Typ: Gebäude mit Freiraum Besitzer:Kalina Ivanov Beschreibung: Ein kleines Waisenhaus, welches sich am Rande von Crocus Town befindet. Hier werden die Kinder aufgenommen, die ihre Eltern verloren haben, oder deren Eltern sie nicht mehr haben können, die Gründe wissen dabei meist nur die Erzieher und die Kinder selber, sie warten hier auf eine neue Familie, manche haben auch die Hoffnung wieder von ihren richtigen Eltern aufgenommen zu werden. Dabei leben die Kinder hier nicht nur, sie bekommen hier auch eine schulische und je nach Begabung bekommen sie hier auch eine magische Ausbildung. Hier leben Kinder der verschiedensten Alter, von Kleinkindern unter einen Jahr bis zum 19. Lebensjahr, dann müssen sie sich jedoch eine eigene bleibe suchen. Platz hat das Waisenhaus dabei für etwa 100 Kinder, je nachdem was gerade in der Welt los ist, können sie jedoch auch bis zu 150 Kinder aufnehmen. Es kümmern sich dabei bis zu 20 Erzieher um die Kinder.
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Zuletzt von Barbatos am Sa 21 Okt 2023 - 20:31 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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Aeryn Blue Warrioress
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Ein Glück kam die Mahaf gerade noch rechtzeitig, um ihren Kameraden gegen das bullige Wildschwein zu verteidigen. Hyun hätte das sicher auch allein hinbekommen, doch da er unter arger Bedrängnis stand, waren ihm wortwörtlich die Hände gebunden. Glücklicherweise hatten die Angriffe der Schwertkämpferin ihren Effekt nicht verfehlt und das Wildschwein zog quiekend von dannen, womit Hyun und natürlich auch die Kinder erst einmal in Sicherheit waren. Sofort erkundigte sich Aeryn nach dem Wohlergehen ihres Partners, der sich soweit nichts anmerken ließ, bei der Mahaf aber wenig Erfolg damit erzielen konnte. Sie konnte seine Schmerzen zwar nicht einschätzen, doch sah die Verletzung für ihre Erfahrungen doch recht übel aus und das Blut sprach eben auch seine Bände. Hätte sie sich professioneller verhalten, dann hätte sie Hyun nicht derart abgelenkt, dass er sich dabei auch noch verletzte. Sie hatte noch einen langen Weg vor sich, doch eines Tages sollte sie mächtig genug sein, damit ihr derartige Fehler nie wieder passierten. „Ja, ich habe Henry zurück ins Lager geschickt“, klärte sie den offensichtlich besorgten Pan auf, auch wenn dieser sein Bestes gab, es zu verbergen. Eigentlich wollte sich Aeryn noch um ihn kümmern, doch augenblicklich war der Blondschopf zu gereizt. „Okay, gehen wir“, stimmte sie also zu und gemeinsam begaben sich die Magier gen Lager zurück.
Auf dem Weg wandte sich der bockige Zirkusjunge erneut an die junge Kriegerin und bat darum, Verbandszeug besorgt zu bekommen. Er wollte Rücksicht auf die Kinder und allen voran Henry nehmen, die sonst nur der Panik verfallen würden und Angst bekämen. Ein wirklich schöner Gedanke, den Hyun dort äußerte und das zauberte der blauhaarigen Kriegerin direkt ein Lächeln ins Gesicht. Sofort löste sie den Schal ihres Outfits und machte sich daran, den Pan ungefragt zu verarzten. Sie hatte es ihm eingebrockt, also war es das mindeste, sich nun auch darum zu kümmern. „Tut mir leid, Hyun. Das ist meine Schuld“, entschuldigte sie sich sogar aufrichtig bei ihm, schließlich wollte sie nicht, dass ihm irgendetwas zustieß. Gerade zog sie den Knoten fest an, da raschelte es auch schon im Gebüsch und Henry kam zum Vorschein. Natürlich hatte er sich nicht an die Anweisung der Magierin gehalten, doch konnte sie seine besorgte Miene deutlich erkennen. Henry war vielleicht ein Rüpel und markierte stets den Macker, doch sein Herz hatte noch immer viel Zuneigung zu vergeben. Diese Zuneigung bekam Hyun deutlich zu spüren, der auch viel Gutes in seinem Herzen trug, aber eben auch gern den Macker raushängen ließ.
