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 Halle der Freiheit

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Medusa
Herrin der Statuen
Medusa
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BeitragThema: Halle der Freiheit
Halle der Freiheit - Seite 2 EmptySo 23 Aug 2020 - 21:43

das Eingangsposting lautete :

Ortsname: Satyrs Cornucopia Gildenhaus - Halle der Freiheit
Art: Gebäude
Spezielles: ---
Beschreibung: Geht man von der Eingangshalle aus geradeaus, kommt man in die Halle der Freiheit. Dabei handelt es sich um einen großen, leeren Saal, in dem man praktisch machen kann, was man möchte. In einer Ecke stehen Planen zum Unterlegen, und sobald man sich einen Platz gesucht hat, kann man sich frei seinen Hobbys ergeben oder die Arbeit anderer bewundern. Diese Halle ist von Morgens bis Abends und oft auch in der Nacht der am Stärksten bevölkerte Ort der Gilde.
Wer lieber allein oder in einer kleinen Gruppe arbeitet, kann eine der vielen Türen am Rand der Halle in ein kleines Werkzimmer nehmen. In diesen sind die Wände gut isoliert, sodass kein Lärm von draußen eindringen kann.

Change Log: ---


Number of Statues: 312
No statue would defy me
So you shouldn't either
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Rownan

Rownan
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BeitragThema: Re: Halle der Freiheit
Halle der Freiheit - Seite 2 EmptyMo 27 Jun 2022 - 19:52

#5 Dadurch, dass sich Rownan selbst aus der direkten Handlung herausgezogen hatte, hätte man jetzt gut und gerne erwarten können, dass sich auch die anderen beiden sammelten und darauf warteten, den Konflikt weiterhin zu dritt auszufechten, wortwörtlich in seinem Fall. Die Oni, die er ja überhaupt erst angesprochen hatte, weil sie für ihre Kampflust bekannt waren, machten ihrem Ruf alle Ehre, war es wohl die ältere der beiden, die keinerlei Ambitionen zeigte das Tempo zu reduzieren. Unter Umständen konnte dies doch noch ein Kampf der Ausdauer werden und nicht der puren Kraft. Die Frage wäre dann weiterhin, wer es für sich entscheiden konnte. Was er aus dem kleinen Schlagabtausch wusste, war zumindest, dass es keine Lager gab bei diesem Match. Nur weil die Schwestern miteinander verwandt waren, wirkte keine der beiden so als ob sie sich in irgendeiner Weise sanfter behandelten, im Gegenteil. Das musste nun auch Ukemochi hautnah erleben, sehr zum Vorteil des Hybriden, der sich ein Fenster zum Angriff suchen konnte. Wenn es eine Kontrahentin war, die er loswerden wollte, dann sowieso die mit der Keule. Große, stumpfe Waffen waren also sein Nemesis. Vielleicht konnte da die Magie aushelfen. Daran hatte seit Beginn noch gar nicht gedacht. Und weit genug weg befand er sich, um sich konzentrieren zu können. Bis jetzt hatte er den Dreh noch lange nicht raus und es war etwas, was er in der Hitze des Gefechts nur begrenzt, wenn überhaupt, nutzen konnte. War es unfair sich so auf einen Gegner zu konzentrieren? Vielleicht. Ging es hier mehr oder weniger scherzhaft um seinen Pelz, seine Ehre und natürlich um den Sieg dieser Auseinandersetzung? Durchaus! Immer noch euphorisiert durch das Blut der Oni fiel es ihm in diesem Moment irgendwie leichter sich auf die Waffe der Jüngeren zu konzentrieren. Mit einer greifenden Bewegung zog er seinen Arm zu sich in dem Moment als die Keule ihren höchsten Punkt erreichte. Der Widerstand allein sollte reichen, damit die Schlagstöcke ihre Ziele trafen vielleicht sogar noch für eine zweite, finale Salve. Dann könnte er bei der Gelegenheit unter Umständen sogar die andere Oni mit der gleichen Masche entwaffnen. Ein einzelner Schlagstock gegen seinen Degen war eine mehr als aushaltbare Bedrohung. Dennoch fühlte es sich komisch an seine Magie zu wirken, war sie doch so anders als die anderen Magien seiner Gildenkameraden. Weder spannende Lichter noch Geister, die aus dem Nichts erschienen oder sonstige optische, wie akustische Hinweise, dass jemand gerade zauberte. Es war schlichtweg eine unsichtbare Kraft, die die Keule in die Richtung des Wolfes zog mit einer Kraft, die, so die Hoffnung Rownans, stark genug war die Waffe zumindest an Ort und Stelle zu halten. Sollte er sich verkalkuliert haben, wäre die jüngere Tsumiho wohl einfach nur verwirrt.

Gewirkter Zauber:

45 / 60


@Ravinuthala


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Ravinuthala
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BeitragThema: Re: Halle der Freiheit
Halle der Freiheit - Seite 2 EmptySa 9 Jul 2022 - 10:43

Wie geplant schlugen die Schlagstöcke der Tsumiho auf die Keule ihrer Schwester ein... und schlugen diese deutlich leichter beiseite als erwartet. War Ukemochi schon so erschöpft, dass es ihr schwerfiel, ihre Waffe in Ravinuthalas Richtung zu schwingen? Dass eventuell eine unsichtbare Macht im Spiel war kam ihr natürlich nicht in den Sinn, also stoppte sie auch nicht. Vermutlich hätte Ravi auch weiter gemacht, wenn sie es gewusst hätte, schließlich war das hier ein Kampf. Alles war erlaubt. Immerhin gewann sie so die Überhand, als Ukemochi, erstaunt von der Kraft, mit der die Stöcke ihrer Schwester ihre schwere Keule zur Seite stießen, sich an den Griff ihrer Waffe klammerte und es nicht zeitig schaffte, diese zurück zu ziehen. Mit ihrer zweiten Drehung trafen die Waffen der Jüngeren auf Ukemochis Körper und stießen sie zurück, ließen sie geradewegs aus dem Ring stürzen, wo sie mit einem lauten Knall auf dem Boden aufkam. Thala konnte nicht anders, als zu lachen. „Hah! Sieht aus, als geht die Runde wieder an mich, Schwesterherz! Die Stärkste Kriegerin aus dem Stamm der roten Sonne SCHLÄGT! WIEDER! ZU!“

Mit einem breiten, geradezu animalischen Grinsen auf ihrem Gesicht zeigte die Oni ihre Zähne, während sie sich umdrehte zu Rownan. Damit waren in diesem Kampf nur noch zwei Teilnehmer. Der Pelz gehörte schon so gut wie ihr! Die Beine breit auseinander gestellt hielten ihre Arme ihre Trommelstöcke, ließen ihren Griff um das feste, dicke Holz herum fester werden, bis ihre Knöchel weiß hervortraten. „Na dann... bleiben nur noch du und ich, Großer!“, lachte sie, ehe sie auch schon vor sprintete, um den Abstand zu verringern, und einmal kräftig mit ihrem rechten Fuß aufstampfte, um zu springen, sich in die Luft zu katapultieren. Ihre Arme riss sie nach oben, als sie den höchsten Punkt ihres Fluges erreichte... und dann kamen sie wieder herab. Das Ziel war, mit voller Kraft beide Stöcke auf den Wolf krachen zu lassen. Zurückhaltung gehörte wirklich nicht zu Ravinuthalas Stärken...

@Rownan



---Off nach Absprache abgebrochen, Ort wieder frei---


Ain't no difference between the head of an opponent and a good ol' Taiko drum!
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Mary
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BeitragThema: Re: Halle der Freiheit
Halle der Freiheit - Seite 2 EmptySo 26 Feb 2023 - 1:53

Offplay: Künstlerisches Kennenlernen
01  | @Asher

Als respektable Magierin von Satyrs Cornucopia wurden einige Dinge von Mary erwartet. Genau genommen hatte noch niemand an ihre Tür geklopft und ihr eine Predigt darüber gehalten, was sie als Mitglied der Gilde alles zu tun und zu lassen hatte, aber allein auf die Gefahr hin, dass das einmal geschehen könnte, hatte die Jugendliche versucht, sich über die meisten Dinge im Vorfeld zu informieren. Wäre ja peinlich, wenn sie das Gildenwappen herumtrug, aber niemanden erklären konnte, wieso. Neben den Flugblättern, die sie daher immer im Rucksack trug, falls jemand spontan beworben oder rekrutiert werden musste, gehörte da eben auch die Erkundung der ihr noch vollkommen fremden Gildenhalle zum Programm. Wenn sie dort schon wohnte, dann musste sie irgendwie ja auch wissen, was wo war und vor allem, wo sie sich aufhalten konnte, sonst versauerte sie irgendwann noch in ihrer Sardinenbüchse, die sich ihr Zimmer nannte.

Heute hatte sich Mary also vorgenommen, dass sie die tendenziell vorhandene Angst vor ihren Gildenmitgliedern überwinden würde. Sie würde sich der künstlerischen Leidenschaften hingeben, für die ihre Gilde so bekannt war und dabei auch noch schauen, ob sie es nicht schaffte, eine weitere Bekanntschaft zu schließen. Natürlich war es schon inhärent nicht mehr sonderlich lässig und leger, wenn sie aktiv versuchte Freunde zu finden, statt, dass sich das natürlich ergab, aber das hier war sozusagen ein Notfall: Sie bekam allmählich Lagerkoller. In die Stadt hatte sie sich noch nicht getraut, weil sie es kaum vom Bahnhof zum Gildenhaus geschafft hatte, daher vertraute sie sich selbst gerade einmal genug, zum Bäcker zu gehen und zurückzukehren, ohne dabei die Orientierung zu verlieren. Was ein Luxus, einfach so zu einem Bäcker gehen zu können und etwas zu kaufen. Zuhause hatten sie ihr ganzes Brot selbst gebacken. Dafür hatte es an einem Tag der Woche immer so angenehm gerochen, und manchmal hatte ihre Großmutter ihr eine Scheibe von dem warmen Brot abgeschnitten, die sie knabbern durfte, das war … Huch?

Mary hatte sich kurz in Gedanken an warmes Brot und gute, alte Zeiten verloren und stand nun vor einer kuriosen Tür. Kurz dachte sie darüber nach, ob ihre Kleiderwahl sie vielleicht von außen nach innen zu einem vergesslichen Großmütterchen gemacht hatte, doch sie verwarf den Gedanken schnell wieder. Die junge Magierin trug einen grauen Wollrock und einen dunkelblauen Rollkragenpullover, der ihr an den Armen zu weit war, weswegen sie ein wenig aussah wie eine dieser aufblasbaren Reklamepuppen, die im Wind mit den Armen wackelten. Vorsichtig umfasste sie mit einer Hand, die vom Ärmelsaum verborgen war (keine Fingerabdrücke!) die Klinke und linste neugierig in die Halle der Freiheit. Sie wusste nicht, dass der Raum so hieß, aber sie sah einige Personen, die damit beschäftigt waren, Staffeleien zu bearbeiten, Ton zu verformen oder Instrumente zu stimmen. Viele unterhielten sich ungezwungen miteinander und schienen sich zu amüsieren. Mary wurde nicht direkt wieder hinausgeworfen oder angebrüllt, also fasste sich die junge Lichtmagierin ein Herz und trippelte von Neugierde getrieben in den Raum hinein. Das hier war wohl das Herzstück der Gilde – immerhin war diese, so im Grunde genommen, ja eine Künstlervereinigung, die zufällig Leuten das Leben rettete und Helden hervorbrachte. Die Augen groß, konnte sie sich an den ganzen Eindrücken gar nicht sattsehen, bis sie jäh einen Schmerz am Fuß verspürte. Sie war gegen einen Farbeimer getreten, der sich ihr in den Weg gestellt hatte und machte noch größere Augen, als er umzukippen drohte. Mit einem spitzen Aufschrei, der ein paar Köpfe herumfahren ließ, ging sie in die Hocke und packte das Eimerchen mit beiden Händen, damit es seinen weißen Inhalt nicht quer über den Boden verteilen konnte. Es klappte nur mäßig gut; der Boden blieb verschont, aber ihre Hände sahen nun aus, als hätte sie eine neue Hautmaske ausprobiert. Ungläubig starrte sie auf ihre vor Farbe tropfenden Finger, als hätte sie gerade in die frische Hinterlassenschaft einer Kuh gefasst. Bisher hatte noch niemand Besitz für den Eimer angemeldet oder sich sonderlich für das Missgeschick interessiert. Mary fühlte sich zu seltsam, um nach Hilfe zu fragen, und bewegte sich daher in einem sicherlich spannend aussehenden Krabbengang zu einer der Planen, einfach hocken bleibend. Entweder das war eine besondere Form der Ausdruckskunst – oder sie wartete, bis die Farbe getrocknet war und sie nicht mehr Gefahr lief, sie überall und auf jeden zu verteilen, insbesondere beim Türenöffnen. Hilfe.


