Ortsname: Park von Crocus Art: Freiraum Spezielles: --- Beschreibung:
Dieser ansehnliche, vor allen im Frühling viel besuchte Park ist besonders bei Leuten beliebt, die sich nach der Natur sehnen. Es wird großen Wert drauf gelegt, dass nichts perfekt aussieht, sondern eher der Natur überlassen wird. Lediglich die natürlichen und manchmal auch aus Kies bestehenden Wege werden regelmäßig vom entsprechenden Personal aufgeräumt und gesäubert, damit die Bewohner von Crocus die Chance haben, durch den Park zu gehen, ohne die natürliche Schönheit des Parks zu ruinieren. Es wird hier großen Wert auf Sauberkeit gelegt und jene, die ihren Müll liegen lassen, müssen mit einer ziemlich hohen Geldstrafe rechnen.
Er ist zudem auch sehr attraktiv für Sportler, denn auf der südlichen Seite gibt es eine große Lichtung, umschlossen von vielen alten Bäumen, die oft zum Trainieren genutzt wird. Bei unangenehmen Wetter zieht es die Leute aber nicht dort hin, weshalb dieser Platz manchmal wochenlang unberührt bleibt und die Natur dort schnell gedeiht.
„In der Wüste gehört das zur Standardausrüstung einer Dame.“ Grishira lächelte dankbar und nahm den Schirm an. „Nun, es ist ein sehr individuelles und einzigartiges Exemplar. Ich danke dir vom Herzen. Er wird mich gewiss vor den Strahlen schützen. Ich werde ihn in Ehren halten, vielen herzlichen Dank, Lian!“ Ehrfürchtig schaute sie sich den Schirm an und hielt ihn dann über den Kopf, damit die Sonne sie nicht mehr blendete. Natürlich fand die junge Frau das Aussehen mehr als fraglich, nein, sogar unter ihrer Würde. Das Muster war erblasst, hier und da ein paar Flecken, eine geflickte Stelle… Der hatte bestimmt schon zehn Jahre auf dem Buckel. Das kalte Herz der Glacies fand seine Aktion aber trotzdem irgendwie putzig und sie beschloss, den Schirm nicht sofort wegzuwerfen, sobald er außer Sichtweite war. Ob das ein Dank dafür sein sollte, dass sie ihm etwas zu trinken gekauft hatte? Oder war das Dankbarkeit dafür, dass sie ihn aus der misslichen Lage von vorhin gerettet hatte, als die beiden Beamten sie belästigt hatten? Sie wusste es nicht und es war ihr auch irgendwie egal. Lian hatte mit dem Verkäufer wild diskutiert, so sah das jedenfalls für sie aus, verstand allerdings kein Wort, weil sie zu weit weg stand und auf dem Braunschopf gewartet hatte. Während er mit ihm sprach, hatte sich ein wenig umgeschaut und nach dem Gebäude Ausschau gehalten, das sie eigentlich besuchen wollte, um von ihm loszuwerden. Ich wette ja mit dir, dass Lian nicht so unschuldig ist, wie er tut. Ich weiß nicht, ich habe da was in der Nase. Kann dir aber gerade nicht sagen, was. Das ist so eine Ahnung. Wie kommst du darauf? Der ist doch in Ordnung. Aber jetzt, wo du’s sagst… er ist echt übertrieben freundlich zu mir. Ob der wohl auf mich steht? Würde mich nicht wundern, so gut wie ich aussehe. Heh, selbstbewusst, wie immer. Aber schlecht sieht er ja nicht aus, das musst du zugeben. Ne, schlecht nicht. Würde ihn nicht von der Bettkante schmeißen. Aber er ist mir zu… zu… lieb. Lieb? Ja, lieb. Weiß auch nicht, selbst wenn er auch ein Betrüger, wie ich wäre, wäre er mir zu lieb. Aber zum Spaß haben ist er bestimmt gut. Hehe, das stimmt. Und Yuuki? Bei Yuuki ist es genauso. „Also, das Gasthaus ist nicht mehr weit, oder? Wollen wir?“ Fast hätte sie ihn nicht gehört, weil sie mit Sakura in einer Unterhaltung versunken war. Sie schaute zu ihm hoch, lächelte und nickte. „Ja, das Gasthaus ist am Ende der Straße. Der Fußweg dürfte nur noch wenige Minuten dauern.“ Sie hakte sich wieder schüchtern an Lians Arm und führte den jungen Mann vom Verkaufsstand weg durch die Fußgängerzone. Viele Leute waren unterwegs, manche gingen ihren Beschäftigungen nach, zwei Männer trugen eine überdimensional große Glasscheibe durch die Straße, die durch herumtollende Kinder zerstört wurde, ein Ehepaar stritt sich so heftig, dass die Frau dem Mann das Glas Wein über den Kopf schüttete und wütend davon stapfte, ein dicker Bäcker rief die Kundschaft zu sich und warb um seine gut riechenden, knusprigen Brötchen… Dass sie gut riechen war mal dahingestellt. Shira kannte viel bessere Brötchen als dieses Arme-Leute-Essen. Es roch hier nach Armut und sie musste sich zusammenreißen, keinen angewiderten Gesichtsausdruck zu machen. Diese Leute lebten in einer ganz anderen Welt, als die junge Glacies. Sie hatten vollkommen andere Vorstellungen und manchmal, aber nur ganz, kaum in einem winzig kleinen Augenblick spürte sie so etwas wie Einsamkeit. Doch die Tatsache, dass alle um sie herum andere Vorstellungen von Sitte und Moral hatten, konnte sie sich so wunderbar zunutze machen, wie eine Königin sich ihre Sklaven zunutze machen konnte. Wenn sie wollte, tanzten alle nach ihrer Pfeife. Nur, wenn sie ähnlich gestrickt waren, wie sie, war es kein leichtes Unterfangen. „Wie geht es eigentlich Ihrem Handgelenk? Ist es ein wenig genesen? Ich wünschte, ich könnte meinen Zauber erneut anwenden. Allerdings fürchte ich, dass ich danach das Bewusstsein verliere und eine längere Zeit nicht mehr aufzuwachen vermag…“, sagte sie, während sich die beiden langsam dem Gasthaus näherten. „Sehen Sie, dort ist das Gebäude, vor dem Sie mich verabschieden können.“ Sie zeigte auf das große Gebäude, das ohne Zweifel für gut betuchte Leute gedacht war. Kein normal sterblicher konnte sich auch nur das günstigste Menü kaufen. Nur die Elite durfte hier Gast sein und Grishira sah sich wie selbstverständlich zur Elite – zur Speerspitze der Gesellschaft. Sie war schön, intelligent, gerissen und abgrundtief böse. Als die beiden vor der Tür ankamen und für die Leute, die ein- und ausgingen noch platz ließen, drehte sich die Indigoblauhaarige um und lächelte den jungen Mann liebevoll an. „Vielen Dank für den schönen Tag und dass Sie mich heute hierher gebracht haben. Die Blume, die Sie mir geschenkt haben, werde ich in eine Vase tun und sie wird mich an den heutigen Tag erinnern.“ Grishira holte das Blümchen hervor. Es war schon leicht verwelkt, doch das ließ sich durch Wasser bestimmt wieder wettmachen. Die Blume ließ Grishria garantiert nicht sterben. Jede von ihnen war kostbar und wunderschön. Daher meinte sie diesen Dank vollkommen ernst. Um dem ganzen noch ein i-Tüpfelchen aufzusetzen, stellte sich das Mädchen auf die Zehenspitzen und drückte dem Dunkelhäutigen Lian einen Kuss auf die Wange, drehte sich dann kichernd um, winkte ihm zu und verschwand in das Gebäude. Sie harrte einige Minuten aus, wartete, bis sie sich sicher war, dass Lian verschwunden war und verließ es wieder. Als sie aus der Tür herauslugte, stand tatsächlich kein brauner Wuschelkopf mehr. Sie sah nur noch viele Menschen, die an diesem protzigen Gebäude vorbeiliefen. Erleichtert atmete sie auf und ging mitsamt dem Schirm und der Blume durch die Fußgängerzone und verließ diese. Sie wanderte gern durch die Stadt und mischte sich unter dem Pöbel. Einfach, weil sie sich dadurch wie eine Königin fühlte, wenn sie die ganzen armseligen Gestalten an sich vorbeigehen sah. Die Sonne hatte mittlerweile goldene Töne angenommen, denn langsam ging sie unter. Dicke Wolken bedeckten nach und nach den Himmel – so langsam würde es regnen. Aber das dauerte bestimmt noch ein oder zwei Stunden. Die Glacies nahm sich eine Kutsche und fuhr den Rest des Weges damit bis nach Crystalline Town, wo die Gilde der Royal Crusade war. Dort konnte sie sich für den restlichen Tag erst einmal wieder zurückziehen, um sich auszuruhen. Damit war ihr freier Tag um. Der nächste würde mit Sicherheit wieder arbeitsreich sein, doch das störte sie nicht. Immerhin verdiente sie sich damit den Unterhalt und kam ihrem Ziel näher. Während sie in der Kutsche saß, schaute sie aus dem Fenster und beobachtete, wie der Regen gegen die Scheiben prasselte. Die dunklen, tief hängenden Wolken und die zuckenden Blitze entspannten sie. Jetzt wurde es langsam Zeit, den Ring wieder um ihre Finger zu stülpen. Lange dauerte es nicht mehr. Der Kutscher würde sowieso nicht darauf achten, aus welcher Gilde sie kam. Sie griff mit der rechten Hand in ihre Tasche und hielt inne. Mh, dort war er nicht. Die linke Tasche? Auch nicht. Sie zog die Augenbrauen zusammen. Nie, nie im Leben ist ihr etwas verloren gegangen. Bei ihr war das ein Ding der Unmöglichkeit. Sie hatte sich am heutigen Tag nicht so viel bewegt, dass es auch nur eine kleine Chance gab, dass er herausfallen würde. Langsam dämmerte es ihr. Wurde Lian nicht des Diebstahls beschuldigt? Ihre Augenbrauen zogen sich noch mehr zusammen und allmählich verzog sich das makellose Gesicht zu einer Fratze. Habe ich doch gewusst, das was mit diesem Typen faul ist!, meldete sich Sakura. Du sagst es… Na gut, es ist jetzt nicht so, dass ich dem Ring viel Bedeutung beimesse… Es ist nur der Ring der Gilde. Aber… er hat mich verarscht. Und keiner wagt es, mich zu verarschen. Nur ich darf es. Ich, ich, ich!! Es hätte auch ein Jewel sein können. Sie war so wütend, dass ihre blasse Farbe eine rötliche Tönung bekam. Ihr Gesicht wurde ganz heiß. Das Mädchen ballte die Fäuste und schlug so fest gegen die Fensterscheibe, dass diese Risse bekam und die Haut über den Gelenkknochen aufplatzte und sofort anfing, zu bluten. Der Schmerz beruhigte sie ein wenig. Einmal kurz Dampf ablassen… Dieser kleine Bastard. Sie würde kommen und ihn holen. Das schwor sie sich. Nie, nie, nie sollte es jemand wagen, sie übers Knie zu legen. Das Karma des Braunschopfs war jetzt im dreistelligen Minusbereich!
Grishira wirkte so, als wäre sie in Gedanken versunken gewesen. Erst mit einiger Verzögerung sahen ihn die dunklen, königsblauen Augen der Gegenüber wieder direkt an. Oh? Waren das weiße Punkte in ihren Seelenspiegeln? Lian stutzte, da ihm dieses Detail jetzt erst auffiel. So etwas hatte er noch nie gesehen… Er wollte sie nicht zu sehr anstarren, weshalb er sich lieber erstmal von dem direkten Blickkontakt abwandte, als die Glacies aufstand und sich erneut schüchtern bei ihm unterhakte. Zusammen ging das ungleiche Pärchen die sehr belebte Fußgängerzone von Crocus Town entlang und der Falls war erstaunt, was hier so alles los war. Zuerst klirrte es heftig und ein kurzer Blick in besagte Richtung zeigte, dass ein paar Handwerkern eine große, ziemlich wertvoll aussehende Glasscheibe zerstört worden war. Wenige Schritte weiter wurden Lian und Grishira Zeuge eines heftigen Ehestreits, der darin endete, dass der ausgeschimpfte Ehemann eine Ladung Rotwein über den Kopf geschüttet bekam. Rotwein? Mitten am Tag? In der Fußgängerzone? Warum zum Henker hatte diese Frau ein Glas Rotwein in der Hand? Lian schien diese vielen Eindrücke viel befremdlicher zu finden als Grishira, die stoisch weiter geradeaus sah. Wow. Also wenn der jungen Frau in ihrer Erziehung eingebläut wurde, sich möglichst aus fremden Angelegenheiten herauszuhalten und auch nicht als Schaulustige andere Leute anzustarren, dann hatte die Erziehung grandios funktioniert. Der Falls hatte eine solche Behandlung beim Älterwerden nicht genossen, weshalb man ihm seine Überraschung und teilweise vielleicht auch Überforderung deutlich ansehen konnte. „Oh.“ Als wolle die Blauhaarige bewusst von den Szenarien um sich herum ablenken, sprach sie das Handgelenk von Lian erneut an. Wie es ihm ging? Er hob die Hand an und musterte das Gelenk, das mittlerweile kaum noch Rötung aufwies. Er drehte und bewegte es, aber keine Schmerzen meldeten sich. Wie um diese Erkenntnis auch nach außen hin zu verdeutlichen, ballte er die Hand zur Faust und lächelte Grishira leicht an. „Der Hand geht es mittlerweile schon wieder viel besser. Und bitte nicht in Ohnmacht fallen, gleich haben wir das Ziel ja erreicht.“ Er zwinkerte und folgte dann dem Fingerzeig der jungen Frau, die auf ein ziemlich pompös aussehendes Gebäude deutete. Und wieder: Wow. Lian konnte das Geld, das da drin bewegt wurde, förmlich riechen… und spielte ganz kurz mit dem Gedanken, Grishira zu bitten, mit hereinkommen zu können. Da gab es doch bestimmt ein paar Jewels, die einen neuen Besitzer suchten? Doch ehe er die Bitte ausgesprochen hatte, rief er sich innerlich zur Vernunft: Er hatte bereits Jewels, einen goldenen Ring und ein silbernes Medaillon gestohlen. Er durfte nicht zu übermutig werden – lieber das bisherige Diebesgut in Sicherheit bringen. Grishira löste sich von dem Falls und zeigte erneut die Blume hervor, die er ihr zu Beginn des Treffens geschenkt hatte. Sie hatte die Blume aufgehoben? Lian grinste. „Ich habe zu danken für die nette Gesellschaft, werte Shira“, antwortete er ihr und verneigte sich galant vor der Frau – eine übertriebene Geste, aber er hatte so im Gefühl, dass es einer edlen Dame wie der Blauhaarigen gefiel. Er hatte sich gerade wieder aufgerichtet, da überbrückte die Glacies die letzten Meter zwischen ihnen, stellte sich auf die Zehenspitzen und schenkte dem jungen Mann einen kurzen Kuss auf die Wange. Und ein drittes Mal: Wow! Der Illusionsmagier blinzelte, wurde vielleicht auch einen ganz kleinen Hauch rot um die Nase (!) und die Hand fuhr wie automatisch zu seiner Wange, während Grishira bereits kichernd in Richtung Gasthaus verschwand. Er sah der jungen Frau nach… und schmunzelte schließlich. Okay, egal in welcher Hinsicht, dieser Tag war ein voller Erfolg gewesen!