Hyun wurde natürlich wütend und las dem Jungen die Leviten, während sich die Mahaf tatsächlich nicht einmischte. Zwar war die Methode nicht unbedingt die Beste, aber die Botschaft dahinter war völlig richtig und für Henry definitiv von großem, pädagogischen Wert. Als sich Henry dann aber bei Hyun entschuldige und seine Fehler einsah, wurde es an der Zeit, die Situation wieder zu entschärfen. Lächelnd trat die junge Magierin näher an die beiden Jungs heran, ehe sie sich räusperte, um so die Aufmerksamkeit ein wenig auf sich zu lenken. „Das Wichtigste ist, das niemand verletzt ist“, sprach sie und verbarg, wie darum gebeten, die Verletzung des Pan. „Aufeinander aufzupassen ist wichtig. Wir alle machen Fehler, aber wir können daraus lernen und stärker werden“, hielt sie weiter ihren Vortrag. „Hyun hat das schon häufiger erlebt, Henry. Du kannst ihm vertrauen“, gestand sie dem älteren Blondschopf damit deutlich zu. Aeryn kicherte kurz und wandte sich ab, um den Weg gen Lager fortzuführen. Sie ging ein paar Schritte, dann blieb sie stehen und sah über die Schulter zurück zu den Beiden. Ihr Blick war äußerst vielsagend, ihr Lächeln aber noch immer zuckersüß. „An der Aussprache wird aber noch gearbeitet. Und das gilt für euch Beide“, haute sie dann noch raus.
Zurück im Lager konnte sie feststellen, dass die Übernachtungsmöglichkeiten bereits aufgebaut waren und auch schon der Lagerfeuerplatz errichtet wurde. Jetzt fehlte nur noch ein Feuer, etwas zu Futtern und ein paar Schaudergeschichten, die natürlich nicht allzu schlimm ausfielen. „Ist alles in Ordnung bei Euch? Hat Henry Ärger gemacht?“, wollte die Heimleitung sofort wissen und wirkte sichtlich besorgt, vielleicht auch leicht verärgert, doch Aeryn winkte ab. „Hyun und ich haben nur die nähere Gegend erkundigt, um sicherzugehen, dass alles in Ordnung ist“, erklärte sie. „Henry hat uns dabei geholfen“, log sie mit ihrem zuckersüßen Lächeln. Sie hatten alles geklärt, also gab es keinen Grund, die beiden Kerle anzuschwärzen. Sie sollten nun einfach den allmählich einbrechenden Abend und die Übernachtung genießen.
Tsk, die Blauhaarige sollte sich mal nicht so viel darauf einbilden, dass Hyun seine Verletzung geheimhalten wollte. Er hatte einfach keinen Bock auf das entstehende Drama und die Extraarbeit, falls herauskam, was wirklich passiert war. Ihr doofes Grinsen konnte sie sich also sonstwohin stecken! Noch schlimmer als das war ihr Versuch, ihm einfach wortlos erste Hilfe zu leisten. "Alter, geht's noch? Finger weg." Kaum kamen ihre Finger auch nur in die Nähe seines Arms, zuckte er zurück. Eigentlich wusste er, dass sie es gut meinte, dass sie nur helfen wollte. Fuck. Widerwillig zog er den Ärmel zurück, streckte ihr den Arm wieder entgegen und wendete den zusammengekniffenen Blick ab. Der Schal, der um die Wunde gewickelt und nicht sonderlich sanft zusammengeknotet wurde, war fast schon angenehm im Vergleich zu der Nähe, die er dafür aushalten musste. Doch Zeit, um sich über die regelrechte Folter zu beschweren, blieb ihm nicht. Kaum war der Ärmel über den provisorischen Verband gefallen, gab Henry sich zu erkennen. Wie viel hatte er gesehen oder gehört? Natürlich nutzte der Pan seinen üblichen Ton, um seinem Klon klarzumachen, dass die Aktion, die er gerade abzog, der größte Mist war. Genauso wenig überraschend war es, dass Aeryn deutlich sanftere Worte wählte. "Ich was?" Er schleuderte ihr, begleitet von einem Schnauben, einen scharfen Blick gegen den Kopf. Wie kam sie bitte auf so einen Mist? Zähneknirschend gab er dann aber doch kleinbei, es hatte keinen Sinn, sich vor dem Kleinen zu streiten. "Wichtig is, den selben Fehler nicht mehrfach zu begehn", fügte er hinzu, inzwischen wieder deutlich ruhiger, aber