Ortsname: Fußgängerzone von Crocus Art: Freiraum Spezielles: --- Beschreibung: Hier können die Bewohner von Crocus eine Vielzahl an Läden besuchen oder einfach durch die hübsche Schotterstraße schlendern, während sie die schöne Stadt von Crocus bestaunen können. Viele Eisdielen, Restaurantketten aber auch Einkaufszentren oder der Einzelhandel können von der florierenden Wirtschaft profitieren. Gerade im Sommer steigt der Ansturm von Einheimischen und Auswärtigen enorm an, da sich die alten Häuser und die Diversität an Einkaufsmöglichkeiten bei so gutem Wetter besonders gut besichtigen und besuchen lassen.
„Belenus.“ „Maestro, guck doch ma‘. Warum nimmst du den Auftrag nicht an? Versteh ik gar nich‘. Du musst doch janz viele Jewels verdienen, wenn du noch mehr bauen willst. Du bist pleete. Mekste dit net?! Also ellich, ik find dit net verantwortungsvoll. Du musst mich doch ernähren?! Und das hier kannste dir bald net mehr leisten. Vielleicht musste sogar wat verkaufen!“ Im Kreis fliegend zog Belenus, der Rabenherr, seine Runden und inspizierte alles genau. Schränke voller Werkzeuge, eine Werkbank, viele Holzbretter, die sorgfältig nach Größe sortiert und an die Wand angelehnt wurden, das warme Schimmern einer alten Glühlampe… Die Werkstatt von Jeldrik war sehr gemütlich, aber noch wenig ausgereift. Erst vor Kurzem hatte er sich neben seiner Wohnung eine sporadische Hütte gebaut; natürlich hatte der Elb sich vorher die Erlaubnis des Mieters eingeholt. „Dein Futter kannst du dir selbst erbeuten“, meinte der Riesenelb trocken. Der Yrr hatte sich mit beiden Hände auf die Werkbank gestützt und starrte mit finsterer Miene auf das Stück Papier, das man ihm heute in die Hand gedrückt hatte und jetzt vor ihm aufgeschlagen auf den Tisch lag. „Du musst dit annehmen! Wir sind plee-te“, plapperte der Flattermann und hockte sich direkt neben den Brief und zupfte mit dem Schnabel an den Ecken herum, um seinen krächzigen Worten noch mehr Gewicht zu verleihen. Jeldrik mochte Aufträge, die er allein bewältigte, viel lieber. So konnte der Mann sein Ding durchziehen, genauso, wie er wollte. Und bisher kam der Weißhaarige gut damit zurecht. Aber Belenus hatte recht: Um seinen jetzigen Lebensstil finanzieren zu können, musste er solche Aufträge annehmen. Zwei weitere würden seiner Mission beiwohnen, er würde das Kommando übernehmen, so stand es in den Zeilen geschrieben. Seufzend strich er sich eine Strähne aus dem Gesicht und sah ein, dass die Vorteile überwogen. „Schön.“ „Du sagst ja?! Echt? Raaaah!“ Belenus freute sich, flog auf Jeldriks Schulter und knabberte ihm dankbar am Ohrläppchen… Damit drückte er seine positiven Gefühle aus. Schweigend, den Brief mitsamt Umschlag mitnehmend, verließ der Mann seine Hütte, schloss sie zu und ging in seine Wohnung. Zum späteren Zeitpunkt dieses sonnigen Tages gab er seinem Auftraggeber Bescheid, dass er die Mission annahm.
Wenige Tage später trat er, bereit für den Job, über seine Türschwelle, rückte seinen Gürtel zurecht, an dem seine Gladiator-Klinge befestigt war und warf sich den schwarzen Mantel über die breiten Schultern. Jedes Mal, wenn er durch die Tür trat, musste Jeldrik sich ein wenig ducken. Seine Wohnung war nicht gerade gemacht für so Hochgewachsene wie er. Doch da er hier seit knapp drei Jahren wohnte, machte es ihm nichts mehr aus. Die Kniffe und Griffe hatte er automatisch gemeistert, dass es ihm gar nicht mehr auffiel, dass alles zu niedrig war. Und so machte sich der vollkommen schwarz gekleidete Elb auf dem Weg zum Bahnhof, wo er dann denn Zug Richtung Crocus-Town nahm. Die Strecke führte das Schienenfahrzeug durch ein großes Gebirge, dessen höchste Bergspitzen mit Schnee bedeckt waren. Belenus hatte sich unter seinem Mantel verkrochen, während der Mann etwas verloren aus dem Fenster starrte und die Landschaft an sich vorbeiziehen sah. Zweieinhalb Stunden später war sein Ziel erreicht und er verließ den Bahnhof von Crocus-Town. Der Yrr fing sich auf dem Weg einige Blicke ein. „Ist der riesig, was für ein großer Elb!“, rief ein kleines Kind, das sich von seiner Mutter hinterherziehen ließ. „Na, sag das doch nicht so laut“, erwiderte sie streng. Belenus hatte es sich wieder auf seine Schulter bequem gemacht und plapperte unaufhörlich. „Wann sind wa‘ endlich da?! Jel, wenn du weiter so langsam bist, dann schlägste noch Wurzeln. Beweg dich gefällig mal schnellaaaa! Raaah.“ Statt auf seine Provokation einzugehen, schwieg sein großer Begleiter sein Gekreische aus und reagierte gar nicht darauf, sondern schaute, wo er diesen Laden, Gloria-Center, finden konnte. Ohne Eile spazierte er durch die Gassen und fand an der Fußgängerzone endlich den Zielort. Das riesige Gebäude mit fetten Lettern fiel sofort auf und schrie förmlich nach Aufmerksamkeit. Sein Blick glitt durch die Menschenmenge, als suchte er etwas Bestimmtes. Ladendiebstähle hätten sich in letzter Zeit gehäuft und Jeldrik und zwei weitere mussten sich dieser Sache annehmen. Ein und ausgingen die unterschiedlichsten Menschen: Jede Altersgruppe war vertreten. Von jungen Kindern bis hin zu Greisen war alles dabei. Auch wenn hier nicht die Elite dieses Landes einkaufen ging, fiel dem Elb auf, dass sowohl ärmere als auch betuchtere Kunden hier verkehrten. Gelangweilt lehnte er sich etwas weiter entfernt vom Eingang an die Wand und wartete auf seine Kollegen. Die Beine überkreuzt und die Arme vor die Brust verschränkt beäugte er jedes kleine Detail, das ihn vielleicht ins Auge sprang. Hoffentlich lassen die sich nicht allzu lange Zeit.
Geld, Geld, Geld. Wieso drehte sich in der Menschenwelt eigentlich alles um Geld? Überall wurden Jewels verlangt und Elion wusste noch immer nicht, warum diese Dinger so verdammt wertvoll waren. Nichtsdestotrotz musste er sich eingestehen, dass ein volles Portmonee sehr angenehm war. Somit zögerte er auch nicht lange, als er einen Aushang entdeckte, der nach einigen Idioten suchte, die Kaufhauscop spielen wollten. Ein paar Dieben die Hölle heiß machen und gleichzeitig ein bisschen Kohle verdienen, da gab es wirklich nichts auszusetzen. Für einen Teil des versprochenen Lohns konnte er sich sogar für die Tage ein kleines Motelzimmer leisten. Jackpot! Ohne zu zögern hatte er sich bei dem Auftraggeber gemeldet und weitere Informationen angefordert. Als er am Morgen des Auftrages erwachte, rollte er sich noch einige Male auf der leicht modrigen Matratze hin und her. Zwar waren die drittklassigen Billigbetten deutlich gemütlicher als eine weitere Nacht auf dem harten Zeltboden, doch musste er sich immer wieder davon abhalten, darüber nachzudenken, was sich hier alles schon abgespielt haben musste. Er konnte bloß hoffen, dass das Motel eine gute Putzfrau besaß und keine Spuren der vergangenen Besucher mehr zu finden waren. Murrend und knurrend trat er die Decke beiseite, verzog sich ins Bad und drehte die Dusche auf. Das kühle Wasser wusch langsam seine Müdigkeit hinfort und gab ihm die Energie, endlich richtig in den Tag zu starten. Er schmiss sich in ein weißes Hemd, gepaart mit schwarzer Hose und Boots. Vor dem roten Umhang, den er für gewöhnlich immer über den Schultern trug, zögerte er einen Moment - er war womöglich etwas zu auffällig. Doch gleichzeitig würde sicherlich niemand erwarten, dass ein Detektiv dieses Teil trug, also schwang er ihn sich letztendlich doch über und zog los. Er war eh schon auffällig genug, was machten da ein paar noch auffälligere Klamotten für einen Unterschied? Da der Aushang explizit nach mehreren Aushilfen suchte, vermutete der Morsatra, dass er heute nicht alleine arbeiten würde. Teamarbeit war nicht gerade sein Steckenpferd, doch für Geld musste und würde er momentan alles tun. Hauptsache seine Kollegen gingen ihm nicht auf den Wecker. Aufrecht und mit den Armen hinter dem Rücken verschrenkt schlenderte er die Fußgängerzone entlang. Irgendwo hier war der Treffpunkt. Aufmerksam suchten seine tiefroten Augen die Umgebung ab, während er beinahe automatisch den entgegenkommenden Fußgängern auswich. Kaufhaus, Kaufhaus ... ah! Die gewaltigen Leuchtbuchstaben waren ja kaum zu übersehen. Zufrieden mit seinem herausragenden Orientierungssinn steuerte er das auffällige Gebäude an, doch bevor er den Eingang durchschreiten konnte, machte er ungewollt direkte Bekanntschaft mit einem fremden Mann. Eigentlich hätte ihm dieser aufgrund seiner Größe sofort auffallen müssen. "Was soll der scheiß?" Was stand der Kerl denn auch einfach hier mitten im Weg? Genervt trat er einen Schritt zurück, um sich den Übeltäter genauer anzusehen. Weiße Haare, mindestens genauso helle Haut und ... verdammte scheiße! Der Zorn in seinen Seelenspiegeln wich für einen Moment blankem Entsetzen, doch dann zog er die Augenbrauen wieder zusammen und fixierte ihn finster. Solche Ohren würde er überall wiedererkennen. Bisher hatte er es problemlos geschafft, Kontakt mit Seinesgleichen zu meiden, doch sein Glück hatte hiermit ein Ende. Die einzelnen Strähnen, die vor sein vernarbtes Gesicht fielen, konnten keinesfalls die Umstände seiner Existenz verbergen. Augenblicklich verfluchte er seinen Leichtsinn, doch wer hätte schon damit gerechnet, an solch einem Ort einen Elben anzutreffen? Ohne zu zögern strich er die langen Haare beiseite und setzte ein breites, hämisches Grinsen auf. Flucht war sowieso für Weicheier, Zeit für Konfrontation! Zwar stammte der Fremde nicht aus seinem ehemaligen Stamm, doch die Bannmale waren einheitlich - sie wurden von Jedem erkannt. "Hat jemand wie du nichts besseres zu tun, als mitten im Weg rumzulungern? Es gibt Leute, die tatsächlich wichtige Dinge zu tun haben, weißt du?" Sein Tonfall wirkte im ersten Moment unpassend freundlich, doch wenn man genauer hinhörte, konnte man den bittersüßen Sarkasmus darin deutlich heraushören. "Was auch immer in deinem süßen, kleinen Elbenhirnchen vor sich gehen mag, es wäre eine sehr schlechte Idee, sich hier und jetzt mit mir auseinander zu setzen. Ein falsches Wort und ich bring' dich hinter Gitter, klar?" Für den heutigen Tag war Elion schließlich Detektiv. Er brauchte nur ein paar falsche Beweise in den Taschen des Riesen platzieren und behaupten, er hätte diese geklaut. Fertig, Problem gelöst. Auf keinen Fall würde er in diesem Konflikt den Kürzeren ziehen. Er hatte ganz klar die Oberhand und diese Meinung spiegelte er auch deutlich in seinem überheblichen Lächeln wieder.
Crocus Town war eine der weniger nervigen Städte von Fiore. Dadurch, dass sie zu den zentralen Hauptstädten gehörte, war es hier schon recht fortschrittlich. Man hatte zumindest nicht das Gefühl, man würde direkt irgendwo ins Nirgendwo in den Wald geschickt werden. Etwas, was Sophia als Stadtmensch schon mal grundsätzlich gut war. Das bedeutete nämlich, dass es Steckdosen gab und das wiederum hieß, dass sie dort zocken konnte, ohne sich Gedanken zu machen, dass ihr Lacrima in der Konsole seine Energie verlor! Deshalb war ihr die Fahrt von Magnolia bis hierher quasi gar nicht aufgefallen. Sie hatte die ganze Zeit auf den kleinen Bildschirm ihrer Konsole gestarrt und die notwendigen Tastenkombinationen gedrückt, um in ihrem aktuellen Speedrun möglichst gut zu werden. Gerade spielte sie ein recht pixeliges Beat 'em up, das schon relativ alt war. Doch Sophia wusste auch die guten alten Spiele zu schätzen! In einer Zeitung, die auf Geeks wie sie ausgelegt war, hatte sie davon gelesen, dass ein Mann diesen Klassiker innerhalb von fünfundvierzig Minuten durchgespielt haben soll... Wie er das hinbekam, war ihr noch ein Rätsel. Sie versuchte das Ganze zu perfektionieren, aber die nötigen Tricks beherrschte sie noch nicht. Mhm. Das war schon deutlich spannender als im Zug aus dem Fenster zu glotzen und zuzuschauen, wie die Bäume am Fenster vorbeiziehen. Deshalb verging die Zeit wie im Flug... und sie machte nur begrenzt Fortschritte. Das verstimmte die kleine Magierin jedoch nicht. Zocken war schließlich Lebensfreude! Problematisch war nur, dass sie wohl ihr Ziel etwas aus den Augen verlor.
Als sie am Bahnhof hörte, dass Crocus Town als Ansage fiel, schoss sie erschrocken aus ihrem Sitz nach oben, schnappte sich ihren Kätzchenrucksack und drückte sich an den vielen Leuten im vollen Zug vorbei zur Tür. Sie schaffte es gerade so noch nach draußen, bevor jene hinter ihr zuklappte und der Zug mit lautem Getöse Dampf aus einem Rohr pumpte, als er wieder anfuhr. Glück gehabt. Erleichtert seufzte sie. Wenn sie zu spät zu der Quest käme, gäbe es bestimmt Ärger... Worum es ging, hatte sie tatsächlich gelesen. Man hatte sie hierher geschickt, weil es offenbar mehrere Leute für den Job benötigte. Sicherlich konnte sie schon irgendwie helfen. Ihre Magie ließ zwar noch zu wünschen übrig, aber sie wollte sich da keine großen Sorgen machen... Irgendetwas konnte jeder zu jederzeit ausrichten. Davon war sie überzeugt, denn jeder Mensch hatte ja nicht nur Schwächen, sondern auch Stärken! Also hatte es schon Hand und Fuß, dass jemand wie sie bei dieser Diebstahlgeschichte aushalf... Auf dem Weg zu besagtem Einkaufszentrum warf sie sich wieder ihren Rucksack auf den Rücken und lief wie ferngesteuert durch die Straßen. In ihren Händen lag die kleine Konsole, in die sie immer wieder dieselben Tastenkombinationen eingab. Erfolgreich natürlich. Sophia kannte die Combos in- und auswendig... und sie nutzte schon den stärksten Kämpfer, mit dem man am effektivsten kämpfen konnte. Dennoch kam sie nicht wirklich weiter, was die Zeitoptimierung anging. Da fehlte noch irgendein Puzzelteil... Nur welches?
Sie war so im Spiel, dass sie kaum auf den Weg achtete. Erst die leuchtende Reklame zeigte ihr, dass sie richtig war. Also steuerte sie weiterhin wie vorprogrammiert auf die Tür zu, wobei sie alle Nebengeräusche völlig ausblendete. Gerade hatte sie etwas Zeit wett gemacht und freute sich richtig darüber, was ihrem seligen Gesichtsausdruck wohl zu entnehmen war, da spürte sie einen stumpfen Widerstand, gegen den sie gelaufen war. Noch im Drücken der Tastenkombi, wanderten die zart rosafarbenen, großen Augen nach oben und sie drückte auf "Start", um das Game zu pausieren, da erblickte sie zwei Männer, die mitten im Eingang standen. Einer war riesig! Der Andere wirkte irgendwie auf den ersten Blick sauer. Sophia legte den Kopf schief und ließ ihre kleine Konsole sinken. „Verzeihung.“, sagte sie leise zu dem rosahaarigen Mann, der vor ihr stand. Den hatte sie wohl angerempelt, weil er im Weg stand. Sie standen hier aber auch echt ungünstig. „Ich will ihre Unterhaltung gar nicht weiter stören. Kann ich bitte mal durch? Ich habe einen Termin für eine Quest im Kaufhaus.“ Relativ unverblümt und sorglos berichtete sie von ihrem Ziel, denn die Männer hielten sie davon ab es zu erreichen. Vielleicht konnten sie ja ein Stück zur Seite rücken. Wenn man sie so sprechen hörte, wirkte Sophia zwar freundlich und höflich, aber völlig distanziert und desinteressiert am Geschehen. Sie hatte ja auch einen Termin und das hier ging sie nichts an. Dass sie eine Fairy Tail Magierin war, war unschwer am Gildensymbol zu erkennen, welches in rosafarbener Tinte auf ihren Hals gestempelt war. Nicht riesig, aber deutlich erkennbar. Dass die beiden Männer irgendwie sonderlich aussahen, war ihr aufgefallen, aber jetzt nicht so, dass es dramatisch war. Immerhin sahen sie noch menschlich genug aus, sodass sie sich nicht vor ihnen ekeln musste... Dennoch hatte sie nun erst einmal dieses Hindernis vor sich, welches sie aus dem Weg räumen musste. Sonst ging es hier ja nicht weiter. Ob die Herren so nett waren zur Seite zu treten?
Jeldrik blickte auf den jungen Mann hinab, der ihn nicht nur anrempelte, sondern auch noch anpöbelte. Seine roten Augen blickten zu ihm herunter und musterten den Jungen ruhig. Rosa Haar, rote Seelenspiegel, spitze Ohren und… Im selben Moment, wo der Schreihals ihn für einen kurzen Blick blanken Entsetzens ansah, realisierte auch der Hüne, dass etwas nicht stimmte: Die Tatsache, dass auch er ein Elb war und die Narbe auf seinem Gesicht in Kombination, ließ ihn innerlich anspannen. Der Yrr schob mit seiner linken Hand den Umhang beiseite, sodass der Griff des Schwertes hervorblitzte. Mit der Rechten umfasste dieser den Griff. Ohne ein Wort zu sagen, taxierte er den Fremden mit einem kühlen Blick.
„Ach du kacke, dat is’n Elb! Ne, dat is net nur’n Elb, dat is’n Verbannter! Raaah! Maestro, sei aber net übermütig, wir sind hier vor’m Einkaufszentrum, dat weßte schon, ne? Also janz ruhig. Du kleener Bengel, schieb ab! Dat du dich überhopt hertraust! Hat bestimmt’n Grund, dat du diese Narbe hast und-“, weiter kam der kleine Belenus nicht. Ohne den Rosahaarigen aus den Augen zu verlieren, packte er den nervigen Raben mit sanfter Gewalt und ließ ihn in seinem Umhang verschwinden. Der Rabe protestierte zwar nicht, doch der Elb würde sich später auf eine Tirade freuen müssen. Die Innentaschen waren so groß, dass er da locker reinpasste. „Verschwinde von hier.“ Seine ohnehin schon tiefe Stimme ähnelte dem Knurren eines Wolfes. Ohne eine Grimasse zu verziehen, konnte jeder halbwegs empathische Mensch eine Ausstrahlung spüren, die mehr als bedrohlich war. Ein paar Passanten machten verunsichert einen Bogen um die beiden Elben. Unverblümt fing er an, zu sprechen. Hatte er denn nichts Besseres zu tun, als hier herumzulungern? „Ein falsches Wort und ich bring' dich hinter Gitter, klar?“ Den sarkastischen Bemerkungen konterte er lediglich mit Ignoranz, doch seine letzte Aussage ließ ihm aufhorchen. Hinter Gitter? Warum wollte er ihn hinter Gitter bringen? War nicht eher der Bursche vor ihm derjenige, der von den Beiden inhaftiert werden sollte? Seine Gedanken fingen an, zu arbeiten. Diese Situation erschien ihn reichlich absurd und es gab für all das nur eine Erklärung. Natürlich konnte das Ganze auch ein Bluff sein, doch er sah sich in der Annahme, dass der Kleine möglicherweise ein Mitglied seines Teams sein musste. Dieser Umstand missfiel ihm extrem und nur widerwillig löste er seine Handwurzel um den Schwertgriff. Es war extrem ungewöhnlich, dass sich hier Elben aufhielten und noch dazu der kleine Hinweis, dass der Kleine offenbar jemanden unter Gitter bringen wollte, kam ihm reichlich verdächtig vor. Die Narbe, die das junge Gesicht zeichnete, riefen Bilder in ihm hoch, die dem Elb die kalte Wut aufstiegen ließ. Jeldrik kannte keinen Stamm, der jemanden leichtfertig so ein Mahnmal auferlegte. Unfreiwillig musste er sich vorstellen, wie der Junge ein Tier oder ein Stammesmitglied aus egoistischen Beweggründen quält… Bilder des Grauens stiegen in ihm hoch. Sein Mundwinkel zuckte kurz. Der Elb unterlag nun einem Dilemma, dem er zu seinen Lebzeiten nie ausgesetzt war. Wenn seine Vermutung stimmte, dass der Kleine einer seiner Teammitglieder war, musste er sich als Anführer entsprechend souverän verhalten und konnte sich keinen Fehler erlauben – auch wenn er zugegebener Maßen nicht die geringste Lust hatte, den Teamplayer zu spielen. Andererseits war er an einem Gesetz unter den Elben gebunden, keinen Kontakt zu Gebannten Elben zu pflegen!
