Ortsname: Einkaufszentrum "Karminroter Vogel" Art: Gebäude Spezielles: - Beschreibung: Das Einkaufzentrum "Karminroter Vogel" befindet sich inmitten von Crocus Town. Die Auswahl im Einkaufszentrum ist gewaltig, man findet hier sehr viel, für jeden Geschmack ist etwas dabei. Die erste Etage dieses mehrstöckigen Hauses führt Restaurants und Stände von verschiedensten Spezialitäten, über Meeresfrüchte, Fleischspezialitäten, bishin zu vegetarischer Kost und exotischen Nahrungsmitteln. Der zweite Stock ist für jeden modebewussten Magier oder Zivilisten ein absoluter Pflichtbereich, hier gibt es für jeden noch so ausgefallenen Wunsch die passende Garderobe. Kleidungsstücke für jeden Anlass kann man hier finden, verteilt auf über dreißig einzelne Geschäfte nur über das Thema Mode. Die Etagen drei und vier dienen der Erholung und dem Wissensdurst. So findet man dort eine gewaltige Bibliothek mit Lesebereich, in welchem man zunächst ein Buch anlesen und dann später auch kaufen kann. Dabei ist gerade die Buchsammlung so immens, dass im Einkaufszentrum extra zwei Etagen damit bestückt wurden. Als kleinen Zusatz befindet sich auf beiden Buchetagen jeweils ein kleiner Bereich, an dem man Süßigkeiten erwerben kann, mit dem man das Lesen noch angenehmer machen kann. Die besonderheit am karminroten Vogel-Einkaufszentrum liegt in seiner Art des Einkaufs. Beim Betreten erhält jeder Kunde am Eingang einen magischen Einkaufschip, mit dem man einkaufen geht und quer durch alle Etagen gehen kann. Jeder separate Einkauf wird auf diesem Chip gebucht, weswegen man in den einzelnen Läden nicht bezahlen braucht. Erreicht man dann das Ende seines Shoppingtrips, kehrt man zum Eingang zurück und mit der Zurückgabe des Einkaufschips erhält man seine zu zahlende Rechnung.
Change Log: Sobald sich innerhalb des Rollenspiels etwas an dem Ort ändert, wird es hier kurz vermerkt.
Angelehnt an der Wand zwischen zwei Läden stand der junge Mann, die Arme verschränkt und mit einen kühlen Blick. Dies war das erste mal in seinen Leben, das er in der größten Stadt des Königreiches, es war das erste mal das er sich so etwas wie einen Urlaub gönnen konnte, denn in seinen früheren Leben unter seinem Vater konnte er sich das nicht leisten, er hätte es ihm nie erlaubt. Doch nun als Gildenmagier konnte er tun was er wollte, niemand konnte es ihn verbieten einmal die Hauptstadt zu besuchen. Das Einkaufszentrum war ein Ort, den er schon immer einmal sehen wollte, doch jetzt wo er dort war, war es ihm fast schon zu viel, denn überall waren Menschen. Kinder rannten lachend durch die Laufwege und spielten Fangen, die Eltern, vollgepackt mit Einkäufen liefen ihnen schimpfend nach. Ab und zu lief ein junges Paar an dem Magier vorbei, wobei der meist der männliche Part über und über mit Einkäufen bepackt waren, Teenager, welche mit ihren neusten Klamotten prahlten und alte Menschen, die kaum voran kamen. Barbatos kannte zwar den Basar aus Aloe, doch dies hier war etwas ganz anderes, denn hier gab es keine Marktschreier, die einen Mist andrehen wollten, sondern nur hochwertige Dinge, dinge die man sonst nirgends finden würde, aber auch Sachen aus den anderen Gegenden des Königreiches. Es war interessant, aber auch verwirrend. Leicht seufzte Barbatos, er war einsam und vermisste ein wenig seinen Bruder, doch diesen konnte er nicht überzeugen mit zu kommen, also ging er alleine nach Crocus. Wie konnte man nur an einen Ort mit so vielen Menschen alleine sein? Seltsam, dachte sich der junge Mann, doch er kannte hier nun mal niemanden und das einzige, was er ab und zu bekam war ein verwirrter, fragender Blick der Personen, die an ihm vorbei kamen, es war ein Blick, den er nur zu gut kannte, ein Blick der sich fragte, ob der Magier nun ein Mann oder eine Frau war. Er seufzte, zwar war er die Blicke gewohnt, doch es nervte ihn, sollte es den anderen nicht egal sein wie er herum lief? Er beurteilte die anderen ja auch nicht. Egal, kurz schüttelte er seinen Kopf um seine Gedanken wieder frei zu bekommen, denn eigentlich wollte er nicht nur dumm herum stehen und Menschen anschauen. "Nun aber los, Barbatos." - Sprach er in seinen Gedanken, als er sich langsam auf den Weg zu einen der Bücherläden machte.
Was gab es schöneres, als seinen allerersten Lohn direkt auf den Kopf zu hauen? Exakt, gar nichts! Aus diesem Grund hatte der Gestaltenwandler nicht lange gezögert, sondern war direkt in den Zug gestiegen und nach Crocus gefahren. Schließlich war das hiesige Einkaufszentrum in ganz Fiore bekannt. Wer shoppen gehen wollte, der musste hierher kommen. Lange Zeit war der braunhaarige Wuschelkopf es gewöhnt, zuhause zu warten, während seine Mutter im Kleidung kaufte und mitbrachte - eine der wenigen Dinge seines alten Lebens, die er kein bisschen vermisste. Selbstständig durch die Gänge zu streunern, sich die Stücke vorher genau anzusehen und anzuprobieren war so viel spaßiger! Außerdem konnte er so sichergehen, dass es auch wirklich perfekt passte. Als Skinwalker war es gar nicht so leicht, einkaufen zu gehen. Er musste seine Kleidung stets ein oder zwei Größen größer kaufen um sicherzustellen, dass sie ihm, unabhängig vom Körper, passten. Für den ein oder anderen wäre das sicherlich ein Problem, vielleicht würden sie sogar ihre Kleidung doppelt und in verschiedenen Größen kaufen, doch Flynn kam es nur recht. Er mochte es locker und luftig. Seine wahre Gestalt zeigte er ja sowieso nur selten. Auch heute war er selbstverständlich in seinem Menschenkörper unterwegs. Bis auf den Schweif, den er sorgfältig in einem Hosenbein versteckt hatte, wies nichts darauf hin, dass er eigentlich ein Gestaltwandler war. Die welligen, braunen Haare fielen ihm über die Stirn, einen Teil der kurzen Mähne hatte er jedoch locker an seinem Hinterkopf zusammengebunden. Bevor er aufgebrochen war, hatte er sich ein simples, weißes Shirt und ein Paar schwarze Mom-Jeans angezogen. Abrunden tat sein Outfit jedoch ein weites Strickcardigan mit breitem, lavendel-hellgrünen Karomuster. Schräg? Ja. Aber er mochte es so. Vielleicht ließ ihn seine Mutter deswegen nie selbst Klamotten aussuchen. Oder vielleicht stand er gerade deswegen nun auf solch ungewöhnliche Stücke. Was auch immer es war - er fühlte sich wohl und das war doch das Wichtigste! Den karminroten Einkaufschip zwischen den Fingern kreisen lassend marschierte er zuversichtlich in den ersten Laden. Für die warmen Tage war er gut ausgestattet. Doch jetzt, wo die Tage langsam kürzer und kühler wurden, merkte er, dass er definitiv an Winter- und Herbstkleidung aufstocken musste, wenn er nicht erfrieren wollte. Glücklicherweise verließ er bereits den allerersten Shop mit einer prall befüllten Tüte. Es war merkwürdig, seine Waren zu erhalten und erst später zu bezahlen, doch er ließ sich davon nicht beirren. Er verließ sich auf sein Gefühl, welches sagte, dass er noch mehr als genug Geld zum Verprassen hatte. Also auf zum nächsten Laden, der Tag war schließlich nicht unendlich! Einige Stunden später war der Hawthorne schließlich zufrieden. Es waren noch einige Tüten hinzu gekommen. Aus einer hing der Ärmel einer warmen Winterjacke, darunter begraben dicke Kuschelsocken. Natürlich durften auch einige Pullover und Hosen nicht fehlen. Wenn er jetzt nicht gewappnet für die kalte Jahreszeit war, dann würde er es nie sein! Mit einem zufriedenen Grinsen auf den Lippen marschierte er Richtung Fahrstuhl. Er hasste diese Dinger, hatte sie bisher immer vermieden. Sie waren beengt und laut. Ratterten, als würden sie gleich auseinander fallen (zumindest die, die er bisher kennengelernt hatte). Das Schlimmste war jedoch der Mangel an Platz und Fluchtmöglichkeiten, die er dort hatte. Kleine, geschlossene Räume konnte er nicht ab. Doch es gab kein drumherum. Seine Beine waren zu müde um die Vielzahl an Treppen herabzusteigen. Er musste ja auch noch zurück zum Bahnhof kommen. So stellte er seine Ausbeute vorerst ab und drückte den Knopf der dafür sorgte, dass das Ding auftauchte. Ein leises Summen erklang, wurde langsam immer und immer lauter. Auf einer kleinen Tafel sprangen Zahlen umher, schließlich setzte sich die zwei durch. Ein Bimmeln erklang und die Türen schoben sich schwerfällig beiseite. Einige Personen traten heraus, mischten sich unter die Menge. Zurück blieb nur ein zögernder Braunschopf und ein Fahrstuhl, dessen gähnendes Maul ihn unbedingt verschlingen und mit in die Tiefe reißen wollte. Jetzt konnte er noch einen Rückzieher machen und doch die Treppen nehmen. Aber ... er war faul und seine Faulheit siegte schließlich über seine Angst. 'Was soll schon schiefgehen? Die Dinger werden doch bestimmt jeden Tag überprüft.' Mit einem schweren Seufzer trat er über die Schwelle. Wo musste man nochmal bezahlen? Im Erdgeschoss, oder? @Barbatos
Einige Zeit war vergangen und der junge Mann schlenderte zufrieden durch die Gänge, bepackt mit Taschen voller Bücher, die alle mehr oder weniger das selbe Thema hatten, die Geschichte seines Handwerkes. Viele verschiedene las er schon, doch noch immer tat er das gerne, denn jeder Autor schrieb etwas anderes und das die Läden so viele verschiedene hatten, das war schon etwas besonderes. Ein freudiges Lächeln lag auf den Lippen des jungen Mannes, welches sich doch beim Gedanken verzog als ihm einfiel das er doch die ganzen Bücher die Treppen herunter tragen musste, hätte er sich doch zurück gehalten, aber nein, so was wie Zurückhaltung kannte er nun einmal nicht. Ein kurzer Seufzer, gab es nicht vielleicht eine Rolltreppe? Negativ, die hätte er schon längst gesehen, aber er wusste, das es einen Aufzug gab. Aufzüge, sie waren ihm schon immer suspekt, aber egal, das eine mal würde er es überleben. Kurz schüttelte er seinen Kopf und lief dann los, zum Ort an dem er den Aufzug sah. Kurz seufzte er, dann drückte er den Knopf und wie von Zauberhand öffnete sich die Tür, es war ein komisches Gefühl sein Schicksal in die Hand eines kleinen abgeschlossenen Raumes zu legen, aus dem man im Notfall nicht so schnell heraus kommen würde wenn etwas passiert? Naja, es wäre dann einfach so, ändern konnte er es dann auch nicht mehr. Der Aufzug war ziemlich leer, nur ein sichtlich beunruhigter junger Mann stand in der Kabine, ebenso vollgepackt wie Barbatos selbst, er war also nicht der einzige, der diese Dinger nicht mochte. Naja, so war er wenigstens nicht alleine und was sollte schon passieren? Jeden Tag wurde das Teil benutzt und warum sollte dann also was passieren, bloß weil der Necrologia damit fuhr? Ein alberner Gedanke. Kurz schüttelte er seinen Kopf um seine Gedanken frei zu kommen, betrat dann die Kabine und stellte sich in eine der Ecken und hinter ihm schlossen sich die Türen, ein komisches Gefühl. Der Knopf für das Erdgeschoss blinkte schon, der junge Mann hatte also das selbe Ziel. Kurz seufzte der Necrologia als er spürte das sich das Gerät in Bewegung setzte, ein seltsames Gefühl, beklemmendes Gefühl, vor allem als der Fahrstuhl plötzlich mit einem leichten Ruck anhielt. Irritiert verschränkte er seine Arme, denn er zweifelte, das sie im Erdgeschoss waren. Ein Seufzer, das Schicksal meinte es wohl nicht gut mit dem Godslayer und sein Leidensgenosse wird es wohl nicht besser gehen. "Super." Die Stimme ruhig und leicht angenervt. Laut der Anzeigetafel befanden sie sich zwischen dem ersten und zweiten Stock.