kein bisschen freundlicher. Missmutig schob er eine Hand in die Jackentasche, während er den gesunden Arm nach Henry ausstreckte, um ihm am Ärmel zu packen und mitzuzerren. Einen weiteren Alleingang würde er nicht dulden. "Natürlich, Fräulein Oberschlau." Zurück im Lager wurden sie sogleich empfangen. Die Kinder hatten anscheinend hart gearbeitet und kamen nun fröhlich angehüpft um ihren neuen Magierfreunden alles zu erzählen. Doch zuerst drängte sich die Heimleiterin in den Mittelpunkt. "Jo, dank ihm können wir heut in Sicherheit pennen." Gewissermaßen war das nicht einmal eine Lüge. Ohne den Teenie wäre das aggressive Wildschwein wohl kaum frühzeitig aufgefallen. Die unschönen Details behielt er natürlich für sich und hoffte einfach, dass die Ansagen von ihm und Aeryn ausgereicht hatten. "Keine Sorge, wir haben den kleinen Rowdy voll unter Kontrolle." "Ich bin nicht klein!" "Jaja, wie wäre es, wenn wir uns ums Feuer kümmern? Das is schließlich ne Aufgabe für richtige Männer." Zögerliches, aber dann enthusiastischer werdendes Nicken folgte. Die Heimleiterin seufzte derweil nur und fügte hinzu: "Verbrennt euch nicht." Hyun hatte nicht die geringste Ahnung, wie man mit Kindern umging, doch wenn es um Henry ging, schien er genau zu wissen, was er zu sagen hatte. Es war, als würde er in einen Spiegel blicken und sein Ich aus der Vergangenheit sehen, nur weniger verdorben. Hoffentlich würde sich das nie ändern. Er schluckte den unangenehmen Kloß in seinem Hals herunter und richtete den Blick wieder auf Aeryn: "Kannst ja mal zusehn, dass die Kleinen sich beim Lagerfeuer sammeln oder so. Gibt keinen Grund, unbedingt an nem Tisch zu essen, oder?" Vielleicht würde es ein wenig Sauerei geben, doch sie waren in der Natur, wen interessierte hier schon etwas heruntergefallenes Essen? Mit seinem Minatur-Abklatsch im Schlepptau machte sich Hyun also auf den Weg zu der kreisrunden Stelle, die mit zahlreichen Steinen abgegrenzt worden war. Einiges an Holz war bereits daneben abgelegt worden. "Besorg mir etwas trockenes Laub und kleine Zweige, dann zeig ich dir, wie man das zum Brennen bringt." Wie lange war es her, dass er genau das das letzte Mal getan hatte? Wie gut, dass man manche Dinge nie verlernte. Während der Terrorzwerg unterwegs war, zog er eilig das Feuerzeug aus seiner Kippenschachtel und ließ diese dann wieder unbemerkt verschwinden. Als Henry mit den Armen vollbepackt zurückkam, hatte der Pan bereits das Holz ein wenig angerichtet. Das war absolut übertrieben, doch besser zu viel als zu wenig. "Pack es unter die großen Äste, aber lass ein paar Stöcke übrig." Überraschend brav tat der Klon genau das, was ihm gesagt wurde, ehe der Blick wieder auf seinem Lehrmeister landete. Der erklärte noch einige Dinge, die es zu beachten gab, ehe er in die Hocke ging, mit dem Feuerzeug die letzten Ästchen anzündete und sie in die Grundlage aus Laub und Gestrüpp warf. Sofort breiteten sich die Flammen aus, stürzten sich hungrig auf ihr Futter und spiegelten sich in den begeisterten Augen des Waisen wider. "Wieso hast du eigentlich gelogen?", fragte dieser leise, während er sich neben dem Magier ins Gras fallen ließ. Mit ausgestrecktem Zeigefinger tippte er gegen den verletzten Arm und fing sich dafür ein verärgertes Knurren ein. Das tat weh, verdammt! Natürlich wusste er mehr, als er sollte. "Manchmal is lügen okay, wenn man dafür wen beschützen kann, der einem wichtig is." So weich und verletzlich zeigte er sich eigentlich nie, doch sein Gefühl sagte ihm, dass jetzt der richtige Zeitpunkt war, dass es vermutlich gut für den Kleinen war. "Uhm okeh. Krieg ich eine von deinen Zigaretten, wollte das schon immer mal probieren." - "Was, woher?! Nein!!" Verfluchte Kinder!