„Verzeihung.“ Jel wagte es nicht, seinen Blick von dem Verbannten abzuwenden. Zunächst wollte sie die Stimme des Mädchens ignorieren, weil er in diesem Moment etwas Anderes priorisierte, aber auch sie verriet sich. Dieses Mal aber noch offensichtlicher, als der rosahaarige Elb. Mit einem tiefen Seufzen verschränkte der Größte der Drei die Arme und musterte den Neuankömmling. „Nun“, begann er, „ich schätze, ihr seid aus demselben Grund hier, wie ich. Die Quest, Diebesgesindel aufzuhalten.“ Innerlich hatte er sich allerding kein Stück entspannt. Was sollte er nun tun? Sollte er die Waffe ziehen oder die Mission abbrechen? Oder den Umstand tolerieren?
„In der Tat!“ Eine fröhliche, hellklingende Männerstimme unterbrach die angespannte Konversation. Noch jemand? Wie viele kamen denn ins Team? Der Weißhaarige zog seine Brauen hoch. Doch schnell wurde klar, dass es sich nicht um ein weiteres Teammitglied handelte, sondern um den Geschäftsführer höchstpersönlich. „Herr Yrr, Frau Nostredame und Herr Morsatra, gehe ich da Recht in der Annahme?“, fragte er. Sein üppiger, kleiner Körper bekam offensichtlich zu wenig Bewegung ab, doch das freundliche, rundliche Gesicht mit dem Schnäuzer und dem spitzen Kinnbart verliehen ihm eine sympathische Erscheinung. Die Hände waren zusammengefaltet, das schwarz-weiß-karierte Hemd mit der dunkelroten Krawatte und der schwarzen Stoffhose gaben dem Mann ein seriöses Erscheinungsbild. Jeldrik antwortete mit einem knappen Nicken. „Gut, mein Name ist Noruta Izamuku. Kommen Sie bitte mit.“ Mehr oder weniger gut gelaunt folgte das Trio diesen Noruta und befanden sich kurze Zeit später in seinem Büro. Er bat den Dreien einen Platz an und hatte plötzlich einen anderen Gesichtsausdruck, den Jeldrik mehr als missfiel. Aus dem sympathischen Antlitz wurde eine strenge Miene. „Also ich muss schon sagen, dass ich es sehr unprofessionell finde, wie Sie sich hier in der Öffentlichkeit verhalten haben,“ er schaute die beiden Elben scharf an. „Vor meinem Einkaufszentrum verbitte ich es mir, sich so schändlich zu benehmen. Ich habe alles mitbekommen, weil ich mir ein Bild von Ihnen machen wollte. Doch der erste Eindruck ist mir sehr missfallen. Sie haben Kunden verunsichert.“ Seine Stimme war nicht sonderlich laut, doch eine gewisse, beinahe väterliche Strenge, war rauszuhören. Ob der Mann wohl Kinder hatte? „Nun“, sein Gesicht entspannte sich wieder. „Der erste Eindruck war zwar nicht gut, aber ein jeder von Ihnen verdient eine zweite Chance. Wie Sie bereits wissen, kam es in letzter Zeit vermehrt zu Diebstählen. Ich bitte Sie höflichst darum, den oder die Übeltäter zu finden. Bitte haben Sie alles im Auge. Und nutzen Sie möglichst jeden Verdacht aus, sei er auch noch so klein.“ Ein freundliches Lächeln pflanzte sich auf seine dünnen Lippen. „Alles soweit verstanden, noch Fragen?“ Auch hier beließ es Jeldik lediglich auf ein knappes Kopfschütteln. „Fangen wir nun an?“, fragte der Weißhaarige trocken. Etwas stutzig nickte Noruta und bat die Anwesenden mit einer Geste, aufzustehen und das Büro zu verlassen.
Als sie wieder draußen waren, blieb der Yrr stehen und drehte sich um. „Mein Name ist Jeldrik. Ich bin für den Erfolg dieser Mission verantwortlich. Nennt mir bitte euren Namen.“ Trotz der Tatsache, dass der Rosaschopf ein Verbannter war, zügelte er seine kalte Wut und übte sich in Professionalität.
Ah da war er, der süße Ausdruck der Erkenntnis im Gesicht des Weißhaarigen, als dieser realisierte, was für ein Elbe gerade vor ihm stand. Aus den Augenwinkeln konnte Elion beobachten, wie sein Gegenüber augenblicklich nach seiner Waffe griff. Wie süß, hatte er etwa Angst? Bevor jedoch weitere Drohungen fallen konnten, ergriff der Rabe das Wort. Unbeeindruckt verschränkte der Rosahaarige die Arme vor der Brust. Herzlichen Glückwunsch, das Federvieh hatte also geschnallt, dass er sowohl Elbe, als auch Verbannter war. Sonst noch was? Diese Biester hatten eine viel zu große Klappe. Dies schien auch das "Herrchen" zu realisieren und brachte ihn blitzschnell zum Schweigen. "Ach nein, du befürchtest doch nicht etwa, dass ich deinem kleinen Freund den Hals umdrehe?" Mit einem abfälligen Lächeln auf den Lippen schüttelte er den Kopf. Gut, wäre ja nicht das erste Mal gewesen und es kribbelte ihm tatsächlich in den Fingern, dem Vogel zu zeigen, wo der Hammer hing. Aber so viel Selbstkontrolle besaß er noch. Zu gerne hätte er gewusst, was der Typ ihm für Schandtaten zudichtete. Das war doch typisch Elbenvolk. Voreilig und immer bereit, Urteile zu fällen, ohne, dass man die ganze Geschichte kannte. Er solle verschwinden? Hah! Dass er nicht lachte. "Sonst was, hm? Verzierst du mir mein hübsches Gesicht mit ein paar weiteren Narben?" Der Morsatra hatte keinerlei Interesse daran, abzuhauen. Glaubte der Kerl wirklich, dass sein imposantes Gehabe bei seinem Gegenüber zog? Meine Fresse, in seinen Augen hatte Elion wahrscheinlich einen ganzen Stamm abgeschlachtet und er glaubte wirklich, dass eine simple Drohung und ein bisschen Geprotze ausreichte, um ihm Angst zu machen? Das war doch lächerlich. Letztendlich verzog der Fremde noch ein paar Mal das Gesicht und ließ sogar von seiner Waffe ab. Na das war ja einfach. "Schlaues Bürschchen." kommentierte er noch, ehe eine helle, weibliche Stimme seine Aufmerksamkeit auf sich zog. Die roten Seelenspiegel lösten sich augenblicklich von seinem neuen Feind und fielen auf die junge Frau, die mindestens einen Kopf kleiner war als er. So klein, dass er ihr problemlos auf den Kopf spucken konnte. Ihr abwesend wirkendes Gesicht war umrahmt von kurzen, rosa Haaren, etwas heller als seine Eigenen. In den Händen hielt sie irgendein Gerät, von dem der Elb nicht die geringste Ahnung hatte und sie erklärte, dass sie vorbei wollte, da sie eine Quest zu erledigen hatte. Eine Quest? Moment mal, da war ja was. "Ah!" Sein Gesichtsausdruck hellte sich ein wenig auf, als er mit der Kleineren sprach. Bevor er jedoch fortfahren konnte, nahm ihm Jeldrik das Wort. Alle drei aus dem selben Grund hier? Aus ... dem selben Grund? Ein unzufriedenes Zischen entfuhr dem Verbannten, als ihm mit einem Male die unschöne Realisation traf, dass er den restlichen Tag mit diesem arroganten Riesen verbringen durfte. Nur einen Augenblick später zog sich jedoch bereits ein hämisches Grinsen über seine Lippen, denn das hieß eins: Er war nun gezwungen, die Regeln seines Volkes zu brechen, denn er musste wohl oder übel Zeit mit Elion verbringen. Oder er brach die Quest hier und jetzt ab. Beides war dem Rosahaarigen mehr als Recht. Er konnte nur noch gewinnen. Fantastisch! Eine weitere, unbekannte Stimme mischte sich in das Gespräch ein. Offen und freundlich enpuppte sich der Besitzer als Kaufhauseigentümer, führte das Trio in sein Büro und sorgte dafür, dass alle Platz nahmen. Ohne bitte und danke ließ sich Elion in einen der Stühle fallen und lehnte sich nach vorne, stützte das Kinn auf seine Handfläche. "Es tut mir sehr Leid, dass Sie unseren kleinen Konflikt mitansehen mussten." All der Zorn und Hass, der eben noch kaum übersehbar in den feuerroten Augen des jungen Mannes gebrannt hatte, war auf einen Schlag verschwunden. Stattdessen spiegelte sich eine gewisse Reue darin wider. Echt war diese selbstverständlich nicht. Er bereute sein Verhalten kein bisschen. Es war mehr als angebracht gewesen. Im Gegensatz zu der Aktion, die der Weißhaarige gebracht hatte. Seiner Seriösität zuliebe steckte er diese Gedanken jedoch zurück und widmete sich voll und ganz seinem Schauspiel: "Ich kann Ihnen reinen Gewissens versichern, dass dieser Vorfall mich nicht daran hindern wird, ihren Auftrag zur vollsten Zufriedenheit auszuführen." Schließlich setzte er sich endlich aufrecht hin, seine Zuversicht und das Selbstbewusstsein spiegelten sich in den streng zurückgezogenen Schultern deutlich wider. "Ich werde diesen Halunken ohne zu zögern das Handwerk legen. Egal wie geschickt sie glauben zu sein." Auf die Aussage hin, dass jeder eine zweite Chance verdient hatte, verkniff er sich ein abfälliges Lachen. Sollte das ein Witz sein? In der Gegenwart des Morsatras über zweite Chancen zu sprechen, war taktlos. Noruta schien jedoch die elbischen Markierungen in seinem Gesicht nicht zu erkennen. "Keine Fragen. Wir sehen uns wieder, sobald wir Ihr Kaufhaus von dieser Plage befreit haben." Mit diesen Worten erhob er sich und verließ das Büro. Kaum war die Tür hinter den Magiern ins Schloss gefallen, seufzte Elion genervt. Der Befehl Jeldriks, seinen Namen zu nennen, ignorierte er getrost. Wenn der Typ wirklich glaubte, dass er auf ein einziges Wort aus seinem Mund hören würde, hatte er sich mächtig geschnitten. "Spiel' dich nicht so auf." schnaubte er abfällig und kehrte dem Weißhaarigen den Rücken zu, wendete sich stattdessen zu Sophia. "Eli ist der Name. Freut mich." Ihm war vollkommen bewusst, dass auch sein Artgenosse nun seinen Namen wusste - dumm war er schließlich nicht. Es ging rein um die unterschwellige Nachricht, die er mit diesem Verhalten an den Kollegen sendete. Zur Sicherheit hatte er jedoch ausschließlich seinen Spitznamen verraten - er konnte es nicht gebrauchen, dass dieser Typ seinen vollen Namen in seinen schmutzigen Mund nahm. "Ich möchte mich noch einnmal bei dir für den ersten Eindruck entschuldigen." begann er schließlich, die Augenbrauen zusammengezogen und mit einem leichten Lächeln auf den Lippen. "Ich habe mich von Jeldriks rassistischem, vorurteilsvollen Verhalten provozieren lassen. Das ist nicht, wer ich eigentlich bin. Ich hoffe du kannst mir, genauso wie der Boss, eine zweite Chance geben." Entschuldigend, fast ein wenig wehmütig neigte er den Kopf. Nach außenhin könnte man tatsächlich glauben, dass es ihm Leid tat und er aufrichtig einen Neuanfang erbat. Im Inneren des jungen Elben sah es jedoch ganz anders aus. Er hatte noch immer keine Schuldgefühle, kein bisschen. Er sah den Fehler nicht bei sich. Die Entschuldigung diente rein dazu, Sophia auf seine Seite zu ziehen. Eigentlich verabscheute er dieses unterwürfige Benehmen - er und um Verzeihung bitten passte nicht zusammen. Wenn hier jemand um Vergebung flehen sollte, dann eindeutig der Yrr. Doch, typisch für seine Rasse, glaubte dieser, dass er alles richtig tat. Pah! Dieser Kerl brachte den Explosionsmagier fast zum Kotzen. Doch all das versteckte er geschickt hinter einer Maske. "Jetzt, wo das geklärt ist, schlage ich vor, dass wir uns erst einmal einen kleinen Überblick über den Laden hier verschaffen."
So ganz sicher war sich Sophia ja nicht, wo sie hier gerade hereingetapst war. Ihre großen, rosa, beinahe bonbonfarbenen Augen wanderten zwischen den beiden Elben - welche sie als solche nicht einmal erkannt hatte - hin und her. Die standen mitten in der Tür. Wie sonst sollte sie an denen vorbei kommen? Sophia war nicht besonders ängstlich. Auch wenn die Herren wirkten, als würden sie hier irgendeinen Disput haben, ging sie das ja nichts an. Womöglich hatten sie ja nicht einmal gemerkt, dass sie gerade mitten im Weg standen? Dann wäre es ja fies, sie nicht darauf hinzuweisen, oder? Der Größere hatte eine grollende, tiefe Stimme. Andere würden ihn wohl wegen seiner Optik fürchten. Zwar wandte er seinen Blick aber nicht von dem andren Typen ab, als sie ihre Worte sprach, doch Sophia war geduldig. Naja, wenn man in einer hitzigen Debatte steckte, dann wollte man sich nicht von seinem Gesprächspartner abwenden. Einige mochten das unhöflich finden, Sophia verstand das aber. Die Magierin war schließlich jemand, der mitten im Gespräch auf die Bildschirme ihrer Spielekonsolen starrte. Das machte einen ja nicht weniger aufmerksam, wenn man in der Lage zu Multitasking war, okay? Jedenfalls reagierte er dann doch. Ein Seufzen schickte er seinen Worten voran und erklärte, dass sie wohl aus demselben Grund hier waren. „Oh, das freut mich.“, antwortete sie und ein freundliches Lächeln zierte ihr Gesicht. Sie versuchte sich nicht zu viel aus der angespannten Situation zu machen. Stattdessen blickte sie zu dem Hünen mit den verschränkten Armen auf - eine abwertende Haltung, welche sie durchbrechen wollte - und reichte ihm die Hand entgegen. Ein fester Händedruck war schließlich ein guter Start in die Zusammenarbeit!
Ob er es merkte, war aber eine andere Geschichte. Schließlich grätschte eine weitere Person mitten in diese sonderbare Situation herein. Eine freundlich wirkende, männliche Stimme in jenem Fall, welche offenbar alle drei Anwesenden kannte. Sophia nickte stumm, als ihr Name erwähnt wurde. Er machte einen herzlichen und offenen Eindruck. Etwas, womit die kleine Magierin ganz gut umgehen konnte. Noruta Izamuku... Mal gucken, ob sie sich den Namen merken konnte. Er winkte die Drei hinter sich her und nahm sie mit in sein Büro. Dankend nahm Sophia das Angebot mit dem Sitzplatz an und beobachtete, wie auch die anderen beiden Herren dies taten. Während der Große nach wie vor sehr in sich gekehrt wirkte, war der Andere irgendwie missmutig und wirkte genervt. Ihren Disput hatten sie wohl wegen der Störung nicht klären können. Die Spannung lag noch in der Luft. Plötzlich schlug das Ganze um, als der Kaufhausbesitzer von seiner herzlichen Miene zu einem gereizten und belehrenden Ton überging. Sophia rutschte in ihrem Stuhl weiter nach hinten. Eigentlich wusste sie ja, dass sie nicht gemeint war, doch sie fühlte sich nicht ganz wohl. Die kleine Magierin verstaute ihre Konsole schweigsam und herabblickend im Rucksack und zog Usagi hervor - das putzige, pinke Hasenstofftier - um es in ihre Arme zu schließen. Sophia hatte ein wenig Frust, weil sie eine Standpauke bekam, die sie gar nicht verdient hatte. Auch wenn sie eigentlich nur an die beiden Elben gerichtet war, saß sie zwischen jenen und fühlte sich mehr oder minder betroffen. Es war unangenehm...
Der kleinere, der beiden Elben entschuldigte sich und als Sophia es wagte, über Usagis Kopf hinweg zu ihm herüber zu blicken, sah sie Reue in seinen Augen. Mhm... Das konnte sie ja irgendwo verstehen. Wenn man sich richtig ärgerte und sauer wurde, dann machte man manchmal Dinge, die nicht so nett waren. Schweigsam blickte sie wieder auf Usagi herab. Ja, sie kannte da auch. Der Kaufhausbesitzer erklärte derweil noch ihre Aufgabe, doch Sophia hörte nur noch halbherzig zu. Sie mochte die Spannung hier wirklich nicht und auch wenn der Kerl es mehr oder minder bei Seite geschoben hatte, wirkte er noch immer, als würde er den Magiern nicht zutrauen, dass sie ihren Job ordentlich erledigten. Er blieb höflich und bemühte sich wieder freundlich zu sein, aber nach dem Umschwung von eben, kaufte sie ihm das nicht mehr ab. Kurz darauf begann der kleinere Elb sich für all das ausführlich zu entschuldigen und erklärte, dass das nicht wieder vorkommen würde. Er wirkte recht überzeugend und motiviert. Sophia begann ihm jetzt schon zu verzeihen, dass sie wegen ihm in eine solche Situation gekommen war. Fehler passierten. Sicherlich war es ihnen Beiden unangenehm. Der Größere sagte nichts groß dazu und fragte nur, ob sie endlich starten könnten. Vermutlich wusste er nicht so richtig wie man mit der Situation umging? Vielleicht konnte Sophia ihm ja später helfen...
Sie machten sich auf den Weg, verließen das Büro und Sophia achtete darauf, dass sie sich zwischen den beiden Streithähnen bewegte. Auch wenn ihr auffiel, dass sie einander nicht aus den Augen ließen, musste das ja nichts heißen. Vielleicht konnte sie ihnen helfen sich wieder zu vertragen! Plötzlich blieb der Große abrupt stehen und stellte sich vor. Seine Stimme war so tief und brummend, dass Sophia sich nicht mal traute zwischen seinen Worten Luft zu holen. Sie traute sich ja doch nicht. Als Erste zu antworten, fiel ihr schwer. Der Kerl machte einen bedrohlichen Eindruck und auch wenn sie sicher war, dass er ihr nichts tun würde, hatte sie großen Respekt vor ihn. Sophia hatte Usagi mit einem Arm gepackt und hielt sie fest, damit sie nicht auf dem Boden langschliff. Der abfällige Kommentar, den der andere Mann Jeldrik zuwarf, machte es nicht unbedingt angenehmer. Sophia schluckte. Was sollte sie machen? Allerdings sprach der Mann sie nun direkt an und er war so nett! Eli hieß er und er hatte durchaus Manieren. Schließlich entschuldigte er sich noch einmal und lächelte sie so freundlich an. Sophias Augen wurden etwas größer und sie nickte leicht. Allerdings sprach er von Rassismus und Vorurteilen. Warum sollten sie rassistisch sein? Waren doch nur zwei ganz normale Männer, oder? Sophia verstand unter dem Wort etwas Anderes... Erneut nickte sie, als er um eine zweite Chance bat. „Ist schon okay. Manchmal muss man seinem Ärger Luft machen. Ihr könnt euch bestimmt wieder vertragen! Mein Name ist übrigens Sophia.“, antwortete sie lächelnd und schob Usagi von ihrem rechten Arm in den linken, um Eli die Hand zum Gruß entgegenzustrecken. Ihr engelsgleiches Gesicht dabei zeigte, dass sie absolut keinen Groll gegen ihn hegte. Während Eli vorschlug sich umzusehen, nickte Sophia, doch bevor sie das taten, wandte sie sich Jeldrik zu. „F-Freut mich übrigens dich kennenzulernen, Jeldrik. Ich hoffe, wir können gut zusammenarbeiten und uns vertragen. Mein Name lautet Sophia. Das wolltest du ja wissen, richtig?“ Auch ihm schenkte sie dieses selige Lächeln und falls er den Händedruck zuvor nicht angenommen hatte, würde sie ihm den erneut anbieten. Ob das so geklappt hatte diese gutmütige Seele auf eine Seite zu ziehen? Schwer zu sagen. Sophia war lange ein herzlicher Sonnenschein, selbst wenn man ihr auf dem falschen Fuß begegnete... Es war vielleicht ein holpriger Start, aber Sophia war sicher, dass sich alles zum Guten wenden und dass sie alle Freunde werden würden!
