Typ: Zimmer Besitzer: --- Beschreibung: Wie viele der Zimmer um die Halle der Freiheit herum ist auch dieses exzellent schallisoliert. Leider verfügt es deswegen jedoch auch über nur ein einziges Fenster, durch das angenehm warmes Sonnenlicht das Innere fluten kann. Viel Ausstattung enthält es nicht. Auf einem altmodischen, fransigen Teppich in der Mitte steht ein Notenständer. An einer Wand findet sich ein ebenso altmodischer Sekretär, dessen Oberfläche von beschriebenen Notenblättern überquillt. Irgendwo steht ein Stuhl herum, mal vor dem Fenster, mal vor dem Notenständer, mal vor dem Schreibtisch. In der Not kann ein Vorhang in Beige vor das Fenster gezogen werden.
Changelog: Derzeit befindet sich das Zimmer in einem Zustand halber Aufgeräumtheit und Sauberkeit.
Zuletzt von Nico am Do 19 Okt 2023 - 12:07 bearbeitet; insgesamt 2-mal bearbeitet
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Esmée
Anmeldedatum : 21.08.21 Anzahl der Beiträge : 504 Alter : 31
Die Wärme, die Mary ausstrahlte, erfüllte nicht nur die Umgebung, sondern auch die de Bosco. Sie war wirklich froh, das blonde Mädchen zu sehen, denn sie vermochte es, auch den trübsten Tag ein wenig zu erhellen. Vermutlich hätte die 19-Jährige sogar noch etwas gesagt, doch dann fiel ihr auf, dass der unbekannte Braunhaarige an der Seite des Mädchens irgendwie ein bisschen… gedankenverloren wirkte? Esmée war sich nicht ganz sicher, runzelte die Stirn und nippte an ihrem Kaffee, während auch sie ihn über den Rand des Bechers hinweg unverhohlen musterte. Doch dann kam Bewegung in die Gestalt! Langsam, beinahe theatralisch, legte sich die linke Hand des Fremden auf seine Brust, die rechte Hand wurde nach hinten gestreckt und er verneigte sich vor der Prinzessin. So tief, dass die de Bosco meinte, dass seine braunen Haarspitzen bereits den hölzernen Gildenfußboden küssten. Nicht, dass er gleich noch das Gleichgewicht verlor! So durch den Wind, wie dieser Mann aussah, erschien es der de Bosco zumindest als Möglichkeit. Nicolo hieß er also? Ein schöner Name, wie Esmée fand. Aber ehe sie hierauf eingehen konnte, stutzte die junge Frau. Ihrer… beider Bekanntschaft? Sie sah zur Seite und musste sich wirklich, wirklich zusammenreißen, um nicht genervt aufzustöhnen.
Arkos Aurelius. Musste das sein?
Die Prinzessin wusste nicht, was sie verbrochen hatte, um schon wieder mit diesem Schmied zusammen in ein Team gesteckt zu werden. Nur eines wusste sie: Dieser Mann wusste weder, was sich gehörte, noch, wie man sich gegenüber einer Dame anständig zu benehmen hatte. Er machte sich über sie lustig, nahm sie nicht ernst und dachte zu allem Überfluss, dass er die Weisheit mit Löffeln gefressen hatte. Dass die Dunkelhaarige sich in der Gegenwart des Aurelius selbst kaum besser verhielt und die Verantwortung für ihre dauernden Konflikte daher durchaus zu gleichen Teilen auf beiden Seiten lag, ignorierte die Prinzessin natürlich gekonnt. Wenn jemand Schuld an der Misere hatte, dann eindeutig nicht sie. „Hallo, Arkos“, erwiderte sie, nicht so extrem sanft wie der Aurelius, sondern nur höflich distanziert. Nicht zu vergleichen mit der freundlichen Begrüßung, die Mary und Nicolo wenige Sekunden zuvor erhalten hatten. Auch Esmée hatte keine Lust, sich schon wieder von dem Schmied provozieren zu lassen, weshalb sie entschied, dass es das Beste war, seine Anwesenheit einfach bestmöglich zu ignorieren. Je weniger sie miteinander sprachen, desto weniger konnten sie auch aneinandergeraten, oder? Das war mit Sicherheit der perfekte Plan. Nicolo, dessen Kopf inzwischen wieder in die Höhe gesaust war, war ein deutlich angenehmerer Gesprächspartner, weshalb die 19-Jährige sich zu ihm drehte. „Musikmagie? Davon habe ich noch nie gehört, aber es klingt überaus interessant. Ich würde mich freuen, eine solche Magie in Aktion zu erleben“, antwortete sie dem Peralta und lächelte mild. Er wollte raten, welches Instrument die de Bosco spielte? Mit einem huldvollen Nicken erteilte die Prinzessin ihre Erlaubnis und wartete ab, während der musternde Blick der braunen Augen des anderen Magiers über ihren Körper glitt – offensichtlich auf der Suche nach passenden Hinweisen. Esmée nutzte die Zeit, um den Kaffeebecher in ihren Händen zu leeren. Als Nicolo am Ende seine Vermutung äußerte, festigte sich das Lächeln in den Zügen der Dunkelhaarigen. „Ich spiele tatsächlich Harfe.“ Zumindest hatte sie damals im Königspalast eine eigene Harfe besessen. Auf der Flucht von Erial und ihr war leider kein Platz gewesen, um ein solches Instrument mitzuführen. Esmée hatte daher schon lange nicht mehr an den Saiten einer Harfe gezupft. Die Aussage, dass eine Harfe zu ihr passen würde, nahm die Prinzessin dabei als Kompliment. Es war ein edles Instrument mit wohlklingendem Ton – beides Attribute, die Esmée gerne auch als Person ausstrahlen wollte. „… unter anderem“, ergänzte sie die Aussage mit einem mysteriösen Lächeln auf den Lippen, deutete damit an, dass ihre musikalischen Fähigkeiten noch weiter reichten und schritt danach zu einem nahegelegenen Mülleimer, um den Coffee To Go-Becher loszuwerden. Als sie zurückkam, war Mary bereits aufgestanden und hatte sich so groß wie möglich gemacht (was immer noch ziemlich klein war), um bekanntzugeben, dass sie die Leitung der heutigen Quest übernehmen würde. Oh! Mary, das kleine Mädchen, das erst vor kurzem der Gilde beigetreten war? Ein bisschen überrascht war die de Bosco zwar schon, aber die Tatsache, dass Mary aus der Nähe von Alcea kam, war ein nachvollziehbarer Grund, um ihr die Leitung zu übergeben. Außerdem – aber das würde Esmée nie laut äußern – konnte sie sich vorstellen, dass Mary sich ganz gut mit den Menschen in Alcea unterhalten könnte. So von Landei zu Landei. Die de Bosco neigte den Kopf ein wenig zur Seite, während sie den Worten der Baumgardner lauschte. Der lockere Dutt auf ihrem Kopf hüpfte bei dieser Gelegenheit schwungvoll zur Seite. „Viele Menschen haben Schwierigkeiten mit Veränderungen“, äußerte die Prinzessin ihre Gedanken zu der Thematik. Nicht zuletzt war das ein Grund für die Unruhen und Widerstände in Bosco, die schon viel zu lange anhielten und denen die Königsfamilie hatte entgegenwirken wollen. Ihre Mutter war es gewesen, die ihren Kindern damals versucht hatte, beizubringen, wie man ein Volk anführen konnte - besonders schwierig war es hierbei, Veränderungen einzuführen, ohne dass das Volk sich übergangen fühlte. Natürlich war der Bahnhof eine sinnvolle Investition, allerdings waren die Einwohnerinnen und Einwohner der Stadt bisher ohne ausgekommen und hatten sich sicherlich ihre ganz eigenen Lösungen über die letzten Jahrzehnte überlegt. Veränderungen waren immer mit Unsicherheiten verbunden und Unsicherheiten mochten die wenigsten Menschen – insbesondere Dorfbewohner waren vermutlich ziemlich allergisch dagegen. „Vielleicht sehen die Menschen in Alcea bisher nicht, dass dieser Bahnhof nicht nur den anderen einen Nutzen bringt, sondern auch ihnen selbst. Wie zum Beispiel die schnellere Erreichbarkeit von anderen Städten, ohne auf kostspielige Kutschen ausweichen zu müssen.“ Ja, Esmée hatte inzwischen dazugelernt und wusste, dass man Fahrten mit Kutschen bezahlen musste. Einem direkten Blickkontakt mit dem Schmied bei diesen Worten wich sie allerdings sehr gezielt aus, denn vermutlich hätte er die Gelegenheit sofort wieder genutzt, um sie aufzuziehen. „So eine Kutsche, wie wir jetzt zum Beispiel nehmen müssen, um überhaupt nach Alcea kommen zu können.“ Ein Fußmarsch war für die Prinzessin vollkommen ausgeschlossen. Nicht nur, dass das viel zu lange dauerte, es war auch eindeutig viel zu anstrengend. Wie gut, dass die Gilde Satyrs Cornucopia eine solche Rechnung übernehmen konnte, nicht? „Ich bin übrigens Explosionsmagierin“, äußerte die Dunkelhaarige schlussendlich und blickte zu Nicolo – denn die anderen beiden Magier kannten Esmée. Da die Magie der de Bosco nicht dazu beitrug, Situation zu beruhigen und zu deeskalieren, würde sie sich etwas anderes überlegen müssen, um sich einzubringen. Darüber machte sich die 19-Jährige allerdings nicht allzu viele Sorgen, sie hielt sich selbst für ziemlich redegewandt. In alter Gewohnheit wollte sich die Prinzessin schon auf den Weg machen, davon ausgehend, dass man ihr schon folgen würde. Aber… sie hielt nach zwei Schritten inne und sah doch nochmal zurück. Mary war ja die Leitung! Dann… sollte man dann nachfragen? Wie ungewohnt. „Wollen wir uns schon einmal auf den Weg machen und unterwegs weitersprechen?“ Eine Frage, die irgendwie auch als Aufforderung verstanden werden konnte. Geduld war nicht unbedingt Esmées Stärke…
Tja, es hätte alles so schön sein können, oder? Naja, immerhin schien Esmée dieses Mal genauso wenig wie er daran Interesse zu haben, aufeinander loszugehen. Das würde nicht schwer werden, solange sie nicht wieder anfing, Leute zu bestehlen (ob bewusst oder unbewusst). So oder so kam es zu einer kleinen Vorstellungsrunde, bei der sich zwei Dinge deutlich abzeichneten - erstens, dass die kleine blonde Magiern wohl tatsächlich einer der besagten Rookies war, die aber die Leitung übernehmen sollte. Oh, okay? So spezifisch hatte es bisher noch nie eine 'Leitung' bei einer seiner Quests gegeben. Aber von ihm aus, wenn es dafür einen inhaltlichen Grund gab - Hauptsache, sie zog die Quest nicht unnötig in die Länge, dann würde Arkos wie immer selbst die Dinge in die Hand nehmen. Er war einfach kein Typ dafür, lange darauf zu warten, dass jemand in die Pötte kam. Der Name des Mädels allerdings... ließ seine Stirn sich ein wenig in Falten legen. Moment mal, den kannte er doch. Etwas verblüfft sah er sie an, und entschloss sich, das Thema erst einmal beiseite zu schieben und später noch einmal anzusprechen - einfach, weil das Gespräch sich jetzt links und rechts von selbst weiterentwickelte. Esmée und diese Nicolo säuselten wenig hilfreich hin und her - inwiefern war bitte relevant, was für Instrumente man spielte? Und mal ganz abgesehen davon, wer zur Hölle konnte Harfe spielen? Das war nun wirklich nicht etwas, was angeblich jemand, der von irgendwo kam, wo es eine Menge Schafhirten gegeben haben sollte, einfach so lernen würde. Das war ein Instrument, welches eher mit eine gewissen oberen Schicht assoziiert wurde, nicht? Eine weitere Seltsamkeit, die sich in die vielen Seltsamkeiten einordnete, die er bei Esmée bereits wahrgenommen hatte. Nicolo hatte wenigstens einen guten Grund für sein Gepäck: Musikmagie. Hatte Arkos allerdings auch noch nie von gehört... und schließlich kamen sie endlich zu den interessanten Dingen. Rechtliche Gründe... Grundstücke mit Schienen... Veränderungen und Probleme damit... das mochte alles stimmen, klang aber auch nach einer Menge Mimimi dafür, dass man hier von einem Dorf sprach, das sich jederzeit selbst versorgen können musste und selbst, wenn sie mal Hilfe brauchten, erst sehr spät welche bekam. Es war einfach unpraktisch, nicht ans Schienennetz angeschlossen zu sein. Immerhin hatten sie quasi einen lokalen Guide. Sehr hilfreich.
Ein lautloses Ausatmen aus der Nase entwich dem Rotschopf allerdings trotzdem. Ein Ausdrück von Amusement. Moment mal. Hatte Esmée etwa dazugelernt, nachdem er sie mindestens schon zweimal dabei erwischt hatte, Kutschführer zu betrügen, und von mindestens einem oder zwei weiteren Malen wusste? Wow. Sie wusste allerdings ganz genau, warum sie ihn nicht ansah in dem Moment - dass sie noch nicht einmal rot wurde dabei. Und noch einmal wurde er überrascht - entgegen ihrer Gewohnheit fragte sie Mary - oder die Gruppe - tatsächlich danach, ob sie sich auf den Weg machen wollten. Arkos war... milde beeindruckt. Entweder hatte Esmée heute einen ganz besonders guten Tag, sie mochte Mary, oder irgendjemand hatte ihr gehörig den Kopf gewaschen. Seine Vermutung war, dass es eine Mischung aus allem war, anders konnte er sich das nicht erklären. Also nickte er. "Gute Idee", warf er ein, nickte in Richtung der Tür - und setzte sich in Bewegung. Mit Herumstehen würden sie keinen Blumentopf gewinnen.
Vor der Tür wartete er, bis der Rest der Gruppe aufgeschlossen hatte, und warf einen Blick zu NIcolo. "Ich habe eine Vorstellung, was Lichtmagie macht - ich habe einen gewissen Maenor getroffen, der irgendwelche schwarzen Laserstrahlen verschossen hat. Was Explosionsmagie macht..." Er warf Esmée einen flüchtigen Blick zu. "... habe ich ja bereits erfahren dürfen." Er wand sich wieder an die Bohnenstange. "Aber bei Musikmagie kann ich mir nicht vorstellen, was sie tatsächlich tut. Lässt du Trommelfelle platzen, oder bist du eher so etwas wie der Rattenfänger von Hameln?" Sein Kopf legte sich ein wenig auf die Seite, während sie sich gemeinsam in Bewegung setzten. "Ich kann ein wenig Feuermagie, aber meine Hauptwaffe ist der hier", meinte er und klopfte auf den gewaltigen Hammer an seiner Hüfte, der deutlich größer war als ein klassischer Schmiedehammer - und schwerer. Sein Blick huschte zu Mary. "Ich kenne dich. Oder besser, deine Familie. Mein Ziehvater Mimir hat mir erzählt, dass er vor langer Zeit mal einen jungen Feld- und Wiesenschmied namens Karl Baumgardner getroffen hat, der gewisse Ambitionen gehegt hat. Eine Zeit lang gab es wohl einen gewissen Kontakt. Das muss allerdings schon sehr lange her sein, insofern..." Er schien zu überlegen. "Bist du seine... Enkelin, vielleicht?" Ein kleines Lächeln stahl sich auf seine Lippen. "So oder so freut es mich, deine Bekanntschaft zu machen. Normalerweise kennt man durchaus zumindest die Nachnamen seiner Zunftgenossen. Und es gibt nicht eben hunderte Schmieden. Umso mehr frage ich mich, wieso die Bürger der Stadt eine Initiative starten. Zumindest für eine Familie von Schmieden kann es nur gut sein, an Rohstoffe zu kommen." Das wusste er aus Erfahrung. Der Fußmarsch direkt zu den Kutschen (ohne Umwege selbstverständlich) dauerte nicht lange, sie kamen in der Ferne schon in Sicht. "Ist das wirklich die schnellste Verbindung dorthin?", fragte er nachdenklich und hoffte, dass die Antwort nicht wirklich 'Ja' war. Er mochte Kutschen nicht sonderlich gern.
