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 Sapphire Chapel

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Raziel
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Raziel
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BeitragThema: Sapphire Chapel
Sapphire Chapel EmptySa 9 Apr 2022 - 18:37

Sapphire Chapel


Sapphire Chapel Sapphirechapel1rjvf

Typ: Gebäude & Freiraum
Besitzer: ---
Spezielles: Der Weg, der zur Kapelle führt, der den Namen ‚Sapphire Path‘ trägt und rund um das Jahr vereist ist. Gesäumt wird er von einen toten Wald aus alten Laubbäumen.

Beschreibung: Eine kleine verlassene Kapelle, die sich am Rande von Crystalline Town befindet, ein Ort den man kennen muss, um ihn zu finden, ein Ort den man aufsuchen kann, wenn man seine Ruhe haben möchte. Die Kapelle mag zwar schon ein paar Jahre auf dem Buckel haben, aber dennoch ist sie recht gut im Stand, denn die Leute, die sie regelmäßig besuchen gehen kümmern sich darum, das dort immer alles schön bleibt, so das man sich dort gut erholen kann, wenn man mal seine Ruhe braucht. Der lange, von kahlen und toten Laubbäumen umrandete Weg, der zu der Kapelle führt nennt sich Sapphire Path, ein schöner Wanderweg, der jedoch von dem meisten Wanderern ignoriert wird, denn die meiste Zeit des Jahres ist er vollkommen vereist und man muss aufpassen, das man nicht ständig ausrutscht, wer den Weg jedoch genau kennt, der weiß genau wo man hintreten muss, denn auch wenn der Weg mit einer Schicht Eis bedeckt ist, so findet man kleine stellen, an denen es nicht so schlimm ist, man muss eben nur genau hinschauen. Die Sapphire Chapel wurde einst von Paaren genutzt, die Heiraten wollten, aber die Zeit ist schon sehr lange Vorbei, nun ist dies einfach nur noch ein Treffpunkt für Personen, die ein bisschen Ruhe und Frieden suchen und dabei zumindest ein Stück weit weg von Trubel der Stadt sein wollen.



Changelog: Wenn sich im Verlauf des Rollenspiels etwas an dem Ort ändert, wird es hier aufgeführt.


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Zuletzt von Raziel am Mi 25 Okt 2023 - 13:42 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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Ayra
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BeitragThema: Re: Sapphire Chapel
Sapphire Chapel EmptySo 10 Apr 2022 - 13:51



- Post I -

◢ Fides obligat fidem  ◣

- Vertrauen bewirkt Vertrauen: Raziel & Valerian -

Ein komischer Ort, diese Saphire Chapel. Ein komischer, ein wirklich sehr komischer Ort in diesem Bereich innerhalb von Crystalline Town, in diesem Bereich von Nord-Fiore. Es war ein Ort, von dem der Vampirlord zuvor ehrlich gesagt noch nichts gehört hatte. Es war ein Ort, bei dem er sich nicht einmal sicher war, ob er sich wirklich darum kümmern sollte, diesen Ort oder diese Landschaft überhaupt kennen zu lernen. Die Sapphire Chapel sah sich ein wenig wie ein altes Kirchenmodell aus, welches man einfach so in Vergessenheit hatte geraten lasse. Es war schon ein wenig Schade, dass ein solcher Bereich, denn dieser Ort hatte wirklich schon eine gewisse Einzigartigkeit in ihrem Blick, eine gewisse Schönheit, wenn man sie betrachtete, einfach so von der Karte hatte verschwinden lassen. Irgednwann kümmerte man sich nicht mehr wirklich um diesen Bereich, irgendwann erkannte man, dass es wohl doch nicht mehr die Überzeugung schlechthin gewesen ist, sich um diesen Ort zu kümmern. Das erkannte man auch daran, dass die Wanderer diesen Ort eher mieden, dass sich niemand mehr darum bemühte, diesen Ort wirklich dafür zu benutzen, wofür er einst verwendet worden war. Denn einst wurde dieser Ort für Paare zum heiraten verwendet, es war ein prachtvoller Ort, an dem jeder gerne seinen wichtigsten Tag des Lebens zelebrieren wollte. Nur irgendwann hörte man damit auf, irgendwann wurde dieser Ort verlassen, er geriet in Vergessenheit. Heute ist die einst so schöne und sehr ansehnliche Kapelle für Hochzeiten nur noch ein Schatten seiner selbst, ein Schleier umgeben von Eis und Schnee, welcher nur noch dafür verwendet wird, einen Ort zu finden, an den man sich zurückziehen kann, wenn man einmal die Einsamkeit und auch die Ruhe über alles Andere stellte. Denn es war sehr unwahrscheinlich, dass man jemanden an diesem Ort vermuten würde. Denn die Chapel wird von den jugendlichen Personen des Ortes heute kaum noch gekannt, nur die Alten kennen sie noch sehr gut, viele nutzten ihrerzeit diesen Ort noch selbst dafür, um einer Hochzeit beizuwohnen. Doch das sie in Vergessenheit geriet, das konnten selbst sie nicht verhindern, so schade das auch immer gewesen sein mochte. Aber es sorgte auch dafür, dass der Natur und der Landschaft wieder ein Fleckchen zurück gegeben wurde, welches in der Zeit von ihr einst gestohlen worden war. Jetzt beinhaltete dieser Ort neben der Ruhe und der Rückzugsmöglichkeit für einsame oder schweigsame Personen auch einen Hort des zu Hause für wilde Tiere und ähnlichem.

Es war aber dennoch auch ein Ort, an dem sich der Vampirlord nicht so recht zurecht fand. Zwar war er von der Kälte und dem Eis selbst nicht wirklch überrascht, kannte er es als Bewohner von Nord-Fiore ja nicht wirklich anders, aber dennoch war er wirklich nicht daruaf vorbereitet gewesen, dass er zu diesem Ort bestellt worden ist. Die Sache ist, er erhielt von Pica eine Notiz, welche dem Untergebenen selbst übergeben worden war. In dieser Notiz stand, dass der Salazar sich doch bitte an diesen Ort zu begeben hatte und der Absender dieser Notiz war der Gehörnte gewesen, Raziel höchstpersönlich. Dabei war es aber doch schon mehr als nur merkwürdig, dass der Wendigo, welchem dem Vampir eigentlich sehr nahe stand, nicht einfach selbst übergeben wurde. Nein, es musste eine Nachricht sein, die über einen Dritten, in diesem Fall eben Pica übergeben werden musste. Eben dies hatte auch dazu geführt, dass der Vampir einfach nur überrascht über diese Sache war und nicht sorecht wusste, was er davon halten sollte. Nichtsdestotrotz nahm er dieses Anliegen sehr ernst. Es musste schon einen Grund geben, aus welchem Grund der Vampir auf diese Art und Weise zu diesem Ort bestellt wurde. Dementsprechend musste es auch einen Grund, wahrscheinlich sogar einen äußerst wichtigen Grund geben, warum der Wendigo ihm dies nicht selbst sagen konnte, sondern auf diese Art der Kommunikation und Nachrichtenübertragung setzen musste. Aber es war dennoch etwas gewesen, das dem Salazar ein wenig die Sorgenfalten auf das Gesicht lenkte. Vielleicht war es ja doch irgendetwas Ernstes gewesen? Hatte er sich vielleicht mit den Obrigkeiten der Gilde übernommen und würde nun die Hilfe seines Meisters benötigen? Nun, da wäre es nur klar gewesen, dass er eben diese auch bekommen würde, das stand sowieso schon außer Frage. Hatte sich de Wendigo in seinem Hunger vielleicht zu einer Aktion hinreißen lassen, von welcher er glaubte, dass sie so einfach nicht verzeihbar gewesen wäre? Auch das wäre für den Salazar unter Berücksichtigung einer ausführlichen Erklärung mit Sicherheit relativ leicht verzeihbar gewesen. Oder hatte der Gehörnte vielleicht sogar etwaigen Kummer, den er irgendwie zu ertränken versuchte? Ging es vielleicht wieder um die Geschichte mit Valeria, die ihn schon seit so vielen Jahren quälte und bei welcher der Vampir versuchte, ihm zu helfen, wo er nur konnte? Schließlich war es für den Salazar nicht wirklich leicht mit anzusehen, wie Raziel immer wieder leidete und vor seinen Problemen davonlief. Es schmerzte dem Lord, seine wichtigste Person derart oft so sehen zu müssen.

Noch immer wartend darauf, dass der Wendigo bald eintraf, hatte er sich in seinem Mantel eingebettet. Zwar hatte er nur eine untergeordnete Körperwärme als Untoter, aber dennoch besaß er sie noch. Wirklich frieren tat er zwar nicht mehr, aber der längere Aufenthalt in der schieren Kälte setzte auch ihm ein wenig zu und sorgte für ein unangenehmes Empfinden. Als der Gehörnte endlich in der Ferne zu erblicken war, erschien der Vampirlord angespannt zu sein, er wollte immerhin wissen, was der Grund für dieses Treffen an diesem fernen Ort war. Als Raziel endlich vor ihm stand, blickte Valerian ihn an und legte seine Hand auf eine seiner Schultern. "Du hast mich auf eine ungewöhnliche Weise herbestellt, Raziel. Was gibt es? Hast du irgendetwas auf dem Herzen, bei dem ich dir helfen kann? Ich wundere mich ein wenig, dass du mich über Pica an diesen Ort zitiert hast und es mir nicht selbst vorschlagen konntest. Ist irgendetwas vorgefallen? Muss ich damit beginnen, mir Sorgen zu machen?" Schaute der Salazar mit einem wirklich sorgenvollen Blick drein. Mit seiner anderen Hand öffnete er die Tür zur Sapphire Chapel und deutete dem Wendigo an, dass sie auch hinein gehen könnten, es würde im Inneren sicherlich einladender sein als außerhalb in der stürmischen Kälte.


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Raziel
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BeitragThema: Re: Sapphire Chapel
Sapphire Chapel EmptySo 10 Apr 2022 - 18:26



Quest
Fides obligat fidem

01 „Pica hat dir meine Nachricht überbracht? Ich war unterwegs und konnte dich nicht persönlich darum beten her zu kommen, aber der Schatten der mir ständig folgt, der kann ja auch einmal für sein Geld arbeiten.“ Aus dem Walde heraus kam der Wendigo geschritten, die eine Hand hatte er in seiner Jackentasche, in der anderen hatte er ein kleines, verschnürtes Paket, es roch ein wenig nach geräucherten Fisch, selbst wenn man ein Stück von dem Gehörnten entfernt stand konnte man den fischigen Geruch vernehmen, ein strenger aber nicht unangenehmer Geruch. „Ja, ich habe etwas auf den Herzen, aber darum geht es jetzt eigentlich nicht. Im Grunde genommen wollte ich dir diesen Ort hier nur zeigen, ich wollte dir den Ort vorstellen, an dem ich mich aufhalte, wenn ich keine Lust auf die vier Bekloppten habe, ich mag es bekanntlich ganz und gar nicht wenn man mir folgt, ich bin kein Fan davon wenn ich einen Schatten habe, der nicht meiner ist.“ Leicht schüttelte Raziel mit seinen Kopf, Valerian sollte es doch eigentlich besser wissen, aber immer und immer wieder hatte er einen der vier komischen Kerle an der Backe, immer und immer wieder folgten sie ihm, solange bis er sich irgendwo im Walde verkroch um sie loszuwerden. „Ich habe etwas zu essen mitgebracht. Das ist Heilbutt und Lachs von Hafen, er ist geräuchert. Dazu habe ich ein gutes Brot vom Markt mitgebracht. Vielleicht hast du ja hunger.“ Leicht deutet er auf das kleine Paket in einer Hand, das Brot hatte er dahinter in einer kleinen Tüte, es war noch recht warm und dampfte ein kleines wenig, eben ganz frisch, kein Wunder das der Gehörnte etwas zu spät angekommen war. „Hier draußen ist es kalt, lass uns in die alte Kapelle gehen, dort ist es ein wenig wärmer. Wie scheinen auch unsere Ruhe zu haben, ich höre niemanden, ich sehe niemanden, der Ort ist heute verlassen, keine Teenager die hier herumlungern und keine alten die ihren Erinnerungen frönen, nur wir die beiden leblosen Untoten, die unsere unendliche Zeit damit verschwenden zu existieren und dabei schnell vergessen, das wir eigentlich gar keinen Platz mehr auf der Welt haben. Kein Wunder das die anderen Gilden uns nicht haben wollen.“ Ob das stimmte? Wirklich hatte Raziel sich keine Gedanken dahingehend gemacht, jedoch hatte er bisher in keiner anderen Gilde Untote gesehen, zumindest nicht in denen, mit denen er bisher Kontakt hatte, aber gut das war im Grunde genommen ja nur die Gilde Crimson Spynx, alle anderen Magier die er kennen lernte, waren aus seiner Gilde, der Gilde Liberty Phoenix oder einfach nur Gildenlos, eine andere Gilde als seine kannte er ja nicht. Egal, leicht schüttelte er seinen Kopf, machte sich dann auf den Weg in die Kapelle, er durchschritt die große Eingangstüre und machte sich auf den Weg zu einen der Bänke, auf denen sich einst die Gäste der Hochzeiten bequem machten, leicht putze er sie ab, setzte sich hin, breitete ein kleines Tuch aus und legte dann den Fisch darauf, der vor fett glänzende Heilbutt und der orange-rosa farbene Lachs, daneben legte er kleine Stücke des frischen warmen Brotes, das er mit seiner versteckten Klinge schnitt. „Hier Valerian, bediene dich. Der Fisch vom Hafen ist gut, ich kann dir den Lachs empfehlen, der kommt aus dieser Gegend. Wenn du Durst hast, ich habe dir eine schöne Flasche Wein mitgebracht, aus deinem Keller wenn es dich nicht stört.“ Vorsichtig zog er die Flasche aus seiner Jacke und stellte sie zum Essen. „Nur Gläser habe ich leider nicht.“

Kurz wartete Raziel bis sein Herr sich zu ihn setzte, er nahm sich ein Stück des Brotes und etwas vom Heilbutt, er mochte seinen Fisch zwar lieber Roh, aber der war ganz in Ordnung. „Um zu dem zu kommen, was ich mit dir bereden möchte. Ich möchte dich darum bitten, das du es sein lässt mir ständig deine Speichellecker hinterher zu schicken. Es ist nicht angenehm immer und immer verfolgt zu werden. Vertraust du mir etwa nicht? Oder warum tust du das? Vor allem Diamante ist nicht gerade unauffällig und hat mich schon in beschissene Situationen gebracht. Ich kann nicht einmal mehr in Ruhe jagen und essen, ohne das einer der Deppen hinter mir steht und mir dumme vorwürfe macht.“ Raziel seufzte kurz. „Wenn du irgendwas hast, was dich an mir stört, dann musst du es mir sagen. Aber ich würde mich freuen, wenn ich nicht den lieben, langen Tag fürchten müsste, das Pica, Trébol, Diamante und Corazon mir irgendwie Schwierigkeiten machen könnten.“ Wieder seufzte er, schüttelte einmal kurz seinen Kopf, nahm dann noch ein Stück des Fisches und überlegte. „Wenn es nicht das Vertrauen ist, was ist es dann? Du lässt mich nicht ohne Grund beschatten. Sag es mir einfach, das macht mich nervlich fertiger als alles andere, du kannst es dir gar nicht vorstellen, wie schlimm es als Wendigo ist, wenn man verfolgt wird, das Raubtier in mir mag das ganz und gar nicht, ich muss mich jedes mal zurück halten, den Vieren nichts zu tun, weißt du das?“ Wenn es nach dem Gehörnten gehen würde, würde es das Quartett schon lange nicht mehr geben, längst hatte er sie zerlegt und irgendwo im Walde vergraben, doch er hat es seinen Herren nun einmal versprochen den Vieren nichts zu tun, auch wenn seine Sinne als Raubtier ihn betteln sie zu erlegen, so würde er nicht gegen den Wunsch seines Herren vorgehen, auch wenn der Wendigo in ihm nach deren Blut schreit, so würde Raziel den Wunsch niemals nachgehen. „Also mein Herr, wie war der Weg hier her? Bist du über den eisigen Pfad gekommen, oder durch den Wald? Ich persönlich kam aus dem Wald, das ist vom Markt her der schnellste Weg.“ Ein bisschen versuchte er davon abzulenken, wie sehr ihm der Gedanke verletzte, das Valerian ihn nicht vertrauen könnte, er hoffte, das es nicht so war.


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BeitragThema: Re: Sapphire Chapel
Sapphire Chapel EmptySo 10 Apr 2022 - 19:15



- Post II -

◢ Fides obligat fidem  ◣

- Vertrauen bewirkt Vertrauen: Raziel & Valerian -

Zu wenig Vertrauen also? Das war tatsächlich das, was Raziel so sehr störte? Darum hatte er ihn hier an diesen Ort gebracht? Warum hatte der Wendigo ihm das denn vorhier nicht gesagt? Warum dachte der Wendigo denn, dass es sich dabei um etwas handelte, was sich zu seinem Leidwesen entwickeln würde? Es war doch ausgeschlossen, dass der Vampir auch nur ansatzweise so etwas wie misstrauen oder zu wenig Vertrauen zu seinem Gehörnten haben konnte. Man musste sich doch nur mal darauf die Situation anschauen, was die beiden bisher alles zusammen erlebt hatten. Raziel stand Valerian bisher wirklich immer zur Seite, siet dem Tag, als er ihn aus den Fängen seiner Krypta gerettet und befreit hatte. Raziel war immer da gewesen, als es dem Vampir schlecht ging, der Wendigo hatte immer dafür gesorgt, dass der Lord keinerlei Probleme erdulden musste, wenn es mal wieder ein Problem bei Printsessa oder ihrer Entscheidungsfindung gegeben hatte. Man musste sich doch nur an die Geschichte erinnern, als Valerian wieder einmal einen Fehler gemacht hatte, als er nicht richtig dauber gemacht hatte. Er wurde zur Strafe in einer eiskalten und verregneten, stürmischen Nacht in die Hundehütte vor dem Schloss verbannt und durfte sich ohne Kleidungsstücke irgendwie wärmen, denn auch einem untoten Vampir sorgte dies für seelische Qual. Was geschah denn noch an diesem Abend? Richtig, Raziel tauchte auf, einfach so. Doch verurteilte er den Salazar nicht, sondern lege er ihm die Decke über die Schultern, welche ihn auch noch sehr stark wärmte. Er hatte mit diesre Aktion auch unter der Berücksichtigung, dass der Zorn eben auch ihn dann hätte treffen können, dieses Risiko einer Bestrafung durch Printsessa auf sich genommen, nur um dem Vampir Trost und Wärme zu spenden. Und das alles nur, weil sie beide Freunde gewesen sein. Das alles nur, weil Valerian den Wendigo aus seiner Krypta befreit hatte und das alles nur, weil es dem Wendigo absolut nicht gefiel, dass es so etwas überhaupt in seiner Gegenwart gab. Man konnte sich vor Augen halten, dass der Wendigo immer, aber wirklich immer in jeder Situation versuchte, seinen Meister, aber auch seinen Freund zu beschützen und zu unterstützen. Es gab eben eine Verbindung dieser beiden Untoten, die man so nicht wirklich finden konnte, die man vermutlich auch in der Welt der Lebenden verzweifelt suchen würde. Das Schlimme daran war einfach nur, dass der Gehörnte doch wirklich keine Ahnung darüber hatte, was es mit dem Verhalten des Mörders wirklich auf sich hatte. Man betrachtete doch auch nur ihre gemeinsame Zeit im Dämmerlichtweg, kurz nachdem Valerian sich von Printsessa losgesagt hatte und sie verlassen hatte. Raziel war der Erste, der darüber informiert wurde und welcher dem Salazar in seiner Entscheidung, dies zu tun, auch unterstützte. Darüber hinaus hatte der Wendigo ihm mit auf den Weg gegeben, dass er immer auf seiner Seite gewesen war und eben das hatte dafür gesorgt, dass Valerian unbändiges Vertrauen in den Mann gesteckt hatte, der über zweihndert Jahre einsam und verlassen gewesen war. Das Valerian ihm nun mehr als nur vertraute, war mehr als nur unabdingbar gewesen und sollte auch aufzeigen, wie nahe sie sich eigentlich standen. Das der Wendigo seine Befehle der vier Hauptagenten so missverstand war nicht das, was er sich eigentlich erhofft hatte.