Nervös spielte der Skinwalker am Saum seines Cardigans herum während er darauf wartete, dass sich die Türen schlossen und die qualvolle Reise nach Unten begann. Der Knopf für das Erdgeschoss war bereits von rotem Licht umrahmt und blinkte. Es konnte nicht mehr lange dauern. Doch es schien, als würde er vorher noch Gesellschaft bekommen! Ein junger Mann ... oder eine Frau? Hm, es war schwer zu sagen. Die Gesichtszüge waren weich, die hellen Haare mittellang doch gleichzeitig ... naja ... es fehlte halt die Oberweite. Nicht, dass Flynn auf so etwas achten würde! Niemals! Aber es fiel eben in Kombination mit dem Rest auf. Ein roter Schleier legte sich über die Wangen des Strubbelkopfs während er versuchte, sich vor seinen eigenen Gedanken zu rechtfertigen. Schnell zogen jedoch die dicken Metalltüren, die sich langsam ächzend schlossen, seine Aufmerksamkeit auf sich. Seine braunen Seelenspiegel beobachteten genauestens, wie der Weg zurück in die Außenwelt immer kleiner und kleiner wurde und schließlich gänzlich verschwand. Jetzt war es zu spät. Rückzug war unmöglich. Jetzt gab es nur noch vorwärts - oder eben abwärts. Der erste, schwungvolle Ruck erstickte den Atem des Hawthorne. Sein ganzer Körper spannte sich an, der Griff um den Saum seiner Ärmel wurde fester. Ein verstohlener Blick zu der Gestalt neben ihm verriet, dass auch diese sich nicht sonderlich wohl fühlte. Sicherlich auch wegen des Fahrstuhls und nicht wegen Flynns Anwesenheit, oder? Manchmal war er sich nicht ganz sicher, es schien, als hätten manche Menschen ein gutes Bauchgefühl, welches ihnen unterschwellig verriet, dass mit dem Braunschopf etwas nicht stimmte. Aber gerade hatte eben dieser deutlich größere Probleme. Erst war es nur ein weiterer Ruck, kein großes Ding, richtig? Maschinen holperten eben ab und an. Doch als daraufhin jegliche weitere Regung ausblieb wurde er bleich. Vielleicht war das ja normal? Seine Finger, die bis eben nur ruhelos umhergetanzt waren, begannen zu zittern. Nein, es war nicht möglich, dass er hier eingesperrt war ... hier in diesem winzig kleinen Raum, der vielleicht gerade einmal drei auf drei Meter war. Unmöglich. Vollkommen unmöglich. Doch es passierte einfach nichts mehr. Nichts, nichts, nichts, nichts. Wieso regte sich das Teil nicht mehr? Eine leicht angespannte Stimme riss den Blick des Drought-Magiers von der weiterhin geschlossenen Tür fort zu dem Hellhaarigen. "Wieso geht es nicht weiter?" fragte er, als hätte sein Gegenüber auch nur annähernd mehr Ahnung als er selbst. Ein erster Anflug von Schwindel packte ihn, für einen Augenblick lang glaubte er, die monotonen Wände seines Gefängnisses rückten noch näher an ihn heran. Natürlich war dies nicht mehr als ein Figment seiner Angst, doch bewusst war ihm das in diesem Moment nicht. Er lehnte sich gegen die Wand hinter sich, schloss die Augen, versuchte seinen Herzschlag zu beruhigen, vergebens. Was für eine Katastrophe! Der Tag war so gut und jetzt ... jetzt steckte er hier fest! Er löste sich von der Stütze in seinem Rücken, stolperte in wackeligen und hastigen Schritten hinüber zu den Knöpfen. Immer und immer und immer wieder presste er auf einen metallisch rot hinterlegten Button, doch nichts geschah. Nur ein leises 'klack klack klack' erfüllte den Raum. Vielleicht musste er in einem bestimmten Rythmus drücken? ... nein. Nichts schien zu helfen. Der Fahrstuhl verharrte weiterhin, wie festgefroren, zwischen zwei Etagen. Wieso? Der Schwindel wurde schlimmer, ließ den Hawthorne glauben, dass sich sein Gefängnis vielleicht doch bewegte. Jedoch nicht auf und ab, sondern hin und her wie ein Pendel oder vielleicht sogar im Kreis. So einfach war das nicht mehr zu sagen."Nein, nein, nein, nein..." So sehr er sich auch dagegen wehrte, die Realität sickerte langsam aber sicher tiefer und tiefer in sein Bewusstsein. Er konnte nicht länger verneinen, dass eine seiner schlimmsten Ängste wahr wurde. Gefangen wie ein wildes Tier in einem viel zu kleinen Käfig steckte er in diesem Aufzug, welcher sich weigerte, seine Türen zu öffnen, fest. Apropos Türen ... vielleicht? Ja, vielleicht ... Seine Finger versuchten verzweifelt, sich in den schmalen Schlitz zwischen den Türen zu quetschen und sie auseinander zu ziehen. Immer wieder rutschte er ab, auch, als seine liebevoll schwarz lackierten Fingernägel langsam immer mehr den klauen eines Ungeheuers ähnelten und sich seine wahre Gestalt in den Vordergrund drängte. Der junge Mann war purer Panik verfallen, wie sollte er da noch seinen Verwandlungszauber aufrecht erhalten? Da fiel ihm überhaupt nicht auf, dass die Decke durch die zusätzlichen Zentimeter tatsächlich näher gekommen war. Erst, als ihm auffiel, dass die Strähnen, welche durch seine hastigen Bewegung vor seine Augen gefallen waren, ihren warmen Braunton verloren hatten und nun einem Durcheinander aus weiß und schwarz entsprachen, realisierte er langsam, wie sehr er wirklich seine Fassung verlor. Zurückgewinnen konnte er sie dadurch jedoch auch nicht, im Gegenteil. Es wurde nur noch schlimmer. Er war schließlich nicht alleine. Beinahe hatte er den Fremden, der ebenfalls hier gefangen war, vergessen. "Oh nein ..." Wer hätte gedacht, dass sein Herz noch schneller schlagen konnte? Unaufhörlich klopfte es gegen seine Brust, als wollte es herausspringen um eigenhändig die Türen aufzureißen um endlich aus dieser teuflischen Situation fliehen zu können! "Das ist eine Katastrophe ... eine wahre Katastrophe..." Langsam schlich er auf den Blonden zu, seine Füße zog er dabei beinahe wie ein Zombie über den Boden. Dass er dem armen Kerl damit womöglich einen großen Schrecken einjagen könnte, bedachte er überhaupt nicht. Zu sehr war er mit all den anderen Problemen beschäftigt. Nur wenige Zentimeter entfernt vom Gesicht des Anderen krümmte er den Rücken, beugte sich hinab und packte ihn an den Schultern. Die langen, dunklen Klauen ruhten auf seinen Schulterblättern, jedoch ohne Druck auszuüben. Selbst wenn er wollte - dafür zitterte er doch zu sehr. Große, rot-grüne Augen starrten dem Fremden direkt in die Seele. "Bitte, bitte sag mir, dass du uns irgendwie hier herausholen kannst. Bitte. Ich will hier nicht sterben." So konnte er nicht sterben. Wenn er hier sein Leben aushauchen musste, dann würde jeder wissen, dass er ein Skinwalker war! Und er würde mit Angst und Panik im Herzen sterben. Er wollte doch glücklich und zufrieden von dieser Welt gehen!
Vorsichtig legte Barbatos seine rechte auf den Kopf des Fremden, der ganz offensichtlich kein Mensch war. Zwar rutschte ihm sein Herz in die Hose, doch hatte sein Leidensgenosse offensichtlich mehr Angst als er, er zitterte wie Espenlaub, seine Seelenspiegel voller Angst, die Angst vor dem Tod. Zwar mag er wie ein Monster wirken, doch offensichtlich war er keines, eher wirkte er wie ein kleiner Welpe den man gerade von seinen Wurf trennte. Er kannte ihn nicht und hatte selber ein wenig Angst, doch das war dem Necrologia im Moment egal, er hatte Mitleid mit ihm. Sanft strich er mit seiner Hand durch das Haar des jungen Mannes, an den Hörnern vorbei, er hoffte das dies half ihn zumindest etwas zu beruhigen, er kannte sich mit trauernden Menschen aus, doch verängstigte Formwandler waren dann doch etwas anderes. "Ich kann und leider auch nicht helfen, aber uns wird schon nichts passieren, jemand wird kommen und uns befreien, mach dir keinen Kopf." Seine Stimme war ruhig und sanft, er gab sich mühe mit dem Jungen so umzugehen wie mit einen Trauernden, zumindest das konnte er recht gut. "Es wird alles gut, junger Formwandler, alles wird wieder gut." Er lächelte sanft, mit seiner Hand streichelte er immer noch durch das Haar des Jungen, selten fühlte er so was weiches, nicht einmal sein eigenes hatte eine solche tolle Struktur, ein wenig neidisch war der Godslayer schon. "Nun wo wir uns schon einmal so nahe sind, wie wäre es, wenn wir uns vielleicht einmal vorstellen? Mein Name lautet Barbatos Necrologia, du kannst mich aber auch gerne Barba nennen." Bisher hatte er sich noch keine Gedanken darüber gemacht, jedoch fragte er sich, was der Fremde über ihn dachte, zwar war es ihm klar das er schon wusste, das er ein Mann war, seinen Blick hatte er vorhin mitbekommen, doch was dachte er über ihn, hatte er die selben Gedanken, wie die meisten anderen Menschen, oder war er anders und urteilte nicht über ihn? Gerne hätte er es gewusst. Und was war mit dem ungefragten Streicheln? Naja, er wurde ja auch ungefragt angefasst, es war ausgleichende Gerechtigkeit. Ein kurzes Kopfschütteln um seine Gedanken wieder frei zu bekommen, die amethystfarbenen Augen verschwanden kurz hinter den geschminkten Lidern, nur am dann wieder die Seelenspiegel seines Gegenübers zu fixieren, sie sahen ein wenig aus wie die Augen eines Raubtieres, es fühlte sich an als würde er tief in die Seele des Necrologia schauen, ob er wohl seine Gedanken lesen konnte? Auch war der junge Mann eine ganze Ecke großer als Barbatos, welcher es normal gewohnt war zu seinen älteren Bruder herab zu schauen,doch nun wusste er, wie es sich anfühlte kleiner zu sein als jemand anderes. Seine linke Hand legte er auf die Wange des Jungen. "Bitte beruhige dich" Sanft hauchte er seine Worte dem Fremden entgegen und wartete auf seine Reaktion.
Der verängstigte Skinwalker war völlig außer sich. Würde er sich selbst gerade sehen, hätte er sich vermutlich nicht einmal wiedererkannt. Doch hier war er, klammerte sich verzweifelt an die Schultern eines Fremden und flehte diesen um Hilfe an. Doch - wenig überraschend - konnte auch dieser sie nicht einfach aus dieser Situation herauszaubern. Sie saßen fest, die einzige Hoffnung war eine Rettung von außen. Aber wusste man überhaupt, dass die Magier hier feststeckten? Eine Frage, die den Gehörnten nur noch mehr einschüchterte. Sie waren verloren, dem Tode geweiht! ... oder zumindest hatte er das Gefühl. Die Wände würden immer näher kommen, ihn irgendwann zerquetschen, oder vielleicht ging ihnen sogar vorher die Luft aus und sie würden ersticken. Oder die Stahlseile, die den riesigen Metallkasten hielten, rissen und sie würden hilflos ihrem Ende entgegen fallen. Es gab so viele Möglichkeiten, wie sie hier verenden konnten und nur eine einzige, bei der sie lebendig hier herauskommen würden. Die Chancen standen schlecht. Das Herz des Hawthorne wollte ihm aus der Brust springen. Es brauchte einen Moment, ehe er überhaupt die sanfte Geste seines Gegenübers wahrnahm. Zu sehr beanspruchte die Angst seine Wahrnehmung. Doch dann fiel sie ihm auf ... die Hand, die sich in seinem zotteligen, zweifarbigen Haar verirrt hatte. "H-huh?" Eine simple Berührung - die er sonst nur von seiner Familie kannte - ließ ihn sofort in all seiner Hektik einfrieren. Er bewegte sich keinen Millimeter mehr, legte nur leicht den Kopf schief. Selbst seine Hände verloren für den Moment ihr Zittern. "Al-les wird gut?" wiederholte er, die Worte kamen ihm kaum über die Lippen, so unrealistisch erschienen sie ihm. Wie konnte sich der Blonde da bloß so sicher sein? Langsam löste sich die Anspannung aus seinem Körper, seine Arme fielen zu seinen Seiten herab, doch in seiner gebückten Haltung verharrte er weiterhin. Sie war gewissermaßen normal für ihn - er glaubte, dadurch weniger bedrohlich zu wirken. "Flynn ist mein Name..." er versuchte, seine Stimme leise zu halten, doch stattdessen war seine Antwort eher ein halbherziges Krächzen. Die heterochromen Augen wanderten ab von dem Necrologia, hinab zum Boden. Für ihn gehörte zu einer ordentlichen Begrüßung eigentlich ein herzhaftes Händeschütteln, doch die Ebene dieser distanzierten Kontaktaufnahme hatten sie schon längst hinter sich gelassen. Schließlich hatte er sich bis eben noch an die Schultern des Slayers geklammert. Natürlich war da auch noch die unbekannte Hand, die sich plötzlich nicht mehr in seinem Haar befand, sondern an seiner Wange! Völlig überrascht und überfordert zuckte der Gestaltenwandler zusammen. Das war er einfach nicht gewohnt! War das normal? Wieso hatte der Kerl bloß keine Angst? Als er jedoch merkte, dass nichts geschah, entspannte er sich wieder ein wenig und lehnte seinen Kopf leicht gegen die Handfläche des Hellhaarigen. Sein Herz schlug noch immer schnell - inzwischen aus mehreren Gründen als nur einem - doch zumindest hielt die unerwartete Vertrautheit des Fremden seine Angst in Schach. Nichtsdestotrotz war er noch weit davon entfernt, sich zu beruhigen. Es schien schier unmöglich! Er steckte in einem wahr gewordenen Alptraum fest. "Geht nicht..." Wie ein kleines Kind, das Angst vor dem Einschlafen hatte, stand er da. Den Rücken gekrümmt, die Schultern nach oben gezogen und den Blick gen Boden gerichtet. "Wir ... wir stecken hier fest, Barba. Für immer!" wiederholte er den Gedanken, der ihn stetig plagte. Wer sagte, dass wirklich jemand kam, um sie zu retten? Wie groß war die Chance? Auch, wenn der Skinwalker der festen Überzeugung war, dass dieser dämonische Metallkasten ihre Endstation war, er wollte zumindest versuchen, sich zu beruhigen - schließlich wurde er darum gebeten. Er versuchte, sich auf seine Atmung zu konzentrieren, gleichmäßig zu atmen und nicht noch einmal in Schnappatmung zu verfallen. Gar nicht so einfach, wenn man felsenfest glaubte, gefangen zu sein. Vielleicht würde es helfen, seine Gedanken umzuleiten? Immer wieder wanderten sie zurück zu ein und demselben Punkt. "Du ... wi-wieso fürchtest du dich nicht?" stellte er daher die erste Frage, die ihm einfiel. "Bist du ebenfalls kein .... Mensch?"
Warum fürchtete er sich nicht vor dem jungen Mann vor ihm, das war die erste Frage aus dem Munde des Fremden mit dem Namen Flynn. Warum sollte er sich vor ihm fürchten? Bloß weil er anders aussah als andere? Oder sollte er sich vor ihm fürchten weil er ein gefährliches Wesen war? Naja, wirklich gefährlich sah er jetzt nicht aus und wenn er gefährlich wäre hätte der junge Mann den Necrologia bestimmt schon angegriffen, immerhin fasste er den ihm vollkommen Unbekannten ohne Erlaubnis an, er hätte eine Gegenwehr also verstanden, doch kein Haar wurde Barbatos gekrümmt. Vorsichtig streichelte er mit seinen Daumen über Flynns Wange, er schien sich etwas beruhigt zu haben, oder besser gesagt er schien einfach etwas verwirrt über Barbatos zu sein. In seinen Leben hatte Barbatos schon einige Fragen zu hören bekommen, meist ging es darum welches Geschlecht er hatte, oder warum er Frauenkleider trug, doch ob er ein Mensch war, das war etwas neues. "Ich bin ein Grabläufer, ich bin an sich ein ganz normaler Mensch." Seine Tonlage, ruhig und sanft wie eh und je, er gab sich mühe so seinen Gegenüber die Angst zu nehmen. "Warum ich dich nicht fürchte? Das ist ganz einfach Flynn, warum sollte ich? Bloß weil du anders bist? Das stört mich nicht." Kurz holte er Luft. "Ich werde Grundsätzlich schräg angeschaut. Die meisten Menschen verstehen einfach nicht warum ich so bin, wie ich nun einmal bin und das nervt ziemlich. Warum sollte ich dann über dich Urteilen? Du bist anders und das macht dich zu etwas besonderen." Ein leichtes lächeln schmückte das Gesicht des jungen Mannes, ein wenig hoffte er Flynn mit seinen Worten abzulenken, er fand es seltsam, das bisher noch niemand bemerkt hatte, das sich zwei Kunden in einer misslichen Lage befanden, vielleicht blieb das Teil häufiger hängen und vielleicht waren bisher auch noch keine Kunden darin gefangen. Kurz schüttelte er seinen Kopf um diese Gedanken wieder los zu werden, Flynn sollte nichts von seiner Verunsicherung merken, das würde seinen Fortschritt sicher nur wieder verderben und das wollte er nicht, er war froh das der Gehörnte nicht nicht mehr so zitterte, im allgemeinen fiel ihm auf, das der junge Mann nicht mehr so angespannt war, denn seine Hände spürte er nicht mehr auf seinen Schultern, doch noch immer hing er da wie ein Schluck Wasser in der Kurve. "Wenn wir hier raus kommen, lade ich dich auf was zu Essen ein, du darfst dir alles aussuchen was du möchtest, versprochen. Geld spielt keine Rolle, ich verdiene mehr als genug." Als Bestatter, dachte er sich, aber das wollte Barbatos nun wirklich nicht in den Raum stellen, er fand den Gedanken an seinen Beruf selber gerade etwas makaber, immerhin steckten die beiden in einem Stahlsarg fest. Noch immer streichelte er Flynn unbewusst über die Wange, wärend er auf die Reaktion des Gehörnten wartete.