Von einem Moment auf den anderen kam Bewegung in die Sache. Mary, die schon halb erwartet hatte, dass man sie auslachen würde - schließlich war sie mehr oder weniger ein Niemand in der Gilde und spielte sich hier sozusagen auf - stieß erleichtert den Atem aus, den sie ohne es zu wissen angehalten hatte. Die Schultern des Mädchens waren noch immer gestrafft, so als hätte sie ein Marionettenspieler am Schopfe nach oben gezogen, aber nun stahl sich ein schüchternes, aber nichtsdestotrotz strahlendes Lächeln auf ihr Gesicht. Hätte Esmée sich Arkos angeschlossen und wäre einfach nach vorne gestampft, hätte die Baumgardner das nicht gestört. Ihr Ego war nicht sonderlich groß und sie sah auch keinen Grund darin, hier irgendwelche Hierarchien zu etablieren, solange die Leute in den richtigen Umständen auf Mary hörten. Sie sah sich weniger als der Boss der Leute in ihrer Umgebung als ihr Hirte. Schafe hatten auch erfahrungsgemäß einen ziemlichen einzigartigen Charakter von Tier zu Tier, daher hatte Mary Erfahrung damit, verschiedene Gesellen in die gleiche Richtung zu treiben. Und sie wusste zwar von zweien der Anwesenden, dass sie recht eigenwillig waren (und Arkos wirkte auch ein bisschen ernst und speziell), aber auch, dass alle hier alles tun würden, um sich gegenseitig zu helfen. So war das als Mitglied von Satryr Cornucopia - als Kameraden!
Mit dem Rucksack auf den Schultern folgte Mary also ihren Questpartnern zum Eingang des Gildenhauses und ließ dabei die geführten Gespräche etwas Revue vor dem geistigen Auge passieren. Mary war, wie man vielleicht schon bemerkt hatte, alles andere als eine Quasselstrippe. Sie hörte lieber zu und dachte sich ihren Teil, doch im Zweifel hatte sie auch keine Probleme damit, Initiative zu ergreifen, wenn sie dadurch helfen konnte. Meistens war es aber hilfreicher, einfach die Ohren aufzusperren; die meisten Leute redeten gerne und warteten in einem Gespräch nur auf die nächste Gelegenheit, etwas zu sagen. Eine Kutsche war eine gute Idee. Alcea war als Touristenstadt recht gut an das Kutschennetzwerk angebunden. Vermutlich war das einer der Gründe, wieso die Einwohner sich gegen das Errichten eines Bahnhofes wehrten. Allerdings mussten sie doch eigentlich einsehen, dass eine Zugverbindung mehr Leute in ihre Stadt brachte und damit auch ihre Einnahmen stiegen. Seltsam, seltsam ... Aber wirkliche Details würden sie wohl erst erfahren, wenn sie sich der Stadt näherten. Sie sollten bei ihren Eltern Halt machen. Der Gasthof war zwar etwas außerhalb von Alcea, aber man hörte so einiges und konnte dort frei sprechen, ohne Gefahr zu laufen, dass jemand von der Bürgerinitiative es hörte und sie direkt einen schlechten Eindruck hinterließen. Esmée hatte Recht: Leute mochten keine Veränderungen, besonders nicht, wenn die Argumentation vieler Bauern soviel betrug wie "Das haben wir schon immer so gemacht, hmpf!" - entsprechend mussten sie mit Fingerspitzengefühl vorgehen. Beim Anblick ihrer Questpartner war sie sich nicht so ganz sicher, ob das klappen würde. Oh je ...
Gerade, als sie in den sonnigen Morgen Maldinas hinaustreten wollte, sprach Arkos sie an und offenbarte, dass dessen stoische Erscheinung wohl auch von einem gewissen Wissensdurst angetrieben wurde. Aufmerksam lauschte Mary, die Augen größer werdend, was er ihr zu sagen hatte und quetschte sich dabei nach draußen, einen tiefen Atemzug von der frischen Luft nehmend. Es roch nach Farbe (das kam von der Gildenhalle), nach frisch gebackenem Brot und Blumen, die in den vielen Ständen auf dem Vorplatz feilgeboten wurden. Im Schein der Morgensonne glitzernden die sprudelnden Wasser des Springbrunnens, doch sie hatten keine Zeit, sich an der Schönheit des Moments zu erfreuen. Es wurde geredet, während man lief. Einen Moment brauchte Mary dennoch, um nachzudenken, bevor sie Arkos mit sanfter Stimme und leichtem Grinsen antworte: "Mh-hm! Das muss mein Großvater gewesen sein. Er erzählt oft Geschichten davon, wie er in seiner Jugend durch die Welt gezogen ist und geschmiedet hat - angeblich hat er auch Sachen für die Rune Knights geschmiedet, die Elite des Königreichs!" Mary hatte keinen prahlerischen Knochen im Körper: Aus ihr sprach purer Stolz auf ihre Familie und ihren Großvater, zu dem sie eine besondere Beziehung hatte, ebenso wie auch Nico das bei seinem Opa hatte, wie sie wusste. "Mein Großvater ist der Beste!" Dabei warf sie dem braunem Wuschelkopf mit dem Geigenkasten ein gesondertes Lächeln zu. "Aber wenn dein Lehrmeister meinen Großvater kannte, dann waren er bestimmt auch sehr gut! Ich kenne ihn leider nicht, aber Opa redet nicht so viel von seiner Vergangenheit. Ich bin sicher, dass du auch ein richtig guter Schmied bist! Oh ... ähm ... Ich glaube schneller als eine Kutsche ist nur ein magisches Fahrzeug und so eines haben wir leider nicht ...", erklärte sie mit entschuldigendem Gesichtsausdruck und überquerte den Hauptplatz von Maldina auf der Suche nach einer geeigneten Kutsche, die vier Personen und einen Geigenkasten beinhalten konnte, ohne, dass sich die Mitglieder am Ende wie Sardinen in der Büchse fühlen mussten. Es dauerte nicht lange, bis Mary ihre Erfahrungen aus der Quest mit Esmée anwenden konnte, um mit einem Kutscher zu sprechen. Die Preisfrage wurde durch ein Vorzeigen des taktisch günstig am Unterarm platzierten Gildenzeichens gelöst, so dass sich dem Quartett bald schon die dunklen Holztüren einer Kutsche öffneten. Mary stieg als Erste ein und machte sich, den dicken Rucksack wie ein Ei auf dem Schoß haltend, wie eine brütende Henne Platz auf einer der Bänke, die sich gegenüberlagen. Der Weg nach Alcea würde eine kleine Weile dauern und ihnen Gelegenheit geben, sich noch etwas besser kennen zu lernen. Wie schön! Außerdem konnte man dann der Sache zwischen Esmée und Arkos noch etwas genauer auf den Zahn fühlen ... "Esmée und Arkos, habt ihr denn schon zusammen gekämpft?", fragte die Unschuld vom Lande also natürlich ganz ohne Hintergedanken und holte (diesmal tatsächlich ohne darüber nachzudenken) eine kleine, metallische Box aus ihrem Rucksack und reichte sie Nicolo. Der hatte bestimmt so verschlafen, dass er nicht dazu gekommen war ein Frühstück zu essen, wenn sie ihn richtig kannte. Irgendwie hatte Mary in der letzten Zeit die Aufgabe übernommen, mehrere Mitglieder der Gilde zu füttern, was auf lange Sicht sicherlich ins Geld gehen würde ... Umso besser, wenn sie ihre Aufträge effizient erledigten.
Es gab einen Kutschendienst. Es gab einen Dienst mit Kutschen. Einen Dienst, der dafür sorgte, dass man bezahlte und dann dort hin gefahren wurde, wo man wollte. Einen Dienst, der sich mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit als deutlich schuh- und fußschonenender erweisen würde als zu laufen. Unter dem Rauschen der eigenen Gedanken, die sich derzeit primär darum drehten Vergangenheitsnico eine ordentliche, mentale Schelte für die treterzerstörende Gedankenlosigkeit zu verpassen, reagierte Gegenwartsnico einen Moment lang nicht auf die Gespräche um ihn herum. Mit dem Gesichtsausdruck purer Agonie stieg er mechanisch anmutend in die Kutsche und umarmte einen Moment lang seinen Geigenkasten. Der Geigenkasten war gut. Der Geigenkasten verurteilte nicht. Wenigstens waren die Polster der Kutsche weich. Ein leises Schniefen drang hinter der Barrikade des Geigenkastens hervor. "Den Kutschenservice gibt's vermutlich schon länger, oder? Wie konnte ich das bislang übersehen? Die sind nicht mal klein und fahren überall in Maldina rum. Und dann war es auch noch umsonst. Was wir uns an Fußmarsch hätten sparen können." Wobei einige der Märsche ganz nett gewesen waren. Wenigstens ein bisschen was positives konnte man der Situation also abgewinnen. Einen melancholischen Seufzer später schob Nico die negativen Gedanken mit einer großen Schaufel beiseite und warf sie zum restlichen Abfall in seinem Verstand. Sein inneres Metronom schlug wieder um. Immerhin galt es einen Auftrag zu erfüllen, an der Seite zweier schick gekleideter Personen. Wenn die auch nur halb so elegant kämpften wie sie aussahen wäre das ein Fest der Inspiration. Der Wuschelkopf mit den grünen Strähnen schob sich wieder hinter dem Geigenkasten hervor. Vorsichtig nahm er die angebotene Lunchbox an, schaute einen Moment lang darauf hinab. "Danke, Mary. Aber ich habe ein Croissant gefrühstückt. Und einen Kaffee. Das reicht für den Moment. Oder ist die für mich?"
Während die Gespräche der letzten Minuten zu Nico aufholten, ruckelte die Kutsche durch die Straßen Maldinas und machte sich auf den Weg in Richtung Alcea. Auf Marys Kommentar zu Großvätern gab es immerhin ein freudiges Grinsen und einen Daumen hoch, sowie einem fest gesprochenen "Großväter sind die Besten", bevor Nico ansetzte die Fragen Esmées und Arkos' zu seiner Magie hoffentlich gleichzeitig zu beantworten. "Musikmagie erschafft durch Musik physische Effekte. Eigentlich kann sie noch viel mehr als nur zerstören, aber ich kann bislang nicht mehr. Hoffen wir also, dass sie auf dem Auftrag nicht zum Einsatz kommen muss, weil wenn doch stecken wir in einem Kampf oder müssen Steine zerkloppen oder sowas. Und eigentlich habe ich keine Lust in Marys Heimat irgendwas kaputt zu machen. Macht bestimmt einen schlechten Eindruck." Geistesabwesend verschob den Geigenkasten neben ihm auf die Sitzbank und schlug die Beine übereinander, nur um gleich darauf zu Esmée rüber zu grinsen. "Klar kannst du Harfe spielen. Ein elegantes Instrument für eine elegante Person. Meistens spiegelt sich sowas auch darin wider. Bei Arkos würde ich zum Beispiel auf zuerst gar nichts, dann auf Schlagzeug tippen. Nix für ungut, Arkos. Habt ihr denn schon zusammen gekämpft?", verstärkte er Marys Frage mit der geballten Sozialkompetenz eines quietschpinken Vorschlaghammers noch zusätzlich. Der junge Peralta beugte sich vor, behielt die Lunchbox in Händen und starrte unverhohlen neugierig zu den beiden B-Rang-Magierin rüber. Mussten sie doch schon fast gemacht haben. Arkos konnte bestimmt mit einem Schlag ein Haus niederwalzen. Und Esmée es mit einem Zauber zerfetzen. Die beiden hier waren ganz bestimmt eine deutliche Stufe über Mary und ihm und hatten dementsprechend ganz sicher einiges auf dem Kasten. "Was war euer bislang schwierigster Auftrag? Wart ihr schon mal so richtig in Gefahr?"
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Esmée
Anmeldedatum : 21.08.21 Anzahl der Beiträge : 504 Alter : 31
Gute Idee. Ernsthaft? Hatte Arkos das wirklich gesagt? Wenn Esmée nicht die Lippenbewegungen gesehen hätte sowie die Tatsache, dass der Schmied sich direkt nach den Worten auf den Weg zum Ausgang machte – sie hätte an der Funktionsfähigkeit ihres Gehörs gezweifelt. War es überhaupt schon vorgekommen, dass ausgerechnet dieser rothaarige Bauer der Prinzessin zugestimmt hatte, anstatt jede Gelegenheit zu nutzen, um sich gegen ihre Ideen auszusprechen? Hmpf. Irgendwie stimmte das hier die Prinzessin skeptisch, was dann wohl deutlich machte, dass Arkos es der 19-Jährigen nicht Recht machen konnte, ganz gleich, wie er sich nun verhielt. Es war nicht mehr als eine angehobene Augenbraue, die diesen Argwohn nach außen hin transportierte, als sich das Grüppchen auch schon auf den Weg machte. Dem Gespräch, das sich zwischen Mary und dem Rothaarigen entfaltete, lauschte die Dunkelhaarige nur mit einem Ohr. Höchstens bei der Erwähnung der Rune Knights – der Elite des Königreiches – musste die Prinzessin ein wenig in sich hineinschmunzeln. Die Elite? Sie musste unweigerlich an Flux denken, der gähnte und sich gleichzeitig unverhohlen den Hintern kratzte. Es war ein Bild, das dem Vorurteil der respekteinflößenden Rune Knights doch einen bleibenden Riss verpasst hatte. Nicht falsch verstehen: Esmée hatte dieses Fellknäuel am Ende ihrer gemeinsamen Quest durchaus sympathisch gefunden. Flux hatte eben nur herzlich wenig wie die Elite des Königreiches gewirkt. Eine zweite Sache, über die die de Bosco nachdachte, war die Aussage zu Großvätern. Großväter waren die Besten? Esmée besaß nicht viele Erinnerungen an ihren eigenen Großvater, was nicht zuletzt daran lag, dass er sich nicht nur von der Welt, sondern Großteils auch von seiner eigenen Familie abgewandt hatte. Es war kein Geheimnis, dass nicht zuletzt ihr Großvater der Ursprung für alle Krisen und Verbrechen war, die heutzutage in Bosco herrschten. Er hatte sich nicht um die Welt gekümmert, hatte alle Dinge einfach geschehen lassen und seiner eigenen Tochter – Esmées Mutter – sehr lange den Weg versperrt, um die Zügel in dem Königreich in die Hand zu nehmen. Die Meinung von Esmée zu ihrem Großvater war daher nicht unbedingt der Beste. Andererseits hatte sie manches Mal auch echtes Mitleid mit dem alten Mann empfunden, der für die Rolle, in die er geboren worden war, einfach nicht geschaffen gewesen war. So wie Esmée selbst auch? Vielleicht… waren sie und ihr Großvater sich ja gar nicht so unähnlich. Ein Gedanke, der die 19-Jährige gleichzeitig wärmte als auch entsetzte. Sie schüttelte den Kopf und schien in all der Zeit vermutlich geistig genauso abwesend gewesen zu sein wie Nicolo, der genau in die andere Richtung, aber genauso ins Leere gestarrt hatte.
