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 Halle der Freiheit

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Medusa
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Medusa
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BeitragThema: Halle der Freiheit
Halle der Freiheit EmptySo 23 Aug 2020 - 21:43

Ortsname: Satyrs Cornucopia Gildenhaus - Halle der Freiheit
Art: Gebäude
Spezielles: ---
Beschreibung: Geht man von der Eingangshalle aus geradeaus, kommt man in die Halle der Freiheit. Dabei handelt es sich um einen großen, leeren Saal, in dem man praktisch machen kann, was man möchte. In einer Ecke stehen Planen zum Unterlegen, und sobald man sich einen Platz gesucht hat, kann man sich frei seinen Hobbys ergeben oder die Arbeit anderer bewundern. Diese Halle ist von Morgens bis Abends und oft auch in der Nacht der am Stärksten bevölkerte Ort der Gilde.
Wer lieber allein oder in einer kleinen Gruppe arbeitet, kann eine der vielen Türen am Rand der Halle in ein kleines Werkzimmer nehmen. In diesen sind die Wände gut isoliert, sodass kein Lärm von draußen eindringen kann.

Change Log: ---


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Ava
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BeitragThema: Re: Halle der Freiheit
Halle der Freiheit EmptyMi 10 März 2021 - 11:04

Die eigentlich so bekannten, vertrauten Straßen von Maldina Town fühlten sich plötzlich so fremd und bedrohlich an. Hinter jeder Ecke konnte die falsche Person lauern. Die Schritte der Hellhaarigen waren stramm und dringlich, wurden jedoch vom gemütlichen Gang ihrer Begleiterin deutlich ausgebremst. Was machte sie hier bloß? Alles, was sich gerade noch so richtig angefühlt hatte, war nun wieder so falsch. Ihr Blick wanderte zu ihrem treuen Begleiter, der fröhlich neben ihr marschierte und hin und wieder kurz Halt machte, um zu schnüffeln. Auch wenn sie gezielt Seitengassen wählte und die belebten Hauptstraßen der Stadt vermeidete, die Angst, erwischt zu werden, begleitete sie bei jedem Schritt. Ein Zauber, mit dem sie sich in Luft auflösen könnte, wäre nun genau das Richtige. Den ganzen Weg lang sprach sie kein Wort. Sie wusste nicht, was sie hätte sagen sollen. Ihr Kopf war bis obenhin gefüllt von der Sorge, auf frischer Tat ertappt zu werden.
Nur wenige Schritte vor dem Eingang blieben die zwei jungen Magierinnen schließlich stehen. Äußerst irritiert blickte Reika zur Seite. Wieso gingen sie nicht hinein? Sie hatten es bereits so weit geschafft, wieso jetzt zögern und riskieren, auf den letzten Metern zu scheitern? "Jedem das seine." Für sie war es einfach zu farbenfroh, zu bunt und zu aufdringlich. Sie bevorzugte das Schlichte, genoss Farben, die einem nicht in den Augen brannten. Ja, wenn sie ganz ehrlich war, war sie alles andere als begeistert. Ihre Moralen und Interessen konnten kaum mehr denen der Gilde widersprechen. Der einzige Grund für ihre Entscheidung war die Nähe zur Familie gewesen. Das Takara jedoch Gefallen an der Gestaltung fand, wunderte sie kein bisschen. Für sie war nicht nur die Architektur perfekt, sondern auch die Grundeinstellung der Satyrs Cornucopia. Leicht schüttelte sie den Kopf und trat dann nach vorne, um endlich die Tür zu öffnen und in die Sicherheit der Räumlichkeiten zu fliehen. Nicht jedoch, ohne vorher noch einmal tief durchzuatmen. Die frische Morgenluft half ihr, ihre Gedanken noch einmal zu sortieren und einen klaren Kopf zu fassen. Sie hatte sich heute bereits genug von ihren Gefühlen kontrollieren lassen.
Es war nicht sonderlich viel los, hier und da standen ein paar Magier und unterhielten sich. An ihrer Körpersprache war deutlich zu erkennen, welch einen Enthusiasmus sie für das, was sie gerade erzählten, empfanden. Typisch. Dies war einer der Gründe, warum sie den Kontakt zu ihren Kollegen vermied. Sie waren laut und anstrengend. Trotzdem schenkte sie ihnen zur Begrüßung zumindest ein freundliches Nicken. Zum Glück stellte die Gilde ihren Mitgliedern eine Reihe an Zimmern zur Verfügung, die man perfekt als Rückzugsort nutzen konnte. Eines dieser wählte die Kamura. Als die Tür hinter den zwei Mädchen (und dem Pomeranian-Mix) ins Schloss fiel, atmete sie erleichtert auf. Endlich war sie in Sicherheit. Hier konnte sie keiner finden. Zumindest eine Sorge konnte sie somit ablegen. Doch was nun? Jetzt waren sie alleine, ganz alleine. Eigentlich hatte sie sich erhofft, durch den Ortswechsel mehr Zeit zu gewinnen, um eine Entscheidung zu treffen. Doch sie war genauso überfordert, wie zuvor. Sie kniete sich kurz auf den Boden, um Mochi in ihre Arme springen zu lassen. Eng drückte sie ihn an sich, ließ ihre Finger in den Tiefen seines langen Fells verschwinden. Der kuschelige, warme Pelz des Hundes half ihr, ein wenig zu entspannen. "Nun..." begann sie, ihre Stimme war klar und deutlich, wie immer, doch ihr Gesichtsausdruck verriet ihre Unsicherheit. Sie war die gewesen, die einen anderen Ort vorgeschlagen hatte, doch obwohl sie jetzt hier waren, wusste sie nicht, was sie sagen sollte. Ihr Herz pochte noch immer heftig, als sie sich gegen die schwere Holztüre lehnte. Vielleicht sollte sie einfach ehrlich sein? Mit der Wahrheit herausrücken? Doch was war überhaupt die Wahrheit? "Ich..." Sie war so gut darin geworden, ihre eigenen Gefühle und Gedanken zu verbergen, dass sie nicht einmal mehr wusste, wie man nun offen über sie sprach. Ihre Zunge weigerte sich, es auszusprechen, es war, als hätte sie plötzlich die Fähigkeit zum Reden verloren. Die Stille, die sie in diesen Räumen für gewöhnlich so wertschätzte, wurde plötzlich unerträglich. Die Crash-Magierin wusste genau, dass Takara eine Antwort erwartete, eine Erklärung, irgendwas. "Unsere Begegnung hat mich sehr überrascht." Ganz von Vorne anzufangen, war doch keine schlechte Idee, oder? "Ich habe nicht die Absicht, deine Gefühle mit meinen Taten zu verletzen. Doch du musst dir bewusst sein, dass meine Sicht dieser Dinge nicht so klar und eindeutig ist, wie die deine." Ihr farbloser Blick ruhte auf der Molniya, die Augen vermied sie dabei jedoch bewusst. Sie bevorzugte, nicht zu sehen, was diese gerade wiederspiegelten. Zu groß war die Angst, dass man ihnen immer noch ansehen konnte, dass die Blonde geweint hatte. "Ich nehme an du weißt noch, dass mein Familienleben sich signifikant von deinem unterscheidet. Ich repräsentiere meine Familie und habe dementsprechend gewisse Pflichten zu erfüllen, die ich nicht aufgeben kann, ob ich will oder nicht." Sie seufzte. Der Familienname war mit einer großen Portion Stolz verbunden. Gleichzeitig wünschte sie sich jedoch hin und wieder ein wenig mehr Entscheidungsfreiheit. "Deswegen bin ich mir unsicher, ob eine ... Freundschaft zwischen uns Beiden möglich ist." Das Wort 'Freundschaft' rollte ihr nur schwer über die Lippen, sie konnte ein kurzes Zögern nicht vermeiden. Für sie war dieses Wort mit einer Reihe negativer Verknüpfungen bestickt. Doch wenn Takara darüber sprach, schien es etwas Gutes zu sein. Es klang schön, nach Freiheit und Freude. Das Angebot war verlockend, doch Reika war nicht geboren, um ein Leben in Freiheit und Freude zu genießen.

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BeitragThema: Re: Halle der Freiheit
Halle der Freiheit EmptyDo 11 März 2021 - 21:47

Die Sechzehnjährige war erstaunt, wie viele schräge Vögel in der Gilde waren – genau wie Takara. Sie freute sich, dass sie einen Ort gefunden hat, wo sie nicht die Einzige war, die ausreißerisch aussah und sich auch so verhielt. Fasziniert schaute sie sich die unterschiedlichen Leute an. Menschen, Tiermenschen und andere Wesensformen, die sich nicht klar definieren konnte. Ob das gut ging? Sie wusste es nicht, aber dennoch fühlte sie sich sehr wohl hier. Takara schaute hinauf zu Reika, die auf ihre ganz eigene Art und Weise auffiel. Nicht für die anderen der Gilde – dafür war sie viel zu vornehm und dunkel gekleidet. Viel zu unknallig. Doch für der Molniya fiel sie von all den Leuten am meisten auf. Unter hundert Leuten würde Reika für sie herausstechen, wie das Kerzenlicht in absoluter Dunkelheit. Schon befanden sich die beiden Mädchen mitsamt Hund in einem Raum, wo sie nicht gestört wurden. Jetzt, wo sie allein waren, sie niemand sehen, geschweige denn hören konnte, merkte der Gelbschopf, dass etwas nicht stimmte. Irgendwie fühlte es sich seltsam an, mit ihr allein im Zimmer zu sein. Als sie sich getroffen haben, waren sie in der Öffentlichkeit, fremde Augen konnten sie sehen. Nicht, dass Takara Angst vor Rei-chan hatte; nein, alles, aber nicht das. Es war etwas Anderes, das sie weder in bildhaften Vorstellungen noch in Worten zusammenfassen konnte. Es war ein Gefühl, das sich ganz schwach an sie heftete und wie eine winzige, unscheinbare Knospe heranwuchs. War das die Blüte der Freundschaft? War das vielleicht doch der Beginn einer noch tieferen Freundschaft, als sie es je zuvor hatte? Das Mädchen konnte nicht beschreiben, wie sie darauf kam. Es war eine Ahnung, die sie noch nicht greifen konnte.

Sie ging durch den Raum und fixierte ein Sofa, auf dem sie sich hinsetzte, die Schuhe auszog und es sich darauf gemütlich machte. Sie legte die Füße auf den weichen Stoff des Mobiliars und vergrub ihre Hände zwischen die Schenkel. Irgendwie sind die Finger ziemlich kalt geworden. Und da fing Reika an, zu sprechen. Zögerlich, als wüsste sie nicht, wie sie sich am besten ausdrücken sollte. Das Treffen hatte sie also überrascht? Was für eine Untertreibung! Takara ist aus allen Wolken gefallen, aber das hatte ihre Freundin sicherlich gemerkt. Es war ein total seltsames, surreales Gefühl, wenn man sich ernsthaft darüber Gedanken machte, ob man im Wachzustand war oder nicht. Oftmals sagten Leute, dass sie dachten, sie träumten, eher aus Spaß und aus Übertreibung. Doch hier war es anders. Sie haben sich so lange gesehen und Takara hatte daran gezweifelt, sie noch einmal wiederzusehen und dann rannte sie urplötzlich aus heiterem Himmel an ihr vorbei. So, als wäre es Schicksal gewesen, dass die Weißhaarige den Weg mit ihrem Hund nahm, so, wie sie die Strecke zum Joggen genutzt hatte, um zur Gilde zu eilen. Keiner hatte in diesen Moment des Anderen gedacht und doch begegneten sie sich wieder und das war für sie ein klares Signal, dass es sich um Schicksal handeln musste! Takara hörte der Kamura geduldig zu, auch wenn sie ständig das große Verlangen hatte, sofort etwas dazu zu sagen. Doch sie hatte das Gefühl, dass es in diesem Moment wichtig war, dass sie die Weißhaarige völlig ausreden ließ. Der letzte Satz allerdings versetzte ihr einen Stich. Sie war sich also unsicher, dass eine Freundschaft zwischen ihnen überhaupt möglich war? Ihr Blick senkte sich wieder. Warum frage sie sich so etwas?

„Also…“, begann die Mulniya, als sie sich sicher war, dass die Hundebesitzerin nichts mehr hinzufügte. „Erstens: Mich hat die Begegnung auch total umgehauen, glaub mir. Sonst würde ich ja jetzt auch nicht so penetrant wie eine Klette an dir hängen. Zweitens: Du hast mich schon verletzt. Aber das ist nicht schlimm. Wenn du es tust, halte ich es aus. Drittens: Dass deine Familie anders ist, ist mir klar. Aber weißt du was?“ Sie hob wieder ihren Blick, schaute der Größeren fest in die grauen Augen. „Ich habe oder hatte es auch nicht gerade leicht. Meine Schwestern sind die Hölle. Ständig haben sie etwas an mir auszusetzen. Immer und immer wieder musste ich mir anhören, wie kacke ich aussehe. Und bloß, weil ich ständig so eine große Klappe habe, wie jetzt zum Beispiel, heißt das lange nicht, dass ich nicht darunter leide.“ Takara atmete tief ein und aus. Diese Worte waren hart, doch Takara war eine ehrliche Haut und sie sprach das aus, was sie dachte. „Guck, ich bin hier, sehe immer noch aus, wie ein Fegebusch und bin damit zufrieden. Jetzt, wo ich von den blöden Zicken weg bin, fühle ich mich richtig frei. So, als ob ich durch die Lüfte fliegen könnte. Okay, ich habe nicht das Problem, dass sie auf mir Druck ausüben. Hikaru und Tomomi war es total egal, dass ich weggezogen bin. Die haben sich nicht mal von mir verabschiedet. Nur Hibari, Mama und Papa hat es interessiert. Und ja, ich weiß, dass ich das nicht mit deiner Situation vergleichen kann. Hab das Gefühl, dass bei dir das Problem noch etwas komplizierter ist.“ Das Mädchen blickte kurz aus dem Fenster und erblickte die strahlende Sonne, den blauen Himmel und die Häuser von Maldina. So ein schöner Ort… und doch konnte sie den Anblick nicht genießen, weil das Herz mit jeder Sekunde schwerer wog. „Aber ich kaufe dir nicht ab, dass du es nicht schaffst, auch so frei zu sein, wie ich. Du machst es dir selbst viel zu schwer. Du musst fremden Leuten doch nicht deinen Nachnamen verraten. Wenn Kamura so bekannt ist, wäre es besser, wenn du dir einen Decknamen als Nachnamen suchst. So kannst du tun und lassen, was du willst, ohne die Ehre deiner Familie zu beschmutzen.“ Ihre blauen Augen wanderten wieder zurück zu der Weißhaarigen. „Manchmal sind Lösungen einfach, sie müssen nicht immer kompliziert sein.“



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BeitragThema: Re: Halle der Freiheit
Halle der Freiheit EmptySo 14 März 2021 - 17:50