Die zottteligen, schwarz-weißen Haare hingen dem Gestaltenwandler noch immer ins Gesicht, als er den Kopf schieflegte und sein Gegenüber fragend anblickte. "Grab...läufer?" Eine Bezeichnung, die er bisher noch nie gehört hatte. Gab es unter den Menschen etwa noch einmal Unterscheidungen? Obwohl er stets versuchte, sich als einer von ihnen auszugeben, hatte er nur wenig Ahnung von der Spezies. Bei seinem Volk gab es es keine Unterschiede, sie waren so vielfältig, dass es nur in einer unendlichen Liste enden würde. Ein Skinwalker war ein Skinwalker. Nicht mehr und nicht weniger. Einmal mehr merkte er, wie weit er eigentlich davon entfernt war, als 'normaler' Mensch durchzugehen. Eine Erkenntnis, die nicht besonders angenehm war. Seufzend senkte er seinen heterochromen Blick hinab auf seine Füße. Obwohl er festen Boden unter den Füßen hatte, fühlte es sich nicht so an. Schließlich trennte ihn nur der dünne Vinylboden und eine schicht Stahl von vielen Metern freiem Fall. Flynn schluckte. Er wollte hier wirklich heraus, doch Rettung schien auch weiterhin nicht auf dem Weg. Es blieb ihm also nichts anderes übrig, als zumindest zu versuchen, seine angespannten Nerven mithilfe seines Gegenübers abzulenken. "Warum..? Na ...ja, Menschen haben doch Angst vor dem, was sie nicht kennen." Die Existenz seines Volkes war Vielerorts aus den Gedächtnissen der Leute verschwunden. Die, die davon wussten, erinnerten sich meist nur an die grausigen Erzählungen und Geschichten, die eben nur genau das waren: Geschichten. Anscheinend schien Barbatos noch nie etwas von diesen gehört zu haben, sonst wäre seine Reaktion womöglich anders ausgefallen. "Menschen verstehen so viele Dinge nicht, das verstehe ich nicht." Die Gedanken dieses Volkes waren ihm oft ein Rätsel. Naja, genau genommen waren ihm die Gedanken der Meisten ein Rätsel - in dieser Hinsicht waren sie vielleicht also gar nicht so ungewöhnlich. "Menschen reagieren mit Angst und Abneigung auf Dinge, die sie nicht verstehen, anstatt einfach nachzufragen." ergänzte er seine vorherige Aussage. Genau das war es nämlich, was er nicht verstand. Natürlich waren nicht Alle so, aber genügend, um ein Muster zu erkennen. Ein Glück hatte Flynn jemanden verwischt, der aus diesem Raster herausfiel und keine abstoßende Reaktion zeigte. Der Blonde wollte ihm sogar eine Mahlzeit ausgeben! Überrascht blinzelte der Hawthorne und blickte sein Gegenüber an, als wäre dieser ein Geist. "Aber das musst du doch nicht!" Selbst wenn er wirklich mehr als genug Geld besaß, war es wirklich okay, dieses Angebot anzunehmen? Er hatte doch überhaupt keinen Anlass für dieses großzügige Angebot! Oder? "Wieso willst du das?" fragte er daher, die Verwirrung in seiner Stimme war deutlich herauszuhören. Doch das war nicht die einzige Frage, die der Wuschelkopf stellen wollte, weshalb er direkt fortfuhr: "Und ... was machst du da? Was hat das zu bedeuten? Also ... das mit deiner Hand?" Auch, wenn sich die Wärme des Grabläufers ganz zweifelslos gut an seiner Wange anfühlte, so war er doch weiterhin überrascht. Er kannte diese Geste nicht, wusste nicht, was sie bedeutete. Es wirkte nicht wie eine Drohung, ganz im Gegenteil. So viel wusste er zumindest. Aber was genau er daraus machen sollte, konnte er nicht sagen. Erwiderte man dieses Verhalten? Bedankte man sich? Es war ein gewaltiges Mysterium, welches hoffentlich bald gelüftet werden konnte!
Die Hand auf der Wange des jungen Formwandlers, Flynn schien verständlicherweise verwirrt über diese Geste zu sein, klar im Grunde genommen waren sie sich ja nicht wirklich bekannt und dann einfach angefasst zu werden, das war schon ein wenig seltsam, das war dem Grabläufer bewusst, im Grunde war es ja keine Absicht, sondern ein Verhalten, welches er von seiner Mutter gelernt hat, denn immer, wenn er Angst hatte streichelte sie ihm über seine Wange, es beruhigte ihn und gab ihn als Kind das Gefühl von Sicherheit, er mochte es, wenn seine Mutter das bei ihm tat. "Meine Hand?" Kurz überlegte er wie er es dem Jungen erklären sollte. "Meine Mutter hat das bei mir gemacht wenn ich Angst hatte, es hat mir geholfen mich wieder sicher zu fühlen." Die Stimme sanft und von einen ruhigen Tonfall. "Ich dachte vielleicht, das dir das auch hilft, du hattest ja mehr als nur Todesangst, ich hab mir Sorgen gemacht, das du mir jeden Moment umkippen könntest und das wollte ich nicht, Flynn." Ein freundliches Lächeln, dann nahm er seine Hand aus dem Gesicht seines Gegenübers und legte sich auf seinen eigenen Brustkorb, er wollte nicht, das er sich unwohl fühlte, vielleicht hätte er doch fragen sollen, ehe er ihn einfach anfasste? Aber wie sollte er das machen, wenn Flynn vor Angst wahrscheinlich nur sein eigenes Herz schlagen hörte? So wirklich sicher war Barbatos sich da nicht, im allgemeinen hatte er ab und zu Probleme damit sich in andere hinein zu versetzen, er konnte zwar gut die Maske eines Kaufmannes aufsetzten, doch das hatte nichts mit Zwischenmenschlichkeit zu tun. Kurz seufzte er, noch immer gab der Aufzug keinen Mucks von sich, noch immer steckten sie fest und noch immer wusste der Blonde nicht, ob das, was er getan hat das richtige war, egal, vielleicht wäre es gut, wenn er versuchen würde das Thema zu wechseln. "Du scheinst nicht zu wissen was ein Grabläufer ist, oder? Naja, ich sage mal so, wir Menschen können und gut an unsere Lebenssituation anpassen und Grabläufer haben nun einmal mit dem Tod zu tun. Meine Familie kümmert sich schon seit Generationen um Gräber. Es gibt aber auch noch andere Menschen, Wüstenbewohner und so." Wirklich Gedanken hatte Barbatos sich selber keine Gedanken gemacht, er wusste eigentlich nur, was ein Grabläufer war, andere Volker waren ihm ziemlich egal, er konnte eh nicht viel mit ihnen anfangen. "Und wegen der Sache mit der Angst, das stimmt für viele Menschen, aber wenn ich vor allem Angst hätte, dann könnte ich nicht in meinen Beruf arbeiten, mein Beruf ist nichts, was Menschen gerne tun." Der Tod, er arbeitete mit dem Tod, jedoch wollte er das nicht in den Raum stellen, Barbatos hatte die Sorge, das der arme Flynn dann wieder vollkommen in Panik verfallen könnte und das wollte er nun einmal nicht. "Ich lade dich zum Essen ein, weil ich das möchte, du hast es dir nach all der Angst verdient." Und im Grunde konnte man sagen, das es eine kleine Entschuldigung für das ungefragte anfassen. "Dürfte ich eigentlich fragen was du bist Flynn, ich hab noch nie ein so interessantes Wesen gesehen wie du das bist. Bist du ein Formwandler, so was wie eine Kitsune?" Kurz räusperte er sich. "Ich hoffe meine Frage war nicht unhöflich, meine Neugierde ist mit mir durchgegangen." Eine leichte Röte bildetet sich auf den Wangen des Grabläufers, während er ein wenig beschämt an die Decke schaute, er hoffte ein wenig, das er es nicht vollkommen mit dem jungen Mann versaut hatte.
Hm, es war also eine Geste zur Beruhigung? Als er selbst noch jünger war und Angst hatte, hatte ihn seine Mutter immer auf den Arm genommen, ihn fest an sich gedrückt und eine leise Melodie gesummt. Er konnte sich kaum noch daran erinnern, wie diese ging, doch würde er sie sicherlich wiedererkennen, wenn er sie hörte. Bisher war er immer davon ausgegangen, dass alle Mütter dies so taten. Anscheinend lag er falsch! Ob da einen Unterschied zwischen den Völkern gab oder war es etwa individuell von Mutter zu Mutter anders? "Ich verstehe." verkündete er also. "Hast du denn auch Angst?" Er hob seine, mit scharfen Krallen gespickte Hand und hielt diese ins kalte Licht der Aufzugleuchte. "Ich befürchte ich kann dich so nicht trösten. Ich hätte Angst, dich zu verletzen." Seine schneeweiße Haut wirkte in dem merkwürdigen Licht noch blasser, als sie sowieso schon tat. Auch wenn er seine Finger durch sein Gitarrenspiel gut unter Kontrolle hatte, so war er doch vorsichtig. Auch wenn die Klauen nicht besonders hart und widerstandsfähig waren, sie konnten die menschliche Haut trotzdem verletzen. Es fühlte sich an, als hätte man ihm eine Reihe kleiner Messer an die Fingerspitzen gebunden. Er wollte einfach nicht riskieren, jemandem versehentlich zu schaden. So zog er seine Hand zurück und ließ sie in dem langen Ärmel seines Cardigans verschwinden. Dort war sie am besten aufgehoben. Er war noch immer viel zu wirr und aufgewühlt, um sich erfolgreich zurückzuverwandeln. Das war vermutlich erst möglich, wenn (falls) er aus dieser Hölle entkam. "Nein, davon habe ich noch nie gehört." folgte er schließlich dem Themawechsel. Es gab so viele Dinge, die er bisher nicht kannte, weshalb er froh war, dass Barbatos sich die Zeit nahm, es ihm zu erklären. "Mit dem Tod zu tun...? Das klingt nicht schön." Ein Schauer lief dem Wuschelkopf über den Rücken, als er genauer über diese Aussage nachdachte. Regelmäßig mit seiner eigenen Mortalität konfrontiert zu werden klang nicht schön. Er selbst hatte noch nie einen Toten gesehen und versuchte, dem Thema stets zu entfliehen. Er wollte nicht daran denken, dass sein Leben einestages ein Ende fand. Und vielleicht war er gerade gar nicht mehr weit von diesem Ende entfernt. 'Nein, nicht schon wieder daran denken. Ich komme hier raus, ganz sicher. Ganz ohne Zweifel.' Er biss sich auf die Zunge und der kurze Schmerzimpuls verhinderte, dass sich sein Gedankenkarousell erneut auf diesen Punkt fokussierte. "Wenn Leute ihn nicht gerne tun, wieso tust du ihn dann?" Menschen waren wirklich ein merkwürdiges Volk. Der Hawthorne würde nie etwas tun, was er nicht tun wollte. Manchmal musste man zwar über seinen eigenen Schatten springen, aber zumindest bei der Berufswahl wollte er etwas aussuchen, dass er auch mit Freude machte. Er wollte sich schließlich nicht tagtäglich quälen! Doch bevor er noch weiter darauf eingehen konnte, wechselte der Blonde überraschend das Thema. Wollte er denn nicht darüber reden? Ein wenig verwirrt legte Flynn den Kopf schief. Na gut, er wollte ja niemanden zu etwas zwingen! "Ich habe es verdient..? Findest du?" Da war er sich nicht so sicher. Schließlich fühlte sich auch sein Gegenüber sicherlich nicht wohl in dieser Situation. Sie litten beide, oder nicht? "Ein Kitsune? Ich weiß nicht, was das ist, aber ich weiß, dass ich keiner bin." Leicht lächelnd schüttelte er den Kopf. "Mein Volk wird als Skinwalker bezeichnet." Ein ziemlich düsterer Begriff, wenn man ihn sich ein Weilchen auf der Zunge zergehen ließ. "Ich weiß nicht, was du über uns gehört hast, aber es stimmt nicht!" ergänzte er sogleich. Es gab so viele Vorurteile und kaum eines stimmte. "Wir sind nicht böse und wir wollen auch niemandem wehtun." Er hatte noch keinen seiner Art getroffen, der von grundauf böse war. Die Geschichten logen! "Und Monster sind wir auch keine..." Sie waren einfach nur ein sehr naturverbundenes Volk, welches in Frieden, ohne Angst und Schrecken, leben wollte. So wie alle anderen auch. Auch wenn die wahren Gestalten vieler Skinwalker düster und bedrohlich wirkten, so waren sie letztendlich nicht viel mehr als eine Anpassung an ihr Umfeld. So wie auch Tiere sich über Jahrhunderte oder gar -tausende hinweg weiterentwickelten und veränderten, tat es auch seine Art. Bevor die Welt so zivilisiert war, wie sie heute war, mussten sie in der Natur noch hart um ihr Überleben kämpfen. So hatte es ihm zumindest seine Mutter immer erklärt, wenn er gefragt hatte, wieso er so anders war. "Mach' dir doch keine Gedanken, Barbatos. Es ist alles im grünen Bereich!" versicherte er dem sichtlich beschämten Necrologia. "Du bist nett und freundlich zu mir also kann ich es dir auch erzählen.Außerdem hast du mir ja auch erzählt, was du bist!"