Erst im Inneren der Kutsche kam auch Esmée geistig zurück zu ihrem Team. „Umsonst stimmt nicht ganz“, korrigierte sie Nicolo, der gerade die Erkenntnis seines Lebens zu haben schien. Sie zuckte mit den Schultern. Das war ein Trugschluss, dem die Prinzessin in der Vergangenheit mindestens einmal zu oft erlegen war – wie unter anderem Arkos wusste. „Aber zumindest nicht von uns bezahlt. Die Gilde kommt für die Kosten auf.“ Und tatsächlich war die junge Frau ein bisschen stolz darauf, dass sie sich dieses Wissen nicht nur angeeignet hatte, sondern sogar schon an Mary weitergegeben hatte. Ihr war natürlich nicht entgangen, dass das blonde Mädchen die Kutsche auf genau die gleiche Art und Weise organisiert hatte wie damals, als sie gemeinsam nach Fallrock gefahren waren. Wie lange es wohl dauern würde, bis sich diese Art des Reisens – und dem Versenden der dazugehörigen Rechnung – in der gesamten Gilde Satyrs Cornucopia herumgesprochen hatte? Und ob Esmée deshalb irgendwann ein persönliches Gespräch bei der Gildenleitung über sich ergehen lassen müsste, weil die Kosten nicht mehr zu tragen waren? Auf die Erklärungen zur Musikmagie hin nickte die junge Frau in jedem Fall, wenngleich sie Schwierigkeiten hatte, sich vorzustellen, wie man mit Musik physische Effekte erzielte. Das Einzige, was ihr auf Anhieb einfiel, war das Bild einer runden Opernsängerin, deren schrille Stimme dafür sorgte, dass das Glas in der Umgebung zerbarst. Aber das war wohl nicht ganz das, was Nicolo gemeint hatte, oder? Er sah zumindest nicht direkt nach rundlicher Opernsängerin aus… „Arkos und das Schlagzeug?“, wiederholte die 19-Jährige ungläubig und lachte. Als könnte ein Mann, der ungefähr so viel Taktgefühl wie ein Stück Holz besitzt, ein Schlagzeug spielen, dachte sich Esmée, aber sie besann sich, ehe diese Worte ihr auch tatsächlich über die Lippen gekommen waren. Stattdessen räusperte sie sich und ergänzte: „Ich glaube nicht, dass ein Schlagzeug das lange überleben würde.“ Wobei man diese Aussage nun wirklich auf vielfältige Weise interpretieren konnte - dass Arkos ziemlich muskulös und als Schmied eher grob war, konnte man ihm zumindest ansehen. Sie warf dem Rothaarigen einen kurzen Blick unter halb verschlossenen Lidern zu. Miteinander gekämpft? Wohl eher gegeneinander, hätte sie gerne geantwortet, aber auch hier entschied sie sich – ihrem guten Vorhaben folgend – für eine andere Form der Antwort: „Arkos und ich haben bereits die eine oder andere Quest zusammen erledigt.“ Anstatt sofort weiterzusprechen, sah die 19-Jährige kurz aus dem Fenster und ließ Revue passieren, was sie – unter anderem mit Arkos – bereits erlebt hatte. Dann sah sie wieder zu Mary und Nicolo. „Wir mussten einen vermeintlichen Geist jagen und auf einem anderen Auftrag einen Prinzen suchen. Zum Glück mussten wir dabei allerdings nicht ernsthaft zusammen kämpfen.“ Zum Glück, weil Kämpfe immer eine gewisse Gefahr bargen? Oder zum Glück, weil sie sich in einem Gefecht mitnichten ausgerechnet auf den Schmied verlassen wollte? Wieder so eine Sache, die man so und so interpretieren konnte. Bei den gefährlichen Aufträgen musste Esmée allerdings wirklich überlegen, was genau sie erzählte. Denn ehrlich gesagt… so wirklich gefährliche Sachen hatte sie noch nicht erlebt. „Abgesehen von der Abwehr bewaffneter Wilderer, die in einem riesigen Waldgebiet auf der Jagd nach einem Waldgott waren?“, begann die 19-Jährige daher zuerst ein wenig ausweichend zu antworten und warf bewusst einen Blick in Marys Richtung. Aber das reichte nicht… sie musste noch etwas erzählen, oder? Und ausgerechnet Arkos hörte auch noch zu – für ihn wäre es gefundenes Fressen, wenn er hörte, dass die Prinzessin sich bisher noch nicht wirklich in Gefahr begeben hatte. Er warf ihr doch sowieso immer vor, nichts alleine hinzubekommen und ständig auf die Hilfe von Álvaro und Erial angewiesen zu sein. Sie musste etwas sagen. Etwas erzählen. Und notfalls… künstlerisch ausschmücken. Die Explosionsmagierin entschied sich: „Ich musste mal eine Person des öffentlichen Lebens vor seinen Verfolgern schützen“, begann Esmée zu erzählen und bezog sich damit auf eine Quest, die sie zusammen mit Seohl erledigt hatte. „Wir mussten über Dächer klettern, um genug Übersicht zu haben und alle Angreifer abwehren, ehe sie der Zielperson zu nahe kamen. Am Ende waren wir allerdings verschanzt in einem Restaurant und umzingelt von unzähligen Gegnern, die alle hinter dem Leben der Zielperson her waren.“ Das… naja, irgendwie war das nicht einmal gelogen. Höchstens ein bisschen übertrieben ausgedrückt. „Sie brachen die Türen ein und zerstörten die Fenster, um ins Innere zu gelangen. Meine Kollegin und ich mussten mit allem kämpfen, was wir hatten, um sie zurückzuschlagen. Es waren so viele, ich hatte wirklich Schwierigkeiten, zu zählen. Aber am Ende waren meine Kollegin und ich siegreich und die Zielperson in Sicherheit“, beendete die 19-Jährige die Erzählung mit nicht wenig Stolz in der Stimme und lächelte. Ja, das war doch eine gute Story! Da konnte niemand mehr behaupten, dass sich Esmée in der Vergangenheit noch nicht in Gefahr begeben hatte. Endlich lohnte es sich mal, dass die Prinzessin früher nicht nur unzählige Romane verschlungen hatte, sondern auch eine blühende Fantasie besaß... „Und ihr?“, gab sie die Frage zurück, um die restliche Zeit, bis sie Alcea erreichten, zu überbrücken. Insbesondere auf die Antwort von Arkos war Esmée wirklich sehr gespannt. Der hatte doch nie im Leben eine Geschichte, die an ihre heranreichte!
Es war also tatsächlich (wahrscheinlich) der Großvater von Mary gewesen. Wirklich interessant. Sie selbst hatte sich grundsätzlich nicht als Schmiedin vorgestellt, sondern als Lichtmagierin... aber er fragte sich, ob sie irgendetwas mit dem Schmieden anfangen konnte. Er hätte einen Gehilfen mittlerweile sogar ganz gut gebrauchen können... nachdenklich legte er leicht den Kopf schief und nickte ein wenig nichtssagend. Die Elite des Königreichs? Er hatte bisher, glaubte er, nicht wirklich mit den Rune Knights zusammengearbeitet und konnte deshalb auch nicht wirklich etwas zu deren Mitgliedern sagen. Maldina war ja auch ein wenig außerhalb und nicht wirklich in der Reichweite der Ritter - die Gilde kümmerte sich in der Stadt um vieles, weshalb eine dauerhafte Garnison oder so nicht eben nötig war. Aber möglich war es auf jeden Fall. Die Begeisterung bezüglich Großeltern konnte er nicht so wirklich teilen, außer, wenn er Mimir als seinen Großvater sah. Ansonsten wusste er ja noch nicht einmal, wer seine Großeltern überhaupt waren.
Nun fanden sie sich also in der Kutsche wieder, die Mary einfacher löste, als er gedacht hatte. Ob sie wohl wusste, dass es nicht wirklich dazu führte, dass es 'kostenlos' war, sondern irgendwann eine Rechnung hineinflattern würde? Sein Blick huschte in diesem Moment zu Esmee. Hatte sie ihr diesen Floh ins Ohr gesetzt? Oh man. Arkos war sich relativ sicher, dass die Gilde nicht für jede Kutschfahrt aufkam, die man irgendwie mal gemacht hatte. Aber immerhin hatte die Dunkelhaarige ein wenig dazugelernt. Er war ja beinahe begeistert. Für einen Moment wusste Arkos gar nicht ganz genau, worauf er zuerst achten sollte - auf die Frage, die Mary stellte, auf das fröhliche und eher etwas unzusammenhängende Geplapper von Nicolo, oder aber die ein wenig dramatisch inszenierte Geschichte von Esmée, die folgte. Diese drei hier waren so anders als er, dass es ihm - zum ersten Mal in seiner Karriere als Magier - wirklich ein wenig über den Kopf wuchs. Da er gerade nichts anderes machen konnte als herumsitzen, führte das vor allen Dingen dazu, dass er gar nichts mehr sagte und einfach erst einmal abwartete, bis die meisten Worte gefallen waren. Arkos war in der Regel gar kein Mann allzu vieler Worte (obwohl er sich in der richtigen Konstellation ja bereits zu beinahe ausufernden Gesprächen eingelassen hatte), und die Situation gerade war... tatsächlich ungewohnt. Und es gefiel ihm auch nicht furchtbar. Warten war nichts, was Arkos gut konnte; er war ein eher ungeduldiger Geselle, was Quests anging, und er nahm seine Arbeit halt einfach ernst. Das war der Grund, warum er gerade so aushielt, herumzusitzen...
Was er sich allerdings alles so anhören durfte, verbesserte die Situation nicht wirklich. Auf die Sache mit der Musik ging er nicht wirklich ein, denn tatsächlich hatte Esmée - so absolut unnötig ihr ungläubiges Lachen gewesen war - irgendwie Recht. Er war nicht sonderlich musikbegeistert oder -talentiert, und schon gar nicht sonderlich interessiert. Das einzige Instrument, was er nutzt, war sein Hammer auf dem Amboss. Machte auch Geräusche! Auch die Frage von Mary wurde im Prinzip von Esmée beantwortet, und er zuckte nur leicht mit den Schultern und nickte. "Es gab tatsächlich keine tatsächlich kämpferische Auseinandersetzung", bestätigte er Esmée ein wenig abwesend und sah sie im Anschluss ein wenig zweifelnd an. "Ihr habt gegen Zivilisten mit allem gekämpft, was ihr hattet? Dann kann von denen ja nicht mehr viel übrig sein. Wie fand die Gilde das?" Arkos Frage schien wirklich ein gewisses Interesse zu zeigen, denn... er traute Esmée zu, irgendwelche armen Fans in die Luft zu sprengen. Das war ja nicht einmal die Frage, die er stellte. Nachdenklich kratzte er sich am Kopf und dachte einen Moment nach. "Ich musste gegen einen lebendig gewordenen Schneemann kämpfen, der mir mit einer Schaufel fast den Kopf abgehackt hätte. Und in einer Mine habe ich ein paar Minenarbeitern aus der Mine geholfen, nachdem, ähm..." Er stockte kurz. "Naja, da war ein Monster in der Mine, aber der Crimson Sphynx-Magier Lian, den ich begleitet habe, ist ein A-Rang-Magier, der hat im Grunde alles erledigt..." Sorry, Lian, dachte sich der Schmied und hoffte, dass der Wuschelkopf nicht irgendeine Ahnung davon hatte, dass er selbst Schuld daran war, dass die Legende des Lian sich weiter verbreitete. Er hatte nur eine Ausrede gesucht, denn Minervas Name durfte nun einmal nicht fallen. Abwesend spielte er mit dem Ring herum, der unter seinem Handschuh an seinem rechten Ringfinger saß. "War also nicht der Rede wert", winkte Arkos ab, und lachte ein wenig - was möglicherweise ein wenig untypisch auf Esmée wirken konnte. Nach einem kurzen Räuspern sah er zu Mary. "Du scheinst den Weg zu kennen und die Umgebung, in die wir fahren. Wie lange werden wir in etwa brauchen? Ich wäre dankbar, wenn du ein paar Worte über die Umgebung sagen könntest, in die wir fahren. Hast du vielleicht abseits deiner Familie noch Kontakte in die Gegend?"
Diesem Tag war einiges an Arbeit voraus gegangen. Mit einem für den jungen Peralta ungewöhnlichen Fokus hatte er überall im Gildenhaus Werbung dafür gemacht, dass er ein paar Musiker zusammen kriegen wollte für gemeinsame Übungsstunden. Instrumente spielten sich schließlich besser zusammen. Oder es brach ein Kleinkrieg mitsamt mörderischen Intrigen aus, wie es in der königlichen Oper wohl gerne mal geschah. Aber doch nicht hier. Satyrs Cornucopia war schließlich dazu da sich selbst zu verwirklichen. Und dazu gehörte für Musiker natürlich auch, sich einmal in einer Band auszuprobieren. Zumindest nach Meinung von Nicolo Peralta, die als einziges zählte, wenigstens seiner eigenen Meinung nach, was damit einen Kausalring auslöste, der sich selbst verstärkte. Wo war er? Ach, richtig. Mal sehen. Er hatte Werbung gemacht - womit gemeint war, dass er den Gildenmitgliedern am Questboard aufgelauert und allen die es hören wollten oder nicht hören wollten, mit der Idee einer Band kräftig auf den Zeiger gegangen war - und aufgeräumt - Mary hatte aufgeräumt, seine Leistung bestand nur darin das Zimmer wenigstens über ein paar Tage nicht sofort wieder zu verunkrauten - und mehr Stühle und Notenständer besorgt - was er tatsächlich selbst gemacht hatte, unter Ächzen und Stöhnen im Falle der Stühle, da zweimal laufen für Schwächlinge war - und jetzt musste er nur noch warten, dass auch Leute auftauchten. Wenn denn jemand auftauchte. Aber natürlich würden Leute auftauchten. Welcher Musiker hatte denn noch nie davon geträumt mal auf einer Bühne zu stehen und die Masse zu begeistern?
