Ortsname: Cliffside Bay Art: Strand Spezielles: - Beschreibung: Eng an hohe Klippen geschmiegt liegt ein kleiner, sichelförmiger Strand, nur ein schmaler Pfad schlängelt sich an den Steilwänden hinab. Der Sand dort ist fein und beinahe schneeweiß. Hier geht es besonders flach ins Meer hinein, man kann viele Meter hinauslaufen, bevor man nicht mehr stehen kann. Tourismus ist hier kaum vorhanden, dementsprechend gibt es auch keine Sonnenschirme oder -liegen, höchstens man bringt sie selbst mit. Nichteinmal eine Bar gibt es. Viel eher ist dieser Strand ein kleines, unbekanntes Paradies, über welches man entweder durch Zufall stolpert, oder es als Geheimtipp von einem Bekannten kennengelernt hat.
Change Log: Sobald sich innerhalb des Rollenspiels etwas an dem Ort ändert, wird es hier kurz vermerkt.
Rin Blood Hound
Anmeldedatum : 26.12.20 Anzahl der Beiträge : 819 Alter : 21 Ort : Aloe
In gemütlichem, gleichmäßigem Abstand schwappten die Wellen, begleitet von einem sanften Rauschen, ans Ufer. Die Sonne, welche als Einzige das strahlende Blau des Himmels unterbrach, schickte ihre Wärme in jeden noch so kleinen Winkel Ost-Fiores. Heute gab es kein Entkommen, das Einzige, was man tun konnte, wenn man nicht erwschwitzen wollte, war, sich in die kühlen Fluten zu stürzen. Genau das hatte auch die Inuyama heute vor. In ihrem Leben war es in letzter Zeit drunter und drüber gegangen, sowohl privat, als auch in ihrer Arbeit als Magierin. Genau deswegen hatte sie entschlossen, sich eine kleine Auszeit zu gönnen. Es fühlte sich noch immer etwas komisch an, zum ersten Mal seit über einem Jahr richtig frei zu haben und nicht wegen einer Quest auf Reisen zu sein, aber das würde sich schon noch einpendeln, da war sie sich sicher. In großen, flotten Schritten trabte sie den schmalen Weg hinab zum Strand, an dem zu ihrer Erleichterung nicht sonderlich viel los war. Die Besitzerin ihrer kleinen, aber feinen Ferienwohnung hatte Rin den Tipp gegeben, hier einmal vorbei zu schauen. Bereits jetzt wusste sie, dass es die absolut richtige Entscheidung gewesen war, diesem Hinweis zu folgen. Im Schatten eines Felsen, der aus dem Sand hervorragte, rollte sie eine kleine Strandmatte auf und ließ ihren Rucksack daneben plumpsen. Darin war alles, was sie heute brauchen würde: Wasser, Proviant, Sonnencreme, sowie ein aufblasbarer Schwimmreifen und Ball. Ja, sie war alleine unterwegs, aber als Canine konnte sie sich auch stundenlang alleine mit einem Ball beschäftigen. Über ihre Schultern fiel ein luftiger, halb durchsichtiger, schwarzer Kimono, den sie jedoch abstreifte, sodass sie sich komplett eincremen konnte. Zwar lebte sie in Aloe, das hieß jedoch leider nicht, dass ihre Haut sich an die intensive Sonne gewöhnt hatte. Ansonsten trug sie nur einen simplen, weißen Bikini mit hellblauem Blümchenmuster. Den hatte sie sich extra für diesen Urlaub gekauft! Nachdem sie (hoffentlich) jeden Zentimeter ihrer Haut mit Sonnencreme bedeckt hatte, ging es schließlich daran, den Ball und Reifen aufzublasen. Je länger sie dasaß und pustete, immer wieder nach Luft schnappten musste, desto stärker beschlich sie die Ahnung, dass sie doch lieber eine Luftpumpe hätte kaufen sollen. Woher sollte sie denn wissen, dass so viel Luft in diese Dinger passte?! Nachdem ihr schon beinahe schwindelig war, hatte sie es jedoch endlich geschafft. Triumphierend hielt sie den Ball in die Höhe, betrachtete ihr Meisterwerk und die hübschen, bunten Streifen, die er besaß. Doch dann geschah es, das Unglück. Eine vollkommen unerwartete Windböe erfasste sowohl die Hundedame, als auch ihr Spielzeug, riss es ihr aus der Hand und ließ es einmal quer über den Strand treiben. In fröhlichen, großen Sprüngen hüpfte der Ball den Sand entlang und schließlich direkt auf eine junge Dame mit grünen Haaren zu. "Hey, du da!" rief Rin ihr zu, ruderte mit den Armen, in der Hoffnung, dass sie ihre Aufmerksamkeit gewinnen konnte, bevor der Ball an ihr vorbeigeflogen war. "Halt ihn auf, bitte!" Er hatte bereits mehrere Meter Vorsprung gewonnen, obwohl die Hellhaarige wirklich ihr bestes gab, doch der weiche Untergrund machte es nicht gerade leicht, vom Fleck zu kommen. Somit war die Unbekannte mehr oder weniger die allerletzte Hoffnung!
Eine Sonne, dessen Intensität gerade dafür sorgte, dass man sich so fühlte, als würde man in den sieben Höllen höchstpersönlich liegen. Und dazu ein Sandstrand, dessen Farbe eher einer Schneelandschaft glich. Zumindest könnte man es bei so einer schneeweißen Umgebung schon fast damit verwechseln. Oder auch… “Eis”. Die erste Assoziation, die Ronya in den Sinn kam, als sie vor ein paar Minuten diesen stillen Ort betreten hatte. Ja, die Farbe kam ihrem Eis sehr nahe. Vielleicht fühlte sie sich deswegen hier direkt wohl. An so einem heißen Tag konnte man ja nur das kühle Nass suchen, weswegen ein Strand wie dieser, an dem so oder so gerade nicht viel los war, den perfekten Ort hergab, um ein wenig zu entspannen und die Seele baumeln zu lassen.