Er hatte es nicht mit dem Jungen versaut, sichtlich war die Erleichterung in seinem Gesicht zu sehen, denn gerne trat der Necrologia in ein Fettnäpfchen, wenn es nicht gerade um seinen Beruf ging, dort konnte er sich benehmen und stellte nie dumme Fragen, doch privat, da war das etwas ganz anderes, wirklich geschickt war der Godslayer nicht mit anderen Menschen, er hielt sich normal von anderen fern, er hatte seine Gründe, er mochte es nicht, wenn zu viele Menschen um ihm waren, er wusste einfach ab und zu nicht, wie er mit anderen beschäftigen sollte, auch wenn das bedeutete, das er ab und zu etwas einsam war. Ob er Angst hatte, fragte der Skinwalker. Angst? Ein wenig dachte er sich, Aufzüge waren ihm suspekt, wer konnte den dummen Dingern schon trauen? Letztendlich sind es einfach nur schwerer Särge, welche mit einem Drahtseil nach oben und unten gebracht würde, würde das Seil reißen, dann war derjenige, der im Aufzug war ziemlich am Arsch, nicht viel konnte man dann tun. Aber es war nicht nur das, ein Aufzug ist so etwas wie ein Fahrzeug und Fahrzeuge waren etwas, was ein Slayer nicht mochte, ihnen wurde schwindelig, ab und zu sogar schlecht, obwohl letzteres bei dem jüngeren Necrologia seltener passierte, ihm würde einfach nur schwindelig, was auch schon unangenehm genug war. Egal, zu viele Gedanken, ein wenig schüttelte er seinen Kopf um wieder zurück in die Realität zu kommen, er musste schon wieder nur gestarrt haben, es musste seltsam für den armen Skinwalker sein. „Ich hab ein wenig Angst, ja. Aber ich gebe mir mühe es nicht zu zeigen, ich möchte nicht, das du noch mehr Angst bekommst.“ Ruhig war die Tonlage des jungen Godslayers. „Ich habe aber nicht nur Angst vor diesem Aufzug, sondern ich vertrage die Teile nicht. Ich bin ein Godslayer und habe ein paar Probleme mit allem, was fährt.“ Er lächelte ein wenig, unangenehm wie es war im Aufzug zu stecken, es war doch ganz angenehm das er sich im Moment nicht bewegte, sein Kreislauf dankte ihm. „Wenn du mich trösten möchtest, darfst du das gerne tun, du verletzt mich schon sicher nicht. Hab keine Angst.“ Er hatte Klauen, welche auch nicht zu unterschätzen waren, doch warum sollte Barbatos angst vor ihnen haben, wie er es drehte oder wendete, er war doch noch immer nur ein großer, ängstlicher Welpe, der nicht wusste wohin er sollte und ab und zu kratze ein Welpe auch mal aus versehen, oder war es nicht doch ein Kätzchen? Offen gesagt, mit Tieren hatte es der junge Mann nicht so, er durfte als Kind keine haben und selbst wenn er jetzt eines haben könnte, würde er das nicht wollen. Er wüsste, das er sich nicht genug um das Tier kümmern könnte, er würde nicht wollen, das ein Lebewesen wegen seiner Art leiden müsste, auch wenn er ab und zu gerne etwas Gesellschaft gehabt hätte. Egal, keine Zeit schon wieder in Gedanken zu versinken. „Mit dem Tod zu arbeiten ist nicht einfach, aber es muss ja gemacht werden. Ich bin damit aufgewachsen und es gewohnt, für mich ist es Alltag, aber für jemanden, der nichts damit zu tun hat, ist es sicherlich kein schöner Gedanke, ich hoffe ich hab dir damit keine Angst gemacht, oder anders gesagt ich hoffe, das du keine Angst vor mir hast, viele mögen mich nicht, weil ich mit dem Thema kein Problem habe.“ Er war ein Bestatter, er war es seitdem er denken konnte, von klein auf wurde er daran gewöhnt, es störte ihn nicht mehr, warum auch, es gehörte zum Leben halt einmal dazu, das Leben und der Tod gehörten zusammen, alles was lebte, musste halt auch irgendwann mal sterben, so war es einmal, doch eigentlich wollte der Necrologia in solch einer Situation nicht darüber nachdenken, für den armen Flynn und sich selber, waren sie doch in einer solchen, dummen Situation. „Du hast es dir verdient, weil du so tapfer bist. Du hast dich wirklich toll gefangen, vor ein paar Minuten bist du mir fast umgefallen und nun reden wir miteinander, du hast immer noch Angst, was ich verstehe, aber du lässt dich nicht mehr davon kontrollieren, du bist Herr über deine Sinne und ich finde, das sollte belohnt werden, nicht jeder schafft das.“ Er lächelte ein wenig, seine Stimme war weiterhin ruhig und freundlich. „Ein Skinwalker bist du? Man nennt euch Monster? Die die euch so nennen sind Monster. Ich finde das dein Volk super interessant klingt, ein echtes Volk voller Gestaltwandler? Ihr könnt euch auch wirklich in alles verwandeln, was ihr wollt?“ Ein wenig war er neugierig, er kannte Gestaltwandler ja nur aus Geschichten. „Kitsune sind Füchse, die sich auch in alles mögliche Verwandeln können, ich kenne die aus einem alten Kinderbuch, ich weiß aber nicht, ob es die wirklich gibt. Aber dich, dich gibt es und das finde ich toll, ich habe noch nie so jemanden wie dich getroffen, du bist nicht furchteinflößend oder ein Monster, du bist ein super interessanter, junger Mann.“ Er lächelte und war für seine Verhältnisse ein wenig zappelig, wie ein kleines Kind freute er sich, das er etwas neues lernte.
Langsam bekam der Hawthorne doch ein wenig Rückenschmerzen. Zwar war Barbatos in keinster Weise ein Winzling, aber wenn der Skinwalker ihm in die Augen blicken wollte, musste er sich doch ein Stück herunterbeugen. Er fühlte sich schlecht, wenn er auf seine Mitmenschen herabblicken musste, ein Grund, warum er seine menschliche Gestalt bevorzugte. Als Mensch war einfach alles einfacher. Wenn er sich bemühte, konnte er sich inzwischen vermutlich sogar wieder zurückverwandeln. Doch mitten im Gespräch erschien ihm das äußerst unhöflich. "Dir geht es also ähnlich wie mir." stellte Flynn seufzend fest als sein Gegenüber zugab, ebenfalls verängstigt zu sein. Was sollte er nun tun? Seine Klauen, die denen eines Ungetüms glichen, konnte und wollte er einfach nicht trauen. Auch wenn der Necrologia anders davon dachte, er hatte ja überhaupt keine Ahnung, welches Verletzungspotential in ihnen steckte. Nichtsdestotrotz wollte er den Gefallen, den Trost, den er erhalten hatte, zurückzahlen. Vielleicht ... vielleicht konnte er es ja so machen? Vorsichtig trat der Gestaltenwandler einen Schritt näher an seine neue Bekanntschaft heran und streckte einladend die Arme aus, ehe er sie zaghaft um die Schultern des jungen Mannes legte. Vorsichtig und wohl darauf bedacht, ihn nicht zu verletzen, zog er ihn näher zu sich heran und ruhte letztendlich sein Kinn auf den weichen, hellblonden Haaren des Slayers. In diesem Moment wurde ihm einmal mehr klar, wie zart und zerbrechlich Menschen doch wirken konnten. Sie waren starke, beeindruckende Wesen, aber so völlig anders als die naturangepassten Skinwalker. Seine Klauen ruhten - ohne jegliche Anspannung in den Fingern - auf den Schulterblättern seines Gegenübers. So fühlte es sich doch gleich sicherer an, oder nicht? "Ich bin überzeugt, dass alles gut gehen wird." versprach er nicht nur dem Blonden, sondern auch sich selbst. Er war nicht der Einzige, der unter der Situation litt. Somit musste er sich zusammenreißen, seine Angst zügeln und zumindest versuchen, ebenfalls die Nerven zu behalten. Schließlich ließ er aus seiner Umarmung locker, ermöglichte Barbatos, zurückzutreten. 'Ich bin kein guter Tröster...' stellte er fest. Aber er hatte es zumindest versucht und ein Meister war ja noch nie vom Himmel gefallen. Er hatte eben noch viel zu lernen. "Es ist ein bisschen merkwürdig, das stimmt. Aber nicht gruselig." Niemals könnte Flynn den selben Beruf ausüben wie sein Gegenüber. Der Tod war für ihn ein Thema, das er am liebsten in die letzte Ecke seiner Gedanken verbannte. Aber deswegen dachte er nicht automatisch schlecht über den Godslayer. "Ich finde das klingt wie eine sehr ehrenvolle Aufgabe." ergänzte er schließlich und schenkte seinem Gegenüber ein aufmunterndes Lächeln. Es gab Dinge, die gemacht werden musste und jeder, der sich an soetwas herantraute, verdiente Respekt. Auch wenn es nicht direkt um den Tod ging, so war der Hawthorne doch erleichtert, als das Thema des Gesprächs sich änderte. Auch wenn es ihn nicht direkt störte, über Barbas Beruf zu reden, so war er doch froh, wenn er so viel Distanz wie möglich zwischen sich und diese düstere Realität bringen konnte. "Ah, du bist wirklich zu gütig." seufzte der Großgewachsene und resignierte schließlich. "Wenn du so sehr darauf bestehst, kann ich es dir wohl nicht verbieten." Auch wenn er noch immer nicht berzeugt war, dass er sich eine kostenlose Mahlzeit verdient hatte, konnte er zu so einem netten Angebot einfach nicht nein sagen. Wer schlug schon freiwillig Essen aus? "Wir können uns in fast alle Lebewesen, die wir sehen, verwandeln. Besonders talentierte Skinwalker können es aber auch aus dem Kopf. Und manche Dinge sind schwerer als andere." Sein eigenes Verwandlungstalent war noch ziemlich beschränkt, aber er gab sich größte Mühe beim Üben! Gerade setzte er an, um etwas auf die Sache mit den Kitsune zu reagieren, da kam ihm ein lautes, metallisches Klopfen dazwischen. Völlig überrascht sprang sein Blick erst zum Ursprung des Geräusches, dann zu seinem Leidensgenossen. "Das hast du auch gerade gehört ... oder?" Beinahe wie als Antwort erklang das Klopfen erneut. Dieses Mal sogar gefolgt von einer ziemlich tiefen, männlichen Stimme: "Ist da wer?" Die heterochromen Äuglein des Hawthorne wurden groß. Das war doch nicht etwa ihre Rettung?! "J-ja! Wir stecken hier zu zweit fest!" rief er zurück, die Stimme getränkt von Hoffnung. "Okay, Rettung ist auf dem Weg, bitte habt noch etwas Geduld. Ein Mechanismus, der die Bewegung des Seils kontrolliert, klemmt." Wenn es klemmte bestand zumindest keine Möglichkeit, dass sie plötzlich meterweit in die Tiefe fielen, oder? "Die Feuerwehr wird euch die Tür aufbrechen, sobald sie da sind. Also haltet da bitte so viel Abstand wie ihr eben könnt! Haltet durch!" Ein erleichtertes Seufzen entwischte den Lippen des jungen Skinwalkers. Hoffentlich dauerte es nicht allzu lange! Sein Herz schlug erneut schneller, dieses Mal jedoch aus Hoffnung und Vorfreude. Wie selbstverständlich lehnte er sich gegen den Necrologia. "Wir wurden nicht vergessen, hast du das gehört??" Er konnte es immer noch nicht richtig fassen. Doch ganz waren sie natürlich noch nicht aus dem Schlamassel herausen. Noch steckten sie hier fest. "Ich freue mich übrigens sehr, dass du mich nicht als Monster siehst." griff er den letzten Satz seines Gegenübers auf, während er sich ein wenig beschämt am Hinterkopf kratzte. So ein Kompliment hatte er schließlich noch nie bekommen. "Aber wenn es dich nicht stört, würde ich mich trotzdem gerne zurückverwandeln, bevor mich noch mehr Leute so sehen." Zwischen seinen Formen zu wechseln fühlte sich für Flynn immer ein wenig an wie Unterwäsche wechseln. Es war irgendwie zu persönlich, um es direkt vor den Augen Anderer zu tun. So verzog er sich vorerst in eine eigene Ecke und verließ sich darauf, dass er nicht beobachtet wurde. Er schloss die Augen und konzentrierte sich darauf, sich seinen Menschenkörper vorzustellen. So nahm sein Haar langsam wieder eine einheitliche, braune Farbe an, die Hörner wanderten zurück in den Schädel und hinterließen eine glatte Stirn und auch seine Proportionen und Hautfarbe wurde wieder menschlich. Nur der Schweif, weiterhin gut versteckt in seinem Hosenbein, blieb zurück.
Transform: Human Body TYP: Elementlose Magie ELEMENT: - KLASSE: I ART: Support MANAVERBRAUCH: 10 pro Verwandlung MAX. REICHWEITE: Selbst SPEZIELLES: kann ausschließlich vom Volk der Skinwalker erlernt werden; Dieser Zauber wird automatisch erlernt, sobald der Anwender die Voraussetzungen erfüllt. VORAUSSETZUNGEN: Geschicklichkeit Level 2, Manaregeneration Level 2 BESCHREIBUNG: Beinahe jeder Skinwalker beherrscht diesen Zauber. Er ermöglicht es ihm, sich in seine menschliche Form zu verwandeln und diese Aufrecht zu erhalten, solange er genug Mana besitzt. Es verbleibt jedoch mindestens ein Merkmal der Ursprungsform, welches die klare Schwäche dieses Zaubers darstellt: Wird dieses Merkmal von einer anderen Person ergriffen, so löst sich der Zauber und der Anwender ist unfähig, ihn für die nächsten zwei Posts erneut zu wirken
Wann wurde er das letzte mal wirklich umarmt? Barbatos wusste es nicht mehr, eine wirkliche, lieb gemeinte Umarmung hatte er in seinen Leben noch nicht bekommen, weder von seinen Eltern, noch von seinem Bruder, er kannte nur das übliche, gespielte nette, was in seiner Familie so üblich war, eine echte Umarmung hatte er so noch nicht gespürt, zufrieden lächelte er, er merkte wie sehr der Skinwalker sich Mühe gab, ihn nicht zu verletzten, er spürte seine sanfte Art. „Danke.“ Zufriedenheit lag in seiner Stimme, eine glückliche Tonlage, welche man nur selten von dem Godslayer hörte, er lächelte zwar viel und oft, war aber nie wirklich glücklich, er lächelte für seine Arbeit, er lächelte um seiner Umgebung zu gefallen, er lächelte einfach, weil das so Standard war, auch wenn er selber nicht glücklich war, so war es halt, Menschen mochten es nicht, wenn man nur griesgrämig durch das Leben schritt, Menschen mochten es nicht, wenn man seine wahren Gefühle zeigte, so waren sie halt einmal, Menschen waren grausame Wesen, zu ihrer eigenen Art und zu jedem anderen, der anders als sie waren. Sicher war der Junge namens Flynn, das alles wieder gut werden wird, endlich schien er seine Angst ein wenig vergessen zu haben, endlich war er ruhiger, schön zu sehen, der ängstliche Welpe, so niedlich er auch war, war nun viel aufgeweckter, versteckte sich nicht mehr, zitterte nicht mehr wie das Laub eines Baumes im Winde, versteckte nicht mehr seinen Schweif zwischen den Beinen. Das Klopfen an dem Aufzug lies Barbatos jedoch kurz aus seinen Gedanken aufschrecken, er hätte nicht mit dem Geräusch gerechnet, er hatte das Gefühl, das sie nicht mehr an diesen Tage gefunden werden würden, doch so war es nicht, nach gefühlt einer halben Ewigkeit merkte jemand, das er Aufzug nicht ging, schaute nach ob jemand eingesperrt war, bald endlich würden der Skinwalker und der Godslayer wieder frei sein, aus dem Sarg, der an einem Stahlseil baumelte befreit werden und frische Luft schnuppern, nie wieder würde er in einen Aufzug steigen, das war das erste und letzte mal das er es tat, lieber würde er die Treppen nehmen, auch wenn das anstrengender war.
„Wenn wir draußen sind und uns ein kleines wenig erholt haben, gehen wir was Essen, überlege dir was du möchtest, ich esse im Grunde genommen alles.“ Glücklich war der Necrologia, bald waren sie Frei und nicht mehr eingesperrt wie eine Maus in der Falle. „Natürlich darfst du dich verwandeln, alles ist gut. Ich kann nachvollziehen, das du nicht möchtest, das die anderen Leute dich so sehen, ich kenne ja, wie Menschen sind.“ Und selbst wenn er ihn lieber so behalten hätte, wie er war, in seiner wahren Form, so konnte der junge Mann ihn schlecht dazu zwingen, es war nicht sein Recht das zu tun und niemals würde er es sich wagen, sich das Recht heraus zu nehmen, es gehörte sich nicht, anderen seinen Willen aufzuzwingen, er weis nur zu gut, was passiert wenn man das tut, hat sein Vater das doch so lange mit seinem Bruder getan, bis er die Familie verließ, bis er einfach weglief und nun nichts mehr von ihnen wollte, er verleugnete sie und erzählte, das er keinen andere Familie als seinen seltsamen Drachen hatte, selbst von seinem Bruder war er erst nicht begeistert, wollte er doch nicht, das er seinen Vater verraten würde wo er war, unwissend das sein jüngerer Bruder das gar nicht wollte. Egal, keine zeit hatte der Blonde für Erinnerungen der Vergangenheit, ändern kann er es eh nicht mehr, keinen Gedanken wollte er daran verschwenden, warum auch, im der Gegenwart hatte er immerhin seine eigen Probleme. „Ich werde keinen Fuß mehr in so ein Teil stellen, Flynn. Sollen andere sich doch einsperren lassen, aber mein Vertrauen an die Dinger hier ist hin, nicht das ich welches hatte. Ich vermute das gilt auch für dich, oder?“ Bestimmt, der arme Skinwalker war ja auch nicht glücklich eingesperrt zu sein, in einer Lage, aus der sie alleine nicht heraus kamen. „Dein menschliches ich ist außerdem genau so interessant, wie dein anderes ich. Du bist einfach etwas besonderes.“ Wirklich wusste Barbatos nicht wohin mit sich, zum einen war er froh, bald wieder frei zu sein und zum anderen war er vollkommen von seiner neuen Bekanntschaft fasziniert, er wusste über die verschiedenen Völker der Menschen bescheid, aber das waren ja an sich nur Menschen, die sich an ein bestimmtes Leben anpassten, doch Völker, wie das der Skinwalker, so was kannte er nun einmal nicht, er wusste zwar, das es andere Völker gab, aber getroffen hatte er in seinen noch so jungen Leben keines und schon gar nicht so ein interessantes wie ein echter Formwandler, mit einen fröhlichen, freundlichen Lächeln blickte er zur verschlossenen Türe und wartete was als nächstes passieren würde.