Seit geraumer Zeit dackelte Nico im Kreis durch den Raum. Wenn er so weiter machte, erzeugte er über kurz oder lang vermutlich eine Furche im Teppich. Es war gelüftet worden, nicht von ihm, aber irgendwer hatte das übernommen. Er hatte Getränke besorgt. Ein Tablett mit Wasser, Trinkgefäßen und Säften stand auf dem wuchtigen Sekretär in der Ecke. Das hatte er sogar selbst bezahlt. Mit seinen eigenen, hart verdienten Jewels! Also, so richtig selbst verdient und bezahlt. In einem Laden. Also, nicht die Becher und Gläser, die kamen aus der Gildenküche. Aber die Getränke. Die Violine lehnte einem der Stühle, der Geigenbogen darauf abgelegt. Damit hatte er doch eigentlich alles gemacht, was er hätte tun können. Oder? Ein wenig mehr Werbung hätte vielleicht nicht geschadet. Aber außerhalb der Gilde Werbung zu machen kam ihm dann schon irgendwie falsch vor. Immerhin sollte es, wenn es denn dazu kam, eine Gildenband werden. Und sei es nur um sich ab und an gemeinsam einen langweiligen Nachmittag zu vertreiben. Wobei die Inspiration schließlich von überall kommen konnte, auch und vielleicht grade, von anderen Künstlern. Zumindest war das bei Nico und Bildern so. Sein Weg führte ihn hinüber zum Fenster, vor dem er mit verschränkten Armen stehen blieb. Es war nicht so lange her, dass er da von Erial einen Eistee bekommen hatte. So einen könnte er jetzt gleich nochmal brauchen, denn er schwitzte elendiglich unter dem Hemdkragen. Nervösität? Er? So ein Unfug. Nicolo Peralta kannte Angst vor der Bühne. Nicolo Peralta schubberte sich außerdem nervös mit dem Zeigefinger unter dem Kragen. Er hatte Nerven aus Stahl. Ach was, aus Titanstahl. Aye. Die haselnussbraunen Augen richteten sich durch das Fenster auf eine der dortigen Blüten.
Beinahe automatisch wanderten seine bandagierten Finger zu seiner Umhängetasche, holten dort Block und Stift hervor. Die Blüte draußen schwankte sanft im Wind. Die Sonne schuf mit dem Wind und den Blättern eines der Bäume ein munteres Schattenspiel auf den Blütenblättern des kleineren Gewächses. Mit einem Mal wieder völlig fokussiert, wenn auch nicht auf das, was eigentlich grade Sache war, setzte Nico den Kohlestift auf das Papier und begann zu zeichnen. Es war doch ohnehin noch ein wenig Zeit, bis die ersten Musiker eintreffen sollten. Oder?
Mit berstender Lautstärke erfüllte das Gebrüll von Ravinuthala Tsumiho das Musikzimmer der Gilde, als sie dessen Tür aufstieß und ins Innere polterte. Sie war eine Frau, deren Natur und Existenz nur in einer Form existieren konnten: LAUT! Es gab keine Chance, dass sie nicht gehört wurde, wenn sie irgendwo war, und die Aufmerksamkeit der Umgebung flog ihr deswegen schnell und zuverlässig zu. Es war ein zweischneidiges Schwert, das sie da Tag für Tag mit sich trug, doch es passte gut zu dem, was sie von Herzen war: Einer Musikerin! Denn welcher wahre Musiker wollte nicht gesehen werden? Wer hatte noch nie davon geträumt, auf einer Bühne zu stehen und die Masse zu begeistern?
„Hab gehört, hier könn wir's krachen lassen!“, rief sie aus und riss die Arme in die Luft, ihre Lippen zu einem breiten Lachen aufgerissen. „Zeit! Für! MUSIK!“ Ja, sie war ziemlich aufgeregt über die Gelegenheit, zusammen mit ein paar anderen Musikern ihrer Gilde zu spielen. Die wenigsten Musiker in Satyrs Cornucopia hatten ein Interesse daran, sich von ihrem Trommelspiel begleiten zu lassen – nicht zuletzt wegen ihrer unbändigen Lautstärke, die dazu neigte, andere Instrumente auch mal in ihren eigenen Beats zu ertränken. Nicht so der brünette Typ, der sie am Questboard angequatscht hatte. Der wollte nicht nur mit ihr spielen, er hatte sogar versucht, sie für seine Band zu rekrutieren! Das war zwar ein bisschen vorschnell, hieß aber noch lange nicht, dass sie kein Interesse hatte. Für die Oni klang der Versuch tatsächlich ziemlich aufregend, was man wohl daran merken konnte, wie Feuer und Flamme sie dafür war. Mit einem kräftigen Stampfer trat sie in den Raum hinein und warf die Tür hinter sich zu, ehe sie sich umsah. Also... viele Bandmitglieder waren hier noch nicht zu sehen. Eigentlich fiel ihr nur eine Person auf, da drüben am Fenster, und das war der gleiche Kerl, der sie auch hierher gebeten hatte. „Oh... hey, hey. Du bist das! Hi!“ Fröhlich grinsend hob die Hünin ihre rechte Hand, winkte dem kleinen Männchen zu. Es war wohl kein Wunder, dass er nach seiner Einladung selbst aufgetaucht war, aber es war so oder so schön, ihn zu sehen. Ordentlich vorgestellt hatte sie sich ihm noch nicht, oder? Ihren rechten Arm anspannend, klatschte die Oni mit der flachen linken Hand auf ihren Bizeps.
„Mein Name ist Ravinuthala Tsumiho, stärkste Kriegerin aus dem Stamm der roten Sonne und traditionelle Taiko-Trommlerin! Freu mich drauf, mit dir Musik zu machen, Kumpel! Wie heißt'n du?“
Das wirkte doch erstmal wie ein guter Einstieg in ein schönes Kennenlernen! Thala sah schon kommen, was für gute Freunde sie zwei werden würden, wenn sie erstmal miteinander Musik gemacht hatten! Und mit dem Rest der Band! Apropos... die Oni blickte sich um. „Sag, kommt noch wer her? Sin nich nur wir zwei, oder?“
Mit seinem Violinenkoffer in der Hand machte sich der Skinwalker auf den Weg in das Musikzimmer seiner Gilde. Ein paar Zettel machten Temujin darauf aufmerksam, dass ein Mitglied seiner Gilde ein paar Übungsstunden anbot, extra für die Musiker der Gilde. Ein nettes Angebot, denn eines musste der Skinwalker zugeben, er hat seine Übungsstunden etwas schleifen lassen, dank all dem Stress, den er die letzte Zeit hatte, kam er kaum noch dazu, seine Violine zu spielen. Er ist ein ganz kleines bisschen aus der Übung gekommen und auch wenn er das nur ungern zugeben würde, klang sein Spiel im Moment wirklich nicht mehr gut. Aber nicht nur, dass die Übungen gut für seine Musik war, nein der Skinwalker konnte sich auch so mit ein paar anderen Mitgliedern seiner neuen Gilde treffen, er kannte immerhin kaum jemanden dort und so langsam, aber sicher sollte er sich ein wenig bekannter machen, er schloss sich ja immerhin seiner Gilde an, damit er nicht mehr so alleine war. Dennoch war der Formwandler ein wenig nervös. Was wäre, wenn er nicht erwünscht war? Was, wenn er sich total lächerlich machen würde? Aber nein, mit einem kurzen Kopfschütteln entledigte er sich seinen schlechten Gedanken. Diese Gilde, seine Gilde war die Heimat der Künstler, sie dienste als ein Schutzraum für alle, die einer Leidenschaft nachgingen, warum sollte man da jemanden auslachen? Das wäre doch ein kleines wenig schräg gewesen.
Aber gut, er war am Musikzimmer angekommen und in dem Moment, als er die Türe ü Öffnen wollte, hörte er eine sehr laute Stimme. Eine, die er wohl auch schon gehört hätte, wenn er noch in seinem Zimmer gewesen wäre, Ravinuthala war also schon auch da. War sie nicht Ringerin? Egal, vielleicht hatte sie auch noch andere Hobbys, doch ihre laute Art führte bei dem Skinwalker dazu, dass er seinen Schweif unbewusst zwischen die Beine klemmte. Er öffnete langsam die Türe und betrat vorsichtig den Raum, verbeugte sich einmal kurz und stellte dann seinen Koffer neben sich auf den Boden. "Guten Tag, ich bin wegen den Übungsstunden hier." Ruhig war seine Stimme. "Ich bin Temujin Atkiray, ich spiele die Violine und könnte vielleicht ein paar Auffrischungen gebrauchen." Ein wenig sollte man die Nervosität in seiner Stimme hören. "Hi Ravi, laut wie ein Donnerwetter, so kennt man dich. Du spielst auch ein Instrument?" Fragend blickte er die riesige Dame an, dann jedoch wendete er seinen Blick zur zweiten Person im Raum. "Dich kenne ich leider noch nicht, ich nehme jedoch an, dass du derjenige bist, der die Übungen anbietet, oder?" Ravi war es sicher nicht, der noch Fremde müsste es also gewesen sein. "Auf jeden Fall freue ich mich, dass ich mit euch üben kann." So war es auch, so nervös und besorgt er war, so sehr freute er sich auch endlich mal ein wenig unter die Leute zu kommen.
Egal wie laut Ravi gewesen war, zu dem Zeitpunkt ihres Eintreffens hätte vermutlich ein Meteor in den Garten des Gildenhauses einschlagen können und das einzige, was Nico davon mitbekommen hätte, wären die Veränderungen in den Schatten auf den Gewächsen gewesen. So dauerte es, bis die Oni die Tür des Musikzimmers nahezu final mit der Wand vermählte. Dann ging es mit einem Mal sehr schnell. Nico flutschte der Kohlestift aus den Fingern, als er gleichzeitig versuchte sich herum zu drehen und noch rasch einen letzten Strich zu setzen. Der Malblock war nicht mit dem Stift herum gedreht, sodass letzterer versuchte die Luft zu bemalen, bevor er sich gen Fußboden verabschiedete. Nico blinzelte ein paar Mal, starrte auf seine begonnene Skizze hinunter. Wie spät war es? Der Kohlestift kullerte unter einen der Notenständer. Wieder ein Blinzeln, bevor er den Blick auf die Oni richtete. Es war nicht Valda, eindeutig. Und sie war mit ziemlicher Sicherheit entweder am Schlagzeug oder an der E-Gitarre zu finden. Ein Verdacht, den sie auch gleich bestätigte, auch wenn Nico bislang nicht wusste, was genau ein oder eine Taiko war. Vielleicht eine Art von Trommel? Oder eine Art zu trommeln? Ein letztes Blinzeln, bevor Nico den Blick hob, um Ravi in die Augen schauen zu können. "Äh, hi. Freut mich, Ravinuthala", übersprang Nico wie so häufig in dieser Gilde das Siezen mit einem Satz: "Bin Nicolo Peralta. Nico reicht aber. Was ist ein Taiko? Eine Trommel? Kommt das aus deinem Dorf? Wenn ja, wie lange gibt's das schon?", begann er schon wieder damit sein Gegenüber mit Fragen zu bombardieren, bevor Ravis eigene Frage bis in die verwirbelten Pools von Nicos Verstand vordringen konnte. Der junge Mann sah sich um als hätte er selbst grade erst registriert, dass der Raum abgesehen von ihnen beiden leer war. "Keine Ahnung, ehrlich gesagt. Hab nur Werbung gemacht, weil ich dachte, dass sich hier doch sicher ein paar finden. Musiker, meine ich. Aber..."
Den Satz fortzuführen blieb ihm zum Glück durch die Ankunft Temujins erspart. Ihn hatte Nico bislang bestenfalls aus dem Augenwinkel und vermutlich abgehetzt mit einem Croissant in der Schnute wahrgenommen. Also mehr oder minder gar nicht. Aber er sah reichlich nervös aus, wie er da den Schweif zwischen die Beine geklemmt hatte. Moment, was? Jep, dieser Temujin hatte einen Schweif. Und tierische Ohren. Also, tierhafte Ohren. Ohren wie ein Tier? Moment, davon hatte er doch schonmal gehört. Ein Formwandler, vielleicht? Entweder das oder hier war irgendeine Art von Take-Over-Magie zugange. Egal, Hauptsache er war willens Musik zu spielen und zwar seine...Violine! Endlich! Endlich jemand, der das beste, nach Nicos völlig unvoreingenommener Meinung, Instrument zu würdigen wusste. Der junge Peralta legte sich eine Hand auf die Brust und vollführte eine Verbeugung mit weggstrecktem rechten Arm, ganz wie auf der Bühne. "Freut mich, Temujin. Ich bin Nico Peralta. Nico reicht. Hm. Ich hab' leider keine Ahnung, ob noch mehr Leute kommen, aber wir können ja schonmal anfangen. Öh, Ravinuthala, brauchst du noch deine Instrumente? Oder dein Instrument? Wie viele Trommeln sind das? Und richtig, Temujin, also...ein wenig. Ich hab' nicht vor großartig irgendwas anzuleiten, aber wenn's um die Übung geht, reicht's ja schon, wenn wir einfach ein bisschen zusammen spielen. Und dann schauen wir mal, ob wir dem Rest der Gilde irgendwann mal ein Stück vorspielen wollen. Du spielst Violine, ja? Hey, Ravinuthala trommelt, du spielst Violine. Ich eigentlich auch, aber vielleicht suche ich mir dann was, was eher im Hintergrund funktioniert." Eigentlich fehlte da doch ein Blasinstrument für so ein richtiges, winziges Orchesterchen. Vielleicht ein Saxophon? Ein Solo konnte da jeder von ihnen hinlegen, zumindest, wenn er Ravis Stil richtig als laut und eindringlich einschätzte, dann musste man Temujin, der sehr viel zögerlicher wirkte, vielleicht den Platz für sowas einräumen. Aber das würden sie schon hinkriegen. Wäre doch gelacht.
„Okay, yeah! Nico also!“, wiederholte Ravinuthala den Namen ihres Gegenübers und stampfte mit drei schnellen Schritten hinüber zum Fenster, um dem jungen Kerlchen freundschaftlich auf die Schulter zu klopfen. Wie immer war sie dabei nicht besonders zurückhaltend. „Jap, jap! Taikos sind Trommeln! Sind bei uns im Stamm ne traditionelle Sache“, bestätigte sie mit einem breiten Grinsen. Schön zu sehen, dass dieser Nico Interesse an ihrer Kultur zeigte! „Das sind so große Trommeln, wo man mit zwei großen Stöcken drauf hämmert. Klingt am Ende wie der Donner, BOOM! Raijin benutzt die auch! Das ist der Donnergott!“ Und sie machte ihm alle Ehre mit der Energie, die in ihren Schwüngen steckte! Ravi war hier und da dafür bekannt, das Gildenhaus in Schwingung zu bringen. Sie war alles Andere als ein leises Wesen...
