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 Bahnhof - Vorplatz

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Esmée

Esmée
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BeitragThema: Bahnhof - Vorplatz
Bahnhof - Vorplatz - Seite 2 EmptySa 4 März 2023 - 18:03

das Eingangsposting lautete :

Ortsname: Bahnhof - Vorplatz
Art: Freiraum
Spezielles: ---

Beschreibung: Natürlich hat auch der Bahnhof von Sakura Town einen wunderschönen, gepflasterten Vorplatz, in dessen Mitte Besucherinnen und Besucher der Stadt einen großen Springbrunnen bestaunen können. Neben mehreren Kirschblütenbäumen, die auf dem Vorplatz in unregelmäßigen Abständen verteilt stehen und für die Sakura Town bekannt ist, gibt es auch diverse Kunstinstallationen, die von Aisawa Industries finanziert wurden. Die Meinungen der Bewohnerinnen und Bewohner über diese Kunst gehen stark auseinander, leider kommt es manches Mal sogar zu Sachbeschädigungen. Abgesehen davon dient der Platz vielen Menschen als Treffpunkt.

Change Log: Sobald sich innerhalb des Rollenspiels etwas an dem Ort ändert, wird es hier kurz vermerkt.




Sprechen | Denken | Magie
Bahnhof - Vorplatz - Seite 2 Esmee-Signature473
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Athena

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BeitragThema: Re: Bahnhof - Vorplatz
Bahnhof - Vorplatz - Seite 2 EmptyDo 16 Mai 2024 - 20:35

05 | @Lasciel | Mana: 500/500

"Oh, achso. Verstehe", ließ Athena hören. Die Nymphe hatte exakt gar nichts verstanden. Was bedeutete es blind zu sein? Es musste etwas mit den Augen zu tun haben, wenn es stimmte, was Lasciel sagte. Nur...wie konnte man durch eine Klappe vor dem Auge sehen? Völlig ungeniert beugte sich Athena ein Stück nach vorne, um die Augenklappe besser betrachten zu können. Auf der anderen Seite von Lasciel erlitt der dritte Rune Knight im Bunde grade einen spontanen Anfall von Pantomimik. Zumindest zappelte er ordentlich herum in dem Versuch die trottelige Nymphe davon abzuhalten mit Anlauf in das nächste Fettnäpfchen zu springen. "Ihr könnt also normalerweise nichts sehen?", erkundigte sich Athena bei ihrem Vorgesetzten. Der andere Rune Knight erstarrte. Und ließ die Schultern hängen. Der Mann hatte im Sinne der Kollegialität sein Bestes gegeben, war aber schlicht machtlos gegen eine Person, die nicht nur in das nächste Fettnäpfchen sprang, sondern dabei auch gleich noch einen soliden Köpper hinlegte und nach der Landung das Kraulen begann. Wenigstens richtete sich Athena wieder auf und wechselte den Blick rüber zu der Kapelle. Es war ein kleines Haus der Heiligkeit, kein Vergleich mit den Kathedralen anderer Städte. Auf den Seiten war man zudem gegen Blicke vom Außenposten einigermaßen geschützt. Eine Tatsache, die Athena nutzte, um die Hände an ein Fensterbrett zu legen und sich ein Stück hoch zu ziehen.

