Park von Crocus

das Eingangsposting lautete :


Ortsname: Park von Crocus
Art: Freiraum
Spezielles: ---
Beschreibung:
Change Log: ---

Wenn Yui seiner Begleitung wenigstens ein besseres Gefühl geben konnte, dann war das für ihn schon ein Erfolg. Vielleicht hatte er all ihre Sorgen nicht besiegen können, doch das war auch nicht seine Aufgabe. Was auch immer Mary für Probleme hatte, am Ende musste sie diese selbst lösen. Der Tomoeyasu war lediglich hier um ihr ein paar Stützen zu geben, mehr nicht. Und das aufrichtige Dankeschön, das die Magierin ihm gab, war schon Belohnung genug. Sie sah deutlich glücklicher aus als noch vor ein paar Minuten. Während Mary ihre Geige bezahlte, ging Yui schonmal aus dem Laden heraus und schaute sich um. Er war trotzallem noch darauf bedacht, seine Umgebung im Auge zu behalten und anbahnende Schwierigkeiten zu verhindern. Doch heute schien alles ziemlich friedlich zu sein. Mittlerweile war es sogar noch ein Stück voller auf den Straßen geworden. Alles in allem bisher ein echt guter Tag ohne große Zwischenfälle. Kaum kam Mary zurück, da war es auch schon fast Zeit, dass die Beiden wieder ihre eigenen Wege gingen. Vermutlich wollte seine Begleitung ihr Geschenk auch zügig abliefern, weswegen er sie gar nicht lange davon abhalten wollte. Jedoch kam ihm noch ein einziger Zwischenstopp in den Kopf, den er dem Mädchen von Satyrs Cornucopia gerne zeigen wollte. “Es ist nicht weit von hier, du wirst es schon sehen, wenn wir da sind.” Ein kleines Mysterium?

Und er behielt recht, denn ihr Zielort war nicht einmal 10 Minuten von dem Laden entfernt, in dem sie gerade eben noch die schöne Holzgeige gekauft hatten. Am Rande der Prinzessinnenstraße befand sich ein Laden, dessen äußere Erscheinung einen recht edlen Eindruck machte. Die Außenwand war weiß mit allerlei dunkelblauen Verzierungen, von außen konnte man das dazu passende Interieur durch die langgezogene Glasfront erblicken. “Ich dachte mir, vielleicht willst du deinen Freund mit einem Besuch hier aufmuntern.” Sagte er und drehte sich zu seiner Begleitung um. Er konnte sich irgendwie schon denken, was ihr in diesem Moment vielleicht durch den Kopf ging. “Und es ist nicht so teuer, wie es aussieht, glaub mir.” Meinte er nur mit einem freundlichen Lächeln im Gesicht. Wenn man die Preise mit anderen Restaurants verglich, die den gleichen, äußeren Eindruck machten, war das hier echt preiswert. “Das Essen ist fantastisch.” Ja…irgendwie war er wohl doch gerade ein Tourguide. “Und…” er beugte sich zu Mary hinunter und sprach mit gedämpfter Stimme zu ihr. “Falls ihr einen kleine extrabevorzugung haben wollt, sagt ihr seid Freunde der Tomoeyasu-Familie. Mein Vater kennt den Besitzer.” Ein kleiner Extratipp, den Yui sicherlich nicht jedem gab. “Aber behalte es für dich, ja?”