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Asher

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BeitragThema: Re: Halle der Freiheit
Halle der Freiheit - Seite 2 EmptyFr 3 März 2023 - 16:09



Künstlerisches Kennenlernen



1 Eigentlich gab es nur drei Situationen, in denen Chris zur Ruhe kommen konnte. Nicht unbedingt zu sich selbst, den beim Theaterspielen war er jemand ganz anders. Aber wenn er nicht im Kurs war, für den er sich angemeldet hatte, dann waren seine Hände auf der Suche nach Beschäftigung, seine Gedanken immerzu in Bewegung. Temu gelang es manchmal ihn zu beruhigen. Heute war seine bester Freund aber nicht da und Chris hatte sich in die Halle der Freiheit verzogen. Er mochte die Halle, in den wenigen Wochen, die er nun hier war. In seinem neuen Leben angekommen, während die Welt ihn für tot hielt.
Der Teenager fummelte weiter am Holz herum, das er in der linken Hand hielt. Er hatte sich mit seinem Schnitzwerkzeug auf den Boden gesetzt, die Beine um Schneidersitz und arbeitete an einem kleinen Geschenk für Temujins kleine … Freundin. Also nicht-Freundin. Grinsend sah er auf die handtellergroße Schneeflocke hinab. Sie war fast zu hübsch, sie @Moira zu geben. Er kannte Moi nicht persönlich, aber sie hatte Temu nicht nett behandelt und Chris hatte genug Scheiße angestellt, um sich etwas Kleines zu überlegen. Nichts, wofür man ihn bestrafen würde. Er hatte natürlich überlegt, sie einfach mit Wasser abzuschütten oder so, aber das dann wieder verworfen. Er wollte auch nicht umgebracht werden. Also hatte er sich ein wenig erkundigt und die hübsche Flocke begonnen, deren Glieder und Stränge er nun vorsichtig abrundete. Das Beste an dem Projekt war, dass er die Flocke in zwei Teile zerlegen konnte. Er hatte sie wie eine Semmel zersägt, um später Dreck hineinzupacken und sie zuzukleben. Wenn Moira sie längere Zeit behielt, würde der sich nicht dafür geeignete Kleber lösen und zack. Gut … vielleicht wollte er sein Glück doch herausfordern.
Ein Grinsen überzog seine Züge, als von der Mitte ein Scheppern ertönte und er aufsah. Ein kleines, blondes Mädchen in Wollrock und Pullover stand da, vermutlich war sie es, die aufgeschrien hatte, denn zu ihren Füßen war ein Eimer umgekippt. Beim Versuch das zu retten, wurden ihre Hände ganz farbig. Armes Mädchen. Nachdem sonst keiner aufstand nach er an, dass der Eimer dem Mann gehörte, der ein paar Minuten zuvor Essen verschwunden war. Chris atmete theatralisch aus und stand auf, wobei er sich Holzstaub von der hellblauen Jeans klopfte. „Woow, sie kann sich vor Helfer ja gar nicht retten“, meinte er sarkastisch und hob die zwei Teile der Schneeflocke auf, schob sein Werkzeug zurück in das keine Pennal und lief damit auf die Blonde zu. „Heey Kleine! Ich bin Ash, dein heutiger Retter in Not ohne Pferd, weil ich nie reiten gelernt habe“, stellte er sich vor und sah grinsend auf sie hinab, sein Zeug in Händen. „Weißt du, was aber richtig cool ist? Du kannst mir auch helfen.“ Er reichte ihre die Holzteile der Schneeflocke. „Die braucht eh noch Farbe.“ Er wartete ab, dass sie die Teile nahm und betrachtete sie von Kopf bis Fuß. Ein Stiefel war auch farbig und sie hatte ein paar Spuren hinterlassen. „Ich schätze mal, du würdest die Farbe gerne loswerden. Halte mal deinen Fuß hoch.“ Er ging in die Knie, die Hände ausgestreckt, um ihr den Schuh auszuziehen. „Sonst kommst du hier nicht raus, außer du willst fliegen lernen.“ Er grinste die Kleine, die eigentlich gar nicht soo jung aussah, verschmitzt an. Ein oder zwei Jahre jünger und ein wenig verloren, aber definitiv kein Kind. „Suchst du hier etwas oder jemanden?“, erkundigte er sich, vollkommen zufrieden damit, wieder jemanden vollquatschen zu können.

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BeitragThema: Re: Halle der Freiheit
Halle der Freiheit - Seite 2 EmptyFr 3 März 2023 - 23:56

02 | @Asher

Unter Umständen hätte sich Mary bedroht gefühlt, hätte der unbekannte junge Mann auf dem Weg zu ihr sein Schnitzwerkzeug nicht weggesteckt. Zwar war die Baumgardner noch nie Opfer einer Messerstecherei geworden, aber hey, nachdem sie sich schon in ein riesiges, weißes Fettnäpfchen gestürzt hatte, konnte eigentlich alles passieren. Natürlich rechnete Mary nicht damit, dass sie in diesen vier Wänden, die ja mittlerweile ihr Zuhause waren, angegriffen wurde, aber man wusste ja nie ...

Der Fremde kam nicht, um der auf dem Boden hockenden Lichtmagierin den Gnadenstoß zu versetzen - so sehr sie das bei der Peinlichkeit auch gewünscht hätte - sondern sagte irgendetwas von Helfern und kam auf sie zu. Mary, die gerade in ihrer Bewegungsfähigkeit etwas eingeschränkt war und hier herumsaß wie ein Huhn, das ein Ei ausbrütete, legte bei der Stimme den Kopf in den Nacken und blickte Chris aus großen, goldenen Augen an. Ein junger Mann, etwa in ihrem Alter, der auf dem ersten Blick immerhin nicht aussah, als handele es sich um eines der verrückteren Mitglieder von Satyrs Cornucopia. Diese Einteilung nahm Mary im Übrigen nicht über das Verhalten vor, sondern über das Aussehen. Und da sie natürlich keine Ahnung hatte, was sich da hinter ihrem Gegenüber verbarg, hielt sie ihn für einen (hilfsbereiten) Menschen. Sicherlich hätten andere den gleichaltrigen Retter auch auf seine ästhetischen Werte hin beurteilt, aber daran dachte das Mädchen gar nicht - zu beschämt war sie und zu sehr steckte sie in der Klemme, so dass sie auf das "Kleine", nur müde lächeln konnte, das sie unter anderen Umständen vielleicht dazu gebracht hätte, sich zu beschweren.

Wenn der Typ ihr aber half, dann durfte er sie ruhig nennen, wie er wollte, selbst wenn sich das irgendwie am Ende als kurioser Anbaggerungsversuch herausstellen sollte, sie wollte aus dieser Bredouille raus. Insofern war Mary etwas irritiert, als sie als Erstes irgendwelche hölzernen Objekte in die farbigen Hände bekam, die sie reflexartig annahm. Ihre Augen wurden schon größer, da die Patscher der Lichtmagierin ja nunmal gerade auf maximale Art depigmentiert aussahen, doch der Fremde erklärte, dass das sogar eine gute Sache war, denn diese halbierte Schneeflocke brauchte ... Farbe. Mary senkte den Blick vom Unbekannten auf die Schnitzerei und nickte sachte, um sich zu bemühen, ihre Farbe möglichst gleichmäßig auf das Kunststück zu verteilen. Bisher hatte sie dergleichen vor allem in Gestalt von Herzen gesehen, wo sich romantische Partner dann je eine Hälfte schenkten, aber eine Schneeflocke war doch auch echt süß, immerhin war durch die angebliche Einzigartigkeit einer jeden Schneeflocke ein gewisser Symbolgehalt nicht von der Hand zu weisen.

Mary hatte noch nichts gesagt, außer irritierte und zustimmende Brummlaute von sich zu geben, also war es Zeit, sich vorzustellen. "Ich bin Maryyyy~" Sie hatte nicht etwa vor, ihren Namen besonders melodisch klingen zu lassen, sondern hatte in der Froschhocke mit den vollen Händen und dem ausgestreckten Bein das Übergewicht bekommen. Sie hatte damit gerechnet, dass er ihr irgendwie die Farbtupfer vom Schuh wischte, aber als er ihn auszog (dazu musste er immerhin eine Schnalle lösen), ruckte Mary mit hochrotem Kopf zurück. Kurz sah es aus, als wollte sie hier spontan einen Breakdance auf's Parkett legen, doch in Wirklichkeit prallte sie nur, die Schneeflocken wie Fluglotsenutensilien in den Händen wedelnd, auf ihr Gesäß und kniff schmerzerfüllt die Augen zusammen. "Aua."

Mary, die sich fühlte, als wäre ihr Kreuz in tausende Teile zerschmettert (es war nicht so schlimm), die aber heldenmutig die Schneeflockenfragmente vor einem ähnlichen Schicksal bewahrt hatte, glubschte aus großen Augen zu Chris hoch, den schuhlosen Fuß noch immer von sich gestreckt und den anderen etwas abgewinkelt, damit er nicht direkt auch Farbe abbekam und er noch auf die Idee kam, andere Kleidungsstücke zu entfernen. Wäre er nicht so nett gewesen, ihr zu helfen und sie vor dieser seltsamen Lage zu retten, hätte sie das vielleicht aufgeregt. Wer zog denn Leuten einfach die Schuhe aus?! "Ich wollte nur mal sehen, was das hier für ein Raum ist ... Passiert sowas öfter?"


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Asher
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BeitragThema: Re: Halle der Freiheit
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Künstlerisches Kennenlernen



2 Chris hatte zugegeben oft eine … überfordernde Wirkung auf Menschen. Meist nur einen Herzschlag später schlug das dann gerne in Belustigung oder Genervtheit um, meist letzteres. Für den heutigen Tag aber er aber immerhin relativ normal gekleidet, will heißen, er hatte seine einzige Jeans herausgekramt. Seine Begrüßung war aber typisch aufgedreht und vor allem dachte er nicht daran, dass die Kleine sein ‚Hey Kleine‘ als etwas wie eine Anmache aufnehmen könnte. Sie war eben … klein. Damit sie zumindest ihr Hände davon abhielt, noch etwas anzukleckern, gab er ihr seine Schneeflocke und ging in die Knie, um die Hand nach ihrem Fuß auszustrecken. Sein: „Achtung!“, kam zu spät, denn Mary, wie sie sich vorstellte, kippte von ihrer Hocke zurück auf den Hintern. „Ah Mist, sorry.“ Er fummelte an der Schnalle herum und zog den Schuh von ihrem Fuß und drehte ihm um. „Ich kenne mich mit den Farben da leider nicht aus, aber das wird spannend, ob du dir Farbe da wieder runter bekommst.“ Er zeigte ihr die zum Teil eingefärbte Sohle und sah die Hellhaarige stirnrunzelnd an. „Ich würde vorschlagen, wir hauen wir ab, bevor der Typ kommt, dem der Eimer gehört und schauen, dass du deine Hände sauber bekommst.“ Sonderlich viel Farbe würde sie mit der Flocke nicht von ihren Fingern bekommen … „Warte, ich helfe dir auf.“ Chris trat um sie herum und schob die Hände unter ihre Achseln, um sie hochzuziehen. Sonderlich schwer war sie ja nicht, immerhin war sie über einen Kopf kleiner von Chris war schon nicht der Größte. Selbst Asher, als der er in der Gilde bekannt war, war nur ein oder zwei Zentimeter größer als er es wirklich war. Und mit den Sneaker, die er trug, hatte er nicht einmal Absätze, wie er es gewöhnt war. Seine alte Kleidung hatte er von Temu verkaufen lassen und seine coolen Röcker, Stiefel und weiten Hosen oder Tops hatte er nur zum Teil bisher wieder gekauft.
„Komm, du kannst die Schneeflocken da hinlegen. Ich hole sie mir später ab.“ Er deutete auf die Wand, an der er zuerst gesessen hatte. Chris, noch immer ihren Schuh in der Hand, wartete das ab, ehe er zur Tür ging und diese aufdrückte. „Ich bin nicht oft da drinnen, aber ich schätze schon, dass hier schon jemand über einen Eimer gestolpert ist. Letzte Woche mal ist ein alter Kerl fast über meine Füße gefallen“, erzählte er locker und wartete, dass Mary durch die Tür trat, um sie zur Toilette zu begleiten. Immerhin hatte er genug Anstand draußen zu warten. Es wäre ein leichtes, unbemerkt in einer weiblichen Gestalt mitzukommen, aber er hielt ihr nur die Tür offen, dass sie hineinkam, ohne mehr mit Farbe anzuschmieren. „Ich zisch eben ins Klo gegenüber und schau mal, ob ich da Farbe abbekomme“, meinte er noch und winkte mit dem Schuh, ehe er im Jungsklo verschwand und sich daran machte, mit Tüchern und Wasser möglich viel Farbe abzubekommen.
Einen Großteil bekam er tatsächlich ab. Chris trocknete mit den Tüchern den Schuh ab und wusch sich selbst die Hände, ehe er damit zurückkehrte.

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BeitragThema: Re: Halle der Freiheit
Halle der Freiheit - Seite 2 EmptyDi 7 März 2023 - 23:33

03 | @Asher

Abhauen ...? Diese Art der Konfliktlösung war nun nicht gerade das, was Mary für gewöhnlich anstrebte. Karl und Sonya Baumgardner hatten sich stets bemüht, ihrer Tochter beizubringen, dass man für seine Fehler geradestehen musste, auch wenn dies bedeutete, dass man am Ende bestraft wurde. Es war wohl nur der generellen Überforderung der Lichtmagierin zu schulden, dass sie es überhaupt in Erwägung zog, vom Ort des Geschehens abzuhauen. Immerhin war sie gerade gekippt, hatte ihren Schuh verloren und wusste nicht so wirklich, was sie hier eigentlich tat. Sie konnte ja von Glück reden, dass jemand so nett war, sich ihrer anzunehmen, obwohl diese Person sie auf den Weg des Dunklen treiben wollte - dramatisch ausgedrückt.

Bevor sie großartig protestieren konnte, zog sie der junge Mann schon auf die Beine, was Mary blinzelnd, aber immerhin aufrecht zurückließ. Sie nahm einige tiefe Atemzüge, um den Schock des Geschehens zu verarbeiten und brauchte ein paar Sekunden, um im Hier und Jetzt anzukommen. Das Mädchen, das auf Chris sicherlich einen recht schüchternen und tollpatschigen Eindruck gemacht hatte (fünfzig Prozent davon waren korrekt), fasste sich ein Herz und schüttelte den Kopf, während sie die Schneeflocken gleichzeitig gehorsam und vorsichtig an dem Ort ablegte, der ihr von ihrem Helfer gewiesen wurde. "Einen Moment, ich kann nicht einfach so abhauen."

Beim Gehen bewegte sie sich vorsichtig, denn einerseits tat ihr der Hintern weh und andererseits schritt es sich mit nur einem Schuh ein wenig seltsam. Auf dem Weg ergatterte sie mit möglichst wenig Tropfentwicklung ein Blatt Papier, das eigentlich zum Zeichnen auslag, sowie einen Stift. Mit gerunzelter Stirn wurde zunächst die Schneeflocke geparkt, dann ging sie noch einmal zum Eimer zurück, nur ab und zu aufsehend, was der Junge, der sich als Ash vorgestellt hatte, mit ihrem Schuh trieb und ob er wartete. Würde die Farbe wirklich nicht mehr abgehen? Sie hatte nur das eine Paar ... Abgesehen von ihren flauschigen Pantoffeln, aber die waren wohl kaum für das Erledigen von Quests geeignet, sofern diese nicht im Zuge von Übernachtungsfeiern stattfanden.