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Aeryn Blue Warrioress
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Der Pan musste unbedingt an seiner Attitüde arbeiten, wenn er kooperative Aufträge mit anderen Gildenmagiern annahm. Er beschmutzte dabei den Namen von Liberty Phoenix, zumal es die diplomatischen Beziehungen zwischen Crimson Sphynx und seiner Gilde durchaus verschlechtern konnte, wenn der allgemeine Tonus derart daneben lief. Aber Aeryn war niemand, der direkt weinend zum Meister rannte und jemandem verpfiff, daher änderte sich womöglich überhaupt nichts dahingehend. Die Mahaf konnte klar erkennen, wie egal es Hyun war, doch ihr selbst konnte und wollte es nicht egal sein. Auch wenn der rauchende Blondschopf beleidigend, gemein und unfreundlich zu ihr war, so hatte sie kein Interesse daran, dieses Verhalten zu spiegeln und Hyun aufzugeben. Eher im Gegenteil, denn sie hoffte seine Sanftmut zu wecken, in dem sie sanft mit ihm umsprang. Es zeigte zwar nur bedingt Wirkung, aber immerhin ließ er sich ein Stückweit auf ihre Hilfe mit der Wunde ein. Auch seine Sorge um Henry war etwas, was Aeryn durchaus hervorkitzeln konnte, aber erstmal genug davon. Hyun brauchte auch mal eine Schonfrist.
Zurück im Lager kam natürlich, was kommen musste. Die Heimleiterin ging sofort davon aus, dass Henry wieder Ärger gemacht hatte, aber das stimmte nur bedingt. Er war seiner natürlichen Neugier gefolgt und stieß dabei auf ein aggressives Wildschwein, doch im Grunde hatte er damit früh auf eine drohende Gefahr aufmerksam gemacht. Aeryn war keine Petze und ließ den Vorfall gekonnt unter den Tisch fallen, indem sie Henry eine entsprechende Rolle des Helfens vermacht hatte. Hyun bestätigte dies gleichermaßen und damit war die Angelegenheit auch schon wieder erledigt. Die Mahaf war sich sicher, dass sowohl Henry als auch Hyun ihre Lehren aus dem Vorfall zogen, wobei es für Henry deutlich wichtiger war. Der Pan konnte auf sich selbst aufpassen, was er auch in jeder freien Minute zu beweisen versuchte und er hätte sicher auch das Wildschwein händeln können. Seine Verletzung war in letzter Instanz ihre Schuld gewesen. Die beiden Jungs entschieden sich dann dazu, sich um das Feuer zu kümmern, weswegen sich der Pan auch direkt an die Mahaf wandte. „Ist in Ordnung“, nickte sie lächelnd und sah den beiden Blondinen hinterher. Sie glichen sich echt extrem, allerdings war Henry wohl weit weniger tief gefallen, als es Hyun war.