Der Innenraum der Kapelle erwies sich als ziemlich ausgestorben. Ein Priester oder eine Nonne kniete vor einem Altar. Zwei oder drei ältere Herrschaften saßen auf den Bänken tiefer im Raum, Richtung Eingang/Ausgang. "Mh-hm. Wenn wir in die Kapelle gehen, sollten wir den Stützpunkt sehen können", vermeldete Athena munter und ließ das Fensterbrett wieder los, um mit einem sanften Plumpsen auf dem Boden aufzukommen. "Ich habe aber keine Uhr. Und weiß auch gar nicht, wie man eine liest...", erklang es wieder munter, wobei der Satz gegen Ende in leises Murmeln überging. Zum Glück meldete sich der dritte Rune Knight im Bunde, dass er eine Uhr habe und Bescheid geben würde, wenn eine halbe Stunde rum sei. Immerhin etwas. "Gehen wir in die Kapelle."
Das Innere der Kapelle war kühl. Athena mochte solche Orte. Sie fühlten sich ähnlich an wie der Friedhof der Schwerter. Ihnen haftete etwas an, was sich vage nach Engeln anfühlte. Und Engel waren toll. Also waren diese Orte auch toll. Logisch. Kaum durch die Türe verneigte sich die Nymphe einmal vor dem Altar weiter drinnen, bevor sie sich zur Seite der Eingangstüre postierte und artig die Hände vor dem Bauch faltete. Es geschah nicht häufig, dass sie in Kirchengebäuden war. Aber selbst sie wusste inzwischen, dass man hier leise und respektvoll sein sollte. Wobei sie doch eigentlich immer respektvoll war, oder?
"Bislang ist es doch schon fast verdächtig ruhig, oder, Lasciel?", wand sie sich an ihren Vorgesetzten, behielt den Blick dabei auf den Altar gerichtet. Langsam färbten sich ihre Augen wieder in das neutrale Grau um. "Man sollte doch meinen, dass diese dunkle Gilde mehr Ärger machen würde?"


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Lasciel
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Lasciel
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BeitragThema: Re: Bahnhof - Vorplatz
Bahnhof - Vorplatz - Seite 2 EmptySo 2 Jun 2024 - 13:07


Silence is gold and gold is expensive.
Plot-Quest Falscher Alarm

Lasciel senkte nur leicht das Kinn als Zeichen, dass er Athena gehört hatte. Zugegeben, dass mit der Augenklappe konnte etwas schwerer zu verstehen sein, aber er war froh, wenn sich das Thema derart schnell abhaken ließ. Abseits davon, was es für ihn im Kampf hieß, war es nichts, worüber er gerne sprach. Und das lag auch zu einem großen Teil daran, dass er solchen Smalltalk hasste. Ganz davon kam er dann doch nicht, denn Athena hakte erneut nach. Lash verstand ihre Frage allerdings weniger darauf bezogen, was blind bedeutete und mehr auf die Funktionalität der Augenklappe, sodass er nur nickte, ohne weiter viel Regung zu zeigen. Im Gegensatz zu dem anderen Runenritter, der mittlerweile leicht verzweifelt dreinsah. Nachdem der Engel den Blick aber auf Athena und dann gerade ausgerichtet hatte, bemerkte er das nicht wirklich. Sollte der Mann etwas von ihm wollen, würde er ihn schon ansprechen und so hielt er sich nicht mit dem sowieso ziemlich komplizierten und nicht erfolgsversprechenden Versuch auf, dessen Gesicht zu lesen.
Die drei erreichten die Kapelle und die anderen Runenritter machten sich in ihrem Gruppen auf den Weg. Uhren wurden ausgetauscht, sodass jede die Möglichkeit hatte, die Zeit zu lesen und dann waren sie weg. Athena ließ sich vom Fensterbrett herabfallen und bestätigte seine Idee. Er sah über ihren Kopf hinweg hinein, erkannte aber eher Schattierungen als wirklich in der Lage zu sein, zu sehen, was dort drinnen war. Oder welchen Ausblick man von dort aus haben würde. Athena hatte wie er allerdings keine Uhr, dafür sprang der Runenritter ein, bevor er der Magierin in das Gebäude folgte.