Einige Zeit später befand sich Lian im Zug auf dem Rückweg nach Aloe Town. Kurz sah er den vorbeieilenden Büschen und Sträuchern am Rande der Bahngleise nach, als die Umgebung allerdings allmählich karger wurde, die grünen Flächen in eine bräunliche Steppe übergingen, löste er die Aufmerksamkeit vom Fenster und fischte stattdessen die Jewels aus der Tasche, die er der Frau zu Beginn des Tages gestohlen hatte. Während er das Geld mit einem zufriedenen Grinsen in den eigenen Geldbeutel steckte, fragte er sich, was dieser Yuuki wohl für ein dämliches Gesicht gemacht hatte, als er das – natürlich um die Jewels geleerte – Diebesgut in seiner eigenen Tasche gefunden hatte. Der Gedanke ließ den jungen Mann leise lachen, eigentlich schade, dass er es nicht mit eigenen Augen hatte sehen können. Als das Geld sicher verstaut war, fischte der Falls den goldenen Ring heraus, den er von Grishira hatte mitgehen lassen. Auch dieses Schmuckstück würde sich ganz hervorragend verkaufen lassen! Aber… was war denn das für ein Symbol darauf? Der Illusionsmagier runzelte die Stirn und fuhr mit dem Finger über die Gravierung, die für ein wissendes Auge sofort die Zugehörigkeit der Blauhaarigen zu Royal Crusade offenbart hätte. Lian kannte diese Gilde, vor allen Dingen das Symbol, allerdings nicht, weshalb er rätselte, was der Ring genau zu bedeuten hatte. Vielleicht würde er ein paar Nachforschungen anstellen, bevor er den Ring wirklich verkaufte? Sein Interesse war durchaus geweckt. Auch der Ring verschwand wieder in der Tasche, dann holte der Falls die letzte Errungenschaft des Tages hervor: Das silberne Medaillon von diesem Yuuki. Lian hing die Kette um seine Hand und ließ das glänzende Schmuckstück vor seinen Augen in der Luft baumeln. Er öffnete den Mund leicht, als er einen kleinen Knopf entdeckte und ihn drückte. Plötzlich sprang das Medaillon auf und offenbarte zwei Fotos im Inneren: Das eine zeigte eine junge Familie, die eindeutige Ähnlichkeit mit diesem rothaarigen Yuuki aufwies. Auf der anderen Seite entdeckte Lian ein verblasstes, an den Ecken angesengtes Foto eines Mädchens mit hellen Haaren, das freundlich in die Kamera blickte. Der Falls staunte, hatte er doch nicht damit gerechnet, durch das Medaillon solche Einblicke in das Privatleben dieses fremden Magiers zu bekommen. Hm. Je länger er das Bild anschaute, desto mehr regte sich irgendetwas in ihm. Etwas, was er eindeutig nicht fühlen wollte! „Tzz.“ Schnell schloss er das Medaillon wieder, steckte es weg, senkte genevt die Lider und lehnte sich gegen den Sitz in seinem Rücken. Insgesamt hatte der Braunhaarige heute wirklich sehr große Erfolge erzielen können! Naja, wenn man drei Diebstähle hintereinander, auch noch von Personen, die ihm nichtsahnend geholfen hatten, als Erfolg bezeichnen wollte. Der Falls dachte nicht daran, dass er sich mit seinen Aktionen gleich zwei ziemlich mächtige Feinde gemacht hatte. Dass Grishira in ihrer Wut auf ihn ihre Fäuste blutig geschlagen hatte, dass Yuuki in seiner Verzweiflung wohl vor nichts zurückschrecken würde, um das gestohlene Medaillon zurückzubekommen. Lian hatte sich keine Freunde gemacht… und wie sagte man so schön? Karma strikes back.
╔═════════════════════╗ Offplay - Musterung ═══════════ Ângelo und Gin ╚═════════════════════╝
Als die Morgensonne über die Dächer Crocus Towns kletterte, began für Viele ein ganz normaler Tag. Geschäfte öffneten langsam ihre Tore für Kunden aus der Hauptstadt, Menschen auf den Straßen gingen zu ihrer Arbeitsstelle, das Leben nahm seinen gewohnten Lauf. Doch für Gin hätte dieser Tag nicht verrückter oder ungewohnter sein können.
Gin war keine freie Frau. Ihre Familie hatte sie einst an einen mächtigen Magier verkauft und diesem diente sie nun schon seit knapp einem Jahrzehnt. Er hatte ihr vieles beigebracht und gegeben, verlangte aber auch vieles als Ausgleich dafür. Die junge Dame hatte in seinem Auftrag schon Menschen getötet, Beweise gefälscht, Erpressungen eingeleitet, doch all das schien gerade zu banal im Gegensatz zu dem, was Gin heute erledigen musste. Da sie als simples Werkzeug nicht in die Pläne ihres Meisters eingewiht war, hatte Gin schon vor Langem aufgehört, zu hinterfragen, was Orwynn Zerox sie anhieß und welchem Zweck es diente. Doch heute konnte die bleiche Untote nur den Kopf schütteln.
Gin würde sich von den Rune Knights rekrutieren lassen.
Der Gedanke schien geradezu absurd. Bei den meisten ihrer Aufgaben war es darum gegangen, den Runenrittern möglichst aus dem Weg zu gehen, sich dem Blick dieser Organisation zu entziehen, doch nun sollte die Vampirin bereitwillig mit ihnen in Verbindung treten. Und das noch nicht einmal mit einer falschen Identität oder dergleichen. Ihr Weg führte Gin recht zielsicher durch den großen Park. In dessen Zentrum gab es einen größeren Platz mit einem Springbrunnen, dort würde die Vampirin auf ein Mitglied der Rune Knights treffen, das sie für den Tag über betreuen, begutachten und prüfen würde. Das waren ihre Anweisungen. Gin wusste nicht, wie - und vor allem: warum - ihre Meister dieses Treffen eingefädelt hatte, doch ihre Instruktionen waren einfach und deutlich. Sie hatte den Anweisungen des Offiziers, der für sie verantwortlich war, Folge leisten. Nur, dass sie eigentlich gar nicht aus freien Stücken hier war, durfte Gin nicht verraten. Und sie sollte ihr bestes geben, den Rekrutierungsprozess erfolgreich abzuschließen. Sich hier mit einem Offizier der Rune Knights zu treffen verlangte ein großes Stück Überwindung von Gin. Was, wenn die Ritter eine Akte über sie hatten? Was, wenn sie festgenommen wurde? Was, wenn die Rune Knights eine Art Lügendetektor oder fähige Gedankenleser hatten, die Gins Intention aufdecken konnten? Viele Fragen waren offen, die Gin nur mit einem beantworten konnte: Dem Vertrauen in ihren Meister. Er hatte sie auf diese Mission geschickt, er würde hoffentlich auch dafür gesorgt haben, dass Gin nicht in den ersten Minuten direkt in ein Magiergefängnis gesteckt werden würde.
Am Platz angekommen suchte Gin sich den schattigsten Platz, den sie finden konnte: An den Stamm eines Baumes gepresst, irgendwo am Rande des Platzes auf einer Grünfläche stand. Von dieser Position aus hatte sie den Großteil des Platzes im Blick, wusste allerdings nicht, auf wen sie denn eigentlich wartete. Ihre Hoffnung war, dass wer auch immer sie nun hier abholen würde, wusste, wie Gin aussah. Und selbst wenn nicht, die 1,80m lange Stangenwaffe, die Gin bei sich trug, ließ die Vampirin sich optisch doch ein wenig von den anderen Besuchern des Parkes abheben. Gin war, wie so oft, beinahe ganz in Schwarz gekleidet. Die Beine der Dame steckten in einer engen, schwarzen Lederhose, dazu trug sie ein schwarzes Tank-Top unter einer ebenso schwarzen Lederjacke. Der einzige Farbakzent am Outfit der Untoten waren weinrote Stiefeletten mit schwarzen Absätzen. Das Outfit verbarg viel von Gins bleicher, beinahe porzelanfarbener Haut, nur die Hände, das Gesicht und die Hals- und Teile der Brustpartie waren entblößt. Und sogar das bereute Gin bereits jetzt. Selbst die schwachen Strahlen der Sonne, die durch das Blätterdach ihres Schatten-spendenden Baumes fielen, brannten wie Brennesseln auf ihrer Haut. Ihre Lippen waren trocken und brüchig und die Augen der Schwarzhaarigen schmerzten furchtbar. Zu gerne hätte sie sie einfach geschlossen, doch musste sie nach ihrem Runenritter ausschau halten. Gin hasste es, bei Tag zu arbeiten.
Mit vor der Brust verschränkten Armen blickte Gin also auf den Springbrunnenplatz. Die olle Josy, ihre Stangenwaffe, lehnte neben ihr am Baumstamm. Kurz flammte in der Schwarzhaarigen die Hoffnung auf, der Rune Knight würde einfach nicht auftauchen. Sie hätte dann zwar irgendwie mit Orwynn zu klären, was schiefgegangen war, doch selbst das würde Gin irgendwie diesem Schlammasel, in das sie hineinmanövriert wurde, bevorzugen. Vielleicht aber würde es auch gar nicht so schlimm werden? Vielleicht hatte sie ja einen netten Tag mit interessanten Einblicken und Herausforderungen vor sich? Womöglich sogar mit angenehmer Gesellschaft? Doch da war die Vampir-Lady irgendwie nicht ganz so optimistisch eingestimmt.
Bewaffnet mit einer Milchtüte schritt Ângelo durch die Straßen und Gassen von Crocus. Sein Ziel: Der Stadtpark. Er solle dort eine Dame treffen die offenkundig sich den Rune Knights anschließen solle und er, also Ângelo, solle eine Art Musterung durchführen. Warum sieht die Musterung bei Frauen anders als bei Männern aus?, fragte sich der Magier und zog durch den Strohhalm seiner Milchtüte einen weiteren Schlug Milch. Bei meiner Musterung wurden wir angewiesen uns alle auszuziehen und uns untersuchen zu lassen. Größe, Gewicht, Vorerkrankungen, Stärke, Ausdauer, dann wurden wir vor einer Horde Ärzte gestellt die unseren Sack unter die Lupe nahmen und dann wurden noch sämtliche Körperöffnungen untersucht. Was sich wie eine Party für gleichgeschlechtliche Personen klang, war aber eine Art Erniedrigung für Ângelo gewesen. Zumindest hatte er an diesem Tag deutlich genug Schniedel gesehen, wodurch er die Wochen danach immer eine Klokabine aufgesucht hatte, um nicht an der Pissrinne zu stehen, wo jeder sein Dingdong präsentierte. Schade dass es nicht die gleiche Art von Musterung ist. Wobei ich dann sicherlich meinen Spaß haben werde, dachte sich Ângelo und musste dabei verwegen grinsen. Der Magicslayer erreichte den Park. Er hatte eine weite olivfarbene Hose an, darüber seine ebenfalls grünlich wirkende Jacke, unter der er nur ein weißes Unterhemd trug. Auf seinen Hut hatte der Einäugige heute mal verzichtet. Es war früh am Morgen und die ersten Parkbewohner waren entweder Penner oder alte Leute. Ersteres sammelten gerade ihre wenigen Habseligkeiten ein, um den Ordnungshütern zu entgehen, die sicherlich bald auftauchen werden und die Nachzügler rauszuschmeißen. Einige der Obdachlosen suchten in den Abfalleimern nach brauchbaren Gegenstände und Essen. Dieses gab es dafür bei den älteren Herrschaften, welche sich auf Bänken versammelten und den Tauben und Enten Brot zuwarfen. Einige der Vögel schienen dieses allmorgendliche Ritual immer mitzumachen und waren dementsprechend stark gemästet. Ein fetter Happen für so manche Katze, dachte Ângelo. Ein Obdachloser, der die Reste eines Sandwiches hinterschlang ging an Ângelo vorbei. Wahrscheinlich auch eine bessere Mahlzeit für manch anderen hier. Während die Penner ihren alltäglichen Kampf ums Überleben starteten und die Rentner die Vögel flugunfähig (die Enten dürften sicherlich auch nicht mehr schwimmen können) machten, erreichte Ângelo den Brunnen, mit der er sich mit der Anwärterin namens Gin treffen sollte. Er trank seine Milchtüte aus und warf sie in einen nahen Abfalleimer, dann ging er um den Platz, in dessen Zentrum besagter Brunnen stand. Die Figuren waren eindeutig aus Marmor gefertigt, während die Konstruktion selbst aus Muschelkalk bestand, Travertin genannt. Die Figuren waren eine Palme, ein Krokodil, ein Pferd, ein Löwe und ein Kaktus. Warum auch immer ein Kaktus. Auf der Spitze thronte eine Taube, aus deren geöffnetem Schnabel ein Wasserstrahl sich in den Brunnen ergoss. Allgemein war dieses Zusammenspiel zwischen den einzelnen Elementen eher verwirrend, als nachvollziehbar. Ângelo wendete sich von dem Brunnen ab und entdeckte eine in schwarz gehüllte Frau. Sie war kaum zu erkennen, da sie sich zudem im Schatten aufhielt. Aber das was Ângelo sah, gefiel ihm ausgesprochen gut. Wieder verfluchte er es, dass offenkundig weiblichen Anwärtern die Schande der Musterung erspart blieb. Wobei es ja an Ângelo lag, wie er diese Musterung gestaltete. Während er noch überlegte, wie er das am besten auszunutzen versuchte, sprach er die Frau an, auf die er bislang zugehalten hatte. "Verzeihen Sie? Sind sie zufälligerweise Gin? Mein Name ist Ângelo Serrado von den Rune Knights", stellte sich der Magicslayer vor.
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Credit: Poubelli
Wenn Ângelo "spricht" | denkt | macht | zaubert (Updates)
"Manchmal fühlt sich mein Leben wie ein Test an, für den ich nicht gelernt habe und wenn ich denke, dass es nicht schwerer werden kann, kommt eine schöne Frau um die Ecke."
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Gin
Anmeldedatum : 04.03.21 Anzahl der Beiträge : 1247
Zielstrebig hielt ein Hüne mit Augenklappe auf Gin zu. Interessiert musterte die Untote den Kerl, noch eher er dazu gekommen war, sie anzusprechen. Dass er groß war, - also so wirklich groß - war das erste, was der Magierin auffiel. Das ganze Oliv-Grün, das der Mann trug, ließ ihn, gemeinsam mit einem strengen Gesichtsausdruck, ziemlich militärisch wirken. Eine interessante Frisur und dazu eine Augenklappe rundeten den ersten Eindruck Gins von ihrem "Prüfer"(?) ab. Ob er wohl auch so rau und strikt war, wie er aussah? Ein wenig gespannt wartete die Dame auf die ersten Worte des Herren. "Verzeihen Sie? Sind sie zufälligerweise Gin?" Beinahe schon ein wenig enttäuscht über die höfliche Art Ângelos - so stellte er sich vor - nickte Gin ihm zu. Nun hatte die Magierin innerhalb kürzester Zeit eine Entscheidung zu treffen. Wie verdammt nochmal sollte sie sich gegenüber einem verdammten Rune Knight verhalten, verdammt? Auch wenn Gin selbst am liebsten...
a) ...die Flucht ergriffen hätte b) ...den Kerl auf gemeinste Weise vorführen wollte oder c) ...spaßesweise dem Rune Knight ein wenig den Kopf verdrehen wollte
... ging es hier nicht um sie. Die Vampirin hatte einen Auftrag von ihrem Meister, und um diese zu erfüllen, musste sie das Vertrauen und die Zusprache Ângelos gewinnen. Schauspielern war zwar nicht so ganz ihre Stärke, aber für's erste wollte Gin sich so benehmen, als gehöre der Rune Knight zu Royal Crusade. Den Mitgliedern der Schwarzen Gilde konnte Gin auch mit Respekt begegnen, mit Ângelo würde sie es ähnlich halten. Also fasste sie sich ein Herz und lächelte Ângelo freundlich an. "Sehr wohl, das bin ich." Bisher hatte der Rune Knight die Vampirin nur als "Gin" angesprochen, dabei würde sie es vorerst auch belassen. Die Schwarzhaarige wusste nicht, welche Informationen ihr Meister den Rune Knights über sie gegeben hatte, um dieses Treffen zu ermöglichen, doch nicht mehr über sich selbst preiszugeben als absolut nötig war ohnehin neuen Bekannten gegenüber Gins modus operandi. "Freut mich, Ângelo.", schob sie noch hinterher. Während der kurzen Vorstellungsrunde hätte Gin genauso gut am Schatten-spendenden Baumstamm festgeklebt sein können, so wenig wich sie von ihm ab. Doch jetzt, als die Musterung nach einem kurzen Wortwechsel so richtig zu beginnen drohte, würde Gin früher oder später ins Sonnenlicht treten müssen. Doch dazu ließ sie sich gerne auffordern, den ersten Schritt würde sie nicht machen. Stattdessen ergriff sie mit der rechten Hand nach ihrer Stangenwaffe, der alten Josy, und schulterte sie aufbruchsbereit. "Ich bin, ehrlich, ein bisschen aufgeregt und weiß noch nicht so recht, was heute auf mich zukommt.", erklärte Gin Ângelo wahrheitsgemäß und blickte ihm dann neugierig und nachforschend in die Augen - naja, eher, dem Auge. Was wohl die Geschichte hinter seiner Augenklappe war? Die Augen Gins hatten mittlerweile ein wenig mit Tränen angefangen. "Verdammte Sonne. Verdammter Körper. Verdammt!", fluchte die Vampirin innerlich, während sie sich mit dem Handrücken der linken Hand kurz die Augen rieb. Aus ihrem eher untoten Wesen konnte die Runenritter-Anwärterin auch heute nur schwerlich ablenken, ob das während der Musterung wohl zum Gesprächsthema wurde? Doch zurück zum Thema: Was würde heute wohl passieren? Die Magierin würde wohl ein paar Fragen über sich ergehen lassen müssenn. Wahrscheinlich wollte Ângelo auch ihre Magie demonstriert sehen (Das konnte ja etwas werden. Wie standen Rune Knights nochmal zu Dämonenbeschwörern?). Und vielleicht wollte Ângelo Gin auch persönlich ein wenig kennen lernen, sich von ihrem Charakter und ihren Werten und Motivationen überzeugen. Was hatte ihr Meister sich bei dieser Farce nur gedacht? Je länger Gin nachdachte, desto ungeeigneter schien sie für diesen Auftrag zu sein. Doch diese Hürden würde sie alle nehmen und übersteigen müssen. Gin wusste, was auf dem Spiel stand - und eine Einweisung in eines der Magiergefängnisse der Rune Knights war in dem Moment die geringste Sorge der Untoten. Und um diesem Schicksal oder noch schlimmeren zu entgehen, war sie auf Ângelo angewiesen. Zeit also, ein wenig Freundschaft zu schließen - oder so. "Was haben wir denn zusammen alles vor?", wollte sie neugierig wissen und löste sich endlich vom Stamm. Noch immer im Schatten des Baumes stand Gin jetzt doch frei und richtete ihre Körperhaltung: Schultern nach hinten, Brust nach vorne, Kinn ein wenig nach oben (schließlich musste sie zu Ângelo wortwörtlich aufsehen). "Machen wir es hier im Park? Das wäre mit ein wenig peinlich.."
