackten in sich zusammen wie nasse Säcke. Doch, warum tat der Serienmörder dies? "Jetzt können wir uns ein wenig besser unterhalten..." Dennoch einskalt und emotionslos war sein Blick, den er ihr entgegen brachte. Es war offensichtlich, das er ein Mensch gewesen war, der über keinerlei Gnade oder ähnlichem verfügte. Der Salazar selbst kannte allerdings auch keine Gefahr. Er behielt Enigma weiter in der Hand, nutzte nun aber die andere Hand und legte zwei Finger unter ihr Kinn, nur um ihren Kopf ein wenig zu erhöhen. Dabei blickte er mit seinen leuchtend gelben Seelenspiegel direkt in ihre Spiegel der Seele. "Du kommst mir bekannt vor..." Natürlich konnte er sich auch täuschen, aber der Graf der Nacht war sich sehr sicher gewesen, dass er das junge Mädchen schon einmal gesehen hatte. Aber er konnte nicht sagen, wann und wo. Vielleicht irrte er sich aber auch nur und Gin sah einem seiner früheren Opfer einfach nur ähnlich. Aber, ob das wohl wirklich so war? Denn, der Vampir war sich eigentlich sehr sicher, dass er Gin schon einmal gesehen hatte. Aber nur wo?...



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BeitragThema: Re: Whitechapel Cove
Whitechapel Cove EmptyFr 22 Okt 2021 - 12:53


Oh nein. Wie dumm. Da tauchte tatsächlich Verstärkung für die sieben Gauner auf, die sich wohl nicht unter 10 zu 1 Überzahl einem Runenritter stellen wollten. Alles gut, Gina., antwortete Dorian auf das Angebot der Vampirin ihm mit ihren magischen Barrieren den Rücken (und die Seiten) freizuhalten. Hier ist alles unter Kontrolle., sagte er, obwohl ihn mittlerweile über ein Dutzend der Verbrecher umzingelt hatten. Entweder der Samurai machte gute Miene zum bösen Spiel oder er war sich seiner Chancen sehr sicher. Ein dumpfer Schlag eines Knüppels ertönte und Dorian hustete aus. Sicher?, wollte Gina beinahe schon besorgt wissen. Sicher…, stöhnte der Schwertkämpfer und Erdmagier, dennoch konnte Gin ein gewisses Maß an Souveränität aus seinen Worten mitschwingen hören. Pass du besser auf dich auf und ich auf mich.

Gin musste eingestehen, in diesem Moment war Dorian ziemlich, ziemlich cool.

Seine Warnung verging nicht ohne Wirkung. Gin schärfte die Sinne und konzentrierte sich auf die nahenden Schritte und die Silhouette, die sie ankündigten. Der Graf der Nacht würde nun die Runenritter und das Geschmeiß der Cove mit seiner Anwesenheit beehren.
Zwei Gauner traten an Gin heran und griffen nach ihren Armen. Endlich. Die Vampirin hatte sich schon ganz ausgeschlossen gefühlt, weil nur Dorian und nicht sie selbst von den Verbrechern beachtet wurde. Während sich die fleischigen Finger um ihre Arme schlossen dachte Gin einen kurzen Moment darüber nach, ob sie sich wehren sollte. Doch die Tatsache, dass auch Dorian seine “Gefangennahme” noch ohne Gegenwehr ertrug, spornte Gin an, es ihm gleich zu tun. Doch wenn es nicht die Tätlichkeiten der Gauner oder ihre Morddrohungen gewesen waren, dann waren es spätestens die Worte, die Gina als “leichte Dame” bezeichneten, die das Schicksal der Verbrechertruppe besiegelte. Das werdet ihr bereuen…, versprach sie den beiden Kerlen, die derart abfällig über Gin redeten, dass es die Vampirin beinahe schon fast wieder erheiterte. Aber nur beinahe.
Während die Runenritterin sich also schon bildlich ausmalte, was sie gleich mit den beiden schmierigen Typen anstellen würde, die sich über sie lustig machten, trat aus der Gasse der alte Obdachlose heraus, der Gina eben noch zur Flucht antreiben wollte. Mit einem hohlen Gurgeln taumelte er auf die kleine Straßenkreuzung, auf der sich die Komödie zutrug, hielt sich den karmesinrot blutenden Hals und fiel nach einigen Schritten leblos zu Boden. Die Cove hatte wieder ein Leben verschluckt. Es würde heute Nacht nicht das letzte sein.
Langsam trat nun der Graf an Gina heran. Er war in Schwarz und Grün gekleidet, hatte sicher einen Stil für Mode. Seine Augen leuchteten Gelb in der Finsternis, ihr Schein spiegelte sich in dem Eisblau von Gins Seelenspiegeln wieder. Mittellange blonde Haare umflossen ein geheimnisvoll lächelndes Gesicht wie Wasser, das im Bach einem Felsen wich. ”Gina also…” Den Namen hatte er sicher von Dorian aufgeschnappt, der hatte ihn ja schon ein, zwei Mal durch die Nacht gebrüllt.
Langsam fuhr der Mörder mit seiner Zunge über einen Dolch, der noch mit Blut (vermutlich dem des Obdachlosen) bedeckt war. Gin biss sich auf die Unterlippe, ein wenig Blut würde ihr sicher nun auch gut tun. Vielleicht würde sich ja in absehbarer Zeit eine Gelegenheit ergeben.
Als der Graf seinen Namen nannte, stockte Gin kurz. Das durfte jetzt nicht wahr sein. Sie wurde ihm noch nie wirklich vorgestellt, doch Valerian Salazar war ein Mitglied von Royal Crusade, das wusste sie. Genauestens versuchte die Vampirin sich zu entsinnen, ob sie den Fedoraträger bei einem kleinen Botengang für Orwynn schon einmal gesehen hatte, doch es fiel ihr nicht ein. Hoffentlich wusste er nicht, wer er war. War die Lage in der Cove bis eben für Gin noch spannend und aufregend gewesen wurde sie spätestens jetzt, nachdem die Undercover-Agentin herausgefunden hatte, dass ein Mitglied von Royal Crusade anwesend war, wirklich, wirklich gefährlich. Egal was passierte, Dorian durfte das nicht mitbekommen.
Ungläubig schüttelte Gin leicht den Kopf. Was mich herführt?, sprach sie langsam, versuchte ein wenig Zeit zu schinden und ihre Gedanken zu ordnen. Eigentlich nur der Weg durch die Stadt. Nichts besonderes, sprach sie leere Worte aus. Warum musste sie gerade hier auf den Salazar treffen? Wohnte der nicht in Crystalline Town bei den anderen Mitgliedern oder so? Warum hatte der jetzt auf einmal einen Ruf in Crocus? Das kam Gin so widersinnig vor, dass sie es hinterfragte. War er vielleicht eingeweiht? Hatte Orwynn ihn hier abgestellt, um Gin zu beobachten? Unterstützen? Sicher nicht, sonst hätte er sie nicht angesprochen und drohte jetzt ihre Tarnung auffliegen zu lassen.
Sehr zur Überraschung der Runenritterin ließ Valerian das Messer zweimal vorschnellen und entledigte Gina ihrer Häscher. Die beiden Männer starben mit Schrecken und Ungläubigkeit in den Augen und gaben die Arme der Vampirin wieder frei. Vielen Dank., antwortete sie dem Grafen höflich, als hätte er gerade nicht zwei seiner eigenen Leute erstochen sondern ihr bei einem Empfang den Mantel abgenommen. Sie nickte ihm sogar zu, doch Valerian griff zugleich nach ihrem Kinn. ”Du kommst mir bekannt vor…” Shit. Die Panik in ihren Augen würde Valerian sicher fehldeuten. Sie kam nicht von dem Messer an ihrem Hals oder der Überzahl, der Dorian entgegen stand, sondern von der drohenden Gefahr, dass Gin hier enttarnt werden konnte. Dann durfte Dorian die Cove nicht lebend verlassen und Valerian besser auch nicht.
Die Spannung in der Cove war beinahe zum greifen dick. Kann gut sein. Ich bin Gina Mazziotta…, stellte sie sich vor.

...und ich bin der neue Sheriff in der Stadt!

Mit einer flinken Bewegung drückte Gin die Hand Valerians, die das Messer hielt, zur Seite, fing sich dabei nur einen kleinen Schnitt an der Wange ein. Dunkles Blut zeichnete sich fadendünn auf der marmorgleichen Haut ab, als sie sich von ihm wegduckte und an Valerian vorbei auf die Traube zuhuschte. DORIAN!, rief sie ihrem Partner zu und bekam ein beinahe erdbebengleiches Schütteln des Bodens als Antwort. Die letzte Silbe ihres Rufes war noch nicht in den Straßen der Cove verhallt, da schob sich plötzlich eine Erdmauer aus dem Straßenboden. Pflastersteine brachen und splitterten. Auf der Krone der Mauer stand Dorian, der den Erdzauber direkt unter seinen Füßen aus dem Grund erhoben hatte, mit einem Schulterwurf schleuderte er einen der letzten Kerle, die ihn festgehalten hatten, von der Mauer herunter. GINA!, rief er ihr besorgt zu.
Die Vampirin warf eine der Spielkarten, die sie noch immer in den Händen hielt, nach vorne. Wie ein Shuriken, das von blau leuchtendem Mana umspielt wurde, schoss es durch die Finsternis. STAND!, brüllte Gina als magisches Kommando und von der Stelle, an der die Karte gerade war, bildete sich eine Art magischer Barriere, die - zusammen mit der Erdmauer - zwei der Verbrecher von dem Rest der Bande trennten. Diese drehten sich zur anrauschenden Vampirn um, die die zweite Karte fallen ließ, sich im Sprint mit der rechten Hand an das linke Handgelenk fasste und dort eines der roten Siegel berührte, die ihre Magie ihr eingebrannt hatte. Apparais, Andras Mit einem mächtigen Wort und seinem Namen beschwor sie die Dämonen Andras herauf, der Gins Mordaxt, Joyeuse, gerade als Heimatstätte besetzte. Für den Außenstehenden sah es aus, als wäre Gins lange rote Stangenwaffe aus dem nichts erschienen.
Noch bevor die Verbrecher richtig reagieren konnten, schwang Gin ihre olle Josy einmal, zog sie in einem breiten Bogen durch die Luft.
Der Angriff traf zuerst das Sprunggelenk des ersten Verbrechers. Die Wucht des Angriffes trennte ihm den Fuß zwar nicht komplett ab, ließ jedoch Knochen splittern und Muskeln und Sehnen reißen. Von dem Axtblatt erwischt wurde der Verbrecher rücklings auf den Boden geschleudert, seine klaffende Wunde sendete schlierende Blutspritzer durch die kalte Dunkelheit. Getroffen schrie der Verbrecher auf, griff mit beiden Händen nach der schmerzenden Kluft, die Gin ihm ins Bein geschlagen hatte. Seine Hände konnten den Fluss aus glucksendem Blut nur schwerlich Einhalt gebieten.
Von dort aus zog Gina die Waffe noch im gleichen Schwung ein wenig nach oben. Instinktiv versuchte der zweite Gegner, den Angriff mit einer Art Gewehr, das er bei sich trug, zu blocken. Waffe traf auf Waffe. Gierig trieb sich das lacrimabesetzte Axtblatt durch das Holz des Gewehrs, traf dann den Schussmechanismus. Ein Knall ertönte. Dann ein weiterer Schrei. Entsetzt ging der Verbrecher in die Knie, blickte ungläubig die beiden Stümpfe an, die noch eben das Gewehr gehalten hatte. Als die darin gelagerte Munition explodiert war, hatten sie die Hände des Schützen bis aufs Unerkenntliche verstümmelt, ihm Finger und Teile der Hände mit beißender Wucht abgerissen. Wimmernd presste der Mann die Stümpfe gegen den einen Bauch, Schmerz und verzweiflung trieben ihm Tränen in die Augen.
Gina hatte die Männer nicht getötet. So gnädig wie der Graf war sie nicht gewesen.

Von der anderen Seite der Mauer erklangen nun auch Kampfgeräusche. Dorian stellte sich wohl gerade auch seinen Häschern, doch durch den Erdwall konnte Gin nicht erkennen, wie er sich schlug.
Vier Verbrecher waren nun noch auf Ginas Seiter der Mauer (plus den Grafen). Zwei davon waren noch dabei, die Barriere Gins zu umrunden, ein andere wandte sich gerade um und wollte anscheinend auf der anderen Seite im Kampf gegen Dorian helfen. Nicht mit Gina. Sie griff um, hielt die olle Josy wie einen Wurfspeer und schleuderte dem Verbrecher die Stangenwaffe hinterher. So war zumindest der Plan.
Oh. Nein. Die Stimme des Dämonen hallte bestimmend und voller Trotz in Gins Kopf wieder. Kaum hatte die Axt ihre Finger verlassen, löste sie sich in schwarzen Rauch auf. Das hatte Gin nicht bedacht. Sobald sie die Waffe losließ, verschwand sie wieder. Die Beschwörung war beendet und das Projektil löste sich in Nichts auf. Andras mochte es wohl nicht gerne, wenn er aus der Hand gegeben wurde. So schaffte der Verbrecher es auf die andere Seite.
Gin stand nun immer noch drei Verbrechern und dem Graf im Wege und ihre Waffe hatte sie auch nicht mehr. Zwar konnte sie die olle Josy jederzeit wieder beschwören, doch für’s erste wartete sie ab, wie der Salazar wohl reagieren würde, daher wandte sie sich ihm zu - die beiden schreienden und blutenden Männer hinter sich lassend. Lässt du dich auch auf einen Tanz ein, Graf? Oder erstichst du nur wehrlose Frauen, gebrechliche Männer und deine eigenen Leute? Auffordernd nickte Gin ihm zu. Ein Kerl wie Valerian hatte sicher ein Ego, das konnte die Vampirin auch mit Worten, nicht mit Axthieben, angreifen.

@Valerian

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BeitragThema: Re: Whitechapel Cove
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- Post IV -

◢ Eine Geschichte wird erzählt ◣

- Offplay: Vampire Diaries -

Es geht in die nächste Runde. Es wird ein aufregendes Spielchen werden, in welchem sich die ganzen Parteien hier zusammengefunden haben. Es ist ja jetzt nicht so, als würde die Situation, in der sie sich befinden, nicht gänzlich uninteressant sein. Schließlich handelte es sich hier in der Whitechapel Cove immer noch um das Wohnzimmer des Grafen der Nacht, also warum sollte er sich dahingehend nicht auch darauf vorbereiten, dass in seinem Wohnzimmer etwas ganz bestimmtes getan wurde? Mord und andere Verbrechen waren in diesem Wohnzimmer mehr als nur an der Tagesordnung. Es war mehr als nur das, was sich hier angesammelt hatte. Zum Verständnis: Dem Grafen der Nacht sind bisher schon einige Opfer an diesem Abend vor die Füße gelaufen. Zunächst die junge Haruhi, mit der alles begann, dann der freundliche und hilfsbereite Obdachlose, welcher sich nicht recht zeitig in Sicherheit bringen konnte. Schließlich waren da noch zwei der dummen Verbrecher, die meinten, sie würden es auch nur ansatzweise in die Gefolgschaft des Serienmörders schaffen. Davon träumten sie vielleicht. Aber dafür waren sie einfach nicht in der Lage, denn schließlich gehörte nichts und niemand in die Gefolgschaft des wahnsinnigen Mörders, dieser verfluchten Bestie, die nur zum Spaß, nur zum reinen Zeitvertreib, nur, um sich abzureagieren andere Personen tötete, wehrlose Leben auslöschte. Er war in seinem Element, er war angekommen in dem Bereich, an welchem man ihn sowieso nicht mehr unterschätzen durfte. Schließlich war er nun vor Ort, er war es höchst selbst, der sich darum bemühte, dass es in seinem Wohnzimmer wieder so zuging, wie er es denn überhaupt wollte. Denn, nichts war schlimmer, als das es sowohl fremde Eindringlinge in der Cove gab, wie auch regelrechtes Aufruhr, welches im schlimmsten Falle noch dafür sorgen konnte, dass hier viel mehr Augen durch die Straßen führen würden und vielleicht sogar die Rune Knigts hier wieder mehr als nur präsent werden würden. Ein Gedanke, auf den jeder leidenschaftliche Berufsverbrecher, aber insbesondere auch Valerian als der graf der Nacht höchstpersönlich, wirklich durchaus gut hätte verzichten können. Es reichte schon, dass sich mit diesem schmutzigen Begleiter hier sogar schon eine person von dieser Sorte aufhielt, das musste erst einmal ausgehalten werden. Schließlich sind diese Rune Knights ja quasi fast schon wie die Pest, etwas, was man durchaus irgendwie beiseite kriegen musste. Denn die Pest, wenn man sie denn so nennen kann, so etwas wie diese schlimme Krankheit, die sehr viele Menschenleben dahinraffen kann, ist quasi eine beschönigte Aussage für Anhänger der Rune Knights.

Es wurde langsam interessant. Zugegeben, in der Coce herrschte wirklich eine spannende Stimmung, so angespannt, als würde sie in jedem Moment zerreißen können. Aber, war das wirklich der Grund für diese Spannung, dass sich mit Valerian hier der gefährliche Wohnsitzinhaber dieser Cove hatte persönlich gezeigt? Oder handelte es sich bei dieser Anspannung doch eher um das, was Gin gerade durch den Kopf ging? Zugegeben, es war schon eine Aussage getätigt worden, dass sie dem Grafen der Nacht bekannt vor kam. Gerade das sollte ihre Augen in eine Art Panikmodus versetzen. Dabei war es nur ein lapidarischer Satz, der einfach dahingesagt wurde. Klar, irgendwo her kam diese Erkenntnis, dass Valerian der Meinung war, dass er die junge Runenritterin schon einmal gesehen hatte. Diese Erinnerung kam auch nicht von ungefähr, denn er hatte sich bereits an diese Begegnung erinnern können. Nun, es war vielleicht keine Erinnerung im klassischen Sinne, da Valerian und Gin selbst miteinander nicht kommuniziert hatten. Vermutlich hatte sie den Serienmörder von Fiore an diesem Tag nicht einmal wahrgenommen, aber es war nun einmal geschehen und dies sollte sich auch so in den Erinnerungen des Serienmörders festgesetzt haben. Schließlich ging es auch um Royal Crusade, der Gilde, welcher Valerian schlussendlich auch angehörte. Richtig interessant wurde es erst durch die kleine Show, welche Gin nun begann zu inszenieren. Augenscheinlich besaß sie eine interessante Fähigkeit, beschwörte sie doch etwas aus dem Nichts, was ihr urplötzlich dabei half, das Beteiligtenfeld dieser Gegend ein wenig einzukürzen. Noch dazu in Kombination mit dem Mauernzauber des Rune Knights war es eine fast schon interessante Symbiose, in welcher sich die beiden Leute da befanden. Zugegeben, Gin und Dorian waren ein Team, auch wenn es nicht wirklich den Anschein danach gemacht hatte, aber das musste ja nichts heißen. Jetzt und hier waren sie ein Team und konnten das Feld der Anwesenden ein wenig dezimieren. Aber, so eine große Sache war das nun auch nicht gewesen, das hätte wahrscheinlich selbst ein gehbehinderter Zwergpudel geschafft, selbst wenn man ihm die Augen noch zusammengebunden hätte. Dementsprechend musste man von Valerian jetzt auch keinen großartigen Beifall dafür erwarten, das man etwas geschafft hatte, was sowieso nicht der großen Rede wert war. Aber dennoch, sie hatte sich zumindest ein wenig angestrengt, oder es zumindest so aussehen lassen. Reicht immer noch für ein ausreichend - aus. Aber nicht gerade ein besonders gutes Zeugnis. Denn, eine Sache war mehr als nur dumm gewesen. Gin hatte ihre Beschwörung ein wenig zu falsch getaktet. Denn nach diesem Spektakel, für welches Valerian nicht einmal einen müden Gähner übrig hatte, stand sie plötzlich wieder ganz allein dar. Auch getrennt durch diese Mauer von ihrem Begleiter, folglich stand sie gerade regelrecht Face to Face mit dem Serienmörder von Fiore, der augenscheinlich nur darauf wartete, sich ein weiteres Opfer zu genehmigen. Noch viel lustiger wurde es durch ihren Provokationsversuch. Nett, wirklich nett. Es hätte bestimmt auch funktioniert, wenn Valerian nicht sein Problem hatte, von dem Gin aber natürlich nichts wissen konnte. - Einem beinahe Emotionslosen tangiert dieser Versuch nicht. Valerian war nicht empatisch genug, um auf diese Provokation reagieren zu können oder müssen. Bei ihm konnte man sich quasi fragen 'Ego, was ist das?' - Vielmehr reagierte Valerian vollkommen abweisend und mit seinem eiskalten Blick auf diesen provokativen Versuch. "Wie langweilig. Es hätte so ein schönes Spiel werden können. Aber dann kommst du mit so einer nutzlosen Idee, mein Ego anzugreifen. Schwach der Versuch. Ich hatte mir von Orwynns Handlangerin mehr erwartet als diesen billigen Versuch..." Ja, Valerian hatte es nun taktvoll ausgesprochen, denn er wusste nun wieder, wem genau er da diese nette Dame zu verdanken hatte. Wenn sich sein Gedächtnis nicht täuscht, hatte er sie gesehen, wie sie ihrem Meister, Orwynn Zerox einst neue Informationen überbracht hatte und dabei gleichzeitig von ihm neue Instutionen bekommen hatte. Daher war es auch kein Problem, dass sie hier war, denn Royal Crusade war eine Gilde, deren Mitgliedern Valerian nichts tat. Durch ihre Verbindung zu Orwynn musste sie auch dieser dunklen Gilde angehören, genau wie der Graf der Nacht selbst. So steckte er auch sein Messer nun weg. Nun, Gin... Ich bin auf deine Erklärung gespannt. Sei aber unbesorgt. Dein kleiner Freund wird uns nicht hören können.. Du bist die Untergebene von Orwynn Zerox, einem Mitglied von Royal Crusade. So wie ich ein Mitglied bin. Aus welchem Grund bist du mit einem Runenritter unterwegs? Es ist doch wohl kein Verrat? Das wäre viel zu offensichtlich..." Für den Moment reagierte der Graf der Nacht ruhig. Zwar hatte er Enigma weggesteckt, aber im Zweifelsfall ist seine Finsternismagie zur Stelle. Aber er war sich sicher, jetzt wo ihr Gespräch auch niemand hören konnte, dafür war die Trennung durch die Mauer zu dick, könnte Gin ihm doch so einiges beantworten. Die Geschehnisse in der Whitechapel Cove schienen nun also langsam fahrt aufzunehmen...


