Ortsname: Einkaufszentrum "Karminroter Vogel" Art: Gebäude Spezielles: - Beschreibung: Das Einkaufzentrum "Karminroter Vogel" befindet sich inmitten von Crocus Town. Die Auswahl im Einkaufszentrum ist gewaltig, man findet hier sehr viel, für jeden Geschmack ist etwas dabei. Die erste Etage dieses mehrstöckigen Hauses führt Restaurants und Stände von verschiedensten Spezialitäten, über Meeresfrüchte, Fleischspezialitäten, bishin zu vegetarischer Kost und exotischen Nahrungsmitteln. Der zweite Stock ist für jeden modebewussten Magier oder Zivilisten ein absoluter Pflichtbereich, hier gibt es für jeden noch so ausgefallenen Wunsch die passende Garderobe. Kleidungsstücke für jeden Anlass kann man hier finden, verteilt auf über dreißig einzelne Geschäfte nur über das Thema Mode. Die Etagen drei und vier dienen der Erholung und dem Wissensdurst. So findet man dort eine gewaltige Bibliothek mit Lesebereich, in welchem man zunächst ein Buch anlesen und dann später auch kaufen kann. Dabei ist gerade die Buchsammlung so immens, dass im Einkaufszentrum extra zwei Etagen damit bestückt wurden. Als kleinen Zusatz befindet sich auf beiden Buchetagen jeweils ein kleiner Bereich, an dem man Süßigkeiten erwerben kann, mit dem man das Lesen noch angenehmer machen kann. Die besonderheit am karminroten Vogel-Einkaufszentrum liegt in seiner Art des Einkaufs. Beim Betreten erhält jeder Kunde am Eingang einen magischen Einkaufschip, mit dem man einkaufen geht und quer durch alle Etagen gehen kann. Jeder separate Einkauf wird auf diesem Chip gebucht, weswegen man in den einzelnen Läden nicht bezahlen braucht. Erreicht man dann das Ende seines Shoppingtrips, kehrt man zum Eingang zurück und mit der Zurückgabe des Einkaufschips erhält man seine zu zahlende Rechnung.
Change Log: Sobald sich innerhalb des Rollenspiels etwas an dem Ort ändert, wird es hier kurz vermerkt.
Sie wusste wie man sich versteckte. Wie man seine Gefühle verbarg und sich abkapselte. Für gewöhnlich zumindest. Bei Momo war das nicht der Fall. Viel mehr wollte sie auch nicht die typische, miesepetrige Alita sein, die sie für gewöhnlich bei anderen immer war. Sie wollte das kleine Mädchen nicht verletzen oder einschüchtern, so wie man es vermutlich sonst bei ihr tat. Sie wollte wirklich, dass die Nymphe einen Tag mal durchschnaufen konnte, zusammen mit jemanden aus der, wie sie es vermutlich sah "Familie", der sie nicht wie Dreck behandelte. Sie war im wahrsten Sinne des Wortes ein Kind und durfte auch unter Orwynn Mal die Gelegenheit haben, sich so verhalten zu dürfen. Deshalb hatte sie ihr auch gesagt, dass sie ruhig so viel reden konnte wie sie wollte. Überrascht reagierte das Nymphenmädchen darauf, erzählte das Orwynn manchmal sagte, dass sie ihre Zeit sinnvoller und effizienter Nutzen sollte als mit ihrem Geplapper und das sie von Mercy ähnliches vermittelt bekommen hatte. Das Lächeln schwand für einen Augenblick, wurde danach aber sogar ein Ticken stärker als davor. "Naja, aber es ist dein erstes Mal hier in diesem Einkaufszentrum und generell Shoppen, da darfst du gerne reden.", sagte sie so sanft, wie es ihr möglich war. "Achte nur darauf, dass du nicht zu viel über Orwynn oder die anderen sprichst, wenn du in der Öffentlichkeit bist. Auf manche könnte das ein wenig... nunja, seltsam wirken.", meinte sie und versuchte sie daran zu erinnern, dass nicht jeder Wissen sollte, was sie über Orwynn und die anderen Finger und Handlanger wusste. Sie verstand, dass das Mädchen gerne erzählte, genoss es auch, aber wenn sie nicht aufpasste entlarvte sie einen der anderen, was arge Konsequenzen haben würde. Wobei die Tamaki bereits des Öfteren darüber nachgedacht hatte, dass es womöglich für sie besser war in einem Gefängnis der Rune Knights zu schmoren, anstelle weiter von Orwynn schikaniert zu werden. So gingen sie also zwischen den Läden durch, sie bemerkte, wie hetkisch sich der Kopf von Momo bewegte und wie groß ihre Augen waren, als sie all die Geschäfte sah. Sie kam offensichtlich gar nicht mehr aus dem Staunen raus. So kam es also, dass die Kevuem, wenn Momo gerade nicht hinsah, diese ein wenig beobachtete, ein amüsiertes Grinsen auf den Lippen. Es war wirklich niedlich und erfrischend wie sie sich verhielt. Zunächst hatte sie geglaubt, dass der Tag anstrengend und schlimm würde, aber Momo überzeugte sie mit jedem Augenblick, dass sie nur atmete vom Gegenteil. Freundlich hatte sie das Mädchen darauf hingewiesen, dass sie nicht so förmlich mit ihr sprechen musste, was Momo damit quittierte, dass es sich so gehörte und sie das gerne machte, außer Alita wünschte es sich explizit, das sie damit aufhörte. Alita war beeindruckt, wie geschickt, das Mädchen bereits mit Sprache umgehen konnte. Viele Kinder in ihrem Alter waren dazu nicht in der Lage - wobei man ja eh bedenken musste, dass Momo von ihrer geistigen Entwicklung nicht auf der Stand eines gewöhnlichen fünfjährigen Kindes war, sondern mit einem weitaus reiferen geistlichen Alter geschaffen wurde, auch wenn ihr Äußeres und ihr Alter anderes aussagten. So kicherte sie also leise und warm, auf die Aussage hin. "Da hast du wohl recht.", meinte sie. Danach fuhr momo mit dem Thema Tee fort und schlug ihr eine Sorte vor. Sie lauschte ihr interessiert, ließ nachdenklich den Blick schlafen. "Wenn du magst, darfst du den Tee für uns beide bestellen. Du kennst dich da ja besser aus.", meinte sie sanft. Da waren sie aber auch schon am Café angekommen und Alita beobachtete die Nymphe dabei, wie sie umher blickte und sich umsah. Es dauerte ein wenig, bis sie auf ihr Angebot oder viel mehr ihre Frage einging. Sie reagierte mit einer Gegenfrage, die die Slayerin mit einem schlichten Nicken bestätigte. Erst wirkte sie irritiert, ehe sie ihren Blick nachdenklich und überlegend umher schweifen ließ. Sie schien die Umgebung zu analysieren, nannte die Ergebnisse ihrer Observation, erkundigte sich zum Schluss ob das stimmte. Alita hatte ihr gelauscht und sie beobachtet, reagierte nicht direkt auf die Frage. "Theoretisch ist das richtig ja. Da haben dir Orwynn und Mercy ja schon gut was beigebracht.", murmelte sie, rieb sich nachdenklich das Kinn. "Allerdings sind wir hier nicht beim Training, sondern beim Shoppen. Ich möchte, dass du den Platz auswählst, den DU am besten findest, auch wenn es nicht zwingend der Beste, im Vergleich zu anderen Plätzen ist.", sagte sie, lächelte das Mädchen warm und ehrlich an. Sie wollte wissen, wofür das Mädchen sich interessierte und würde sich nicht daran stören, wenn sie einen Platz nahe einer der Bäume nahm, wo Blütenblätter auf ihr Essen oder in ihren Tee fallen konnten. Kurze Zeit später erkundigte sich das Mädchen, wie man sich bei all den Läden die es hier gab entschied, in welchem man zuerst nachsieht, ob er das verkaufte was man brauchte. "Naja, einige der Läden hier beschäftigen sich mit Kleidung, andere mit Schuhen und wieder andere gar nicht mit Kleidung. Da kann man die Suche schon einmal eingrenzen... Manche Läden verkaufen zudem Kleidung in einem gewissen Stil, was man auch als Kriterium nehmen kann, welche Läden man besucht und wo man nachsieht oder um eine Reihenfolge festzulegen.", meinte sie, fuhr dem Mädchen instinktiv durch das Haar und zupfte ihre Frisur zurecht, dass sie wieder saß, da sie sich ein wenig gelockert hatte. Das hatte sie früher bei ihrer Schwester auch immer gemacht. Sie hatte es geliebt ihre Haare in geflochtenen Zöpfen zu tragen, war aber häufig sehr aktiv unterwegs gewesen, sodass Alita die Frisur nicht gerade selten wieder hatte richten müssen. "Aber ich richte mich da sehr gerne nach dir. Immerhin willst du ja einen Mantel einkaufen und er sollte dir auch gefallen."
Momo war sich ihrer Position als ”Kind” nicht bewusst. Dass sie jung war, ja, das wusste sie. Dass sie sich deswegen doppelt anstregen musste, wusste sie auch. Deswegen lernte sie, fast unermüdlich. Wenn sie keinen Auftrag auszuführen hatte, übte sie oder las sie. Zumindest meistens, nur einige Male kam es mehr zufällig zu anderen Dingen. Dabei dachte sie zum Beispiel an das Treffen mit @Hel zurück und den Besuch der heißen Quellen, oder dem einmal wo sie sich im Wald verlaufen hatte und mit @Temujin Tee getrunken hatte. Das waren aber eher Zufälle gewesen. Ihre Ausdrucksweise hatte sie durch das Lesen und die Anleitung von Orwynn gelernt, denn wenn sie sich anpassen konnte war es immer leichter einem Auftrag zum Erfolg zu verhelfen. Dass sie trotz ihrer höflichen Art, doch manchmal ungeschickt damit war, war ihr selbst gar nicht so bewusst. Auf ihre Erklärung mit dem Reden war Alita kurz still, dann folgten weitere Worte. ”In Ordnung, dann reden wir über andere Dinge.” erwiderte sie nur, nahm das, was Alita sagte so hin, auch wenn sie sich fragte wieso. Immerhin gab es andere, die auch viel über ihre Familie sprachen und bei dem wäre es ja das Gleiche. Andererseits waren die anderen ja auch nicht so oft zuhause und in anderen Gilden, vielleicht sollte sie deshalb nicht darüber reden.
Während sie also munter die bunten Farben das Einkaufzentrum beobachtete und jedes Schaufenster, an dem sie vorbeikamen, wenigstens mal kurz mit dem Blick gestreift wurde, erreichten sie bald das Cafe. Alita überließ ihr sogar die Wahl für den Tee, worauf Momo nur eifrig nickte. Das machte sie gerne, sie kannte sich gut aus mit Tee, oder zumindest meinte sie das zu glauben. Auch die Platzwahl machte sich Momo zur Aufgabe nachdem Alita es ihr angeboten hatte. Jedoch war die Reaktion die sie bekam anders als erwartet, zuerst wirkte alles richtig und ein stolzes kleines Lächeln erschien auf dem Gesicht der Nymphe, dann jedoch folgte eine Aussage auf die Momo kurz nachdenklich die Stirn runzelte. ”Ja, Training nicht, aber das ist ja ein Auftrag hier. Ein bisschen anders als sonst, aber dennoch ein Auftrag.” murmelte sie leise und nickte leicht als wollte sie sich selbst bestätigen. Sie nahm das ganze hier schon ernst und das wollte sie auch zeigen. Dennoch löste das lächeln und der warme Blick in Momo ein Gefühl von Geborgenheit aus, das konnte sie selbst zwar nicht benennen doch langsam schien sie etwas mehr Sicherheit darin zu bekommen was Alita mit sie durfte, reden meinte. Vielleicht war das beim shoppen ja auch anders und man musste da etwas anders vorgehen um erfolgreich zu sein? ”Dann…ehm…also dann ” sie ließ den Blick schweifen und zeigte dann auf die Büsche, die mit hellrosa und weißen Blüten bestückt waren. Dort war ein kleiner rosafarbener Tisch und ein Baum von dem ein Lampion hing. ”dahin. Weil naja…also das erinnert mich an… an den Ort wo ich entstanden bin.” versuchte sie ihre Wahl sinnvoll zu begründen, obwohl das gar nicht nötig gewesen wäre. Doch noch etwas konnte man aus der Aussage raushören, wenn man genau aufpasste. Ein sehnsüchtiger Unterton schwang mit, denn die Art und weiße wie sie die letzten Worte aussprach, den Ort wo sie entstanden war, waren voller Sehnsucht. Einen Moment wartete sie wie Alita reagieren würde, bevor sie Alita sanft an der Hand berührte und mit zu den Tischen führte. Für einen Moment die Hemmungen und den Willen alles richtig machend vergessen begab sie sich zum Tisch, wo sie sanft die Finger über die Blüten streifen ließ und den Lampion anstieß der dann leicht hin und her wiegte, als würde ein leichter Wind wehen. Der Moment war voller Frieden, voller junger Neugierde, aber auch einem sehnsüchtigen Funkeln in den Augen der jungen Nymphe. ”Schön hier, nicht?” fragte sie leise und , hob eine noch recht frische Blume vom Boden auf und hielt sie Alita hin. ”Darf ich?” fragte sie und hob die Hand in Richtung der Haare der größeren. Denn die pastellfarbene Blüte passte gut zu den dunklen Haaren, wie sie fand. Wenn sie also durfte würde sie sanft die Haare etwas vorziehen um die Blüte darin feststecken zu können.
