Typ: Zimmer Besitzer:Yunai Yhiwa wohnt in diesem Zimmer Beschreibung: in dem sich ein Bett, ein Schrank, ein Regal, ein Schreibtisch mit Stuhl sowie ein Bad mit Dusche befinden
Yunai Yhiwas Zimmer in den Quartieren der Runenritter befindet sich im zweiten Stock. Das kleine Zimmer beinhaltet ein Bett, das sich unten mit einem Schubfach öffnen lässt, dort ist tagsüber immer die Decke drin verstaut. An einer Wand befindet sich ein größerer Schrank und ein größeres Regal. Rüstungen und Klamotten findet im Schrank Platz. Im Regal liegen in den ersten beiden Reihen Bücher, darunter liegen verschiedene kleine Steintafeln, Steine, Papiere, mit Runenzeichen darauf. Im untersten Schubfach befindet sich Erzstücke und Metall und ein paar Edelsteine. Ein großer Spiegel steht an dem Fenster, die durch große Vorhänge verdeckt werden können. Eine einzelne Pflanze steht neben dem Spiegel. Auf der Seite mit dem Bett steht auch ein Schreibtisch. Auf einer Seite geht eine Tür zu einem kleinen einfachen Badezimmer. Die Mitte des Raumes ist frei gehalten so gut es geht und nur ein flauschiger Teppich liegt dekorativ auf dem Boden
Changelog: Wenn sich im Verlauf des Rollenspiels etwas an dem Ort ändert, wird es hier aufgeführt.
Offplay – Der Hase im Mond Teilnehmer: Iron, Yunai
Ein paar Wochen lang hopste Iron schon hier bei den Runenrittern herum und abgesehen von ein paar ersten Aufträgen, die er erfüllt hatte, war er vor Allem auf dem Außentrainingsplatz unterwegs und blamierte da die anderen Neuzugänge im Hürdenlauf, wenn er nicht gerade dabei war, mit seinem Schwert zu trainieren oder sich zu den Stallungen zu hocken und ein wenig um seinen Falken zu kümmern. Steel war ein ganz schöner Blickfang hier, wie es aussah, und ein guter Gesprächseinstieg, schließlich sah man eher selten Jagdvögel durch die Baracken fliegen. Das gut erzogene Tier wusste aber, sich zu benehmen; Ärger hatte der Hase daher noch keinen für seinen Partner bekommen. Dafür wussten die meisten Leute, wer gemeint war, wenn man von dem Hasen sprach, der dauernd einen Falken ins Gebäude schleppte. Iron hatte tatsächlich das Gefühl, ziemlich gut hier angekommen zu sein... aber unter den Rittern, die er bisher kennen gelernt hatte, hatte er definitiv einen Favoriten. Die erste Person, die auf ihn zugekommen war, als er bei den Rittern gestartet hatte, war Yunai gewesen, die Repräsentantin. Es war eine simple Geste gewesen, die der Leporidae aber sehr zu schätzen wusste. Jeder konnte Interesse an einem Falken oder einem guten Schwertkämpfer finden, aber es war schon echt lieb, auf einen übereifrigen Neuling zuzugehen und ihm dabei zu helfen, sich einen Platz in der Gilde zu suchen. Davon abgesehen war sie im Gespräch echt interessant gewesen, sowohl clever als auch bodenständig, und auch, wenn sie sich ein bisschen unnahbar gab, hatte das Mädel einen wirklich liebevollen Charme. Sie wollte sich Anderen mehr annähern als sie zugab, weshalb der Ran auch nicht damit aufgehört hatte, ihr auf die Nerven zu gehen, wenn er ihr in den Gängen der Runenritter-Hallen begegnete. Sie war seine erste Freundin hier gewesen und wenn man die eine Person ausklammerte, die er schon vor dem Beitritt hier gekannt hatte, dann war sie auch die Beste. Deswegen war er auch heute auf dem Weg zu ihr. Deswegen und weil sie ihm bei ihrem ersten Treffen etwas versprochen hatte!
„Guten Aaabend, Yunai!“, rief Iron fröhlich aus, während er aufdringlich an ihrer Zimmertür klopfte. Laut, wie er war, konnte man ihn vermutlich noch in den umliegenden Räumen hören, aber er wollte ja vermeiden, dass die Jüngere seine Anwesenheit hier komplett verpasste. Es war schon recht spät, aber nicht so spät, dass sie irgendwelche Ruhezeiten einhalten müssten. „Kommst du? Wenn du schon im Bett liegst, dann komm da lieber ganz schnell wieder rausgehoppelt, Yunai!“, lachte Ippi, enthusiastisch wie immer. Es war praktisch unmöglich, diesem Hasen seine Freude wegzunehmen. Niemand hier würde sich an einen Tag erinnern, an dem der Ran kein breites Lächeln im Gesicht gehabt hatte, und gerade in einer Nacht wie dieser freute er sich gleich doppelt und dreifach. Schließlich war es soweit: Heute war eine Vollmondnacht! Und er hatte Yunai doch versprochen, sich den Vollmond mit ihr zusammen anzugucken. „Yunaaai! Wie lang willst du mich warten lassen?“, grinste er vor sich hin, offenbar sehr überzeugt davon, dass sie tatsächlich in ihrem Zimmer war. „Wir haben schließlich eine Verabredung, Böhnchen!“
Die Woche war anstrengend gewesen, aber Yunai wusste eigentlich gar nicht, wann sie zuletzt eine ruhige Woche gehabt hatte. Doch die Woche war durch und durch mit Räpräsetantinaufgaben belegt gewesen. Sie hatte lange nicht mehr so viel gelächelt oder Small Talk geführt. Sie war froh heute früher ins Bett gekommen zu sein und alles, was sie wollte, war etwas Ruhe und Frieden. Etwas, was der jungen Runenritterin nicht vergönnt sein sollte, denn eine trällernde Stimme schallte hinter ihrer Tür und sie zuckte zusammen, weil sie nicht erwartet hatte, dass jemand zu dieser Zeit und vor allem zu ihrem Zimmer kommen würde. Sie saß bereits im Pyjama im Bett und auf den Knien hatte sie ein Buch. Es klopfte und sie hob den Kopf. Sie kannte die Stimme. Sie gehörte zu ihrem neuen Kollegen Iron. Der sie wirklich jedes…wirklich jedes Mal, wenn sie sich sahen, ansprechen musste. Aber dass er jetzt sogar so weit ging, direkt bei ihr zu klopfen? Wieso genau hatte sie sich verpflichtet gefühlt, auf ihn zuzugehen und ihn herumzuführen?
Sie zuckte erneut, als Iron sie regelrecht aus dem Bett schmeißen wollte. Was war denn los? Sie legte das Buch zur Seite. ”Iron? Was ist denn los?” fragte sie und schob seufzend die Decke über ihre Knie. Sie schob sich aus dem Bett und rief zur Tür ”Ich komme ja schon, warte doch mal kurz” und klang dabei gleichermaßen verwundert und wohl auch ein klein wenig genervt. Sie zupfte an den Ärmeln ihres flauschigen, hellblauen Pyjamas und strich sich notdürftig über die offenen Haare. Sie überlegte, doch kam nciht darauf, was Iron wollen könnte. Auf dem Weg zur Tür fiel ihr Blick auf ihren Schreibtisch, auf dem das herzförmige Amulett lag, das sie tagsüber so gerne verwendete, um ihre Arbeit gut verrichten zu können. Sie ließ es liegen, sie brauchte es nicht, wenn sie einfach nur ein kleines Gespräch führen würde. Sie hatte zumindest nicht vor daraus ein langes Gespräch zu machen. Doch als sie vor der Tür stand, rief Iron nochmal und sie stockte. Die Hand auf der Türklinke. Sie hatten eine was? Sie öffnete langsam die Tür und er würde in ihr perplexes Gesicht sehen. ”Wir haben eine was?” kam es nur von ihr und sie schüttelte leicht den Kopf. Sie dachte nach und überlegte, was er meinen konnte und ihr Gedanke kam zu etwas zurück, was er am ersten Tag gesagt hatte. Den Mond ansehen… war das sein Ernst gewesen? ”Sag jetzt nicht du bist hier, um dir den Mond anzusehen….” murmelte sie und ihr Blick wanderte zum Fenster hinter sich. Wie beim ersten treffen schaffte es Iron mal wieder sie ein wenig zu irritieren. Sollte er wirklich deswegen gekommen sein?
„Na, eine Verabredung!“, grinste Iron fröhlich, als sich die Tür vor ihm öffnete und eine ordentlich verwunderte Yunai ihm entgegen starrte. „Sag nicht, du hast es vergessen!“ Klar, es war schon ein paar Wochen her, dass sie darüber geredet hatten, aber das war doch eine wichtige Sache! Yunai hatte selbst gesagt, dass sie den Hasen im Mond noch nie gesehen hatte, das musste nachgeholt werden! Außerdem, und das war sogar noch wichtiger, war das hier doch eine tolle Gelegenheit, ein wenig Zeit miteinander zu verbringen und sich noch besser kennen zu lernen. Insofern strahlte der Hase zufrieden vor sich hin, als die Jüngere realisierte, was für eine Verabredung sie eigentlich hatten. „Aber genau deswegen bin ich hier, Yunai!“, lachte er auf, eine Hand in die Hüfte gestemmt, während er mit seinem rechten Zeigefinger auf sie deutete. „Wusst ich doch, dass du es nicht vergessen hast! Du würdest mir doch nicht das hüpfende Herz brechen, hehe!“ Nein, natürlich nicht. Yunai war ein echt liebes Mädel mit dem Herz am rechten Fleck, das merkte man sofort. Sie würde Iron nicht hängen lassen und sich dabei gleich eine tolle Nacht aus den Fingern gleiten lassen. Auch wenn sie es nicht zugeben wollte: Sich mal ein bisschen Zeit mit Anderen zu gönnen tat Yunai gut, und wenn das bedeutete, dass Iron sie gegen ihren Willen raus in die Nacht schleppen musste, um ihr etwas Gutes zu tun, dann spielte er seine Rolle gerne. Er verbrachte seine Zeit schließlich nicht nur mit ihr, weil sie zufällig die erste Person war, die mit ihm gesprochen hatte... sondern weil sie es verdient hatte. Weil sie ein liebes Mädchen war, und weil sie auch sehen durfte, dass sie dafür geschätzt wurde. „So ganz fertig bist du aber noch nicht, oder?“ Leicht überrascht blinzelte der Hase, als ihm bewusst wurde, dass Yunai ziemlich entschlossen nur ihren Schlafanzug trug. Der war ganz niedlich, zugegeben, sah aber auch ein bisschen kühl dafür aus, die Nacht draußen zu verbringen. „Ich will dir nichts vorschreiben, aber ich denke, du solltest dir etwas Wärmeres anziehen“, schlug der Hase vor, ehe man dem Funkeln in seinen Augen ansah, dass er gerade eine Idee bekommen hatte. Seine Ohren stellten sich auf, während er die Jüngere anstrahlte. „Hey, ich hab dein Zimmer eh noch nicht gesehen, richtig? Dann kann ich ja kurz reinkommen, bis du fertig bist!“
Ehe Yunai über ihr übliche Perplexität hinweg kommen konnte, war der Hase auch schon an ihr vorbei ins Innere des Zimmers gehopst. Um aus großen Augen ihre Möbel zu betrachten. Grundsätzlich sah es hier gar nicht mal so anders aus als bei ihm, was wohl kein Wunder war; die einfachen Ritter hatten wohl alle die gleiche Grundausstattung. Wenn er so darüber nachdachte, wusste Iron gar nicht, ob es bei den höheren Rängen anders aussah. Das musste er wohl früher oder später in Erfahrung bringen. „Der Stil ist ein wenig anders als bei mir“, stellte er fest, was vermutlich kein Wunder war. Frauen mochten vermutlich einfach andere Möbel als Männer. „Aber vom Inhalt her ist es ganz ähnlich... auch wenn...“ Sein Blick glitt hinüber zu dem Bett, aus dem die Repräsentantin wohl gerade erst aufgestanden war. Da war es wohl kein Wunder, dass es gerade nicht ordentlich gemacht war. Das hieß aber nicht, dass er sie mit seinem üblichen, amüsierten Grinsen nicht ein wenig aufziehen konnte. „Auch wenn mein Zimmer besser aufgeräumt ist. Aber hey, nicht jeder kann so ordentlich sein, richtig?“
Sie sah Iron einfach nur an und als ihr klar wurde, weshalb ihr Kollege wirklich hier sein könnte, war ihr kurz unklar, wie sie reagieren sollte. ”Natürlich hab ich…” begann sie instinktiv und stoppte sich selbst bevor ihre Rune sie mit Schmerz daran erinnern würde, das Lügen ja keine Option war ...also es nicht vergessen, aber nicht mehr dran gedacht sagte sie also und lächelte entschuldigend ”Entschuldige, ich bin irgendwie, ach keine Ahnung davon ausgegangen das du es nicht ernst meinst.” sagte sie und strich sich eine Strähne hinters Ohr. Wenn nicht das hätte sie erwartet, dass Iron sich spätestens, wenn er das Misstrauen der anderen ihr gegenüber mitbekam, sich abwenden würde. Entweder tat er das nicht oder hatte noch nichts davon gehört. Beides wäre ein beruhigender Gedanke. Als Iron sie darauf hinwies, dass sie ja nicht fertig war, sah sie an sich herunter. Sie steckte in einem flauschigen hellblauen Pyjama, mit langen Ärmeln. Eine passende flauschige hellblaue Pjamahose mit Wolken darauf komplettierte ihren Schlaflook. Auch die offenen haare, denn so bekam man sie im Grunde nie zusehen, sprachen dafür. Sie seufzte also als Antwort und murmelte ”Nein, ich hatte gerade eine Verabredung mit einem Buch in meinem Bett….” erklärte sie und etwas sagte ihr das sie Iron wohl nicht einfach bitten konnte das Mond ansehen zu verschieben. Vielleicht wollte sie das auch nciht, denn…keine Ahnung es war ganz nett. Sie schüttelte also leicht den Kopf ”Nein, nein du hast Recht. Gib mir kurz und ich….” sie stoppte als sich Iron daraufhin kurzerhand selbst einlud und einfach an ihr vorbeihüpfte.