Die Freiheit, die dieser, von der außenwelt abgeschottete, Raum brachte, hätte die Situation erleichtern können. Doch stattdessen machte er alles nur noch schwerer. Doch das wurde Reika erst jetzt, wo sie mit dem Rücken gegen die Türe lehnte und nervös zu ihrem Gegenüber blickte, klar. Es gab nun keine Ausrede mehr, um unehrlich zu sein, denn alles, was an diesem Ort geschah, würde auch hier bleiben. Auch Takara schien dies bewusst zu sein, denn sie erzählte von ihrer eigenen Familie, als wäre es nichts weiter. Es waren keine schönen Worte, aber es waren wahre Worte. Das konnte sie ihrer ehemaligen besten Freundin ganz genau ansehen. Innerhalb eines Jahres hatten die Beiden damals so viel Zeit miteinander verbracht, dass sie selbst jetzt noch beinahe alle ihre Gesichtszüge in und auswendig kannte.
Es gab dabei nur ein Problem - oder eher einen gravierenden Unterschied zwischen ihren Vergangenheiten. "Es tut mir Leid, dass deine Schwestern deinen Wert nicht erkennen." Sie bemühte sich wirklich, mitfühlend zu sein, doch ihre Worte klangen einmal mehr unecht und distanziert. Mitgefühl war für sie so fremd und so unergreifbar wie eine Insel, die im Himmel schwebte. Tief in ihrem Herzen gönnte sie der Blonden jedoch ihre neugewonnene Freiheit und war froh, dass sie sich nicht hatte unterkriegen lassen.  Nachdenklich ließ sie ihre Finger durch Mochis Fell kreisen. Ob er wohl ihren Herzschlag spüren konnte? Wenn ja musste er glauben, dass sein Frauchen bald einen Herzinfarkt erlitt. Mit einem leisen Seufzer erhob sie die Stimme, um auf Takaras Vorschläge einzugehen: "Ich mache es mir nicht schwer. Was glaubst du denn, was passiert, wenn meine Eltern erfahren, dass ich unter falschem Namen Unsinn treibe? Mutter wäre zutiefst enttäuscht." Enttäuschung wäre jedoch sicherlich nicht das Einzige, was sie dann erwarten würde. "Und so wie du einfach weglaufen kann ich auch nicht ..."  Erneut seufzte sie, musterte genauestens ihre Schuhe. Sie erinnerten an Combatboots, nur edler,  waren schwarz, der Absatz besaß etwa 6 Zentimeter, und an den Seiten schimmerten gut polierte, goldfarbene Schnallen. Sie waren wirklich hübsch, doch darum ging es nicht. Die Hellhaarige versuchte bloß, eine Ausflucht zu finden, um nicht über ihren nächsten Schritt nachdenken zu müssen. Ihr Gegenüber würde sicherlich wissen wollen, warum sie nicht einfach fortlief. Die Antwort darauf war eine ihrer größten Schwächen. Eine Information, die Feinden eine gewaltige Angriffsfläche bietete, denn ein beeinträchtigter Bruder, den sie über alles liebte, war ein leichtes Ziel. Doch sie wusste, sie würde nicht umher kommen, seine Existenz preiszugeben. Nie hatte sie der Molniya etwas über ihn erzählt und zu Besuch war sie bei den Kamuras ebenfalls nicht gewesen. "Mein Bruder, er braucht mich. Ich bin die Einzige, die sich wirklich um ihn kümmert." Der blinde Junge war keinesfalls hilflos und kam mit seinen 16 Jahren überraschend gut ohne sein Augenlicht zurecht, doch es gab Dinge, die er alleine nicht tun konnte. Mutter und Vater hatten ihm nie Blindenschrift gelehrt, garantiert eine Methode, um Kontrolle über ihn auszuüben, er konnte also nicht einmal lesen. Ohne seine Zwillingsschwester würden sie ihn nur weiter versauern lassen. Das konnte und wollte sie nicht zulassen. "Ich bin gerne bereit, alle Freude in meinem Leben für ihn aufzugeben." Würde sie ihn um Rat fragen, würde er garantiert antworten, dass sie alles tun solle, um selbst glücklich zu werden, doch das wollte sie nicht hören. Alleine der Gedanke daran, Rikichi zurück zu lassen, ließ ihr Herz bluten. So gerne sie Takaras ausgestreckte Hand, und das Angebot, in Freiheit leben zu können, annehmen würde, es gab so viele Dinge zu beachten! Es gab so viel zu gewinnen, aber auch so viel zu verlieren. "Ich bin mir bewusst, dass du es nur gut meinst." Noch immer mit dem Rücken gegen die Wand rutschte die Hellhaarige in die Hocke. Ihre Knie fühlten sich an wie Pudding, sie hatte einfach nicht länger stehen können. "Und ich möchte, dass du weißt, wie gerne ich die alten Zeiten zurück hätte." Ein wehmütiges Lächeln zierte ihre Lippen. Diese Ehrlichkeit tat irgendwie gut, doch gleichzeitig verkrampfte sich ihr Magen mit jedem Wort umso mehr. "Ich weiß nicht, was ich noch sagen soll." Takara gab sich solch eine Mühe und zu gerne hätte die Kamura eine Möglichkeit, diese Bemühungen zurückzuzahlen, ohne sich selbst in Schwierigkeiten zu bringen. Aber alles war grau und nebelig, sie konnte keinen Weg entdecken. Eventuell war sie auch am Ende einer Sackgasse angekommen. "I-ich weiß n-nicht mehr wei-ter...." Frustriert mit sich selbst verbgrub sie das Gesicht in ihren Knien. Woher kamen bloß all diese überwältigenden Gefühle? Konnten die nicht einfach wieder gehen?

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BeitragThema: Re: Halle der Freiheit
Halle der Freiheit EmptySa 20 März 2021 - 8:47

Bestürzt starrte das Mädchen die Weißhaarige an. Was hatte sie da gerade gesagt? Verhörte sie sich etwa oder verriet Reika gerade das erste Mal, dass sie einen Bruder hatte? Ihre Kinnlade klappte auf und die Augen weiteten sich. Das hatte Takara gar nicht gewusst. Nie hatte ihre Freundin auch nur ein Wort über ihn verloren. All die Jahre dachte sie, dass sie die einzige Kamura-Tochter war. Und er war Rei-chan wohl so wichtig, dass sie sogar auf die Freundschaft zwischen den beiden verzichten wollte. Verletzt fasste sie sich ans Herz, schaute zu Boden und wusste nicht, was sie darauf sagen sollte. Das Mädchen fühlte sich unwohl und fehl am Platz, so als sei sie in eine Situation geraten, die sie nichts anging. Wer war er? Wie war sein Name? Anscheinend musste das ein toller Typ sein, dass sie sich so sehr für ihn einsetzte. Ob er ihr Hoffnungsfaden in dieser scheinbar trostlosen Familie war? Ein warmes Gefühl legte sich wie eine sanfte Sommerbrise um ihr Herz, als ihre Freundin zugab, dass sie sich die alten Zeiten zurückwünschte. Doch das Gefühl war nicht stark genug, als dass sie sich viel besser fühlen sollte. Reika hockte sich auf den Boden an der Wand und verzweifelte, legte den Kopf auf die Knie… Der Anblick brach Takara das Herz. Sie litt unglaublich. Und sie war schuld daran. Na ja, nicht nur sie, aber zum großen Teil. Ihre Ansprüche zerrten an dem Mädchen und wahrscheinlich war sie das Tau beim Tauziehen. Ihr Bruder oder sie…
Die Monliya stand vom Sofa auf, die Knie ganz weich und sehr unsicher gehend, und kam auf das zusammengekauerte Mädchen zu. Takara hockte sich neben sie, das Herz schlug ihr bis zum Hals. Ob das richtig war? Ob sie richtig handelte? Sie war so unsicher und wusste nicht, was sie tun konnte, um die weißhaarige Schönheit zu trösten. Zögerlich schaute der Goldschopf zur Seite, drehte sich in die Richtung und umarmte sie. Rei-chans war warm, ihre Kleidung umschmeichelte ihre Figur. Takaras Herz sprang ihr gleich aus der Brust, so nervös war sie. Nach wenigen Augenblicken löste sich das Mädchen wieder von ihr, hockte sich vor ihr auf den Boden, machte einen Schneidersitz und stützte ihren Kopf auf die Handfläche, dessen Arm sie auf ein Knie gestützt hatte.
„Ich… Weiß nicht, was ich dazu sagen soll“, begann das Mädchen. „Das wusste ich nicht und hätte ich das gewusst, hätte ich nicht so egoistisch gehandelt. Ich wette, du fühlst dich gerade wie ein Tau, das von beiden Seiten gezogen wurde. Das war mir nicht klar…“ Sie seufzte traurig. „Dein Bruder scheint dir echt mega wichtig zu sein… A-aber, Rei-chan…“ Sie brauchte einen Moment, um zu überlegen, wie sie sich richtig ausdrücken konnte, „warum hast du mir nie davon erzählt? Du weißt doch, dass du mir voll und ganz vertrauen kannst. Und warum musst du dich um ihn allein kümmern? Was ist mit deinen Eltern, tun sie das etwa nicht?“, wollte sie wissen. Die Vorstellung, dass sie bis jetzt nicht wusste, dass Reirei einen Bruder hatte, um den sich ihre Eltern nicht mal kümmerten… Es zerriss sie. Niemand hatte so etwas verdient. Was er wohl hatte, dass ihn ihre Eltern so verstoßen? Es war zu traurig. Doch eins war klar: Es kristallisierte sich langsam heraus, dass es zwar auch um den Stolz um ihre Eltern ging, aber der Bruder eine viel größere und entscheidendere Rolle spielte. Da spielte also die Musik…
„Ich… Habe eine Idee.“ Takara lehnte sich nach hinten und stütze ihren Oberkörper mit den Händen ab. „Du wirst sie für bescheuert halten, aber vielleicht ist das Tauziehen dann nicht mehr so schlimm. Denn dann würden dein Bruder und ich an einer Seite ziehen, deine Eltern an der anderen.“ Sie schwieg für einen Moment, um sich die folgenden Worte gut zu überlegen. „Dein Bruder kann bei mir einziehen – wenn du ihn magst, muss er ja ein cooler Typ sein – und dann können wir wieder befreundet sein. Du musst keine Angst haben, dass er in Gefahr geht und du kannst dich aus deinem Vogelkäfig befreien.“ Zwar hatte Rei-chan ihr gesagt, dass ihre Eltern sie liebte und andersrum, aber davon glaubte sie mit jeder Minute immer weniger. Durch die Enthüllung ihres gut behüteten Geheimnisses hatte sie gewissermaßen zugegeben, dass es ihr letztendlich nur um den Bruder ging, den sie beschützen wollte.
„Darf ich fragen, was mit ihm ist?“ Schüchtern schaute sie ihr Gegenüber an. „Du musst es mir nicht sagen, aber es wäre hilfreich, um Pläne zu schmieden. Vorausgesetzt du hast noch mehr Dinge, die dagegensprechen. Uns wird bestimmt was einfallen aber irgendwann ist mein Latein auch am Ende“, gab sie resigniert zu. „Und weil du eben zugegeben hast, dass du dir auch eine Freundschaft mit mir wünschst, wäre es schon schön, wenn wir beide eine Lösung suchen. Für jedes Problem gibt es eine Lösung, sei es noch so groß und schwerwiegend.“ Überzeugt von ihren Worten, fixierte Takara das Mädchen. „Ich würde dich mit aller Kraft, die ich habe, unterstützen, verlass dich darauf. Aufgeben ist ein Fremdwort für mich. Aber das weißt du ja bereits. Sonst wäre ich jetzt nicht hier mit dir!“ Die Molniya schaute auf den kleinen Hund. „Und sag mal… Wie heißt der Kleine eigentlich?“ Sie wusste, dass das am Thema vorbeiging, aber vielleicht würde es die angespannte Stimmung etwas lösen? „Und seit wann hast du ihn? Ich würde es gern wissen.“



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BeitragThema: Re: Halle der Freiheit
Halle der Freiheit EmptyFr 2 Apr 2021 - 23:13

Mit dem Gesicht tief in den Knien vergraben bemerkte die Hellhaarige zuerst gar nicht, wie sich ihr Gegenüber näherte und sich neben sie setzte. Erst als die fremden Hände ihren Körper berührten, verstand sie, was vor sich ging. Auch wenn die Umarmung als gut gemeinte Geste gedacht war, so zuckte sie im ersten Moment zusammen. Es war so ungewohnt, eine andere Person zu fühlen und noch ungewohnter, dass dieser Kontakt nicht als Maßregelung galt. Sie gab sich größte Mühe, zu entspannen, doch ihre Muskeln waren verkrampft und wollten nicht locker lassen. Gerne hätte sie Takara signalisiert, dass sie dankbar für die Umarmung war, doch sie wusste nicht wie. Auch wenn ihr Körper es nicht widerspiegelte, Reika war froh. Sie selbst war überrascht über die Leere, die entstand, als sich die Blonde zurückzog, am liebsten hätte sie sie am Handgelenk gepackt und zurück in die Umarmung gezogen. Doch dies war nichts weiter als ein dummes Hirngespinst, welches sie plagte, richtig? Solch ein Verhalten war absolut unangebracht. Ihre erschöpften, grauen Augen hoben sich, sodass sie ihr Kinn auf ihren Knien abstützen und ihr Gegenüber anblicken konnte. "Schon okay." erwiderte sie auf die Entschuldigung und zuckte mit den Achseln. Ob das Wissen über Rikichi wirklich alles geändert hätte? "Es hat sich nie angeboten. " Eine halbherzige Erklärung, doch sie wusste ja selber nicht, warum sie es nie erzählt hatte. Für gewöhnlich hielt sie die Information über ihren Bruder unter Verschluss, um Missbrauch zu verhindern, doch in Takaras Fall konnte sie dies nicht behaupten. Schließlich hatte sie ihr damals vertraut. "Ich muss mich nicht alleine um ihn kümmern. Nur bin ich eine der Wenigen, die ihn behandeln wie einen normalen Menschen." Und nicht wie ein Missgeschick der Natur. Vater und Mutter würden dies nie tun, doch darauf wollte sie nicht weiter eingehen, schließlich konnte sie die zwei nicht einfach in ein schlechtes Licht rücken. Sie seufzte schwer. Noch immer fühlte sie sich wie im falschen Film, in einer schlechten Seifenoper. Geheimnisse wurden gelüftet, Mauern eingerissen und Lösungen gesucht, doch all das war viel zu kompliziert, als dass man es mit einer simplen Idee lösen konnte. Wie sollte sie das der Molniya bloß weiß machen? "Meine Eltern lassen ihn ja nicht einmal bei mir übernachten. Sie werden ihn nie hergeben und erst recht nicht an dich." Sie strich sich über die Haare. Woher kam eigentlich diese ganzen Metaphern? Hatte sie diese Angewohnheit schon früher gehabt? "Und bitte versteh doch, dass ich nicht fort möchte von meiner Familie, sie sind alles, was ich habe! Sie sind nicht meine Feinde, auch wenn es für dich gerade so aussehen mag. Sie sind Verbündete." Auch wenn sie oft das Verhalten der Kamuras nicht verstand, sie taten es doch bloß aus Liebe zu der 16-Jährigen! Sie wollten bloß das Beste für sie, dass sie groß und stark und mutig wurde. Je mehr sie darüber nachdachte, desto mehr schmerzte ihr Herz und desto näher kam sie den Tränen. Es fühlte sich an wie ein Drahtseilakt. Ein falscher Schritt und sie verlor entgültig ihre Fassung.
Doch für ihre alte Freundin schien das Thema 'Zwillingsbruder' noch lange nicht erledigt zu sein. Sie wollte wissen, was mit ihm 'war'. "Er ist blind. Schon von Geburt an." diese Worte auszusprechen war befremdlich, sie hatte es noch nie getan, schließlich wusste ja niemand von Rikichi. Manchmal wünschte sie sich, sie hätte dieses Los gezogen, anstatt ihm. Dann könnte er die Welt entdecken. Doch vermutlich blieb auch sie letztendlich nicht von einem ähnlichen Schicksal verschont. Ihre Sehstärke nahm immer weiter ab. Doch das würde sie Takara sicherlich nie erzählen. Dieses Geheimnis hütete sie noch besser als alle anderen. "Du magst optimistisch sein, doch ich kann deine Ansicht nicht teilen. Du steckst nicht in dieser Lage, dir bleibt nichts anderes übrig, als sie von außen zu betrachten." Mit dem Kinn immer noch auf ihren Knien ruhend erwiderte sie den fordernden Blick ihres Gegenübers. Noch nie im Leben hatte ihr jemand solche Versprechen gemacht, noch nie hatte ihr jemand mit 'aller Kraft beiseite gestanden'. Es war ein komisches Gefühl, doch es war warm und angenehm. Wieso akzeptierte die Blonde nicht einfach, dass es keine Lösung gab? Sie glaubte so fest daran, es stand ihr förmlich ins Gesicht geschrieben. Und langsam fing Reika an, ihr zu glauben. Wären da bloß nicht so viele Probleme. Zu ihrer Überraschung fiel der Fokus jedoch wie aus dem nichts auf den Vierbeiner. "Mochi. Wir kennen uns schon sehr lange. Aber er lebt erst bei mir, seit ich ausgezogen bin." Der rote Pomeranian-Mix war damit beschäftigt, das komplette Zimmer abzuschnüffeln und genauestens zu inspizieren. Es war fremd für ihn und alles, was fremd war, musste er präzise unter die Lupe nehmen. Als die Hellhaarige mit der Zunge schnalzte, kam er sofort angelaufen. "Er ist sehr freundlich, braucht aber seine Zeit mit Fremden." Auch, wenn er inzwischen in Sicherheit war, viele Verhaltensweisen, die er sich auf der Straße angeeignet hatte, zeigte er noch immer.