Die Magierin hatte sich einen Platz an einem kleinen Felsen gesucht und dort ihr Lager aufgeschlagen. Zum Glück hatte sie einen Sonnenschirm dabei, denn dieser Stein bot nicht gerade Schutz an. Nachdem sie diesen also aufgestellt und ihre Stranddecke ausgebreitet hatte, war es Zeit für den wichtigen Teil…weg mit der Kleidung! Ihrem weißen Top und dem Strandrock entledigte sie sich sofort und zum Vorschein kam ein schwarz-grüner Bikini. Das war schon vieeel besser. Ihre Kleidung verstaute Ronya in ihrer Tasche, bevor sie ihre Sonnencreme herauskramte und damit begann, ihren gesamten Körper damit einzuschmieren. Die Grünhaarige war grundsätzlich nicht hitzeempfindlich, trotzdem würde sie sich später dafür verfluchen, wenn sie Sonnenbrand bekam. Es gab echt nichts schlimmeres an so einem schönen Tag. Nachdem also all das geklärt war, legte die Dame sich auf ihre Decke, schloss die Augen und begann, den Tag nun in vollen Zügen zu genießen. Es war wirklich schön, wenn man einfach die Welt um sich herum vergessen konnte. Keine gefährlichen Quests, keine Leute, die was von einem wollten (so sehr sie Menschen gerne half, auch Ronya brauchte mal Ruhe). Nur sie, die Sonne und das Meer.
Naja…fast. Als sie fast schon am wegdösen war, hörte die Magierin jemanden rufen. Anscheinend war dieser Ruf an sie gerichtete, denn die Person kam immer näher. Schnell richtete sie sich auf und schaute in Richtung des Mädchens und, noch viel wichtiger, des Balls, der auf sie zu kam. Was das Mädchen wollte, war klar. Na gut, vielleicht musste Ronya heute doch noch jemandem behilflich sein. Sie stand von ihrem Platz auf und schaute, wohin der Ball…rollte? Flog? Ne Mischung aus beidem. Jedenfalls würde er bald bei ihr ankommen bzw. neben ihr. Wenn Ronya nichts tat, war er auf jeden Fall weg. Sie streckte sich einmal ganz entspannt und tastete mit ihrem Fuß einmal den Sand ab. Warm, aber nicht zu heiß. Noch nicht. Es ließ sich jedoch nicht gut auf Sand laufen. Sich darum Gedanken zu machen war jetzt aber nicht wichtig, denn sie musste schnell loslaufen. Ronya legte dementsprechend einen Top-Sprint hin, auch wenn der Sand sie etwas ausbremste, und packte sich den Ball binnen weniger Sekunden, bevor dieser noch eine Chance hatte, wegzufliegen. Ronya hielt ihn mit beiden Händen fest und wartete nun darauf, dass die Besitzerin kam, um sich ihr Spielzeug abzuholen. Als diese nun endlich bei ihr war, hielt sie ihr den Ball hin. “Ich hoffe, du hattest nicht zu viel Angst um deinen Ball. Das war ganz schön knapp.” mit einem Lächeln schaute sie die Canine an. Je länger sie dort Stand, desto intensiver wurden die Sonnenstrahlen, die auf sie prallten. “Ich denke, wir sollten wieder in den Schatten gehen.” Ja, das wäre jetzt eine gute Idee.
Die Hilferufe der Canine wurden erhört! Die Grünhaarige blickte auf, erkannte den Ball, reagierte jedoch zuerst äußerst entspannt. Hatte sie etwa nicht vor, zu helfen? Der Blick der Hundedame wurde flehender, doch das war wohl überhaupt nicht nötig gewesen. Anscheinend hatte sie die Situation falsch eingeschätzt, denn ohne einen weiteren Blick auf sie zu werfen, schnappte die (noch) Unbekannte sich nun doch das flüchtige Spielzeug und hielt es fest in ihren Händen. Hätte Rin das bloß von Anfang an getan! Keuchend kam sie bei ihrer Helferin an, trotz des kurzen Sprints hatten sich bereits kleine Schweißperlen auf ihrer Stirn gebildet. Dieses Wetter war einfach nicht geeignet, um herumzurennen, es war einfach zu heiß. Sie stützte ihre Hände auf ihre Oberschenkel und atmete ein paarmal tief ein und aus, ehe sie sich schließlich aufrichtete und sich mit dem Handrücken über die Stirn wischte. "Puuuh..." seufzte sie, noch immer etwas außer Atem. "Das war echt knapp!" Das Entsetzen war ihr bis zur letzten Sekunde mitten ins Gesicht geschrieben gewesen, doch nun konnte sie nicht anders, als zu lachen. "Ein bisschen Angst hatte ich schon. Lächerlich, ich weiß." Die Hundedame war jemand, der eigentlich sehr sorgfältig mit ihrem Besitz umging. Sie schmiss nichts einfach weg, kaufte nie mehr, als sie brauchte und achtete vor allem darauf, nichts zu verlieren. Sie nutze alles, was sie hatte, bis es wirklich vollkommen unbrauchbar war. Das bezog sich selbstverständlich auch auf den Ball, der ihr beinahe entwischt wäre. Mit geneigtem Kopf nahm sie diesen nun wieder entgegen, wickelte ihre ganzen Arme um ihn, drückte ihn fest an ihren Oberkörper. Noch einmal würde sie nicht so unachtsam sein! "Oh ja, gute Idee. Es ist viiiiel zu warm heute!" Sie folgte ihrem Gegenüber auf deren Platz, schließlich musste sie sich noch ausführlich bedanken! Im Schutz des Felsens in Kombination mit dem Schatten des Sonnenschirms war es dort deutlich angenehmer, beinahe schon erträglich. "Du hast mich echt gerettet..! Wenn du bloß wüsstest, wie dankbar ich dir bin." Ein weiteres Mal neigte die Hellhaarige den Kopf, auch ihre Öhrchen kippten dabei nach unten. "Du bist mein Held des Tages!" Sie richtete sich wieder auf, blickte einen Moment lang die Unbekannte an. Dann zuckte ihre Nase. "Heh..." Sie rückte ein wenig näher an die junge Frau heran, schnupperte. Besonders