Sie starrte ihn kurz nach und stieß einen schnaubenden laut aus. Iron war wirklich ein Wirbelwind, das hatte er ja schon bei ihrer ersten Begegnung gezeigt. Und es war ja jetzt nicht so, als hätte sie großartig was zu verbergen, ihr Zimmer war aufgeräumt und vermutlich nicht viel anders, als die anderen. Bis auf den Inhalt in ihren Regalen und Schränken vielleicht. ”Alle kriegen die gleiche Grundausstattung und da viele sich in ihrem Zimmer sowieso nur zum schlafen aufhalten… reicht das den meisten ” meinte sie und schloss die Tür, als sie über ihre Irritation hinweg gekommen war. Dann grinste er sie an und Yunai zog sie Augen leicht zusammen. ”Muss derjenige sagen, der mich gerade so schamlos aus dem Bett geworfen hat, ich muss sogar das arme Buch deinetwegen versetzen” konzerte sie und setzte hinzu ”Du kannst ja aufräumen, wenn es Dir zu unordentlich ist, ich muss mich jetzt ja erstmal wärmer anziehen” sie schnaubte leicht. Sie würde sich doch nicht einfach von Iron ärgern lassen, wenn er sich schon selbst einlud. Sie öffnete ihren Schrank und griff einen cremfarbenen Pullover und eine simple schwarze Hose, bevor sie den Schrank schnell wieder zuschob. Nicht dass Iron dreist hineinschauen würde, irgendwie traute sie ihm das zu. ”Buch kommt in die zweite Reihe ganz links” rief sie und verschwand im Badezimmer. Sie schloss die Tür hinter sich. Sie kannte die frechen Sprüche von Iron ja mittlerweile und nur weil er sie noch immer kalt erwischte, hieß es nicht, dass sie nicht zurückschießen würde. Zumindest versuchte sie es, sie konnte sich ja in ihrem eigenen Zimmer nicht so ärgern lassen.
„... du hast es echt vergessen!“, stellte Iron fest und stemmte gespielt beleidigt seine Hände in die Hüften. Mit dem Gestammel täuschte Yunai doch niemanden. „Ts, ts, so spielst du mit meinem Herzen, hopp. Dafür schuldest du mir was!“ Nach einem kurzen, eingeschnappten Blick kehrte sein typisches Grinsen zurück und seine Augenlider senkten sich leicht für einen seiner üblichen, entspannten Gesichtsausdrücke. „Aber naja, jetzt weißt du Bescheid, also lassen wir da Kürbisse drüber wachsen.“ Mal schauen, ob er sich diesen Gefallen früher oder später noch einholte. Im Kopf behalten würde er ihn auf jeden Fall. Was natürlich nicht bedeutete, dass Yunai aus ihrer abendlichen Aktivität herauskam! „Klar hab ich's ernst gemeint“, staunte der Hase auf die Worte der Jüngeren hin. Mit dieser Antwort hatte er ehrlich gesagt nicht gerechnet. Ein paar Momente lang sah er sie leicht verwundert an, ehe er wieder zu strahlen begann und sich mit der rechten Faust leicht auf die Brust klopfte. „Warum sollte ich nicht die Nacht mit dir verbringen wollen? Da würd sich doch jeder Kerl freuen!“, stellte er klar, ehe er sie wieder mit einem etwas entspannteren Blick bedachte. „Außerdem wollte ich dir doch den Mond zeigen. Dachtest du echt, dass ich dich an der Sprosse herumführe?“
So richtig konnte Yunai Ippi wohl noch nicht einschätzen, aber das war okay. Sie waren ja noch in der Kennenlernphase, da ging es ihm nur begrenzt anders. Wobei er gefühlt mehr darauf achtete, sie zu verstehen und Dinge über sie zu lernen, als anders herum. Aber gut, das konnte man ja auch von niemandem verlangen. Für den Hasen war die Ritterin auf jeden Fall super interessant, weshalb er auch gleich die Gelegenheit nutzte, in ihr Zimmer zu schlüpfen und sich ein wenig umzuschauen. „Dein Buch wartet sicher geduldig auf dich“, schmunzelte er, als er von ihrer Verabredung sprach. „Aber ich bin ungeduldig, also kommt meine Verabredung mit dir zuerst, hehe!“ Neugierig wanderten seine Augen durch das Zimmer, dem man durchaus ansah, dass Yunai gerade eigentlich hatte ins Bett gehen wollen. Da konnte sich Iron auch einen kleinen Kommentar nicht ersparen. Erfreut sah er, dass sein Gegenüber ein bisschen zurückfeuerte. Sie lockerte also langsam doch ein wenig auf! „Schamlos, sagst du? Wie gemein“, lachte er und fuhr sich durch das strubbelige Haar. Dabei lehnte er sich leicht zur Seite, versuchte, an der Repräsentantin vorbei einen Blick in ihren Schrank zu werfen, aber die Tür hatte sie ganz schnell wieder geschlossen. Da konnte er doch nix sehen! „Zweite Reihe, ganz links!“, bestätigte er, während sie ins Badezimmer verschwand und hob das Buch an, das sie gerade gelesen hatte. Mit einem neugierigen Blinzeln las er den Einband und seine Augen weiteten sich ein wenig. „Na hoppla... Wie spannend“, grinste er zufrieden, ehe er es wieder zurück in den Schrank steckte. Seine Augen glitten auch über die anderen Einbände, die da vor ihm lagen. Irgendwelche Türen öffnete er in dem Zimmer natürlich nicht; so dreist er auch sein konnte, das wäre einfach unangemessen!
„Da bist du ja wieder! Brauchst du immer so lange im Bad?“, fragte Iron nach, als Yunai wieder erschien. Die Beine baumeln lassend saß er auf ihrem ordentlich gemachten Bett, hatte sich tatsächlich die Mühe gemacht, ein wenig aufzuräumen, wie sie es gewünscht hatte. Mit einem kleinen Hüpfer kam er wieder auf die Beine. „Und hepp! Wollen wir uns auf den Weg machen, Yunai?“, hakte er nach und bot ihr seine Hand an, ehe er mit einem dümmlichen Grinsen seine Augenbrauen hob. Sie konnte sich wohl denken, dass jetzt wieder ein Spruch kam. „Übrigens, ich hab mir mal die Titel deiner Bücher angeguckt!“, fing er an. „Ich wusste ja gar nicht, dass du sowas liest, hepp!“
Sie nickte und schaute dann entschuldigend zu dem Hasenritter. ”Ich schulde dir was? …” fragte sie und seufze als sie sich geschlagen gab. ”Meinetwegen.” murmelte sie also und schnell war Iron wieder so wie sie ihn kannte. Als er ihr das auch schnell zu verzeihen schien, mit seiner wie immer gemüselastigen Formulierung, nickte sie nur. Schon bei ihrem ersten Gespräch war ihr seine gemüsige Betonung aufgefallen. Aber irgendwie war das… sie wusste auch nicht, es schien zu ihm zu gehören. Auch wenn sie sich noch nicht Recht dran gewöhnen konnte. Als er sie dann verwundert anblickte, sah sie kurz über ihn hinweg. ”Ach, keine Ahnung… wir kannten uns halt im Grunde noch gar nicht und ich dachte mittlerweile… ” sie beendete den Satz nicht. Sie dachte so oft, dass andere es nicht gut mit ihr meinten. Sie hatte sogar bei Iron geglaubt, das dieses erste Gespräch das einzige freundliche sein wird, bevor er sich lieber anderen Runenritter mit weniger fragwürdigen Ruf zuwandte. Doch er war nun hier und sah sie an, als wären diese Worte für ihn super unverständlich. ”Weißt du was…mein Fehler. Wie konnte ich nur denken, dass ausgerechnet du das nicht ernst meinst, hm? Tut mir leid.” Sie gab ihm diesen Vertrauensvorschuss. Vielleicht wäre es ja nett, vielleicht würde es ja … ein schöner Abend werden. Anscheinend musste sie immer überrascht und aus ihrer Routine gerissen werden, damit sowas mal passierte. Das brachte sie zum nachdenken. Auch wenn sie dafür nicht viel Zeit hatte, nachdem Iron fröhlich ihr Zimmer erkundete.
”Ist ja schon gut, ich such mir was raus” sagte sie und lief zum Schrank. Als sie ihn öffnete, merkte sie wie sich Iron zur Seite lehnte und über die Schulter blickte. Was sie veranlasste den Schrank schnell wieder zu schließen, dieser Hase war wirklich neugierig. ”Ja, schamlos. Oder schämst du dich etwa? Ich denke nicht, bist ja sogar ungeduldig. Also sag mir da sich Unrecht habe.” sagte sie und legte sich die Kleidung über den Arm. Sie zog sich um und sah, dass Iron sich auf ihrem Bett niedergelassen hatte. ”Du hast gesagt, ich soll mich umziehen” meinte sie nur und trat vor den Spiegel um sich einen Pferdeschwanz zu machen. Sie machte aber nur einen tiefen und ihre Haare fielen ihr somit fließend über eine Schulter als sie den Zopf über eine Schulter zog. ”Danke” bemerkte sie mit einem nicken Richtung gemachtes Bett. ”Da es so wirkt, als sei das der einzige Weg dich aus meinem Zimmer zu befördern, ja lass und los.” sie griff Irons Hand und zog einmal kräftig daran, um ihn regelrecht aus dem Zimmer zu werfen. Als sie nach ihrer Strickjacke griff, die an einem Haken an der Tür hing, und seine Bemerkung hörte, sagte sie ”Tja, obwohl du dir die Mühe machst mich immer anzusprechen, wenn wir uns begegnen, hast du mich wohl doch noch nicht richtig kennengelernt, sonst würde dich das vermutlich gar nicht so wundern….außer du willst mich gerade nur ärgern.” sie stoppte kurz und als sie die Tür schloss, sagte sie. ”Ich bin sehr an Geschichte und alten Sprachen interessiert und da mir kürzlich aufgefallen ist, dass ich mir für diese Vorliebe aktuell wenig Zeit nehme, habe ich mir dieses Buch besorgt. Runen sind ja im Grunde auch nur eine alte Sprache und dieses Buch kannte ich noch nicht.” Immerhin hatte sie ein recht fachliches Buch über Schutz uns Bindungrunen gelesen. Tatsächlich war ihre Buchsammlung sehr fachlich, Geschichte, Runenkunde und Sprachen. Bis auf ein Roman, den sie tatsächlich im Schrank stehen hatte. Ein ziemlich kitschiger, romantischer Liebesroman. ”Sorg lieber dafür das es sich lohnt, mein wohlverdienter Schlaf auf später zu schieben, anstatt so neugierig deine Löffel überall reinzustecken” sagte sie und schmunzelte leicht. Er hatte sie kalt erwischt, ja, doch irgendwie war es ja auch … lieb. Sie wusste selbst nicht, was sie denken sollte.”Wenn du meine Buchauswahl so interessant findest, leihe ich dir sicher gerne mal eins aus, theoretische Grundlagen aufbauen und so…weil Theorie doch so voll dein Ding is” sagte sie also mit einem Seitenblick als kleinen Seitenhieb, ehe sie sich auf den Weg nach draußen machten. Vom Lichterhof aus hatte man sicher einen guten Blick auf den Mond und wenn sie Iron damit zufriedenstellte, konnte sie sich die paar Minuten ja gerne nehmen. Vielleicht ja auch ein wenig mehr, wenn es sich ergab.
“Alles gut”, lächelte Iron beschwichtigend, als sich Yunai so umfänglich dafür entschuldigte, nicht an die Verabredung heute geglaubt zu haben. Hach je, dabei hatte er ihr doch gar nicht wirklich ein schlechtes Gewissen machen wollen. Um sie wieder ein wenig aufzuheitern, ließ er sein übliches, sorgloses Lächeln zurückkehren und hob die Hände. “Ich kann’s dir doch nicht übel nehmen, wenn du mich für sprunghaft hältst, hopp! Bin schließlich ein Hase!” Aber ein Hase, der es durchaus ernst meinte, wenn er Leuten etwas anbot. Er scherzte gern ein wenig, aber er war niemand, der Andere anlog oder sie an der Nase herumführte. Außerdem neigte er dazu, eine echt loyale Möhre zu sein! Da war ihr Vertrauen schon gut platziert. “Ob ich mich schäme? Bin doch sicher rot wie ne Tomate”, grinste der Ran frech wie eh und je. Na gut, vielleicht war er ein bisschen schamlos. Das würde Yunai ihm dann halt verzeihen müssen. Genau wie er sich nicht schämte, sie zu fragen, was sie so lange im Bad machte. Klar hatte er sie aufgefordert, sich umzuziehen, aber… “Ich mein, ich wär auch mit dir losgehoppelt, wenn du noch im Pyjama steckst”, gab er mit einem Schulterzucken zu und legte den Kopf leicht schief. “Aber ich dacht, dann ist dir vielleicht kalt. Will doch nicht, dass aus meinem Radieschen Frostzwiebeln werden.” Moment… Frostzwiebeln klang nicht ganz richtig. Röstzwiebeln, die gab es. Aber naja, die hätten nicht gut in seinen Vergleich gepasst. Würde schon okay sein. Länger als ein paar kurze Sekunden dachte Iron nicht über das Thema nach, ehe er mit den Schultern zuckte und sich wieder auf seine Begleiterin konzentrierte. “Sieht übrigens gut an dir aus, das Outfit! Da hat sich das Warten glatt gelohnt!”