Als seine rechte Hand, zu welcher er ihn gemacht hatte, nachdem er sein eigenes Netzwerk der Verbrechenspolitik aufgebaut und sich seine eigene Zielsetzung erklärt hatte, den mitgebrachten Fisch vorbereitete und auch erklärt hatte, dass er Wein aus dem Weinkeller der Manor mitgebracht hatte, ging es darum, worum der Vampirlord eigentlich an diesen Ort bestellt wurde. Es waren Raziels Zweifel, es waren die Sorgen des Gehörnten, dass sein eigener Meister ihm nicht mehr vertrauen würde oder es im schlimmsten Fall vielleicht sogar niemals getan hatte. Das war eine Offenbahrung, welche auf die Schultern vom Lord hindeprasselte und schon für Enttäuschung sorgte, aber auch für Wut auf sich selbst, dass er seinem engasten Vertrauten ein solches Gefühl gegeben hatte. Das sollte nicht sein und das durfte auch nicht sein. Wortlos nahm der Salazar zunächst einen Biss des Lachses, aber auch des Heilbuttes, denn Fisch gehörte schon zu seinen Lebzeiten zu seinen Leibspeisen. Dann war es an der Zeit, langsam auf die Eindrücke seines Untergebenen einzugehen. "Wir existieren, also haben wir noch einen Platz auf der Welt. Ich habe es dir in der Cove schon gesagt. Wir haben ein zweites Leben erhalten, wir wandeln erneut mit dem Bewusstsein, dass wir mit dem Schicksal zusammenarbeiten. Nur diesmal nagt der Zahn der Zeit nicht an uns. Wir haben also genug Zeit, eine Aufgabe für unser erneutes Dasein zu finden und das beste daraus zu machen. Die Entscheidungen, die wir früher getroffen haben, mögen vergangen sein. Aber wir haben eine neue Möglichkeit erhalten, erneut Entscheidungen zu treffen. Darauf kommt es an." Kurz machte er eine Pause, in dieser Situation jetzt atmete er mal nicht, er hatte als Untoter ja sowieso keine Notwendigkeit dafür, es unbedingt tun zu müssen. "Es ist so nicht wahr. Ich kenne einen anderen Vampir, welcher ebenfalls zu einer anderen Gilde gehört. Also zerbrech dir darüber nicht so viel den Kopf." Damit spielte Valerian auf @Gin an, welche sich in den Gefilden der Runenritterin aufhielt, selbst wenn sie nur eine Undercover-Agentin für Orwynn Zerox gewesen war, dem Mann in der Hirarchie von Royal Crusade, den Valerian zutiefst verabscheute.

Dann gelangte er an den für ihn schwierigsten Teil an. Er musste Raziel die Beweggründe seiner Entscheidung mitteilen, warum einer der vier Agenten immer mindestens in seiner Nähe gewesen war und wie ein Schatten an ihm klebte. "Es ist hart, dass du daran glaubst, dass ich dir nicht vertraue, denn das lese ich aus deinen Worten heraus, mein Freund. Es ist wahr, Pica, Diamante, Trébol oder Corazon folgen dir und bewachen dich, das kann ich nicht verleugnen. Aber das hat seine guten Gründe." Diesmal schluckte der Mörder ein wenig, denn es fiel ihm komischerweise recht schwer, darüber so genau mit dem Gehörnten zu sprechen. "Erinnerst du dich noch an die Geschichte mit der Hundehütte? Du hast mir eine Decke gebracht, du hast es in Kauf genommen, dass dich der Zorn von Printsessa trifft und hast darüber hinweggesehen, dass ich dich dafür angegriffen habe. Du wolltest für mich da sein und hast auch immer dein Veto eingelegt, wenn es dir nicht gefallen hat, wie sie mit mir verfahren ist. Du bist mir zu meiner schwierigsten Zeit immer eine Person gewesen, auf die ich mich verlassen konnte. Eine Person, die zu mir gestanden hat, die mich schützen wollte. Du hast mir gezeigt, dass es noch jemanden gibt, dem ich mein Vertrauen schenken kann. Du hast dich zu einem wahren Freund entwickelt." Genau das war der Punkt gewesen, die Erklärung, warum er die Angenten hinter ihn herschickte. "Ich würde dich niemals in deiner Freiheit einschränken, du kannst immer und überall hingehen, auch allein. Du kannst so lange weg von mir sein, wie du es dir wünschst, aber das ist eine Zeit, in der ich mir Sorgen mache, dass mein Wendigo in die Fäng der Rune Knights gelangt oder schlimmeres. Du bist die wichtigste Bezugsperson für mich und das möchte ich mir nicht vorstellen. Da ich dich aber nicht einsperren möchte, dir nicht deine Freiheit nehmen will, die du dir nach über zweihundert Jahren Sehnsucht mehr als verdient hast, musste ich eine anderen Entscheidung treffen." Ein wenig begann die Hand des Salazars zu zittern, es begann eine Art Unwohlsein, denn er wollte es sich nicht vorstellen, dass Raziel jemals etwas geschehen könnte. "Also habe ich Pica und den Anderen den Befehl erteilt, dir zu Folgen und dich zu bewachen. Damit sie dich im Ernstfall beschützen und dir zur Seite stehen sollen. Damit ich keine Sorgen haben muss und du wohlbehalten zu mir zurückkehren kannst." Valerian tat es leid, dass er Raziel tatsächlich in dem Glauben lies, dass er ihm nicht mehr vertrauen würde.

"Ich sehe, dass meine Entscheidung gänzlich falsch war. Ich hätte es dir von vorn herein sagen müssen. Es tut mir leid, dass du annehmen musstest, dass ich dir nicht vertraue, Raziel. Das lag nicht in meiner Absicht. Ich werde Pica, Diamante, Trébol und Corazon später den Befehl wiederrufen, dich zu schützen. Vielleicht kannst du mir dann ja eines Tages vergeben." Es waren Worte, mit denen er seinem langjährigen Freund und engsten Vertrauen um Verzeihung bat. Denn das alles, so wie es war, lag absolut nicht in der Absicht des Vampirlords. Es war aber dennoch schon ein verlockender Gedanke, wenn man sich vorstellte, dass das Raubtier in Raziel die vier Agenten einfach in wenigen Sekunden zerreißen würde, das lies das Herz eines Mörders immer höher schlagen. Aber diesen Gedanken musste er sich schnell aus dem Kopf schlagen. Das, was Valerian jetzt erst einmal tat, war es, seinen Mantel auszuziehen und neben sich zu legen. Der kleine Zopf, zu den er seine silberfarbenen Haare gebunden hatte, sorgte heute dafür, dass er keinen Fedora benötigte. Dann nahm er die Flasche des teufes Weines, öffnete sie und trank erst einmal etwas daraus. Dabei lief etwas von der kostbaren Flüssigkeit seine Mundwinkel hinab und es sah für einen Moment so aus, als wäre das Rot des Weines Blut gewesen, was die Lippen des Vampires benetzte. "Ich kannte diesen Ort bis eben nicht. Also bin ich tatsächlich dem eisigen Pfad gefolgt. Ich bin zwar ein Vampir, aber dennoch habe ich diese Temperaturen gespürt. Ich bin leider kein Wendigo, auch wenn ich mir unterwegs gewünscht hätte, einer gewesen zu sein." Mit diesen Worten blickte er mit seinen gelben Seelenspiegel in die Augen seines gehörnten Gegenüber und versuchte nun zumindest zu erreichen, dass er ihn vielleicht ein bisschen besser hatte versehen können, warum er diese Entscheidung getroffen hatte. Raziel war für ihn eben die wichtigste Bezugsperson überhaupt gewesen und das war für ihn ein unabdingbares Momentum gewesen. "Hm, du hast wirklich Gläser vergessen..." Also reichte der Salazar ihm die Weinflasche, die er gerade geöffnet und ein wenig geleert hatte, hinüber. Man musste sich zu befehlen wissen, wenn man gemeinsam etwas trinken wollte, also musste es eben so gehen...


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BeitragThema: Re: Sapphire Chapel
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02 Ruhig nahm Raziel sie Flasche an sich und nahm selber einen kleinen Schluck ihn störte es nicht das sein Herr vorher daraus getrunken hatte, es war ja nicht das erste mal das sie die selbe Flasche zum trinken teilen, das bisschen Speichel, das sich an der Öffnung der Flasche befand störte den alten Wendigo nicht, Valerian war ja nicht krank und selbst wenn, dann war es eben so, selbst krank könnte er nicht sterben, Untote sterben nicht an den kleinen Problemen, die die normalen Sterblichen hatten. „Wenn das so ist Valerian, dann ist das vollkommen in Ordnung. Wenn du dich nur um mich sorgst, dann dürfen die Vier mir natürlich weiter folgen, aber bitte etwas dezenter, ja?“ Leicht legte der alte Wendigo seine Hand auf die Schulter seinen Herren und klopfte sanft auf diese. „Ich habe nur Sorge gehabt, das du mir nicht vertraust. Ich weiß ja, das deine Vier über mich erzählen wenn ich unterwegs bin, sie erzählen dir was ich tue und was ich mache, ich brauch dir ja meist schon gar keinen Bericht mehr zu erstatten, denn die wissen ja Teilweise mehr als ich, nicht? Oder wie war es bei der Piratin am Hafen? Ehe ich auch nur ein Wort darüber verlieren konnte, wurde ich getadelt, weil Trébol es dir brühwarm und vor allem falsch erzählt hat.“ Kurz seufzte der Wendigo, nahm noch einen Schluck aus der Flasche und stellte sie dann wieder vor dem Vampir ab, es war sein Zug einen Schluck zu trinken, Raziel wollte ja nicht alles alleine Leer machen, mehr als das hatte er ja nicht mit, der rote Wein war das einzige Getränk für die beiden. „Du kennst Crocus viel besser, kann das sein? Crystalline ist der perfekte Ort für mich, schön kalt, ich mag das. Ich kenne hier jeden Schleichweg und jede Gasse, ich schüttel einen Verfolger schneller ab, als er schauen kann. Denk doch mal daran, als Corazon mir ein kleines wenig auf die Nerven ging, was habe ich da gemacht? Bin in eine der kleinen Gassen abgetaucht und dann verschwunden, er hat dir dann erzählt gehabt, das ich mir eine Hure genommen habe. Ich, gerade ich, als ob ich das tun würde. Du hast ihm einen tritt in den Hintern gegeben, das er nicht mehr wusste wo oben und unten war, der arme junge hat so eine von dir auf den Deckel bekommen, das er die nächste Woche sein essen nur noch trinken konnte, wusste gar nicht, das ein Kiefer so dermaßen gebrochen werden kann.“ Kurz lachte er, nahm ein Stück des Lachses und legte es auf das Brot, er genüsslich biss er ab und steckte seinen Herren das übrig gebliebene Stückchen zwischen die Zähne. „Koste mal, du hast das Brot noch nicht probiert. Das ist hier im Moment der große Hit, irgendwas ist da drin, was die Leute hier wohl noch nicht kannten. Schmeckt auf jeden Fall ziemlich gut, ich bin Menschenfresser, wenn ich das sage sollte das schon Wertigkeit haben, nicht?“ Sollte es, mochte der alte Mann doch eigentlich nur Fleisch, Fisch und Geflügel, am besten schön roh und blutig frisch getötet und noch warm, aber das Brot aus der teuren Bäckerei, das hatte etwas an sich, es erinnerte ihn an sein altes Leben, früher mochte er es gerne frisches, warmes Brot zu essen.

„Aber nun, da ich meine Sorgen erläutert habe und du sie mir genommen hast, was ist dein Problem Valerian? Irgendetwas ist mit dir nicht ganz in Ordnung.“ Raziel spürte das, kümmerte er sich doch um den Vampir seit dem Tag an dem er befreit wurde. „Sobald du mit mir alleine bist, spüre ich eine seltsame Spannung in der Luft, eine Spannung die ich mit meinem Rapier schneiden könnte.“ Es war keine Stimmung die schlecht war, keine wütende, aber sie war seltsam. Der Wendigo spürte es, seitdem Valerian wieder auf Mái getroffen war, er spürte es seit dem der Mann sein erstes Mal hatte, irgendetwas wurde in dem Vampir geweckt, etwas das wohl weder er, noch der Wendigo so richtig einordnen konnte, Raziel der Mann der ein feines Gespür für so etwas hatte, der war doch ein kleines wenig irritiert, zeigte sein Herr eine Form von Schwäche, die der Jäger nicht richtig einordnen konnte? Was war das nur, das er da spürte? Und vor allem warum spürte er es selber so stark? Was war das nur? Kurz schüttelte der Gehörnte seinen Kopf, versuchte seine Gedanken neu zu ordnen, seine Pupillen waren für eine kurze Zeit zu engen Schlitzen zusammen gezogen, als wäre in ihm der Jagdtrieb geweckt worden, aber so fühlte es sich einfach nicht an, komisch war die Welt doch und Raziel verstand sie gerade wirklich nicht, der Klugscheißer mit dem Namen Trébol, der wäre jetzt wohl ganz praktisch gewesen, aber bestimmt wüsste der auch nicht weiter, wie auch? „Ich habe in dem Jahr einige Leute kennen gelernt. Zuerst dich und deine Ex, dann die Gilde, später habe ich eine Piratin hoch im Norden getroffen, auf einer Quest dann eine liebenswürdige Löwin und ein Kind aus Liberty. Kurz vorher habe ich eine Dame getroffen, die sich selber Königin nannte. Die gute Mái und den seltsamen Vampir, den ich in die Gilde brachte dürfen wir auch nicht vergessen, aber willst du wissen wie viele Personen einen Eindruck auf mich hinterlassen haben? Nur drei.“ Kurz hielt Raziel inne und nahm einen Schluck Wein. „Die erste Person warst du. Die zweite war die junge Löwin und die dritte, das war Mái. Du und die anderen, ihr seit die Personen, die mir über meine Probleme hinweg halfen.“ Kurz seufzte er, schüttelte noch einmal seinen Kopf und blickte seinem Gegenüber tief in dessen goldgelbe Augen, die Schlitzpupillen fixierten die Seelenspiegel seines Gegenübers. „Sag Valerian, was ist das für ein seltsames Gefühl das du mir durch deine Ausstrahlung vermittelst? Was soll das sein? Ich verstehe das nicht.“ Ob der Vampir den Blick des Raubtieres unangenehm empfand? Das war dem Wendigo gerade egal, mit einem tiefen Blick in seine Augen konnte er sehen, was er wirklich fühlte, ob er log oder nicht. Nun wartete er nur noch auf die Antwort des Mannes mit dem Silberhaar.


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BeitragThema: Re: Sapphire Chapel
Sapphire Chapel EmptyDi 12 Apr 2022 - 21:08



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- Vertrauen bewirkt Vertrauen: Raziel & Valerian -

Was hatte Raziel in der kurzen zeit, in der sie sich bisher gekannt hatten, schon alles für den Vampirlord getan? Sehr viel. Aber wirklich sehr viel. Er hatte ihm beigestanden, was zunächst einmal wohl das Wichtigste gewesen war, was er übrehaupt hätte tun können. Er stand an seiner Seite, wählte nicht den Weg, sich auf die Seite der Herrscherin zu stellen, sondern er stellte sich auf die Seite des bediensteten. Er kümmerte sich darum, dass es eine Möglichkeit gab, ihn immer bei Laune zu halten und verteidigte ihn auch nach Kräften. Niemals lies er es zu, dass die ehemalige Herrscherin irgendetwas negatives mit dem Vampir hätte anstellen können. Aber genau das war eben auch der Grund, aus welchen Punkt sich der Wendigo für den Vampir so einsetzte. Denn der Vampir war es, der den Wendigo einst aus seiner eigenen Hölle befreite, ihm wieder die Freiheit gewährte und es ihm somit ermöglichte, wieder an seinem Leben als Untoter teil zu haben. Es konnte ja nicht gut sein, wenn man über alll diese Zeit, über all diese Jahrhunderte nur eingespert gewesen war. Das wusste der Salazar sehr gut. Er kannte diese Farce, in der man steckte, wenn man sich in den dienst von jemanden stellte. Er wusste ganz genau, wie es war, wenn man zu irgendjemandem gehörte, der suich allerdings nur für sich selbst interessierte und es einem überhaupt nicht ermöglichte, sich seine eigene Art und Weise der Existenz aufzubauen. Raziel hatte immer dafür gesorgt, das es möglichst viele Arten der Gerechtigkeit für den Vampir geben sollte, dass er nicht am Schlechtesten von allen Bediensteten behandelt wurde. Auch wenn er selbst wusste, dass die Herrscherin einen Crush für ihn übrig hatte, weil er als Wendigo eben einfach auch gut aussah, täuschte das nicht darüber hinweg, dass es den Gehörnten nicht gerade amüsierte, dass so negativ mit dem Vampir umgegangen wurde. Immerhin war der Vampir von ihm auch als Meister anerkannt und akzeptiert worden, was nicht unbedingt etwas Schlechtes für den Vampir hätte darstellen sollen. Also sorgte er mit der Zeit auch dafür, dass er sich besser fühlen würde, dass er sich immer wieder mehr und mehr um sich selbst kümmerte. Dafür stand der Wendigo bei ihm ein und das sorgte auch dafür, dass der Salazar damit begann, wieder mehr auf sich selbst Rücksicht zu nehmen. Der Salazar hatte bekanntlich erwähnt, ob Raziel sich an eben diese Szenerie erinnern würde, als er sich on der Hundehütte aufhielt in einer äußerst kalten und verregneten Nacht. Es war schlussendlich der Wendigo Raziel gewesen, welcher sich die Sorgen um seinen Meister machte und dafür sorgte, dass dieser nicht durch diese Qual gehen musste. So brachte er ihm eine Decke und sorgte dafür, dass er sich wärmer anfühlte. Aber nicht nur, um sich um Valerian zu kümmern, sondern auch, um der Herrscherin selbst eines auszuwischen. Denn der Gehörnte konnte es nicht zulassen, dass der Salazar so schlecht behandelt wurde und eben genau aus diesem Grund entwickelte sich so eine enge Bindung zwischen den Beiden, weil sie sich gegenüber schätzten und auch als Personen gegenseitig mochten.

"Ja, die Geschichte am Hafen mit der Piratin. Wie war noch gleich ihr Name? Aileen oder so? Trébol hatte mir nicht nur das erzählt, sondern eben auch, dass sie dich mit auf das Zimmer genommen hatte und es in eurem Treffen auch um das Thema Nacktheit ging. Ich habe schon damals deutlich kritisiert, dass du aufpassen sollst, dass du deine Hormone bei dir hast. Du bist noch immer fähig dazu, diese zu verspüren und es ist klar, dass du dich nach so langer Zeit wieder für das weibliche Geschlecht interessierst, aber..." Stoppte der Salazar, ergriff den Wein und trank erneut aus der Flasche, die er sich nun einfach mit Raziel teilte, ohne das es ihn so wirklich störte. Es interessierte ihn generell niemals, ob es irgendetwas gab, was daran falsch hätte gewesen sein können, aber so vertraut und privat ging er mit allen seinen ihm nahestehenden Personen um. Das Problem war nur, da gab es eben nicht besonders viele. "...Zu viele solcher Gedanken vernebeln das Gehirn und vermindern die Denkfähigkeit. Ich mache mir ernsthafte Sorgen, dass du rational werden könntest, Raz. Es gibt nichts schlimmeres, als die Gewissheit ertragen zu müssen, dass du nicht mehr der Herr über deine eigenen Sinne sein könntest. Damit würdest du nur eine zu große Gefahr dastellen." Wieder stoppte der Mörder abrupt seinen Satz ab. Doch nach kurzer Zeit legte er direkt nach. "Ich möchte mir wirklich nicht vorstellen, zu was für einer Reaktion ich dann greifen müsste..." Dies war sehr deutlich, denn sollte es wirklich so eintreten irgendwann einmal, dann würde Valerian keine andere Wahl haben, als sich auch gegen Raziel zu stellen, aber das war eben genau der Punkt, vor welchem er große Angst hatte, dass dieser Punkt irgendwann zur Realität werden könnte. Denn das wollte er nicht. Niemals und unter keinen Umständen. "Es ist richtig, ich mag Corazon, Trébol, Diamante und auch Pica für ihr Fehlverhalten bestrafen, aber dennochsollen sie auf dich achten. Ich möchte einfach ausschließen, dass das, wovor ich mich am Meisten fürchte, irgendwann grausame Realität werden könnte."