höflich war das nicht, aber daran dachte sie gerade überhaupt nicht, ihre Gedanken waren mit dem Geruch, der um ihr feines Näschen wehte, beschäftigt. Den kannte sie nämlich... irgendwoher. Die Zahnräder in ihrem Kopf ratterten, während sie konzentriert nach der richtigen Verbindung suchte, die ihr verraten würde, wieso und woher er ihr so bekannt vorkam. "Duu...." Sie zog die Brauen zusammen und dann machte es endlich klick! Ihre Gesichtszüge entspannten sich wieder, auf ihren Lippen breitete sich ein weites Lächeln aus. "Ich kenne dich!" Ihr Schwanz klopfte fröhlich auf den sandigen Untergrund, wirbelte diesen ein wenig auf, während die feinen Körner sich in ihrem Fell verfingen. "Du bist aus meiner Gilde. Wie lustig, dass wir uns hier, so weit weg, endlich mal treffen!" Kennen war vielleicht übertrieben. Sie hatte keinen Namen, den sie dem Duft hätte zuordnen können, aber sie hatte ihn schon so oft im Gildenpalast erschnuppert. Ronya, wie sie sich noch vorstellen würde, war dabei keine Ausnahme. Von vielen Kollegen kannte sie zwar den Geruch, konnte ihn hin und wieder einem Gesicht zuordnen, aber nicht immer einem Namen. "Ich bin übrigens Rin. Vielleicht kennst du mich ja, aber wahrscheinlich eher nicht. Wir haben uns ja noch nie getroffen." Vor allem seit ihrem Rangaufstieg gab es hin und wieder Leute, die sie wiedererkannten, obwohl sie noch nie mit ihnen gesprochen hatte. Ob ihr das gefiel oder nicht, wusste sie noch nicht, doch darum ging es ja sowieso gerade nicht. "Hey, sag mal, du hast nicht zufällig Lust, mit mir eine Runde Ball zu spielen? Im Wasser natürlich!"
Yuuki
Anmeldedatum : 18.08.15 Anzahl der Beiträge : 4717
Die Sonne strahlte an diesem sommerlichen Vormittag freundlich und warm über Hargeon Town und erhellte das Gemüt vieler Menschen. Dank der frischen Meeresbrise, waren auch sommerliche Temperaturen auszuhalten und versprachen auf diese Weise eine ideale Grundvoraussetzung für Yuukis ersten Urlaub seit ... naja, sehr, sehr langer Zeit. Alleine, dass er sich nicht mehr daran erinnern konnte, wann er das letzte Mal mehr als einen Tag die Seele hatte baumeln lassen, sprach schon Bände. Allerdings änderte sich dies mit dem heutigen Tag, da er jemanden an seiner Seite hatte, die sich mit dem Urlaubsthema besser auskannte und ihn - metaphorisch gesehen - diesbezüglich an die Hand nehmen würde: Iris. Erst kürzlich hatte es die beiden Zeitmagier aufgrund eines Auftrags an die Küstenstadt verschlagen, sodass sie sich während der Zugfahrt nach Hargeon auf einen gemeinsamen Urlaub geeinigt hatten. Zunächst galt jedoch die Maxime, Arbeit vor Vergnügen, weshalb sie sich um ihre Quest kümmern mussten. Ein Abstieg in eine heruntergekommene Kalesche und ein Ausflug zur berühmt-berüchtigten Piraten- & Schmugglerinsel Haithabu waren inklusive. Spätestens nach diesem Erlebnis benötigten die beiden Magier definitiv eine Pause, sodass sie nach Rückgabe des entwendeten Familienerbstücks im Hause Monreau endlich in den wohlverdienten Urlaub starten konnten!
Nach einer Übernachtung in einem Gasthaus, führte Iris die beiden Magier schließlich an diesem schönen Vormittag zu einer gemütlichen und kleinen Ferienanlage jener Dame, welche die Cerulean kannte. Tatsächlich konnten die beiden Magier das letzte, frei verfügbare Zimmer ergattern. Der Aufenthalt war auf Gemütlichkeit und Privatsphäre ausgelegt, denn es gab lediglich eine Handvoll Zimmer zu buchen, die allesamt nicht sonderlich groß, dafür aber liebevoll eingerichtet waren. Ein Pluspunkt war jedoch definitiv der eigene Balkon, aus welchem man einen idyllischen Blick aufs Meer hatte. Die Dame erklärte kurz, dass es morgens Frühstück mit regionalen Spezialitäten gab und spätestens an diesem Punkt war der Rotschopf vollends überzeugt! Allerdings wurde dem Grynder etwas flau um die Magengegend, als ihm auffiel, dass ihr Zimmer lediglich ein Bett hatte. Ein Hauch Röte stand ihm sowieso schon im Gesicht geschrieben beim Gedanken, viel Freizeit mit seiner Freundin verbringen zu können, aber damit hatte er wahrlich nicht gerechnet. Da es sich aber um das letzte verfügbare Zimmer handelte, brauchte man sich dahingehend nicht mehr den Kopf zu zerbrechen - es wäre vergeudete Müh. Entsprechend aufgeregt, war Yuuki als vorgegangen, um sich - gemäß den Anweisungen der Blondine - für den Start in den Urlaub vorzubereiten, ehe er draußen darauf wartete, dass sie ebenfalls fertig war. Dabei hatte er sich auch in Schale geworfen und trug ein Outfit, welches den sommerlichen Temperaturen gerecht wurde: Dunkelrote Badehose und ein ebenso rotes Shirt, welches er offen trug. Zwar handelte es sich bei ihm um keinen Muskelprotz, doch konnte er mittlerweile dank des Trainings des Weißen Lotus und der Kampfkünste von Wukong auch entsprechend drahtige und definierte Muskelpartien aufweisen. An seiner linken Brust befand sich das Familienwappen der Grynder als Tattoo verewigt, während die rechte Brust ungewöhnlich leer war. Hier hatte sich vierzehn Jahre lang das Gildenzeichen von Crimson Sphynx befunden, doch nach seinem Austritt aus der Wüstengilde war es selbstverständlich entfernt worden.