Der abgegrenzte Feuerplatz war nicht weit weg, daher konnte die blauhaarige Kriegerin die Jungs gut im Blick behalten, aber sie wollte natürlich auch nicht zu neugierig sein. Stattdessen kümmerte sie sich um die Versammlung der Kinder, um diese dann zur Feuerstelle zu bringen, wenn es so weit war. Die Idee von Hyun gemeinsam am Feuer zu essen fand sehr großen Anklang, außerdem sprach hinsichtlich der Betreuer und der Heimleiterin auch absolut nichts dagegen. Es waren genug Erwachsene vor Ort, um aufzupassen. In der Zwischenzeit führten die beiden Jungs ein sehr tiefgehendes Gespräch, wovon Aeryn aber nichts mitbekam, worüber Hyun mit Sicherheit auch sehr froh war. Ein Imageschaden wäre sicher kaum zu verkraften. Was die blauhaarige Mahaf allerdings mitbekam war die Frage von Henry nach den Zigaretten vom Pan, weswegen sie missmutig die Augenbrauen zusammenzog und an die Feuerstelle trat. Glücklicherweise hatte Hyun abgelehnt, denn sonst hätte Aeryn ihm die Leviten gelesen. Damit sparte sich Aeryn jedenfalls einen Vortrag.
„Kommt her, Kinder“, forderte sie dann die Rasselbande auf und nacheinander kamen sie allesamt angetingelt, um Platz zu nehmen. Der Sabberheini von der Hinreise warf sich dabei auch direkt neben Hyun und rutschte schön nah heran. Auch die Betreuerinnen und die Heimleiterin gesellten sich an die Feuerstelle, die allmählich schön vor sich hin loderte. „Liebe Kinder, wie wäre es mit einer gruseligen Geschichte?“, fragte Aeryn und bekam eine doch sehr einseitige Rückmeldung, denn alle Kinder waren begeistert. Die Heimleitung sah sich zufrieden um, ehe ihr Blick auf dem Pan hängen blieb. „Erzählen Sie uns doch eine Gruselgeschichte“, forderte sie den Pan also auf und Aeryn konnte ihr Grinsen gar nicht verbergen. Der Pan kannte sicherlich eine Geschichte, aber hoffentlich milderte sie kindergetreu ab, sonst musste sie wieder schimpfen und das wollten Beide nicht.
Man, wieso waren Kinder bloß so ... so merkwürdig? Da war Hyun, bemühte sich, dem Teenie, der neben ihm hockte und das aufflammende Feuer beobachtete, eine kleine Lebensweisheit mitzugeben und als Antwort bekam er die Frage, ob er seine Kippen nicht teilen wollte. Selbstverständlich lautete die Antwort darauf nein. Mit einem Kopfschütteln erhob er sich. "Fang damit echt nich an, du tust dir nix Gutes. Ich weiß, wovon ich sprech." Eigentlich war es ihm egal, was Andere aus ihrem Leben machten. Wenn sie es sich mit Drogen, Alkohol und co. ruinieren wollten, dann würde er nicht der sein, der sich dem in den Weg stellte. Doch selbst er war nicht niveaulos genug, einem Teenie diese Entscheidung zu überlassen. Henry schien von der Aussage selbstverständlich eher weniger überzeugt und begeistert, doch das war okay. Der würde sich schon wieder einkriegen. "Sieh mal zu, dass es weiterbrennt. Ich hol uns was zum Essen." Der Miniaturklon nickte, stocherte ein wenig mit einem Stecken in den Flammen herum, während der Rest der Waisenbande eintrudelte. Der Pan ließ sich derweil zwei Schüsseln mit irgendeiner Art Eintopf füllen und natürlich auch zwei Löffel in die Hand drücken, ehe er zurückwackelte und sich neben seiner Kollegin niederließ. Henry, der offensichtlich noch immer ein wenig eingeschnappt war, holte sich zwar seine Portion ab, verzog sich dann aber auf die andere Seite des Lagerfeuers. Vielleicht hatte der Tättowierte so zumindest mal ein wenig Ruhe. Er schob sich die ersten Bissen in den Mund und während er noch kaute, wurde er gnadenlos von der