Lasciel unterdrückte einen Schauder, als sie in die Kapelle traten. Er hatte nicht viele Stätten gesehen, die an Amor gerichtet waren, aber diese hatten sich immer angefühlt wie … zuhause. Er war entstanden aus dem Willen des Gottes und die Orte hatten die selbe Energie gehabt. Diese Kapelle war nicht an seinen Gott gerichtet und auch wenn dieser ihn hinausgeworfen hatte, so fühlte es sich nicht ganz richtig an, hier zu sein. Es war nicht genug, um ihn aufzuhalten, den Fuß über die Schwelle zu setzten, aber Lasciel … spürte es.
Die Kapelle war zum Großteil leer und die wenigen Anwesenden sahen nicht lange in ihre Richtung. Immerhin war die Luft angenehm kühl in seinem Gesicht. Athena verbeugte sich kurz, ehe sie sich in der Nähe des Eingangs aufstellte, den Blick nach vorne gerichtet. Im Licht, dass durch die hohen Fenster fiel, sah er zwei Gestalten vor dem Altar knien. Der Engel wollte sich gerade durch das Gebäude zur anderen Seite bewegen, als ihn Athena Stimme wieder aufhielt. Er schwieg für einen Moment, bevor er zurück zu ihr trat, um nicht zu laut sprechen zu müssen. Im stillen Gebäude wurden Worte weit getragen. „Ja. Wobei das hier groß genug ist, dass es vermutlich geplant ist. Ich würde schätzen, sie warten auf etwas.“ Er zuckte leicht die Schultern, auch wenn seine Miene zeigte, dass er das Thema nicht als Scherz sah. Es war eher eine Geste dahingehend, dass sie im Moment nichts machen konnten. „Wenn sie gezielt vorgehen und sich Zeit lassen, können sie mehr Ärger machen wie wenn sie blind angreifen.“ Das schätze er zumindest. Es würde keinen Sinn machen, dass sie Zeit brauchten, sich mit der Umgebung auseinanderzusetzen. Lasciel vermutete, dass sie das schon lange vor dem Angriff getan hatten. In dem Sinne waren sie im Nachteil, hatte sie doch weniger Ahnung von ihrem Umfeld.
Noch, zumindest. „Hast du Magien oder andere Techniken, die in Spionage oder Beobachten verwendet werden können?“, fragte er nach. Viel wusste er bisher nicht über Athena und noch war es still genug, um sich dahingehend abzusprechen. Während er ihre Antwort abwartete schickte er den Runenritter zum Fenster, um Ausschau zu halten, sollte sich draußen etwas bewegen. Eine Aufgabe, bei der sie durchwechseln konnten, je nachdem, wie lange sie hier drinnen blieben.


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Athena

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BeitragThema: Re: Bahnhof - Vorplatz
Bahnhof - Vorplatz - Seite 2 EmptySo 2 Jun 2024 - 19:12


Augenscheinlich höchstgradig vergnügt ließ Athena den Blick weiter durch die Kapelle schweifen. Sie hatte nicht unbedingt Ahnung von Göttern. Dieses Gebäude hier schien irgendeiner Art von Schutzpatron für Ernten gewidmet zu sein. Zumindest entdeckte sie sehr viele Weizenähren, die die Wände schmückten. Ein paar davon schienen aus Metall zu sein, so wie sie im dürftigen Licht, das in das Innere der Kapelle drang, sanft schimmerten. Aber schon bald würden hoffentlich die Schreie von dunklen Magiern in diesen heiligen Hallen widertönen. Da freute sie sich drauf.
"Wenn sie auf etwas warten, sollten wir dann nicht angreifen, bevor sie eine Nachricht bekommen?", hakte Athena sofort nach als Lasciel gesprochen hatte. Normalerweise war es nicht ihre Angewohnheit Befehle von höherrangigen Rune Knights zu hinterfragen. Vielleicht ging grade ein wenig die Kampfeslust mit ihr durch. Aber war das nicht auch die beste Strategie? Wenn man wusste, was die Pläne des Gegners waren, sollte man sie durchkreuzen, oder nicht? So ging man doch vor? Besonders, wenn die Gegner auch mehr Ärger machen konnten, je mehr Zeit man ihnen ließ. Oder wusste Lasciel vielleicht einfach mehr? Ein prüfender Blick legte sich auf den Mann. Athena hob eine Hand zum Kinn, wie sie es schon so häufig auf Bildern gesehen hatte. Damit wirkten Leute immer so nachdenklich. Wenigstens linste die Nymphe dabei nicht auffällig unauffällig hinter der Türe hervor in Richtung Außenposten.