Mary kritzelte ein paar Worte auf den Zettel und platzierte ihn vorsichtig auf dem Eimer: Ihren Namen, ihre Zimmernummer, eine Entschuldigung und die Garantie, dass sie für die Farbe bezahlen würde, sollte man sich deshalb bei ihr melden wollen. Das war das Mindeste, das sie tun konnte, hoffend, dass Farbe nicht zu teuer war. Nach der Reinigung ihres Gewissens war es an der Zeit, daselbe auch für die Hände und den Schuh zu tun, daher schlüpfte sie hinter Ash aus der Halle. Was für eine Peinlichkeit ... "Danke für deine Hilfe ..." Sie hob auf dem Weg zu den Bädern demonstrativ die Hände an, damit diese den Boden der Halle der Sammlung nicht weiß betröpfelten und lächelte schief. Der Weg zur erlösenden Nasszelle war zum Glück nicht sonderlich weit. Die kurze Taktikbesprechung ergab, dass sie sich um ihre Hände kümmern sollte, während Ash weiterhin die Verantwortung für den Schuh übernahm. Mary nickte sachte und verschwand für einige Momente im Badezimmer, um der Farbe den Kampf anzusagen. Es war gar nicht so einfach, sie von den Händen und aus den Zwischenräumen der Fingernägel zu bekommen, insbesondere, weil sie stellenweise bereits am Trocknen gewesen war. Mary schrubbte, bis ihre Hände rot waren und tröstete sich mit der Gewissheit, dass hier sicher schon ganz viel Farbe abgewaschen worden war, nach so manchem eingetrocknetem Farbspritzer zu schließen, der hier zwischen Fliesen klebte. Es war eben eine künstlerische Gilde, auch wenn die meisten natürlich mit ihren Farbeimern nicht Fußball zu spielen pflegten.

Im Spiegel blickte Mary eine enttäuschte, etwas nervös aussehende Jugendliche entgegen, die ihre Lippen aufeinandergepresst hatte. Irgendwie waren ihre Begegnungen mit Gildenmitgliedern bisher vor allem seltsam gewesen und sie hatte nicht den Eindruck, dass sich das so bald bessern würde. Andauernd passierte etwas, das sie doof dastehen ließ oder dafür sorgte, dass sie sich entschuldigen musste. War sie wirklich für diese Art von Arbeit gemacht? Immer mehr hatte Mary das Gefühl, dass sie sich vielleicht etwas vormachte. Gehörte sie wirklich hierher, zu all diesen einzigartigen Persönlichkeiten, wo sie doch gefühlt so leblos und langweilig war wie die weiße Farbe, die sie sich gerade von den Händen geschrubbt hatte? Leise seufzend trocknete die Baumgardner sich ab und kehrte auf den Gang zurück, wo Ash bereits mit dem Schuh des Verderbens auf sie wartete.

"Es tut mir wirklich Leid, dass du deshalb nun Umstände hattest, Ash ... Ich habe zwei linke Füße, fürchte ich", gestand sie etwas zerknirscht und lehnte sich mit im Rücken verschränkten Händen gegen die Wand. Der Gang zwischen den Klos war zwar sicherlich nicht der beste Ort für emotionale Gespräche mit Fremden, aber normalerweise zogen Fremde ihr auch keine Schuhe aus. Die Peinlichkeit der ganzen Angelegenheit ließ Marys Wangen rötlich aufflammen und sie vermied den Blick ihres Gegenübers. "Ich scheine in letzter Zeit nicht nur Farbeimer, sondern auch Fettnäpchen zu treffen, wo ich auch hintrete ..."


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Asher

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BeitragThema: Re: Halle der Freiheit
Halle der Freiheit - Seite 2 EmptyDi 21 März 2023 - 12:42



Künstlerisches Kennenlernen



3 „Ich meine … doch, kannst du.“ Chris betrachtete die Kleinere, dann schüttelte er den Kopf und grinste. „Wobei nein, vermutlich nicht. Zumindest nicht, ohne dass du eine deutliche Spur hinterlässt und das wäre echt nicht unauffällig.“ Die Lippen nachdenklich zu einem schmalen Strich gepresst, betrachtete der Teenager sein Gegenüber. Sie hatte schon Recht, es war nicht gerade höflich, aber Chris hatte nicht vor, sich dem Zorn des Malers zu widmen. Das ging später, wenn dieser zurück war und Mary nicht länger farbig … und dann konnte es Mary machen. Er war ja nicht in Farbe gelaufen!
Er folgte der Blonden, als diese einen Zettel fand und diesen bei dem Eimer ablegte. Hübscher als seine Schrift. Chris hatte in seiner Schulzeit, soll heißen, bevor er diese selbstständig für sich beendet und nach Aloe Town abgehauen war, oftmals seine Aufgaben mehrmals erledigen müssen, weil man sie nicht hatte lesen können. Vielleicht sollte er Temu bitten, Moira statt ihm zu schreiben … Nein, er würde sich einfach sehr bemühen, dass die Frau, die seinen besten Freund geärgert hatte, ihren Zettel lesen konnte. Allerdings konnte er das später machen. Sie lief ihm ja nicht davon und die Flocke war auch noch nicht fertig. So öffnete er Mary die Tür und wartete, dass die Kleinere hindurchtrat. Chris lief los zu den Toiletten. Die Schultern zuckend drehte er ihr das Gesicht zu. „Ach, alles gut. Es wurde gerade langweilig da drinnen, als du hineingestolpert bist.“ Er grinste. Chris hasste Langeweile mehr als das meiste. Fast so sehr wie Heohl und Neferet und die beiden Royal Crusade Magierinnen waren, ein wortwörtlicher Alptraum. Er schüttelte den Kopf, drängte das Gefühl von Übelkeit zur Seite wie alles andere, was ihn wirklich berührte. „Also Mary, du warst noch nie da drinnen?“ Er deutete mit der freien Hand hinter sich. „Bist du ein Satyrs Frischling oder hast du einfach noch nicht Zeit gehabt, mal vorbeizuschauen?“, erkundigte er sich interessiert. Stille war, wie sie rasch merken würde, nichts, mit dem Chris sich gerne umgab. Stille bot zu viel Raum für seine eigenen Gedanken.
Er war vollkommen zufrieden damit, sich um Marys Schuh zu kümmern. Nicht, weil er es so cool fand, er war immerhin kein perverser Sack, aber er beschäftigte seine Hände gerne und ob er nun etwas abwusch oder anpinselte, war ihm dabei egal. Es machte ihm wirklich Spaß, etwas Gutes zu machen und Mary schien nett und etwas überfordert. Auf seine Art und Weise wollte er ihr helfen, immerhin kam es ihm bisher noch nicht so vor, als wäre sie von ihm genervt. Chris hatte sich daran gewöhnt und er würde sich auch nicht anpassen, aber es war auch schön, jemanden zu haben, der einen mochte.

Kurz darauf war es ihm tatsächlich gelungen, die meiste Farbe abzutrocknen, als er den Schuh an Mary zurückreichte. Mit roten Wangen wich sie seinem neugierigen Blick aus. Chris mochte neue Menschen. Er lehnte sich neben Mary an die Wand. „Wie gesagt, kein Problem. Also wirklich nicht, nicht nur so als Phrase. Ich mags nicht, wenn du lange Zeit nichts los ist.“ Er zuckte die Schultern, ein Lachen in der Stimme: „Dann solltest du dir ein zweites Schuhpaar zulegen, oder irgendetwas fettlösliches.“ Chris legte die Hand auf Marys Schulter und drückte diese bestärkend. „Du willst gar nicht wissen, in wie vielen scheiß Situationen ich schon war … Vermutlich mehr als der Durchschnitt, weil ich absolut nicht fähig bin den Mund zu halten, wenn es schlauer wäre, aber mach dir nichts draus. Selbst der Durchschnitt hüpft von Zeit zu Zeit durch Fett.“ Chris war es eigentlich nicht gewöhnt, andere aufzumuntern. Zumindest nicht mit Worten, nicht so … ernst. Er schenkte Mary ein offenes Lächeln. „He, hast du schon was vor für den Tag? Jetzt, wo ich schon einmal weg bin und die Farbe auf der Flocke trocknen muss … mein Bauch könnte etwas zu essen gebrauchen!“ Und er hatte noch viele Restaurants hier nicht erkundet.

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BeitragThema: Re: Halle der Freiheit
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04 | @Asher

Asher war ein fröhlicher und aufgeschlossener Zeitgenosse - eine jener Personen, von denen es in Satyrs Cornucopia eine Menge zu geben schien. Alle, die Mary bisher getroffen hatte, waren so lieb und zuvorkommend gewesen - bis auf eine Person. Der Gedanke an die Eiskönigin sorgte dafür, dass der Baumgardner, die beschämt und auch etwas emotional erschöpft an der Wand lehnte, die Nackenhaare aufstiegen. Es war aber nicht nur Moiras bleibender Eindruck, der dieses Phänoment verursacht hatte, sondern auch die unerwartete Berührung ihres Retters, nachdem sie wieder in ihren Schuh geschlüpft war. Wenigstens musste sie nun nicht mehr seltsam durch die Gegend humpeln. Es passierte aber nicht häufig, dass Mary jemand berührte. Ihre Eltern hatten sie natürlich umarmt und ihre Brüder gerne getreten und gepiekt, wie es Geschwister nun einmal so taten, wenn sie Raufbolde waren, aber außerhalb der direkten Blutsverwandschaft kamen eigentlich nur wenige auf die Idee, sie zu berühren. Das letzte Mal war da eine Oni gewesen, mit der sie Händchen gehalten hatte - aber ganz sicher kein Junge!

Marys Gesichtsfarbe wechselte von Erdbeer zu Tomate und sie wandte den Blick ab, damit Asher nicht dachte, dass seine Aussage irgendetwas schlimmer gemacht hatte. Wenn ihre Urgroßmutter nur sehen würde, dass sie hier in einem Gang von einem hübschen jungen Mann berührt, aufgemuntert und zum Essen eingeladen wurde, dann würde sie ... Warte. Zum Essen eingeladen? Die Baumgardner spürte, wie ihr einen Moment die Luft weg blieb, weil ihr Herz sich gefühlt ihre Luftröhre nach oben geschraubt und irgendwo dort verkantet hatte, wo sie es in den Ohren pulsieren spürte. Oh nein, oh nein ... Hatte ihre Oma sie nicht vor dem Stadtvolk gewarnt? Vor Tunichtguten und Casanovas, die nur darauf warteten, einer hübschen Maid vom Lande allerlei Versprechungen zu machen?! Das war, wie man am Ende ohne Geld und mit zerbrochenem Herzen und zwanzig Kindern endete! Zum Glück konnte Asher nicht hören, wie Mary innerlich die schrillen Warnungen ihrer konservativen Erziehungsberechtigten wiederholte und sich seltsame Szenarien hinter ihrer Stirn abbildeten - aber wenigstens hatte er es so geschafft, dass die Lichtmagierin gar nicht mehr an die Peinlichkeit mit der Farbe und ihre Selbstzweifel dachte. Das hatte er zwar sicher so nicht intendiert, aber der Punkt ging an ihn!
"E-e ...", begann sie mit der Artikulationsfähigkeit eines Esels, der gleich niesen musste und presste die Lippen aufeinander. Die Jungmagierin fasste sich ein Herz, hob den Blick und starrte Asher aus goldenen, leuchtenden Augen an. Die Wangen waren noch immer gerötet. Ihre ganze mentale Stärke ging dafür drauf, die Warnungen der Weisen des Baumgardner-Hofes zu ignorieren und sich selbst zu überzeugen, dass Menschen auch einfach nett sein konnten. "Wir können gerne etwas essen gehen. Du hast Recht, ich bin neu hier - daher kenne ich mich in Maldina noch nicht gut aus."


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BeitragThema: Re: Halle der Freiheit
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4 Chris war ein wenig verwirrt von der Kleinen. Nicht wegen der Farbe, dem Schuh oder dem Unfall. Das passiert eben, aber von dem, wie sie immer roter wurde. Er sah ihr forschend ins Gesicht, versuchte das zumindest, aber sie wandte den Blick von ihm ab. Wollte sie nicht das er sah, dass Rot war? War ihr das peinlich. „Hey echt! Soll ich dir erzählen was mir schonmal passiert ist? Das war wirklich nicht schlimm, ja? Komm, Kinn hoch, lächeln und lets go der Hase.“ Das es daran lag, dass er noch immer seine Hand auf ihrer Schulter hatte und sie gerade zum Essen einlud, kam er nicht. Für ihn war sie ein kleines, neues Küken hier. Wie eine kleine Schwester und gut schien es ihre wirklich nicht zu gehen. Er legte die andere Hand auf ihre freie Schulter und drehte sie zu sich herum. „Alles gut bei dir? Du siehst aus, als würdest du gleich … keine Ahnung, du siehst echt durcheinander aus.“ Er runzelte die Stirn und betrachtete sie besorgt. Gerade viel kam aus ihrem Mund auch nicht heraus, denn schon presste die Lippen zusammen – womit sie in etwa das Gegenteil von Chris war, der in ziemlich jeder Situation einfach noch mehr redete, wenn er nervös oder unsicher war. Erst einmal hatte ihn etwas so sehr verstört, dass er aufgehört hatte zu reden. Und er hatte nicht vor, je wieder in eine Situation zu kommen, in der man versuchte ihn dazu zu bringen, jemanden zu töten, während dieser seine Kleidung vollblutete. Chris schauderte leicht und schüttelte den Kopf. Da, das passiert, wenn er den Mund hielt. Sein Kopf fing an zu arbeiten. „Okay, okay. Atme mal tief durch und so, es bringt dich hier schon keiner um und wenn dir sonst wer blöd kommt, dann fragst du nach Rowi, ja? Der sieht ein bisschen einschüchternd aus, aber der ist super. Alles klar?“ Er ließ sie los, als sie wieder aufsah und ihm ins Gesicht. Chris musste schon sagen …: „Wie zum Henker haben deine Eltern bitte son cooles Gold hinbekommen? Muss die Leute ja reihenweise vom Hocker hauen.“ Es sah aus, als hätte man die abendlichen Sonnenstrahlen eingefangen und in ihren Augen gebündelt. Seine eigenen Nachtmahraugen waren eher wie gelbe Scheinwerfer … Er mochte sie nicht wirklich. Aber ihre waren echt hübsch, auch wenn es sein Herz nicht zu flattern brachte. Nicht wie Temus Augen, wenn sie von braun zu diesem hellen blau und wieder zurückwechselten – je nachdem wie menschlich sein bester Freund gerade aussah. Seinbester Freund! Chris verpasste sich innerlich eine, aber er konnte auch nichts gegen das warme Prickeln in seinem Bauch machen. Es war einfach da.
Er beschloss es auf den Hunger zu schieben, auch wenn er wusste, dass es nur eine Lüge war, die er sich selbst erzählte. Aber hey, besser als sich das andere einzugestehen.