- @Gin -







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BeitragThema: Re: Whitechapel Cove
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Was gut war: Die drei Ganoven, die sich noch auf Ginas Seite des Erdwalls befanden hatten, zeigten nicht wirklich Anstalten, sich der Vampirin im Kampf zu stellen. Nachdem sie sich gerade quasi selbst entwaffnet hatte war ein kurzes Luft-Schnappen und die Situation neu evaluieren genau das, was die Runenritterin jetzt gerade brauchte. Nun stand sie nur noch dem Grafen gegenüber, doch ließ dieser noch jegliche Kampffertigkeit missen, schien eher auf einen Plausch aus zu sein. Deshalb sah die Kurzhaarige den Fürsten der Finsternis – für den Moment – nicht wirklich als eine Bedrohung an. Sie durfte sich nur nicht überraschen lassen. Wenn sie einfach ein wenig Distanz zwischen ihm und sich selbst wahrte, dann konnte sie rechtzeitig reagieren, auf seinen seltsamen Dolch oder seine schmierigen Handlanger.
Was nicht gut war: Dorian. Der Kamerad Ginas hatte es jetzt, nachdem sie zwei der Banditen ausgeschaltet hatte, sicher immer noch mit über einem halben Dutzend der Kriminellen zu tun. Mit seiner Erdmagie konnte er das Schlachtfeld so formen, dass er selbst nicht allzu sehr im Nachteil war, dennoch war eine derart große Überzahl nichts, mit dem man scherzen sollte. Gina würde dem Schwertkämpfer schleunigst zur Hilfe eilen müssen, ansonsten stand es um seine Überlebenschancen nicht ganz so rosig. Und dass Gina ihn hier in die Cove geführt und mit ihrer Neugierde zum Bleiben verleitet hatte, darüber machte sich die Vampirin besser nicht allzu viele Gedanken. Schuldgefühle konnte sie sich hier keine leisten.
Ein Frontalangriff stand also bevor. Vorbereitend griff die Blutsaugerin an das linke Handgelenk, bereit ihre Waffe erneut zu beschwören. Ihr Körper lehnte sich angriffsbereit nach vorne, wie ein Gepard, der zum Sprint ansetzte. Alleine was die Wahl der Waffen anging rechnete Gina sich einen kleinen Vorteil zu, mit ihrer ollen Josy hatte sie definitiv die höhere Reichweite. Wenn sie diese ausnutzen konnte…

...doch dann öffnete Valerian den Mund, begann zu reden und auf einmal verlagerte sich der Fokus Ginas sehr sehr deutlich. Verdammt…, dachte sie zu sich selbst. Der Wicht hatte sie tatsächlich erkannt. Nun nahm diese Situation von einem Augenblick auf den anderen eine sehr, sehr andere Richtung. Die angespannte Haltung Gins löste sich von einem Moment auf den anderen. Ohne ihre Mordaxt herbeizurufen ließ sie die Arme senken und blickte sich stattdessen um, ob auch wirklich niemand außer dem Grafen und der Handlangerin zuhörte.
Langsam trat Gin ein wenig näher an Valerian heran. Halt die Klappe, verdammt!, zischte sie ihm zwischen den Zähnen hindurch zu. Von hinter der Erdmauer konnte sie Kampfeslärm hören, Dorian war also noch am Leben. Doch das hatte im Moment für Gin ein wenig an Wichtigkeit verloren.
Stattdessen musste sie etwas wegen Valerians Klappe tun. Ihr Meister Orwynn Zerox hatte den Plan, Gin bei den Rune Knights einzuschleusen, sicher lange Zeit geplant und es hatte ihn bestimmt viel Geld und Einfluss gekostet, die Du Bellay an der Stelle zu platzieren, an der sie gerade war. Und Valerian drohte, das alles zu ruinieren. Es ist immer Verrat, Graf., antwortete Gin dem Hutträger, ließ dabei allerdings ihre Stimme so leise wie irgend möglich. Die Frage ist nur, wer wen verrät. Mehr wollte sie nicht sagen. Zu hoch die Gefahr, dass jemand anderes etwas von dieser Unterhaltung mitbekam. Oder eben doch Dorian. Seine Erdmauer konnte er jeden Moment einreißen, wenn er davon einen Vorteil hatte. Der Plausch zwischen dem Psychokiller und der Runenritterin war keinesfalls so ungefährlich, wie Valerian Gin das glauben lassen wollte.
Doch die Vampirin wusste auch, dass diese Antwort den Grafen nicht glücklich stimmen würde. Sie selbst wäre auch eher gekränkt als befriedigt, wenn man ihr einen derart kryptischen Scheiß auftischte. Drei Möglichkeiten., erklärte sie Valerian deshalb, immer wieder einen vorsichtigen Blick hinter die Schulter werfend und zeitgleich die Distanz zwischen Valerian und sich selbst wahrend, dass dieser das Umsehen nicht ausnutzen würde. Eins: Halt dich hier raus und verschwinde, wir werden das selbe tun. Und wir beten dafür, einander nie wieder zu sehen. Gina griff langsam in die Jackentasche und zog eine der blauen Spielkarten daraus hervor. Zwei: Du und ich sind die einzigen Überlebenden hier, dann reden wir. Langsam ging Gina rückwärts vom Grafen weg. Blaues Mana begann, sich in arkanen Glyphen und Kreisen in der Karte zu sammeln. Drei: Wir sind Feinde und kämpfen. Lass mich deine Entscheidung wissen, wir sehen uns auf der anderen Seite. Und mit diesen Worten ließ sie den Grafen stehen und machte sich daran, die Erdmauer zu umrunden und irgendeinem Trottel in den Rücken zu fallen.

@Valerian

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BeitragThema: Re: Whitechapel Cove
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- Post V -

◢ Eine Geschichte wird erzählt ◣

- Offplay: Vampire Diaries -

Es wurde langsam interessant. Oder besser gesagt, es begann, langsam interessant zu werden. Offensichtlich hatte der Graf der Nacht einen absolut wunden Punkt bei der augenscheinlichen Runenritterin getroffen. Die Frage, die Valerian gestellt hatte, war aber mehr als nur offensichtlich und auch einfach zu verstehen. Es sollte sich doch immerhin die Frage gestellt haben, warum Gin als eigentliches Mitglied von Royal Crusade mit den Mitgliedern der Rune Knigts abgab? Dafür gab es nur zwei Optionen. Entweder und das war Option A, sie war eine Verräterin an den großen Royal Crusade und das bedeutete, dass sie ausgelöscht werden musste, worauf es der Graf der Nacht allerdings nicht abgesehen hatte. Viel zu sehr interessierte ihn das persönliche Schicksal der jungen Frau. Aber würde es sich bei ihr tatsächlich um eine Verräterin handeln? Das wäre absolut unverkennbar und offensichtlich auch sehr schade, es würde aber wiederum mit ihrem Unterfangen mit Orwynn absolut keinen Sinn ergeben. Doch dann gab es ja noch Option B und das war die weitaus logischere Option. Bei Gin handelte es sich um eine Art Doppelagentin, welche zwar offiziell zu den Rune Knights gehörte, doch insgeheim weiter für Royal Crusade und damit für Orwynn arbeitete. Wäre dies der Fall, könnte es für Gin absolut keine Probleme geben. Denn, der Finsternismagier war nun nicht mehr dazu in Stimmung, seine Nacht noch weiter auszukosten, sondern wollte sich viel eher wieder auf seine Rückkehr nach Neu-Wladiwostok konzentrieren. Doch zuvor gab es noch Dinge zu erledigen, eines dieser Unterfangen war das Herausfinden der Wahrheit, denn wer wusste schon, in wie weit diese Erkenntnis, wenn man sie denn bekäme, noch von Nutzen sein könnte? Für einen wahnsinnigen Mörder wie Valerian jedenfalls könnte sich jede Information in pures Gold verwandeln und das sollte man sich ja auch nicht entgehen lassen. Zuvor galt es jedoch, die Wahrheit herausfinden und sehen, was Gin noch so weiteres tun würde. Würde sie wirklich die Hand gegen ein Mitglied von Royal Crusade erheben? Es wäre nicht wirklich schlau gewesen. Daher glaubte Valerian auch nicht, dass sie etwas derartiges tun würde.

Langsam aber sicher wurde der psychopathische Serienmörder doch ein wenig verstimmt. Es war ja nicht so, dass er das ganz normale Gespräch mit Gin gesucht hatte, damit sie sich erklären konnte, er seine Antwort hatte und am Ende alles gut war. Doch sie musste daraus eine größere Angelegenheit schaffen. War es wirklich wegen dieses dummen Ritters bei ihr? Dann war es wohl an der Zeit gewesen, sich darum zu kümmern, dass es diese Person an diesem Ort nicht mehr geben würde. Denn, eine Sache gab es dann doch sehr wohl, die man absolut vermeiden sollte. Im negativen Sinn die Aufmerksamkeit des Serienmörders zu beschaffen, das würde einfach nur in die Hose gehen. Die Emotionslosigkeit in den Augen des Vampirs breitete sich weiter aus, seine Augen begannen, in rooter Farbe zu schimmern. Die Bestie war dabei, sich wieder in die Gegenwart zu bringen. Zu einer realen Gefahr zu werden, welcher man absolut nicht außer Acht lassen sollte. Welcher man sich schlauerweise ergeben sollte oder die Flucht ergreifen sollte. Valerian war ersthaft innerlich verstimmt über ihre Reaktion. Und das von einer Person, die eigentlich nicht besonders dazu in der Lage war, Emotionen zu verspüren. "Falsch. Es ist nur dann Verrat, wenn man es zu eben jenen werden lässt. Gründe rechtfertigen vieles. Gute Gründe sogar noch mehr.." Kryptisch antworten konnte nicht nur die falsche Runenritterin, dies beherrschte auch der willentlich unbeugsame Mörder. Doch in seinen Augen gab es an sich keinen Verrat. In seinen Augen herrschte nur ein Wenn und Aber. Hatte man gute Gründe für irgendetwas, würde man seine Beweggründe immer erklären können. Immer rechtfertigen können, immer akzeptiert bekommen. Man musste diese Gründe nur offenlegen. Das war manchmal jedoch nicht so einfach, wie es sich anhörte, das verstand der Serienmörder nur zu gut, schließlich hatte er in seinem 'Leben' ähnliches bereits erlebet. Nastja hatte den wohl höchsten Verrat überhaupt begangen, den Verrat an seinem Leben, in dem sie ihn getötet hat. Daher ist Valerian sehr gut bewusst, wahrscheinlich besser als jedem Anderen, was Verrat ist und was es bedeutet, verraten zu werden.

Ich entscheide mich für Möglichkeit Nummer vier. Du und ich sind die einzigen Überlebenden. Anschließend reden wir. Und danach geht jeder seinen Weg. Du hast mich nicht gesehen und ich habe dich nicht gesehen, ganz einfach... Es war eine relativ klare Ansage des Serienmörders, er erwartete auch, dass es auf diese Auseahl des Punktes Nummer vier eine klare Akzeptanz von Gin gab, denn Nummer vier war für beide Seiten fair. Und die Überflüssigen segneten das Zeitliche, also eine hervorragende Ausgangssituation. Nun war es also so weit, dass Gin ihre karten legte und sich offen zeigte, sich für eine Seite zu entscheiden. Hoffentlich für die Richtige, denn Valerian war nicht ihr Feind. Es war an der Zeit, etwas gegen diesen nervenden Ritter in die Hand zu nehmen, der die Ungestörtheit zwischen Gin und Valerian störte, die Kleinkriminellen würden sich bald schon selbst vernichtet haben. Seine leuchtend roten Augen waren nun in Fahrt, der Serienmörder umrundete nun selbst langsam diese Mauer aus Erde. Dabei erblickte er, dass sich die Anzahl der Kämpfer massiv geändert hatte, der Ritter schien ganze Arbeit geleistet zu haben, selbst wenn er nicht ohne Verletzungen davon kam. Die Anzahl seiner Feinde sank auf eine überschaubare Zahl und Gin war ja nun auch wieder an Ort und Stelle. Valerian verschaffte sich nun eine erhöhte Position, von welcher er das Kampfgeschehen ganz genau beobachten konnte. Als der Runenritter Dorian sich seiner Sache sicher war und langsam die Oberhand zu gewinnen schien, reagierte der Graf der Nacht unnachgiebig. Devils Bullet Mit einem Finger deutete er auf den Runenritter und feuerte eine Kugel aus Finsternismagie ab, welche wie eine Pistolenkugel wirkte. Irgendwo würde sie eben diesen Trottel schon treffen, um ihm damit Steine in den Weg zu legen. Denn, er sollte die Cove nicht mehr lebend verlassen, dafür würde der Serienmörder nun schon selbst sorgen. Nach seiner Attacke mit Finsternismagie blickte er sich weiterhin um, auch Gin könnte ihn vermutlich sehen. Er sprang nun von seinem erhöhten Platz hinab und landete wieder in der Nähe der Kontrahenten. Nun ließ er elegant seine magische Waffe, Caedis, sein gefährliches Messer aus seinem Mantelärmel direkt in seine Hand gleiten. Urplötzlich legte sich ein visueller Film aus absoluter Schwärze um den Mörder, seine glühend roten Augen begannen nun, allein durch diese Schwärze eine gefährliche Aura auszustrahlen. Das war seine berühmte Dark Cognition mit welcher er schon sehr viele erfolgreich das Fürchten gelernt hatte. Valerian war nun bereit, das Spiel ein wenig in eine bestimmte Richtung zu drehen. Mit seiner Zunge glitt er langsam über die Klinge von Caedis. Beginnen wir das Spiel. Die Regeln sind ganz einfach. Flüchten oder sterben... Das war auch ein Hinweis an Gin, der kennzeichnen sollte, dass sie dafür Sorgen sollte, dass Dorian nur noch ein dankbares Bauernopfer darstellte, das man mit Leichtigkeit vernichten konnte. Leben oder Sterben, Dorian. Du hast die Wahl.. Man konnte es nur noch einmal deutlich widerholen, Valerian war nicht Gins Feind, deswegen unternahm er auch ihrgegenüber nichts. Ob sie bereit war, mit dem Grafen der Nacht konform zu gehen und ein Team mit ihm zu bilden, zum Nachteil dieses überflüssigen Runenritters? Es wäre denkbar einfach gewesen...


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BeitragThema: Re: Whitechapel Cove
Whitechapel Cove EmptySo 12 Dez 2021 - 10:42


Als die Augen des Grafen sich blutrot färbten und sein Blick ein wenig eindringlicher wurde, wich Gin ganz unterbewusst einen Schritt zurück. Schwärze umfing den Serienmörder, so als mied selbst das Licht seine Nähe, wusste es doch nur zu gut, dass es gefährlich war, Valerian Salazar zu nahe zu kommen. Gina schluckte trocken während der Blonde über Verrat sprach. Sie hatte den Mörder bisher nur als eine Art Schwätzer angesehen, der sich über Schwächere hermachte. Doch was, wenn sie sich getäuscht hatte? Was, wenn er so stark war, dass selbst Gina nur wie einer der Straßengauner oder wie der Alte für Valerian war? Konnte er sie ebenfalls so einfach töten? Sie hielt dem Blick stand, auch wenn sich ihr Körper mehr und mehr anspannte. Die Vampirin war in eine gefährliche Situation geraten, nun musste sie abschätzen, wie sie hier am besten herauskommen würde und was sie dazu aufgeben musste.
Doch als Valerian auf Ginas drei Vorschläge mit einem Vierten antwortete, hob sich eine Augenbraue der Vampirin merklich verwirrt. Zwei, drei Mal ging sie die Worte des Grafen im Kopf durch, versuchte eine versteckte Bedeutung oder einen Subtext zu finden, doch so sehr sie die Sätze des Grafen in ihrem Kopf auch drehte, wendete und auswringte, desto mehr kristallisierte sich heraus: Das ist doch Nummer Zwei… Die Augen Ginas verengten sich zu dünnen Schlitzen, aus dem das Neonblau ihrer Iriden herausbrach wie Licht aus verschneiten Fenstern. Die Antwort des Grafen hatte beinahe infantil gewirkt. So, als wolle er auf den Vorschlag der Vampirin eingehen, es aber stur als seine eigene Idee dastehen lassen. Als versuchte er verzweifelt, nach Souveränität zu angeln, wie Schiffsbrüchige sich an ein Stück Treibholz klammern. So, als wolle er die Oberhand in diesem Gespräch an sich reißen wie ein Kind, das seinem Geschwisterteil ein Stofftier aus den Händen riss.
Die Runenritterin zuckte mit den Schultern, ehe sie dem Graf den Rücken zukehrte. Nummer vier also…, gestand sie ihm zu, stieg auf sein Spiel mit ein. Die beiden würden nun auf das gleiche Ziel hinarbeiten und der Weg dorthin würde den Tod Dorians beinhalten. Missmutig zuckte Ginas Mundwinkel, als sie um die Erdmauer trat. Das hier, dieses kleine Intermezzo, durfte das größere Ganze, den eigentlichen Grund für ihren Aufenthalt in Crocus Town, nicht untermauern. Es durfte zu keiner Gefahr für den Plan ihres Meisters werden. Und da Gina eine sehr, sehr wichtige Information - die Frage, ob Orwynns Plan den anderen Mitgliedern Royal Crusades bekannt war oder ob er auch von der Dunklen Gilde geheim gehalten werden sollte - nicht besaß, verlangte diese Situation ein wenig subtiles Fingerspitzengefühl. Das war nur leider nicht so ganz die Stärke Ginas.