Geduldig auf seine Begleitung wartend, saß der Grynder auf einer kleinen Bank vor ihrem Zimmer und schaute sich in dem kleinen Garten der Ferienanlage umher. Die Fauna hier war deutlich tropischer veranlagt, als sie es in Aloe Town war und erweckte in ihm ein Gefühl der Vorfreude auf diesen Urlaub. Das Meeresrauschen im Hintergrund wirkte deutlich beruhigend auf den jungen Mann, dessen Puls in diesen frühen Stunden des Tages bereits etwas erhöht gewesen war. Aufgrund der Hektik ihres Auftrages, hatte er sich zwar auf den Urlaub gefreut, aber alles was damit verbunden war bis dato verdrängt. Endlich würde er mehr über das Leben erfahren, welches Iris in den letzten Jahren gelebt hatte. Und er würde ihr mehr über sich erzählen können, was er erlebt und wohin ihn sein Leben geführt hatte. Was sie wohl davon halten würde, dass er einem geheimen Orden angehörte, der Gutes im Reich vollbrachte? Und mehr noch, dass er nach Fairy Tail eingeladen worden war? Eine Mischung aus Aufregung und Freude machte sich in Yuuki Grynder breit, als er das Klicken der Tür zu ihrem Zimmer vernahm, was die Erscheinung von Iris ankündigte. Was sie wohl für den ersten Urlaubstag geplant hatte?
1500/1500
"Sprechen" ~ *Denken* ~ *Wukong*
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Iris
Anmeldedatum : 04.05.21 Anzahl der Beiträge : 469 Alter : 32
# 01 Eigentlich war es schockierend, dass Yuuki so unglaublich lange keinen Urlaub mehr hatte. Kaum vorzustellen, wie er es so lange Zeit ohne richtige Erholung ausgehalten hatte. Selbst Iris, die lange Zeit ein Leben lebte, bei dem sie ständig über die Schulter schauen und checken musste, ob man sie beobachtet, hatte es immer mal wieder geschafft ihre Seele baumeln zu lassen. Sofort stand fest, dass sich daran etwas ändern musste. Die Magierin machte es sich quasi zur Aufgabe, den Rotschopf an die Hand zu nehmen und ihm Entspannung beizubringen. Sie hatte dafür auch schon einen geeigneten Rückzugsort im Hinterkopf. Sie kannte Dame, der ein Haus im Osten Fiores gehörte, nahe des Strandes. Tatsächlich gab es da auf ihre Anfrage hin noch ein einzelnes Zimmer, welches Iris dann natürlich sogleich reservieren ließ. Einziger Haken an der Sache war, dass dieses Zimmer nur ein Doppelbett beinhaltete. Der Gedanke daran war schon irgendwie merkwürdig, doch wohnte die Blondine ja nun schon eine ganze Weile bei ihrem Jugendfreund und das funktionierte ja auch irgendwie. Die Zwei mussten sich ja nicht voreinander umziehen, weswegen Yuuki schließlich auch als erster aus dem Zimmer trat, um auf seine Begleitung zu warten. Außerdem war das Bett groß genug, dass zwei Personen dort bequem nebeneinander nächtigen konnten, ohne dass man sich zwangsweise in die Quere kam. Als der Grynder den Raum verlassen hatte und Iris das Klicken der Tür vernahm, welche das Schließen jener begleitete, begann dann auch sie damit sich fertig zu machen. Die Wahl seiner Klamotten war gar nicht verkehrt, lag doch nahe, dass sie definitiv einen Strandausflug mit einplanen würden. Genau aus diesem Grund entkleidete die Blondine sich auch komplett, um ihr Outfit von Grund auf mit einem drunter gezogenen Bikini zu beginnen. Darüber zog die Magierin dann für sie nicht untypische, simple Kleidungsstücke wie Hotpants und ein Top. Für den Strand packte Iris noch ein Seidentuch und Flipflops ein, wohingegen sie mit ihren Füßen in luftige Riemensandalen schlüpfte. Eine Sonnenbrille mit großen, getönten Gläsern und ein Strohhut mit daran angebrachten Kunstblumen komplettierten ihren Look. Mit wenigen, geschickten Handgriffen packte die Cerulean noch ein großes Strandtuch, so wie Handtücher und etwas Proviant in einen Beutel, zusammen mit ihren anderen Sachen. Es dauerte also gar nicht sooo lange, bis auch Iris aus dem Raum heraustrat und die Tür dann hinter sich abschloss. “So, wir können dann!“, sprach sie zu Yuuki, der bereits auf sie wartete. Eben jenem drückte sie dann auch gleich den gepackten Beutel in die Hand. Den konnte er schließlich ganz Gentlemanlike tragen. “Hier, das sollte reichen. Mehr brauchen wir erstmal nicht.“, erklärte sie dazu, während sie ihm das Zeug mit einem charmanten Lächeln auf den Lippen reichte. “Sag, wenn du gefühlt noch nie Urlaub gemacht hast, wie lange ist dein letzter Strandbesuch her?“, fragte sie den Rothaarigen dann, kaum hatten sie sich in Bewegung gesetzt das Haus der netten Dame zu verlassen. “Jetzt komm mir nicht mit unseren Abstechern zu den Oasen früher.“ Zählte das überhaupt als Strand, mitten in der Wüste?