Erst die Antwort auf ihre Frage brachte Momos Aufmerksamkeit zurück. Während Alita also Momo durch die Haare fuhr stellte sie eine Frage ”Stil…ist das wenn manche so aussehen als würden sie zusammen passen obwohl sie sich vielleicht gar nicht kennen? Oder hat das damit nicht zu tun…ich dachte nur also ich habe mal jemanden kennenlernt, irgendwie würdet ihr zusammenpassen. So von dem, was er und ihr heute anhabt mein ich. Oder das ist bestimmt nicht was Stil ist oder? ” Sie hatte sich schon die ganze Zeit gefragt, was das war, was sie hatte an @Lex denken lassen, nachdem sie Alita in ihren dunklen Klamotten gesehen hatte. Denn das war irgendwie ähnlich und schien zusammen zu passen. Ganz ähnlich wie bei @Charon deren helle weite Kleidung sie an ihre eigene weiten Kimonojacke erinnert hatte. Sie hatte da nie so genau drüber nachgedacht, aber wenn Alita meinte es gab Läden die sich obwohl sie Klamotten hatten unterschieden…dann wusste sie, wo sie hin wollte. In einen Laden wo es Charon und Momo Klamotten gab.
Nach einem leichten zupeln war Alita fertig und Momo fasste sich ins Haar um zu schauen, was sie getan hatte. Dabei rutschte ihr Ärmel etwas runter und die unter die halbdurchsichtigen Stoff gut verborgenen roten Linien, die mit der großen unter den Klamotten verborgenen Wunde Überbleibsel der letzten Mission waren, kamen so besser zum Vorschein. ”Ich danke euch” sagte sie als sie bemerkte das Alita ihre Frisur gerichtet hatte und sobald sie die Arme wieder runternahm, rutschte der Ärmel wieder zurück. Also nahm Momo die Karte die am Platz lag und blätterte in dieser um zu schauen welche Teesorten es denn so zur Auswahl gab um die richtige Kombination auszuwählen. Die Wahl dauerte tatsächlich nicht lang. Schwungvoll wurde die Karte zugeklappt und während sie jene mit beiden Händen noch vor sich hielt sah sie Alita an und sagte ”Wir nehmen dann einen Earl Grey gemischt mit Zitronentee und frischem Ingwer für euch und einen grünen Tee gemischt mit Früchtetee und Minze für mich.” sagte sie und wenn Alita selbst einen Blick auf die Karte warf würde sie bemerken das Momo zwei Teesorten zusammenmischen wollte. Ja, denn sie bestellte nie nur eine Teesorte, sie experimentierte ganz gerne damit herum und fügte mal hier mal da neue Sachen hinzu. Das war also eine etwas besondere Bestellung, obwohl das für Momo ganz normal war.
Irgendwie überraschte das junge Wesen die Kevuem immer und immer wieder, Alita wusste nicht so recht was es war, was sie genau an Momo faszinierte, aber an ihr war etwas, was es der Rune Knight schwer machte, ihr böse oder streng mit ihr zu ihr zu sein, wie sie es sonst zu allen anderen war, mit denen sie sprach oder arbeitete. Momo war offensichtlich ganz anders als alle anderen Finger Orwynns. Anders als @Mercy, welche Alita eher als Arschkriecherin ohne eine richtige eigene Meinung wahrnahm. Auf sie wirkte es, als würde Mercy alles was Orwynn ihr sagte und auftrug hemmungslos hinnehmen und befolgen. Mit @Quentin hatte die Kevuem bislang eher weniger Kontakt gehabt und sich somit noch keine wirkliche Meinung über ihn bilden können. Der Zombie war für sie noch ziemlich ein unbeschriebenes Buch, auch wenn Alita nicht wirklich glaubte, dass er sonderlich abgeneigt von ihm war oder Widerstand leistete. Er war ein Zombie und war in gewissen Maße an Orwynn gebunden, da er Quentin geschaffen hatte. Wenn sie näher darüber nachdachte war sie die einzige von Orwynns momentanen Fingern, die Orwynn in dem Sinne nichts zu verdanken hatte. Er hatte Alita nicht geschaffen, sie verdankte ihm nichts. Nicht ihr Leben noch sonst irgendwas. Dies war auch bei ihrer besten kleinen Freundin @Gin der Fall gewesen, bevor Alita ihr geholfen hatte zu fliehen. Orwynn hatte Gin gekauft, aber sie im Gegensatz zu den anderen dreien nicht geschaffen. Gin war, als Alita sie das letzte Mal gesehen hatte, ähnlich wie Momo eines der reinsten und liebenswertesten Wesen überhaupt gewesen, auch wenn Gin im Gegensatz zu Momo verstanden hatte, dass Orwynn nicht der Gute und nicht ihre Familie war. Alita fragte sich, was aus dem süßen Mädchen geworden war.... Momo riss die Kevuem aus ihren Gedanken, in dem sie auf Alitas Aussage, dass sie hier nicht beim Training sondern beim Shoppen waren, reagierte und ein wenig nachdenklich wurde. Ein weiteres Mal meinte sie, dass es zwar kein Training aber ein Auftrag war, wenn auch ein etwas anderer als für gewöhnlich. Die Mundwinkel der Rune Knight zuckten ein wenig amüsiert, über den Eifer und die Ernsthaftigkeit der Nymphe, beschloss aber nicht näher drauf einzugehen. Momo fuhr fort, zeigte sich erst etwas zögerlich bei der Auswahl eines Sitzplatzes ehe sie zu einem kleinen rosanen Tisch deutete, neben dem ein Baum und Büsche mit hellrosanen und weißen Blüten deutete, wo außerdem noch ein Lampion hing. Sie begründete ihre Auswahl damit, dass es sie an ihren Ursprung, den Ort wo sie entstanden war, erinnerte. Ihre Stimme klang ein wenig unsicher, verlegen, aber vor allem sehnsüchtig. Man konnte es auch an dem Blick der Nymphe erkennen, welcher ein wenig traurig wirkte. Alita kniete sich zu Momo runter und strich ihr sanft über das goldene Haar. "Du vermisst Süd-Fiore, oder?", sagte sie ein wenig nachdenklich, aber auch, um ihre Vermutung zu bestätigen. Alita konnte in einem gewissen Maße verstehen, wie das Mädchen sich fühlte. An manchen Tagen sehnte sich Alita auch nach Seven zurück, auch wenn sie dort ziemlich gelitten und die meiste Zeit in dem Labor verbracht hatte. Oft fühlte sich das Herz dann schwer an und zog ein wenig. Noch immer fühlte sich die Kevuem ein wenig wie eine Fremde in diesem Land, auch wenn sie mittlerweile über 12 Jahre hier war. Das Leben in Fiore war zwar schon etwas besser als in Seven, aber es war einfach nicht dasgleiche... Manchmal fragte sich Alita, ob sie nach Seven zu dem Labor zurückkehren sollte, gucken ob es immer noch in Ruinen lag oder neu errichtet wurde und ihrem Vater, aber auch ihrer Schwester Ehre erweisen sollte... Bei dem Gedanken daran, bildete sich ein Kloß in Alitas Hals. Sie vermisste sie einfach so sehr. Sanft strich sie Momo über die Wange. "Ich verstehe wie du dich fühlst... Vielleicht lässt es sich ja einrichten, dass du Mal dorthin reisen darfst.", murmelte sie, musterte dabei das Gesicht des Mädchens. Nach einer kurze Pause ergriff das Mädchen die Hand der Rune Knight, zog sie auf die Beine und sanft hinter sich her, zu dem Platz den sie auserwählt hatte. Ungewöhnlicherweise machte es der Tamaki nichts aus, ließ sie sich einfach von der Nymphe führen und nutzte den Augenblick um sich von ihr auch aus ihren Gedanken und Erinnerungen zu reißen. Am Tisch angekommen setzte sich die Slayerin hin, musterte die Pflanzen einmal, ehe sie wieder zu Momo sah, welche sich direkt neugierig erkundigte, ob Alita es auch schön hier fand. Mit einem sanften Lächeln nickte Alita. "Das ist es.", gab sie genauso leise zurück. Die Nymphe nahm eine der Blüten vom Boden, hielt sie Alita hin und fragte sie, ob sie ihr diese in die Haare stecken durfte. Alita schmunzelte, nickte und beugte sich sogar etwas vor und herunter, sodass Momo sich nicht so abmühen musste. Sie hielt ganz still und wartete ab, bis Momo sich wieder von ihr entfernte. Daraufhin hatte Alita erklärt, wie man die Läden durchgehen konnte und das Thema Stil ansprach. Momo schien dieses Wort nicht richtig zu kennen oder greifen zu können, fragte, ob es Stil war, wenn manche so aussahen, als ob sie zusammen passen würden, obwohl sie sich gar nicht kannten. Sie erzählte auch, dass sie Mal jemanden getroffen hatte, der ähnliche Kleidung getragen hatte, wie Alita jetzt und das sie fand, dass sie gut zusammen passten. Kurz überlegte Alita wie sie es gut formulieren konnte, ehe sie auf die Fragen von Momo einging. "Also ich würde Stil als eine Art und Weise, wie jemand sich kleidet definieren. Beispielsweise tragen manche lieber dunkle Farben, andere eher helle. Ein Stil ist meist sehr individuell und persönlich. Aber es kann durchaus vorkommen, dass manche einen ähnlichen oder dengleichen Stil haben können, ähnlich wie bei Interessen oder Hobbys, die ebenfalls gleich sein können.", erklärte sie, kümmerte sich dabei um die Haare des Mädchens. "Also es kann durchaus sein, dass du jemanden getroffen hast, der einen ähnlichen Stil mag, wie ich.", sprach sie sanft, einen amüsierten, freundlichen Ton in der Stimme. Kaum das Alita die Frisur gerichtet hatte, fasste sich das Mädchen an diese, überprüfend was die Kevuem getan hatte. Dabei rutschten ihre Ärmel hoch, welche rote Linien offenbarten, die ganz offensichtlich nicht dahingehörten. Alita blinzelte einmal irritiert, aber die Linien schienen wirklich da zu sein. Jedoch verschwanden diese schnell wieder unter Momos Ärmeln. Sie bedankte sich höflich, nahm die Speisekarte und bestellte zwei Teesorten, wobei sie diese so bestellte, dass sie mehrere miteinander mischte. Es überraschte die Rune Knight recht wenig, da es durch Momos eifriges Reden über Tee vorhin schon deutlich gemacht hatte, dass sie gerne verscheidene Sachen mischte. "Und ein paar Mochis bitte.", ergänzte sie und der Kellner verschwand, nachdem er es aufgeschrieben hatte. Kaum, dass er verschwunden war, blickte Alita wieder zu Momo. "Was sind das eigentlich für Linien an deinen Armen?", fragte sie sanft, darum bemüht offen und nicht verurteilend zu wirken, damit Momo das Gefühl bekam, es ihr erzählen zu können.