Ehe sich die beiden groß weiter unterhalten konnten, trat aber auch schon eine dritte Person in den Raum ein. Es war Temujin! Das nervöse kleine Früchtchen vom Streichelzoo! „HEYOOO! Temu! Cool, dich zu sehn!“, grinste die Oni ihren Freund an und riss die rechte Hand zum Gruße in die Luft. Üben wollte er also, hm? Und wusste gar nicht, dass sie ein Instrument spielte? „Klar, klar, KLAR!“, rief sie aus in einer Lautstärke, für die man Nico, der neben ihr stand, geradezu bemitleiden konnte. Seine Trommelfelle wurden heute wohl herausgefordert. „Ich bin ne voll gute Taiko-Trommlerin, hey, HEY! Mit meinem Beat hält keiner mit, HAH!“ Wobei... wenn man zusammen spielte, war es immer gut, einen Rhythmus zu halten, bei dem die anderen noch mitspielen konnten. Aber auch das war kein Problem! Die Oni hatte den Takt im Blut, und sie hatte über Jahre mit den anderen Trommlerinnen ihres Stammes gespielt. Ob alleine oder im Team, sie würde alle Klänge dominieren! „Ah, stimmt... Instrumente sin hier keine, hm?“, stellte die Oni überrascht fest, als Nico das Thema anschnitt. Irgendwie hatte sie gedacht, dass der Musikraum der Gilde da zumindest eine Grundausstattung stehen haben würde, aber so, wie es aussah, musste jeder sein eigenes Zeug mitbringen. Nun, das war auch kein Problem. „Klar, klar, gebt mir nen Moment. Ich schnapp mir'n Paar aus'm Lager!“
Das flink gemachte Versprechen war genauso schnell auf eingehalten. Ein kurzer Trip ins Lager ließ Ravi gleich zwei Taikos zurückschleppen – eigentlich waren da sogar drei drin, aber die besonders große, die extra für sie gemacht worden war, gehörte nicht in eine Gruppenübung. Zumindest nicht gleich beim ersten Mal. Die ordentliche Taiko war schnell aufgebockt, die etwas kleinere ging auch fix, und schon saß Ravi auf einem etwas zu kleinen Hocker vor ihren beiden Trommeln. BOMM! Die größere hatte einen vollen, dunklen Klang, der, wie sie versprochen hatte, dem Donnergrollen eines Sturmes in Nichts nachstand. BAMM! Die kleinere war etwas zarter, etwas heller, aber trug trotzdem noch eine gewisse Kraft mit sich. Sonst konnte man sie wohl auch schwerlich als richtige Taiko bezeichnen! Damit sollte sich doch was Gutes spielen lassen! „Oookay! Ich bin bereit!“, rief die Tsumiho aus und schlug ihre Trommelstöcke aneinander. Tack, tack, tack, tack! Ein einfacher Viervierteltakt – nichts Ausgefallenes, aber sicher ein guter Start, wenn sich die Truppe erst einmal darauf einstellen wollte. Sie konnte ja auch in diesem Format noch ein paar eindrucksvolle Sequenzen einbauen...
„Wir bleiben also scheinbar zu dritt?“ Noch einmal schaute Temujin in den Gang, der zum Musikzimmer führte, doch dieser war leer, keiner mehr schien an den Übungen teilnehmen zu wollen, es blieb also bei dem Formwandler, dem Braunschopf und der großen Oni. Fein, auch wenn eine Übung mit mehr Gildenmitgliedern sicherlich schön gewesen wäre, so war eine Übung zu dritt noch immer besser als alleine. Denn wenn Temujin von einem genug hatte, dann war das vom alleine sein, es gibt nichts schlimmeres als nur für sich Spielen zu müssen. Aber das musste er ja zum Glück nicht mehr, immerhin war er ja jetzt in einer Gilde, die Gilde der Künstler und in der hatte er nun einmal Kameraden, die sich mit ihm beschäftigen konnten, auch wenn er noch immer ein ganz kleines bisschen Angst vor zumindest einer hatte. Aber selbst dem Skinwalker war es klar, dass die große Dame nicht gefährlich war, seine Instinkte spielten ihn halt einfach nur ein bisschen einen Streich. Kurz schüttelte der Skinwalker sich, dann schloss er die Türe hinter sich, er wollte ja nicht, dass die ganze Gilde beschallt werden würde, vor allem wenn man daran dachte, das Ravi so etwas wie Trommeln nutzen wollte. Sie wird wohl laut werden, so laut eben wie der Donner und die anderen Mitglieder, besonders die, die nichts mit Musik zu tun hatten, wollten bestimmt nicht gestört werden. Temujin, so wie er nun einmal war, machte sich halt zu viele Sorgen, aber er war nun einmal so.
„Ach, wird schon mit zwei Violinen gehen, Nico.“ Warum sollte er sich denn ein anderes Instrument suchen, wenn er mit dem am besten klar kam? Das wäre doch nicht fair, zumindest fände Temujin das nicht besonders fair. „Ravi kann ja sicher eine Melodie mit ihren Trommeln vorgeben und wir können dazu spielen, oder?“ Kurz blickte er zur großen Oni. „Das kannst du doch, oder?“ Mit Trommeln kannte er sich leider nicht aus, denn normal ging er solchen lauten Sachen eigentlich aus dem Weg. Aber dieses Mal machte er eine Ausnahme, er wollte ja nicht vor Ravi weglaufen und Nico´s Training so im Stich lassen. Das wäre nicht wirklich höflich gewesen. Auch gegenüber von der Oni nicht, vor der Temujin ja endlich seine angst verlieren wollte. Diese Übung war sicherlich perfekt dafür, eben diese zu verlieren und dabei lernte er gleich auch noch ein anderes Mitglied seiner Gilde kennen, eine gute Situation für den Feigling. „Wie wollen wir eigentlich anfangen? Spielen wir alle eine kleine Melodie, so das wir sehen, was wir können und passen dann unsere Übung darauf an?“ Für Temujin klang das zumindest sinnvoll, immerhin konnten sie so sehen, was sie konnten, so konnten sie ihre Fähigkeiten aufeinander anpassen. „Achja, dürfte ich dich vielleicht um einen gefallen bitten? Wir haben ein neues Mitglied, das heiß Asher, der braucht vielleicht etwas Schutz, wenn du ihn mal treffen solltest, könntest du vielleicht ein Auge auf ihn haben?“ Die Dame war immerhin die stärkste Person die er kannte, sie konnte bestimmt auf Chris aufpassen. „Wer mag anfangen, du Nico? Ravi? Oder soll ich?“
"Augenscheinlich bleibt's bei uns Dreien, jep", bestätigte Nico, der eigentlich keine Ahnung hatte, ob dem wirklich so war. Aber wer nicht auftauchte, bis die Musik begann, konnte ihm halt auch einfach mal dermaßen gestohlen bleiben. Der Blick richtete sich vom Formwandler zurück auf Ravi, beziehungsweise auf ihre Arme. Jep. Nico glaubte absolut, dass die Frau trommeln konnte. Und die Trommeln kamen vom Donnergott. Oder der Donnergott benutzte die Trommeln. Vermutlich um den Donner zu erzeugen. Was für eine musikalische Gottheit. Wobei er dann bei den Gewittern wirklich mal besser den Takt halten könnte. Die Blitze kamen immer total unmelodisch. "Klingt cool. Müssen Temujin und ich uns Mühe geben mit dem Takt mitzuhalten und vielleicht ein bisschen lauter spielen. Und alles klar, Temujin. Dann fangen wir mit zwei Violinen an. Wenn ich Lust habe, schalte ich einfach noch ein paar andere Instrumente dazu", vermeldete Nico im Tonfall allerbester Laune. Endlich ein wenig Gelegenheit mit anderen Leuten zu spielen. Auf die Dauer wurde das ja stumpf immer alleine in der Bude zu hocken und dem Beifallgetrommel der Nachbarn an deren Zimmerdecke zu lauschen. Sie waren aber auch einfach so begeisterungsfähig, diese Arschlöcher. Wo war er? Ach ja. Mit ein paar tänzelnden Schritten huschte Nico hinüber zu seinem Geigenkasten und förderte die Violine zutage. Es brauchte nicht sonderlich lange, nur bis Ravi mit den Trommeln zurück kam, bis das Instrument auf Tauglichkeit geprüft war.
"Oh. Oh, wow. Hatte nicht vermutet, dass die Trommeln so groß sind. Hätte ich vermutlich, wenn ich mir deine Größe so anschaue, Ravi. Hab ich aber nicht. Oha, wird also laut. Perfekt. Wollen wir mal schauen, was wir dazu so produziert kriegen, Temujin?", ließ Nico in reichlich beeindrucktem Tonfall hören. Die Trommeln waren halt eben nicht nur groß, sondern auch einfach schön gestaltet. Kurz dachte er darüber nach den Kopf in eine davon zu stecken, aber wenn Ravi da dann draufhatte, klingelten ihm vermutlich drei Tage später noch die Ohren. Das war es dann auch wieder nicht wert, so lustig es für den Moment auch wäre. Ravi begann mit ihren Stöcken den Takt anzugeben. Ein Viervierteltakt. Mal sehen. Was ließ sich daraus machen? Unwillkürlich begann Nicos Schuh den Takt mit auf den Boden zu klopfen. Der brünette Schopf wippte mit auf und ab. "Braucht dieser Asher denn Schutz?", erkundigte sich Nico noch, bevor er den Bogen auf die Saiten setzte. Es musste ein Stück sein, das um die Paukenschläge von Ravi arbeiten konnte. Und wenn Ravi ihren Instrumenten derart einheizen konnte, wie er glaubte, würde sie sich sicher über einen Solo freuen. Ebenso wie es Temujin bestimmt freuen würde, wenn er eine Weile die Führung übernehmen konnte. Welcher Künstler ließ schließlich andere nicht gerne an seiner Kunst teilhaben? Kenji, weil er noch zu unsicher war. Aber egal! Der würde das auch noch lernen. Ähnlich seiner Stimmung war die Tonhöhe der kleinen Melodie, mit der er vorlegte, recht hoch angesiedelt. Immerhin sollte hier gute Laune herrschen. Sonst kamen die beiden am Ende nicht wieder. Sonderlich lange übernahm Nico allerdings nicht die Leitung. Das Spiel der Violine wurde leiser, bis er die Finger auf die Saiten legte. Hoffentlich übernahm jemand.
Ob sie eine Melodie vorgeben konnte? „Klar, klar, KLAR kann ich das!“, brüllte die Oni, ihre Arme in die Luft reißend. Es war deutlich einfacher, auf Trommeln einen Rhythmus zu spielen als eine Melodie, weil sie nur begrenzt Einfluss auf die Tonhöhe hatte – vor Allem, weil ihr jetzt gerade nur zwei Stück zur Verfügung standen. Aber mit ein bisschen Kreativität gab es da Wege drumherum. Temujin wollte eine Melodie? Sie würde ihm eine geben! Allerdings war selbst Ravinuthala bewusst, dass sie hier nicht einfach bei voller Lautstärke spielen konnte. Sie wollte ja die Violinen hören! Was für die Oni leise war, war es für die meisten Menschen allerdings nicht... damit würden die beiden irgendwie umgehen müssen. Bevor sie sich überlegen konnte, wie sie spielen wollte, wurde sie allerdings von einer plötzlichen Frage überrascht. „Asher? Wer'sn das?“ Den Namen hatte die Tsumiho ja noch nie gehört! Wohl kein wunder, wenn er neu in der Gilde war. Sie hatte auf jeden Fall keine Ahnung, was für eine Person dieser Asher sein sollte, wovor er beschützt werden müsste oder ob er es überhaupt verdiente. Insofern gab es eigentlich nur eine Antwort. „Aber klar! Ich beschütz ihn besser als jeder andre, HAH!“ Mit einem breiten Grinsen, einem Daumen nach oben und ohne auch nur einen Moment des Zögerns versprach Thala, dieses unbekannte Kerlchen unter ihre Fittiche zu nehmen. Er war ein Gildenkollege, richtig? Und außerdem hatte sie ein Freund darum gebeten! Und selbst wenn nicht... würde Ravinuthala jemals jemanden im Stich lassen, der Hilfe brauchte? Sicher nicht! Wenn sie diesen Asher-Typ irgendwann mal sah, musste sie Worte mit ihm wechseln! Aber bis dahin war es Zeit für Musik!
Im Rahmen ihres Taktes begann Nico mit seiner Melodie, ein hohes Lied, das Freude und Erwartung mit sich brachte. Ravi nickte rhythmisch mit, hielt erst einmal nur den Takt und fühlte sich ein, ehe sie ein wenig zu alternieren begann. Tick-Tack! Tick-Tack! Nur noch alle halbe Takte ihre Stäbe aneinander schlagend, traf sie während der anderen Hälfte den Rand der kleineren, rechten Trommel. Beides waren hölzerne, klackende Geräusche, aber beide unterschieden sich deutlich hörbar. Ticktack, ticktack, ticktack, Tock!, beschleunigte sie ihr Spiel, nahm die Achtelnoten mit, während sie am Ende einmal auch den Rand der größeren Taiko schlug, um noch einen weiteren Klang hinzuzufügen. Mit den eigentlichen Trommelfellen zusammen hatte die Oni fünf verschiedene Töne zur Verfügung; keine riesige Basis, aber mehr als genug, um ein bisschen abzurocken! Als Nicos Spiel nachließ, grinste sie breit. Es war Zeit, Temujin die Melodie zu geben, die er hatte hören wollen. Tocktock, ticktick, tocktock, BAMM! Mit dem lauten Krachen der Trommel riss Ravinuthala die Aufmerksamkeit an sich und ließ ihre beiden Trommelstöcke niedergehen. Den Fokus von den hölzernen Tönen auf die beiden Trommeln wechselnd, mit nur gelegentlicher Ergänzung eines schnellen Tacks, hämmerte sie einen zweitönigen Donnerhall auf den Raum herab, ehe sie mit einem mächtigen Bomm, bamm, BOMM herauswechselte aus dem klassischen Viervierteltakt, den sie zu Anfang selbst angegeben hatte, brach aus in einen Dritteltakt, den sie wieder beschleunigte. Tick-BOMM, Bamm-Bomm, Bamm-Tock! Tacktack, Bomm! Bamm! BommbammbommBOMM! Ein Crescendo wie ein schauernder Sommerregen erfüllte den Raum, ehe die Töne langsam wieder abebbten, langsamere, ruhigere Bamms und Bomms, die, wie die übrigen Musiker wohl sofort merken würden, schon wieder in die Viertel zurückgekehrt waren. Ganz zurück zu den Ticks und Tocks kehrte die Oni allerdings nicht. So leise, wie sie eben konnte, spielte sie ihre Trommeln als das, was sie waren: Donnernde Taikos! Ruhig genug, dass Temujin in der Lage sein sollte, an dieser Stelle zu übernehmen, blickte sie auffordernd zu ihm herüber. Er sollte vorgeben. Sie würde ihm als Begleitung folgen.