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BeitragThema: Re: Halle der Freiheit
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Takara hatte gespürt, wie Reika unter ihrer Umarmung zusammengezuckt ist. Was ist nur aus ihr geworden. Als sie noch klein waren, hat sich die Molniya richtig aufdringlich um ihren Hals geworfen und da ist sie nicht zusammengezuckt. Vielleicht war sie nie überschwänglich und hat ihre freundschaftlichen Zuneigungen deutlich dosierter gezeigt, aber so? Das Mädchen war mit ihrem Latein am Ende und sie starrte auf die Decke, die mit vielen Stützbalken fixiert war. Rei-chans Bruder, er war also blind. Bestürzt über diese Nachricht, blickte sie wieder zu ihrer Freundin und dann zum kleinen Hund, nicht imstande, die Weißhaarige anzusehen. Das war wirklich ein ganz übles Schicksal. Und die Eltern… Sie nahmen dem Jungen alle Möglichkeiten. Was hätte er werden können? Auch ohne den Bruder zu kennen, verspürte der Goldschopf den Drang, ihn aus diesem Gefängnis zu befreien, zu Reirei zu bringen und dann zu dritt – nein, zu viert; Mochi zählte natürlich auch mit, abzuhauen. Einfach irgendwo, wo keine blöden Eltern einen die Freundschaft versauen konnte. Entschlossen blickte sie die Trübsal blasende Rei an.
„Also gut.“ Sie stand auf, verschränkte die Arme und ging im Zimmer hin und her. Das Holz unter ihren Füßen knarzte leicht und ließ erkennen, dass das Gebäude der Gilde nicht mehr das Neuste war. Aus den Fenstern fiel das Sonnenlicht ein, das durch Blättern der umliegenden Bäume gesprenkelt wirkte. Viele, leuchtende Lichter tanzten auf dem Boden, sobald der Wind die Äste hin- und herwippte. „Deine Eltern geben deinen Bruder nicht her, du sagst, sie seien deine Verbündeten und du musst um jeden Preis bei ihnen bleiben.“ Sie blieb stehen, machte eine künstliche Pause und sah ihre Freundin fest an. „Das sind alles nur Ausreden, weil du Angst hast, ins kalte Wasser zu springen.“ Die Worte waren ohne Zweifel hart und sie wusste nicht, wie Reika drauf reagieren würde. Doch es musste gesagt werden, denn offenbar drang Takara mit lieben Worten nicht zu ihr hindurch. „Ich maße mir nicht an, über deine Situation Bescheid zu wissen. Doch ich weiß so viel, dass ich weiß, dass du einen Fehler begehst.“ Ihr Herz klopfte so heftig gegen ihre Brust, dass sie das Gefühl hatte, es spränge ihr Gerippe. Sie hatte Angst vor Rei-chans Reaktion, dass sie das Mädchen mit ihren Worten vertrieb und sie für immer verlor. Doch währte Ehrlichkeit nicht am längsten?!
„Du liebst deinen Bruder und zu deinen Eltern hast du auch eine gewisse Verbindung. Ich glaube mir würde es ähnlich gehen, wenn ich ein mieses Verhältnis zu meinen Alten habe und trotzdem eine Entscheidung treffen muss, die mein Leben womöglich auf den Kopf stellen könnte. Plötzlich kann ich nicht mehr meinen Gewohnheiten nachgehen, plötzlich ist einfach nichts mehr so, wie es einmal war. Aber das Leben ist ein Wunschkonzert.“ Takaras Augen sprühten. Sie wusste nicht, ob sie extrem motiviert, wütend, erwartungsvoll oder traurig sein sollte. „Also spring ins kalte Wasser, tritt dir selbst in den Hintern und mach, dass du aus diesem Loch herauskommst. Du sagst zwar, dass du nur deine Eltern hast, aber das stimmt nicht: Du hast mich und die Gilde! Wir sind zwar noch nicht lange dort, aber ich wette mit dir um eine riesige Summe, dass jeder dort dazu bereit wäre, einen Kameraden zu helfen. Und für meine beste Freundin würde ich meinen Kopf hinhalten.“ Sie hatte die Fäuste geballt, stand breitbeinig da und ist unbewusst ziemlich laut geworden, was ihr im nächsten Moment klar wurde und der Kopf hochrot anlief. Verlegen kratzte sie sich auf dem Kopf und schaute auf ihre sportlichen Schuhe. „Tut mir leid, falls ich dir gegenüber zu hart bin. Aber… Du, du bist mir unglaublich wichtig. Auch nach neun Jahren. Es hat sich nichts geändert, rein gar nichts. Ich möchte einfach nicht mehr dieses traurige Gesicht sehen. Ich merke doch, wie mies es dir geht. Und wir tun uns beide keinen Gefallen, wenn wir weiter so tun, als ob das jetzige Leben, das du führst, das Richtige für dich ist. Natürlich kannst nur du entscheiden, was letztlich gut für dich ist. Doch bei meiner Ehre als Blitzmagierin werde ich alles in meiner Macht Stehende tun, um dich umzustimmen. Und wenn du mich hasst, wenn du glücklich bist, ist es mir wert!“ Bei dem letzten Satz stiegen ihr die Tränen in die Augen. Wenn Reika sie hassen würde… Das konnte und wollte sich die Magierin nicht ausmalen. Von ihr aus konnte sie jeder Mensch auf dieser Welt hassen, aber nicht von Rei-chan. Verwirrt über diese intensiven Gefühle, die sich in ihr ausbreiteten, wischte sie sich hastig über die Augen und seufzte. „Tja, ich glaub, das war's erst mal von mir…“, sie lachte verlegen. „Du weißt doch, ich rede wie ein Wasserfall.“ Eine Taube hatte sich auf die äußere Fensterbank gesetzt und schaute mit neugierigen, tiefschwarzen Augen in den Raum. Es war umkleidet von grauen Gefieder und sie reckte ihren Hals, ehe sie das Interesse verlor und emporflog. Stille kehrte ein und Takara war bis zum Zerreißen gespannt, was ihre Freundin zu sagen hatte.



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BeitragThema: Re: Halle der Freiheit
Halle der Freiheit EmptyDi 25 Mai 2021 - 15:27

Wortlos hob die Hellhaarige den Kopf und folgte mit den Augen ihre Kollegin, die rastlos im Zimmer umher tigerte. Der Lärm, den ihre Schuhe auf dem uralten Holzboden erzeugten, raubte ihr beinahe den letzten Nerv. Jedes noch so kleine, unnötige Geräusch war ihr gerade zu viel. Sie wollte sich am liebsten mit einem dicken Kissen die Ohren zuhalten und in eine Welt der vollkommenen Ruhe abtauchen. Doch dies war ein Wunschdenken, mit dem die junge Kamura nicht ihre Zeit verschwenden sollte. Mit dem Rücken immer noch gegen die Wand ruhend legte sie ihre zarten Hände auf den Knien ab und seufzte. Ihr Bauchgefühl sagte ihr, dass jede Sekunde eine Tirade von dem blonden Mädchen kommen würde. Ihr unruhiger Schritt und das nachdenklich verzogene Gesicht verrieten sie. Takara war alles andere als schwer zu lesen. Und dann ging es auch schon los. Doch die Worte, die sich Reika nun anhören musste, missfielen ihr. Zuerst schwieg sie, ließ sich nichts weiter anmerken, behielt ihre Gedanken für sich. Langsam erhob sie sich jedoch auf ihre Beine - inzwischen wieder deutlich standfester - und verschränkte die Arme vor der Brust. "Ich habe keine Angst." stellte sie klar. Solch ein Gefühl kannte sie nicht - nur Versager hatten Angst. Reika war kein Versager und erst recht kein Angsthase. Dies sollte eigentlich deutlich sein. "Ich fürchte mich vor nichts. Nicht vor Veränderung, nicht vor meinen Eltern, nicht vor irgendwelchen Aktionen, die du dir gerade in deinem Köpfchen ausmalst." Reika war mutig und stark. Bezweifelte Takara das etwa? "Du maßt dir sehr wohl an, über mein Leben bescheid zu wissen. Du denkst noch immer, vor dir steht das Kind, welches dich vor vielen Jahren zurückgelassen hat. Doch ich bin kein Kind mehr. Ich bin erwachsen und habe mich weiterentwickelt."  Auch wenn die Molniya immer noch so hitzköpfig und geschwätzig war wie damals, sicherlich musste auch sie sich in gewissen Punkten verändert haben. Der Zahn der Zeit nagte an jedem Lebewesen und gab ihnen eine neue Form. Manchmal stärker, manchmal schwächer. An ihr selbst hatte er eine ganze Menge geknabbert, von ihrem alten Ich war kaum noch etwas übrig. "Wenn das Leben solch ein Wunschkonzert ist, dann sollte es auch meinen Wunsch beachten. Ich will nicht fort von meiner Familie." Sie boten ihr Rückhalt, ermöglichten ihr Dinge, die sie alleine niemals tun könnte. Selbst wenn sie sich nicht immer so verhielten, wie sie es gerne hätte. "Ich brauche keine Hilfe von irgendwelchen Fremden. So weit kommt es noch! Ich werde mich nicht freiwillig von jemandem abhängig machen." Hilfe kam nie ohne die Erwartung an Gegenleistung, es war wie ein ungeschriebener Vertrag. Kein Mensch agierte aus purem guten Willen, es gab stets einen Hintergedanken und Reika hatte kein Interesse daran, sich unnötig in das Leben anderer zu involvieren. "Vergiss es." Langes, zartes Fell strich an ihren Beinen entlang. Mochi blickte sie aus großen Kulleräuglein an und flehte darum, auf den Arm genommen zu werden. Kurz verdrehte sie die Augen, dann gab sie jedoch nach. Der kleine Hund sprang wie ein Flummi in die Luft und ließ sich von seinem Frauchen auffangen. Anscheinend hatte er die Umgebung genug inspiziert oder vielleicht war ihm auch die angespannte Stimmung im Raum einfach zu viel geworden. "Wenn ich dir so wichtig bin, dann respektiere meine Wünsche." Frustriert biss sie die Zähne zusammen, hielt dann jedoch wieder inne. Erst, als die Blitzmagierin erwähnte, dass sie dieses traurige Gesicht nicht mehr sehen wollte, realisierte sie, was sie unbewusst für Grimassen geschnitten haben musste. Augenblicklich entspannte sich ihre Gesichts- und Kiefermuskulatur und ihr Ausdruck kehrte zu dem distanzierten, kühlen Blick zurück, den sie so gut wie immer trug. "Ich bin nicht so unglücklich, wie du glaubst. Mein Leben ist nicht perfekt, das mag sein." Ihre Finger wanderten durch das Fell ihres Begleiters, hielten jedoch an seinem Köpfchen inne. "Aber es ist mein Leben und ich möchte es so führen, wie ich will und nicht wie du es willst." Sie kehrte ihrer Kollegin den Rücken zu um sich einen Moment zu nehmen, sich wieder zu fassen. Sie spürte, wie immer wieder Wut und Verzweiflung in ihr hochkochte, welche auf keinen Fall die Überhand gewinnen durften. Sie atmete tief durch, ließ ihre Schultern kreisen und blickte dann wieder in den Raum. "Ich möchte dieses Thema nicht weiter diskutieren. Respektiere das bitte." Sie legte den Kopf leicht schief und zwang sich ein kleines Lächeln auf die Lippen. Nichts und niemand würde sie momentan umentscheiden können, zu tief saß die Crash-Magierin den den Fängen ihrer Eltern. "Du musst akzeptieren, dass ich nicht mein ganzes Leben der letzten 16 Jahre für dich aufgeben kann." Doch das Gespräch war nicht vollends fruchtlos, denn das Vertrauen, welches die Blonde ihr entgegen brachte, hatte sie bereits jetzt nachhaltig beeinflusst. Dieses ungewohnte Gefühl der Wärme war einfach zu angenehm, als dass sie es ignorieren konnte. So sehr sie es auch wollte, sie konnte sich nicht davon losreißen. Aus diesem Grund floh sie nun nicht augenblicklich aus der Situation, stürmte aus der Tür und schlug sie hinter sich zu, sondern verharrte. Sie versuchte sogar, ein normales Gespräch zu beginnen. "Du ... du hast doch schon immer viel geredet." entgegnete sie auf die Aussage hin, dass die Molniya quatschte wie ein Wasserfall. Sie war sich also bewusst über dieses Verhalten. Ihr Blick wanderte über den Boden. Dieses Parkett musste unbedingt irgendwann getauscht werden. Es war garantiert älter als sie selbst."Aber das ist okay." Für die Hellhaarige war dies sogar immer angenehm gewesen, denn sie selbst war nie eine Frau der großen Worte gewesen. Wenn jemand anderes redete, musste sie es nicht tun. Immer wurde von ihr erwartet, Gespräche, welche sie nicht einmal interessierten, aufrecht zu erhalten und an ihnen aktiv teilzunehmen. Sie hatte es immer gehasst, doch bei Takara war dem nicht so. "Wie sieht es denn in deinem Leben inzwischen aus?" Sie war so fürchterlich schlecht in Smalltalk, doch sie wollte nicht den Eindruck erwecken, als wäre sie desinteressiert. Was konnte sie bloß sagen oder fragen, um dies zu verhindern. "Äh, hast du bereits einen Freund ... oder so?"