Es war ein lauer Sommerwind der durch den blühenden Baum wehte, zartrosa Blüten bestückten die Äste, neben zarten grünen Blättern die so wirkten als seien sie erst vor wenigen Tagen zum Leben erwacht. Ein blonder junger Mann stand an dem Baum und reckte sich nach einem tief hängendem Ast und zupfte eine Blüte davon ab, ehe er diese einem jungen Mädchen gab, zart rosa Haar mit lila Spitzen, gerade mal ein paar Wochen auf der Welt. “Diese Blüten sind jung und gerade erst dabei zu erblühen, eines Tages werden sie zu wunderschönen Früchten, so wie eines Tages bestimmt auch du…wie diese Blüten…Momo” kam es sanft, leicht verschmitzt von dem Jungen. ”Momo?” fragte eine zarte helle Stimme, die zu dem Mädchen gehörte. “Dein Name wenn du magst…das bedeutet Pfirsichblüte, so wie diese an diesem Baum hier”
Momo erinnerte sich noch gut, an dem Tag wo sie ihren Namen bekommen hatte. Wo Nylan ihr erklärt hatte, dass sie wenn sie wollte sich einen Namen aussuchen konnte, es alles sein konnte was sie wollte. Doch sie hatte seinen Vorschlag genommen, er war schön gewesen und Orwynn hatte es auch nicht gestört… das ganze war schon einige Zeit her. Es fühlte sich an wie eine kleine Ewigkeit in der sie isoliert von allen trainiert hatte um ohne Orwynn in der Welt zu bestehen, wo sie lesen und Magie erlernt hatte, wo sie kennenlernte wie man sich zu verhalten hatte und was ihre Aufgaben waren. Alles damit sie eines Tages stark genug war alleine zu reisen um nach Süd-Fiore zurück zu kehren und vielleicht ihren ersten Freund wieder zu treffen. Dieses Ziel hatte sie noch immer fest vor Augen. ”Manchmal, ja…” murmelte sie leicht gedankenverloren auf die Frage von Alita. Auch wenn sie zufrieden und glücklich wirkte, so als könnte kein Wässerchen sie trüben, auch Momo hatte Wünsche. Hatte Ziele für die sie arbeite und den Willen alles zu tun um sich zu beweisen. Dafür das sie im Grunde so jung war, hatte sie ihr ganzes Leben lang schon versucht Erwartungen zu erfüllen. Nur das erste Jahr war anderes gewesen…irgendwie leichter. Sie spürte die Hand von Alita sanft auf ihrem Kopf ruhen und dann sanft an ihrer Wange, als sie den Blick hob um sie anzusehen, lag darin ein Wille und die nächsten Worte unterstützten das ”Ich gebe mir Mühe, jeden Tag. Ich übe und trainiere und erledige ganz fleißig Aufträge. Damit ich stärker werde, damit ich eines Tages stark genug bin damit ich nach Süd- Fiore reisen darf.” erklärte sie eines ihrer Ziele. Denn sie hatte noch mehr Wünsche, frei zu reisen um stärker zu werden zum Beispiel, einer Gilde beizutreten so wie Alita und Mercy und Gin es durften. Sie hatte Wünsche und träume, doch normalerweise fragte sie keiner danach, daher wussten viele das auch einfach nicht. Momo nahm einen tiefen Atemzug, bevor sie Alita sanft mit sich zog. Sanft platzierte sie die Blüte die sie gewählt hatte in den Haaren von Alita, was dank ihrem runterbeugen leichter war als erwartet.
Während Momo also überlegte was sie trinken wollten, erklärte Alita was Stil war und wieso es Läden gab die unterschiedliche Stile hatten. ”Oder weite helle Kleidung…oder so ähnlich” fuhr Momo die Beispiele Aufzählung von Alita fort und nickte eifrig. Sie meinte nun besser zu verstehen was Stil war und überlegte. Es gab schon einige Läden die sie mehr angesprochen hatten als andere, der eine zum beispiel hatte eine Muschel im fenster gehabt, eine ganz große und bestimmt auch keine echte, aber eine Muschel. Das hatte ihr schon gefallen. Während sie noch überlegte bestellte sie die ausgesuchte Tee Kombinationen. ”Ich glaube Mochis hatte ich auch noch nie. Spannend.” kommentierte sie Alitas Bestellung und lehnte sich dann etwas zurück um den Blick auf den lampion zu heben, der immer noch leicht hin und her schwankte. Doch nicht lange dauerte es bis Alita eine Frage stellte und Momo richtete den Blick auf ihre Begleitung. ”Linien? Ihr meint die hier?” fragte Momo und hatte keinerlei Hemmungen sie zu zeigen, da sie den Ärmel etwas runterzog und auf jene deutete. Momo hatte ein ungewöhnliches Verhältnis zu Wunden und auch Narben. Denn obwohl die junge Nymphe so ein sanftes Erscheinungsbild hatte waren ihre Handgelenke und Fußgelenke, sowie ihre Seiten geziert mit Narben, vom Training. Das sie sich beim letzten Auftrag verletzt hatte fand sie also nicht schlimm, denn das wichtigste war, dass der Auftrag erfolgreich gewesen war. ”Die sind von meinem letzten Auftrag. Da habe ich…” sie hielt inne und wirkte kurz nachdenklich ehe sie fortfuhr ”Ich glaube da sollte ich hier nicht drüber sprechen. Weil das mit naja, den anderen zu tun hat. Es war ein Auftrag von ihm, wisst ihr.” sagte sie und nickte dann leicht. Alita hatte ihr ja selbst noch gesagt das sie hier vielleicht nicht über die anderen so reden sollte und daran versuchte sie sich zu halten. Sie zog den Ärmel wieder runter und fügte nach einer kleinen Pause hinzu ”Aber das ist gar nicht schlimm, es tut auch gar nicht mehr weh” und während der Aussage wanderte ihre Hand zu ihrer Seite, an der der Verband zu der tieferen Wunde sich unter den Klamotten befand und die bei der Berührung schmerzhaft zu pochen begann. Natürlich tat es noch weh, zumindest diese Wunde, das leichte brennen der Arme war Momo ja tatsächlich gewohnt. Aber das würde sie nicht zugeben oder zeigen, denn sie musste ja zeigen das sie stark war. Deshalb lächelte sie nur höflich, auch wenn es nicht ganz so ehrlich war wie das Lächeln davor.
Damit war das Thema für Momo wohl auch abgeschlossen denn nachdem die Kellnerin ihnen den Tee und die Mochis hinstellte und sie sich kurz bedankte, murmelte sie als sie den Tee zu sich ran zog. ”Ich glaube ich weiß zu welchem Laden ich gern würde, wenn wir hier fertig sind. In dem einem Fenster war eine große Muschel, das sah interessant aus. Diese war irgendwo auf der linken Seite.” und rückte damit den eigentlichen Auftrag den sie hatten wieder in den Fokus. Danach zog sie einen Mochi zu sich rüber und inspizierte das ihr unbekannte Essen erstmal.
Eine langsame, ruhige Melodie hing in der Luft, während sie das lange seidige Haar unter ihren Fingern spürte. Es war gesund, dünn und fein, erinnerte an ein fließendes Meer, dass sich hin und her wog, während sie mit der Bürste hindurchfuhr. Sanft summte sie ihre liebliche Melodie, IHR Lieblingslied. Sie saß vor ihr, dort auf dem Bett in dem kahlen, gefühlslosen Raum. Sie saß im Schneidersitz, die Hände im Schoß gefaltet, während die Ältere ihr durch die Haare strich. Sie lauschte den Tönen ihrer Schwester, die sich immer um sie kümmerte. So oft kämmte sie ihr die Haare, bürstetete durch das Haar und flochte es letzten Endes zu hübschen Zöpfen, um ihrem Leben ein wenig zur Normalität zu helfen. Ihr dabei zu helfen, die Tests und den Schmerz zu vergessen. Dafür würde die Ältere auf ewig ihr bestes geben... Amira sollte den Schmerz vergessen können, wenn auch nur für kurze Zeit. Sie sollte ihrer Melodie lauschen und daran denken, was sie draußen womöglich alles erwartete. Ihr die Hoffnung geben, dass sie es verdient hatte, ein glückliches Leben zu leben. Außerhalb dieser Zellen, dieses Labores. Das sie all die schönen Farben der Welt dort draußen einmal mit eigenen Augen sehen konnte. Irgendwann, irgendwann... Ja, irgendwann würden sie gemeinsam diese Welt erkunden, der man sie seit ihrer Geburt entrissen hatte. Sie würden es gemeinsam tun. Als Schwestern, die zum ersten Mal erfahren würden, was Freheit und wirklich Leben hieß. Alita versank während sie mit Momo unterwegs war ständig in den Erinnerungen an ihre jüngere Schwester. Die Nymphe ähnelte ihr fast schon mehr, als es der Rune Knight lieb war. Denn mit den schönen Erinnerungen, kamen auch die schlechten wieder hoch und somit auch der Schmerz. Momo konnte nichts dafür, das war klar. Aber sie hatte so etwas unschuldiges und innerlich reines an sich, was es Alita unmöglich machte, sich nicht an Amira erinnert zu fühlen. Das lange, seidige Haar, das stets zu einem Zopf gebunden war. Die großen Augen, die niedliche Stimme und die liebevolle, unschuldige Art... Für einen Augenblick krampfte das Herz der Kevuem schmerzhaft. Es war falsch Momo mit ihr zu vergleichen. Amira war weg und sie sollte diese nicht einfach mit jemanden ersetzen. Zumal Momo ein eigenständiges Wesen war. Sie war nicht Amira und würde sie nie sein. Das musste sie sich einfach immer wieder ins Gedächtnis rufen, auch wenn es ihr wieder vor Augen führte, wie schwach sie eigentlich war. Wie gebrochen. Sie hatte es eigentlich nicht verdient, dass sie bei den Rune Knights war. Das war ihr klar. Sie hatte es nicht verdient, dass Momo in gewissem Maße zu ihr aufblickte. Das hatte sie nicht verdient. SIe war kein Vorbild. Sie war ein Wrack, eine Wespe, die vorgab eine Hummel zu sein. Oder viel mehr, ein Gänseblümchen, das vorgab eine Rose zu sein. Wobei sie wohl mehr ein Dornengeflecht als eine Blume war. Sie war nicht liebenswert, war allein und das würde wohl auf ewig ihr Schicksal sein. Sie hatte ihren Vater verloren, ihre Schwester, ihre Meisterin und dann auch noch Gin... Alle hatten sie verlassen und so würde es mit jeder weiteren Person auch sein. Bestimmt auch mit Momo. Alita sollte sich nicht einbilden, dass die Nymphe sich wahrlich für sie interessierte. Sie war eine Nymphe, die interessierten sich für alles, weil ihnen alles fremd war. Aber es war nicht sicher, ob sie sich immer noch interessierten, wenn sie etwas bereits kannten. Momo interessierte sich für schöne Dinge. Blumen und Pflanzen und das was man aus ihnen machen konnte: Tee, zum Beispiel. Sie war jetzt schon so viel besser als Alita, behandelte letztere allerdings so, als wäre sie die bessere und würde über ihr stehen. Das war nicht richtig. Es war auch nicht richtig, dass das Mädchen bereits vier Jahre oder so fernab ihrer Heimat lebte. Dem Ort zu dem sie gehörte. Klar, sie kannte Orwynn, aber Momo hatte das Recht ihre Heimat zu sehen. Egal was dieses Monster davon hielt. In Momos Augen, sah die Slayerin Liebe, Trauer und Sehnsucht. Sie