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reden ✞ denken
Ângelo
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Es war, wenn auch überflüssig, befreiendes Gefühl, zu wissen, dass man die richtige Person angesproochen hatte. Gut, es war sonst kaum jemand hier, der auf die Beschreibung von Gin zutraf, dennoch war es nicht zu der Peinlichkeit gekommen, dass Ângelo sich der falschen Person vorgestellt hatte. Ângelo musterte Gin ein wenig weiter, denn nachdem sich sein Auge dem Schatten des Baumes angepasst hatte, konnte er deutlich mehr erkennen als nur eine vage Shiluette. Die Frau die er dabei erkannte sorgte dafür, dass seinen Nase zu kitzeln begann. Denk an was, was du abturnend findest, dachte sich Ângelo, Was könnte das sein? Schlechtes Essen? Ja sicher.. Das ist eklig. Vergammelte Speißen zu überhöhten Preisen sind zurückzuweisen! In Gedanken summte Ângelo das Lied, um sich von der Attraktivität des Körpers von Gin zu lösen. Ângelo guckte an Gin vorbei zu der am Baum angelehnten Waffe. Sag mir nicht, dass sie das Teil zum Kämpfen nimmt, dachte sich Ângelo und musste zugebenn, dass er von der schiere Größe dieser Waffe ausging, dass er sicher seine Probleme mit haben würde, diese im Kampf effektiv einsetzen zu können. Aber Gin? Sie war kleiner gut einem Kopf kleiner als der Magicslayer und dazu sicherlich leichter gebaut. Diese monströse Streitaxt dürfte je nach Material die Hälfte ihres Körpergewichtes haben. Ângelo entfuhr ein kleiner erstaunter Laut, als Gin die Waffe ohne große Anstrenungen schulterte, als wäre es nichts. Das wird mich brennend interessieren. Memo an mich: Sie bei Gelegenheit fragen, dachte sich Ângelo, Sie sieht zudem mit der Waffe extrem cool aus. Sollte mir vielleicht mal Gedanken drum machen mir auch eine Waffe zuzulegen. Sooft wie ich dann doch auf Quests bin in denen ich irgendwie nutzlos bin, sobald es um einen nicht-magischen kampf kommt. Während er über schlechtriechende Eier und grün leuchtende Schweinehaxen nachdachte, die im Liedtext seines Songs vorkamen, ging Gin auf die kommende Musterung ein. Sie äußerte ihr Lampenfieber, sofern man das so nennen durfte. "Naja, schlimmer als bei den Männern dürfte das nicht werden", sagte Ângelo mit einem Augenzwinkern. "Ich sag nur Ganzkörperuntersuchung." Ângelo sagte dies so, als würde er ein Geheimnis Gin anvertrauen, mit vorgehaltener Hand und einem misstraischen Blick auf ein Rentnerpaar, dass in der Nähe vorbei ging. Naja vielleicht nicht ganz das passende Thema, wofür Ângelo sich sofort in Gedanken schallte. Zumm Glück fragte Gin ihn, was sie heute vorhätten. "Einen genauen Fahrplan habe ich nicht bekommen, aber wir sollen zu Beginn in die Schmiede eines Lieferanten der Rune Knights gehen und die fertige Lieferung entgegennehhmen und zusehen, dass sie in die Waffenkammer des HQ kommt. Danach sehen wir mal weiter", antwortete Ângelo ihr wahrheitsgemäß. Der Magier hatte lediglich ausgelassen, dass er Gin zwischendurch und auch danach ein paar Fragen stellen würde, um ihr Potenzial und ihre Motivation für den Beitritt in Erfahung zu bringen. "Machen wir los, dann. Der Tag scheint ja heute ganz angenehm zu werden"
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Gin
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Ângelo beugte sich zu Gin vor und wisperte ihr, hinter vorgehobener Hand, zu, dass die Herren der Rune Knights wohl eine gründliche, körperliche Untersuchung über sich ergehen lassen mussten. Beim Gedanken daran, wie der muskulöse Kerl vor ihr sich vorne überbeugte und ein alter Doktor mit seinen Latexhandschuhen seine Finger... Na gut, den Gedanken führte Gin besser nicht zu Ende, dennoch musste sie ein klein wenig kichern, zog danach die Augenbrauchen gespielt-entsetzt in die Höhe und antwortete - ebenso verschwörerisch-flüsternd: "Wenn ich gewusst hätte, dass mir das erspart bleibt, hätte ich heute morgen nicht so lange über meine Unterwäsche nachdenken müssen." Ihre spitzen Eckzähnchen entblößend verzog Gin die Lippen zu einem verspielten Grinsen. Der erste Eindruck der Vampirin von Ângelo war gar nicht mal so schlecht. Der Rune Knight strahlte ein gewisses Maß an Selbstsicherheit aus und war zu scherzen aufgelegt. Alles in allem war er sicher eine Person, mit der Gin sich arrangieren konnte. Und die Tatsache, dass er sie bisher noch nicht angegriffen oder verhaftet hatte, sprach auch ein Stück weit dafür, dass Gin Vertrauen in ihren Meister nicht unbegründet gewesen war. Sie lief hier (vorerst) nicht ins offene Messer und hatte nun einen Tag mit Ângelo vor sich. Seine erste Aufgabe, ihn bei einer Besorgung zu begleiten, klang auch nicht gerade bedrohlich oder einschüchternd (oder anspruchsvoll). Das einzige Problem, das Gin bei der Aussicht auf einen Spaziergang durch Crocus Town sah, war ihre Sonnenempfindlichkeit. Hier unter dem Baum hielt sie es gerade so aus, doch in der Prallen Sonne würde sicher zu einem schlecht-gelaunten Häuflein Zorn und Elend werden. Vielleicht war es Zeit, sich einen Sonnenschirm zuzulegen? Doch sowas schien so ganz und gar nicht zu Gins Style zu passen, daher verwarf sie den Gedanken schnell. Auch war es der Vampirin ein wenig mulmig bei dem Gedanken, das Rune Knight Hauptquartier zu betreten. Je mehr Rune Knights sie treffen würde, desto besorgter stimmte sie dieses Vorhaben. Und nun direkt in die Höhle des Löwnes zu stolzieren, das schien der Magierin gleich doppelt unangenehm. Doch alles hadern und aller Unmut brachten Gin nicht weiter. So warf sie die olle Josy über die Schulter, wie einen Wanderer sein Bündel, und atmete tief ein. "Na dann auf zum Schmied!", gab sie mit möglichst viel Elan zu vermerken und trat aus dem Schatten des Baumes heraus auf den großen Platz um den Brunnen zu. Dabei musste sie es unterdrücken, vom plötzlichen Sonnenlicht erfasst wie eine Schlange zu zischen.
Natürlich ließ Gin Ângelo den Vortritt, immerhin wusste sie nicht, wo genau es denn nun hingehen würde. Crocus Town war immerhin eine recht große Stadt (wenn nicht sogar die größte Stadt im Königreich Fiore) und Ângelo war (hoffentlich) der Mann mit dem Plan. Während die beiden, Seite an Seite, durch die Straßen der großen Hauptstadt spazierten, schirmte Gin ihre Augen mit der freien, rechten Hand von der sengenden Sonne ab. Dem ungleichen Paar wurden ab und zu ein paar Blicke hinterhergeworfen, Ângelo mit seiner Statur und Gin mit ihre überdimensionierten Stangenwaffe waren nicht gerade leicht zu übersehen. Die Vampirin hatte an sich nichts gegen derart Aufmerksamkeit, doch mit tränenden Augen und juckender Haut fiel es ihr ein wenig schwer, das alles zu genießen. Dennoch gab sie ihr bestes, zuversichtlich und halbwegs fröhlich zu wirken. "Wie hat es dich zu den Rune Knights verschlagen? Und warum?", wollte sie nebenher von Ângelo wissen und stimmte so ein kleines Gespräch mit ihrem Prüfer an. Ein wenig besser zu verstehen, mit wem sie es zu tun hatte, würde Gin sicher helfen, den Tag irgendwie zu überstehen.
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reden ✞ denken
Zuletzt von Gin am So 16 Mai 2021 - 19:07 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
Ângelo
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Der Rune Knight musste erst einmal schlucken. Die Vorstellung, was für Unterwäsche Gin tragen könnte, ließ sein Blut an die falschen stellen fließen. Hinzu kam, dass seine Nase verräterisch anfing zu jucken. Dadurch entging Ângelo auch die Sache mit den zu groß geratenen Eckzähnen, die Gin bei ihrem süßen Lächeln, so Ângelo, offenbarte. Für Ângelo war Gin ein hübsch anzusehendes junges Ding, welches keineswegs eingeschüchtert wirkte, auch wenn das hier ihre Musterung war. Schließlich stellte dies hier ihre Zukunft dar. Es war auch die erste Musterung, die Ângelo selbst durchführte. Bislang war er immer derjenige gewesen den man gemustert hatte. Und meist war es eine Art Massenabfertigung. Für Frauen galt das offensichtlich nicht. Oder den Rune Knights sind seitdem Ângelo aufgetaucht war rapide zurückgegangen. Ob das an ihm lag? Die beiden gingen los, wobei Ângelo vornewegging und Gin sich in seinem Schatten aufhielt, sprichwörtlich. Dann dürfte mein Ruf ziemlich schnell sich rumgesprochen haben. Vorausgesetzt ich habe einen Ruf. Mhm was dürfte ich einen Ruf haben? Vielleicht etwas was mein Äußeres beschreibt, wie meine Augenklappe oder mein Cowboyhut, überlegte Ângelo und vergas dabei völlig die Tatsache, dass er in seiner Gilde schon bei dem ein oder anderen Mitglied als Schürzenjäger bekannt ist, wie zum Beispiel bei Amelia. Deshalb merkte Ângelo auch nicht, dass er gleich nachdem er sich darüber Gedanken gemacht hatte und seine Aufmerksamkeit Gin wieder zuwandte, dass er gleich wieder was für seinen Ruf tat. Ich werde sie mal aushorchen, wie ihr Beziehungsstatus ist und gegebenenfalls frage ich sie am Ende nach einem Abendessen oder ähnlichem. Aber dann sollte ich sie nicht abweisen oder kränken. Auf jeden Fall sollte ich die Zeit nutzen, um ein guten Draht zu ihr aufzubauen und die Gilde ins hellste Sonnenlicht, das sie kennt tauchen. Von seinem Plan begeistert merkte Ângelo nicht, dass das mit Abstand die dümmste Beschreibung war, die er sich hätte einfallen lassen konnte. Wäre er Aufmerksamer gewesen, hätte er mitbekommen, dass Gin eine gewisse Empfindlichkeit gegenüber Sonnenlicht zeigte. Denn auf dem Weg zur Schmiede schirmte sich Gin sehr häufig vor der Sonne ab. "Ich war bevor ich ein Rune Knight geworden bin, beim Militär. Hatte auch schon davor als Sicherheitskraft gearbeitet. Karawanen begleitet und sowas. Am Ende hat mich die Herausforderung gelockt", erklärte Ângelo der Vampirin, "Und weil ich meine magischen Fähigkeiten meistern möchte. Ich hatte bislang nur gewusst, dass ich Potenzial zum Magier habe, aber das nie genutzt." Wieso fragt sie mich? Eigentlich bin ich derjenige der hier fragen sollte, lachte der Magicslayer innerlich. "Was treibt dich an? Und sag nicht die Bezahlung. Die fällt etwas mickrig aus", sagte Ângelo gut gelaunt.
"Manchmal fühlt sich mein Leben wie ein Test an, für den ich nicht gelernt habe und wenn ich denke, dass es nicht schwerer werden kann, kommt eine schöne Frau um die Ecke."
I. Die letzte Mission war eine ganze Weile her. Die ruhigen Arbeiten hatten ganz gut getan, doch irgendwann.. reicht es dann auch. Die goldenen Augen musterten noch einmal eindringlich das Dokument, was sie vom Kommandanten bekommen hatte, doch sie war sich immer noch nicht so ganz sicher, ob sie Lesen verlernt hatte, veräppelt oder doch einfach nur sehr seltsam eingeschätzt wurde. Ein Paar, das verkuppelt werden soll. Ein Paar. Liebe. Dinge, zu denen die 18-jährige definitiv Lebenserfahrung aufweisen konnte - klar! Sie seufzte tief.. nur, um sich kurz darauf irgendwie ertappt zu fühlen, weshalb ihre aufrechte Haltung schnell wiederhergestellt wurde. Es klang vielleicht wie ein Scherz, doch letzten Endes war es eine Mission, die er ernst zu nehmen galt! Ein positiver Aspekt war allerdings ihre Kompanin in diesem Akt: Hel. Auch, wenn ihr nicht ganz klar war, wieso der Gildenleiter von Crimson Sphynx sich indirekt dafür entschuldigt hatte. Es ging wohl um eine Strafe, weil sie so lange weg war? Hm. Dazu würde sie die Behörnte definitiv ausfragen müssen, wenn sie den Weg hierher gefunden hatte! Naja, wenn sie ihn überhaupt finden würde. Die Schwarzhaarige hatte bewusst den Park gewählt. So halb zumindest. Einerseits war es praktisch, da der entsprechende liebestolle Herr sich laut seinem Bruder - dem Questgeber - wohl mit seinem Pferd oft hier herumtrieb. Und eins war klar: bevor man verkuppeln konnte, musste man die Personen ja erstmal kennenlernen und einen Plan entwickeln! ...zumindest wurde es so oft in dieser seltsamen Kolumne der Zeitung beschrieben, die sie hin und wieder laß. Im Zweifel würde Hel bestimmt eine Idee haben.. oder? Gedanklich ging sie ihre erste Begegnung in dem Drachentempel noch einmal durch. Okay, die Chancen standen insgesamt wohl doch eher schlecht. Ein weiteres Seufzen verließ ihre Lippen, ehe sie beschloss, ihren Trost zunächst in einem Mandelschokoriegel zu suchen, welchen sie sich auch sogleich in den Mund schob. Praktisch, dass ihre Uniform heute zuhause im Schrank geblieben war. Wäre auch zu gut, bei solch einer Aufgabe im strengen Runenritter-Look umherzulaufen. Ausgefragt von einem Runenritter und einer kleinen Verrückten - da kommt definitiv Liebe auf! Statt der Uniform hielt heute ein simples Outfit bestehend aus einem kurzen, hoch geschnittenem, beigen Rock in welchem ein ärmelloses, schwarzes Top mit hohem Kragen gesteckt wurde her, abgerundet durch einen braunen Cardigan mit schwarzen Boots. Eben ein Alltagsoutfit, mit dem man nicht sonderlich hervorstach. (Noch nicht.)