Dann bekam der Serienmörder einfach so das Brot in den Mund gesteckt, eine Reaktion, über die er sich durchaus wunderte, welche er aber akzpetierte und das Brot einfach aß. Raziel hatte schon recht, es schmeckte wirklich gut, es war komisch, dass der Vampir an so einfachen Dingen wieder genuss fand. War ihm dieser Aspekt doch sehr lange abhanden gekommen. Doch Raziel sorgte dafür, dass eben dieser Aspekt wieder in den Vordergrund treten konnte, etwas das Raziel schon so oft geschafft hatte. "Ja, es hat in jedem Fall einen recht einzigartigen Geschmack." Valerian versuchte zu überlegen, was Raziel ihm nur damit sagen wollte, was er eben angemerkt hatte. Es war eine merkwürdige Sache, aber es war eine sich merkwürdig vertraut anfühlende Sache, die er da sagte, denn dieser Gedanke schoss dem Vampir selbst schon das Ein ums andere Mal in den Kopf. Aber dennoch, er war nicht er, wenn er seinen Untergebenen nicht ein wenig ärgern musste. "Eine seltsame Spannung sagst du? Das erklärt sich ganz von selbst. Du bist ein Menschenfresser. Ich mag zwar schon tot sein, aber dein innerstes verlangt danach, mich zu zerfetzen, mich zu zerreißen und mich anschließend zu fressen." Es mochte komisch klingen, aber es war auch nur ein nicht ganz ernst gemeinter Scherz. Weiter ging Valerian nicht auf diesen Punkt ein. "Es ist schön, dass drei Personen Eindruck auf dich hinterlassen haben. Diamante hat mich über die Löwin aufgeklärt und auch, was sie mit dir gemacht hat. Oder besser gesagt, was sie dir gestohlen hat. Ich denke, dir dürfte bewusst sein, dass Diamante sich die gesamte Zeit über beobachtet hat." Wieder stoppte Valerian seinen Satz ab. "Ich denke, meine Meinung wird dich vielleicht nicht interessieren, aber ich vermute, es würde dir vielleicht ganz gut tun, über meine Worte nachzudenken. Dich hat die Geschichte um Valeria sehr lange gequält. Ich bin nicht bereit, zuzulassen, dass du dich wieder einem solchen Risiko aussetzen könntest. Ansonsten müsste ich entsprechende Maßnahmen ergreifen." Die Sorgen in der Miene des Vampirlordes wurden deutlich sichtbarer und man konnte sie auch sehr deutlich spüren. Der Wendigo war ja nicht blöd, sodass er mit Sicherheit verstehen konnte, was der Salazar meinte und dass die Sorgen nicht nur unberechtigter Natur gewesen waren.

Das Raziel seinem Meister mit seinen Seelenspiegel fixierte und ihn damit wie eine Beute absah, interessierte ihn relativ wenig, denn so etwas konnte ihm keinen Respekt oder Schrecken einjagen. Er reagierte nur darauf, dass er mit seinen leuchtend gelben Augen ebenfalls zu starren begann und die Schlitzpupillen seines Wendigos fixierte. "Hmh? Wird das hier der Versuch einer visuelllen Hypnose? Ich erkenne in deinem Blick Faszination. Möchtest du das wirklich aussagen oder was möchtest du mit deinem Blick genau aussagen, Raz?" Langsam wurde es ein wenig kühl. Der Salazar stand auf und bereitete die in der Chapel befindlichen Wärmelacrima vor, sodass es im Inneren eine angenehm warme Temperatur annehmen konnte, nicht zu unterträglich heiß, aber auch nicht zu unterträglich kalt. Dann kehrte er zu seinem Untergebenen zurück und setzte sich wieder in seine Ausgangssituation zurück. Doch eines tat der Mörder dann doch. Er begann zu lächeln und nahm seine Hand, befreite sie vom weißen Handschuh und strich seinem Untergebenen mit seiner blanken, flachen Hand einige Male über den Kopf, zwischen den Hörnern hin und her. "Ich hoffe du verstehst meine Worte so, wie ich sie auch wirklich gemeint habe, meine rechte Hand und mein bester Freund, Raziel Herrera?"


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BeitragThema: Re: Sapphire Chapel
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03 „Nein, Nein. So eine Spannung meinte ich nicht, Valerian.“ Leicht schüttelte Raziel mit seinen Kopf und nahm dann einen Schluck Wein zu sich, er stellte die Flasche dann wieder neben sich auf die Bank. „Die Anspannung, die ich fühle, wenn ich Hunger habe, das ist eine ganz andere, die ist nicht so wie diese, die hier in der Luft liegt. Diese hier, das ist eine ganz andere, einen Hunger habe ich nicht auf dich entwickelt, Untote stehen immerhin nicht auf meinen Speiseplan.“ Noch ein wenig schüttelte Raziel seinen Kopf, legte dann jedoch seine Augen wieder in die seines Herren, tief blickte er in die Seelenspiegel des Mannes, hoffte das er etwas erkennen konnte, doch nichts, die Seelenspiegel des Mannes, kalt und tot, die sagten nichts aus, naja zumindest musste Raziel zugeben, er sah auch keine Lüge in den Augen des Mannes, das was er sagte war wohl ernst gemeint und keine dumme Ausrede, er ging ihm also nicht aus dem Weg, er redete nicht nur um den heißen Brei, so das er dem Wendigo nicht antworten musste. Ruhig nahm er ein Stück des Brotes, dazu etwas von Fisch, er schmeckte ihn gut, doch sein Magen der blieb leider leer, so als hätte er nichts gegessen, das Essen der Menschen brachte den gehörten nichts, zumindest machte es ihn nicht satt, es schmeckte zwar, aber der Fleischfresser der brauchte nun einmal Fleisch, rohes Fleisch am besten das eines Menschen, je frischer desto besser, am besten sollte es sich noch wehren, so zumindest würde es der Wendigo verlangen, der er nun einmal ist, Raziel der jedoch versuchte seine Instinkte unter Kontrolle zu halten, der gab sich alle Mühe einen Menschen nichts zu tun, er mied es, sich einen Menschen zu jagen, mied es einen Menschen zu fressen und sollte er das doch einmal tun, so schämte er sich, er hasste sich dafür das er seine Instinkte nicht unter Kontrolle bringen konnte, gegen die Unersättlichkeit, die er als Wendigo verspürte verlor und sich benahm wie ein niederes Raubtier, ohne Hirn und Verstand, es war nicht schön und vor allem nicht einfach so zu leben, kaum jemand würde wohl verstehen können, wie es sich anfühlte immer und immer hunger zu haben, es gibt nichts was eben diesen stillt, außer das eine verbotene Fleisch, das Fleisch der Sterblichen, es füllt seinen Magen, wenn auch nur kurz. Vollkommen in Gedanken versunken kaute er auf dem Stücken Brot herum, sein Blick hatte er von den Augen des Vampirs entfernt und er starrte an die Decke der Kapelle. „Ich habe dieses Gefühl schon einmal gehabt, als du deinen Spaß in der Cove hattest, nachdem ich die Kontrolle über mich verloren hatte, nachdem ich der armen Seele das Licht ausgeknipst hatte, ich kam zurück und da habt ihr euch zurück gezogen und Dinge getan, Dinge über die ich mir eigentlich keine Gedanken machen möchte, doch seit dem Tag spüre ich es, irgendwas brodelt in mir, macht mir mein Leben schwer, ich kann nachts nicht schlafen und bin tagsüber todmüde, ist das vielleicht einfacher für dich zu verstehen, Valerian? Versteht du jetzt was ich meine? Nicht mein Jagdtrieb, irgendwas anderes.“ Kurz seufzte Raziel, schüttelte sich einmal Kräftig und nahm einen Schluck des Weins, die Flasche, die war fast Leer, beinahe alleine hatte er sie getrunken, zum Glück jedoch hatte er noch etwas mehr bei sich, ruhig zog er eine weitere Flasche des roten Weins aus seiner Tasche, daneben stellte er eine weitere Flasche, ein teurer Gin. „Die ist für dich Valerian, mir war klar, das ich den Wein alleine trinke, du kennst mich doch…“

Kurz seufzte Raziel. „Apropos trinken. Hast du je das Blut eines Wendigo getrunken? Du hast mich bisher noch nicht gebissen, meines kennst du also noch nicht, aber vielleicht hast du ja mal einen anderen gehörnten getroffen. Wenn nicht, magst du einen Schluck meines Blutes haben? Ich sehe dich nur sehr, sehr selten Trinken, wenn ich mich erinnere war das Blut des Skinwalkers das letzte, was du hattest nicht?“ War es bei den Vampiren nicht so, wie bei den Wendigo? Brauchten die das Blut anderer nicht zum überleben? Wenn ja, wie ging es Valerian dann wohl, so selten wie der Blut zu sich nahm? Raziel selber kam ja mit dem hungern gut klar, aber ob es bei seinem Herren, nein bei seinem besten Freund auch so war? Das wusste der Wendigo nicht. „Wenn du Durst hast, dann still dein verlangen an mir, aber mein Blut ist leider kalt, so kalt wie der Raum hier. Ich weiß auch nicht wie es schmeckt, Blut schmeckt alles gleich für mich, tut mir Leid.“ Vorsichtig öffnete Raziel sein Anzughemd und entfernte dann den Schutz vor ungewollten Bissen von seinem Hals, deutete dann mit seiner Klaue auf eine seiner Halsschlagadern. „Ich fühle keinen Schmerz, nein ich fühle ihn schon, er ist mir nur ziemlich egal, es stört mich einfach nicht. Wenn du möchtest darfst du einen kleinen Schluck nehmen, einfach weil ich wissen möchte wie es ist, wie es sich anfühlt von einem deines Volkes gebissen zu werden, ja?“ Vorsichtig stand Raziel auf, räumte dann das Essen aus dem Weg, er hockte sich vor seinem Herren auf dem Boden und führte seinen Kopf mit seiner Hand neben seinen Hals, er müsste nur noch zuschnappen und sich einen kleinen Schluck des kalten, toten Blutes von dem Wendigo schnappen. „Ich habe vertrauen in dich Valerian, du wirst sicher nicht mein ganzes Blut trinken, nicht?“ Ein wenig provokant klang die Stimmlage des alten Mannes, wie ein Spiel unter Raubtieren war es für ihn, Wölfe bissen sich auch gegenseitig und brachten sich im normalen Falle nicht gegenseitig um, warum sollte es dann der Vampir tun. „Du hattest so lange kein Blut mehr, nur das von dem Skinwalker und glaube auch das von Mái. Nur meines hattest du noch nicht, nun mein lieber Vampir, nun bin ich dran.“ Seine Hand hatte er noch am Kinn des Mannes, hielt es fest in der Position neben seinem Hals, den kühlen Atem des Vampirs konnte er gut spüren. „Trau dich, ich werde mich nicht wehren, keine Sorge…“ Mit diesen Worten wartete er ab, mal sehen was der Vampir Lord so vor hatte.


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BeitragThema: Re: Sapphire Chapel
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- Vertrauen bewirkt Vertrauen: Raziel & Valerian -

Vertrauen bewirkt Vertrauen, konnte man das wirklich so sagen? Oder war es nicht viel mehr, das Kameradschaft Vertrauen bewirkte? Oder brachte? Das Verhältnis zwischen Raziel und Valerian, dem Herrera und dem Salazar, dem Wendigo und dem Vampir hatte sich in der letzten Zeit sehr stark in eine bestimmte Richtung entwickelt. Sie waren zwei Freund egeworden und auch gewesen, sie waren zwei Kameraden gewesen, sie bewirkten einander Vertrauen und tiefe Zuneigung. Niemals hätte Valerian gedacht, dass er sich noch einmal in solch einem positiven Gedanken zu einem anderen Wesen hatte entwickeln lassen können. Seine Gedanken waren in jeder Zeit, mit der er gemeinsam mit seinem Wendigo unterwegs war, auch voll und ganz auf diesen fokussiert. Er hatte seine vier Untergebenen dazu beauftragt, auf den Wendigo zu achten und dafür zu sorgen, dass er sich nicht zusehens in Gefahr brachte, wenn er auf einer seiner Reisen war. ja, sein Freiheitsdrang war wirklich ernorm, nachdem er über zwei Jahrhunderte eingesperrt war in dieser Krypta, die ihm ja nun wirklich nicht gerecht war oder hätte werden können. Valerian grauste aber auch die Vorstellung darüber, dass es wirklich so gewesen ist, als er noch lange nicht vor der Geburt stand und der Wendigo bereits das Licht des Lebens erblickt hatte. Es grauste ihn so, diese Vorstellung, dass es eine Person gab, die es wirklich für nötig gehalten hatte, Raziel eben genau das anzutun, was er getan hatte, um ihn in einen Wendigo zu verwandeln. Gut, es war ja nicht einmal geplant gewesen, da war der Vampir sich sicher, aber das es diese Möglichkeit gab, das es dieses Ansinnen gab, dass diese Person das wirklich tat und auch wirklich umsetzte, das war für den Salazar einfach ein Gedanke, den er vor sich selbst so schnell wie Möglich aus den Gedanken hatte streichen wollen. Denn er hatte sich mittlerweile zu einem Vampir gemausert, der nicht mehr nur die Mordserie betrachtete, der nicht mehr nur aus reinstem Frust durch sein zweites Leben ging, sondern der auch auf einer anderen Art und Weise für ein Leben Sorgte. Eine Basis dabei war es, sich darum zu kümern, dass es denjenigen gut ging, die sehr nahe ihm gegenüber standen. Denn es gab da mal so einen altbekannten Spruch, ein Dreieck sei die stabilste Konstruktion der Natur. Und das stimmte auch, so war auch Raziel ein Teil dieses Dreieckes, weshalb es auch klargestellt werden musste, dass es sich bei ihm um einen Mann handelte, der keinerlei Sorgen oder auch keinerlei Probleme hatte. Aber das wirklich mehr dahinter steckte, damit hatte er einfach nicht gerechnet. Valerian hatte stehts immer alles getan, damit der Herrera sich wohl fühlte, damit er Vertrauen entwickelte, damit er sich in der Nähe des Vampires einfach heimisch fühlte. Er wollte einfach dafür sorgen, dass dieser wieder ein neues zu Hause hatte, das er wusste, es gab einen Ort, an den würde er hingehören und das er wusste, das es einen Ort gab, an den er immer wieder zurückkehren konnte, wenn er es denn auch selbst wollen würde. Die Darkwood Manor war für Raziel ebenfalls zu einem zu Hause geworden, ein Schloss, in dem er seinen ganz eigenen Bereich nur für sich hatte mit allem, was dazu gehörte, um das Herz eines Wendigos mit Freude zu füllen.

Es war schwierig für Valerian, trotz alle dem, de Worte des Wendigos zunächst richtig zu deuten. Was sollte das gewesen sein, nach dem er sich dürstete, nach dem er sich selbst verlangte, nachdem er sich selbst so quälte und auf das er selbst nicht die Antwort kannte? Normalerweise konnte man sich solche Sachen ja nur selbst beantworten, aber Raziel suchte wohl noch immer vergeblich nach einer Antwort auf eben diese Frage. Aber vielleicht würde er sie noch finden. Letztendlich wusste er ja, dass der Vampir ihn immer unterstützen würde, ihm immer zur Seite stehen würde und ihm immer zeigen würde, dass er alles schaffen konnte, wenn er es denn zumindest einmal versuchen würde. Valeran wusste aber auch, dass er seinem Wendigo eben auch nicht alles hatte geben können, was ihn aber auch frustrierte, weil er es eigentlich erreichen wollte, dass es nichts gab, was der Wendigo mehr vermissen würde, aber es sollte halt nicht sein. Es war aber auch irgendwie nur zu logisch, dass es eigentlich so sein würde. "Ich fürchte nicht, Raz. Noch habe ich keine wirkliche Ahnung oder Vorstellung, was genau du mir eigentlich sagen möchtest. Aber ich werde mir meine Gedanken darüber machen, ich werde dir diese Frage schon noch beantworten können, da bin ich mir sogar sehr sicher. Ich weiß nur noch nicht, wann das sein wird." Stimmte ihn sein eigener Kopf nachdenklich, zeigte aber auch eine überraschte Regung auf das, was sich nun als Nächstes anbahnen sollte. Denn urplötzlich und wie aus dem Nichts stellte der Wendigo seinem Meister und besten Freund eine Flasche mit Gin auf den Tisch. Die Worte dazu waren eigentlich äußerst lustig, kannten doch beide das große Manko des Herrera.

"Hab vielen Dank, Raz. Darüber freue ich mich wirklich sehr. Es wird wohl immer dein kleines Problem bleiben, dass du den Wein regelrecht wegatmest." Antwortete Valerian in einem sehr freudigem Ton, ehe er die Flasche öffnete und einen kräftigen Zug dieses edlen Alkohols zu sich nahm. Aber eines hatte er nach wie vor noch und das war Hunger, denn der Weg hier hin war für ihn doch anstrengend gewesen. Schließlich war er den langen und beschwerlichen Weg über den Pfad gegangen, was er aber eigentlich besser nicht hätte tun sollen. Doch was dann geschah... Raziel begann plötzlich davon, das Thema auf das Blut zu lenken und davon zu sprechen, ob Valerian schon einmal das Blut eines Wendigos getrunken hatte. Es war nun ein Zweischneidiges Blatt, denn der Wendigo forcierte sich gerade regelrecht mit seinem Verhalten und seinen Worten dazu, sich einen Biss zu fangen. Aber der Salazar wollte eigentlich nicht. "Vampire trinken Blut, weil sie Blut trinken wollen. Und weil sie aus dem Blut etwas für ihre Manaregeneration tun können." Antwortete er seinem Gegenüber knapp, ehe er wieder damit begann, zu schweigen. Raziel jedoch wählte immer geschicktere Worte, um seinen Meister zu manipulieren, ihn einzuladen, den Vampir in ihm zu lodern. Es war offensichtlich, dass Raziel von selbst sehr viel selbstbewusster geworden war und darüber würde sich Valerian immer freuen. Es war tatsächlich so, dass der Wendigo hier gerade mit Nachdruck versuchte, sich das zu holen, was er wollte. - Einen Biss. "Nein, das soll nicht..." Versuchte er sich zu wehren, doch es war zu spät, seine Pupillen verfärbten sich blutrot, er war in seinen Vampirmodus gelangt, er war nun die Bestie der Nacht, die Gestalt aus Mythen und Sagen, das blutsaugende Ungeheuer. Alle seine offenen Fragen beantwortete Valerian nicht, aber auch bewegen konnte er sich gerade nicht mehr, denn der Wendigo führte seinen Kopf mit seiner gewaltigen Kraft und gab ihm den direkten Blick auf seine Hauptschlagader.