Als die Schwarzhaarige um die Erdmauer trat, konnte sie Dorian noch lebendig vorfinden. Der Schwertkämpfer hatte schon eine ganze Handvoll Gegner ausgeschaltet. Einige davon lagen verletzt am Boden, ein anderer war in einer Art Felshand fest gegriffen, die aus dem Boden aufragte, wieder ein anderer schien - mit einer gewaltigen, klaffenden Wunde, aus der langsam Blut rann, regungslos auf dem Boden liegend - schon das Zeiltliche gesegnet zu haben. Doch auch Dorian sah nicht so sonderlich gut aus. Eine Stichwunde an der linken Brust (wohl von einer dünnen Klinge) hatte sein Hakama in tiefes Rot gefärbt und auch ein Schnitt auf der Stirn ließ langsam zähen Lebenssaft über das zugekniffene rechte Auge fließen. Erschöpft erwehrte der Schwertkämpfer sich zwei weiteren Gaunern, die ihn mit einem langen Knüppel und zwei Dolchen belagerten.
Dorian!, stieß Gina aus und beschleunigte ihre Schritte. Während sie auf das kämpfende Trio zurannte, griff sie erneut nach ihrem Unterarm und beschwor Andras und die olle Josy herauf. War uns das eine Lehre?, sprach der Dämon in Gins Gedanken. Die Vampirin wagte nicht, zu antworten, nickte aber, als sie die Streitaxt erhob und auf die beiden Gauner, die den todgeweihten Dorian bekämpften, zurannte. Dafür schuldest du mir etwas. Blut. Leben. Lass mich welches nehmen. Gin schluckte herb. Bisher hatte sie versucht, keinen der Gauner richtig zu töten. Doch Andras war jemand, den die Vampirin nicht verärgern wollte.
Ihre Mordaxt fuhr in einem Schleier aus karmesinrotem Stahl auf einen der Kämpfer herunter. Der Gauner riss seinen schweren Knüppel in die Luft und Metall krachte auf Holz. Er hielt dem Angriff stand, doch Gina benutzte ihre Stangenwaffe wie einen Kampfstab, ließ die andere Seite der Waffe vorschnellen und traf den Gauner gegen die Rippen.
Nun konnte Dorian sich auch auf den anderen Gegner konzentrieren. Sein Katana machte kurzen Prozess und schnitt den Messerkämpfer nieder.
Ginas Kämpfer wich nach dem Rippentreffer ein wenig zurück. Dorian machte sich gerade daran, zu ihm aufzuschließen, als ihn eine Kugel aus Schwärze traf. Das Devils Bullet bohrte sich in seinen Oberkörper wie eine Gewehrkugel. Ginas Augen weiteten sich, als der Runenritter von den Füßen gehoben wurde und auf den Rücken prallte. FUCK! Das Spiel hatte begonnen. Die Vampirin blickte von ihrem Gegner zum Runenritter und zurück. Sie konnte nicht an zwei Orten gleichzeitig sein. Ihr Griff um die olle Josy festigte sich, dann schloss sie die Augen.



Andras… Du bist ein Dämon, keine Waffe, richtig? Gin befand sich in einem Raum aus unendlicher Schwärze, stand auf einem Meer aus Blut. Vor ihr sah sie den Dämonen Andras, ein menschlicher Körper, große braune Flügel und ein Kopf wie von einer Eule. Früher hatte sie den Waffendämon nur als Schemen wahrnehmen konnte, mittlerweile erkannte sie seine Form. Das Band zwischen den beiden wuchs. Worauf willst du hinaus?, wollte der Dämon wissen. Sein Schnabel verzog sich zu einem irren Grinsen, das messerscharfe Zähne entblößte. Kein Dämon, den ich beschwöre, muss ich an der Hand führen. Ein jeder kann mir selbstständig helfen. Wir haben einen Pakt geschlossen, uns gegenseitig zu helfen. Der Blick Gins war fest, als sie in die Eulenaugen blickte. Ich rufe dich bei deinem Namen, Andras. Also kämpfe für mich! Tch. Das Eulenwesen schnaubte Gin an, ehe sich die Schwärze und das Meer aus Blut wieder auflösten und der Realität wichen. So langsam wird eine passable Beschwörerin aus dir, Kind.




Als zerre jemand daran riss sich der Schaft von Joyeuse aus der Hand der Vampirin. Die Mordaxt richtete die Spitze auf den Gauner aus und schoss, von unsichtbarer Hand geführt, auf den Knüppelträger zu. Danke., sprach Gina in Gedanken zu Andras. Dies ist kein Freundschaftsdienst., ließ der Dämon Gin wissen und zugleich spürte sie, wie ihr ein wenig der magischen Kraft entzogen wurde. Andras hatte recht, es war kein Freundschaftsdienst. Die beiden hatten einen Pakt und für seine Hilfe verlangte Andras Bezahlung.
Da ihre Waffe sich selbstständig um den letzten Kämpfer kümmerte, konnte Gina nun zu Dorians Seite eilen. Der Runenritter war gerade dabei, sich wieder aufzurichten, als Gina ihren Körper zwischen ihn und der Stelle, wo sie den Grafen (aufgrund des vorherigen Zaubers) vermutet, zu schieben. Würde Valerian es wagen, Gina anzugreifen? Das sieht heftig aus…, redete die Runenritterin ihrem Kollegen zu, als dieser die Wunde an seinem Bauch kurzzeitig entblößte um sie mit dem Gürtel seines Kampfrockes abzubinden. Es wird gehen müssen…, presste er zwischen den Zähnen durch. Gina griff in die Jackentasche und steckte Dorian eine ihrer Spielkarten aus den 54 Bindings ins Gewand. Das wird nicht lange halten…, flüsterte sie ihm zu, bevor sie sich auf die Magie des Kartenspiels konzentrierte. Grünes Licht flutete aus ihr, beleuchtete den Boden wie eine Sommerwiese, die aus dem Nichts entsprungen war, bevor es sich ebenso schnell wieder zusammenzog und in Dorian floss. Die Aura of Resistance würde ihm hoffentlich ein wenig helfen, auf den Beinen zu bleiben.

Die Stimme des Grafen tönte durch die Nacht, forderte Dorian zur Flucht oder oder zum Tod. Schmerzverzerrt griff er sein Jyuzumaru und blickte dem Salazar entgegen. Du wirst heute Nacht zur Rechenschaft gezogen…
Gina eilte indies zum letzten der Banditen, der seine Mühe hatte, den Angriffen der Mordaxt stand zu halten. Gina würde das Blatt vollends wenden. Sie rannte auf den Kerl zu, duckte sich unter Joyeuse hindurch, ließ die rechte Handfläche, in der sich ein wenig Mana konzentriert hatte, nach vorne schnellen und stieß den Mann vor die Brust. Die Magie der Force Palm entfesselte sich und schleuderte den Mann anderthalb Meter rückwärts, wo er gegen die Erdwand prallte, die Dorian heraufbeschworen hatte. Andras folgte, die Zwillingsspitze der ollen Josy bohrte sich mit einem wuchtigen Stoß in den Leib des Gauners. Gina griff die Axt am Schaft, zog sie heraus, schleuderte sie einmal herum und ließ das Axtblatt im Kopf des Gauners versinken.
An Dorians Seite zurücktretend stellte sie sich nun dem Grafen. Dorian ist nicht alleine., meinte Gina in die Richtung, aus der Valerians Stimme erklungen war. Früher oder später würde Dorian sterben, doch zuvor musste es einen glaubwürdigen Kampf geben. Stell’ dich uns!, rief sie Valerian zu und hoffte, dass er verstand.

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BeitragThema: Re: Whitechapel Cove
Whitechapel Cove EmptyDi 4 Jan 2022 - 22:10



- Post VI -

◢ Eine Geschichte wird erzählt ◣

- Offplay: Vampire Diaries -

Einsicht war der erste Schritt auf dem Weg zur Besserung. Und genau diese Einsicht sollte sich nun langdsam in die Augen aller Beteiligten einstellen. Wenn man sich die ganze Sache hier so genau anschaute, dann wurde einem sehr schnell klar, dass die beiden Gegenüber, Gin und Valerian, mehr wie Verbündete oder wie Vertraute wirkten, als wie zwei Personen, die sich in der heutigen Nacht zum aller ersten Mal gesehen hatten. Doch genau das war ja auch dieser Punkt, der das ganze Aufeinandertreffen so interessant werden ließ. Schließlich handelte es sich bei Gin um nichts weiter als um eine Spielfigur für den großen Denker der bösartigen Gilde Royal Crusade, Orwynn. Dementsprechend war sie also auch nur wie eine Marionette zu behandeln, weil sie wahrscheinlich auch nur wie eine Marionette handelte und wie eine Marionette dachte. Doch der Graf der Nacht wusste auch, wenn jemand zu den Gefolgsleuten von Orwynn gehörte, dann musste sie auch etwas auf dem Kasten haben. Das stand außer Frage. Aber dennoch, da sie zu Orwynn gehörte und damit auch indirekt zu Royal Crusade zählte, selbst wenn sie aktuell eher eine verhasste Runenritterin war, handelte es sich bei ihr um eine Persönlichkeit, welche der Graf der Nacht auch eher positiver behandeln würde. Dementsprechend gab es keinen Grund für ihn, seine Schlächterfinesse als Serienmörder weitgehend auch an ihr ausleben zu wollen, denn sie hatte den großen Vorteil, zu einem Verbündetenstatus zu gelten, was bedeutete, dass es keinerlei Option gab, dass er irgendetwas insgeheim plante oder vielleicht sogar einen Verrat plante. Nein, es war doch wirklich so, dass der Graf der Nacht einzig und allein am Gespräch interessiert war, einzig und allein daran, was Gin ihm zu sagen hatte, was sie ihm zu erzählen hatte und was das alles zu bedeuten hatte. Es interessierte ihn ihre Ansicht darauf, ihre Meinung darüber und nichts Anderes. Dahingehend gab es den Vorteil, dass auch er als Vampir in seiner Meinung frei war, aber da sie beide das Schicksal als Untote auf der Welt leben zu müssen teilten, waren sich Gin und ihr Gegenüber wahrscheinlich ähnlicher als sie vielleicht zunächst dachten. Nur, das es einen Unterschied gab, in welchem Zusamenhang Gin täglich auftrat und in welchem Zusammenhang Valerian täglich auf der Suche nach neuem Spielzeug gewesen war. Aber dennoch ähnelte ihr Gedankenspiel einander das gemeinsame Schicksal. Das Problem war nicht, dass diese zwei Individuen sich unterschätzten oder sonstwas, aber sie schätzten sich schon als relativ passend ein. Niemand würde den Anderen unterschätzen oder nicht für voll nehmen, denn es hatte seine Gründe, warum man für eine Gilde wie Royal Crusade ausgewählt worden war. Dementsprechend gab es auch definitv keine andere Möglichkeit, als das ihre Fähigkeiten sich in etwa auf dem gleichen Niveau befanden. Noch dazu, weil sie beide auch Vampire gewesen waren und dadurch einen Teil des jeweiligen Anderen sehr gut kannten. - Der Teil, zu wissen, das man untot ist und das man etwas zu beweisen hat, welchen Nutzen man seinem jeweiligen Erschaffer brachte. Denn so wie es Gin bei Orwynn war, war es bei Valerian letztendlich Nastja gegeben, welche sich dabei die Ehre gab, ihn erschaffen zu haben.

Valerian spürte, dass seine Dark Cognition, die Aura aus purer Finsternis, welche er immer mit sich herumzog, auch bei Gin ihre Wirkung nicht verfehlen sollte. Instinktiv weichte sie ein wenig zurück, wenn auch nur wenig. Das war aber egal, es hatte seinen Sinn und dieser war auch nicht verfehlt worden. Wenigstens gab es auf den Straßen der Cove im Moment keine nervenden Beigemische mehr, denn sie wurden nach und nach alle von den Rune Knights hier vor Ort auseinandergenommen. Ein wirklich langweiliges Unterfangen. Zumal man sagen musste, dass es wirklich keine große Überraschung war, dass diese Pseudostümper von Kleinkriminellen oder wie sie sich schimpften, so schnell ausgeschlatet wurden. Es hatte sich wirklich einiges getan, seitdem der Graf der Nacht nicht mehr jeden Tag durch die Straßen seiner Cove wandelte. Es schien, als würden die Kleinen versuchen, die Cove nach und nach für sich zu erobern. Doch natürlich würde ihnen das nicht gelingen, gab es da ja dennoch einen Valerian, welcher als schrecklichste Kreatur dennoch immer wieder in sein Wohnzimmer zurückkehrte und aufräumte. Das Gin sich so sicher war, dass er seine antwort auf ihre Möglichkeit hoin wählte und seine vier mit ihrer zwei gleichsetzte, war mehr als nur zynisch, fast schon naiv. Der Salazar hatte seine Gründe, warum er diese Antwort gewählt hatte. Wenn sie und er die einzigen Überlebenden waren, so mussten sie einfach ins Gespräch kommen. Ihre Antwortmöglichkeit verpflichtete sie daher selbst nicht dazu, Valerians Ausweichmöglichkeit hingegen bestätigte, dass sie sich zu einem klärenden Gespräch zu treffen verpflichteten. Das Problem war einfach nur, so langsam war der Salazar dabei, sich zu langweilen. Konnten sie den überlebenden Störenfried, wie hieß er noch, Dorian, oder? - Nicht einfach auf der Stelle beseitigen? Dann würde dieses Trauerspiel auch einem Ende gesetzt werden. Zumal er sich ja bereits jetzt mit dieser eindeutigen Stichwunde kaum noch selbst auf den Beinen halten konnte. Aber dennoch, da es nicht anders zu gehen schien, musste Valerian ihm jetzt doch ein wenig zeigen, warum man ihn stehts fürchtete. Einem dem Tode geweihten quasi ein Abschiedsgeschenk zu machen, warum eigentlich nicht?

Es war wirklich zum verzweifeln schön, was dem Salazar hier für eine Show dargeboten wurde, nur um nicht selbst die Hauptrolle spielen zu müssen. Gin offenbahrte, was sie für magische Tricks auf dem Kasten hatte. Irgendwie schaffte sie es, dass ihre Waffe sich quasi von allein um ihre Feinde kümmerte, ganz als wäre diese Waffe nur verwandelt oder ganz so, als würde innerhalb dieser Waffe mehr stecken, als man es von der äußerlichen Ansicht hätte vermuten können. Valerian beobachtete das Schauspiel weiter, jedoch könnte er nicht desinteressierter daran sein. Ein Mord und dabei machte man sich noch nicht einmal selbst die Hände blutig? Wie langweilig. Schließlich mochte der Serienmörder nichts Anderes lieber als seinen Opfern die Hoffnung zu lassen, selbst noch einmal mit dem Leben davon zu kommen, selbst wenn das doch nicht der Fall war. Aber auch hier würde es der Fall sein, Dorian war des Todes, was von den beiden Vampiren in Gemeinsamkeit entschieden worden war. Mit verfinstertem und versteinertem Blick kam der Mörder nun auch unentwegt näher. Er hatte verstanden, er sollte sich ihnen stellen. Auch, wenn er sich vermutlich nur dem bereits verwundeten Bauernopfer Dorian stellte, denn er war sich sicher, dass Gin ihrerseits selbst ebenfalls dafür sorgen würde, dass dieser Bauer ein würdiges Opfer darstellte. "Das Rad des Schicksals dreht sich unaufhörlich weiter. Dennoch bleibt es zwischenzeitlich stehen und nimmt eine Entscheidung vor. Heute hat es kurz angehalten. Heißen wir den Schatten des Schicksals willkommen. Die Verzweiflung." Sprach er mit einem einladend bösartigem Unterton. Schließlich wollte Gin, dass es nun so echt aussah, wie nur möglich und genau das würde der Vampir nun auch so handhaben. So setzte er sich direkt in Bewegung und kam mit jedem Schritt schneller auf Gin und Dorian zu. Caedis in seiner linken Hand war bereit und sie hatte ja eine so schöne Fähigkeit. Nun hatte er an Eigengeschwindigkeit aufgenommen und sprintete auf die beiden zu. Nicht vergessen hatte er dabei die grüne Aura, welche sich um Dorian erhob, womöglich ein Zauber. Mit Caedis nun in der rechten Hand, die er taktischerweise gewechselt hatte, machte er sich bereit für seinen ersten offensiven Zug. Als erstes nutzt er seine zweite Hand und wischte quasi wirkungslos einmal durch das Nichts in der Luft, ein scheinbar wirrer Einfall. Als er schließlich Gin erreichte und in relativ kurzer Entfernung zu ihr stand, zuckte er recht schnell und Caedis begab sie auf die Suche nach ihrem Hals. Da Dorian noch immer in ihrer Nähe war, handelte es sich bei ihm nun um ein wirklich hervorragendes Ziel. Das Devils Bullet in der Folge des Scheinangriffs auf Gin aus nächster Nähe wieder direkt auf Dorian abgefeuert, sollte es sein Ziel diesmal nahe des Herzens seinerseits finden. Valerian war aber klar, dass dieser schwache Angriff sicherlich nicht ausreichen würde, um ihm den Rest zu geben, schon gar nicht, wenn er sich unter einer Art Schutzzauber oder ähnlichem befand. Doch das musste auch gar nicht sein.

Denn die Nähe zu Gin absichtlich gewählt, war lediglich ein Bluff. Natürlich war Caedis mit einem Vampirzauber gekoppelt, aber das konnte natürlich niemand außer ihm wissen. Doch wollte er mit seinem Messer ja überhaupt nicht selbst treffen. Die Aufmerksamkeit sollte einfach nur darauf liegen. Denn nun kam auch das scheinbar belanglose Wischen in die Luft zum Kalkül. Es hatte sich nämlich durch diese Bewegung Finsternismana in der Luft gebildet und noch dazu ein Messer aus Finsternis, welches durch die hohe Willenskraft des Grafen selbst wirklich auch wie ein echtes Messer fungieren konnte. Dieses Dark Blade hatte sich nun geformt und raste seinerseits auf Gin zu. Da sich Dorian in direkter Linie zu ihm befand, hatte sie die Wahl. Ausweichen und er wurde getroffen, vermutlich direkt mit dem Bullet oder, den Schein wahren und sich selbst zur lebenden Zielscheibe machen. Noch dazu war aber auch Caedis noch anwesend, welches sich ja bedrohlich ihrem Hals näherte. Doch der Graf der Nacht hatte seine Gefährlichkeit nicht von ungefähr, denn wenn er Beute wollte, plante er sogar. So war diese Ansammlung an Finsternismana nicht nur für das Dark Blade da, sondern auch noch für etwas viel gefährlicheres. So setzte Valerian direkt dabei die Graveside Flowers frei, um das Requiem zu starten. Vermutlich hatten sie noch nicht einmal gemerkt, wie die Blüten über sie geschwebt hatten, aber es war ein Teil der Vorbereitung. Denn das Wischen der Luft gals als Manaimpuls, welchen dieser Zauber benötigte. Und schon regnete es Blütenblätter, die jedoch keinerlei physischen Schaden bewirkten, was sicherlich für Irritationen sorgen dürfte. Geplant war aber, mit dem Effekt der Graveside Flowers den Widerstand Dorians zu brechen und auch Gin nachdrücklich zu untermauern, dass Valerian keineswegs nur heiße Luft war. Der Serienmörder war schon sehr gefährlich und trug seinen Namen zurecht. Das bösartige Grinsen in den Augen des Mörders, der sowohl Gin wie auch Dorian im Blick behielt, stellte seine den Vorgeschmack seiner Fähigkeiten unter Beweis. Zugegeben, er benötigte dafür ein bisschen Mana, aber das war nur ein notwendiges Tribut für das größere Ganze. In jedem Fall war eines klar, das Devils Bullet aus nächster Nähe auf Dorian, die regnenden Graveside Flowers, das im Hintergrund vorbereitete und attackierende Dark Blade und schlussendlich die Ablenkung durch Caedis, welche bei einem physischen Kontakttreffer und daraus resultierendem Blut den Essence Drain aktivierte, machte die Sache nun zu einer äußerst gefährlichen Zwickmühle. Das Rad des Schicksals drehte sich erneut und für Dorian erschien der Totenkopf so langsam in Reichweite. Lange würde es nicht mehr dauern, bis sein Schicksal besiegelt sein würde. Viel interessanter war jedoch die Frage, würdigte Gin nun endlich seine Fähigkeiten? Sie waren sich schließlich recht ähnlich...