bestätigte Alitas Vermutung, dass sie ihre Heimat vermisste, äußerte, dass sie sich jeden Tag bemühte und an sich arbeitete, damit sie stärker wurde und sich ihren Herzenswunsch, nach Hause kehren zu dürfen, zu erfüllen. Sie wirkte dabei so fest überzeugt und zielstrebig, dass die Tamaki nicht anders konnte, als schwach zu Lächeln. Es zeigte ihr, das Orwynn ihr noch nicht die Hoffnung genommen und sie noch nicht gebrochen hatte. Nach wie vor etwas, dass sie erleichterte. Auf Alitas Erklärung hin, wie sie Stil definieren würde, meinte Momo beispielsweise weite helle Kleidung, was ihr ein Nicken der Rune Knight einbrachte. Kurz darauf hatten sie bestellt und Momo äußerte, dass sie Mochis noch nie gegessen habe, was Alita schmunzeln ließ. "Vielleicht ist es ja was, was dir gefällt.", sagte sie sanft. Allerdings änderte sich die Stimmung minimal, als Alita die Linien, Wunden an den Armen der Nymphe aufgefallen waren. Diese fragte, ob sie diese meinte, Alita nickte. Momo zeigte sich recht hemmungslos und sprach ohne Scham oder ähnliches darüber, wieso sie diese hatte. Sie erklärte, dass sie von ihrem letzten Auftrag waren und sie wahrscheinlich nicht weiter ausführen sollte woher genau, hatte Alita sie immerhin darauf hingewiesen darüber nicht zwingend in der Öffentlichkeit zu reden. Dies war aber auch nicht nötig, verstand sie sofort, was Momo meinte. Sie hat sie also aus einem von Orwynns Aufträgen.. Elendiger Bastard.. Ja, die Kevuem war nicht begeistert davon, dass Orwynn die Nymphe in derartige Gefahr gebracht hatte, aber ändern konnte sie leider auch nichts daran. Sie konnte sich dem Mann ja nicht einmal selbst so wirklich wiedersetzen, wie sollte sie also Momo helfen? Schnell versuchte die Nymphe dann auch schon Alita zu besänftigen und meinte, dass es gar nicht schlimm sei und auch nicht mehr wehtun würde. Langsam nickte Alita, beließ es erst einmal dabei. Da kam auch schon die Kellnerin, brachte ihnen ihren Tee, sowie einen Teller auf dem viele verschiedene Sorten von Mochis lagen. Sie bedankten sich und Momo, nahm direkt ihren Tee, meinte, dass sie schon eine Idee hatte zu welchem Laden sie wollte. Der Laden hatte im Fenster eine große Muschel gehabt. Alita nickte, nahm dann einen Schluck von ihrem Tee. Überraschender Weise schmeckte dieser außerordentlich gut. Momo hatte wirklich ein Händchen dafür. Also trank sie noch ein wenig mehr, was der Nymphe wohl genug zeigen dürfte, dass sie eine gute Wahl getroffen hatte. Danach nahm sie sich einen grünen Mochi und biss hinein. Er schmeckte süß, aber auch ein wenig sauer, schmeckte nach Limette. Genüsslich aß Alita die kleinen Teilchen, ließ sie sich auf der Zunge zergehen, achtete aber darauf, Momo auch ein paar über zu lassen, dass sie diese probieren und essen konnte. Die restliche Mahlzeit verlief eher ruhig und die beiden Damen hatten sich auf ihren Tee und das süße Gebäck fokussiert. Als siefertig waren, bezahlte Alita und forderte Momo sanft dazu aus, ihr zu folgen. "Dann gehen wir jetzt Mal zu dem Laden, in den du als erstes wolltest.", sagte sie und navigierte sie beide durch das Einkaufszentrum. Es dauerte nicht allzu lange, bis sie den Laden mit der großen Muschel im Schaufenster erreichten, die in einem schönen Pastellton gefärbt war. Alita blickte zu Momo runter, ein echtes und warmes Lächeln auf den Lippen. "Und jetzt gehen wir shoppen."
Unwissenheit, das war es wohl, was Momo aktuell schützte. Denn sie wusste nicht das Orwynn seine ganz eigene gründe hatte, die andere bei sich zu wissen, seine Finger um sich zu scharen und jedem auf eine ganz eigene Weise an ihn zu binden. Für Momo war es etwas anderes, denn sie glaubte, dass er es gut mit ihr und mit den anderen meinte. Da er stark und erfahren war, musste er es doch wissen, oder? Sie wusste nicht, dass es anders ging. Dass die Experimente und die Schmerzen, die sie beim trainierte mit Orwynn immer wieder zu erdulden hatte, nicht sein mussten. Für sie gehörte es dazu, sie glaubte eben, dass es bei jedem so war. Auch wenn das eigentlich nicht stimmte, denn nicht jeder reagierte so wie Orwynn, vermutlich weil sie nicht so stark und erfahren waren…aber sogar Charon war anders gewesen und der war stark und erfahren. Wenn sie sich eines Tages mal wiedersehen sollten hatte sie viele Fragen, bisher hatte sie es nicht geschafft einigen davon selbst nachzugehen, aber diese eine Aussage schwirrte seit ihrer Begegnung immer wieder in ihrem Kopf herum. Nymphen entstehen natürlich soweit ich weiß…. Eines Tages würde sie herausfinden, ob das wirklich so war.
So versanken die beiden in ihre ganz eigenen Gedanken und Erinnerungen, dabei war dies doch ein so simpler aufeinandertreffen, doch es löste in beiden vermutlich mehr aus als beide erwartet hatten. Sie nickte nur auf die Aussage zu den Mochis und wartete geduldig auf die Bestellung. Die Frage von Alita und der leicht geänderte Gesichtsausdruck waren für Momo kein Zeichen des Unmutes. Sie dachte einfach, dass Alita sowas genauso ernst nahm wie sie, weshalb sie nur nochmal ernst nickte. Sie hatte kein Problem damit über die Wunden zu reden, denn diese hießen nur das sie noch stärker werden musste. Dass sie mehr tranieren musste und dank Mercy hieß das auch in den eigenen körperlichen Fähigkeiten. Denn sie würde sich nicht immer auf ihre Magie verlassen können. Doch das Thema wurde schnell wieder fallen gelassen und abgelenkt von dem ankommenden Tee und den Mochis ging Momo auch nicht mehr weiter darauf ein. Den Tee zog sie schnell zu sich und nahm einen rosafarbenen Mochi an sich. Er fühlte sich weich und samtig an, wie ein kleines Tier. Sie drehte und wendete den kleinen Mochi bevor sie ihn vorsichtig, mit zwei Händen haltend zum Mund führte, um in die weiche Außenhülle zu beißen. Drinnen war eine weiche, süßliche Paste und kleine Erdbeerstücke. Momos Gesicht hellte sich auf und sie drehte den Mochi, um Alita die Füllung zu zeigen ehe sie den Rest mit kleinen Happen aß. Dann bewegte sie die Hand mit einer eleganten Bewegung über den Tee und 2 kleine Sterne aus Tee hoben sich aus dem Tee. Kurz ließ sie jene rumschweben bevor sie sie auf ihren Mund zufliegen ließ und aus der Luft schnappte. So trank sie ihren Tee oft, wenn er noch ganz heiß war. Es war still während sie aßen und Momo nutzte jede Gelegenheit, um sich alles genau zu betrachten, das Cafe, die vorbeigehenden Leute, den dampfenden Tee. Tatsächlich hatte es Alita geschafft dafür zu Sorgen, das Momo sich entspannen konnte, während sie sich den Erinnerungen und all den kleinen Entdeckungen hingab, auf die sie sich sonst so selten konzentrieren konnte. Es war fast wie bei Temujin im Wald, wo sie auch eine kleine Teezeremonie abgehalten hatten.
Nach dem Essen ging es ziemlich flott weiter und Momo kam wieder mehr ins eigentliche Geschehen zurück. Immerhin gab es noch eine Aufgabe zu erfüllen. Schnell kamen sie beim gewünschten Shop an uns Momo deute mit dem Finger auf die Muschel “Da genau dieser hier” sagte sie und wirkte ein klein wenig aufgeregt. Sie betrat also den Laden und lief einfach mal in den ersten Gang, den sie finden konnte. Helle Pastellfarben, sanfter Tüllstoff und diverse Kleider und Röcke fanden sich in dem Laden. Alles mit Rüschen und Schleifen verziert. Also total Momos Welt. Sanft ließ sie die Hand über die Klamotten streifen und hielt immer wieder an, da sie etwas interessant fand. Nur um kurze Zeit später weiterzugehen, immerhin suchte sie einen Mantel. Einen Mantel…einen man…ach wie schön eine Muscheltasche. Ganz ähnlich wie die im Schaufenster standen diverse Muscheln auf einem Regal, verschiedene Größen und anscheinend mit Reißverschluss. Das waren Taschen! ”Alita, schau nur. Wie die aus dem Schaufenster” meinte Momo und vergaß dabei glatt die höfliche Form beizubehalten, während sie sie eine größere hellrosa Muschel aus dem Regal nahm. ”So eine, genau so eine habe ich in meiner Sammlung, nur weniger rosa eher beige bis gelb und in klein natürlich.” meinte sie begeistert und wendetet die Tasche einmal von allen Seiten ”Alles ist so schön hier drin” meinte sie dann und seufze leise als sie die Tasche vorsichtig zurückstellte ”Wenn ich mal eine Tasche besorgen soll, wird es genau so eine sein, ganz sicher”. Offensichtlich nahm sie ihre Aufgabe wirklich ernst, denn sie fragte nicht mal, ob sie die Tasche holen könnten, obwohl sie ihr ja offensichtlich gefiel. Aber die Aufgabe war ein Mantel gewesen. Diese fand sie auch etwas später und weiter hinten im Laden. Ziemlich schnell fiel ihr ein sanftroter Mantel in den Blick, ganz ähnlich vom Farbton wie ihr alter, nur dass dieser kleine Herzen als Taschen hatte und mit kleinen weißen Schleifen verziert war. Hinten konnte man den Mantel wie bei einer Korsage zusammenziehen und so für eine schöne Form sorgen. ”Ich hab einen!” hauchte sie also nur und zog den Mantel von der Halterung, um ihn genauer ansehen zu können. ”Was sagt ihr? So einer hier? In Rot, mein alter Mantel war rot oder vielleicht in… da in hellgrün?”
Bubble Shapes TYP: Elementarmagie ELEMENT: Wasser KLASSE: I ART: Support MANAVERBRAUCH: 15 pro Form pro Minute MAX. REICHWEITE: 5 Meter SPEZIELLES: --- VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 2, Manaregeneration Level 2 BESCHREIBUNG: Mit diesem Zauber kann der Magier eine kleine Menge an Wasser in einer Blase mit simpler Form(Kreis, Herz, Stern) einschließen. Nachdem der Magier die Form erschaffen hat kann er mit der geöffneten Hand die Form innerhalb der Reichweite frei bewegen. Die Schnelligkeit des Zaubers entspricht der Willenskraft des Anwenders -1 wobei dieser Wert niemals größer als 4 werden kann. Schließt der Magier die Hand oder berührt jemand die Blase geht die Form verloren und das Wasser aus der Blase tritt schlagartig aus. Dieser Zauber verursacht kein Schaden, kann aber als Ablenkung genutzt werden, oder wenn man jemanden nass machen möchte.
sprechen | denken
It’s dangerous to wish... Dangerous to even have that thought
But I would love to know is it dangerous to dream?