‚Elis‘ Verhalten verriet Jeldrik, dass der Junge an einige falschen Leute geraten ist. Das Gesäusel und die hochnäsige, heimtückische Art, welche er an den Tag legte, ließ den Elben aufhorchen. Auf keinen Fall sollte sich der Yrr zur Zielscheibe machen lassen und er bereute die angriffslustige Haltung, denn so hatte er sich ganz gewiss zur Zielscheibe machen lassen. Eli war offensichtlich jünger, als er und hatte offensichtlich mit so vielen zwielichtigen Gestalten zu tun gehabt, dass er wusste, wie er mit unliebsamen Leuten umgehen konnte. Täuschung und Freundlichkeit vorheucheln, sein Ziel ins schlechte Licht ziehen… das war eine üble Masche, auf die Jeldrik ganz gewiss nicht reinfiel. Und dann wollte er auch noch die Anführer-Rolle einnehmen; seine Dreistigkeit war nicht zu überbieten. Nun gab es nur noch eine Möglichkeit, denn Zorn würde den verbannten Elben nur noch mehr aufreizen: Ruhe bewahren. Und darin war Jel eigentlich ziemlich gut, wobei es dennoch Ausnahmen gab, die es ihm sehr schwerfallen ließ, ruhig zu bleiben. Denn kein Volk der Elben verbannte seinesgleichen aus fadenscheinigen und unsinnigen Gründen. Seine Großmutter wurde noch nicht mal gebannt, als sie Mitglieder des Guigné-Clans ermordete und ihr Blut getrunken hatte. Gut, Großvater hatte sie verteidigt und ein Clankrieg, der Jahre hielt, ist aufgebrochen. Er war blutig und brutal und seine Auswirkungen hatten eine tiefe Wunde in Jeldriks Herz geschnitten. Sie wäre womöglich gebannt worden, dann hätte der Krieg nicht stattgefunden. Doch eins wusste er, und das sollte normalerweise jeder seinesgleichen wissen: Wird ein Tier willkürlich getötet, war dies definitiv ein Grund, den Täter zu verbannen. Und das zu Recht! Natürlich wusste Jeldrik Elions Hintergrundgeschichte nicht. Hätte der junge Mann ein ordentliches Benehmen an den Tag gelegt, wäre er gewiss irgendwann bereit gewesen, seine Geschichte zu hören und zu verstehen, wenngleich ein Mord an einem Tier nicht zu rechtfertigen war. Doch kein Mensch, kein Elb und kein anderes Wesen war böse geboren. Doch der Rosaschopf von einem Elb war dem Yrr zu sehr zuwider, als dass er auch nur einen Moment einen Gedanken daran verschwendet hätte.
Sophia war, wie es schien, wohl ziemlich harmoniebedürftig und ging gar nicht auf Elions Versuche, sie auf seiner Seite gegen Jel zu ziehen, ein. Jel merkte, dass er sie wohl ein wenig einschüchterte, was auch nicht verwunderlich ist. Er war groß, sehr groß, war stattlich angezogen, hatte eine ungewöhnliche Haut- und Haarfarbe und eine nicht zu verachtende Stimme. Den Rassismusvorwurf seitens Elion ignorierte er beflissentlich, weil er so lächerlich war, dass er keiner Rechtfertigung wert war. „Schön“, sagte er, überging dabei zunächst Elions Versuch, sich selbst als Anführer aufzuspielen. „Ich hoffe auf eine gute Zusammenarbeit. Und du“, er richtete sich zum Rosaschopf, „wirst jetzt mit dem Kindergarten aufhören. Unser Auftraggeber wünschte mich als Leitung dieser Gruppe. Ich bin offen für Vorschläge, die uns weiterbringen. Wenn dich dieser Umstand stört, dann sprich mit dem Auftraggeber. Ansonsten empfehle ich dir, dich sofort zu entfernen und dir einen anderen Job zu suchen. Oder du reißt dich jetzt zusammen und wir arbeiten im Team, ob es dir nun gefällt oder nicht. Ich lasse dir die Wahl. Wir müssen keine Freunde sein, doch ich erwarte Kooperation. Ansonsten bist du raus aus dieser Nummer.“ Wie eine Maschine ratterte er die Sätze heraus, lies keine Emotionen zu und blickte mit einer derartigen Kälte auf Eli herab, dass ein Frostmagier ihn hätte bestimmt einfrieren lassen können. Wärend seiner Redde deutete der Elb in Richtung Fußgängerzone, wo Elion seinen Weg fortsetzen konnte, wenn er sich ihm nicht unterordnete. Der Mann musste seine Autorität schnellstens stärken. Jel setzte also an: „Dem Vorschlag, sich im Kaufhaus umzusehen, kann ich nur beipflichten. Hast du auch noch etwas zu ergänzen, Sophia?“, er blickte zu dem Mädchen, das sich offensichtlich unwohl zwischen den beiden Parteien fühlte. Verständlich.
„Oh Mann dieser blöde Kackpups is ja ma‘ dermaßen arrogant und frech. Ik-“ – „Schweig jetzt. Öl ins Feuer gießen bringt nichts. Unterlass diese infantilen Bemerkungen“, flüsterte er warnend, während er den Raberich mit funkelnden Augen fixierte. Dieser zog sein Köpfchen ein: „Okay, is‘ ja jut, is ja jut. Aba ik wird den Bengel net aus den Augen lassen, kloar? Ik trau dem nämlich net!“ – „Tu, was du nicht lassen kannst.“ Jels Stimme erhob sich wieder: „Bitte verhaltet euch unauffällig und mischt euch unter den Kunden. Dann-“, der Elb wurde plötzlich von der Seite angerempelt. Nicht stark, doch so, dass er seinen kurzen Monolog unterbrechen musste. Ein Junge flitzte an ihn vorbei, drehte sich kurz um und rief: „Tschuldige!“, verschwand dann aber auch schon um die nächste Ecke. „Wo war ich? Ach ja: Dann wird niemand Verdacht schöpfen, dass wir... Detektive sind“, beendete er seinen unterbrochenen Satz und blickte, unabhängig vom Ausgang seiner Standpauke gegenüber Elion, sein Team abwartend an. Detektive... er kam sich vor wie in einem Kinderroman, wo sich Kinder in die kriminnellen Machenschaften anderer einmischten und sich einen guten Ausgang versprachen.
Mit einem weiten Lächeln auf den Lippen - ohne dabei jedoch Zähne zu zeigen - ergriff er die Hand des rosahaarigen Mädchens. "Da hast du absolut Recht, Sophia." Mehr oder weniger. Er hatte keinerlei Intention, sich mit dem anderen Elben zu 'vertragen'. Ja, selbst wenn er wollte, würde er es nicht können. Das Misstrauen und die Ablehnung in sein eigenes Volk war zu tief, als dass er es einfach beiseite legen konnte. Zusätzlich machte Jeldrik es nicht gerade einfach, ihm Vertrauen entgegen zu bringen. Doch selbst einem Sturkopf wie Elion war bewusst, dass eine Quest nicht gelingen konnte, wenn sich die Magier kontinuierlich die Köpfe einschlagen wollten. Nichtsdestotrotz gab es einige Regeln, nach denen er lebte, die er nicht einfach so brechen konnte. "Wenn du dir Kooperation von mir wünscht, dann verdien sie dir, klar?" quetschte der Morsatra aus zusammengebissenen Zähnen hervor. Er beherrschte sich, gab wirklich sein Bestes. "Nur weil dich irgendein Kerl zum Anführer ernannt hat, heißt das noch lange nicht, dass ich dir wie ein Entenküken folgen werde." Einen Titel tragen konnte jeder, doch dessen auch würdig waren die Wenigsten. Die einzige Führung, die Elion von Natur aus respektierte, war seine Eigene. Ob sein Gegenüber nun ein Elb war oder nicht - blinden Gehorsam legte er niemals an den Tag. Zu groß war sein Problem mit Autoritätspersonen. Ohne mit der Wimper zu zucken erwiderte er den kalten Blick des Hellhaarigen. Wollte er ihn damit etwa einschüchtern? "Bisher hast du nichts weiter versucht, als mich zu unterdrücken. Glaubst du ich kann das Misstrauen in deinen Augen nicht sehen? Ist das deine Definition eines geeigneten, fairen Anführers?" Da musste er sich doch wirklich ein Lachen verkneifen. Wie konnte sich jemand guten Gewissens einen Anführer nennen, wenn er aufgrund äußerlicher Merkmale in Kombination mit der Spezies sofort misstrauisch wurde? Doch etwas Anderes konnte man von einem ach so gesetzestreuen Elben wohl nicht erwarten. Für ihn war die Diskussion hiermit beendet. Er hatte gesagt, was gesagt werden musste. Was der Yrr letztendlich daraus machte, war sein Ding. Zeit für ein Themawechsel. "Dein kleiner Begleiter sollte mal lieber etwas Manieren lernen. Ich hätte meinem so etwas niemals erlaubt." Zumindest als er noch lebte. Der Vogel konnte einem wirklich auf die Nerven gehen. Ein Glück hatte Elion dieses Problem nicht mehr. Der Plan, sich erst einmal mit dem Kaufhaus vertraut zu machen, wurde selbstverständlich positiv aufgenommen. Bevor er jedoch in die Tat umgesetzt werden konnte, zog ein kleiner Junge die Aufmerksamkeit auf sich. So schnell wie er aufgetaucht war, war er auch schon wieder verschwunden, doch der Rosahaarige konnte nicht anders, als ihm mit hochgezogener Augenbraue hinterher zu sehen. Der braune Schopf war so schnell hinter der nächsten Ecke verschwunden, dass man ihn, wenn man im falschen Moment blinzelte, beinahe verpassen würde. Er hatte es wohl sehr, sehr eilig. Selbst wenn er sich jetzt noch entscheiden würde, ihm nachzujagen, er hätte keine Chance. Der Kleine war flink und flott und wahrscheinlich längst in den Besuchermengen untergetaucht. "Weg ist er. Wenn du Detektiv spielen willst, dann überprüfst du jetzt besser mal alle deine Taschen." merkte er seelenruhig an. Wenn Jeldrik nun glaubte, dass es sich hierbei um einen gut gemeinten Rat handelte, durfte er das ruhig tun. In Wahrheit wollte Elion jedoch herausfinden, ob sich der Kaufhausdieb ihnen nicht womöglich schon offenbart hatte. Ob dabei nun Wertgegenstände des Hellhaarigen entwendet wurden, war ihm vollkommen egal. "Anrempeln, dabei unauffällig die Geldbörse aus der Tasche ziehen und abhauen." Eine Taktik, die er selbst nur zu gut kannte. Die erste Zeit auf sich alleine gestellt war hart gewesen, da hatte sich Diebstahl einfach angeboten. "Dir ist er aber nicht zu nahe gekommen, oder Sophia?" Sein Blick fiel auf das Mädchen mit dem Plüschbären in der Hand. Wenn er mit ihr sprach, lächelte er. Sie wirkte so lieb und unschuldig, dass es ihm fast schon leidtun konnte, ihr seine gute Art vorzuheucheln. Wenn er wollte, dass sie ihm weiterhin glaubte, dann musste er sich leider auch dem Yrr gegenüber zusammenreißen. Sie - und die Entlohnung des Auftrags - waren die einzigen Gründe, warum er überhaupt noch mit diesem Kerl redete. Unzufrieden mit der Gesamtsituation rückte er seinen Umhang zurecht, bis der rote Stoff wieder faltenfrei über seine Schultern fiel. "Zwar sollen sich die Diebstähle überwiegend auf Ladeninventar beschränken, aber ich schlage vor, dass wir auch genauestens auf unsere eigenen Wertsachen achten." Oder konnten sie ihr eigenes Hab und Gut womöglich als Falle für den Dieb nutzen? Ein Gedanke, den er zwar abspeicherte, aber vorerst nicht ansprach. Erst mussten sie sich den bereits angesprochenen Überblick verschaffen. "Wir sollten herausfinden, wie und wo man hier überall heraus kommt. Falls wir jemanden verfolgen müssen wäre es vom Vorteil zu wissen, welche Wege er wählen könnte." Der Morsatra war kein großer Taktiker, doch er hatte einen Vorteil: Er konnte sich in die Verbrecher hineinversetzen. Daher wusste er, dass ein guter Fluchtweg das A und O einer geplanten Straftat war. Ob es sich dabei jetzt um Diebstahl, Mord, Brandstiftung oder was auch immer handelte, war egal. "Wärst du damit einverstanden, Sophia? Ich höre mir auch gerne deine Ideen an."
Bei der Suche nach ein paar Kaufhausdieben hatte Sophia ja nicht damit gerechnet, dass sie eine solch schwierige Quest angenommen hatte. Ein bisschen Detektiv zu spielen, war nicht sonderlich schwer. Sie hatte da quasi schon Erfahrung! Es gab immerhin Videospiele, bei denen man einen Detektiv spielte. Die mochte Sophia gern. Da musste man aufmerksam sein und ein wenig den Kopf anstrengen. Das machte Spaß! Allerdings war der Auftrag selbst nicht das, was ihr gerade etwas Sorgen bereitete. Sie fühlte sich nicht gänzlich wohl in der Nähe ihrer beiden Begleiter. Naja... Wenn sie einzeln hier wäre, könnte sie das vermutlich nicht einmal behaupten. Immerhin waren sie Beide nett zu ihr. Nur zueinander... da waren sie nicht so nett.
Die Spannung lag in der Luft. Als würde ein Stromkabel zwischen ihnen fließen und sehr kurz vor einem Kurzschluss stehen. Wäre es einer ihrer Mechs, hätte Sophia jetzt ein Ende der Leitung abgeknipst, aber man konnte ja keinen Mann "abknipsen", nur weil er Stress mit einem anderen hatte. Und wer hier im Recht war und wer nicht, das konnte sie auch noch nicht ausmachen. Jeldrik war ein Riese, wirkte ein wenig steif und in sich gekehrt von der Persönlichkeit her, doch Sophia war überrascht, dass er auf sie einging und mit ihr ganz ruhig sprach. Es brachte sie sogar zum Lächeln und nahm ihr ein wenig die Angst, als er sagte, dass er auf eine gute Zusammenarbeit hoffte. Sie nickte energisch und freute sich innerlich ein wenig. Er mochte vielleicht bedrohlich wirken, aber bestimmt hatte er einen guten Kern! Als er sich dann jedoch wieder an Eli wandte, war er wieder ganz anders. Es gab eine ziemlich klare Ansage, dass er entweder ordentlich mitmachen und sich unterordnen oder sich einen anderen Job suchen sollte. Autsch. Sophia schwieg und druckte ihren Plüschhasen fester an der Hand. Ahje... Vielleicht wurde das ja noch besser? Mit Eli konnte sie eigentlich auch ganz gut umgehen. Der war nett und sie hatten dieselbe Haarfarbe. Da konnte man sich nur verstehen! Außerdem schenkte er ihr ein total freundliches Lächeln. Darüber freute sich Sophia sehr. Es war ein Unterschied wie Tag und Nacht, wenn Eli sich dann wieder Jeldrik zuwandte und dem antwortete. Alles an ihm verfinsterte sich irgendwie und die Anspannung stand ihm ins Gesicht geschrieben. Es war nicht an Sophia herauszufinden was ihn so wütend stimmte, aber es tat ihr schon ein wenig weh das zu sehen. Unterdrücken... Er fühlte sich von Jeldrik unterdrückt? Vielleicht war das ja nur ein Missverständnis! Der große Mann mit dem weißen Haar war etwas forsch und zeigte wenig Emotionen in seiner Sprache. Allerdings war Sophia sich sicher, dass er es nicht böse mit ihnen meinte! Plötzlich sprang Jeldriks Begleiter ins Geschehen ein und wies Eli zurecht. Als sie hörte, wie er das tat, musste Sophia sich das Lachen verkneifen. Arroganter was? Jeldrik selbst wies das kleine Vögelchen in seiner Art und Weise in die Schranken. Infantile Bemerkungen... Sie hatte es kaum hören können, weil er geflüstert hatte. Natürlich fand Eli das nicht so super und es ging direkt in die nächste Runde. Herrje...
Immerhin kamen sie von dem Thema wieder ab, als sie sich wenigstens einig waren sich zu dritt unters Volk zu mischen. Sophia nickte erneut und lächelte zuversichtlich. Wenn sie zusammenarbeiteten, dann kam der Teamgeist sicher ganz von allein auf! Im nächsten Moment wurde Jeldrik ziemlich unsanft angerempelt. Dass der Junge dabei so eigenartig lächelte, wunderte die kleine Magierin doch sehr. „Fand er das lustig?“, murmelte sie ein wenig irritiert. Während Jeldrik versuchte seinen Satz von eben zu beenden, veränderte sich die Mimik Elis noch einmal. Detektiv spielen... Sophia lachte ein wenig unsicher. Taschen überprüfen? Jetzt blickte die kleine Magierin doch sehr überrascht drein. „Sowas machen Leute?“, fragte sie total perplex in Richtung Eli, als jener davon berichtete, dass das ein ganz alter Trick war. Sie konnte es nicht fassen! Da nutzte man die Gutmütigkeit der Leute aus und bestahl sie, während man sie anrempelte. Absolut unerhört! Der Magier fragte Sophia auch, ob sie dem Jungen zu nahe gekommen war. „Ich? Nene... Er hat mich kurz angeguckt und... gegrinst?“, erklärte sie dem freundlichen Magier sichtlich irritiert. Dennoch öffnete sie ihren Kätzchenrucksack und warf einen Blick hinein. Es klimperte und klapperte. Das Geräusch von klapperndem Metall und einem raschelnden Knistern war zu vernehmen, während sie alles überprüfte. „Alles noch da...“ Die Erleichterung stand ihr ins Gesicht geschrieben. „Danke für den Hinweis, Eli. Ich werde wohl besser auf meine Sachen aufpassen müssen.“ Die Augen der kleinen Magierin funkelten dankbar und freudig. Jetzt hatte sie auch noch etwas fürs Leben gelernt! Na hoffentlich merkte sie sich das auch auf Dauer... „Ist bei dir auch alles noch da, Jeldrik?“ In ihrer Frage schwang ein wenig Sorge mit. Nicht, dass ihm etwas Wichtiges abgenommen wurde. Wäre es nur Geld, wäre das vielleicht noch zu verkraften, aber Wertsachen konnten manchmal einen Wert haben, der sich mit Jewel nicht aufwiegen ließ! Währenddessen schlug Eli vor nach den Ausgängen zu schauen, damit sie im Falle eines Falles den besten Weg wählen konnten. Sophia kam noch immer nicht so richtig über den komischen Gesichtsausdruck des Jungen hinweg. Warum hatte er nur so gegrinst? „Ich? Oh. Klar. Kein Problem.“, antwortete sie Eli ein wenig überrascht, als sie aus ihren Gedanken zurück ins Hier und Jetzt kam. Dann wandte sie sich aber Jeldrik zu. „Denkst du auch, dass das eine gute Idee ist?“ Ein herzliches Lächeln lag auf ihren Lippen, als sie ihn fragte. Wenn die beiden Männer nicht so gut miteinander auskommen konnten, dann würde sie eben zwischen ihnen vermitteln. Vielleicht kamen sie ja noch auf den Geschmack von Teamwork! Sie war guter Dinge und würde ihr Bestes geben!
Man musste viel tun, um den Salazar seinerseits zu beeindrucken. Da musste wirklich viel für geschehen. Das, was Shion da getan hatte, sie zeigte nämlich kein bisschen Respekt, sondern war aufmüpfisch und beharrte auf ihrem Willen, erschien dem Serienmörder von Fiore äußert schlüssig. Er erkannte in dieser Situation ein wenig sich selbst wieder, wenn auch in irgendeiner anderen Form. Es war überraschenderweise nicht unüblich, dass der Serienmörder sich die Situation weiter getreu anschaute, nur um den passenden Moment zu erhaschen, in welchem er mit Enigma zustechen konnte. Doch in diesem Augenblick war es ein wenig anders. Denn, der Salazar hatte in seinem Leben - und seinem Tod - bisher schon sehr viele Momente erlebt, sehr viele Persönlichkeiten kennen lernen dürfen und dementsprechend auch sehr viele Schicksale beendet. Immer wieder war es die gleiche Situation, das gleiche Szenario, die gleiche Leier, immer wieder sollte es dahingehend enden, dass eben diese bekennenden Persönlichkeiten am Ende un ihr Leben flehten und nicht die wahre Kunst darin sahen, andere in ihrem Schicksal zu dominieren. Wie dem auch sei, es war nicht in der Absicht des Salazar, heute irgendetwas zu tun, was in erster Linie mit seiner Bestimmung zu tun hatte. Denn er hatte diese Quest, um die er sich lümmern musste und desweiteren hatte er auch eine Person, die sein Interesse geweckt hatte. Er war sich sicher, dass Shion allein wegen ihrer Persönlichkeit ein sehr gutes Material dafür wäre, um bei Royal Crusade aufgenommen zu werden. Und wenn er sie dafür selbst unter seine Fittiche nehmen müsste, nur damit sie sich dieser Sache anschloss. Schließlich war nichts schelchtes dabei, für eine böse Gilde zu arbeiten. Oder etwa doch? Nein, wohl eher nicht. Zumindest wenn es nach den Augen des Serienmörders schlechthin ging. Er stellte sich also selbst die Frage, ob es einfach werden würde, Shion davon zu überzeugen, sich ihm anzuschließen. Vermutlich jedoch nicht.