Dann erreichte er das, was er wollte, was er so dringlichst erreichen wollte. Zunächst nahm Valerian den Geruch des Halses seines Opfers auf, danach begann er einige Male, über die Stelle, in die er beißen wollte an seinem Hals, mit seiner Zunge zu streicheln. Er machte die Haut damit einfacher zu durchstoßen. Dies widergolte er einige Male, bis es soweit war. Mit einem gewaltigen Mal biss er zu und rammte seine charakteristischen Vampirzähne in den hals von Raziel, direkt in seine Hauptschlagader. Und das Blutt floss. Sofort begann der Salazar zu trinken, er schllluckte das Blut ohne auch nur ansatzweise zu stoppen, minutenlang. Es stimmte schon, er hatte schon sehr lange kein Blut mehr getrunken und im Grunde hatte Valerian eigentlich immer einen unbändigen Blutdurst, das war nämlich eine seiner persönlichen und grlßten Schwächen. In der Folge trank er das Blut seines besten Freundes und er hörte schon beinahe nicht mehr auf damit. Das Blut tropfte seine Mundwinkel hinab, sein Kinn hinab und langsam, Tropfen für Tropfen auf den Boden. Dann, nach kurzer Zeit löste der Salazar den Biss, die gesamten Zähne waren bkutig verfärbt und er blickte mit seinen blutroten Augen den Wendigo an. "Bist du jetzt zufrieden? So selbstsicher, so fordernd, so selbstbewusst. Ein interessanter, neuer und wie ausgewechselter Raziel, der mich hier also erwartet." Es war ein freudiger Ton, den er sprach, es war kein Zorn, keine Boshaftigkeit oder sonst etwas in seiner Stimmlage, das dürfte der Herrera hoffentlich verstehen. "Dein Blut schmeckt... ziemlich gut. Weder abgestanden noch irgendwie unangenehm. Es hat einen sehr interessanten Geschmack." Wortlos und noch immer mit seinen blutroten Augen im Vampirmodus führte er seine Hand an den noch immer blutenden Hals seines besten Freundes, strich etwas Blut mit dem Handrücken ab, nur um dieses dann von seiner eigenen Hand abzulecken. Der Blutdurst war wiedergekehrt und könnte bei ihm vermutlich niemals gestillt werden...


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BeitragThema: Re: Sapphire Chapel
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04 Tiefe Wunden haben die spitzen Reißzähne des Mannes in den Hals des Wendigo gerissen, dünne Rinnsale aus Blut liefen langsam aus den Wunden heraus, tränkten das weiße Hemd des Mannes und färbten es Rot, der Vampir der schien zufrieden, gesättigt und glücklich und der Wendigo der war verwirrt, so schnell der Mann sich an seinem Blut nährte, so schnell war er auch wieder fertig, er nahm dem Wendigo nicht viel des roten Lebenssaftes, aber genug das Raziel es spürte, ein wenig schummrig war es vor seinen Augen, so als hätte er Blut gespendet, kurz musste er sich setzten. „Es schmeckt also nicht schlecht?“ Ein wenig wischte er sich von seinem Hals, leckte mit seiner Zunge darüber und es schmeckte nicht anders, als jedes andere Blut, das er in seinen Leben kostete, metallisch und eben nach Blut, aber die Blutsauger, die schienen einen Geschmackssinn für den Lebenssaft in Rot zu haben, ähnlich wie für Raziel verschiedene Menschen unterschiedlich schmeckten. Egal, später konnte er sich Gedanken darüber machen, es wäre vielleicht klug, die Blutung an seinem Hals zu stoppen, die Fangzähne der Blutsauger, die schienen so zu geformt zu sein, das eine Wunde, die durch sie erzeugt wurde, sich nicht so einfach schließen würde, so das sie sich auch wirklich satt trinken konnten, es wäre ja dumm, wenn die Wunden nach ein paar Sekunden schon wieder zu wären. Ruhig kramte Raziel in seiner Tasche, holte ein kleines Erste-Hilfe-Set heraus und kramt kurz darin herum, er suchte nach einer Mullbinde, als er diese gefunden hatte, rollte er ein bisschen davon ab und bastelte sich so eine Wundauflage, die er in etwas medizinischen Alkohol tränkte, diese drückte er dann auf die Wunde des Mannes, es brannte ein wenig, seltsam das spürte er, aber wie die langen Fänge des Mannes sich in ihn bohrten, das war ihm vollkommen egal, seltsam war das Schmerzempfinden des Wendigo. Kurz wischte er noch einmal über die Wunde, schnitt sich noch etwas Mullbinde zurecht, legte sie auf die Wunde und legte sich dann seinen Halsschutz wieder an, der Druck des Lederteiles sollte die Binde dort halten wo sie war und die Blutung stoppen, leicht schüttelte Raziel sich und stand dann wieder auf. „My Lord, das war etwas mehr Blut als ich vermutet hatte, ich dachte ich lass dich kurz kosten und du? Du nimmst gleich den ganzen Teller.“ Langsam bewegte er sich auf den Mann zu, der noch immer blutrote Augen hatte, er schleckte sich glücklich das Blut des Wendigo von seiner Hand und seinen Mundwinkeln.

„Jeder andere Vampir würde nun ziemlichen ärger mit mir haben, denn das war nicht besonders Freundlich. Aber bei dir mache ich eine Ausnahme, konnte ja keiner Ahnen das du so hungrig bist.“ Langsam stellte er sich vor seinem Herren, legte seine seine Hände auf dessen Schultern ab und blickte ihn tief in die roten Augen, die Pupillen des Wendigo waren verengt zu dünnen Schlitzen, wie ein hungriges Raubtier sah er aus, jedoch waren diese Pupillen nur eine Reaktion auf den Angriff, den er im Grunde gerade erlitten hatte, er war zwar freiwillig, doch der Körper des Wendigo reagierte leider nun einmal so, Raziel konnte für seine Instinkte genauso wenig wie der Vampir für seinen Blutdurst. „Das üben wir noch einmal, Valerian. Ich spende dir gerne hier und da etwas Blut, aber ich möchte doch ungern, das du so viel von mir nimmst ja? Ich beiße ja auch nicht die ganze Hand ab, wenn man mir einen Finger reicht, oder?“ Würde er wohl doch tun, aber nein er war nicht so, Raziel wusste sich zu benehmen und hatte seine Instinkte auch ziemlich gut unter Kontrolle, selten verlor er diese, selten lies er den Wendigo in sich überhand gewinnen, seinen unstillbaren Hunger auf Menschen, den Ignorierte er einfach und hungerte lieber, oder gönnte sich hier und da mal ein kleines Tier, das der alte Mann über zweihundert Jahre lang auf Menschenfleisch verzichten musste half da ganz gut, denn er konnte niemals wirklich den Geschmack auf Menschenfleisch, es schmeckte zwar besser als jedes andere Fleisch das er kannte, aber dennoch konnte er sich mit Lügen an sich selber von dem fressen von Menschen abhalten. „Es fühlte sich interessant an, wie deine spitzen Fangzähne in mich eindrangen, wie du mit langsam Zügen das Blut aus meinen Adern sogst, dein warmer Atem auf meinem Hals, deine feuchte Zunge auf meiner Haut.“

Ob es an der seltsamen Magie des Vampires lag, das es sich so gut anfühlte, oder war es etwas anderes? Raziel, der Wendigo der sich im Moment eh in einer seltsamen Gefühlslage befand, der wusste nicht so recht, woran es lag, es war ihm im Grunde genommen auch ziemlich egal im Moment. „Sag, mein Herr, dürfte ich etwas ausprobieren?“ Noch ehe der Vampir antworten konnte beugte Raziel sich zu seinem Herren herunter, sein Kinn legte er auf der Schulter des Mannes ab, sanft roch er an der Schulter des Mannes, so wie der Vampir es zuvor an seinem Hals tat, der Eigengeruch des Mannes fühlte die Nase des Wendigos, vorsichtig legte er seine Zähne an der Schulter seines Herren an und biss leicht zu, seine langen und spitzen Reißzähne bohrten sich in das Fleisch des Mannes, so wie ein Messer in weiche Butter, selbst ein sanfter Biss wie dieser lies Blut bei fließen, doch das war gewollt, auch der Menschenfresser, der wollte einmal kosten die das Blut eines Untoten schmeckte. Vorsichtig löste er den Biss wieder und fing an über die frische Wunde zu lecken, das warme Blut des Mannes legte sich auf die Zunge des Räubers und füllte seinen Schlund. „Es schmeckt…“ Raziel schluckte und leckte noch einmal über die Wunde an der Schulter. „Es schmeckt leider nur nach Blut. Ich kann es nicht von meinen eigen unterscheiden, schade..“ Kurz seufzte Raziel ein wenig enttäuscht, er hatte halt nicht den Geschmack eines Vampires. „Ich könnte ja dein Fleisch kosten, aber das kann ich nicht tun, ein Stück deiner Schulter würde dann fehlen und vor allem kann ich nicht garantieren, das der Wendigo in meinen Kopf die Kontrolle über mich übernimmt und ich dich wie ein kleines Reh einfach in der Luft zerreiße.“ Ruhig schaute Raziel seinen Herren in die Augen, ob es ihm schlimm schmerzte die langen Reißzähne des Mannes in seinen Körper zu spüren? Raziel wusste es nicht, er hoffte jedoch das Valerian nicht all zu sauer auf ihn war, doch seine Neugierde war mit ihm leider ein wenig durchgegangen, so wie so viel im Moment mit ihm durchging.


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Wie lange hatte er sich erfolgreich dagegen gewehrt, hatte sich gesträubt, hate sich darauf konzentriert, dass es keinerlei Probleme geben würde und dennoch hatte er etwas erreicht, was hier und jetzt eine Sache gewesen ist, die so eigentlich überhaupt nicht hätte eintreten dürfen. Das große Problem des Vampirlords war sein unbeständiger Wille nach frischem Blut, dieser Drang, dieser Zwang dahinter, sich zu nähren, die Kräfte eines Vampirs wieder aufzufrischen, ja, noch mächtiger zu werden als er es sowieso schon gewesen ist. Es war kein leichtes Unterfangen, dass er mit einer solchen Kraft gesegnet war, da musste er eben auch eine entsprechende Bürde tragen und genau das war der Punkt, der sich nicht so einfach von der Hand weisen lies. Denn auch wenn er es mit seiner absoluten Unbeugsamkeit geschafft hatte, sein eigenes Verlangen zu unterdrücken, so war es dennoch so, dass er sich nicht langfristig gegen diese Methodik hatte behaupten können. Diese Kraftanstrengung, immer wieder im Sinn zu haben, zu trinken, sich zu nähren, die Kräfte zu erhöhen mit diesem Blut, das war für ihn eine Anstrengung, die er so leicht nicht überwinden konnte. Aber er war ein Lord durch und durch, er wusste schon, was er am besten dagegen unternehmen konnte, damit nichts, aber auch überhaupt nichts negatives gschehen würde, denn wenn er einmal in einen Drang nach Blut die nächste Situation ergreifen würde, dann würde er sich auch darum bemühen, alles und jeden zu töten und damit fertig zu machen. Es war für den Salazar mit Sicherheit nicht leicht gewesen, seinen Drang immer wieder zurück zu halten, immer wieder dafüe zu sorgen, dass er ihm nicht verfallen würde diesem Wahn. Immer wieder aufs Neue seine Willenskraft zu nutzen, um sich selbst zu schwächen, das war die beste Voraussetzung dafür gewesen, jetzt und hier dafür zu sorgen, dass es nicht noch schlimmeres geschehen würde. Denn was sollte schon großartiges geschehen, wenn er dem Blutdurst verfallen würde, wenn er wieder zum richtigen Vampir werden würde, wenn er wieder dafür sorgen würde, dass sein Hunger sich in der Tat auf die Sache lenkt, die ihm so sehr interessiert hatten und welche re eigentlich nur mit missgunst ignorierte. Was wäre, wenn er einfach damit beginnen würde, seinen eigenen Untergebenen, der ihm so bereitwillig das Blut gespendet hatte, jetzt einfach angreifen und töten würe, nur um des Bluts willen? Raziel sprach davon, dass er immer wieder dieses Problem mit dem Hunger hatte, aber genau das war auch das Problem gewesen, denn dieser Hunger war eine Sache, die nur er verspürte. Aber der Unterschied, zwischen ewig anhaltendem Hunger und niemals enden wolenden Durst sind in keinster Weise unterschiedlich, im Gegenteil, sie ähnelten sich sogar sehr und machten die ganze Sache nur noch verständlicher in den Augen des Mörders. Der Hunger, den Raziel immer wieder verspürte und der Durst, den der Vampir immer und immer wieder vrespürte, es waren zwei identische Verlangen. Daher war es auch nur umso klarer, dass Valerian seinen Untergebenen verstehen konnte, wahrscheinlich besser sogar, als er sich das selbst vorstellen könnte oder als irgendeine andere Person das jemals ansatzweise hätte nachvollziehen können. Daher schmerzte es den Vampir auch immer umso mehr, wenn Raziel erwähnte, dass er wohl seine Beweggründe niemals nachvollziehen könnte. Man sah, dass sich der Wendigo da mehr als nur darüber hinweg irrte...

Mit dieser Reaktion hatte der Salazar mit Sicherheit absolut nicht gerechnet. Denn der gehörnte zeigte sich hier gerade in einer Art und Weise, die dem Finsternismagier vollkommen unbekannt gewesen war. Denn der Wendigo agierte hier nicht mehr so zurückhaltend und vorsichtig, wie er immer war und was ihn eigentlich auch auszeichnete, sondern er war forscher und weitaus freudiger darin, sich die Dinge einfach zu nehmen, wie er es denn gerne wollte. So mutig, so selbstbewusst wie der Gehörnte hier auftrat, hatte er für den Salazar doch eine ganz andere Seite, eine gänzlich interessante, welche der Vampir gerne längerfristig behalten wollen würde, denn so gefiel ihm seine rechte Hand weitaus besser und auch deutlich mehr. Denn das war es auch, was der Salazar wollte, dass der Wendigo lernte, dass er sich die DInge auch einfach mal holen konnte und auch sollte, wenn ihm danach war, ohne Rücksicht auf irgendetwas zu nehmen, ohne einfach abzuwarten und zu forschen. Eben ganz einfach die Dinge nehmen, wenn sich einem die Möglichkeit dazu bietet. Es war eine ziemlich gute Herangehensweise von ihm, das musste der Salazar durchaus anmerken und es war wirklich auch bemerkenswert, dass der Wendigo dies auch tat. Der Salazar wusste nicht wieso, aber ihm gefiel gerade diese Art und Weise des Gehörnten. Noch immer im Vampirmodus hausend mit diesen blutroten Augen sah der Mörder seinen Untergebenen an, er beobachtete ihn genau, ja mauserte und insepktierte alle seine Bewegungen und Handlungen ganz genau. Denn der Wendigo hatte mit diesem Verhalten sein Interesse geweckt. Noch schlimmer machte er es allerdings, als der Gehörnte ihm tatsächlich in die Schulter biss und ein wenig daran knabberte. Es jagte dem Lord einen Schauer über den Rücken, aber einen warmen. Weswegen?

Ganz einfach, weil er als Vampir ebenfalls so gewesen war. Und ohne, dass die Situation es eingentlich für möglich erklären sollte, reagierte der Marionettenspieler auch umgehend auf diese Art der Situation, in welcher er sich hier gerade wiederfand. Er wusste selbst nicht wie, aber irgendwie schaffte es der Salazar, seinen deutlich kräftigeren Untergebenen zu überwältigen und auf den Tisch zu befördern, sodass das ganze Essen auf dem Boden landete. Nur die Flaschen mit dem Alkohol blieben davon gerade so verschont, auch wenn ein Horn des Wendigos die Flasche Gin gefährlich nah an den Abgrund brachte und leicht berührte. Der Salazar selbst befand sich nun direkt über dem Salazar und sie blickten einander Seelenspiegel in Seelenspiegel. Der Blick der blurroten Augen konnte sich schon in das Gedächtnis einbrennen. Valerian packte Raziel an seiner Krawatte und beherrschte somit seine Bewegungsfreiheit am Kopf. "Interessant. Du hast überhaupt nicht meine Reaktion abgewartet, sondern gleich das umgesetzt, was du von Anfang an im Sinn gehabt hast. Cleverer Schachzug, mein Untergebener." Weiterhin blieb der Salazar ganz ruhig, aber dennoch beherrschend saß er nun schon auf dem Körper seines Wendigos. "Auch ich bin nicht gerade für meine Zimperlichkeit bekannt. Dieser Gedanke an frisches Blut... So viel Blut..." Mit einem Moment der Unkontrollierbarkeit drang der Vampir weiter nach Aufmerksamkeit und so kam es, dass er Raziel erneut in den Hals biss und erneut ein wenig Blut aus seinen Adern löste und tank. Dieses Mal jedoch nur kurz, ehe er aufhörte und sich wieder über das Gesicht seines Gegenübers beugte. Das Blut lief erneut seine Mundwinkel hinab und ein Grinsen legte sich auf seine Lippen. "Mir gefällt diese neue Art an dir... Diese unkonventionelle Art, dieses Verlangen einfach umzusetzen und nicht abzuwarten.... Ausgesprochen gut." Noch immer blickten die blutroten Augen des Salazars seinen besten Freund tief in die Augen. Es sei noch einmal erwähnt, eigentlich war Raziel körperlich der weitaus stärkere der beiden Untoten. So hockte der Vampir weiterhin vollkommen auf dem Schoß seines Untergebenen, besten Freundes und ihre Gesichter übereinander, leicht voneinander entfernt. Die Seelenspiegel trafen sich und reflektierten jeweils die Gesichtswölbungen des jeweiligen Gegenüber in das Blickfeld des jeweils Anderen. Fides obligat fidem...


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BeitragThema: Re: Sapphire Chapel
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05 Langsam schloss Raziel seine Augen, atmete einmal tief ein und dann wieder aus, sein Herz schlug ihn bis zum Halse und er musste sich ein wenig beruhigen, denn sein Instinkt als Wendigo sagte ihm, das es so nicht ging, der Vampir der ihn mit einen lauten Knall auf den Tisch beförderte, weckte unabsichtlich den Instinkt des Mannes sich zu wehren, jede Faser in seinen Körper sagte ihm, das er seine Zähne und Klauen gegen den Mann richten sollte, er sollte ihn zerreißen und zerbeißen, in kleine Stücke zerteilen und in alle Himmelsrichtungen verteilen, doch das wollte Raziel nicht, sicher wollte er seinen Herren nicht wehtun, auch wenn sein ganzer Körper und auch ein Teil seines Verstandes es ihm gerade sagte, Valerian wusste halt nicht, das es keine besonders gute Sache war, einen Wendigo so anzuspringen, woher wollte er denn wissen, das dies das Raubtier in ihm wecken könnte. Noch ein paar mal atmete er tief durch, öffnete dann langsam seine Augen und blickte den grinsenden Mann wieder in seine Seelenspiegel, das dunkle fast schwarze Blut des Wendigo klebte ihm noch immer an den Fängen, es verschmierte seine Mundwinkel und tropfte langsam in das Gesicht von Raziel, Tropfen für Tropfen legte es sich auf seine Wange und floss langsam an dieser herunter, verschwand in dem mit seinem Blut versauten weißen Hemd. Vorsichtig erhob er seine Hand, fühlte an seinem Hals, fühlte die tiefen Wunden, sie waren klein und schlossen sich fast wieder, aber dennoch lief ein wenig Blut in dünnen Rinnsalen aus ihnen heraus, dunkel und ziemlich kalt war es, es hatte eine ziemliche Ähnlichkeit mit dem Wein, der sich auf dem Boden verteilte, leider ging seine Flasche ja zusammen mit dem Fisch zu Bruch, der Vampir war es alles herunter, als er seinen Untergebenen auf den Tisch warf, nur der Gin überlebte. „Das sollte genug sein.“ Ruhig war seine Stimme, leicht schüttelte er mit seinen Kopf. „Mehr Blut kann ich dir nicht geben. Ich bin untot und nicht unsterblich. Wenn du noch mehr hunger hast, dann werde ich dir später eine Beute fangen, aber ich kann leider nicht mehr geben.“ Es reichte schon, das er noch blutete, noch ein Schluck des Vampires und der Wendigo würde größere Probleme haben, als seinen Instinkt, die Karotten würde er sich von unten ansehen wenn es weiter so ging. „Bleib auf mir sitzen und lecke das Blut auf, aber beiße mich nicht mehr. Du kannst haben, was aus mir fließt, aber reiße keine neuen Wunden, ja?“ Hoffentlich hörte der Mann auch zu, immerhin waren seine Seelenspiegel noch immer von einer roten Farbe, scheinbar übernahm etwas in dem Vampir die Kontrolle, vielleicht hatte er ja seine eigenen Instinkte gegen die er kämpfen musste, der Instinkt Blut zu trinken, schien im Moment so stark zu sein, das der Vampir selber kaum dagegen ankam, wie ein Raubtier über seiner Beute saß er da auf Raziel, leckte sich wohl gedanklich die Lippen, überlegte wo er als nächstes seine scharfen Zähne hinein schlagen sollte, Raziel musste sich überlegen wie er den Mann wieder zu verstand bringen konnte, wie er Valerian wieder wecken konnte, ohne ihn dabei die Knochen zu brechen, auch wenn dies im Moment die einzige Sache war, die dem Wendigo eingefallen war, er hätte ihn einfach herunter werfen können, doch dann hätte sein Herr sich wohl verletzt, das musste nicht sein, er konnte ja nichts dafür, er konnte ja nicht aus seiner Haut. Ein anderer Plan musste her.