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Zuletzt von Linnéa am Mo 27 Sep 2021 - 10:01 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
- Quest: Kaum noch zu ertragen! - @Hel + @Linnéa - the dreamteam! Post I
Quest! Quest, Quest, Quest! Das kleine Nervenbündel war aufgeregt, sie sollte in irgendeiner Stadt mit irgendjemanden dessen Namen sie nicht im entferntesten aussprechen konnte ein Paar verkuppeln. Nun, Hel war bekannter Weise eine Expertin was Romantik und Liebespoesie anging. Letzteres war vermutlich gar nicht so falsch, allerdings stimmte da die Sprache nicht im geringsten und ein paar mit alt-nordischen Gedichten zu bezirzen war vermutlich selbst Hel zu schwer. Sie hatte aber ja einen Magier an ihrer Seite, der Meterlanze hieß, allein anhand des anzüglichen Namens musste er ja schon ein Kenner auf dem Gebiet sein, oder aber ein unglaublich großer Krieger – Hel war auf jeden Fall gespannt, wer es war. Nachdem sie sich in einem der WCs am Bahnhof die restliche Spucke weggewischt hatte, die sie nach einer üblichen Kotzattacke im Zug noch übrig hatte, machte sie sich also auf den Weg. Wenn sie nicht alles täuschte, war der Treffpunkt der Park dieser Stadt. Ein Glück kannte Hel ja alle Städte dieser Welt in und auswendig und konnte deshalb schnurstracks zum grünen Gelände gehen. Soweit in der Theorie, in der Praxis wurde die Kleine von den kleinsten Sachen schon derart abgelenkt, dass sie locker eine halbe Stunde einfach nur herumirrte und sich die Stadt anschaute, bevor sie auf die Idee kam Leute nach dem Weg zu fragen, die sie leicht irritiert auf die richtige Spur brachten. Es dauerte dann nicht lange, bis Hel sich mit extremer Verspätung im Park einfand. Doch ihre Nase erspähte dann etwas ganz anderes, es waren einige Monate vergangen, dennoch war sich Hel sicher, dass sie den Geruch nach Verkrampftheit und Professionalität doch kannte. Mit voller Geschwindigkeit rannte sie also zur Quelle und tatsächlich, es war die komische Frau aus der Ruine, die einzige, die dort nicht komplett verbohrt oder geistig degeneriert war. Dann war das ja tatsächlich eine nette Überraschung, zumindest aus Hels Sicht, aber die war es ja auch die Hel interessierte. Ungefragt, machte sie also kurz vor der Runentante einen Satz und sprang ihr ungefragt einfach in die Arme. „Linda!“ Sie leckte ihr kurz über die Wange, um auch zu bestätigen, dass sie es war. „Hel schmeckt Schokolade.“ Sie löste sich wieder von ihr, die Leute fingen schließlich schon an zu schauen. „Linda ist Meterlanze? Komischer Titel!“ Dann geriet sie jedoch ins Staunen: „Du siehst heute gar nicht aus wie sonst mit Stock im Hintern!“ Hel gefiel das, scheinbar konnte selbst ein so ernster Mensch auch mal entspannen, Hel hörte mal, dass das dem Körper allgemein gut tat. „Konnte leider Yugi nicht mitbringen.“ Hoffentlich war das jetzt kein schlimmer Fehler, sie wusste ja, wie sehr die Frau an ihrem Kollegen hing, schließlich hatte sie ja alles stehen und liegen gelassen, als er in Gefahr war.
II. Die Wartezeit war.. ruhig. Und vor allem äußerst entspannend. Irgendwo im Park hat sich ein Musiker platziert, welcher mit einer Gitarre Melodien zauberte, die seine durchaus angenehme Stimme, welche heitere Lieder in die Gegend säuselte zu einem wahrlich angenehmen Erlebnis ergänzte. Irgendwann ertappte sich die Schwarzhaarige dabei, wie sie zur Musik mitsummte - und schließlich sogar ganz leise sang! Erst, als drei neugierige kleine Kinder vor ihr standen und sich bestätigen wollten, dass es ihre Stimme war, fand sie zurück in die Realität und wedelte hastig und mit peinlich berührter Röte im Gesicht mit den Händen. Eins der Kinder schob die Unterlippe vor, ehe sie schließlich - glücklicher Weise - von ihr abließen. Uff. Moment Mal. Linnéa schnüffelte - ähnlich wie ein Hund, der gerade eine Fährte aufnahm. Ihre Dragonslayer Sinne trugen einen Geruch zu ihrer Nase, der ihr bekannt vorkam. Und es dauerte nicht eine weitere Sekunde, ehe sie den Auslöser erblickte - wie er vollkaracho auf sie zurannte. Kurz kam die ehrliche Sorge in ihr auf, dass die Hörner - welche so wie sie rannte glatt an einen Stier erinnerten - sie aufspießten und sie damit eine interessante Schlagzeile im nächsten Weekly Sorcerer bekamen, doch diese schob sie schnell bei Seite. Ehrlich gesagt hatte sie auch gar keine wirkliche Chance, weiter darüber nachzudenken, denn statt sie aufzuspießen machte der zweibeinige Stier plötzlich einen Satz und fand sich kurz darauf in ihren Armen wieder, wo sie reflexartig aufgefangen und für besseren Halt an sich gedrückt wurde. »Teufel!« - ein Kosename, der irgendwie in diesem Tempel entstanden ist. Wobei es jetzt vielleicht doch eher Stier sein sollte.. Als plötzlich eine feuchte Zunge über ihre Wange fuhr, rutschte der Runenritterin ein überraschtes quieksen aus der Kehle. »U-uhm..« War das vielleicht Brauch, dort wo sie herkam? Apropos, ihre Herkunft war ohnehin etwas, was die Lichtdragonslayerin neugierig machte. Doch dazu war später Zeit! Nun galt es erst einmal, ihre Sitten zu respektieren. Als sie zum Schlecker über Hels Wange ansetzte, hatte sie noch nicht so wirklich darüber nachgedacht, was der restliche.. angenehme Geruch der an ihr haftete, bedeutete. »Und du schmeckst nach.. Erbrochenem.« Statt Ekel war es eher sehr tiefgreifendes Verständnis, welches über sie fuhr. »Die Bahnfahrt. Mein Beileid.« Jap, das Gefühl kannte sie zu gut. Dennoch wünschte sie sich für einen kurzen Moment einen weiteren Riegel, um den Geschmack wieder loszuwerden.. Oh, vielleicht..! »Möchtest du auch Schokolade?« Hoffnungsvoll, sich einen Bissen davon sichern zu können, hielt sie ihr einen weiteren - ihren letzten - Schokoriegel hin. Auf den Kommentar zu ihrem Namen hin - ausgesprochen in wunderschöner Hel Manier - nickte sie mit einem erhabenen Grinsen. »Natürlich, die bösen Magier sollen ja Angst vor mir haben!« Die folgende Aussage wiederum ließ sie ein wenig verdutzen. Es wirkte irgendwie wie ein Kompliment, doch was sie mit einem Stock zutun hatte, war ihr nicht ganz so klar. Wobei sie das irgendwie schonmal gehört hatte! »Danke! .. glaube ich. Du siehst auch unstockig aus!« Als sie Yuuki ansprach, dachte sie automatisch an die Szene im Tempel zurück, die ihr im Nachhinein betrachtet durchaus ein wenig peinlich war. Doch bevor ihr die Scham ins Gesicht stehen konnte, nahm sie der Aussage lieber den Wind aus den Segeln! »Ist auch gut so! Immerhin will ich ja Zeit mit dir verbringen! ... nun, und mit diesem hoffentlich bald Pärchen. Wir sollten erstmal den Bruder aufsuchen und uns ein Bild von der Lage machen. Auf dem Weg konnten wir Ideen ausklügeln.« Kurz dachte sie darüber nach, wie sie ihn am schnellsten auffinden können. Auf Grund der Tatsache, dass sie im Gefühl hatte, dass Hel genau so war wie sie, war ein Ansatz klar: »Folgen wir dem Geruch des Pferdekots!« Nachdem sie sich in Bewegung setzten, hab Linnéa nachdenklich eine Hand ans Kinn. »Hast du schon irgendwelche Ideen als Amor?« .. die nächste Frage die sie stellen wollte, wäre im Normalfall vielleicht zu direkt, doch bei Hel entfiel diese Sorge irgendwie. Stattdessen beugte sie sich ein Stück zur Seite und drückte ihren Finger gegen die Wange der 20 Zentimeter Kleineren »..oder eigene Erfahrungen?«
- Quest: Kaum noch zu ertragen! - @Hel + @Linnéa - the dreamteam! Post II
Hel lachte etwas verlegen, als Linnea sagte, dass sie nach Erbrochenem schmeckte. „Hel hat halbes Abteil eingesaut, Leute waren ziemlich sauer.“ Aber hey, es gab da auch nirgendwo irgendwelche Behälte, wo man seinen Unrat hineintun könnte, also war das nicht gänzlich Hels Schuld, oder? Hel ließ sich aus ihren Armen fallen und umkreiste die Ritterin ein paar Mal bevor sie ihr antwortete. Sie fing die Süßigkeit auf und schlemmte auch direkt los, schließlich würde so auch ein wenig der Geschmack nach Kotze aus ihrem Mund herausgewaschen werden. Sie mümmelte das ganze Stück in mehr oder weniger einem Haps weg und warf dann die Verpackung verantwortungsbewusst in einen der nahen Papierkörbe. „Aber sagt man in eurer Sprache zu Penis nicht auch Meterlanze?“ Oder war sie da irgendwie auf der falschen Fährte? Schließlich wurde sie schon ein paar Mal ziemlich verarscht, weil sie die Sprache nicht konnte, wenngleich sie dort dann auch notfalls mal die Fäuste fliegen ließ. „Hel ist unstockig!“ Wiederholte sie geschmeichelt und ein wenig stolz, aber das wusste Linda doch und sie hatte sie ja eigentlich auch nie anders kennengelernt. „Aber wieso? Hel dachte Ritter sind so stolz auf Uniform?“ Ein Grund wieso sie dort vermutlich niemals auch nur in Betracht gezogen worden wäre, schließlich war Hel ein Freigeist, der sich eher ungern in irgendwelche Klamotten zwängen lassen würde. Irgendwie war die Frau komisch, gerade von den Runenrittern hatte sie erwartet, dass sie Hel nicht mochten, da sie ihre Meinung sagte, laut war und auch eher sonst aus der Reihe tanzte und ihr eigenes Ding durchzog. Sie hatte doch so einen anderen Scheißekopf kennengelernt, der zu Lindas Gruppe gehörte, aber wie hieß der Vollidiot denn noch gleich? „Kennst du Magier… Alasdair? Irgendwie so hieß Kuksuger aus Lindas Gilde.“ Gott, wie sie ihn und Sharon verabscheute. Allein an die beiden Gehirnepileptiker zu denken machte sie schon wütend, wie sie herablassend mit ihr geredet hatten, als wäre sie behindert. Sie zwang sich aber ins hier und jetzt zurück und folgte ihrer neuen besten Freundin damit unbewusst im Beispiel. „Scheiße nach!“, rief sie laut und hielt die Faust in die Luft. Die Leute, die sich fragend und leicht brüskiert zu ihr umdrehten interessierten sie einen Scheiß und sie lief vergnügt voran. „Hel hatte kleinen Jugendfreund… Leifr, aber der verstarb bei einer Jagd. Mehr als geküsst haben wir nicht. Danach ist Hel nur auf Reisen gewesen.“ Sie kratzte sich am Kinn. Hel hatte nie wirklich Zeit gefunden über Beziehungen nachzudenken. „Will Linda vielleicht mit Hel?“, fragte sie neckisch und zog ihr ohnehin schon sehr offenes Beinkleid ein wenig höher, als würde sie sie einladen wollen. „Vǫlsungr sind aber große Poeten, Hel findet bestimmt noch romantische Poesie in ihrem Kopf.“ Aber erneut kam ihr der Gedanke, dass die Menschen hier nicht besonders viel mit antiken Gedichten in einer ausgestorbenen Sprache anfangen konnten. „Linda hat doch aber bestimmt schon mit Yugi geschlafen, oder nicht?“
III. Linnéas Unterlippe zuckte ob des gerade so verhinderten Schmollmunds, als sie sah, wie Hel ihren Riegel in einem Happen verschlang. Da ging sie dahin, die Hoffnung auf einen besseren Geschmack als Kotze auf ihrer Zunge. Naja, immerhin hatte sie Hel damit geholfen, oder nicht? Ein kleiner Trost - im wahrsten Sinne des Wortes. »Ohje, gab es also zivile Opfer?« Eine nette und seriöse Formulierung für Vollgekotzte, oder? Definitiv. Der Moment, als Hel ihren Nachnamen einem Geschlechtsteil gleichsetzte, wäre klischeehafter Weise der gewesen, in dem sie die Behörnte nun mit ihrem Getränk bespuckt hätte, wenn sie denn eines hätte. Aus irgendeinem Grund schoss ihr nun auch der Gedanke durch den Kopf, woher sie gerade das Wort ‘Penis’ in ihrer Sprache beherrschte - war das etwa der Umgang in Crimson Sphynx?! Sie hatte die Gilde definitiv unterschätzt. Die natürliche Reaktion der Metherlance auf dieses nur selten in den Mund genommene Thema: ein verdutztes Blinzeln, gefolgt von einer minimalen Schamesröte. »Das.. will ich irgendwie nicht hoffen. Klingt brutal.« Ihr ging eine Vorstellung durch die Gedanken, welche sie sogleich durch Schütteln ihres Kopfes wieder bei Seite schob. Ein Glück, dass das Ganze recht schnell durch das Kleidungsthema wieder beendet wurde. Auf ihre Aussage hin sah Linnéa noch einmal an sich runter - irgendwie um sich zu bestätigen, dass sie ohne Uniform nicht albern aussah. Es war jedenfalls keine Lüge zu behaupten, dass sie sich in der Uniform wohler und vor allem stärker fühlte. »Naja, wir sind zwar auf einer Mission, allerdings wäre es doch schon irgendwie komisch, wenn eine uniformierte Person versucht, zwei Menschen zu verkuppeln. Uniformen werden oft eher.. offiziell und irgendwie einschüchternd? aufgenommen.« In ihrer Stimme schwang durchaus mit, dass sie Letzteres etwas negativ empfand - immerhin sollten Uniformen wenn überhaupt eher für Schutz und Wohlbefinden sorgen. Zuletzt grinste sie Hel an, als sie hinzufügte »Außerdem kann ich neben deinem spannenden Outfit nicht so steif wirken!« Tatsächlich war die Schwarzhaarige schon von beginn an recht angetan von Hels recht eigensinnigem - oder eher kulturellen? - Kleidungsstil. Allein schon, weil dieser einen Kontrast zu den alltäglichen Klamotten bildete, die jeder zweite trug. Der Name, den die Blonde als nächstes aussprach, ließ ihre Augenbrauen neugierig zucken. »Alistair?« Irgendwie hatte sie einen Hang dazu, Hels Aussprache zu verstehen - gut, in dem Fall war es nun auch nicht gerade schwierig. »Jup, den kenne ich. Wir hatten schon eine Mission zusammen, haben einen fiesen Typen geschnappt! …auf einem Schiff.« Wieso gerade dieses Detail hängen geblieben war, war klar: ein Schiff ist genauso grausam, wie auch die Fahrt in einem Zug. »Magst du ihn nicht? Ich finde ihn ziemlich sympathisch.« Nicht, dass sie wüsste, was Hel mit ‘Kuksuger’ meinte - aber irgendwie klang es nicht gerade positiv. Oder vielleicht war es auch ein liebevoller Kosename? Hm. Ihr beschissener Ausruf - ha - sorgte für einen kurzen Moment der Scham, zumindest bei der Schwarzhaarigen. Doch irgendwie.. war es ihr dann doch überraschend egal. Hel hatte was das anging eine seltsame Wirkung auf sie. Der Kot war jedenfalls ein netter Kontrast zu der Geschichte, die ihr die Gehörnte auftischte. »Ugh, das war bestimmt hart. Aber zumindest seid ihr so weit gekommen!« Als wäre es etwas, das man im Leben erreichen musste, ballte Linnéa ihre Hand bestärkend zur Faust. Auf die nächste Frage hin blinzelten ihre goldenen Seelenspiegel ein paar Male verdutzt, wobei ihre Faust sich nun zu einem Zeigefinger formte, welcher etwa auf ihr Kinn deutete. Es dauerte einige Momente, ehe sie verstand, was gemeint war - nicht zuletzt durch die weitere Entblößung Hels Schenkels. Schamesröte stieg der Dragonslayerin ins Gesicht ob der Tatsache, dass sie ein solches Angebot noch nie bekommen hat. Entsprechend übertrieben auch ihre Reaktion, als sie panisch abwinkte, ehe sie den Finger demonstrativ in die Luft hob, als wäre sie eine strenge Lehrerin. »V-vielleicht wenn wir das andere Paar verkuppelt haben!« Das Beste, was ihr in diesem Moment einfiel. Und doch konnte sie eine gewisse Neugierde nicht leugnen. »Aber deine Poesie würde ich gerne hören.« Oh, Moment mal. »Also ist Poesie der Weg zu deinem Herzen? Oder muss jemand eindrucksvoll kämpfen?! Oder gewisse Charaktereigenschaften?« Ja doch, so langsam wurde das Thema wahrlich zu ihrer Mission. Um Liebe zu entfachen, musste man sie ja immerhin erst einmal verstehen! Wobei laut Angabe des Bruders die Liebe ja schon da zu sein schien und lediglich einen Stupser brauchte. Doch wie konnte dieser aussehen? »Welche Aktion würde dich.. weich werden lassen? Ohja vielleicht sollten wir eine Rettungsaktion inszenieren in der er -« sie schnüffelte. Uff, vermutlich hatten sie ihn und vor allem sein Pferd gerade gefunden, welches just in diesem Moment sein Geschäft verrichtete - praktischerweise im Gehen, während der gesuchte Verliebte eine Runde auf seinem Rücken drehte. »Ich denke das ist er. Wir sollten erstmal herausfinden, wie er tickt. Und es wäre wohl besser, wenn er nicht weiß, dass es eine.. offizielle Mission ist« Der Inhalt der Mission machte es ihr irgendwie schwer, das Wort offiziell auszusprechen - doch letzten Endes würden sie in der Tat bei Erfolg bezahlt werden. Also! Je näher sie dem Pferd kamen, desto eher spürte die Schwarzhaarige unbehagen. Sie war definitiv kein Freund dieser großen - irgendwie ekligen - Kreaturen und musste sich äußerst zusammenreißen, den Kotgeruch auszublenden. Was nicht gelang, denn ihr wollte der geplante “Welch ein schönes Pferd!”-Satz einfach nicht rausrutschen. Lügen waren wohl wirklich nicht ihr Ding. Entsprechend hilfesuchend und von leichter Übelkeit getrübt wandte ihr Blick zu Hel, die die Situation bestimmt retten würde!