Ein leichtes Augenrollen kam von seiner Person, als das ungleiche Trio den Flur entlang lief und relativ zügig das erreichte, was sich der Le Magnifique oder wie auch immer er sich nun schimpfte, erreicht sehen wollte. Im Grunde war es Valerian wirklich egal, was er da für eine Person hatte, die er 'beschützen' sollte. Er handelte nun nach seiner Ansage frei nach dem Instinkt und dem Willen von Royal Crusade und wenn das bedeuten würde, dass es einen Kollateralschaden geben würde, dann wäre es eben so und auch nicht mehr nachträglich zu verändern. Dazu musste man jedoch sagen, dass es nicht unbedingt die schwierige Aufgabe gewesen wäre, dem Auftraggeber sowas von in den Rücken zu fallen, das wäre echt eine absolute Leichtigkeit gewesen. Aber wenn man sich das Verhalten dieser Person immer wieder zu Gemüte tat, dann erblickte man jedes Mal immer nur ein und dieselbe Sache, nämlich einen liebeskranken Vollidioten, der nicht weiß wohin mit seinem Gehirn, so viel Schmalz er in seinem Oberstübchen auch besaß. - Nämlich garkeines. - Entsprechend juckte es Valerian immer wieder in den Fingern, jetzt einfach seine Waffe zu nehmen und ihn von hinten zu erstechen, doch das wäre entgegen der Quest und demnach keine Option, über die man ernsthaft nachdenken hätte könnnen. Er beobachtete im Hintergrund, als sie das Ziel erreicht hatten, was weiterhin geschah und vorallem, was Shion gesagt hatte. Entsprechend seiner eigenen Anweisung würde er dies aber nun auch konsequent durchsetzen. Shion spielte das Opferlämmchen, also war es seine Aufgabe, den Auftraggeber und seine Angebetete in Sicherheit zu bringen und wenn er sie notfalls einfach in Hackfleisch verwandelte, um sie vor der Gefahr zu schützen. - So eine kleine Notschlachtung hatte sicherlich noch keinem geschadet. - Aber Valerian schwieg lieber weiter wortlos. Der Magier mit dem Element der Finsternis setzte lieber das durch, was sie gesagt hatte und trieb den le Magnifique mit seiner Begleitung quasi in die Fußgängerzone, wo sie ein wenig Ruhe hatten. Interessanterweise war Valerian die Verwandlung von Shion im Gedächtnis geblieben. War das etwa Gestaltwandelmagie? Schließlich hatte sie sich in den Auftraggeber höchstselbst verwandelt. Eine interessante Begebenheit, entsprechend bestärkte es seinem Willen noch mehr, sie einfach mitzunehmen, wenn diese Quest hier abgelaufen war.
"Nun bewegt euch schon, hier gibt es gerade jede Menge Marktstände und Unterhaltungsbuden. Es scheint etwas los zu sein. Sucht euch eure Verkleidung aus. Notfalls rennt als Pferd und Esel rum.." Der Salazar war bestrebt darin, das Vorhaben von Shion positiv gewirkt umgesetzt werden zu lassen, doch dafür mussten diese zwei Schwachköpfe hier genau das machen, was ihnen aufgetragen wurde. Das war aber leichter gesagt, als getan. Doch der Vampir war nicht einfach ein Vampir und Serienmörder gewesen, wenn er nicht zumindest eine Möglichkeit im Kopf gehabt hätte, sich um eben dieses Problem zu kümmern. Also drückte er den Auftraggeber und seine ausgewählte Begleiterin fast schon zwanghaft in die Richtung eines Marktes für Verkleidungen. Im Augenwinkel bemerkte er wiederum die Rückkehr von Shion, welcher es augenscheinlich gelungen war, die Horde wildgewordener Fans in die Irre zu führen. - Schade, sie hätte doch gleichzeitig auch noch mit eigenwilligem Verhalten das Image des einfältigen Trottels für immer zerstören können. Nächtes Mal. - Nun war Shion aber wieder sie, in Anbetracht ihrer Verwandlung vor einen Augen vorhin fand er dies mehr als nur merkwürdig. Was Shion allerdings mit sich schleppte, lies das Ganze nun ein wenig interessanter werden. Denn, sie hatte zwei merkwürdige Gestalten im Schlepptau, aber ob sie bemerkte, dass sie nun schon einige Zeit verfolgt wurde? Unauffällig stahl er zwei Dartpfeile von einer UNterhaltungsbude und steckte diese ein. Gerade als Shion in die Nähe und damit in Hörweite kam, reagierte der Vampir unmittelbar. Er warf einen dieser Dartpfeile genau auf Shion zu. Die scharfe Spitze flog bedrohlich rasch in ihre Richtung, nur um im entscheidenden Moment doch hauchzart an ihrem Auge vorbeiflog und einen der Verfolger hinter sie traf. - Genau zwischen die Augen. Dabei bohrte sich die Spitze tief in die Stirnhöhle desjenigen. Während der Pfeil flog und wohl auch Shion ein wenig zu überraschen drohte, nutzte der Vampir die allgemeine Aufregung und machte sich kurz auf den Weg, denn der Auftraggeber war für den Moment sicher. Nun befand er sich also quasi direkt Rücken an Rücken mit Shion und hielt den zweiten Verfolger mit einer Hand am Kragen fest, sodass er diesen damit automatisch leicht würgte. Er zeigte damit zwar nur einen Bruchteil seiner Fähigkeiten als Mörder, es sollte aber dennoch atemberaubend erscheinen. Mit einem völlig unbeeindruckten Blick, welcher nichts tu fokussieren schien, zeigte der Serienmörder seine Klasse. Shion, ich bin sehr daran interessiert, was unser Vögelchen hier so zu singen hat. Du nicht auch? Bist du bereit für ein Spiel?" Daraufhin verfinserte sich sein Blick ein wenig und er offenbahrte, dass es für das namenlose Vögelchen, welches er noch immer am Kragen gepackt hatte, offensichtlich keine großartige Zukunft mehr geben würde...
Mann, war der Wirbel um eine Person lästig. Wie konnte jemand so leben? Null Privatsphäre, man musste sich immer verkleiden, falls man doch mal Ruhe haben und sich unter die Öffentlichkeit mischen wollte. Ständig klebten Besessene an einem, oder man wurde von miesen Stalkern und Paparazzi unermüdlich verfolgt und sogar auf dem eigenen Grundstück belästigt. Jeder Schritt und jedes Wort sowie Auftreten musste gut überlegt sein, ansonsten gab es innerhalb weniger Stunden gar Minuten unangenehme Gerüchte, die erst mal für eine Weile im Umlauf waren. Das alles erfuhr Shion in sehr kurzer Zeit, als sie Laurent le Magnifique spielen musste, ein aufsteigender Stern in der Popszene. Sein Talent hatte die Kevuem nun auch mal herausgefunden, eigentlich dachte sie, er wäre nur ein Model von vielen. Auch egal. Sie selbst verfügte über einige Schauspiel-Skills, es war also nicht sonderlich schwer, liebreizend und freundlich zu spielen. Zwar kannte sie den Sänger nicht, doch sein öffentliches Auftreten unterschied sich kaum von anderen Stars, die man hier und da mal flüchtig auf Plakaten und sonst wo sah. Sei’s drum. Shion war froh, die Anhänger endlich abgeschüttelt zu haben und die lächerliche Fassade fallen lassen zu können. Bevor sie aus einer unscheinbaren Gasse trat, sah sie vorsichtig um die Ecken und schloss sich dann den Passanten an, auf der Suche nach Valerian, den echten Laurent und Emma; ob der Salazar die beiden am Leben ließ? Die Tatsache, dass ein Killer zwei junge Menschen dabei unterstützte, die Liebe zu entfachen, brachte Shion zum Schmunzeln. Sie selbst hatte keine Ahnung davon, aber irgendwie schienen die meisten dieses Gefühl anzustreben. Dabei machte es blind, dumm und abhängig - kein Stück erstrebenswert für die junge Frau mit blutroten Hörnern und Piranha-Zähnen.
In der nächsten Straße erreichte sie schließlich die Einkaufspassage und entdeckte gleich den hellen Schopf ihres heutigen Kollegen. Er lungerte vor einem Klamottenladen herum, indem sich Laurent und Emma hoffentlich um die Tarnung kümmerten. Wieso waren die denn noch nicht fertig? Ausreichend Zeit hatten die beiden mehr als genug dafür. Offensichtlich hatte Valerian Shion bemerkt, er wirkte nicht gerade begeistert, als sie sich näherte, im Gegenteil. Sein Gesichtsausdruck schien von Sekunde zu Sekunde grimmiger. War er etwa wütend, weil sie ihn mit den Turteltauben alleine zurückließ? Als die Gehörnte in Hörweite war und die Lippen einen Spalt breit öffnete, vollführte Valerian eine kaum sichtbare Bewegung und etwas Undefinierbares schoss geradewegs auf ihr Gesicht zu. Ausweichen in dieser kurzen Distanz war unmöglich und für Gedanken über eine Alternative blieb keine Zeit. Ihr Körper erstarrte an Ort und Stelle, außer blinzeln konnte sie nichts tun. Nachdem blinzeln, zischte es leise an ihrem Ohr, ein paar einzelne rosa Haare segelten zu Boden. Gleich darauf glitt der Salazar hinter Shion und packte jemanden. Das alles passierte innerhalb von wenigen Sekunden, während die Kevuem nach wie vor einer Skulptur glich. Erst als er sie zu einem Spiel einlud, war der Bann gebrochen. Japsend holte sie Luft, das Atmen war vergessen. “Das war sehr beeindruckend.”, antwortete sie ehrlich und verblüfft zugleich, sah dann auf den Toten hinab, der doch tatsächlich einen Dartpfeil tief in der Augenhöhle stecken hatte. Sie grinste amüsiert, ehe ein leises Kichern folgte. Salazars Methode zu töten besaß durchaus Stil, unauffällig, effizient und humorvoll.
Als die Magier mit dem Gefangenen im Gepäck die Panik auf der Straße hinter sich ließen und sie es sich nun gemütlich in einer kleinen Gasse hinter dem Klamottenladen machten, stand Shion mehr Wache, denn sie mussten natürlich weiterhin auf Laurent und Emma achten, die noch immer mit Shoppen beschäftigt waren. “Alsooo~”, begann Shion gedehnt und blickte neugierig zwischen den Männern hin und her. “Was ist los?” Sie hatte wirklich keine Ahnung, warum Valerian tat, was er tat. Kaum hatten sie die Villa verlassen, ging die Show los. War sie vielleicht doch zu leichtsinnig und wurde als Fake-Laurent durch eine bestimmte Geste durchschaut? Oder bei der Rückverwandlung zu unvorsichtig? Wollte man sie wirklich umbringen, oder hatte der Killer die Bewegungen des Toten und des Gefangenen hinter Shion missverstanden? Fragen über Fragen, doch die Gehörnte blieb vorerst bei der einen. So oder so: Sie würde Valerian beim Vorhaben live zusehen, wahrscheinlich überlebten Zeugen normalerweise nicht lange. Das Privileg, danach noch weiterleben zu dürfen, kam vermutlich nicht oft vor. Das wäre auch ziemlich riskant. “Was auch immer du vorhast, tu es möglich spritzfrei. Wir wollen die beiden Turteltauben schließlich nicht beunruhigen.” Ein schelmisches Grinsen huschte über ihr Gesicht.
Im Moment war es wichtig, dass der Auftraggeber seine Zeit mit seinem ausgewählten Ziel verbrachte und wenn möglich sogar allein. Denn aktuell waren die beiden ja noch in diesem komischen Geschäft, dort gab es nur einen Ein- und Ausgang und deswegen waren sie, solange sie sich die Klamotten dort anschauten, auch vor möglichen Gefahren durch Paparazzi oder aufdringlicheren Fans erst einmal relativ sicher. Es gab im Moment eine ganz entscheidenere Frage zu beantworten und diese lautete, wer denn dieser Schlepptau genau war, den Shion da mit sich gebracht hatte? Dass die junge Kevuem verfolgt wurde, war nicht sonderlich überraschend, denn man musste davon ausgehen, dass diese aufdringlichen Nervensägen sich etwas einfallen lassen würden, um die eindeutige Ruhe des Auftraggebers auf seinem Date entscheidend stören zu können. Was das ganze Spiel aber dennoch nicht ganz so einfach machte, denn dies bedeutete im Umkehrschluss auch, dass die zeitweisen Bodyguards sich also darauf einstellen mussten, dass sich die Leute noch die ein oder anderen Dinge einfallen lassen würden, um ein erfolgreiches Date effektiv stören zu können. Aber, das würden die junge Kevuem und der verstorbene Vampir sicherlich schon zu verhindern wissen. Es gab ja auch andere Möglichkeiten, sich um diese Personen zu kümmern. Natürlich war jetzt keine Möglichkeit, das Date einfach zu beenden, denn das würde den Grundsatz dieser Quest mal eben so etwas von zerstören und darauf wollte der Salazar nun wirklich nicht bauen. Es musste also eine andere Lösung her, etwas, womit man unmissverständlich klar machte, dass es keinerlei Probleme gab. Da sich der Mann in schwarz aber gerade vor Ort befand und ein bekannter Serienmörder war, wahrscheinlich sogar einer der bekanntesten Serienmörder überhaupt - Shion hatte ja bereits von ihm gehört - stand doch außer Frage, wie man sich dieser leidigen Störenfriede am ehesten entledigen konnte. Es sollte sich sicherlich noch bewahrheiten, dass der Salazar ein Zeitgenosse war, der keine Situation unversucht ließ, auf die Jagd zu gehen. Heute und an diesem Tag war einzig und allein Shion vor ihm sicher, sie brauchte keine Sorgen zu haben, ihr würde er heute nichts tun. Dafür hatte sie ihn auch einfach zu schwer beeindruckt. Sie war Material für Royal Crusade und es wollte sie dazu bringen, dass sie sich ihm anschließen würde, er war sich sicher, dass er dies auch irgendwie schaffen würde. Er musste sich während dieser Quest einfach nur einfallen lassen, wie genau er dieses Unterfangen beginnen und erfolgreich umsetzen sollte. Ob er Shion ganz einfach fragen sollte?
Das kleine Vögelchen gefangen, ergriff Valerian es sogleich am Hals und drückte dieses gegen die Wand. Es würde nicht mehr lange dauern, bis es singen würde, wie ein kleiner Singvogel. "Dann erzähl mal, keines Vögelchen. Warum hast du die junge Dame verfolgt? Antworte." "B-Bitte, argh. Ich w-weiß doch auch n-nichts. Mein Bruder und ich wurden beauftragt, Le Magnifique bei seinem Vorhaben zu stören, aber alle Korresponenz kam schriftlich, ich weiß nicht von wem, ehrlich." Der Salazar hielt das Genick des Namenlosen weiterhin fest, dieser starrte auch mit äußerst ängstlichem und zittrigem Gesichtsausdruck zunächst zu Shion und dann zu Valerian selbst. Es war schon relativ waghalsig, dieses 'Verhör' in seiner kleinen Seitengasse zu unternehmen, welche quasi direkt an die belebte Fußgängerzone angrenzte und nur wenige Meter von den Zielpersonen entfernt war. Hier konnten zu jeder Zeit unliebsame Zeugen auftauchen. "Wirklich schade, findest du nicht, Shi? Fast schon traurig, dass er uns nicht mehr sagen kann oder mehr sagen will. Naja, dann lassen wir ihn mal gehen... Als Valerian diese Worte sprach, verflüchtigte sich das Ängstliche im Gesichtsausdruck des namenlosen Irren. Er schien wirklich die Hoffnung zu besitzen, dass er jetzt gehen dürfte.
Zu schade war nur, dass es bei Valerian so etwas wie Hoffnung nicht gab. Denn, nichts mochte er in seiner Funktion als Serienmörder lieber, als seinen Opfern die Hoffnung zu geben, überleben zu können, nur um sie ihnen dann doch zu nehmen. Auf seine Worte lächelte Valerian falsch, was aber zunächst nicht auffiel, wenn Shion ihn beobachtete, dürfte sie es hingegen schon bemerken. Gerade als der Namenlose seine Hand an den Griff des Salazar legen wollte, drückte der Mann in Schwarz wiederum stärker um den Hals seines Opfers und würgte ihn konsequent weiter. Als er seine Augen öffnete, blickte er mit diesem mörderischen Lächeln sein Opfer an, was er kurz zuvor auch Shion offenbahrt hatte. Dabei war es sowieso sehr ungewöhnlich gewesen, dass Valerian sie gerade mit Shi angesprochen und ihr folglich einen Spitznamen verpasst hatte. Aber das gehörte auch zum Charisma eines Mörders, ein solches Auftreten. Da ein Erwürgen jedoch nun zu zeitaufwendig war, drehte Valerian kurzerhand ein wenig an seinem Hals wie an einer Schraube, woraufhin er erfolgreich das Genick seines Opfers brauch und es mit weit aufgerissenen Augen auf der Stelle starb. "Wie gewünscht Shi, möglichst unblutig." Auch dies kompensierte er wiederum mit einem charismatischen Lächeln. Würde die Kevuem nicht wissen, um wen es sich bei ihm handelte, hätte sie fast schon von einem zweifelhaften Flirtversuch sprechen können. Aber er war nun einmal ein wahnsinniger Serienmörder. Ob Shion das wohl egal war? Ob sie dieses Fakt womöglich sogar interessant finden würde?
"Lass uns zurück... verdammt!" Mist, da war genau das geschehen, was nicht hätte geschehen sollen. Es tauchten zwei Menschen dort auf, vermutlich ein junges Päärchen, so genau konnte Valerian das nicht identifizieren. "Sieh mal, Jin, was machen diese Leute denn dort?" Sprach diese junge Frau zu ihrem vermutlichen Freund oder Partner. Jetzt galt es, der Salazar musste sich etwas genaues einfallen lassen, damit die Quest nicht gefährdet würde und das seine Identität als Mörder nicht aufgedeckt werden würde. Gekonnt schob er sich mit seinem breiten Körper vor die inzwischen zu Boden gesackte Leiche und zog Shion direkt zu sich. Es gab nur eine Sache, die ihm jetzt auf die Schnelle einfiel, um seine Tarnung zu wahren und den Verlauf der Quest nicht zu gefährden. "Verzeih, Shi. Es geht gerade nicht anders.. Vampiric Eyes: Suggestion!" Der Vampir wusste sich gerade nicht anders zu helfen, als Shion zu hypnotisieren und sie vorrübergehend unter Manipulation zu nehmen, zumindest bis die Gefahr vorrüber war. Unter diesem Zauber war es Shion ab nun für wenige Minuten erschwert bis fast nicht mehr möglich, einem Wunsch von Valerian zu widersprechen. Es war quasi eine Notfallhandlung. "Shion. Es ist ein Notfall. In diesem Moment befinden wir uns auf einem Date. Umarme mich, küss mich oder mach beides... Lass diese Szenerie so real wie möglich wirken..." Auch, wenn es eigentlich vollkommen ausgeschlossen war, das so etwas jemals passierte, hatte er gerade in dieser Situation keine andere Wahl, die unliebsamen Zeugen konnten jetzt nicht beseitigt werden, also mussten sie aufs Glatteis geführt werden, damit sie sich möglichst schnell aus dem Staub machten. Die Frage war nur gewesen... Sobald der Zauber wieder ablinken würde, Shion hätte doch kein Problem damit gehabt, schließlich bekam sie ja alles vollständig und unverändert mit?
Vampiric Eyes: Suggestion TYP: Elementlose Magie ELEMENT: - KLASSE: II ART: Support MANAVERBRAUCH: 50 pro Minute MAX. REICHWEITE: 15 Meter SPEZIELLES: Dieser Zauber kann nur von Vampiren gelernt werden. VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 4, Manaregeneration Level 3 BESCHREIBUNG: Der Vampir nutzt seinen magischen Blick, um das Opfer des Zaubers in eine Art Trance zu versetzen, in der es anfällig für Manipulation durch den Vampir ist. Es kann sich frei bewegen und handeln, ist aber geneigt, Wünsche des Anwenders zu erfüllen oder seinen Worten Glauben zu schenken. Wie stark der Effekt ist, hängt von der Willenskraft ab. Es kann immer nur ein Ziel auf einmal beeinflusst werden. Der Zauber hat eine maximale Wirkungszeit von fünf Minuten, auch wenn der Augenkontakt nicht mehr gegeben ist.
Spoiler:
Willenskraft 3 Stufen oder mehr unterhalb Anwender: Das Opfer will dem Anwender jeden Wunsch erfüllen, auch wenn dies mit hohen Opfern oder Risiken verbunden ist. Willenskraft maximal 2 Stunden unterhalb Anwender: Das Opfer merkt, dass es immer schwerer wird, dem Anwender einen Wunsch auszuschlagen. Willenskraft gleich der des Anwenders: Eine grundlegende Offenheit für Wünsche und Vorschläge des Anwenders ist gegeben. Willenskraft Höher als der des Anwenders: Der Zauber hat keinen Effekt.