Vorsichtig legte Raziel seine Hände um die Hüften seines Herren, hob ihn leicht an und setzte ihn in einer etwas bequemeren Position auf seinen Schoß ab, dann legte er seine Hände auf die Wangen des Mannes, vorsichtig zog er das Gesicht seines Herren näher an seines, solange bis die Nasenspitze des Wendigo die des Vampires berührte, mit ruhigen Augen blickte er tief in die Seelenspiegel des Vampires, noch immer waren sie von einer leuchtend roten Farbe. „Du magst meine Art also? Du magst es, wenn ich mir Dinge einfach ohne fragen nehme? Mir Sachen er erlaube, die sich andere bei dir nicht trauen würden?“ Ruhig war die Tonlage des Mannes, mit seinen Daumen streichelte er sanft über die Wangen seines Gegenübers. „Wenn du das so gerne hast, dann solltest du vielleicht darauf achten, das du mir nicht mein Leben nimmst, Valerian, wenn ich sterben sollte, dann ist meine zweite Chance im Leben vorbei.“ Noch immer war die Stimme des Mannes relativ sanft, so sanft wie die Streicheleinheiten, die der Vampir gerade bekam. „Ich werde jetzt etwas tun und ich werde dich nicht um Erlaubnis fragen. Wenn du es nicht magst, dann bestrafe mich, beiße mich um, es ist mir letztendlich egal.“ Vorsichtig zog er den Mann noch ein kleines wenig näher an sich, er legte seine Lippen auf die des Vampires, die eiskalten Lippen des Wendigo berührten die warmen, blutbeschmierten des Vampires, der letzte Versuch des Gehörnten seinen Herren aus seinen Blutrausch zu befreien. Wie lange hatte Valerian wohl gehungert? Viel lange nahm er kein Blut mehr zu sich? Anders als der Wendigo der hungern konnte, musste ein Vampir trinken, tat er das nicht, würde er sterben. Wie lange schon trank er nicht mehr? Bei seinem Hunger musste er ja dem Tode schon so nah gekommen sein, das es nicht mehr schön war. Langsam löste Raziel sich wieder von seinen Herren, kurz leckte er über dessen Lippen, entfernte so das letzte Blut, dann lies er seinen Kopf fallen, eines einer Hörner bohrte sich dabei in den Tisch ‚Fuck…‘ „Ich hoffe das ging dir nicht zu weit, my Lord. Bist du jetzt wieder du? Oder bist du jetzt einfach nur angefressen?“ Ein wenig lächelte Raziel, versuchte dabei sich aus seiner misslichen Lage zu befreien, doch das Horn des steckte fest, alleine würde er es nicht schaffen aus dem Holz zu kommen. „Das war nicht mein erster Kuss, nein. Aber mein erster mit einem Kerl. Es ist schrägt anderer Männer zu küssen…“ Vorsichtig lies Raziel das Gesicht seines Herren los, stütze sich dann auf dem Tisch ab, mit Valerian auf dem Schoß wand er sich hin und her um versuchte sich wieder zu befreien, doch das klappte nicht, egal dann steckte er halt erst einmal fest. „Na, ist mein Schoß bequem? Kannst gerne sitzen bleiben, ich hänge hier noch ein bisschen herum.“ Mit seinem Missgeschick machte er einen Spaß und wartet was sein Herr nun tat.


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BeitragThema: Re: Sapphire Chapel
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Die Bestie in ihm wanderte weiter durch die Zeit. Die Bestie in ihm, der Vampir, die er eigentlich gewesen war, rief weiterhin nach frischem Blut und brachte ihn weiter in den Gedankengang, dass er sich weiter nähren musste. Es gab nichts schlimmeres, als übber einen solch langen Zeitraum, wie er das gemacht hatte, ohne frisches Blut zu bleiben, ohne sich genährt zu haben, ohne getrunken zu haben. Man musste dazu eines wissen, ein Vampir musste Blut trinken. Ein Vampir würde sterben, wenn er es nicht regelmäßig tat. Und doch sorgte der Salazar dafür, dass er es nur unregelmäßig tat, denn er wollte nicht, dass die Bestie in ihm, dieser Vampir zu sehr an die Oberfläche kam. Denn, wie wäre es denn, wenn er sich darum bemühte, ein normaler Herrscher zu sein, aber leider in sich selbst eine Bestie mit dem Namen Verlangen zu besitzen, welche sich nicht einmal unter Kontrolle halten lies? Das war gerade dahingehend eine große Frage, denn er Vampir wusste auch nicht, wie er seine Begierde nach Blut langfristig so unter Kontrolle halten sollte? Er machte es sich ja schon selbst schwer und legte sich selbst große Hürden, damit er eben nicht in den vampirischen Modus verfiel und sich seine Augen nicht rötlich verfärbten. Denn das war letztendlich das Zeichen dafür gewesen, dass er sich selbst in diesen Modus begeben hatte, dass es ihm nach Blut dürstete und dass er sich darum kümmerte, dass die Bestie in ihm so richtig auf ihre Kosten kam. Das Problem war nur, wie konnte er sich selbst davon abhalten, genau das zu tun und keine vampiristische Bestie zu sein, wie alles und jeden wegen Blut angriff und aussaugen würde, nur um den Blutes willen? Es war ein großer Kampf, den er immer mit sich selbst führte und wahrlich noch niemand hatte ihn dabei gesehen, wie er versuchte, diesen inneren Monolog mit sich selbst zu gewinnen. Denn er bekämpfte ja nichts Anderes als seine wahre Natur, denn er war nun einmal ein Vampir gewesen durch sein zweites leben, das konnte man auch nicht mehr ändern, allerdings hatte er die Möglichkeit immer gesehen, sich so human wie möglich zu benehmen und auch zu geben, damit eben diese Vibes nicht mehr so stark gegeben waren. Damit es ihm leichter fiel, seine eigene Herkunft zu verleugnen, damit es ihm leichter viel, einfach zu dürsten und sich selbst zu schwächen, um niemanden eine unnötige Gefahr oder eine zu große Last zu werden. Raziel sagte seinerseits immer wieder, das man es sich wohl nicht vorstellen könnte, wie es ist, eine Bestie zu sein, immer hunger zu haben und damit so wie er durch die Weltgeschichte zu gehen. Doch der Salazar hatte letztendlich genau die gleichen Probleme wie er gehabt, es dürstete ihn immer und unendwegt, er war niemals satt und hatte immer Durst, das war der große Fluch des Vampirs gewesen, einem Fluch, dem er selbst wahrscheinlich in diesem Leben nicht mehr Herr werden konnte. Also blieb ihm letztendlich nur, das Bestmögliche daraus zu machen, damit er selbst seine Probleme nicht so sehr zur Schau stellen musste.

Heute besaß Valerian relativ viel in seinem eigenen Netzwerk, um seine Probleme gut herunterspielen zu können. Er besaß zum Einen die Kontakte in Royal Crusade, der Gilde, die er mit Stolz unterwanderte und mit welcher er noch große Ziele verfolgte. Das Netzwerk, was sich durch seiner selbst aufgebaut hatte, war in vielerlei Hinsicht recht stark ausgeprägt. Er hatte die Darkwood Manor als Wohnsitz, einen Ort, von dem er hervorragend aus operieren und planen konnte. Er hatte die Eremitenhütte als taktischen Kniff mit eingeplant, um sich darin auch mal zurück zu ziehen, wenn es der Gedanke erlaubte und die Möglichkeit gegeben war. Er hatte die Whitechapel Cove und das Dörfchen Gollung, mit welchem er seine eigenen Begierden und Nutzen weiter ausbaute und dafür sorgte, dass sein eigener Mythos, aber auch seine eigene finanzielle Unabhängigkeit gewährleistet bleibt. Nicht zuletzt hat er sein Heer aus Schachfiguren, welche alle von Persönlichkeiten um ihn herum gebildet wurden, wodurch er sich ein geschicktens Machtkonstrukt aufgebaut hatte, mit welchem er seine persönlichen Ziele und Unterfangen problemlos untermauern konnte. Es wrde letztendlich kaum eine Möglichkeit geben, ihn aufzuhalten, wenn er sich erst einmal weiter darum gekümmert hatte, sein Netzwerk entsprechend auszuweiten.

Die vampiristische Bestie in ihm lies sich das nicht zweimal sagen und leckte wortwörtlich das Blut vom Gesicht des Wendigos, nährte sich dadurch und gab sich selbst neue Energie. Mit seinen Sorgen hatte der Gehörnte weiteraus mehr als nur recht, denn es war schon eine gefährliches Unterfangen, was die beiden da untenahmen, allerdings auch für beide Seiten, das musste man so ganz klar sagen. Als er Gehörnte dann die Hände um die Hüften des Mörders legte und damit begann, weiter damit zu machen, was beim Salazar gut ankam, sorgte er für eine sehr große Überraschung. Denn der Wendigo hatte anscheinend im Sinn, den Salazar aus seinem Vampirmodus herauszuholen und dafür war ihm jedes Mittel recht. Also nutzte er die Gunst der Stunde, nutzte seine Kraft und sorgte schlussendlich dafür, dass sich die Lippen der beiden Männer berührten. Dies löste ein Alarmsignal aus und der Mörder riss perplex die Augen auf. Die roten Augen wandelten sich quasi wie magisch in die normalen, gelben Iridien um, was ein Indiz dafür war, dass der Salazar wieder er selbst war und nicht mehr nur vom grausamen Geschmack des Blutes kontrolliert und gelenkt worden war. Es war dennoch schon eine sehr aufregende Sache. "Raz?!" Fuhr es dem Mörder aus dem Hals, während sein Blick mit aufgerissenen Augen starr hinunter zu seinem Untergebenen blickte. Es war mehr der Schock als eine Art der Empörung, die der Killer da von sich gab. "Angefressen? Ich bin überrascht, zu was für Maßnahmen du greifst, wenn du mich wieder klar zu Verstand bringen möchtest. Ich bin sogar angenehm überrascht. Sollte ich deshalb angefressen sein? Keineswegs." Offenbahrte der Mörder ihm, auch wenn er dann feststellte, dass Raziel sich mit dem Horn im Tisch verfangen hatte. Zudem rückte der Wendigo seinen Meister weitaus gerader auf seinen Scho´, um die Sitzposition so angenehmer zu machen.

"Es war nicht dein erster Kuss? Habe ich also etwas verpasst? Du sagtest doch, dass es mit ihr niemals so weit gekommen ist, wohingegen du auch so lange regelrecht versiegelt warst. Bedeutet das etwa, du hast auf einer deiner Freiheitsreisen...?" Da unterbrach der Salazar sich selbst. Denn es war sehr ungewöhnlich für ihn, nicht zu wissen, was mit dem Wendigo gewesen ist. Dabei dachte er, gerade solch essentielle Erfahrungen teilten sie miteinander, weil sie so etwas wie Freunde waren, weitaus mehr als nur Untergebener und Meister oder zwei Kameraden. Aber das hatte Raziel ihm bisher vorenthalten? Gerade eine solch 'freudige Information' teilte er nicht mit seinem vermeintlich besten Freund? Hieß es nicht, dass die beiden sich vertrauen würden? Offensichtlich nicht genug. Denn die Gedanken des Mörders wirbelten sich durcheinander, es schien wohl etwas zu geben, was wichtiger gewesen ist, als er selbst. Es war schon ein wenig enttäuschend, dass der Wendigo ihm gerade eine solch wichtige Information nicht mitteilte, dabei wusste er doch ganz genau, dass der Salazar seine Probleme mit dem Vertrauen hatte und das er dabei gewesen war, dem Gehörnten zu vertrauen. "Ich bin ehrlich überrascht, dass du mit mir bisher nicht darüber gesprochen hast, Raziel. Dabei dachte ich, dass wir wichtige Erlebnisse miteinander teilen? Ich scheinte mich offensichtlich ziemlich getäuscht zu haben." Ein wenig enttäuscht war der Mörder schon gewesen, das konnte man ihm im Gesicht ablesen. Es war ja nicht so, dass er sich nicht für Raziel freuen würde, dass er seinen ersten Kuss bereits erlebt hatte, aber er sprach mit ihm nicht darüber. Das schmerzte den Vampirlord doch ziemlich. Wäre es wohl doch besser, wenn er sich weiterhin einfach nur auf seine vier Untergebenen konzentrierte, denn diese sprachen wenigstens mit ihm über jede Lebenslage. Der Salazar griff unter seinen Mantel, ergriff Malignus und befreite den Wendigo mit ein wenig Maßarbeit von seiner Zwickmühle, sodass er nun wieder befreit war und sein Horn nicht länger im Tisch steckte. Dan erhob sich der Vampir vom Wendigo, kletterte vom Tisch herunter und staubte sene Hosenbeine ein wenig ab. "Wie du siehst, bin ich wieder ich selbst. Der Blutdurst hält sich erst einmal in Grenzen." Dann ging der Mörder ein paar Schritte durch die Chapel und entfernte sich somit vom Wendigo. Mit dem Rücken zu ihm gedreht stand er, als er weiter sprach. "Du hattest also deinen ersten Kuss erlebt? Schön, freut mich für dich. Es kann ja noch nicht so lange her sein. Kann man fragen, wer die glückliche Person ist? So wie ich dich kenne, so anhänglich verschmust wie du bist, wirst es mit Sicherheit eine Frau gewesen sein, habe ich nicht recht? Naja, diese hatten ja schon immer einen ganz besonderen Stellenwert bei dir, nicht wahr?" Aus welchem Grund bitte war Valerian nun plötzlich so anders? Er sprach nun in einer Stimmlage, von der man ausgehen konnte, dass er nicht gerade gut gelaunt war. Irgendetwas stimmte doch nicht mit ihm, seitdem er diese Information bekommen hatte. Aber, was war das nur gewesen? Und vor allem, warum war es das nun so plötzlich gewesen? Naja, Fides oligat Fidem, also Vertrauen bewirkt Vertrauen, nicht wahr?


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BeitragThema: Re: Sapphire Chapel
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06 Langsam, nachdem Raziel seinen Kopf in kleines wenig schüttelte, bewegte er sich auf seinen Herren zu, der sich wohl ein wenig beleidigt an die Wand gestellt hatte, denn es gefiel ihm wohl nicht, das Raziel nicht sofort mit den Informationen rausrückte, es gefiel ihm nicht, das er nicht sofort das hörte, was er hören wollte. Ruhig stellte er sich hinter den Vampir, legte dann vorsichtig seinen Kopf auf dessen Schulter ab, seine kühle Atemluft streifte seine Ohren. „Ganz einfach mein Lieber, ich hatte bisher noch nicht die Gelegenheit mit dir zu sprechen, ich hatte bisher ja nur Spaß mit dir, über etwas anderes als dich habe ich nicht nachgedacht.“ Sanft hauchte er die Worte in das Ohr des Mannes, dann erhob er wieder seinen Kopf, legte seine Hände auf die Schultern und vergrub leicht seine Klauen in das Fleisch des Vampires, gerade war er ihm bei dem Spaß weggelaufen, doch ein weiteres mal würde Raziel ihn nicht entkommen lassen, ein weiteres mal würde er nicht flüchten, dafür würde der Wendigo schon sorgen und wenn er dafür sanfte Gewalt nutzten musste, dann war das halt so, dann musste Valerian halt damit leben, das er vergessen hatte, das er mit dem Wendigo ein ausgewachsenes Raubtier vor sich hatte, eines was zwar seine Beute ab und an fliehen lies, aber auch nur weil er es flüchten lies, wenn er wollte, dann fing er wohl jeden ein, wenn er wollte dann war wohl jeder seine Beute. „Es war ein Kuss, denn ich nicht selber Jemanden gab, sondern er wurde mir gestohlen, es war zwar mein erster Kuss, aber eben nicht mein erster eigener, mein lieber Vampir. Auch wenn du vielleicht keine Unterschiede dabei machst, ich wiederum tue ich das mein guter, der erste Kuss den ich jemanden persönlich gab, das war der, den ich dir gerade auf deine Lippen legte. Sei also ein bisschen dankbar, du kleine blutsaugende Mücke.“ Vorsichtig zog Raziel den Mann zu sich, der Rücken des Vampires an die Brust des Vampires, vorsichtig ruhte er seinen Kopf auf dem des Mannes, mit jeden Atemzug nahm er ein wenig den Geruch des Vampires auf, gemischt mit dem Geruch des Blutes der noch im Raum verweilte, eine leichte Unternote von Fisch war auch noch zu vernehmen, doch all das war dem Wendigo egal, er roch an seinem Herren, nahm seinen persönlichen Geruch mit jeder Sekunde genau wahr, überlegte dabei was er als nächstes tun sollte, doch ein es war ihm klar, loslassen würde er ihn nicht, weglaufen lassen würde er ihn nicht, im Griff hatte er ihn, flüchten könnte er nur noch indem er seinen Untergebenen wehtun würde und selbst der bockige Vampir sollte nicht vergessen haben, das Raziel sich nicht unbedingt für schmerzen interessierte, es störte ihn nicht, wenn er ein wenig verletzt wurde, vor allem dann nicht, wenn er gerade etwas vor hatte.

Dem Wendigo kam eine Idee, vorsichtig hob er seinen Herren an, wie eine Braut lag er nun in den Armen des großen Mannes, der sich langsam auf dem Weg zum Tisch machte, er mittlerweile mit ein paar Löchern der Hörner des Mannes geschmückt war, blutverschmiert und ein ein wenig klebrig vom roten Lebenssaft war er auch noch, aber das war egal, er war bequem genug, das man sich auf diesen setzten konnte, und er war groß genug, das der Wendigo Platz hatte, zusammen mit seinem Herren, er setzte sich auf die Tischplatte, seinen Herren platzierte er dabei auf seinem Schoß, so das sie sich gegenseitig in das Gesicht schauen konnten. „Du möchtest also wissen, was ich tue, wenn ich alleine unterwegs bin und deine Untergebenen mich aus den Augen verlieren? Ist das so?“ Ruhig waren die Worte des Mannes, die scharfen, leuchtend grünen Seelenspiegel blickten tief in die Gelben des Vampires. „Du möchtest also wissen, was ich in meinen privaten und persönlichen Stunden so treibe? Was ich mache, wenn du mich nicht im Griff hast? Das kann ich dir sagen. Ich lerne, ich lerne wieder ein wenig menschlicher zu sein, ich lerne mit mir selber umzugehen, so das ich dir ein besserer Untergebener sein kann, nein nicht nur das, ich möchte ein besserer Freund für sich werden, ein jemand, der dir Dinge geben kann, die kein anderer kann und dafür brauche ich Hilfe von anderen, Hilfe von außenstehenden.“ Kurz hielt er inne, legte seine Stirn an die des Vampires, atmete einmal tief ein und pustete sanft seine Atemluft in das Gesicht des Vampires. „Ich kann schlecht Dinge mit dir zusammen lernen, dir ich für dich tun möchte, ich kann schlecht Sachen mit dir machen, die eine Überraschung für dich sein sollen, oder etwa doch? Aber das wäre langweilig mein Liebster, das wäre dumm. Also sei bitte nicht böse auf mich, alles was ich tue, das tue ich nur für dich, mein liebster.“ Ob er genau zuhörte, der bockige, wütende Vampir? In seinem Gesicht stand noch immer geschrieben, das er ein wenig eingeschnappt war, er war nicht glücklich mit den Ausflüchten seines Wendigo, doch was wollte der machen?