„Asher war mal zum falschen Zeitpunkt am falschen Ort und hat nun ziemlich üble Leute am Po, vor denen er Schutz braucht, oder zumindest jemand, der ihn zeigen kann, wie man sich wehren kann, Nico.“ Ja, besser konnte der Skinwalker es nicht erklären, ohne seinen besten Freund wirklich zu verraten. „Ravi ist einfach unglaublich stark und kann sicherlich auf ihn aufpassen, oder sie kann ihn zeigen, wie man sich gegen die üblen Typen wehren kann, nicht Ravi?“ Ja, denn auch wenn der Skinwalker die große Oni noch immer ein bisschen gruselig fand, so wusste er, dass sie unglaublich lieb war, sie kümmerte sich immerhin um ihre Gilde und deren Mitglieder, sie würde es sicher nicht zulassen, dass einen von ihnen etwas passieren würde. Dazu war sie einfach zu gut, zumindest in den Augen des Formwandlers. Aber gut, nun genug davon, Temujin wollte ja eigentlich nicht die Stimmung zerstören, indem er solche Themen aufrollte, es reichte schon dass er Sorgen hatte und die wollte er seinen Kumpanen nun wirklich nicht zumuten, immerhin ging es ja im Moment um Musik und nicht die Probleme im Leben des Skinwalkers. Kurz zuckte der Geschweifte zusammen, denn ein ganz kleines bisschen erschreckte er sich doch vor dem Instrument der Oni, er war es ja nicht gewohnt das Musik so laut war, immerhin spielte er meistens leise für sich selbst oder in Raumlautstärke für andere, aber die Oni, die machte Musik die man auch hören konnte, laut und kräftig, ausdrucksvoll und stark, so wie sie nun einmal selbst war.
Anders als er, dessen Violine kaum zu hören war, denn wie gewohnt spielte er nun einmal sehr leise, er musste sich also zusammenreißen und auch mal etwas lauter sein. Es fühlte sich ein wenig schräg für den jungen Mann an, doch auch irgendwie befreiend, er war mal nicht der Stille, der sich immer versteckte, nein er auch er zeigte mal, dass er da war. Ob Nico das so ähnlich ging? Bestimmt nicht, denn anders als der Skinwalker sah der junge Mann wie jemand aus, der schnell Freunde finden konnte, wie eben jemand, der mit jedem klar kam, wie ja auch mit dem Skinwalker, der es ja immerhin immer etwas schwerer hatte mit neuen Freunden. „Das macht auf jeden Fall mehr Spaß als alleine zu spielen.“ Es war fast so wie früher, als er noch bei seinen Meister lebte, da spielte er nämlich auch nie alleine. „Kannst du eigentlich auch andere Instrumente spielen, Ravi? Und du Nico?“ Er sprach ungewohnt laut, selten hörte man seine Stimme so klar, wie im Moment. „Ich für meinen Teil kann nur dass hier, aber ich nutze meine Violine auch für meine Magie.“ Ja, er rief ja immerhin mit seinem Instrument die Geister des Waldes und der Natur zur Hilfe. „Ich hab aber auch noch eine zweite Violine, aber die ist zum Zaubern da, die ist magisch.“ Und liegt in seinem Zimmer und sammelt Staub, denn Temujin hatte sorgen, das sie kaputt gehen könnte, das wollte er nämlich nicht. „Ich muss echt zugeben, in einer Gilde zu sein ist echt besser, als alleine und einsam auf der Straße zu leben.“
"Oh, das klingt echt nicht gut. Wenn das so übel ist, braucht er den Schutz wohl echt", kommentierte Nico noch, ließ den Blick einmal an Ravis Gestalt herunter wandern. Wenn die involviert wurde, musste man sich vermutlich eher Sorgen um die Leute machen, die diesen Asher angreifen wollten. So wie sie die Schlagstöcke ihrer Trommeln schwang, war es nicht sonderlich schwer die Trommeln im Geiste durch ein paar Schädel zu ersetzen, die demnächst ehemalig Lebenden gehörten. Die sah, genau wie Valda, durchaus so aus als könne sie es mit mindestens 20 Leuten gleichzeitig aufnehmen und würde am Ende vielleicht ein bisschen außer Atem sein. Aber egal. Musik! Das Stück nahm seinen Lauf. Ravi heizte ihren Trommeln so ordentlich ein, wie Nico erwartet hatte. Temujins Violine war dagegen deutlich leiser, verzagter. Es war irgendwie amüsant zu sehen, wie sich die hier dargestellten Persönlichkeiten auch in der Musik widerspiegelten. Ravi laut, Temujin leise. Und er? Irgendwo dazwischen. Während die anderen beiden die Führungen übernahmen, schloss Nico die Augen und den Geigenbogen als Taktstock zu zweckentfremden. Wie als Antwort auf diese Aufforderung flirrten ein paar ♪Instrumente♪ in die Existenz. Die glimmenden, ätherischen Instrumente schwebten ein Stück hinter Nicos Kopf, der sie so leise wie möglich mit der Violine anleitete. Eine E-Gitarre, die als leiserer, aber fetziger Gegenpart einen Kontrast zu Ravis Trommeln herstellen sollte. Und bei Temujins leiserem Spiel eine Klarinette, deren sanftere Töne hoffentlich gut zu dessen Spiel passten.
Die erste Antwort des jungen Peralta auf Temujins Begeisterung war ein breites, freudiges Grinsen. Da hatte er halt völlig Recht. Alleine spielen war ganz gut, wenn man einfach mal was ausprobieren wollte und sich noch nicht so ganz sicher war, wohin es mit der Musik denn gehen sollte. Aber zusammen spielen machte doch einfach deutlich mehr Laune. Und es half bei der Inspiration. Nico hatte zum Beispiel vorher noch nie solche Trommeln wie die von Ravi gesehen. Aber jetzt, wo er sie kannte, war es als hätten sie mit ihren Donnerschlägen einen Damm in seinem Verstand gebrochen. Die Ideen flossen gradezu durch ihn hindurch. Und Temujins leiseres Spiel hatte ihn darüber nachdenken lassen, welche Instrumente dazu passen würden. Weswegen er sich vermutlich mal eine Flöte zulegen müsste. Oder einfach beschwören. Wozu war man schließlich Magier? "Nicht wahr?! Wollte immer schon mal mit anderen zusammenspielen. Hat sich nur bislang irgendwie nie ergeben. Andere Instrumente? Sicher. Die meisten so ein bisschen. Übe grade verstärkt an der Gitarre. Hab' da was vor. Und du hast eine magische Violine? Was kann sie? Wie sieht sie aus? War sie ein Geschenk? Oder wie teuer war sie? Und klar ist das besser. Musstest du schonmal alleine auf der Straße leben? Das war doch vermutlich echt hart. Aber jetzt bist du ja in Satyrs. Und die Gildenleute passen aufeinander auf", sprudelte einer von Nicos gewohnten Plapperanfällen aus ihm heraus. Er mochte sich gar nicht vorstellen, wie das war. War ja schon unangenehm genug gewesen die paar Wochen von seinem Elternhaus bis zur Gilde zu überstehen. Die Welt schien nicht viel übrig zu haben für unbekannte, mittellose Künstler. Vorsichtig bugsierte er Violine und Geigenbogen auf die Fensterbank, hockte sich daneben, ließ die Beine baumeln und starrte seine beiden frisch gefundenen Mitstreiter in Sachen musikalischer Betätigung mit nicht einmal versucht verhohlenem Interesse an.
Mana:
(190/250)
Zauber:
Backup Band TYP: Elementlose Magie ELEMENT: --- KLASSE: I ART: Support MANAVERBRAUCH: 15 pro Minute MAX. REICHWEITE: Beim Anwender SPEZIELLES: --- VORAUSSETZUNGEN: Geschicklichkeit Level 2, Willenskraft Level 2, Manaregeneration Level 2 BESCHREIBUNG: Durch das Leiten von Mana durch ihr Instrument, kann die Musikmagierin die Töne anderer Instrumente nachahmen. Die zusätzlichen Instrumente spielen immer nur das Stück, dass die Musikmagierin selbst spielt und unterstützen dieses durch ihren eigenen Klang. Kämpferischen Nutzen hat dieser Zauber nicht, aber es klingt vielleicht hübscher.
Beherrschung:
Willenskraft Level 4: Ein drittes Instrument gesellt sich der Band hinzu. Willenskraft Level 6: Ein viertes Instrument gesellt sich der Band hinzu. Willenskraft Level 8: Ein fünftes Instrument gesellt sich der Band hinzu. Willenskraft Level 10: Zwei Bühnenlichter in Form von Noten der aktuell gespielten Note schließen sich der Band an.
Ravi war unglaublich stark, hm? Sie wusste, wie man sich gegen üble Typen wehrte, hm? Ein breites Grinsen lag auf dem Gesicht der Oni. „Klar, klar, KLAR!“ Stolz ließ Ravinuthala ihre Muskeln spielen, während sie in dem Lob badete, das Temujin über ihr ausgoss. Auch Nico wirkte, als hätte er nicht übel Respekt vor ihr und ihrem wohl trainierten Körper. Sie steckte nicht gerade wenig Arbeit hinein, auch wenn sie ihre Ergebnisse deutlich leichter erzielte als die meisten Anderen, seien es nun Menschen, Oni oder etwas ganz Anderes, und sie war entsprechend stolz darauf und gab natürlich auch gerne damit an. „Macht euch doch kein Kopf, Leute, HEY! Wenn's was gibt, ich kümmer mich drum, easy! WER ist die STÄRKSTE, HEY? HEEEY?“ Klar würde sie diesen Asher beschützen, was auch immer sein Problem war! Im Gegenzug konnte er ihr ja noch ein paar hundert Mal sagen, wie beeindruckend sie war!
Apropos beeindruckend... Selbst wenn sie sich ein wenig zurücknahm, krachten ihre Trommeln ordentlich über den Raum herein. Im Vergleich war Temujins Violine ja kaum zu hören, aber sie lauschte ihr trotzdem aufmerksam. Am Ende stieg sie wieder ein, der unterstützende Beat unter der Melodie ihrer beiden Partner, bis sich das improvisierte Lied zu Ende gespielt hatte. Das doch sehr ungleiche Trio hatte, alles in allem, eine ziemlich gute erste Show über die Bühne gezogen. „Hah, jaa! Alles macht mehr Spaß mit Leuten zusamm, hey!“, grinste die Oni fröhlich auf Temus Aussage und hielt ihm ihre offene, rechte Hand hin, eine klare Aufforderung zu einem High Five. „Hab schon nen paar andere Instrumente probiert, seit ich hier bin, klar. Trommeln fühln sich aber immer noch am Besten an. Eure Instrumente sind eh nich so für meine Hände gemacht, heißt, ich hätt nich groß üben können, ohne mir selber eine machen zu lassen.“ Die Hände von Oni waren an vielen Stellen zu groß und zu grob für die Werkzeuge der Menschen. Bei Handwerkerei ging das noch, aber mit Besteck zu essen oder die kleinen Tasten eines Klaviers oder die dünnen Saiten einer Gitarre zu bedienen war nahezu unmöglich. Oben bei den Oni hatten ihnen ihre Trommeln auch gereicht, also blieb Thala auch hier sehr zufrieden mit ihnen. Nico dagegen schien weniger leicht zufrieden zu stellen. Er hatte sich also schon mit so einigen Instrumenten befasst und viele davon ordentlich gelernt, ja? Nicht übel. Und er und Temujin waren sich wohl recht einig, was das Leben auf der Straße anging... Na, da konnte die Oni auch mitsprechen. „Oh, und ja, bin ich voll bei euch! Auf der Straße Leben macht voll Laune, hey!“ Sie lachte fröhlich. Ja, das waren tolle Erinnerungen! Anders als die Leute hier unten kam die Oni aus einer Gesellschaft, die nicht groß mit Handel arbeitete und deren Betten, wenn sie denn welche nutzten, nicht viel weicher waren als die Steine, auf denen die Strohmatratzen lagen. Wind und Wetter machten ihr nicht viel aus und in der Natur zu schlafen empfand sie als sehr angenehm – sie machte es teils immer noch, einfach als schöne Abwechslung. Essen war auch lange Zeit nichts gewesen, was sie gekauft hatte. Sie hatte früh festgestellt, dass man sich hier in der Zivilisation Fiores in Städten nicht einfach nehmen konnte, was man wollte, aber die üppige Natur hier im Süden hatte immer mehr als genug für sie übrig. Für sie war es eine gute Gelegenheit gewesen, so zu leben, wie sie es schon immer gelernt hatte, ehe Savanna auf sie gestoßen war, sie in die Gilde eingeladen und ihr so einiges über die Gesellschaft erklärt hatte. „Und die Gildenleute hier sind auch voll cool, ja. Savanna hat mir sogar geholfen, Lesen zu lernen! So Bücher wie ihr haben wir da, wo ich herkomme, nämlich gar nicht, hey!“ Da waren sie auch nicht ganz so viele, sodass man eine gute Menge der wichtigen Infos einfach mündlich weitergeben konnte. Und der Rest... den bekamen die Jüngeren mit der Zeit schon noch mit. Allgemein war ein kleiner Oni-Stamm deutlich leichter organisiert als die riesigen Städte hier unten...
„Meine Violine spielt eine magische Melodie, mit der ich Tiere anlocken kann und die mir dann helfen können. Klingt vielleicht ein bisschen unpraktisch, aber zur Ablenkung, wenn ich mal weg musste, war sie schon immer ganz praktisch. Ich hab sie von meinen Meister geerbt.“ Ja, denn Temujin war ja leider dafür bekannt, dass er lieber Fersengeld gab, statt zu kämpfen oder sich seinen Problemen zu stellen. „Ich zeige sie euch später gerne mal, ich hab sie nur gerade nicht mit, sie liegt bei mir im Zimmer.“ Er brauchte sie ja im Moment gerade nicht, er wollte ja nicht während er mit seinen beiden Gildenfreunden spielte nicht gerade eine Horde an irgendwelchen kleinen Tieren anlocken. Vielleicht hätte das die große Oni zwar gefreut, aber der Skinwalker war sich doch ziemlich sicher, dass dies nur zu unnötigen Chaos geführt hätte, vor allem weil er nicht weiß, wie Nico auf so etwas reagieren würde. „Du bist toll Ravi, ich freue mich dich zu kennen, du bist zwar groß und gruselig, aber so lieb wie ein Kuschelbär. Wenn man ist, kann ich mich gut bei dir verstecken, so muss ich keine Angst mehr haben, dass wer mir oder meinen Freunden was tut, oder?“ Ja, so war es auch, die große und Super starke Oni war so etwas wie die Beschützerin ihrer Gilde, Temujin war sich sicher, dass solange sie da war, jemand sich wagen würde, jemanden aus Satyrs zu verletzten, sie war einfach der große Mutterbär der Gilde. „Ach, für dich findet man sicher auch noch andere Instrumente, Ravi. Wäre mein alter Meister noch am Leben, hätte er dir eine Geige gemacht, die du hättest auch nutzten können, eine die auch mal als Waffe genutzt werden hätte können.“ Ja, dass hätte er sicherlich getan, denn dem alten Virgil war das Volk seiner Kunden egal, Hauptsache sie konnten auch in die Welt der Musik eintauchen. „Ich muss mal schauen, ob ich was anderes Lernen kann, vielleicht so etwas wie eine Flöte oder so. Ich liebe zwar meine Violine, aber hier hab ich so viel Auswahl, da möchte ich auch mal was anderes machen. Wir können ja gemeinsam üben, nicht?“ Warum auch nicht, sie hatten ja zu dritt ziemlich viel Spaß.