Als Yuuki auf der kleinen Bank saß und schließlich das Klicken der Zimmertür hörte, welches die Erscheinung von Iris ankündigte, beschleunigte sich sein Puls merklich. Der junge Mann stand genau in dem Augenblick auf, als die junge Frau ins Freie trat und sich zu ihm gesellte. Die rubinroten Seelenspiegel erblickten das sommerliche Erscheinungsbild in Form der blondhaarigen Magierin. Bisher hatte der Grynder seine Jugendfreundin noch nie in einem solchen Outfit gesehen und er stellte fest, dass sie verdammt gut aussah. Die Kleidung passte zu einem Strandbesuch wie die Faust aufs Auge und unterstrich die natürliche Schönheit, die Iris nun mal besaß. Kein Wunder also, dass der Rotschopf bei diesem schönen Anblick zunächst Mal blinzelte und sich ein Hauch von Röte auf seinem Gesicht ausbreitete. „Du siehst echt toll aus.“, sprach er das Kompliment frei heraus, welches ihm durch den Kopf gekommen war, ehe er den für ihren Ausflug gepackten Beutel in die Hand gedrückt bekam. Okay, Iris sah umwerfend aus, aber jetzt galt es wieder, den Mund zu schließen und wieder zu funktionieren! Das dauerte auch nur ein paar Sekunden, bis es dem rothaarigen Magier gelang, seinen Blick von dem Gesicht mit den stahlblauen Seelenspiegeln und dem charmanten Lächeln zu lösen – bei dessen Anblick sein Herz einen weiteren Hüpfer machte – und endlich in Aktion zu treten. Mit seiner rechten Hand löste er die an seine Hose gebundene karmesinrote Kürbisflasche und beförderte den Beutel in seine mobile Taschendimension, in welche sich noch weiteres Nützliches befand. „Damit trägt es sich leichter.“, gluckste Yuuki der blonden Magierin zu, während er die Flasche zurück an die Hose band. „Falls wir doch noch etwas benötigen sollten, müsste ich alles dabei haben – Ersatzhandtücher, Sonnenschirm, Sonnencreme, eine Vielzahl an Getränke und Snacks … alles ist vorbereitet. Nur einen Kühlschrank habe ich nicht dabei – noch nicht!“ Oh ja, damit wurde deutlich, wie gut sich der Magnetismusmagier auf den heutigen Ausflug vorbereitet hatte. Dabei war er wie bei den Vorbereitungen auf eine Quest vorgegangen und hatte jegliche Eventualitäten bedacht und Entsprechendes eben eingepackt. Man bekam den Magier aus Crimson Sphynx, aber nicht Crimson Sphynx aus dem Magier heraus, was?
„Wo gehen wir als Erstes hin? Hast du schon einen Plan? Oder soll ich mich überraschen lassen?“, erkundigte er sich bei seiner (Urlaubs-)Partnerin in Crime. Kaum hatten sich die beiden Magier in Bewegung gesetzt und das Gästehaus der netten, alten Dame hinter sich gelassen, fragte Iris sogleich nach seinem letzten Strandbesuch. Etwas unbeholfen kratzte sich Yuuki dabei am Hinterkopf. „Ich war nach einem Auftrag vor einigen Jahren am Strand, allerdings zum Lernen einer neuen Magie. Also kein Strandbesuch im klassischen Sinne hätte ich gesagt … klingt irgendwie ziemlich uncool, oder?“, erklärte er mit einem schiefen Grinsen. Gott, die Cerulean musste ja wirklich denken, dass er der Workaholic schlechthin war … was er eigentlich auch in den Jahren bei Crimson Sphynx der Wahrheit entsprach. Andererseits hatte er sich als Reaktion auf Trauer und Verluste mit Arbeit überschüttet, sodass es wenig verwunderlich war, dass er abseits von seiner Arbeit kaum an solche Urlaubsorte gekommen war. Als der junge Mann seine Arme wieder baumeln ließ, berührten sich die Hände der beiden Magier beim Entlanglaufen der Strandpromenade. Als der rothaarige Magier diese Berührung spürte, beschleunigte sich sein Puls abermals und eine freudige Aufregung machte sich in seinem Bauch breit. Irgendwie war diese unschuldige Reaktion doch ziemlich knuffig, vor allem wenn man bedachte, dass er ein im ganzen Reich bekannter Magier war. Yuuki Grynder hatte im Laufe seines Lebens große Herausforderungen überwunden, war siegreich aus Auseinandersetzungen mit göttlichen Geschöpfen gegangen, hatte mächtige dämonische Kreaturen zu Fall gebracht und sogar ganze Armeen an Untoten und gewöhnlichen Soldaten vernichtet. Und doch brauchte ihn die blonde Frau nur mit einem Lächeln zu beschenken, um ihn aus dem Konzept zu bringen und sein Inneres Konga tanzen zu lassen. Wenn man es so betrachtete, zeugte es doch von Bodenständigkeit und Demut, dass der Rotschopf noch über diesen unschuldigen Charakterzug verfügte. In Anwesenheit von Iris war er einfach ein Junge, der ein Mädchen unheimlich mochte und lediglich ein kleines Herz besaß. Kurz warf er der Cerulean ein Lächeln zu, ehe ihm ein Gedanke durch den Kopf ging. In ihrer Jugend hatten sie doch auch Händchen gehalten, oder etwa nicht? Es mochte lediglich eine kleine Geste sein, doch für den jungen Mann stellte sie ein ungeheures Maß an Vertrauen dar. *Komm schon!*, feuerte er sich innerlich an und nahm all seinen Mut zusammen, um bei der nächsten Berührungen ihrer beiden Hände zu handeln. Als er schließlich nach ein paar Sekunden beim Laufen erneut die Berührung ihrer linken Hand an seiner rechten Hand fühlte ... zögerte Yuuki jedoch. Ihm kamen die Worte der Cerulean durch den Kopf, dass sie Zeit brauchte, um sich an ihr neues Leben zu gewöhnen. Der Grynder mochte ziemlich unbeholfen dabei sein, seine Zuneigung zum Ausdruck zu bringen, doch das letzte, was er wollte, war die junge Frau in seinem Übereifer unter Druck zu setzen. Aus diesem Grund würde er einen passenderen Moment abwarten und sich zunächst damit begnügen, mehr über die letzten Jahre von Iris in Erfahrung zu bringen. Dabei brannte ihm vor allem eine Frage auf der Zunge. „Wie geht es dir eigentlich mittlerweile? Fühlst du dich wohl in Aloe Town?“, erkundigte er sich zunächst nach dem allgemeinen Wohlbefinden, ehe er schlussendlich über seinen Schatten sprang und die eine Frage stellte. „Nur so aus Interesse ... triffst du dich eigentlich gerade mit jemandem?“ Mit bis zum Hals schlagenden Herzen – welches sicherlich in fünf Kilometer Radius zu hören war – blickte er die blonde Magierin mit einer Mischung aus Aufregung und Freude an, als er seine unbeholfene Frage stellte. Aber so war er nun mal. Wie Iris wohl darauf reagieren und vor allem antworten würde?