Auf die Folgefrage gab es ein rasches Kopfschütteln. Athena behielt den nachdenklichen Gesichtsausdruck bei, während sie, ausnahmesweise einmal, länger als ein paar Sekunden wirklich dachte. Ihre Rüstungen taugten nicht, um herum zu schleichen. Vermutlich hätte Meister Cassius eine solche schmieden können, aber ihr Geld hatte bislang nur für eine Handvoll Rüstungen gereicht. Dazu kamen die ganzen Waffen, die auch noch ein Loch in ihre Lohnbescheide fraßen. Die Nymphe wiederholte ihr Kopfschütteln, dass der Zopf munter hin und her flog.
"Nein, leider nicht. Vielleicht sollte ich mir langsam ein paar Rüstungen zulegen, die dabei helfen. Was die Engel angeht...bislang antworten hauptsächlich die Kämpfer. Ein Heiler wäre wirklich einmal praktisch, aber die sind scheinbar zu hoch im Rang und ich muss ich "beweisen" oder so etwas. Wie beweist man sich nur einem Heiler? Soll ich Pflaster auf Missionen mitnehmen?"
So viel zu dem Ergebnis der feuernden Neuronen in Athenas hohler Birne. Ein paar davon hatten vielleicht für einen Moment die richtige Richtung eingeschlagen, waren dann aber wohl am neuesten, vollständig vom Rest abgekapselten, Problem hängen geblieben und munter trudelnd davon getitscht um mit dem Rest der Gedanken eine Bar aufzusuchen und so richtig einen drauf zu machen. Die Nymphe warf dem dritten Rune Knight im Bunde, der aus irgendeinem Grund grade einen verzweifelt beherrschten Gesichtsausdruck aufgesetzt hatte, einen abwartenden Blick zu. Schlussendlich schüttelte der Mann nur den Kopf. Scheinbar hatte er noch nichts Verdächtiges bemerkt. Athena seufzte leise. Dieses ganze Beobachten und so weiter war zwar vermutlich nötig, aber im Blut lag es ihr wirklich nicht. Wieder sauste ihr Blick davon, richtete sich auf Lasciels Augenklappe. Das sah ja schon ziemlich verwegen aus. Wie einer dieser piratenartigen Liebhaber aus den Romanen, die sie immer las. Wie sie wohl mit einer Augenklappe aussähe? Na ja, vor allem würde sie schlecht sehen. Die Idee wurde hastig wieder gestrichen.


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Lasciel
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Lasciel
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BeitragThema: Re: Bahnhof - Vorplatz
Bahnhof - Vorplatz - Seite 2 EmptyDi 18 Jun 2024 - 21:34


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Plot-Quest Falscher Alarm

Lasciel versuchte ihrem Standort so wenig Aufmerksamkeit wie möglich zu schenken, auch wenn es sich anfühlte, als würde seine Haut unter Strom stehen. Im trüben Licht tanzten Schatten um sie herum, dichter als draußen in der Sonne, und er konnte Athena gerade so ausmachen. Der Engel blieb neben ihr stehen, als sie nachfragte. Er hatte keine Ahnung, ob es eine Nachricht sein würde oder ob sie ihre Pläne noch ausarbeiten mussten, aber … „Darum halten wir hier Wache. Wenn jemanden kommt oder geht, greifen wir ein.“ Zugegeben, wenn sie eine Nachricht erhielten, wäre es vermutlich interessant, auch diese in die Finger zu bekommen … Aber so lange zu warten, ob das wirklich geschah, war ein zu großes Risiko und auch wenn Lash sich ungerne ins Getümmel des Lebens warf, so hatte er nicht die Geduld, länger als die ausgemachte Zeit zu warten. „Wir kennen die Umgebung nicht gut genug, um sofort anzugreifen.“ Wäre es nur um ihn gegangen, hätte er auch dahingehend keinen Stress gehabt, selbst die Umgebung auszukunden. Ihm konnte die Zeit nicht davonlaufen. Aber es ging auch um die Runenritter und die Bewohner der Stadt. Seine Lippen zuckten leicht, ein Mundwinkel hob sich. „Zudem sie sicher erwarten würden, direkt angegriffen zu werden. Wer lange warten muss, ob etwas geschieht, wird leichter nervös.“ Und wer nervös wurde, machte Fehler.
Lash nützte die kurze Sprachpause, um den dritten in ihrer Gruppe zu den Fenstern zu schicken. Eine der Gestalten am Altar bewegte sich und er trat zurück, um die Person vorbeizulassen, als sie die Kapelle verließ.