Die Fadenkreuze in den roten Augen huschten regelmäßig um die Ecken der Gasse, um weiterhin sicherzustellen, dass niemand auf die Idee kam, ausgerechnet hier ein Geschäft zu verrichten. In vielerlei Hinsicht gemeint. Dieser kleine dreckige Winkel lud nämlich geradezu dafür ein. Im Prinzip konnte der Fleck ein bekannter Treffpunkt für Kriminelle sein, der zu jeder Zeit genutzt werden konnte. Vielleicht war der sogar unter den Runen Knights offenkundig und patrouillierten gelegentlich. Außerdem musste Shion mitbekommen, wann Laurent und seine Angebetete aus dem Klamottenladen traten, damit das eigentliche Date endlich beginnen konnte. Und gleichzeitig wollte sie Val dabei zusehen, wie er ihren Verfolger die Lichter ausknipste. Zwar war die Kevuem durchaus multitaskingfähig, aber auch sie hatte nur ein Augenpaar, alles im Blick zu behalten, war dann doch ziemlich stressig. Dass der Killer sogar am helligen Tag zuschlug, wusste sie bisher nicht, doch nach der Aktion mit dem Dartpfeil wunderte sie sich nicht - war das Töten so dermaßen diskret, niemand konnte verdächtig werden. Sie bewunderte seine Fähigkeit. Es sah einfach aus, aber wahrscheinlich brauchte dieses Manöver viel Fingerspitzengefühl, Erfahrung und allgemeine Wesenkenntnis. Als der Fremde würgende Geräusche von sich gab, trat Shion ein bisschen näher, um die Show besser verfolgen zu können. “Genau, warum hast du mich verfolgt?!”, plapperte die 18-Jährige nach und machte einen Schmollmund. Es gefiel ihr so gar nicht, dass jemand ohne ihr Wissen und ohne Erlaubnis an ihrem niedlichen Arsch hing. Blendete man Hörner, Zähne und Augen aus, war ihr Aussehen im Vergleich nämlich gar nicht so unansehnlich, wenn auch die übergroßen Klamotten die perfekten Rundungen - den Forschern sei Dank - nur erahnen ließen. In nicht allzu ferner Vergangenheit bemerkte sie, dass Männer ihr manchmal einen merkwürdigen Blick schenkten, sofern sie die Zähne unter Verschluss hielt. Ein unangenehmes Stieren, das durch stetiges Grinsen vernichtet gehörte. Doch der ängstliche Mann spielte das Bilderbuch-Opfer. Es dauerte einen Moment, ehe Shion auf Valerians Worte reagierte, hob stattdessen überrascht beide Brauen, weil er ihr kurzerhand einen Spitznamen verpasste. Möglicherweise vernahm sie die letzten Buchstaben auch einfach nicht. “Schade? Ich finde das Verhalten eher langweilig. Er kämpft weder um sein Leben noch gibt er uns nützliche Informationen. Der ist nutzlos.”, meinte sie nach wenigen Augenblicken, winkte enttäuscht ab und drehte wieder um, um die Lage zu checken. Klar, Shion hätte den Mann um den Verstand bringen können, aber so viel Zeit hatten die Questpartner leider nicht. Das unbekannte Knacken lenkte ihren Blick wieder neugierig zum Geschehen, das einen leblosen Körper hinterließ. Das Opfer zeigte aufgerissene, verdrehte Augen und einen rot angelaufenen Kopf, während Valerian ein vergnügtes Lächeln auf den Lippen trug. Na, immerhin hatte einer seinen Spaß!
Tja, und ausgerechnet in diesem Moment der Unaufmerksamkeit liefen zwei Passanten vorbei, die rein zufällig einen Blick in die unscheinbare Gasse warfen. Das war ja mal so was von typisch. Was jetzt? Hilfesuchend sah Shion zum Salazar, der bereits ohne Zögern auf sie zutrat, um… was zu tun? Wollte er das Pärchen nun auch in das Versteck ziehen und umbringen? Nein, sonst würde er die Leiche nicht gekonnt verdecken und der Gehörnten plötzlich unwiderstehlich anziehend vorkommen. Da die Kevuem allerdings keine Ahnung von Küssen, Liebeskram und Dates hatte, legte sie energisch die Arme um Valerians Oberkörper und drückte so fest sie konnte. Natürlich hatte Shion solche Positionen schon bei anderen Leuten beobachten können, doch wie genau der verführerische Vorgang funktionierte, kein Plan. Ihre Mimik verriet alles andere als Verliebtheit, nämlich deutliche Verwirrung und Ablehnung. Zwar drückte sie den Killer an sich, wollte ihn aber gleichzeitig wegstoßen - wie der Konflikt wohl auf die Außenstehenden wirkte? Vermutlich wie ein typischer ‘Dere’-Typ (zum Beispiel Tsundere), die zu ihrem Glück gezwungen werden musste und das Kletten eigentlich gar nicht beschissen fand. “Willst du das wirklich wissen, Misaki? Manchmal in unserem Schlafzimmer da-” Seine Vermutung wurde durch die Hand seiner Freundin unterbrochen, doch er lachte wohl wissend und zog sie weiter, ehe Jin den Salazar angrinste und mit erhobenem Daumen anfeuerte. Als der Zauber schließlich nachließ, entzog sich die Rosahaarige sofort und schaffte deutlichen Abstand, indem sie gegen die nächste Mauer stolperte und blies empört die Wangen auf. “Was auch immer du getan hast, mach’ das ohne meine Zustimmung nicht noch mal!”, meckerte sie missgünstig über die Manipulation, nicht über die Anziehung an sich. Notfall hin oder her, die Situation hätte bestimmt auch anders gut ausgehen können. Shion war nicht wütend, sondern neidisch. Es gab durchaus Dinge, die sie nicht leiden konnte. Den Willen stehlen und ihn so zu drehen und zu wenden wie man wollte, war eines der Dinge. Das war ihr Ding! Ihr Talent schlechthin! Dass jemand noch so etwas drauf hatte, fand sie gar nicht toll und ließ sie spüren, dass sie noch einiges zu lernen hatte. Wie den Widerstand einer solchen Fähigkeit, beispielsweise. “Scheiße, das ist meine Magie, hmpf.” Die Arme bockig verschränkend, trat sie zum Toten zurück und gab ihm einen Tritt in die Seite. Dass Vals Magie eigentlich kaum etwas mit ihrer zu tun hatte, tat nichts zur Sache - es war Manipulation. “Egal.” Nein, war es nicht. “Lass’ uns nach Laurent und Emma sehen, die müssen längst fertig sein.”, fügte sie zickig hinzu und verließ die dunkle Gasse, um den Frust auf den weiteren Verlauf der Quest zu projizieren. Oh, oh. Jedenfalls stand besagtes Pärchen nun auffällig unauffällig vor dem Laden und beäugten sich verlegen, während sie brav auf die Magier warteten. Da war auch der Spitzname gleich vergessen! Und das aufgesetzte Grinsen wirkte fieser...
Das war ja niedlich. Shion schien sich wirklich darüber aufzuregen, dass es mit den Vampiric Eyes: Suggestion einen Zauber gab, welcher eigentlich eine Fertigkeit war, was zu ihr gehörte. Dabei war die grundlegende Trance, die Manipulation von gehörigen Skalven eine Sache, welche Vampire schon immer zugeschrieben wurden. Wenn man also diesen Aspekt einmal betrachtete, dann war das doch schon eine ganz interessante Konstellation, dass mit dem Serienmörder von Fiore eine Person das ganze Spielchen beherrschte, aber eben mit dem Kevuem auch noch eine weitere Person solche Fähigkeiten beherrschte. Dies würde sich nur in den weiteren, späteren Fähigkeiten von Royal Crusad offenbahren, wenn der Salazar es denn geschafft hatte, die junge Shion für die Gilde zu rekrutieren. Denn es war ja nicht so, als würde er soe für seine eigenen Zwecke brauchen, aber sie als Schülerin zu besitzen und damit seine eigenen Fähigkeiten irgendwie weitergeben zu können, was wäre das denn für eine interessante Sache? Einen Grund mehr für Valerian, sich darum zu kümmern, dass es mit Shion ein weiteres Mitglied geben würde, mit der Zeit zumindest. Doch dabei handelte es sich eher um Zukunftsmusik, denn heute, hier und jetzt war es eher wichtig gewesen, dass die auszuführende Quest mehr als nur gut erfüllt werden würde. Und die beiden Turteltauben waren immer noch blind in ihrem Kaufrausch und weniger in ihrem Gehirn anwesend dafür, was ihre Bodyguards gerade alles so getan hatten. Wenigstens waren zwei Verfolger ausgeschaltet worden. Aber moment, wenn zwei Verfolger...? Das würde doch heißen, dass... Es musste also irgendwo noch eine Quelle geben, welche die beiden Verfolger beauftragt hatte und dafür sorgen wollte, dass es keine erfolgreiche Zusammenkunft oder kein erfolgreiches Date geben würde. Aber, das wäre sicherlich nicht ganz so einfach zu realisieren, denn dafür musste diese Person X ja auch erst einmal an Shion und an Valerian vorbei und dem Salazar kam da auch eine bestimmte Idee in den Sinn, welche er auch so gleich mit seiner Questpartnerin austauschen wollte. "Hör mal, Shi... Wenn du irgendjemanden damit beauftragen würdest, etwas zu sabotieren, würdest du dann warten, bis sie dir Meldung machen oder würdest du dich nicht selbst vom Erfolg deines Auftrages überzeugen wollen? Es ist nur so eine Vermutung aber, ich habe das Gefühl, dass wir mit Person X einen Urheber ganz in der Nähe haben, welcher unseren Auftraggeber beobachtet..." Es war nur so eine Vermutung, die der Mörder aufstellte, aber anders war es nicht zu erklären.
Es war schon niedlich zu betrachten, wie die Kevuem gegen die leiche des Verfolgers tratm weil sie ein wenig eingeschnappt gewesen war. Augenscheinlich war das eine Sache, die wirklich nur zu ihr gehörte und die der Salazar damit geknackt hatte. Es war schon irgendwie interessant zu sehen, das sie dies nicht akzeptieren konnte. Irgendwie sah die Rosahaarige gerade aber wirklich niedlich aus, so wie sie die Backen aufbließ. Der Salazar bemühte sich um Schadensbegrenzung. "Vampirfähigkeit, verzeih. Aber ich hatte gerade keine andere Wahl. Aber mach dir keine Sorgen, ich werde dich in Zukunft vorher fragen, wenn ich dir an die Wäsche gehe, Shi." Sprach der Serienmörder in einem nekischen Unterton, nur um sie ein wenig zu ärgern. Dazu schenkte er seiner Questpartnerin ein kleines Augenzwinkern, nur damit sie bemerkte, dass er dies nicht wirklich ernst meinte. Denn es gab ja durchaus auch Kandidaten, die würden das jetzt falsch verstehen, aber da machte sich der Salazar überhaupt keine Sorgen bei Shion, die würde es schon richtig verstehen, da war er sich sicher. So gingen sie also gemeinsam zu ihrem Auftraggeber zurück, welcher noch immer damit beschäftigt war, die Modenschau mit seiner Begleitung zu beenden. "Hey ihr beiden. Meine Begleitung und ich würden nun sehr gerne ein Eis essen gehen. Und sorgt dafür, dass ihr uns nicht zu sehr an den Hintern klebt, es wird sonst zu störend werden, wenn ihr versteht?" Nicht nur, dass es sehr unhöflich war, wie er gerade mit den beiden Magiern sprach, noch dazu schien der Le Magnifique irgendwelche unlauteren Gedanken während seines Dates gehabt zu haben. Was war das nur für ein Typ? Für einen Moment hatte Valerian daran gedacht, ihn umzubringen. "Hey Shi. Was hindert mich noch einmal daran, ihm jetzt nicht die Eingeweide herauszuschneiden?" Shion sollte deutlich merken, dass der Salazar mehr als nur genervt vom Auftraggeber war. Hoffentlich war diese Quest bald vorbei. Was die beiden noch nicht ahnen konnten war, dass die ominöse Person X auch Vorkehrungen getroffen hatte, sich ganz in der Nähe befand und eine Reihe von Paparazzi kurz davor war, Le Magnifique und seine Begleitung zu erreichen und zu stören. Es ging in die entscheidende Phase dieser Quest...
Oh. Da stellte der Salazar eine interessante Frage. Eine Frage, die Shions gegenwärtige Empörung zunächst beiseiteschob und ernsthaft zum Grübeln brachte. Noch nie zuvor hatte sie sich über die Durchführung irgendwelcher Attentate Gedanken gemacht, da ihr nie der Sinn nach Töten stand; jemandem aus Absicht das Leben zu nehmen. Bisher gab es keinen triftigen Grund dazu, auch wenn ihr schon Wesen auf ihrer Reise begegneten, die es darauf anlegten. Da griff sie lieber auf das Quälen der Seele zurück, das kam der Kevuem immer effektiver vor als das sofortige Ende, das nur Leere bereithält - eine Bestrafung sollte man ihrer Meinung nach mit allen Sinnen ohne Einschränkung vollkommen spüren. Während Shion darüber nachdachte, strich sie mit den Fingern unaufhörlich über das Kinn und vergaß sogar wieder das übliche Grinsen. Mal angenommen, sie würde jemanden unbedingt tot sehen wollen… dann doch lieber durch ihre eigene Hand, statt irgendeinen Handlanger, der die Sache vermasseln oder sich vorher verplappern könnte. Plötzlich ruckte ihr in Gedanken versunkener Kopf hoch - so als hätte sie sich erschrocken - und kicherte leise wie aus dem Nichts über den stillen Fehler: Valerian sprach gar nicht über das Töten, sondern über das Sabotieren. Da war Shions eigene Besinnung wohl kurz verrutscht oder der Anblick der Leiche hallte noch irgendwo im Hintergrund nach. Dann hatte sie hiermit eben zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen, auch gut. “Ich hasse es, warten zu müssen.”, begann sie mit einem Geständnis. “Ich würde gar nicht erst jemanden dafür losschicken, aber das war nicht deine Frage. Auf das Wort von einem Handlanger könnte ich nicht vertrauen, also auf jeden Fall selbst vom Geschehen überzeugen.”, erklärte die Kevuem sachlich und nickte anschließend kräftig. Natürlich könnte sie den Gehilfen dahingehend manipulieren, doch sicher war eben sicher.
“Vampirfähigkeit?!” platzte es Shion ein bisschen zu laut heraus, als die beiden Magier eigentlich unauffällig die Gasse verlassen wollten und erntete verwunderte Blicke von Passanten. Noch immer schien die Straße in Aufruhr, die mittlerweile durch die eingetroffenen Runen Knights aber überwiegend unter Kontrolle gebracht wurde. Betroffenes Raunen und Getuschel hing in der Luft. Die Gehörnte schluckte ein bisschen nervös, als sie an den drei Mitgliedern der Runenarmee und der verdeckten ersten Leiche vorbeischlenderte und so tat, als wäre sie eine völlig normale Fußgängerin, die viel Geld ausgeben wollte. “Ich habe Fragen!”, platzte es wieder aufgeregt und neugierig aus ihr heraus, sobald sie außer Hörweite waren, die Entrüstung inzwischen völlig vergessen. “Wenn du wirklich ein Vampir bist…” Eine Kunstpause, damit Ausgesprochenes verdaut werden und die Fassung wieder einrasten konnte. “...In Büchern steht, dass Vampire nicht unter der Sonne wandeln können! WIE kannst DU das?! Haben Kirchen, Kreuze, Rosenkränze und Weihwasser tatsächlich eine schädliche Wirkung auf dich?! Und magst du auch keinen Knoblauch?” Shions leuchtende Augen weiteten sich noch ein Stück mehr. “Gibt es auch Werwölfe?! Bestimmt! Sind die dein größter Feind? Oh wow, du bist echt ein Vampir?! Wie alt bist du?” Vor einer Weile lernte die junge Magierin eine richtige Oni kennen, eigentlich sollte auch die Existenz von Vampiren nicht länger ein Wunder darstellen und dennoch ist sie bei dieser Erkenntnis völlig aus dem Häuschen. Doch ehe der Salazar überhaupt antworten konnte - wenn er denn wollte - trafen die beiden auf die Turteltäubchen und das Thema musste leider verschoben werden. Shion machte einen Schmollmund und seufzte theatralisch, sie hatte keine Lust mehr, sich um Emma und Laurent zu kümmern, die in ihrer ekelhaft rosa Bubble schwammen. Der Sänger wollte also mit seiner Angebeteten ein Eis essen… tat man das nicht erst nach dem Besuch eines Restaurants? Na egal. Immerhin sagte er endlich mal, was er tun wollte, und Val und Shion mussten nicht den Ton angeben. “Wieso sollten wir Interesse an euren Ärschen haben?”, meinte die 18-Jährige lahm und wedelte mit einer Hand in irgendeine Richtung, um das Weitergehen zu signalisieren. Während die ungleichen Persönlichkeiten gemeinsam auf der Suche nach einem Eisstand durch die Einkaufsstraße bummelten, hoffte sie auf ein paar Antworten auf das Vampirthema, versuchte jedoch auch die Umgebung im Auge zu behalten. Shion wusste nicht so recht, auf was sie achten sollte, war das Gewusel für sie schwer zu durchschauen. “Sag mal, auf welche Verhaltensmuster bei potenziellen Tätern muss ich aufpassen? Kann man denen überhaupt zuvorkommen, ehe die zuschlagen?” Fragen über Fragen, die letzten beiden Antworten waren jedoch durchaus wichtig zu wissen, damit sie entsprechend reagieren konnte, falls etwas Ähnliches wie zuvor passierte. Vielleicht hatte sie in diesem Moment wieder unbemerkt einen nahen Verfolger hinter oder sogar neben sich?
Es war schon wirklich beeindruckend, wie professionell sich Shion verhielt. Sie achtete explizit darauf, dass alle wichtigen Dinge der Quest auch eingehalten wurden und das eher private Dinge, die sie mit dem Serienmörder zu besprechen hatte, erst dann ins Gewicht fielen, sobald die Questbeauftragten außer Hörreichweite ihres Auftraggebers und seiner ausgewählten Dame waren. Es war wirklich beeindruckend, wie sehr sie darüber bescheid wusste, wie man sich wirklich auf einer Quest zu verhalten hatte, in diesem Zusammenhang konnte der Untote Vampir sicherlich selbst noch so einiges von der Kevuem lernen. Das musste man auch sagen und so viel Selbstreflektion sollte jeder gute Magier auch besitzen, dass man von sich aus sagen konnte, dass es noch Dinge gab, die man selbst zu lernen hatte. Sicherlich war der Salazar selbst nicht perfekt gewesen und es gab auch noch Dinge, die er in Quests falsch machte oder bei denen er noch Lernbedarf hatte, allerdings war er zumindest mit ein wenig Erfahrung ausgestattet, was ihm erlaubte, doch ein paar Dinge nur anhand seiner bisherigen Questerfahrungen zu bewerten. Wenn sich der Vampir mit etwas beschäftigte, dann musste dies bekanntlich auch seine Richtigkeit besitzen, denn es brachte nichts, nur unvollständige Dinge abzuliefern, das würde auf Dauer nur ein schlechtes Bild auf alles werfen. Dahingehend war es also sowohl für ihn selbst, als auch für die Gilde Royal Crusade, oder auch Liberty Phoenix sehr wichtig, dass die Ergebnisse stimmten und die Magier ihre entsprechenden Erfahrungen machten. Das würde für alle letztendlich eine Win-Win-Situation darstellen und genau das war der Grund, warum es auch so wichtig war, dass bei jeder Quest wirklich sehr gut aufgepasst werden würde. Deswegen sammelte Shion mit ihrem Verhalten auch immer mehr Pluspunkte bei dem Untoten, ihre allgemeine Herangehensweise an diese Quest, ihre Art und Weise des Auftretens und auch ihre Professionalität sorgten für einen sehr hohen Standard, den man erst einmal selbst erreichen musste. Dahingehend war sie wahnsinnig weit und das obwohl sie selbst noch sehr jung gewesen war. Dennoch musste der Salazar seinen Fokus auch auf sich selbst rücken, denn nach seinem eigenen Tod und seiner Widerauferstehung hatte er jetzt nicht ganz so viel erreichen können. Dahingehend war es für ihn also mehr als nur schlecht, dass er einige Zeit tot gewesen ist. Auch, wenn es sich nicht mehr ändern lies und er die verloren gegangene Zeit nicht mehr wieder zurückbekommen würde, so hatte er als untote Kreatur der Finsternis noch genügend Zeit der Welt, wahrscheinlich eine kleine Unendlichkeit. Daher war es für ihn selbst nicht und vor allem auch niemals zu spät, etwas zu lernen, denn nur wenn man etwas Neues lernte, konnte man seine eigenen Fähigkeiten und Erfahrungen noch weiter entwickeln und weiter steigern. Da war es also nur ganz normal, dass er sich selbst darüber keine Sorgen machte, da der Finsternismagier immer daran interessiert war, seine Fähigkeiten weiterzuentwickeln. Deswegen hatte er sich auch immer wieder aufs Neue eine Sammlung an verschiedenen Waffen zugelegt, nur um nicht nur auf eine bestimmte angewiesen zu sein, sondern auch mal wechseln zu können, wenn es denn notwendig wurde.
Auf seine Frage, was Shion tun würde, bestätigte sich Valerians Verdacht. Es gab allem Anschein nach noch eine bestimmte Person X, welche als Strippenzieher im Hintergrund irgendwo lauerte und nur auf die günstige Gelegenheit wartete, selbst zuschlagen zu können. Da ihm ihre Antwort dahingehend bestätigte, begann der Vampirlord damit, weiter darüber nachzudenken und sich eine gewisse Spinnennetztaktik auszudenken. Er würde diese Person X schon aus ihrem Versteck herauslocken und sie zu einem Fehler zwingen, das stand fest. Und wie schaffte man dies am Besten? Ganz einfach, mit einer Falle. Er würde schon dafür sorgen, dass sich die Fliege in das Netz der Spinne verirren würde, so viel stand fest. Außerdem wollte er endlich weg von diesem schwachsinnigen Auftraggeber, bevor er noch damit begann, wirklich ernsthaft darüber nachzudenken, diesen vor den Augen aller umzubringen.