Hui, da zerrte sie ihn ja ganz schön mit raus. Kräftiges Mädel, diese Yunai, aber das war wohl nicht überraschend. Amüsiert musste Ippi auflachen, ehe er mit ein paar schnellen Schritten sicher stellte, dass er ruhig an ihrer Seite gehen konnte, anstatt die ganze Zeit hinter ihr hergezogen zu werden. “Jetzt grad ärger ich dich nicht, versprochen”, lächelte er und schenkte ihr ein kurzes Nicken. “Von Runen hab ich auch schonmal was gehört… Das sind irgendwelche Schriftzeichen, nicht?” Das Wort kannte er in erster Linie, weil es Teil dieser Organisation war - der Runenritter und der Runensoldaten. Natürlich hatte er sich in seiner siebenjährigen Laufbahn mal überlegt, was ihr Titel eigentlich bedeutet. Wenn er ehrlich war, war die Antwort ihm aber recht langweilig vorgekommen. Das sagte er Yunai aber lieber nicht… “Aber wenn ich meine Löffel nicht in deine Angelegenheiten stecke, dann hast du doch auch nur noch halb so viel Spaß!”, stellte er klar, gespielt entrüstet, ehe er Yunai die Zunge leicht rausstreckte. “Du erzählst doch nix, wenn ich nicht frag. Also muss ich gucken, was ich fragen kann. Macht doch Sinn, denkst du nicht?” Außerdem hatte er diese großen Lauscher ja nicht ohne Grund! Da sah man ihm doch direkt an, dass er Leuten gern zuhörte - ob es ihn nun etwas anging oder nicht. Trotzdem sprach er sie erst einmal nicht auf den Roman an, den er gesehen hatte. Das war nochmal so eine Notiz für die Zukunft. “Ah… haha. Lieb von dir, aber ich glaub, mir ein Buch leihen bringt nicht viel”, gestand der Blondschopf und fuhr sich mit einem schiefen Grinsen durch die Haare. Jetzt wurde er doch ein wenig rot. “Lesen hab ich eher spät gelernt… Hatten nicht so viele Bücher auf der Farm, und es gab immer was zum Anpacken, da hat man sich nicht mal so hingesetzt, um auf die Seiten zu starren. Ich mein, ich krieg’s hin, inzwischen, aber… Lesen ist nicht so meins.” Das war vermutlich ein ziemlich großer Unterschied zwischen den beiden, vor Allem, wenn er sich noch einmal ihren Bücherschrank vor Augen führte. So etwas fand man bei ihm im Zimmer nicht. Stattdessen war er viel unterwegs, trainierte, hüpfte über Stock und Stein, unterhielt sich, half irgendwelchen Leuten, kümmerte sich um die Pferde oder spielte mit seinem Falken. Iron war aktiv und hörte irgendwie nie auf, aktiv zu sein, aber sich in Ruhe hinsetzen und ein Buch lesen konnte er eher nicht. Dass er gelernt hatte, ein Schwert zu halten, bevor er lesen konnte, war allerdings eine ziemlich einzigartige Sache. Es war ihm auch etwas unangenehm, das vor Yunai zuzugeben, aber… wenn sie ihm schon vertraute, dann sollte er ihr gegenüber auch eine ehrliche Bohne sein.
Sie schnaubte nur als er sich selbst mit einem Klischee bezeichnete, etwas was sie bewusst versuchte zu vermeiden und doch schmunzelte sie leicht. ”Bist ja schließlich ein Hase…” wiederholte sie und fuhr sich durch die Haare. Als sie dann ein wenig zurück ärgerte und er schon wieder mit einem Gemüsevergleich kam, schüttelte sie nur den Kopf. Sie würde ihn drauf hinweisen, sollte er jemals so rot wie eine Tomate werden. Nachdem sie sich umgezogen hatte und die beidne sich bereit, machten das Zimmer zu verlassen, schnaubte sie erneut ”Deinem Radiechsen? Wieso schon wieder Radiechsen?” fragte sie und verengte die Augen und tippte Iron einmal gegen die Stirn ”Wenn ich ein Gemüse wäre… ich weiß auch nicht dann doch eher Gurke oder Rucola? ” überlegte sie laut und erwischte sich dabei, wie sie ernsthaft darüber nachdachte, was für ein Gemüse sie wäre, wenn sie eins wäre. Sie schüttelte über sich selbst den Kopf. Sie wusste doch das das einfach seien Ausdrucksweise war und er vermutlich frei von der Seele weg redete. ”Es ist ein Pullover und eine…ich wollte sagen: Danke” immerhin war das eine Art Friedensangebot und sie sollte nicht schon wieder anfangen, das was er sagte, so infrage zu stellen, hatte sie doch gerade erst beschlossen ihm einen kleinen Vertrauensvorsprung zu gewähren.
Sie schmiss ihn kurzerhand aus ihrem Zimmer und sie ließ seien Hand auch schnell wieder los. Beide liefen durch die Gänge als sie in ihre Strickjacke schlüpfte ”Jetzt gerade nicht… aber später schon? Naja, sollte ich ja mittlerweile von dir gewohnt sein” sagte sie seufzend und doch mit einem leichten grinsen, das schnell wieder verschwand. ”Ja und ich, naja ich interessiere mich nicht nur dafür ich zauber auch mit ihnen.” sagte sie knapp. Sie wollte Iron nicht wieder zureden, mit etwas womit er womöglich nichts anfangen konnte. Dann seuftze sie wirklich und meinte ”Jetzt mal ehrlich Iron, würdest du einfach jemanden, den du gerade erst kennengelernt hast deine Lebensgeschichte erzählen?” fragte sie und schüttelte leicht den Kopf ”Bei manchen von uns hättest du echt keine Freude, ich bin ja noch vergleichsweise gesprächig….obwohl wer weiß ob man, wenn man soviel fragt wie du auch aus ihnen mehr rauskriegen würde. Aber naja, du verstehst sicher was ich meine ” und sie drehte ihre Haare um ihren Finger als sie liefen. ”Oh, das wusste ich nicht.” meinte sie und fügte kurz darauf hinzu ”Als ich jünger war habe ich auch immer viel im Haushalt geholfen. Kochen, im Garten draußen, beim flicken der Klamotten, ich hab ziemlich viel gelernt daher weiß ich das auch sowas nicht zu unterschätzen ist.” sagte sie und lief mit ihm die Treppe hinunter. ”Wie ist es dir denn bisher hier bei uns ergangen? Hast du schon viele, der anderen kennengelernt. Ich meine wo du doch so gesprächig bist fällt dir sowas ja sicher nicht schwer oder?” fragte sie zögerlich, fast vorsichtig. Ehe sie sich auf die Treppen konzentrierte.
„Wieso Radieschen? Was ist das für eine Frage?“, meinte Iron skeptisch und hob eine Augenbraue, sah Yunai an, als hätte sie echt etwas Dummes gefragt. Bei ihren Gegenvorschlägen musste er auflachen. „Du bist doch keine Gurke“, meinte er mit einem Kopfschütteln und grinste vor sich hin. „Jeder, der dich ein bisschen kennt, sieht doch, dass du ein Radieschen bist!“ Mal abgesehen davon, wie viel von sich sie unter der Erde vergraben hielt, war die Repräsentantin auch ganz schön scharf im Biss, wenn sie es sein wollte. Genau diese Würze trug aber auch dazu bei, dass sie so ein leckeres Mädel war. Wer würde da nicht den Vergleich zu einem Radieschen ziehen? Gemeinsam mit ihr hinaus in die kühle Atemluft tretend versicherte Iron seiner Begleiterin, dass er sie gerade nicht ärgern wollte, woraufhin sie schlagfertig erwiderte, dass er es dann sicher später tun würde. „Hehe.“ Ein kurzes, warmes Lachen konnte sich der Hase nicht ersparen. Die junge Ritterin war einfach zu süß. „Ist doch klar!“
„Zaubern mit Schriftzeichen? Krass“, staunte Iron und lächelte Yunai warm an. „Ich zauber mit Steel!“ Dass das der Name seines Falken war, sollte sie inzwischen wissen; gesagt hatte er es definitiv schon einmal, während er und das Tier ihr gemeinsam in den Gängen der Baracken über den Weg gelaufen waren. Vermutlich hatte er es sogar schon öfter erwähnt, schließlich sprach der Ran gerne über seinen tierischen Freund. Fröhlich grinste er. Ob er einem Fremden seine Lebensgeschichte erzählen würde. „Wenn er zuhört? Aber klar doch!“ Wieder konnte er nicht anders, als zu lachen. Sein strahlendes Gesicht zeigte deutlich, dass das kein Witz war. Offen und ehrlich, wie er war, würde es Iron sogar freuen, mit jemandem, den er frisch getroffen hatte, über sein Leben zu reden. „Mein Leben ist nicht der aufregendste Hopper, aber es ist ein Gutes, würd ich sagen. Ne schöne, warme Geschichte, die gern erzählt werden mag. Musst nur fragen, hepp.“ Wahrscheinlich würde sie das nicht tun... noch nicht. So interessant war er für sie sicher auch nicht. Aber ja, er würde es gern mit ihr teilen, wenn die Zeit kam. „Denke, da sind wir uns gar nicht so unähnlich. Wenn du frisches Gemüse verkaufst, musst du alles schneller machen, als ne Paprika schrumplig wird, hehe. Da wird jede helfende Hand genommen!“ Und ja... seine Allgemeinbildung war an der Stelle vielleicht ein wenig kurz gekommen. Hatte er aber auch erst gemerkt, nachdem er bei den Soldaten angefangen hatte. „Och, ich find's gut hier. Spießig, aber nicht so spießig, wie's in den Gerüchten immer klang“, meinte der Ran nachdenklich, eine Hand an sein Kinn gelegt. Runensoldaten hielten nicht viel von Runenrittern, zu großen Teilen. Wurden von ihnen ja auch nicht gerade toll behandelt, wenn sie sich mal über den Weg liefen. „Ich hab schon mit ein paar von den andern Rittern geredet, klar. Die, die mir Ärger machen wollen, weil ich einen Vogel ins Haus bringe, sind aber meistens nicht so gesprächig“, grinste er und verschränkte die Arme hinter seinem Kopf, seinen Blick gen Himmel gerichtet. „Der Rest ist voll okay. Hab noch keinen getroffen, mit dem man nicht ein paar Worte wechseln kann. Und die, mit denen ich schon auf Quest war, sind ziemlich cool. Kennst du Yuitora?“ Der war gleichzeitig ein fähiger und ernster Rune Knight, aber auch auf menschlicher Ebene voll in Ordnung. Auch wenn der Unterschied zwischen Arbeit und Freizeit bei ihm nicht so stark zu sein schien wie bei dem Möhrenritter, den sich jemand wie Yunai, die ihn nur privat kannte, vermutlich gar nicht so ernst vorstellen konnte, wie er auf dem Auftrag im Kinderheim gewesen war. Die frische Atemluft einatmend entspannte der Hase seinen Körper, senkte die Arme, ehe er seinen Blick wieder zu Yunai hinüber richtet. „Also, wo ist jetzt der beste Platz, um den Mond anzugucken, hm?“
”Ach ja? Na wenn du das sagst, du musst das ja wissen hm.” sie stieß ihn mit dem Ellenbogen an und lachte selbst einmal trocken. Kaum zu fassen, jetzt hatte sie wirklich überlegt, was für ein Gemüse sie wäre. Kein anderer hätte das vermutlich zustande gebracht, aber dieser gleichermaßen nervig wie netter Hasenritter schon. Sie schüttelte sachte den Kopf, über ihre eigenen Gedanken und die Reaktion von Iron bezüglich des Ärgerns.
Er zauberte mit Steel, ja, das hatte sie bei ihren kurzen Auseinandersetzungen schon mitbekommen, weshalb sie es nicht weiter kommentierte. Immerhin war ein Falke nicht gerade unauffällig und da er das Tier oft bei sich hatte, kam nicht nicht umhin ihn zu bemerken. ”Warme Geschichte? Hm, nicht jeder hat eine Lebensgeschichte, die sich mit ein er Kuscheldecke vergleichen lässt.” murmelte sie und schien zu überlegen. Sie fragte aber nicht weiter nach, nicht weil sie nicht interessiert daran war, sondern weil es ihm das Recht einräumen würde, dasselbe zu fragen. Und sie war nicht dazu bereit ihre Geschichte zu erzählen, zumindest nicht ihre Ganze. Noch nicht… denn wenn sie begann, würde sie alles erzählen, allein schon, weil er ja so gerne nachfragte. Und dann vertrieb sie ihn vielleicht, dabei war seine Gesellschaft doch … sie stoppte ihre Gedanken. Sie blickte Iron einige Momente lang an. ”Aber wenn es draußen kalt ist, brauchen wir ja vielleicht eine warme Geschichte um uns aufzuwärmen, gut, wenn wir dann schon eine haben” sagte sie also schließlich. Das war kein direktes Nachfragen, aber es war auch keine direkte Ablehnung. Denn wenn sie das hätte tun wollen, hätte sie Iron die Tür vor der Nase geschlossen, aber das hatte sie nicht.