Er richtete das Wort zurück an Athena, sobald die Tür wieder geschlossen war. Mit etwas Glück würde sie … der Gedankengang brach ab, als sie von Rüstungen sprach und von Engeln. Lash wurde still, regungslos. Es war selten, dass er das Wort Engel hörte. Es war noch viel länger her, dass er einen anderen gesehen hatte. „Antworten?“ Er starrte Athena mit dem verdeckten Auge an. „Wer antwortet dir?“ Er hatte kein Interesse daran, mit Amor in Kontakt zu treten, aber er hatte seit Jahrzehnten versucht, Kontakt zu seinem Bruder herzustellen. Ein Funke Lebenszeichen, einfach etwas. Lassiter war ohne ihn nur noch die Hälfte, wie auch Lasciel nicht mehr ganz gewesen war, seit man sie getrennt hatte. Es war nicht nur ihre Freundschaft, sie waren zusammen geschaffen worden, mit dem Zweck, sich zu ergänzen. Zwei Teile eines ganzen Bildes. Zwei Pfeile für zwei Partner in einer Beziehung. Einer alleine war für Amor unnütz.
Er schluckte, als Athena weitersprach. Lassiter war kein geschaffener Heiler, aber er war der erfahrenste, den Lash kannte. Jahrhunderte an Übung, Jahrhunderte, die er damit verbracht hatte, ein Mittel gegen den Tod selbst zu finden. „Heiler geht es nicht nur darum, was du tust. Es geht darum, dass du etwas tust, wenn du jemanden siehst, der Hilfe braucht. Dass du nicht wegsiehst.“ Keine Worte, die von ihm selbst kamen, aber Lassiters Stimme in seinem Kopf war so klar wie eh und je. Während Lins Stimme langsam in Nebel verschwand und die Züge ihres Gesichtes verschwammen, brauchte er nur die Augen zu schließen, um seinen Bruder vor sich zu sehen. Lash schüttelte den Kopf. „Wie funktioniert das mit den Engeln. Kannst du sie um etwas bitten? Mehr Kämpfer sind nicht schlecht, noch besser, wenn sie fliegen können?“ Er versuchte nicht daran zu denken, wie es gewesen war, selbst zu fliegen. Das war ein Traum, den er schon lange hätte begraben sollen.

Der Runenritter meldete schließlich den Ablauf der halben Stunde und Lash trat zum Fenster, um die nächste Schicht zu übernehmen, bis sein Augenlicht erlosch und er Athena darum bat, Ausschau zu halten. In diesem System abwechselnd sollten die vier Stunden zwar langsam, aber verdächtig ruhig vorbeigehen. Ruhig für die Runenritter, noch. Der Runenritter gab Bescheid, als nur noch eine halbe Stunde zu warten war und sie verließen die Kapelle wieder, um auf die Ankunft und Auskunft der anderen zu warten.


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Athena

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BeitragThema: Re: Bahnhof - Vorplatz
Bahnhof - Vorplatz - Seite 2 EmptyDo 20 Jun 2024 - 16:29


"Hmmm", gab Athena langgezogen von sich. Natürlich hatte Lasciel völlig Recht mit seinen Worten. Natürlich war es deutlich besser sich erst einmal ein Bild von der Lage zu machen. Natürlich wurden Leute nervös, je länger sie untätig herum sitzen und mit einem Angriff rechnen mussten. Allerdings...galt all das auch für Athena. Die Nymphe konnte förmlich spüren, wie es ihr begann in den Fingern zu jucken. Nein, sie war wirklich nicht für Aufträge dieser Art geschaffen. Man gebe ihr einen ordentlichen Kampf, ihretwegen auch gegen eine überstarke Masse an Feinden. Alles war besser als einfach nur herum zu sitzen und Däumchen zu drehen, während die Feinde die Hohen Himmel wussten was machten. Und selbst wenn die Crusader erwarteten frontal attackiert zu werden, konnten sie doch niemals damit rechnen, wie heftig der Angriff sein würde. Und zumindest Athena war mehr als bereit ihr Ein und Alles im Kampf zu geben.
Langsam begann ihr einer Fuß einen leichten Takt auf den Boden zu wippen. Die Schwerthand öffnete und schloss sich wieder. Auf ihrem Gesicht zeichnete sich ein Ausdruck mühsam beibehaltener Beherrschung ab. Nein, sie war wirklich nicht für so etwas gemacht. Statt nach draußen zu stürmen begann sie die Weizenähren im Inneren der Kapelle zu zählen. Eine Aufgabe, die Zeit in Anspruch nehmen würde, weil sie erstens nur sehr langsam zählen konnte und sich dazu auch noch beständig verzählte und daher von neu anfangen musste.

