Ortsname: Beghütte "Traveler's Bonfire" Art: Gebäude Spezielles: --- Beschreibung: Die Beghütte "Traveler's Bonfire" wird von der jungen Catherine Edwards geführt, die hier - kurz vor den ersten steilen Pfaden in die Berge - ein recht abgeschottetes Leben führt. Sie bietet in ihrer kleinen Hütte Platz für sechs Reisende und versorgt diese gegen Bezahlung mit leckeren Erzeugnissen aus eigener Herstellung: Käse, Honig, Schinken und vieles mehr. Auch wenn Catherine zärtlich aussieht, arbeitet sie jeden Tag hart und genießt das Leben hier in der letzten Hütte vor der gefährlichen Berglandschaft.
Langsam schob Reek eine der Fensterläden des Gasthauses auf, in dem er gezwungenermaßen die letzten zwei Tage genächtigt hatte. „Bereit, Bob?“ Etwas zögerlich schon die Ratte sich an seine Seite und schaute ebenfalls durch den kleinen Spalt, der den Blick nach draußen ermöglichte. „Versteck dich, Coco. Ich will nicht, dass dir etwas passiert, auch wenn die beiden nicht in Sicht sind.“ Nachdem Reek vor drei Tagen die Geschichte von Lady Coco erfahren hatte, war er hastig aufgebrochen. Master Slick hatte versucht ihn aufzuhalten und dies zunächst auch geschafft, doch in der darauffolgenden Nacht hatte er sich aus dem Staub gemacht. All die Jahre war Coco in dem Körper einer Kakerlake eingesperrt! Wie konnte Reek, der so viel von ihr erhalten hatte, da zögern? Er musste sofort etwas unternehmen, wenn es eine Möglichkeit gab Coco – oder Constanza, wie er nun wusste – zu helfen. Herausfinden konnte er das nur, wenn er den Dämon fand, der seine Freundin verzaubert hatte und Master Slick hatte dahingehend bereits eine Spur entdeckt. Deshalb konnte Reek auch nicht nachvollziehen, dass dieses in nun daran hinderte, William Rumblelance aufzusuchen.
„Guten Morgen, Herr Eklund. Starten Sie einen neuen Versuch?“, ertönte eine freundliche Frauenstimme hinter Reek, die diesen zusammenzucken ließ. „Pssst.“ Reek hob den Zeigerfinger vor die Lippen und bedeutete seiner Gastgeberin leise zu sein. „Er ist irgendwo da draußen. Vielleicht hört er uns.“ Catherine lachte daraufhin nur und begab sich hinter die Theke, um ihrer Arbeit nachzugehen. Zwei Tage hatten für sie scheinbar gereicht, um sich an den merkwürdigen Kautz und die Vorkommnisse um ihn herum zu gewöhnen. „Der alte Mann kriegt Sie eh jedes Mal. Er hat noch für drei weitere Tage bezahlt und ich fürchte, dass sie mir so lange Gesellschaft leisten müssen.“ Reek wusste selbst, dass die Chancen, Master Slick zu entkommen, sehr gering war. Aber er musste es zumindest versuchen, denn jede Minute musste eine Qual für Coco sein! Sollte er es nicht schaffen, dauerte es hoffentlich nicht noch Tage, bis die Verstärkung eintraf, die Master Slick von Liberty Phoenix angefordert hatte.
Dann platzierte er sich vor der Tür, umfasste den Türknauf und nickte Bob zu. Er wirkte seinen Zauber (Animal Pact, Spirit of the Honeybadger) indem er Bob mit der anderen Hand streichelte und stieß dann die Tür auf. „Los, Bob! So schnell du kannst!“ Der Eklund umfasste den Schwanz der Ratte, die mit zugegebenermaßen mittlerer Geschwindigkeit loslief und auf das Gebirge zusteuerte, welches hinter der Hütte lag. Reek hielt währenddessen den Horizont im Blick. Hat er aufgegeben? Reek hatte den Gedanken noch nicht beendet als eine kleine Silhouette – begleitet von einem kreischenden Schrei – am Horizont erschien. „Sie kommen, Bob! Brunhilda und Master Slick sind im Anflug! Such Deckung!“ Brunhilda war eine der ältesten Begleiterinnen von Master Slick und war auf der ganzen Welt unterwegs, wo sie ihren eigenen Gelüsten nachging. Irgendwie hatte Master Slick aber die Fähigkeit sie von überall zu rufen und das hatte er vor einigen Tagen getan. Bisher hatte Reek nur Geschichten von der gewaltigen Bartgeierdame mit einer Spannweite von fast drei Metern gehört und in der Realität war sie noch viel furchterregender, zumal Master Slick sie verzaubert hatte, sodass sich die schemenhaften Umrisse eines Gorillas um ihren gefiederten Körper gebildet hatten. „Gorilla bedeutet Schmerzen! Schnell, Bob!“ Das war leichter gesagt als getan, denn der Weg den Berg hinauf bot nicht wirklich Möglichkeiten sich vor einer wildgewordenen Bartgeierdame zu verstecken, auf deren Rücken zu allem Überfluss noch ein alter Amphibia mit einem Holzknüppel saß, der immer näherkam. „Ich hab dir doch gesagt du sollst warten, Reek! Wer nicht Hören will, muss spüren!“ Reek hatte die Angreifer inzwischen aus den Augen verloren, aber die Stimme seines Ziehvaters war sehr nahe, sodass Reek sich bereits auf Schmerzen einstellte. „Wenn du meinst, dass es zu gefährlich ist, dann komm doch einfach mit zu William Rumblelance!“, rief Reek in seiner Verzweiflung, auch wenn sie diese Diskussion bereits geführt hatten. Master Slick fühlte sich zu Alt für solche Abenteuer und hatte deshalb ja bereits für Unterstützung gesorgt. Er hätte es lieber, wenn Reek sich gar nicht auf die Suche machte, aber sah ein, dass er seine eigenen Entscheidungen treffen musste… jedenfalls teilweise. „Die Magier von Liberty Phoenix sind sicher bald da! Ich habe extra darum gebeten, dass dein Freund Maxwell unter ihnen ist!“ Da brachte Reek einmal einen Arbeitskollegen mit nach Hause und sein Vater interpretierte ihre Beziehung sofort über, auch wenn er tatsächlich gerne mit Maxwell befreundet wäre. Er war eben ein toller ehemaliger Runenritter! „Ich will aber jetzt los!“, protestierte er noch, bevor der Schatten des Bartgeiers alles verdunkelte. „Du solltest besser auf deinen Papa hören!“ Dann ging es schnell und wenig später fand er sich im Schwitzkasten eines Geiers wieder. Was für Reek nicht das erste Mal war, musste für Außenstehende wohl mehr als skurril wirken. Catherine – die das Spektakel vom Fenster der Berghütte beobachtet hatte – lachte nur herzlich, denn sie sah dieses Bild bereits zum fünften Mal. Hoffentlich trafen die anderen Magier bald ein, sodass Reek endlich loskonnte.
Animal Pact TYP: Lost Magic ELEMENT: --- KLASSE: I ART: Support MANAVERBRAUCH: 5 für Paktschluss, 10 für Geisterbeschwörung MAX. REICHWEITE: 5m SPEZIELLES: Diesen Zauber erhält der Magier beim Erlernen der Magie. Er ist notwendig, um Beschwörungszauber dieses Magieauslegers zu erlernen. VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 2 BESCHREIBUNG: Der Grundzauber der Animal Shamanism Magic erlaubt es dem Anwender, einen Pakt mit einem profanen Tier zu schließen, das von der Größe zwischen einer Maus und einem Pferd liegt. Für jede Klasse der Animal Shamanism Magic, die der Beschwörer erlernt, kann er einen Pakt schließen. Ein ausgelernter Magier kann also maximal 5 Pakttiere gleichzeitig haben. Ein Paktschluss muss vom Tier akzeptiert werden, kann also nicht aufgezwungen werden. Der Anwender erhält eine besonders gute Auffassungsgabe für den Gemütszustand seines Tieres und dieses versteht fortan seine Sprache - kann aber nicht antworten. Ebenfalls kann der Anwender die Geister verschiedener Tiere in sein Pakttier beschwören. Während das Pakttier derart besessen ist, sind schemenhaft die Umrisse des entsprechenden Tiergeistes um das Pakttier wahrzunehmen. Das Pakttier muss während der Beschwörung, die nur wenige Augenblicke dauert, in der Reichweite des Zaubers sein, kann sich danach allerdings vom Anwender entfernen.