”Tja irgendwoher müssen wir ja unseren Fleiß haben, nicht wahr” meinte sie und nickte kurz zu sich selbst. Eleonore hatte tatsächlich viel mit ihrer heutigen Selbstdisziplin zu tun. Als sie dann nachfragte, wie es ihm so ergangen war, lauschte sie aufmerksam. Er erzählte und Yunai wusste nicht, ob sie erleichtert sein sollte oder nicht. Entweder hatte er noch nichts über sie gehört oder er hatte den Anstand das ausnahmsweise nicht so direkt anzusprechen: Sie wusste es nicht, aber irgendwie war sie erleichtert. ”Naja so ein Falke ist auch im ersten Moment ungewöhnlich, musst du zugeben. Und ich hatte bisher mit Yuitora selbst noch nicht wirklich zu tun, tut mir Leid. Aber na ja, wir sind ja auch nicht gerade wenige, da ist das gar nicht so unwahrscheinlich, meine ich. Habt ihr einen Auftrag gemeinsam erfüllt?” Sie betraten den Lichthof und die kühlen Nachtwinde fuhren durch ihre Haare. Auch sie nahm einen tiefen Atemzug. Sie deutete auf eine Bank, die vor einem kleinen Blumenfeld stand und dann auf einen Baum. ”Entweder die Bank dort oder wir setzen uns direkt auf die Wiese dort unter dem Baum. Ich meine im Grunde vermutlich von überall hier, wo man nicht direkt in einen Baum sieht, aber das wären die Orte, die ich vorschlagen würde” erklärte sie und neigte den Kopf leicht nach oben. ”Lass uns doch zum Baum gehen” sagte sie schließlich und ließ sich dem Baumstamm entlang in eine sitzende Position gleiten. Sie ließ die Hände in das weiche Gras sinken und lauschte einen Moment dem Rascheln der Blätter. ”Ich weiß gar nicht mehr, wann ich, dass zuletzt gemacht habe…” murmelte sie als sie den Blick zum Himmel hob. Ihr Haar fiel nach hinten als sie den Blick hob und einen Moment einfach still war. Dann durchbrach sie die Stille und nur um Iron zu ärgern meinte sie ”Und wo genau soll da jetzt ein Hase sein?” und nickte Richtung Mond.
Es war schön, dass Iron und Yunai zusammen über das Radieschen-Thema lachen konnten. So oft lachte sie gar nicht, oder? Naja, so langsam klappte das ja. Es war schön, die Freude in ihrem Gesicht zu sehen. Sie hatte ein echt süß klingendes Lachen. „Bestimmt nicht“, nickte er. Sicher hatte nicht jeder eine warme, weiche, kuschelige Lebensgeschichte. Seine war es ja auch nicht unbedingt, wenn er ins Detail ging. „Aber ich denke, die großen Punkte in meiner sind schon schön. Gibt viel, wo ich gern dran zurückdenke.“ Den Kopf leicht zu ihr gedreht betrachtete er das Gesicht seiner Begleiterin, während er an ihrer Seite ging. Ob Yunai wohl eine Geschichte hinter sich hatte, die nicht so kuschelig war? Vorstellen konnte sich Ippi das, aber was sie tatsächlich durchgemacht hatte... da hatte er keine Ahnung. Irgendwie fühlte es sich aber auch für ein direktes Häschen wie ihn nicht richtig an, jetzt gerade danach zu fragen. Stattdessen entschied er sich für ein fröhliches Grinsen. „Na hoppla! Du wirst sehen, meine Geschichten wärmen dich auf wie ne doppelte Ladung Chilischoten! Oder naja, ne einfache Ladung zumindest!“
Dafür, dass sie so unterschiedlich auftraten, waren sich Iron und Yunai in mancher Hinsicht doch recht ähnlich. Gerade ihr Fleiß schien sie zu einen, und der war gleichermaßen anerzogen wie hart verdient. „Schätze, es ist normal, dass es die Tüchtigen zur Armee zieht“, schmunzelte er und sah ihr kurz in die Augen, die Arme hinter dem Rücken verschränkt. Er persönlich hatte tatsächlich das Gefühl, sich mit den Leuten hier ziemlich gut zu verstehen. Im Gegensatz zu Yunai, die sich eher schwer damit zu tun schien, sich einzelnen Personen anzunähern, hatte er jetzt schon den Eindruck, erste Grundsteine für die ein oder andere Freundschaft gelegt zu haben. „Klar ist Steel ungewöhnlich! Ich bin halt ein cooler Typ mit coolen Freunden!“, meinte er und blähte die Wangen gespielt eingeschnappt auf, ehe er die Fassade fallen ließ und lachte. „Gewöhnlich wird denke ich auch nicht zu einem Ritter des Königreichs ernannt, hopp!“ Ziemlich zufrieden mit sich und der Welt grinste der Leporidae vor sich hin und verschränkte die Arme hinter dem Kopf, während er hinauf gen Himmelszelt blickte. Es war schon ziemlich schön hier draußen. Manchmal vermisste er es ein wenig, näher an der Natur dran zu sein, so wie damals auf der Farm. Andererseits war er es inzwischen schon ziemlich lange gewöhnt. „Ein Auftrag, ja. Haben einen Kidnapper festgenommen... zwei sogar.“, nickte er, ehe er seinen Blick wieder zur Erde sinken ließ. Jetzt kam die wichtige Frage: Wo wollten sie sich hinsetzen, um den Mond anzuglotzen?
„Auf die Wiese klingt gut!“, kam es wie aus der Pistole geschossen von dem heiteren Hasen, der deutlich lieber im Gras als auf einer Bank saß. Gewohnheiten aus der Kindheit eben. Als Farmkind hatte er sehr früh gelernt, wie man Klamotten wusch, und er hatte selbst genügend Grasflecken verursacht, dass es sich gelohnt hatte. Eine gewisse Aufregung sah man ihm wohl an, denn auf dem Weg zu ihrem Sitzplatz begann er, ein wenig zu hopsen, bis er mit einem ordentlichen Sprung neben Yunai landete. Gemeinsam sanken sie zu Boden, bis er am Ende mit einem leichten Abstand zwischen ihrer und seiner Schulter hockte und mit einem doofen Lächeln auf den Lippen hoch in die Nacht starrte. „Wann du was gemacht hast?“, hakte er nach, aufmerksam wie immer. „Den Mond angeguckt? Oder... allgemein so draußen gesessen?“ Wenn Yunai Iron ärgern wollte, dann musste sie aber ein gutes Stück früher aufstehen! Ihre Frage für bare Münze nehmend – schließlich waren sie genau dafür hier hergekommen – hob er seinen Arm und deutete mit dem Zeigefinger Richtung Mond. „Da! Direkt da! Siehst du ihn nicht?“ Gut, ihr zu sagen, dass es um den Mond ging, half vermutlich nicht. Wenn sie ihn schon sehen würde, würde sie ja nicht fragen. Leicht nachdenklich kaute der Ran auf seiner Unterlippe herum, ehe er noch einmal hindeutete. „Da... auf der linken Seite vom Mond, bis oben. Siehst du die dunklen Stellen?“, meinte er, eine wahrscheinlich etwas klarere Beschreibung, wenn er ihren Blick lenken wollte. „Das... Das ist der Hase im Mond. Das da sind die Ohren, so mittig... siehst du? Und dann, das Lange, das ist sein Körper. Er steht etwa so da!“
Es sah vermutlich ein wenig albern aus, aber ohne sich aus dem Schneidersitz zu lösen lehnte Ippi seinen Oberkörper nach vorne, ließ die Öhrchen leicht hängen und nahm auf süße, aber nutzlose Weise seine Hände vor sich hoch. So, wie wenn man ein Kätzchen oder einen Maulwurf nachmachen wollte... oder eben einen Hasen. Der optimistische Blick, der gleichzeitig irgendwie sehr frei von Gedanken wirkte, rundete das lustige Bild vermutlich einfach ab.
Yunai nahm das Leben ernst, vermutlich manchmal zu ernst. Es hatte viele Gründe, wieso es mittlerweile so war, wieso ihr Leben daraus bestand zu versuchen der perfekte Runenritter zu werden. Wieso sie sich selbst zurückstellte und Dinge verbarg, die sie ausmachten. Sie selbst sah wohl gar nicht so richtig, dass sie ein Teil von sich selbst dabei verlor, oder sie wollte es nicht sehen. Einen kleinen Teil davon schien Iron ganz langsam aus ihr herauskitzeln. Als Farmer kannte er sich wohl damit aus, was unter der Oberfläche verborgen sein konnte, die meisten guten Gemüsesorten waren ja auch unter der Erde verborgen. Sie warf ihm einen Seitenblick zu. ”Irgendwo stimmt es ja, manche Erinnerungen sind besser als ein prickelndes Lagerfeuer, wenn es kalt ist” meinte sie versöhnlich. Sie war ein sehr nostalgischer Mensch, schon mit Sirviente hatte sie über Erinnerungen gesprochen. So gesehen konnte sie wohl nachempfinden, was Iron meinte, was nicht bedeutete, dass sie jedem brühwarm von ihren liebsten Erinnerungen berichten würde… es war etwas für sie und manche davon kamen mit einem bitteren Nachgeschmack. ”Ich würde eine Decke zwar Chilischoten vorziehen, aber ich lasse mich gerne überraschen” murmelte sie und schob die trüben Gedanken zur Seite. Iron hatte schon beim ersten Mal gesagt, das sie nichts erzählen musste, wenn sie nicht wollte und auch wenn er neugierig war, sie konnte jederzeit sagen, dass sie nichts erzählen wollte oder sie würde einfach ihn so mit Fragen bombardieren müssen, dass er nicht dazu kam, zurückzufragen, es würde alles gut werden. Sien nahm einen tiefen Atemzug.
”Vermutlich, auch wenn man das auf den ersten Blick vielleicht gar nicht so bemerkt” sie dachte an das auftreten der anderen. Viele waren relativ ernst, auf die Aufträge fokussiert, redeten nicht viel nebenbei oder wirken allgemein ein wenig verkrampft. Sie war dabei keine Ausnahme. Aber sie hatte auch wenig mit ihren Kollegen im Privaten zu tun, eigentlich war sie ständig am Arbeiten. Fast zumindest und sich einmal Zeit nehmen, um etwas anderes mit jemanden zu unternehmen, tat sie eigentlich nie. Oder es entstand aus Versehen. Als sie ins Freie traten, traf sie diese Erkenntnis wie ein Schlag. ”Da hattest du ja schon ziemlich aufregende Action, wie es klingt. Manchmal weis sich nicht, ob ich Aufträge mit Kampf und Action bevorzuge oder… nein ich glaube ich bevorzuge diese definitiv.” sie hatte zu viele anderer Art hinter sich. Zu viele Aufträge wo sie als Repräsentantin mit schönen Worten und einem Lächeln im Gesicht auftrat. Wenn man sie ein wenig kannte, würde man meinen, dass das garnicht so ihr Ding war und das stimmte, aber es war wichtig und dafür brachte sie eben Opfer.
Als sie sich ins Gras setzten und sie sanft die Finger über das Gras gleiten ließ, wurde sie nostalgisch und er überhörte ihre leise gemurmelten Worte natürlich nicht. ”Ja”antwortete sie, denn alles andere wäre gelogen. Beides, ich glaube seit ich bei den Runenrittern bin habe ich nicht mehr die Sterne angesehen. Und du? meinte sie also und ihre Gedanken wanderten zurück. ”Dabei hab ich mir eigentlich immer gern die Sterne angesehen, ich habe immer versucht, die Sterne zu Runen zu verbinden, um sie zu lernen” sie seufze und ließ sich tiefer ins Gras sinken, sie hob die Hand und malte Runen in die Luft, während sie mit dem Blick einigen Sterne folgte ”Kenaz….Wunjo… ich hab das ewig nicht mehr getan” sie seuftze. Nachdem sie anfing sich mit Runen zu beschäftigen hatte sie oft, wenn sie Nachts den Himmel beobachtete Eleonore und Eohl vollgequatscht über jede einzelne Rune, die sie neu gelernt hatte, was sie bedeuten und wieso jede neue Rune die sie lernte cooler als die andere war. Die Stille, die eingekehrt war, bemerkte sie erst als ihr eine Haarsträhne ins Gesicht fiel und sie das Thema wieder zum Hasen im Mond lenkte. Es war schon ein wenig schwer, ihn zu erkennen. Doch Iron ließ sich nicht lumpen und erklärte ihr detailliert, wo der Hase zu sehen sein sollte und wie er dasaß. Mehr noch, er zeigte es gleich und sie ließ ihn erklären. Sie unterbrach ihn nicht, während er ganz motiviert erklärte. Als er dann den Kopf verneigte und seine Ohren leicht nach vorne fielen, er die Hände hob als wären es Hasenpfoten und einen fast dümmlichen Gesichtsausdruck aufsetzte, schnaubte sie amüsiert. Unterdrückte so ein Lachen und bevor sie es zerdenken konnte sprach sie aus was sie dachte ”Das sieht schon ein wenig dumm aus…” sie schnaubte nochmal und hielt die Hand vor den Mund ehe sie hinzufügte ... aber irgendwie auch süß. und erst nachdem sie es ausgesprochen hatte, weiteten sich ihre Augen und sie schaute schnell weg. Das hatte sie gerade nicht wirklich gesagt oder. Peinlich berührt tastete sie nach ihrem Amulett. Es war ein Instinkt geworden, jegliche Gefühle, die irgendwie schwierig waren, schnell zu verbannen und Abend alleine zu durchleben, doch…es war nichts da…es war. Oh nein, es war noch auf ihrem Zimmer. Die Hand an der Stelle liegen lassend, wo sonst ihr Amulett saß, starrte sie den Mond an. Hoffentlich bemerkte Iron nicht, dass sie peinlich berührt war. Sie räusperte sich ”Ehm…also ja, Hase im Mond. Eh , also kennst du die Legende dazu, oder…oder Lust auf eine kleine Geschichtsstunde?” sagte sie im Versuch abzulenken. Sie wusste ja schon das Iron nicht so der Geschichtentyp war, aber was bessere fiel ihr auf die Schnelle nicht ein. Währenddessen spielte sie nervös mit der Strähne die in ihre Gesicht gefallen war.