Ein wenig ruhte er noch seine Stirn an der des Mannes, seine Arme hatte er fest um den Körper des Vampires geschlungen, seine Klauen bohrten sich noch ein wenig in den Rücken des Mannes, so das er nicht einfach aufstehen konnte, leichte Rinnsale des kühlen, dunkelroten Lebenssaft flössen aus den kleinen Wunden, hoffentlich tat es dem Vampir nicht all zu sehr weh. „Weißt du mein Herr, ich bin in all dem was ich tue unerfahren, denn auch wenn ich meine Liebste geliebt habe, so hatte ich leider nie etwas von ihr, leider konnte ich niemals etwas von ihr bekommen, doch nun, nun habe ich gelernt wie es ist, mit jemanden körperlicher zu werden, nun weiß ich, wie es ist und es ist eines der besten Dinge, die ich in meinen Unleben erfahren habe und das würde ich gerne mit dir teilen.“ Vorsichtig löste er die Umarmung, griff dann den Kopf des Vampires, fixierte ihn leicht mit seinen Händen und öffnete sanft den Kiefer des Mannes, entblößte die scharfen Zähne des Blutsaugers, aber wichtiger seine Zunge, einen Kuss hatte er selber noch nicht gegeben und auch noch nicht bekommen, einen innigen mit seiner Zunge, denn den hob er sich für seinen Herren auf, vorsichtig und vor allem ein wenig unbeholfen legte er zum Kuss mit der Zunge an, in der Hoffnung es würde dem Vampir gefallen, hatte er doch weder die Erfahrung, noch das wissen wir es ging, doch er verließ sich einfach auf seine Instinkte, holte sich das was er wollte, hoffte er gefiel seinen Herren so, hoffte das der Frieden nun wieder hergestellt war, er hoffte nur, das er mit der Aktion nichts falsch machte, all die Gedanken in seinen Kopf drehten sich, während er seinen Herren innig küsste.


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BeitragThema: Re: Sapphire Chapel
Sapphire Chapel EmptyDo 19 Mai 2022 - 21:02



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- Vertrauen bewirkt Vertrauen: Raziel & Valerian -

War das denn wirklich sein ernst, was er da erzählte? War es denn in dieser Situation wirklich genau das, was es sein sollte? Gab es keine Möglichkeit, sich in diesem Bereich zu irren? Raziel hatte gesagt, dass es Erfahrungen gewesen sind. Es war schon sehr enttäuschend wenn nicht sogar maßlos entgegen dem, was er untre Loyalität und Vertrauen verstand. Schließlich hatte der Wendigo ihm eine enscheidende Veränderung, eine für ihn wirklich entscheidende Wendung vorenthalten. Auch wenn er sagen konnte, dass er den Vampir selbst nicht erreicht hatte, so wäre es für den Wendigo doch wirklich eine Leichtigkeit gewesen, einfach Pica, Trébol, Diamante oder Corazon zu beauftragen, diese Information an ihn weiterzuleiten, ganz genau so, wie er es auch schon bei den vieren getan hatten, um ihm die Bitte weiterzuleiten, ihn hier und heute an diesem Ort zu treffen. Da konnte der Wendigo es dem Mörder also wirklich nicht erzählen, dass es für ihn eine Schwierigkeit gewesen wäre, ihm auch dies einfach so mit dieser Maßnahme zu übermitteln. Deswegen war der Mörder schon ein wenig verstimmt über die Tatsache, das der Wendigo erst jetzt mit der Sprache wirklich herausrückte. Er konnte ihm das einfach nicht erzählen, das nahm er ihm schlichtweg einfach nicht ab. Es klang auch viel eher nach Ausreden. Ausreden über etwas, was der Wendigo getan hatte und wofür er nun selbst nicht das Rückgrat besaß, offen dazu zu stehen. Etwas zu verbergen war also immer einfacher gewesen, es handelte sich in der Gegenwart von Valerian Salazar allerdings als absolut falsche Vorgehensweise. Denn nichts hasste der Mann mehr, als wenn man genau so etwas tat. Aber der Wendigo sollte seine Gründe dazu haben, dass er diese Entscheidung traf, denn er hatte sie bewusst getroffen, selbst wenn er Valerian versuchte, etwas vorzumachen. Doch es schien, als würde der Menschenfresser noch etwas ganz Anderes im Schilde führen.

Es schien sehr interessant gewesen zu sein, dass es der Wendigo als Anlass nahm, den Vampir wie seine Beute zu behandeln, doch die Frage war, ob er sich dessen wirklich bewusst gewesen war? Zumindest zögerte er keine Sekunde lang, den Mörder an die Wand zu drücken und ihm auch die Klauen in die Schultern zu rammen, nur um ihn fixieren zu können. Das sollte er sich aber noch einmal genauer überlegen, denn das was er da tat, das klang schon verflucht nach Hochverrat, seinen Meister so sehr in die Ecke zu drängen und seine Stärke aufzuspielen, über die er ja auch sehr viel mehr verfügte, als Valerian selbst. Aber die Frage war auch, was Raziel damit bezweckte? Jedenfalls sprach er bewusst und mit einem wirklich sehr großen Selbstvertrauen direkt gegen seinen Meister an. Er sprach davon, dass es sein erster Kuss gewesen war, dem er Valerian aufgedrückt hatte, doch das Andere war ein Kuss gewesen, der ihm gestohlen worden war. Doch, entsprach das wirklich der Wahrheit? Nun, Fakt war doch, dass es sich dabei um ein und dasselbe handelte, es war also ganz egal, wie auch immer Raziel dies titulieren würde und Valerian war sich sogar sehr sicher, dass Raziel dies auch selbst wusste. Entsprechend reagierte Valerian auch äußerst harsch auf die Erklärungsversuche seines sogenannten besten Freundes. "Schweig. Spar dir deine Mühen. Es ist vollkommen albern, als was du diese Unterscheidung bezeichnest. Fakt ist, dass es dein erster Kuss war mit... einer fremden Person. Ob und wie du das bezeichnest, ist absolut nicht von Belang. Es zählt nur das, was als allererstes deine Lippen berührt hat. Ob du es nun anders bezeichnest oder nicht. Das spielt keine Rolle. Es wird immer so bleiben..." Die scharfen Worte hatten auch einen Unterton von Zorn in seiner Sprachweise, Raziel würde seine Einstellung dazu also eigentlich relativ leicht deuten können.

Valerian dachte darüber nach, in was für einer Position er sich gerade eigentlich hier an der Wand befand, im Moment glich eher er dem Opfer. Der Wendigo sollte aber immer noch nicht vergessen, um was für ein Wesen es sich bei dem Mörder handelte. Zwar war die reine physische Kraft bei Raziel höher als bei Valerian, doch war bei ihm die Befähigung zur Magie und sein allgemeines magisches Talent sehr viel stärker und ausgeprägter als bei dem Wendigo. Wenn er es wollte, würde er ihn also sehr schnell wieder auf den Boden der Tatsachen zurückbringen. "Es ist übrigens sehr bemerkenswert, dass du es geschafft hast, über die vier Idioten eine Nachricht an mich zu übermitteln, dass du mich hier treffen willst, es aber nicht schaffst, mir auch über die vier Idioten die Nachricht zu übermitteln, was du getan hattest. Also hör gefälligst auf mit deinen Ausflüchten." Ja, man spürte sehr deutlich, was wirklich im Moment im Kopf des Mörders vorging. "Ich weiß ja, um wen es sich handelt. Ich werde auch eine Vergeltungsmaßnahme in die Wege leiten und Diamante wird dafür alles Weitere unternehmen..."

Doch was dann geschah, überraschte den Mörder doch wirklich sehr. Urplötzlich ergriff Raziel seinen Meister und trug ihn wie eine Braut, was ihn sehr irritierte. Raziel setzte sich auf die Tischplatte und platzierte den Mörder direkt über ihm, genauer gesagt direkt auf seinem Schoß. Und dann begann er, damit zu reden, was er eigentlich unternahm, wenn er unterwegs war. "Soll das ein Witz sein? Das ist ebenfalls nur eine banale Ausrede dafür, dass du dich unterwegs mit was weiß ich was vergnügst. Es ist wie eine Farce, dieser Freiheitsdrang von dir kollidiert eher mit dem, was ich noch so alles im Kopf habe. Es blockiert meine Pläne. Ich glaube dir entsprechend kein Wort." Auch die entschuldigenden Worte des Herrera, auch, dass der Blutsauger ihm nicht böse sein sollten, zeigten nur bedingt eine Wirkung, auch wenn der Salazar etwas bemerkte. "Was soll das heißen? Mir ist bewusst, dass du Dinge mit Valeria nicht unternehmen konntest. Deine Worte, bedeutet das etwa, dass du intim..." Mehr konnte der Mörder dann auch schon nicht mehr sagen. Denn urplötzlich ergriff Raziel den Kiefer seines Meisters und öffnete ihn. Was dann geschah... Ein Zungenkuss. Der gutaussehende Wendigo fur seine Zunge in den Mund des Vampirs und es tauchte ein einniger Zungenkuss zwischen den beiden Kreaturen auf. Noch dazu spürte Valerian, wie sich etwas in Raziels Hose tat. Genau an dem Punkt, an dem er gerade saß. Der Mörder war wie geflasht von der Aktion. Schließlich konnte man ihn genau mit solchen Dingen manipulierte, da er es zu Lebzeiten ja auch nicht erfahren durfte. Quasi wie hypnotisiert erwiederte er die Aktion seines Untergebenen und aus einem Zungenkuss wurde plötzlich ein heißes Spiel auf dem Tisch dieser alten Chapel. Noch ehe man sich versah, bewegte der Salazar seine Hüften und setzte den Wendigo damit unter Druck. Nur kurz setzten sie ihre Zungen voneinander ab um ihre Köpfe zu drehen, dann ging es schon weiter. Der Salazar ergriff den Hosenstall seines Untergebenen und öffnete ihn mit einer Hand, ehe er sich auch an seiner Hose zu schaffen machte und in einer Bewegung waren beide entblößt und geöffnet. Der Vampir setzte sich auf den Wendigo und dann geschah es...

Eine gute Stunde dauerte das, was die beiden untoten Kreaturen da miteinander veranstalteten. Nach dieser Zeit saßen sie noch immer aufeinander und blickten sich in die Augen. Ihre Seelenspiegel trafen einander und fokussierten, ja sie beobachteten sich. Das Einzige, was noch auf da hindeutete, was sie da gerade getan hatten, waren verräterische Tropfen und Flecke auf dem Boden, direkt unterhalb des Tisches. "Was... Was hast du getan, Raziel? Wenn ich jetzt eine Frau gewesen wäre..." Sprach ein vollkommen ruhiger und überhaupt nicht erboster Valerian Salazar zu ihm. Ist sich der Wendigo überhaupt darüber im Klaren gewesen, was er da gerade mit seinem Meister getan hatte?


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BeitragThema: Re: Sapphire Chapel
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Fides obligat fidem

07Was war da gerade geschehen? Was ist da gerade passiert? Sind mit dem alten Wendigo die Pferde durchgegangen und hat er sich bei seinem Herren das geholt, was er schon seit über zweihundert Jahren haben sollte, aber nie bekommen konnte? Seltsam, einfach nur seltsam, Gefühle und Emotionen durch schwemmten den Körper des Wendigo, eine Hitze, die er nicht mehr gefühlt hat, sei dem Tag an dem er starb. Vorsichtig zog er seinen Mantel aus, legte ihn auf den Schoß seines Herren und stand dann auf, verschloss seine Hose und schüttelte sich einmal kräftig, ehe ihm überhaupt ein Wort über die Lippen kommen konnte, seine Gedanken waren einfach vollkommen verwirrt, verstreut, in alle Himmelsrichtungen verteilt. Kurz blieb er stehen, ehe er sich zu seinen Herren drehte und sich dann noch einmal kräftig schüttelte, der Vampir war sicher so irritiert wie er, hatte Raziel ihn doch gerade einfach auf den Tisch abgesetzt, zugedeckt mit seinen Mantel, er wurde behandelt wie eine Frau, er der Vampir, der sich als Alphatier unter den Leuten seines Volkes sieht, er der sich selber als ein Grafen bezeichnet, er wurde benutzt wie eine Frau, eine Dame die man an der Ecke fand und einfach kaufen konnte, ohne zu fragen, ohne ein wirklichen Konsens, doch böse schien er nicht, nur verwirrt, verwirrt über das was gerade geschehen war. Ruhig setzte Raziel sich wieder zu seinen Herren auf den Tisch, ein bisschen entfernt von ihm, auf die Kante er blickte ihn nicht an, schaute beschämt auf den Boden, der Boden der noch immer vollkommen mit dem Fisch und dem Wein beschmutzt war, so beschmutzt wie Valerian sich sicher gerade fühlte. Kurz schüttelte er noch einmal seinen Kopf, blickte dann zum Vampir. „Es tut mir leid mein Herr. Ich weiß nicht was da in mir vorgegangen ist, ich weiß nicht was mich da geritten hat.“ Ruhig und beschämt war die Stimme des alten Mannes, so wirklich wusste er nicht, wo er mit sich hin sollte, am lieben wäre er gerade nicht da, am liebsten wäre er in seiner Gruft, alleine in einer Ecke, sich schämend über das was er da gerade getan hat. „Ich hoffe es geht dir gut Valerian, ich wollte das…“ Kurz hielt er inne, schaute dann zur Decke des hohen Gebäudes. „…Nein ich wollte das schon, aber nicht so. Ich wollte dir das nicht aufdrängen. Ich habe dich ja gar nicht gefragt…“ Deutlich hörte man den Scham in der sonst so stolzen Stimme des Wendigo, selten hörte man seine Stimme so unterwürfig, denn auch wenn er sich anderen unterordnete behielt er seinen Stolz, doch den legte er im Moment vollkommen ab, er genoss zwar das, was er tat doch nun schämte er sich wie ein ausgeschimpfter, kleiner Welpe, ein Welpe etwas wichtiges seines Besitzers zerstört hatte. „Ich hoffe du kannst mir verzeihen Valerian. Ich werde so etwas nie wieder tun. Lass uns hier putzten und dann verschwinden, ich kann diesen Ort gerade nicht mehr ertragen…“ Mit diesen Worten stand Raziel auf, holte eine Tüte und ein paar Papiertücher aus seiner Tasche, ein paar der Tücher gab er seinen Herren, die anderen nutzte er um die Sauerei zu beseitigen, die sie hinterlassen hatten, das ganze Blut, der Fisch, der Wein und sonstige Verschmutzungen, die mussten weg, ehe die beiden Untoten gehen konnten.

Etwa eine halbe Stunde putzte der Wendigo unter den Augen seines Herren, jedes bisschen Schmutz entfernte er, die gefährlichen Glassplitter der Weinflasche hatte er akribisch einzeln aufgepickt, nur ein leichter Schein des roten Weins, den bekam Raziel nicht weg, der Fleck war leider noch ein bisschen zu sehen, aber ändern konnte er das auch nicht, die Zeit die er zum putzten brauchte, die nutzte er zum nachdenken, über das war gerade geschehen ist und allgemein im Moment in seinem Leben geschehen ist, über die Leute die er kennen gelernt hatte, über die Menschen die er mag, die Menschen die er jagte, die Menschen die er hasste und die Menschen die ihm gleich waren, sein Leben war einfach nicht mehr das, was er gewohnt war, zwar hing er ab und zu noch in der Vergangenheit, zwar hing er ab und zu noch an Valeria, doch die war weg, tot und schon lange Staub, nun hatte er andere, Valerian der Lord unter den Vampiren, Máirín die Daeva, die Dame die ihm hier und da den Verstand einprügelte, Liora die Löwin die ihm half ein bisschen seiner Menschlichkeit zu behalten. „Sag Valerian. Du scheinst mir nicht böse zu sein, wärst du es, hätte ich das schon längst gespürt. Du weißt das du mein erster warst, oder? Du weißt das du mir meine Unschuld nahmst, oder?“ Vorsichtig stellte er die Tüte mit dem Müll neben den Tisch, setzte sich dann wieder auf die Tischkante. „Ich weiß noch immer nicht, was mich dazu trieb, das zu tun, was hier geschehen ist, doch ändern kann ich es nicht mehr, ich hoffe zumindest, das es sich gut anfühlte, auf jeden Fall hast du etwas bei mir gut. Lass uns diesen Tag in guter Erinnerung halten, lass uns den Tag gut ausklingen, wie wäre es, wenn wir die Chapel hinter uns lassen und ein bisschen um die Häuser ziehen? Lass uns doch mal schauen, was es hier, in der großen Stadt Crystalline noch so alles gibt, vielleicht können wir ja ein bisschen was trinken gehen oder so?“ Vorsichtig stand Raziel auf, streckte sich einmal kräftig und schüttelte dann seinen Kopf. „Oder hast du andere Pläne, My Lord? Hast du etwas anderes mit deinem Wendigo vor? Wenn ja, sag es mir ruhig.“ Ruhig stellte er sich vor den Vampir und reichte ihn eine Hand, der Wendigo wartete nur darauf, was sein Herr zu sagen hatte, tief im inneren hoffte er noch immer, das er nicht böse war, immerhin hatte er ja eigentlich Máirín, was die wohl sagen würde, wenn sie es erfahren würde, was in der Chapel geschah? Hoffentlich petzte keiner.


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@valerian



-play angebrochen-


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BeitragThema: Re: Sapphire Chapel
Sapphire Chapel EmptySo 12 Feb 2023 - 23:39


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Kleine Nymphen und große Könige