Schnell hatten sie das Gespräch über die Wunden der jungen Nymphe beendet, es dabei belassen und sich ihren Gedanken, ihrem Tee und dem Gebäck gewidmet. Alita ließ sich den süßlichen Geschmack auf der Zunge zergehen, trank immer wieder ein paar des gut gewählten Tees, der fast schon perfekt auch zu den Mochis passte. Zumindest schmeckten die beiden Dinge zusammen nicht komplett fürchterlich. Momo hatte wirklich ein Händchen dafür.... Wenn Alita so darüber nachdachte, konnte sie sich das kleine Geschöpf gut in ihrem eigenen Laden vorstellen. Es wäre ein kleiner Teeladen, in hellen Farben und Pastelltönen gefärbt. Alita stellte es sich so vor, als würde sie die Inneneinrichtung vom Stil her voll und ganz ihrer Magie widmen würde. Sie stellte es sich vor, dass in dem Laden zahlreiche Bänken in dem Design von Muscheln dort standen, überall die verschiedensten Bäume, Büsche und Blumen waren. Sie stellte es sich so vor, als würde sie all ihre Zutaten für ihre Teesorten selbst anbaute und dort vor den Augen der Kundschaft verarbeiten. Sie würde jeden, der ihren Laden betrat freundlich begrüßen und jeden Tag ein niedliches Outfit nach dem anderen trug. Aber immer ihren Zopf und immer eine Schleife. Der Raum wäre gefüllt mit süßen und angenehmen Düften und die Menükarte wäre voller Teesorten, auf die die meisten wohl nie gekommen wären. Es war eine schöne Vorstellung. Momo mit ihrem eigenen Laden. Wobei sie sich womöglich ziemlich schnell über den Tisch ziehen - es wäre also eine Frage, ob Momo, so wie Alita sie bislang einschätzte, den Laden langfristig halten und nicht in den Bankkrott treiben würde. Diese Vorstellung war aber bei weitem besser als die harte Realität. In der harten Realität war die niedliche Nymphe ein weiteres Spielzeug von Orwynn, das alles tat was er verlangte. Sie vertraute ihm, glaubte ihm und sprang für ihn ins Feuer. Sie richtete ihr Leben nach ihm und ihre Interessen und Wünsche wurden einfach nur unterdrückt. Die Wahrscheinlichkeit, dass sie jemals so etwas tun würde, wie Alita sich vorstellen konnte, lag bei null - solange sie an Orwynns Seite war, würde sie nie richtig leben. Nie machen können was sie wollte ohne im Hinterkopf haben zu müssen, was Orwynn wohl davon halten würde. Bald hatten sie ihr Essen beendet und sie gingen die Gänge des Einkaufszentrums entlang. Bei dem Laden, zu dem Momo gehen wollte, hatten sie schnell erreicht und die Nymphe bestätigte, dass sie genau zu diesem gehen wollte. Sie wirkte unruhig und dies ließ Alita schmunzeln. Sie bestärkte das Mädchen darin, hinein zu gehen, was diese dann auch augenblicklich tat. Aufgeregt und neugierig stapfte sie durch die Gänge des Ladens. Alita folgte ihr nicht direkt, sondern sah sich auch nach Sachen um, die sie vielleicht interessieren konnte. Sie musterte die Kleidung und entdeckte ein paar weißer Hemden und heller Jogginghosen. Sie strich über die Fabrik , prüfte wie die Qualität davon war. Momo war nicht allzu weit entfernt, deutete auf eine Tasche, die der im Schaufenster ähnelte und meinte, dass sie so eine ähnliche bereits hatte und sich so eine besorgen würde, sollte dies einmal tun. Ihre Augen funkelten regelrecht während sie sprach und Alita überkam ein Gefühl, was sie lange nicht gespürt hatte. Es war ein gutes Gefühl, ein Gefühl, dass die Welt doch nicht so düster sein musste, wie sie sich für Alita immer anfühlte. Momo brachte an diesem Tag ein wenig Licht in die Dunkelheit und für einen Augenblick glaubte sie, dass Momo es gelang die Finsternis, die Alita umgab komplett zu verdrängen. Alita fühlte sich wie eine stolze Mutter, die ihre kleine Tochter bei etwas großartigem beobachtete... Momo holte einfach Dinge aus ihr hervor, die sie bewusst vergraben hatte. Allerdings verschwand die Nymphe kurz darauf in einem der Gänge und Alita kicherte leise, schüttelte sanft den Kopf, während sie sich wieder den Hemden und Hosen zuwand. Sie fand auch eine Art helles Halstuch... Das könnte sie auf unterschiedlichste Weise nutzen. Um den Hals, das Handgelenk oder ins Haar binden. Sie mochte es manchmal helle Akzente zu setzen und so ein Tuch war manchmal echt praktisch. Sie suchte ein paar Sachen zusammen, legte sie über ihren Arm. Dann rief Momo auch schon nach ihr und meinte, sie habe einen Mantel gefunden. Schnell ging Alita zu ihr und erblickte einen sanftroten Mantel, mit kleinen herzen als Taschen und weißen Schleifen. Er war niedlich und passte perfekt zu Momo. Diese erkundigte sich nach Alitas Meinung, fragte ob in rot wie ihr alter Mantel oder lieber in hellgrün. Warm kicherte sie, strich Momo liebevoll über den Kopf, nahm allerdings danach den roten Mantel in die Hand und betrachtete ihn ausführlich. "Wir nehmen den mit, der dir am Besten gefällt. Die Mäntel sind auf jeden Fall mega schick und würden unglaublich gut zu dir passen.", sagte sie ehrlich und hielt Momo, nachdem sie den Mantel in ihrer Hand genügend betrachtet hatte und auf der Stange nach einer Größe gesucht hatte, von der sie glaubte, dass sie Momo passen könnte, einmal vor. "Zieh den Mal über und schau ob der passt.", schlug sie ihr vor. Es würde wahrscheinlich genügen, wenn die Nymphe den Mantel einfach überzog. Dafür würde es nicht nötig sein, dass sie eine der Umkleiden in Anspruch nahm. Alita hatte das Gefühl, dass sie bereits im ersten Laden den sie nun betreten hatten, direkt den richtigen und passenden Mantel für Momo finden würden. das Mädchen schien ein Gespür dafür zu haben, wo sie Dinge finden konnte. Ein Talent, was ihr womöglich im Dienste Orwynns durchaus helfen konnte. Allerdings war noch nichts in Stein gemeißelt. Momo konnte immer noch sagen, dass sie weiter schauen wollte und sie nicht das Gefühl hatte, dass diese Mäntel das war, was sie wollte. Es lag ganz allein an der kleinen Nymphe, wie sich ihr Tag weiter entwickeln würde und Alita würde lediglich dankbar dafür sein, ein wenig Sonne in ihrer finsteren Nacht zu haben.
Zukunftspläne, etwas, was Momo vollkommen fremd war. Sie hatte keine Zukunftspläne, sie hatte ein oder zwei Wünsche, aber sie wusste ja nicht mal das man seine Zukunft planen konnte. Sie wusste nicht, das sie ein Vogel in einem goldenen Käfig war, der zwar dazu befähigt, war zu singen und so zu zeigen, was er konnte, der aber niemals richtig fliegen würde, solange er im Käfig saß. Behangen mit schweren Schlössern, würde sich manch einer am Gesang des Vogels erfreuen und ein mancher in bedauern, da er nicht frei sein konnte. Keiner würde wirklich wissen wie es dem Vogel geht, der dadurch das er es nicht besser wusste, dachte er sei frei. Ebenso sah die Nymphe die Ketten nicht, die Alita am Boden festhielten und sie bewegungsunfähig machten, wie sich Erinnerungen und Ängste wie Glassplitter in ihre Haut bohrten und wie der Zweifel an ihr nagte, ohne dass sie sich wehren konnte, handlungsunfähig durch Ketten gebunden die keiner sah. Und alles was Momo tun konnte, oder unbewusst tat war etwas Sonnenschein in die Dunkelheit bringen die Alita umgab, etwas Wärme schenken die sich wohltuend wie ein Balsam auf die Haut der doch eigentlich so gebrochenen Älteren legte. Und das obwohl sie schmerzhafte Erinnerungen an eine verlorene Schwester in Alita erweckte…
Momo fand den ausgewählten Laden wundervoll und im Grunde hatte sie noch nichts hier drin gesehen, was nicht schön war. Zugegeben brauchte es bei ihr auch nicht viel, um etwas schön zu finden. Nachdem Alita sie bestärkt hatte, wuselte sie durch die Gänge. Erkundete und entdeckte diese ganz neue kleine Welt, mit einer Neugierde und Offenheit, die vielen wenn sie älter wurden, verloren ging. Die körperlichen Schmerzen die sie noch teilweise verspürte, verebbten zu einem Hintergrundgefühl, währen sie mehr sie selbst sein konnte als der Nymphe selbst bewusst war. Sie entdeckte Muscheltaschen, die sie schon im Schaufenster gesehen hatte und hatte jene auch gleich stolz präsentiert. Wärme umgab sie als Alita sie anblickte und sie lächelte ebenfalls bevor sie die Tasche zurückstellte. Dann begab sie sich weiter auf die Suche nach einem Mantel, während Alita sich in anderen Gängen weiter umsah. Immerhin waren sie nicht für die Tasche hierhergekommen. Tatsächlich war ein Mantel aber auch nicht allzu schwer zu finden. Sie griff sich einen roten, weil es sie an ihren alten Mantel erinnerte. Alita kam auch direkt rüber, sie schien selbst ein paar Sachen gesammelt zu haben. Abgelenkt davon sah betrachtete Momo die Auswahl von Alita, das war aber kein Mantel, jedoch war es hübsch was sie sich ausgesucht hatte. Die leichte Berührung von Alita ließ sie sich wieder konzentrieren und auf die Aussage erwiderte sie, ohne lang darüber nachzudenken, ”Aber mir gefallen alle” und wirkte dabei sogar etwas erschrocken. Wie sollten sie den da eine Auswahl treffen? Sie konnten ja schlecht jeden Mantel nehmen, den es in dem Laden gab. Sie nahm den roten Mantel wieder entgegen und schlüpfte mit einer recht eleganten Bewegung hinein. Sie schloss den Mantel sorgfältig an den Knöpfen und drehte sich einmal im Kreis, erst in die eine und dann in die andere Richtung. ”Und?” fragte sie also und bewegte sich dann mit dem Mantel etwas durch den Laden um einen Spiegel zu suchen. ”Ich mag das mit den Schleifen ganz gerne…glaub ich” murmelte sie und strich sanft über die Taschen des Mantels. Sie schien einen Moment sich einfach nur still zu betrachten ”Können wir den hier nehmen? Die anderen sind auch alle wunderschön, aber ich brauch ja nur einen und wenn ich doch mal noch einen brauche, kann ich oder vielleicht sogar wir wiederkommen?” fragte sie, leicht hoffnungsvoll. Denn sie fühlte sich pudelwohl und konnte selbst nicht so ganz deuten, woran das lag. ”Außerdem haben wir den Auftrag dann super schnell erledigt…” Die junge Nymphe spürte aber auch ein komisches Gefühl, denn die Mission war so gut wie geschafft und doch fand Momo das irgendwie schade. Sonst freute sie sich immer, wenn sie einen Auftrag erledigte, wieso war es dieses mal anders?