Spirit of the Honeybadger TYP: Lost Magic ELEMENT: --- KLASSE: I ART: Beschwörung MANAVERBRAUCH: 15 pro Minute MAX. REICHWEITE: --- SPEZIELLES: --- VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 2, Manaregeneration Level 2 BESCHREIBUNG: Mit diesem Zauber wird der Geist eines Hongdachses in ein Pakttier beschworen. Honigdachse sind garstige, furchtlose, aggressive Biester. Gefahren? Hindernisse? Feinde? Der Honigdachs schert sich nicht darum. Mit seinen natürlichen Waffen (i.d.R. Klauen, Schnäbeln oder Zähnen) kann das Pakttier entsprechend dem Nahkampfgrad I umgehen, zudem erhält es folgende Attributspunkte:
“Attribute des Tiergeistes“:
Stärke: Level 2
Schnelligkeit: Level 2
Geschicklichkeit: Level 2
Widerstand: Level 1
Manaregeneration: Level 1
Willenskraft: Level 1
Manavorrat: 40
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Thana Desert Queen
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Es war mittlerweile länger her, dass Thana einen richtig großen Auftrag für die Gilde erledigt hatte. Da dies nicht von Nöten war, wurden die Ressourcen, in diesem Falle die Fähigkeiten der S-Rang Magierin, eben umverteilt. So war an die Gildenleitung herangetragen worden, dass eine Nachricht aus Ost-Fiore nach Unterstützung bat. Wichtige Worte dieser Nachricht waren, dass es um Dämonen ging, die irgendetwas angetan hatten. Die Gilde war natürlich immer am Übernatürlichen interessiert. Wenn es darum ging nützliche Artefakte zu finden, Waffen oder andere magische Kräfte, die sie für ihre Zwecke nutzen konnten, Dämonen zum Beispiel, wollte man seine Augen nicht davor verschließen. Erst recht nicht, wenn sie wie in diesem Fall quasi an Royal Crusade, beziehungsweise dessen Scheingilde Liberty Phönix herangetragen wurden. Der Auftraggeber fragte explizit nach Maxwell, einem speziellen Mitglied der Gilde. Da die Thematik der Dämonologie aber nicht auf die leichte Schulter genommen werden sollte, entschied man Neferet mit ihm gemeinsam zu entsenden. Die Zwei sollten sich der Sache annehmen und schauen wie man daraus vielleicht Profit schlagen konnte, in welcher Form auch immer. Da dies ein geheimer Auftrag war, reiste die dunkle Magierin in ihrer ursprünglichen Gestalt, in der, der aufrichtigen Liberty Phönix Magierin Thana Mahaf. Bloß ihre Stimme passte sie mit Hilfe der Illusionsmagie noch ein wenig an, indem sie sie freundlicher gestaltete. Von Crystalline Town aus ging es mit dem Zug los, in Richtung Süden. Der Treffpunkt, der mit dem Auftraggeber vereinbart war und an dem noch ein irgendwie involvierter Fairy Tail Magier zu ihnen stoßen sollte, war irgendeine Berghütte in dieser Region. Die zwei Crusader hatten also noch eine Weile, die sie in Zweisamkeit verbrachten, in der sie sich austauschen konnten, ehe es darum ging die Guten zu spielen und den Tag zu retten. “Sag mal, warum hat man eigentlich explizit nach deiner Person gefragt?“, ließ die Mahaf beiläufig fallen, als sie den Wanderpfad entlang, den Berg hinaufmarschierten. Sie hatten sich auf der Fahrt her natürlich schon unterhalten, hauptsächlich aber über belangloseres Zeug. Nun kam ihr der Gedanke mal nachzuhaken, inwieweit Maxwell in diese ganze Sache überhaupt involviert war. Man fragte ja nicht zufällig explizit nach irgendeinem Mitglied der Gilde, welches einem helfen sollte. Liberty Phönix war von den Fähigkeiten her sicher breit genug aufgestellt, dass nicht unbedingt seine Fähigkeiten gefragt waren. Der Grund musste also woanders liegen, in seiner Person. Thana seufzte. Fußmärsche wie dieser waren wirklich nicht ihre Lieblingsbeschäftigung. Erst recht nicht bergauf. Wie gerne sie einfach abgehoben und geflogen wäre. Ihre magischen Kräfte zu gebrauchen fiel ihr in so vielen Situationen einfacher als ihre körperlichen Kräfte aufzuwenden. Aber grade mit ihrer Tarnidentität musste sie aufpassen was sie tat und was nicht. Es war nicht klug so aufzufallen und auf sich aufmerksam zu machen. Als ein Schatten über die beiden Magier wanderte, blickte Thana überrascht auf. Sie legte den Kopf in den Nacken, hielt sich eine Hand über die Augen, um sie vor der direkten Sonneneinstrahlung zu schützen und besser spähen zu können. Ein Tier war über sie hinweggeflogen, zu schnell um es noch deutlich zu erkennen. Gleich war es hinter der nächsten Felsgruppierung verschwunden. Aber es war groß, soviel stand fest. Das war ja alleine schon der Größe des Schattens, der die Sonne für einen Moment verdunkelt hatte zu entnehmen. “Was war das denn für ein Ding?“, fragte die Magierin eher murmelnd sich selbst, als dass diese Worte an ihren Gefährten gerichtet waren. Naja, wo waren sie stehengeblieben? “Ich hoffe, dass dieser Dämon sich hier irgendwo aufhält. Ich hab‘ wirklich wenig Lust den Berg noch einmal herunter zu kraxeln, nur um dann weiter zu reisen. Dann hätte man den Treffpunkt wirklich lieber gleich-“ Merkwürdige Geräusche brachten die Mahaf dazu, ihr Klagen zu unterbrechen. “Moment. Hörst du das?“ Es klang beinahe wie ein Kampf. Angestrengtes Stöhnen, undefinierbare Laute aus jemandes Mund. Ab und an das kräftige Schlagen großer Flügel. “Da steckt doch jemand in Schwierigkeiten!“, merkte Thana an. Nicht, dass sie das sonst gekümmert hätte, doch sie waren ja als rechtschaffende Gildenmagier unterwegs. Da galt es einzuschreiten! Accell-air-ation half Thana dabei von jetzt auf gleich Gas zu geben und die Felsformation zu umrunden, die sie von dem Kampfgeschehen noch trennten. Während sie um die Felsen herumlief, erzeugte sie bereits mit einer Hand Wind Knives, damit sie bereit war gleich zu agieren. Das Bild aber, welches sich Thana bot, als sie die Situation überblickte, war ausgesprochen seltsam! Ein riesen Geier, der einen komischen, schmierigen Typen im Schwitzkasten hielt. Dazu eine alte Amphibienkreatur, die das Ganze beobachtete. “Was zum…“ Was sollte man dazu sagen? Nun, rechtens sah das jedenfalls nicht aus. “Lasst den Mann los, sofort!“ forderte die Magierin mit Nachdruck, die Windknives am ausgestreckten Arm auf den Vogel gerichtet. Es war offensichtlich, dass sie drohte sie abzufeuern und Maxwell war ja sicher auch da um sie zu unterstützen!
Genutzte Zauber
Voiceactor – hellere Stimme TYP: Elementlose Magie ELEMENT: --- KLASSE: I ART: Support MANAVERBRAUCH: 15 pro Minute MAX. REICHWEITE: 20 25 Meter SPEZIELLES: Jeder in Reichweite VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 2, Manaregeneration Level 2 BESCHREIBUNG: Dieser Zauber greift einzig den Hörsinn seiner Opfer an. Der Anwender täuscht vor, mit einer anderen Stimme zu sprechen – dabei muss der Anwender die Stimme, die er oder sie kopiert, natürlich selbst schon einmal gehört haben. Für den direkten Kampf ist die Technik nicht unbedingt geeignet, da die Opfer den Anwender sehen. Daher lässt die Illusion sich eher nutzen, wenn kein direkter Blickkontakt zum Anwender besteht und dieser Verwirrung stiften möchte.
Mastery (Support):
Mastery-Stufe I:Reichweite +5m
Accell-air-ation TYP: Elementarmagie ELEMENT:Wind KLASSE: I ART: Support MANAVERBRAUCH: 10 MAX. REICHWEITE: Selbst SPEZIELLES: --- VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 3 BESCHREIBUNG: Der Anwender sich kann mit diesem Zauber schnell in Bewegung versetzen, indem er einen kräftigen Luftstoß auf sich selbst wirken lässt. So kann er zum Beispiel aus dem Stand direkt eine hohe Geschwindigkeit erreichen oder mitten in der Bewegung schnell die Richtung wechseln. Die Schnelligkeit, auf die man beschleunigt wird, entspricht der Willenskraft des Anwenders -1 mit einem Maximum von 4 (durch Mastery 5), man kann jedoch seine natürliche Schnelligkeit nicht übertreffen.