- Quest: Kaum noch zu ertragen! - @Hel + @Linnéa - the dreamteam! Post III
Hel hatte immer gedacht, dass die Menschen aus den Rune Knights mit ihren Uniformen verwachsen waren, schließlich hatte man ihr das auch erzählt und ihr beigebracht, dass es die humorlosesten und strengsten Magier waren, die es so gab. Ein Grund weshalb Hel diesen damals nicht beigetreten war, vermutlich lag es aber eher daran, dass sie das ganze Gildenkonzept gar nicht verstanden hatte und einfach der erst beiden Gilde ihren Stempel abgenommen hatte und dort Mitglied geworden war. „Menschen haben Hel immer gesagt, dass Runenrittern nichts wichtiger ist als ihre Uniform. Linda hat ja aber schon gezeigt, dass Yugi viel wichtiger ist.“ Ja sie konnte nicht aufhören nachzubohren, aber irgendwie waren ihre Reaktionen auf das Thema auch immer recht lustig. Hels Outfit? „Hel hat das von Mutter bekommen, gefällt dir?“ Dann ging es leider um diesen arroganten Schnösel aus ihrer Gilde, dem sie am liebsten die Hoden abgerissen hätte, aber leider waren sie in dem Moment ja auf einer Seite und Hel war sich sicher, dass der Kerl vermutlich gar keine hatte. „Typ hat Hel behandelt wie geistig behindert.“ Sagte man das so? Sie hatte ihre eigenen Ausdrücke dafür, aber die verstand nur wieder niemand und sich fünfzehn Mal zu erklären, half ihrer Laune auch nicht besonders weiter gerade. „Er wollte dann Hel nur noch stumpfe Tragarbeit machen und dass sie so weit weg von allem wie möglich war! Hel hasst diesen Kerl!“ Hel war kurz davor loszulachen, als Linda errötete, war sie derart unerfahren, dass sie ein entblößter Schenkel schon aus der Fassung brachte? Man musste Yugi ein langsamer Mensch sein, wenn er das Mädchen nachdem sie ihm so offenkundig hinterher gerannt war, so links liegen ließ. „Wie langweilig.“ Da war sie wieder… die klassische Runenritterin: Spaß konnte man haben, wenn der Dienst vorbei war, also vermutlich mit frühestens achtzig Jahren. „Hel kennt spontan nur ein Gedicht, was mit Liebe zu tun hat:
Mun þú mik, man ek þik. Unn þú mér, ann ek þér.
Hels komplette Geschichte und die ihrer Vorfahren ist in alten Gedichten und anderer Poesie festgehalten!“ Aber wie man ihr Herz erobern würde? Vermutlich nicht nur mit Poesie, das wäre ihr viel zu langweilig. „Hel würde bei einer guten Keilerei weich werden!“ Ja, vor allem, wenn ihr Gegenüber sich nicht zurücknahm, nur weil sie klein oder eine Frau war, bis das Blut kochte und aus den Wunden platzte, eine tolle Vorstellung! Was für ein schönes Pferd! Hel ging zu dem Kackvieh (höhö) herüber und stellte sich daneben, bekam gar nicht mehr mit, dass Linda ihr irgendetwas erzählt hatte und ihr Questziel auf dem Pferd saß. „Ein wirklich schöner Gaul, Herr!“ Und sie schlug ihm mit ziemlicher Kraft auf die Flanke, worauf der Gaul die Augen aufriss und anfing panisch loszurennen und springen und dem Mann irgendwie nicht den angenehmsten Ritt zu bieten, bis er schließlich nach ein paar störrischen Hopsern aus dem Sattel fiel. Ähm… Hups?
IV. Die Aussage von Hel brachte die Dragonslayerin kurz zum Nachdenken. Es stimmte schon, dass man als Runenritter im Regelfall vermutlich recht stolz auf seine Uniform war. Es gab aber definitiv auch Ausnahmen die sich teilweise sehr dagegen sträubten, ihre Uniform auch nur anzufassen. »Hmmm. Bei mir hat das etwas andere Gründe. Ich mag meine Uniform sehr, weil sie ein Geschenk war. Ich würde sie vermutlich auch tragen, wenn ich kein Runenritter wäre. …wobei ich sie dann wahrscheinlich gar nicht erst bekommen hätte.« Den letzten Satz ergänzte sie eher als leise Feststellung für sich selbst. Doch auch ihre andere Aussage konnte sie natürlich nicht unbeantwortet lassen. »Klar ist Yuuki wichtiger als ein Stück Stoff. Aber ich schätze das bist du mir auch. Also schrei einfach, wenn ich auch für dich mal alles stehen und liegen lassen und losstürmen soll!« Um ihre ach so heldenhafte - halb gescherzte, doch definitiv auch halb ernst gemeinte - zu unterstreichen, hob sie den rechten Arm, winkelte diesen an und platzierte ihre andere Hand auf ihrem Oberarm. Letztlich konnte sie dabei allerdings selbst nicht mehr ernst bleiben, was in einem Aufprusten und schließlich einem Lachen endete. Auf die Frage zu ihrer Kleidung wiederum nickte sie einmal, nachdem sie sich doch recht flott wieder eingekriegt hatte. »Definitiv. Deine Mutter hat Geschmack!« Als sie die Worte zu Alistair hörte, hob sie überrascht eine Braue an, bevor ihre Züge schließlich sogar irgendwie erbost wirkten. »Vielleicht wollte er dich beschützen. Aber du musst definitiv nicht beschützt werden. Ich kann ihn mir gerne mal vorknüpfen.« Linnéa selbst hasste es, mit Samthandschuhen angefasst oder maßlos unterschätzt zu werden, weshalb sie genannte Abneigung sehr gut nachvollziehen konnte. Zudem war Alistair sehr zuvorkommend - also vielleicht einfach ein Missverständnis? So oder so wurde der Punkt hiermit auf ihre gedankliche To Do Liste gesetzt. Als Hel ihr zugegebenermaßen rumgedruckstes Ausweichen mit einem ‘wie langweilig’ abtat - okay, so langsam merkte sie definitiv, dass es der Kleineren Spaß machte, sie mit solchen Punkten zu ärgern - gab sie ihr bestes, ein leicht schelmisches Grinsen aufzulegen, gepaart mit einer herausfordernd angezogenen Augenbraue. »Das kannst du nicht wissen, ehe du es versucht hast.« Nicht, dass sie vorhatte, solches mit Hel tatsächlich nach der Mission zu treiben, doch irgendwo besaß selbst die Schwarzhaarige eine seltsame Art von Stolz! Das Gedicht wiederum.. naja. Sagte ihr absolut überraschend genau gar nichts. »Das sagt mir zwar gar nichts - aber deine Sprache klingt wirklich interessant - und irgendwie süß. Erzählst du mir später mehr von deiner Geschichte?« Hels Antwort auf ihre Frage, was ihr Herz erweichen konnte, entlockte ihr glatt das nächste Lachen. »Ja, mit sowas hab ich gerechnet. Gut zu wissen.« Zu letztem Satz zwinkerte sie ihr spaßeshalber zu. Jap, dieser lockere Umgang tat ihr wirklich gut. Auch, wenn er dann vielleicht etwas zu locker ausartete, als Hel plötzlich nicht mehr an ihrer Seite stand - was sie natürlich nicht vom weiterreden abgehalten hatte - sondern gerade ihrem Questziel einige Schrammen zugefügt hatte.. im besten Fall. Ihren Respekt dem Pferd gegenüber beiseite schiebend, stürmte die Dragonslayerin hastig los - natürlich nicht schnell genug, um den Sturz des Mannes in irgendeiner Form abzufangen. Doch die unsanfte Landung eines Menschenkörpers war nicht alles, was man hören konnte, denn irgendwas hatte geklirrt und war offensichtlich zersprungen. Wohlmöglich die Ursache, weshalb kurzzeitig ein leicht rosaner Nebel aufstieg. Seltsam. Nun lag der Fokus jedoch erstmal darauf, dem Mann, der soeben den Boden küssen durfte, wieder auf die Füße - oder zumindest erst einmal seinen Allerwertesten zu helfen. »Geht es Ihnen gut? Ihr Pferd scheint durchgedreht zu sein.« Den Part, dass Hel daran Schuld war ließ sie einfach mal außen vor. Im besten Fall hatte er davon gar nichts mitbekommen! Was dann allerdings geschah, war definitiv nicht förderlich für ihre Quest. Der Mann richtete seinen Oberkörper langsam wieder auf, ähnlich, als würde sich ein Schlafwandelnder aufrichten, ehe er seine Augen öffnete und.. Hel direkt anblickte. Seinem Arm schien es definitiv alles andere als gut zu gehen - vermutlich gebrochen? - doch das hielt ihn scheinbar nicht davon ab, Linnéa komplett zu ignorieren; außer, dass er sich an ihr abdrückte um irgendwie hoch zu kommen und starr auf Hel zuzuhumpeln. >Oh meine Schönheit, wie kannst du mir bislang noch nicht begegnet sein? Und einen fabulösen Geschmack für Pferde hast du auch noch! Wie darf ich dich nennen, holde Maid?< Wie ein wahrer Gentleman verneigte er sich vor Hel und streckte ihr eine Hand entgegen, selbstverständlich in der Hoffnung die ihrige zu ergreifen und einen Kuss aufzuhauchen. Okay. Linnéa verstand die Welt nicht mehr. Hel war bezaubernd, ja, aber.. dann fiel ihr eine kleine zersprungene Flasche auf, die dort lag, wo der Mann eben noch gesessen hatte. Sie hob den größten Splitter an, welcher noch Teile eines Etiketts aufwies. ‘To Love me’. Oh oh. Scheinbar wollte er seiner Liebe selbst nachhelfen, indem er ein Fläschchen voller Liebesmagie gekauft hatte - und die waren nicht gerade billig. Linnéa erhob sich nun selbst aus ihrer hockenden Position, drehte sich in Hels Richtung und deutete auf den Splitter der Flasche. »Ich glaube das könnte ein wenig problematisch werden.«
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Zuletzt von Linnéa am Do 25 Nov 2021 - 10:06 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
- Quest: Kaum noch zu ertragen! - @Hel + @Linnéa - the dreamteam! Post IV
Hel klopfte sich selbst ein wenig gegen die Stirn, begriff sie, dass sie gerade etwas nicht ganz so sensibles gesagt hatte, als sie sich nun schon mehrfach über die Uniform lustig gemacht hatte, die sie immer getragen hatte. „Tut Hel Leid! Dachte Uniform ist Schmutz von Runenrittern. Hel würde auch nicht wollen, dass über Geschenk von Mutter Witze gemacht werden.“ Um ihre Aufrichtigkeit zu verdeutlichen, neigte sie den Kopf und verbeugte sich vor ihr – etwas, was sie eigentlich nicht machte, aber da sie selbst so etwas nicht ausstehen konnte, wollte sie, dass Linda wusste, dass sie dies nicht böse gemeint hatte. „Trotzdem steht Linda Freigangskleidung mehr als stocksteife Uniform!“ Soso, die Frau konnte lachen. Ehrlich gesagt, hatte Hel ihr das gar nicht zugetraut, sie dachte, dass Runenritter dafür entweder in das tiefste Kellerverlies gehen mussten, oder sich zumindest damit abfinden mussten, dass man sie sofort hinrichten würde, wenn irgendjemand hohes mitbekommen würde, dass sie Spaß bei der Arbeit hatten. So wie Alistair das schon vorgemacht hatte. „Nein, dieser elendige… äh. Bei euch… Penislutschender? Hat versucht Hel in erste Reihe als Schutzschild zu stecken, damit sie verletzt wird.“ Sie konnte ihr sonstwas erzählen, dass er mal Kinder aus einem einstürzenden Haus gerettet hatte, es würde nichts mehr daran ändern, dass er und Charon absolute Erzfeinde waren und im Fegefeuer ihrer Hölle verbrennen konnten. Widerliche Kreaturen diese beiden „Magier“. „Das sollte eigentlich eher Hel zu dir sagen, Linda.“ Hel hatte auch nicht wirklich erwartet, dass es ihr irgendetwas sagte, aber sie hatte schließlich danach gefragt. „Ist einfach nur Gedicht über einen Menschen der einem anderen sagt, dass er an ihn denkt und ihn liebt, wenn anderer das auch macht.“ Sie zuckte mit den Schultern, viele Liebesgedichte gab es leider nicht, da es bei ihnen meist eher um Schlachten oder andere Dinge ging, aber irgendwie war Hel sich sicher, dass Linda weniger über schweigebadete Körper beim Akt hören wollte, wenn sie schon bei einem Bein anfing zu erröten. „Wirklich?! Gibt vierundsechzig Strophen langes Gedicht Vǫluspá von Seherin, die Entstehung von Erde bis hin zu Ragnarök erzählt!“ Und schon wieder lachte sie, war ihre Idee so lachhaft? „Was macht Linda denn weich, außer Yugis Angstschrei?“ Schließlich musste ja eigentlich sie hier die Expertin für Männerfang sein, wenn sie diese Mission schon leitete! Doch zurück zum Wesentlichen, denn Hels kleiner Stunt hatte leider dafür gesorgt, dass der Mann von seinem Gaul fiel und dann eine rosane Wolke versprühte. Was auch immer es war, was dort verdunstete, es duftete unglaublich! Nach gerade gefallenem Schnee, einer frisch geschmiedeten Kriegsaxt und Blut! Dennoch hielt sich Hel von der Wolke fern, war diese auch sowieso viel zu schnell wieder verflogen, als der Mann aufstand und mit gebrochenem Arm auf sie hintaumelte, bevor er sich verneigte und endlich mal zeigte, dass auch Menschen in diesem komischen Land mit Geschmack gesegnet waren! „Hel heißt Hel! Und guter Mann hat absolut Recht!“ Aber wieso sagte Linda, dass es problematisch werden würde, schließlich hatten sie mit dem Kerl doch eine perfekte Hilfe dabei sich in dieser Stadt zurecht zu finden. Klar, es war ein wenig komisch, dass Hel dem Mann mit Fuß ins Gesicht treten musste, weil dieser anfing, seine Wangen an ihren Waden zu reiben, aber das war doch erstmal nichts Negatives, oder? „Kerl ist ein wenig verrückt, aber Hel ist verdammt anziehend und Mann kann sicherlich helfen Frau und Mann zusammenzubringen und zu finden, oder nicht?“ Sie beugte sich herunter und tätschelte dem Mann den Kopf, der daraufhin anfing zu schnurren, wie ein Schmuseschaf. „Guter Mann, wo finden wir denn… ähm. Linda, wen suchen wir denn?“ Der Mann stupste mit dem Kopf immer wieder gegen Hels Hand. „Weiter.“