„Alles klar! Brauchst du noch was? Ich würd mich nur eben noch Geld holen und dann … treffen wir uns beim Ausgang?“
Er wich einen Schritt zurück und winkte ihr zu. „Bis gleich!“ Damit drehte er sich um und lief los zu den Zimmern. Chris kramte seinen Schlüssel hervor, bis ihm einfiel, dass er den meisten Kram mittlerweile bei Temu liegen hatte und der den Schlüssel wechselt, um dessen Zimmer aufzusperren. Chris trat ein und wühlte sich durch seinen Rucksack, bis er seine Geldtasche fand und diese in die Tasche der Jeans schob. Damit bewaffnet machte er sich zum Eingang auf, und dort auf Mary zu warten.
"Jo Mary!" begrüßte er sie grinsend und öffnete die Tür. "Irgendwelche Wünsche was das Essen angeht?"

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BeitragThema: Re: Halle der Freiheit
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05 | @Asher

Ihre Augen ... hauten Leute vom Hocker?
Mary wusste nicht so ganz, was ihre Augenfarbe mit Gewalt zu tun haben sollte, doch trotz ihrer offensichtlichen Verwirrung hatte sie gerade noch so genüg Gehirnzellen auf Sendung um sich zusammenzureimen, dass es sich dabei sicherlich um eine Redewendung handelte. Solche moderne Sprache war ihr weniger geläufig. Bei ihr Zuhause waren die Leute doch eher traditionell. Sie liefen auch nicht in solch schicken Kleidungen wie Ash herum oder rückten Leuten derart auf die Pelle. Gewiss konnte man Mary hier keinen Vorwurf machen, die gerade als Feldmaus die Stadtmaus getroffen hatte und mit dieser Weltenkollision und den Komplimenten erst einmal vollkommen überfordert war. Zwar hatte sie die Begegnung mit Ravinuthala bereits einigermaßen abgehärtet (dabei hatte auch ein Barhocker eine Rolle gespielt, sowas) aber die frischgebackene Satyr hatte noch viel zu lernen, das wusste sie auch ganz ohne, dass sich ein grünes Männchen vor ihr manifestierte und ihr diese Lektion unter die Nase rieb.

Zum Beispiel musste Mary lernen, wie man wie ein Mensch reagierte, wenn einem jemand zum Essen einlud, nicht wie ein Goldfisch, dem der Sauerstoffgehalt des Wasserbeckens nicht taugte und der deshalb den Mund wild auf- und zuklappte. Mit den gerade so hochgelobten goldenen Augen glubschte sie nicht weniger fischartig zu ihrem "Date" hinauf und nickte, denn das schien sowieso das Einzige zu sein, zu dem sie sozial fähig war. Ganz toll, Mary.
Sie offerierte etwas Abwechslung, indem sie auf Ashers Frage, ob sie denn noch etwas bräuchte immerhin den Kopf schüttelte und auf ihre Tasche klopfte, wo sie ihre Geldbörse aufbewahrte und dann verdattert im Gang zurückblieb. Mary verschwand doch noch einmal in ihrem eigenem Zimmer, um ein Panikritual zu vollführen: Haare bürsten, in Hand hauchen, unter Achseln schnüffeln und dann schnell andere Schuhe und eine Jacke anziehen. Diese Schuhe waren zwar etwas femininer und leichter als die stabilen Schuhe, die sie normalerweise trug - weswegen sie diese auch fast nie trug - aber sie hatte keine Lust, mit einem feuchten Schuh durch Maldina zu laufen. Die Stadt war sowieso schon zu verwirrend für das Mädchen vom Lande, das bisher vor allem hatte aufpassen müssen, sich im Maisfeld nicht zu verirren. So kam es, dass nicht sie auf Asher wartete, sondern ihre spontane Begleitung auf sie. Immer noch nervös dackelte die Lichtmagierin auf diesen merkwürdigen, freundlichen Typen zu und dachte über mehrere Dinge parallel nach. Zum Einen: Wieso ging er mit ihr essen? Was versprach er sich davon? War er wirklich einfach nett und war es so einfach gewesen, einen Freund in der Gilde zu finden (zum zweiten Mal?) oder würde sie am Ende irgendwie der Kern eines Witzes sein? Und zweitens: Was genau wusste sie denn über die Stadt? Mary hätte nun gerne ein tolles Lokal vorgeschlagen, um Asher zu beeindrucken, doch sie kannte gerade einmal den nächsten Bäcker und den Lebensmittelladen. Die Restaurants von Maldina waren ihr recht unbekannt, denn bisher war Mary sehr verantwortungsvoll mit ihrem Geld umgegangen und hatte sich nicht gegönnt, irgendwo essen zu gehen, zumal ihr das alleine etwas seltsam vorkam. Sie war es eher gewohnt, inmitten einer lebhaften Familie zu speisen. "Eh ... Nudeln? Gibt es irgendwo gute ... Nudeln?" Damit rangierte Mary zwar nicht unter den kulinarischen Größen von Maldina, aber die Bauerstochter wusste, dass man mit Nudeln und Kartoffeln eigentlich nie etwas falsch machen konnte. "Gehst du oft aus, Ash?" Mit Wildfremden? Jedenfalls würde das vielleicht etwas Aufschluss geben. Aber sicher musste sich Mary keine Gedanken machen. Dieser Kerl war ja schließlich kein getarntes Ungeheuer oder soetwas!


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BeitragThema: Re: Halle der Freiheit
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5 Okay. Um ehrlich zu sein, Chris hatte ein bisschen Angst, dass Mary nicht wieder auftauchen würde. Er war meist ein wenig zu gut darin, andere auszumustern, ihnen etwas auf die Nerven zu gehen und die, die ihn nicht akzeptieren wollten und konnten damit zu verscheuchen. Seine Mutter und die Lehrer hatten 16 Jahre lang versucht, ihn in eine Form zu quetschen, die er weder war, noch sein wollte. Sie hatte ihn nicht er sein lassen, sodass Chris sein Ich nun als genau das aufgebaut hatte, was sie versucht hatten, an ihm zu unterdrücken. Er war es entsprechend gewöhnt, dass andere von ihm genervt waren oder ihn nicht mochten und sich fernhielten. Bisher war er Mary nachgelaufen, oder besser gesagt vor, und hatte ihr geholfen, aber seit sie alleine losgezogen war, war er nicht mehr sicher, ob sie noch kommen würde. Ob sie es als Chance nützen würde, ihn wieder loszuwerden. Außerdem hatte sie nicht gut ausgesehen. Also nein, sie war schon hübsch, nicht, dass das für ihn aber eine große Rolle gespielt hätte, aber er war nicht sicher, ob es ihr gut ging. Sie hatte so … aufgeregt? Überfordert? gewirkt. Wenn das an ihm lag, weil er wie immer den Mund nicht halten konnte, dann … warum sollte sie mit ihm essen gehen wollen und sich mehr vollplappern lassen?

Chris biss sich nervös auf die Unterlippe. Er war nicht gerne alleine oder in Stille, dass gab seinem Kopf zu viel Denkzeit. Zu viele Zweifel, wie jetzt gerade, als er auf Mary wartete. Als diese in neuer Jacke und Schuhen dann wieder auftauchte, stieß er erleichtert die Luft aus und ein erfreutes Grinsen überzog sein Gesicht. Ganz so schlimm schien es also noch nicht gewesen zu sein. Chris öffnete die Tür des Gildenheims und wandte sich an Mary.
„Keine Ahnung“, meinte er schulterzuckend, aber davon nicht weiter betrübt. Er ließ die Tür hinter ihnen zufallen und schob die Finger in die Hosentaschen. „Aber wir werden sicher Nudel finden. Ich habe nicht so oft welche … schlechte Erinnerungen und so.“ Chris grinste, womit vielleicht klar wurde, dass er selbst die Erinnerung nicht so übel fand … wie zum Beispiel andere, die bei einem gewissen Nudelereignis anwesend gewesen waren. „Solang wir etwas finden, wo kein Basilikum dabei ist, passt das aber schon.“ Er verzog das Gesicht und schnalzte mit der Zunge. Gegen Walnüsse war er zwar allergisch, aber den Geschmack von Basilikum hasste er. „Hast du irgendwelche Vorlieben bei Nudelgerichten?“, fragte er nach, während sie die Straße hinabgingen. Chris hatte keine so schlechte Ahnung, wie er die Restaurants zumindest fand. Er nickte bestätigend und legte den Kopf leicht in den Nacken, um sich die Sonne ins Gesicht scheinen zu lassen. „Ich kann nicht kochen … Daher das mit den Nudeln, da gabs mal nen kleinen … äh … Unfall, könnte man wohl dazu sagen. Auf jeden Fall, ich halte mich von Küchen eher fern, also geht mein meistes Geld für Essen drauf und für Kleidung. Es gibt so viele nice Sachen hier.“ Und das beste war … wenn Chris etwas echt sehr gefiel, aber ihm nicht passte; er war ein Gestaltwandler. Er konnte im Notfall seinen Körper verändern, sich verwandeln, damit er Dinge besser tragen konnte.
„Und du? Wie besorgst du dir am liebsten dein Essen?“,
stellte er die Gegenfrage, als sie sich einer der ihm bekannten Gassen näherten, in der es einige Restaurants gab, die auch draußen Plätze hatten. „Wenn du was siehst, was dir gefällt, sag einfach Bescheid“, meinte er und deutete vor sich die Straße entlang.

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BeitragThema: Re: Halle der Freiheit
Halle der Freiheit - Seite 2 EmptySo 2 Jul 2023 - 18:15

Off-Beginn: Im Auge des Betrachters
featuring @Nico & Kenji
01 | Outfit
Auf einer kleinen Decke, die er aus seinem Zimmer mitgeschleppt hatte, saß er da, der Blondschopf, mit Sketchbuch und Stiften im Schoß. Seinen Rücken hatte er gegen die Wand gelehnt, der abwesende Blick wanderte durch den Raum. Natürlich war er nicht der Einzige hier, genau das hatte er sich allerdings auch erhofft. Es war sogar überraschend viel los, überall hatten sich Leute verteilt, manche redeten leise miteinander, doch die meisten konzentrierten sich auf ihre vielfältigen Handwerke. Künstler, Musiker, Tänzer, jeder von ihnen hatte etwas, das sein Künsterherz höher schlagen ließ, Kenji war keine Ausnahme. Einen Unterschied zu seinen Mitmagiern gab es jedoch: Im Gegensatz zu ihnen war er noch nicht besonders gut in seiner Leidenschaft. Genau dewegen war er aber auch hier: Er wollte lernen. Und wie lernte man besser, als wenn man sich das echte Leben als Vorbild nahm? Neben ihm lag ein aufgeschlagenes Buch mit allen möglichen Tipps und Tricks zur Anatomie des Menschen. Es riet ihm, sein Wunschobjekt zuerst in simple Formen zu zerlegen und erst dann Schritt für Schritt Details hinzuzufügen. Genau das tat er also auch, verzichtete jedoch vorerst auf jegliche Verfeinerungen. Diese wollte er zu einem anderen Zeitpunkt üben. So glitt sein weicher Bleistift über das Papier, hinterließ darauf verschiedenste Kreise, Trapeze, Quadrate, Dreiecke und vieles mehr. Die Inspiration für die Posen entnahm er dabei einfach der Realität. Gar nicht so simpel, wenn diese einfach nicht stillhalten wollte. Dementsprechend wackelig wurden die Extremitäten. Während der Rumpf und Kopf sich bei den Meisten nicht viel bewegte, waren es die Arme, Beine und Hände, die für den angehenden Künstler unfassbar schwer zu erfassen waren. Auf dem Papier erschienen diese dementsprechend wackelig und unsicher. Wie sollte er so auch selbstbewusste Striche führen? "Jetzt haltet doch mal stillll..." Er seufzte, biss aber dann die Zähne zusammen und machte auf der nächsten Seite weiter. Wenn es sein musste, würde er das gesamte Buch füllen. Auf keinen Fall wollte er wieder aufgeben. Alleine der Gedanke daran, eigene Kunstwerke zu erschaffen, ließ sein Herz höher schlagen ... also, naja, er hatte ja kein funktionierendes mehr, aber es fühlte sich zumindest genauso an. Er wollte es können. Wollte, wollte, wollte. Doch dafür musste er lernen! Etwas, worin er ebenfalls nicht besonders gut war, aber irgendwie würde das schon klappen. Schließlich brauchte er diese Fähigkeiten auch für seine Magie.
Konzentriert neigte er den Kopf zur Seite, um die von ihm fixierte Person besser erfassen zu können, mit einem leisen Zischen drehte er ihn aber direkt wieder zurück. "Immer noch...", murrte er leise und fuhr sich mit einer Hand vorsichtig über die Seite seines Halses. Inzwischen waren die blauen Flecken etwas kleiner gewesen, doch der Schmerz, sobald Druck darauf kam, hatte deswegen nicht nachgelassen. Immerhin entwickelte er langsam wieder den Mumm, Dinge ohne hohen Kragen zu tragen. Das ständige Geschwitze machte ihm einfach zu sehr zu schaffen. Heute trug er nur ein simples Shirt, sodass die Blutergüsse unter dem Stoff hervorlugten. Doch das war okay, wen interessierte das schon? Genau, niemanden. Er war nicht mehr in der Schule, wo man ihn für jede noch so kleine Auffälligkeit aufzog. Tief schnaufte er durch und holte seinen Fokus zurück auf die Aufgabe, die er sich vorgenommen hatte. Ein neuer Kreis, ein Oval für den Oberkörper, immer weiter.