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Der Mantel war schnell bezahlt, man musste ja nur das Band benutzen. Am Ausgang wurden dann Jewels die man ausgegeben hatten direkt abgerechnet. Etwas in Momo war traurig, obwohl sie sich auch gleichzeitig sehr freute. Es war ein komisches Gefühl. Mit dem Mantel im Arm und einem sachten Lächeln liefen die beiden Richtung Ausgang, um schlussendlich zu bezahlen. Sicher hätte Momo sich gerne noch mehr umgeschaut, aber sie hatte Alita auch erklärt, wie wichtig es war, dass sie nach dem Auftrag möglichst direkt wieder nach Hause kam. Dabei wieder sprach sie ihrem eigentlichen Gefühl, denn sie wäre sehr gerne noch da geblieben, doch ein Auftrag war eben ein Auftrag, auch wenn es nur darum ging einen Mantel zu holen. Und dieser Auftrag war nun ja erfüllt…
So langsam wurde der Nebel wieder dichter und das Herz begann zu schmerzen. Momo hatte sich einen Weg in ihr Herz gegraben, in so kurzer Zeit, mit ihrer naiven, positiven und lieben Art, wie Alita es nicht für möglich gehalten hatte. Umso größer war der Schmerz und die Traurigkeit, die die Kevuem umgab, als sie realisierte, dass ihr treffen deutlich schneller als gedacht ihr Ende finden würde. Momo wusste, wie man einen Auftrag fokussiert anging und abschloss, was sie schnell dem Ende dessen näher brachte. Wobei die Slayerin sich mehr Zeit mit ihr gewünscht hätte. Sie hätte gerne mehr Zeit mit dem Engel verbracht, der ihrem bitteren Alltag ein wenig Süße verliehen hatte. Die ihr ein wenig Hoffnung und Glückseeligkeit geschenkt hatte ohne es überhaupt zu bemerken und zu realisieren. Momo war unbeschwert und lieb in allem was sie tat und merkte gar nicht, was für einen Einfluss sie auf ihre Umwelt hatte, in dem sie einfach sie selbst war. In Momos Nähe fühlte Alita sich ein Stückchen weniger schlecht. Hatte das Gefühl, dass sie nicht von ihrer Vergangenheit bestimmt werden musste, sondern selbst Kontrolle darüber haben konnte. Aber genauso schön wie der Traum war, so traurig und düster war die Realität, von der die Kevuem wusste, dass diese sie einholen würde, sobald Momo in den Zug nach Crystalline Town zu Orwynn zurückkehrte. Sobald Momo weg war, würde die Finsternis zurückkehren und somit auch ihr trüber, trauriger Alltag. Jedoch würde sie diesen Nachmittag nicht vergessen in der ein so kleines und junges Geschöpf so viel Licht ins Dunkeln gebracht hatte. Sie hatten also den Laden gefunden, in den die Chaosnymphe unbedingt gehen wollte und der sie schon auf dem Weg zu dem Café begeistert, als auch interessiert hatte. Kaum hatte Alita Momo in ihrem Handeln bestätigt, rauschte diese eifrig von dannen, schwirrte durch die zahlreichen mit verschiedener Kleidung gefüllten Gänge und betrachtete die dort ausgebreitete und präsentierte Ware. Alita nutzte die Gelegenheit um sich selbst um ein wenig neue Kleidung zu "bereichern", hielt aber auch nach ein paar netten Outfits und Kleidungsstücken für die Nymphe Ausschau, die ihr passen und gut stehen dürften. Die Kleidung des Ladens traf Momos Stil vorzüglich und somit war es nicht schwer passendes für sie zu finden. Klar, der Auftrag war es gewesen, ihr einen neuen Mantel zu beschaffen, aber da Alita die Sachen von ihrem Geld finanzierte, war es auch ihre Entscheidung, wenn sie noch etwas an Kleidung oben drauf legen wollte. Irgendwie fand sie gefallen daran, mit der Nymphe shoppen zu gehen und hoffte, das dies nicht das letzte Mal bleiben würde. Eifrig und begeistert hatte Momo ihr von der Tasche erzählt, die sie entdeckt hatte und die ihr so unglaublich gut gefiel. Ja, diese Tasche würde tatsächlich sehr gut zu Momo passen. Das Mädchen rief sie zu sich und ein paar Mänteln die sie entdeckt hatte. Momo fiel es offensichtlich schwer eine Entscheidung zu treffen, welchen Mantel sie mitnehmen sollte. Sie meinte, dass ihr alle gefielen. Allerdings ließ sie sich auf Alitas Forderung, den einen, roten Mantel anzuziehen ein und fragte sie, was sie davon hielt. "Der sieht sehr schön an dir aus.", sagte Alita, ein warmes Lächeln auf den Lippen. Murmelnd meinte die Nymphe daraufhin, dass sie diesen wohl ganz gerne hatte und meinte, dass sie diesen nehmen würde, da sie ja nur einen brauchte und jederzeit zurückkommen und andere holen könnte, sollte sie nochmal welche holen. Mit sanftem Blick nickte die Kevuem und nahm ihr den Mantel wieder ab. "Natürlich. Wenn Orwynn es uns erlaubt, können wir gerne öfter Shoppen gehen.", sagte sie und stand wieder auf, legte den mantel zu den anderen Sachen, die sie für Momo und sich herausgesucht hatte. Momo verließ vor ihr den Laden, wodurch es Alita leicht möglich war, die Tasche, mit der die Nymphe zuvor geliebäugelt hatte unter die anderen zu mischen, ohne das diese es mitbekam. Sie gingen also zum Ausgang des Einkaufszentrum und Alita bezahlte die Kleidung die sie ausgesucht hatte, achtete auch hierbei darauf, das Momo die Tasche nicht sah. Bald schon war das erledigt und sie verließen das große Gebäude. Draußen angekommen räusperte sich die Kevuem und wollte Momos Aufmerksamkeit somit auf sich ziehen. "Unsere Aufgabe war es ja eigentlich nur, dir einen Mantel zu besorgen. Allerdings möchte ich dir darüber hinaus noch ein paar Sachen schenken.", sagte sie und reichte ihr die Tüte mit dem Mantel und den anderen Kleidungsstücken. Sie hielt ihre Tüte mit der Muscheltasche hinter ihrem Rücken verborgen und hockte sich zu Momo, wartete, dass sie die Sachen angesehen hatte. "Und das hier hab ich auch noch für dich.", erklärte sie daraufhin, holte die Tüte hervor und zog die Tasche aus dieser, reichte sie Momo. "Du hast so begeistert gewirkt, da wollte ich sie dir unbedingt kaufen.", sprach sie, rieb sich verlegen den Nacken und musterte Momo. Sie wusste nicht, wie das Mädchen auf das Geschenk reagieren würde, aber sie betete, dass es ihr gefallen würde.
Dieser Tag war bisher wie ein guter Tee gewesen. Fruchtig und herb, waren die neuen Eindrücke und Erinnerungen auf sie eingeprasselt. Erfrischend und aufregend war das suchen nach dem Mantel und das entdecken der anderen kleine Schätze gewesen. Und honigsüß war war das Geschenk von Alita gewesen, wie ein Löffel Honig der einen dem Tee versüßte. Gut genaugenommen waren es sogar Geschenke ein Großteil davon fein säuberlich zusammengelegt in der Tüte die an Momos Arm baumelte. Doch zwischen ihren Armen hielt sie die Muscheltasche, die sie mit beiden Armen an sich drückte, als wäre dies ein großer Schatz, den kein anderer in die Finger kriegen durfte. Vor wenigen Minuten noch hatte sie die Augen ungläubig geweihtet und sich halb verschluckt als sie sich bedankte hatte. Nun liefen sie über den Platz des Einkaufzentrum und Momo hatte im Versuch sich zu beruhigen versucht ruhig ein und auszuatmen. Doch an ihren tippelnden Schritten merkte man wie aufgeregt sie war. Alita hatte ihr etwas geholt, das hieß sie hatte ihre Aufgabe gut erfüllt, oder? Oder war das etwa ein Geschenk, wie sie damals auch eines von Temujin bekommen hatte, einfach so? ”Alita? Also war das…habt ihr…ist das ein Geschenk?” fragte sie also, eine Frage die sicher komisch wirkte, denn für viele war es wohl doch offensichtlich, das es ein Geschenk war, nur eben für Momo nicht. ”Wenn ja…dann dann wäre es mein zweites..oder..moment” noch während die Chaosnymphe diese Worte sprach, wirkte sie abwesend, geradezu in Gedanken versunken. Hier, als Erinnerung an mich das du mich nicht vergisst, wenn du nun doch nicht mit mir reist…. wiederholte sie in Gedanken die Worte von Nylan. ” können Erinnerungen Geschenke sein?” fragte sie also erneut ziemlich aus dem Kontext gerissen. Dann ließ eine Hand die Muscheltasche los und griff an ihre eigene kleine Tasche, die sie vor dem Einkaufen schon um hatte, um das Geld und was man eben so brauchte, wenn man unterwegs war zu transportieren. Zugegeben, die Nymphe sah vermutlich etwa beladen aus momentan. Schon nach kurzer Zeit sah man deutlich, dass was auch immer Momo geplant hatte, das so nicht funktionieren konnte. Also suchte sie den Blick von Alita und hielt ihr die Muscheltasche hin. ”Könntet ihr die kurz halten, nur ganz kurz?”
Momo gab ihre neue Tasche ab und kramte dann in ihrer alten um etwas hervorzuholen. Eine schöne Spange erschien. Kunstvoll verzieht und oben in Form einer Blüte. An den Ränder der Blüte hingen einige Perlenstränge und in der Mitte hing ein blauer glänzender Stein. Das Schmuckstück sah recht edel aus, wenn man es genauer betrachtete. ”Das hier habe ich als Erinnerung bekommen…vielleicht war ja das dann mein erstes Geschenk…aber es ist ja keines es ist eine Erinnerung… oder geht beides?” fragte sie quasi in den Luft leeren Raum, sichtlich verwirrt. Sie hatte wohl gerade einen kleinen Knoten in ihre eigenen Gedanken gemacht. Gut das sie nicht alleine war, nun ja zumindest noch nicht. Denn sie würde sich ja gleich auf dem Weg zum Bahnhof machen, ob Alita sie vielleicht noch begleiten würde? Erstmal galt es ja ohnehin noch die Frage zu klären ob eine Erinnerung auch ein Geschenk sein konnte. Zumal sie ja auch eigentlich gerade von ihrem ersten oder zweiten Geschenk erzählen wollte. ”Also eines war auf jeden Fall ein Geschenk, möchtet ihr es sehen?” Sie war ganz aufgeregt und ein wenig durch den Wind durch die wirren Gedanken, die ganze Einkaufstour hatte wohl mehr in ihr ausgelöst als ihr bewusst war. Ja es hatte ja auch Alita mehr bewegt als Momo selbst realisierte. Für diesen kleinen Moment war die Rückfahrt also noch vergessen. Vielleicht hatten die beiden dann ja doch noch etwas Zeit die sie gemeinsam verbringen konnten….
Karma war keine grummelige Person. Der Kasten hatte gewonnen, aber sie würde trotzdem Essen bekommen. Da würde die Oni sich nicht beschweren! Stattdessen war sie Feuer und Flamme für den Plan und sah Gina erwartungsvoll an. Wenn sie sich schon verwirrt hatte, konnte sie sich auch einen Spaß draus machen. Karma war wie eine Katze, sie fand immer wieder zurück. Oft genug war sie als Kind in den Wald gelaufen und trotzdem immer wieder nach Hause gekommen. Notfalls würde sie einfach dem Weg der Schlangen folgen. „Top, top, top!“ Karma klatschte sich in die Hände. „Dann los, wo gibt es hier was? Kannst du das zahlen? Charon sagt, dass muss man tun.“ Sie … hatte das auch aufgenommen, aber ganz gefiel es ihr nicht. Das war auch der Grund, dass sie begonnen hatte, die Stadtvögel zu jagen.