Es war nicht so, als würde Iron den Ernst des Lebens nicht verstehen, aber es war ihm wichtig, auch seine lockere Seite zu bewahren. Die Art, wie er hier in der Gilde auftrat, abseits von Aufträgen, wenn es nur darum ging, sich fähig und fit zu halten und Verbindungen zu seinen Kameraden aufzubauen, spiegelte gut wieder, wie er die Welt gerne sehen wollte und was ihm darin wichtig war. Zeit wie jetzt, die er in Ruhe mit Yunai verbringen und genießen konnte, war es, wofür er kämpfte. Nicht nur damit er selbst schöne, friedliche Tage genießen konnte, sondern damit es so vielen Leuten wie möglich so ging. „Hehe! Ich freu mich, wenn du meine Geschichten am Ende prickelnd findest“, grinste er mit einem fröhlichen Nicken. „Ein bisschen mehr Feuer als eine Decke haben sie aber hoffentlich. Ich will dich ja nicht langweilen, hepp!“ Er freute sich tatsächlich schon darauf, sich ihr ein wenig mehr öffnen und ihr ein paar Sachen erzählen zu können. Es wäre schön, ihr zu erzählen, wie er Steel kennen gelernt hatte oder auf was für Reisen ihn sein Pa gerne mitgenommen hatte. Wobei das vielleicht doch eher Decken-Geschichten waren, um ehrlich zu sein... „Du kämpfst also gerne, hm? Ich denke, das ist für einen Ritter gar nicht mal schlecht“, nickte der Hase mit einem Lächeln auf den Lippen. Was für Aufträge es waren, die Yunai eher störten, verstand er dabei auf Anhieb nicht ganz. „Wer gerne kämpft, der übt auch gern, und wer viel übt, der wird gut. Schätze, das macht dich zu nem richtig guten Mädel, hepp!“ Und dieses gute Mädel hatte gerade echt Lust darauf, sich von dem Blondschopf aus ihrem Zimmer schleppen zu lassen, damit sie gemeinsam im Gras hocken und hoch in den Nachthimmel gucken konnten. Wirkte aber, als würde sie es durchaus genießen hier draußen, auch wenn das vielleicht nicht war, was sie normalerweise tun würde.
„Hm... also, dauernd guck ich mir den Mond jetzt nicht an. Aber hin und wieder riskiere ich schon mal einen Blick. Gerade nach einer Quest ist es eigentlich ganz schön, sich in die frische Luft zu setzen und zu entspannen“, schmunzelte der Leporidae an der Seite der Repräsentantin. Neugierig wandte er seinen Kopf in ihre Richtung. „Die Sterne zu Runen verbinden? Das geht?“ Das wirkte ja, als würde sie echt ernsthaft darüber nachdenken oder es sogar vermissen. Als sie das Thema das letzte Mal erwähnt hatte, hatte Iron nicht zu viel darüber nachgedacht, aber so langsam war das ein Muster. „Hm... diese Runen sind super interessant für dich, kann das sein?“ Irgendwie bezweifelte der Möhrenritter, dass er ihr dafür ein guter Gesprächspartner sein könnte... aber wenn sie darüber reden wollte, würde er sich zumindest bemühen, ihr zuzuhören. Hey, vielleicht würde er sogar ein, zwei Sätze verstehen. Schlussendlich war Ippi aber hierher gekommen, um Yunai einen hübschen Hasen zu zeigen, also würde er genau das tun! Er bemühte sich sogar richtig, ihn hervorzuheben und die Form nachzumachen, damit sie den Mondhasen erkennen konnte. Dass sie dabei ein Lachen unterdrücken musste, war wohl nicht überraschend, ihre Worte dazu aber schon ein bisschen. „... hopp?“ Leicht verdutzt blinzelte der Ran seine Begleiterin an, die gerade sehr entschieden nicht zu ihm guckte und eine Hand an ihre Brust legte, sichtlich aus dem Konzept. Da war sie mal wieder selber ganz schön süß. Ein breites Grinsen legte sich auf das Gesicht des Hasen. „Hoppla, da hast du wohl Recht“, lachte er auf, noch immer in der komischen Pose, ehe er sie langsam wieder löste und Yunai die Zunge rausstreckte. „Aber ist okay. Für dich kann ich auch mal dumm aussehen. Muss ja nicht immer den Intelektuellen mit der großen Rübe spielen, hipp!“ Nein, damit, sich auch mal doof anzustellen, hatte der Ran kein Problem. Tat er ja relativ oft, durchaus mit Absicht, wenn es keinem schadete. Noch immer grinsend nahm er seinen Blick von ihr, gab ihr etwas Raum, während er wieder hinauf in den Himmel sah. „Also hast du ihn jetzt entdeckt? Den Hasen?“, fragte er aufmerksam und verschränkte die Arme hinter dem Kopf, um sich gemütlicher an den Baum lehnen zu können. „Ich hab keinen Plan von irgendwelchen Legenden, also... leg los! Ich sperr die Lauscher auf für deine Geschichte, versprochen!“
”Ach keine Sorge ich verbinde verschiedenes mit dir, aber Langeweile ist da nicht dabei.” sagte sie und sah ihn kurz an. Nein, langweilig wäre sicher kein Begriff, der ihr zu Iron einfallen würde. Tatsächlich war Gemüse bei den Worten ein, die ihr durch den Kopf flogen, sie schmunzelte stumm darüber. Sie neigte den Kopf nachdenklich etwas vor und murmelte ”Es ist wohl eher…” begann sie und zögerte kurz ehe sie fortfuhr ”...viele meiner neuerdings Aufgaben haben viel mit Gesprächen und Interaktionen zu tun. Wo… ” erneut stoppte sie kurz und sah dann zu Iron. Er hatte ihr ein so liebes Kompliment gemacht , nicht zum ersten Mal. War immer locker und entspannt, freundlich und es wirkte so offen und unbeschwert. Genau das meinte sie…das war was ihr fehlte. ...es mir manchmal ein wenig an Unbeschwertheit fehlt. sagte sie also und fuhr sich mit der Hand durch die Haare. Natürlich kämpfte sie da lieber, das übte sie regelmäßig, jeden Tag aber Gespräche vermied sie eher. Sie schnaubte hörbar aus und schüttelte den Kopf. ”Vielleicht sollte ich mir manchmal einfach denken, wie würde Iron das machen. Du scheinst damit garkeine Probleme zu haben.” sie zuckte die Schultern und versteckte damit ein Kompliment an ihn. Anstatt es einfach offen zu sagen, musste sie es sicher und vorsichtig einpacken, damit es nur ja nicht falsch rüberkam. Sie war sich nicht mal sicher ob Iron das überhaupt nachvollziehen können würde. Also verwarf sie das Thema schnell wieder.
Natürlich saß Iron manchmal draußen. Sie konnte sich richtig vorstellen, wie er, vermutlich mit Steel an seiner Seite, in den Himmel schaute und stolz über seine erfüllten Auftrag war. Sie selbst war nie auf die Idee gekommen, das zu tun und würde es vermutlich auch nicht. ”Runen sind … wie Buchstaben. Wenn die ein Stern zum nächsten mit einer Linie verbindest, kannst du Buchstaben bilden, also auch Runen. Wie…Sternbilder.” sagte sie und versuchte das Thema in leicht verständliche Teile zu gliedern. ”Hmmm… ja naja ich zaubere mit Runen. Außerdem habe ich quasi meine schulische Ausbildung auf Runen fokussiert, bevor ich zu den Runenrittern kam. Manche Dinge wird man eben nicht los. So wie bei dir das Gemüse.” sagte sie und lehnte sich zurück an den Baum. Sie wäre gerne an das Institut für Magie und Technologie in Marokkasu gegangen, um dort zu forschen und zu lernen, zumindest bevor die Umstände die zu den Runenrittern geführt haben. ”Aber das ist ja auch irgendwo was uns zu uns macht unsere Interessen, Wünsche und Träume” säuselte sie in die kühle Nachtluft hinaus und starrte dann den Mond an.
Nur um in nächsten Moment in das dümmlich drein schauende Gesicht von Iron zu blicken, der die Pose vom Hasenabild im Mond imitierte. Nach ihren ehrlichen Worten hatte sie weggeschaut. Als wäre es ihr peinlich. Genau deshalb versuchte sie, jedes Wort immer vorher zu überlegen, sonst rutschte ihr sowas raus und das könnte doch… Iron stimmte ihr zu und als sie vorsichtig zu ihm Herr übersah, streckte er ihr die Zunge raus. Sie atmete erleichtert aus. Sie hatte sich umsonst gesorgt. Sie atmete erleichtert auf und nahm die Hand wieder runter und fuhr durchs weiche Gras. ”Der Hase im Mond… also eine Geschichte geht so…also pass auf…” begann sie überlegte kurz und richtete sich dann etwas vor als sie erzählte. ”Eine ungewöhnliche Tierfreundschaft bestand zwischen einem Fuchs, einem Affen und einem Hasen. Nach einem Tag voller Freude und gemeinsamer Aktivitäten beschlossen sie, den Tag im Wald zu verbringen. An diesem Abend trafen sie auf einen Wanderer, alt und hungrig, er bat die Tiere nach etwas zu Essen. Alle Tiere liefen los um etwas zu sammeln. Der Affe kehrte mit Nüssen zurück, der Fuchs mit Fisch. Nur der Hase konnte nichts finden und bat die anderen, ein Feuer zu machen. Nach der Legende hat der Hase sich selbst geopfert und als Essen dargeboten. Der alte Wanderer, eigentlich eine Gottheit, der die Güte der Tiere testen wollte, war so berührt dass er den Hasen wiedererweckte und an seine Seite holte. Der Rauch der durch sein Opfer entstanden ist soll bis zum Mond aufgestiegen sein und dort als Erinnerung an seine Tat für uns alle sichtbar sein.” sie beendete und mit dem Geschichte war auch sie wieder ruhiger und zog die Beine an, um ihre Arme darum zu schlingen. ”Dann bist du wohl jetzt dran eine Geschichte zu erzählen…also wenn du magst. Du kannst ja über Steel oder eine deiner warmen Geschichten aussuchen.” meinte sie vorsichtig. Es war vermutlich nicht so spannend, weitere Legenden rauszuholen, aber er hatte ja angedeutet, dass er warme Geschichten hatte, dann könnte er das ja auch erzählen, sofern er wollte. Jetzt wo sie hier schon saßen konnte sie sich doch ruhig ein paar Minuten Zeit nehmen oder, also nickte sie Iron zu, ehe sie den Blick wieder zum Himmel wand. Bereit ihm zuzuhören, falls er wirklich etwas erzählen würde.
“Keine Langeweile? Klingt doch gut!”, lachte Iron fröhlich, ehe er kurz stockte und sich die Worte noch einmal durch den Kopf gehen ließ. Fragend blinzelte er Yunai an. “Ist doch gut gemeint, oder nicht?” Naja, er würde wohl so oder so das Gute in den Worten sehen. So war halt seine Einstellung. Dem Leporidae fiel es relativ leicht, unbeschwert durch Leben zu gehen. Yunai offenbar nicht. Kurz lachte er auf. “Ja, das stimmt, das fehlt dir wohl”, grinste der Ran mit einem amüsierten Nicken, ohne seine Worte in Watte zu packen. Der Gedanke, dass sie sich in der Hinsicht ein Beispiel an ihm nehmen wollte, war tatsächlich ziemlich süß. “Du schmeichelst mir”, meinte er fröhlich und zupfte an einem seiner langen Ohren. “Ich find dich ja gut wie du bist, hepp. Mit dem Denken und der Beschwerung und Allem.”