Mastery (Support):
Mastery-Stufe I: Maximum Schnelligkeit +1
Wind Knives TYP: Elementarmagie ELEMENT: Wind KLASSE: II ART: Fernkampf MANAVERBRAUCH: 40 MAX. REICHWEITE: 20 Meter SPEZIELLES: --- VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 5 BESCHREIBUNG: Bei diesem Zauber erschafft der Magier bis zu drei Windklingen, die er abschießen kann und Gegner bei Berührung schneiden. Die Schnelligkeit dieser Klingen ist gleich der Willenskraft, wobei dieser Wert unter keinen Umständen größer als 6 sein kann. Die Schärfe entspricht ihrem Ebenbild aus Metall.
Beherrschung:
Willenskraft Level 6, Manaverbrauch 70: Es sind nun bis zu 6 Windklingen auf einmal anfertigbar. Willenskraft Level 7, Manaverbrauch 100: Nun kann der Zauberer bis zu 10 Klingen auf einmal erschaffen.
„Ich will keine Widerworte mehr hören, Maxwell!“, raunte die rostige Stimme von William Scarlet, welcher offiziell Gildenmeister von Liberty Phoenix war. „Das kann nicht Euer Ernst sein! Könnt Ihr nicht trotzdem jemand ande…“, versuchte der Davis trotzdem, sich aus dieser Misere zu retten. Plötzlich prangte auch schon eine Schattenhand an seinem Hals und drückte leicht zu, um ihm die Worte und teils auch die Luft abzuschnüren. „Du gehst. Als ehemaliger Runenritter dachte ich, du wüsstest, wie Befehl und Gehorsam funktionieren“, ächzte der alte Gildenmeister und lockerte die Schattenhand wieder. Maxwell griff sich an den Hals und hustete mehrmals, ehe er mit zugekniffenem Auge zu William sah. „Wie Ihr befehlt, Meister“, bestätigte er dann schlussendlich doch und verließ die Räumlichkeiten des Mannes, nur um draußen im Gang stehen zu bleiben. Warum musste Master Slick ausgerechnet ihn anfordern? Und war Reek mit von der Partie? Die gemeinsame Zeit in Crocus Town war schon anstrengend genug gewesen, doch das hier roch nach deutlich mehr Ärger. Kopfschüttelnd verließ Maxwell das Gildenhaus von Liberty Phoenix in Oak Town und begab sich zurück nach Crystalline, um seine Sachen zu packen.
Immerhin reiste der Davis nicht allein auf diesen Auftrag, denn die aufrichtige S-Rang Magierin Thana Mahaf von Liberty Phoenix begleitete ihn. Von Thana hatte er bei Liberty Phoenix schon gehört, doch was Maxwell eben überhaupt nicht wusste und auch nicht vorausahnen konnte: Thana war die wahre Gestalt der berüchtigten S-Rang Kriminellen Neferet von Royal Crusade. Ob der ehemalige Runenritter diese Brücke jemals schlagen konnte? Vermutlich nicht, sonst wären Tarnidentitäten ja völlig sinnbefreit, wenn man sie so leicht durchschauen könnte. Treffpunkt der beiden Magier war der Bahnhof in Crystalline Town, von wo aus es mit dem Zug gen Süden ging, wobei das Ziel tatsächlich mehr im Osten lag. Die Reise sollte einiges an Zeit beanspruchen, daher hatten die beiden Magier von Liberty Phoenix ausreichend Zeit, die Zweisamkeit mit Gesprächen zu befüllen. Maxwell war auf diesem Auftrag einfach nur ein Magier, der angefordert wurde, doch das Thana einen Hintertür-Auftrag seitens Royal Crusade auszuführen hatte, entging ihm völlig. Mittlerweile hatten sie den Wanderpfad erreicht, der hinauf zum Berg führte.
„Ich hatte bereits in einem vergangenen Auftrag mit Master Slick zu tun“, entgegnete er auf die offene Frage der Mahaf, wieso ausgerechnet er angefordert wurde. „Aber es gibt keine Sprache auf dieser Welt, in welcher ich dir erklären kann, warum ausgerechnet ich dieses Pech habe“, fügte er dann noch an. Sie marschierten weiter den Berg hinauf und unterhielten sich dabei noch etwas, als plötzliches Flügelschlagen und allen voran ein großer Schatten die Aufmerksamkeit auf sich lenkten. „Ich habe nicht die geringste Ahnung“, gab Maxwell offen zu, doch konnte er sich durchaus denken, was es damit auf sich hatte. Als plötzlich die Geräusche einer Kampfkulisse zu den Magiern durchdrang, entschied sich die Mahaf zügig dazu, einzugreifen. Maxwell konnte gar nicht so schnell schauen, da war Thana bereits voll in Fahrt und bereitete sich vor, rechtschaffend tätig zu werden. Der ehemalige Soldat sputete weiter den Berg hinauf, denn er hatte keinen so tollen Zauber wie Thana. Entsprechend außer Atem kam er bei ihr an und begutachtete kurz das Schauspiel, welches sich ihnen bot. Dieses fliegende Wesen hatte einen schlaksigen Typen im Schwitzkasten und wurde außerdem von einem Amphibia geritten, der einen Holzstock dabeihatte. Sofort spürte Maxwell einen Schmerz im Schienbein, metaphorisch natürlich.
Der Soldat machte einen Schritt nach vorn und stand somit halb vor Thana. Das musste er doch alles träumen. „REEK?!“, stieß der Davis völlig überrascht aus und konnte nicht fassen, dass der Eklund ebenfalls hier war. Sein Blick fixierte nunmehr den Amphibia. „Master Slick…“, stellte er fest. Sicherlich hatte der kleine Knirps hohen Alters den Davis persönlich angefordert, aber warum mussten diese beiden skurrilen Geschöpfe anwesend sein?! Maxwell wurde kreidebleich und taumelte etwas, wodurch er auch ein wenig den Halt verlor und kurzerhand der Mahaf rücklings in die Arme fiel, die ihren Zauber wiederrum auflösen musste, um ihn aufzufangen. Das war einfach alles zu viel für Maxwell.
„Nein! Lass mich los!“ Reeks Kopf wurde immer roter, während er versuchte sich vergeblich aus dem Schwitzkasten der Geierdame zu befreien, um seine Reise fortzusetzen. Master Slick, der sich immer noch auf dem Rücken des Vogels befand, seufzte nur. „Ich werde dich nicht gehen lassen. Es dauert nicht lang.“ Der Amphibia hatte die Neuankömmlinge aus der Vogelperspektive bereits gesehen und viele Menschen verirrten sich nicht hier ins Gebirge. Das seine Aussage durchaus auch danach klingen konnte, dass er Reek nun den gar ausmachte, war ihm dabei nicht bewusst. Deshalb war seine Überraschung groß, als Thana um die Ecke schoss und direkt mit einer Drohung loslegte. Mit einem leichten Klaps signalisierte er Brunhilda, Reek loszulassen und lösst seinen Zauber auf, sodass die schemenhaften Umrisse des Gorillas verschwanden. „Ich bin kein Feind, sondern der Auftraggeber!“ Er deutete eine Verbeugung an, soweit das in seinem Alter und mit seiner Größe sichtbar möglich war. „Ihr könnt mich Master Slick nennen.“ Dann musterte er Maxwell und kniff ein wenig die Augen zusammen, als hätte er ihm die fehlende Unterstützung in der Kanalisation von Crocus immer noch nicht verziehen. „Maxwell Davis.“ Dann deutete er zu seiner rechten, wo Reek stehen sollte, nur um zu bemerken, dass dieser verschwunden war. „Ihr werdet meinen Schützling…“ Er bewegte seinen Kopf wild von rechts nach links und drehte sich dann um, um den Bergpfad hinaufzuschauen, der zu der Ruine führen sollte, in der William Rumblelance sich niedergelassen hatte. „Reek!“ Dieser hatte seine Chance genutzt und samt seiner Gefolgschaft den Aufstieg begonnen.