Eingesetzte Zauber:
Crimson Gourd GATTUNG: Artefakte TYP: Flasche BESITZER: Yuuki Grynder ELEMENT: --- KLASSE: V MANAVERBRAUCH: 10/40/125/275/750 SPEZIELLES: Dieser Gegenstand kann lediglich von jemandem benutzt werden, den er als seinen Meister anerkannt hat. Im Augenblick handelt es sich dabei um Yuuki Grynder. VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 10, Requipmagie BESCHREIBUNG: Die Crimson Gourd war einer Legende nach eine von mehreren magischen Gegenständen, die von zwei Dämonenbrüder geführt wurden. Erzählungen besagen, dass sie mithilfe dieser Flasche in der Lage waren, die Körper und Seelen von Menschen darin einzufangen und aufzulösen. Der Affenkönig soll die beiden Dämonenbrüder besiegt und die magische Flasche an sich genommen haben. Ob es sich bei dieser Flasche um jenen mystischen und mysteriösen Gegenstand aus den Legenden handelt, lässt sich nicht mit Sicherheit sagen. Der Benutzer dieses Gegenstandes ist in der Lage, folgende Fertigkeiten der Flasche zu nutzen:
Die Flasche dient als geräumige Taschendimension zur Verstauung von Gegenständen. Dabei ist der Fantasie des Anwenders keine Grenzen gesetzt, kann er sogar eine ganze Wohnung in der Flasche verstauen und verschiedene Bereiche der Taschendimension zur Aufbewahrung von Gegenständen nutzen. Während magische Gegenstände eingesaugt werden können, ist die Flasche nicht in der Lage, Zauber zu absorbieren. Anzumerken ist, dass lediglich Gegenstände von nicht unwilligen Personen eingesaugt werden können. Somit ist der Anwender nicht in der Lage, einem Gegner beispielsweise die Waffe aus der Hand zu saugen - außer die Person wäre damit einverstanden. Die Absoprtion und Freisetzung erfolgt benötigt ca. 3 Sekunden bei Aktivierung der Crimson Gourd und kann auf Gegenstände in bis zu 5 Metern Entfernung gewirkt werden.
Der Anwender kann auch Menschen mit der Flasche aufsaugen, unter der Voraussetzung, dass die Person nicht widerwillig ist. Sollte der entsprechende Widerwille vorhanden sein, so kann die Person auch nicht von der Flasche aufgesaugt werden. Dementsprechend handelt sich diese Funktion am Besten als Transport von Kameraden oder Ohnmächtigen, die keinen entsprechenden Willen aufbringen, sich nicht transportieren zu lassen. Selbstverständlich kann sich eine in der Flasche befindliche Person selbst wieder aus der Flasche freilassen. Der Anwender kann sich nach Belieben auch selbst in die Flasche aufsaugen und wieder freisetzen lassen.
Sollte die Flasche zerstört werden, so wird sie sich nach einem Tag wieder selbst herstellen. Da sich die Gegenstände in einer Taschendimension befinden, werden sie durch die Zerstörung der Flasche nicht freigesetzt, sondern können erst wieder freigelassen werden, sobald sich die Flasche wieder hergestellt hat.