Essen ... der Gedanke gefiel ihm immer mehr und mehr. Was gab es besseres, als viel zu viel Futter in sich hineinzustopfen um schlimme Dinge zu verdrängen? Die Stimme des fremden Mannes, der ihnen Rettung versprach, hatte dem Hawthorne Hoffnung gemacht, hier tatsächlich wieder herauszukommen. Hoffentlich beeilten sie sich und würden die Magier hier nicht noch mehrer Stunden warten lassen! Die Zeit, die sie in diesem Stahlsarg verbracht hatten, wirkte sowieso absolut unreal. Er konnte nicht sagen, ob inzwischen Stunden vergangen waren oder vielleicht nur zehn Minuten. Und dann war da noch Barbatos. Obwohl sie sich heute zum allerersten Mal getroffen hatten, fühlte sich Flynn, als würde er ihn schon viel länger kennen. Er wirkte so vertraut wie ein Kindheitsfreund. Es war alles so merkwürdig, dass er schon beinahe Kopfschmerzen bekam, wenn er länger darüber nachdachte. Vielleicht war all das nur ein Traum? Unauffällig kniff er sich in den Unterarm, doch nichts passierte. Er war wach und das hier war die Realität. "Ich weiß nicht ... wieso suchen wir uns nicht gemeinsam etwas aus?" In seinem Hirn war gerade noch kein Platz um zu überlegen, auf was er Hunger hatte. "Danke für dein Verständnis ... dann gehe ich mal in, äh, diese Ecke da." Wieso bloß fühlte es sich so sehr so an, als würde er vor dem Blonden blank ziehen? Er behielt seine Kleidung schließlich an und änderte nur ein wenig sein Aussehen! Seine Wangen leicht gerötet verzog er sich in die imaginäre Sicherheit der Fahrstuhlecke und holte sich sein menschliches Aussehen zurück. Als er die Augen wieder öffnete blickte er in sein vertrautes, rundliches Gesicht, umrahmt von den welligen, mittelbraunen Haaren, die zartrosa Lippen und die rundliche Nase. Wenn nun jemand zu ihrer Rettung kam würde dieser nie erahnen, dass der Necrologia die ganze Zeit ein völlig anderes Bild vor Augen gehabt hatte. So mochte er sich gleich viel lieber, konnte endlich wieder in die verspiegelten Wände des Lifts blicken. "Das kannst du laut sagen!" verkündete er, als er wieder zurück zu seinem Leidensgenossen schritt. Er hatte sich noch nie freiwillig auf so ein Ding verlassen, war nur aus Faulheit überhaupt eingestiegen. Jetzt wusste er, woher der Mangel an Vertrauen stammte. Es war nicht nur eine unrealistische oder gar imaginäre Angst gewesen. Die Dinger blieben tatsächlich einfach hängen und dann steckte man fest! "Verflucht seien diese Stahlkästen!" schnaubte er und stampfte schwungvoll auf den Boden. Jetzt, wo ihre Rettung so nah war, konnte er die Dinge langsam wieder mit seiner typischen Leichtigkeit sehen. Er musste nicht mehr um sein Leben bangen und war daher wieder deutlich mehr zum Scherzen aufgelegt. "Oh, ich würde mein Aussehen wirklich nicht als interessant beschreiben." lachte er, wusste einfach nicht, wie er mit dem Kompliment umgehen sollte "Zu dir passt das schon eher. Allein deine Haare. Die sind so hübsch und außergewöhnlich..." Da konnte man fast ein wenig neidisch werden! Im Vergleich war Flynns Zottelmähne überhaupt nichts! Mit einem schiefen Lächeln wendete er das Gesicht ab. Das Kompliment ging nicht zu weit, oder? Er wollte auf keinen Fall, dass sein Gegenüber den falschen Eindruck bekam ... Er war tatsächlich hübsch, irgendwie niedlich und auch sympathisch aber das konnte er ihm ja nicht einfach so sagen! Der Hawthorne war einfach miserabel im nette Worte finden (und im flirten sowieso). Er blamierte sich noch und dann war es vorbei mit der verständnisvollen und lieben Fahrstuhl-Katastrophen-Bekanntschaft. Etwas, das er eigentlich um jeden Preis verhindern wollte. Nicht nur um eine kostenlose Mahlzeit abzustauben! Schon so lange hatte er sich nicht mehr von jemandem so verstanden gefühlt wie von dem Blonden. Das war etwas besonderes und wertvolles, das er unbedingt beibehalten wollte! Plötzlich hallten zwei laute, metallische Schläge durch den Lift. "Bitte zurücktreten!" rief eine kräftige, tiefe Stimme, ehe einige weitere Schläge erklangen. Reflexartig wich der Gestaltwandler in die hinterste Ecke zurück, zog Barba dabei natürlich mit sich. Jetzt war es endlich so weit! Das musste die Feuerwehr sein! Ächzend quetschte sich eine flache Metallstange zwischen die dicken Türen, ehe sie diese mithilfe von Hebelwirkung auseinanderschob. Der Spalt war gerade so breit, dass ein schlanker Mensch sich dort hindurchquetschen konnte. "Los, raus mit euch!" befahl der Fremde mit strenger Stimme. Der ließ wirklich nichts anbrennen. Am liebsten hätte sich der Braunschopf direkt durch den Schlitz gequetscht, ganz ohne Rücksicht auf Verluste. Doch der Necrologia hatte sich so um ihn gesorgt, ihn beruhigt und getröstet, er musste ihm einfach den Vortritt lassen. "Na los, geh schon." Auffordernd nickte er zur Tür und folgte ihm dicht auf den Fersen. Nachdem er schließlich die engen, tristen Wände des Stahlsargs hinter sich gelassen hatte, konnte der Hawthorne seine Freude nicht mehr zurück halten. "Wir haben es überlebt!" rief er, laut genug, dass es das ganze Einkaufszentrum hören konnte. Er macht einen gewaltigen Freudensprung, riss die Arme in die Luft und legte sie schließlich fest um seinen Leidensgenossen. "Wir haben's echt geschafft. Das hätte ich niemals gedacht! Wir sind frei!!" Im Eifer des Gefechts drückte er dem Blonden einen zarten Knutscher auf die Wange, ehe er ihn wieder losließ und sich einmal um die eigene Achse drehte. Diese Freiheit fühlte sich wundervoll an!! ... Moment mal, was hatte er da gerade eigentlich gemacht?
Zugegebenermaßen, der Necrologia war ein kleines wenig hungrig, hatte er doch vor dem Ausflug in das Einkaufszentrum keine Mahlzeit zu sich genommen, hatte er doch nicht geplant so lange weg zu bleiben, wollte er doch eigentlich nur eben ein wenig Einkaufen gehen, er hatte ja nicht geplant plötzlich in einem Stahlsarg zu sitzen und nicht mehr raus zukommen. Doch hätte er dann Flynn getroffen? Wahrscheinlich nicht, er blieb ja eigentlich von anderen fern und vermied es mit Fremden zu sprechen, aus Angst das man etwas davon merkte, das er etwas anders war, etwas seltsam. Doch in dem Aufzug, da konnte er nicht weg, hatte Sorge das er nicht mehr heraus kam, das er für immer stecken bleiben würde, hatte seine eigenen Probleme, die er ignorierte weil er sich um den Fremden sorgte, der Fremde der noch mehr Angst hatte als er. Wollte da jemand mit dem beiden Schicksal spielen? Wer wusste das schon? „Wir suchen uns gemeinsam was aus, aber wir bleiben von den Aufzügen fern und wenn wir uns gegenseitig die Treppe hoch und runter tragen müssen.“ Ein wenig lächelte er, erschreckte sich jedoch kurz als es plötzlich die laute Stimme des Mannes ertönte, ehe er reagieren konnte wurde er von Flynn in die Ecke gezogen. „Danke.“ Solch ein Krach, der Geruch des Metalls, er mochte es nicht, Flynn konnte es sicher nicht riechen, doch die empfindliche Nase des Godslayers nahm so etwas nun einmal auf. Kurz darauf, wohl unter ziemlichen Anstrengungen ihrer Retter, war die Türe offen, er merkte wie gerne der Skinwalker heraus wollte, doch lies er den Necrologia den vortritt, welcher sich vorsichtig auf den Weg machte, die Nase in die Luft streckte und einen tiefen Atemzug nahm, die frische Luft tat seiner Nase gut, der Geruch der Freiheit, das Gefühl nicht mehr eingesperrt zu sein. Ob Flynn sich auch so fühlte? So sah es zumindest aus, sprang er vor Freude regelrecht umher, genoss es wieder frei zu sein, schnappte sich den Godslayer und gab ihn ein Küsschen auf die Wange. Ein Küsschen auf seine Wange? Ein paar Momente, dann setzte die Realisation ein, was passierte, roter als eine überreife Tomate wurde der Necrologia, legte seine Hand auf die Wange und holte tief Luft, eine wohlige, angenehme Wärme durchzog dabei seinen Körper. „Endlich Flynn, endlich sind wir Frei.“ Sanft war die Tonlage des Necrologias, die Röte in seinen Gesicht legte sich ein wenig, die Hand hatte er jedoch noch immer an seiner Wange, genoss das Gefühl der Zuneigung, eine die er so noch nie abbekommen hatte.
Langsam ging machte sich Barbatos auf den Weg zum jungen Skinwalker, legte seine Arme und seine Schultern und seine Stirn an die seines Gegenübers. „Danke Flynn. Danke das du so auf mich aufgepasst hast und das du so tapfer warst. Alleine wäre ich da drinnen umgekommen, aber mit dir war dir Zeit in unseren Gefängnis angenehm.“ Kurz hielt er inne. „Ich habe zwar Familie und einen Bruder, doch du bist die erste Person, bei der ich wirklich das Gefühl hatte, das sie mich verstehen konnte, du hast mir zugehört und mich nicht als Sonderling abgetan. Ich danke dir dafür aus meinen ganzen Herzen.“ Er kannte zwar die Zuneigung seines Bruders, doch die war anders, er wusste das Nero ihn gerne hatte, doch wusste er auch, das der ältere der Necrologias nicht darüber hinweg sehen konnte, dass der Jüngere im Familiengeschäft geblieben war, immer und immer wieder spürte Barbatos die unbeabsichtigte Abneigung seines Bruders, sagte jedoch nie etwas dazu. Seine Stirn ruhte noch immer an der des Hawthorne, ein paar Momente wollte er es noch genießen, dann jedoch lies er ab von ihm, spürte er die Blicke der anderen, der Feuerwehrmänner, ihrer Retter, welche die Situation zwischen den beiden Männern wohl nicht wirklich einschätzen konnten, auch wenn es sie im Grunde nicht anging. Vorsichtig nahm er ihn an die Hand, zog ihn ein wenig aus dem Trubel, weg von den anderen, konnte er die Blicke doch einfach nicht ertragen, nicht jetzt, nicht wenn er gerade solch eine gute Laune hatte. „Tut mir Leid, aber die haben gestört, Flynn.“ Haben sie, konnten sie den beiden doch keine Zweisamkeit lassen, musste er dem Jungen doch noch etwas zurück geben. Vorsichtig zog er das Gesicht des Jungen zu sich, gab ihn ein leichtes Küsschen auf die Stirn, wurde dabei wieder rot wie die Blüte einer Rose. „Jetzt sind wir Quitt. Und wenn du möchtest, gehen wir später essen, mein Magen der ist leerer als die Wüste in Aloe, ich hab seit Gestern nichts mehr in den Magen bekommen. Hier in Crocus gibt es tolle Läden, wie müssen nur suchen.“ Freundlich hielt der Blonde dem Skinwalker seine Hand hin, wartete wie er reagieren würde.
Ja, sie waren frei! Der Brünette fühlte sich wie ein Vogel, welcher sein ganzes Leben in einem Käfig verbracht hatte und nun zum ersten Mal seine Flügel ausstrecken konnte! Vielleicht etwas übertrieben, hatte er doch maximal ein paar Stunden in seinem Gefängnis verbracht, aber das Gefühl war sicherlich ähnlich. Er spürte endlich nicht mehr die Enge, die ihn zu erdrücken schien und auch die Luft in seinen Lungen, obwohl sie noch nichteinmal unter freiem Himmel waren, fühlte sich endlich wieder frisch an. Es war einfach befreiend. Einige Leute, unter anderem die Feuerwehr, beäugte die jungen Männer, die sichtbar ihre zurückgewonnene Freiheit genossen, mit hochgezogenen Brauen, doch vermutlich zum ersten Mal in seinem Leben ließ sich Flynn daran nicht stören. Vielleicht übertrieb er es tatsächlich ein wenig mit seiner Euphorie, ließ sich von ihr sämtliche Sinne und jegliche Rationalität vernebeln, doch würde es irgendwem, der gerade eine seiner Todesängste überlebt hatte, anders ergehen? Eigentlich fehlte nur noch, dass er sich die Seele aus dem Leib schrie wie ein Teenie, welcher zum ersten Mal sein Idol traf. Erst, als Barbatos ihn, mit der Hand an der Wange, verdutzt anblickte, kehrte er langsam in die Realität zurück. Einen Moment lang glaubte er, ihn - aus welchem Grund auch immer - versehentlich geschlagen zu haben, doch dann merkte er von selbst, was er eigentlich getan hatte. "Ah, sorry, ich äh, hab mich einfach ein wenig zu sehr gefreut..." Sein Gegenüber schien sich jedoch nicht groß für seine Entschuldigung zu interessieren und holte ihn stattdessen in eine enge Umarmung. Jetzt war wohl Flynn an der Reihe, überrascht dreinzublicken. "K-kein Problem..." definitiv keine angemessene Antwort für das, was sein Gegenüber da gerade zu ihm gesagt hatte, aber er war sprachlos. All das kam für ihn aus dem Nichts. All der Dank, die netten Worte, das war er außerhalb seiner Familie einfach nicht gewohnt. "Ich, äh, ich ... oh!" Eigentlich hatte er gerade versucht, die Worte zu finden um zu erklären, dass er niemals jemanden als Außenseiter behandeln würde, nur weil er nicht in irgendein Schema X passte. Doch der feste Griff um seine Hand, der ihn einfach mitzog, ließ ihn wieder verstummen. Wie ein Kind, das überhaupt nicht wusste, wie ihm geschieht, wurde er mitgezogen. Wohin ging die Reise? Was würde ihm am Ende erwarten? Ungeschickt stolperte er hinter dem Blonden her, um einige Ecken herum und an Leuten vorbei, die mindestens genauso überrascht wirkten wie der Skinwalker. Der ständige Geräuschpegel - ein Mix aus einer Vielzahl an verschiedenen Stimmen - wurde langsam weniger. Durften sie hier überhaupt sein? Endlich blieb der Necrologia stehen und wenige Schritte später auch Flynn. "Gestört? Bei wa-" Er hielt schon wieder mitten im Satz inne. Seine braunen Seelenspiegel beobachteten hilflos, wie er am Kragen herangezogen wurde und das Gesicht seines Leidengenossen immer näher kam. Alle möglichen Gedanken flitzten durch seinen Kopf, stolperten übereinander, kreierten Chaos. Letztendlich entschloss er sich einfach dazu, die Augen zu schließen, spürte schließlich ein paar zarte Lippen auf seiner Stirn. Spätestens jetzt setzte sein Herz einige Schläge aus. War das die Rache für seinen Fehltritt? Oder war es etwa gar nicht als Fehltritt angekommen? Ein merkwürdiges Gefühl breitete sich in ihm aus, es war etwas, das er nicht zuordnen konnte. Aber schlecht war es nicht ... glaubte er zumindest. Seine Wangen glühten wie Herdplatten, ob man ihm das ansah? Zur Sicherheit hielt er sich eine Hand vor das Gesicht und blickte zur Seite. Wieso fühlte er sich gerade wie der Protagonist aus einem der schnulzigen Bücher, die seine Mutter so gerne las? "Qu-qu-qu - i ... ttt?" Okay, das war es dann wohl mit dem Hirn des Drought-Magiers. Sämtliche Funktionen schalteten sich der Reihe nach ab, bis nichts mehr übrig blieb bis auf einen vollkommen planlosen Flynn. Sein Blick wanderte hinab zu der Hand, die sich ihm erwartungsvoll entgegen streckte, regelrecht darauf wartete, ergriffen zu werden. Was sollte er tun? Die Antwort war naheliegend und simpel. Es benötigte nicht einmal Worte, die sowieso nicht aus seinem Mund kommen wollten. Es war offensichtlich, dass Essen gerade nicht das war, was ihn beschäftigte, aber trotzdem stimmte er mit einem leichten Nicken zu, ehe seine Finger sich langsam um die seines Gegenübers schlossen. Was blieb ihm schon groß anderes übrig? Nein sagen schien schier unmöglich (und er wollte es auch nicht), er fühlte sich wie ein Fisch, der an den Haken gegangen war. Aus der katastrophalen Situation im Fahrstuhl war etwas geworden, dass ihm völlig fremd war. Da war so viel Chaos in dem kleinen, unerfahrenen Herz des Flynn Hawthorne. Aber er würde sicherlich wieder nach dem Haken schnappen, falls er es überhaupt schaffte, zu entkommen.