„Wie dem auch sei…“ Master Slick schüttelte den Kopf. „Passt auf, dass Reek nichts passiert, denn einem Lich wird er nicht gewachsen sein und ich kann ihn nicht davon abhalten, dieses Abenteuer zu bestreiten, um seiner Freundin zu helfen.“ In seinem Gesicht spiegelte sich eine merkwürdige Mischung aus Sorge und Stolz, bevor er weiterredete. „Er wird nicht gehen, bevor er den Namen des Dämons aus diesem Lich herausbekommen hat oder tot ist. Ich würde mich daher freuen, wenn ihr es schafft ersteres zu erreichen.“ Dann musterte er sowohl Maxwell – wenn auch nur sehr kurz – und dann Thana. „Ihr macht den Eindruck, als würdet ihr das bewältigen können, hab ich recht?“ Dann tippte er mit seinem Stock auf Brundhildas Rücken, woraufhin der Vogel sein Gefieder ausschüttelte und sich flugbereit machte. „Ich bin jedenfalls zu alt für sowas. Wenn ihr weitere Fragen habt, könnt ihr diese mit Reek besprechen. Er weiß alles, was ich herausfinden konnte.“ Er warf noch einen kurzen Blick über seine Schulter – scheinbar schien er wirklich in Sorge, um den schlaksigen Magier zu sein – und senkte seine Stimme ein wenig. „Ihr solltet kein Problem damit haben ihn einzuholen. Ihr seht ja: Er ist…“ Er seufzte noch einmal und entschied sich wohl dazu seinen Satz nicht zu beenden. „Der Junge gibt sein Bestes. Er wird nicht nur im Weg stehen, sondern hat auch ein paar Tricks auf Lager. Das wird sogar Maxwell bestätigen können.“ Scheinbar war der alte Mann auf seine alten Tage sehr nachtragend geworden, denn die Betonung des Namens legte nahe, dass er nicht sonderlich viel von den Fähigkeiten des Magiers hielt. „Viel Erfolg und… Spaß? Tschüss, Catherine.“, beendete Master Slick seinen Monolog und der Geier setzte sich in Bewegung. Er schlug mit seinen mächtigen Schwingen und erhob sich majestätisch in die Luft, während die Besitzerin der kleinen Hütte ihm hinterherwinkte und sich dann an die Neuankömmlinge wandte, die von Master Slick wie ein Schnellzug überrannt wurden. „Braucht ihr noch etwas für euer spaßiges Abenteuer?“, fragte sie und zwinkerte dem Duo schelmisch zu.
Während der Amphibia sich aus dem Staub machte, versuchte Reek – sehr langsam – den Bergpfad zu begehen. Als er die Schwingen des Geiers hörte, drehte er sich einmal erschrocken um und atmete dann erleichtert aus. „Wir haben es geschafft, Freunde. Jetzt können wir dir helfen, Coco!“ Dann erblickte er Maxwell und eine weitere Frau an der Hütte von Catherine und freute sich. Maxwell! Kurz blieb er stehen und winkte in großen, ausschweifenden Bewegungen zu den beiden hinunter. Es freute ihn, weitere Freunde an seiner Seite zu haben. „Maxwell, mein Freund!“, rief er und grinste breit. „Komm schnell mit der Freundin hier hoch zu mir und Lady Coco! Wir dürfen keine Zeit verlieren.“ Dann widmete er sich wieder dem Aufstieg, denn ihm war durchaus bewusst, dass dieser für ihn am schwierigsten war. Und dabei war Bob eine Ratte mit kurzen Beinen!
Thana schaute überrascht drein, als ihr Kamerad ihr offenbarte, dass er schon einmal mit ihrem Auftraggeber zutun hatte. Das erklärte mehr oder weniger, warum sein Name explizit in der Anfrage auftauchte. Scheinbar war Master Slick mit seiner Arbeit zufrieden, oder aber er mochte ihn besonders. Umgekehrt schien Maxwell diese Person keineswegs zu mögen. Er sprach nämlich von unglaublichem Pech, welches er kaum in Worte fassen konnte. Gerne hätte die Mahaf gewusst, was genau er damit meinte und warum er ein erneutes Treffen mit Master Slick wirklich nicht entgegenfieberte, doch die Aufmerksamkeit der Beiden wurde schnell auf etwas anderes gelenkt. Ein unidentifiziertes Wesen flog über sie hinweg und gleich darauf waren Geräusche des Kampfes zu hören. Da sie beinahe am Treffpunkt angekommen waren, war nicht auszuschließen, dass Personen in diesen Konflikt involviert waren, die für sie wichtig waren. Das Einschreiten der dunklen Magierin basierte also keineswegs ausschließlich auf Zivilcourage. Thana schloss die Lücke zum Kampfgeschehen zunächst alleine. Ihr Partner brauchte seine Zeit, die sie fassungslos dastand, einen Zauber vorbereitet um mit Gewalt dafür sorgen zu können, dass ihre Forderung erfüllt wurde. Dieses Knäul aus Leuten sollte sich trennen, sodass sie in Ruhe klären konnten was Sache war. Dem Ausruf ihres Kollegen war zu entnehmen, dass er die Beteiligten kannte. Der Name „Reek“ fiel, aber auch der ihres Auftraggebers. “Das ist-?“ Die Magierin unterbrach nicht nur ihre Frage, sondern auch den vorbereiteten Windzauber, um sich intuitiv gegen Maxwell zu stemmen, der zu kollabieren drohte. Sie griff ihm gleich unter die Arme, versuchte ihn aufrecht zu halten, womit sie aufgrund ihrer geringen Kraft aber offensichtliche Probleme hatte. “Hey! Komm schon. Was soll das?!“, presste die Mahaf angestrengt aus sich heraus. Das war doch wohl nicht sein Ernst! Tatsächlich stellte sich die seltsame Amphibiengestalt derweil als Master Slick, also als der Auftraggeber vor. Sein Gefangener nutzte derweil die Chance abzuhauen, was der alte Herr aber erst verspätet feststellte. Er wirkte dann aber nicht so, als störe ihn der Umstand großartig, was aber auch aus seinem folgenden Monolog hervorging, in dem er seinen… Schützling(?) in kein gutes Licht rückte. Zumindest was seine Fähigkeiten betraf. Denn charakterlich schien er ihm eine positive Bewertung zu geben. Thana bekam ein seltsames, verzerrtes Bild von der Beziehung zwischen Master Slick und diesem Reek. Letzten Endes schien er sich aber um den komischen Vogel – Damit ist nicht sein Geier gemeint – zu sorgen. Der alte Mann beauftragte die Magier auf ihn Acht zu geben und dafür zu sorgen, dass er dieses Abenteuer lebendig überstand. Dann machte er sich mit seinem eigenartigen Vogelwesen aus dem Staub. “Was zum…“, hauchte Thana verdattert aus. “N-Nein, danke.“, entgegnete die Mahaf noch der Frau, die scheinbar vor Ort bleiben würde und zu dieser Berghütte gehörte. Nahezu im gleichen Moment wandte sich ihnen der flüchtige Gefangene auch zu. Er war kaum eine nennenswerte Strecke den Berg hinaufgekommen, bedeutete ihnen aber ihm und „Lady Coco“ zu folgen. Kurz richtete sich Thanas Blick noch einmal auf die Frau. Das war nicht Coco, richtig? Sie wurde grade noch von dem alten Mann Catherine genannt. Wie auch immer. Sie sollten diesem Reek wirklich folgen, bevor er sich noch umbrachte. “Dann wollen wir mal zu deinem Freund…“, sprach die Magierin halblaut, sodass zumindest Maxwell sie hören konnte. Immerhin war diese sarkastische Spitze an ihn gerichtet. Die Crusaderin konnte sich jedenfalls vorstellen, warum ihr Kollege sich absolut nicht auf dieses Treffen gefreut hatte. Bisher hatten sie nur komische Gestalten getroffen. “Hallo Reek! Ich bin Thana, Maxwell kennst du ja scheinbar.“, sprach die Mahaf aus ein paar Schritten Entfernung, noch während sie zu ihm aufschlossen. “Was treibt dich dazu an, dich diesem Lich zu stellen, wenn ich fragen darf?“ Dabei sprach sie das Offensichtliche nicht aus: Dieser Kerl wirkte nicht so, als wäre er einer magischen, untoten Gestalt wie der eines Lichs gewachsen.
Genutzte Zauber
Voiceactor – hellere Stimme TYP: Elementlose Magie ELEMENT: --- KLASSE: I ART: Support MANAVERBRAUCH: 15 pro Minute MAX. REICHWEITE: 20 25 Meter SPEZIELLES: Jeder in Reichweite VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 2, Manaregeneration Level 2 BESCHREIBUNG: Dieser Zauber greift einzig den Hörsinn seiner Opfer an. Der Anwender täuscht vor, mit einer anderen Stimme zu sprechen – dabei muss der Anwender die Stimme, die er oder sie kopiert, natürlich selbst schon einmal gehört haben. Für den direkten Kampf ist die Technik nicht unbedingt geeignet, da die Opfer den Anwender sehen. Daher lässt die Illusion sich eher nutzen, wenn kein direkter Blickkontakt zum Anwender besteht und dieser Verwirrung stiften möchte.