- @Gin -


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Zuletzt von Valerian am Fr 7 Jan 2022 - 20:07 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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BeitragThema: Re: Whitechapel Cove
Whitechapel Cove EmptyFr 7 Jan 2022 - 8:16


Blah, Blah, Rad des Schicksals, Blah. Warum mussten Typen wie Valerian immer solche Dummschwätzer sein? War es nicht die Art eines Meuchelmörders, einfach die Klappe zu halten? Das hätte Gina in diesem Moment besser gepasst. Immerhin gab der selbstgefällige Monolog des Grafen der Runenritterin Zeit, sich zwischen den wahnsinnigen Mörder und den verwundeten Dorian zu begeben.
Auch wenn der Erdmagier sein Schwert Jyuzumaru noch mit beiden Händen festhielt und so halbwegs aufrecht stand, so war ihm doch deutlich anzusehen, dass der Runenritter an Ginas Seite nicht mehr sonderlich viel zum Kampf beitragen konnte. Er war nun vom Verbündeten zum Ballast geworden, wenn Gina das nüchtern betrachtete. Doch er hatte auch dafür gesorgt, dass die Kleinkriminellen, die zuvor durch die Cove geschwärmt waren und nach Blut und der Aufmerksamkeit ihres Grafen dürsteten, nun kein Hindernis mehr für Valerian oder Gina waren. Eigentlich musste nun nur noch der Erdmagier fallen - und zwar in einer Art, die für Zeugen, sollte es denn noch welche geben, überzeugend war und Ginas wahre Agenda nicht verriet. Also durfte die vampirische Doppelagentin es Valerian nicht zu einfach machen, ihren Gefährten zu töten.
Der Graf stürmte mit gezücktem Dolch auf die beiden Runenritter zu und Gina zog vorsorglich eine Karte aus den 54 Bindings aus der Tasche. Sie begann, mit blauem Licht zu glühen, als die Vampirin ihre Auramagie hinein leitete.

Gin liebte es, andere zu testen.

Auch, wenn sie Valerian angeboten hatte, gemeinsam als Überlebende die Cove zu verlassen, so bedeutete das doch nicht, dass sie sich ihm und seinem Willen wehrlos unterwarf. Dieses Vorrecht hatte nur einer. Und dass der Fürst der Finsternis nun zufällig dasselbe Gildenwappen wie Gins Meister Orwynn trug, brachte dem Blonden noch keinen Freifahrtschein, der stolzen Vampirin seinen Willen aufzuzwingen. Sicher, Gin wollte es vermeiden, ihrem Meister Ärger in seiner Gilde zu bereiten, doch das bedeutete nicht, dass sie sich von jedem Mitglied Royal Crusades wie ein Spielball benutzen ließ.
Wenn Valerian danach aus war, Gin nach ihren Beweggründen auszufragen, mehr über sie und ihren Aufenthalt hier zu erfahren, dann musste er sich das gottverdammt nochmal verdienen. Shielding Aura! Das Schild war ein guter Test. Es war einer von Ginas eher schwächeren Zaubern, weshalb sie eigentlich damit rechnete, dass der gefürchtete Mörder Valerian Salazar damit keine Probleme haben sollte. Zerbrach er ihren Schild mit einem Angriff auf Dorian, dann hatte es wenigstens so ausgesehen, als hätte Gin versucht, sich zu wehren.
Doch Ginas Mundwinkel sanken ein wenig enttäuscht gen des blutbefleckten Pflastersteinbodens der Whitechapel Cove, als das kleine Geschoss, das Valerian zuvor schon verwendet hatte, wirkungslos an der Barriere zerschellte. Eine körperlose Klinge aus Finsternis und auch der Dolchangriff des Grafen, der in Richtung Ginas Hals gezielt hatte, konnten die blaue, halbdurchsichtig schimmernde Mauer, die sich direkt zwischen Valerian und Gina gebildet hatte, nicht durchbrechen. Tch…
Einen Moment lang blickte die Vampirin ihren Artgenossen enttäuscht aus eiskalt blauen Augen an, die in der Schwärze der Cove wie Sterne im Nachthimmel oder Neonlichter in dunklen Straßen leuchteten. Spottende Worte ersparte sich die Vampirin, ihr Schweigen musste reichen. Doch dann platzte etwas über der Schwarzhaarigen und schwarze Blütenblätter regneten auf sie und ihren Begleiter herab. Kaum hatte das erste Stückchen manifestierte Finsternis Gina getroffen, fühlte sie Stärke ihren Körper verlassen. Fuck! Hastig stolperte sie zwei, drei Schritte zurück, zog dabei auch Dorian mit sich, der ebenfalls vom Blütenregen getroffen worden war. Die Aura of Resistance würde nicht mehr lange halten, danach würde der Erdmagier vermutlich unter der Wirkung dieses Zaubers und seinen Verletzungen zusammenbrechen.
Shit…, fluchte Gina aus und blinzelte. Der Graf war nur verschwommen zu erkennen, der Kopf der Vampirin drehte sich. Fest schlang sie beide Hände um den Schaft der ollen Josy, richtete das Kopfende mit der Zwillingsspitze voran in Richtung des Grafen aus. Dorian neben ihr hustete.
Valerians Magie hatte Gins Barriere umgangen. Bei der vorherrschenden Finsternis waren seine Zauber schwer im dunklen Nachthimmel zu erkennen. Doch das war es nicht, was sie zur Weißglut brachte. Es war eher die Art, wie Valerian seinen Zauber verwendet hatte. Wenn er einen Trumpf wie diesen im Ärmel hatte, dann wäre es klüger gewesen, Gina und Dorian erst in eine Ecke zu treiben, bevor er den Zauber entfessel hätte. Dann hätten die beiden Runenritter auch nicht einfach so daraus zurückweichen können. Zwar besaß der Graf wohl durchaus mächtige Magie, doch seine Art, sie einzusetzen, ging Gina nicht in den Schädel.
Und langsam dämmerte ihr, dass Valerian vermutlich kein sonderlich starker Kämpfer war. Sicher, er hatte hier und da ein paar Leute erstochen, doch die waren wehrlos oder überrascht gewesen. Sicher, er war ein Magier Royal Crusades, doch selbst dort gab es kleine Fische. Sicher, er hatte eine Magie, die ihm in dieser Umgebung einen großen Vorteil verschaffte, doch sonderlich schlau setzte er sie nicht ein.

Wollte Gin einen Jemand wie ihn wirklich als Verbündeten haben?

Ihr Blick schweifte nicht zu Dorian, fixierte weiter den Grafen. Gina konnte es sich gerade nicht leisten, abgelenkt zu sein. Wollte der Salazar seinen Angriff fortsetzen hätte er erst einmal an Ginas Barriere vorbei gemusst, das hatte den Runenrittern hoffentlich einiges an Zeit verschafft. Wir bleiben hier…, zischte die Vampirin ihrem Mitstreiter zu. Der bestätigte ihre Anweisung schwach.
Es wäre töricht, zurück in den Blütenregen und dort weiter zu kämpfen. Stattdessen atmete Gin ruhig durch. Mit jedem Moment, der verging, klarte sich ihr Kopf wieder ein wenig mehr auf. Nicht mehr lange, dann würde sie einen Gegenangriff starten können. Doch so lange sie noch von diesem Finsterniszauber beeinflusst war, wollte Gin sich voll und ganz auf die Defensive konzentrieren. Glücklicherweise hatte sie, wortwörtlich, noch drei Asse im Ärmel. Ihre Auramagie war noch längst nicht erschöpft, ein paar Zaubern würde sie noch standhalten können. Nun war die Klinge des Grafen ihre größte Sorge. Hoffentlich konnte sie die Reichweite von Joyeuse ausnutzen, um Valerian auf Distanz zu halten, sollte er wieder den Nahkampf suchen.
Zu gerne hätte sie nun einen ihrer dämonischen Freunde heraufbeschworen. Amy hätte dem Grafen sicherlich die Hölle heiß gemacht. Doch das Wirken ihrer Ars Goetia Magie hatte ihr Meister Gin verboten, und auch wenn Andras eigentlich dazu gehörte, so hatte bisher noch niemand Gin der Dämonenbeschwörerei bezüchtigt, weil sie ihre Stangenwaffe aus dem Nichts beschwören konnte. Die Fähigkeit schien unter Waffennutzern nicht ganz unverbreitet zu sein. Zudem war die Vampirin sich sicher, dass Andras sie schon nicht verpetzen würde. Weißt du, was du tust, Kind?, hörte sie die Stimme des Dämonen durch ihren Kopf pochen. Grinsend antwortete sie in Gedanken. Carpe Noctem.

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BeitragThema: Re: Whitechapel Cove
Whitechapel Cove EmptyMo 7 Feb 2022 - 19:53



- Post VII -

◢ Vampire Diaries  ◣

- Offplay: Gin & Valerian Salazar -

Was war der größte Fehler, den man in der Gegenwart des Grafen der Nacht begehen konnte? War es, ihn nur nach seinem Auftreten zu bewerten? Nein. War es, ihn nur nach seinem Aussehen zu bewerten? Nein. War es, ihn nur darauf auszulegen, wie er eine Sache anging? Nein. War es, ihn zu langweilen? Nein. Es gab nur einen Fehler, den man in seiner Gegenwart begehen konnte. Und dieser Fehler war es, sich von ihm täuschen zu lassen. Zugegeben, es sah wirklich nicht ganz so förderlich für ihn selbst aus, so wie er sich gerade die ganze Zeit gab, allerdings war es auch ein wenig des Schauspieles geschuldet, dass er sich so unbeholfen zeigte. Schließlich würde er niemals ein potenzielles Opfer unterschätzen, ganz egal wen auch immer er vor sich selbst haben würde. Allerdings sollte man auch nicht den gleichen Fehler begehen, zu denken, dass von ihm im Allgemeinen keine Gefahr ausgehen würde. Zugegeben, er war noch nicht sehr lange tot und folglich auch noch nicht so lange in der Gilde Royal Crusade wie viele andere seiner Kameraden, aber das machte auch nichts. Denn eines war der Mörder der Cove auf keinen Fall. Bei ihm handelte es sich um keinen kleinen Fisch. Um genau zu sein handelte es sich bei ihm viel mehr um einen gefährlichen Irren, welcher es bevorzugte, mit seinen Opfern zu spielen und ganz genau das war auch das, was er gerade hier ein wenig vollführte. Man musste aber auch bedenken, um wen genau es sich bei ihm handelte. Schließlich war er eine Person, um die man sich immer Sorgen machen sollte, wenn man ihm begegnete. Denn bei ihm handelte es sich um eine Person, über die man folgendes sagen konnte: - Diese eiskalte Bestie tauchte wie aus dem Nichts auf, meistens in Mitten aus dichtem Nebel. Er tötet Personen kaltblütig und vernichtet jedwige Hoffnung. Doch, ist das sein bewährtes Ziel? Nein. Ist es etwa sein Ziel, die Zivilisation zu zerstören, so wie wir sie kennen? Nein. Dieser Mann versetzt die Orte, wo er auftaucht, innerhalb eines Wimpernschlages in Angst und Schrecken. Er ist das Böseste vom Bösen, die personifizierte Bosheit höchstselbst. Sein Herz ist so finster, dass es pechschwarz leuchtet. Er ist einer der meistgesuchtesten Mörder in der Geschichte dieses Königreiches. - Wenn man diese grundsätzlichen Punkte beachtete, dann würde man auch keinerlei Probleme haben, sich ihm zu nähern. Man musste nur gut darauf aufpassen, dass er eben dennoch sehr gefährlich gewesen war, ganz egal, was auch immer er für eine Art und Weise der Konversation wählte. Selbst ein gesprächiger Graf konnte noch immer ein eiskalter, blutrünsrtiger Killer sein. Man konnte sich nicht darauf verlassen, in wie weit man dachte, man würde ihn kennen. Man musste ihm immer mit einer gewissen Dosis an Respekt begegnen, denn er bräuchte nicht sehr lange und auch nicht sehr viel, um eine Person zu töten. In den meisten Fällen reichte da ein Wimpernschlag vollkommen aus. Und bei dieser Zeitangabe handelte es sich auch um eine verbindliche Aussage, denn meistens merken die Opfer seinerselbst überhaupt erst dann, dass er sie gerade umbrachte, wenn sie bereits wenige Sekunden vor dem versterben waren.

Warum setzte der Graf der Nacht seine Magie so.. verschwenderisch, so unklug, so dumm gewählt ein? Die Antwort darauf war mehr als nur einfach. Er benutzte sie einfach nur als Finte. Es war ihm egal, ob er wirklich dauerhaft Mana verbrauchte oder auch nur ansatzweise verschwendete, denn dies machte für ihn keinen wirklichen Unterschied. Noch nie hatte er ein Opfer mit Magie getötet oder seine Magie auf seinen Streitfügen wirklich in solchem Ausmaß verwendet. Es war für ihn eben einfach nur eine Art Spiel, in wie weit wäre man der Finsternis widerstandsfähig und in wie weit konnte man sich auch dessen Sekundäreffekt entziehen? Aber, dass Valerian wirklich einen magischen Trumpf wie den Blumenzauber so derart offensichtlich einsetzte, dass er viel zu einfach zu umgehen oder abzublocken war, musste zwangsweise bedeuten, dass es damit noch viel mehr auf sich haben musste, als er es auf den ersten Blick wirklich glauben machen wollte. Denn, wollte man einmal ehrlich sein, Valerian war letztendlich immer ein jemand, der seine Opfer in der direkten Konfrontation tötete, seine Magie nutzte er nur für unterstützende Zwecke. Das er damit herausfand, über was für eine Magie seine Gegenspieler verfügten, spielte ihm mehr als nur in die Karten, denn, genau das war sein taktischer Kniff. Seine eigene Magie als Bauernopfer verwenden, sodass der gegenspieler dazu gezwungen war, diese abzublocken und einen Teil seiner Fähigkeiten preis zu geben. Valerian selbst wusste, die Defensive war im Moment die einzige Option, die vorherrschen könnte, solange der Blütenregen aktiv war. Das bedeutete aber auch, so lange die Defensive vorherrschte, hatte der Gegenspieler Zeit, sich vorzubereiten und nachzudenken. Das wiederum bedeutete aber auch, Gin hätte bereits erahnen müssen, dass sich auch Valerian diesem durchaus im Klaren war.

So war es jetzt auch ein Ende mit diesen einfachen und langweiligen Spielereien. Der Salazar war nie ein Typ, der sich großartig auf sein Mana verließ, er setzte immer viel eher auf seine eigenen, körperlichen Fähigkeiten. Er sollte eine gute Show bieten, damit der Runenritter sterben konnte? Kein Problem. Nun war es also endlich so weit. Sein Blick ging in Richtung Boden, er begann zu grinsen und zeigte, warum man ihn auch als den Schrecken dieser Cove bezeichnete. Die herabfallenden Blüten in diesem Regen, sein Antlitz und die Kombination mit seinem immer aktiven Passivzauber der Dark Cognition, welche Ängste und negative Emotionen deutlich hervortreten ließ, machte einmal mehr deutlich, was für eine Person er war. Vielleicht konnte sich Gin der Wirkung der Dark Cognition entziehen oder würde dieser Angst widerstehen können, nicht aber Dorian. Dieser war sowieso so schwach, dass dieser immer aktive Zauber mit Sicherheit bei ihm seine dauerhafte Wirkung nicht verfehlen würde. Caedis hatte seine Aufgabe der Ablenkung erfolgreich ausgeführt, keineswegs hatte der Salazar vor, den Effekt dieser Waffe freizusetzen, er wollte Gin ja nicht verletzen. Nichtsdestotrotz fühlte er sich auch ein wenig gelangweilt, denn er wollte Dorian nun endlich töten. So holte er unter seinem Mantel endlich seine bevorzugte Waffe hervor, sein Schlachtermesser Malignus. Nun also bereitete er sich darauf vor, dem ganzen ein Ende zu machen. Denn während die Gegenseite mit ihrem Schild beschäftigt war, schritt der Mörder nun endlich näher und schlug mit dem Schlachtermesser mehrfach auf das Schild ein. Würde es davon brechen, hätte Valerian sein erstes Ziel erreicht. Aber, Malignus selbst war sein wahres Trumpfass, denn dieses magische Schlachtermesser besaß seine ganz eigene Fähigkeit. So begann es urplötzlich rötlich aufzuleuchten und ein dunkler Qualm begann, von der Klinge auszugehen und sich um die Anwesenden zu verteilen. Was es mit diesem Qualm wohl auf sich hatte? Auffällig war bloß, dass der Salazar kein Wort mehr sprach, sondern lediglich grinste, so bösartig, so überzeugt, so getrieben mit dem Blick auf seine Beute...


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BeitragThema: Re: Whitechapel Cove
Whitechapel Cove EmptySo 13 Feb 2022 - 0:34


Während Gina langsam wieder ein wenig zu Kräften fand und die Wirkung des Finsterniszaubers Stück für Stück von ihr abfiel, blickte sie angespannt zum Grafen der Finsternis, wartete ab, was er noch vor hatte. Der Vampir griff in den Mantel und zog ein anderes Messer heraus, das von einer Art dunklen Aura umgeben wurde. Es war ein gewaltiges Schlachtermesser, angsteinflößend und bedrohlich.
Und dennoch kam er nicht an Ginas Barrierezauber damit vorbei.
Mit einem Mal wich alle Anspannung aus dem Körper der Vampirin und sie legte den Kopf ein wenig schief. Eben noch hatte sie sich auf ein Kräftemessen mit dem Grafen gefreut, hatte gehofft zu entdecken, was ihn zu einem derart gefürchteten Mörder machte. Doch mit anzusehen, wie er mit seinem Hackebeil auf den Schildzauber der Vampirin eindreschte, nahm ihr diese Illusion. Die Auseinandersetzung zwischen den Runenrittern und Valerian war vorbei, das entschied Gina.

Dann atmete sie kurz durch, schloss die Augen und konzentrierte sich. Der Griff um ihre Mordaxt wurde fester, als sie langsam auf Dorian zu schritt. Von Alita, ihrer besten Freundin unter den Fingern Orwynns, hatte Gin gelernt, sich selbst aus ihrem Geist auszusperren. Sich neben sich selbst zu stellen. Vor ihrem inneren Auge sah sie sich dem eigenen Körper entsteigen, distanzierte sich so weit es irgend ging von dem untoten Leib, der gerade durch die Whitechapel Cove schritt. Gin redete sich ein, dass ihr Geist und ihr Körper zweierlei verschiedene Entitäten waren, und dass ihr Körper handeln konnte, ohne dass es ihre Seele belasten musste. Und so war sie sich selbst so fremd wie irgend möglich, als sie hinter den verwundeten Runenritter trat und ihm die schmale Klinge auf der Rückseite des Axtblattes an den Hals legte. Es waren auch nicht ihre Augen, die zum Schwertkämpfer hinab blickten, als dieser überrascht den Kopf in Ginas Richtung drehte. Und es war nicht ihre Hand, die mit einem schnellen Ruck durch Haut und Fleisch, Muskeln und Sehnen schnitt. Es waren nicht Gins Ohren, die ein schreckliches Gurgeln wahrnahmen. Und es konnte keinesfalls Gins Herz sein, das schrecklich schmerzte, als wäre es von glühenden Pfählen durchbohrt worden. Das hatte sie nämlich verloren.