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BeitragThema: Re: Halle der Freiheit
Halle der Freiheit - Seite 2 EmptySo 2 Jul 2023 - 23:28

01 | @Kenji

Wie üblich abgehetzt und übermüdet prallte Nico halb gegen das Eingangsportal der Gilde. Dankenswerterweise wurde ein Zusammenstoß zwischen Gesicht und Holz durch das Croissant verhindert, das sich als Revanche dafür tief in seine Kehle bohrte und versuchte ihn auf die deliziöseste Art und Weise hinterlistig zu ermorden. Eine solche Sünde könnte natürlich ungesühnt bleiben, weswegen es an Ort und Stelle aufgefressen wurde. Wie Frau Holle glitt Nico durch die Eingangshalle und verteilte zur Freude aller ein paar Krümel statt Schneeflocken auf dem Boden. Das war natürlich reichlich unhöflich, aber für Gedanken an so niedere Dinge wie Sauberkeit hatte er einfach grade keine Zeit. Er hatte eine total zündende Idee gehabt! Die war ihm einfach so beim Frühstücken gekommen. Und sie musste sofort, sofort umgesetzt werden. Mit den Händen in den Manteltaschen rauschte Nico mitten in die Halle der Freiheit. Es war ungefähr so gegangen. Dumdidida...oder war es Dumdididu? Der junge Mann erstarrte mitten im Laufweg. Scheiße. Er hätte heulen können. Die Idee war richtig gut gewesen. So ein Lied, das die Füße ein Eigenleben entwickelten. Und jetzt war sie weg. Futsch. Geschmolzen wie Erials unsagbar leckeres Eis in der Sommersonne. Kah~Ke. Mit einem langen Schritt beförderte sich Nico aus der Laufbahn, raufte sich die Haare dass sie noch wilder abstanden als vorher.

In Ordnung, bleib einfach locker, Nico. Du wolltest die ganze Zeit hier hin. Und dir ist nicht mitten im Laufen die Inspiration durch die Finger geschlüpft wie ein Flummi. Das war jetzt natürlich reichlich dumm. Einfach überspielen war angesagt. Vielleicht kam die Inspiration ja auch zurück, wenn er einfach ein wenig wartete? Die Musen waren schließlich reichlich gemeine Geschöpfe, die keinerlei Respekt für einen geregelten Tagesablauf hatten. Auffällig viel zu lässig schlenderte Nico dementsprechend die Wand entlang in Richtung des durch ihn eroberten Musikzimmers. Zumindest, bis sein Blick sich auf eine blonde Gestalt herab senkte, die da einfach in seinem Weg herumsaß. Der zeichnete da irgendwas. Das war jetzt nicht wirklich verwunderlich. Satyrs Cornucopia war schließlich die Künstlergilde. Verwunderlich war sehr viel eher, dass er den Blonden noch nie gesehen hatte. Kackendreist senkte sich Nicos Schopf, damit er die Zeichnungen verkehrt herum betrachten konnte. Das waren irgendwie nur Dreiecke und sowas. Aus dem Augenwinkel verfolgte er den Blick des Blondschopfs zu einem der anderen Künstler im Raum. "Weißt du, wenn du nett fragst, steht bestimmt auch jemand Model für dich. Mir fallen da alleine spontan drei Personen ein. Ist doch einfacher als die Leute beim Rumwuseln zu zeichnen. Ich bin übrigens Nico. Freut mich und so. Könntest auch einfach mit ins Musikzimmer kommen, wenn du liegende Leute malen willst. Irgendwer pennt eigentlich immer auf einer Bank draußen vor dem Fenster." Ungefragte Hinweise. Seine Spezialität.


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BeitragThema: Re: Halle der Freiheit
Halle der Freiheit - Seite 2 EmptyMi 5 Jul 2023 - 19:33

02 | @Nico
Viel zu vertieft in seine Übung, bemerkte der Blondschopf zuerst überhaupt nicht, dass er im Weg hockte. Die Person, die da vor ihm stand, blendete sein Hirn einfach aus. Für ihn gab es gerade nur zwei Dinge: sein Papier und die junge Frau, deren Körper und Bewegungen er gerade versuchte, korrekt zu erfassen. Erst, als sich ein leichter Schatten über ihn legte, schreckte er auf, ja, er zuckte regelrecht zusammen. Seine dunkeln Augen schossen nach oben, trafen direkt auf die seines unerwünschten Beobachters. "H-hallo!", platzte es aus ihm heraus. Das er nicht mit der Situation gerechnet hatte, konnte man seinen Gesichtszügen kaum entnehmen, dafür seiner Stimme umso mehr. Er legte seinen Stift beiseite und klappte das Buch zu. Eigentlich schämte er sich nicht für seine Kunst, doch seine hastigen Übungen zeigte er dann doch eher ungern, schließlich spiegelten diese nicht im geringsten sein Können wieder. "Das kann ich noch nicht machen", entgegnete er auf den Vorschlag des Braunschopfes hin. Die Sache war nämlich die: Wenn jemand Model stand, dann wollte derjenige natürlich auch sehen, was dann daraus geworden war, wie man ihn auf Papier für die Ewigkeit festgehalten hatte. Doch diesen Anblick wollte und konnte Kenji noch niemandem antun. Für solche Dinge musste er zuerst noch besser werden. "Man würde mich vermutlich dafür auf dem Scheiterhaufen verbrennen." Er kicherte. Das wollte er echt nicht riskieren. Lieber saß er hier in seiner Ecke und kritzelte die Leute heimlich. Tief atmete er ein und aus, um auch das letzte bisschen Schrecken aus seinem Körper zu treiben. "Ich bin Kenji, hallo!" Ein breites Lächeln zog sich über seine Lippen, erreichte sogar seine Augen, die er leicht zusammenkniff. Dabei zeigte er sogar unbedacht die spitzen Vampirzähnchen, die seit Kurzem sein Gebiss prägten. Die rechte Hand ballte er zur Faust und streckte sie seiner neuen Bekanntschaft engegen. "Brofist!" So hatte es Jae genannt, oder? Hoffentlich wirkte er dabei mindestens genauso cool wie sie. "Naja, aber ich will ja keine Musik machen", gab er zu bedenken und legte den Kopf leicht schief. Hatte er dann überhaupt das Recht, da hinzugehen? Außerdem fragte man ihn dann bestimmt, was er dort machte. "Ich glaube nicht, dass ich da willkommen bin." Er hatte sich schon immer ein wenig schwer damit getan, sich in neue Gruppen einzugliedern, auch jetzt. Er wollte nicht einfach das Musikzimmer stürmen, wenn er nicht einmal wusste, wie man Noten laß!
Trotz der eher negativen Reaktion auf Nicos Vorschläge wusste er Ohara dessen Ratschläge durchaus zu schätzen. Jeder gute Künstler brauchte schließlich Input von Außen um sein wahres Potential zu entfalten! "Danke für deine netten Worte, Nico." Obwohl sie sich überhaupt nicht kannten, hatte sich der Braunhaarige die Zeit genommen, ihm weiterzuhelfen. So nett war bisher noch niemand gewesen! "Sag mal, du klingst so, als wärst du schon länger hier und hättest echt Plan! Stimmt das?" Aus großen Augen sah er sein Gegenüber an. Wäre da bloß nicht der tiefe Grauton seiner Iriden, der dem ganzen doch wieder ein gewisses Desinteresse verlieh. Dabei war dem überhaupt nicht so! Eigentlich war er sehr interessiert an Nico. Bisher hatte er sich kaum mit seinen Kollegen unterhalten. Stattdessen hatte er sich nach seiner ersten Nacht in der Gilde ziemlich zurückgezogen um erst einmal den Schock zu verdauen, dass er seinen Herzschlag verloren hatte. Plötzlich war es gar nicht mehr so einfach, Fremden zu vertrauen - obwohl er genau das eigentlich wollte. Wie sonst sollte er endlich richtige Freunde finden? Unbewusst festigte sich der Griff um sein Sketchbuch. Das war doch eine gute Chance, oder? "Hey, Nico! Was hast du denn jetzt vor? Willst du ein bisschen mit mir chillen? Nur, wenn du Lust hast natürlich!"




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BeitragThema: Re: Halle der Freiheit
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02 | @Kenji

"Klar, weil jeder Meister mit der Farbpalette in der Hand geboren wurde", frotzelte Nico munter sein Gegenüber. Eine Geste mit beiden Händen galt dem ganzen Raum. Immerhin übten sich hier grade viele Mitglieder der Gilde fleißig an ihren jeweiligen Künsten. Ein ganzer Haufen von denen war in sehr, sehr vielen Dingen besser als er, Nico. Wenn auch nicht im Violinenspiel. So weit kam das noch. Ohne zu Zögern schwenkte Nicos Hand wieder nach vorne, ballte sich zur Faust und stupfte Kenjis an. Brofist! Nur um gleich darauf wieder in die Manteltaschen gesteckt zu werden, während Nicos Gesichtsausdruck von spöttisch zu nachdenklich wechselte. Das mochte dem Grinsen geschuldet sein, das zwei spitze Eckzähne entblößt hatte. Auf der einen Seite war Nico wirklich verflucht neugierig, auf der anderen war es ihm irgendwo auch egal. Dann hatte Kenji halt spitze Eckzähne, ja und? Vielleicht hatte er die einfach gefeilt, weil er das cool fand. Wie ein Vampir sah er nämlich echt nicht aus. Die waren ziemlich sicher gesetzlich dazu verpflichtet dunkle Mäntel mit hohen Kragen zu tragen. Und Satyrs würde ganz sicher keinen verbrecherischen Vampir aufnehmen. Fall geklärt. Mit der Hand in der Tasche deutete Nico gen Musikzimmer. Die Tür war nur angelehnt, was das internationale Zeichen für "Ich bin noch frei" war.
"Und? Mir kann man auch keine Pflanzen anvertrauen und ich gehe trotzdem in den Garten. Manchmal gammle ich stundenlang auf einer Bank rum und schaue irgendwelchen Leuten zu. Das Zimmer ist außerdem eh grade leer. Da interessiert das niemanden, wenn du dich da auf die Fensterbank hockst."

Stolz ließ Nico die Brust anschwellen. Er wirkte also wie ein erfahrenes Gildenmitglied. Ein möglichst autoritärer Blick richtete sich auf Kenji. Das Schauspiel hielt ganze drei Sekunden an, bevor Nico wieder in sich zusammensackte und anfing zu prusten. Es brauchte ein bisschen länger, bis er sich wieder am Riemen reißen konnte. Kenji musste wirklich neu sein. Mit amüsiertem Grinsen richtete Nico den Blick wieder auf den Blondschopf. "Nö. Bin jetzt...puh...paar Monate jedenfalls. Paar Monate hier. C-Rang, wie du, denke ich mal. Und öh, klar. Habe grade eh nichts Besseres zu tun. Ach, nicht wundern, wenn ich kurz mal wegrausche. Manchmal erwischt mich die Muse ganz unverhofft. Willst du hier sitzenbleiben? Weil wenn ja hole ich mir einen Kaffee...wenn in der Küche noch welcher ist. Dann kannst du mir auch gleich mal erklären, warum du nur Dreiecke zeichnest. Sind hübsche Dreiecke, aber warum nur Dreiecke?" Nicolo Peralta, Kunstkenner, wandte sich halb herum und deutete mit einer Hand, immer noch in der Tasche, vage in Richtung Küche. Die fand er inzwischen im Halbschlaf, was des Öfteren auch mal verdammt nötig war. "Möchtest du irgendwas? Kaffee, Tee, Croissants, Eis, Eistee? Die letzten beiden kommen von Erial. Den kennst du zwar wahrscheinlich noch nicht, aber wenn du ihm deine Meinung zum Geschmack da lässt, hat er sicher nichts dagegen", bot Nico als wäre es selbstverständlich die Besitztümer anderer Leute an.