@Mary

Auf den Straßen der Hauptstadt fühlte sich Mary zwar noch immer überfordert von der schieren Größe von allem, doch immerhin hatte ihr Spaziergang mit Yui dafür gesorgt, dass sie sich nicht mehr ganz so sehr wie ein verwirrtes Entenküken vorkam. Sie trampelte ihrer Entenmutter nicht mehr hirnlos hinterher, sondern begann allmählich, sich Fassaden einzuprägen und zu verstehen, wie die Einkaufsstraße funktionierte. Zumindest auf der Hauptstraße würde die Baumgardner zurückfinden. Ihr Aufenthalt war erst verloren, wenn sie aus irgendeinem Grund in einer der vielen Gassen und Seitenstraßen abdriftete ... Doch das passierte zum Glück nur unter Aufsicht. Vergnügt schritt sie dem hochgewachsenem Blauhaar hinterher, wobei aufgrund ihres Größenunterschieds ein Schritt Yuitoras etwa drei von Mary waren. Das Landei war Märsche über Felder und unebenes Gelände gewöhnt, weshalb sie es schaffte, Schritt zu halten. Außerdem war sie ihrer Begleitung dankbar, dass er ihr nicht gerade weglief.

Beim Laufen dachte Mary über die Worte ihres neuen Bekannten nach und spürte, wie die Wärme der Zuversicht in ihr wuchs. Vielleicht hatte sie nicht alles im Griff und war immer öfter von Zweifeln geplagt, doch es beruhigte die Jugendliche, dass es auch in offiziellen Organisationen Menschen gab, die nicht unfehlbar waren. Dadurch, dass Yui ihr so seine Menschlichkeit und seine Nahbarkeit gezeigt hatte, fühlte sich Mary viel sicherer. Es war gar keine Schande, dass sie solche Ideale hatte und mit ihnen kämpfte, wenn sie böse oder auch nur skrupellose Personen traf. Es war in Ordnung. Damit war sie in Ordnung. Mary lächelte und wich den Menschenmassen aus, die ihnen entgegenströmten, als würde sie tanzen. Mit einem Mal fühlte sie sich leicht, so als hätte der Ritter vor ihr einfach einen Teil ihrer Bürde auf die starken Schultern geladen.

Ihr Zielort beeindruckte Mary rein durch sein Äußeres bereits. Die Baumgardner schürzte die Lippen, wie sie es bei Nachdenklichkeit und Unbehagen gleichermaßen tat und warf einen Blick goldener Augen auf die vielen Verzierungen, die sich vor ihr auftaten. Ihr Gesichtsausdruck sprach vermutlich mehr als tausend Worte, denn Yui kam direkt auf den Preis zu sprechen, der wohl trotz allem Prunks in einem fairen Rahmen lag. Mary beäugte die tadellose Erscheinung ihres neuen Freundes und verkniff sich die Frage, aus welcher Perspektive der Rahmen zu sehen war. Stattdessen glubschte das Mädchen neugierig durch das Fenster in das Etablissement und prägte sich den Namen ein. "Echt? Das ist ja eine Wucht ..." Yuis Familie hatte also Kontakte? Auch ihre Familie Zuhause war im Umland recht bekannt, doch irgendwie glaubte Mary, dass es da gewisse Unterschiede gab. Alleine vom Größenverhältnis her. Crocus war mit Alcea vielleicht nur wegen der vielen Blumen zu vergleichen ..."Versprochen!" Sie lachte auf und hob eine Hand wie zum Schwur. Von ihr würde niemand erfahren, was sich hier für geheime Vorteile erschlichen wurden. Gerade öffnete Mary den Mund, da ertönte unvermittelt der Gong einer Turmuhr. Erschrocken fuhr die Baumgardner herum und weitete die Augen, als ihr Blick auf das Zifferblatt fiel. "Oh nein! Nico!" Mary schlug sich die Hände vor das Gesicht und schaute zu Yuitora hoch. "Ich hab ihn total lange alleine gelassen! Ich muss los, Yui! Danke für deine Führung!" Kurz schlang die Baumgardner ihre Arme um den Körper des Blauhaarigen, um eine flüchtige Umarmung einzuleiten und machte sich dann auf die Socken. Ein paar Meter weiter blieb Mary stehen, die Hände zu einem Trichter an den Mund geformt. "Ich hoffe, wir sehen uns bald wieder!", brüllte sie noch, dann wurde sie auch schon vom drängelnden Strom der Passanten davongespült - hoffentlich diesmal in die richtige Richtung.