Die Farce ist vorbei, Graf…, meinte die Mörderin und zwang ihren Blick vom Körper des Kameraden hin zum Grafen der Nacht. Dem Schildzauber würde bald die Magie ausgehen, dan würde er von alleine in sich zusammenfallen. Doch die Vampirin schritt darum herum. So musste sie Dorian nicht mehr anblicken, sie hatte ihn nämlich hinter sich gelassen. Mit einigen wirbelnden Bewegungen ließ sie die Mordaxt durch die Luft sausen, bevor sie damit endete, die Stangenwaffe über die eigene Schulter zu legen.
Ihre Haltung signalisierte dem Grafen hoffentlich, dass sie nun nicht mehr kämpfen wollte. Teil eins erfüllt. Du und ich sind die einzigen Überle… Kurz stockte die Vampirin. ..die einzigen, die übrig sind. Das war der erste Part der Abmachung gewesen, die Valerian und Gina am Anfang dieses Gemetzels getroffen hatten. Jetzt wolltest du reden. Aber…
Natürlich gab es ein Aber. Es war für die Schwarzhaarige von existenzieller Wichtigkeit, dass Valerian verstand, wo sein Platz und wo Ginas Platz war. Er war nicht in der Position, sie herum zu kommandieren. Das konnte nur einer. ...bevor wir dazu kommen, hilf mir auf die Sprünge. Warum sollte ich dich nicht ebenfalls töten? Du bist ein Zeuge. Du kannst mir gefährlich sein. Das war eine Frage, die Gina beantwortet haben musste. Es brannte die Vampirin schon seit dem kurzen Wortaustausch mit dem Grafen danach, zu erfahren, was er ihr zu bieten hatte. Warum war er so erpicht auf ein Gespräch mit der Schwarzhaarigen aus? Warum nahm er all das auf sich, um ein paar Worte mit der Vampirin zu wechseln. Was bringst du mir? Die Vampirin hatte kein Problem damit, direkt zu werden. Die beiden Untoten hatten gerade ein schreckliches Blutbad angerichtet, es war also nicht die Zeit, um seine Worte und Intentionen hinter beschönigenden Formulierungen zu verstecken. Nein, das hier war alles andere außer Smalltalk.
Als Gina sich und Valerian diese letzte Frage stellte, begann ihr Sichtfeld plötzlich, Blau zu leuchten wie das Neonblau ihrer Augen. Valerian sah diese ein wenig erglühen, doch für Gin war es so, als wäre die ganze Welt in ein helles Blau gebadet. Sie hatte dieses Kribbeln in den Augen bisher nur einmal verspürt. Und wie letztes Mal hatte Gin auch dieses Mal ein dringendes Anliegen auf dem Herzen. Zeig’ mir deinen Wert, Valerian! Als sie den Gesprächspartner fixierte, konnte sie einen Teil ihres Manas fließen spüren. Die Bleiche wusste nicht so recht, was eben geschehen war - ihre Vampiric Eyes setzte die Mazziotta gerade mehr unterbewusst ein - doch sie merkte sich, wie es sich angefühlt hatte.

Nun musste sie auf die Antwort des Grafen warten. Würde er ihrer Aufforderung nachkommen? Hatte er etwas zu erzählen oder konnte er Gina etwas zeigen, das beeindruckend genug war, dass die Vampirin sich seiner annahm? Wie würde der Graf die Gefahr, die er lebendig auf freiem Fuße für Gina war, wieder aufwiegen wollen? Vermutlich war es die finstere Aura des Vampirs, der dafür sorgte, dass Gina die Gefahr sah, die von Valerian ausging - nicht nur für ihr Unleben sondern vor allem für ihre Mission. Sie misstraute ihm. Die Lebendtote hatte es dem Serienmörder sehr deutlich gemacht, dass sie von seinem endgültigen Tod eigentlich nur profitieren würde.

Und Gina hatte weder Scheu noch Skrupel, den Kampf wieder zu eröffnen, wenn Valerian ihr keinen Grund liefern konnte.

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BeitragThema: Re: Whitechapel Cove
Whitechapel Cove EmptySo 27 Feb 2022 - 22:04


Du wolltest reden., sprach Gina leise zum Grafen, schüttelte dabei aber den Kopf. Die letzten Minuten hatten ihr gezeigt, dass Valerian ihre Zeit nicht wert war. Dennoch wollte Gina die kleine Abmachung des Grafen nicht brechen - auch wenn ihre Vorstellung von “Gespräch” sich vermutlich nicht ganz mit dem decken würden, was der Graf sich erhofft hatte. Also reden wir Klartext. Langsam zog die Vampirin sich zu ihrem gefallenen Kameraden zurück. Du weißt, wem ich diene. Ich bin hier als Teil einer langfristig geplanten Operation. Verlierst du ein Wort über das, was hier heute Abend passiert ist, bringst du monatelange Planung deiner Ranghöheren in Gefahr. Und glaub mir, wenn du das hier ruinierst, dann wird mein Herr dein geringstes Problem sein. Mit funkelnden Augen blickte sie den Herren der Whitechapel Cove an, dann griff sie den leblosen Leib von Dorian und hob ihn sich über die Schulter. Ein Messer von einem der erschlagenen Banditen hob sie auch auf. Ich werd’ dich hier nicht weiter behelligen, Valerian Salazar. Stich weiter Penner und Nutten und Verbündete ab, ist mir egal. Das war der Deal, den der Salazar bekam. Gehabet Euch wohl, Graf.


Das Gewicht des leblosen Dorian auf ihren Schultern wog schwer auf Gina. Sie brauchte eine gute Geschichte, warum er gestorben ist. Die beide hatten den Rand der Cove schon fast erreicht, da nahm Gina sich ein Herz (haha) und drückte sich das Messer gegen die Bauchdecke. Es würde gefährlich werden. Es würde darauf ankommen, dass man sie rechtzeitig fand. Vielleicht würde sie sterben. Aber tot bin ich ja ohnehin…, redete sie sich zu. Dann schob sie sich das Messer in den Bauch. Kalter Schmerz erfüllte ihren Körper und raubte ihr den Atem. Ihr Sichtfeld verschwamm rot, als einige blutige Tränen ihr die Augen füllten. Sie zwang sich noch einige Schritte weiter, bis ihr die Füße unter dem Leib wegklappten und sie unter der Last ihres toten Kameraden zusammenbrach. Du hast Schneid, Kind…, hallten die Worte von Andras in ihrer Seele wieder, dann umfing Gina Schwärze und Kälte. Sie hatte den Tod schon einmal Kommen gespürt.


Ein Rekrut der Rune Knights hielt Gina einen schwarzen Schirm, der ihr ein wenig Schatten spendete. Sie selbst saß im Rollstuhl. Zwar konnte sie etwas gehen und die Ärzte meinten, sie würde keine schlimmeren und permanenten Schäden von dem Angriff mit sich ziehen, doch Gina war schwach. So schwach, dass sie es kaum einige Minuten selbst auf den Beinen aushielt. Darum saß sie.
Gina wusste, dass ihre Kraftlosigkeit nicht vom Stich in den Bauch kam. Nein, es war die Aussicht auf das, was nun folgen würde, was ihr in den letzten Tagen die Luft aus den Lungen gesogen hatte. Hinter roten Sonnenbrillengläsern heraus blickten die Vampiraugen in zwei tränenerfüllte Kinderaugen. Es… tut mir leid…, sprach Gina mit brüchiger Stimme. Dabei blickte sie erst zur Tochter und dann zur Frau Dorians. Ich hab’ ihn nicht retten können… Es war die Wahrheit. Er war tapfer und er hat mich beschützt und gerettet. Vermutlich hätte er es alleine geschafft… Aber ich war schwach… Es tat weh. Es tat ehrlich weh. Als Gina Dorian die Spitze ihrer Mordaxt gerammt hatte, war das nicht im Eifer des Gefechtes gewesen. Es war kaltblütiger Mord gewesen, um die eigene Haut zu retten. Gina hatte sich verschlossen gehabt, hatte sich selbst in den Hintergrund gedrängt gehabt und sich von ihrem Handeln distanziert.
Jetzt konnte sie das nicht mehr. Jetzt wurde sie mit den Folgen ihres Handelns konfrontiert und es brach über ihr ein wie ein Sturm. Zitternd hob sie das Katana Jyuuzumaru der Frau und der Tochter entgegen. Das…hab’ ich retten können… zusammen mit… …der Leiche. Die Worte blieben ihr im Halse stecken, als sie mit den Tränen kämpfte.
Die Frau lehnte sich herab, schloss die Arme um Ginas Hals und drückte sie. Es ist nicht Eure Schuld…, sprach sie der Vampirin zu und diese schüttelte den Kopf. Die Frau wollte ihr Mut zureden, doch sie machte es schlimmer. Gina drückte die Frau ein wenig von ihr weg, hob ihr Jyuuzumaru entgegen. Das… als Andenken… Sie bekam keine ganzen Sätze mehr zusammen. Die Frau schüttelte den Kopf. Das ist das Schwert eines Runenritters. Behalte es. Mach meinem Mann alle Ehre. Gina wusste nicht, ob sie das konnte.



Schwärze, unendlich. Nur der Boden war aus einem nimmer Endenden Meer aus Blut bedeckt. Gin wusste, wo sie war. Du bist aufgewühlt., sprach der Eulendämon zu seiner Beschwörerin. Nur, weil du jemanden getötet hast? Er blickte sie verächtlich an. Du bist schwach, Kind. So schnell konnte sich die Meinung ändern. Bedrohlich baute sich Andras über Gina auf. Nein. Ihr Wort war einschneidend und entgültig wie die Axt eines Henkers. Ich bin aufgewühlt, weil ich jemanden getötet habe, den ich nicht töten wollte. Gina machte einen Schritt auf Andras zu. Weil ich jemanden getötet habe, nicht für mich, sondern für jemand anderen. Nun war sie es, die sich vor dem Dämonen aufbaute und auf Augenhöhe kam. Das wird nicht mehr vorkommen.

Das Schwarz und Rot verblasste, Gina war wieder auf dem Weg in Richtung des Runenritter-Hauptquariers. Der nette Rekrut schob sie. Der getrübte Blick der Runenritterin senkte sich auf das Katana in ihren Händen. Langsam schob die Vampirin das Schwert einige Zentimeter aus der Saya, blickte in die glänzend polierte Klinge. Was machst du mit dem Ding?, fragte Andras Gina in ihrem Kopf. Behalten. Sie öffnete eine Handfläche und ließ daraus ein kleines Portal erscheinen, in die sie das Katana der länge nach hineinlegte. Du weißt, dass ich es hasse, wenn du andere Waffen hast. Die ist nicht zum Kämpfen. Wofür dann? Als Beweis für einen Schwur. Gina würde niemanden mehr töten, wenn es nicht ihre eigene Entscheidung war.

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BeitragThema: Re: Whitechapel Cove
Whitechapel Cove EmptyMi 9 März 2022 - 20:32



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01 Düster war dieser Ort, diese Gasse fernab von dem Trubel der Hauptstraßen von Crocus, weit weg von den schönen, tollen Stadtleben, dem Krach der Touristen und dem ach so tollen Schein der Sicherheit, den die Rune Knights brachten, hier in den finsteren Gassen der Stadt Crocus herrschten andere Gesetzte, andere Leute hatten hier das sagen, die Ritter in Blau, mit ihren glänzenden Rüstungen, die mieden diesen Ort so wie die Ratte dem Rattenfänger. Hier herrschte das Gesetzt des Stärkeren, wer hier hin kam, musste damit rechnen, das er von irgendetwas zwischen einem Kleinkriminellen oder einem Mörder überfallen, ausgeraubt, vergewaltigt oder gar ermordet zu werden, hier in der Cove, hier war einfach alles anders. Raziel hasste diesen Ort, er mied ihn, mochte es nicht sich zwischen solchen niederen Wesen zu bewegen, er mochte es nicht, wie ihren Augen auf ihm klebten, mochte es nicht, das viele von ihm abschätzen, ob es sich lohnte ihn anzugreifen, ihn zu überfallen, doch ein Vorteil hatte der Mann, er war ziemlich groß, schüchterte die meisten Menschen einfach ein, seine langen, schwarzen Hörner und die giftig, grünen Augen taten ihren Rest. Normalerweise war der Mann hier um die Probleme seines Herren zu beseitigen, sich um die Leichen zu kümmern, die Valerian immer hinter lies, die dreckigen Reste seiner Mörderpartys zu entfernen war seine Aufgabe, doch an diesem Tage war alles anders, seinen Meister suchte er, weil er ihm etwas zeigen wollte, etwas oder besser gesagt jemanden, jemanden den er in einer Bar kennen lernte, den er mit in die Gilde nahm und dafür sorgte, das diese Person ein Dach über den Kopf bekam, jemand den er gerne seinem Herren vorstellen wollte, dies aber bisher nicht schaffte, da Valerian, der wandernde Vampir nun einmal das tat, was er am besten konnte, durch die Weltgeschichte flanieren und auf seinen Weg eine blutige Spur hinter lies, die selbst ein blinder folgen konnte, dem man beide Arme und Beine amputierte. Máirín lautete der Name der Person, eine bildhübsche Dame, rotviolette Haare und feurig orangene Seelenspiegel, eigentlich viel zu gut für eine Gilde wie die, die der alte Wendigo angehörte, wäre da nicht ihr kleines, aber feines Geheimnis, denn die Dame, so hübsch wie sie ist, so gefährlich ist sie auch, im nichts steht sie dem Wendigo nach, ist sie doch wie er nichts anderen als eine Personifikation der Rache, eine Untote, eine Daeva. Raziel wusste nicht viel über ihr Volk, aber im Grunde genommen entstanden Daeva ähnlich wie die Wendigo, beides waren Völker voller Rache, beides waren Wesen, die im Grunde genommen für nichts anderes lebten, was der unterschied der Völker war? Raziel wusste es nicht, kurz schüttelte er seinen Kopf um sich aus den Gedanken zu befreien und schaute sich dann um, Valerian musste hier sein, zumindest sollte er das, wenn er so lange nicht in der Gilde war und auch nicht in seiner Burg war, dann war er in dieser Gasse zu finden, suchte nach Opfern die er jagen und foltern konnte, zeigte so seine Dominanz gegenüber den schwächeren Kriminellen. „Du bist stark Mái, aber dennoch wäre es besser, wenn du in meiner nähe bleibst, das hier, das sind wilde Tiere, die einen schneller auf die Pelle rücken, als man schauen kann.“ Nicht das er Probleme hätte, die menschlichen Pestbeulen los zu werden, aber anders als sein Herr mochte Raziel es nicht unnötiges Blut zu vergießen, er kämpfte und tötete, wenn es nötig war und tat es nicht, wenn man darauf verzichten konnte. „Valerian sollte hier sein. Er ist vor gut einer Woche losgezogen. In der Manor war er nicht, bei mir Zuhause auch nicht. Damit sollte dies der letzte Ort sein, an dem er ist. Die Cove ist sein Jagdgebiet. Hier saugt er Blut, hier lebt er seine Gelüste aus. Der Vampir Lord, der ist der Herr dieser Gasse, auch wenn die blauen Ritter gerne etwas dagegen tun würden.“ Raziel sprach, wie er es hier und da einfach tat, doch das hatte Gründe, denn wenn Valerian in der Nähe war, würde er wohl auftauchen, liebte er doch die Lobreden seines Untergebenen. „Aber offen gesagt, meine Liebe. Ich mag diesen Ort nicht. Er ist unter der würde von uns, von Valerian, zu schmuddelig ist es hier, zu viel menschlicher Müll ist hier unterwegs. Aber egal, es ist wichtig, das du Valerian kennen lernst.“ Noch einmal schüttelte er seinen Kopf kurz, verschränkte dann seine Arme vor der Brust und schaute sich noch einmal um, mehr als die hungrigen Augen des menschlichen Abfalls konnte er jedoch nicht sehen, doch die Cove, die hatte viele Sackgassen, irgendwo war der Vampir Lord, doch wo? Das war die Frage. „Lass uns weitergehen.“ Kurz wartete er, lief dann jedoch langsam weiter.


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BeitragThema: Re: Whitechapel Cove
Whitechapel Cove EmptyMi 9 März 2022 - 21:46



Máirín Sarnai Visha Viziato

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Finsternis lag in der Luft. Hier und da leuchteten vereinzelt ein paar Lampen oder Leuchten, tauchten die sonst düsteren Gassen in ein schwaches Licht. Zahlreiche Läden zogen sich entlang der Gassen, vereinzelt standen ein paar Personen auf dem Bürgersteig und hin und wieder fuhr ein eher dunkler und unheimlicher Wagen durch die Straße. Hier tummelten sich Drogendealer, Schwarzmarkthandel und Prostituierte und weitere finstere Gestalten. Dieser Ort war das perfekte Gegenteil zu den sonst eher schönen Stadtteilen der Hauptstadt. Wo es Licht gab, gab es auch immer Finsternis und Dunkelheit. Diese Straße, war das perfekte Paradebeispiel. Máirín musste nicht sonderlich viel über die Stadt oder diese Straße wissen um zu erkennen, dass es hier gefährlich war. Hier trieben sich für gewöhnlich nur Wesen herum, welche in die Kriminalitäten hier verwickelt waren. Oder ein paar verirrte Seelen, an denen sich Räuber, Mörder oder Vergewaltiger gerne zu schaffen machten.
Ein wohltuendes Gefühl rauschte durch ihre Adern. Es berauschte sie fast wieder hier zu sein. Und ja, wieder. Hier hatte sie Arbeit gesucht, nachdem sie aus Bosco nach Fiore gekommen war. Zahlreiche Arbeiten hatte sie erledigt. Viele davon waren eher weniger seriös und gefährlich gewesen, aber dies hatte die Daeva kaum gestört. Wichtig war für sie nur gewesen einen Unterschlupf und ein wenig Geld zu kriegen. Außerdem waren Kriminelle stets gute Kontakte, wenn man etwas herausfinden oder jemanden finden wollte. Sie war es bereits gewohnt gewesen Drecksarbeit zu erledigen, das Eigentum oder Spielzeug anderer zu sein, weshalb es leicht für sie gewesen war, hier eine Arbeit zu bekommen und mit der Arbeit und den entsprechenden Umständen klar zu kommen. Wäre nicht der gutaussehende Mann, mit dem sie nun wieder in diesen Gassen verkehrte, würde sie sicherlich immer noch hier arbeiten. Eines Abends war er in eine Bar gekommen in der sie als Stripperin/Tänzerin gearbeitet hatte. Irgendwas an ihm hatte sie fasziniert, weshalb sie sich letzten Endes auch darauf eingelassen hatte, mit ihm zu gehen und seiner Gilde beizutreten. Er hatte ziemlich viel Wert darauf gelegt sie aus diesem Schandfleck der Stadt herauszubekommen, weshalb es die Untote nun ein wenig wunderte, dass er sie wieder hier hin brachte.
So gingen sie nun also wieder durch die verdreckten Gassen, spürten den Blick von Personen auf sich, welche eindeutig schlechte Absichten hatten. Die einen überlegten vermutlich, ob es sich lohnen würde einen von ihnen oder gar beide von ihnen anzugreifen und auszurauben. Oder einfach nur so. Oder weil sie einen von ihn für ihre sexuellen Triebe missbrauchen wollten. Wer wusste das schon? Máirín widmete den Fremden keine Aufmerksamkeit sondern hielt sich relativ eng an Raziel. Ihr Blick glitt über den hochgewachsenen Mann, welcher sich recht schnell als Wendigo und somit ebenfalls als Untoter herausgestellt hatte. Erst war die Daeva irritiert gewesen, hatte sie zuvor noch nichts von Wendigos gehört. Allerdings hatte sich diese Verwunderung schnell in Erleichterung und Freude umgewandelt, war sie schließlich froh drum, jemanden zu haben, der das gleiche Schicksal teilte. Was widerrum nicht bedeuten sollte, dass sie vor hatte Raziel an sich heran zu lassen. Nein.
Raziel erhob die Stimme und wies die Untote darauf hin, dass sie zwar stark sei, aber es besser wäre, wenn sie in seiner Nähe bleiben solle, da viele der Wesen hier wie wilde Tiere waren und einem gerne auf die Pelle rückten. Ein schelmisches Grinsen legte sich auf ihre vollen Lippen, während sie zu Raziel hochblickte, neben ihm hergehend. "Ich hab hier gearbeitet... Ich kenne diese "wilden Tiere" also sehr gut...", sagte sie und ihr Grinsen wurde etwas breiter und sie stellte sich vor dem Schwarzhaarigen hin. "Aber mir imponiert es, dass du dich um mein Wohlbefinden sorgst und ein Auge auf mich hast...", sagte sie und blickte ihm in die Augen. Dann sprach Raziel auch schon weiter, erklärte das Valerian hier sein sollte. Er meinte, dass er vor etwa einer Woche losgezogen war und da er weder bei sich noch bei ihm zuhause war vermutete er das er hier war. Der Wendigo erklärte ihr, dass Cove sein Jagdgebiet und sowas wie der Herr dieser Gasse war. Aufmerksam aber auch nachdenklich legte die Viziato den Kopf schief und ließ ihren Blick über die breiten Schultern und den Oberkörper des Mannes vor ihr schweifen. "Es ist echt komisch weißt du... Ich kannte Mal jemanden, der hieß auch Valerian...", murmelte sie und ihre Stimme wurde zum Ende hin immer leiser, strich über den dunklen Stoff seiner Kleidung, hinab zu dem Gürtel, den Raziel um seinen Bauch gebunden hatte. "Aber das ist schon lange her.", sagte sie nun wieder lauter und auch fester. Sie nahm ihre Hand von Raziel, schnappte sich seine große Hand und zog ihn ein wenig hinter sich her - versuchte es zumindest. Sie drehte ihm bewusst den Rücken zu, atmete einmal tief durch und ließ ihren orangenen Blick durch die Gasse wandern. Vergiss ihn doch einfach. Er ist Tod und er wird nicht zurück kommen., sprach sie sich in Gedanken zu, während sie Raziels Hand immer noch festhaltend die Straße entlang ging. Irgendwann meinte der Wendigo, dass er Cove nicht mochte, da es unter ihrer Würde war und viel zu viel menschlicher Müll sein Unwesen trieb. Dennoch war es ihm wichtig, dass sie diesen Valerian kennenlernte. Sie blieb stehen, wandte sich wieder zu Raziel und ließ seine Hand los. "Wieso eigentlich?", fragte sie nun, musterte Raziel eindringlich.
Kurze Zeit später forderte der Wendigo sie auf, weiter zu gehen, tat dies und Mái folgte ihm und vergrub die Hände in den Taschen ihrer Hose. Sie wandte den Blick nachdenklich auf den Boden, trat einen kleinen Stein weg und merkte nicht, wie sie Raziel bald schon überholt hatte. Genauso wenig merkte sie nicht, dass vor ihr eine große männliche Gestalt stand und rannte geradewegs in diese hinein. Für einen Augenblick war die Daeva irritiert, ehe sie ihren Blick langsam nach oben, in das Gesicht des Mannes richtete.