Das alles war eine Nummer zu viel für den Soldaten, der sowohl mit Reek als auch mit Master Slick eine eher besondere Vergangenheit hatte. Sicherlich hatte das gute Herz von Maxwell Platz für die beiden sonderbaren Geschöpfe, aber die harte Schale des Davis konnte sich einfach nicht auf sonderlich freundschaftliche Beziehungen von Dauer einlassen. Entsprechend verlor er kurz die Beherrschung und gab sich dem Schwindel hin, wodurch Thana all ihre Kraft aufbringen musste, um seinen Sturz von ihm zu verhindern. Es dauerte einen Augenblick, bis sich der Soldat wieder gefangen hatte und schüttelte kurz den Kopf, um wieder klarzukommen. Er sah zur Mahaf und atmete einmal tief durch, ehe er seinen Blick beschämt senkte. „Es tut mir leid, Thana“, entschuldigte er sich für dieses kurze Fiasko und war ihr zugleich dankbar, dass sie ihn gestützt hatte.
Die Situation war für die beiden Crusader aber immer noch genau so, wie Maxwell es während der Zugfahrt befürchtet hatte: Einfach skurril. Die beiden Kanalisationsbewohner standen in einem seltsamen Verhältnis zueinander und allgemein verhielten sie sich auch wie typische Sonderlinge, denn irgendwie ergab nichts wirklich einen Sinn. Das dahinter aber weit mehr steckte, vermochte Maxwell ja noch gar nicht zu ahnen. Reek befand sich im Schwitzkasten und Master Slick palaverte vor sich her, wobei er Maxwell gegenüber irgendeinen Groll zu hegen schien. War das wegen der Kaffeesache in der Kanalisation? Gott, der kleine Knacker war aber ganz schön nachtragend, dabei hatte Maxwell damals überhaupt keine Partei ergriffen. Und nun sollte er für diesen krüppeligen alten Sack auch noch arbeiten? Für den Winchester war das alles ein großes Rätsel, doch glücklicherweise war er ja nur die Begleitung der Mahaf, die sich großzügiger weise diesem Auftrag angeschlossen hatte.
Der äußerst langsam und absolut nicht in Topform seiende Reek erklomm weiter das Gebirge, doch selbst eine Schnecke war deutlich schneller als er es zu sein vermochte. Master Slick verabschiedete sich und überließ den beiden Crusadern den Rest, weswegen Thana eine kleine Spitze in seine Richtung schoss und dann zum Aufholen ansetzte. „Du bist gemein“, entgegnete er zur Wüstenkönigin, die bisher einen freundlichen und durchaus charmanten Eindruck hinterlassen hatte. Dass es sich bei ihr um die berüchtigte Lady Neferet handelte, wusste er ja nun wirklich nicht. Maxwell folgte der Mahaf also und wurde nicht viel später auch schon direkt von Reek erkannt. Er wurde beim Namen genannt und direkt als Freund bezeichnet, was dem Davis nur ein schräges und unbeholfenes Lächeln abrang. Der Himmelskörpermagier hob eine Hand zum Gruße, während er weiter an der Seite von Thana blieb und die hauptsächliche Unterhaltung gänzlich in ihren Händen ließ.
Sie brachte sofort den Kern des Ganzen zur Sprache und hinterfragte die Begründung, weswegen Reek sich mit einem Lich anlegen wollte. Tatsächlich hatte Maxwell keine Ahnung von irgendwelchen untoten Völkern und konnte daher mit dem Begriff Lich auch herzlich wenig anfangen, aber auch wenn er persönlich angefordert wurde, so war Maxwell hier lediglich der Assistent von Thana. Aufmerksam belauschte er also das Gespräch zwischen dem schlaksigen Reek und der reizenden Mahaf, während sein Blick kurz zur Riesenhamsterratte wanderte. „Hallo Bob“, begrüßte er das Tier und nickte ihm zu, denn sicherlich wäre ihm eine ausgebliebene Begrüßung alsbald auf die Füße gefallen. Dann sah er zurück zu Reek und Thana. „Und wie sieht dein Plan aus?“, fragte Maxwell dann doch. Sicherlich konnten die beiden Crusader einige Verbesserungen daran vornehmen.
Es war wenig überraschend, dass Reek lediglich einige Meter auf dem Pfad in die Berge zurückgelegt hatte, als Thana und Maxwell ihn einholten. Er war einfach nicht sonderlich schnell und dazu auch noch sehr ungeschickt, sodass er sich bereits die ein oder andere Schramme zugezogen hatte. Das hielt ihn jedoch nicht davon ab Thana mit einem breiten Grinsen und einer viel zu tiefen Verbeugung zu begrüßen, denn seine Freude darüber, dass er sich nun endlich auf den Weg machen konnte um Coco zu helfen und dazu noch überaus fähige Unterstützung von einem Quasi-Runenritter bekam war zu groß als das er irgendwie bedrückt sein konnte. „Freut mich dich kennenzulernen, Thana!“ Auch wenn er es eilig hatte, unterbrach er sein „Vorankommen“ für die Begrüßung natürlich – reden und laufen war in seinem Fall auch eine große Gefahr – und wies dann wie immer zu Bob. „Das ist Bob und…“ Er deutete auf seine Schulter, wo die kleine Kakerlake etwas verhalten hervorkam „...das ist Lady Coco.“ Dann schaute er etwas ratlos in den Himmel, denn so leicht war es eigentlich nicht, sich hier zu verstecken. Trotzdem sah er Gurr aktuell nicht. „Irgendwo ist auch noch unsere Freundin Gurr. Wir freuen uns jedenfalls alle dich kennenzulernen!“ Dann fackelte er gar nicht lang und ging zum nächsten Thema der Mission über, zu dem Thana bereits Fragen stellte. Ein begrüßenswerter Tatendrang, denn es gab wirklich keine Zeit zu verlieren. „Ich brauche einen Namen von diesem Mr. Rumblelance!“ In Reeks Kopf war die Sache ganz einfach und erstmal nicht gefährlich. Schließlich wollte er dem „alten Mann“ ja nichts Böses. Auch wenn Master Slick ebenfalls versucht, hatte ihm klarzumachen, dass ein Lich sehr gefährlich war, hatte Reek die Hoffnung, dass er ganz normal mit ihm reden konnte und einfach nach dem Namen des Dämons fragen konnte. Richtige Angst hatte Reek eigentlich eher vor dem was dann kommen würde: Der Begegnung mit einem Dämon. „Master Slick hat mir erzählt, dass Lady Coco eigentlich gar keine Kakerlake ist, sondern ein Mensch!“ Reek machte große Augen und fuchtelte ein wenig mysteriös mit den Händen. „Sie wurde wohl zu ihren Lebzeiten von einem Dämon in eine Kakerlake verwandelt und da sie so viel für mich getan hat, möchte ich den Dämon darum bitten das rückgängig zu machen, um Lady Coco zu helfen. Eine Kakerlake zu sein ist bestimmt nicht so toll, wenn man nicht wirklich eine Kakerlake ist.“
Dann wandte Reek sich an Bob, der gerade zufrieden Maxwell anquiekte, der ihn begrüßt hatte. „Ihr versteht euch ja schon richtig gut, Maxwell!“ Er kniete sich hin und streichelte Bob. „Wir alle wollen Coco helfen. Das ist unsere Pflicht als ihre besten Freunde!“ Dann wandte er sich auch schon wieder ab, denn sie mussten so schnell wie möglich zu Rumblelance. Der Mann war mehrere Hundert Jahre alt und für Reek hieß das, dass dieser Mann jeden Moment zu Staub zerfallen konnte. Sein Wissen über Lichs war schließlich nicht wirklich vorhanden. „Also: Der Plan ist, dass wir Mr. Rumblelance in seiner Ruine aufsuchen, ihm die Situation schildern und ihn nett darum bitten, dass er uns den Namen des Dämonen gibt, der Lady Coco verzaubert hatte.“ Er schnipste mit den Fingern, während er sich wieder den Pfad entlang kämpfte und stolperte dabei fast. „Ist eigentlich ganz einfach und wenn das nicht klappen sollte, dann finden wir sicher eine Lösung, wie wir den alten Mann überzeugen können.“ Master Slick hatte ihm mehrfach geschildert, wie dieses „nicht klappen“ aussehen würde und deshalb waren schließlich auch Maxwell und Thana hier. Reek war vielleicht naiv, aber nicht dumm. Er wusste, dass er kämpferisch noch nicht ganz da war, wo er sein musste, um ein Runenritter zu werden. Und auch an Erfahrung fehlte es ihm, weshalb er die Erfahrung nutzen sollte, die ihm nun zur Seite stand. „Oder habt ihr eine bessere Idee?“ Noch war er davon überzeugt, dass sie die Sache friedlich lösen konnten.