Aufmerksam hörte Ippi Yunai bei ihren Erklärungen zu und versuchte dabei in seinen Gedanken, ein paar der Sterne, die er sah, zu einem Buchstaben zu verbinden. Der Gedanke wäre ihm, wenn er ehrlich war, nie gekommen, auch wenn er natürlich wusste, dass Sternbilder so funktionierten. Aber es ging, wenn man ein bisschen Fantasie mitbrachte. “Ich verstehe… glaub ich”, gab er zurück und schenkte der Repräsentantin ein schiefes Lächeln. Ob er Sachen wirklich verstand, wusste der Hase ja leider nie so genau. Er nickte. “Stimmt. Ein Leben ohne Gemüse kann ich mir gar nicht vorstellen. Das wär die Hammel-, äh, Hölle.” Hammelmöhre, hätte er fast gesagt. Wohl die Rübe, die er am wenigsten mochte. Trotzdem eigentlich ganz lecker, wenn es drauf ankam. Mit einem warmen Funkeln in seinen Augen betrachtete Iron seine Begleiterin ein paar Momente lang, schwieg ausnahmsweise, ehe er wieder den Mund öffnete. “Man merkt, dass du in einer Schule warst, hehe. Klingt, als hättest du da mehr für dich mitgenommen als die meisten Kollegen, die ich so kenne.” Lag vielleicht daran, dass Yunai besonders stolz auf ihr Wissen war oder sich zumindest damit identifizierte. Aufmerksam legte er seinen Kopf schief. “Wenn du mal Lust hast, mehr über Runen zu erzählen, hör ich dir gern wieder zu, hopp!”
Der Hase im Mond… Das Bildnis kannte Iron, aber die Geschichten dahinter nicht wirklich. Es war vielleicht eine ganz gute Metapher für seine Beziehung zu Yunai: Er derjenige, der die Dinge sah, wie sie eben waren, und sie diejenige, die sich mit ihren Geschichten und Hintergründen befasste. Er kannte das Was, sie das Wie und Warum. So klang das eigentlich ganz schön. Die Geschichte selber gefiel ihm dann aber doch weniger. Die Lippen zusammengepresst zog er seine Hasenohren mit seinen Händen nach unten, seitlich an seinem Gesicht vorbei. “Das ist aber keine schönes Ende…”, stellte er fest und schüttelte den Kopf. “Ich mag nicht gegessen werden.” Dabei… war er eigentlich gar nicht so anders las der Hase aus der Geschichte. Iron neigte dazu, sich selbst für andere aufzuopfern. Er half jenen, die es brauchten, achtete dabei kaum auf sich und wurde des Öfteren auch mal verletzt, weil er das Wohlergehen seiner Mitmenschen über sein eigenes stellte. Deswegen war er ja hier, in Crocus Town, bei den Runenrittern. Bei Yunai. Ein etwas düsterer Gedanke, mit dem er die aktuelle Stimmung aber nicht runterziehen wollte. “Ich soll auch eine erzählen? So ganz spontan?”, meinte Ippi verblüfft und fuhr sich durch die Haare. Da hatte seine Begleiterin ihn ein bisschen kalt erwischt. Zum Glück kam sie selbst mit einem guten Ansatz um die Ecke. “Ah… über Steel, ja! Ich kann dir erzählen, wie wir uns kennen gelernt haben, hehe!” Das war tatsächlich ziemlich lustig. Ein wenig vom Baum wegrutschend drehte sich Iron Yunai zu, sodass er im Schneidersitz sitzend auf sie ausgerichtet war, als sich sein Oberkörper aufbäumte und seine Hände hoben. Wenn er erzählte, dann mit seinem ganzen Körper! “Als ich Steel das erste Mal getroffen hab, da war er nämlich noch gar nicht das nette Kerlchen, das du kennst! Da war er eine ganz üble Kartoffel!”, erklärte Iron, woraufhin ein Krächzen aus dem Baum über ihm ertönte. Wo der Hase war, da war auch der Falke nicht weit. Davon ließ er sich aber nicht beirren. “Doch, doch, das ist schon richtig so! Ein cleveres Kerlchen warst du nämlich schon damals”, lachte der Ran auf und fokussierte sich wieder auf Yunai. “Er hat nämlich unsere Vogelscheuchen kaputt gemacht, weil er keine Angst vor ihnen hatte. Und dann hat er sich über unser leckeres Gemüse hergemacht! Eine ganz üble Nummer!”
Iron war direkt und doch zeigten seine Worte genau das, was sie gemeint hatte. Er war direkt und offen. Dennoch freundlich und lieb. Sie selbst hatte sich immer für direkt gehalten, vielleicht war sie das auch mal , doch sie schien ein klein wenig davon verloren zu haben, irgendwo hinter dem Misstrauen und dem Versuch, etwas zu sein, wofür sie vielleicht nicht ganz gemacht war. Yunai erklärte das mit den Runen und dem verbinden mit Linien, ähnlich wie man es bei Sternbilder machen würde. Sie nickte leicht. Ob er es nun verstand oder nicht, war am Ende vielleicht gar nicht so wichtig. Er hatte ihr zugehört und es versucht, vielleicht reichte das ja schon. Sie schmunzelte leicht als Iron zustimmte das ohne gemüse sein leben wohl die Hölle sein würde. Dann kehrte kurz Stille über beide und Yunai überlegte schon, ob sie was sagen sollte, als Iron schließlich selber weitersprach. ”Ich hatte Glück zur Schule gehen zu können. Etwas wofür ich ihr ewig dankbar sein werde.” antwortete sie den Blick abgewandt und nostalgisch erhoben. ”Wann anders werden wir sicher nochmal die Gelegenheit dazu haben” sagte sie und schloss das Thema Runen für dich gedanklich. Zumindest für heute abend.
Als sie notgedrungen auf eine Geschichte ausgewichen war, nachdem sie ihrer eigenen Worte etwas peinlich gewesen waren, erzählte sie also die Legende vom Mondphasen. Schien Iron nicht zu gefallen und sie zuckte mit den Schultern ”Viele Legenden oder Fabeln gehen nicht gut aus, hat vermutlich was mit der Lehre und Moral die man aus ihnen ziehen soll zu tun.” sagte sie nur und hatte sich durchs erzählen selbst wieder beruhigen können. Also wand sie sich wieder Iron zu und forderte ihn auf, etwas zu erzählen. Er hatte so viel Interesse an ihrem Leben gezeigt, da konnte sie ihm ruhig etwas Interesse zurückgeben. Sie musste Iron zwangsläufig den Blick zuwenden, als sie aus dem Augenwinkel sah, wie er mit den Händen zu fuchteln anfing. Wurde das hier eine ganze Theateraufführung? Während er also mit dem ganzen Körper erzählte, sah sie ihn an, zuckte kurz bei dem Krächzen, aber natürlich war Steel hier irgendwo. Das hätte sie wissen müssen. ”Wenn du so mit deinem ganzen Körper erzählst, wärst du sicher ein guter Scharade Partner” murmelte sie und lachte kurz auf. Nachdem Sirviente von einem Spieleabend geredet hatte, hatte sie tatsächlich ein bisschen geschaut, was denn so gruppentaugliche Spiele waren. Dann schüttelte sie sachte den Kopf ”Entschuldige, war nur ein Gedanke, der raus musste. Aber erzähl weiter. Wie seid ihr beide Freunde geworden, wenn Steel als gemeiner Gemüsedieb angefangen hat?” fragte sie also schließlich ”Immerhin seid ihr beide ja gegenwärtig unzertrennlich, wenn dann will ich jetzt schon die ganze Geschichte hören. ” meinte sie und lehnte sich wieder an den Baumstamm, den Kopf jedoch seitlich um Irons Geschichtenerzählung zusehen und zuhören konnte. Mit allen Gesten, die dazu gehörten.
„Und die Moral ist lass dich essen, dann kriegst du ein Sternbild?“, fragte Iron skeptisch, seinen Oberkörper im Schneidersitz zur Seite gelehnt, während er eine Augenbraue hoch. Nein, das überzeugte ihn irgendwie nicht. Aber gut, er musste wohl erst einmal selbst zeigen, dass er eine überzeugende Geschichte erzählen konnte. Da fiel ihm eine im Besonderen ein: Die Geschichte, wie er Steel getroffen hatte! „Oh, Scharade? Das hab ich ewig nicht gespielt“, lachte der Hase fröhlich und grinste leicht beschämt. „Weiß nicht, früher hieß es, meine Gesten versteht keiner. Aufgehört hab ich damit trotzdem nie, hopp.“ Es war für ihn einfach natürlich, sich zu bewegen. In dem Blondschopf steckte einfach ein ganzer Haufen Energie. Dann musste er lachen, als sie ihn, nachdem sie ihn unterbrochen hatte, aufforderte, seine Geschichte fortzusetzen. „Klar, ist ja auch noch nicht zu Ende! Ich will ja nichts überspringen, hehe.“ Kurz räusperte sich der Hase, während Steel aus dem Baum herab geflattert kam, um sich neben den beiden Magiern auf dem Boden aufzustellen. Seine Klauen gruben sich in den weichen Boden und gaben ihm Halt, während Ippi wieder zu gestikulieren begann.
„Also! Steel hat sich über unsere Felder hergemacht, und das eine ganze Weile. Normale Scheuchen haben nicht gereicht, also wollte mein Pa anfangen, selber zu scheuchen. Aber das fand ich fies... Steel war ja noch ein ganz kleiner, junger Vogel. Ich wollte nicht, dass Pa fies zu ihm ist, egal was er gemacht hat.“ Ja, damals war der Falke nur ein paar wenige Jahre alt gewesen und ein gutes Stück kleiner als heute. Hübsch war er aber schon damals gewesen, nur nicht so gut erzogen. „Also hab ich versucht, mich mit ihm anzufreunden. Ich hab ihm Essen gegeben, mit ihm geredet und ein bisschen mit ihm gespielt. Es hat nur ein paar Mal gebraucht, dann ist er nicht mehr für unser Feld gekommen, sondern für mich, hehe! Pa meinte, ich hab ein richtiges Händchen für Tiere!“ Damit hatte er auch recht gehabt. Ippi Ran liebte Tiere, und er wurde auch von ihnen geliebt. Vertrauen baute sich schnell auf, selbst bei den scheueren Exemplaren. Bei dem Gedanken hatte der Leporidae ein breites, strahlendes Lächeln auf dem Gesicht. „So sind wir also Freunde geworden... und seitdem sind Steel und ich praktisch unzertrennlich! Selbst wenn er mal wegfliegt, er kommt immer wieder zurück. Ich glaub, in den letzten zehn Jahren gab es keinen Tag, wo wir uns nicht gesehen haben, nicht?“ Mit einem Nicken wandte sich der Ran an seinen Begleiter, der einen bestätigenden Schrei ausstieß. Ob er wohl ein Bild davon hatte, wie lang zehn Jahre eigentlich waren? Oder war das eher ein menschliches Gefühl? „Ein Tier als Partner zu haben ist das Beste überhaupt“, lachte der Blondschopf also und wandte sich Yunai wieder zu, um ihr in die Augen zu sehen. „Wie ist das bei dir? Was für Tiere magst du?“
Yunai lachte leicht auf die Aussage von Iron, er hatte es jetzt schon zum zweiten mal geschafft sie zum lachen zu bringen. ”Ein Sternenbild dafür wäre schon etwas wenig meinst du nicht, außerdem ist der Hase doch im Mond und nicht in den Sternen” sie stieß ihn sanft mit der Schulter an und schüttelte den Kopf. ”Außerdem geht es dabei um Aufopferung und die Bereitschaft, ein Teil von sich selbst für andere zu geben. Man könnte auch in Frage stellen, warum die anderen Tiere dem Hasen nicht geholfen haben, etwas zu finden. " sie lehnte sich zurück. Aber wir machen da jetzt besse rnicht eine Fachdiskussion drüber, oder? Fast schon amüsiert sah sie dem Hasenjungen beim Arme fuchteln zu während er erzählte. Ihr Kommentar dazu brachte ihn zum lachen und sie meinte dann ”Vielleicht hat sich nur keiner die Mühe gemacht dich wirklich verstehen zu lernen” sagte sie vergleichsweise ernst dazu ehe sie dann kurz wegsah. ”Vielleicht kann man das ja mal ausprobieren…also Scharade…vielleicht klappt das ja bei uns” dann räusperte sie sich und war ganz glücklich darüber, als der Vogel aus der Baumkrone zu ihnen herunterkam.