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BeitragThema: Re: Halle der Freiheit
Halle der Freiheit EmptyFr 28 Mai 2021 - 13:31

„A-aber… Das meinte ich doch gar nicht. Ich würde dir niemals sagen, was du zu tun und zu lassen hast“, sagte Takara kleinlaut, nachdem Reika die Faxen Dicke von ihr zu haben schien. Ein stechender Schmerz breitete sich in ihrer Brust aus. War sie übergriffig geworden und hat ihr zu viel hereingeredet? Herrje, sie hat sich mitreißen lasse von ihren Emotionen und ihrer plapperigen Art. Geknickt schaute sie wieder auf ihre Füße. „Natürlich kannst du tun und lassen, was du willst und am Ende liegt es an dir, was du tust oder eben nicht… Ich eröffne dir nur Möglichkeiten…“ Sie seufzte. Gut, wenn sie nicht mehr darüber reden wollte, musste sie dies wohl tatsächlich akzeptieren, auch wenn das brennende Verlangen in ihr sie sehr unruhig machte, Reika aus dieser, aus Takaras Sicht nach, schwierigen Situation zu befreien. Oder war es anmaßend? Leider konnte sie nicht in Reireis Kopf schauen. Leider. Dann hätte sie ihre Gefühle vielleicht noch besser verstehen können. „Ja“, setzte der Goldschopf an. „Ich weiß… Du hast recht. Das wäre Wahnsinn“, lenkte die Blitzmagierin ein. Sechzehn Jahre konnte man nicht einfach hinter sich lassen, da hatte sie recht. Und schon gar nicht, wenn man so eine schwierige Familie hatte, wie sie. Und dennoch musste man manchmal einfach ins kalte Wasser springen. Das war ihre Devise. Aber vermutlich waren die beiden Mädchen einfach zu verschieden. Traurig setzte sich das Mädchen auf einer der dicken, sesselgroßen Sitzkissen und seufzte resigniert. Doch dann musste sie lächeln. „Ja, das habe ich. Ich muss dir früher manchmal ganz schön auf den Keks gegangen sein, ne? Ich Quasselstrippe“, Takara lachte über sich selbst und legte kopfschüttelnd eine Hand auf die Stirn. Aber es war scheinbar okay für sie. Vielleicht waren sie damals deswegen so gut miteinander ausgekommen, weil sie sich gegenseitig gut ergänzten. Rei, die in sich gekehrte, gute Zuhörerin und Takara, die ohne Punkt und Komma reden konnte, sodass ihre Freundin sich gar nicht die Mühe machen musste, etwas darauf erwidern zu müssen. Die Resignation wich einer nostalgischen Freude und zauberte der Sechzehnjährigen ein Lächeln aufs Gesicht.

Dann kam eine Frage, mit der sie nach dieser beinahe hitzigen Diskussion eben nicht gerechnet hatte. „Wie es in meinen Leben aussieht? Puh, gute Frage!“ Und schon konnte sie wieder loslegen. „Also ich bin seit zwei Wochen hier in Maldina, also noch nicht so lange. Tomomi, also meine älteste Schwester, ist jetzt Model und macht bei richtig bekannten Shows mit. Keine Ahnung, wie die heißen. Ist mir auch egal. Hikaru ist Modedesignerin und fertigt für mein Schwesterchen Kleider an. Hast du mal gesehen, wie die aussahen? Ich fand, das glich mehr einer Reizwäsche, als einem Kleid! Der Ausschnitt ging bis zum Bauchnabel“, zur Demonstration zeichnete Takara mit ihren beiden Fingern einen V-Ausschnitt, der bis zur besagten Stelle ging. „Und Hibari, die Drittälteste, macht jetzt auch dasselbe, wie ich. Nur nicht bei Satyrs Cornucopia, sondern bei Fairy Tail. Und ich? Ich gammel in meiner kleinen Wohnung rum, schreib peinliche Gedichte, die niemals das Licht der Welt erblicken werden und leb so mein Leben. Ich bin soweit zufrieden, die Gegend gefällt mir richtig gut und ich glaub, in absehbarer Zeit will ich hier auch gar nicht mehr weg!“ Die Magierin schaute verträumt aus dem hübschen Fenster. „Und um deine zweite Frage zu beantworten“, das Mädel ist dabei etwas rot geworden, „nein, habe ich nicht. Irgendwie interessiere ich mich nicht so dafür. Kein Typ hat mich bisher gereizt. Weder vom Äußeren noch vom Inneren. Keine Ahnung, was mit mir nicht stimmt. Und du? Ich wette, du hattest schon richtig viele tolle Typen! Nein, warte, ich weiß: Du hattest bestimmt total viele Kerle sich in dich verlieben lassen, aber keiner war gut genug für dich!“, stellte sie begeistert die These aus. Die Vorstellung, dass Rei-chan jemanden an ihrer Seite hatte, verursachte in Takara ein seltsames Gefühl der Eifersucht, die sie sich aber nicht ganz erklären konnte. Sie waren, wenn es nach ihr ging, Freunde. Und auch die beste Freundin durfte doch wohl einen Partner haben. Das würde der Freundschaft doch gar nicht im Wege stehen. Die Molniya verstand sich und die Gefühle nicht ganz und verdrängte sie in die hinterste Kammer ihres Herzens.

„Erzähl, was hat dich hier in dieses hübsche Örtchen geschlagen?“ Irgendwie war es schön, dass sie jetzt normal miteinander reden konnten; sich nicht gegenseitig alte Wunden aufreißend machte doch viel mehr Spaß und brachte gute Laune und Freude. Takara stützte ihren Arm auf das weiche Kissen und legte ihren Kopf auf die Handinnenfläche, gespannt darauf, was die Kamura ihr womöglich alles zu erzählen hatte.



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BeitragThema: Re: Halle der Freiheit
Halle der Freiheit EmptyDo 17 Jun 2021 - 20:31

Ein Seufzer ließ sich nicht unterdrücken. Warum bloß nahm die Blonde alles so persönlich? Reika hatte nur gebeten, das ledige Thema ihrer Eltern und ihrer Entscheidungen beiseite zu legen und schon blickte die Molniya sie wie ein verletzter Hundewelpe an. Trotzdem wurde ihr Bitten respektiert - zumindest vorerst. Es würde zweifelsohne wieder auftauchen, früher oder später. Vorerst jedoch widmeten sich die alten Freundinnen persönlicheren Themen. Ein Gebiet, dass für die Hellhaarige überwiegend unerforscht und daher durchaus befremdlich war. Smalltalk lag ihr nicht und sie teilte ihre eigenen Gedanken äußerst ungern. Glücklicherweise war Takara noch immer Takara. Problemlos füllte sie den Gesprächsplatz für zwei Leute ganz alleine. Sie hatte doch überhaupt nicht nach ihren Geschwistern gefragt! Trotzdem wusste sie nun gefühlt die halbe Lebensgeschichte dieser Personen. "Interessant..." räumte sie wenig überzeugend ein. Magierin, Model, Modedesignerin. Persönlich fand Reika aufreizende Kleidung nicht schlecht. Sie hatte nicht das Bedürfnis, damit jemandem aufzufallen oder gar die Aufmerksamkeit der männlichen Bevölkerung auf sich zu ziehen. Sie mochte diese Klamotten einzig und alleine, weil sie fand, dass sie gut darin aussah. Und Mutter dachte das auch, denn sie hatte ihr bereits gelegentlich erlaubt, auch freizügigere Stücke zu kaufen. Selbstverständlich bedeckten diese stets noch alles, was bedeckt werden musste! Sie besaß immerhin Klasse. Da die Blitzmagierin diese Angelegenheit jedoch ganz anders zu sehen schien, behielt sie ihre Meinung für sich und nickte nur. Sie wollte nicht erneut für Diskussionsstoff sorgen. "Oh, äh, das klingt aufregend." Und wieder wusste die Kamura nicht, wie sie das Gespräch aufrecht erhalten konnte. Sollte sie fragen, was für Gedichte ihre ehemalige Freundin schrieb? Sie hatte jedoch behauptet, dass diese niemals das Licht der Welt erblicken würden, also hatte sie wohl keine Intention, diese zu teilen. Immerhin war sie zufrieden mit ihrer jetzigen Lage. "Es freut mich, dass du so zufrieden bist." Anscheinend hatte die Blonde den Umzug von der Großstadt in das ländliche Maldina besser verkraftet als Reika. Diese hatte sich bis heute nicht damit anfreunden können. Doch vielleicht sähe all das ganz anders aus, hätte der Neuanfang damals aus anderen Gründen stattgefunden. Die Vergangenheit war jedoch unveränderlich - also wollte die erfolgsorientierte junge Dame sich nicht weiter mit solchen Gedanken auseinandersetzen. Dadurch kam sie nicht weiter.
Überrascht blinzelte die Hellhaarige, als ihr Gegenüber erzählte, dass sie nie einen Partner gefunden hatte und auch kein Interesse daran hatte. Ob mit ihr deshalb etwas nicht stimmte? Sie schüttelte beiläufig den Kopf. Was für ein Gelaber. Nur weil man keinen Freund wollte, war man noch lange nicht falsch oder kaputt. Vielleicht hatte sie einfach noch nicht den Richtigen getroffen? Urplötzlich stellte die Langhaarige dann auch noch Theorien über das Liebesleben der Kamura auf! Vollkommen überrumpelt nahm diese einen Schritt zurück. Sie brachte 'Typen' dazu, sich in sie zu verlieben, obwohl sie kein Interesse hatte? Das war herzlos! Trotzdem hätte sie es garantiert getan um sich auszuprobieren, wären da nicht ihre Eltern. Diese hatten ihr ausdrücklich verboten, einem jungen Mann näher zu kommen. Sobald sie alt genug war, würden sie einen passenden Partner für sie finden. Das hatte sie ohne Widerworte hingenommen. Zwar erschauderte sie bei dem Gedanken, mit einem bisher unbekannten Mann einestages den Rest ihres Lebens verbringen zu müssen, doch wussten Mutter und Vater garantiert, was sie taten. "Nein..." Trotzdem war es ihr irgendwie peinlich, zuzugeben, das zuzugeben. Takara schien deutlich mehr von ihr zu erwarten, als sie bieten konnte. "Ich brauche niemanden an meiner Seite."
Eigentlich ließ der Gedanke einer vertrauensvollen, innigen Beziehung zu einer anderen Person das Herz der jungen Frau höher schlagen - es war für sie bei Weitem nicht so irrelevant, wie sie tat. Doch einerseits wollte sie nicht erklären müssen, dass erneut ihre Familie an ihrer Lage Schuld trugen - andererseits war dies eine große Schwäche, die ausgenutzt werden konnte, wenn sie an die Außenwelt drang. Ihr Gesichtsausdruck verriet wie immer keinen Hauch von dem, was in ihrem Inneren vor sich ging. Die grauen Seelenspiegel ruhten gelassen auf ihrem Gegenüber, die Mundwinkel waren entspannt, verzogen keinerlei Miene. Sie war so distanziert wie eh und je, obwohl sie doch gerade ein entspanntes Gespräch mit einer alten Freundin führte. Wenn man ihr jedoch in das Gesicht sah, würde man dies nicht erwarten. Reika war jedoch überhaupt nicht bewusst, dass ihr Verhalten vollkommen fehl am Platz war, schließlich wusste sie es nicht besser. Sie verhielt sich wie immer - nur, dass wie immer in diesem Fall nicht richtig war.
Der Fokus des Gespräches ruhte weiterhin auf der Kamura. Sie sollte erzählen, wieso sie hier war. Die Antwort war wenig überraschend. Schließlich war es eigentlich immer das Selbe: Wegen ihren Eltern. "Wir sind damals von Marokkasu hierher gezogen." Und weil sie nicht vollkommen alleine sein wollte, war sie nicht fortgezogen, um sich einer anderen Gilde anzuschließen. Auch wenn es ihr hier nicht gefiel, wenn sie doch so viel glücklicher und zufriedener in den beliebten, modernen Straßen ihrer alten Stadt war. Die Einsamkeit Anderswo war schlimmer als die Verschlafenheit Maldinas. Außerdem gab es ja noch ihren Bruder. "Es gibt schlimmere Orte, also bin ich hier geblieben." Sie war gerade einmal 16, da war es nicht ungewöhnlich, in der Nähe der Familie bleiben zu wollen, richtig? Wenn der Grund dafür  kontrollierende, übergriffige Eltern - wie in ihrem Fall - waren, war es alles andere als gewöhnlich. Doch dessen war sich die junge Frau natürlich nicht bewusst.
Zum ersten Mal seit einer Weile, zeigten sich wieder Emotionen in ihrem Gesicht, als ihr Blick unsicher zur Seite huschte. Sie hatte die Frage ihres Gegenübers beantwortet. Anders als Takara hatte sie keine Paragraphen zu erzählen, weshalb nun unweigerlich eine unangenehme Stille anbahnte. Sie wusste nicht was sie noch sagen sollte. Vielleicht einfach eine Gegenfrage stellen? Aber was? Ihr fiel nichts ein. Verzweifelt suchten ihre Seelenspiegel den Raum ab, blieben letztendlich an dem flauschigen Fellbündel in ihren Armen hängen. Der kleine Hund hatte es sich gemütlich gemacht und beobachtete seit geraumer Zeit den blonden Menschen. "Ähm, möchtest du mal Mochi halten?" Für gewöhnlich brauchte er länger, um sich an die Gegenwart Unbekannter zu gewöhnen, war angespannt und nervös. Doch seine Öhrchen und auch die Rute hingen entspannt herab. Spürte er etwa, dass sein Frauchen dieser Person vertraute?

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BeitragThema: Re: Halle der Freiheit
Halle der Freiheit EmptyFr 25 Jun 2021 - 16:44

Ich brauche niemanden an meiner Seite… Dieser Satz war aus welchen Grund auch immer ein Schlag ins Gesicht. Einen mit Schlagringen und mehrmals hintereinander. Nein, eher ein Schlag in die Magengrube. Warte, eher so, als ob ihr Herz zerrissen wurde? Uff, nein, das konnte nicht sein. Innerlich schüttelte das Mädchen derart den Kopf, dass sie dachte, ihr wäre für einen Moment schwindelig. Takara konnte sich keinen Reim daraus machen, wieso dieser harmlos klingende Satz sie so aus der Fassung brachte. Sie schluckte und versuchte ihren Schmerz mit einem Lächeln zu verbergen. „Wann seid ihr denn hierhergezogen? Scheint schon eine Weile her zu sein“, kommentierte die Molniya und stützte die Fäuste in die Hüfte. „Also ich muss ehrlich gestehen, dass ich hier nicht mehr wegmöchte. Ich mein: Schau dir doch mal diese wunderschönen Häuser an und die ganzen Pflanzen, die Natur… Hach, das ist einfach perfektes Material für meine kreative Ader! Und ist dir schon mal aufgefallen, wie toll das Wetter hier einfach ist? Und diese ganzen unterschiedlichen Gebäude! Marokkasu ist da ganz anders. Ich meine jaaa, die Technologie und dieses futuristische an dieser Stadt ist zwar schon cool, aber Maldina ist einfach viel gemütlicher und ich habe das Gefühl, dass man sich hier so richtig entfalten kann und man einfach man selbst sein kann“, sie breitete theatralisch ihre Arme aus, lachte und drehte sich einmal um die eigene Achse. „Ich liebe es hier! Nichts aus der Welt kann mich hier wegzerren… Na ja, mit dir wäre das vielleicht eine Ausnahme. Da würde ich sogar nach Crystalline-Town umziehen.“

„Es gibt schlimmere Orte, also bin ich hier geblieben“, sagte ihre Freundin. Sofort zog Takara die Augen hoch. „Also Rei-chan, möchtest du nicht zugeben, dass du absolut begeistert bist, hier zu sein oder gibt es keinen Ort auf dieser Welt, der dein Herz zum Stahlen bringt?“ So wie sie die Kamura kennt, hatte sie noch nie wirklich gezeigt, ob sie zu etwas zu begeistern war. Das krasseste, was sie je von ihr gehört war, war ‚wirklich sehr nett‘. Also wenn DAS aus ihrem Mund kam, musste es schon wirklich etwas Besonderes sein. „Aber na ja, ich weiß, dass du dich mit Übertreibungen schon immer zurückgehalten hast… Ist auch okay. Aber ich für meinen Teil bin richtig begeistert.“ Erneut pflanzte sich ein breites Grinsen auf das Gesicht. Dann schwieg sie für einen Moment und übersah, dass Reika die Stille ziemlich unangenehm war. Naja, Takara war sowieso nicht das feinfühligste Wesen, weshalb sie das Schweigen einfach so hinnahm und diese freundlich anblickte. Einige Sekunden später brach die Weißhaarige allerdings die Stille und fragte, ob sie Mochi denn gerne Mal halten wollen würde.
Sofort strahlte der Goldschopf. „Woah, aber natürlich! Sehr gerne!“ Vorsichtig kam sie näher, führte die Hand langsam auf dessen Kopf, streichelte ihn zärtlich und spürte das fluffige Fell auf ihre Handinnenfläche. „Boah ist Mochi weich… Ach wie süß ist der denn?“ Zunächst war der kleine Hund etwas skeptisch und beäugte Takaras Bewegungen genau. Irgendwann aber gewöhnte dieser sich an ihre Berührungen und Rei-chan konnte ihr das Tier anvertrauen. Er war kein sonderlich schwerer Hund und lag der Molniya leicht in den Armen. „Mochi ist wirklich ein Zuckerbärchen!“ Erneut setzte sich die Blitzmagierin auf das Sitzkissen und ließ den Kleinen auf ihren Schoß nieder, sodass er sich gemütlich machen konnte. Sie kraulte ihm hinter die Ohren und war verzückt von dem Wesen, das so unschuldig vor ihr saß und die Streicheleinheiten offenbar genoss. „Ich glaube, ich sollte mir vielleicht auch ein Tier anschaffen. Was meinst du? Ich habe sowieso mal darüber nachgedacht, einen Papagei zu holen. Total verrückte Idee, ich weiß, aber die sind so schön bunt und wenn man sie richtig erzieht, können das richtig hilfreiche und intelligente Begleiter sein. Aber ich glaub da muss ich mich sowieso noch mal durchlesen. Oder ich nehme eine Katze… Oder vielleicht doch ein Meerschweinchen?“ Taka warf alle möglichen Beispiele in den Raum, welches Tier sie vielleicht holen sollte und merkte schlussendlich, dass so viele Tiere in ihrer Wohnung gar nicht hineinpassten und sie sich eingestehen musste, dass sie selbst noch nie eins besaß. Wie konnte sie dann ein gutes Frauchen sein, wenn sie so gut wie keine Erfahrungen hatte? Takara mochte Tiere unfassbar gerne, das spürten die meisten Tiere auch. Doch sie war viel zu tollpatschig… Innerlich seufzte sie. Vielleicht änderte sich das ja eines Tages?