Heimleiterin höchstpersönlich daran erinnert, dass der Job noch nicht zuende war. Zeitlgeich schmuste sich das Schmodderkind an seine Seite, als gäbe es kein Morgen. Oh man. Wieso immer er? Während er fertig kaute, schenkte er der Leiterin ein kurzes Nicken. Natürlich entging ihm auch Aeryns Grinsen nicht, weshalb direkt ein Ellenbogen in ihre Seite kam. In seinem Leben hatte er schon allerlei haarsträubende Dinge erlebt, genau genommen war seine gesamte Existenz eine Gruselgeschichte. Doch nichts davon konnte er den Kindern, die um ihn herum hockten, auch nur annähernd auftischen. "Lasst mich kurz nachdenken", versuchte er, sich etwas Zeit zu schaffen. Es wurde ruhig um das Feuer herum, alle Augen lagen auf ihm. Wie gut, dass er sich seit seiner Kindheit an Momente wie diese gewöhnt hatte. Ein wenig unwohl fühlte er sich trotzdem, denn bei seinen Auftritten hatte er stets gewusst, was er tat, hatte Vertrauen in seine Fähigkeiten gehabt. Gerade eben hatte er jedoch nicht den geringsten Plan, was er tun und sagen sollte. Langsam neigte er den Kopf von einer Seite auf die andere, ehe er schließlich seufzte. Er musste wohl einfach improvisieren. "Es war mal n junger Kerl, hmmm..." Kurz ließ er seinen Blick über die Meute wandern. "Etwa so alt wie unser guter Henry. Der dachte, es wär ne gute Idee, mit n paar Kumpels ne kleine Mutprobe zu machen. Wars aber nich." Uff, so viel wie heute hatte er vermutlich noch nie an einem Tag gesprochen und würde es auch nie wieder tun. Seine Stimmbänder meckerten schon jetzt, doch er nahm sich trotzdem die Zeit, die Szene kurz zu umschreiben. Es war das typische Gruselsetting: tief in einem Wald, in dem schon viele Leute verschwunden waren; ein altes, verlassenes Haus; Vollmond. Voller Elan und voller jugendlichem Leichtsinn stolperte der Hauptcharakter mit seinen Freunden in eben jenes Haus, doch er sollte es schnell bereuen. Natürlich lauerte darin ein großes, böses Monster mit scharfen Klauen, glühenden Augen und gewaltigen Fängen, das kein Fan von unangekündigtem Besuch war. Nach einer kleinen, dramatischen Verfolgungsjagd entschloss der Junge schließlich, den Spieß umzudrehen. Todesmutig stellte er sich dem Biest und schaffte es, es zu erlegen. "Seitdem is in dem Wald keiner mehr verschwunden", beendete er die Geschichte, die er sich etwas schwerfällig aber hoffentlich überzeugend genug aus dem Ärmel geschüttelt hatte. Doch ganz fertig war er noch nicht. Einen wollte er noch draufsetzen: "Das Ganze is natürlich ne wahre Geschichte, könnt mir ruhig glauben. Ich kanns sogar beweisen." Angespanntes Raunen wanderte durch den Sitzkreis. All die Augenpaare, die auf dem Pan lagen, wurden riesengroß, als er sein Shirt und seine Jacke ein Stück nach oben zog und eine große Narbe präsentierte, die sich auf der Höhe des Bauchnabels quer über seine Haut zog. "Ich war nämlich der Junge aus der Geschichte! Das Monster hat mich ordentlich erwischt." Aufgeregtes Quietschen und Kreischen hallte durch den Wald, während der Held der Geschichte seine Kleidung wieder herabfallen ließ. Natürlich stimmte das nicht, die Narbe stammte von einem Unfall als er noch beim Zirkus war, doch die kleine Lüge schien gut anzukommen. Allerlei aufgeregte Fragen prasselten auf ihn ein während eine ganze Traube an Kindern sich vor ihm formte. Oh man, vielleicht hätte er lieber doch nicht so dick auftragen sollen. Hilfesuchend wendete er seinen Blick an Aeryn. Die war doch sonst auch so gut darin, die Meute zu zähmen!!