"Die Engel?", erwiderte Athena. Ihre Augenbrauen wanderten ein Stück zusammen. Das hatte sie doch grade schon gesagt, oder? Inzwischen war ihr bewusst geworden, dass die allermeisten Leute nicht täglich mit Engeln sprachen. Was sich Athena nicht so ganz erschloss war das warum. Es war ja nicht so als wäre es sonderlich schwierig den Kontakt aufzunehmen. Man musste nur den Namen des Engels herausfinden, beispielsweise aus einem Buch, eine hübsche Feder finden und dann per Gebet nach dem Engel rufen. Sicher, es antworteten nicht alle, aber inzwischen zählte sie trotzdem vier oder fünf Engel zu ihren Freunden und Verbündeten.
"Aber ich helfe doch schon immer, wenn ich eine Möglichkeit habe. Deswegen bin ich ja auch Rune Knight geworden. Um die Leute in Fiore noch besser schützen zu können."
Jedenfalls, wenn sie nicht grade schmierigen Geschäftsleuten das Knie in die Weichteile zimmerte. Aber auch das zählte doch irgendwie als schützen, oder? Mit ein bisschen Glück ließ der Kerl nach der Erfahrung die Hände von Frauen. Athenas Blick wanderte weiter zu Lasciel, den sie leider völlig falsch als Mensch eingestuft hatte.
"Uhm. Ich gehe Verträge mit meinen Engeln ein. Dafür verbinden sie ihre Essenz mit einer meiner Federn und helfen mir, wenn ich sie rufe." Als wäre das ein Beweis zupfte Athena eine golden schillernde Feder mit einem roten Tupfer in Schwertform darin aus ihrer Bluse hervor und hielt sie Lasciel entgegen.
"Die Engel sind nicht so anders als Ihr und ich, Sir Lasciel. Man kann ganz normal mit ihnen sprechen. Und sie werden helfen. Fliegen kann jedoch keiner von ihnen, soweit ich weiß. Oder zumindest nicht hier. Obwohl sie alle sehr hübsche Flügel haben. Chamuels gefallen mir mit am besten. Oder vielleicht Zihruns. Sagt ihnen aber nicht, dass ich das gesagt habe."


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Lasciel
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BeitragThema: Re: Bahnhof - Vorplatz
Bahnhof - Vorplatz - Seite 2 EmptyDo 4 Jul 2024 - 13:51