Es war ein wunderschöner Morgen wie jeder andere und gaea war bereits zur frühen Stunde auf den Beinen. Das obwohl sie bis spät in die Nacht noch wach gewesen und @Zachariel zugehört hatte. Die Bücher die er aussuchte, um sie der kleinen Nymphe vorzulesen wurden immer interessanter, je besser das kleine Mädchen lernte, die Konzepte zu verstehen. Sie bekam immer mehr ein Gefühl dafür, wie die Menschen so lebten, was die Verhältnisse waren und lernte mit Zachi immer wieder viele neue und spannende Dinge. Das machte ihr wirklich sehr viel Spaß! Dennoch war sie sehr früh auf den Beinen gewesen, um ihren geliebten Haustieren püntklich Frühstück zu machen. Nachdem sie alle Tiere versorgt hatte, weckte sie wieder Zachi. Nach einem guten Früstück hatte das Mädchen den Wolf gefragt, ob es in Ordnung wäre, wenn sie, während er Einkaufen und ein paar Dinge klären ging, spazieren ging und sich ein wenig in Kristall Clown umsah. Wieder Mal hatte der große Mann sie berichtigt und darauf hingewiesen, dass die Stadt in der sie sich aufhielten eigentlich auf einen anderen Namen hörte. Doch irgendwie fand Gaea, dass Kristall Clown viel besser klang. Also blieb sie dabei. Zachi, toll wie er war, erlaubte es ihr unter der Bedingung, dass sie maximal bis dahin ging, wo der nördliche Wald an die Stadt grenzte. Gaea deprimierte es, dass sie nicht soweit gehen durfte, aber solange sie überhaupt spazieren durfte, war sie glücklich. Sie wollte sich in ihrer neuen, verschneiten Heimat einfach noch ein wenig umschauen - es gab noch so viele Ecken an denen sie noch nicht war und so viele neue Orte zu entdecken!
Mit Zachis Hilfe hatte sie sich also in ihre Winterkleidung gehüllt.Es bestand aus einer weißen Hose, einem dicken Oberteil, einem gefütterten Winterkleid und einer Decke die sie sich über die Schulter geworfen hatte. Die Nymphe fand die Bezeichnung von gefütterter Kleidung anch wie vor seltsam. Beim ersten Mal als Zachariel ihr davon erzählt hatte, hatte sie damit begonnen, Essen in ihre Kleidung und Stiefel zu legen, damit sie ja nicht verhungerten. Erst später hatte sie verstanden, dass gefüttert etwas anderes meinte - besonders dicke Kleidung. Zu ihrem restlichen Outfit trug sie noch einen grünen Schal und dicke, grüne Winterstiefel. Ganz daran gewöhnt hatte sie sich immer noch nicht. Sie mochte es eigentlich lieber, wenn ihre Füße nackt waren und sie frei mit den Zehen wackeln konnte. Aber wenn Zachi sagte, dass sie das in Nord-Fiore tragen muste, dann tat sie es. Gemeinsam hatten sie das Haus verlassen und als Zachi in eine Einkaufsstraße einbog, reichte er ihr noch eine kleine Umhängetasche, die gefüllt war mit ein paar kleinen Leckereien, Pflanzensamen, ihrer Okkarina, Handschuhe und einem kleinen Kuscheltier. Zachi hatte es ihr gegeben - es sah aus wie ein Tier, aber war keins und sie konnte es so dolle liebhalten wie sie wollte. Ihres hatte die Form einer kleinen Katze mit Halsschmuck und rot-weißer Mütze. Mit der Tasche um die Schulter und dem Kuscheltier ind er Hand, war sie dann davon geflitzt - hatte Zachi ganz wild zugewinkt, bis sie ihn nicht mehr gesehen hatte. Kichernd hüpfte sie durch die Straßen, summte laut und wedelte ihr Kuscheltierchen neben ihrem Körper hin und her. bald schon hatte sie sich von dem Zentrum der Stadt entfernt und erreichte einen eher abgelegeneren Stadteil. Hier standen deutlich weniger Gebäude und in der Ferne konnte sie bereits den großen Wald sehen, welcher der Nymphe deutete, dass sie fast schon zu weit weg war. Ein großes, weißes Gebäude zog die Aufmerksamkeit des Mädchens auf sich. Es wirkte verlassen und Hohl - wie ein alter modriger, toter Baum. Die Nymphe wurde langsamer, die Augen größer während sie sich dem Gebäude näherte. Sie ging zu der großen Tür, drückte sich vorsichtig auf. Ihre Hand ruhte noch auf dem Türknauf, als sie den Kopf in das Gebäude hineinreckte. "Hallo?"
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BeitragThema: Re: Sapphire Chapel
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Post VKleine Nymphen und große Könige
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Ruinen, Mysterien, Mythen, Schlösser, Burgen, Kathedralen, Kirchen und Ruinen. All diese Dinge konnten aus verschiedenen Epochen stammen, all diese Dinge konnten großen Einfluss auf die Gegenwart nehmen, hatten aber auch genug Mysteriöses an sich, um eine eigene Geschichte zu erzählen. Die Vergangenheit lies sich immer und überall finden, sie hatte immer eine mögliche Spur, der man einfach nur folgen musste. Für die Vergangenheit gab es immer wieder Dinge, die bis in das heutige Zeitleben überdauert hatte und die man in Form von altertülichen Überbleibseln auch immer wiederfinden konnte. Aber, es war die Kunst, diese alte Geschichtsschreibung auch erst einmal aufspüren zu können und aufspüren zu wollen. Denn, gerade diese alten Geschichten hatten auch etwas magisches an sich, was vermutlich nicht jeder gerne mit der nötigen Zeit und der nötigen Geduld zu entschlüsseln bereit war. Doch ganz anders war es in der Ansicht des jungen Mannes, den man hier, an der Sapphire Chapel, ganz weit außerhalb seines natürliches Habitats antreffen konnte. Denn, normalerweise lebte dieser junge Mann in der Wüste, in trockenen, staubigen und sandigem Gebiet. Dort, wo das Leben durch die allesverzehrende Dürre kaum noch möglich oder zu ertragen war, dort kam er her und auch nur dort fühlte er sich wirklich heimisch. Dabei hatte er aber einen ganz speziellen Grund, warum er an einem so eiskalten Ort wie diesem war. Schließlich hatte er es sich zur Aufgabe gemacht, mehr Verständnis für @Vashti zu entwickeln, doch dafür musste er erst einmal lernen, wie es sich anfühlte, in der Kälte leben zu müssen.

Doch als er sich in seinem Training, denn mehr war es für den Wüstenmann nicht, so umschaute, erkannte er an der Sapphire Chapel etwas mystisches, etwas geheimnissvolles, eventuell sogar altertümliche Zeichen einer längst vergangenen Zeit. Der Wüstenkönig schaute sich das natürlich umso lieber an und begann, dies zu untersuchen, denn der Legalist war immer gern auf der Suche nach solchen Relikten. Archäologisch betätigte er sich sehr gerne, er war diese Art und Weise der Erkundung ja auch durch die Wüste und dessen Ruinen gewohnt, die man mal mehr und mal weniger deutlich im Wüstensand vorfinden konnte. So untersuchte der Legalist auch an einem Ort wie diesem den möglichen Ursprung dieser Chapel, wenngleich es wohl auch noch eine gewisse Zeitlang dauern würde, bis er überhaupt etwas hätte finden können. Aber, umso länger er dafür benötigte, umso mehr würde er sich selbst auch trainieren, schließlich war er nur mit seinem wüstentypischen Hakama bekleidet und dazu natürlich seine magiche Augenbinde. Doch auch seine Fingerwaffen waren stets bei ihm. Er sah eigentlich so aus wie immer.

"Merkwürdig. Das könnte länger dauern und vermutlich auch schwieriger werden, als ich dachte. Aber hier ist eindeutig irgendwo etwas bestimmtes versteckt. Ich muss nur lange genug suchen. Aber das wird schon." Der Qin untersuchte vermutlich Stein für Stein und Stück für Stück nach irgendwelchen Hinweisen oder nach einer vermutlich geheimen Öffnung, die irgendeinen verborgenen Schaltmechanismus in Gang setzen würde, aber leider fand er einfach nichts, zumindest bisher noch nichts. Aber, er war sich sicher, dass dort irgendwo etwas sein musste. Nur leider wurde es auch immer Kälter, was dem Dürremagier natürlich nicht sonderlich in den Kram passte. Aber, durchhalten war angesagt. Er kletterte mit viel Kraft und Ausdauer sogar irgendwie mutig über die großen Eingangstüren, vielleicht war dort ja etwas. Er zog einen lockeren Stein aus seiner Verankerung, als sich plötzlich die Tür einen Spalt öffnete. "Wird das etwa..." Dachte er sich in Gedanken und richtete seine Augenbinde.

Doch plötzlich vernahm er eine Stimme, die Tür wurde also von draußen geöffnet, der Qin hatte leider keinen Geheimgang entdeckt. Als er aber diese junge und etwas zögerliche Stimme vernahm, hackte sich der Qin mit den Füßen und Zehen im Gesteinsrahmen der Tür ein und lies sich einfach kopfüber wie eine Spinne hinabbaumeln, um urplötzlich von der Decke wie in einem Erschreckungsmoment direkt aufzutauchen. Die Augenbinde vor den Augen, die Kopfüberposition und sein klassisches Grinsen sollten möglicherweise für den klassischen Erschreck-Effekt sorgen. Hei jedoch kümmerte sich nicht darum und versuchte herauszufinden, mit wem er da das Vergnügen hatte, denn augenscheinlich war das ein junges Mädchen, möglicherweise ein kleines Kind, was sich verirrt hatte? "Ho? Mou Man Tai, was macht denn ein kleines, junges Mädchen wie du an einem so kalten und verlassenen Ort wie diesem? Hast du dich möglicherweise verlaufen?" Stellte ausgerechnet er die Frage, dabei war er es doch, der so merkwürdig von der Decke hinabbaumelte un kopfüber in der Luft zu hängen schien, nur weil er sich mit seinen Füßen festhielt. Hoffentlich würde sich das junge Mädchen nicht zu sehr vor seinem Auftauchen erschrecken. Naja, Hei war ja schon immer einfach nur Hei gewesen...

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BeitragThema: Re: Sapphire Chapel
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Kleine Nymphen und große Könige


Es war ganz schön anders hier, hoch oben von Nord-Fiore. In Avalon war es anders. In Avalon gab es vier Jahreszeiten. Frühling, in dem die Bäume und Pflanzen aus ihrem langen Schlaf erwachten, der Sommer, der alles in kräftige Farben und Wärme tauchte. Den Herbst, in dem die Blätter der Bäume sich verfärbten und mit dem Wind zu Boden rieselten. Den Winter, der der Natur eine Pause zum Regenerieren und Erholen schaffte. Gaea hatte schon vor ihrer Zeit mit @Zachariel Schnee gesehen, doch nie hatte dieser bei ihr zuhause, in Avalon solange gelegen wie hier. Bisher hatte sie von Nord-Fiore Schnee gesehen und je mehr Zeit verging, desto stärker wurde der Eindruck, dass hier immer Winter herrschte. Das immer Schnee vom Himmel rieseln, die Straßen immer nass und gefroren und die Wolken immer grau sein würden. Hin und wieder vermisste sie das saftige Grün ihrer Heimat. Die Tiere, die durch die Wälder tollten. Die Vögel, die in den Bäumen ihrer Lieder sangen. Die Düfte, die sich durch die Wälder verstreuten. Es war nicht so, dass es ihr bei ihrem Ziehvater nicht gefiel, doch manchmal... Manchmal wünschte sie sich einfach, dass sie zurück in ihre Heimat konnte. Es gab zwar noch viel zu entdecken, doch auch vermisste sie Avalon. In Avalon hatte sie das Licht der Welt erblickt, gelernt mit der Natur im Einklang zu leben. Sie zu schätzen und zu schützen. Im Herzen war sie einfach eng mit diesem Wald verbunden.
Trotz des immer wieder kehrenden Heimfees, zierte ein vergnügter Ausdruck das Gesicht des jungen Mädchens. Eifrig hüpfte sie umher, hielt ihr Kuscheltierkätzchen an dem Vorderbein fest und zog es mit sich her. Sanft war der Stoff, aus dem es gefertigt wurde. Kuschelig weich, wie bei einer echten Katze. Nur das dieses Tier vollkommen ohne Leben war. Zunächst hatte Gaea den Sinn hinter solchen Dingen nicht verstanden, doch nachdem ihr Zachi es erklärt hatte, hatte sie sich sehr darüber gefreut. Er tat immer so viele und so tolle Dinge für sie. Von ihm hatte sie auch die Spieluhr bekommen, die nun in ihrem Beutel ruhte. Heimfee. Das es eigentlich Heimweh hieß, dessen war sich die Nymphe nicht bewusst. Sie hatte, seit sie das erste Mal mit @Zachariel darüber gesprochen hatte, dass sie ihre Heimat vermisste, immer Heimfee verstanden. Es ergab für sie auch mehr als Sinn, wenn man die Gestaltung der Spieluhr betrachtete. Die Natur, Blumen waren fein säuberlich auf das Porzellan gemalt worden und wann immer sie nach Hause, zu Zachi wollte, stiegen Blütenblätter aus ihrem Kern hervor, die an Schmetterlinge erinnerten. Da Gaea das Wort Schmetterling manchmal zu lang war, hatte sie irgendwann damit begonnen, sie "Feen" zu nennen. Sie waren grazil, wunderschön und elegant. Wie Feen. Wie hätte sie also je darauf kommen sollen, dass sie Zachi missverstanden hatte? Das dieses Gefühl einen anderen Namen als Heimfee hatte?
Einige Zeit später erreichte sie den Rand der Stadt, der durch den großen Wald gekennzeichnet wurde, der diese umgab. Ein großes Gebäude stand dort, alt und modrig. Doch irgendwie zog es die kleine Nymphe an, faszinierte sie und sie beschloss sich das einmal genauer anzusehen. Langsamen schrittes näherte sie sich dem Kasten, der so aus dem Nichts ragte. Je näher sie ihm kam, desto größer wurde es. Es warf einen unheimlichen, dunklen Schatten auf die kleine Waldnymphe. Doch diese hatte keine Angst - in Avalon gab es große Bäume, die warfen auch große Schatten. Bald erreichte sie die große Eingangstür. Die Nymphe musste sich auf die Zehenspitzen stellen, um den Türgriff zu erreichen. Sie rutschte ab und landete auf dem kleinen Hintern. Ein verwirrter Blick zierte ihr Gesicht. AH! Vermutlich ist der Türknauf gefroren! schoss es ihr durch den kleinen runden Kopf. Sie rappelte sich wieder auf, setzte ihr Kuscheltier auf dem Boden ab und versuchte es erneut. Wieder nichts. Also nahm sie ein Stück weit ihre Energie zusammen, hüpfte hoch, sodass sie den Türgriff fest in der Hand hatte. Auf Zehenspitzen lehnte sie sich nach vorne und drückte die Tür ganz langsam auf. Kaum das Gaea sich sicher war, dass sie nicht einfach wieder zufallen würde, löste sie ihre Hände und schnappte sich ihre Katze. Sie hielt sie fest vor der Brust umschlungen, während sie sich gegen die Tür lehnte und diese soweit öffnete, dass sie durch den Spalt hindurch schlüpfen konnte. Ihr Blick glitt umher, die fremde Umgebung neugierig inspizierend. Im Inneren wirkte das Gebäude genauso alt wie von außen, auch wenn es eher einen warmen, molligen, gemütlichen Eindruck machte. Es gab ein paar gute Stellen, wo man sich ausruhen und wärmen konnte - eine Feuerstelle und alte Teppiche waren ausgerollt worden. Sie rief in das Haus hinein, prüfend ob jemand hier drinnen war, brannte das Feuer hell. Der Anblick dessen versetzte dem Mädchen einen Stich. Warum muss man denn einen Baum für ein wenig Wärme opfern? Die vergeht doch ohnehin wieder... So ganz verstand die Nymphe die Menschen nicht. Vor allem ihren Umgang mit der Natur. Sie drehte sich im Kreis und als sie den Kopf in Richtung der Tür lenkte, durch die sie gegangen war, fiel ihr etwas auf. Viel mehr jemand. Über ihr ragte jemand von der Decke. Es war ein Mensch, ein Mann so wie Zachi. Doch warum hing der denn Kopfüber? "Bist du eine Spinne?", murmelte sie und drückte das kleine Kuscheltier noch enger an ihre Brust während sie ihren Kopf verwirrt, aber auch gleichermaßen neugierig schief legte. "Oder eine Fledermaus?", murmelte sie dann noch hinterher, ließ ihre großen Äuglein über den Fremden wandern. Er hatte einen dunklen Schopf, auch wenn seine Haare kürzer als Zachis waren. Er war recht dünn bekleidet, hatte die Augen verbunden. "Du siehst aber komisch aus... Warum hast du denn was vor den Augen?", fragte sie ihn, stellte sich ein wenig auf die Zehenspitzen um ihn besser betrachten zu können. Danach ließ sie sich wieder auf die Fersen fallen und wippte mit ihrem kleinen Körper vor und zurück. "Verlaufen? Ich... Nöööööö", trällerte sie dann, ein breites, erfreutes Grinsen auf dem Gesicht. "Ich bin am Erkunden! Hab dieses alte Gebäude gesehen und wollt es mir Mal von nahem anschauen!", beantwortete sie ihm seine Fragen und stieß einen vergnügten Laut aus. Das wurd ja doch spannender als sie erwartet hatte!
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BeitragThema: Re: Sapphire Chapel
Sapphire Chapel EmptySa 27 Mai 2023 - 23:58

Post IIKleine Nymphen und große Könige
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Man konnte es auf jeden Fall nicht verneinen. Ein kleines bisschen war er aktuell schon wie eine kleine Spinne, denn schließlich war es für einen Menschen dann doch nicht unbedingt ganz gesund, sich kopfüber hängend von der Decke herabblickend zu zeigen und dann auch noch so zu tun, als wäre alles normal. Aber, naja, wenn man so wollte, dann war das eigentlich Hei wie er leib und lebte. Denn schaute man sich einmal diesen Verrückten an, dann erkannte man schon, das mit ihm nicht alles ganz so richtig zu stimmen scheinte. Man brauchte einen guten Grund, um das anzunehmen? Nun, dann musste man sich einfach nur einmal das Gesicht von dem Qin anschauen. Wenn man dem Qin so ins gesicht blickte, dann erkannte man, das er da etwas vor dem Gesicht trug. Etwas vor den Augen um genau zu sein. Eine Binde, die sowohl den freien Blick auf seine Seelenspiegel wie auch sein Augenlicht selbst verhüllte. Nun, auch wenn das nicht ganz so stimmte, denn schließlich konnte er dann doch noch ganz gut sehen, selbst wenn er diese komische Binde vor den Augen trug. Woran das lag? Nun, weil dieses komische Teil magischer natur gewesen ist und ihm dabei half, durch den Stoff hindurchzuschauen als hätte er keine so verhüllte Quelle vor den Augen. Im Prinzip bewirkte diese Binde also einfach nur, das seine Augen vor dem Anschauen geschützt und natürlich vot Fremdkörpern beschützt wurden. Es musste ja auch nicht unbedingt gerade passend sein, das ihm irgendjemand in die Augen sah. Warum? Weil man an einem Blick sehr gut die Emotionen einer Person hätte ablesen können. Und das war eben einfach nicht klug, vorallem weil er es dann doch bevorzugte, wenn seine Emotionen unter seiner Kontrolle blieben und diese so leicht niemand hätte erkennen können. Denn genau dafür war er schließlich ein König gewesen. - Und für ein paar noch so andere Dinge, die er auf seiner Agenda hatte.

Als sich schließlich die Tür der großen Kapelle öffnete und er bei seiner Untersuchung dieser Stätte hier unterbrochen wurde, dachte sich der König der Wüste eigentlich nichts dabei. Er erwartete auch nicht, das er jetzt mit jemandem Konfrontiert würde, der sich besonders darüber freute, wenn er hier vor Ort gewesen wäre. Aber, was er begegnete, das war doch auch für ihn eine kleine Überraschung gewesen. Denn schließlich kam da durch diese Tür ein kleines Mädchen, welche ihren Kopf aufgeregt und neugierig durch den sich zuvor geöffneten Spalt zwängte, auf. Gerade als der Qin genau über ihr an der Decke hing, erschien das merkwürdige Treffen damit komplett zu sein. Man konnte nur hoffen, das sich das kleine Mädchen nicht wirklich vor ihm erschreckte, so wie er da hockte und was für ein komisches Bild er da eigentlich abgab. @Vashti würde ihn vermutlich jetzt fragen, was genau er da eigentlich tat und ob das wirkich notwendig war oder irgend soetwas in dieser Richtung. Aber eigentlich war das ja richtig, denn es war eigentlich auch schon sehr komisch, was er da eigentlich veranstaltete und vorallem, man konnte es nur auch immer wieder nur betonen, wie er da so hing.

"Ob ich eine Spinne bin? Oder eine Fledermaus? Nein, nichts dergleichen. Ich bin ein Mensch. Nichts weiter. Nur ein unbedeutender Mensch, der hier seiner Neugierde nachgeht." Naja, so unbedeutend jetzt auch nicht, denn schließlich war er ja immerhin och ein Magier, der seine Arbeit ja auch irgendwo aus archäologischen Zwecken und Studien betrieb. Als Wüstenbewohner der ersten Stunde war er schließlich so etwas wie ein Kind der Wüste und genau soetwas interessierte ihn einfach. Da war es nun einmal auch nicht ungewöhnlich, das er sich an einem Ort wie diesem aufhielt, selbst wenn der so weit von seinem eigentlichen Heimatort entfernt lag. - Der Wüste. Und trotzdem so schweinekalt war. Naja, Hei hatte aber eben auch noch einen anderen Grund, warum er an diesem Ort war. Einen sehr wichtigen und damit einen sehr guten Grund. Es geschah aber irgendwie beides im Namen der Wissenschaft oder der Weiterbildung. Allein das war für ihn den Aufwand schon deutlich Wert gewesen.

Der Qin nutzte seine hohe Kraft, die er mittlerweile in seinem Körper angesammelt hatte, machte einen regelrechten Satz nach vorne und sprang einmal gekonnt von seiner baumelnden Position ab, nur um sich dann wieder mit beiden Beinen auf dem Boden zu befinden. So war es doch schon gleich sehr viel besser. Dann berührte er mit seiner Hand seine Augenbinde, die ihn fast schon charakterisierte. "Das hier? Nun, das ist eine Augenbinde. Ich trage sie, weil ich damit meine Augen verhüllen möchte. Aber das hat für mich ganz bestimmte Gründe." Entgegnete der Braunhaarige Trockenheitsmagier ihr warmherzig und freundlich. Dann begab sich der junge Herr auf die Knie, damit er in etwa auf derselben Körperhöhe war wie das kleine Mädchen, auf das er hier traf. Eigentlich war dieser Ort nichts für so junge Mädchen wie sie, aber es hieß erst einmal abwarten. "Am Erkunden? Aber es ist doch viel zu kalt und dieses Gemäuer hier ist schon so alt und brüchig. Nicht, das es hier zu gefährlich für dich sein könnte." Naja, Hei war bekanntlich Hei, denn er war sofort um die Sicherheit besorgt, obwohl er das kleine Mädchen ja gar nicht kannte und auch schon gar nicht in irgendeiner Weise für sie verantwortlich war. Aber allein das war schon der Grund, warum er sich in einer slchen Verantwortung sah. Schließlich könnte hier ja sonst was geschehen, wenn er nicht da wäre. Von einstürzenden gemäuern hörte man in letzter Zeit ja relativ oft. "Ich bin Hei. Und wer bist du?" Also hatte es für ihn Priorität, das kleine Mädchen kennenzulernen, damit er sie sicher wieder zurück nach Hause zu ihren Eltern bringen könnte...