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BeitragThema: Re: Halle der Freiheit
Halle der Freiheit - Seite 2 EmptySa 8 Jul 2023 - 10:50

03 | @Nico
Natürlich wusste Kenji, dass Meister von der Zeit und Übung geschmiedet wurden und nicht von Glück und doch war er ziemlich selbstkritisch. Wenn er etwas präsentierte, wollte er, dass es gut war, dass er stolz darauf sein konnte. An diesem Punkt befand er sich aktuell nur selten. Und solange das der Fall war, war er doch lieber der merkwürdige, kleine Gremlin, der am Rand eines voll befüllten Zimmers hockte und die Leute, die dort vor sich hin lebten, kritzelte. Der komische Kauz war er schließlich schon immer gewesen und inzwischen störte ihn das auch gar nicht mehr so. Dann war er halt schräg, na und? Andere Leute waren auch merkwürdig, man musste sich ja nur einmal in dieser Halle umsehen. Die Positionen und Gesichsausdrücke, die sich ihm hier präsentierten, konnte man oft kaum noch als 'normal' bezeichnen. Auch Nico war ein bisschen komisch, doch es war ein charmantes Komisch, das dem Blondschopf irgendwie ein Schmunzeln auf die Lippen zauberte. "Aber das ist doch was anderes, oder? Ich meine, du schaust ja nur zu. Ich schaue zu und versuche, es festzuhalten!" Zerdachte er die Sache gerade bis ins kleinste Detail, bis sie überhaupt keinen Sinn mehr ergab und so oder so madig wurde? Oh ja!
Als der Wuschelkopf ihn ansah, als wäre er der Boss des Ladens hier bließ Kenji die Backen auf. So waren seine Worte nicht gemeint! "Glaub' bloß nicht, dass ich dich deswegen jetzt Senpai oder so nenne!", murrte er spielerisch, streckte dabei den Fuß, um seinem Gegenüber leicht gegen das Schienbein zu treten. Der brauchte echt nicht zu meinen, dass er sich jetzt aufplustern musste! Runter mit ihm von seinem hohen Ross! Begleitet von einem herzhaften Lachen - in das Kenni nur zu gerne einstieg - kam er tatsächlich wieder herab und zurück zu dem Nico, den er bisher kennengelernt hatte. "Also im Gegensatz zu mir ist das ziemlich lang! Ich bin noch zwei Wochen hier." Für seine Verhältnisse waren ein paar Monate eine ziemlich gute Leistung, denn bisher hatte er selbst es nur selten geschafft, einen Job länger als diese Zeit zu halten. Irgendwie war er immer ziemlich schnell rausgeflogen oder er hatte selbst gekündigt. Als der Peralta seine Frage bejahte, sprang er, fast wie ein Flummi auf die Beine, die grauen Seelenspiegel wirkten sogar mal wirklich wach und aufmerksam. "Ja echt? Du verarschst mich nicht?" Wow, wow, wow, hatte er es gerade ernsthaft geschafft, sich mit jemandem zu verabreden? Das war echt viel zu cool! Jetzt durfte er es bloß nicht versemmeln! Er bemühte sich, sich wieder zu fassen. Einfach tief durchatmen, auch, wenn sein Körper das gar nicht mehr notwendig hatte. "Küche?" Sie hatten hier eine Küche, in der man sich bedienen konnte? Das musste er mit eigenen Augen sehen! Man, dieser Ort hier wurde echt immer besser. "Ich würde gerne mit, wenn das okay ist... Und dann erkläre ich dir gerne das mit den Dreiecken." Das letzte Wort betonte er, schließlich waren es mehr als nur Dreiecke, die er da kritzelte. Es waren auch andere Formen! "Ja!", erwiederte er mit einem kleinen Lacher. Er nahm gerne alles, was er angeboten bekam. Gut, Kaffee war jetzt vielleicht nicht so seins, der war ihm meist zu bitter, aber ansonsten war kaum etwas vor dem gierigen Vampirchen sicher. Na gut, alles, was lebte, rührte er natürlich nicht an. Noch hatte er nicht gelernt, dass er früher oder später umkippen würde, wenn er kein Blut zu sich nahm. "Neee, Erial kenne ich nicht. Ist der denn nett?" Na, wenn er sowohl Eis als auch Eistee für seine Kollegen bereitstellte, konnte er eigentlich nur cool sein!
Wie ein treues Hündchen folgte er dem Braunschopf direkt auf den Fersen zur Küche. Vorsichtig und auf den Zehenspitzen lugte er über dessen Schulter um sich das neue Wunderland in Sicherheit ansehen zu können. Einige Leute waren bereits hier, schnippelten Gemüse, brieten Fleisch oder kneteten irgendeinen Teig. "Uhhhh...", murmelte er beeindruckt. Es duftete wirklich wunderbar, es gab gar keine Zweifel: Die Leute hier waren mindestens genauso talentiert in ihrem Handwerk wie die in der Halle der Freiheit! Auf einmal hallte jedoch ein lautstarkes Fluchen durch den Raum. Und schon war der Traum auch schon wieder vorbei, denn ein neuer Geruch mischte sich unter die süßen Düfte frischer Mahlzeiten. Einer, der für den Blondschopf unangenehm stark hervorstach und seine Hände zum zittern brachte. Sein Lächeln schwand von seinen Lippen. Da hatte sich wer geschnitten. "Äh, ich, äh, geh lieber erstmal wieder und warte draußen auf dich. Ist, äh, ganz schön voll hier, oder? Bringst du mir irgendwas mit? Überrasch mich, ja?" Voll war es nun wirklich nicht, schon gar nicht im Vergleich zu der Halle, aber etwas besseres war ihm gerade nicht eingefallen. Seine Gedanken ließen sich einfach nicht von dem Kerl fortreißen, der seinen Finger gerade unter einem Waschbecken wusch. Was für eine Verschwendung. Nein! Zeit zu gehen. Er machte einige Schritte rückwärts, raus aus dem Raum. Weg. "Ich warte auf dich! Bis gleich, ja?" Und schnell zurück zu seinem Platz. Das gefiel ihm ganz und gar nicht. Nein, was sollte das?




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BeitragThema: Re: Halle der Freiheit
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03 | @Kenji

"Nico-Senpai. Daran könnte ich mich aber gewö~au!", wurde Nico in seiner Angeberei brutal unterbrochen. Einen Moment lang hüpfte der junge Mann auf einem Bein herum und rieb sich das Schienbein. Warum wurde er denn jetzt getreten? Die Jugend von heute verstand echt keinen Spaß mehr! Nur kurz flackerte Ärger in Nico auf, wurde aber ziemlich rasch von der fröhlichen Atmosphäre verdrängt. Eigentlich tat sein Bein auch gar nicht so stark weh. Das war mehr die Überraschung gewesen, dass Kenji überhaupt nach ihm getreten hatte, als richtiger Schmerz. Der Fuß wurde vorsichtig wieder aufgesetzt, das Bein einmal ausgeschüttelt. Tat eigentlich gar nicht mehr weh. Nico zog die Brauen hoch, zuckte dann mit den Schultern. "Zwei Wochen sind doch schonmal was. Und nö, ich verarsche dich nicht. Warum sollte ich? Und jap, Küche. Hier lang. Da ist eigentlich immer echt viel los. Irgendwer kocht oder die Leute besorgen sich was zu Essen oder sowas." Ein Blick ging rüber zu Kenji. "Mach das. Gibt ja auch diese Kunstrichtung, bei der nur geometrische Formen verwendet werden. Hat sicher ihre Richtigkeit, aber irgendwie konnte ich damit nie was anfangen. Für mich müssen's Motive sein. Denke auch so schon genug nach, da möchte ich nicht vor einem Bild sitzen wie vor dem Kreuzworträtsel in der Zeitung. Erial? Der ist echt nett. Hat mir mal Eis und Eistee geschenkt. Außerdem hat er eine Katze und einen Hund. Die Katze ist aber ein bisschen schissig. Seine Cousine ist auch hier bei Satyrs. Esmée heißt sie. Die ist aber einen Rang höher. Wenn du eine gewaltige Oni in der Küche siehst, das ist Valda. Versuch am besten gar nicht erst ihre Waffe zu heben", führte Nico in einem seiner ganz normalen verbalen Niagarafälle munter aus, während er den Weg in Richtung Küche anführte.

Grade wollte Nico in klugscheißerischer Manier dazu ansetzen Kenji zu zeigen, wo alles in der Küche war, als dieser sich eilig verabschiedete. Der junge Mann scannte den Raum ab. So voll war es doch gar nicht. Kurz schaute Nico dem gradezu panisch davon stolpernden Kenji hinterher. Mal sehen. Da kochte jemand Suppe. Dort schnibbelte jemand Gemüse. Es roch nach Gebratenem, Gewürzen und irgendetwas Süßem. Honig, vielleicht. Da drüben hielt sich jemand den Finger unter den Wasserstrahl des Waschbeckens. Hm. Spitze Zähne. Tickte bei Blut aus. Entweder ein Vampir oder etwas vergleichbares. Hm, hm. Was gab es noch über diese Spezies zu wissen. Nicos Wissen stützte sich einzig und allein auf Theatherstücke. Kein Spiegelbild, hohe Krägen, fanden Blut ziemlich lecker. Konnten mit einem Pflock durch das Herz getötet werden. Konnten wahrscheinlich die Gestalt von einer Fledermaus annehmen, wie auch immer das ablief. Kenji war ja wirklich nicht grade dick, aber die resultierende Fledermaus sah vermutlich aus wie eine Hummel, die ja bekanntlich eigentlich auch nicht fliegen konnten. Wieder ein Schulternzucken. Warum darüber nachdenken, wenn man auch einfach fragen konnte? Es dauerte nicht besonders lange, bis Nico mit zwei Gläsern Eistee - für die er sich später noch bei Erial würde bedanken müssen - und zwei Croissants - Derzeit ernährte er sich von kaum etwas anderem - wieder auf der Suche nach dem Blondschop war. Sonderlich weit weg von der Küche war er nicht gekommen, lungerte stattdessen irgendwo in der Halle davor herum. Zumindest machte es das einfach ihm stumm eines der Gläser und ein Croissant anzubieten. Und dabei - ganz unauffällig natürlich - ein wenig herum zu schauen, ob hier irgendwo eine spiegelnde Oberfläche war.


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BeitragThema: Re: Halle der Freiheit
Halle der Freiheit - Seite 2 EmptySo 9 Jul 2023 - 10:58

04 | @Nico
Von wegen Nico-Senpai! Das konnte er sich mal schön abschminken, wer so einen wertvollen Namen tragen wollte, der sollte ihn sich auch erstmal verdienen! Zum Beispiel, indem er Kenji ein wenig herumführte. Der hatte nämlich noch keinen wirklichen Plan, was es hier alles gab und das lag nicht daran, dass er kein Interesse hatte! Für genau sowas waren Senpais doch eigentlich da, oder? Zumindest in seinen Mangas nahmen sie oft eine ähnliche Rolle wie große Geschwister ein, zeigten den jüngeren Schülern, wie die Schulwelt eigentlich funktionierte. Manchmal waren sie auch Love-Interests, aber das für den Blondschopf ziemlich zweitrangig, wenn nicht sogar dritt- oder viertrangig.
Warum der Peralta den Frischlingsmagier verarschen sollte? Naja, Menschen waren nunmal gerne fies! Zwar war sich der Blondschopf bewusst, dass die Welt der Satyrs eine ganz andere war als die, die er zu seiner Schulzeit kennengelernt hatte, aber die Erfahrungen, die er dort gemacht hatte, ließen sich nicht einfach ablegen. Er war nunmal der nerdige Streber gewesen, den man perfekt aufziehen konnte. Daran hatte sich bis heute nichts geändert, außer, dass er sich nun in einer Welt voller nerdiger Streber befand. Dass Nico ganze Romane am Stück reden konnte, ohne auch nur einmal wirklich Luft zu holen, störte Kenni nicht weiter. Er hörte sowieso ganz gerne zu, die meisten Leute hatten ziemlich interessante Sachen zu erzählen! "Nene, sowas mache ich auch nicht. Das ist eigentlich nur eine Übung, um die Realität besser zu verstehen." Wirklich viel würde diese Aussage dem Braunschopf wahrscheinlich nicht weiterhelfen, doch wenn Kenji die Chance hatte, würde er es ihm später einfach zeigen. Erstmal wollte er aber die Küche sehen! "Er hat eine Katze?", wiederholte er in Form eines aufgeregten Quietschens, "Ich habe auch zwei! Oh, ich liebe Katzen! Es gibt nichts Niedlicheres auf dieser Welt." Wenn sie mit ihren kleinen, samtweichen Pfötchen und den scharfen Krallen Brötchen backten, das zarte Schnurren, wenn man ihnen das Köpfchen streichelte, die großen, scharfen Augen, die sich jedem Lichtverhältnis perfekt anpassten, die kleinen Stupsnäschen, die jedes Leckerli erschnüffeln konnten, hach, er könnte diese Liste ewig fortführen. "Meine heißen Mochi und Purin. Wie die Süßigkeiten, du weißt schon!" Es war wohl keine Überraschung, dass er seine Lieblingstiere nach seinen Lieblingsspeisen benannte. "Du kennst ja schon die halbe Gilde!" Wie er das bloß in so kurzer Zeit geschafft hatte? Wirklich bewundernswert!
Nachdem sich das Duo zwischen verschiedensten Künstlern und Musikern hindurchgeschlängelt hatten, kamen sie endlich in der Küche an. Faszination schlug jedoch schnell in Stress und Angst um, als sich ausgerechnet jetzt jemand den Finger aufschnippeln musste. Das Timing hätte kaum schlechter sein können, denn für ihn war es eine bittere, brutale Erinnerung daran, was er war und wie wenig Ahnung und Kontrolle er hatte. Er hasste es, wenn andere sich verletzten und er hasste Blut, wieso bloß musste es ihn also nun mit solch einer Aufregung erfüllen? Das war nicht fair! Er war kein Monster! Eilig verabschiedete er sich vorerst von seinem neu gefundenem Kollegen und eilte zurück auf seinen Platz in der Halle. Es war nicht weit fort von der Küche, aber weit genug, um die Geschehnisse dort nicht länger mitzubekommen. Die Knie bis zur Brust angezogen und den Kopf darauf abgelegt, lehnte er gegen die Wand. Das war nicht das, was er sein wollte, doch er konnte es nicht kontrollieren. Wieso, wieso, wieso? Er musste sich beruhigen. Wenn er Nico mit seinem schrägen Verhalten nicht vergrault hatte, würde er sicher gleich zurückkommen. Nur, weil er jetzt ein Vampir war, war er kein Monster. Er war immer noch Kenji Ohara und er würde niemals jemanden wegen sowas verletzen.
Als der Braunschopf doch tatsächlich wiederkehrte, rutschte der Frischlingsmagier ein wenig zur Seite, um mehr Platz auf der Decke zu schaffen. "Danke", entgegnete er mit einem Lächeln, das seine Augen nicht erreichte und auch die Zähne  verbarg. Dafür, dass seine neue Bekanntschaft bisher so gerne und viel gequatscht hatte, war er plötzlich ziemlich ruhig. Das machte ihn irgendwie nervös. "Äh, bist du mir böse? Es tut mir Leid, dass ich dich so stehen gelassen habe." Demütigend und entschuldigend zog er den Kopf ein und die Schultern noch. Auf gar keinen Fall wollte er für Probleme sorgen. "Willst du trotzdem noch wissen, wieso ich die wirren Sachen zeichne?" Einladend nickte er zu dem freien Platz neben sich. Das Glas, was er bekommen hatte, stellte er erst einmal neben sich ab, während das Crossaint direkt in seinen Mund wanderte, sodass er freie Hände hatte, um sein Sketchbuch auf einer frischen Seite aufzuschlagen.