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BeitragThema: Re: Whitechapel Cove
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Es war ein schönes Gefühl, wieder einmal auf der Jagd zu sein, nach so langer Zeit. Endlich wieder in der Whitechapel Cove zu sein, endlich wieder das Wohnzimmer des Wahnsinnigen, endlich wieder das Wohnzimmer des Serienmörders. Hier in dieser Cove konnte Valerian sich selbst völlig außer Acht lassen, denn hier in seinem Wohnzimmer, an diesem Ort, konnte er die bestie sein, die in ihm wohnte, die immer in ihm gewesen ist, seit dem Zeitpunkt seiner Ermordung und seit dem Zeitpunkt seiner Wiederauferstehung als Vampir. Hier an diesem Ort hatte jeder wirklichen Respekt vor ihm, der ihm begegnete, hier ging ihm entweder jeder aus dem Weg, oder man versuchte ihn entsprechend respektvoll zu behandeln, sodass man ihm keinen Grund gab, seine Aufmerksamkeit zu erlangen. Ja, der Respekt, dem man dem Vampir entgegen brachte war wirklich groß, er war sogar so groß, dass es fast schon ungesund war, solch eine Furcht vor ihm zu haben, aber das war auch genau das, was er so genoss an dieser Cove. Es war schon ungewöhnlich, dass er sich hier bereits seit einer Woche aufhielt, allerdings war er der Beherrscher der Cove, was auch bedeutete, dass er hier die Rohstoffe des Ertrages der verschiedenen Einrichtungen von Bars, Rotlichtambieten oder ähnlichem zu sich nahm, um ihnen damit zu gewähren, an diesem Ort zu verweilen. Ja, Valerian war hier so etwas wie der Schutzgelderpresser. Die Inhaber dieser Ortschaften zahlten dafür, dass er sie in Ruhe lies, dafür hatten sie aber auch ein sorgenfreies Leben, da dieser Bereich als gesetzlose Zone galt und die Runenritter selbst nur sehr sporadisch und selten an diesen Ort kamen. Deswegen konnte der Vampirlord hier auch unbehelligt ein und ausgehen, er konnte sich hier zeigen und sogar hin und wieder mit anderen Kleinkriminellen und Verbrechern ins Wort kommen, weil sie sich hier gegenseitig akzeptierten. Sie waren zwar alles Raubtiere, aber niemand wagte es sich, den Status des Alpha bei dem Salazar in Frage zu stellen.

So war Valerian in seiner Form als Jäger heute weniger aktiv, sondern viel eher damit beschäftigt, den verschiedenen Ortschaften einen Besuch abzustatten. Die Cove war ja berüchtigt für ihre Helereigeschäfte, für den Handel mit entsprechenden Substanzen, mit verbotenen Stoffen, aber natürlich auch für ihre Morde oder aber auch ihre Vergewaltigungen. Sie war echt kein leichter Ort für niemanden, man musste sich hier einen entsprechenden Namen machen, um überhaupt ernst genommen zu werden oder aber man musste sich damit legitimieren, dass man zur Gefolgschaft vom Salazar gehörte, denn ab dann hatte man hier sowieso leichtes Spiel. Wie jedes Mal verbarg sich der Vampirlord in den Schatten, um Besucher oder Passanten zu belauschen und zu schauen, ob sie potenzielle Opfer für später abgeben würden. Selbst bei seiner heutigen Ruhephase war er nie abgeneigt, zwischenzeitlich noch jemanden zu ermorden, auch wenn er selbst nicht mehr aktiv diesen Drang danach verspürte. Er setzte dieses jetzt eigentlich nur noch als Hobby um und nicht mehr aufgrund von Traumabewältigung. Dahingehend hatte sich der Vampirlord gewandelt, deswegen war er auch von einer absoluten Killermaschine zum charismatischen Lord der Vampire geworden.

Der untote Finsternismagier, Angehöriger der Vampire stand also da, als er die Stimme seines Untergebenen Raziel hörte und dieser auch lauschte. Es war schon eine interessante Sache, augenscheinlich hatte er jemanden bei sich und suchte nach seinem Meister, ganz so, als wollte er ihm jemanden zeigen oder sogar vorstellen. Es war auch auf jeden Fall nichts schlechtes, kannte Raziel ja seine aktiellen Pläne und genau das war etwas, was sich als deutlich vorteilhafter herausstellen würde, wenn der Wendigo weiter so machte wie bisher. Es war eben doch sehr gut, eine solche rechte Hand zu haben, auf die man sich auch verlassen konnte. Auch, wenn man ihn noch nicht hören konnte, ertöhnte seine Stimme aus der Dunkelheit. "Immer wieder beeindruckend, wie sehr gut die Cove kennst und wie du mich zu kennen scheinst, Raziel. Doch mein Wohnzimmer kann nicht unter meiner Würde sein, schließlich bin ich ihr absoluter Herrscher. Warum suchst du mich, meine rechte Hand? Gibt es irgendetwas wichtiges, was keinen Aufschub erdulden kann?" Der Vampir war zumindest nicht mehr ganz so aggressiv bösartig wie früher, seine Antwort hingegen war der eines Lordes würdig. Die Augen des Vampirs erblickten dann, als er sie sah, noch eine Gestalt bei seiner rechten Hand. Er nutzte eine Abkürzung, um vor die beiden auf die Straße zu kommen, um ihren Weg zu kreuzen. Es war doch interessant zu sehen, wie Raziel darauf reagieren würde. Denn da stand er nun, ganz wie der Wendigo ihn kannte, in seiner Lordkleidung, die Haare wieder zum Pferdeschwanz gebunden. Ein untypisches Aussehen für einen Besuch in der Cove, aber durchaus bewusst gewählt. "Also, Raz? Was gibt es so dringliches, dass du mich hier aufsuchst? Es beeindruckt mich aber, dass du genau weißt, wo man mich antrifft." Sprach der Beherrscher der Cove mit spürbar freundlicherem Stimmton, als ihm dann auch schon plötzlich ein Widerstand gegen den Körper jagte. Eine junge Frau lief förmlich in ihn hinein und er blickte ihr ins Gesicht. Aber als er ihr ins Gesicht blickte, staunte der Vampir nicht schlecht. Leicht öffnete sich sein Mund und seine Vampirzähne ragten sichtbar heraus. War das wirklich, war das tatsächlich? Aber, das konnte doch kaum möglich sein? War das wirklich Máirín, mit welcher er vor Jahren im Waisenhaus unzertrennlich gewesen war? Die für ihn eine sehr enge Freundin und ganz besondere Person gewesen war? Das war doch unfassbar, wie lange hatten sie sich jetzt nicht gesehen? Der Salazar zögerte, aber dann legte er doch die Hand an, naja, zumindest seinen Zeige- und Mittelfinger, welcher er mit den Kuppen sanft unter das Kinn der Dame legte, die gerade in ihn hineingelaufen war. Noch immer blickte er ungläubisch einher, als er das Kinn mit seinen Fingern leicht in die Höhe führte, sodass sie sich einander besser anblicken konnten. "Mai? Bist du es wirklich? Bist das tatsächlich du? Wie lange habe ich dich jetzt nicht mehr wieder gesehen? Seitdem ich das Waisenhaus verlassen hatte schon nicht mehr. Sag, bist du es wirklich?" Noch immer war der Vampir völlig perplex, schließlich hatte er Mai die ganzen Jahre nicht einmal vergessen. Sie hatten ja zwischenzeitlich einander sogar Briefe geschrieben. Ob es wohl ein Schock für sie sein würde, dass es sich bei ihm nun um einen Vampir handeln würde? Letztendlich war der Salazar aber deutlich sichtbar verwundert darüber, dass dies hier geschah. Das Schicksal war doch verworrener als zunächst angenommen. Auch, wenn der Vampir daran dachte, dass sein eigenes Schicksal mit seinem eigenen Tod keine Rolle mehr spielen würde, hatte er sich da wohl doch deutlich getäuscht. Aber wie hoch war bitte die Wahrscheinlichkeit, dass Mairin auf Raziel treffen würde, der auch noch zu Valerian gehörte und der sie auch noch zu ihm bringen würde. Es war eine unglaubliche Situation. Noch immer hafteten seine beiden Fingerkuppen unter dem Kinn der jungen Daeva, während ihre Seelenspiegel sich weiterhin direkt trafen, der Salazar begann sich gerade darüber zu freuen, jemanden ganz besonderes wiedergetroffen zu haben.


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BeitragThema: Re: Whitechapel Cove
Whitechapel Cove EmptyDo 10 März 2022 - 14:33



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02 „Selbst wenn du hier gearbeitet hast, solltest du aufpassen. Ich hab von der Person, für die ich gearbeitet habe, einen Pfeil ins Herz bekommen, weil ich nicht aufgepasst habe. Selbst wenn man meint, man kennt einen Ort, einen Menschen, oder viele Menschen, so sollte man immer aufpassen, ein Dolch im Rücken ist ziemlich unangenehm meine Liebe.“ - Ruhig war die Tonlage des Wendigo, er meinte es nicht böse mit der Dame, aber dennoch, man sollte immer seine Augen aufhalten, man wusste nie, wann etwas unerwartetes passieren würde und auch wenn man einen Ort kannte, dort Arbeitete und die Menschen lesen konnte, so konnte immer etwas passieren, nie wusste man, wann jemand einem ans Leder wollte, niemals sollte man meinen, das einem nichts passieren konnte, niemals sollte man seine Deckung fallen lassen und sich zu sehr entspannen, denn das war der Fehler, der dem Mann das Leben kostete, ihn zu dem machte, was er Heute war, ein Untoter mit dem Gelüsten nach menschlichen Fleisch, Instinkte die er jede Sekunde seines untoten Lebens unterdrücken musste, er hasste es, er hasste den Hunger, der ihn Plagte, den Hunger den er nicht immer verstecken konnte, er hasste es im Grunde genommen für alle Ewigkeit so sein zu müssen, doch was wollte er machen, es war nun einmal so. Versunken in Gedanken schüttelte der Gehörnte kurz seinen Kopf, war er es doch gerade der, der nicht aufpasste, denn seine Begleiterin, die war eine ganze Ecke vor gelaufen, während er in er in Erinnerungen schwelgte und langsam vor sich hin lief, die hungrigen Augen um sich hatte er vollkommen ignoriert, wenn sie was wollten, dann sollten sie eben kommen, ihm war es egal, wichtiger war die Sicherheit der Dame, die er Begleitete. „Wieso? Du möchtest in seine Burg ziehen und das geht schlecht, ohne das du ihn kennen lernst. Du willst doch nicht wie ein kleiner Parasit heimlich in den Wänden wohnen, oder? Valerian ist derjenige, der entscheidet, wer in Darkwood Manor leben darf und nicht ich.“ Sollte eigentlich logisch sein, Raziel war letztendlich nur der Untergebene von Valerian, hatte kein Mitspracherecht bei dem, was der Vampir entschied, er hatte zu hören und gut war es, anders war er es nicht gewohnt, seit dem einen Jahr, das der alte Wendigo wieder frei auf der Welt verbrachte war er das Haustier eines Vampirs, erst das der ehemaligen Herrin des Vampir Lords und nun des Lords selber, es nervte manchmal ein wenig, nur das Spielzeug von Blutsaugern zu sein, doch was wollte er machen, seine Freiheit verdankte er den Blutsaugern und demnach musste er auch gehörig sein, zumindest brachte es ihm hier und da eine Mahlzeit, so musste er selber nicht jagen. Egal, wieder schüttelte er seinen Kopf, wieder war er in seinen Gedanken versunken, achtete nicht wirklich darauf was er tat, warum auch immer, das wusste der alte Mann selber nicht wirklich. Ruhig und schweigend folgte er der Daeva, beobachtete die Umgebung, suchte nach seinen Herren, ignorierte den Rest. Wo war der Vampir nur? Wo trieb er sich herum? Diese Fragen konnte er sich sparen, denn Máirín fand Valerian, indem sie in ihn hineinlief, ob das gut war? Wenn sein Herr schlechte Laune hatte, dann hatte der Wendigo jetzt ein Problem, musste er sich zwischen die Daeva und den Vampir stellen, der darüber nicht glücklich sein werden wird, was sollte er nur tun? „Deswegen solltest du aufpassen Mái!“ Kurz seufzte er, machte sich auf den Weg um seiner Begleiterin zu helfen, sie vor dem Lord zu schützen, wenn es notwendig war, würde er auch mit Valerian kämpfen,  auch wenn der Wendigo darauf keine Lust hatte, wusste er doch über die Konsequenzen, die ihn erwarten würden, doch seine Sorgen, die waren vollkommen unbegründet, sein Herr benahm sich anders, als er vermutete hätte, viel mehr stand er da, verwirrt, schaute sich Máirín an, als würde er sie schon kennen, kurz hinter den untoten Pärchen blieb Raziel stehen, verschränkte seine Arme vor der Brust und legte seinen Kopf schief, solch einen Blick hatte er bei dem Vampir noch nicht gesehen, die sonst so kalten, emotionslosen Augen schienen plötzlich viel lebendiger, als würde er sich Freuen. „Das, mein lieber Valerian ist Máirín. Máirín, das ist Valerian Salazar, mein Herr und der Mann, dem die Manor gehört, der Vampir Lord und Herr dieser Gasse.“ Müsste er die beiden Vorstellen? „Eine kurze Frage, es kann nicht sein, das ich euch schon kennt, oder?“ So verwirrt wie der Wendigo war, so verwirrt war auch seine Stimme, wartete er nur darauf, was wohl mit den beiden los war.


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BeitragThema: Re: Whitechapel Cove
Whitechapel Cove EmptyDo 10 März 2022 - 17:43



Máirín Sarnai Visha Viziato

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Post Nr. 2
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Tiefer Schock bebte durch ihren Körper. Zusammen mit einem Gefühl von Vertrautheit, aber auch mit Trauer. Sie glaubte nicht, was hier gerade geschah - im gewissen Maße wollte sie es auch nicht glauben. Wie sollte sie denn auch? Warum sollte sie glauben, dass etwas was ihr vor langer Zeit entrissen wurde doch noch da war? Und nun wieder hier... Hier direkt vor ihr. Ganz nah bei ihr?
Ehrlich hatte sie auf Raziel bemühten Versuch, ihr klar zu machen, dass es hier gefährlich war, geantwortet. Sie hatte keine Angst, wenn sie durch die dunklen Gassen dieses Stadteiles schritt. Whitechapel Cove machte ihr keine Angst. Sie hatte Jahrzehnte mit Monstern verbracht. Dagegen war jeder der durch diese Gassen schlich rein gar nichts. Nicht bedrohlich, nicht bedeutsam. Allerdings beharrte der Wendigo darauf, dass es dennoch gefährlich war und sie aufpassen sollte - egal ob sie hier gearbeitet hatte oder nicht. Er erzählte von seiner alten meisterin, vermutlich um sie zu belehren, dass man niemanden vertrauen konnte und immer auf der Hut sein sollte. Einerseits genervt, aber auch amüsiert verdrehte sie ihre orangenen Augen. "Glaub nicht, ich wüsste das nicht...", murmelte sie, war wieder vorran gelaufen. Auf ihre Frage hin, warum Raziel eigentlich darauf bestand, dass sie diesen Valerian kennenlernte meinte dieser nur, dass sie ja schließlich in seiner Burg leben wollte und sie sich deshalb vorher zumindest einmal kennen gelernt haben sollten. Fast schon desinteressiert zuckte die mit den Schultern . "Aber es war deine Idee...", sagte sie knapp, schritt weiter vorran, spürte, dass Raziel ihr folgte. Ehrlich gesagt hätte sie gut auf diesen Kennenlerntreff verzichten können. Für die Daeva wäre es keinesfalls ein Problem oder eine Unannehmlichkeit gewesen, heimlich in der Burg in dem auch Raz hauste zu leben.
So war sie also in Gedanken an ihren damaligen Freund achtlos geradeaus gelaufen. Sie hatte nicht aufgepasst wo sie langlief, noch ob ihr jemand entgegen kam oder ähnliches. So war es also kein Wunder gewesen, als sie in den großen Mann hineinlief. Sein Körper war straff und in dichte lagen an feinstem Stoff gehüllt. Sie hörte wie Raziel seufzend meinte, dass er ihr genau deswegen gesagt habe, sie solle aufpassen. Aber so richtig zuhören tat sie nicht. Nein. Sie war mehr damit beschäftigt gewesen ihren Blick nach oben zu richten und in zwei sehr vertraute, gelbe Iriden zu blicken. Sofort überkam sie eine Welle des Schocks. Wenn sie sich nicht so unter Kontrolle haben würde, wäre ihr sicherlich der Mund aufgeklappt und sie hatte einfach nur nach oben gestarrt. Das kann nicht...
Da wurden ihre Gedanken auch schon von dem Wendigo unterbrochen, welcher hinter ihr stand und begann die beiden einander vorzustellen. Nur war das nicht mehr nötig. Die beiden kannten sich... Kannten sich gut. Vor Schock war es Máirín für eine ganze Weile nicht möglich irgendetwas zu sagen oder zu reagieren, ihre Haltung und ihr Blick waren allerdings dennoch standhaft und selbstsicher. Der majestätisch gekleidete Mann hingegen, öffnete seinen Mund schockiert, was zur Folge hatte, dass sich seine zwei Vampirfänge entblößten. Das kann doch nicht sein?
Sie starrten einander tief in die Augen. Kurze Zeit später umfasste der Lord das Kinn der Daeva mit seinem Zeige- und Mittelfinger und drückte es leicht nach oben, wodurch sie erst recht gezwungen war in seine Augen zu blicken. Seine kalte Haut striff über die ihre und hinterließ eine Gänsehaut. Máirín schluckte, als sie dann auch noch eine vertraute Stimme sprechen hörte. Das kann doch gar nicht sein... War er wirklich er? War dieser Valerian, Vertrauter und Vorgesetzter von Raziel, den sie erst vor kurzem kennengelernt hatte wirklich der gleiche Valerian, welchen sie vor vielen Jahren in einem Waisenhaus von Ost-Fiore kennengelernt hatte? Der Valerian, in den sie sich verliebt und der ihr das Herz herausgerissen hatte? Der, der einfach gegangen und dann getötet worden war? Ihre Vermutungen bestätigten sich um ein weiteres Mal, als Valerian sie fragte, ob sie es wirklich sei. Wie lange es her war, dass sie sich das letzte Mal gesehen hatten, nachdem er das Waisenhaus verlassen hatte. Máiríns Blick war fest nach oben gerichtet und sie spürte den Blick von Valerian, Raziel und ein paar anderen auf sich. Dies war ihr bereits aufgefallen, als sie in ihn hereingestolpert war. Einige der Kriminellen und anderen Personen, welche sich zuvor noch nach Opfern oder Kunden umgeschaut oder mit anderen gesprochen hatten, richteten ihren Blick auf das Trio. Wie Raziel sagte... Er scheint der Herrscher dieser Gasse zu sein.. Demnach war es also nicht sonderlich verwunderte, dass die Neugierde wuchs, an dem was Valerian tat und mit wem er sich umgab. Máirín spürte die Gefühle in ihr hochkochen.
Er war die ganze Zeit hier... War am Leben... Und hat mich in dem Glauben gelassen er sei tot... Zorn flutete ihre Adern, genauso wie der Schmerz der mit einem Mal wieder hochkochte. Zorn darüber, dass er sie einfach im Stich und ihrem Schicksal überlassen hatte. Zorn und Schmerz darüber, dass sie ihm wohl komplett egal gewesen war. Vermutlich hatte er sich in der Zeit, in der sie sich die Augen ausgeweint hatte, weiter mit seiner Vampirfreundin vergnügt. Sie war sich schon damals sicher gewesen, dass die Frau mit der Valerian mitgegangen war seine Möderin gewesen war. Also lag die Vermutung nahe, dass sie auch für seine Verwandlung in einen Vampir verantwortlich war. Die Daeva ballte ihre Hände zu Fäusten, blickte immer noch zu Valerian hoch. Sie spürte, wie die Gefühle sich immer mehr stauten und drohten, sie wie eine gigantische Welle zu überschwemmen und mit sich zu reißen.
Dann kam auch schon eins zum anderen. Mit einem Mal hatte sie sich aus seinem Griff befreit, die Hand erhoben und auf Vales Wange eingeschmettert. Ein lauter Knall ertönte und sie hörte, wie manche der Personen um sie herum erschrocken die Luft anhielten. Doch Mái war es egal. Ihr war es auch egal, ob sie ihm wirklich wehgetan hatte oder nicht. Mit zornigem Ausdruck im Gesicht starrte sie auf die Wange von Valerian, welche von einem ungesunden blassen Ton langsam in ein knalliges rot wechselte. Sie glaubte sogar ihren Handabdruck auf der Wange erkennen zu können, verspürte aber auch nicht den geringsten Hauch von Mitleid. Sie bebte vor Zorn, sagte aber immer noch nichts. Raziels Frage, ob sie sich bereits kannten ignorierte sie geflissentlich. Die Backpfeife dürfte Antwort genug gewesen sein. Denn sicherlich hatte man erkennen können, dass es nicht war, weil Valerian sie angefasst hatte, sondern wegen etwas anderem. Die Daeva biss die Zähne aufeinander. "Ich.hasse.dich.", spie sie zwischen ihren zusammengepressten Kiefern hervor, ihre Stimme triefte vor Hass und Abneigung, welcher sich auch in ihrem Blick wieder fand. Ihr war es egal, ob sie ihn mit ihren Worten verletzte. Es war recht offensichtlich, dass er sich verändert hatte. Außerdem hatte er es verdient und sie würde die Konsequenzen tragen, für das was sie gerade getan hatte. Ihr war nur wichtig, dass er wusste, dass nicht alles gut war. Das sie ihm nicht einfach verzeihen würde.