Die Neugierde hatte Shion dann also gepackt, das war ja auch nicht weiter verwunderlich gewesen. So hatte er doch offenbahrt, dass es sich bei seiner Technik um eine Vampirfähigkeit handelte. Also auch, dass er ein Vampir war. Amüsiert über ihre Reaktion war er gerne dazu bereit, all ihre Fragen zu beantworten, nachdem Shion selbst dem Auftraggeber geantwortet hatte. "Ja, Vampirfähigkeit. Verzeih, ich hätte erwähnen sollen, das ich eine untote Kreatur der Finsternis bin." Sprach er, als wäre es das Selbstverständlichste dieser Welt. Für ihn war es zumindest nichts mehr wirklich Neues, weshalb er sich auch an sein Leben als Vampir gewöhnt hatte. Außerdem, untod zu sein und hin und wieder etwas Blut zu trinken hatte schon etwas recht cooles. "Lass es mich langsam erklären, Stück für Stück. Also, womit ich dich eben manipuliert habe, ist ein Zauber. Sein Name lautet 'Vampiric Eyes: Suggestion'. Es wirkt so, dass ich mein eigenes Verlangen auf meinen Gegenüber spiegeln kann. Dadurch kann mein Gegenüber meine Wünsche kaum noch abschlagen und reagiert so, wie ich es gerne hätte, in dem ich einen entsprechenden Wunsch formuliere. Dies funktioniert insoweit, wie mein eigener Wille stärker ist als der meines Zielobjektes." So viel zunächst erst einmal für den Zauber, den er auf Shion angewandt hatte. Da er sie als seine persönliche Schülerin auserkoren hatte, sollte er ihr auch ein wenig über sich erzählen. "Nun, es ist wahr, das Sonnenlicht schadet mir auch. Meine Stärke und meine Fähigkeiten werden durch das Sonnenlicht geschwächt. Demnach besitze ich aktuell auch nicht meine vollständige Stärke und habe auch keinen Zugriff auf meine vollständigen Fähigkeiten." Das lies sich in etwa so verstehen, dass der Salazar zwar seinerseits aktuell bereits recht stark war, jedoch in tiefer Dunkelheit oder der Nacht selbst noch einmal sehr viel stärker gewesen ist.
"Nein. Märchen aus Büchern und Erzählungen über Vampie sind Unsinn. Ich könnte Kirchen, heilige Orte oder ähnliches problemlos betreten. Auch Weihwasser stört mich nicht im Geringsten. Knoblauch esse ich hin und wieder als Gewürz, wenn ich mir etwas in meinem Anwesen kochen lasse. Und ob es wirklich Werwölfe gibt, weiß ich leider nicht. Ich bin zumindest bisher noch keinem begegnet." Auf die letzte Frage von Shion, wie alt er gewesen ist, würde er sie mit seiner Antwort sicherlich enttäuschen. Schließlich war er erst vor fünf Jahren getötet worden und folglich erst vor relativ kurzer Zeit zu einer Kreatur geworden. "Hmh, mein Alter wird dich sicherlich enttäuschen. Ich bin nämlich erst vor fünf Jahren getötet worden. So wie du mich siehst, steht mein 23-jähriges Ich vor dir, in welchem ich nun auf Ewig gefangen sein werde. Rein chronologisch wäre ich aber 28 Jahre alt. Aber die Zeitrechnung, so wie wir sie kennen, zählt für mich ja nicht mehr, da das Alter für mich keine Rolle mehr spielt." Zur Veranschaulichung zog Valerian ein Oberteil etwas beiseite und zeigte Shion einen Teil seines nackten Oberkörpers beziehungsweise seiner Brust, auf dessen Brustbein sich neben den seinen charakteristischen Narben welche sich über seinen gesamten Körper erstreckten, auch die etwas deutlich sichtbaren Einstichstellen jenes Messers befanden, welches insgesamt vierzehn Mal in seinen Körper gerammt wurde und letztendlich für seinen Tod verantwortlich war. "Siehst du die kleinen Stellen, die mittlerweile auch vernarbt sind? Gerade um den Bereich meines Herzens? Sie sind der Grund, warum ich den Tod fand." Mittlerweile war es für den Salazar echt kein Problem mehr, darüber zu sprechen, hatte er das Trauma seiner Ermordung doch fast weitgehend überwunden. Er hatte doch nun langsam weitaus wichtigeres im Sinn, als sich darum zu kümmern oder sich noch lange mit seiner eigenen Ermordung zu beschäftigen, die nun auch schon so lange zurück lag.
"Ich würde dich aber auch gerne einmal etwas fragen." Sprach der Vampir die Gehörnte an. "Mein Untergebener besitzt ebenfalls Hörner, so wie du. Allerdings gehört er dem Volk der Wendigos an. Stammst du wie er ebenfalls diesem Volk ab oder woher besitzt du deine charakteristischen Merkmale, die übrigens recht interessant sind." Valerian dachte, dass nur Wendigo solche Hörner besaßen, also stoppte er kurz und berührte diese Hörner der jungen Kevuem tatsächlich äußerst sanft und sehr vorsichtig, ehe er einige Male darüber strich. Shion konnte nun einen relativ nachdenklichen Gesichtsausdruck bei ihrem Questpartner erkennen. "Wollen wir nach dem erfolgreichen Abschluss der Quest selbst noch etwas gemeinsam unternehmen oder musst du danach direkt weg?" Stellte der Vampir urplötzlich eine recht interessante Frage. Er war sich sicher, dass diese Quest für die beiden sowieso keine große Herausforderung ist, von daher dachte er also daran, was nach der Quest sein würde. Nichtsdestotrotz hielt der Salazar selbst die Umgebung ebenfalls weiter im Auge. Irgendetwas musste da noch sein, irgendeinen Hinweis musste der Salazar noch übersehen haben. "Als Mörder weiß ich, das ich mich möglichst unauffällig verhalte, wenn ich ein Ziel im Visier habe. Ich versuche, selbst so wenig die möglich aufzufallen oder mich den Begebenheiten anzupassen. Worauf du besonders achten solltest ist ein Verhaltensmuster, was einfach nicht in die Situation passt oder was für die gegenwärtige Situation einfach nicht ohne Zweifel in das Bild passt. Das können aber schon Kleinigkeiten sein. Eine Pfütze passt beispielsweise nicht mitten auf die Straße, obwohl es überall trocken ist und es nicht geregnet hat. Ein Verfolger wird also auf jeden Fall versuchen, seine Umgebung zu täuschen. Er wird immer in der Nähe bleiben, aber er wird eben versuchen, dir immer einen Schritt voraus zu sein. Diesen Hintergrund musst du in deine Überlegungen immer bedenken." Mal ein wenig Unterricht aus der alten Schule für angehende Mörder. Valerian stellte anhand seiner eigenen Worte in seinen Gedanken, auch nachdem, was bereits alles geschehen war, ein Indiz auf, was nicht von der Hand zu weisen war. Der Auftraggeber war ein Mann, der ein Date wünschte, die Verfolger waren selbst auf Männer. Was war denn, wenn es sich bei der Person X, also dem Strippenzieher höchstselbst um eine Frau handeln würde, welche irgendetwas mit ihren Aktionen zu beabsichtigen versuchte? Bevor er Shion über seine Vermutung ins rechte Bild setzen würde, wollte er diese Vermutung erst einmal bestätigt wissen, aber dafür fehlte ihm noch ein entscheidendes Puzzleteil. Aber welches bloß?
Im Hintergrund hatte der alte Mann seinen Herren und dessen Begleiterin beobachtet, wie immer war einer der vier Untergebenen hinter seinen Herren her und hielt ein Auge auf ihn, dazu waren sie da, Valerian zu schützen und ihn zu unterstützen wenn es nötig war und das war es nun einmal geworden, denn auch wenn die Quest die ganze Zeit wie am Schnürchen lief, so passierte doch etwas, das der alte Mann der auf den Namen Corazon hörte nicht erwartet hätte, die Dame mit den Hörnern, die nahm plötzlich ihre Beine in die Hand und machte sich aus dem Staub wie ein Bär der von einem Schwarm wilder Bienen verfolgt wurde, nun stand er da der Lord unter den Vampiren, allein gelassen wie ein ausgesetzter Hund, vollkommen irritiert und verwirrt, was auch immer passiert war, auch sein Herr verstand es nicht ganz, sein Blick zeigte es zumindest deutlich. Langsamen Schrittes Corazon sich auf den Weg zu seinem Herren, mit einen Gehstock in der einen Hand und einer Tasche mit frischen Gemüse in der anderen, denn auch wenn es seine Aufgabe war auf den Vampir aufzupassen, so nutzte er doch den Aufenthalt in der großen Stadt dazu ein paar Vorräte zu Kaufen, war er doch derjenige der sich um das Wohl der Untergeben und des Vampires zu kümmern. „Guten Tag mein Herr, es sieht mir glatt so aus als würdest du meine Hilfe benötigen.“ Freundlich wie immer, mit der ruhigen Tonlage für die er bekannt war sprach er seinen Herren an, der noch immer wie ein verlassenes Kind mitten auf der Straße stand und irritiert der Fremden nachschaute. „Wie es mir scheint, scheint die Dame mit der du unterwegs warst, plötzlich andere Pläne zu haben, hast du vielleicht zu sehr den Killer in dir gezeigt? Meister sie wissen doch das sie das bei einer Quest mit Fremden lieber sein lassen sollten.“ Vorsichtig stellte der alte Mann die Tüte neben sich auf den Boden und richtete kurz seinen Hut. „Oder was war los? Erzähl es mir später in der Manor, Meister. Nun ich bin ja einmal hier, wie wäre es, wenn du mich einmal kurz aufklärst, was deine Aufgabe so mit sich bringt? Ich habe zwar ein Auge auf dich geworfen, aber ich war zu weit weg, um zu wissen was du genau getan hattest, ein paar Kerle hast du um die Ecke gebracht, das habe ich gesehen und einen Cleaner besorgt, was gibt es noch.“ Leicht tippte er mit seinen Gehstock auf den Boden und wartete auf die Worte seines Meisters, mit seinen Blick folgte er der Gehörnten, die nun schlussendlich in der Ferne verschwand, was auch immer Valerian tat, es hat die Dame in die Flucht geschlagen, auf nimmer wiedersehen war sie nun weg. „Normal ist es ja nicht meine Aufgabe, bei einer Quest zu helfen, aber dieses eine mal machen wir eine Ausnahme, es ist ja keiner der anderen da, Meister.“ Nun wartete er Corazon nur noch darauf, das Valerian sich wieder fing und ihn über die Quest aufklären würde, es schien ja glatt so zu sein, das er beinahe fertig war, was die Tatsache das seine Begleiterin Fersengeld gab nur umso trauriger machte.
Ein wirklich schöner und nahezu atemberaubender Tag nahm allmählich sein Ende und Alita wusste eines mit voller Klarheit - sie wollte noch nicht das er endete. Aber bekanntlich sollte man aufhören, wenn es am Schönsten war und dieser Augenblick war nun eindeutig gekommen. Sie hatte den Tag mit Momo mehr als genossen, einen Augenblick lang ihre Sorgen, Zweifel und ihren Hass vergessen und sich vollends der Liebe der kleinen Nymphe hingeben können. Momo war sicherlich nicht perfekter, aber durch ihre Unbeschwertheit, ihre Naivität und Jugend um Welten besser, als alle Finger Orwynns zusammen. Wobei das ja per se nichts schweres war. Womöglich konnte Alita Momo mit @Rin vergleichen, welche ebenfalls lieb und süß gewesen war. Allerdings reichte Momos Liebe tiefer unter die Haut der Tamaki und würde sicherlich eine längere Wirkung haben. Momo war eine der wenigen guten Bekanntschaften, die Alita bislang gemacht hatte und sie nahm sich vor, diese Beziehung, die heute ihren Anfang genommen hatte zu pflegen und immer für Momo da zu sein, sollte diese jemanden brauchen. Sei es um wieder etwas zu besorgen oder einfach, weil sie jemanden etwas anvertrauen oder von neuen Teemischungen erzählen wollte, die sie sich hatte einfallen lassen. Es musste nichts großes sein, aber Alita nahm sich vor, selbst für die ach so kleinste Sache Zeit zu haben und sich Zeit für die Nymphe zu nehmen. Momos Blick, als sie die zahlreichen Kleidungsstücke und vor allem die Muscheltasche gesehen hatte, war die Mühe auf jeden Fall wert gewesne, sowie das ovn ihr hart erarbeitete Geld. Die Augen des kleinen Geschöpfes hatten sich vor Schock und Unglauben geöffnet, ehe sie begonnen hatte, die Geschenke eng an ihren Körper zu pressen. Daraufhin war sie aufgeregt umhergetappst, was Alita widerrum ein Lächeln auf die Lippen zauberte. Momo war schon wirklich niedlich... Es taute ihr echt das Herz auf. Ein wenig unsicher fragte Momo, ob das ein Geschenk gewesen war. Die Kevuem nickte. "Ja, es ist ein Geschenk.", sagte sie mit sanfter Stimme, während sie Momo weiter in Richtung des Bahnhofes, weg von dem Einkaufszentrum folgte. Momo erzählte weiter, dass es wohl ihr zweites war, unterbrach sich aber selbst und fragte nach einer kurzen Pause, ob Erinnerungen auch Geschenke sein können. Erneut nickte die Magierin. "Ja, Erinnerungen können ebenfalls Geschenke sein.", bestätigte sie das Mädchen, welche daraufhin begann in ihrer Tasche, die sie für die heutige Aufgabe mitgebracht hatte, rumzuwühlen. Jedoch merkte sie, dass es mit der Muscheltasche in der Hand schwer werden würde, weshalb sie Alita bat diese kurz zu halten. Diese nahm die Tasche und wartete ab, ob Momo das finden würde, was sie so unbedingt in ihrer Tasche finden wollte. Kurz darauf zückte sie eine kleine Spange, die kunstvoll verziert war und auf der oben eine Blüte befestigt wurde, sowie an den Seiten der Blüte kleine Perlenstränge und ein blau glänzender Stein. Momo erklärte, dass sie das bekommen hatte und dies womöglich ihr erstes Geschenk war, oder zumindest eine Erinnerung. Dabei fragte sie verwirrt ob ein Geschenk auch eine Erinnerung sein konnte. Erneut nickte Alita. "Sicherlich... Vor allem, wenn du das Geschenk, den Gegenstand mit einer besonderen Person, die dir wichtig ist verbindest oder an das, was du mit dieser Person erlebt hast.", erklärte sie und musterte Momo sanft. Sie war schon etwas neugierig, von wem Momo die Spange bekommen hatte, würde die Nymphe alleridngs nicht direkt darauf ansprechen. Momo würde es ihr shcon erzählen wenn sie wollte. Es war ihre Entscheidung und Alita würde sie zu nichts zwingen. Zumal sie eh vermutete, dass die Spange aus der Zeit, bevor sie mit Orwynn nach Crystalline Town gegangen war stammte. Aus der Zeit, wo sie noch in ihrer Heimat, in Süd-Fiore gewesen war. Alita wusste, dass Momo ihre Heimat, ihren geburtsort vermisste und alleine bei dem Gedanken, Momo weiter nach der Spange zu fragen, bekam sie das Gefühl, dass sie damit nur mehr Salz in die Wunde streuen würde. Das wollte sie vermeiden. Sie gingen weiter, Alita hielt noch ein Weilchen die Sachen fest, die sie der Nymphe geschenkt hatte, während diese eifrig weitersprach und fragte, ob Alita sehen wollte, was auf jeden Fall ein Geschenk gewesen war. "Gerne.", sprach sie sanft, während sie allmählich die Fußgängerzone von Crocus erreicht hatten und durch diese striffen. Es würde nicht allzu lange dauern, bis sie den Bahnhof erreichen würden, befand sich das Einkaufszentrum schließlich nicht allzu weit davon entfernt.
Gedanken und Erinnerungen waren heute auf sie eingeprasselt, wie Regen an einem warmen Sonnentag. Dass sie damit auch nicht alleine war und Alita von ganz eigenen Erinnerungen ergriffen wurde, konnte sie nicht ahnen. Doch beide hatten sich bei diesem Ausflug bereits viel geschenkt, beide gegenseitig. Das Thema Geschenk war auch jenes, was nun Momo beschäftigte, nachdem sie so unerwartet etwas von Alita geschenkt bekommen hatte. Noch immer hatte sie das Prinzip Geschenk nicht ganz verstanden, aber es war wohl jemanden etwas zu geben, einfach so, ohne dass dieser etwas dafür tat. Warum machte man das? Sicher Orwynn besorgte ihr auch manchmal etwas, aber es waren immer Sachen, die sie brauchte für einen Auftrag oder zum Lernen, nie einfach so etwas. Die Artefakte, die sie bei sich trug, hatte sie sich also hart erarbeitet.
Während sie also über Geschenke redete und nachdachte, hatte sie die Muscheltasche zu Alita gereicht. Dort wurde ihre Vermutung bestätigt, ja das war auch ein Geschenk, oder sogar mehrere. Erneut wurden Momo Augen groß. Ebenso erklärte Alita irh das Erinnerungen Geschenke sein konnten. Dann war diese Blumenspange ihr erstes Geschenk.
”Oh…dann sind das Nummer 3, 4 ,5….” murmelte sie leise als sie jedes Kleidungsstück durchzählte und bei der Muscheltasche endete. ”Soo, so viele….” wisperte sie und hielt inne. Bevor sie die Blumenspange etwas hochhielt damit Alita sie nöher betrachten konnte. ”Und das ist dann das erste… ich habe sie aber nicht einfach so bekommen, damit verbunden ist eine Aussage, die ich sehr beherzige.” erklärte sie und nickte, sich selbst zustimmend. ”Hier, damit du mich nicht vergisst, Blümchen. Trag sie stets bei dir, ich kontrolliere das, falls wir uns nochmal sehen sollten.”, das waren die Worte von Nylan gewesen, eher scherzhaft gemeint, doch Momo nahm das ernst. Sie trug diese Spange immer bei sich. Der junge Dieb hatte ihr kurzerhand eine doch recht wertvolle Spange geschenkt. Damals, als Orwynn ihr nicht erlaubt hatte, mit ihm durch Fiore zu reisen. Ob sie es mit dem Dieb besser gehabt hätte, vermutlich schwer zu sagen, welche anderen Dinge sie dann gelernt und welchen Gefahren sie dann ausgesetzt gewesen wäre. Auch wenn sie manchmal an Nylan dachte, fragte sie sich eigentlich nicht wie es gewesen wäre, nein sie vertraute Orwynn ja das er am besten wusste, was gut für sie war. Jedoch wünschte sie sich mittlerweile einfach, naja wenigstens nach Süd Fiore zu können, zu reisen und sollte sie Nylan dabei je wiedersehen ihm zu zeigen wie stark sie geworden war. Neben Orwynn war dies der erste andere Mensch, den sie kennengelernt hatte, daher war er ihr wohl auch so im Gedächtnis geblieben.
”Ja? Dann suche ich das raus Moment” Sorgfältig packte Momo die Blumenspange wieder weg und schien dann nochmal etwas zu kramen, dafür dass ihre Tasche nicht allzu schwer war, schien da einiges an Kleinkram drin zu sein. Etwas später zog sie ein Lederband hervor an dem ein kleines Gefäß befestigt war, in diesem Gefäß war eine blaue Schuppe zu sehen. ”Hier schau, das ist Geschenk Nummer 2. Das ist von einem Skinwalker. Er konnte sogar genauso aussehen wie ich, ist das nicht spannend?” Das Lederband sah so aus als könnte man es sich umhängen, wenn man mochte. Einen Moment wirkte sie noch so fröhlich wie immer, dann wurde ihr Blick leicht traurig. ”Ich habe glaube ich noch nie jemanden ein Geschenk gemacht….” murmelte sie dann leise und sah verwirrt zu Boden. Das war nicht gut, oder? Musste man Geschenke machen, wenn sie jetzt schon so viele bekommen hatte, war das etwa eine Gesellschaftsregel, die sie noch nicht verstanden hatte. Außerdem, wenn Alita ihr was schenkte, dann wollte sie…sie wollte ihr auch was schenken. Aber was? Leicht nervös kramte sie und nach ein paar hektischen Bewegungen griff sie in ihr Haar und nahm die Perlenspange heraus, danach an ihrem Arm wo ein dazu passendes Perlenarmband sich befand. ”Hier, das ist für euch. Sucht euch was aus, das soll, das ist mein Geschenk an euch. Dann hab ich auch ein Geschenk gemacht, mein erstes.” Die Perlen waren in einem sanften Fliederton gehalten. Momo sah also auffordernd zu Alita rüber, während sie sich langsam wieder etwas beruhigte, da sie nun ja etwas zum Verschenken gefunden hatte.
Wenn Alita sich etwas genommen hatte, würde sie wieder die Sachen an sich nehmen, die sie noch immer im Arm trug, anstatt sie schön in die Muscheltasche zu packen, die genug Platz dafür hatte. Sie sah zu Alita hoch und nickte leicht ”Danke, danke für eure Begleitung heute. Ich muss, naja ich denke, ich sollte zum Bahnhof gehen. Ihr seid ja hier in der Stadt in der Gilde hier, nicht wahr? Wo müsst ihr denn da lang? Und naja…also… ” sich selbst unterbrechend, wurde deutlich das sie noch mehr hätte sagen wollen, sich aber bewusst dagegen entschied. Sie konnte Alita jetzt ja nicht mit neuen fragen belästigen, der Auftrag war vorbei, sie sollte sich nun aufs nach Hause kommen konzentrieren. Aber in ihr brannten fragen, zum Thema Gilde und was man da so machte, wie es in Gilden war und was die anderen Magier so konnten. Doch dafür hatten sie, nun wohl leider keine Zeit. Alita hatte sicher noch etwas vor. Momo ging wohl nicht davon aus das Alita sie vielleicht noch etwas weiter begleiten würde. ”Also nur, weil naja ich möchte euch keine Umstände machen, zum Bahnhof finde ich” überspielte sie also das sie eigentlich noch etwas hatte Fragen wollen und verneigte sich leicht. So sehr ein Teil von ihr auch wollte, sie hatte sich schon zu sehr ablenken lassen.