V. Als Hel sich - in ihren Augen - aus heiterem Himmel entschuldigte, blinzelte Linnéa ein paar Male verdutzt in ihre Richtung, bis es sich dann kurz danach aufklärte. Tatsächlich hatte sie das keineswegs als Beleidigung oder Ähnliches aufgefasst - in der Tat akzeptierte sie die meisten Meinungen einfach und ließ es sich auch nicht nehmen, ernsthaft über diese nachzudenken. Entsprechend winkte sie auf ihre Entschuldigung hin ab - noch eifriger und sogar mit der zweiten Hand, als Hel sich tatsächlich vor ihr verbeugte. »Alles gut, alles gut, ich hab das gar nicht so aufgefasst. Viele Runenritter stehen bestimmt wirklich sehr auf ihre Uniform! Ich mache meine auch alle zwei Tage von Hand sauber.« Ups. Nichts, was sie normalerweise zugeben würde - den in gewisser Weise war es ihr definitiv ein wenig peinlich. »Aber danke! Ich hab meine Alltagskleidung immer für etwas sehr.. langweilig gehalten, daher bevorzuge ich eigentlich die Uniform.« Nach diesem Satz fiel ihr etwas ein, weshalb sie Hel einmal von oben bis unten musterte, während sie den Kopf abwägend zur Seite neigte. »Wie dir wohl eine Uniform steht? Das würde ich gerne sehen! Du solltest mal vorbeikommen und meine anprobieren. Oder vielleicht kann ich für diesen Zweck auch eine.. leihen.« Leihen im Sinne von unbemerkt stibitzen und danach wieder zurücklegen - als würde das den Runenrittern etwas ausmachen! Die Worte, die sie dann zu Alistair verkündete, schockten die 18-jährige wirklich, da es allem widersprach, was sie selbst von ihm erlebt hatte - und vor allem aber auch dem Verhalten, welches Runenritter an den Tag zu legen hatten. »Bitte was? Das. ist nicht. okay. Na warte.« Tatsächlich reizte sie das Thema so sehr, sie ihre Hand zur Faust ballte und in die andere hineinschlug. Eine Angewohnheit aus Zeiten des Trainings mit Luxren - Wut brachte sie oft dazu, in ihre wilderen Züge zurückzurutschen. Dennoch hatte das wohl nichts mit ihrer jetzigen Situation zutun, weshalb der nächste Spruch ihr einen recht guten Anlass gab, das Ganze wieder aufzuheitern und sie stattdessen schelmisch an zu grinsen und ihre Stirn mit dem Zeigefinger ein wenig schwungvoll wegzudrücken. »Frech. Vielleicht hat er dich deswegen zum Fraß vorgeworfen!« Vierundsechzig Strophen?! Oh Gott, was hatte sie sich da gerade eingebrockt? »U-uhm, du kannst mir das auch gerne einfach mit eigenen Worten erzählen! Kennst du etwa alle Strophen auswendig?!« In gewisser Weise sollte es eine Ausrede sein, doch zugegebener Maßen wäre sie schon ziemlich beeindruckt, wenn Hel das ganze Gedicht tatsächlich in ihrem zierlichen Dickkopf gespeichert hätte. Als sie die Retourfrage zum Vorliebentyp bekam, musste sie darüber tatsächlich erstmal nachdenken. Das war schlichtweg noch nie ein Thema gewesen, was sie ernsthaft beschäftigt hatte. »Hmm. Man sollte auf jeden Fall einen ordentlichen Trainingskampf hinlegen können! Ohne Zurückhaltung bis einer schweißgebadet aufgibt! Eine Vorliebe für Essen wäre auch praktisch.« Tja, viel mehr fiel ihr da tatsächlich nicht ein, weshalb sie als Abschluss lediglich mit den Schultern zuckte. Gerne hätte sie ihre Neugierde in die Richtung noch weiter gestillt - zum Beispiel was äußerliche Vorlieben anging - doch gewisser Pferdekram kam dazwischen. Und.. anderer Kram, welcher Linnéa für einen Moment absolut aus dem Leben zog. Der Typ war schon.. mehr als speziell. Aber das Mädchen mit dem sie ihn verkuppeln sollte hatte ja scheinbar bereits was für ihn übrig! …und Hel scheinbar auch? »Ähm. Naja. Wir suchen ihn hier. Also wenn er dir gefällt würde es bestimmt auch als erfüllt gelten, wenn ihr zu Dritt eine Beziehung beginnt.« Eigentlich hatte sie nicht vor, offen vor ihrem Gesuchten - Jerome sein Name - über die Mission zu sprechen, doch er schien in dieser Verfassung ohnehin nicht sonderlich aufnahmefähig, zumindest, so lange die Worte nur aus ihrem und nicht Hels Mund kamen. Eine Hand auf ihrem Knie platziert, erhob sie sich schließlich auch aus ihrer hockenden Position, um sich zu den beiden anderen zu gesellen. Doch noch bevor sie so weit kam, ertönte eine recht schockierte, weibliche Stimme. >Jerome?! W-was tust du da?!< Irgendwie als wäre sie selbst ertappt worden, blickte Linnéa hastig in die Richtung der Frauenstimme - und das Äußere passte auf ihre Vermutung. Eine recht große - definitiv ein wenig größer als Jerome - Dame mit roten Haaren in einem recht hübschen aber praktischem khakifarbenen Kleid, welche alles andere als glücklich wirkte: Nessa. Die Person, die mit Jerome zusammenkommen sollte, ihn nun aber an Hels Bein kleben sah. Das übertrieben Facepalm vermeidend, fasste sich Linnéa stattdessen mit den Fingern an die Stirn. Das lief ja super. Man hatte sie vorgewarnt, dass Nessa aufgedreht war. Dass es in so einem Maße war, dass sie beleidigt eine Träne wegwischte, sich auf das Pferd - oh, ja, Jeromes Pferd! - kämpfte und einfach davonritt.. naja, das war definitiv eine andere Nummer. Selbst Jerome ließ nach der Aktion kurz von Hels Bein ab und schrie ihr hinterher >Hey! Mein von Hel gelobtes Pferd! Du Göre, wie kannst dus wagen?!?< Die Dragonslayerin nutzt den Moment seiner Ablenkung, um sich seitlich - Gott, diese ganze Situation musste von außen.. naja, mindestens so albern wirken, wie sie tatsächlich war - neben Hel zu bewegen. »Also, Dreiecksbeziehung mit diesem herzerwärmenden Pärchen..« sie hob kurz die Hand, welche flach hochgehalten wurde um die Szene nochmal deutlich zu präsentieren »..oder wir versuchen diesen Zauber irgendwie von ihm abzuschrubben. Was sagst du?«
- Quest: Kaum noch zu ertragen! - @Hel + @Linnéa - the dreamteam! Post V
Hel und eine Uniform? „Äh, nein. Hel wird keine Uniformen anziehen.“ Sie hasste es so beengt zu sein, sie konnte sich nicht erinnern, ob sie überhaupt jemals Hosen angezogen hatte. Wenn dann waren es sehr weite Exemplare, die ihr genug Beinfreiheit zuließen. „Aber Hel kann dir sicherlich Kleidung wie ihre schneidern!“ Nun, vermutlich musste sie da erst einmal ein wenig üben und wieder reinkommen, aber sie hatte das zumindest früher mal gelernt, bevor man sie eher in anderen Bereichen ausbildete. Sie wollte lieber nicht mehr über Alistair und seine verhurten Kopien wie Charon nachdenken, dafür war ihre Laune gerade eigentlich zu gut deswegen ließ sie das Thema einfach fallen, fand es aber nett, dass Linda sich so ins Zeug legte, um ihn zur Rechenschaft zu ziehen! „Hel kennt sogar mehrere Versionen davon!“ Aber eigentlich waren das nur minimale Abweichungen oder fehlende Strophen, weil manche Stämme diese nicht anerkannten, aber die Version, die ihr Stamm verbreitete war die längste und damit auch ausführlichste. Dennoch entging ihr nicht, dass Linn vermutlich nicht alle Strophen rezitiert haben wollte, auch wenn sie gern noch einmal in Erinnerungen schwelgen wollte, die diese Geschichte immer wieder auslöste. Vermutlich war sie aber mit solchen Dingen eher bei ihrer Schwester aufgehoben, auch wenn diese ihr gemeinsames Vermächtnis eher mit Füßen trat, hatte sie sich scheinbar von den Stadtmenschen anstecken lassen. Der Mann den sie suchten war der Kerl hier? Nun, Hel hatte ihn gerade ins Gesicht getreten, aber scheinbar machte das seiner Gier nach Aufmerksamkeit seiner Angebeteten keinen Dämpfer. Er sprang sofort wieder zu ihre herüber und fing an ihre Beine zu umschließen. „Lasst uns Essen gehen, bitte, ich kenne hier die besten Restaurants!“ Das klang eigentlich nicht schlecht, aber scheinbar hatten sie ja eine Quest und Hel durfte das dann gar nicht, schließlich sollte der Typ sich ja in irgendein anderes Mädchen verlieben oder war es schon und war zu blöd dies zu kommunizieren. „Zu dritt? Will Linda auch mit? Wird sie dann nicht wieder rot?“ Oder was meinte sie? Mehr Personen waren jedenfalls nicht hier, aber eigentlich hatte sie gar kein Interesse an dem Mann, sie fand nur seine Art der Verehrung absolut richtig! Bevor sie jedoch weiter diskutieren konnten, erschien eine weitere Person und brüllte umher. War Brüllen nicht eigentlich Hels Job? Was bildete sich die Frau eigentlich ein?! Jedoch war ihr Interesse an weiteren Schreikämpfen mit Hel nicht besonders groß und sie verschwand auf dem wunderschönen Pferd, welches eben noch den Kerl weggeschmissen hatte. „Die Frau hat einfach Pferd geklaut.“ Anders als die anderen beiden, fing Hel aber einfach an zu lachen, ihr gefiel die Dreistigkeit, als welche sie das Verhalten interpretierte. „Hel will eigentlich nicht so was Anhängliches.“, sagte sie und trat erneut mit dem Fuß in die Nase des Mannes, die ein lautes Knacken vertönte und Blut aus den Nüstern schießen ließ. „Gar kein Problem! Ich brauche diese Nase nicht, Gott war so gnädig mir eine zweite zu schenken! Vor allem nicht, wenn meine Hel sie mir bricht.“ Was laberte der Typ da eigentlich? Hatte er seine zweite Nase in der Tasche? War das hier üblich? Hatte Linda dann eigentlich auch mehrere Nasen? Irgendwie war dieses Land ziemlich komisch. „Hel könnte Scheiße aus seinem Schädel prügeln, bis er wieder normal ist?“ Tränen kamen ihm in die Augen, scheinbar beglückte ihn die Idee über alle Maßen. „Was immer ich auch verdient habe, bestraft mich, Hel! Mein Körper und meine unsterbliche Liebe gehört euch!“ Hel schaute mitleiderregend und hilfesuchend zu Linda. „Was ist mit Mann, Linda? Typ nervt Hel langsam…“ Und eine genervte Hel war sicherlich noch die Kirsche auf der bisherigen Shitshow-Torte, zu der diese Quest geworden war.
VI. Es gelang Linnéa definitiv nicht, die Enttäuschung über Hels Ablehnung zu ihrem Uniform-Vorschlag zu verbergen. Gut, irgendwie passte es wohl auch nicht, einen wilden Menschen wie Hel in eine solche Hülle zu stecken - doch lustig wäre es alle Male. Ihr Vorschlag, für die Dragonslayerin wiederum ähnliche Kleidung zu schneidern wie ihre eigene, heiterte sie recht schnell wieder auf. »Du bist ein ganz schönes Multitalent. Das Angebot nehme ich an.« Gewisse Fähigkeiten hatte sie als Kind auch gelernt - darauf hatte man sie in ihrem Elternhaus schon unfassbar früh getrimmt. Allerdings ging es dabei eher um Handlungen wie Instrumente spielen, tanzen oder Teezeremonien und viel davon war definitiv nicht mehr übrig geblieben. In hauswirtschaftlichen Sachen.. sagen wir es so, man sollte sie besser nicht in eine Küche stellen - besonders, wenn einem diese lieb war. »Nicht schlecht. Wir finden dafür später bestimmt ein gemütliches Plätzchen. Ich kenne Läden mit echt gutem Essen dazu.« Tja, nun hatte sie sich in gewisser Weise hineingeritten und würde auch vierundsechzig Strophen über sich ergehen lassen, wenn Hel sich dazu entschied. Letzten Endes war sie definitiv neugierig und bei gutem Essen dazu.. wieso nicht?! Apropos Essen. Der Restaurantvorschlag war tatsächlich das erste Vernünftige, was Jerome von sich gegeben hatte, seit sie ihm begegnet waren. Was zugegebener Maßen nicht gerade lang war, dafür jedoch genügend Worte beinhaltete, die nicht gerade davon zeugten, dass er über einen Verstand verfügte. Linnéa ließ die ganze Situation erst einmal auf sich wirken ohne weiter einzugreifen. Zumindest, bis Hel sich entschied, dass Jeromes Nase eine gewisse Veränderung brauchte. »Hel!« viel mehr als schockiert ihren Namen zu rufen kam ihr in dem unerwartetem und vor allem plötzlichen Moment nicht in den Sinn. Sie kniete sich hastig zu dem verletzten Jerome, ausgerüstet mit einem Taschentuch, welches sie aus ihrer Rocktasche - ha ha! wenn schon ein Rock, dann musste er eben auch praktisch sein - zog. Schade nur, dass er wohl keine Lust auf Berührungen von anderen Person als Hel hatte, wie sich zeigte als er sie sogleich eifrig wegschob. Was zum Teufel war nur mit diesem Typen?! Und vor allem: was für eine schreckliche Art von Liebeszauber hatte er da ausgesucht? Oder war er wirklich so, wenn er verliebt war und eben dieses auch ausleben durfte?! Er brachte die sonst recht besonnene Dragonslayerin nun jedenfalls dazu, mit den Zähnen zu knirschen, als sie sich schließlich wieder von ihm entfernte und stattdessen Hel zuwandt. »Nicht. unsere. Liebeskandidaten. verletzen.« Die Worte sprach sie einerseits so langsam und ernst um sich selbst wieder ein wenig herunterzufahren, andererseits um es ihrer behörnten Kollegin möglichst deutlich zu machen - vor allem ihren Unmut darüber. »..egal, wie eklig er ist.« Da musste sie wohl pokern, dass er ihre Aussage nicht am Ende zitierte, doch sie sah es in keiner Weise ein, sich diese Ergänzung zu verkneifen. Den Unfug mit der zweiten Nase hatte sie unterdessen einfach gekonnt ignoriert - der Mann würde ohnehin nicht wirklich ihre Aufmerksamkeit bekommen, bis dieser widerliche Zauber weg war. »Und ich fürchte dann wäre er eher tot und könnte niemanden mehr lieben.« Oh. Dann erst wurde ihr klar, dass Hel sich eventuell gar nicht im Klaren war, was hier gerade passiert war. »Der Mann - Jerome - hat scheinbar einen Liebeszauber gekauft, welcher durch den Sturz auf ihn selbst losgegangen ist. Vermutlich stark überdosiert. Und die reizende Pferdediebin war Nessa, die Frau die er eigentlich lieben sollte laut seines Bruders.« Nachdenklich legte sie die eine Hand in die Beuge ihres anderen armes, während die zweite Hand den Weg an ihr Kinn fand. Von solchen Zaubern hatte sie gehört, genau konnte sie ihn allerdings nicht zuordnen. »So weit ich weiß sind manche dieser Zauber tatsächlich abschrubbbar, weil sie sich in der Haut festsetzen. Das wäre vielleicht einen Versuch wert. Im schlimmsten Falle müssen wir herausfinden, wo er den Zauber bekommen hat. Legal ist das jedenfalls nicht. .. so wirklich, jedenfalls.« Wenn sie sich recht erinnerte.. »Hier im Park müsste es eigentlich einen Teich geben. Entweder wir nutzen den oder gehen zu einem Bad-« Jerome stieß ihr Bein weg, weil es ihm zu nahe kam. Das wars. Linnéa wühlte kurz in Jeromes Tasche rum, welche noch immer an Absturzstelle auf dem Boden lag, schnappte sich etwas und kam zurück zu den beiden. »Komm.« Sein Keifen ignorierend griff sie ihn grob am Arm und zog ihn wortlos mit dezent gereiztem Blick einige Minuten hinter sich her, ehe sie vor einem kleinen Gewässer ankamen - besagter Teich. »Viel Spaß beim Baden.« Und mit einem Mal - und genügend Schwung - schubste sie ihn in das kühle, ja bei den Temperaturen sogar erfrischende! Nass. Mit noch immer äußerst amüsiertem Blick stapfte sie nun zwei Schritte zwei Schritte zu Hel - bei der Aufführung einer wütenden Linda erschien es recht unwahrscheinlich, dass sie nicht mitgekommen war - und drückte dieser die Pferdebürste in die Hand, die sie zuvor aus Jeromes Tasche geholt hatte. »Und da er ja nicht von mir angefasst werden will: viel Spaß beim Schrubben! Aber lass ihm bloß die Haut dran, sonst wars das mit der Quest.« Und meiner Zeit bei den Rune Knights.