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BeitragThema: Re: Halle der Freiheit
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04 | @Kenji

In der Tat konnte Nico mit der Aussage, dass Dreiecke dabei helfen sollten die Realität zu verstehen, absolut null anfangen. Sicher, die Räume hier waren quadratisch, praktisch, gut. Aber das lag wahrscheinlich daran, dass die Leute durch die Gegend kugeln würden, wenn die Räume rund wären. Wobei das auch mal ganz lustig sein könnte. Wobei, nein, lieber nicht. Wenn jemand wie Valda in ihn reinprallte, war er Mus. Da konnte man ihn mit dem Löffel vom Boden entfernen. Die Frau war einfach mehr als zwei Meter pure Muskeln. "Knuffige Namen", kommentierte Nico noch, bevor er einen Moment lang nachdenklich schwieg. Nein, eigentlich hatte er keine Ahnung, was für Süßkram das war. "Äh, nein, weiß ich nicht. Wie schmeckt das? Mit Essen kenne ich mich nicht so gut aus. Reicht grade dafür nicht zu verhungern. Und Croissants schmecken gut. Aber abgesehen davon...Nudeln sind okay? Die halbe Gilde?" Nico musste einmal auflachen. "Neinein. Kaum die halbe Gilde. Eigentlich sehr wenige Leute. Glaube die einzigen B-Rang-Magier, die ich kenne sind Esmée und Arkos. Der ist übrigens Schmied. Wenn du also irgendwann mal eine Waffe brauchst, kannst du dich wahrscheinlich bei ihm melden. Und über dem B-Rang wüsste ich nicht mal, wen es da überhaupt gibt. Die lernst du aber eh noch alle selbst kennen."

"Nö. Wenn ich böse bin merktst du das schon. Weil ich dann nämlich ein Spottlied auf dich komponieren werde", lautete Nicos Antwort auf die Frage, ob er böse sei. Warum sollte er das sein? Sie waren hier nicht auf einer Quest. Es ging um wortwörtlich gar nichts. Und Nico war es mehr als gewöhnt, dass man ihn ab und an mal stehen ließ. Nicht, dass er das nicht auch manchmal tat. Vielleicht hatte Kenji auch einfach nur eine Idee für ein richtig hübsches Dreieck gehabt und msuste das rasch zu Papier bringen. Sowas passierte. Mit einer Hand in die Manteltasche greifend, förderte der junge Peralta zwei Strohhalme zutage und beförderte je einen davon in die Eisteegläser. Mit einem Ächzen wuchtete er sich den Geigenkasten vom Rücken und lehnte ihn vorsichtig neben der Decke an die Wand. Ein weiteres Ächzen ertönte, als er sich auf der Decke niederließ. Die Oberfläche des Geigenkastens spiegelte leicht. Aber da konnte er nicht hinsehen, wenn er nicht grade komplett unhöflich von Kenji wegschauen wollte. Kacke. Irgendwie interessierte ihn das jetzt mal zu schauen, was mit dem Blondschopf eigentlich wirklich los war. Vielleicht war er auch ein Merfolk? Die hatten doch auch in manchen Geschichten spitze Zähne, oder? Kurzer Blick in Richtung Kenji. So ganz verkehrt würde der mit einem Fischschwanz sicher nicht aussehen. "Gut, zeig mal her. Vom Malen versteh ich nur wenig. Reicht grade dafür, dass ich mich nicht schämen muss meine Kritzeleien anderen Leuten zum Andenken zu schenken. Wobei die das dann vielleicht auch nur annehmen, weil sie nett sein wollen. Hm? Wo war'n wir? Richtig. Warum Dreiecke?" Genau. Warum eigentlich Dreiecke. So scharfe Kanten hatte doch niemand hier.


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BeitragThema: Re: Halle der Freiheit
Halle der Freiheit - Seite 2 EmptyMi 12 Jul 2023 - 14:35

05 | @Nico
Wie bitte? Nico hatte keine Ahnung was Mochi und Purin waren?! Das konnte doch nicht sein! In welcher Welt war der denn aufgewachsen? Nun, vermutlich in einer, in der man nicht konstant Süßes futtern durfte. "Das eine ist so ein Pudding und das Andere so Reiskuchen mit Füllung. Als ob du die noch nie gegessen hast!" Der erste Impuls des Blondschopfs war es, sein Gegenüber einfach zu einem gemeinsamen Essen einzuladen, doch er war noch so neu in Maldina, dass er gar nicht wusste, wo man hier sowas bekam. Es gab einige Dinge, die er noch herausfinden musste. "Du verpasst echt was!" Ob das stimmte, oder ob Kenni Süßes einfach etwas zu sehr liebte, musste der Peralta wohl selbst herausfinden. Dieser sprach auch schon weiter, versicherte, dass er nicht die halbe Gilde kannte nur um noch ein weiteres Mal zu beweisen, dass er es sehr wohl tat. "Ich kenne nicht einmal ein Gesicht zu den Namen." Falls er mal eine Waffe brauchte? Aktuell konnte er sich kaum vorstellen, mal eine zu schwingen. Außerdem hatte er ja seine Stifte, die waren gewissermaßen auch eine Waffe, schließlich konnte er mit ihnen seine Zauber erschaffen.
"Oh, okay ... gut." Er nickte, atmete erleichtert aus. "Ich hoffe, dass das nicht passiert." Für Nico mochte es um nichts gehen, doch in Kenjis Augen stand einiges auf dem Spiel. Sein Gegenüber mochte sich bereits wunderbar in die Gilde eingefügt haben, ein weiter Kontakt mehr oder weniger würde ihm wohl wenig ausmachen, doch für ihn selbst war der Braunhaarige der erste Chance auf einen Freund oder zumindest eine Bekanntschaft, ein Ausweg aus der doch recht einsamen Zeit, die er aktuell verbrachte. Dass seine 'Hoffnung' bereits dabei war, seinem kleinen - ziemlich schlecht gehüteten - Geheimnis auf die Schliche zu kommen, erahnte er nicht im geringsten. Die verstohlenen Blicke bemerkte er nicht. "Was ist eigentlich in dem Kasten, den du rumschleppst?" Die Box, in der sich das Instrument des Peralta befand, spiegelte Kenji natürlich vollkommen normal wieder. Nicht jedes Vampir-Gerücht stimmte, genau genommen taten es die wenigsten. Sie hatten spitze Zähnchen und standen auf Blut, doch weder fehlte ihnen das Spiegelbild, noch konnten sie sich einfach in eine Fledermaus verwandeln. Naja, vermutlich. Wenn der Blondschopf das könnte, hätte er es sicherlich schon längst bemerkt. "Du verschenkst deine Zeichnungen manchmal an Andere? Das ist ja total süß." Er lächelte. Ob er wohl auch mal eine bekommen würde? Wenn das passierte, würde er die definitiv über seinem Bett aufhängen, selbst wenn sie total mies wäre! "Wenn ich besser bin, können wir ja mal tauschen. Ich zeichne dir was und du mir. Okay?" Von anderen Künstlern hatte er mal aufgeschnappt, dass die das wohl gerne taten und es einen Haufen Spaß machte. Bisher hatte er selbst noch nicht die Chance bekommen, es mal auszuprobieren.
"Ah, die Formen, ja!" Sein Blick fiel hinab auf das Buch auf seinem Schoß. Mit seinem mechanischen Bleistift tappte er einige Male auf das recht dicke Papier, bis die Miene endlich nach vorne rutschte. "Es ist so ... mhhh, wie erkläre ich das?" Leicht legte er den Kopf schief, drückte die Rückseite seines Stifts gegen die Wange. Das Verlangen, darauf herumzukauen, war zwar groß, aber er hielt sich zurück. Plastik schmeckte halt nicht. "Irgendwie ist doch jeder Körper, jeder Gegenstand irgendwie so n Dingens aus verschiedenen Formen. Uuuhh ... deine Hand zum Beispiel!" Er griff nach dem Handgelenk des Satyrs, zog es hinauf auf Augenhöhe. Seinen Bleistift ließ er kurz fallen, um mit dem Zeigefinger ein paar simple Formen über die Haut seines Gegenübers zu deuten. Lange, schmale Rechtecke für die Finger, fast schon ein Quadrat für die Handfläche, für den Ansatz des Daumens kam noch ein gekrümmtes Dreieck dazu und sämtliche Gelenke ließen sich als Kreise und Ovale darstellen. Die zeichnende Hand nahm daraufhin den Stift wieder auf, die andere hielt die 'Pfote' weiter fest, sodass er eilig umsetzen konnte, was er gerade gesehen und angezeigt hatte. Hm, irgendwie war es doch einfacher, wenn sich das Ziel möglichst wenig bewegte. Als er fertig war, ließ er wieder los. Das Ergebnis ließ sich tatsächlich als Hand erkennen, wenn auch bei weitem keine perfekte. "Da, siehst du jetzt, was ich meine? Macht doch irgendwie Sinn, nicht?" Ein breites Grinsen zeigte sich auf seinen Lippen, er konnte es einfach nicht unterdrücken. Kunst war einfach zu aufregend!




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BeitragThema: Re: Halle der Freiheit
Halle der Freiheit - Seite 2 EmptyMi 12 Jul 2023 - 16:37

05 | @Kenji

"Nö. Noch nie gegessen. Noch nie gesehen. Muss ich wohl mal nachholen, fo fie fu...Tschuldigung davon schwärmst", brachte Nico um das in seinem Mund steckende und in der Vernichtung befindliche Croissant hervor. "Und och. Wenn du einen grimmig guckenden Rothaarigen mit schicken Mantel siehst. Das ist Arkos. Oder du folgst dem Geräusch eines Hammers, der auf Metall trifft. Da ist er vermutlich." Entspannt lehnte sich Nico mit dem Rücken gegen die Wand und verfrachtete das Glas neben sich auf den Boden. Einen Moment lang gingen sogar seine Augen zu. Knuspernd wurde das Croissant vernichtet, wobei Nico die Krümel einfach auf den Boden wischte. In dieser Halle musste schließlich eh die ganze Zeit sauber gemacht werden. Irgendwer verkleckste ja immer Farbe auf den Boden oder hinterließ Steinstaub überall. Da machten ein paar Krümel mehr oder weniger nichts aus. "Eh, bislang habe ich noch keinen getroffen, bei dem ein Spottlied nötig geworden wäre. Eher im Gegenteil. Irgendwer hat beim Clover Lake gegen einen gigantischen Dämonen gekämpft. Vielleicht mach ich da was draus. War zwar glaube ich niemand aus unserer Gilde, aber schadet ja auch nix sich bei den anderen Gilden beliebt zu machen. Müsste nur mal Bock haben nach Clover Town zu düsen und mir da ein paar Berichte anzuhören." Ein Schulterzucken, bevor Nicos Augen wieder aufschnappten. Ebenso wie die Schlösser am Geigenkasten, was den Blick auf die darin gebettete Violine ermöglichte. Das Instrument aus dunkel geädertem Holz wohnte vermutlich besser in seinem Haus aus Samt als Nico selbst. Mit andächtigen Bewegungen holte der junge Mann sein Instrument hervor und hielt es in Richtung Kenji. Hm. Er spiegelte sich in der Oberfläche. Also ganz eindeutig ein Merfolk. Klare Sache. Bevor der Blondschopf jedoch auch nur die auf die Idee kommen konnte die Violine anzufassen, legte Nico sie schon wieder zurück in ihren Kasten. Es war in vielerlei Hinsicht sein teuerster Besitz.

"Wenig überraschend bin ich Violinist. Wobei ich überlegt hatte mir diese Gitarren mit dem elektrischen Gedöns mal anzusehen. Und hey, wenn du mal eine Quest mit mir machst, schenke ich dir eine Zeichnung. Sowas kriegt jeder, also warum nicht auch du. Erwarte nur nicht zu viel. Ist nur ein Hobby und ich bin schon froh, wenn man erkennt, was es sein soll."
Während Kenji mit Nicos Hand zugange war, zutzelte dieser an seinem Eistee. Also brach der Blondschopf beim Zeichnen Körper erst einmal auf ihre Grundformen runter? Aber warum zeichnete man das nicht einfach von vorneherein, wie es aussah? War das nicht total umständlich erst diese Formen zu zeichnen und dann Haut und eigentliche Form darüber? Da musste man doch total viel radieren. Während Kenji den Stift schwang, lunste Nico auf den Zeichenblock, behielt die Hand jedoch wo sie war, damit der Blondschopf immer mal wieder vergleichen konnte. Der junge Peralta wusste schließlich, wie frustrierend es war, wenn man eine Landschaftsskizze kritzeln wollte und die VERDAMMTE KUH NICHT STILL HIELT. Rindviecher. Das Glas Eistee war schon halb leer, vermutlich aufgrund eines spontanen Verdunstungsfelds, als Nico einen Blick auf das werfen konnte, was Kenji da präsentierte. "Ok, gut, verstehe ich. Aber warum zeichnest du erst diese Formen und dann später das eigentliche Bild drüber? Ist das nicht umständlich? Und kriegst du mit den Dreiecken und so einen ganzen Körper hin? Wie...hm." Blick durch die Halle, bevor Nico kackendreist mit einem Finger auf eine sich in Anfertigung befindliche Statue deutete. "Wie die Statue da. Och, Mensch, die stand letzte Woche noch nicht hier. Irgendwer war fleißig. Fertig ist die zwar noch nicht, aber vielleicht kannst du mit dem Oberkörper was anfangen? Oder ich frag einfach wen, ob der mal zwei Minuten stillhalten kann."