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Ayra
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BeitragThema: Re: Whitechapel Cove
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- Post II -

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Was war das denn für ein Widersehen? Eines, welches es wirklich in sich hatte. Diese neue Situation war doch keine zwei Sekunden als und schon entflammte die Erinnerung an das frühere Leben im Vampirlord. All das, was ihm früher als noch lebender Mensch so gut getan hatte, was er so genossen hatte, diese zeit, in welcher er wirklich sehr glücklich war, obwohl er mit in einem Waisenhaus leben musste, hatten mit Mairin zu tun. Alles, für ja wirklich alles war sie verantwortlich, selbst dafür, dass er sich immer gut fühlen konnte zu dieser Zeit und ein wirklich tolles Leben im Waisenhaus hatte, selbst wenn er den Anschein machte, als wollte ihn niemand adoptieren. Schon zu Zeiten des Waisenhauses waren die beiden wie ein gewaltiger Schatten, man traf sie immer nur als Duo an, ganz egal in welchem Zusammenhang. Sie machten zusammen Blödsinn, ja in der Tat, immer reichlich viel und waren sich auch nicht zu fein, ihren Waisenkameraden Streiche zu spielen. Aber sie wussten auch, wie sie ihre Energie gemeinsam dafür einsetzen konnten, auch mal etwas Gutes zu tun. Denn selbst, wenn die beiden gemeinsam gerne einmal das Chaos stifteten, hatten sie doch auch ihre Züge, an denen sie sich darum kümmerten, dass alles ihre geregelten Bahnen abging im Waisenhaus. Denn Valerian und Mairin sind sich in Gemeinsamkeit auch nie zu Schade dafür gewesen, auch mal solche Arbeiten wie Tellerwaschdienst oder Zimmerpflege aller Waisenkinder durchzuführen, denn sie hatten auch ihren disziplinierten Gedanken und mitunter endete gerade letztere Aufgabe sehr häufig in einer privaten Kissenschlacht zwischen den Beiden. Das Schöne daran war nur, na gut, das konnte man jetzt auch sehen wie man es wollte, aber der Salazar erinnerte sich sogar noch ganz genau an den Spielstand ihrer letzten Schlacht, welche sie in Gemeinsamkeit ausführten. Immerhin stand es mit 90:89 denkbar knapp, aber dennoch führte Mairin diese Kissenschlachtduelle an. Schließlich hatten sie sich mal geschworen, wenn sie die einhundert erreicht hatten, würden sie sich gegenseitig ihre tiefsten Geheimnisse erzählen und der Gewinner durfte als erstes bestimmen, wie und wo das stattfinden sollte. Ja, ganz genau deswegen war es dem Vampirlord früher auch so wichtig gewesen, unbedingt diese Duellschlacht für sich zu entscheiden. Ihm fehlten damals immerhin nur noch elf Siege zum absoluten Duellsieg, was auch immer sein großes Ziel gewesen ist. Man konnte eines aber mit absoluter Sicherheit und auch mit absoluter Gewissheit festhalten. Der Vampirlord hatte als Heranwachsender immer deutlich Spaß in seinem Leben und der Grund dafür ist Mairin gewesen, diejenige Person, der er hier gerade nach so vielen Jahren wiederbegegnet war und die ihm gerade eine wirklich kräftige Ohrfeige verpasst hatte. Eine Ohrfeige, die es wirklich in sich hatte und den Blick des Salazar nur noch mehr ins Ungewisse trieb. Man konnte sagen, dass er gerade absolut nicht wusste, wohin er mit sich selbst sollte. Er hatte lange gebraucht, um das Trauma seiner eigenen Ermordung zu verarbeiten, er hatte lange gebraucht, um diese falsche Persönlichkeitsstruktur der Emotionslosigkeit, die ihm als Bürde auferlegt war, hinter sich zu lassen, hatte es aber letztendlich irgendwie geschafft. Er hatte bereits so viel erlebt, hatte so viel durch, verlies das Waisenhaus und damit auch Mairin, nur um als Bediensteter einer Adeligen zu arbeiten und worin endete es? Mit seiner eigenen Ermordung, seiner Widerauferstehung als Vampir und einer Folge von unsäglichen Qualen und Folter ohne Ende. Aber eines hatte sich wohl niemals geändert, selbst im Waisenhaus hatten die Erzieher dies schon das ein ums andere Mal getan, ihn ins Gesicht geschlagen. Sein Gesicht lud wohl dazu ein, geschlagen zu werden. Das war ja nichts Neues für ihn, das war er ja auch gewohnt. Aber, das selbst Mai dies wählen würde, obwohl sie selbst früher immer eine absolute Gegnerin dieser Sache war und sich sogar einst einmal schützend vor ihn gestellt hatte, damit hätte der Vampir sicherlich niemals gerechnet. Diese über alles verhasste Ohrfeige, auch Mairin gab sie ihm. Die Enttäschung darüber stand ihm buchstäblich ins Gesicht geschrieben.

Entsprechend weitete Valerian auch die Augen, als er diese Ohrfeige spürte und sie ihm auch ein Abdruck auf die sonst so blasse und eiskalte Haut einbrachte. Er selbst war nicht Raziel, er hatte demnach keine Armament Skin, er konnte also nicht so tun, als würde es ihm nichts ausmachen. Natürlich machte es ihm etwas aus und tat ihm auch weh, aber er war körperliche Gewalt ja gewohnt. Letztendlich war eine Ohrfeige ja auch ein Zeichen der Abneigung. Wer konnte es ihr schon verübeln, dass sie ihn nun hasste? Er jedenfalls nicht, ihn hasste ja die gesamte Menschheit, zumindest kam es ihm so vor. Ein wenig Blut lief ihm den Mundwinkel hinab, genau an der Seite der Wange, an welcher er diese Ohrfeige bekommen hatte. Entsprechend konnte zumindest Raziel erahnen, was in ihm gerade abging. Oder auch nicht? Eine Gestik von ihm folgte aber dann auf diese Ohrfeige, mit der wohl niemand der hier anwesenden Personen hätte rechnen können. Wie aus dem Nichts umarmte der Salazar die Daeva und drückte sie fest an seinen Körper. "Es tut mir leid, wenn ich dir Kummer bereitet habe. Ich kann verstehen, dass du mich jetzt hasst. Ich hasse mich ja selbst dafür, dass man mich einfach getötet hat. Aber ich verlange kein Mitleid. Ich bin nur wirklich froh, dich endlich wiedergesehen zu haben, Máirín."  Es war, als schloss sich damit auch ein Kapitel in seinem Innersten. Als wäre etwas, was ihm einfach fehlte, plötzlich wieder aufgetaucht. Als wäre das, was dafür sorgte, dass es ihm immer gut ging, plötzlich wieder da gewesen. Komischerweise blieb Valerian ja ruhig, obgleich er geschlagen worden war. Unmittelbar löste er diese von ihm erzwungene Umarmung und entfernte sich einige Schritte von Mai. Er hatte keine Wahl, er musste sie jetzt wohl in Ruhe lassen. Er begab sich rüber zu Raziel, seiner rechten Hand und seinem besten Freund. Offen sprach er normal, sodass auch Mai diese Worte hatte hören können. "Hey, Raz. Es endet wohl niemals, was? Es ist, als zieht sich dieser Term, mir körperliche Schmerzen zuzufügen, seit meinem Tod fortdauernd durch mein ewiges Leben. Wenn ich so darüber nachdenke, hätte ich mich wohl gegen den Folterkeller energischer wehren sollen. Naja, wie dem auch sei, meinen Körper erhalte ich niemals zurück, meine Narben werden mich immer daran erinnern, was für einer Farce ich eigentlich aufgesessen bin."

Aber eine Sache fragte er sich dann doch, denn diese Frage konnte ihm womöglich niemand beantworten. Nicht einmal er sich selbst. Wieder ging Valerian ein Stück, schaute sich durch seine Cove um, keiner der beobachtenden Blickfänge lag mehr auf dem Trio, denn die Kriminellen wussten, was letztendlich gesund für sie gewesen war. "Lädt mein Gesicht eigentlich so sehr danach ein, geschlagen zu werden? Oder mein Körper? Oder ich im Allgemeinen? Jeden Tag dieser Alltag aus physischer und seelischer Folter, diesem Druck, diesen Schmerzen, dieser Einsamkeit. Ich bin es so leid. Manchmal wünschte ich, ich könnte in deiner Krypta verweilen, Raz. In diesem Loch, in völliger Dunkelheit..." Aber gut, sein Innerstes verlangte gerade mehr danach, endlich auch mal glücklich sein zu dürfen, dabei war er ja auch schon auf einem so guten Weg gewesen. Aber noch immer stand ihm die Enttäuschung ins Gesicht geschrieben. "Mai, ich habe die Zeit genossen, in der wir noch ausgiebig Briefe geschrieben haben. Ich hatte dich niemals vergessen. Du warst mir immer wichtig und bist es auch noch immer. Ich weiß auch noch, dass du in unserem Duell mit 90 zu 89 knapp führst. Aber auch, wenn dich das vermutlich alles nicht mehr interessiert, so glaube mir doch bitte eines, ich bin wirklich über alles froh, dich endlich wieder zu sehen und dich wieder in meiner Nähe zu wissen. Also, nur wenn du es selbst wieder magst?" Ein paar Schritte ging er wieder auf sie zu, stand nun nur knapp hinter ihr, blickte ihren Rücken an, streckte die Hand leicht in ihre Richtung aus, zögerte dann aber doch. Denn es tat ihm wirklich innerlich äußerst weh, dass sie sagte, sie würde ihn hassen. Und das konnte man ihm auch wirklich noch immer sehr deutlich anerkennen.


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BeitragThema: Re: Whitechapel Cove
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03 Verwirrt beobachtete der Wendigo das Schauspiel, welches sich gerade vor ihm abspielte, seine Vermutung, das die Daeva und der Vampir sich kannten, stimmte also, doch anders als man es vermuten würde, freuten die beiden sich nicht, sich wieder zu sehen, nein die Daeva war ziemlich angefressen und schlug den Vampir und der, der reagierte ganz anders, als Raziel es gewohnt war, depressiv und passiv nahm er es hin, sprach seltsam und war der Meinung, das er sich doch am liebsten in der alten Krypta verkriechen würde, aus dem er selber befreit wurde. Kurz schüttelte er sich, lief langsam auf die beiden zu, hielt seinen Arm zwischen den Mann und die Frau, im versuch den Streit zu schlichten, auch wenn er nicht ganz genau wusste worum es ging, scheinbar kannten sie sich schon sehr lange, scheinbar hatte er die Dame einst im Stich gelassen für die Vampirin, die den Mann später umbrachte, nichts von dieser Geschichte wusste der Wendigo, kannte er den Mann doch erst seit etwa einen Jahr und die Dame sogar noch kürzer, viel konnte er demnach nicht darüber sagen, außer das, was er gerade gehört hatte. Kurz räusperte Raziel sich, schüttelte seinen gehörnten Kopf und überlegte, was er ab besten tun sollte, überlegte welche Worte die besten im Moment wären. „Ihr beide kennt euch also.“ Ruhig war seine Stimme, versuchte er doch die Situation zu retten, die durch seine eigentlich gut gemeinte Tat so eskalierte. „Du hasst ihn also Mái? Warum? Was hat er getan, das du ihn so sehr hasst?“ Tief schaute er der Dame in ihre orangefarbenen Augen, wollte er doch sehen ob sie es ernst meint. „Hasst du ihn wirklich? Oder ist es etwas anderes? Es schmerzt ihn zu sehen, das sehe ich in deinen Augen. Doch Hass, den sehe ich nicht nur ein tiefer Schmerz.“ Dann drehte er sich zu seinem Herren, schaute ihn an, betrachtete die rote Wange des Mannes, den traurigen, ungewohnten Blick des Vampirs. „Und du Valerian. Du willst nicht in meine Krypta. Du willst nicht für so lange Zeit eingesperrt zu sein, das mehrfach zwischen Wahnsinn und klaren Verstand wechselst. Hör auf so zu sprechen.“ Kurz schüttelte er noch einmal seinen Kopf, suchte nach den richtigen Worten, hielt dabei seine Umgebung genau im Auge, wollte er doch nicht, das die neugierigen Straßenköter ihnen zu nahe kommen würden.

„Ich weiß nicht, was du getan hat, das Mái solche Emotionen gegen dich hat, ich weiß nicht was zwischen euch vorgefallen ist. Ihr schriebt Briefe, ihr scheint euch ziemlich gemocht zu haben. Hast du sie einfach im Stich gelassen? Für deine Mörderin, Valerian? Ist es das?“ Fragend war der Blick des Wendigo, der sich wieder der Daeva zuwendete, sanft legte er seine Hand auf ihre Schulter, drückte sie ein wenig von dem Vampir weg, damit es nicht wieder zu einer Tätlichkeit gegen seinen Herren kommen würde, denn anders als Raziel selber, spürte Valerian schmerzen und wirklich wusste der Wendigo nicht, ob das dazu führen würde, das sein Herr doch ziemlich aggressiv werden würde, im allgemeinen hatte er ein wenig Probleme Valerian zu lesen, irgendwas musste vorgefallen sein, was seinen Charakter änderte, so hatte er ihn in dem einen Jahr noch nie gesehen. „Sei nicht so streng zu ihm Mái. Er kann nichts für sich selber. Die alte, die hatte ihm vollkommen in Griff, er hatte zu spuren und wenn nicht dann. Ich sag mal so, er ist nicht besonders Fit. Erst wurde er von ihr umgebracht, dann zu dem gemacht was er heute ist. Sie hat ihm gequält und gefoltert, ihn gebrochen. Schau ihn dir doch an.“ Wieder drehte er sich zu seinen Herren, der im Moment doch gebrochener wirkte als normal, dumm eigentlich, wenn Raziel etwas erklären wollte, doch was wollte er machen? „Wenn ihr euch schlagen wollt, lasst eure Wut an mir aus, ich kann das ab. Tut euch nur nicht gegenseitig verletzten, denn leider kann ich weder dir Mái erlauben, meinen Herren anzugreifen, noch kann ich es dir erlauben Valerian, Mái anzugreifen. Sprecht miteinander, klärt eure Probleme, ich bin hier um euch zu helfen, auch wenn ich mir nicht sicher bin, ob ich das wirklich kann.“ Leicht verschreckte er seine Arme vor der Brust, trat zur Seite und lehnte sich an eine nahe Wand, seine Augen hatte er auf den beiden Untoten, so das er eingreifen konnte, wenn es nötig war.