Sie lauschte Irons Ausführungen und schon damals schien er eine gutherzige Seele gewesen zu sein. Sie fragte sich wie er auf dem Schlachtfeld wohl war, wenn er verteidigen und kämpfen musste. Seine offene, fröhliche Art ob sie litt? War er anders wenn er kämpfen musste? Sie zuckte als Steel einen Schrei ausstieß und beobachte sie kurz schweigend. ”Eine schöne Geschichte, hast dir wohl nie sorgen gemacht mal Steels scharfen Schnabel oder die da abzubekommen, hm?” sie deutete auf die Krallen von dem Vogel. Dann lehnte sie sich zurück und lehnte sich an den Baum. Lasciel hatte Deparitio. Iron hatte Steel. Nun kannte sie schon 2 Magier die eine besondere verbindung zu einem Tier aufgebaut hatten. Sie selbst war was Tiere betrifft offener als Sirviente, aber so eine intensive Bindung kannte sie dennoch nicht. ”Hm…ich meine es gibt jetzt kein Tier wozu ich solche Bindung hätte.” begann sie und meinte dann ”Wir hatten damals eine Katze, Minzy. Da ich oft bis spät in der Nacht wach war um zu lernen und gerade nachdem ich so ein paar Interessengebiete hatte, war sie oft bei mir. Sie hat sich immer auf meine Unterlagen gesetzt, bis ich sie beachtet habe und dann habe ich sie immer auf meinen Schoß gehoben und gekrault, damit sie Ruhe gab. Aber sie kam und ging wie sie mochte. Manchmal haben wir sie tagelang nicht gesehen.” Minzy hatte ihr manche einsame Nächte versüßt, auch wenn sie glaubte, die Katze hatte sich mehr sie ausgesucht als umgekehrt. Oder die beiden waren einfach nachtaktiv. Hm, ich mag Flamingos.” sie schien zu überlegen ”Also zumindest mochte ich die damals im Tierpark sehr gerne. Ich fand sie schön und sie klingen ein bisschen wie eine kaputte Hupe. ” sie lachte tonlos auf. ”Ich habe damals ganz stolz erzählt das die Färbung der Flamingos durch ihre Nahrung kommt. Aber das ist Jahre her, keine Ahnung ob ich die immer noch mag. Ich glaub schon, sind ja hübsche Tiere.” überlegte sie. Noch keiner ihrer Kollegen hatte es geschafft, dass sie solche Anekdoten von ihrem Leben erzählte. Genau das meinte sie wenn sie sagte sie wollte kein SmallTalk halten, sondern über Interessen sprechen. Was andere bewegte interessierte und worüber man sich kennenlernte. Wen interessierte denn ob das Wetter gut war oder nicht. Und da, obwohl SmallTalk in ihrer Verkrampftheit selbst immer das erste Mittel der Wahl war. Ein wenig Paradox. ”Oh und ich bin dabei mich Calypso anzunähern. Sie ist eine Stute, die mir mal zu einem Auftrag zur Verfügung gestellt wurde. Es war ziemlich holprig, doch die Runenritter waren ja damals viel auf Pferden unterwegs. Da ist es vielleicht eine gute Idee ein wenig mehr Reiten zu lernen. Einfach nur für den Fall. Eines kann ich dir sagen, du bist nicht der einzige Tierfreund in der Gilde, ich kenn noch jemanden mit einer besonderen Bindung zu einem Tier. Passt also vermutlich doch ganz gut hier rein.” sagte sie und erinnerte sich an die erste Begegnung wo Irons Sonnscheinart sie erstmal daran zweifeln ließ, ob er hier reinpassen würde und glücklich werden würde. Aber wie es aussah, hatte er sich ja gut eingelebt.
„Bitte nicht“, grinste der Leporidae mit einem Kopfschütteln. Nein, er wollte wirklich nicht diskutieren, was man so alles aus der Mondhasen-Geschichte interpretieren konnte. Mit Literatur kannte er sich ohnehin nicht aus, solche Interpretationen lernte man vermutlich in den Schulen, die Ippi nicht kennengelernt hatte. Ihn selbst zu interpretieren hatte bisher auch noch keiner geschafft, aber da schien Yunai optimistisch zu sein. „Klar, lass uns bald mal Scharade spielen, hepp!“, nickte er fröhlich. „Vielleicht klappt das ja bei uns!“ Es war schön zu hören, dass die Repräsentantin sich der Idee aufwärmte, einander ordentlich kennen zu lernen und den Ran vielleicht etwas besser zu verstehen. Vielleicht half es dabei ja, ihr ein wenig über seine Vergangenheit zu erzählen? Die Geschichte, wie er Steel kennen gelernt hatte, war da vermutlich der beste Anfang, schließlich kannte sie beide Beteiligten schon. „Mein Pops hat sich Gedanken drum gemacht... Meinte, ich soll nicht unterschätzen, wie gefährlich wilde Tiere sein können“, nickte Iron und ließ seine langen Ohren leicht hängen, während er stolz und breit lächelte. „Aber ich hab mich dann selber entschieden, da gar nicht groß drüber nachzudenken und es einfach zu probieren! Warum soll mir denn der Vogel vertrauen, wenn ich ihm nicht vertraue, hm? Und Recht hatte ich! Steel hat mich kein einziges Mal gekratzt, seit wir uns kennen!“ Nicht minder stolz stieß der Falke selbst einen kleinen Laut aus, seinen Kopf gehoben. Er war schließlich nicht einfach ein wildes Tier, er war ein cleveres Kerlchen, wie Ippi vorhin schon gesagt hatte. „Ja, ich weiß. Du bist ein guter“, nickte der Hase fröhlich und streichelte seinen Partner. „Der Beste!“
Eine so enge Beziehung wie die zwischen Iron und Steel sah man vermutlich selten, vor Allem zwischen so unterschiedlichen Spezies. Yunai für ihren Teil hatte kein Tier auf dem Schirm, dem gegenüber sie ähnlich fühlte. Eine Katze hatte sie mal. „Ja gut, meine Sachen durcheinander bringen oder mir die Arbeit schwer machen, das hat Steel auch immer geschafft“, lachte Ippi auf, belohnt mit dem unzufriedenen Klackern eines Schnabels. Das konnte er gut nachvollziehen. „Tiere haben halt ihren eigenen Kopf, die sind kein Spielzeug. Nur, weil sie nicht immer da sind, heißt das nicht, dass sie dich vergessen. Klingt, als hätt dich Minzy gut gefunden wie ein frisches Salatblatt, hehe!“ Warum sonst sollte sie so viel Aufmerksamkeit wollen? „Na hoppla, ich weiß ja nicht, ob sich ein Flamingo freuen würde, dass du ihn mit einer Hupe vergleichst“, grinste der Ran sichtlich amüsiert. Sein Falken-Freund reagierte relativ empfindlich, wenn man so unschmeichelhafte Sachen über ihn sagte, ob man es nun gut meinte oder nicht. Dabei gab es so viele Dinge, auf die Flamingos stolz sein konnten! „Ich find ja ihre Farbe echt knackig. Bin ja froh, wenn ich mal rote Beete ernte, die so aussieht. Besser wird’s nicht!“, stellte er fest und lehnte sich dabei aufgeregt vor, die Hände auf seine Unterschenkel gestemmt. „Und hast du mal gesehen, wie lange die auf einem Bein stehen können? Ich hab's selber schon probiert, aber das ist voll schwer, hopp!“ War es doof, sowas zu sagen? Es ließ den Ran vermutlich mal wieder nicht so clever dastehen, aber darauf bestand er ja ohnehin nicht. Und sein fröhliches Lächeln dabei ließ ihn ja vielleicht nochmal süß aussehen, wie vorhin.
„Calypso?“ Aufmerksam lauschte der Hase, als seine Begleiterin von einem Pferd erzählte, mit dem sie wohl tatsächlich so etwas wie eine Beziehung aufbaute. Nachdenklich legte er einen Finger an seine Schläfe, konzentrierte sich, die Augen kurz geschlossen, ehe er sie wieder öffnete und nickte. „Ja... ich glaube, ich weiß, welches Pferd du meinst.“ Als tierliebes Kerlchen hatte Iron seit seinem Beitritt bei den Runenrittern viel Zeit in den Stallungen verbracht und kümmerte sich gern um die Pferde. Ein paar hatte er in den letzten paar Wochen schon gut kennen gelernt, einige hatte er zumindest schon gesehen, gestreichelt und gefüttert und dann gab es sicher noch einen ganzen Haufen, den er noch gar nicht getroffen hatte. „Ich kenn sie noch nicht so gut. Stell sie mir doch mal vor! Wir können ja auch mal zusammen reiten üben! Ich hab das schon öfter machen müssen, aber mich einen Experten zu nennen wär schon ein ganz schöner Hopser.“ Kurz überlegend stupste er seinem eigenen Tierbegleiter kurz mit dem Zeigefinger gegen das Köpfchen und wurde dafür einmal eingeschnappt angekreischt. „Steel würde dich sicher auch gern etwas besser kennen lernen, nicht?“, hakte er nach, ein Lächeln auf den Lippen, und der Falke, der sich gerade hatte aufregen wollen, wurde still. Sein Blick wandte sich hinüber zu der Yihwa, ehe er nach ein paar ruhigen Momenten einen bestätigenden Ruf ausstieß. „Siehst du, wusst ich's doch! Pass doch mal nen Tag auf ihn auf, Yunai! Obwohl, kann sein, dass er eher auf dich aufpasst“, lachte der Leopridae auf und ließ seinen Rücken wieder gegen den Baumstamm ruhen. Sein Gesichtsausdruck war sonnig und mehr als zufrieden mit sich selbst, wie man ihn eben so kannte, machte aber schnell wieder Platz für offene, großäugige Neugier. „Aber hepp, du hast gesagt, es gibt noch einen Ritter mit nem Tierbegleiter hier? Was ist das denn für eine Kartoffel? Bin ich ähnlich drauf wie der?“
Yunai schmunzelte als der blonde Hasenjunge direkt zustimmte, das dies hier nicht in einer Geschichtenanalyse enden sollte. Er stimmte ihren Spielvorschlag zu und sie nickte. Sie war sich zwar nicht sicher, ob sie dazu in der Lage wäre Irons Gehampel zu erkennen, aber es war ja trotzdem ein nettes Angebot. Yunai merkte gar nicht, wie sie etwas entspannter wurde und eigene Vorschläge machte, die das weitere Kennenlernen begünstigen würden. Auf ihre Frage ob sich iron nie sorgen gemacht hatte ob Steel ihn nicht angreifen könnte, verneinte der Blondschopf. Etwas von seiner Antwort hallte in Yunai nach, wie ein Echo Warum soll mir denn der Vogel vertrauen, wenn ich ihm nicht vertraue…. sie starrte einen Moment zwischen beiden hin und her und stieß dann ein fast tonloses ”Stimmt…denke ich” Ihr lag noch mehr auf der Zunge, was sie abe rnicht aussprach. Ein Thema, das sie nicht ansprechen wollte, wo die beiden doch gerade so entspannt beieinander saßen.
Als sie dann berichtete, welche Tiere sie so mochte und ihre eigenen Geschichten dazu brachte, waren seine Lauscher auf sie gerichtet. ”Minzy und ich kamen zurecht, das stimmt, vielleicht auch weil ich nachts oft wach war, während alle anderen schliefen. Sie war eine Gute, eigensinnig aber das hat sie auch irgendwie ausgemacht” stimmte sie also nachdenklich hinzu. Sie hatte sich nie Mühe gemacht aktiv eine Verbindung zu Minzy aufzubauen, das war einfach passiert, die beiden waren zurechtgekommen und Yunai hatte das nie hinterfragt. Dann lachte sie leise als Iron Mitgefühl für die Flamingos zeigte ”Das hab ich als Kind immer gesagt… außerdem stimmt es doch irgendwie” sagte sie und zog die Schultern kurz hoch. Diese Meinung schien wohl fest in ihr verankert zu sein. Als er dann fasziniert von den Eigenschaften erzählte, konnte sie ein Grinsen nicht unterdrücken. Sie verkniff sich, zu erklären, dass die Flamingos so gebaut waren, das das gut funktionierte und sagte stattdessen ”Ich würde ja schon gerne sehen, wie du versuchst wie ein Flamingo zu stehen. Wollen wir? Mal sehen wer länger durchhält?" fragte sie und ihr rosanes Haar fiel über ihr Schulter als sie sich vor lehnte.
Als sie dann von dem Pferd erzählte und der Idee reiten vernünftig zu lernen, wirkte Iron ganz begeistert. ”Die Stute mit dem dunklen Fell und der hellen Mähne” erklärte sie also und als Iron dann direkt wieder Vorschläge machte, lehnte sich Yunai etwas zurück. ”Eins nach dem anderen Iron…ich meine Reiten ist zwar nicht mehr so wichtig für die modernen Runenritter. Aber vielleicht ist es ja etwas was sich lohnt…also wenn du das zusammen angehen magst…denke ich…spricht ja nichts dagegen” sagte sie mit kleinen Überlegungpausen dazwischen. So nervig konnte sie Iron wohl doch nicht finden, wenn sie das so sagen konnte. Dann spürte sie Steels Blick auf sich und, es war als würde man den Eltern eines Freundes vorgestellt werden. Sie hielt regelrecht den Atem an bevor der Vogel leicht kreischte. ”Direkt ein ganzen Tag, meinst du nicht wir sollten und erstmal kennenlernen?" fragte sie etwas perplex und sah zu Steel. Sie entschied sich dazu, vorsichtig die Hand in Richtung Steel auszustrecken und zu warten, wie er darauf reagieren würde. ”Darf ich, Steel?” fragte sie sanft. Und während sie wartete sagte sie. ”Nicht direkt Tierbegleiter, denke ich, aber Lasciel hat eine sehr gute Bindung zu seiner Stute. Und, hm nein gar nicht. Aber ich glaube die meisten hier sind nicht so drauf wie du Iron. Obwohl ich weiss ja nicht ob du bei Aufträgen plötzlich ganz anders bist, ernst und diszipliniert ohne auch nur eine emotionale Regung auf deinem Gesicht?” fragte sie mit hochgezogener Augenbraue und schüttelte leicht den Kopf. Das konnte sie sich eigentlich nicht vorstellen. "So um aber nochmal auf die Flamingosache zurück zu kommen..." sagte sie schließlich und stand auf, mit einem auffordernden Blick zu Iron. Sie wollte das einfach zu gerne sehen.
„Du warst nachts oft wach?“ Aufmerksam zuckten Irons Hasenohren, als er eine neue Kleinigkeit über die Yihwa lernte. Ob es da einen Grund für gab? Der Ran hatte ja immer einen ziemlich tiefen Nachtschlaf gehabt. Man sollte meinen, dass er mit seinem Gehör bei jedem Geräusch aufwachte, aber wer den ganzen Tag körperliche Arbeit verrichtete, der schlief am Ende ziemlich gut. „Was hast du denn in der Nacht so gemacht? Außer mit Minzy rumrüben, mein ich.“ Es war für ihn hochinteressant, mit der jungen Dame zu sprechen. Sie dachten in vielerlei Hinsicht sehr unterschiedlich und hatten komplett andere Angewohnheiten, was bedeutete, dass es einen Haufen Sachen gab, über die man sprechen konnte. Wenn man sich trotzdem gut verstand, waren unterschiedliche Persönlichkeiten eine tolle Sache. Amüsiert lachte der Ran auf. „Probieren können wir es. Ein bisschen Flamigo-Stehen krieg ich schon hin!“, grinste er breit. Es war schön, so eine kleine, spaßige Herausforderung von Yunai zu bekommen. Sie fühlte sich ausnahmsweise mal richtig locker an.