Aeryn Blue Warrioress
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Der Zwischenfall mit dem Wildschwein konnte abgehakt und der anbrechende Abend endlich eingeläutet werden, womit sich der Auftrag auch alsbald dem Ende nähern sollte. Sie mussten nur noch die Nacht überstehen, am morgen das Lager abbauen und sie alle zurück zum Waisenhaus bringen. Das klang jetzt nicht gerade nach einer Herausforderung, allerdings mussten die beiden Magier dennoch Vorsicht walten lassen, denn der Wald barg für Kinder einfach natürliche Gefahren, die man als Erwachsener nun einmal nicht auf dem Schirm hatte. Gemeinsam saßen sie nun alle am Lagerfeuer und hatten sich mit etwas Essbarem bewaffnet, als es allmählich an der Zeit war eine famose Gruselgeschichte zu erzählen. Während die Mahaf den allgemeinen Vorschlag unterbreitete, versenkte die Heimleiterin diese Vorlage steil im Tor und bat Hyun darum eine zu erzählen. Natürlich blieb der Pan davon nicht verschont, doch Aeryn wusste das er seine Arbeit gut machen würde. Der Pan war herzlicher als er zugeben wollte und die kleinen Momente waren es, in denen er es unter Beweis stellte. Die Mahaf konnte sich daher ein Grinsen nicht verkneifen und spürte auch direkt den Ellenbogen von Hyun in ihrer Seite, weswegen sie schreckhaft zuckte und scharf die Luft einzog. Es tat durchaus weh, aber das würde sie dem Pan natürlich nicht vorhalten.
Dann wurde es still und alle Augen lagen gebannt auf Hyun, außer die der Mahaf. Diese sah in die lodernden Flammen des Lagerfeuers, welches die notwendige Atmosphäre für die Gruselgeschichte ins Leben rief. Die Dämmerung schritt entsprechend voran und die Dunkelheit zog ein, was die Intensität des Grusels entsprechend hervorzuheben vermochte. Dann begann der Pan zu sprechen und alle lauschten, aber so manches Kind runzelte auch die Stirn. Aeryn vertraute darauf das Hyun entsprechend schlimme Details außen vor ließ, denn gewisse Dinge sollten sie einfach nicht hören. Je mehr der Pan erzählte, desto intensiver hing auch Aeryn an seinen Lippen und war gespannt, was die Geschichte als Pointe hervorbrachte. Der Beweis folgte in Form einer präsentierten Narbe und dem Geständnis besagter Junge aus der Geschichte zu sein und damit hatte Hyun die Kinder endgültig in den Bann gezogen. Sie gruselten sich lautstark, doch waren sie gleichermaßen fasziniert und belagerten den Pan auch direkt, was der Mahaf durchaus ein zufriedenes Lächeln ins Gesicht zauberte. „Du solltest häufiger so nett sein“, sprach sie zu Hyun und lächelte noch etwas intensiver. Sie meinte es ernst, denn die freundlichen Seiten des Pan waren schön und angenehm. „So Kinder, es ist schon spät“, wandte sich die blauhaarige Schönheit dann an die Meute.
„Hyun muss sich etwas ausruhen und ihr macht euch bettfertig, hopp hopp“, wies Aeryn an und ein lautes, beinahe synchrones „Awwww Menno“ hallte über den Lagerplatz. „Aeryn hat recht, Kinder. Zeit fürs Bett“, mischte dann auch die Heimleitung mit und sofort kümmerten sich die Betreuerinnen um die Kinder, damit die Magier etwas Zeit hatten. „Wir haben es fast geschafft“, sprach Aeryn dann erneut zum Pan und machte ihn somit darauf aufmerksam, sich bald wieder wie gewohnt verhalten zu können. „Wenn die Kinder schlafen…naja“, setzte sie an, wusste aber nicht so recht, wie sie es sagen sollte. „Rauche dann ruhig eine“, sprach sie dann einfach und atmete tief durch. Das war ja schwerer als gedacht, aber verdient hatte er es sich definitiv. Dann wandte sie den Blick wieder zurück ins Feuer und genoss die Wärme, die sich sanft über ihr Gesicht legte. Sie vermisste die Wüste, schließlich war das ihre natürliche Umgebung, doch in der Gesellschaft von Hyun in einem Wald voller Kinder bei guten Geschichten…zweifelsohne angenehm. „Geht’s deinem Arm gut?“, fragte sie dann aber noch einmal, um sicherzugehen, dass bei ihm alles in Ordnung war. Das er abgelenkt und verletzt wurde war ja schlussendlich ihre Schuld gewesen.