Dann schaute sie hoch zu Reika. „Und, hast du noch was vor? Langsam fällt mir die Decke auf’m Kopf. Draußen ist voll schönes Wetter. In Maldina gibt’s noch richtig schöne Ecken, wo man hingehen kann.“ Das Mädchen malte sich aus, wie die beiden bis in den Abend und die Nacht redeten und sich dann lachend und fröhlich verabschiedeten… na ja, sie selbst würde wohl eher lachen und von Reirei würde dann ein warmes Lächeln kommen. Allein die Vorstellung ließ etwas in ihrem Bauch kribbeln. Oder sie machten die Nacht durch und redeten von früher? Zusammen Kuchen und Kekse mampfend, Tee trinkend… Gemütlich dasitzend, ganz eng zusammen… Ihr schoss die Röte ins Gesicht. Also ehrlich, Takara! „Oder hast du schon was Anderes vor…?“



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BeitragThema: Re: Halle der Freiheit
Halle der Freiheit EmptyDi 29 Jun 2021 - 18:32

Takara war neugierig wie eh und je, bombadierte ihre wiedergefundene Kindheitsfreundin gnadenlos mit Fragen. "Seit wir von Marokkasu fortgezogen sind." Vielleicht würde es auch Reika hier gefallen, würde sie diesen Ort nicht mit dem abrupten Verlust ihrer alten Heimat verbinden. Sie war nicht freiwillig hierher gezogen, man hatte sie einfach aus ihrem bisherigen Leben gerissen und in dieses Kaff geschleppt. Wie sollte sie sich bloß je an solch einen Ort gewöhnen? Doch gleichzeitig wollte sie nicht fort, hatte viel zu große Angst davor, vollkommen alleine zu sein. Auch wenn sie es nicht zugeben wollte (und konnte): Sie war abhängig von ihren Eltern. Doch zumindest einem der beiden Mädchen schien es hier zu gefallen. "Es ... freut mich, dass du dich hier wohl fühlst." antwortete sie vorsichtig. Sie gönnte es Takara, einen Platz zum Bleiben gefunden zu haben, fragte sich jedoch zeitgleich, wie sich so etwas anfühlen musste. Sich richtig zuhause fühlen zu können musste etwas Schönes sein ... doch gleichzeitig entstand dadurch ein großer Schwachpunkt. Etwas, das sie sich nie erlauben durfte. Ihre trüben Gedanken fanden jedoch abrupt ein Ende. Was hatte die Blonde da gerade gesagt? Für die Kamura würde sie überall hinziehen? Überrascht zogen sich ihre Augenbrauen zusammen. "Das solltest du nicht tun." Auch wenn diese kleine, eigentlich irrelevante Aussage ein ungewohnt warmes Gefühl in ihrer Brust auslöste, so war sie sich dennoch bewusst, dass es keine clevere Idee war, sich so von ihr abhängig zu machen. Selbst wenn sie erneut die Chance zum Umzug erhielt, sie hätte überhaupt nicht gewusst, wohin sie wollte. Sie kannte bloß Marokkasu und Maldina. Viel in der Welt herumgekommen war sie bisher noch nicht. Wenn sie jedoch die Wahl zwischen diesen beiden Städten hätte, würde sie ohne zu zögern Erstere wählen. Doch auch dort war sie nie vollkommen glücklich gewesen. Gab es überhaupt einen Ort, an dem sie das sein konnte? "Ich bin nicht zurückhaltend, nur ehrlich." erwiderte sie beinahe schon empört. Es stimmte, sie war kein Mensch der großen Gefühle, aber wieso sollte sie diese auch vortäuschen? Davon hatte sie kaum etwas, nur noch mehr Arbeit. Emotionen waren einzig und alleine dafür da, um andere Leute in die eigene Seele blicken zu lassen. Doch ihr tiefstes Innere wollte die sie um keinen Preis freigeben.
Um anhaltende Stille zu vermeiden, entschloss die Hellhaarige schließlich, die Gesprächsführung zu übernehmen. Ein wenig zögerlich bot sie ihrer ehemaligen Freundin an, Mochi für ein Weilchen in den Arm zu nehmen. Überraschend vorsichtig und rücksichtsvoll (wenn auch gleichzeitig voller Begeisterung) näherte sie sich dem kleinen Fellball und gab ihm zuerst all die Zeit, die er benötigte, um wirklich warm zu werden. Ein wenig nervös durch die dadurch entstandene, ungewohnte Nähe zu einer anderen Person, blickte die Crashmagierin zur Seite. Es dauerte glücklicherweise nicht lange, bis sie ihn vollkommens anvertrauen konnte. Als sie jedoch bei der Übergabe versehentlich die Hand der Molniya berührte, zuckte sie reflexartig zusammen. "Ah, Entschuldigung." Über ihre Wangen legte sich ein zarter, rosa Schleier. Diese Reaktion war vollkommen übertrieben gewesen. Was hatte sich ihr Körper bloß dabei gedacht? "... da hast du ja Einiges vor." erwiderte sie unsicher auf die Aufzählung der Haustiere, die ihre Kollegin gerne haben wollte. Reika selbst hatte mehr als genug mit Mochi zu tun. Noch weitere Tiere wollte sie auf keinen Fall. Schließlich war bereits der ehemalige Straßenhund eine große Ausnahme. Und selbst wenn sie wollte - Mutter und Vater würden es zweifelsohne verbieten. "Vielleicht solltest du lieber eins nach dem anderen angehen. Es ist sehr viel Verantwortung." Manchmal kostete es sie wirklich viel Überwindung, aufzustehen und den Fellball nach draußen zu begleiten. Doch nicht nur das. Man musste so viele Dinge beachten. Regelmäßiges Füttern, frisches Wasser, Tierarztbesuche. Es war alles andere als einfach! Gleichzeitig konnte sie Takaras Enthusiasmus doch ein wenig nachvollziehen. Tiere waren wirklich sehr sehr niedlich. Ein leichtes Lächeln zeichnete sich auf ihren Lippen ab, als ihr Blick auf den Spitz-Mix fiel, welcher glücklich und zufrieden das Kinn reckte und mit der kleinen Rute wedelte.
Dieses verschwand jedoch blitzschnell wieder, als Reika einen Blick auf die Uhr warf. "Ich habe noch etwas vor. Und zwar jetzt!" rutschte es ihr heraus, die Stimme schon beinahe panisch. "Ich muss los, sofort!" Wann war es denn so spät geworden? Sie hätte schwören können, dass sie sich maximal eine Stunde unterhalten hatte, doch es war bereits zwölf Uhr! Sie hatte jetzt eigentlich Klavierunterricht. Ein fester Knoten bildete sich in ihrer Magengegend. Sie musste sofort nach Hause - so schnell es nur irgendwie ging. Sie würde bereits unweigerlich zu spät sein, doch wenn sie diese Zeit zumindest um ein oder zwei Minuten reduzieren konnte, musste sie es tun. "Tschüss." Mit einer Bewegung hatte sie Mochi zurückgeholt, die Tür geöffnet und sie hinter sich wieder geschlossen. Ihre unruhigen, beinahe panischen Schritte hallten auf dem alten Fußboden, als sie nach draußen stürmte und sofort ihr Heim ansteuerte. Erst würde sie den Hund zurückbringen, dann sofort zu ihren Eltern gehen. Ob sie wohl etwas Verständnis erhalten würde, wenn sie behauptete, dass sie sich zu sehr ins Lernen vertieft hatte? Auf jeden Fall durften sie niemals die Wahrheit über ihre Verspätung herausfinden. Zeit für ein schlechtes Gewissen, weil sie ihre Sandkastenfreundin einfach so stehen gelassen hatte, hatte sie in diesem Moment nicht. Doch das würde sicherlich noch kommen.

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BeitragThema: Re: Halle der Freiheit
Halle der Freiheit EmptySo 4 Jul 2021 - 17:20

„Wa-“, Takara konnte gar nicht so schnell reagieren, als Reika einfiel, dass sie noch etwas Wichtiges zu erledigen hatte. „Rei-chan…“ Ihre Freundin nahm ihr Mochi ab und eilte aus dem Raum. Die Molniya schaute auf die Wanduhr und sah, dass sie bereits eine ganze Weile miteinander geredet haben. Der Stundenzeiger der Uhr war auf die Zwölf gerichtet und das Mädchen wusste gar nicht, was sie jetzt ohne die Kamura tun sollte. Die Tür wurde eilig von außen verschlossen und das Mädchen blieb nun allein mit ihren Gedanken in diesem Raum. Stille kehrte ein. Enttäuscht über diesen abrupten Abgang, fühlte sich Takara irgendwie im Stich gelassen. Doch dann kam ihr der Gedanke, dass es doch auch früher so war, dass sie um diese Uhrzeit einen wichtigen Termin hatte. Aber so ganz genau wusste das Takara auch nicht mehr. Der Goldschopf seufzte ergeben, stand schwerfällig auf und verließ ebenfalls den Raum. Langsam und entspannt ging sie durch den großen Saal, in dem sich vereinzelnd Gildenmitglieder befanden und ging durch die Eingangstür zurück nach draußen, schlug aber nicht direkt den Heimweg ein. Sie wollte sich noch eine Kleinigkeit zu Essen kaufen – das hatte das Mädchen sowieso vorgehabt, weil sie nach dem Gildenhausbesuch noch einkaufen wollte. Aber da kam Rei-chan dazwischen und da ist das bis eben etwas in den Hintergrund geraten. Mit den Händen in den Hosentaschen schlenderte sie die Hauptstraße entlang, befand sich einige Minuten später vor einem Lebensmittelladen und kaufte ein paar Dinge ein. Brötchen, Wurst, Käse, Butter, Marmelade, Teebeutel, Mehl, Zucker… Und was es sonst noch alles gab. Was Reirei wohl gerade Wichtiges zu tun hatte? Oder wollte sie einfach nur weg von Takara? Irgendwie konnte sie es ihr auch nicht ganz verübeln. Die Sechzehnjährige wusste selbst, dass sie manchmal sehr anstrengend war mit ihrer Art und das hatte sie im Leben schon oft zu hören bekommen – vor allen von ihren Schwestern. Ein warmes Gefühl breitete sich in ihr aus, als sie realisierte, dass sie Reika trotzdem sehr nah war! Sie waren in derselben Gilde, wohnten in der gleichen Stadt und wussten nun voneinander. Die neun Jahre ohne Reirei waren also vorbei! Ein breites Grinsen pflanzte sich auf ihre süßen Gesichtszüge. Die Kassiererin schaute sie etwas irritiert an, erfreute sich dann aber an Takaras fröhlichem Gesichtsausdruck und lächelte ebenfalls. „Schönen Tag noch!“„Danke, Ihnen auch.“

Mit allerlei Dingen in ihrem Beutel verließ sie den Laden und machte sich auf den Heimweg. Was sollte sie eigentlich heute Mittag zu Essen machen? Vielleicht Pfannkuchen? Oder Nudelsalat? Trotz der Unsicherheit, was sie sich nun zu Essen machen wollte, war für das Mädchen eins klar: Das war ein Tag des Schicksals und sie würde die weißhaarige Schönheit mit Sicherheit wiedersehen. Auch, wenn der Abschied abrupt war. Sie würde sie sehen. Und Takara musste dafür keine neun Jahre mehr warten…

Halle der Freiheit 1f33a Ende des Offs Halle der Freiheit 1f33a
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BeitragThema: Re: Halle der Freiheit
Halle der Freiheit EmptyMi 4 Aug 2021 - 19:56

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Normalerweise interessierte sich Rownan wenig für die Belange der Gilde. Für ihn war sie noch immer primär seine Einkommensquelle und Nexus seiner Ambitionen, sich sowohl magisch als auch seine Fähigkeiten mit dem Degen zu verbessern. Bereits nach seiner ersten Quest hatte er einige der Kämpfer innerhalb Satyrs Cornucopias aufgesucht, um sich vom klassischen Sportkampf auf echte Kämpfe umzuschulen. Darüber hinaus hatte er auch relativ zu Beginn seiner Aktivitäten eine Annonce geschaltet, die ihm den ein oder anderen Kampf beschert hatte. Deswegen war es eher Zufall als Absicht, dass er von den Oni Schwestern gehört hatte. Aber wenn zwei Personen in die Gilde eintraten, die beide über zwei Meter groß waren und darüber hinaus noch einer Kultur angehörten, sofern sich der Hybrid recht erinnerte, die den Kampf verherrlichten, konnte er nicht anders als die beiden zu einem Kampf herausfordern. Dabei hatten er in seiner schriftlichen Einladung noch nicht einmal geklärt, ob die beiden gebündelt gegen ihn antraten, nacheinander oder das ganze in ein, wie die junge Leute sagten, Free for All münden würde. Jede dieser Kombinationen löste ein Kribbeln in seinen Fingern aus, welches bis in seine Krallen zogen. Und darüber, ob sie mit echten oder Übungswaffen kämpfen würden, hatte sie auch noch nicht gesprochen. Viel mehr als ihre offiziell angegebenen Namen hatte er nicht. Den Namen nach waren die beiden Geschwister. Auch diese Dynamik könnte sich auf mannigfaltige Art in ihrer Konfrontation ausspielen. So viele verschiedene Gedanken, die den Lupinen in diesem Moment bewegten. Aber er musste sich ebenso vorbereiten, mental wie physisch. Die Krawatte und die Weste hatte beim Eintritt in den Raum abgelegt. Daraufhin hatte er begonnen die Matten, die für die Mitglieder der Gilde angeschafft wurden, die sich im Nahkampf übten, um einen adäquaten Schutz bei Stürzen oder ähnlichem zu gewährleisten und gleichzeitig den Boden zu schützen aber auch einen sicheren Stand ermöglichten, auszulegen. Die Schützausrüstung hatte er zumindest bereitgestellt. Wenn sie mit stumpfen Waffen agierten, könnten sie so ihren Kopf oder andere Bereiche schützen. So dauerte es eine knappe Viertelstunde bis der Raum soweit eingerichtet war, wie er ihn sich vorgestellt hatte. Jetzt griff er nach seinem Degen und begann mit den ersten Aufwärmungen. Fehlten nur noch seine beiden Kontrahentinnen, dann konnte die Show in dieser Halle starten. Es war eine angenehme Abwechslung sich endlich wieder auf das konzentrieren zu können, was in überhaupt erst an diesen Ort gebracht hatte. Und es war schon einige Zeit her, dass er sich in einen Kampf messen konnte, bei dem es nicht um Leben und Tod ging. Zumindest hoffte er das, denn er wusste noch immer nicht genau, was ihn erwarten würde.