Leicht wippte der Skinwalker mit seinem Schweif, die zwei Spitzen tanzten unabhängig voneinander hin und her, er zeigte es zwar nicht in seinem Gesicht, aber der Skinwalker war doch gerade sehr, sehr glücklich, er fühlte sich bei seiner neuen Familie doch wohler als er je dachte. „Du bist ja auch super stark Ravi, dir tut auf der Straße niemand, ich hatte mal das Pech von jemanden mit einem Messer angegriffen zu werden, ich konnte aber weglaufen. Hab nun halt nur ein paar Narben, die sind aber nicht so schlimm.“ Ja, die Oni hatte es nicht schwer, die beiden Musiker jedoch mehr, immerhin waren weder Temujin, noch Nico wirklich für die Straße gedacht, nur das der arme Skinwalker eben dort leben musste. Aber nun war das ja vorbei und nun hatte er alles was er je wollte, eine Heimat, eine Familie und endlich Schutz. „Wollt ihr mal was sehen? Ich kann nämlich was cooles, ich bin ja ein Skinwalker und nicht nur ein Musiker, sondern auch ein Gestaltwandler.“ Mit diesen Worten verwandelte der Skinwalker sich vor den Augen seiner Kameraden in einen großen, braunen Bären. Er setzte sich auf seinen pelzigen Hintern und legte seine Violine kurz beiseite. „Schaut, ich bin ein Bär. Ich kann auch mit Bären reden, wenn ich das mag. Aber ich kann so nicht mit meiner Violine spielen, meine Tatzen sind dazu zu groß.“ Die Stimme des Gestaltwandlers war nun etwas dunkler, aber im Grunde noch immer die selbe. „Mit meiner Violine nutzte ich ja auch meine Magie, ich kann nämlich die Geister der Natur rufen, wenn ihr mögt kann ich euch das auch später gerne mal zeigen.“ Aber nur, wenn sie das wollten, denn er wollte sie ja nicht nerven. Die Magie von Nico konnte er ja gerade sehen, sie war wirklich faszinierend. „Was kannst du eigentlich Ravi, was ist deine Magie? Hast du auch eine mit Musik?“ Er hatte Ravi ja noch nie Zaubern sehen, aber sicherlich hatte auch sie eine Interessante Magie. „Freut mich, dass die Leiterin das für dich gemacht hat, bei euch ist lesen ja nicht so wichtig, oder?“ Wild gestikulierte der Bärenmann mit seinen Pranken in der Luft, man merkte deutlich die Aufregung und Freude, die er gerade versuchte zu verstecken, aber es nicht ganz schaffte. „Ihr wisst nicht, wie glücklich ich im Moment bin!“
Copy: Large Animal Body TYP: Volksmagie ELEMENT: - KLASSE: III ART: Support MANAVERBRAUCH: 125 pro Verwandlung MAX. REICHWEITE: Selbst SPEZIELLES: --- VORAUSSETZUNGEN: Geschicklichkeit Level 6, Manaregeneration Level 4, Copy: Medium Animal Body BESCHREIBUNG: Der Anwender erhält durch diesen Zauber die Möglichkeit, sich in ein großes (150+cm) bereits existierendes Tier zu verwandeln, beispielsweise Geparden, Elefanten, Hirsche, Krokodile etc.. Wichtig ist hierfür, dass er dieses in dem Moment der Verwandlung sieht. Auch, wenn der Skinwalker durch die Verwandlung nicht die speziellen Fähigkeiten des Tieres erhält, so erlangt er zumindest die Möglichkeit, die Sprache des entsprechenden Tieres zu verstehen. Das Gewicht des entsprechenden Tieres wird allerdings übernommen. Inzwischen ist der Magier sogar von Beginn an fähig, Fotografien oder realistische Zeichnungen zu kopieren.
"Du!", krähte Nico sofort los auf die Frage, wer hier die Stärkste war. Das war ganz eindeutig Ravi. In diesem Raum mit absoluter Sicherheit und wahrscheinlich auch in der Gilde. Die Oni sah aus als könne sie im Zweifel das gesamte Gildengebäude in Sicherheit tragen. Da gab vermutlich zuerst die Struktur des Hauses nach als ihre Muskeln. Mit baumelnden Füßen, die schon wieder im Takt irgendeiner unhörbaren Musik wippten, grinste der junge Peralta zu seinen beiden neuen Kumpels rüber. Die Sonne schien ihm in den Rücken. Es gab gute Unterhaltung. Sie hatten Musik gespielt. Jetzt fehlte nur noch ein frischer Kaffee um den Tag perfekt zu machen. Beipflichtendes Nicken vonseiten des jungen Peralta folgte, als Temujin Ravis Beschützerqualitäten lobte. Die hatte er zwar noch nie selbst gesehen, aber das glaubte er einfach mal. Die Oni verfügte über diese Art von Persönlichkeit, der man sich anvertrauen konnte. Und Nico war schließlich ein ausgezeichneter Erkenner von Charakteren! "Mh-hm. Gibt sicher Instrumentenbauer, die auch was für deine Größe bauen können, Ravi. Wenn du magst, frage ich mal in Crocus rum. Da gibt's eine größere Gemeinde an Künstlern. Und die brauchen ja alle ihre Instrumente, Materialien und anderen Kram. Wirst sicher nicht die einzige Oni sein, die mal ein Instrument probieren will. Und hey, wenn du mal eine Flöte ausprobieren willst, Temujin, dann kann ich dir eine beschwören. Ist billiger als gleich eine zu kaufen. Und man muss das Mundstück nicht sauber machen, wenn du fertig bist. Hm. Vielleicht kann ich auch was für Ravi herholen? Aber ich weiß nicht, ob der Zauber das kann. Hab's bislang nur mit Instrumenten in meiner Größe versucht.
Weiteres Baumeln der Füße. Mehr Wippen im Takt, inzwischen sogar hin und her mit dem gesamten Oberkörper. "Ist echt so. Dir macht das vermutlich ziemlich wenig, wenn du auf der Straße leben musst, Ravi. Aber Temujin konnte sich damals nicht so gut verteidigen. Ich kann's immer noch nicht. Wenn dich jemand mit einem Messer angreift, ist der Kerl lebensmüde. Wenn uns jemand mit einem Messer angreift, dann laufen wir weg. Wer ist aber eigentlich Savanna? Also, außer einem Art von Gelände. Trocken, glaube ich? Gab mal ein Musical über einen Löwen, der in einer Savanne gelebt hat. Oder war es eine Löwin? Egal. Uh, wo kommst du eigentlich her, Ravi. Sind da alle so groß wie du?" Der Blick des jungen Peralta verschob sich rüber zu Temujin. Begeistertes Nicken. Ob er Magie sehen wollte? Ja klar! Man wurde doch nicht Magier, um dann ein normales Leben zu leben. Oder was man eben so normales Leben nannte. Temujins Gestalt veränderte sich. Der Kopf wurde länger, die Haare mehr. Und dann saß da ein Bär. Nico blinzelte ein paar Mal. Einen Moment lang sah der junge Mann so aus als überlege er durch das Fenster die Flucht anzutreten. Aber dann sprach der Temubär und die Sorge und aufkeimende Angst wurde weggefegt. "Oh. Du kannst ja sogar sprechen! Das sieht total echt aus." Mit beiden Händen wuppte sich Nico von seinem treuen Horst, der Fensterbank, und dackelte zu Temubär rüber. Kackendreist, wie er nun einmal war, versuchte er natürlich auch gleich das Fell anzufassen. "Oh, hey, sicher, ich schaue mir alle Magie an, die es gibt. Bislang kenne ich eigentlich nur Marys. Und, na ja. Die von ein paar Mitgliedern von Royal Crusade. Die waren...uh...nicht nett."
“Hehehee!” Breit und stolz grinste Ravinuthala vor sich hin, während sie links und rechts gelobt wurde. Genau so gefiel ihr das! “Klar, klar! Solang ich da bin, braucht keiner Angst ham, HAH!” Die Tsumiho beschäftigte sich immer gerne mit den Dingen, die sie gut konnte! Weniger Interesse hatte sie da an den Sachen, die ihr weniger gut lagen. Auch wenn sie immer optimistisch und energetisch auftrat, konnte sie doch ziemlich faul werden, wenn es um Sachen ging, die sie von der Pike auf lernen musste und die nicht gleich funktionierten. Dementsprechend schnell war sie bereit, andere Instrumente als Unmöglichkeit abzutun - aber das ließen ihr ihre beiden Mitspieler nicht so leicht durchgehen. “Ah… ihr meint echt, ich könnt’n passendes Instrument kriegen?”, meinte sie und fuhr sich schief grinsend durch die Haare. Das war eigentlich nicht die Antwort, nach der sie gefischt hatte. Aber gut, wenn das so war, was konnte sie da schon groß sagen? “Klar… ich mein, wär schon cool, mal was Andres auszuprobiern. Wenn’s euch zwei nix ausmacht, fragt gern rum.” Nachdenklich verzog sich ihr Gesicht, während sie den Kopf in den Nacken legte. “Was würd denn für’n andres Instrument überhaupt zu mir passn, hm?” Wenn sie ehrlich war, hatte sie sich da nie so große Gedanken drum gemacht…
Skeptisch verzog Ravi ihren Mund zu einer Schnute. Konnte doch gar nicht sein, dass Nico und Temu beide das Leben auf der Straße nicht zu schätzen wussten. “Ach kommt. Manchma muss man die doofen Sachen einfach ignorieren und sich den Spaß gönnen, den man hat!”, rief sie aus mit ihrer lauten Stimme und grinste dann. “Ich seh schon, seh schon. Is klar, was euer Problem ist. Schätze, wir müssn nich nur Musik üben, sondern auch SELBSTVERTEIDIGUNG, hah!” Da kam das nämlich alles her! Wer Angst vor einem kleinen Messer, einem wilden Hund oder ein paar bewaffneten Räubern hatte, der konnte sein Leben hier unten bei den Menschen ja gar nicht genießen. So ein Zeug war an jeder Ecke! “Hey, hey, HEY! Wenn ich mit euch fertig bin, könnter den nächsten Messerwerfer einfach selber wegwerfen, hey! Da wett ich drauf!” Ihr lautes, gellendes Lachen stellte in Frage, ob sie das wirklich so ernst meinte, aber wenn sie die Chance bekam, dann würde die Oni die beiden Waschlappen liebend gern ein wenig hochtrainieren. Konnte doch nicht sein, dass sie nichtmal ein Leben auf der Straße genießen konnten! “Hm? Du kennst Savanna nich?”, stellte Ravi überrascht fest und sah Nico aus großen Augen an. “Unsere Gildenleiterin? Die mit ihrer Krachbumm-Magie und dem Geld? Hat mir’n Haufen Zeug beigebracht und mich in die Gilde geholt, damals. Keine Ahnung, wo ich ohne ihre Hilfe jetz stecken würde.” Selbst bei der Rettung ihrer Schwester hatte sich Thala ordentlich auf die Unterstützung der Gilde verlassen. Damals hatte sie es einfach nicht im Alleingang geschafft. Ob das heute wohl anders wäre? “Oh, und nee. Ich komm aus’n Bergen im Westen, da oben is mein Stamm, und die sind alle nich in meiner Größe. Bin ziemlich klein, musste wissn. So… nen Kopf größer als ich fang die meistn an.” So stolz die Tsumiho auf ihren Körper war… über ihre Größe zu sprechen war ihr immer noch ein wenig peinlich. “Kennste Valda? Is auch in unsrer Gilde. Ne Oni wie ich, aber nich aus meinem Stamm. Hängt oft in der Küche rum”, meinte sie und deutete mit ihrem Zeigefinger ein gutes Stück über ihren Kopf. “Wenne wen Großes sehn willst, dann is sie’s, HAH! Ich bin vielleicht’n kleines Mädel, aber sie’s selbst für ne Oni ne große Nummer, hey!”
Apropos große Nummer… Eine Sache, mit der Thala wirklich nicht gerechnet hatte, war, dass sich einer ihrer beiden Begleiter heute in einen Bären verwandeln würde! Aber es passierte: Plötzlich hockte ein extragroßer Temu da mit braunem Fell und einer klassischen Bärenschnauze. “Boah, wie krass!”, rief Ravi aus und stapfte auch schon an seine Seite, wo sie - genauso frech wie Nico - sofort ihre Hände in das flauschige Fell steckte. Zufrieden mit dem ersten Fühlen legte sie ihre Beiden Arme um den Oberkörper des Bären und zog ihn an sich heran. “Wie knuddlig! Das erinnert mich voll dran, wie ich mal innem Wald gegen nen Bär Wrestling machen musste! Mann, hat der mir wehgetan, HAH!” Fröhlich vor sich hin lachend vergrub sie ihre Nase am dicken Nacken des Tieres und schnupperte daran. Ihre Zunge glitt über ihre Lippen, während ihr das Wasser im Mund zusammen lief. “Mmh… habter schonma Bär gegessn? Das is voll lecker…” Mit ihrem Daumen einen Teil des Fells beiseite streichend, legten sich ihre Zähne an den Bärenhals, knabberten leicht daran. Hach ja… Wie gern würde sie jetzt einmal ordentlich zubeißen… Aber nein, das hier war ja immer noch Temujin. Der war ein Mensch, und Menschen wurden nicht gegessen. Obwohl… er hatte gesagt, er war ein Skinwalker, nicht? Also kein Mensch…? “... hm?” Überrascht blinzelte Ravi, als Temujin sie mit einer weiteren Frage wieder aus ihren Gedanken riss. Kurz wischte sie sich den Sabber vom Kinn, ehe sie den Kopf schüttelte. “Ah, ne, nee. Lesen brauchen wir gar nich. Mein Papa konnte das, aber auch nur, weil er Schamane is. An sich is das voll ne Sache für Menschen.” Sie hatte ein wenig von Bärmujin abgelassen - zumindest ihr Mund. Ihre Arme hielten ihn noch immer schön fest, dicht an sich gedrückt, während ihr Magen leise zu knurren begann. “Magie’s nich so, worin ich gut bin”, gab sie mit einem Seufzen zu. “Ich kann so ne… Körpermagie. Wo Teile von meim Körper groß wern und so. Aber so richtig krieg ich das noch nich hin… mmh…” Wieder driftete sie leicht ab, schnupperte den Bärenduft. Warum musste der auch so lecker wirken? “Mmh… sag ma, Temu… Du hast doch gesagt, du kannst Tiere hierher locken, oder nich…?”