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Viel Geduld hatten sie wohl beide nicht, aber bis die ausgemachte Zeit um war oder etwas geschah, würden sie nicht viel mehr machen können. In der Stille hörte ihr ihren Fuß auf den Boden klopfen. Lasciel konnte Stunden schweigend herumsitzen, solange er sich dafür gerade entschied und es nicht tat, weil er auf etwas wartete. Vor den Rune Knights hatte er von seinem Pferd abgesehen keinen Reisebegleiter gehabt und Desperatio war nicht gerade gesprächig – sehr zu seiner Freude. Aber zumindest gaben ihnen die Umstände Zeit, sich abzusprechen und zu erfahren, was der andere so konnte.
Sein Fokus lag vollkommen auf ihr, als sie von Engel zu sprechen begann. Es gab zwei Personen, die wussten, was er war und während eine nicht weiter darauf eingegangen war, hatte er mit zweiterer mehr über die Bedeutung von Alterslosigkeit gesprochen, wie über Engel. Athena fragte nach und er nickte, leicht ungeduldig, um mehr von dem zu hören, was sie wusste. Abgesehen von Amor hatte ihn nie jemand zu sich rufen können. Lasciel vermutete, dass das auch der Grund war, weshalb er nicht länger in der Hölle unter dem Berg steckte, auch wenn er nicht sicher war, warum der Gott ihn herausgeholt hatte. War er ihm zufällig eines Abends eingefallen? Der Gedanke sorgte dafür, dass seine Miene sich verdüsterte. „Ja. Welche Engel? Hast du die Kontrolle darüber, wen du zu dir rufst?“ Er blieb stehen wo er war, aber sein Körper vibrierte vor Anspannung und Erwartung. Hoffnung war eine kleine, verräterische Flamme in seinem Herzen, die nur allzu bald wieder ausgehen würde. Zugegeben fand er den Gedanken beunruhigend, dass Menschen herausgefunden hatten, Engel zu beschwören … aber das war kein akutes Problem für ihn.
Etwas entspannter war er bei dem Thema Heilung. Den Kopf leicht schiefgelegt nickte er. „Mach weiter. W- Sie haben nicht ganz dasselbe Zeitverständnis wie Menschen. Was für dich ein Jahr ist, ist kaum ein Wimpernschlag verglichen mit der Lebensspanne von Engel. Gib das Helfen nicht auf, auch wenn es dauert.“ Wenn sie jemand ihm beweisen sollte, würden ihm einige Monate nicht reichen. Es war zu schnell vorbei für ihn und auch wenn es nicht mehr wirklich etwas gab, wofür man ihn beschwören könnte, nahm er an, dass es für andere Engeln ähnlich war. Lash lauschte ihren weiteren Erzählungen über, die Stirn gerunzelt. Er hätte gerne nachgefragt, was ihre Essenz betraf und wie sie daran kam, aber er beließ es vorerst dabei, weiterhin zuzuhören. Etwas raschelte, aber wirklich sehen was sie ihm zeigte, konnte er im Halbdunklen nicht. „Ist das eine Feder?“ Er streckte die Hand aus, um mit den Fingern suchend durch die Luft zu fahren, nur um dann ein Lachen zurückzuhalten. Wenn sie nur wüsste. Stattdessen nickte er nur leicht. Niemanden zu haben, der fliegen konnte, war ungut, aber sie würden damit zurechtkommen. Zihruns Name sagte ihn nicht. Chamuel klingelte fern etwas, aber das konnte auch nur ein ähnlicher Name sein, der einmal gefallen war.

Lasciel hatte die zweite Runde übernommen und nach weiteren Wechseln blieb ihnen nur noch eine halbe Stunde übrig. Der Engel kehrte zur Tür zurück und trat hinaus in die Sonne. Er wartete ab, dass die anderen beiden ihm hinaus folgten. Es war nichts von den anderen zu sehen, als er ein Stück der Wand der Kapelle folgte und einen Blick vorbei zu dem Gebäude war. Es lag still da, als hätte sich nichts groß daran geändert.
Sein Instinkt warnte ihn, eine Spur zu still. Etwas rührte sich seitlich neben ihnen. Eine Figur in einem Mantel und mit langen, hellen Haaren, die das Gesicht abschirmten, näherte sich dem Stützpunkt. „Athena.“ Er wartete kurz ab und als die Person dem Gebäude näher kam, wandte er sich an den Runenritter. „Bleib hier und sammle die anderen, wenn sie zurückkommen. Wir werden sie abzufangen. Wenn wir nicht zurückkommen, teilt eure Erkenntnisse und folgt uns.“ Es war nicht seine bevorzugte Herangehensweise aber wenn die Person ein Zivilist war, konnte sie weg aus der Gefahrenzone. Und wenn es ein Informant war, hatte Lasciel nicht vor, sie bei ihrem Ziel ankommen zu lassen. Er deutete Athena, ihm zu folgen und trat von der Kapelle weg auf den Weg.