@Ukemochi  @Ravinuthala


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BeitragThema: Re: Halle der Freiheit
Halle der Freiheit EmptySa 7 Aug 2021 - 16:33

Ravinuthala war vorbereitet! Sie hatte heute früh gut gegessen, dann hatte sie ordentlich trainiert, ihre Kräfte mit einem ordentlichen Mittagessen wieder aufgefüllt, ein paar Stunden draußen im Park von Maldina im Schatten eines grünen Baumes geschlafen und nun, da sie sich ein kleines Häppchen gegönnt hatte, fühlte sie sich erfrischt und voller Energie. Das Feuer in ihrem Inneren brannte voller Aufregung, voll und ganz bereit, einen neuen Trainingspartner zu vermöbeln! Die Mitglieder dieser Gilde überraschten sie immer wieder damit, wie stark Menschen sein konnten, immer eine neue Herausforderung, obwohl sie in ihrem Stamm so herausragend gewesen war. Ob sie heute wieder auf einen so respektablen Krieger treffen würde? Oder fiel dieser Kampf leichter aus als erwartet? Es gab wohl nur einen Weg, das herauszufinden!

Das Stampfen der übergroßen Oni war deutlich zu hören, schon bevor sie die Tür öffnete und sich duckte, um breit grinsend in die Halle der Freiheit einzutreten. „Jo, Leute! Sorry, wenn ich spät dran bin!“, rief sie aus, ihre dröhnende Stimme laut wie eh und je. Man konnte wohl hören, dass sie aus der Brust heraus sprach. Eine Hand in ihre Hüfte stemmend trat sie vor und blickte sich um. „... Hä? Wo sind denn alle?“ Es war tatsächlich überraschend hier, eventuell wegen der Uhrzeit. Das bedeutete aber auch, dass in der Mitte des Raumes eine gute Menge an Platz frei war, an der sogar schon jemand Matten ausgelegt hatte zu einem perfekten Trainingsplatz. Was für ein glücklicher Zufall! Der Täter an der Stelle war ein übergroßer, zweibeiniger Hund, der gerade mit einem richtig dünnen Schwert ein paar Stöße und Hiebe zu üben schien. „Moin, Hündchen!“, rief die Oni ihm fröhlich zu, eine Hand zum Gruß gehoben, während sie auf ihn zutrat. „Sag mal, haste zufällig einen Mensch namens Rownan oder eine Oni namens Ukemochi gesehen? Bin hier, um mich mit ihnen zu prügeln!“
Wer auch immer mutig genug war, sie, die stärkste Kriegerin aus dem Stamm der roten Sonne, zum Kampf herauszufordern, der hatte es auch verdient, dass sie diese Herausforderung annahm! Allerdings hatte sie es dann auch verdient, dass er zeitig da war! Oder war sie vielleicht zu früh? Diese ganze Sache mit der Zeit hatte Ravi noch nicht so richtig drin... Sie war davon ausgegangen, dass sie sich zwischen dem ganzen Schlafen und Essen vermutlich verspätet hatte, aber so richtig wissen konnte sie das nicht. Geprüft hatte sie es auf keinen Fall. Aber gut, selbst wenn Rownan und Mochi sich etwas Zeit ließen, passte ihr das eigentlich ganz gut in den Kram. Wenn sie sich das Hündchen vor ihr nämlich etwas genauer ansah, erinnerte es sie doch mehr an die Wölfe, die sie aus den Bergen kannte. Das Fleisch von Wölfen war immer ein bisschen zäh, aber gleichzeitig recht saftig und ziemlich herb. Sie zu jagen war immer interessant und ein bisschen gefährlich, und die Belohnung, die man im Anschluss am Lagerfeuer genoss, war immer wieder schmackhaft. Außerdem ergaben ihre Pelze sehr coole Statussymbole! Instinktiv leckte sich die Oni über die Lippen. „Du siehst schon echt lecker aus, weißte das?“, fragte Ravi mit ihrer lauten Stimme, während sie sich nach vorne lehnte und einen der Trommelstöcke aus ihrem Obi zog, um ihn kampfbereit vor sich zu halten. „Wird nicht schaden, wenn ich mich vorher ein bisschen aufwärme...“

@Ukemochi @Rownan


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BeitragThema: Re: Halle der Freiheit
Halle der Freiheit EmptyMo 9 Aug 2021 - 15:48


Off: Willkommenssparring

Ukemochi, @Ravinuthala & @Rownan

# 1 Es war ein Tag wie jeder andere. Mürrisch war Ukemochi durch Maldina gestapft. Auf dem Weg zum Städtischen Bad hatte sie jedem Passanten einen finsteren Blick zugeworfen. Sie musste sich definitiv noch daran gewöhnen, nun mitten unter den Feinden zu leben. Menschen, wo auch immer man hinsah. Und so gut wie alle hatten sie diesen Ausdruck im Gesicht. Eine Mischung aus Verachtung und Angst. Grade letzteres amüsierte die Oni manchmal so sehr, dass sie sich förmlich drauf konzentrieren musste böse dreinzuschauen und nicht loszulachen. Jedenfalls hatte Ukemochi sich am Vormittag, direkt nach dem Frühstück, noch ein schön heißes Bad gegönnt, bevor sie sich wieder  in ihren Kimono gehüllt und sich auf den Weg zur Gilde zurück gemacht hatte. Irgendein Kerl aus der Gilde hatte sich schriftlich gemeldet. Er wollte ein paar Prügel haben und auch wenn die Oni die Intention hinter diesem Wunsch noch nicht ganz verstand, so würde sie ihm diesen doch sehr gerne erfüllen. Wie sie in Erfahrung gebracht hatte, war ihre Schwester auch mit von der Partie. Hoffentlich würde sie noch etwas von dem Mann namens Rownan übrig lassen. Ukemochi wusste ja, wie versessen Ravi darauf war, alles und jedem zu zeigen, dass sie die größte und stärkste Kämpferin war. Wenn sie es übertrieb, dann blieb Mochi für diese Veranstaltung vielleicht nicht mehr als ein Zuschauerplatz in der ersten Reihe. Nicht, dass die Oni das nicht auch entertainen würde...

In der Gilde angekommen, machte die Weißhaarige noch einen Abstecher in dem Raum, den sie für sich vereinnahmt hat und in dem ihre Schwester und sie meist schlafen. Dort hatte Mochi nämlich ihre Keule platziert. Diese würde sie vermutlich für den Kampf namens Training benötigen. Ihre Waffe geschultert, machte sich die Oni auf den direkten Weg zur Halle der Freiheit. Normalerweise mied sie diesen Raum ja, da er der wahrscheinlich bestbesuchte Ort der Gilde war und sie Menschenmengen, also primär Menschen, am liebsten mied. Allerdings war dies an diesem Tage der Ort, an dem der Kampf stattfinden sollte. Es waren schon ein paar Minuten vergangen, seit ihre Schwester den Raum betreten hatte, was Mochi natürlich nicht wissen konnte. Mit einem kräftigen Trittes mit hölzernen Sandalen besohlten Fußes öffnete die Oni die Tür zum Raum. Die Tür schwang auf und knallte so heftig gegen die Wand, dass sie sich schon fast wieder schließen würde. Mochie jedoch beugte sich vor und hielt sie mit der freien Hand davon ab, während sie die Halle der Freiheit betrat. Sich wieder aufgerichtet, ließ die Oni ihren Blick einmal durch den Raum schweifen. Es dauerte nicht lange, da erfasste sie Ravi in dessen Mitte. Sie genoss die Gesellschaft eines mit einem großen Zahnstocher bewaffneten Wolfes auf zwei Beinen. Sachen gibt’s, schoss es Ukemochi durch den Kopf. Eine ihrer Augenbrauen fuhr hoch, was ihr einen kritischen Blick verlieh. Na war ja auch egal. Die Oni schnaufte einen Schwall Luft aus ihrer Nase und machte sich gleich darauf auf den Weg zu ihrer Schwester. "Hey Ravi!", sprach sie dabei laut und kräftig. "Ist das dieser Roh-nahn?"
Sie hatte ja eigentlich eher mit einem Menschen gerechnet. Nun wusste die Kriegerin gar nicht, ob sie sich darüber freuen sollte, dass sie sich mit keinem abgeben musste oder ob sie es schade finden sollte, dass es kein Mensch war, den sie verhauen durfte.
Bei den Zweien angekommen, ließ Ukemochi ihren Arm mit der Keule sinken, wodurch diese relativ ungebremst auf eine der Trainingsmatten fiel und dabei ein dumpfes Geräusch erzeugte. Kritisch beäugte sie den Wolf. Er war groß. Größer jedenfalls, als es die Menschen sonst waren. Die Oni war ein wenig irritiert davon, dass er einen kleinen Metallspieß mit sich führte, wenn er doch eigentlich mit Klauen und Reißzähnen bewaffnet sein müsste...

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BeitragThema: Re: Halle der Freiheit
Halle der Freiheit EmptyDo 12 Aug 2021 - 14:53

Die Grundübungen einige Mal absolviert, merkte er, dass seine Muskeln aufgewärmt waren und so registrierte er langsam, wie die Anspannung in seinem Inneren stieg. Aber es war genau diese Aufregung, die so ungewohnt war für den Wolf. Aber warum eigentlich? Natürlich war er, als er damals mit diesem Hobby begonnen hatte, aufgeregt gewesen. Aber das lag eher daran, dass er einerseits noch deutlich jünger war und viele Dinge schlichtweg aufregend und neu waren. Anderseits kannte er noch keine Seele außer den Leuten, die er aus dem Heim kannte. Wenn man dann plötzlich vor einer Reihe niedriger Adliger agieren musste, die jeden Tritt und jeden Handlung mit Argusaugen beobachteten, so trug es ebenfalls seinen Teil dazu bei nicht unbedingt entspannt zu sein. Diese Zeiten waren jetzt fast zehn Jahre her. Trotzdem konnte er seine Schwerthand beobachten, die, und war es noch so sachte, zitterte. Wenn es also nicht die Aufregung war, was war es denn? Sich selbst genau beobachtend, konnte er sehen, wie seine Rute fröhlich nach rechts und links schwang. Er freute sich auf den Kampf? Nun gut er hatte immerhin die beiden dazu eingeladen, sich mit ihm zu messen. Dass seine animalische Seite sich jedoch so auf diese Konfrontation einstellte, damit hatte er nicht gerechnet. Möglicherweise konnte er diese Tag ja noch zu mehr nutzen, als sich nur mit den beiden zu messen. Das letzte was er wollte war einen der beiden Anzufallen, weil er sich selbst nicht unter Kontrolle hatte. Mit den Prellungen und eventuellen Schnittverletzungen, aber auch dem Adrenalin, welches sich recht schnell aufbauen würde, wären genug Reize da, die ihn Beanspruchen würden. Demnach wäre der heutige Tag ein Belastungstest, in mehrfacher Hinsicht. Kein Wunder, dass er aufgeregt war.

Ein ungewohntes Stampfen riss ihn aus seiner mentalen Vorbereitung, welches sich vom Gildeneingang her der Halle näherte. War dies wieder ein Hobbykünstler oder etwa eine von den Oni? Wie sich herausstellen sollte war es eine seiner heutigen Sparringpartnerinnen. Nicht nur ihre Gestalt war anders, als er es sich vorgestellt hätte, sondern auch ihr Auftreten war … nun ja anders eben. Seine empfindlichen Ohren jedenfalls mussten sich erst einmal an die Lautstärke gewöhnen. Die Frau schätzte er gute zehn Zentimeter größer als er selbst es war. Eine stattliche Größe. Ihre Haut jedoch war so rot, wie er es von den Erzählungen her erwartet hätte. Die ganze Statur schrie nach physischer Auseinandersetzung. Rownan war sich nicht sicher, ob er in einer direkte Auseinandersetzung nicht den Kürzen ziehen würde. Unter Umständen hatte der Hybrid mehr abgebissen, als er Kauen konnte. Ihre Stimme jedenfalls passte zu ihrem einnehmenden Wesen wie er feststellen musste, da sie, die Hände in die Hüften stämmend, Aufmerksamkeit verlangte. Als er die Einladung verschickt hatte, ging er bereits davon aus keine Hofdamen erwarten zu können. Mit dieser Art von Auftreten hatte er allerdings auch nicht gerechnet. Zu seinem Glück waren sie aber heute hier, um zu kämpfen nicht um zu reden. Moin Hündchen? Welch bunte Wortwahl. Die Mimik mit aufgestellten Ohren und hochgezogenen Brauen hielt nur kurz an, während er seinen Degen herunternahm und sich vollständig zu ihr umdrehte. Ihrer Begrüßung nach musste es sich bei seinem gegenüber um Ravinthula handeln, auch wenn sie keine Anstalten machte sich vorzustellen. Gleichzeitig ließ sie ihm auch keine Gelegenheit ihr auf ihre erste, scheinbar rhetorische Frage, zu antworten. Stattdessen durfte sich Rownan anhören … dass er lecker aussah? Der Grauhaarige hatte schon einiges hören müssen, seit er Crystalline verlassen hat. Sein ungewöhnliches Aussehen aber einer attraktiven Speise zuzuordnen, hatte noch niemand vor ihr gemacht. Auf was hatte er sich hier eingelassen? Kurz rieb er sich die Stirn und schmunzelte, ehe er zu ihr schaute. Den Stöcken nach zu urteilen, hatte er mit seiner Vermutung recht, dass es sich bei den Oni eher um Kämpferinnen mit stumpfen Waffen handelte. Die Schutzausrüstung würde also doch noch nützlich werden. „Danke für eure warmen Worte“ antworte er schlussendlich „allerdings würde ich euch davon abraten mich zu verspeisen. Wolfsfleisch soll zäh sein. Ich darf euch darüber informieren, dass Rownan genau vor euch steht. Ich war es, der die Einladung verschickt hat. Wir warten noch auf eure Schwester, nehme ich an?“. Bis diese hier war, könnte er den Koloss vor sich noch etwas beobachten.