Gemäß den eingesetzten Manakosten können Gegenstände von etwa folgender Größe eingesaugt werden: Manakosten: 10 Mana: faustgroßer Gegenstand 40 Mana: fußballgroßer Gegenstand 125 Mana: Person, personengroßer Gegenstand 275 Mana: raumgroßer Gegenstand 750 Mana: gebäudegroßer Gegenstand
Manavorrat:
1500/1500
Manaspeicher:
0/1000
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Iris
Anmeldedatum : 04.05.21 Anzahl der Beiträge : 469 Alter : 32
# 02 Iris lächelte ein wenig verlegen, als Yuuki auf ihr Erscheinen zuallererst mit einem Kompliment reagierte. “Ich danke dir.“, antwortete sie ruhig, ehe sie ihm dann schließlich das letzte Gepäck reichte. Dabei dachte sie gar nicht daran, dass er es nicht einmal selbst tragen musste. Immer wieder vergas die Magierin die enorm praktischen Fähigkeiten, die seine Artefakte mit sich brachten. Der Rotschopf öffnete seine magische Kürbisflasche und schwups, weg war das Gepäck. Zu tragen hatte er lediglich das Artefakt selbst, welches sich glücklicherweise im Gewicht trotz seines Inhaltes nicht veränderte. Aufgrund des besagten Vergessens, staunte die Blondine kurz, ihr typischer Ausdruck vollster Positivität, ihr Lächeln, kehrte jedoch schnell wieder auf ihre Lippen zurück. Nicht zuletzt auch wegen des lockeren Spruchs, den der Grynder natürlich nach außen brachte. Yuuki zählte gleich auf, was er noch alles in die Flasche gepackt hatte. Sie waren wirklich top vorbereitet. Dadurch, dass sie sich um das Gepäck keine Gedanken machen mussten, spielte es auch keine Rolle, wenn sie etwas doppelt einpackten. Die Zwei konnten einfach jeweils alles mitnehmen, was ihnen in den Sinn kam. Nur eine Möglichkeit zum Kühlen der Getränke, die fehlte. Obwohl Yuuki diese schon in den Sinn kam. “Wirklich schade, aber ich denke wir kommen auch so klar.“, lächelte die Cerulean ihm entgegen. Damit konnte es dann auch losgehen. Der Rotschopf wollte sogleich wissen, wie der Plan aussah und wo es hinging oder aber, ob er das gar nicht wissen und sich überraschen lassen sollte. Dass Haar der Magierin schwang verzögert hin und her, als sie ihren Kopf schüttelte. “Nein, darfst du ruhig wissen. Groß geplant hab ich erstmal nichts. Ich würde sagen, wir gehen erst einmal einfach an den Strand, genießen den Tag und schauen dann weiter.“, erklärte sie. “Ziel ist es, einfach mal die Seele baumeln zu lassen. Pläne und getaktete Abläufe sind etwas für Arbeitstage. Du musst doch lernen die Zeit mal sich selbst zu überlassen und zu entspannen.“ Damit hatte Iris ihrem Freund nicht nur erklärt, was anstand, sondern sogar gleich eine entsprechende Erklärung angefügt! Kaum hatten die Beiden das Haus verlassen, wollte die Blondine von Yuuki wissen, wann er das letzte Mal am Strand war. Gemeint war natürlich eine Freizeitaktivität, doch er konnte nur eine Trainingseinheit in Sachen Magie vorweisen. Typisch. “Du machst wirklich den Eindruck eines hoffnungslosen Falls.“, seufzte die Magierin gespielt enttäuscht, ehe sie Yuuki sachte die Hand auf die muskulöse Schulter legte. “Ich werde trotzdem alles geben, dich wieder hinzubiegen. Wir haben einfach viel aufzuarbeiten.“ Eine direkte Antwort auf die Frage, ob dies uncool sei, gab sie damit nicht. Aber inhaltlich dürfte sie sie dennoch beantwortet haben. Nachdem Iris ihre Hand wieder zu sich genommen hatte, dauerte es nicht lange, bis sie beim Spazieren an die des Grynders stieß. Iris dachte nicht erst groß darüber nach. Sie spürte den Kontakt, maß ihm aber keine große Bedeutung bei. Die Zwei gingen eben nebeneinander die Promenade entlang, vermutlich enger als andere, doch sie waren ja auch bei weitem keine Fremden. Ganz im Gegenteil. Die Cerulean ahnte ja gar nicht, was diese Berührung in ihrem Freund für ein Feuerwerk der Gefühle entfesselte. Hätte sie das gewusst, hätte sie es vermutlich tatsächlich als knuffig und süß bewertet. So aber dauerte es, bis er schließlich seinen Mut zusammennahm und sein Wort an sie richtete. Iris, die bis dahin die Landschaft und damit auch ihre Rückkehr an diesen Ort genoss, der für sie eine Art Rückzugsort aus ihrem alltäglichen Stress bedeutete, schaute gleich in Yuukis Richtung, als dieser sie nach ihrem Wohlbefinden fragte. Ihr Lächeln flammte gleich wieder ein wenig auf, ehe sie antwortete. “Gut, danke dir.“, entgegnete sie. “Es hat ein wenig gedauert, aber es fühlt sich so langsam wieder so an, als sei die Stadt so etwas wie eine Heimat für mich. Ich habe Aloe lange gemieden, aber vergessen konnte ich den Ort nie. Ich kenne fast jeden Winkel der Stadt, verbinde so viele Erinnerungen damit. Ich glaube, die wenigen, wenn auch intensiven, negativen Erinnerungen dürfen da einfach nicht überwiegen.“, sprach Iris weiter. “Ich glaube es gehört dazu, mich dem zu stellen.“ Da wurde sie ja fast schon etwas philosophisch. Yuuki stellte ihr eine einfache Frage und Iris packte richtig aus. Es fiel ihr auch gar nicht so schwer darüber zu reden. Was der Rotschopf allerdings dann nachschob, brachte sie doch ein wenig aus dem Konzept. Ob sie… jemanden treffe? Der Wortlaut der Frage wies nicht direkt und eindeutig daraufhin, doch war sofort klar, worauf sie wirklich abzielte. “Ich? Ähm… Nein…“, entgegnete Iris ihm peinlich berührt. Sofort fiel ihr, noch beim Aussprechen ihrer Antwort, der Kontakt mit Lian ein. Aber das war doch was Berufliches, oder nicht? Sie konnte nicht abstreiten, dass sie in der Zeit bevor sie ihre Identität vor Yuuki aufgedeckt hatte, zu kaum jemandem einen so engen und ehrlichen Kontakt gepflegt hatte. Aber sich mit jemandem „treffen“, auf diese Art, wie der Grynder es meinte? Eine sehr plötzliche Frage, die sie definitiv überrumpelte. “Warum fragst du? Wie ist es mit dir?“, schob sie gleich mal zurück. Damit lag der Ball wieder bei Yuuki und sie konnte sich ein wenig fangen und das Rot aus ihrem Gesicht wieder absacken lassen.