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Athena

Athena
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BeitragThema: Re: Bahnhof - Vorplatz
Bahnhof - Vorplatz - Seite 2 EmptyDo 4 Jul 2024 - 21:57


"Ja. Und nein", antwortete Athena leise. Eine Hand der Nymphe wanderte nach oben. Sie kratzte sich an der Schläfe. Die Stirn legte sich in nachdenkliche Falten. Der Prozess war nicht so ganz einfach zu erklären. Ganz besonders nicht einer Person, die sich ja offensichtlich überhaupt nicht mit Engeln auskannte. Athenas Hand kam wieder herunter, wurde statt zum Schubbern für Gesten benutzt, die ihre Worte untermauern sollten.
"Ich kann nur Engel in den Kampf rufen, mit denen ich bereits einen Vertrag habe und von denen ich auch schon eine Feder habe. Wenn die Verbindung zwischen Feder und Engel erst einmal besteht, ist es auch leichter sie zu rufen. Es ist wie...ein Faden. Von mir zu dem Engel. Wenn ich daran ziehe, kann ich den Engel für eine Weile bei mir verankern."
Mit den Händen machte Athena Bewegungen als würde sie angeln und grade einen ganz besonders dicken Fisch an Land ziehen.
"Aber ich kann auch einfach nur den Faden auswerfen. In den allermeisten Fällen passiert dann gar nichts. Manchmal antwortet ein Engel. Und dann habe ich die Gelegenheit mit diesem Engel einen Vertrag zu schließen. Das ist aber ziemlich anstrengend. Ohne Feder ist es schwierig sie bei mir zu behalten. Und es hilft, wenn ich den Namen des Engels weiß, den ich rufen möchte. Chamuel ist der einzige, der reagiert hat, ohne dass ich seinen Namen kannte. Aber das liegt wahrscheinlich an seiner Aufgabe. Je mehr ich über den Engel weiß, desto leichter wird es."
Bei dem nächsten Satz hoben sich Athenas Mundwinkel vergnügt an. Engel lebten länger als sie selbst. Das wusste sie. Mit Ausnahme jenes Engels, dessen Gestalt sie kopiert hatte. Diese war mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit verloschen. Aber als Nymphe hatte sie deutlich mehr Lebenserwartung als Menschen wie Lasciel ganz bestimmt einer war.
"Ein Jahr ist nicht besonders lang für mich. Ich habe noch viele, viele Jahre vor mir. Aber ich werde es weiter versuchen. Man kann nie genug Heiler haben. Die Hohen Himmel wissen, dass ich jetzt schon mehrfach einen hätte brauchen können."
Vorsichtig bugsierte Athena die Feder näher an Lasciels Hand heran, damit die Daune seine Finger streifen konnte. Dardariel hatte bestimmt nichts dagegen, wenn jemand außer Athena ihre Feder anfasste. Oder war es Azathiels Feder? Fragen über Fragen.

"Bereit!", erklang es wie aus der Pistole geschossen als Lasciel Athenas Namen rief. Die Nymphe hatte sich ganz furchtbar gelangweilt während dieses Beobachtungsdiensts. Es war so gar nichts passiert. Es verlangte sie nach einem ordentlichen Kampf. Woher sollte man wissen, dass man noch lebte, wenn man nur herumstand und wartete? Vorsichtig blinzelte sie in die Sonne. Nach dem Halbdunkel der Kapelle stach das Sonnenlicht gradezu in den Augen. In ihrem Aufzug sah zumindest Athena nicht sonderlich bedrohlich aus als sie sich Lasciel auf dessen Weg zu der verhüllten Person anschloss. Die Person war übrigens ganz klar schuldig. Verhüllte Personen auf dem Weg zu Szenen des Verbrechens waren immer schuldig. Hooooh! Wahrscheinlich war das ein Mitglied von Royal Crusade, das zur Szene des Verbrechens zurück kehrte. Das stand doch immer in allen Romanen. Alle Verbrecher kehrten früher oder später zur Szene des Verbrechens zurück. Das war so ein...Dings...angeborenes...Ding...Instinkt!
"Schnappen wir ihn uns!"


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