Es dauerte aber nicht wirklich lange, bis ähnliche Schritte sich wieder auf die Halle zu bewegten, in welcher sich die beiden bereits befanden. Scheinbar, so ging der Lupine zumindest von aus, hatte die beiden ein ähnliches Gefühl für die Zeit. Es war daher nicht verwunderlich, dass sie kurz nacheinander hier aufschlugen. Erneut entglitten ihm die Gesichtszüge. Diesmal war es aber allein aufgrund der physischen Attribute der zweiten Oni. Diese war noch einmal Größer als Ravinthula und hatte zu allem Überdruss noch eine Keule als Waffe. Etwas skeptisch schaute er zu seiner Klinge. Er wusste, dass es nur eine Frage der Zeit war, bis ein Schmied sie vollständig restaurieren musste. Möglicherweise war der Tag heute. Erst dann wurde er wieder optimistisch. Noch war der Kampf nicht passiert. Die Waffe schien weiterhin nicht nur zu Abschreckung zu dienen, sondern war wohl wirklich die ausgewählte Waffe der Oni-Kriegerin, als das stumpfe Werkzeug, nur gebremst von den ausgelegten Matten, auf dem Boden aufschlug. Auch mit diesem Ding wollte er nicht unbedingt in die direkte Konfrontation. Vielleicht musste er doch noch seine körperlichen Werkzeuge nutzen, wenn er hier siegreich herauskommen wollte. Die Konversation der Schwestern abgewartet, richtete er das Wort an die beiden und versuchte dabei auch seiner Stimme noch etwas mehr Kraft zu verleihen. „Danke, dass ihr meine Einladung angenommen habt. Bevor wir anfangen habe ich nur drei kleine Fragen an sie: Darf ich weiterhin meine Klinge verwenden oder soll ich zu einer hölzernen Waffe wechseln? Kämpfen sie im Team oder wird es ein Kampf Jeder gegen Jeder? Und schlussendlich und vielleicht am interessantesten: Mit oder ohne Magie?“. Das waren doch relativ simple Fragen, die auch diese Wesen zu beantworten in der Lage waren. Wäre alles geklärt, konnte der Spaß beginnen. Darüber, dass die beiden eventuelle noch eine Trophäe mitnehmen wollten oder um einen Einsatz bitten würden, machte sich Rownan in diesem Moment keine Gedanken.

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BeitragThema: Re: Halle der Freiheit
Halle der Freiheit EmptyDo 12 Aug 2021 - 15:49

Wow, das Hündchen drückte sich aber aus! Ravinuthala musste leicht lachen, als sie die hochgestochenen Worte ihres Gegenübers hörte. Sie verstand alles, was er sagte, aber die Sätze waren so furchtbar umständlich! Obwohl er aussah wie ein Tier, war das eine Eigenschaft, die die Tsumiho extrem menschlich fand. „Oh, hey, du bist Rownan! Cool, hab dich mir anders vorgestellt!“, meinte sie und trat neben das haarige Kerlchen, um ihm freundschaftlich auf den Rücken zu klopfen. „Bist groß für'n Mensch! Für'n Wolf auch! Find ich super!“, lachte sie fröhlich. „Aber hey, Wolf kann zwar'n bisschen zäh sein, schmeckt aber voll gut! Musste mal probiern. Oben innen Bergen fressen wir die die ganze Zeit!“ Wieder von ihm wegtretend streckte sich die Oni noch einmal, reckte die Arme weit über ihren Kopf, ehe sie sie wieder herunter an ihre Seiten riss und die Taiko-Stöcke darin einmal um die eigene Achse wirbeln ließ. Sie hatte gerade zu viel Energie und konnte es kaum erwarten, die abzulassen, aber wenn das hier der richtige Rownan war, dann war es nicht okay, schon mit dem Kämpfen anzufangen, bevor Mochi da war. „Sie ist sicher gleich da! Nem guten Kampf geht Mochi niemals aus dem Weg!“

Als sich dann die Tür öffnete und die gleichermaßen ältere und größere Schwester in die Halle eintrat, konnte man erkennen, wie Ravis Augen aufleuchteten. Sie freute sich immer, Ukemochi zu sehen, selbst wenn ihr letztes Treffen nur einen Tag, ein paar Stunden oder gar ein paar Minuten her war. Aufgeregt stieß sie eine ihrer bewaffneten Fäuste in die Luft. „Yo, Mochi!“, rief sie zurück und nickte. „Jap, das hier ist Rohnahn!“ Eben noch hatte sie seinen Namen richtig ausgesprochen, aber jetzt nahm sie ganz instinktiv die Betonung ihrer großen Schwester an. Thala war so gewohnt daran, dass Ukemochi Sachen meist besser wusste als sie, dass sie sich angewöhnt hatte, Vieles, was sie sagte, als faktisch korrektes Wissen zu akzeptieren. Besonders so unwichtige Sachen wie Namen. Die benutzte sie eh nicht richtig. Als die Keule der Hünin auf die Matte traf, war das wie ein Startsignal, das eine Welle an Adrenalin durch den Körper der Jüngeren fließen ließ. „Also, Wolfie? Bist du soweit? Kann's losgehen?“
Offenbar nicht... Rohnahn wollte noch ein paar Sachen klären, bevor es losging. Wie die meisten Sachen, die er sagte, klangen seine Regeln voll kompliziert und schufen bei ihr einen total verwirrten Gesichtsausdruck. „Ich mein... ja, klar? Das ist halt'n Kampf“, antwortete sie, als wäre das Alles vollkommen selbstverständlich. In ihrem Stamm hatten sie nie Zeit damit verschwendet, irgendwelche Regeln aufzustehen. Wenn jemand kämpfen wollte, dann wurde gekämpft – hier und jetzt, bis einer nicht mehr vom Boden hochkam. „Nimm welche Waffe auch immer. Am Besten eine, mit der du kämpfen kannst“, erklärte sie und fühlte sich, als würde sie einem Kindergartenkind die absoluten Grundlagen des Lebens beibringen. „Mir egal, ob ihr Magie benutzt. Ich mach's nicht. Hab alles, was ich brauch, gleich hier.“ Demonstrativ schlug sie ihre beiden Trommelstöcke aneinander, ehe sie sich in eine der Ecken verzog und sich kampfbereit hinstellte, sodass sie die anderen beiden Teilnehmer im Blick hatte. Ihre beiden Waffen hielt sie vor ihrem Körper, bereit damit sowohl zu attackieren als auch zu verteidigen, wenn es sein musste. „Team geht nicht, oder? Wir sind doch nur drei Leute. Was meinst du, Mochi? Alle gegen alle, oder lieber anders?“ So oder so wusste Ravinuthala schon, was sie vorhatte. Die Entscheidung, wer alles ein valides Ziel war, war in ihren Augen der Moment, in dem der Kampf begann. Wenn Ukemochi geantwortet hatte, würde sich die jüngere Tsumiho auf einen ihrer Gegner stürzen – und wenn sie sich selbst als mögliches Ziel deklarierte, dann würde dieser erste Angriff direkt auf die größere Oni gehen. Bei ihr wusste Ravi schließlich, dass ein Gegenangriff ordentlich wehtat, wie es sich für einen ordentlichen Kampf gehörte! Bei Rownan mit seinem dünnen Schwert konnte sie sich das irgendwie noch nicht so gut vorstellen...

„Ach, übrigens“, merkte sie noch an, bevor Mochi etwas sagen konnte. „Wer als Letztes noch steht, darf seinen Pelz behalten, okay?“

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BeitragThema: Re: Halle der Freiheit
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# 2 Ravinuthala bestätigte ihrer Schwester, dass das Hündchen jenes war, welches die beiden Schwestern zu einem Kampf in diesem Raum eingeladen hatte. Sehr gut. Das bedeutete, dass mit ihrer Ankunft alle Teilnehmer anwesend waren. Dann mussten sie also nicht warten, beziehungsweise Zeit vergeuden, die anderweitig hätte genutzt werden können. Etwa zum Baden, Essen oder Schlafen.
Es war keineswegs verwunderlich, dass Ravi darauf brannte gleich loszulegen. Ihre eigentlich eher rhetorische Frage danach, ob es losgehen konnte, wurde durch eine wahrscheinlich weniger rhetorische Frage des Wolfes beantwortet. Nein. Es galt noch irgendwelche Formalitäten zu klären, bevor sie sich die Köpfe einschlagen konnten. Der Kerl machte es aber auch kompliziert. "Du wolltest doch kämpfen! Und du hast keine Ahnung wie?", maulte Mochi sofort zähneknirschend los. Ihre Stimme war dabei sogar noch rauer und lauter als zuvor. Dicke Adern zeichneten sich gleich auf den Schläfen der Weißhaarigen ab und ihre Hände ballten sich instinktiv zu Fäusten, beziehungsweise der Griff um ihre Keule verstärkte sich. Ihre überaus kurze Zündschnur war sogleich abgebrannt und sie hätte alleine für diese Fragen beinahe direkt die erste Schelle verteilt und den Kampf damit frühzeitig eingeläutet. Ihre Schwester hingegen reagierte deutlich diplomatischer. Ihr war zwar anzumerken, dass diese ganze Fragerei sie etwas überrumpelte, aber sie erklärte sich bereit auf die Unklarheiten einzugehen. Ravi erlaubte dem Wolf eine Waffe seiner Wahl in die Pfoten zu nehmen und auch seine Magie zu nutzen, wenn er scharf darauf war. Ukemochi gab ihre Zustimmung auf eine für sie typische Art ab. Sie schnaufte. Ihre Metallkeule fest im Griff tat sie es ihrer Schwester gleich. Sie schleifte ihre Waffe über die Matten, in eine der „Ringecken“, in der sie Haltung einnahm. "Wollen doch niemanden warten lassen.", antwortete die Oni auf die Fragen Ravis. Wenn, dann sollten sie alle gleichzeitig kämpfen und Recht hatte sie ja, Teams waren bei drei Kämpfern Blödsinn. Jedenfalls nach dem Empfinden einer Oni.
"Der Siegerin gehört der Pelz!", bestätigte Ukemochi noch, wobei sie unterschwellig klarstellte, dass es ohnehin nur eine Siegerin und keinen Sieger geben konnte. Danach sprach Uke noch "Auf Los geht’s los. Los!", ehe sie nach vorne stürmte. Die Oni hob im Laufen ihre Keule und ließ diese in einer Kreisrunden Bewegung erst über ihren Kopf und dann im Bogen vor sich her Schwingen. Gezielt war dieser Angriff nicht grade. Sie prügelte einfach mal drauf und schaute was dabei so raus sprang. Im besten Fall war das ein neuer Pelz, der sie wärmen konnte, wenn es mal zu kalt wurde.


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BeitragThema: Re: Halle der Freiheit
Halle der Freiheit EmptySo 10 Okt 2021 - 0:17

#3 Insgesamt wirkten die Oni ganz anders, als er es sich zuvor vorgestellt hatte. Und damit meinte er gar nicht mehr die körperlichen Merkmale. Daher waren die Worte, die aus ihrem Mund kamen, genau das, was Rownan selbst in diesen Moment dachte. Was ihn wirklich überraschte war der freundschaftliche Klopfer, den er von seiner Sparringpartnerin erhielt, aber noch viel mehr waren es die Worte, die sie von sich gab. Es war, sofern er sich Erinnerung konnte, dass ihn eine Person als Mensch bezeichnete. Zu gerne hätte er in diesem Moment das Training verschoben um zu reden. Aber dafür waren sie heute nicht zusammengekommen. Jedoch sorgte auch sie dafür, dass die Atmosphäre nur kurz den Charakter erhielt, als sie von neuen über Wolfsfleisch sprach. Ja, … sehr angenehm. Irgendwie war es doch charmant. Er müsste noch einmal in Ruhe darüber nachdenken. Ukemochi schien nicht die Geduld ihrer Schwester zu haben und war mehr als genervt davon, dass es noch einiges zu klären gab. Dennoch zügelte sie sich und verkrümelte sich ebenso in eine der Ecken. Die Quintessenz seiner Fragen war relativ schnell klar: das hier war ein Free-for-all wie es in so manchen Untergrund Ring praktiziert wurde. Gewinner war der oder diejenige, der noch stehen konnte. Wobei den Aussagen nach keine der beiden davon ausging, dass der Lupine überhaupt eine Chance hatte. Wahlmöglich konnte er sich das zu Nutze machen. Immerhin schienen sie sich bereits einen Gewinn ausgemacht zu haben. Was er wohl verlangen konnte?

Kaum war alles geklärt, eröffnete die Keulenschwingerin bereits den Kampf. Unvorteilhaft wenn auch nicht unproblematisch. Immerhin einigten die Schwestern sich darauf, dass es keine Teams gab. So konnte er immer noch darauf hoffen, dass sie sich gegenseitig ausschaltet, wenn er ins Hintertreffen geriert. Es war auch nur ein Trainingskampf. Niemand wollte sich hier ernsthaft verletzten, oder? Während Rownan die Keule nur einige Sekunden beobachten konnte, hatte er dennoch das Gefühl, dass sie zwar unwahrscheinlich kraftvoll, dafür aber nicht direkt schnell, sondern eher aufgrund ihrer Masse von der Beschleunigung profitierte. Wenn er sie in ihren Bewegungen stoppen konnte, hätte er zumindest eine neue Strategie, wenn er erneut auf einen solchen Gegner treffen würde. Die andere schien ebenso wie er abzuwarten und noch wusste der Wolf nicht, wie sie mit den Stöcken kämpfen würde. Er musste eine Entscheidung treffen. Mit der Oni vor sich, könnte er wenigstens davon ausgehen, dass ihm niemand direkt in den Rücken fallen konnte. Anstatt dem  Prügel also auszuweichen, lief auch der Grauhaarige in ihre Richtung und nutze das kurze Zeitfenster, in welchem die Knüppel seine Runde von vorne begann, um möglichst nah an Ukemochi heranzutreten, um dann wiederum nach ihrer Führungshand zu stechen. Im besten Fall würde es ihr genug Schmerzen zufügen, um die Waffe fallen zu lassen. Zudem war da noch immer die dritte Mitspielerin, die auch noch etwas zu melden hatte. Wenn er sich verschätzt hatte, könnte er immer noch versuchen den Angriff zu parieren und sich wieder von ihr zu lösen. Es würde ein spannender Kampf bleiben, das stand fest.


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BeitragThema: Re: Halle der Freiheit
Halle der Freiheit EmptySa 30 Okt 2021 - 0:38

Ravi war ziemlich gespannt darauf, wie der Kampf wohl laufen würde, und das konnte man ihr wohl ansehen, als sie in ihrer Ecke des Rings von einem Bein auf das andere tänzelte, ihre Klangstöcke vor sich haltend und im Rhythmus einer Melodie, die außer ihr wohl niemand hörte, leicht auf und ab bewegend. Wie sich wohl das Hündchen machte? Sie hatte ihren Gegner keinesfalls abgeschrieben – wenn er gewann, war er halt derjenige, der am Ende mit seinem Pelz nach Hause ging. Sicherlich ein motivierender Preis. Als kämpferische Oni brauchte sie natürlich keine zusätzliche Motivation, um ordentlich auf den Putz zu hauen!
Als Ukemochi das Signal zum Loslegen gab, huschte Ravi auch schon zwei Schritte vor, direkt auf sie zu, blieb aber stehen, als sie realisierte, dass sie kurz davor stand, direkt in die Kurve des Keulenschlages zu laufen. Die Erkenntnis kam einen Moment zu spät – noch während die jüngere Schwester versuchte, zurück zu weichen, musste sie den Trommelstock in ihrer linken Hand vor ihre rechte Schulter heben, sodass der Schlag von Ukemochis Keule darauf stieß und nicht direkt auf ihre Haut. Ravi hielt einiges aus, aber sie wusste, dass ihre Schwester ordentlich Kraft hatte, und das spürte sie auch jetzt, als sie zurückgeworfen wurde und es nur taumelnd schaffte, nicht zu Boden zu fallen. „Klasse Schlag, Mochi!“, rief sie mit einem breiten Grinsen und keuchte leicht, während sie ihren rechten Fuß mit einem krachenden Stampfer wieder fest auf der Matte platzierte. So einfach würde sich Ravinuthala Tsumiho sicher nicht umhauen lassen! „Aber'n bisschen mehr draufhaun musste schon!“

Der Wolf ließ die Gelegenheit allerdings nicht verstreichen. Wie ein cleveres Kerlchen nutzte er den Moment, um sich Ukemochi ohne Risiko zu nähern, und stach zu. „Ooh, mutig!“, lachte die Jüngere, während sie sich auch schon auf ihren haarigen Gegner stürzte. Wenn er Mochi in die Hand stach, war sie gerade vermutlich das einfachere Ziel, also wollte Ravi sie jetzt nicht angreifen. In einem ordentlichen Kampf ging es schließlich um die Herausforderung! Mit einem dämonischen Grinsen riss sie beide Trommelstöcke nach oben, weit über ihren Kopf, um mit beiden Armen gleichzeitig kraftvoll nach unten zu schlagen. Ihre Ziele? Die Schultern des Wolfsmenschen! Ein Stock für die rechte, einer für die linke! Mal schauen, ob er darauf auch so schlau reagierte!