„Wer hat schon die Zeit für Eins nach dem Anderen?“, schmunzelte der Blondschopf und schüttelte den Kopf. Er vermutlich nicht. Sein Körper würde die Arbeit als Runenritter nicht ewig mitmachen, und wenn er bis dahin noch nicht gelernt hatte, wie man ordentlich auf einem Pferd ritt, dann würde er das wohl nie nachholen. Vielleicht wäre er nicht einmal mehr in der Lage dazu. „Wir haben immer noch Pferde, richtig? Also ist es nicht unwichtig“, bestand er darauf und strahlte geradezu, als Yunai meinte, sie würde sich darauf einlassen. „Klingt super! Die Ritter spargeln ja nicht an guten Pferden, wenn wir mit denen lernen, sind wir am Ende richtige Spitzenreiter!“ Gut, den konnte nicht einmal Ippi selbst ernst nehmen, kicherte ein wenig über seinen eigenen Scherz. Aber wenn es um Tiere ging, dann war der Möhrenritter eben schnell aufgeregt. Entsprechend gerne würde er sich etwas mehr mit Yunais Freundin Calypso befassen, und deswegen fände er es auch gut, wenn sie Steel ein bisschen besser kennen lernte. Wobei sie das ganze wieder von einer ganz anderen Perspektive anging als er. Was meinte sie damit, dass sie sich erstmal kennen lernen mussten? „Ihr kennt euch doch längst.“ Liebevoll streichelte Iron den Kopf seines Vogels, ehe er Yunai einen auffordernden Blick zuwarf. Es war nicht so, als müssten die beiden bei Null anfangen, sie vertieften ihre Beziehung nur endlich. Zufrieden knackte Steel mit seinem Schnabel, als Yunai ihm die Hand hinhielt, und trat von Ippi weg auf sie zu, um ihr den Kopf hinzustrecken. Viel deutlicher sagen, dass sie ihn gern streicheln durfte, konnte er wohl kaum. Schließlich war Yunai schon so etwas wie eine Freundin.
„Hm... darf man keine Emotionen zeigen, wenn man ernst und diszipliniert ist?“, hakte der Hase nach, während er sich etwas entspannte und seinen besten Freund mit Yunai spielen ließ. Die Arme hinter dem Kopf verschränkt lehnte er sich ordentlich gegen den Baumstamm in seinem Rücken. „Ich bin der Meinung, ich bin diszipliniert. Denkst du nicht?“, meinte er nachdenklich. „Und ernst bin ich, wo es hilft. Aber ich denke nicht, dass es jemandem den Rotkohl versauert, wenn ich ein Lächeln zeige. Im Gegenteil. Ich finde, wenn ich als Runenritter wem helfe, dann muss er mein Lächeln sehen. Woher soll er denn sonst wissen, dass alles okay ist?“ Wenn der starke Ritter schaute wie drei Tage Regenwetter, wie sollte sich denn dann der ängstliche Zivilist fühlen? Wenn Iron starr und stur auf einer Quest aufschlug, dann fühlte sich doch am Ende keiner wohl. Nicht er, nicht sein Partner, nicht die Leute, denen sie halfen. Vermutlich war es aber gut, das Thema nicht zu sehr zu vertiefen. Er nickte, als die Yihwa sich vom kühlen Boden erhob. „In Ordnung. Dann schauen wir mal, wer den Flamingo-Stand länger hinbekommt“, stimmte er ihr zu und erhob sich ebenfalls, um am Ende einen seiner Stiefel zu heben und von der Seite gegen sein linkes Bein zu stemmen. „Und hopp, auf geht’s!“
”Was denkst du denn, hm?” fragte sie und würde nun wohl eine Antwort geben, die wieder typisch war ”Ich hatte die Nase oft in Büchern zum lernen, habe versucht, die Bedeutung von Runen und deren Schreibweise zu verstehen bis hin zu der magischen Nutzung von ihnen. Die Magie die ich heute Nutze muss ich ja auch irgendwann mal gelernt haben.” erklärte sie und zuckte mit den Schultern. ”Außerdem hatte ich tagsüber meistens viel zu tun, da ich viel im Haushalt mitgeholfen habe und sowas. Das war immer die Ruhephase, eine Zeit nur für mich und für Minzy nehme ich an.” erklärte sie also und nickte leicht.
Ihre zögernde Antwort zum Thema Reiten wurde von dem Leporidae schlichtweg nicht akzeptiert. Er wollte sich wohl kopfüber da reinstürzen und irgendwie brachte er das Yunai zum Schmunzeln. Sie sollte wohl aufpassen, welche Ideen sie dem Blondschopf gegenüber äußerte. So wie sie ihn einschätzen wurde nämlich jede dieser Ideen sofort angepackt und so wie er sie heute aus dem Bett geholt hatte um den Mond zu betrachten, würde sie sicher in ein paar Tagen zusammen im Stall stehen. Doch die Vorstellung, gemeinsam mit ihm etwas Neues zu lernen, sorgte für weniger Unbehagen, als sie erwartet hätte. Sie freute sich sogar ein wenig. Als Iron dann selber lachte betrachtete sie den Runenritter kurz ”Wenn du ihnen ein paar Rüben oder Karotten von eurem Hof mitbringst, können wir sie sicher auch etwas bestechen. Damit sie uns helfen, dieses große Ziel auch zu erreichen, meinst du nicht? ” nun lachte auch sie. Auch wenn es um Steel ging, preschte iron direkt vor, wo sie selbst zurückhaltender war. Sie öffnete den Mund, um zu protestieren,aber schloss ihn gleich wieder. Sie bezweifelte dass die beiden da einer Meinung wurden, außerdem hüpfte der Falke in diesem Moment auch auf ihre ausgestreckte Hand zu. Sanft fuhr sie über den Kopf des Vogeltiers. Kraulte sanft mit einem Finger an seinem Hals und schnaubte. ”Okay okay, ihr beiden. Ihr habt mich wohl überzeugt. Aber ihr seid unmöglich, ihr beide” sie deutete erst auf Steel dann auf Iron. ”Aber wenn wir das machen beschützen wir uns gegenseitig okay” sie schüttelte sachte den Kopf als sie anfing mit Steel zu sprechen wie Iron es tat.
Während sie mit Steel agierte, dachte sie über Irons Worte nach. ”Ich meine, du wärst wohl kaum hier, wenn dem nicht so wäre.” meinet sie während sie Steel mit ein paar Grasfetzen bewarf die der Vogel mit dem Schnabel abfing. ”Das ist eine schöne Ansicht.” sagte sie und war kurz still. Für sie war Lächeln ein wichtiges Werkzeug geworden. Mehr eine Waffe, deren Einsatz auch gegen Spott und Hohn half. ” Lächeln kann auch eine Waffe sein” meinte sie also nachdenklich. Als sie dann aufhörte mit Steel zu spielen uns Aufstand murmelte sie nur ”Man kann wohl einiges von dir lernen Iron, es ist gut das du hier bist.” und weil diese offene Zusprechung für Yunai dann doch wieder für etwas Unsicherheit sorgte, kam sie schnell auf das Thema Flamingos zurück.
Beide stellten sich also auf ein Bein und die Rosahaarige suchte sich einen Fixpunkt, den sie ansehen konnte. ”Kennst du den Trick für gute Balance?” fragte sie also, als sie ihren Blick kurz von der Blume löste, die ihr Fixpunkt war, um zu Iron zu sehen. Um jene wiederzufinden, sah sie auf seine Nase während sie auf eine Antwort wartete. Bevor sie wieder den Blick zu Blume wandte. Kühl strich der Wind um ihr Gesicht und durch ihr Haar. ...es ist gut das du hier bist… fuhr ihr ihre eigene Worte durch den Kopf. Es war gut, dass er bei den Runenrittern war. Aber das war nicht die ganze Wahrheit hinter der Aussage. Denn dieser Abend war sehr viel entspannter gewesen, als sie gedacht hatte. Ob ihr Buch das auch geschafft hätte? ”Iron ich…” begann sie also, aus dem plötzlichen Impuls heraus sich bedanken zu wollen und drehte den Kopf wieder zu ihm. Doch dieses mal verlor sie wirklich die Balance, war sie so in Gedanken versunken gewesen, dass sie das auf dem Bein stehen fast vergessen hatte und so stolperte sie und ließ sich ins weiche Gras fallen. ...ich glaube, wir sollten langsam ins Bett nuschelte sie statt dem, was sie eigentlich sagen wollte und begann zu lachen. Ein Flamingo würde sie wohl nicht werden.
„Das wär nicht mein erster Gedanke gewesen“, lächelte Iron, als Yunai erklärte, dass sie lang aufgeblieben war, um aus Büchern zu lernen und sich mit Runen zu beschäftigen. „Aber es passt zu dir. Du warst wirklich so fleißig, wie du behauptet hast, hm?“ Den ganzen Tag im Haushalt geholfen und dann die ganze Nacht gelernt. Bei einigen Leuten hätte das übertrieben geklungen, aber der Yihwa kaufte Iron das glatt ab. Sie wirkte wie eine sehr ehrliche Seele, auch wenn sie sich schwer damit tat, wirklich aus sich herauszukommen. Und dass sie ein tüchtiges Mädchen war hatte er selbst schon festgestellt. Selbst vor einer neuen Herausforderung wie zusammen reiten zu lernen schreckte sie nicht zurück. „Oh, das klingt gut! Mein Pa schickt mir alle paar Wochen mal einen Packen frisches Gemüse her, da würd ich sagen, wenn das nächste kommt hoppel ich zu dir rüber und wir gehen reiten, ja?“ Man ahnte es vermutlich nicht, aber mit dieser 'Deadline' versuchte Iron, für Yunai ein wenig Druck aus der Sache zu nehmen. So hatte sie Zeit, sich darauf vorzubereiten, wenigstens ein paar Wochen, konnte es aber auch nicht ewig herausschieben. Einen kleinen Schubser brachte die junge Dame erfahrungsgemäß nämlich oft doch.
Auch als es darum ging, ein wenig mehr Zeit mit Steel zu verbringen, knickte Yunai nach einem kleinen Schubser schnell ein. Der unmögliche Hase grinste fröhlich vor sich hin, während Steel mit stolz erhobenem Schnabel seinen Schutz deklarierte. Nicht in Worten, natürlich, aber die Ritterin würde es schon verstehen. Das strahlende Lächeln des Hases schien vermutlich heller als der Mond, aber in seinen Augen war das etwas Gutes. Ja, viele Runenritter wirkten etwas säuerlicher. Er war die Zucchini zu ihren Artischocken, wenn man so wollte. „Jap, das stimmt. Ich hab viele Soldaten gesehen, die es nicht so ernst meinen. Die halten nicht lange durch“, nickte der Ran, seine Stimme ungetrübt. Selbst als jemand, der direkt bei den Rittern angefangen hatte, hatte Yunai so jemanden sicher schon erlebt, oder nicht? Auch bei ihren nächsten Worten nickte er. „Lächeln ist eine mächtige Waffe, auf jeden Fall. Zwiebeln sind ein Witz dagegen“, bestätigte er und klopfte auf die Scheide seines weißen Schwertes. „Und so wie White Moon hier oder wie deine schicken Scheren kann man mit so einer Waffe eine Menge Gutes tun.“ Als sie dann aber meinte, dass man gut von ihm lernen konnte, lachte der Blondschopf auf. Das sah er anders. Eigentlich hatte er das auch gar nicht als Predigt gemeint. „Ich glaub, du traust mir zu viel zu“, meinte er amüsiert. „Ich plapper hier doch nur so vor mich hin, wie immer, hopp!“
Wie sich herausstellte, war der geübte Schwertkämpfer Ippi Ran, der mit Leichtigkeit und Geschick durch die Luft hüpfte, nicht besonders gut darin, zu balancieren. Zumindest nicht, wenn er das auf einem Bein tat. Seine Haltung war sichtlich zittrig und er musste viel mit seinem Oberkörper wackeln, um halbwegs aufrecht zu bleiben. Als er dann den Kopf schüttelte, um Yunai zu antworten, verlor er endgültig das Gleichgewicht und musste mit dem zweiten Fuß nochmal auftreten. „Och, alter Kohl“, murrte er scherzhaft, ehe er sein Bein wieder hob und Yunai ansah. „Ne, ich wusste nicht, dass es da einen Trick gibt. Das ist doch einfach nur Übung, oder?“ Fragend blinzelte er sie an, machte aber keine allzu großen Fortschritte mehr, was das mit dem Flamingostand anging. Als sie meinte, es wäre Zeit fürs Bett, weiteten sich die Augen des Hasen. „Oh, ist es schon so spät?“, hakte er nach und blickte hinauf in den Himmel. „Na hoppla, Tatsache! Der Mond ist ja schon draußen!“ Amüsiert über seinen eigenen Scherz lachte er auf, warm und fröhlich, ehe er der Yihwa die Hand anbot. „Na, dann will ich die junge Dame zurück in ihr Schlafgemach geleiten, hehe!“
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