Momo war ein sonderbares Wesen. Wenn auch auf eine mehr als positive Art und Weise. Sie war naiv, interessiert, neugierig und herzensgut. Allem was sie nicht kannte, trat sie aufgeregt und wissbegierig gegenüber, anstelle Angst und SOrge zu zeigen, wie es die meisten Taten, die Älter und Erwachsen waren. Mit dem Alter wurden Menschen, aber auch viele der anderen Völker immer misstrauischer und sahen etwas Fremdes aus Prinzip als etwas Gefährliches an. Alles was fremd und unbekannt war, wurde per se abgelehnt. Bei Momo war das nicht so. Sie wusste zum Beispiel nicht so recht was ein Geschenk war, was man alles dazu zählte und weiteres. Anstelle die Geste als etwas absurdes zu betrachten, stellte sie fragen und zeigte Interesse. Es war sehr herzerwärmend. Vor allem für die Kevuem, die selten solch ehrlich gemeintes Interesse und solche Wärme von anderen wahrnahm und bekam. In ihrer Zeit im Labor, hatte nur ihr Vater ihr etwas geschenkt. Und sie hatte zahlreiche besondere Momente mit ihrem Vater, aber auch ihrer Schwester AMira gehabt, die sie im nachhinein als Geschenk bezeichnen würde. Sie war dankbar, für jeden Augenblick den sie mit den beiden wichtigsten Personen in ihrem Leben hatte teilen dürfen, auch wenn es den Schmerz, der sie nun bei jedem Mal, wo sie an jene dachte nur noch schlimmer machte. In ihrer Zeit bei Orwynn hatte sie ebenfalls nichts so wirklich geschenkt bekommen. Orwynn war nicht der Typ der Geschenke machte. Bei ihm konnte man die Zeit, in der er einem Raum zum Atmen gab als Geschenk bezeichnen. Ansonsten tat und gab er alles nur aus Eigennutz. Sei es um anderen eine Lektion zu erteilen, seine Finger stärker und gefährlicher zu machen um seine machtorientierten Wünsche und Ziele zu erreichen. Er hatte nie sonderlich viel Interesse daran gehabt, dass es seinen Untergebenen und Handlangern gut ging. Orwynn war ein Mann, dem nur er selbst wichtig war. Selbst in ihrer Zeit, die sie nun schon als Rune Knight arbeitete, hatte die Kriegerin wenig Wärme und Geschenke empfangen. Die meisten Rune Knight hielten ein eher distanziertes, förmliches Verhältnis zueinander, soweit Alita das beurteilen konnte. Man konnte meinen, dass die Kevuem es selbst schuld war, distanzierte sie sich ja schließlich von allem ud jeden, ging sozialen Kontakten soweit es ihr möglich war aus dem Weg. Dennoch... Machte all dies, den schönen Moment und die anderen Momente, die sie zuvor mit Momo gehabt hatte nur noch wertvoller. Momo schenkte Alita einen Tag voller Wärme, Liebe, Ehrlichkeit und Freiheit. Etwas, was die Slayerin für unerreichbar gehalten hatte. Sie hatte geglaubt, dass sie dieses Gefühl nie spüren würde. Nun stand sie hier, unterhielt sich mit der Nymphe und fühlte sich freier als je zuvor. Momo war ganz fasziniert von der Tatsache, dass Alita ihr gleich soviele Geschenke auf einmal gemacht hatte. ganz als würde sie nicht so recht verstehen, warum sie so viele verdient hatte. Wa sdas anging schien Orwynn die Nymphe wohl doch shcon reichlich beeinflusst zu haben. Vor allem wenn man bedachte, dass sie das Konzept des Schenkens nicht kannte. Umso mehr freute sich Alita, dass sie dies der Nymphe ein wenig näher bringen und erklären konnte. Außerdem wärmte die Freude der Nymphe über ihre Geschenke ihr Herz und machte diesen Moment so unglaublich kostbar... Alita hatte sich selbst des Öfteren als Last und Problem wahrgenommen, umso mehr freute es sie, wenn sie jemanden den Tag versüßen und ein Lächeln entlocken konnte. Somit wusste sie, dass sie nicht nur Unglück, Pech und Verderben brachte, sondern auch etwas gutes bewirken konnte. Momo erzählte ihr, dass die Spange, die damit verbundene Erinnerung und Aussage für sie das erste Geschenk gewesen war, dass sie jemals bekommen hatte. Alita lächelte warm, musterte die Spange eindrücklich. Sie war wirklich schön. Danach kramte Momo wieder in ihrer Tasche herum, holte ein Lederband heraus und meinte, dass dies dann ihr zweites Geschenk gewesen war, welches sie einst von einem Skinwalker, der sich in sie Verwandeln, oder viel mehr ihr Aussehen übernehmen konnte, bekommen hatte. Amüsiert kicherte Alita. "Ja, das ist durchaus spannend... Ich habe auch Mal einen Skinwalker getroffen, bei einer Quest die ich hatte... Der konnte sich in eine Katze verwandeln.", erzählte sie Momo von @Temujin, den sie einst auf einer Quest mit dem Tiermenschen @Rin getroffen hatte, wo es darum gegangen war, zwei entflohene Gefangene wieder einzufangen. Temujins Fähigkeiten als Skinwalker waren sehr beeindruckend gewesen, auch wenn es ihm stark an Manieren mangelte. Was sich von der Hundedame, die die Quest angeführt und geleitet hatte nicht sagen ließ. Rin war ein liebes Mädchen gewesen, sehr freundlich. Alita fragte sich, ob sie die beiden jemals wiedersehen würde... Rin würde sie sicherlich gerne wiedersehen. Momo und sie würden sich sicherlich gut verstehen. Vielleicht könnte sie, sobald sie Rin irgendwann Mal wieder sah, einen Weg finden, wie sie die beiden miteinander bekannt machen konnte.... Momo konnte sicherlich noch eine Freundin gebrauchen, die genauso zuckersüß war wie sie selbst. Rin wäre der Nymphe zudem sicherlich eine bessere Freundin als Alita. Alita schüttelte sanft lächelnd den Kopf, um diesen Gedanken zu verdrängen. Sie wusste gar nicht, ob die beiden sich überhaupt kennenlernen wollen würde, außerdem machte es keinen Sinn, sich darüber Gedanken zu machen. Momo erzählte, dass sie glaubte, noch nie jemanden ein Geschenk zu machen, ein wenig leise und verwirrt zu Boden blickend. Danach nahm sie eine ihrer süßen Perlenhaarspangen aus ihrem hellen Haar, sowie das Perlenarmband, was sie um ihr handgelenk befestigt hatte. Sie forderte die Slayerin dazu auf, sich eines der beiden Schmuckstücke auszusuchen, damit sie dann auch ein Geschenk gemacht hatte. Erst weiteten sich die Augen der Tamaki überrascht und sie setzte dazu an, Momo diese Idee aus dem Kopf zu schlagen, da ihr erstes Geschenk etwas besonderes und für jemanden besonderes sein sollte, unterbrach sich aber selbst. Sie seufzte, blickte zwischen den beiden Perlenstücken hin und her, nahm dann aber das Armband in die Hand. "Wenn ich darf, würde ich dann das nehmen...?", sagte sie, strich mit den Fingern über die fliederfarbenen Perlen, ehe sie das Armband um ihr Handgelenk befestigte. "Vielen Dank, Momo. Ich freu mich sehr über dieses Geschenk.", sagte sie ein Lächeln auf den Lippen. "Ich werde dein Geschenk gut aufbewahren.", ergänzte sie sanft. Daraufhin steckte Momo die Haarspange wieder in ihr Haar und drückte die anderen Geschenke, die Kleidung, die Alita ihr gekauft und gegeben hatte an ihre Brust, hängte sich die Muscheltasche über ihre kleine Schulter. Die Nymphe bedankte sich für Alitas Begleitung und meinte, dass sie sich Mal auf den Weg zum Bahnhof machen müsste und Alita sicherlich bald wieder zu ihrer Gilde hin musste und sie ihr keine Umstände machen wollte. Die Slayerin stieß ein leises, herzhaftes Kichern aus, ehe sie sich erhob, die Tasche mit den Sachen die sie sich selbst gekauft hatte über ihre Schulter werfend. "Du machst mir doch keine Umstände. Ich habe heute nichts Weiteres vor und begleite dich sehr gerne bis zum Bahnhof.", erwiderte sie auf die Frage, deutlich machend, dass Momo sie nicht umstimmen würde. Alita würde sie bis zum Bahnhof begleiten, basta! "Aber ich denke, wir sollten uns dann jetzt auf den Weg machen... Der nächste Zug sollte bald kommen und es ist ja auch schon spät geworden.", ergänzte sie, als sie den Blick ein wenig schweifen ließ, durch die Stadt, die nun in den Farben des Sonnenuntergangs erstrahlte. "Hast du deine Sachen alle wieder eingepackt?", erkundigte sie sich, Momo liebevoll und geduldig anblickend. Ob sie ihr sagen sollte, dass sie mitkam, weil sie sichergehen wollte, dass Momo nichts passierte? Dass sie selbst nicht so ganz wollte, dass der gemeinsame Tag von ihnen endete? Das sie mehr Zeit mit ihr verbringen wollte?
Der unbändige Wille, die Welt zu entdecken, in der sie lebte, war tief in der Nymphe verankert. Seit sie entstanden ist, war es schon immer ihr Ziel alles über diese wundersame Welt, in der sie entstanden war zu erfahren. Einer der Gründe weswegen sie sich so bemüht um Orwynns Ansprüchen gerecht zu werden - neben der Tatsache das er es Momo so antrainiert hatte - war genau um diesen Wunsch sich erfüllen zu können. Sie hatte träume und Wünsche und Sehnsucht, nur wusste sie nicht das sie viel mehr dafür tun konnte die Wünsche zu erreichen, wenn sie einmal darum kämpfen würde. Aus ihrem Blickwinkel tat sie genau das, durch Trainieren, durch die Aufträge, durch all die Mühe, die sie sich machte. Dass sie dennoch komplett von Orwynns Entscheidung abhängig blieb, war etwas, was die Nymphe nicht sah. Auch dass sie vielmehr ein Forschungsobjekt, als ein vollwertiger Finger von Orwynn war. Er wollte ausreizen, wie viel Potenzial aus einem aus Magie entstandenen Wesen vorhanden war, die Aufträge waren dabei mehr Mittel zum Zweck. Das Alita also mit ihrer Art mehr in der Nymphe auslöste, als jener selbst bewusst war, würde ihr sicher erst später einmal so richtig bewusst werden.
Nach dem Austausch über Geschenke, was Geschenke waren, wie man Geschenke machte und der Aufzählung, was Momo schon alles für Geschenke bekommen hatte, war Alita an der Reihe sich etwas auszusuchen. Tatsächlich hatte sie auch bereits einmal einen Skinwalker getroffen und sie nickte zustimmend. Ja Temujin hatte ihr erklärt, dass Skinwalker Tiere nachahmen konnten. Dann nahm sie nach einem kurzen Moment zögerlich das Perlenarmband und Momo nickte nur, während sie die Perlenspange wieder im Haar befestigte. ”Dieses Armband hat mir immer Freude gemacht, es war eines der Schmuckstücke, die ich auf der Reise nach Crystallinetown bekommen habe, es ist eines der ersten Dinge, die ich je besaß. Also gut geeignet für eine erstes Geschenk.” meinte sie und nickte dann, tatsächlich gehörten die Perlenspange und das Armband zusammen. Sie hatte gelernt, was Jewels waren und dass man damit Dinge erwerben konnte. Das erste, was sie sich je gekauft hatte, nun würde sie immer wenn sie die Spange trug an Alita denken, die das passende Armband besaß.
Nachdem Momo sich schon verabschieden wollte, war die Antwort von der dunkelhaarigen ziemlich deutlich. Tatsächlich weiteten die Augen von Momo sich leicht, ehe sie sich wieder fasste und sich verneigte. ”Vielen lieben Dank” murmelte sie dabei und sie merkte wie sie sich innerlich ein warmes Gefühl ausbreitete. ”Ja…jawohl!” sagte sie also als Alita meinte das sie nun los mussten und während jene den Himmel betrachtete, auf dem sich die Sonne langsam senkte, fing Momo an die Sachen weg zu packen. ”Ich muss nur die Geschenke, sicher verstauen, einen kleinen Moment bitte” erklärte sie und suchte einen Weg alles sicher zu verstauen. Doch die Stimme die ihr darauf antwortete gehörte nicht Alita.
”Wenn du zu viele Sachen hast, wie wärst du, wenn du uns was davon schenkst.” Aus einer Seitengasse klang die männliche Stimme, ein schmunzelnden Unterton dabei. Als Momo sich zu der Stimme umdrehte sah sie einen jungen Mann auf sie zukommen, ein freches Grinsen auf den Lippen. ”Ich…entschuldigt, aber ich glaube, man verschenkt keine Geschenke, die man von anderen bekommen hat, oder?” nach der Frage sah sie zu Alita und neigte dann leicht den Kopf vor dem jungen Mann. ”Demnach ist mir das leider nicht möglich” Sie bliebt höflich und freundlich, denn sie konnte die Situation, die sich hier gerade bot, wohl noch nicht richtig einschätzen. Hinter dem jungen Mann kamen 2 andere Männer mit auf sie zu, einer davon etwas bulliger gebaut, recht kräftig und ein anderer etwas kleiner als die anderen, auch etwas breiter und mit Brille. ”Tja, das ist aber schade. Dann musst du wohl selbst das Geschenk sein, wäre doch schade, wenn wir leer ausgehen, oder meinst ihr nicht?” zustimmendes Gemurmel kam von den beiden Begleitungen, während der größere weiter ungeniert auf die beiden Frauen zukam und dann frech den Arm um Momo legte, die in ihrer Bewegung innehielt. ”Ich bin mir unsicher, ob das möglich ist und ob man sich selbst verschenken kann. Wenn ich es richtig verstanden habe kann man sich verkaufen, aber da bin ich mir nicht ganz sicher. ” überlegte sie, dachte dabei an den kleinen Wortaustausch den sie mit Lex zu dieser Thematik mal gehabt hatte. Der junge Mann begann zu lachen, vermutlich hatte er mit allem gerechnet, nur nicht mit dieser ehrlichen Reaktion. ”Ach, wenn du dich anstrengst, vielleicht lasse ich dann ja ein paar Jewels für dich und deine Begleitung springen. Na was sagt ihr, der Abend fängt doch gerade erst an” machte der Fremde weiter, sah in Momo vermutlich leichte Beute und immerhin waren die Jungs zu dritt und die beiden zu zweit. Sicher würden die anderen versuchen bei Alita zu landen. ”Dies ist leider nicht möglich, es ist wichtig, dass ich den nächstmöglichen Zug zurück nehme” meinte die Nymphe wieder, freundlich und höflich, wirkte dabei aber auch bestimmt. Sie hatte keine Zeit für was auch immer dieser Mann sie begeistern wollte. ”Ach, schade…nur leider können wir das so nicht hinnehmen” meinte der Blonde und Momo sah zu Alita. Hatten sie denn noch Zeit? Und was wollten die denn genau, denn um ehrlich zu sein hatte Momo das noch nicht so richtig verstanden. Also würde sie es von Alita abhänig machen. Immerhin hatte Momo ehrlich ihren Standpunkt erklärt, doch darauf schienen die anderen ja nicht eingehen zu wollen. Wieso denn nicht? Sie mussten doch weiter, zum Bahnhof. Wenn Alita also noch der gleichen Meinung war, würde Momo ihren Weg zum Bahnhof fortsetzen oder es zumindest versuchen.
Was würde Alita wohl tun, wenn sie nicht dort war wo sie jetzt war? Was würde sie tun, wenn sie nie von Orwynn gefangen genommen worden wäre? Wenn sie nie von ihrer Meisterin aus dem Labor in ihrer Heimat gerettet worden wär? Was würde sie tun? Womöglich würde sie immer noch in ihrer Zelle sitzen. Jeden Tag, wieder und wieder zahlreichen Experimenten unterlegen. Spritzen, Stromschläge und weitere Grausamkeiten, während ihre Mutter nur daneben gestanden hätte, völlig uninteressiert daran, das ihre Kinder litten. Womöglich würde sie von ihrem Vater jeden Tag Ramen oder andere leckere Köstlichkeiten gebracht bekommen. Bestimmt würde sie ihre Schwester jeden Tag zum weitermachen ermutigen. Doch was wäre, wenn ihr Vater es geschafft hätte, Amira und Alita zu befreien? Womöglich hätte sie dann, zum ersten Mal im Leben, das Land, in dem sie geboren wurde gesehen. Das erste Mal, bei dem sie den Himmel gesehen hatte zusammen mit ihrem Vater und ihrer Schwester verbracht. Sie wären sicherlich gereist, von Ort zu Ort. Vielleicht sogar von Land zu Land. Ihre Familie könnte endlich frei und harmonisch miteinander leben... Sie hätten einander gehabt. Jeden Tag hätte sie ihrem Vater geholfen, Essen und eine Unterkunft aufzutreiben. Jeden Tag ein neues Abenteuer mit Amira verbracht, sanft ihre Haare geflochten, sie in den Arm genommen und nie wieder losgelassen. Sie hätten endlich die Zeit gehabt, Dinge zu tun, die sie machen wollten. Dinge, nach denen sie sich sehnten, von denen sie nur gehört, sie aber noch nie gesehen oder getan hatten. Sie hätten sicherlich gemeinsam die Welt entdeckt. Doch all dies war nicht möglich. Das Labor war von dem Drachen, der Alita mitgenommen hatte zerstört worden. Alita war nach Fiore gelangt und hatte im Beisein ihrer Meisterin und Drachenmutter die Dragon Slayer Magie erlernt. Und letzten Endes war sie von Orwynn mitgenommen worden. Eigentlich versuchte die Tamaki nicht allzu viele Gedanken an Dinge zu verschwenden die hätten sein können. Sie würde diese Dinge doch nie erreichen können. Ihr Vater war tot. Vergraben unter den Trümmern des Labors, in denen Amira und sie zu Kevuems geworden waren. Amira war vermutlich auch begraben worden. Nie wieder, würde sie in ihr Gesicht sehen können. Nie wieder ihre Haare bürsten und pflechten. Nie wieder ihre Arme um ihren Körper schlingen können, während sie einander in den Schlaf wiegten. Nie wieder könnten sie miteinander weinen und lachen. Und es war längst Zeit, das Alita das akzeptierte. Aber wie konnte sie nur? Es war ihr zwar schlecht ergangen, dort in Seven, aber ihr Vater und Amira hatten jeden Tag in einen der schönsten ihres Lebens verwandelt. Sie konnte nicht anders, als sich an den Erinnerungen festzuklammern. Diese Erinnerungen waren das einzige, was es ihr möglich machte, Tag für Tag aus dem Bett zu krabbeln. Sie würden nicht wollen, dass ich aufgebe... Momo erinnerte sie immer noch an ihre junge Schwester. Beide waren so unschuldig und viel zu gut und zerbrechlich für diese harte Welt. Alitas Herz wurde warm, bei jedem Wort, dass den Mund der kleinen Nymphe verließ. Sie sprachen über Geschenke und Momo, auch wenn sie zunächst noch Schwierigkeiten dabei hatte, zu verstehen was Geschenke alles sein konnte, erzählte ihr von allen die sie bisher bekommen hatte. Das Armband, welches sie Alita dargeboten hatte, hatte Momo, wie sie es beschrieb, immer Freude gemacht. Sie hatte es auf der Reise nach Crystalline Town, zu Orwynns Anwesen bekommen. Alita hörte dem kleinen Mädchen aufmerksam zu, während sie das Armband um ihr Handgelenk befestigte. Es schien, als würden die Haarspange und das Armband zusammen gehören - somit hätte jeder der beiden ein Erinnerungsstück an den jeweils anderen. Ein warmes Lächeln zierte das Gesicht der Kevuem, während sie mit den Fingern über die kleinen, fein gearbeiteten Perlen strich. Sie freute sich mehr über das Geschenk als sie wohl zugeben würde. Lange Zeit hatte sie schon nichts mehr bekommen, nicht das sie es wollte. Ein Geschenk, dass man nicht ehrlich schenkte, war für sie nicht von wert. Ein echtes Geschenk war in Alitas Augen immer mit Sympathie und einer gewissen Form von Liebe gegenüber dem Beschenkten zutun. Das Armband zeigte ihr also, dass Momo sie, auch wenn dies der erste Tag war, an dem sie etwas mehr miteinander zutun hatten, sie mochte. Kurzerhand hatte Alita der Nymphe angeboten, sie zu dem Bahnhof zu begleiten. Es wurde bereits spät und zu dieser Zeit trieben sich gerne finstere Gestalten herum. Die Tamaki konnte Momo nicht guten Gewissens alleine zum Bahnhof gehen lassen. Zumal sie, wie sie an dem Tag heute bemerkt hatte, viel zu gutmütig war. Sie wäre dadurch wohl gefundenes Fressen für allerlei Krimineller. Momo schien sich auch sehr darüber zu freuen, das die Slayerin sie noch eine Weile begleiten würde. Schnell verstaute sie ihre Geschenke in ihrer Tasche. Alita nickte nur, ein Zeichen dafür, dass das in Ordnung war, kramte in ihrer Tasche herum und holte ein Kaugummi hervor. Irgendwie war ihr gerade danach. Sie steckte es sich in den Mund, begann zu kauen und steckte die Hände in die Taschen ihrer Jacke. Momo schien wirklich alle Sachen fein sauberlich einstecken zu wollen, wodurch es eine ganze Weile dauerte bis sie fertig wurde. Kurz bevor sie fertig war, ertönte eine tiefe, männliche Stimme aus einer Sackgasse heraus. Alitas Kopf schnellte herum, zu dem jungen Mann, der recht dunkles Haar hatte. Ein breites, ungeniertes Grinsen lag auf seinen schmierigen Lippen. Der Mann gab von sich, dass Momo ihnen wohl etwas von den Sachen abgeben sollte, wenn sie zu viele davon hätte. Die Nymphe reagierte sicherlich irritiert, aber wirkte auch ein wenig unsicher, als sie meinte, dass man Geschenke nicht weiter verschenkte. Alita blickte in diesem Moment alleridngs nicht zu Momo, bemerkte den fragenden Blick des Mädchens also nicht. Ihr Blick lag genau auf dem Mann vor ihnen, der immer näher kam. Momo ergänzte, dass es ihr nicht möglich wäre, ihnen Sachen abzugeben. Daraufhin kam der Mann weiterhin näher, während zwei weitere Männer hinter ihm hervor traten. Der Typ, der sie angesprochen hatte, meinte was davon, dass es schade sei und Momo selbst wohl ein Geschenk sein musste, da es doch schade wäre, wenn die drei Männer leer ausgehen würden. Als Alita hörte was der Mann sagte, hielt sie im Kauen inne, ihr Kiefer spannte sich augenblicklich an. Sie ahnte schon, worauf das hinauslaufen würde. Sie kannte solches Ungeziefer wie die drei Schmierbacken hier. Momo sprach weiter, was Alita wieder einmal bewies, wie naiv und gutmütig sie war. Sie erklärte den Männern, dass sie sich unsicher sei, ob man sich selbst verschenken konnte und sie nur wusste, dass man sich verkaufen könne. Der andere Typ meinte wieder, dass, wenn Momo und ihre Begleitung, also Alita, sich anstrengten er sicherlich ein paar Jewels hergeben würde. Erneut kam zustimmendes Gemurmel von den anderen beiden Männer, die sich noch ein wenig mehr auf Momo fokussierten. Die hatten es aber ziemlich auf das kleine Mädchen abgesehen und hielten sie echt für leichte Beute. Unfassbar! Momo fuhr fort, versuchte weiterhin freundlich zu erklären, dass sie keine Zeit hatten und den nächsten Zug erwischen mussten. Der andere erwiderte, dass es schade sei und sie das leider nicht so hinnehmen könnten. Da riss bei Alita der Geduldsfaden. Mit einem Mal erzeugte sie eine große Kaugummi Blase, die sie mit einem lauten Knall zum Platzen brachte. Daraufhin drehten die drei Männer, auch der, der frech seinen Arm um Momo platziert hatte, ihre Köpfe zu Alita um. Diese sammelte den Kaugummi wieder in ihren Mund ein und ging zu den vieren, da sie etwas abseits stand. "Wie sie schon sagte, wir müssen zum Bahnhof und haben keine Zeit.", sagte sie, mit einer Tonlage aus Eis, scharf, bestimmend und bedrohlich. Sie beugte sich zu dem Kerl, der Momo eindeutig zu nahe kam herunter. "Und mir ist es egal, ob ihr das so hinnehmen könnt oder nicht.", sagte sie, sah dem Typen in die Augen, den sie als Anführer der Truppe erkannte. Er musterte sie kurz, zog dann aber die Augenbrauen verärgert zusammen. Er setzte an, etwas zu sagen, da hatte Alita sich schon wieder zurückgelehnt, ihren Fuß auf der Schulter des Mannes abgestellt und ihn ruckartig nach hinten gestoßen, weg von Momo. Die anderen zwei Männer blickten schockiert und überrascht zu ihrem Anführer, der Bekanntschaft mit dem Dreck auf dem Boden machte. Alita nutzte den Moment, hob Momos Tasche auf, legte sie über ihre Schulter und nahm Momos Hand. "Na komm... Lass uns verschwinden.", sagte sie, nun wieder mit lieber Stimme und wollte sich auf den Weg zum Bahnhof machen. Sie wollte weg hier, bevor das ganze Eskalieren würde.