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BeitragThema: Re: Halle der Freiheit
Halle der Freiheit EmptyDo 6 Jan 2022 - 18:21


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# 3 Das Ukemochis Aussage, es gäbe keine Teams, nicht nur leere Worthülsen, sondern Worte purer Überzeugung waren, demonstrierte sie gleich in ihrer allerersten Aktion. Die Oni holte zu einem Rundumschlag aus, der definitiv auch ihre Schwester erwischen würde, wenn sie nicht Acht gab. Der Wolfsmann jedenfalls hatte einen Plan. Statt vor dem Angriff auszuweichen, der schon vor der Ausführung kraftvoll wirkte, trat er auf die Oni zu. Er suchte seine Flucht in der Offensive und stach mit seiner Waffe nach der Hand, mit der sie die Keule beim Schwung führte. Mutig! Oder töricht. Jedenfalls landete der Wolf einen Treffer. Die Spitze seiner Waffe rutschte Ukemochi über das Handgelenk, wodurch sich dort eine Schnittwunde bildete. Sie war nicht sehr tief, aber es reichte um einen Rinnsal von Blut über ihren Arm laufen zu lassen. Das hielt sie aber nicht davon ab ihren Schlag weiter durchzuführen. Was ihre Keule tatsächlich so gut wie komplett bremste, war die Tatsache, dass sie damit auf etwas traf. Das war allerdings nicht Rownan, sondern ihre Schwester. Diese war derweil nämlich in ihren Schlag hineingelaufen. Allerdings tat sie das zumindest nicht ungeschützt. Ravi nutzte einen ihrer Stöcke um den Angriff abzufangen. Während sie zur Seite taumelte, um auf den Beinen zu bleiben, pendelte der Keulenschlag wenig elegant aus. Der Schwung war weg, die Kraft des Schlages auch, absorbiert von der jüngeren Oni.
Da der Keulenhieb so nicht ausreichte, um mit dem Problem direkt vor Mochis Nase fertig zu werden, blieb ihr nichts anderes übrig als zu improvisieren. So löste sie ihre linke Hand von ihrer Waffe um damit grob nach vorne zu stoßen. Sie drückte ihre Handfläche so schnell sie konnte nach vorn, um dem Wolf ins Gesicht und ihn damit von sich selbst weg zu stoßen. Sie wollte wieder einen gewissen Abstand zwischen sich und dem Wolfsmann wissen. Wie sich das mit dem geplanten Angriff ihrer Schwester verstand? Man würde sehen!

Selbst trat die Oni danach ebenfalls einen halben Schritt zurück. Sie ließ ihre Keule nahezu ungebremst auf die Bodenmatte sinken, auf der sie dann mit einem dumpfen Knall auftraf. Sie griff mit ihrer Linken nach ihr, um sich die Wunde an ihrem rechten Handgelenk anzusehen. Tat kaum weh! War nicht mehr als ein Kratzer und juckte auch wenn überhaupt nur! Dennoch bleckte die Gehörnte ihre Zähne und grummelte. Das würde der Kerl zurück kriegen! Wie hieß es doch gleich? Auge um Auge, Kratzer um Kratzer! Doch zunächst stand noch der Schlag Ravis aus. Da Ukemochi selbst eine eher langsamere Kämpferin war, konnte sie nicht schnell genug reagieren um unverzüglich wieder ins Kampfgeschehen einzusteigen. Also stellte die Oni sich breitbeinig auf. Sie schulterte ihre Keule wieder mit ihrer starken Hand und bereitete sich auf Runde zwei vor.


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BeitragThema: Re: Halle der Freiheit
Halle der Freiheit EmptyMi 2 Feb 2022 - 16:26

#4 Es war mehr als spannend zu beobachten, wie keiner der drei wirklich lange etwas anbrennen ließ, obwohl es definitiv Ukemochi war, die, zumindest nach Rownans Ansicht, durch ihre Keule die gefährlichste und imposanteste Gegnerin darstellt. Diese oder eine ähnliche Ansicht hatte auch Ravinuthala, denn auch sie bewegte sich zielstrebig auf ihre Schwester zu. Anders als der Wolf war sie dabei beinahe in die kreisende Bewegung der massiven Waffe geraten und bremste sich selbst, wobei dieses Manöver einen Moment zu spät kam. Dahingehen hatten die ungewöhnlichen Stöcker einen deutlichen Vorteil gegenüber seinem Rapier, denn gerade bei einer Auseinandersetzung zweier stumpfer Objekte konnte sie hier effektiver Blocken als es ihm möglich war. Was ihm das zeigte, war, dass er mit seiner Einschätzung goldrichtig lag. Von diesem Ding wollte er keinesfalls direkt getroffen werden. Besonders schön an diesem Zusammenstoß war aber, dass er sein eigenes Manöver ausführen konnte. Nur beiläufig nahm er dabei wahr, wie die Oni den Schlag ihres Geschwisterchens auch noch lobte, obwohl sie selbst davon getroffen wurde. Eigenartiges Verhalten. Seine Klinge fand ihr Ziel und auch wenn es nicht dazu führte sie zu entwaffnen, schien es sie doch irgendwo zu behindern, so hoffte er zumindest. Was Rownan selbst etwas unbehaglich werden ließ, was er jedoch ganz konkret einkalkuliert hatte, war der Duft des frischen Blutes, der nun in sein sehr empfindsames Riechorgan strömte. Wie schon die Male zuvor, reichte schon der Tropfen einer anderen Person, um ihn regelrecht zu elektrisieren. Allerdings fühlte es sich diesmal anders an. Er hatte nicht das Bedürfnis seine Klauen und Fänge in seine Gegnerin zu versenken. Auch verspürte er nicht die Lust sich ein saftiges Stück der Onihaut herauszureißen. Der Wolf hatte eher das Gefühl, dass ihn das fremde Blut anstachelte, diesen Kampf für sich zu entscheiden, indem es seine Sinne schärfte und seine Aufmerksamkeit für die Sache intensivierte. Dieses Gefühl wäre etwas, worauf sich der Lupine stützen konnte, wenn er in einem echten Kampf verwickelt werden würde. Dann hätte er sich auch gut vielleicht sogar noch besser unter Kontrolle, als es der Fall bei dem Banditen war. Tatsächlich waren es aber diesen Gedankengänge in Kombination mit dem Angriff, den er gerade selbst ausgeführt hatte, dass er unachtsam geworden war. Wo ihn der Block der Keule zuvor noch geholfen hatte, hatte er sich im gleichen Zug angreifbar gemacht für die Riposte der Schlagstöcke. Zeitgleich wollte Ukemochi ihn wohl auch nicht all zu gerne so nah an sich dran haben, weshalb sie ebenso mit ihrer freien Hand attackierte. Durch seinen eigenen Angriff hatte Rownan sich zu weit geöffnet, als dass er beide Attacken blocken konnte. Der Schlag gegen seine empfindliche Nase wäre dabei jedoch gravierender, so entschied er zumindest, als die Attacke der Stöcker. Sich unter der Hand wegduckend, schlugen die Prügel wie intendiert genau links und recht auf seine Schultern ein. Es wäre auch zu schön gewesen, wenn der Arm ihrer Schwester den Angriff abgeblockt hätte. Wie er es nicht anders erwartet hatte, trieb ihm die bloße Wucht die Luft aus der Lunge, während er unsanft nun auch mit beiden Händen am Boden, die restliche Energie abfing. Man konnte am wellenförmigen Aufrichten seines Felles beobachten, wie sich die Wirkung durch seinen Körper bewegte. Immerhin hatte er seine Waffe nicht losgelassen. Der Grauhaarige musste hier weg und sich einen neuen Plan überlegen. Vielleicht war es klüger zu reagieren, statt zu agieren. Während die eine Oni Schwester sich nun selbst einen Schritt entfernte und durch ihre massive Keule Distanz einforderte, rollte sich Rownan nun zur Seite, um den Schwung dafür zu nutzen sich wieder zu erheben. So ergab sich eine ähnliche Formation wie zu Beginn ihres Kampfes. Mit einem aufrichtigen Lächeln bleckte er einen kurzen Moment die scharfen Zähne, ehe der Tiermensch sich die Speichelreste aus dem Gesicht wischte und er seine Waffe wieder anhob. Das hier war wieder einmal ganz anders als die vielen Übungskämpfe seiner Vergangenheit. Und er hatte nicht so schnell vor seinen Pelz abzutreten.

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BeitragThema: Re: Halle der Freiheit
Halle der Freiheit EmptySa 5 Feb 2022 - 17:54

Es war ein mehr als befriedigendes Gefühl, als die Schlagstöcke Ravinuthalas mit ordentlicher Kraft auf den Körper ihres wölfischen Gegners trafen. Der Tiermensch hatte von hier aus nur einen Weg: Den nach unten, zu Boden. Gerne hätte Ravi die Chance genutzt, um nochmal zuzuhauen, doch die Hand ihrer Schwester, der Rownan erfolgreich ausgewichen war, könnte sie immer noch treffen, also wich sie selbst zur Seite aus und gab ihrem Gegner damit die Zeit, sich wegzurollen. Bisher hatte Wölfchen ihr noch nichts getan, aber wie sich ein Angriff von Ukemochi anfühlte, das wusste sie. Noch so einen steckte sie bestimmt nicht ganz so leicht weg, nachdem sie so viel von der Kraft des ersten eingesteckt hatte. Trotzdem war jetzt die Zeit fürs Risiko gekommen. Ukemochi und Rownan versuchten beide, sich wieder in ihre Ecken zurückzuziehen, und Thalas Augen funkelten bedrohlich. Sie war eine Kriegerin und eine Jägerin. Sie wich nicht zurück, nahm nicht wieder ihre Ausgangsposition ein. So stark, wie sie war, war sie geworden, weil es den Punkt, an dem sie aufhörte, noch nie gegeben hatte. Solange noch Energie da war, wurden nur Schritte nach vorne gemacht!

Ihre Arme zur rechten Seite ihres Körpers hebend sprintete Ravi wieder vor, als Mochi ihre Keule schulterte, starrte ihrer Schwester direkt in die Augen. Die Trommelstöcke hielt sie horizontal zur Erde, bereit dazu, mit beiden gleichzeitig einen kraftvollen Schlag von rechts nach links zu starten. Ziel war dabei ihre eigene Schwester, die Gegnerin vor ihrer Nase, nicht der Hund, der sich gerade zur Seite verzogen hatte, um seine Wunden zu lecken. Es ging immer um den Gegner, der in diesem Moment gefährlicher war, und Ravinuthala wusste, dass sie es sich nicht leisten konnte, noch so einen Treffer von Mochi einzustecken. Genau deswegen floh sie nicht vor der Reichweite der Älteren. Genau deswegen spurtete sie vorwärts, um zu zeigen, dass sie keine Angst kannte und dass ihre eigene Stärke jede Gefahr zu überwältigen vermochte. So, wie es sich für eine Oni-Kriegerin gehörte!

„Hey, hey, HEY! Hier komme ich, Schwesterherz!“

Wenn sie ungebremst zuhauen konnte, würde sie Mochi auf Schulter- und Hufthöhe erwischen, aber davon war nicht auszugehen. Ganz sicher würde ihre geschickte, clevere Schwester einen Gegenangriff mit ihrer Keule starten... und wenn das passieren würde, würden sie aufeinander krachen. Die volle Kraft von Ravis zwei Trommelstöcken gegen den wuchtigen Schlag von Mochis Keule! Was wohl passierte, wenn zwei unaufhaltbare Angriffe aufeinander einschlugen...?

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BeitragThema: Re: Halle der Freiheit
Halle der Freiheit EmptyMi 23 Feb 2022 - 8:37


Off: Willkommenssparring

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# 4 Der Stoß Ukemochis in das Gesicht des Wolfsmannes sollte nicht gelingen. Aber das war auch nicht weiter schlimm. Ihr Ziel dabei war es ja, ihn irgendwie wieder von sich weg zu bringen. Auf diese nahe Distanz war er ihr definitiv zu unangenehm. Dadurch, dass er sich aber unter ihrer Hand wegduckte, konnte ihre Schwester mit ihren Stöcken einen saftigen Treffer landen und damit das Fleisch des Wolfes mal schön locker klopfen. Das trug doch zu einem guten Geschmack bei, oder nicht? Ein Mundwinkel der Weißhaarigen zuckte bei diesem Gedanken hoch. Rownan fühlte sich in dieser Position scheinbar nicht so richtig wohl und das auch mit Recht. Nachdem er eingesteckt hatte, zog auch der Wolfsmann sich wieder ein Stück zurück und die Oni hatte ihr Ziel im Endeffekt doch erreicht. Abstand. Was Ukemochi etwas seltsam vorkam war die Reaktion des pelzigen Gildenkollegen. Er wirkte irgendwie erregt. Nicht, dass sie diese Tatsache an sich komisch fand. Sie selbst gehörte einem Volk an, welches den Kampf liebte. Sie hätte nur nicht gedacht, dass das für Mensch- also Wolfsdings auch galt. Sie ahnte nicht, dass das mit dem roten Lebenssaft zusammenhing, der aus ihrem Handgelenk hervorquoll. Doch wirklich Zeit sich darüber Gedanken zu machen hatte die Große auch nicht. Anders als der Wolf und sie, die eine Art Ausgangsposition wieder einnahmen um sich auf die nächste Runde vorzubereiten, blieb ihre Schwester nach ihrem Angriff auf den Wolf in der Mitte des Rings stehen. Ihr war nicht nach einer Neuformierung. Nicht untypisch für Ravi. Stattdessen bereitete sie sich auf ihren nächsten Angriff vor. Die Oni streckte ihre Arme, verlängert durch ihre Trommelstöcke von sich und lief dann auf ihre ältere Schwester zu. "Ich erwarte dich!", antwortete sie ihr mit einer Mischung aus Grummeln und Vorfreude. Glücklicherweise war es ein Angriff mit roher Gewalt. Sie hatte ihre Waffen beide auf derselben Seite. Nur dadurch war Ukemochi überhaupt die Option gewährt, ihren Angriff abzuwehren. Sie schaltete schnell und hatte einen Plan. Wie gut der funktionieren würde, würde sich noch zeigen. Mochi packte ihre Keule mit beiden Händen weit unten am Griffende. Sie hob sie hoch, schob sie in einer kreisförmigen Bewegung von rechts, vor sich her, auf die linke Seite und versuchte so damit gegen die Stöcke zu schlagen, um sie abzuwehren. Dabei wollte die Oni allerdings den Schwung mitnehmen, die Keule über ihren Kopf schwingen und in einer zweiten Drehung gewaltsam zuschlagen. "Achtung!", warnte die Magierin ihre Schwester vor. Späße, die man sich in einem Sparringskampf ja mal erlauben konnte. Attacken mit einer so schweren und großen Waffe waren oft berechenbar, dafür wuchs aber auch kein Gras mehr an der Stelle, an der sie trafen. Ukemochi war gespannt wie die Jüngere darauf reagieren würde. Der Wolfsmann war jedenfalls erstmal ausgeblendet. Was sollte der mit seinem Blechzahnstocher auch ausrichten?


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