Ein wirklich schräger Haufen, der sich dort auf diesem Berg tummelte. Kein Wunder, dass Maxwell bei einem solchen Wiedersehen schwindelig wurde. Darauf hatte er sich ganz bestimmt nicht gefreut. Die Mahaf hoffte nur, dass es ihr nicht auch so ergehen würde. Sie hatte keine Lust in diese seltsamen Bekanntschaften mit hineingezogen zu werden. Eigentlich bereute sie es bereits auf diese Reise mitgekommen zu sein. Die sarkastische Spitze in Richtung ihres Kollegen war begleitet von einem neckischen Grinsen, woraufhin die Magierin nur ein schiefes, fast gequält anmutendes Lächeln von ihm zurückbekam. Abgesehen von dem Kommentar bezüglich ihrer gemeinen Art. Während Thana Reek ansprach, begrüßte ihr Gefährte das Tier als „Bob“. Schließlich hing er noch die Frage nach Reeks Plan an, die vermutlich angebracht war. Das konnte Maxwell besser beurteilen. Aber alles zu seiner Zeit. Der seltsame Kauz jedenfalls nahm den Gruß der Crusaderin erst einmal entgegen, bevor er besagten Bob und schließlich auch… Coco vorstellte. Erst als er auf jene verwies, bemerkte Thana die Anwesenheit der Schabe auf seiner Schulter. Sofort drehte sich im Bauch der Magierin alles herum. Eine Kakerlake, wie ekelhaft! Ihre Mimik war wie eingefroren, ihr Blick war voller Grauen. In einer langsamen, aber seltsam anmutenden, flüssigen Bewegung ging sie auf Abstand zu Reek und seinem Ungeziefer. Sollte Maxwell doch zwischen den Beiden laufen. Besser war es. Sogleich packte sie, den Blick nicht von Reeks Schulter abwendend, nach dem Ärmel ihres Gefährten, um ihn zu sich zu zerren, beziehungsweise die Plätze mit ihm zu wechseln. Coco war eine Kakerlake… Aber ja, die Mahaf hatte ja noch nach den Hintergründen dieser Reise gefragt. Diese seltsame Gestalt kam schließlich auf die Idee sich einem Lich zu stellen. Dafür musste man entweder verdammt stark und mutig, oder aber vollkommen hirnrissig sein. “Einen Namen?“, hakte die Magierin nach, deren Gesichtsfarbe langsam wieder zurückkehrte. “Ach… N-Nicht?“ Unweigerlich fiel Thanas Blick erneut auf die Schabe, zu der sie nun glücklicherweise genügend Abstand hatte, nachdem Reek sie noch einmal ins Gespräch gebracht hatte. Sicher, was das mit diesem Lich zu tun haben sollte, war sie sich aber nicht. Noch nicht. “Äh, Moment. Moment.“ Thana war baff, als sie die Erklärung dieses seltsamen Kauzes hörte. “Nur damit ich das richtig verstehe. Du nimmst die Begegnung mit einem Lich in Kauf, um dich danach mit einem Dämon zu treffen, um eine Person aus einer Kakerlake zu befreien? Hast du eine Vorstellung davon, was du dir da vornimmst?“ Dann kamen sie zu der Stelle, an der Maxwell mehr über den Plan wissen wollte. Der Mund der Mahaf klappte herunter, als Reek erklärte, wie sein genialer Plan verlaufen sollte. Das konnte doch unmöglich sein Ernst sein! Fassungslos wanderte ihr Blick zu Maxwell, so als wollte sie ihn fragen, ob er das gleiche gehört hatte wie sie oder ob sie sich das eingebildet hatte. Dass der Kerl dann auch noch fragte, ob sie „eine bessere Idee“ hätten, setzte dem Ganzen irgendwie die Krone auf. Es hatte einen Moment gedauert, bis Thana die Sprache wiedergefunden hatte, doch nun musste sie ihrem Staunen Ausdruck verleihen. “Bist du noch ganz bei Sinnen?“, fragte sie eher wirklich irritiert, statt ihm zu nahe treten zu wollen. “Weißt du überhaupt, was ein Lich ist? Du willst den alten Mann ganz lieb fragen? Wenn du Pech hast, löscht er dich einfach aus statt dir zu antworten. Diese ganze Mission ist auf so vielen Ebenen zum Scheitern verurteilt…“ Okay, nun verstand sie wirklich, warum sie auf dieses Himmelfahrtskommando mitgeschickt wurde. Ohne die tatkräftige Unterstützung der Mahaf wäre das Risiko vermutlich hoch, Maxwell an diesen Lich zu verlieren. Dass die geheime Mission, mehr über den Lich zu erfahren, von solch einer dummen Kamikazeaktion verschleiert war, war für sie schwer zu begreifen. Stünde hinter all dem nicht ein hochgeschätzter Nutzen für die Gilde, hätte diese Anfrage vermutlich nie eine Antwort erhalten. So aber begleiteten die beiden Magier einen suizidgefährdeten Deppen, der mit Tieren sprach und einen Lich für einen freundlichen alten Mann hielt. Um auf die Nachfrage, nach einer besseren Idee einzugehen, fehlte Thana jedenfalls für den Moment die Kraft.
Genutzte Zauber
Voiceactor – hellere Stimme TYP: Elementlose Magie ELEMENT: --- KLASSE: I ART: Support MANAVERBRAUCH: 15 pro Minute MAX. REICHWEITE: 20 25 Meter SPEZIELLES: Jeder in Reichweite VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 2, Manaregeneration Level 2 BESCHREIBUNG: Dieser Zauber greift einzig den Hörsinn seiner Opfer an. Der Anwender täuscht vor, mit einer anderen Stimme zu sprechen – dabei muss der Anwender die Stimme, die er oder sie kopiert, natürlich selbst schon einmal gehört haben. Für den direkten Kampf ist die Technik nicht unbedingt geeignet, da die Opfer den Anwender sehen. Daher lässt die Illusion sich eher nutzen, wenn kein direkter Blickkontakt zum Anwender besteht und dieser Verwirrung stiften möchte.
Definitiv ein Wiedersehen der besonderen Art und eigentlich eines, worauf der ehemalige Runenritter gern verzichtet hätte. Doch Liberty Phoenix hatte den Auftrag angenommen und kam der Bitte auch nach, den angeforderten Davis zu entsenden. Immerhin musste er sich diese Tortur nicht allein antun, denn mit Thana an seiner Seite, hatte er wenigstens eine normale Person bei sich. Nach allen anfänglichen Schwierig- und Sonderlichkeiten stießen die beiden Crusader nun endlich zu Reek und seinen Gefährten, die in der Zwischenzeit nicht sonderlich weit gekommen waren. Es hatte sich also an der physischen Konstitution des Eklunds absolut nichts geändert. Es folgte ein Stoßgebet gen Himmel, schließlich wünschte sich der Soldat, nach Abschluss aller Tätigkeiten einfach mit Thana wieder abhauen zu können. Sicherlich hatte Maxwell sein Herz am rechten Fleck und eine gewisse Sympathie gegenüber Reek und seinem Gefolge konnte er auch nicht abstreiten, aber Butter bei die Fische, das war doch einfach alles verrückt.
Wie gewohnt begrüßte Reek die Dritte im Bunde äußerst überschwänglich und ausführlich, was natürlich sämtliches Getier mit einschloss. Die kurze Zeit hatte Maxwell natürlich genutzt, um Bob zu begrüßen und das blieb von Reek natürlich nicht unbemerkt. Gleichermaßen spürte er aber auch plötzlich ein Ziehen an seinem Ärmel, welches von der Mahaf ausging. Mit eleganten Bewegungen wechselte sie ihre Position und brachte den Davis zwischen Reek und sich, um der Nähe zur Kakerlake zu entgehen. Thana war eben eine hochkarätige Lady und von solch einem Anblick schnell angewidert, daher war ihre Reaktion nachzuvollziehen. Dennoch blieb sie dabei höflich und bewahrte einen gewissen Schein. „Tun wir“, bestätigte Maxwell schlicht die Tatsache, sich offenbar gut mit der Riesenhamsterratte zu verstehen. Wenn der Davis ehrlich war, dann war Bob wohl die normalste Gestalt in der seltsamen Runde des Reginald Eklund. Die Hintergrundgeschichte zu Coco wurde jedenfalls beleuchtet und hinterließ insbesondere bei Thana großes Staunen, eine noch größere Verwirrung und beinahe auch Sprachlosigkeit.