„Deine Magie ist echt cool, einfach so Instrumente beschwören zu können, das hat schon was.“ Ja, das fand der Skinwalker wirklich so, immerhin konnte Nico sich so das Geld sparen immer wieder neue Instrumente zu kaufen, nein er konnte sich einfach ein Instrument erschaffen, es testen und schauen ob es ihm gefallen würde und wenn er dann keine Lust mehr hatte, dann konnte er es auch einfach wieder verschwinden lassen. So sparte er sogar Platz, denn ein Instrument, welches sich nun einmal nach kurzer Zeit in Luft auflöste, dass nahm natürlich keinen Platz weg. Eine Magie war das, die hätte dem Skinwalker auch gefallen, hätte man ihm sie beigebracht, doch er konnte sie nun einmal nicht. Vielleicht konnte Nico sie ihm ja beibringen? Der Skinwalker würde ihn zumindest später einmal fragen, doch im Moment nicht, im Moment war ihm der Spaß mit seinen Kameraden wichtiger. „Mmh, und was ist wenn wir für Ravi statt einer Geige ein Cello nehmen? Im Grunde dürfte das ja so etwa die richtige Größe haben, oder? Ist zwar nicht ganz eine Geige, aber zum testen reicht das doch sicher, oder?“ Zumindest wäre es einfacher gewesen, als nach riesigen Versionen ihrer Instrumente zu suchen, denn wenn Ravi so etwas gefallen würde, dann konnte man sich ja zu dritt auf die Reise machen und eben nach einen solchen Instrument für die Oni suchen. „Du bist super stark Ravi, mit dir legt man sich nicht so einfach an. Ich hatte halt das Pech am falschen Ort zum falschen Zeitpunkt zu sein, der verrückte wollte immerhin den Wald anzünden, in dem ich gelebt habe, bevor ich hier her gekommen bin. Das wollte ich nicht und deswegen hab ich das Messer bekommen, heute würde ich das aber wohl nicht mehr mitmachen. Dich aber hätte der Verrückte sicher nicht angegriffen, du bist viel zu wehrhaft dazu.“ Ja, zwischen dem ängstlichen Formwandler und der Oni war schon ein ziemlicher Unterschied. „Und selbst wenn du in deinem Stamm klein gewesen sein magst, so bist doch doch die größte von dort, immerhin hast du das größte Herz unserer Gilde, nicht?“
Ja, manchmal ging es ja nicht um die physische Größe, sondern auch so. Ravi hatte ein großes Herz und das sollte sie auch wissen. Das der Skinwalker, der ja noch immer ein Bär war, von der Oni angeknabbert wurde, ignorierte er ein kleines bisschen, denn so wirklich wusste er nicht, was er dazu sagen sollte. Er schien ja zumindest zu schmecken, aber ein wenig war er dann doch froh, dass Nico nicht das selbe tat, aber gut, er war ja auch kein Oni, der scheinbar ziemlich viel Hunger hatte. „Ich bin kein böser Bär, ich knurre vielleicht ein bisschen, wenn ich mal jemanden verjagen muss, aber ansonsten bin ich lieb. Aber ich kann ja nicht nur ein Bär sein, ich kann fast jedes Tier werden, es ist halt nur ein bisschen Anstrengend, mich in so ein großes Tier zu verwandeln.“ Er hätte ja auch ein Kaninchen werden können, oder ein großer Hund, aber das wäre ja langweilig gewesen, er musste schon ein wenig angeben. „Bär hab ich noch nicht gegessen, nein. Hab aber gehört, der soll ganz gut sein.“ Aber eben schwer zu bekommen, weil ja kaum wer, außer vielleicht so Gourmets wie Ravi, ein solches Tier essen wollte. „Ich hab hier aber letztens einen Laden gefunden, bei dem es gutes Wild gibt, die verkaufen da, wenn man dass den will, ganze Wildschweine, die grillen die für einen und man kann sie dort dann essen, vielleicht ist das was für dich Ravi?“ Sie hatte ja hunger und der Skinwalker konnte die Dame ja da hinführen. „Frisch gegrillt ist es immerhin besser als alles, das ich werden kann, oder anlocken kann, es sei den, du magst so was wie Ratten, Ravi.“ Wobei, bestimmt würde die Oni auch die essen, wenn sie die Gelegenheit hatte. „Und du Nico, magst du vielleicht auch was zu Essen haben? Ich hab ein bisschen Geld gespart, ich kann euch beide gerne einladen, wenn ihr das möchtet?“ Ja, das würde er gerne tun, immerhin hatte er ja auch Spaß mit den beiden. „Ich kann euch dann auch meine andere Magie zeigen und meine magische Geige auch, aber ich bin durch meine Verwandlung etwas müde, ich brauch nur eine kurze Pause, ja? Und du Ravi, du musst nicht gut in Zaubern sein, immerhin bist du im allen anderen super.“ So war es auch, Magie war zwar toll, aber Ravi war auch ohne Magie super, anders als der nutzlose Skinwalker mit seiner Magie.
Copy: Large Animal Body TYP: Volksmagie ELEMENT: - KLASSE: III ART: Support MANAVERBRAUCH: 125 pro Verwandlung MAX. REICHWEITE: Selbst SPEZIELLES: --- VORAUSSETZUNGEN: Geschicklichkeit Level 6, Manaregeneration Level 4, Copy: Medium Animal Body BESCHREIBUNG: Der Anwender erhält durch diesen Zauber die Möglichkeit, sich in ein großes (150+cm) bereits existierendes Tier zu verwandeln, beispielsweise Geparden, Elefanten, Hirsche, Krokodile etc.. Wichtig ist hierfür, dass er dieses in dem Moment der Verwandlung sieht. Auch, wenn der Skinwalker durch die Verwandlung nicht die speziellen Fähigkeiten des Tieres erhält, so erlangt er zumindest die Möglichkeit, die Sprache des entsprechenden Tieres zu verstehen. Das Gewicht des entsprechenden Tieres wird allerdings übernommen. Inzwischen ist der Magier sogar von Beginn an fähig, Fotografien oder realistische Zeichnungen zu kopieren.
"Mpfh", machte Nico auf das Kompliment seiner Magie hin. Dieser ungewöhnliche Mangel eines Redeschwalls war dem Umstand zu verdanken, dass Nico den Mund voller Haare hatte. Dieser Umstand wiederum war der Tatsache zu verdanken, dass er grade scheinbar versuchte eins mit Bärmujin zu werden. Oder zumindest presste er sich selbst in den gewaltigen, flauschigen Leib, hatte die Arme ausgestreckt und gab sich redliche Mühe mit seinen lauchigen Greifern den Bären vollständig zu umfangen. Der Versuch scheiterte natürlich kläglich, immerhin war Nico keine gewaltige Oni, sondern nur eine Lauchstange von Mensch. "Was lautes", ließ Nico dann doch hören, als er es schaffte sich zumindest einen Moment lang von der Flauschigkeit zu lösen. Aber zu seiner Verteidigung: Wie häufig konnte man schon einmal einen Bären umarmen, ohne dass der Bär versuchte sofort das Gesicht des Umarmers zu fressen? Bestimmt nicht sonderlich oft. Also musste man den Moment auskosten! Der Braunschopf schob sich an dem Bären vorbei, ohne diesen jedoch wirklich los zu lassen. "Cello ginge. Wobei man das Instrument ja auch einfach in der richtigen Größe anfertigen lassen kann. Neben den Trommeln noch ein ganzes Schlagzeugset würde mir auch noch einfallen. Die Schlagtechnik ist eine andere, wenn ich das grade bei dir richtig gesehen habe, Ravi, aber das Prinzip bleibt gleich." Jetzt musste der Bär leider doch wieder zurück in die Freiheit entlassen werden, denn Nico musste die Worte unbedingt mit einem in die Luft getrommelten Tusch unterstreichen. Das kleine Schauspiel ging weiter, bis der Kopf zu Temujin rüber ruckte. "Wie jetzt? Jemand wollte den Wald niederbrennen, in dem du gelebt hast? Ich meine, ich mag Natur jetzt nicht besonders. Außer wenn sie auf der anderen Seite von einem Fenster ist. Aber selbst ich würde nix niederbrennen. Das ist doch hirnverbrannt! Und och, das war Savanna. Wir haben nur kurz gesprochen. Also...eigentlich haben wir lang gesprochen. Aber irgendwie habe vor allem ich gesprochen. Keine Ahnung warum. Weiß deswegen auch nicht wirklich was über sie. Valda habe ich schonmal gesehen, aye. Die ist gigantisch. Und sie hat so eine krasse Keule. Äh. Also, Waffe. Mit so Zacken dran. Och, Hunger habe ich schon, auch wenn ich kein ganzes Wildschwein schaffe. Auch kein halbes. Einladen brauchste mich aber nich'. Bezahl ich selbst. Hab ja schon ein bischen was durch die Gilde verdient. Da kann ich mich nicht die ganze Zeit einladen lassen. Bären habe ich aber noch nicht gegessen. Versuchst du uns grade einen aufzubinden, Ravi? Wer kocht denn Bären? Die leben draußen im Wald, sind furchtbar stark und könnten mir bestimmt locker den Kopf abreißen, wenn sie wollten. Wobei es diese eine Geschichte mit einem goldenen Bären gibt, der nur Honig ist. Der war ziemlich lieb. Aber ich glaube, dass das ein Märchen war. Der war auch mit einem Schwein befreundet. Und sie konnten sprechen. Definitiv ein Märchen. Wobei..." Ein vielsagender Blick traf den sprechenden Bärmujin. "Ok, also, gehen wir was mampfen. Und wenn ihr ausgeruht seid, könnt ihr ja nochmal eure Magien zeigen. Ist immer echt spannend. Und flauschig, wenn man Temujin heißt. Wobei ich mir das bei deiner Magie noch nicht so ganz vorstellen kann, Ravi. Wird dann nur ein Arm groß? Hängt der dann einfach am normal großen Körper, oder wie?"
Da hatte Temujins Verwandlung ja so einiges bewirkt. Nicht nur einer, sondern gleich zwei Magier in sehr unterschiedlichem Größenformat kuschelten sich in das Fell des Bären, dessen Form er angenommen hatte. Da hatte er wohl das richtige Tier für sein Publikum gewählt, auch wenn er Ravinuthala damit ziemlich hungrig machte. Ein großer Bissen Bär klang jetzt genau richtig... „Oh, ein Schlagzeug wär cool!“, grinste Ravi mit einem Nicken, den Gestaltwandler noch immer eng umschlungen. Das war ja im Prinzip auch nur eine Trommel mit Extras. Von einem Cello hatte sie bisher nur ein ungefähres Bild, kannte niemanden, der es spielte. Aber von dem, was sie wusste, war Temus Beschreibung als übergroße Violine nicht falsch. „Denke nich, dass wer nen Wald nich anzündet, nur weil ich da bin“, meinte sie mit einem Schulterzucken, ehe sich ein Grinsen auf ihr Gesicht schlich. „Würd's aber bereuen, das versprech ich euch! HAH!“ Die Oni würde schließlich nicht einfach so dabei zugucken, wie jemand Fiore kaputt machte! Erst recht nicht, wenn es um das Heim von Temujin ging!
„Ich bind hier gar nix! Bär schmeckt voll super!“, stellte Thala gegenüber dem skeptischen Musiker klar, ehe sie sich an den Atkiray wandte. „Ratten sind nich so lecker, aber die kann man auch essen, wenn der Hunger reinhaut! Da würd ich aber lieber dich anknabbern, hah!“ Breit grinsend pikste sie ihn mit dem Zeigefinger in seine Bärenschwarte. Dass es sich nicht gehörte, einen Menschen zu essen, das wusste sie natürlich, selbst wenn er sich in einen Bären verwandelte. Aber hatte Temu da vorhin nicht was Komisches erwähnt? „Hey, hey... Du hast gesagt, du bist kein Mensch, richtig?“ Irgendwie war Temujin wirklich gut darin, ihr das Wasser im Mund zusammenlaufen zu lassen... „Hey, hey! Wir könn auch drum kämpfen, wer das Essen bezahlt“, lachte Ravi fröhlich. Dann würde sie wohl heute gratis Futter bekommen. „Also, wenn's nen Laden gibt, der dir'n Wildschwein ganz auf'n Teller haut, dann muss, muss, MUSS ich den kenn lernen! Valda würd sich auch freun, HAH!“ Schade, dass Nico sich das nicht zutraute, aber gut, dem schien allgemein einiges an Selbstbewusstsein zu fehlen, wo er ja nicht einmal daran glaubte, einen Mensch mit einem Messer übertrumpfen zu können. Aber das war okay! Wenn er mal mit Ravi trainierte, würde sie ihm schon beibringen, ein bisschen mehr Ego zu haben!
„Also, Tigerman, ne? Der hat ja auch so ne Fähigkeit wie ich, aber der kann das schon richtig gut. Der kann auch seinen ganzen Körper groß machen, wenner will“, erklärte sie, während das Trio den Musikraum verließ, um sich auf den Weg zum Essen zu machen. Demonstrativ hob sie ihren rechten Arm und ballte ihre Hand zur Faust. „Bei mir ist's aber nur die Faust, die groß wird, hey. Der Rest vom Arm nich. Zeig ich euch gern mal!“ Sie gingen ja jetzt eh nach draußen, da ließ sich der Weg gut nutzen. Mit Feuer in den Augen holte die Oni mit ihrem rechten Arm aus, um mit einem lauten „OOORRRAAAH!“ vor sich in die Luft zu schlagen. Ihre Hand... blieb dabei unverändert. „Ah... hey, hey, die hätte eigentlich groß werden sollen“, erklärte die Oni peinlich berührt, ehe sie noch einmal tief durchatmete, ihre Energie fokussierte und dann mit einem „Haiii-yaah!“ einen Haken wie beim Boxen schlug. Wieder... verwandelte sich nichts. Ihre Wangen röteten sich. „Ah... hey. Ich schwör, ich kann das... b-bin nur noch nich so gut drin...“
„Hoch oben im Norden isst man wohl oft Bären. Nicht die großen Eis- und Braunbären, sondern die kleinen Schwarzbären. Die sind weniger gefährlich und gelten als Delikatesse. In Ravis Stamm hat man aber sicher auch die großen Braunen gejagt, Oni sind ja geborene Jäger, nicht?“ Zumindest konnte der Skinwalker sich dass so vorstellen, ein Braunbär war für so einen großen Oni wie Ravi ja nichts anderes als ein Schwarzbär, immerhin hatte er es ja gerade selber mitbekommen. Da war ja noch was, vielleicht sollte er sich auch endlich mal wieder zurück verwandeln, denn auch wenn es Nico und Ravi freute, dass Temujin im Moment ein großer, kuscheliger Bär war, so würden die Bewohner von Maldina sicher nicht glücklich darüber sein, wenn ein Grizzly durch die Stadt laufen würde. Ja, sicherlich würden sie Angst bekommen und das wollte der Formwandler dann doch lieber vermeiden, es musste ja nicht sein, dass die armen Bewohner von Maldina durch ihn verängstigt werden würden. Schnell verwandelte er sich also wieder zurück und dort, wo gerade noch der Kuschelbär saß, hockte nun wieder der normale, seltsame Temujin. „Ach Ravi, mach dir keinen Kopf wenn deine Magie nicht so möchte, wie du das willst. Das ist der Vorführungseffekt, wenn du was cooles zeigen willst, klappt es nicht.“ So war das sicher bei der armen Oni, die sich da doch gerade so Mühe gab. „Und du hast sicherlich Hunger, auf leeren Magen zu Zaubern geht gar nicht.“ Sie musste sich also nicht schämen, denn auch wenn ihre Magie gerade nicht wollte, so glaubte der Formwandler ihr doch, wie cool ihre Magie sein würde, sehen könnte er sie sicherlich später. „Also dann mal auf, um die Uhrzeit dürfte es gerade ruhig sein, um die Mittagszeit herum kann man da gar nicht in Ruhe sitzen, aber nun sollte es gehen.“ Mit diesen Worten sprang er auf und machte sich, zusammen mit Ravi und Nico auf den Weg in die Stadt.
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