Der Plan war also … gar keinen Plan zu haben. Verstanden! Yuuki lauschte den Worten von Iris aufmerksam, die ihn jedoch darüber informierte, dass sie einfach mal in Richtung des Strands spazieren und den Tag auf sich zukommen lassen sollten. Diese Art der Vorgehensweise war ihm völlig unvertraut, ging er doch stets äußerst organisiert und strukturiert an die Arbeit. Doch wie ihn die Blondine bereits belehrt hatte: Pläne waren etwas für Arbeit und nun hatten sie Freizeit. „Du musst doch lernen die Zeit mal sich selbst zu überlassen und entspannen.“ Als Reaktion darauf musste der Rotschopf glucksen – was eine lustige Aussage für einen Zeitmagier. Aber die Cerulean hatte recht und er konnte von Glück sagen, dass sie die Führung übernahm und ihm beibringen würde, was es hieß, die Seele baumeln zu lassen. Auf ihre Aussage hin, dass es sich bei ihm um einen hoffnungslosen Fall handelte, lächelte der Rotschopf eher unbeholfen. Das sachte Auflegen ihrer Hand auf seiner Schulter führte hingegen dazu, dass das Lächeln breiter wurde und sich eine wohlige Wärme in seinem Bauch breit machte.
Leider war der Moment viel zu schnell vorbei, sodass die beiden Magier die Promenade zum Strand entlangliefen und sich weiter unterhielten. Einen anfänglichen Impuls, ihre Hand in die seine zu schließen, konnte der junge Mann letzten Endes unterdrücken, sodass er sich stattdessen nach dem Wohlbefinden der Blondine erkundigte. Es erfreute ihn von ganzem Herzen zu sehen, wie die quirlige Blondine allmählich aus ihrem Panzer kam und sie Aloe Town wieder als ihre Heimat bezeichnen konnte. Immerhin war sie dort aufgewachsen, auch wenn sie mit dreizehn Jahren ein grausames Schicksal ereilt hatte, als der Laden ihrer Mutter in Feuer aufgegangen war. „Das freut mich wirklich zu hören.“, offenbarte Yuuki seiner Jugendfreundin seine Gedanken, begleitet von einem aufrichtigen Lächeln. Er konnte es sich gar nicht ausmalen, wie man jahrelang ohne ein richtiges Zuhause und einen Wohlfühlrückzugsort leben konnte. Von daher erfreute er sich umso mehr daran, dass sein Eigenheim das für die Cerulean darstellte. Und auch für ihn war es ein schönes Gefühl, endlich nicht mehr alleine dieses große Anwesen zu bewohnen. „Ich bin mir sicher, dass man über sich hinauswächst, wenn man sich seinen Ängsten stellt.“ Ehe das Gespräch aber komplett auf die philosophische Bahn abbiegen konnte, hatte sich der Grynder relativ direkt danach erkundigt, ob sich die junge Frau aktuell mit jemandem traf. Oder um es direkt auf den Punkt zu bringen: Ob sie sich in einer Beziehung befand. Das Herz des jungen Mannes pochte vor Aufregung und seine Seelenspiegel blickten gebannt auf die Lippen der Blondine, in gespannter Erwartung auf ihre Antwort. An ihrer peinlich berührten Reaktion erkannte Yuuki, dass er Iris mit seiner Frage definitiv überrascht, um nicht gar zu sagen, überrumpelt hatte. Als er das „Nein“hörte, begann sein Innerstes Konga zu tanzen. Also war sie nicht vergeben! Damit standen ihm doch alle Chancen offen, nicht wahr? Blöd nur, dass der Rotschopf aus irgendeinem Grund nicht damit gerechnet hatte, dass seine Jugendfreundin den Spieß umdrehen und sich ebenfalls danach erkundigen würde. Die Röte im hübschen Gesicht der jungen Frau war nichts im Vergleich zu Yuukis Reaktion: Mit einem Schlag wurde sein Gesicht glühend heiß und eine Röte im Farbton seiner Haare machte sich dort breit. „Nein, nein, tue ich nicht.“, winkte der junge Mann sofort etwas unbeholfen ab und wedelte mit seiner Hand vor sich, um diese eloquente und selbstsichere Aussage noch zu unterstreichen. Puh, plötzlich hätte er lieber einer Armee gegenübergestanden, als auf diese Frage zu antworten. Zwar beantwortete er damit nicht Iris‘ Frage, warum er sich gerade danach erkundigt hatte, aber seine Reaktion sprach Bände. Das sollte somit offensichtlich für sie sein, nicht wahr?
Als die beiden Magier nach einiger Zeit schließlich in eine kleine Bucht hinabstiegen – hier bot Yuuki seiner Begleitung selbstverständlich die Hand an, damit sie bei dem Abstieg nicht ausrutschte und stürzte – bot sich ein Ausblick, der dem Grynder im ersten Moment den Atem verschlug. Es handelte sich um einen kleinen Strand, mit feinem, weißem Sand. Die Klippen um sie herum sorgten dafür, dass wenig Wind herrschte und sie somit nicht Sorge zu haben brauchten, dass ihr Sonnenschirm oder ihre Handtücher weggeweht wurden. Doch vor allem das kristallklare Wasser, welches sich vom weißen Strand abhob, war eine Augenweide bei dem heißen Wetter und versprach kühle Erfrischung. Es vergingen einige Sekunden, in denen der Rotschopf vermutlich mit offenem Mund Löcher in die Luft starrte, ehe er seinen Blick lösen konnte. Die rubinroten Seelenspiegel suchten ihre stahlblauen Pendants, um zu sehen, ob dieser Anblick Ähnliches in ihrer Besitzerin auslöste. „Wow, also hier können wir es uns bestimmt gut gehen lassen. Wo sollen wir unser Zelt… äh unseren Sonnenschirm aufschlagen?“, erkundigte sich Yuuki bei seiner Begleitung. Sie hatte sicherlich deutlich mehr Erfahrung mit Strandbesuchen und kannte vermutlich Tipps und Tricks, wo man das beste Plätzchen fand!
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