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BeitragThema: Re: Sapphire Chapel
Sapphire Chapel EmptyDo 13 Jul 2023 - 17:31


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Er war also weder eine Spinne noch eine Fledermaus? Das war aber komisch. "Warum hängst du denn dann so von der Decke? Sowas tun Menschen normalerweise nicht, soweit ich weiß.", kam es irritiert von dem jungen Mädchen, das den Fremden fragend anblickte und den Kopf schräg legte, während es ihn musterte. Sein Verhalten mit dem von-der-Decke-hängen war aber nicht das einzige seltsame. Er trug einen Lappen vor den Augen und hatte ganz seltsame Kleidung an. Wobei die Kleidung selbst sie am wenigsten störte, hatte sie bereits festgestellt, dass Personen unterschiedliche Kleider trugen und es da eine Bandbreite an Möglichkeiten gab, die sie sicherlich noch nicht kannte. "Oh! Neugierig war ich auch! Deswegen bin ich hier reingegangen! Fand es schon ganz seltsam, dass hier ein Licht brannte, obwohl der Ort leer wirkte.", gab sie zu und richtete den Kopf wieder auf, spielte mit einer der Haarsträhnen die ihr Gesicht umspielten und über ihr Kinn hinausragten.
Im nächsten Augenblick kam der komische Vogel auch schon zu ihr heruntergesprungen, landete ganz geschickt, wie eine Katze auf den Beinen. Ihm schien der Fall aus den paar Metern höhe nicht viel auszumachen - entweder hatte sie unterschätzt, was Menschen in der Lage waren auszuhalten, oder dieser Mensch war eine Ausnahme. Sie vermutete letzteres, schien der Körper der Menschen - so wie der ihre, nicht gerade darauf ausgelegt zu sein, viel zu springen oder hohe Sprünge abzufedern. Das hatte sie aus ihren Beobachtungen, ihren Erfahrungen und den Anatomie-Büchern gelernt, die @Zachariel mit ihr laß. Sie hatte relativ schnell Interesse daran gezeigt und war immer sehr glücklich darüber, wenn Zachi mit ihr ein neues Kapitel in diesen wissenschaftlichen Büchern durchging! Da waren immer so spannende Bilder bei und Lebewesen faszinierten sie. Der Kerl beantwortete zwar ihre Frage, warum er eine Augenbinde trug. Aber irgendwie auch nicht. Irgendwie sprach der ganz schön wirres Zeug. Langsam begann die Nymphe sich sorgen zu machen, dass er vielleicht eine der Beeren gegessen hatte, die in der Nähe der Ruine wuchsen. Es waren ein paar der wenigen Pflanzen, die auch in starker Kälte wachsen und gedeihen konnten, aber ihre Beeren waren giftig und konnten zu Verwirrtheitszuständen und Halluzinationen führen. Sie drückte ihr Kätzchen ganz fest an sich und begann vor und zurück zu wippen, während der Mann hinterfragte, warum sie denn hier alleine unterwegs war, dass es viel zu kalt und die Mauern hier zu alt und brüchig waren. Sie verharrte in der Bewegung und legte erneut den Kopf schief, ein fettes Fragezeichen zeichnete sich in ihrem runden Gesicht ab. "Warum bist du denn dann hier, wenn es doch so gefährlich ist? Und wenn die Mauern brüchig sind, ist es dann nicht dumm, sich von diesen runterhängen zu lassen? Besteht da nicht die Gefahr, dass die unter deinem Gewicht zusammenbrechen? Immerhin bist du groß und sicherlich bringst du auch einige Kilos auf die Waage.", hinterfragte sie das Handeln ihrer neuen Bekanntschaft, was in ihren Augen widersprüchlich zu dem war, was er ihr gerade zu predigen versuchte. "Ich bin Gaea. Schön dich kennenzulernen, Hei.", erwiderte sie dann vergnügt und lächelte den großen Mann fröhlich und freundlich an. "Das ist ein sehr ungewöhnlicher Name... Leicht zu verwechseln mit einer Begrüßung... Ist das nicht nervig? Da weiß man nie, ob jemand dich anspricht oder einfach wem "Hallo" sagt..."
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Hei

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BeitragThema: Re: Sapphire Chapel
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Hei Qin
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Nein, Hei war alles Andere als eine Fledermaus. Er war noch nicht einmal ansatzweise ein derartiges Tier gewesen. Nun, vielleicht könnte man ihn hin und wieder mit seinem Gilamonster vergleichen, einer Echse, die gerne in der Wüstenregion lebte, aber eine Fledermaus oder gar eine Spinne war er tatschlich nicht gewesen. Aber was er tatsächlich war, das war neugierig. Der Qin versuchte oftmals, die Geheimnisse und die Mythen verborgenener Orte und Artefakte zu untersuchen und ans Tageslicht zu bringen. Aber das bedeutete nicht, dass er dabei auch gleichermaßen Erfolg haben sollte. Denn tatsächlich war es dem Qin bisher nur sproadisch wirklich gelungen, etwas zu finden, was auch noch den Term verdiente, ein Artefakt eines verborgenen Ortes zu sein. Entsprechend suchte er sich schon die entlegensten Ortschaften und Gebiete aus, um sein Glück auf andere Art und Weise zu suchen, vielleicht hätte er ja hin und wieder Erfolg gehabt, aber das konnte er mit Sicherheit zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht feststellen. Denn es war ja auch der Reiz an Untersuchungen, die es so spaßig machten, sie überhaupt erst durchzuführen. Darüberhinaus war der Qin ja auch als Dürremagier und beheimatet in der Wüste durch die Schatzsuchen in uralten Wüstengräbern sehr deutlich gewohnt, immer mal wieder vor große Herausforderungen gestellt zu werden.

"Du hast schon recht, an der Decke hängen Menschen im Normalfall nicht. Aber ich untersuche die Decke gerade und hänge deswegen an ihr. Denn vielleicht finde ich ja einen geheimen Schalter, oder einen geheimen Mechanismus, der eine verborgene Tür oder soetwas in der Art öffnet. Diese neugierde hat mich so an die Decke der Chapel geführt." Man musste Hei ja eines lassen, er sprach keins vom Pferd, er sagte dem kleinen jungen Mädchen vor ihm ganz genau, was Sache war und warum er sich so urkomisch benahm, wie sie ja selbst feststellen konnte. Letztendlich war es doch keine so abwegige Sache gewesen, das er womöglich eine Spinne oder eine Fledermaus hätte sein können, das fiel Hei dann ja sogar selbst auch auf...

Der Mann mit der Augenbinde dachte sich, dass es vielleicht in mancher Hinsicht gar nicht so schlecht sein könnte, wenn man die Fähigkeiten von Spinnen oder Fledermäusen haben könnte. Denn das würde gleichermaßen auch bedeuten, das er damit bestimmte Untersuchungen sehr viel einfacher hätte unternehmen können. Aber das bedeutete letztendlich nicht, dass er sich nicht dennoch so wie jetzt hätte weiter benehmen können. Letztendlcih untersuchte er halt gerne und kletterte auch gerne. Spinnenfähigkeiten wären da zwar von Vorteil, aber irgendwie auch nicht so das Wahre... "Ho, na das sagt man jetzt aber nicht, ich bin doch Schlank genug." Lachte der Qin über die Worte mit den paar Kilos. Ja, sein Körper brachte einiges an Muskelmasse auf die Waage und relativ geringen Körperfettanteil, aber dennoch gehörte es sich eigentlich nicht, so etwas zu sagen. Der Qin hörte darüber aber natürlich, quasi selbstverständlich weg. "Ich weiß, dass ich mir keine Sorgen machen muss, wenn wirklich etwas geschehen sollte. Dehalb bewege ich mich hier auch ohne Sorgen herum und klettere auch. Die Gefahr eines Einsturzes ist zwar gegeben, aber sie ist für mich eigentlich nur eine kleine Randnotiz." Antwortete der Qin erneut auf die Frage der jungen Mädchens, die sich direkt danach als Gaea vorstellte. Dem Qin gefiel dieser Name irgendwie, denn in den Ohren klang der ziemlich schön. "Hao! Das ist nicht nervig, nein. Denn das ist mir eigentlich noch gar nicht so wirklich aufgefallen. Also stört mich das auch nicht wirklich." Lächelte der Qin der jungen Dame freundlich entgegen. Aber dann war es auch Zeit, das er eine Frage stellte. Denn immerhin erschien sie noch sehr jung zu sein und dann war sie augenscheinlich alleine an diesem Ort? "Aber sagmal Gaea, was machst du eigentlich so ganz alleine an diesem Ort? Solltest du nicht eigentlich viel eher zu Hause sein? Oder bist du gerade auf Entdeckungsreise?" War ja irgendwie klar, dass der Qin sich zunächst darüber erkundigen musste, was sein Gegenüber genau für Gründe hatte. Er war sich sicher, dass Gaea eigentlich noch ein Kind gewesen ist und demnach sollte sie eigentlich schon längst zu Hause sein. Oder zumindest in der Obhut einer erwachsenen Person, welche das kleine Fräulein auch kannte...

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BeitragThema: Re: Sapphire Chapel
Sapphire Chapel EmptySa 30 Dez 2023 - 23:43


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"Solltest du aber nicht lange machen! Da fließt dir das ganze Blut in den Kopf und aus den Gliedern! Hat schon seine Gründe warum Fledermäuse wie Feldermäuse gebaut sind und Menschen wie Menschen.", meinte sie ein breites Grinsen auf den Lippen, während sie ihr Kuscheltier umarmte. "Ein Schalter wäre schon spannend... Eine geheime Tür und ein geheimer Raum noch mehr.", fuhr sie fort und rieb sich leicht das kleine Kinnchen, während sie sich im Kreis drehte und den Blick durch die Ruine der Kirche wandern ließ. "Aber sag Mal... Machst du sowas öfter? Musst du nicht... Keine Ahnung... Arbeiten?", kam es von ihr, als sie sich wieder zu dem Sonerling umdrehte, dieses Mal verschränkte sie die Hände, die noch immer das Tierchen hielten hinter ihrem Rücken und legte den Kopf schief, sodass ihr der Zopf über die schmale Schulter fiel. "Also @Zachariel muss sehr oft weg und arbeiten! Damit er uns und unsere ganzen Haustiere versorgen kann! War schonmal mit ihm mit, sind schon coole Abenteuer die man erlebt, aber soweit ich weiß, muss man viel leisten, um viel zu erhalten und zu leben. Was ich ja seltsam finde... Warum kann man nicht in Einklang mit der Natur leben, sich nehmen was man braucht und der Natur im Gegenzug etwas zurückgeben? Ich muss ja sagen, so ganz bin ich noch nicht dahinter gestiegen.", führte sie ihren Gedankengang fort, zog zwischendurch kritisch die hellen Augenbrauen zusammen, oder hob sie euphorisch.
"Warum sollte ich das nicht sagen? Ist doch nicht gelogen. Lügen darf man nicht, hat Zachi mir gesagt.", erwiderte sie prompt auf die Aussage des Qin. "Jede Person und jedes Tier hat ein gewisses Eigengewicht und du bist nunmal kein Schmetterling, sondern ein Säugetier. Das ist schon ein großer Unterschied und somit eine andere Belastung. Der Ast eines Baumes würde unter dir ja auch viel eher einbrechen als bei einem Schmetterling oder einer Fledermaus.", plapperte sie weiter, nun wieder sehr verwirrt dreinblickend. Das verstand sie nun wirklich nicht, warum sie das nicht sagen durfte. An der Wahrheit war doch nichts verkehrtes.
"Aber warum? Muss ja irgendeinen Grund geben, dass du dich so sicher fühlst obwohl du dich im Prinzip in der riesigen Höhle befindest, über die du keine Kontrolle oder Entscheidungsgewalt hast. Wenn die Natur sagt, da fällt ein Stein, dann fällt ein Stein. Kannste ja nix gegen tun." Irgendwie sprach dieser Mann in Rätseln für die kleine Nymphe. Irgendwie verstand sie nur die Hälfte von dem, was er ihr erzählte und erklärte. Zachariel war schon besser darin, aber gut, der kannte die Nymphe mittlerweile auch halbwegs gut genug, um zu wissen, wie sie dachte, verstand und was für sie Informationen waren, die sie benötigte, um etwas greifen, verstehen und nachvollziehen zu können.
"Ach, zwischendurch zieh ich so ein wenig los und schau mich ein wenig um. Gibt noch so viele Ecken hier, die ich gar nicht kenne. Solange bin ich noch gar nicht hier, weißt du? Und Zachi ist beschäftigt, also such ich mir selber was. Davon ab, bin ich ja gar nicht alleine.", beantwortete sie seine Frage zunächst mit einem Schulterzucken und anschließend einem breiten Grinsen. Es stimmte, dass sie nie wirklich alleine war. Sie hatte ihre Kuschelkatze, das kleine Plüschtier was sie bei sich trug und dann war da immer noch ihre Okarina, welche wie eine Brücke zwischen ihrer Welt und der, in der ihre Geisterfreunde lebten war. Ihre Magie machte es ihr möglich, immer wen um sich zu haben und in diesem Wissen überkam sie nur schwer das Gefühl von Einsamkeit oder das sie alleine war.
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BeitragThema: Re: Sapphire Chapel
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Hei Qin
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Es war schon niedlich, wie dieses kleine Wesen arum bemüht war, sorgenvolle Worte dem König der Wüste gegenüber verlauten zu lassen. Aber, das war ein positives Miteinander, es war ein harmonisches Treffen auf Augenhöhe, genau soetwas hatte sich der Verfächter des Legalismus in jeder Zeitlage immer wieder genau vorgestellt. Schlussendlich war es ja nie einfach, gerade durch neue Bekanntschaften und mögliche Fettnäpfchen, in die man unbeabsichtigt treten könnte, neue Bekanntschaften zu schließen und schon überhaupt nicht einander auf Augenhöhe zu begegnen. Aber wie sagte man doch noch gleich über das Leben? Man war letztendlich niemals vor Überraschungen gefeilt, nicht wahr? Und genauso ist es auch hier in diesem Fall gewesen. Schlussendlich hätte sich Hei niemals erträumen lassen, das er bei einer Unteruschung in einem kirchlichen Ort überhaupt auf irgendjemanden treffen würde. Er wollte sich seinen Studien zur Untersuchung zwar gänzlich hingeben, aber das konnte mitunter auch noch etwas warten. Vielerorts waren anderweitig noch solche Orte wie dieser hier zu anzutreffen, daher sollte es auch nicht allzu schwierig sein, solch eine Ortschaft wieder aufzuspüren. In der Wüste - seiner Heimat - gab ja es sowieso Unmengen von diesen verschlagenen, teilweise schon fast mythisch anmutenden Ortschaften, die wohl auch noch das ein oder andere Geheimnis verbargen. Und diese galt es nun einmal Stück für Stück zu lüften...

"Selbst wenn man ein gewisses Risiko eingeht, sollte man sich trotzem nicht davon abhalten lassen, ein solches Wagnis auch einmal einzugehen. Vielleicht entpuppt sich ein mutiges Spiel einmal als die richtige Entscheidung und man wird dadurch belohnt. Oder man fällt dadurch eben auf die Nase und lernt so dazu. Wie man sich am Ende auch entscheidet, es ist der Schatz der Erfahrung, welcher den Quell der Unerschöpflichkeit symbolisiert." Hei mochte es ja, in so teils kryptischen Wortfetzen zu sprechen, denn diese Sätze gaben ihm meist ein gewisses Flair mit. Im Grunde wollte er damit aber nichts Anderes aussagen als den allseits bekannten Ausspruch - wer nicht wagt, der nicht gewinnt -. Doch so um den heißen Brei herumgesprochen klang das eben weitaus mythischer als wenn man direkt auf den Punkt kommen würde. Soetwas machte den Qin letztendlich aus und zu dem, der er war. Das musste man nicht verstehen, konnte man aber. Wenn man es denn wollte.

"Hao! Ich bin Magier, meine Arbeit ist es, Aufträge für meine Gilde zu übernehmen. Aber im Moment habe ich freie Zeit, also bin ich hier und gehe meinen Interessen nach." Kein Grund für den Qin, nicht mit der Wahrheit rauszurücken, er war ja wirklich ein Magier und auch für eine Gilde, auch hatte er im Moment selbst keinen Auftrag angenommen, also konnte er seine Zeit doch auch völlig legitim für andere Dinge, wie eben zum Beispiel für sich selbst benutzen.

Als Gaea damit begann, ihrerseits recht philosophische Dinge dazulegen und darüber zu sprechen, wurde der Qin durchaus aufmerksam. Er versuchte, allen ihren Gedankengängen zu folgen, zumindest in dem Zusammenhang, das er nachzuvollziehen versuchte, was sie meinte. Doch so ganz gelang ihm das nicht. Es war schwierig für ihn, etwas zu verstehen, wovon er zum ersten Mal hörte. Denn ein solches Bild auf die Welt hatte er nicht. Sicher, er war als Mensch keine Fledermaus gewesen, aber letztendlich spielte das auch nur eine untergeordnete Rolle. "Je stärker die Belastung, unter der wir leiden, umso größer wird der Ertrag des Erfolges sein, den wir daran verdienen." Antwortete er auf den Vergleich hin und zupfte sich seine Augenbinde etwas zurecht. "Am Ende nehmen wir alle den Platz als eine gleiche Einheit im großen Ganzen ein. Die jedwede individuelle Leistung bringt das Kollektiv zum Erfolg. Daher ist es unbedeutend, ob nun Schmetterling, Ameise, Katze oder Mensch die Kraft des Astes beansprucht. Am Ende sind wir alle nur unter einem Himmel vereint." Ein grundlegender Gedanke des Legalismus, das stellte seine Antwort auf diese Ansicht dar. Schließlich dachte der Qin daran, das am Ende nur die Einheit als Ganzes einen Erfolg erreichen könnte und das nur einer allein garnichts bewirken könnte.

"Ich muss keine Kontrolle oder Entscheidungsgewalt über irgendetwas haben. Aber ich weiß, das ich auf mich selbst und auf meine Fähigkeiten vertrauen kann. Deshalb bin ich mir so sicher. Selbstvertrauen, der Glaube an sich selbst, das ist eine Kraft, die Mächtiger ist als das Schicksal. Denn die Spinnfäden vom Schicksal enden dort, wo man beginnt, sein Schicksal fortan selbst in die Hände zu nehmen." Ja, wenn es um das Thema der Kraft auf sich selbst zu vertrauen ging, dann war Hei durchaus der richtige Ansprechpartner. Denn er konnte sich sehr gut auf sich selbst verlassen. Schließlich war auch das ein nicht ganz unbedeutsamer Teil des Legalismus. Einem Grundsatz, den er so erpischt vertrat. Als Gaea ihm ihre Antwort sprach, legte er eine Fingerklaue an das Kinn. Er überlegte, schließlich war hier niemand mehr außer diesen Beiden. "Du bist nicht alleine? Das verstehe ich nicht." Nein, das verstand er wirklich nicht, bwohl es nicht daran lag, das er durch seine vermeintliche Augenbinde nichts hätte sehen können. Daran lag es aber nicht, der Qin versuchte zwar einen Denkansatz zu finden, aber er erreichte keinen wirklichen Nenner, weshalb es ihm nicht gelang, herauszufinden, wie Gaea ihre Worte meinte. Sie würde ihn also aufklären müssen...

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