- Quest: Kaum noch zu ertragen! - @Hel + @Linnéa - the dreamteam! Post VI
Scheinbar hatte sie irgendetwas falsch gemacht, da Linda auf einmal empört ihren Namen rief. Diese Stimmlage hatte sie schon ein paar Mal gehört, seit sie in diese Ländereien eingedrungen war, irgendetwas was bei ihr absolut normal war, war hier nicht gebräuchlich. Nun galt es zu analysieren, was genau ihr Fehlverhalten war: Hatte sie den falschen Fuß genommen, um ihm die Nase zu brechen? Machte man das mit links? Musste man bevor man sich gegenseitig weh tat erst irgendein Ritual vollbringen? Schließlich waren die Menschen hier ja ein wenig merkwürdig, was ihr Verhalten anging, doch Linda klärte sie auf und Hel machte ein erstauntes Gesicht, als sie erfuhr, dass man Liebeskandidaten nicht verletzte, aber glücklicherweise hatte Linda da was falsch verstanden, denn der Mann war gar kein Kandidat für ihre Liebe für sie, deshalb sollte das absolut in Ordnung gehen. Sie winkte das Thema nur lässig ab und klärte Linda dann auf. „Holzkopf hier…“, fing sie an und gongte ihm mit der Faust leicht eins auf den Kopf, „...ist für Hel kein Liebeskandidat, also kein Grund zur Sorge für Linda!“ Aber ja, er war eklig. Dadurch, dass er die ganze Zeit an ihrem Bein hing und ich irgendwie trottelig verletzt hatte, blutete er ihr ganzes Bein voll. Er hatte jedoch Glück, dass er ihre Kleidung nicht traf, denn vermutlich würde er das nicht überleben, oder aber der Liebeszauber würde rapide nachlassen, also war das vielleicht sogar eine gute Idee? Nein, wie sie Linda daraufhin aufklärte, da er bei dem Versuch wohl eher sterben würde und dies vermutlich dann zu einer weiteren Standpauke führte, wie jedes Mal, wenn die Menschen um Hel aus Versehen kaputt gingen. Gildenleiter Falls zitierte sie dann immer ins Büro und schrie sie bestimmt für mindestens eine halbe Stunde zusammen, bis er sich erbarmte und selbst einsah, dass sie es nicht anders verdient hatten. Linda griff den Mann nachdem sie etwas aus seiner Tasche geholt hatte selbst am Arm und schleppte sie zu einem Teich, der in diesem Park anzufinden war. „Aber Linda darf weh tun? Das war gebrochener Arm…“ Wie Linda so genervt sein konnte, dass sie die Schmerzensschreie des Mannes so einfach ignorieren konnte, war ihr schleierhaft, da sie ja sonst so zimperlich war, aber das machte sie irgendwie wieder sympathisch, vielleicht hatten sie ja doch mehr gemeinsam, als die Runenritterin sich eingestehen wollte. Sie warf den Mann nach kurzem Fußmarsch in das Wasser und sagte dann, dass Hel sich darum kümmern sollte, ihn zu säubern. Sie sollte aber leider die Haut dran lassen, scheinbar war das für den Mann, der sowieso schon aussah, als wenn er vor eines dieser großen Metallpferde gelaufen war mit denen Hel immer reisen musste, lebenswichtig. Sie warf die Bürste in den Teich, traf dabei wieder den Mann am Kopf, der daraufhin anfing die Bürste zu liebkosen. „Ein Geschenk von meiner Hel, heute muss mein Glückstag sein!“ Einen Moment der Unachtsamkeit der Runenritterin nutzte Hel jedoch sofort aus, rannte auf den Teich zu, an dessen Ufer Linda noch stand und RKO’te, also rannte ein Stück an ihr vorbei, sprang dann mit den Beinen voran in Richtung Teich, umschlang Lindas Hals und zog sie wie ein Profiwrestler mit sich in das kühle Nass. Vielleicht half das der Frau ja ein wenig dabei ihr Gemüt abzukühlen? „Das war lustig, oder Linda?“ Sie hoffte zumindest, dass die Frau das nicht allzu böse nahm, vor allem da sie ja sowieso nicht ihre geliebte Uniform trug und deswegen ja nur irgendwelche unwichtigen Kleider nass gemacht hatte. „…Linda?“ Jedoch konnte sie nicht ganz so gut einschätzen, ob ihr das wirklich so viel Spaß gemacht hatte, wie Hel selbst. „An Landung muss Linda noch arbeiten!“ Und schallend lachte sie durch den Park – hoffentlich nicht ihr letztes Lachen.
VII. Linnéa mochte Hel - das war eine gegebene Tatsache. Sie war direkt und erfrischend ehrlich. Und anders, man konnte sogar sagen ein direkter Kontrast zur Dragonslayerin. Vor allem aber war sie oftmals beeindruckt, wie falsch sie Worte verstehen konnte. Und Hin und wieder war es dabei schwierig zu entscheiden, ob sie ihre Hand davon abhalten sollte, in ihr Gesicht zu klatschen, oder ob sie doch einfach nur beeindruckt war. Gerade, als sie hier vor ihr abwinkte, da er ja gar nicht ihr Liebeskandidat sei, war es definitiv eine Mischung aus beidem. Die Art und Weise wie sie es rüberbrachte, ließ die Schwarzhaarige letzten Endes amüsiert schnauben. »Schade, ihr hättet so gut zusammen gepasst! Und nun bemalt er sogar noch liebevoll dein Bein.« Mit dem Finger in der Luft deutete sie grob in Richtung ihres Schenkels, welcher inzwischen interessante Muster von Jeromes Blut aufwies. Das Ganze sollte zwar Sarkasmus sein - der ihr dieses Mal ihrer Meinung nach super gelungen ist! - allerdings hatte sie einmal gehört, dass Volsungr oftmals Rituale mit Blut vollzogen - also vielleicht gefiel es ihr ja sogar wirklich? Der Spaß durfte erstmal eine Weile aussetzen, als Linnéas Kragen platzte und eins zum anderem kam. »Rune Knights dürfen das. Manchmal.« Gab sie als knappe - zugegebener Maßen eigentlich unnötige Antwort - auf Hels Frage. Sie mochte rasend sein, doch die Höflichkeit, Fragen auch zu beantworten, vergaß die Dragonslayerin natürlich nicht! Insgesamt konnte sie gar nicht so sicher sagen, ob sie nun absichtlich nach dem gebrochenen Arm gegriffen hatte. Naja doch. Vermutlich. Es brachte ihn ja nicht um und sie würde wohl oder übel später seine Heilungskosten übernehmen. Dann konnte man es ja auch noch ein wenig ausnutzen! Weniger überrascht war die Schwarzhaarige, als Hel die Bürste - mit der sie eigentlich gerade bürsten sollte - ins Wasser warf. Gut, vielleicht war es auch nur der erste Schritt. Deutlich überraschter war sie, als Joseph die Bürste, die ihn gerade eher unsanft getroffen hatte, plötzlich liebkoste. Langsam sollte sie daran gewöhnt sein, doch.. ob sie das jemals sein würde? Besser wäre es, denn dann hätte sie vielleicht Hels Wrestling Aktion früh genug bemerkt. So wollte sie gerade einen Kommentar in ihre Richtung abgeben, spürte doch nur ein urplötzliches unsanftes Ziehen, verlor ob der Wucht komplett den Halt und fand sich im nächsten Moment - pitschnass - ebenfalls im Teich wieder. Na toll. Vieles Stand Linnéa ins Gesicht geschrieben, als ihr Kopf aus dem Wasser hervorkam - Spaß war allerdings nicht zu finden. »Super. Lustig.« Langsam, als wäre sie das große Monster, welches sie töten wolle, was mit jedem ach so gemäßigtem Schritt schneller wäre, selbst, wenn sie rennen würde, näherte sie sich Hel, während ihre langen nassen Haarsträhnen ihr Gesicht zur Hälfte bedeckten. Vermutlich konnte sie wirklich aus einem Horrorfilm geflohen sein. Bei ihr angekommen schlang sie die Arme beängstigend sanft um Schultern und schließlich Hals, bis es schließlich in einer Umarmung endete. Kurzzeitig. Denn in der nächsten Sekunde zog sie ihr mit dem Bein gleichzeitig die Füße weg - praktisch, wenn man doch einige Zentimeter größer war! - und drückte sie aus der auflösenden Umarmung hinaus unter das Wasser. Den Moment ausgenutzt, steckte sie nun etwas Wucht hinein, um Hel nun zu packen und in Richtung Jeromes zu werfen. Zugegebenermaßen war Körperkraft nicht unbedingt ihre Stärke, doch eine leichte Hel konnte sie noch gerade so als Wurfgeschoss nutzen. »Hier, noch was von Hel!« Zufrieden bewunderte sie, wie ihre Retourkutsche bei der Behörnten ankam - in der Hoffnung, dass ihre Hörner Jerome nicht noch versehentlich abstachen, doch hatte sie zumindest nicht geplant, sie für solche Manöver weit genug zu werfen. Demonstrativ lag ihre Handfläche dabei an der Stirn, als würde sie so das Spektakel besser betrachten können. »Du hast recht, es ist wirklich lustig! Und nun schrubb deinen Verehrer, damit wir ihn zurück zu seiner eigentlich Verehrten bringen können!« Man sah der Dragonslayerin immer noch an, dass sie nicht gerade darauf abfuhr, im Wasser ihre Abkühlung zu finden, doch hatte ihr Gegenangriff definitiv dazu ausgereicht, ihre Laune deutlich anzuheben. Nicht schwer zu erkennen auch an dem herzhaften Lachen, in welchem sie kurz nach ihrer Aussage ausbrach.
- Quest: Kaum noch zu ertragen! - @Hel + @Linnéa - the dreamteam! Post VII
“Hel hatte schon ganz anderes Blut am Bein!” Und Innereien und ganz anderen Dreck, woran die hochwohlgeborene Runenritterin vermutlich nur in ihren schlimmsten Träumen denken konnte, auch wenn Linda sie mitunter sehr überraschte, was ihre Steifheit anging. Irgendwie war sie weniger überrascht, dass Linda ihren grandiosen Move, den sie liebevoll in Gedanken HAU genannt hatte, nicht so witzig fand und eher mürrisch antwortete, als sie wie ein Monster aus einer Gruselgeschichte aus dem Wasser auftauchte. “Stadtmenschen kennen wirklich keinen Spaß!” Doch scheinbar hatte sich das komische Mädchen selbst eine Art Rache ausgedacht und kam zu ihr und umarmte sie sanft. “Typ dort wird schon neidisch, Linda…” Und tatsächlich protestierte der Kerl gerade, als er ihren Angriff missinterpretierte und regte sich auf, dass sie seine Hel nicht so sinnlich betatschen sollte. Doch im nächsten Moment zog sie ihr das Bein weg und drückte sie unter Wasser, nur um sie im nächsten Moment in Richtung des Questgebers zu werfen. Gewusst wie, justierte Hel ihre Flugausrichtung und flog mit beiden Beinen ausgestreckt direkt ins Gesicht Jeromes und kickte diesen nach hinten ins kühle Nass, der dies allerdings eher positiv auffasste: “Ja, Hels Füße in meinem Gesicht, was für ein wundervoller Tag!” Was für ein verrückter Freak, aber nunja, andere Länder, andere Sitten - war Linda auch so, wenn Yugi in der Nähe war? Stellte sie sich irgendwie anstrengend vor. Nachdem sie die Bürste wieder aus dem Wasser gefischt hatte, machte sie sich auch munter ans Werk und summte ein leises “Hier komm ich und retten diiiich!” vor sich hin, bevor sie ihn sehr unsanft über die Haut schrubbte. “Keine Sorge, ich hab ja noch eine zweite Haut, ich brauch die hier gar nicht!” Es war wirklich erstaunlich, wie einfach die Haut sich löste. “Linda, ist das normal?” Demonstrativ zog sie dem Mann ein wenig sehr locker hängende Haut ab und schnippte sie in Richtung ihrer Partnerin. “Irgendwie… wird mir schlecht.” Der Mann schien sich langsam zu entsinnen, was eigentlich alles an seinem Körper nicht mehr so ganz stimmte, wie es noch am Anfang des Tages war. Linda war bestimmt mächtig stolz, wie souverän sie die Aufgabe gemeistert hatte und wie sehr ihr eigener Plan aufgegangen war. “Au, au, AU! DU TÖLPEL, was machst du da?! Wer bist du überhaupt? Was is mit meinem Arm, wieso bin ich in einem Teich?!” Hel scheuerte ihm mit der flachen Hand ordentlich eine und warf ihm dann die Bürste vor den Körper. “Hat Hel gern gemacht, rævhål.” Sie stapfte mühselig aus dem Teich heraus und schmiss sich dabei die Haare nach hinten und drückte das Wasser heraus, bevor sie am Festland ihre Klamotten auswringte und sich schüttelte wie ein Hund, der sein Fell vom Wasser befreite. “Linda kann Kerl ja helfen, Liebe zu Hel ist offenbar erloschen.” Typisch Mann, nur weil man mal ein wenig Haut verlor und sich den Arm brach, war sofort alles aus, verweichlichte Südländer. “Wie finden wir nun zickige Freundin von ihm?” Sie wirkte ja vorhin nicht ganz so zufrieden, als sie ihren Schwarm an ihrem Bein rammelnd gesehen hatte.