Vielleicht hätte Hyun Gruselgeschichten-Autor werden sollen, anstatt den Crusadern beizutreten. So, wie seine Erzählung bei den Kleinen ankam, hätte er so vermutlich eine steilere Karriere hinlegegt. Glücklicherweise schafften Aeryn und die Heimleiterin es mit vereinten Kräften, ihm die aufgewühlte Horde vom Hals zu schaffen, sodass er wieder etwas Luft zum Atmen bekam. "Träum weiter", grummelte er seiner Kollegin entgegen. Er und nett sein? Sonst noch was? Sicherlich nicht. Das, was er hier tat, war nichts weiter als ein kleines Schauspiel, um seine wahre Zugehörigkeit nicht auffliegen zu lassen. Nicht mehr und nicht weniger. Der Tättowierte besaß kein Herz, schon gar nicht für Kinder. Ihr ach-so-süßes Lächeln kommentierte er mit einem Schnauben, wendete sich wieder dem Feuer zu. Während die Stöpsel zum Zähneputzen und schließlich in ihre Zelte gescheucht wurden, blieben die Magier noch ein wenig vor dem Feuer hocken. "Wow, danke. Als ob ich deine Erlaubnis dafür brauch." Wenn er rauchen wollte, dann würde er das tun, vollkommen egal, ob der Blauhaarigen der Moment passte oder nicht. Nur, weil er sich bisher benommen hatte, hieß das noch lange nicht, dass sie die Kontrolle über sein Verhalten hatte oder auch nur annähernd Einfluss drauf hatte. Pff. Typisch Gutmenschen, dachten doch alle, mit etwas Freundlichkeit ließ sich jeder Bösewicht 'reparieren'. So war es nicht und so würde es niemals sein. Der Pan war zufrieden mit sich selbst und seiner Situation, wieso sollte er wegen einem dahergelaufenen Mädel irgendetwas ändern? Trotzdem zügelte er seine ruppige Art weiterhin, schließlich konnte er es nicht gebrauchen, dass sie letztendlich misstrauisch wurde. "Jo. Denk nich, dasses noch groß blutet. Is nur ne kleine Macke, mach dir keinen Kopf." Er zupfte den Ärmel seiner Jacke ein wenig zurück, um den provisorischen Verband zu checken. Das tiefe rot hatte sich weit in dem Stoff ausgebreitet, sickerte aber nicht vollkommen durch. Passte also. Würde er problemlos überleben. "Lass auch pennen gehn." Ohne auf ihre Antwort zu warten, schwang sich der Blonde auf die Beine. Seinetwegen konnte sie auch noch wach bleiben, er wollte der Situation jedoch keine Chance geben, sich zu einem philosophischen Gespräch unter dem Sternenhimmel zu entwickeln. Sein sozialer Akku war bereits vollkommen entleert, er wollte einfach nurnoch seine Ruhe. Dementsprechend verzog er sich in das (leider) gemeinsame Zelt, wickelte sich in seinen Schlafsack ein und robbte so weit nach außen, wie es die Zeltwände zuließen. Schlafen tat er trotzdem kaum. Nicht nur fehlte ihm Chime, die Gegenwart einer anderen Person störte ihn auch massiv. Nichtsdestotrotz kam der Morgen irgendwann und gemeinsam mit den ersten Kindern begann auch Hyun, sich zu regen. So aufregend und ereignisreich der Vortag gewesen war, so unspektakulär war der heutige Tag. Nach einem gemeinsamen Frühstück wurde sich auch schon an den Abbau gemacht. Dass sich der Blonde hin und wieder aus dem Staub machte, um seine Nikotinsucht zu befriedigen, schien niemandem groß aufzufallen. Als es zurück zum Waisenhaus ging, war er schließlich wieder zuverlässig mit von der Partie! Zum Abschied wurden - von Seiten der Kinder - einige Tränen vergossen und Umarmungen verteilt. Selbst Henry ließ sich zu einer Abschieds-Brofist überreden. Unangenehm, aber umso erleichterter war Hyun, als er die Türen des Kinderheims endlich hinter sich lassen konnte. Er konnte es kaum erwarten, Chime wieder an seiner Seite zu haben und sich einige Tage lang in seinem Zimmer zu verbarrikadieren, um seinen sozialen Akku wieder vollständig aufzuladen.
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