Es war ein seltsames Gefühl für den jungen Mann, eines das er in seinem Leben nicht vernahm, ein Kribbeln im Bauch, eine seltsame Wärme, die seinen Körper erfüllte, war dass das Gefühl, welches viele als ‚Schmetterlinge im Bauch bezeichneten‘? „Du hast mir ein Küsschen auf die Wange gegeben und dafür wollte ich mich revanchieren. Ich wurde immerhin bisher von noch niemanden außer meiner Mutter geküsst.“ Er hätte auch nicht gedacht, das es je passieren würde, war er unter den Menschen doch nur bedingt beliebt, vor allem dann nicht, wenn sie herausfanden was sein Beruf war, dann liefen die meisten einfach weg von ihm, oder sie warfen ihm verwerfliche Blicke zu, aber das war er gewohnt, als Grabläufer war er nun einmal nicht wirklich beliebt bei anderen Menschen und schon gar nicht mit seinem Beruf, doch Flynn schien das nicht zu stören, zumindest beschwerte sich nicht, als er darüber erzählte im Aufzug. „Wenn man mal von meinen Eltern und von meinen älteren Bruder absieht, hat sich noch nie wirklich jemand um mich gekümmert, die meisten Leute ignorieren mich, oder wollen nur dann etwas von mir wissen, wenn es um meinen Beruf geht. Aber du, du warst für mich da, obwohl wir uns eigentlich gar nicht wirklich kannten, wir waren Fremde.“ Kurz holte Barbatos etwas Luft und schüttelte einmal seinen Kopf. „Aber obwohl wir Fremde waren, fühlt es sich jetzt an, als würden wir uns schon eine halbe Ewigkeit kennen würden. Es ist komisch, ich weiß es nicht zu beschreiben, tut mir leid, wenn ich nur Müll rede, Flynn.“ Wieder schüttelte er kurz seinen Kopf, versuchte ein kleines wenig seine Gedanken zu ordnen, wusste er doch gerade nicht wirklich, wo er mit sich selber hin sollte, wahrscheinlich ging es dem Skinwalker nicht anders. „Ich glaube, ich freue mich einfach dich kennen gelernt zu haben. Wäre der Aufzug nicht gewesen, hätten wir uns wohl nie getroffen, vielleicht war es ein Stups des Schicksals, das wollte, das wir uns kennen lernen. Auch wenn ich auf das eingesperrt sein gerne verzichten hätte können.“ Leicht lächelte der Necrologia, versuchte weiterhin seine Gedanken ein kleines wenig zu Ordnen, die Schmetterlinge in seinen Bauch, die ihn ein kleines wenig aus dem Konzept brachten halfen ihm dabei nicht unbedingt. „Ich bin so unglaublich froh dich kennen gelernt zu haben, Flynn, ich weiß gar nicht wirklich wohin mit mir, weißt du?“ Kurz schüttelte Barbatos sich, nahm den jungen Mann dann wieder an die Hand. „Wollen wir vielleicht ein wenig spazieren gehen? Ich glaube, mein Magen würde mich schlagen, wenn wir jetzt Essen gehen, ich bin einfach zu, ähm naja zappelig, als das ich jetzt was essen könnte. Wir könnten uns noch ein kleines wenig unterhalten, oder so.“ Vorsichtig zog er den jungen Mann hinter sich her, weg vom Aufzug, die Treppen herunter, zur Kasse, das einzige, was die beiden noch tun mussten, um aus dem Kaufhaus zu kommen, war für ihren Einkauf zu bezahlen, doch ehe der junge Skinwalker was sagen konnte nahm Barbatos ihn seinen kleinen Kassenchip aus der Hand. „Ich zahl für uns beide und lass unser Zeug zu mir ins Hotel liefer, da kannst du deine Sachen später gerne abholen. Wir wollen das schwerer Zeug doch nicht mir uns herum schleppen, oder? Und natürlich musst du mir nichts zurück zahlen, ich schenke es dir einfach.“ Gesagt getan, der Necrologia zahlte kurzerhand für beide und füllte einen Lieferschein aus, schnappte sich wieder die Hand von Flynn und machte sich mit ihm auf den Weg, zwar wusste er nicht was ihn erwartete, aber egal was es war, Barbatos freute sich es mit seinen neuen Bekannten herauszufinden.
Es war ein schöner Tag. Zumindest hoffte Momo das, denn sie hatte heute mal eine ganz andere Art von Auftrag. Es galt einen neuen Mantel zu finden, denn ohne Mantel wurde es dann doch recht schnell kalt vor allem in Crystalline Town. Unglücklicherweise war ihr Mantel zerrissen und von Blut befleckt gewesen, so schade um das schöne Kleidungsstück aber umso froher war sie das sie ihren Kimonomantel nicht angehabt hatte, denn der war nicht so einfach zu finden, vermutlich weil sie ihn aus Süd-Fiore hatte und dort durfte sie aktuell ja noch nicht hin. Sie hoffte jedoch dass sie Orwynn danach fragen könnte, nun wo der letzte Auftrag ja so erfolgreich war. Süd Fiore wiedersehen, das hatte sie sich schon so lange gewünscht, vielleicht ging der Wunsch ja doch endlich bald in Erfüllung, sie gab sich doch solche Mühe. Doch obwohl der letzte Auftrag deutliche Spuren hinterlassen und Momo auch noch immer nicht 100% wieder fit war gab es heute einen Anlass zur Freude. Denn im Vergleich zu sonst, wo Orwynn immer jemanden losgeschickt hatte um zu besorgen was benötigt wurde, war sie diesmal selbst unterwegs. Nicht das die Sachen die ihr bisher immer gebracht wurden nicht hübsch waren, aber sich selbst etwas auszusuchen war sicher etwas ganz anderes und nun wo sie ja seit einer Weile schon Aufträge erledigte gab es auch keinen grund mehr dies nun nicht auch mal selbst zu tun. Eine Begründung die auch bei Orwynn gezählt hatte. Dass dieser die Thematik einfach vom Tisch haben wollte um sich um etwas anderes zu kümmern ahnte Momo nicht. Auch das sie nicht alleine einkaufen gehen sollte, sondern bei dem ganzen Begleitung hatte sah sie ganz unproblematisch. Ein mancher hätte sich vielleicht kontrolliert gefühlt, oder schlecht behandelt aber für Momo war allein die Tatsache, dass sie sich selbst etwas aussuchen sollte etwas schönes und besonderes. Außerdem begleitete Alita sie, sie sah Alita mit Gin noch am wenigsten zuhause, sogar Mercy kam öfter vorbei und wenn es nur war um kurz einen Auftrag abzuholen. Außerdem hatte sie Mercy ja bereits kennengelernt, deswegen freute sie sich über die Begleitung. Immerhin war Alita sogar in einer Gilde, vielleicht würde sie ihr ja ein wenig etwas erzählen.
Momo war fein säuberlich in ein fliederfarbenes Hemd mit leicht durchscheinenden Ärmeln gekleidet. Tatsächlich sah man wenn man genauer hinsah das sich an einigen Stellen rote Linien an ihrem Arm entlang zogen, Spuren von dem letzten Auftrag. Ein etwas dunklerer Rock rundete das Bild ab und passte gut zu ihren hellila Haarspitzen und den hellen Augen. Eine kleine Perlenspange im Haar und ihre typische Haarschleife rundeten den Look ab. Äußerlich gab es bis auf die roten Linien am Arm keinen Hinweis darauf das sie bei ihrem letzten Auftrag einiges hatte einstecken müssen, der verband an ihrer einen Seite war gut unter den Klamotten verborgen und den immer wieder auftretenden Schmerz ignorierte die Nymphe gekonnt. Leise summend kam sie vor dem Einkaufszentrum Kaminroter Vogel zum stehen, der Treffpunkt mit ihrer Begleitung. Dort wartete sie einige Zeit Alita müsste sich hier ja gut auskennen und würde sicher bald dazu stoßen. Momo hackte die Finger hinter ihrem Rücken ineinander und wartete ganz geduldig, nur ein leichtes auf und ab wippen verriet, dass sie in freudiger Erwartung war. Aufmerksam flog ihr Blick über die anderen Anwesenden und so fiel es ihr nicht schwer Alita zu entdecken. Als sie näher kam hob Momo einen Arm um leicht zu winken. ”Ich bin bereit den Auftrag einen neuen Mantel zu finden zu erfüllen” verkündete sie leicht schmunzelnd und machte dann eine leichte Verbeugung vor Alita. ”Danke das ihr mich begleitet. Wir sehen uns ja nicht oft, ihr seid ja so selten zuhause. Aber euch geht es gut, ja?” fragte sie vorsichtig, im Versuch nicht zu viel zu sagen. Immerhin war es hier ganz ähnlich wie bei Mercy und ihr. Alitas Worte standen über ihren eigenen. Sie war sich sehr wohl bewusst wo sie stand, auch wenn sie stetig daran arbeitete mal so gut wie die anderen zu werden.
130. Mana . 130
Momos Outfit (noch ohne Tasche & Bubbletea) #Momo@Alita
sprechen | denken
It’s dangerous to wish... Dangerous to even have that thought
But I would love to know is it dangerous to dream?