Mit den Dunkelhaarigen verließ die Oni den Bahnhof. Sie musste sich etwas bremsen – hätte es gemusst, wenn sie Gina nicht weglaufen wollte. Das war etwas, an dass sie sich aber nicht gewöhnt hatte. Karma konnte langsam sein, aber ihr normaler Schritt war länger als der von normalen Menschen. Zudem joggte sie am liebsten dahin, anstatt zu gehen, wodurch ihr das Menschentempo meist recht unangenehm war. Da trug sie die Leute lieber huckepack, legte sie sich über die Schulter oder hielt sie wie eine Mutter ihr Kind, um gemütlicher laufen zu können. Jetzt blieb sie alle paar Meter stehen, drehte sich um, und wartete das die andere aufschloss. Nach mehrmaliger Wiederholung begann die Oni rückwärtszugehen, um sich zu bremsen. Staunend sah sie sich in der großen, fremden Stadt um. „Die Welt ist da riesig! So viel größer als das Gebirge und die Wüste.“ Staunend sah sie sich um. „Ihr schaut auch ein bisschen anders aus als die Menschen in Aloe Town. Aber nicht größer. Seid wohl echt alle wie ein Teenioni.“ Karma lachte. „Ahh Gina! Erzähl mal! Ich will mehr über euch wissen für meinen Kumpel. Hast du krasse Menschen-Geschichten? Kannst du Wrestling? Ha? Ha? So mit Bumm, bumm.“ Demonstrativ boxte sie in die Luft. „Das wäre echt cool! Ich hab leider noch nicht viele Kampfmenschen getroffen. Bei uns hat jeder zumindest ein bisschen was davon drauf!“ Neugierig betrachtete die Oni ihre Begleiterin. „Oder kannst du was anderes? Bist du auch so magisch, oder ein … wie heißt das nochmal? Buru-Menschen? Boro-Menschen? Die, die nur sitzen und mit seltsamen Zeichen geheime Nachrichten schreiben?“, prasselten Karmas Fragen auf Gina nieder, bis die Große mit der Schulter an einen Posten stieß. „Au.“ Sie drückte ihn ganz automatisch mit dem Arm zur Seite, anstatt selbst auszuweichen. Entweder sie würde sich damit wegdrücken … oder er gab nach.
Karma ging nicht darauf ein, welchen Lian sie meinte, doch dass sie auch von einem Charon sprach, so wie Blanche das in Ginas seltsamen Dreier-Date mit ihr und Lian getan hatte, ließ dann doch den Schluss zu, dass Karma und Gina denselben Lian kannten. Kann ich., versicherte die Runenritterin der Rothäutigen, als diese Bedenken an ihrer Liquidität äußerte. Seltsam, schien Karma doch das Konzept von Geld irgendwie ein wenig fremd zu sein.
Da Karma ein gutes Stück größer als Gina war (und anscheinend Schwierigkeiten hatte, einfach ein wenig gemütlicher zu laufen), hing die Vampirin ihrer neuen Bekanntschaft auf dem Weg durch die Stadt dauernd hinterher. Konnte sie wenigstens den Ausblick genießen. Nach einer Weile entschied Karma sich stattdessen dafür, rückwärts zu gehen. So konnten die beiden Ladies eine Unterhaltung von Angesicht zu Angesicht sehen, während Passanten der rückwärts-laufenden Oni auswichen, so gut sie konnten. Karma hatte viele Fragen an die Vampirin, die Gina ihr liebend gerne beantwortete. Aus welchem Gebirge kommst du denn?, wollte sie aber erst einmal wissen. Und wie bist du von da in die Wüste gekommen? “Krasse Menschengeschichten” hatte Gina bestimmt eine Menge, selbst wenn sie mittlerweile kein Mensch mehr war. Aber was war wohl so typisch-menschlich? Bestimmt irgendwas mit Beschweren. Oder Krieg. Oder so. Karma redete direkt weiter, wartete kaum auf eine Antwort, die Fragen sprudelten aus ihr wie das Wasser aus einem Gebirgsquell. Wrstling kann ich!, war Gina dann aber ein. Gut, sie würde ihren Kampfstil nicht wirklich als “Wrestling” bezeichnen, doch bei den Runenrittern hatte die Verräterin durchaus gelernt, sich mit Schlägen, Tritten, Griffen und Würfen zur Wehr zu setzen. Kämpfen kann ich! Zwar wirkte die Statur der Lebendtoten deutlich zierlicher als der Körperbau der Weißhaarigen, doch davon sollte Karma sich nicht in falsche Sicherheit wiegen lassen. Gina war in vielerlei Hinsicht wehrsam. Und magisch bin ich auch. Das kam noch dazu. Bei der Frage, ob Gina eine Büro-Hengstin war, musste diese Kichern, während die Sonne ihr Schweißperlen auf die Stirn trieb. Die ganze Zeit schon war sie am Rand der Straße gegangen, wo sie gelegentlich ein wenig Schatten von größeren Gebäuden erhaschen konnte. Und manchmal bin ich auch ein Büro-Mensch. Das hatte die Arbeit als Runenritterin an sich. Man kann ein wenig von allem sein, wenn man möchte. Und mehr musste Gina dann auch nicht über sich preisgeben. Schließlich galt es, die Tarnung zu wahren.
Oh, Karma, pass a… Zu spät. Die Oni rannte in den Pfosten einer Straßenlaterne hinein und machte sich daran, ihn zur Rache zur Seite zu biegen. Ach, lass das., meinte die Vampirin, griff nach dem Oberarm Karmas (auch wenn der ein wenig weiter oben war als bei den meisten anderen Leuten) und zog sie nicht ohne Nachdruck von dem Pfahl weg. Du machst das noch kaputt., warnte Gina die Oni. Wie ist das bei euch? Macht man da einfach die Sachen von anderen Leuten kaputt?, wollte sie mit ein wenig Tadel in der Stimme wissen. Vielleicht brachte sie Karma so zur Vernunft? Oder sie fand zumindest ein wenig über ihre Kultur heraus.
Eigentlich ging Karma nicht rückwärts. Es war nicht ganz ungefährlich im Wald rückwärtszugehen. Ein Baum im Weg und man lief dagegen. Ein Ast, den man sich in den Rücken rammte. Ein Spalt, in dem man sich den Fuß brach oder eine Erhebung, ein Baumstamm, worüber man stolpern konnte. Nein, das war etwas, dass sie Oni erst bei den Menschen angefangen hatte, um gemütlicher neben ihnen zu gehen und ihre Sinne offen zu halten. „Ich weiß nicht, ob es einen Namen hat … Von dem unterhalb der Wüste.“ Sie grinste. „Ahh, dass ist eine lange Geschichte. Weißt, ich hab einen Puma von unserem Gebiet verjagt und bin in so einem Dorf gelandet. Siem heißt das. Und da habe ich Lian getroffen. Wir waren Kuchen essen und haben dann mit Menschen Fangen gespielt und dann mit ihm verstecken. Weißt, der dachte, der kommt weg von mir. Aber nein, ich bin dem hinterher und auf die Schlange … den Zug gesprungen und mitgereist! Ich hab ihn im Zimmer aufgestöbert und dann haben wir gegessen und dann hat Charon mir auch ein Zimmer gegeben. Bin ich aber nicht viel drinnen …“, erzählte sie bereitwillig. Dafür wollte sie jetzt von Gina eine Geschichte!
„Ohh cool! Meine Cousine Ravi ist da die Beste! Aber ich bin auch nicht schlecht.“ Sie zwinkerte Gina zu. „Ein Kampfmensch, ein magischer? Was machst du den magisch? Auch etwas mit diesem … Mana da?“ So hatte Charon es genannt, oder? Fast wie Mama, aber eben nicht ganz! Das Wort Büro hatte sie aber nicht mehr im Kopf. Sie war auch erst einmal in so einem gewesen, als Lian sie zu Aram gebracht hatte. „Was bürost du dort denn so?“, fragte sie. Jetzt wo sie die Chance hatte das zu fragen, musste sie es tun. Das Gildenoberhaupt hatte ihr nicht sonderlich ausführliche Antworten gegeben. Auch wenn sie selbst in so einem Zimmer durchdrehen würde, so fand sie es doch ganz spannend, was die Menschen da drin taten und vor allem warum. War das auch spannend, dieses Zeichen studieren, wie wenn sie Blätter und Beeren ordnete. Karmas Unachtsamkeit wurde Augenblick von einem Pfosten quittiert, gegen den sie mit dem Rücken voraus lief. Ginas Warnung kam sie spät. Mit einem „Huch“, knallte sie dagegen, durch den Schwung dran halb vorbei und griff ganz instinktiv danach, um sich festzuhalten und sich dann davon wegzudrücken. Leider verbog sich das Ding dabei. Gina griff nach Karmas Arm und zog die Oni weg, was diese mit sich tun ließ. „Ich hab ihn doch nicht kaputt gemacht! Er war nur nicht so stabil wie ich“, meinte sie und sah erstaunt auf Gina hinab. „Nein, natürlich nicht. Wenn ich einen Baum kaputt mache, dann dauert es lange, bis er nachwächst.“ Den Tadel bemerkte sie gar nicht, sie verstand nur nicht ganz, warum Gina es überhaupt ansprach. War ja nix gewesen. „Bei euch ist aber alles so leicht brechbar. Unsere Bäume halten das aus, weißt du? Da kann ich auch hochklettern.“ Sie grinste und beugte sich vor, um die Laterne wieder etwas gerader zu biegen.
Gina wusste auch nicht so recht, ob der Gebirgszug einen Namen hatte, aber dank den groben Erzählungen Karmas konnte sie sich wenigstens vorstellen, wo die Weißhaarige herkam. Ein Bergkind also. So wie die Runenritterin das verstanden hatte, war Karma noch nicht sonderlich lange in der zivilisierten Welt angekommen. Kein Wunder also konnte sie sich mit Zügen, Ticketschaltern und dergleichen noch nicht so sehr zurecht finden. Die Kennenlerngeschichte, die Karma erzählte, hörte sich nach einem von Lians typischen Abenteuern an. Die fahlen Lippen der Schwarzhaarigen zogen sich zu einer feinen Linie zusammen, als sie an den Braunhaarigen und das Aufeinandertreffen mit ihm, das sich erst vor wenigen Stunden zugetragen hatte, dachte. Hmm., antwortete sie knapp, irgendwie hatte sie keine großartige Lust, über Lian zu sprechen. Weißt du schon, was du essen willst?, fragte sie stattdessen und versuchte so, das Thema zu wechseln.
Dass die Vampirin eine Kämpferin war. schien Karma zu beeindrucken. Von ihrer Cousine Ravi hatte Gina noch nichts gehört, doch so klein wie die Welt manchmal zu sein schien, merkte sie sich den Namen besser trotzdem. So? Das merke ich mir, dass du mich nicht überraschst! Auf die Frage hin, was Gina denn Magisches machte, konnte sie natürlich nicht schweigen. Doch anstatt es Karma zu erklären, war eine Demonstration besser geeignet. Ich zeig’ es dir!, meinte sie keck und zauberte sich wie aus dem Nichts eine Spielkarte in die Hände, um sie Karma zu reichen. Versuch’, so schnell wie möglich zu rennen!, hieß sie die Oni an und wenn diese sich auf den kleinen Versuch einließ, dann würde Gina ihr mit der Aura of Speed ein wenig zusätzliches Tempo geben.
Ich kann mit meinen Karten machen, dass ich selber oder andere Leute schneller oder stärker werden., ließ sie Karma dann wissen, falls diese selbst nicht 1 und 1 zusammengezählt hatte. Und ja, das brauch Mana. Die beiden gingen nebeneinander weiter. Das ungleiche Duo hätte in so manchen Städten vermutlich deutlich mehr Aufmerksamkeit erweckt, doch in Crocus Town trieb sich so manch seltsame Gestalt herum, da fielen die beiden Monster gar nicht so sehr auf. Wenn ich was Spannendes oder Tolles gemacht habe, oder auch wenn ich was versucht habe und es nicht funktioniert hat, dann muss ich die Geschichte im Büro aufschreiben. Dass andere Leute wissen können, was passiert ist., versuchte die Schwarzhaarige, das Prinzip eines Berichtes ein wenig vereinfacht zu erklären. Nachher werde ich auch eine Geschichte über dich schreiben. Darauf würde Karma sich freuen können.
Das kleine Run-In mit dem Laternenpfahl ließ Karma schmollen und erklären. Gin sah und hörte ihr lächelnd zu und legte den Kopf ein wenig schief. Das hat mit Respekt zu tun. Wenn man andere Leute respektiert, dann gibt man sich Mühe, ihre Sachen nicht kaputt zu machen. Und dann müssen die auch nicht so stabil gebaut sein. Ob die Rothaut dieses Konzept wohl verstand? Vor den beiden tauchte ein großes Gebäude auf: Das Einkaufszentrum “Karminroter Vogel” war das Ziel von Ginas kleinen Ausflug gewesen. Die Fressmeile darin, mit sicher anderthalb Dutzend verschiedenen Essensständen, würde für die beiden Damen schon etwas hergeben, was sie satt und zufrieden stellte. Und außerdem war es überdacht und damit von der hässlichen Sonne weg, da konnte Gina endlich ein wenig aufatmen. Hier geht’s rein!, meinte sie, hakte sich bei Karmas Arm ein und zog sie dann zum Eingang des Kaufhauses.