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BeitragThema: Re: Whitechapel Cove
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Post Nr. 3
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Das Ganze... Lief ziemlich aus dem Ruder. Die Daeva bemerkte es erst, nachdem es schon zu spät war. Der Zorn in ihr, hatte wieder die Oberhand gewonnen und sie hatte die einzige Person verletzt, die ihr jemals so richtig was bedeutet hatte. Sie stand zwar für das was sie getan hatte, aber sie merkte, dass es zwar die Wahrheit aber nicht das richtige gewesen war. Sie hatte zwar ihren Frust, ihren Schmerz und ihren tobenden Zorn zum Ausdruck gebracht, aber dadurch alles um sie herum zerschmettert und in Splitter zerschlagen. Sie hatte ihn angegriffen, ohne ihm auch nur die Möglichkeit zu geben, sich zu rechtfertigen... Sie wollte zwar keine Rechtfertigung von ihm hören oder eine Ausrede, aber dennoch hätte sie ihm zumindest die Möglichkeit geben sollen. Auch wenn die mögliche Antwort ihr nicht gefallen würde. Ihr Körper wurde von einem Tsunami durchflutet, in dem nicht nur Hass und Zorn um sich schlugen, sondern auch Reue, Schmerz und Verzweiflung. Sie spürte wieder dieses Gefühl von Hilfslosigkeit. Zuletzt hatte sie dies gespürt, als sie ihn verloren hatte... Als sie erfahren und geglaubt hatte, dass sie ihn für immer verloren hatte und nie wiedersehen würde. Sie bereute es, dass sie nicht angestrengter nachgeforscht hatte. Das sie sich so leicht hatte ausbremsen lassen. Das sie sich einfach hatte zurück nach Bosco bringen lassen... Nun blieb nur die Frage, wen sie mehr hasste. Valerian oder sich selbst?
Kaum hatte ihre Hand seine Wange getroffen, war Valerians Kopf ruckartig zur Seite gefahren und seine Augen hatten sich weit aufgerissen. Mái sah, wie sehr sie ihm wehgetan hat. Nicht nur körperlich sondern auch psychisch. Sie glaubte sogar, dass sie in dem zuvor erfreuten Blick etwas gebrochenes sah. Als hätte sie mit ihrer Ohrfeige etwas in ihm zerbrochen. Zwar tobte es immer noch in ihr, aber bereits dieser traurige und entsetzte Blick in seinen gelben Augen schaffte es, dass sich etwas änderte. Aber was hatte sie auch erwartet? Dass es ihn nicht störte, dass sie ihn geschlagen hatte?
Jedoch beließ Valerian es nicht nur bei dieser einen unerwarteten Reaktion. Nein. Er beugte sich nach vorne zu der Untoten, schlang die Arme um ihren Körper, drückte sie fest und innig an seinen Körper. Vollkommen perplex und irritiert starrte Mái gerade aus, während sich ihr Körper vor Überraschung anspannte und sogar leicht verkrampfte. Dieses Mal konnte sie es nicht unterbinden und ihr Mund öffnete sich vor Schock. Sein Körper und seine Kleidung waren kalt, aber diese Nähe zu ihm nachdem was sie getan hatte, verwirrte sie. Jedoch sorgte es auch dafür, dass ihr Zorn und ihre Wut wieder ein wenig verebten. Ganz beruhigt hatte sie sich noch nicht, aber sie spürte es nicht mehr so stark, wie zuvor. Sie schluckte, lauschte seinen Worten, welche so sanft und verletzlich aus seinem Mund kamen. Valerian entschuldigte sich bei ihr, zeigte sich empathisch ihrer Wut gegenüber und meinte, dass er sich selbst dafür hasste, dass er sich einfach hatte töten lassen. Den Rest verdrängte die Daeva bezeihungsweise überhörte ihn im gewissen Maße.
Doch so schnell, wie der Vampir sie in eine Umarmung geschlossen hatte, ließ er sie auch wieder los und entfernte sich um ein paar Schritte von ihr. Immer noch irritiert und perplex stand sie da, starrte Valerian fast schon fassungslos an. Sie fragte sich, was in seinem Kopf vorging. Irgendwie passten in ihren Augen hier einige Sachen nicht zusammen. Während Mái immer noch überfordert von Valerians freundlichen Reaktion war, unterhielt sich dieser mit Raziel, welcher ebenfalls sichtlich irritiert schien. Mái verstand jedes einzelne Wort von dem, was er sagte, auch wenn sie ein paar Schritte entfernt stand. Er sagte irgendwas davon, dass es wohl nie enden würde, dass ihm jemand körperlichen Schaden und Schmerzen bereiten würde, sowie dass er sich mehr gegen die Folterkammer hatte wehren sollen, nie wieder derselbe sein würde und in einer Farce festhing. Während Mái den beiden zuhörte, atmete sie ein paar Mal tief durch, stopfte die Hände in ihre Hosentaschen und wippte ein wenig auf ihren Füßen vor und zurück. Sie bemerkte nicht einmal, wie sich alle neugierigen Blicke wieder von ihnen gelöst hatten, stierte angespannt zu ihren Füßen. Immer noch biss sie ihre Kiefer aufeinander und hatte die Hände in den Taschen zu Fäusten geballt. Manchmal hasste sie es einfach, dass ihr Daeva-Dasein ihr viele Probleme brachte... Wobei es eigentlich auch gut war, weil sie somit ihre Gefühle gelegentlich auf ein Gefühl richten konnte und sie über jenes rauslassen konnte, wie bei einem Katalysator. Valerian fragte Raziel, ob sein Gesicht dazu einlied, geschlagen zu werden oder sogar er selbst. Dann sagte er irgendwas davon, dass er es leid war und am liebsten in Raz' Krypta verweilen würde. Dies veranlasste die Daeva ihren Blick wieder zu heben. Nachdenklich starrte sie den Wendigo an. Er hatte ihr etwas davon erzählt gehabt, dass er lange Zeit in einer Krypta eingesperrt gewesen war... Mit einem Mal wurde ihr bewusst, dass vermutlich die Frau, welche Valerian mit sich genommen hatte, wohl die gleiche Frau war, welche Raziel zu einem Untoten gemacht hatte.
Während sie noch in Gedanken versunken war, hörte sie, wie Valerian wieder zu ihr trat, hinter ihr stehen blieb und zögerlich die Hand ausstreckte und sie sachte berührte. Er sagte etwas davon, dass er die Zeit, in der sie einander Briefe geschrieben hatte sehr genossen habe und sie niemals vergessen habe, weil sie ihm immer wichtig war. Er erzählte von dem kleinen Spiel, was sie in der Zeit in der Mái im Waisenhaus gearbeitet hatte, gespielt hatten, was in der Daeva die Erinnerung an jene Zeit wieder aufkommen ließen. Ein Kloß bildete sich in ihrem Hals, auch wenn sie weiterhin stur gerade aussah, aber die Berührung von Valerian duldete. Zu guter Letzt bot Valerian ihr an, dass sie in seiner Nähe bleiben könne, er sich sehr darüber freuen würde, insofern sie das wollte. Dies war der Punkt an dem sich Raziel aktiv in die Situation einschalte und einen auf Vermittler machte. Er fragte die Daeva, warum sie gesagt hatte, dass sie Valerian hasste und ob sie ihn wirklich hasste, da er in ihren Augen nichts davon gesehen hatte. Die Untote ließ den Kopf leicht in den Nacken fallen, stieß ein lautes Seufzen aus und amtete einmal tief ein und aus. Dann drehte sie sich zu den beiden Männern um, sah sie mit festem Blick an. Jedoch fuhr Raziel weiter fort, sagte Valerian, dass er nicht in seine Krypta wollte und dass er nicht wüsse, warum die Daeva so sauer auf den Vampir war und die Tatsache, dass sie sich Briefe geschrieben hatten doch eigentlich dafür sprach, dass sie einander gemocht haben. Abwartend, aber auch angespannt verschränkte Mái die Arme vor der Brust, hörte Raziel zu bis dieser zu Ende gesprochen hatte. Sie wartete einen Augenblick. "Ich wusste von Anfang an, dass diese Schlampe nur Ärger bedeutet und Valerian nicht gut tut. Aber er wollte nicht auf mich hören. Irgendwann hat er aufgehört zu schreiben... Kurz darauf hab ich erfahren, dass er getötet wurde.", sagte sie, blickte zu Valerian, für einen Augenblick keimten die Gefühle, die sie damals in seiner Gegenwart gehabt hatte wieder auf, wurden aber schnell wieder von der tiefen Enttäuschung verdrängt. "Ich hab geglaubt, du bist tot... All die Jahre... Und dann erfahr ich, dass du dir einfach nur zu fein dafür warst, dich bei mir zu melden.", sie tat einen Schritt auf den Vampir Lord zu, sah ihm mit festem Blick in die Augen, auch wenn Valerian vermutlich sehen könnte, dass sie enttäuscht von ihm war. "Da merkt man Mal woran man ist, nicht wahr?", sagte sie leise, sodass nur Valerian es hören konnte. Er wäre vermutlich auch in der Lage den Schmerz in ihrer Stimme zu hören. Während die beiden einander in die Augen starrten, erklärte Raziel, dass Mái nicht so streng mit ihm sein sollte und das es ja an der Alten lag und sie ihn gebrochen habe. Für einen kurzen Augenblick zückte ein abschätziges, höhnisches Grinsen ihre Lippen, während sie weiter zu Valerian hochsah. "Kein Untoter wird freiwillig wieder erweckt...", sagte sie mit Verbitterung in der Stimme. Ihr war es egal, dass sie Valerian somit nach all den Jahren gestanden hatte, dass sie selbst bereits getötet worden war. Sie hatte ihm nie davon erzählt, aus Angst er würde sie von sich stoßen. Aber auch, weil sie es nicht für wichtig hielt. Immerhin war ihr damals schon klar gewesen, dass sie ihn früher oder später verlieren würde. Auch, wenn es ihr erneut das Herz aus der Brust gerissen hatte, als es soweit gewesen war. Sie hörte wie Raziel vorschlug, dass sie lieber ihn schlagen sollten als einander, weshalb sie den Blick für einen kurzen Augenblick von Valerian löste. "Alleine für diesen Vorschlag, sollte ich dich schlagen. Vergiss es.", sagte sie ihm und funkelte ihn mit strengem Blick an, deutlich machend, dass der Vorschlag inakzeptabel war.

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Ayra
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Ayra
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Whitechapel Cove Empty
BeitragThema: Re: Whitechapel Cove
Whitechapel Cove EmptySa 12 März 2022 - 15:44



- Post III -

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- Offplay: Birth of Similarity -

Man konnte wirklich nur Mitleid mit dem Vampirlord haben. Schaute man ihn sich jetzt an, dann blickte man mit Sicherheit nicht mehr in das Gesicht eines wahnsinnigen Serienmörders, sondern viel eher in das Gesicht eines perplexen, unvorbereiteten, unschuldigen Mannes. Gerade hatte er sich von seiner eigenes Psychose erholt, gerade war er wieder der Herr über seine eigenen Emotionen geworden, hatte wieder seine frühere Persönlichkeit vor seinem eignenen Tod wiedererlangt, nur um damit dann eigentlich endlich ein besseres Leben nach dem Tod führen zu können. Denn endlich konnte er erwarten, dass er nicht mehr nur noch ein untotes Leben im Schrecken und voller Leid und Folter führen musste, sondern endlich konnte er ein untotes Leben führen, frei von solchen Qualen und offen für allerhand neuerliche Dinge, quasi eines wirklichen Neuanfanges. Denn Valerian hatte sich endlcih wieder gefunden, er hatte endlich auch wieder zu sich selbst gefunden, dieser Blick, der ihm so lange verborgen geblieben war, auch wenn seine frühere Seite immer wieder die Rebellion gegen ihn gewählt hatte, um so auf sich aufmerksam zu machen. Schlussendlich war er jetzt ja auch wieder er, ganz egal, was auch immer alles Weitere noch bringen sollte, aber er hatte es endlich erreicht, dass er jetzt endlich wieder er selbst gewesen war. Aber, sollte sich das für ihn wirklich auszahlen? Sollte das für ihn wirklich ein erster Erfolg für ein neues Kapitel in seiner Persönlichkeit werden? Sollte er wirklich dieses Glück haben, dass er endlich auch einmal etwas Positives in seinem Leben als Untoter erreichen konnte, nachdem sein Leben als Lebendiger ja schon nichts Anderes als ein Scherbenhaufen gewesen ist? Wollte man wirklich die Antwort darauf wissen? Die Antwort darauf lautete: Nein. Nein, es würde sich für ihn nichts ändern, es würde bleiben, wie es war, der Vampirlord hatte nach wie vor das Pech, dass sich sein roter Faden des Unglücks weiter um ihn spinnte und das er nichts dagegen tun konnte, außer, es schweigsam zu erdulden und weiterhin zu leiden.

Woran das lag? Ganz einfach. Jetzt und hier in diesem Wiedersehen, oder nannte man es besser in dieser Konfrontation mit Mai und damit auch seiner Vergangenheit, wurde ihm nur noch einmal mehr als deutlich klar, dass er in seinem Leben immer nur die falschen Entscheidungen getroffen hatte und es damit auch mehr als nur verdient hatte, solch einen Schaden davon getragen zu haben. Gut, er ist als Heranwachsender ein Waisenkind gewesen und lebte so viele Jahre im Waisenhaus. Gut, ihn wollte auch augenscheinlich niemand adoptieren, weil er wohl immer so komisch gewesen ist. Er hatte mit Mai eine Angestellte des Waisenhauses, die sich wirklich sehr gut mit ihm verstand und die für ihn wirklich eine sehr enge Freundin geworden war, die er sehr ins Herz geschlossen hatte. Aber verdammt, er war ein heranwachsender Junge gewesen, der sich nichts mehr gesehnt hatte, als endlich auch einmal eine Familie zu haben. Als endlich auch einmal wirkliches Glück in seinem Leben zu bekommen. War es da dann wirklich so verwerflich, dass auch er sich darüber gefreut hatte, als es endlich eine Person gegeben hatte, die sich für ihn als Waisenkind interessierte und die dazu bereit gewesen war, ihn aufzunehmen und ihn aus den Ketten des Waisendaseins zu befreien? Er hatte sich gedacht, dass von dieser Zeit an sein Leben nur noch besser werden könnte, um endlich auch eine Familie zu haben, zu der er immer wieder kommen könnte. Niemals hätte er daran gedacht, dass es auch noch eine andere Seite der Medaille gab, dass es letztendlich dazu führen würde, dass er starb und als Vampir in den Stand der Untoten wiedergeboten werden würde. Letztendlich hatte er dadurch sogar Mai im Stich gelassen, die sich ja auch in ihn verliebt hatte, weil er eben so lieb war, wie er war. Aber, das wusste er ja nicht. Vielleicht hätte er auch eine ganz andere Entscheidung getroffen zur damaligen Zeit, wenn er eben genau darüber bescheid gewusst hätte. Aber, das tat er nicht, er hatte keine Ahnung darüber gehabt, was sein auf Wiedersehen für eine Konsequenz bei der Daeva besiegelt hatte. Er hatte keine Ahnung darüber, was sein Abschied wirklich hatte bewirken können. Er hatte nur im Blick, dass es auch endlich mal für ihn etwas Schönes gegeben hatte. Ja, er war dumm. Er war mehr als nur dumm, er handelte selbstsüchtig, dass er sich darüber freute, kein vergessenes Waisenkind mehr sein zu müssen und endlich auch eine Familie zu bekommen. So hätte er als Hernawachsender eben einfach nicht denken dürfen.

Diese Erkenntnis, die ihm nun kam, war für ihn wie ein schwerer Schlag. Diese Gewissheit, dass er sie im Stich gelassen hatte, weil er es nun einmal nicht besser wusste, sorgte dafür, dass sich im Salazar gerade so etwas wie Schuldgefühle auftaten. Ja, es waren wirkliche Schuldgefühle die er, jetzt wo er seine Emotionen wieder zurückbekommen hatte und sie auch wieder fühlen konnte, deutlich spüren konnte. Er verstand diesen Schmerz und dieser tat ihm wirklich weh. Es war weniger wie bei seinen Morden, die er hin und wieder beging, daran hatte er eigentlich mehr Spaß als alles Andere, das hier war mehr als nur eine Erkenntnis, das hier war wirklich eine schmerzvolle Erfahrung und die Schuld, die ihm dabei auf der Seele lastete, war von Sekunde zu Sekunde dabei, weiter anzuwachsen. Doch irgendwie hatte der Vampirlord nun auch das Bedürfnis, sich zumindest zu erklären, sich zu erklären, warum er auch all das weitere, folgende getan hatte. Warum er sich nicht wieder bei ihr gemeldet hatte, nachdem er als Vampir widergeboren wurde und warum es besser war, dass er sie im Glauben gelassen hatte, er wäre tot. Es hatte durchaus seine Gründe gehabt, aber höchstwahrscheinlich wären diese sowieso nicht so gut zu verstehen gewesen, vielleicht würde Mai sie auch einfach nicht verstehen wollen. Es war nun einmal so, wie sie es gesagt hatte, sie hasste ihn eben einfach.

"Ich hatte keine Wahl. Irgendetwas musste ich doch tun. Ich musste doch verhindern, dass du dich selbst in Gefahr begibst..." Mehr konnte der Salazar gerade nicht sagen, schließlich schmerzte ihm auch seine Wange. Aber es war wohl viel weniger der Schmerz des Schlages, als viel mehr der seelische Schmerz, welcher diese Ohrfeige ausgelöst hatte. Auch das Blut seines Mundwinkels trocknete nicht ein, sondern begann, sein Kinn hinab zu laufen und auf den Boden zu plätschern. "Als ich merkte, in was für eine Hölle ich gerissen wurde, konnte ich nicht zulassen, dass du da mit hineingezogen wirst. Ich wusste doch, dass du im Waisenhaus sicher warst, also hörte ich auf, Briefe zu schreiben. Ich symbolisierte meinen Tod und versuchte, dich damit zu schützen, auch vor mir selbst.." Er tat sich immer schwerer mit den Erklärungen, der begann weiter zu stocken und schluckte hin und wieder auch recht schwer, dennoch sprach er weiter und ermöglichte damit auch Raziel einen tieferen Einblick in seine pechschwarze, von negativen Empfindungen zerfressende Seele. "Jeden Tag die schwere Folter, jeden Tag das Aushalten von schlimmen Verletzungen. Das Nächtigen in einer Hundehütte, draußen, im eiskalten Schneegebiet, ohne warme Kleidungsstücke oder einer wärmenden Decke. Für einen kleinen Fehler, weil etwas nicht sauber genug war, sofort schwer bestraft zu werden. In Abhängigkeit zu sein von einer Herrscherin und lieber die Füße still zu halten. Nein. Das konnte ich nicht zulassen. Ich musste dafür sorgen, dass du mir nicht folgst. Also wählte ich die Lösung und traf die Entscheidung, mich selbst als Bauernopfer auszuwählen. Mein Leib als Tribut für deine Sicherheit. So konnte ich dich wenigstens noch beschützen, selbst wenn wir uns nicht mehr sehen konnten. Damit hätte ich zumindest in meinen Gedanken noch bei dir sein können. Selbst, wenn mir meine Entscheidung sehr weh getan hatte..." Aber das war ja noch nicht alles gewesen, ganz im Gegenteil. "Als ich wiedergeboren wurde als Vampir wurde ich zu einem blutrünstigen Monster, einer eiskalten Killermaschine, einem gefürchteten Serienmörder, der keine Gnade kannte und alles und jeden kaltblütig abgeschlachtet hat. Ich hatte das Trauma meiner eigenen Ermordung zu überwinden. Wärst du in meine Nähe gekommen, hätte ich vermutlich auch dich angegriffen und das wollte ich nicht zulassen." Ob Raziel seinen Meister schon einmal so gesehen hatte? Vermutlich nicht. Ja, Valerian war gerade wirklich geknickt, die Kombination aus einer Ohrfeige mit der Erkenntnis, gehasst zu werden tat auch ihm nicht gut. Schon gar nicht durch eine Person, von der er sich eigentlich sehr gefreut hatte, sie endlich wieder zu sehen.

"Dann kam der Zeitpunkt, als ich diese Krypta entdeckt hatte, in welcher Raziel seit über zweihundert Jahren eingesperrt war. In diesem Loch, kaum größer oder breiter als er selbst. Das war ein kleiner Lichtblick, weil ich mit ihm eine Person erhalten konnte, die ich meinen Freund nennen konnte. In all der Zeit, in der ich innerlich zerstört war und gelitten habe, durch diese seelischen, aber vorallem auch diese körperlichen Qualen, stand er an meiner Seite und hat zumindest versucht, zu verhindern, dass ich nur ein Spielball bin. Doch natürlich kann auch ich einer Person wie Raziel niemals gerecht werden, weil ich nun einmal nicht das ersetzen kann, was ihm wirklich fehlt. Und das werde ich wohl auch nie können..." Es war nun wirklich offensichtlich, dass der Salazar mehr als nur litt. Ja, er war gerade wirklich am Leiden und das, obwohl er eigentlich hier in der Cove war, der Ort, an dem er sich zurückzog, wenn eben eine solche Sache gerade geschah. Als Mai ihm dann auch noch sagte, in ihrem flüsternden Ton, dass sie daran merkte, woran sie war, gab ihm das irgendwie den Rest. Vollständig bedrückt entschied Valerian, nun zu verschwinden, er wollte nicht mehr an dem Ort sein, welcher ihm gerade nichts Gutes tat. Und wo war er besser aufgehoben, als in den Schatten, in der Welt der Finsternis, die nur für ihn existierte? Der Vampir blickte niemandem mehr in die Augen, näherte sich Raziel und legte seine Hand auf seine Schulter. "Danke Raz. Danke, dass du sie hergebracht hast und sie mir vorstellen wolltest. Wir sehen uns sicher irgendwann später im Hauptquartier.." Valerian begab sich an eine Hauswand, als er seinen Tained Touch verwendete, um ein paar Worte auf diese Fassade zu schreiben.

"Ich werde dich niemals hassen können, Mari. Lebe wohl."

Dabei nutzte er auch die Bezeichnung Mari, der Spitzname, den er früher immer sehr gerne für Mai benutzt hatte. Schlussendlich war er dann auch schon dabei, in der finsteren Gasse der Dunkelheit zu verschwinden. Würde ihn nun nichts aufhalten, wäre es wohl wirklich ein Abschied, womöglich sogar für die untote Ewigkeit...

Zauber:


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