Zuletzt von Momo am Di 5 Apr 2022 - 20:47 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
Warum war sie nochmal genau hier? Hier in diesem Einkaufszentrum "Karminroter Vogel" in Crocus Town? Achja. Orwynn. Mal wieder. Der gute, oder viel mehr alles andere als gute, viel mehr niederträchtige, abartige und bestialische Magier hatte die Kevuem von den Rune Knights abkommandiert um zu.... Shoppen? Ernsthaft?! Klar, die Tamaki war vermutlich die Letzte die ein Problem damit hatte einkaufen zu gehen, legte sie doch viel Wert auf ihren "Eben Mal so"-Look oder viel mehr lockeren, einfachen, unaufwändig aufwändigen Look. Okay, man konnte es drehen und wenden, so wirklich Sinn ergab es wirklich nicht. Vermutlich ein Künstler Ding - man verrannte sich schnell und fand für alles was auch nur im entferntesten mit Kunst zutun hatte eher schwer Worte. Es war einfach was, dass keiner vielen Worte bedarf und einfach nur Sinn ergab. Es war ein Gefühl, dass es in einem auslöste und ähnlich wie manche Bräute in einem Brautladen das Gefühl gab von wegen "Das ist es!". Nur ohne Hochzeit und bei normaler Kleidung. Sicherlich könnte sie viele Sachen aufzählen, die ihr bei ihrer Kleidung wichtig war oder warum sie eben diesen Stil mochte. Aber es würde sicherlich nicht ansatzweise umfassen können, was es für sie im großen und ganzen war. Wieder zurück zum eigentlichen Thema. Alita war nun also auf dem Weg zu dem Einkaufszentrum, in das Orwynn sie geschickt hatte. Wobei sie dies recht überraschte, schickte er doch sonst einen seiner anderen, weniger "bedeutsamen" Handlanger los, wenn er etwas brauchte oder sich besorgen lassen wollte. Okay, das klang echt falsch. Widerwillig und angeekelt bei dem Gedanken, schüttelte sich die Kevuem, nach außen hin so wirkend, als wäre ihr kalt oder sowas. Ne, daran wollte sie jetzt wirklich nicht denken. Sie hatte sich von Orwynn den Tag bereits genug versauen lassen, waren ihre Gildenkameraden natürlich alles andere als begeistert davon, dass die Slayerin wieder Mal abzischte um etwas "zu erledigen". Sie wollte einfach nur die Sache hier hinter sich bringen und dann wieder zurück - weit weg von Orwynn und allem das und jeden der irgendwie mit ihm zutun hatte. Ihre Aufgabe war es, Momo, die Nymphe des Royal Crusade Magiers zu begleiten und aufzupassen, dass ihr nichts geschah. Also im Prinzip bedeutete das, dass Orwynn der Geduldsfaden gegenüber der neugierigen, wissbegierigen und alles anderen als lebensmüden Nymphe gerissen war und sie nun Babysitter spielen durfte. Toll...., dachte sie sich. Bisher hatte sie noch nicht allzu viel mit dem Mädchen zutun gehabt, aber wirklich motiviert war sie nicht. Auch wenn sie ihr da weniger die Schuld zuschob als Orwynn. Er hatte schließlich das magische Wesen geschaffen und von der Leine gelassen, wohlwissend, wie sie drauf waren. Leicht schnaubte sie. Ihr gefiel es ganz und gar nicht, dass Orwynn sie herumschubste wie ein Wachhund, hatte sie aber auch keine wirklich andere Wahl als ihm Folge zu leisten. Außer sie wollte bestraft werden. Bei dem Gedanken lief ihr ein kalter Schauer über den Rücken, die Bilder zuckten vor ihren Augen hin und her, während sie das Gefühl hatte man würde ihr die Luft abdrücken. Sie verharrte, atmete tief durch und schüttelte den Kopf, versuchend die Erinnerung zu verdrängen. So ein scheiß aber auch!, dachte sie sich, frustriert darüber, was dieser eigentlich kleine Gedanke bereits in ihr auslöste. Wie gefügig und gelähmt es sie machte. Dies erinnerte sie an einen weiteren Aspekt an ihrer Beziehung zu Orwynn die sie hasste. Sie war abhängig von ihm und er hatte sie unter Kontrolle. Frustriert schnaubte sie und setzte sich wieder in Bewegung. Bald schon hatte sie das Einkaufszentrum erreicht oder viel mehr den Eingang, an dem sie sich mit Momo treffen sollte. Wie erwartet stand das kleine Geschöpf auch schon da, wippte auf den dünnen Sohlen hin und her, während sie ihren Blick suchend schweifen ließ. Alita vergrub ihre Hände noch tiefer in den Taschen ihrer schwarzen Jacke, die sie über ihr weißes Top, über das sie schwarze Bänder geschnürt hatte, sowie das schwarze Samthalsband und die weite schwarze Hose gezogen hatte, an der ein paar silberne Ketten baumelten. Dazu hatte sie ein Paar pastelllilaner Schuhe angezogen und ihre blond-schwarzen Haare wie üblich zu einem hohen Zopf gebunden, ein paar Strähnen heraushängend. Weiter setzte sie einen Fuß vor den anderen, überbrückte alsbald die restliche Distanz zwischen ihr und der Nymphe, welche ihr bereits zuwunk als sie sich näherte. Freudig begrüßte Alita, meinte das sie bereit war, schmunzelte und verbeugte sich vor Alita. Sie entgegnete ihr mit einem knappen Nicken, auch wenn der Ausdruck auf ihrem Gesicht ein wenig weicher wurde, als sie in das der Nymphe blickte. Sie war schon niedlich, wie sie sich gab, in ihrem Hemd und mit dem Rock, sowie den zusammen gebundenen Haaren. Sie hatte nach wie vor etwas kindliches an sich, protzte vor Lebenskraft und Jugend. Momo bedankte sich bei der Kevuem, dass sie sie begleitete, kommentierte, dass sie ja nicht allzu oft "zuhause" war, erkundigte sich ob es ihr auch ja gut ging. Kaum hatte sie das Wort "zuhause" ausgesprochen, spannte sich die Slayerin augenblicklich an, ballte die Hände in ihren Taschen zu Fäusten und es schien für einen Augenblick so, als würde sie durch die Nymphe hindurchsehen. Fuck, Fuck, Fuck..., dachte sie sich, während sie spürte, wie das unglücklich gewählte Wort von Momos Seite seine Wirkung in ihr entfaltete. Es fühlte sich an, als wäre sie augenblicklich am Boden festgefroren, unfähig sich zu bewegen. Ihr Atem wurde schneller, hektisch und panisch bis hin zu einem Husten. Sie deutete Momo an, dass sie einen Augenblick bräuchte, setzte sich auf den Boden, streckte die Beine aus und lehnte mit dem Rücken an die äußerste Wand des Einkaufszentrums. In ihrem Körper zog sich alles zusammen, schmerzte, während ihr Atem immer noch schnell ging und sie das Gefühl hatte keine Luft zu bekommen. Es dauerte eine Weile bis die Slayerin sich wieder beruhigt hatte, ihr Atem wieder ruhig ging und sie sich wieder besser fühlte. Sie räusperte sich, stand langsam und bedachtsam wieder auf und sah zu Momo, die ihre kleine Eskapade mit angesehen hatte. "Tschuldige, muss mich verschluckt haben.", sagte sie, betonte es so, dass es so klang, als wäre es etwas ganz normales, was hin und wieder Mal vorkam. Sie zwang sich ein Lächeln auf und deutete der Nymphe an, das Einkaufszentrum zu gehen. "Ich glaub, ich könnte ne Kleinigkeit vertragen... Bist du auch hungrig oder durstig?", sprach sie, im Versuch von dem Ganzen abzulenken und den Fokus wieder auf ihren Auftrag zu legen
Alita erkannte sie trotz das sie sich nicht oft sahen schnell, ihr hoher Zopf mit den Strähnen verriet sie ziemlich gut, vermutlich genauso gut wie Momos zur Schleife hochgestecktes Haar die Nymphe gut verriet. Als sie sich leicht verbeugte schweifte auch ihr Blick über ihre Begleitung. Es war wirklich faszinierend wie unterschiedlich sich die Leute so kleideten. Es gab manche die sich recht ähneln und dann wieder welche die ganz anders aussahen. Charon trug weite, elegante, helle Farben zum Beispiel ein wenig so wie sie selbst, und Alita trug dunkle Klamotten, teilweise eng, teilweise weit, mit Ketten und einem schwarzem Samtband um den Hals, den besten vergleich den sie gedanklich ziehen konnte war zu Lex, dieser hatte auch dunkle Klamotten getragen. Wieso das wohl so war? Wenn man sich doch gar nicht kannte und trotzdem irgendwie zusammen passte? Der Gedanke lenkte sie kurz ab, doch das husten von Alita zog die Aufmerksamkeit der Nymphe schnell von ihren Gedanken fort. Anstatt ihr zu antworten wirkte Alita irgendwie angespannt und machte eine Geste die ihr bedeutete abzuwarten. Momo verstand das und beobachte fragend Alita, als jene sich setzte. Sie suchte mit den Augen nach äußerlichen Verletzungen oder etwas was das husten erklären konnte…vielleicht war es ja aber auch doch die Antwort auf ihre Frage. Immerhin konnte man krank werden, Husten und sowas konnte dafür ein Anzeichen sein. Sie sagte nichts während sie nachdenklich Alita beobachtete und in ihren Gedanken abwägte was dies nun bedeuten könnte. Sie kam nicht auf die Idee, dass ihre Worte etwas ausgelöst haben könnten, immerhin war es für sie keine schlimme Aussage. Alita hat ja damals mal bei Orwynn gelebt und sie, war einer seiner Finger, wie er es so gerne beschrieb. Da war das Wort “zuhause” für sie ganz natürlich gewählt. ”Verschluckt also- darauf bin ich bisher noch nicht gekommen. Aber dann ist ja gut, ich dachte ihr seid vielleicht krank.” sagte sie und wirkte dabei neutral freundlich, denn diese Aussage war eine reine Fakten Wiedergabe. Sie nahm Alitas Aussage also auch einfach so hin. ”Haben wir denn genug Zeit dafür? ” fragte Momo und sah Alita mit leicht geweiteten Augen an. ”Ich meine…wenn wir dürfen daaaaaaan können wir nach Tee schauen! Ich hab bisher kaum außerhalb Crystalline Town Tee getrunken, da kam ich so selten zu…obwohl manchmal schon aber nicht so aus Läden dann. Worauf hättet ihr denn Hunger? Oder Durst?” meinte sie dann auf die Frage, sie hatte nicht wirklich Hunger, aber Tee ging für sie immer und vielleicht würde der Hunger ja kommen wenn sie drinnen etwas schönes fand.
Sie betrat also während der Aussage das Einkaufszentrum und vor ihnen öffnete sich ein Bereich mit vielen kleinen Drehkreuzen, Links udn rechts waren kleine Stände mit Personal dahinter. Denn in diesem Einkaufszentrum bekam man einen Chip mit dem man alles bezahlen konnte, diesen holte man entweder beim Personal ab, oder man bekam ein Chiparmband wenn man durch die Drehkreuze sich bewegte, dann fiel es am anderen Ende heraus und man war bereit für seine Shoppingtour. Momo starrte die Drehkreuze kurz an , so als wüsste sie nichts damit anzufangen, doch sie sah, dass die Leute einfach hindurch gingen und am Ende etwas in der Hand hatten. ”Wenn man da durch geht, bekommt man was…darf ich… da einfach durchgehen?” während der Frage trat sie langsam immer näher auf das Drehkreuz zu ehe sie genau vor einem Stand und es musterte. Kurz sah sie zu Alita, ob jene sie aufhalten würde ehe sie leicht nickte, sie wollte es unbedingt einfach mal ausprobieren. Gesagt getan, sie lief los, das Drehkreuz gab ihrem Gewicht nach und drehte sich weg, Momo war auf der anderen Seite und klackernd fiel das Chiparmband in eine kleine Coole am Drehkreuz. ”Ich hab es geschafft, da ist wirklich was rausgekommen!” rief sie leise zu Alita herüber und wirkte begeistert. Sie hielt den Chip hoch und als sie ihn senkte und damit ihren Arm berührte, wickelte der Chip sich einfach um ihr Handgelenk wie ein Armband, ganz von alleine. Naja, vermutlich durch Magie, aber es war dennoch interessant. Für Momo war aber vermutlich auch alles hier interessant und sie drehte sich dann zu Alita und wartete, dass sie auch zu ihr kam. Tatsächlich war der Ausflug zum Einkaufszentrum bereits jetzt schon ein Erlebnis und vermutlich konnte keiner verstehen wieso sie so begeistert wirkte.
Toll, da erledigte sie schon was für Orwynn, passte auf die kleine Nymphe auf und schaffte es sich direkt durch den ersten Satz ihrer Begleitung getriggered zu fühlen. Wirklich, das war ne wirkliche Glanzshow die sie da an den Tag legte. Am liebsten würde die Kevuem ihren Kopf gegen eine der Wände des Einkaufzentrums schmettern, aber dafür war sie noch zu beschäftigt mit ihrer Panikattacke und außerdem würde es sehr seltsam wirken. Momo schien eh schon ein wenig von ihrem Verhalten irritiert zu sein. Das musste sie jetzt durch diese Geste nicht noch einmal mehr verschlimmern. Sie hatte sich nun schon genug selbst beschämt. Ruhig wartete das kleine Mädchen, beobachtete die Kevuem, wie sie vor sich her hustete und prustete, hektisch und panisch atmete und dort auf dem Boden hockte. Als sie sich wieder eingerkiegt und gemeint hatte, dass sie sich nur böse verschluckt habe, akzeptierte die Nymphe das, meinte noch, dass sie sich Sorgen gemacht habe, dass Alita krank wäre. Sanft schüttelte diese daraufhin den Kopf, ein weiteres "Alibi-Zeichen" dafür, dass es ihr nun wieder besser ging und sie sich keine Sorgen zu machen brauchte. Das letzte was sie brauchte, war dass Momo sich Sorgen um sie machte. Sie shcätzte das kleine Wesen nämlich so ein, dass es dann nicht allzu lange dauern würde, bis Orwynn davon erfuhr un ddas wollte sie sich wirklich ersparen. Sie konnte es nicht gebrauchen, dass Momo dafür sorgte, dass sie Orwynn wieder im Nacken hatte. Auf ihre Frage hin, ob sie zunächst einmal etwas essen wollten, erkundigte sich das niedliche Geschöpf, ob sie dafür Zeit hatten. Alita nickte. "Wir haben keine feste Zeit genannt bekommen, wann wir wieder zurück sein sollen, also denke ich nicht, dass es schadet.", erwiderte sie neutral und blickte nun wieder zu Momo hinab, die ja doch ein ganzes Stück kleiner als die Slayerin war. Wie ein kleines Kind. Momos Augen waren überrascht geweitet, aber sie fuhr kurz daraufhin auch schon fort und meinte, dass sie, wenn sie dürften nach Tee schauen konnten und sie erzählte, dass sie außerhalb von Crystalline Town bisher eher selten Tee getrunken hatte. Sie wirkte ziemlich Feuer und Flamme, kaum dass sie das Thema Tee angeschnitten hatte. Soso... SIe ist also eine kleine Teeliebhaberin., dachte sie sich ein wenig amüsiert über den jugendhaften Eifer des Mädchens, welches weiterplapperte bis es sich bei Alita erkundigte auf was sie denn Hunger oder Durst hätte. Diese zuckte mit den Schultern. "Vermutlich nichts großes, nur ein kleiner Snack und vielleicht finden wir ja einen netten kleinen Teeladen oder ein Café.", sagte sie um einen freundlichen Ton bemüht. Es war lange her, dass sie das letzte Mal mit einem Kind in Momos Alter zutun hatte und da war es stets besser gewesen, wenn sie nicht ganz so rational war wie sonst immer. Außerdem mochte sie Kinder und Mädchen vor allem sehr gerne. So schwer fiel es ihr dann also doch nicht, wie sie zunächst angenommen hatte. Gemeinsam betraten die beiden das Einkaufszentrum und es wurde eine ganze Reihe an Drehkreuzen sichtbar, auf deren hinterer Seite man den CHip bekam, auf dem alle Einkäufe gespeichert wurden, damit man am Ende alles auf einmal bezahlen konnte. Als sie ihren Blick auf Momo richtete, erkannte sie das Erstaunen und die Faszination in ihrem Blick - anscheinend zählte dieser Mechanismus zu den Dingen, die die Nymphe noch nie gesehen hatte und nicht kannte. Sie hatte zwar bereits gehört, dass Nymphen eine sher ausgeprägte Neugierde hatten, aber es war dann doch ein wneig etwas anderes dies dann auch mit eigenen Augen zu sehen... Es war schon ein wenig niedlich, wie sie die anderen beobachtete, wie sie durch die Drehkreuze gingen, fragte ob sie da einfach durch durfte und zögerlich, aber neugierig auf diese zuging. Alita schmunzelte, folgte ihr und legte ihr die Hand auf die Schulter. "Ja, du darfst da einfach durchgehen.", sagte sie und deutete ihr, einfach durchzugehen. Sie ging also durch, rief laut aus, als der Chip aus der kleinen Öffnung kam und sich anschließend magisch und ganz automatisch um ihr Handgelenk legte. Ein echtes, ehrliches Lächeln legte sich auf Alitas Gesicht, während sie das kleine Geschöpf beobachtete. Sie war schon süß und man erkannte gar nicht, dass sie zu einem so verdorbenen und gefährlichen Menschen wie Orwynn gehörte. Hoffentlich verdirbt er Momo nicht so, wie er es bereits bei dem Rest von uns getan hat..., dachte sie sich. Momo blickte sie abwartend an, weshalb sie kurz den Kopf schüttelte, um den Gedanken abzuschütteln und folgte ihr durch das Drehkreuz und ließ sich den Chip ums Handgelenk legen. Sie mochte das Gefühl nicht wirklich, weil ihr persönlich das Band immer zu eng war, aber mit der Zeit hatte sie sich ein wenig dran gewöhnt, dass sie mittlerweile nicht mehr austickte oder Panik bekam, wenn dies passierte. Jaaa, die Kevuem ging des Öfteren in diesem Einkaufszentrum shoppen, brauchte sie doch schließlich auch immer hin Mal wieder neue Kleidung. Sie war in Quests zwar immer darauf bedacht, ihre Kleidung nicht zu beschädigen, aber dies ließ sich nicht immer vermeiden. Außerdem fand sie eine große Auswahl immer besser und inspirierender, als wenn man immer nur dasgleiche oder ähnliche trug. Sie hatte genügend Einöde in ihrem Leben gehabt, da wollte sie zumindest in ihrem Kleiderschrank ein wenig Abwechslung. Für sie selbst war das mit den Drehkreuzen also eher weniger etwas besonderes, weshalb sie bei Weitem nicht so viel Begeisterung zeigte wie Momo. Jedoch war ihr Lächeln noch nicht gewichen und sie blickte Momo mit diesem an. "Ich kenn ein paar der Läden hier und auch ein paar der Cafés... Was hältst du davon, wenn wir zu einem davon gehen? Da gibt es sicherlich auch Tee, der dir gefällt.", sagte sie nun freundlicher als zuvor, legte ihr wieder sanft die Hand auf die Schulter und sah ihr in die Augen, abwartend, was sie von Alitas Vorschlag hielt und was sie sagen würde. Sie wusste, dass das Mädchen es gewohnt war, dass man auf sie nicht wriklich Rücksicht nahm, standen die meisten der anderen Finger Orwynns über ihr, waren sie doch bereits viel länger bei ihm und hatten sich durch ihre Taten diese höhere Position erarbeitet. Momo hingegen war noch ein Kind und verglichen zu den anderen erst seit kurzem unter Orwynns Fittiche. Dennoch wollte sie dem Mädchen das Gefühl geben, dass es nicht immer so sein musste. Das Alita auch Wert auf ihre Meinung legte und sie nicht immer von oben herab behandeln würde.