Maxwell hatte nach dem Plan gefragt und Reek präsentierte ihn auch sogleich, was Thana wieder dazu veranlasste, an den gesunden Menschenverstand des Eklund zu appellieren. Natürlich ein hoffnungsloses Unterfangen, wenn man Reek ein bisschen kannte und genau das wusste Maxwell mittlerweile. Er liebte Coco und all die anderen Tiere in seinem Gefolge, daher würde er niemals nie aufgeben und immer nach einem Weg suchen, ihnen zu helfen. Ein Umstand, den Maxwell tatsächlich sehr bewunderte. „Also Reek“, mischte sich der Soldat dann ein. „Die Einwände und Sorgen meiner Partnerin sind berechtigt, das weißt du“, stellte er noch einmal klar. „Ein Lich ist äußerst gefährlich und deine Chancen stehen mehr schlecht als recht, ich hoffe das weißt du ebenfalls“, führte der Soldat weiter aus. „Was meine Partnerin aber nicht weiß, ich jedoch umso besser. Du wirst dein Vorhaben nicht aufgeben. Solang nur der Hauch einer Chance besteht, Lady Coco zu retten, wirst du sie ergreifen“, schlussfolgerte er also. Maxwell holte tief Luft, ehe er sein Lächeln aufsetzte. „Wir werden deine friedliche Lösung versuchen, aber“, leitete er natürlich eine Bedingung ein. „Meine Partnerin und ich werden alle Vorbereitungen treffen, für den Fall, dass du scheiterst“, forderte er also.
Er legte eine Hand auf die Schulter von Thana und nickte ihr zuversichtlich zu, ehe er wieder zu Reek sah. „Also führe uns dorthin. Meine Partnerin und ich werden in der Zwischenzeit einen Plan erstellen, der uns einen Erfolg garantieren wird“, versicherte er Reek. Einerseits sprach Maxwell die Wahrheit, andererseits formulierte er die Dinge bewusst so, wie Reek sie gern hören wollte. Thana war sicherlich raffiniert genug, um hinter dieses Spiel zu blicken und sich darauf einzustellen, gemeinsam mit Max eine Lösung durchzuziehen, die fernab einer friedlichen Besprechung mit einem Lich lag. Aber Auftrag war zunächst Auftrag, also bestand eine gewisse Verpflichtung für die beiden Crusader. Erneut blickte er in die Augen von Thana und lächelte leicht, wobei seine blutroten Iriden weit mehr mitteilten als gesagt wurde. Erst dann nahm er seine Hand von ihrer Schulter und wartete dann darauf, dass der Eklund sie weiterführte.
Die erste Frage von Thana ließ Reek ziemlich ratlos zurück, denn selbstverständlich würde er all diese Schritte auf sich nehmen, um Lady Coco zu helfen. Wenn nur die geringste Chance bestand, dass er ihr Schicksal dadurch verbesserte, dann würde er es tun. Schließlich könnte er das Leiden seiner besten Freundin nicht einfach ignorieren. Er konnte nicht tatenlos danebenstehen. Genauso war ihm bewusst, dass so ein Lich ziemlich gefährlich sein konnte… jedenfalls hatte Master Slick mehrfach betont, dass Reek in einer direkten Konfrontation wahrscheinlich als ein Haufen Asche enden würde. Aber auch dies änderte nichts daran, dass er nicht einfach ertragen konnte, wie Lady Coco darunter litt, eine Kakerlake zu sein. Außerdem hatte er seine Hausaufgaben gemacht: Ein Lich war mal ein lebendes Wesen und hatte eine Seele. Also bestand doch zumindest die Möglichkeit, dass man sich mit ihm unterhalten konnte. Im Endeffekt handelte es sich einfach um einen sehr mächtigen Magier, der sein Leben auf magische Weise verlängert hatte. Verlängert hieß in diesem Fall wohl Unsterblichkeit, wenn alles glatt lief. Für Reek war das eine positive Sache, denn nur so würde er überhaupt die Möglichkeit haben, den Namen des Dämons zu erfahren, der einen Deal mit Coco geschlossen hatte. Es gab wohl so viele Dämonen, dass es unmöglich gewesen wäre, den Namen durch gezielte Nachforschungen herauszufinden. Auch diese Information hatte er von Master Slick erhalten.
Gerade wollte Reek zu einer ausführlichen Erläuterung für Thana ansetzen, auch wenn er noch nicht genau wusste mit welchen Worten er seinen Standpunkt am besten klar machte, da ergriff Maxwell das Wort. Seine Worte ließen Reek das Herz aufgehen, denn er fasste sehr gut in Worte, was Reek gerade durch den Kopf gegangen war. Er unterstützte die Worte des Magiers also mit mehrfachem entschlossenem Nicken und auch Bob ging zu einem energischen Nicken über, um Reek zu imitieren. Maxwell versteht mich sehr gut. Das heißt wohl, dass wir jetzt schon richtig gute Freunde sind, oder? Als Maxwell fertig war, stemmte Reek die Hände in die Hüfte und streckte die Brust heraus. Lange konnte er diese Pose jedoch nicht halten, da ihn ein lockerer Stein zu seinen Füßen ins Straucheln brachte und er sich nur durch das wilde Kreisen seine Arme auf den Beinen halten konnte. „Ganz genau. Lady Coco wird meine Hilfe bekommen und da wird weder ein Lich, noch ein Dämon etwas dran ändern.“Als er diese Worte aussprach, merkte er, wie Coco unruhig auf seiner Schulter hin und her huschte. Scheinbar sorgte sie sich um Reek, genau wie er sich um sie sorgte. Genau deshalb würde er sich auch von niemandem von dieser Mission abhalten würden. Nicht einmal von Lady Coco selbst. „Beruhige dich, Coco. Wir schaffen das schon irgendwie und du kannst mich eh nicht abhalten. Außerdem habe ich neben Bob und Gurr noch diese zwei unglaublich starken Magier an meiner Seite.“, flüsterte er in Richtung seiner Schulter, bevor er sich wieder an Maxwell und Thana wandte. „Ein Notfallplan kann sicher nicht schaden.“, stimmte Reek Maxwell dann zu, obwohl er immer noch der festen Überzeugung war, dass es eine friedliche Lösung geben musste. Nur weil jemand ein Lich war, konnte er ja nicht automatisch ein schlechtes Wesen sein. Wenn er diesen Herr Rumblelance fand, würde er seine ganze Kraft in ein freundliches Gespräch stecken! „Erstmal laufen wir diesen Berg hoch zur Ruine von Mr. Rumblelance und dann schauen wir weiter. Er wird uns sicher nicht gleich angreifen, wenn wir höflich sind.“ Dann wandte er sich wieder dem Pfad zu und wärmte sich ein wenig auf, um den anstrengenden Aufstieg zu überstehen. „Los, Freunde! Wir wollen Mr. Rumblelance nicht zu lange warten lassen!“ Dann stürmte er - dicht gefolgt von Bob - wieder den Berg hinauf. Wahrscheinlich hatte er seine Ruine schon seit Jahrzehnten nicht mehr verlassen und ein ganz anderes Zeitgefühl als Reek. Ebenso hatte Lady Coco nun schon viele Jahrzehnte im Körper einer Kakerlake verbracht. Trotzdem hatte er irgendwie das Gefühl, dass die Rettung von Lady Coco eine dringende Angelegenheit war!