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BeitragThema: Re: Halle der Freiheit
Halle der Freiheit - Seite 2 EmptyMo 17 Jul 2023 - 18:27

06 | @Nico
Jemand, der grimmig guckte? Nee, darauf konnte er verzichten, solche Leute fand Kenji gruselig! Da hatte er immer das Gefühl, unerwünscht zu sein. Nico war ihm eindeutig lieber! "Uuuh, das klingt ja mal cool! Die Person würde ich auch gerne mal treffen, die ist bestimmt übel mutig. Und würde sich garantiert über ein Lobeslied von dir freuen!" Ob er es wohl selbst auch mal an einen Punkt schaffen würde, an dem jemand überlegte, ein Lied über seine Heldentaten zu schreiben? Cool wäre das ja schon, richtig, richtig cool sogar!  Mit großen Äuglein beobachtete er, wie der Braunschopf sein Instrument präsentierte. Das anscheinend sehr sorgfältig polierte Holz glänzte wunderbar, lud regelrecht zum Anfassen ein, doch er zügelte sich. Fingerabdrücke würden sich auf der Oberfläche sicherlich nicht gut machen. Außerdem wollte er nicht versehentlich irgendwas kaputt machen, das Ding sah teuer aus! "Wie hübsch! Kein Wunder, dass du das Ding in einem Kasten herumträgst!" Vermutlich war die Geige genauso empfindlich wie seine Buntstifte, die er ebenfalls in einem kleinen (Metall)Kasten herumtrug. "Das stelle ich mir auch richtig krass vor. Aber ist das nich total anders als Violine? Da hat man doch so nen Bogen und bei Gitarren spielt man direkt mit den Händen, nicht?" Vielleicht war dieser Unterschied aber auch der Reiz an der Sache? Oder er war gar nicht so groß, wie der Blonde es sich vorstellte. Von Musik hatte er wirklich keine Ahnung, er hörte sie nur hin und wieder. Das Angebot mit der Quest begeisterte ihn selbstverständlich sehr. "Au ja! Da bin ich dabei! Und keine Sorge, ich freu' mich über alles. Du bist sicher talentierter als du denkst und wenn nicht, dann üben wir einfach zusammen, ja? Wie so richtige Künstler-Buddies!" Eigentlich wollte er sich gar nicht so aufdrängen, doch die aufgeregten Worte purzelten nur so aus seinem Mund. Die Aussicht, jemandem zum gemeinsamen Zeichnen zu haben, war einfach zu verlockend. Vorerst musste er sich jedoch noch damit zufrieden geben, es alleine zu tun.
So schnell er konnte, kritzelte er die Hand seines Gegenübers ab und präsentierte ihm daraufhin das Ergebnis. "Naja, irgendwann muss man das nicht mehr machen. Aber am Anfang hilft das für das Verständnis und man kann komplizierte Posen schneller und effektiver korrigieren, bis sie gut aussehen." Es war einfacher, ein Rechteck neu zu zeichnen als einen kompletten, definierten und ausgearbeiteten Oberarm. "Ja klar, wieso auch nich? Man kann damit auch nicht nur Menschen darstellen. Gegenstände oder Tiere oder so gehen auch." Die Hand hatte er nur als Beispiel genommen, weil sie sich gerade angeboten hatte. Er folgte dem Finger des Peralta und schluckte. Das, was er da von ihm verlangte, war zwar kein 'realer' Mensch, sondern nur eine Statue, aber die Pose, die gerade am entstehen war, wirkte trotzdem ziemlich komplex. "W-was? Nein, bitte frag niemanden!" Dieses Angebot war ihm noch unangenehmer. Eigentlich hatte er ja gehofft, dass Nico sich mit einer Zeichnung zufrieden gab, denn das Vorzeigen seiner Kunstwerke machte ihn selbst bei dem Wuschelkopf ziemlich nervös. Unruhig rutschte er auf seinem Platz hin und her, schnappte sich sein Glas und trank einen großen Schluck. "Äh, wie wäre es denn, wenn du erstmal was vorspielst? Du bist doch bestimmt voll gut, das würde ich gerne hören. Aber nur, wenn du willst natürlich. Kein Druck." Mit der freien Hand strich er sich durch das blonde Haar, vertrieb dabei einige Strähnen, die sich in sein Gesicht verirrt hatten. Seinen flehenden Blick hatte er auf sein Gegenüber gerichtet, eigentlich war es ja nur fair, wenn dieser auch ein wenig von seiner Kunstform präsentierte!




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BeitragThema: Re: Halle der Freiheit
Halle der Freiheit - Seite 2 EmptyDi 18 Jul 2023 - 9:58

06 | @Kenji

"'N Lobeslied kriegt nur, wer auch was Großartiges geleistet hat. Nix gegen Arkos, der ist eigentlich ein ganz dufter Kerl, wenn er mal den Hammer aus dem...eigentlich ganz nett, ja. Wo war ich? Richtig, Lobeslied. Also dafür muss man schon gegen einen Dämon kämpfen. Und gewinnen wäre auch gut. Oder so ein richtig heldenhaftes Opfer. Wenn man das richtig rüber bringt, springen bei den Leuten auch die Wasserwerke an", beschied Nico, international bekannter Maestro, seinem blondschopfigen Gesprächspartner. Derzeit würde sich vermutlich niemand über ein Loblied aus seiner Feder freuen. Immerhin war er ein absoluter Niemand auf jenen Brettern, die bekanntlich die Welt waren. Bei dem Lob bezüglich seines Instruments schwoll Nico stolz die Brust an. Nun, zumindest so ein wenig. Leider war besagte Brust ausgesprochen hühnerig, weswegen es nicht viel zum Anschwellen gab. Da half nichts. Außer Trainieren. Also half nichts. "Ist komplett anders, klar. Die Noten sind gleich, aber es braucht 'ne ganze Weile Übung, bis man bei den Noten gar nicht mehr drüber nachdenken muss, was das jetzt genau bedeutet. Irgendwann machen die Hände einfach. Aber ich kauf mir zur Gitarre auf jeden Fall ein Plektrum dazu. Das ist so ein...Dreieck, heh, wie das da", unterbrach sich Nico, um auf eines der Dreiecke auf Kenjis Zeichenmaterial zu deuten: "Und das hält man dann zwischen Daumen und Zeigefinger und spielt damit. Weil die Saiten nämlich auf Dauer ganz schön weh tun an den Fingern."

"Wenn du eine Quest findest, die dir spannend vorkommt, und ich grade hier irgendwo rumgurke, frag ruhig. Bleib mir nur bitte mit Pflanzen weg. Und es wäre mal ganz nett nicht irgendwas kaputt machen zu müssen. Das waren die letzten drei Quests und ich möcht gerne mal irgendwas Produktives machen. Also, wörtlich. Das Kaputtmachen war auch produktiv. Ich latsch ja nicht durch die Gegend und zerstöre zum Spaß Sachen." Es mochte an ein Wunder grenzen, aber Nico schaffte es tatsächlich mal Kenji einen Moment lang einfach nur zuzuhören. Zwar fand er es immer noch seltsam, nicht einfach gleich das richtige Bild zu zeichnen. Aber er war ja auch kein Maler, sondern kritzelte nur Skizzen, weil er einfach Langeweile hatte und die Leute sich immer beschwerten, wenn man im Zug die Violine auspackte. Vielleicht sollte er das mit den Dreiecken und Vierecken und Rauten auch mal austesten. Vielleicht, aber nur vielleicht, war Kenji einfach besser im Zeichnen und er, Nico, sollte sich davon eine Schneide abschneiden...hm. "Wird das nicht irgendwann verwirrend? Was, wenn man dachte, dass das eine Viereck da eine Hand war, aber es war eigentlich ein Fuß? Kurz nicht aufgepasst und zack hat man Hubert den Handmann. Er hat Hände statt Füße. Aber hey, das weißt du vermutlich besser. Ich probiere das auf jeden Fall mal aus", plätscherte es verbal aus Nico hervor. Der junge Peralta zutzelte den letzten Rest Eistee aus dem Becher, wurde ein wenig unerwartet vom Geschmack des schmelzenden Eiswürfels erwischt. War das Zitrone? Auf jeden Fall war es ziemlich gut. Bisschen spritzig. Aber warum sah Kenji ihn jetzt an wie ein getretener Welpe? Nicos Blick ging einmal kurz durch den Saal. Es würde kaum jemanden hier stören mal einen Moment still zu halten, um einem anderen Künstler zu helfen. Sofern die Leute grade nicht etwas selbst zu tun hatten, natürlich. Wie er. Fast immer. Außer grade. Wo war er? Ach, richtig. Vorspielen. "Öh, sicher, wenn du es hören magst. Kein Grund Ameisen im Hintern zu haben, übrigens. Die Leute sind echt hilfreich hier. Einfach fragen. Willst du hier bleiben oder lieber in den Garten gehen? Oder vielleicht in das Musikzimmer? Das ist schallgeschützt. Wobei, ohne jetzt angeben zu wollen...okay, schon ein wenig...ich mich nicht verspielen werde."


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Zuletzt von Nico am Mo 24 Jul 2023 - 22:11 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet

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Kenji

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BeitragThema: Re: Halle der Freiheit
Halle der Freiheit - Seite 2 EmptyMi 19 Jul 2023 - 20:05

07 | @Nico
Es brauchte also eine große Heldentat oder ein todesmutiges Opfer, um sich ein Lobeslied von dem Braunschopf zu verdienen? Kenji sah weder für das eine, noch das andere großes Potential in sich. Er war ein Angsthase und selbst, wenn er sich traute, sich irgendeinem gewaltigen Biest entgegen zu stellen, würde er garantiert kläglich verlieren. Gerne hätte er mehr Vertrauen in sich gehabt, doch es war die bittere Realität. Seine Fähigkeiten waren nur ein kleiner Tropfen auf dem heißen Stein im Vergleich zu den Gefahren, die auf dieser Welt lauerten. Doch darauf würde er nicht sitzen bleiben, er würde besser, stärker werden, so wie sein großer Bruder! "Irgendwann wirst du ein Lobeslied über mich, den großen, unaufhaltbaren Kenji schreiben, warte nur ab!" Bis es so weit war, würden zwar Jahre, wenn nicht sogar Jahrzehnte vergehen, aber das war ihm egal. Er würde es trotzdem so weit schaffen.
Aufmerksam lauschte der Blonde der Erklärung seines Gegenübers zu Gitarren, Noten und ... einem Plektrum? Er hatte nicht die geringste Ahnung, was das war, aber anscheinend schonte es die Finger und war dreieckig. Das war bereits genug für ihn, um sich etwas darunter vorstellen zu können. "Oh, das ist so wie bei meinen Stiften, wenn ich die zu lange halte, tut das auch total weh." Er hatte schon von kleinauf eine recht einzigartige Art und Weise entwickelt, seine Schreibutensilien zu halten, was man auch jetzt noch mit einem kurzen Blick auf seine Finger bemerken konnte. An mehreren Stellen hatten sich bereits kleine Druckstellen gebildet, an der sich hoffentlich bald Hornhaut bilden würde, sodass er irgendwann ohne unangenehme Schmerzen die Nacht durchkritzeln konnte. "Ja, das werde ich machen! Und keine Sorge, ich bin auch kein Fan davon, Dinge kaputt zu machen." Es wunderte ihn sogar ein wenig, dass genau das auf einer Quest verlangt wurde. Hoffentlich wurde ihm nicht auch irgendwann so eine zugeteilt, da würde er sich garantiert schlecht fühlen. Diese Sorge wurde jedoch direkt überschattet von der Vorfreude, irgendwann einen gemeinsamen Auftrag mit seiner neuen Bekanntschaft erledigen zu können. Es war bestimmt viel angenehmer, wenn man seinen Partner vorher schon kannte!
Einige Momente lang wurde es um diesen herum sogar still, während Kenji geduldig dessen Fragen und Bedenken beantwortete. Hätte er gewusst, was der Braunhaarige in diesem Moment dachte, hätte er ihm nur zu gerne versichert, dass es keine korrekte Art und Weise, Kunst zu schaffen, gibt. Genau deswegen war sie ja auch so faszinierend und vielseitig! Jeder ging die Sache ein wenig anders an und auch nur so konnten letztendlich die vielen bunten und einzigartigen Stile entstehen! "Neee, in der Regel weißt du ja, wo was hin gehört. Einen Fuß malst du nur selten direkt neben das Gesicht. Außerdem hat der ja auch andere Formen als eine Hand." Obwohl es sicherlich mal ein lustiger Versuch wäre, eine Skizze so unklar zu gestalten, dass beim Endergebnis etwas total skurriles herauskommen musste. "Ja, tu das! Vielleicht gefällt es dir ja oder hilft dir zumindest ein wenig weiter." Kenji sah sich nicht als großen Lehrer oder ähnliches, aber es freute ihn trotzdem, jemanden dazu bewegen zu können, etwas Neues auszuprobieren. So gerne er aber auch über seine Kunst sprach und andere inspirierte, langsam wurde ihm der Fokus dann doch etwas zu viel. Eigentlich war er ja doch lieber jemand, der zusah oder -hörte ohne dabei selbst viel aufzufallen. "Ich weiß ja, dass mir niemand böse sein wird ... aber ich fühle mich dafür einfach noch nicht bereit." Wenn es darum ging, Fremde um einen Gefallen zu bitten, brauchte der junge Mann einfach etwas Zeit, um seinen Mut zu finden. Seine Erfahrungen mit anderen Leuten waren nicht immer gut gewesen und auch, wenn er sich davon nicht zurückhalten lassen wollte, fiel es ihm trotzdem manchmal schwer, über seinen Schatten zu springen. Im Gegensatz zu seinem Gegenüber war er eben doch noch ein blutiger Anfänger hier in der Gilde und all die Leute, die hier saßen, so nett und gleichgesinnt sie auch wirken mochten, waren trotzdem Fremde. Umso erleichterter war er, als Nico auf seine Bitte einging. "Ja, natürlich will ich das!", bestätigte er mit Freude in der Stimme und einem kräftigen Nicken. Was für eine Frage! "Hmmm ..." Sollten sie wo anders hingehen? Vermutlich war das eine gute Idee - nicht etwa, weil das Talent des Peralta womöglich katastrophal war, sondern, weil es hier durch das kontinuierliche Gewerkel und Gequatsche doch recht laut war. "Natürlich wirst du das nicht, du bist garantiert schon ein richtiger Pro! Aber ich würde dich schon gerne richtig hören können." Er klappte sein Sketchbuch zu und ließ es, gemeinsam mit seinen Stiften, in seiner Tasche verschwinden. "Äh, aber du musst vorgehen. Du weißt besser als ich, wo es sich am besten spielt." Und natürlich wo er sich am wohlsten fühlte.




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