Die Nymphe ahnte nicht, welch bittersüßen Erinnerungen sie in Alita weckte. Welcher Schmerz leise in ihrem Herzen pochte und sie nicht ruhig schlafen ließen. Eben sowenig ahnte sie, dass das Treffen der beiden sich bei ihr wie ein sanfter Balsam aufs Herz legte und den Schmerz linderte, auch wenn er wohl nie ganz verstummen würde. Doch Alita war nicht die einzige, nein auch Momo hatte heute viel an Süd-Fiore und ihre Wünsche und Ziele gedacht. Eine seltsame Verbundenheit war bei den beiden entstanden, ein kleiner Faden, der beide miteinander verwob, auch ganz natürliche und nicht durch Orwynn erzwungene Art und Weise. So schenkte sie das erstmal jemand anderem etwas, sie hatte nie daran gedacht das sie ja auch Geschenke machen konnte und vergnügt wippte sie auf und ab, während Alita es anlegte. Als sie dann jedoch in Ruhe ihre Sachen verstaute, damit die beiden gemeinsam zum Bahnhof gehen konnten, änderte sich die Lage.
Während Momo ein höfliches Gespräch führte, mit den Fremden, die auf sie zukamen, schien Alita sich zu verspannen. Momo sah darin keinen Grund, immerhin erklärte sie ja gerade wieso sie leider kein Geschenk für die fremden hatte und weshalb sie auch weiter mussten. Sie würden das verstehen, oder? Immerhin hat sie vernünftige Argumente geliefert und ist höflich geblieben, wie es sich gehörte. Doch anscheinend war das bei diesen Leuten egal, denn der Dunkelhaarige der auf sie zugekommen war, war sehr hartnäckig und kam Momo ungeniert näher. Nichts was die Nymphe an sich besorgte, doch sie hatte nun mal wirklich keine Zeit mehr. Wenn das so weiterging würde sie das anders erklären müss…
Mit einem leisen platzen, wanderten alle Blicke zu Alita und danach ging alles ganz schnell. Eiskalte Worte, die so scharfkantig waren wie ein gut geschliffenes Messer und ein gut platzierter Fuß, sorgten dafür, dass das Gewicht auf ihren Schultern wich und der Dunkelhaarige im Dreck landete. Momo weitete einen Moment überrascht die Augen und nickte dann aber leicht. Nun würden sie sicher verstehen, dass sie es wirklich eilig hatten. ”Entschuldigt und schönen Tag noch” sagte sie und ließ sich von Alita ziehen. Nun konnten sie zum Bahnhof.
”Glaub nicht, dass ich das einfach so auf mich sitzenlasse.” der Dunkelhaarige klang verärgert und mit dem gesagten, fing es an hinter den beiden zu rasseln und eine Kette, schoss dich am Boden auf Alita zu und wickelte sich um eines ihrer Beine. Weshalb sie in ihrer Bewegung innehalten mussten. Momo seuftze leise. ”Ich dachte sie hätten verstanden das wir es eilig haben, dann werde ich es ihnen wohl anders erklären müssen” die Worte waren leise, mehr zu sich selbst, aber für Alita sicher hörbar. Momo ließ Alitas Hand los und während sie sich umdrehte, wanderte ihre Hand elegant zum Himmel. Und von der Stelle aus, auf die sie zeigte, bildete sich über den Männern eine Wolke, aus der es zu regnen begann. Natürlich waren sie unbeeindruckt davon, schienen es nicht mal so richtig zu realisieren. ”Würdet ihr meine Begleitung bitte loslassen, ja sie war unhöflich, aber sie wollte nur meinen Standpunkt vertreten.” sagte sie freundlich. Vermutlich erweckte sie immer noch den Eindruck, naiv und leichte Beute. Doch man sollte Höflichkeit nicht mit Naivität verwechseln. Nicht dass Momo nicht naiv war, aber sie hatte ein Ziel und durch Alitas eindrückliche Reaktion, war Momo klar, dass ihr Vorhaben wichtig genug war sich körperlich dafür einzusetzen, auch wenn es nur darum ging zum Zug zu kommen.
”Nach der Aktion? Pah. Ich denk nicht dran.” Kam es nur als Reaktion, während der Dunkelhaarige, der sich aufgerappelt hatte, an der Kette zog, die er erschaffen hatte. Momo verengte kaum merklich die Augen als sie weitersprach ”Wir müssen wirklich los, das werden Sie doch sicher verstehen” und zeitgleich mit diesen Worten machte sie eine Wischbewegung von oben nach unten und ließ ihr Mana in ihre Fingerspitzen gleiten um die Wirkung auf den regen, den sie erschaffen hatte, wirken konnte. Man konnte Gefluche von den Jungs wahrnehmen und von außen sah es so aus, als würde der Regen sich schlagartig verdichten, nur einige Augenblicke bevor das ganze vorbei war. Für alle in der Reichweite, waren die Regentropfen gerade wie Geschosse auf sie herabgeregnet. Momo hoffte, damit ihren Standpunkt deutlich zu machen. Sie sah sich nach Alita um, wenn diese von der Kette befreit war konnten sie ja jetzt gehen. ”Fuck, was war das denn?” - ”Hör auf zu labbern, schnapp sie dir, ich lass mich doch nicht verarschen” Ein kurzer Wortaustausch zwischen den Jungs und der Kräftige rannte nach vorne und griff Momos Arm und zog. Besonders kräftig war sie nicht und deswegen stolperte Momo nach vorne auf den mit der Brille zu. ”Setz sie fest” sagte der kräftige und der mit der Brille zuckte nur, fast entschuldigend, mit den Achseln. ”Sorry” nuschelte dieser und unter Momo wurde der Boden zu Sand, indem sie begann zu versinken.
Alita wollte doch weg sein bevor es eskalierte, nun ja dafür war es nun wohl zu spät. Denn der Dunkelhaarige der sich mit seiner ganzen Aufmerksamkeit der Dragonslayerin widmete, erhob wieder die Stimme ”Eigentlich wollten wir nur etwas Spaß, aber wenn ihr so spielen wollt, das lässt sich einrichten. Püppchen. ” Während Momo also mit plötzlichem Sand konfrontiert war, musste Alita sich mit dem Kettenmagier auseinandersetzen und der Bullige stand grinsend da, mit Blick auf Alita, tatsächlich. Immerhin war diese ja zuerst handgreiflich geworden und trotz Momos Angriff, schien sie unterschätzt zu werden. Sicher rein körperlich hatte sie nicht allzu viel kraft, aber dennoch konnte sie mehr als man ihr zutrauen würde. Vielleicht war es ja gut, dass sie unterschätzt wurde und der Bullige eher erwartete, dass Alita ihn anspringen würde, um Momo zu helfen. 3 gegen zwei - war ja auch irgendwie nicht fair.
295. Mana . 345
Der Anführer der Gruppe: 170/220
Zauber Strangle Chains:
Strangle Chains TYP: Elementlose Magie ELEMENT: --- KLASSE: II ART: Fessel MANAVERBRAUCH: 50 pro Minute MAX. REICHWEITE: 5 Meter SPEZIELLES: --- VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 5, Geschicklichkeit Level 3, Manaregeneration Level 3 BESCHREIBUNG: Bei diesem Zauber erschafft der Anwender innerhalb von fünf Sekunden eine kurze Kette, die geschwungen werden kann und sich um ein getroffenes Körperteil wickelt und dieses entsprechend bewegungsunfähig macht. Um sich zu befreien benötigt man entweder eine Stärke von Level 5 oder einen Zauber mit dieser Stärke.
Der Muskulöse: 110/110
Der kleine mit Brille: 130/180
Zauber Quicksand:
Quicksand TYP: Elementarmagie ELEMENT: Erde KLASSE: II ART: Fessel MANAVERBRAUCH: 50 pro Minute MAX. REICHWEITE: 5 Meter SPEZIELLES: --- VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 5, Manaregeneration Level 3 BESCHREIBUNG: Dieser Zauber erzeugt unter dem Opfer eine Sandfläche mit 5 Metern Durchmesser, die es langsam, aber stetig bis zur Hüfte in die Tiefe der Erde zieht. Um sich zu befreien benötigt man entweder eine Stärke von Level 5 oder einen Zauber mit dieser Stärke.
Rain Cloud TYP: Elementarmagie ELEMENT: Wasser KLASSE: I ART: Support MANAVERBRAUCH: 10 pro Minute MAX. REICHWEITE: 10 Meter SPEZIELLES: --- VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 2, Manaregeneration Level 2 BESCHREIBUNG: Mit diesem Zauber kann der Magier eine kleine Regenwolke erschaffen, die leichten Nieselregen erzeugt. Innerhalb der Reichweite kann der Magier einen Punkt wählen um die Wolke erschaffen die sich dann kreisförmig von dem gewählten Punkt ausbreitet und bis zu einem Durchmesser von 4 Metern aufbaut. Die Wolke ist statisch und kann höchstens 10 Meter über dem Anwender erschaffen werden.
Beherrschungen:
Willenskraft Level 5: Die Wolke hat nun 6 Meter Durchmesser und es regnet nun normal stark, außerdem kann die Wolke nun innerhalb der Reichweite frei bewegt werden, die Wolke bewegt sich dabei mit einer Schnelligkeit von 4.
Willenskraft Level 7: Die Wolke hat einen 8 Meter Durchmesser und es regnet sehr stark, außerdem kann die Wolke innerhalb der Reichweite frei bewegt werden, die Wolke bewegt sich dabei mit einer Schnelligkeit von 4.
Cutting Raindrops TYP: Elementarmagie ELEMENT: Wasser KLASSE: II ART: Fernkampf MANAVERBRAUCH: 45 MAX. REICHWEITE: 10 Meter SPEZIELLES: Kann nur im Regen verwendet werden VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 4, Rain Cloud BESCHREIBUNG: Mit diesem Zauber kann der Magier wenn es regnet einmalig alle Regentropfen über einer Fläche von zwei Metern Durchmesser wie kleine Geschosse auf die Erde niederregnen lassen. Die Regentropfen erzeugen kleine, feine Schnitte (wie Papierschnitte) und sind je nachdem wie stark der Regen ist, durchaus schmerzhaft. Die grundsätzliche Stärke und Schnelligkeit entspricht der Willenskraft des Anwenders, mit einem Maximum von 6.
sprechen | denken
It’s dangerous to wish... Dangerous to even have that thought
But I would love to know is it dangerous to dream?
Es würde die Kevuem alles andere als überraschen, wenn Momo nicht verstand, warum Alita so handelte wie sie es tat. Warum sie sich angesichts des Gespräches mit den drei Männern sofort verspannte. Aber Momo war noch jung... Wie sollte sie es denn auch verstehen? Ihr mangelte es schlichtweg an Erfahrung. Auch wenn Alita heute das erste Mal so richtig Kontakt mit der Nymphe hatte, hatte sie bereits gemerkt wie naiv diese war. Sie dachte sich sicherlich nichts dabei, dass diese Kerle sie ansprachen und unangemessene Kommentare machten. Sie verstand sicherlich nicht worauf sie aus waren, dass sie gerade belästigt wurden. Den Antworten der Kleineren nach, schloss Alita, dass Momo sich nicht bewusst war, dass sie nicht wusste, dass man sie eigentlich nur mit ihrer eigenen Einverständnis berühren durfte. Das sie das Recht hatte zu bestimmen, wer sie berührte und wie nahe er ihr kam. Das sie nicht alles mit sich machen lassen durfte - das es nicht ihre Aufgabe, ihre Pflicht war andere glücklich zu machen. Sie selbst stand an erster Stelle.. Hoffentlich würde sie diese Lektion irgendwann lernen. Alita machte ihr Missfallen gegenüber der gesamten Situation Luft, zog die Aufmerksamkeit der drei Herren, wobei man diese nicht als solche sondern viel mehr als perverse Straßenköter bezeichnen konnte, aber auch von Momo auf sich. Alita machte deutlich, dass sie jetzt gehen würden und stieß den Typen, der Momo richtig auf die Pelle gerückt war mit ihrem Fuß weg. Dieser Fraß Dreck und Alita schnappte sich schnell Momo und wollte sich aus dem Staub machen. Es interessierte die Kevuem zwar nicht, aber sie wusste, dass sie den Mann physisch nicht verletzt hatte, auch wenn es sie wenig interessierte. Sie hatte nur deutlich gemacht, dass sie keinen Bock auf diese hatte. Doch es wäre viel zu leicht gewesen, wenn sie einfach so damit durchkommen und ihr Plan erfolgreich sein würde. Es musste echt am Ego des Hundes gekratzt haben, dass Alita ihn so einfach weggestoßen hatte. Was für ein fragiles Selbstbewusstsein wirklich... Sie konnte Personen, die ein Nein nicht verstanden nicht leiden - diese waren für sie wirklich unterste Schublade. Aber die, die dann noch einen auf Opfer machten und so taten, als hätten sie das Recht verletzt oder wütend zu sein waren für sie noch schlimmer. Als sie die Kette hörte und spürte, die sich um ihr eines Bein wickelte schloss sie entnervt die Augen und stöhnte. Sie öffnete die Augen als sie hörte was Momo sagte. "Momo nein! Mit diesen Kerlen kann man nicht reden!", zischte sie, wollte die Kleine warnen, dass es keine gute Idee war, doch Momo war bereits umgekehrt und widmete sich ihren Angreifern. Spätestens jetzt war sie sich sicher, dass Momo null nachvollziehen konnte, warum sie reagiert hatte, wie sie es getan hatte. Was widerrum bedeutete, dass sie sich dem Ernst der Lage nicht bewusst war. Diese Kerle würden sobald nicht locker lassen und Momo war immer noch der Meinung, dass sie es verdient hatten nett behandelt zu werden. Während Momo also immer noch versuchte mit den Kerlen zu reden, hatte Alita sich zu der Kette herunter gebeugt und versuchte sich dieser zu entledigen. Sie hatte sich wirklich fest um ihr Bein gewickelt... Sie realisierte schnell, dass sie so direkt nichts dagegen machen konnte, sondern viel mehr die Quelle beseitigen oder ihre Konzentration stören musste. Momo hatte derweil einen Regen aus kleinen, dichten Wassergeschossen auf die Männer rieseln lassen, woraufhin diese laut zu fluchen begannen. Kurz musterte Alita die Nymphe... Stimmt. Sie war ja Wassermagierin. Während die Männer sich wieder auf Momo fokussiert hatten, war Alita nach vorne auf den Typen zugeschnellt, der sie mit der Fessel am Gehen gehindert hatte. Schnell hatte sie ihre beiden Hände mit Mana vollgeladen, sprang hoch und ließ ihre flachen, geöffneten Hände auf den Mann zuschellen, der durch die Wucht leicht im Boden versank. Er war so überrascht, dass sein Kettenzauber schwächer wurde und Alita sich daraus befreien konnte. Sie landete ein Stück weit hinter dem Mann, der sich vor Wut kochend aus dem Boden hob und wieder zu ihr drehte. Wenn sie so spielen wollten? Sie hatten mehr als klar gemacht, dass sie keinen Bock auf ihre dreckigen Spiele hatten. Alita begab sich in Angriffsposition. Sie würde diesem Ekelpaket erst einmal die Leviten lesen. Sie zückte ihr Kama True Damage und ging wieder auf den Typen los, der eine weitere Kette schuf und damit nach Alita schlug. Diese wich diesen aus, hatte nicht vor sich direkt ein zweites Mal von ihm Fesseln zu lassen. Sie wich einem Schlag aus, schloss anschließend die Finger um das kalte Metall und ließ sich von dem Typen, der es zu spät merkte direkt zu ihm ziehen. Sie hob das Bein, während sie auf ihn zuschnellte und traf ihn direkt in der Magengrube. Er kippte nach vorne, Alita wirbelte um ihn herum und schlug mit dem Heft ihrer Waffe auf seinen Kopf, wodurch er noch gröber auf dem Boden landen würde, als ohnehin schon. Danach huschte ihr Blick zu Momo, welche man im Treibsand gefangen hielt. "Momo!", rief sie aus, als sie realisierte, dass sie gleich zwei Gegner an der Backe hatte. Kurz sah sie noch einmal zu dem Anführer, der sich Kopf und Bauch hielt, ehe sie sich auf den Weg zu Momo machte. Jedoch übersah sie dabei komplett, wie der Bullige mit der Faust ausholte, direkt in ihre Richtung.
110 / 130
Genutzte Zauber:
Force Palm TYP: Elementlose Magie ELEMENT: --- KLASSE: I ART: Nahkampf MANAVERBRAUCH: 10 MAX. REICHWEITE: Berührung SPEZIELLES: Waffenlos VORAUSSETZUNGEN: Geschicklichkeit Level 3, Willenskraft Level 2 BESCHREIBUNG: Bei dieser Nahkampftechnik lädt der Anwender eine seiner Hände mit Mana auf und versucht mit der flachen Hand zuzuschlagen. Bei einem Treffer der aufgeladenen Handfläche wird dem Schlag, egal, wie stark oder schwach er war, ein Rückstoß von 2 Metern hinzugefügt, sodass der getroffenen Gegner oder Gegenstand weggestoßen wird. Die Technik dient vor allem dazu etwas Abstand zwischen sich und einen Kontrahenten zu bringen. Auf beide Hände angewendet verdoppeln sich die Manakosten.
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