Während die Nymphe selbst nicht realisierte, was ihre Worte bei Alita ausgelöst hatten und eher ihrer kindlich, naiven Ader Raum gab, war ihre Begleitung damit beschäftigt zu überspielen wie es ihr ging. Momo nickte also auf die Erklärung und war ganz glücklich darüber, dass es Alita wohl doch nicht allzu schlecht ging. Und falls doch, dann würde ein wenig was essen ja vielleicht helfen, vielleicht hatte sie ja heute Morgen das Frühstück ausgelassen, weil sie so viel zu tun gehabt hatte? Das passierte Momo selbst ja auch immer wieder. Dann war es vielleicht doch ganz gut, wenn sie sich etwas zu essen suchen würden und da Alita meinte sie hätten Zeit dafür nickte Momo schließlich. ”Dann gerne, wir dürfen nur den Auftrag nicht aus den Augen verlieren.” sagte sie freundlich und doch recht ernst. Sie nahm eben jede Aufgabe ernst, auch wenn es nur darum ging Klamotten zu kaufen.
Die Besonderheit dieses Einkaufszentrum versetzte Momo auch direkt in Staunen und durch Alitas Aussage ermutigt, hatte sie schnell das Armband mit dem Chip, das zum einzig nötigem Tool in dem ganzen Zentrum galt. Begeistert plapperte sie drauf los und murmelte dann ...damit bezahlt man dann also, interessant, welcher Mechanismu… mitten Im Satz jedoch hielt sie inne und sah zu Alita auf, diese folgte ihr mit einem kleinen Kopfschütteln. Verdammt, also hatte sie vermutlich zu viel geredet, oder? Das war nämlich der Grund weshalb sie innehielt, sie hatte bemerkt wie sie vor sich hin redete und alles kommentierte was geschah. Orwynn mochte das nicht, es war nicht produktiv und nun wo sie das kopfschütteln sah fragte sie sich ob dies bei Alita genauso war. Dabei konnte sie das doch besser. ”Wenn…also wenn ich zu viel rede sagt bitte Bescheid, verzeiht” meinte sie also. Etwas, was für ihr Gegenüber sicher ein wenig aus dem nichts kam. Momo schraubte also ihre Neugierde etwas zurück und sah dann in das lächelnde Gesicht von Alita. Also war sie nicht böse, oder? Meistens war das Lächeln etwas gutes, sie hatte bisher nur wenige seltene male ein Lächeln gesehen, das irgendwie anders war…irgendwie weniger strahlend. Also spiegelte Momo das Lächeln, im Versuch die eigenen Unsicherheiten damit zu überdecken. ”Ich verlasse mich da ganz auf euer Urteil.” erwiderte sie höflich und folgsam auf den Vorschlag von Alita. Seitdem sie Mercy kennenlernt hatte, war sie vorsichtiger, was die anderen von Orwynns Zöglingen betraf. Vorsichtiger in dem was sie sagte und wie sie sich verhielt. Auch wenn sie immernoch aufgeregt war etwas mit den anderen zu unternehmen. Sie war ihre Rolle so gewöhnt das sie das subtile Vorhaben von Alita nicht realisierte. ”Ich mag übrigens jeden Tee, bisher zumindest. Habt ihr eine Lieblingssorte? ” fragte sie vorsichtig und mit genauem Blick auf Alita ”Also nur…nur wenn ihr davon erzählen möchtet natürlich” Sie versuchte ihr Gegenüber einzuschätzen, was ihr noch recht schwer fiel. Bisher kannten die beiden sich immerhin nur flüchtig und wie Mercy war Alita weniger zuhause. Und wie bei jeder Begegnung mit anderen war momo darauf bedacht bei ihrem gegenüber einen positiven Eindruck zu hinterlassen udn sich anzupassen, so funktionierte es eben am besten einen Auftrag auszuführen, wenn man auf einer Ebene war. Das war für sie so natürlich geworden, dass sie es nun genauso versuchte wie bei Aufträgen die von wirklicher Relevanz waren. Natürlich gelang es ihr auch nicht immer die naive Neugierde zu verbergen die sie oft verspürte, sogar bei Kleinigkeiten, sie schätzte auch kleine Wunder der Welt, wie sie diese innerlich immer nannte. Außerdem hielt sie sich eh zurück, immerhin hatte sie viele Fragen zu Alitas leben in der Gilde und wie ihre Aufträge liefen, wie sie kämpfte und und und....aber dafür waren sie nicht hier und sie wollte Alita auch nicht ungefragt bestürmen, deshalb mussten die Fragen wohl auf später warten.
Nachdem die beiden Damen sich gefunden und sich darüber ausgetauscht hatten, dass sie keine begrenzte Zeit zur Verfügung hatten ging es auch ziemlich schnell los. Beide stapften in das große Einkaufszentrum, Momo war ganz fasziniert während es Alita völlig kalt ließ. Lediglich die liebevolle, naive und junge Neugierde der Nymphe ließ die junge Frau nicht kalt. Es war schön mit anzusehen, wie viel Energie und positive Energie dieses kleine Geschöpf hatte. Sie leuchtete vor Lebensfreue und Lebenswillen, während dieses Licht in der Kevuem bereits vor langer Zeit erloschen war. Es hatte häufig Momente gegeben in denen sie dem ganzen ein Ende bereiten wollte. Jedoch hatte sie es nie getan, weil sie sich ziemlich sicher war, das es nichts bringen würde. Orwynn war ein Totenbeschwörer, hatte bereits zahlreiche Untote geschaffen. Die Wahrscheinlichkeit war also sehr hoch, dass Orwynn sie, sollte sie ihr Leben beenden wollen, sie wieder zurückholte. Das war nicht gerade das gewesen was sie wollte. Als Untote hätte sie noch weniger Macht über ihr Leben, konnte Orwynn ihres Wissens nach ein paar seiner geschaffenen Untoten sogar befehligen und ihnen mittels seiner Magie Dinge aufzwingen, die die Betroffenen womöglich gar nicht wollten. Sicherlich ginge es ihr dann besser, weil sie vielleicht einen Teil ihres menschlichen Selbst verlieren würde, aber sie wollte Orwynn nicht noch weiter in die Hände spielen. Egal, wie sehr sie sich nach einem Ende sehnte. Momo sprach ganz eifrig, unterbrach sich allerdings als sie Alita sah, wie sie ihren Kopf schüttelte um ihre finstren Gedanken zu verdrängen. Sie merkte, dass das kleine Mädchen verunsichert war, was sich dadurch bestätigte, dass Momo meinte, dass Alita Bescheid sagen sollte, sobald sie zu viel sprach. Sanft lächelte Alita, stand nun neben dem Mädchen und blickte auf sie hinab. "Alles gut, ich war nur etwas in Gedanken versunken. Du darfst gerne so viel reden wie du magst.", sagte sie, bemühte sich um einen ehrlichen freundlichen Ton. Sie wollte nicht, dass die Nymphe sich unwohl fühlte. Schließlich ahnte sie, dass Orwynn und ein paar seiner anderer Handlanger sicherlich nicht allzu gut und freundlich mit dem Mädchen umgingen. Sie nahm sich vor, dass Momo sich heute einmal frei in Gesellschaft von einem von Orwynns Leuten bewegen konnte ohne ständig kritisiert zu werden. Klar, sollte sie über Dinge sprechen, die einen von ihnen oder Orwynn in Gefahr brachten würde sie einschreiten. Aber ansonsten würde sie nichts machen. Sie war nicht gesprächig und hörte anderen eigentlich nicht gerne beim Reden zu, aber bei Momo war es was anderes. Das Mädchen erinnerte sie an das, was sie selbst nie gehabt hatte. Aber eher auf eine positive Art und Weise. Es freute sie zu wissen, dass nicht alle bereits im jungem Alter verdorben und gebrochen waren. Man könnte auch meinen, dass sie Momo in diesem Moment ein wenig als Hoffnungsschimmer sah. Das sie sich ein wenig erhoffte, dass Momos Licht auf sie scheinen und ihre Dunkelheit, wenigstens für einen Augenblick verdrängen würde. Auf ihre Frage, ob sie Momo in eins der Cafés bringen sollte, die sie bereits kannte, erwiderte die Jüngere, dass sie sich da ganz auf ihr Urteil verließ. Schmunzelnd und die Hände in den Taschen vergraben ging sie also vor, deutete Momo mit dem Kopf an, ihr zu folgen. Sie gingen die Gänge des Einkaufszentrum entlang, an einigen Läden vorbei, die das unterschiedlichste, aber vor allem Kleidung anboten. Viele der Läden orientierten sich an einem speziellen Kleidungsstil oder Altersgruppen. Nach dem sie was gegessen hatten, sollten sie auf jeden Fall klären, was genau Momo für einen Mantel haben wollte. Ob sie irgendwelche Ideen oder Wünsche hatte. Während sie gingen, plapperte Momo weiteer, meinte Momo das sie jeden Tee mochte, den sie bislang probiert hatte, fragte, ob sie eine Lieblingssorte hatte, schob allerdings hinterher, dass sie es nur erzählen sollte, wenn sie wollte. Kurz sah Alita zu dem Mädchen, ein wenig nachdenklich, ehe sie wieder gerade aus blickte. "Alles gut. Du brauchst auch nicht so förmlich mit mir zu reden, Momo.", sagte sie mit neutraler Tonlage, aber einem Lächeln auf den Lippen, während sie die beiden durch die Mall navigierte. "Also ich bevorzuge Tee mit starken, vielleicht ein wenig scharfem oder bitterem Geschmack. Süß ist ehrlich gesagt bei Tee meist weniger meins.", erklärte sie und hielt vor einem Laden an. Es war ein kleines, traditionell gestaltetes Café mit vielen Bonsai Bäumen oder anderen, kleinen Pflanzen mit großen, pastellfarbenen Blüten ähnlich wie die großen Kirschblüten Bäume in Sakura Town. Der Duft von Tee, scharfem Essen und Kräutern lag in der Luft. Alita sah zu Momo. "Wo möchtest du dich hinsetzen?"
Alita strahlte eine sanfte Wärme aus und war gleichzeitig so unnahbar, als wäre ein Teil von ihr ganz weit weg, hinter kristallenen Mauern verschlossen. Man konnte einen Blick auf das, was dahinter lag sehen, verzerrt durch den Kristall und dadurch immer unecht, aber besser so als hinter undurchsichtigen Mauern verschanzt. Diese Mauer war es auch, die es Momo schwer machte, Alita zu deuten. Es war mit ihr ganz anders als mit Mercy und sie fragte sich wie es wohl wäre, wenn sie mit den andere noch verbliebenen Mitglieder ihrer Familie agieren würde. Denn irgendwie waren sie ja eine Familie, oder nicht? Immerhin hatten sie alle mit Orwynn zu tun. Im Gegensatz zu manch anderen war ihr Bild von Familie etwas anders. Aber Orwynn war das, was einem Vater am nächsten kam, das machte die anderen also quasi zu ihrer Familie. Auch wenn ihr klar war das dies anders war als bei den Menschen.
”Wirklich? Orwynn sagt manchmal ich rede zu viel, anstatt sinnlos meine Zeit mit Gerede zu verschwenden, soll ich mich lieber darauf konzentrieren Fortschritte zu machen. Auch Mercy ist es wichtig was, man wo und wie zu wem sagt. Deswegen möchte ich darauf achten.” erklärte sie und lächelte sanft. Diese Aussage schien für Momo nicht negativ zu sein, auch wenn man sicher etwas negatives hineininterpretieren konnte. Diese Sichtweise kannte Momo nur nicht. Dass es ihr manchmal ziemlich schwerfiel und sie ihre Gedanken doch ganz gerne teilte, erwähnte sie nicht. Der Blick von Momo wurde immer wieder durch die Läden abgelenkt, an denen sie vorbeikamen, auch wenn sie sich stehts bemühte sich auf Alita zu konzentrieren, sah man ihr deutlich an das es ihr nicht ganz gelang. Immer wieder betrachtete sie mit neugierig funkelnden Augen die Schaufenster. Es war fast so als konnte man sie in Gedanken uhhhh und ahh denken hören. ”Es gehört sich aber so. Daher mache ich das gerne, außer ihr wünscht euch das explizit anders.” sie neigte leicht den Kopf um ihre Worte zu bekräftigen. Ja man musste ihr schon deutlich, dass Du anbieten bevor sie es annahm. Ein “du brauchst nicht” war kein “du sollst nicht” und daher behielt sie ihre höfliche Art gegenüber Alita bei. ”Hmm, dann empfehle ich Ingwer mit Earl Grey oder grünen Tee wenn es etwas sanfter sein sollte, am besten beides zusammen.” reagierte sie auf die ihr so liebe Thematik des Tees. Dann hielt sie inne und sah sich das Café vor dem Alita angehalten hatte an. Kleine pflanzen standen verteilt und die großen hellen Blüten verbreiteten eine wunderbare Atmosphäre. Es erinnerte sie ein wenig an Süd-Fiore. So mit Blüten und Pflanzen hatte sie es in Erinnerung. Während sie also abgelenkt von dem Anblick die Frage von Alita fast überhörte zuckte sie leicht zusammen als sie realisierte das sie etwas gefragt worden war ”Was…wo sitzen?” fragte sie leicht irritiert und sah Alita dann fragend an. Sie sollte also wählen, aber wieso? Alita kannte das Café doch bereits und wusste sicher wo gute Plätze waren. Einen moment wollte sie also fragen wo es denn am besten war, doch das tat sie am Ende nicht. vielleicht war das Alitas Art sie zu testen, ihr etwas beizubringen. Mercy sagte auch nicht alles immer direkt so wie sie es meinte und stellte viele Fragen. Vielleicht waren die beiden sich ja doch in einer Sache ähnlich. Momos Gesichtsausdruck wechselte von fasziniert zu ernst als sie sich umsah und das Café durchleuchtete. ”Hier vorne ist es direkt am Rand wo viele Leute vorbeikommen, also laut. Dort drüben sind die Pflanzen ganz nah, so könnte eine Blüte in den Tee wehen, die nicht dort hinein gehört. Dort drüben, auf der linken Seite wäre also vermutlich am besten. Richtig?” die deutete auf eine Seite, die leer und etwas von den Pflanzen entfernt stand. Sie persönlich würde sich ja an einem Blatt im Tee nicht stören, aber sie wusste das ein manch anderer das nicht mochte. Sie sah zu Alita auf, um zu erfahren ob sie die richtige Wahl getroffen hatte. Dabei hatte diese es garnicht als Test oder Anforderung gesehen die Frage zu stellen, sondern einfach lieb gefragt. Doch Momo war das so eben nicht gewohnt. ”Auf dem Weg hierher sind mir viele Läden mit Klamotten aufgefallen, wie entscheidet, man denn da wo man zuerst nachsieht ob es was passendes gibt?” fragte sie dann noch, da dies ein Gedanke war der sie schon einige Minuten beschäftigte und den sie nun einfach nicht mehr zurückhalten konnte
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