Thana war außer sich, als sie die Hintergründe dieser Mission erklärt bekam. Wie sollte sie das auch nicht sein? Immerhin stellte dieser Magier sich den finstersten und gefährlichsten Kreaturen, nur wegen einer bescheuerten Kakerlake, die er als Haustier hielt. Das war aus ihrer Sicht einfach purer Wahnsinn. Die Magierin konnte auch nicht verstehen, wie ihr Kollege dabei so stoisch ruhig sein konnte. Zwar stellte er sich grundsätzlich auf ihre Seite, unterstrich dabei aber, den Verrückten bei seinem Vorhaben zu unterstützen, einfach „weil er sich davon eh nicht abhalten ließ“? Für die Mahaf war klar, dass es nur einen einzigen Grund dafür gab, weswegen sie an diesem Himmelfahrtskommando überhaupt weiter teilnahm. Es war ihre Mission, die Royal Crusades! Fassungslos beobachtete sie, wie Reek während der Rede ihres Kollegen eifrig mit nickte, als spreche er ihm aus der Seele. Dann plusterte er sich auch noch auf, bis ein Fehltritt ihn daraufhin beinahe zu Fall brachte. Was für eine Witzfigur! Und der wollte sich mit einem Lich anlegen, unglaublich. “Wir werden sehen…“, murmelte die Mahaf auf seine Aussage hin, dass weder Dämon noch Lich ihn aufhalten würden. Dabei war es ihr nicht einmal wichtig, ob dieser schräge Vogel das nun hören konnte oder nicht. Thana presste die Lippen aufeinander und gab sich dabei Mühe, nicht aus der eigenen Haut zu platzen. Dieses Thema nahm sie wirklich mit. Es ließ sie an ihrem Verstand zweifeln. Kaum zu glauben, dass der Typ sich auch ohne die beiden Crusader einfach auf den Weg gemacht hätte. Also, sollte er halt machen, aber wie verblendet konnte man sein? Das rechte Auge der Magierin begann unkontrolliert zu zucken, als Reek davon sprach, dass ein Notfallplan „auch nicht schaden könne“. Es juckte unaufhörlich in ihrer Hand, den Kragen dieses Magiers zu packen, ihn mal richtig durchzuschütteln und anzuschreien. Nicht, weil es für ihn irgendetwas ändern würde. Dadurch ließ er sich bestimmt auch nicht von seiner dummen Idee abbringen. Aber die Mahaf würde so etwas Dampf ablassen können, der sich kontinuierlich tief in ihr drin bildete. Dennoch sah sie von einer solchen Aktion ab. Vorerst. “Glaub mir. Mr. Rumblelance hat die Zeit. Er hat mehr als genug davon.“ Was war das überhaupt für ein Name? Mr. Rumblelance? Das hatte Reek sich doch sicher ausgedacht! “Sag mal, Reek…“ Nicht, dass die Mahaf damit rechnete, dass er so etwas wie eine Hilfe darstellen würde, für den absurden Fall, dass der Lich kein höflicher, netter Kerl war, aber… “Was hast du eigentlich so auf dem Kasten? Wie kämpfst du überhaupt? Erzähl doch mal etwas von dir.“, forderte sie den Mann auf. Vielleicht lenkte sie das ja sogar davon ab, dass er eine verdammte Kakerlake auf seiner Schulter trug! Eher nebenbei, gewissermaßen unauffällig und unscheinbar, legte die Mahaf ihre Hand auf das Buch, welches an ihrer Körpermitte befestigt war. Sie flößte einen Teil ihres Manas hinein. Das Buch war ein magischer Manaspeicher, der das Mana aufsaugte wie ein trockener Schwamm, um es der Magierin zu einem späteren Zeitpunkt wiederzugeben, sollte sie darauf angewiesen sein.
Genutzte Zauber
Voiceactor – hellere Stimme TYP: Elementlose Magie ELEMENT: --- KLASSE: I ART: Support MANAVERBRAUCH: 15 pro Minute MAX. REICHWEITE: 20 25 Meter SPEZIELLES: Jeder in Reichweite VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 2, Manaregeneration Level 2 BESCHREIBUNG: Dieser Zauber greift einzig den Hörsinn seiner Opfer an. Der Anwender täuscht vor, mit einer anderen Stimme zu sprechen – dabei muss der Anwender die Stimme, die er oder sie kopiert, natürlich selbst schon einmal gehört haben. Für den direkten Kampf ist die Technik nicht unbedingt geeignet, da die Opfer den Anwender sehen. Daher lässt die Illusion sich eher nutzen, wenn kein direkter Blickkontakt zum Anwender besteht und dieser Verwirrung stiften möchte.
Der Weg, der den Berg hinaufführte, war für den ungeschickten Magier alles andere als einfach, da bei jedem Schritt das Risiko bestand, dass er den Berg wieder hinabstürzte. Deshalb redete der sonst so quasselige Magier auch verhältnismäßig wenig, da das Gehen ihn schon genug beschäftigte. Umso mehr freute es ihn, dass Thana ein neues Thema anschnitt. Sie wollte Reek näher kennenlernen und dieser sah natürlich direkt eine neue Freundschaft am Horizont. „Alleine habe ich gar nichts auf dem Kasten!“, verkündete Reek lautstark – wahrscheinlich sehr zu Thanas Unmut – und machte dann eine Pause, um eine schwierige Passage des Weges zu überwinden. Dann setzte er seine Ausführungen fort. „Glücklicherweise bin ich nicht allein, sondern habe immer meine Freunde an meiner Seite.“ Er deutete auf Bob, da Gurr wie immer irgendwo anders war. Wo? Das konnte wohl niemand sagen. „Maxwell hat sie Tierbesetzungsmagie getauft. Ich habe Master Slick nie gefragt, wie er die Magie nennt.“ Da fielt ihm ein, dass Thana doch auch bereits gesehen hatte, was Master Slick konnte. „Ah! Es ist die gleiche Magie, die Master Slick an der Hütte genutzt hat! Nur nicht ganz so mächtig. Mit Coco geht das nicht. Nur mit Bob und Gurr.“ Wieder machte er eine Pause und hatte irgendwie das Gefühl, dass er sich nicht in ein besonders gutes Licht gerückt hatte. „Bob kann ganz schon furchteinflößend werden, wenn er ernst macht. Eine Kampfmaschine, ja! Hoffentlich muss er das heute nicht zeigen.“ Hoffentlich konnte Thana damit etwas anfangen.
Natürlich war Reek nun auch an der anderen Seite interessiert. Was Maxwell konnte, wusste er ja schon. „Und was kannst du so?“ Als er Thana so betrachtete, fiel ihm auf, dass sie eine gewisse Ähnlichkeit zu Narges, der Hexe des Südens, hatte. Es war wohl das, was viele als „weibliche Attribute“ beschrieben. „Bist du vielleicht die Hexe des Ostens?“ Er riss die Augen auf. Das machte nur Sinn, denn schließlich waren sie hier im Osten. Das würde gleichzeitig bedeuten, dass Thana super mächtig wäre und mit einem Fingerschnipsen alle Probleme lösen konnte, wenn es sich ähnlich verhielt wie mit Narges.
Sie waren eine ganze Weile unterwegs, bis der Bergpass etwas abflachte und tiefer ins Gebirge hineinführte. Sie passierten steile Abhänge, überquerten Bergflüsse und an der ein oder anderen Stelle musste Reek sogar ein wenig klettern – ein Wunder, dass ihm nichts passiert war. Niemand schien sich wirklich darum zu kümmern, den Weg zur Ruine in Schuss zu halten, weshalb gut denkbar war, dass der Lich Rumblelance seit Jahren keine lebende Menschenseele mehr gesehen hatte. Vielleicht lag das aber auch weniger daran, dass er so abgelegen lebte, sondern viel mehr daran, dass alle anderen von der Gefahr abgeschreckt wurden, die potenziell von einem Lich ausging. Jedenfalls hatten sie gerade eine weitere Bergkette umrundet als plötzlich die gewaltige eingefallene Burgruine in Sicht kam. „Seht nur! Das muss das Zuhause von Rumblelance sein!“ Das Bauwerk stand exponiert auf einem großen Felsen, der von anderen Bergspitzen umringt war. Trotz der vielen Jahre, die es hier wahrscheinlich schon stand, hatte es dem Zahn der Zeit einigermaßen standgehalten und auch wenn die Burg ihre besten Tage hinter sich hatte, war immer noch einiges ihrer einstigen Pracht zu erkennen. Hoch oben ragte ein Turm empor, der an einer Seite bereits ein großes Loch hatte, aber dennoch keine Anzeichen machte in sich zusammenzufallen. In Reeks Vorstellung würde William Rumblelance genau dort hausen: Am höchsten Punkt der Ruine. Statt Angst oder Respekt, war es Freude, die der Anblick in Reek auslöste, denn er spürte, wie er der Rettung von Coco einen Schritt näher gekommen war. Um diesen Punkt zu erreichen mussten sie allerdings erstmal in die Burg und diese war – so machte es jedenfalls den Anschein – nur über eine einzige Brücke zu erreichen, die die Zeit etwas schlechter überstanden hatte als der Rest. Sie war so lückenhaft, dass ein falscher Tritt wahrscheinlich dafür sorgen würde, dass man in die Tiefe viel und mit falschen Tritten kannte Reek sich aus. Aber darum konnte er sich kümmern, wenn sie die Brücke erreicht hatten.
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