VIII. »Keine Sorge Hel, Blut zwischen den Beinen ist ganz normal. Das passiert jeden Monat.« Also komm, Hels Aussage war jawohl mehr als leicht zu missinterpretieren! Und da Linnéa es nicht sonderlich wundern würde, wenn Hel nicht direkt darüber bescheid wusste, sah sie es nahezu als ihre Pflicht an, ihr eben jenes zu versichern. Vermutlich wäre ihre eigentliche Herangehensweise gewesen, es ein wenig peinlich berührt ins Ohr zu flüstern - doch dazu fehlte ihr gerade definitiv die Stimmung. Und mit der Stimmung auch das Schamgefühl. Die Dragonslayerin zuckte leicht zusammen, als ihr Wurfgeschoss - wie konnte es anders sein - quasi instinktiv in den Angriffsmodus wechselte. Hups. Ein Glück, dass Jerome nicht ihr Auftraggeber war. Sie mussten es nur irgendwie schaffen, dass er vielleicht nicht im Detail ausplauderte, was heute genau passiert war. Und wer woran die Schuld trug. Denn leider Gottes war Hel inzwischen nicht mehr die einzige, die so die ein oder andere Verschandelung an Jeromes Körper herbeigezaubert hatte. Immerhin war sie nicht diejenige, die ihn gerade um Haut erleichterte. Ein irgendwie.. verdammt ekliger Anblick. Abgetrennte Gliedmaßen waren Lin definitiv noch lieber, als.. das. Instinktiv platzierte sie eine Hand über ihrem Mund, so als würde sie wirklich befürchten, ihr Magen entleere sich gleich. Sie musste sich definitiv davon abhalten, als Hel ihr auch noch ein Stück Haut entgegenschmiss - welches daraufhin natürlich glücklich an der Wasseroberfläche trieb. Ein Schlucken. Atmen. Okay. »Ich weiß nicht. Er ist ja so weit ich weiß kein Obst, das geschält werden muss.. urks.« Um sich von dieser Tatsache abzulenken - und vor allem den Blick woanders hin zu wenden! - sah sie zu Jerome, welcher Hel offensichtlich gar nicht mehr so anziehend fand. Endlich. Von Göttin zu Tölpel. Und das innerhalb von wenigen Sekunden. Eine Tatsache, welche der Dragonslayerin ein amüsiertes Schnauben hervorlockte. Dieser Mann hatte definitiv.. extreme Persönlichkeiten. »Gut geschrubbt, Hel.« Nicht so ganz wahr, doch inzwischen war sie an dem Punkt angekommen, wo einfach nur noch das Ergebnis zählte. Entsprechend tat sie es ihrer Partnerin nun gleich und stieg aus dem Teich, wobei sie ihre Haare bereits auswrang und gefühlt das halbe Gewässer den Weg zurück in seine Gesamtmasse fand. Wieder auf hartem Boden folgte die Kleidung - so gut es eben ging ohne sich dieser zu entledigen - und für einen kurzen Moment ertappte sie sich dabei, wie sie Hels hundeartige Bewegung kopierte. Na wenn es klappt?! Auf Hels indirekte Aufforderung hin wandte sich die Runenritterin Jerome zu, welcher sich selbst allerdings keinen Meter gerührt hatte. Na toll. “Ich komm hier nicht raus! Ich kann mich an nichts erinnern, doch bin plötzlich mit zwei offenbar irren Frauen in einem Teich und übersäht von Verletzungen! Was habt ihr mir angetan?! Meine wunderschöne Haut! Und mein Arm.. AU AU AU!” Gerade wollte sie die Augen verdrehen doch.. MOMENT! Er konnte sich also an nichts erinnern? Perfekt. »Erinnerst du dich denn nicht? Du hattest einen Reitunfall. Du hast Hel dabei heldenhaft geschützt, allerdings seid ihr ins Wasser gefallen. Kurz darauf kam ein hübsches, rothaariges Mädchen vorbei, welches euren Anblick scheinbar falsch verstanden hat und plötzlich mit eurem Pferd abgehauen ist. Und dann waren da giftige Al..« Weiter kam sie nicht, denn als sie das Mädchen erwähnte - Nessa - weiteten sich Jeromes Augen und er hastete trotz Verletzungen eilig aus dem Wasser. »Oh nein, Nessa! Ich muss mit ihr reden, sofort… aus dem Weg, Weiber!« Pitschnass schob er sich an Hel und Linnéa vorbei, rannte.. oder eher humpelte so schnell er irgendwie konnte und vor allem so zerfleddert wie er aussah in Richtung Stadt. Vielleicht zum Laden? Lin blickte schulterzuckend in Hels Richtung. »Ich schätze mal wir müssen ihm nur folgen. ..Vielleicht lieber mit ein wenig Abstand.« Praktischerweise war er zu gehandicappt, als dass sie sich ernsthaft hätten beeilen müssen. Doch immerhin war er bemüht! »Sag mal.. warst du eigentlich mal Profiwrestlerin oder so?« Während der ganze Aufruhr gerade ein wenig abebbte, spürte sie definitiv Schmerzen im Nackenbereich, die sich bemerkbar machten. Ouch. »Könnte mir dich jedenfalls gut mit so einer bunten Maske vorstellen.« Ohja, ein wunderbarer Anblick. Ebenso wie das Pferd, welches vor dem kleinen Laden indem Nessa vermutlich arbeitete geparkt wurde, als wäre es das zeitgemäße Fortbewegungsmittel. Tja, jetzt würde es wohl erst richtig losgehen! “Nessa? Nessa! Bitte, hör mich an!!” Viel Erfolg, Jerome.
- Quest: Kaum noch zu ertragen! - @Hel + @Linnéa - the dreamteam! Post VIII
“Aber das strömt nicht die Beine runter! Und kommt nicht von anderen Menschen, vor allem Männern?” Sie wusste, dass sie von einem anderen Volk stammte und ihre biologischen Umstände etwas anders waren, schließlich hatte sie Hörner, aber funktionierten Männer hier irgendwie anders? Das würde zumindest einiges erklären… Wieso Yugi so ein Weichei war oder wieso Alexios oder Sharon aussahen wie überschminkte Frauen. Sie zuckte mit den Schultern, bevor sie sich wieder den wichtigeren Dingen zuwandte.
Der komischer Kerl brüllte nun aus dem Teich heraus, dass er nicht mehr rauskommen würde, weil er nicht wusste wo er war, wer die beiden waren und wieso so ziemlich kein Körperteil von ihm mehr gänzlich heile war. Hel wollte gerade den Mund öffnen, als Linda schon anfing ihm zu erklären, wie genau es dazu kam, dass er hier ohne Erinnerungen in einem Teich stand. Dass sie dabei irgendwie die Hälfte ausließ, interessierte ihn scheinbar nur wenig, da er anfing loszusprinten, wenn man es denn noch so nennen konnte, als er hörte, dass das Mädchen ihn zusammen mit Hel gesehen hatte. “Sind Liebestränke eigentlich legal?” Irgendwie sah sie es ziemlich problematisch, wenn Leute einfach so andere gefügig machen konnten, oder? Schließlich fand er es ziemlich unbedenklich, dass sie ihm Haut abgetrennt hatte, als er unter dem Zauber stand. “Hoffentlich kümmern sich fleißige Runenrittern darum, dass sowas nicht wieder vorkommt!” Natürlich triezte sie Linda damit, aber an sich war der Gedanke gar nicht so abwegig, hier war es ja noch harmlos, weil kein Schaden entstanden war, der irgendwen interessierte, aber das hätte auch ganz anders ausgehen können! Doch Linda hatte scheinbar eine ganz andere Frage, die ihr auf dem Herzen brannte, nämlich ob Hel einmal eine Profiwrestlerin war. So ganz verstand sie das aber nicht, denn was war eine Wrestlerin? Und vor allem, wie wurde man darin ein Profi? Hätte sie irgendwie gesagt, wie sie darauf kam, hätte sie vielleicht irgendwie darauf schließen können, aber so musste ihr enormer Verstand von allein auf die Idee kommen, um was es sich dabei handelte. “Wrestlerin?” Hatte das vielleicht etwas mit dem Westen zu tun und Linda hatte einfach nur einen Sprachfehler? Dennoch wusste sie nicht so ganz, wie man ein Profi darin wurde, nach Westen zu reisen, gab es das dann auch für andere Himmelsrichtungen, die man ansteuern konnte? “Hel ist eher Profiostlerin!”, sagte sie stolz, da sie ja auch mit Surtr viel mehr im Osten unterwegs gewesen war, als wirklich den Westen zu erkunden, auch wenn sie nun dort lebte. “Was ist denn deine beste Himmelsrichtung?”, fragte sie nun neugierig, aber sie sah eher wie jemand aus, der hinter dem Schreibtisch langweilige Formulare ausfüllte. “Wieso sollte Hel auf Reisen bunte Masken tragen?” So ganz verstand sie das nicht, aber Linda war nun einmal ein etwas komischerer Kauz und deswegen war sie da sehr nachsichtig, vielleicht war das auch einfach nur ein Fetisch, den sie mit ihrem rothaarigen Süßen immer auslebte und sie dachte nun, dass alle Simpson Jinx Magier so agierten. Als sie schließlich am Haus ankamen, wo das wunderschöne Pferd stand, welches der humpelnde Mann geritten war, brüllte der Typ auch schon los und flehte seine Nessa an, ihn anzuhören, diese knallte, jedoch die Tür des Ladens auf, an der der Mann gerade stand und schickte die Tür direkt in sein Gesicht und ihn selbst die kleinen Stufen, die zu der Tür führten, sofort wieder rücklings herunter. “Hehe, diesmal war es nicht Hel.” Natürlich sollte sie mitfühlen, aber irgendwie fand sie das eher lustig, dass sich der Mann so unterwürfig zeigte. In ihrem Stamm wäre er vermutlich mit wehenden Fahnen untergegangen. “Was soll ich mir dein Gejammer überhaupt anhören?! Du hast doch scheinbar irgendein hässliches Flittchen aufgerissen. Vorhin kam Manni vorbei und hat gesehen wie ihr beide gebadet habt! Weißt du wie lange… was ich alles…! Gott, du machst mich krank! Geh zu deiner komischen, wilden Hure!” Und sie schlug die Tür hinter sich zu und ließ den Kerl auf dem Boden zurück, ohne sich irgendetwas anzuhören, was er zu sagen hatte. “Meint Schlampe etwa… Hel?” Was fiel der rothaarigen Dorfmatratze eigentlich ein?! Ein guter Start!
IX. »Naja, das kann schon passieren..« Lin setzte noch hörbar an, ging dann jedoch recht schnell in ein Nuscheln über als ihr klar wurde, dass sie ein solches Gespräch gerade nicht führen wollte. Beziehungsweise - musste sie ja offenbar nicht, denn Hel schien sie ja insgesamt verstanden zu haben! Doch wenn der richtige Schutz gerade nicht greifbar war.. egal! Der nächste Punkt, den Hel da ansprach, war allerdings gar nicht mal so unwichtig. Vor allem hatte die Dragonslayerin sich dazu auch schon ihre Gedanken gemacht. »Nope, jedenfalls nicht von diesem Kaliber. Es gibt Tränke, die ein wenig helfen sollen die Lust zu fördern, doch sind diese nicht so.. sagen wir intensiv. Also eher wie kleine Hilfsmittel, als etwas, das so komplett die Psyche durcheinander bringt.« Als Hel wiederum die Runenritter ins Spiel brachte - und ihr damit nur knapp zuvorkam - nahm Lin es definitiv nicht als Triezen wahr, im Gegenteil, sie war glatt ein wenig gerührt, dass Hel genau im richtigen Kontext an die Rune Knights dachte! Denn sowas fiel in der Tat in ihren Aufgabenbereich. Daher nickte sie zustimmend. »Ich werde das definitiv melden. Vielleicht solltest du Aram Falls auch davon berichten.« Es konnte nie schaden, zu wissen, wer oder was sich hier gerade mit welchen Machenschaften herumtrieb. Oh. Da schnupperte Lin aber etwas, dass Hel gefallen konnte! Wrestling war doch immerhin.. recht brutal, so, wie Hel es eben mochte! Hohooo. Die Schlussfolgerungen, die sie dann allerdings aus dem Namen zog, waren einfach wunderbar. »Profiostlerin also!« Na, wer wäre sie schon, da nicht mitzugehen?! Die direkte Frage, welche nun ihre beste Himmelsrichtung war, überfragte sie allerdings. Ein paar Momente lang dachte sie angestrengt darüber nach.. »Ich denke.. ich fühle mich eigentlich hier ganz wohl.« … »Oh, aber ich komme dich natürlich auch jederzeit gerne besuchen! .. äh, aber liegt deine Gilde nicht eigentlich im Westen?« Ups, da war sie jetzt vielleicht ein bisschen tief eingestiegen. Egal, Zeit für die eigentliche Aufklärung! »Nicht einfach irgendwelche bunte Masken! Das ist eine Art.. Showkampf! Die Kämpfer tragen dabei sehr.. naja interessante Kostüme und kämpfen in einem Ring. Ich wette, das würde dir gefallen!« Noch viel mehr sah sie Hel dabei selbst mitmischen, wenn sie ehrlich war. Lin hob einen Finger, um das letzte Detail zu erwähnen »Die Kämpfer dürfen dabei keine Magie nutzen.« Hatten sie da nicht was vergessen? Oh, ja, Jerome! Die Dragonslayerin war schlussendlich so ins Gespräch vertieft, dass sie doch für einen Moment glatt ihre Quest aus den Augen verloren hatte. Zumindest indirekt, denn praktischerweise waren sie dennoch in die Richtung des Ziels gegangen: das Haus, in dem sich Jerome nun einiges anhören durfte. Oh, und Hel sogar auch. Bevor sie Nessa jedoch die Tür einreißen konnte, stieß sie spielerisch mit der Schulter gegen die Ihrige. »Ich glaube, das ist wie eine Krankheit. Nessa ist so verknallt, dass sie jede Frau neben Jerome beleidigt. Ist sehr ungesund, hab ich gelesen.« Krankhafte Eifersucht, sowas gabs. Als die Metherlance die Situation betrachtete: ein scheinbar versteinerter Jerome, welcher am Fuße der Treppe zum Laden kauerte, ein hübsches Pferd, eine zornige Nessa im Laden und.. naja, sie beiden, die die beiden eigentlich verkuppeln sollten - glitt ihr ein tiefer Seufzer hervor. »Okay, ich schätze es ist an uns, Nessa irgendwie zu besänftigen. Zumindest, wenn wir diese Quest irgendwann beenden.. und uns stattdessen ein wenig amüsieren möchten?« Mit einem irgendwie schiefen Grinsen blickte sie zu Hel, in der Hoffnung, sie teilte ihr empfinden. »Ich glaub ich hab eine Idee.« Ein kurzes Zwinkern in die Richtung ihrer Partnerin, ehe sie an Jerome vorbei die Treppen hinaufstieg, um an der hölzernen Tür des Ladens zu klopfen. »Nessa? Mein Name ist Linnéa Metherlance. Ich war dabei und kann die Situation denke ich aufklären.« “Das darf nicht wahr sein!” Man hörte ein Poltern und Fluchen vom Inneren, ehe die rothaarige Dame tatsächlich an die Tür trat. “Willst du mir jetzt etwa noch mehr Lügen auftischen?!” Naja, irgendwie schon. »Nein, nein. Aber es ist wirklich ein Missverständnis. Sie müssen sich wegen Hel keine Sorgen machen.« Sie trat einen Schritt zur Seite und deutete auf Hel, damit Nessa auch wusste, von wem sie genau sprach. »Sie ist nämlich meine Freundin. Und hat Jerome lediglich mit ihrer etwas schroffen, aber irgendwie heldenhaften Art geholfen, nachdem er vom Pferd gefallen ist.« “Bitte was?! Sie ist doch maximal deine kleine Schwester!” »Ähm, nein. Wir sind im gleichen Alter.« Okay, nun war Nessa immerhin wegen etwas anderem geschockt. Vielleicht half das?! Selbst Jerome blickte nun überrascht auf, weil er ihre Worte zu verarbeiten schien.
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