Aura of Speed I TYP: Elementlose Magie ELEMENT: - KLASSE: II ART: Support MANAVERBRAUCH: 60 MAX. REICHWEITE: 20 Meter SPEZIELLES: - VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 5, Manaregeneration Level 4 BESCHREIBUNG: Nachdem der Zauber gewirkt wurde, beginnt der Boden im Radius von 20 Metern kurz gelb aufzuleuchten. Ein Wesen im Wirkungsbereich wird daraufhin mit dieser Aura durchflutet, sodass die Geschwindigkeit des Ziels um 1 steigt. Diese Aura hält 60 Sekunden an und kann erst 30 Sekunden, nachdem sie abgeklungen ist, erneut gewirkt werden.
Beherrschung:
Willenskraft Level 6: Diese Aura hält 90 Sekunden an und kann erst 20 Sekunden, nachdem sie abgeklungen ist, erneut gewirkt werden. Willenskraft Level 7: Diese Aura hält 120 Sekunden an und kann erst 10 Sekunden, nachdem sie abgeklungen ist, erneut gewirkt werden.
Karma schüttelte den Kopf. Die schiere Auswahl an Essen dieser großen Welt war für sie noch immer schwer zu begreifen – und vor allem zu merken. Sie wusste, welche Wurzeln essbar waren, wie sie einen Vogel fing, aber die großen Essplätze boten so viele Gerichte an, dass die Oni bislang entweder ihre Begleiter wählen ließ und das Essen dann mal drei bestellte oder einfach blind auf irgendetwas zeigte. Sie grinste, als auch Gina sich als Kämpferin offenbarte. So gespannt auf ihre körperlichen Fähigkeiten sie auch war, diese waren für Karma deutlich vertrauter. Bei der Magie war sie aber noch unerfahren … und sehr neugierig. Mit ihrer üblich offenen Art nickte sie, ihr Gesicht hellte sich auf. „Oh ja!“ Karma grinste die Dunkelhaarige an. Gespannt sah sie das Kleinere an, aufmerksam wie eine Katze ihre Beute im Blick behielt. Doch Gin erschuf nur ein Plättchen in ihren Händen. Fasziniert nahm sie es entgegen und betrachtete das abgebildete. „Was ist das?“, fragte sie und schnüffelte daran. Ihr Geruchssinn war zwar nicht besser als der von Menschen, aber für Karma war ein jeder Sinn wichtig, wenn sie etwas Neues in die Finger bekam. Bei Ginas Aufforderung blinzelte die Oni kurz verwirrt, machte sich aber nichts draus und drehte sich um. Karma lief los. Sie war nicht die schnellste Oni, ihr Talent bestand mehr darin, lange Zeit über zu laufen, aber dank der langen Beine kam sie schnell vorwärts. Zu schnell. Karma sauste beinah gegen ein Hauseck, konnte sich gerade so bremsen und um die eigene Achse drehen, um ihren Schwung abzufangen. Mit riesigen Augen starrte sie die Magierin an. „Wie hast du das gemacht?“, fragte sie voll Erstaunen. „Es gibt so viel verschiedene Magien …“ Sie hörte Ginas Erklärung zu. Ob sie alle kannte? War es wie mit Karma und den Pflanzen und Tieren? Wesen, die sie kannte, von denen viele Menschen weniger Ahnung hatten, während hier sie der Neuling war. Die zwei gingen weiter und Karma versuchte Ginas Logik zu folgen. Oh, sie verstand was sie tat, aber bei dem Warum hatte sie etwas zu nagen. „Für Leute, wenn du sie nicht selbst sehen kannst?“, fragte sie nach. „Über mich?“, die Oni grinste und klopfte Gina auf den Rücken. „Kann ich sie dann von dir hören, was du schreibst?“
„Gehört der Pfosten jemanden?“ Aber der Oni war bewusst, dass es nicht darum ging. Es war nur ein kurzer, spontaner Gedanke. Einige Augenblicke schwieg die Oni nachdenklich, ehe sie deutlich ruhiger zustimmend nickte. „Ja, aber wenn ich mich entschuldige, wird er nicht wieder gerade. Nur wenn ich versuche, ihn aufzubiegen, kann das wieder werden. Verletzungen hinterlassen immer Spuren.“ Das hatte sie in ihrer Zeit bei Lokesh gelernt und oft genug mit eigenen Augen gesehen und erfahren. Auch sie selbst trug Narben von ihren Abendteuer im Wald. „Ich gebe mir Mühe, weißt du. Lian mag es nicht so, wenn ich etwas kaputt mache. Und Charon auch nicht.“ Karma sagte nicht mehr. Sie hatte ihre Worte als einfache Tatsache gemeint, nicht wertend, keine Botschaft, dass sie den Pfosten nicht respektierte. Für Karma war Respekt etwas sehr wichtiges, auch wenn sie ihn vielleicht etwas anders auslegte als die kleine Frau neben ihr. Aber das war der Oni nicht bewusst, so hatte auch ihre Antwort keine Spur von Rechtfertigung sondern nur von Erzählung – inklusive einmal Lächeln, als sie ihre beiden Lieblingsmenschen erwähnte.
Kurz darauf erreichten sie eines der großen Gebäude und Gina führte Karma hinein. Die Oni folgte und es war wohl gut, das Gina sie festhielt, denn die Weißhaarige sah sich voll Interesse um und wäre gewiss wieder gegen irgendetwas oder jemanden gerannt. „So viele Menschen“, murmelte sie … in eigentlich normaler Menschenlautstärke. „Also Gina, wo gehen wir hin Essen?“
Gins kurze Demonstration ihrer Magie hatte Karma beeindruckt. Zwar war sie beinahe durch gegen ein Haus gerannt, doch konnte sie sich gerade noch so davon abhalten und kam schlitternd und sich um die eigene Achse drehend zum Halt. Spätestens das verdutzte Gesicht der Oni war es dann gewesen, das Gin dazu brachte, herzlich und hell wie eine Hochzeitsglocke zu lachen und dabei damenhaft die Hand vor den Mund zu nehmen. Als Karma wieder zur Vampirin aufgeschlossen hatte, erklärte die Schwarzhaarigen ihre Bürotätigkeit. Genau, für solche Leute. Manchmal ist es wichtig, dass solche Leute über Sachen Bescheid wissen, auch wenn sie nicht selber dabei waren. Und weil man sich nicht immer so oft trifft, schreibt man es besser auf. Dann können die anderen Leute das Lesen, sobald sie Zeit haben. Auf die Frage hin, ob Gin Karma denn erzählen würde, was sie schrieb, musste die Vampirin mit den Schultern zucken. Ich schreibe die Geschichte erst, wenn du wieder weg bist, dann kann ich sie dir also nicht mehr erzählen. Außer wir sehen uns irgendwann wieder, dann erzähle ich es dir natürlich sehr gerne!
Die gehören dem Bürgermeister. Also sowas wie dem Stammesführer. Unserem Häuptling. Gin fischte nach Worten, versuchte eine Umschreibung zu finden, die Karma verstand. Ganz richtig war das natürlich nicht, aber es traf so halbwegs die Wahrheit. Habt ihr sowas, bei euch in den Bergen? Einen Ober-Oni der für die anderen verantwortlich ist? Wenn das mal kein guter Zeitpunkt war, um etwas über die Stammeskultur der Oni zu lernen. Die nächsten Worte der Rothaut trafen Gina irgendwie. Man konnte die Dinge zwar meistens irgendwie wieder gerade rücken, doch ging keine Verletzung spurlos an einem vorbei. Wortkarg nickte sie dazu einfach Mal, dieses Thema weiter auszutreten würde ihr schnell zu persönlich werden.
Im Kaufhaus wurden die Augen Karmas gleich noch ein ganzes Stückchen größer, als sie es zuvor schon waren. Aloe Town, wo Karma wohl offensichtlich herkam, war keine kleine Stadt, aber Crocus Town, die Hauptstadt des Königreiches, war da nochmal eine ganz andere Nummer. Vergnügt leitete Gina ihre Begleitung ins Innere des Kaufhauses, durch ein wahres Labyrinth aus kleinen Läden und Ständen, und dann eine Rolltreppe hinauf, um zur Speiselounge zu kommen. Dort reihten sich verschiedenst /e Fastfood-Stände mit kulinarischen Leckereien aus allen Ecken Fiores aneinander. Da wurde jeder fündig. Magst du Burger probieren? Das ist Fleisch im Brötchen., schlug die Vampirin der Weißhaarigen vor. Sie selbst würde sich etwas Leichtes gönnen, vielleicht einen Wrap oder Salat. Sie hatte gestern schon fett gegessen und wollte nicht, dass sie pölsterchen ansetzte.
Büroarbeiten. Klang nicht wie etwas, das Karma gerne machen würde. Dafür hatte die Oni viel zu viel Energie, Kraft und Abendteuerlust in sich. Karma war froh, wenn sie morgens mit der Sonne aufstehen konnte und eine Runde durch den Wald gehen konnte. Wenn das Holz der Bäume noch feucht von Tau war und die Blätter unter ihren Füßen raschelten. Bewegung, Verbindung mit dem Leben um sie herum, all das war ein Teil von ihr. Auch jetzt machte sie ihre Runden, erkundete ihre Umgebung, auch wenn sie von Bäumen zu Häuserdächer übergegangen war. Andererseits gab es sicher Menschen, die an Aufzeichnungen interessiert waren und so groß wie die Welt hier war, war es verständlich, dass man Wissen festhalten musste. Leider konnte Gina ihr die Geschichte nicht erzählen, aber eines Tages würde Karma sie bekommen. „Kay kay! Ich such dich dann und dann kannst du es mir vorlesen.“ Sie grinste die kleinere Frau an. Karma war eine sehr hartnäckige Jägerin, andernfalls hätte sie den Puma keine drei Tage lang durch den Wald und über die Berge verfolgt. Interessiert hörte sie zu, was Gin ihr erzählte, und nickte bestätigend. „Ja, ein Stammesoberhaupt haben wir. Die Mama von meiner Cousine Ravi ist das, weil sie die Stärkste und Beste von uns ist. An sie kommt keiner ran, außer Ravi manchmal!“ Stolz schwang in den Worten mit. Stolz auf ihren Stamm, auf ihre Tante und auch auf Ravi.
Karma folgte der Dunkelhaarigen durch das Kaufhaus, darauf achtend, nichts umzuwerfen oder wo mit den Hörnern hängen zu bleiben. So viel Bewegung, so viele Gerüche und Stimmen. Ein breites Lächeln breitete sich auf ihrem Gesicht aus. Gin führte sie auf zu einer Erhebung, die sich selbstständig bewegte. Karma stand mit beiden Füßen breit positioniert darauf, die Arme von sich gestreckt und hielt so ihr Gleichgewicht. „Es fährt! Warum fährt es? Lebt es? Wie habt ihr da hergebracht? Warum macht es das?“, sprudelten die Fragen laut aus ihr hervor. Karma ging in die Knie und betastete das Zeug, auf dem sie stand. Sie hatte noch gar nicht ganz begriffen, auf was sie da stand, da warf es sie auch schon wieder ab. Die Oni fiel auf die Knie und kletterte weg, richtete sich wieder auf und starrte voll Schock und Faszination auf das Gebilde. Kurz darauf hatte Gin sie weitergeführt und endlich roch es nach Essen! Mhhhm! „Ja, gerne!“, stimmte sie zu. Sie trat näher heran. „Kann ich zwei haben?“, erkundigte sie sich. Karma hatte in ihrer Zeit hier schnell gelernt, dass die Portionen der Menschen komisch klein waren. Hoffentlich war das für Gins Geld machbar.
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