Typ: Zimmer Besitzer:Lauren Riley Beschreibung: In den Wohnquartieren der Rune Knights sehen die Gänge auf jedem Stockwerk fast identisch aus und durch die Nummern- und Namensschilder ist eine Zuordnung möglich. Im ersten Stock findet man unter anderem den Raum Nummer Einundvierzig – oder: Zimmer 141 – welches von Lauren Riley bewohnt wird. Ihr steht ein Einzelzimmer zur Verfügung, welches sehr gemütlich aber dennoch dezent eingerichtet ist. Die Mitte des Raumes wird von einem Bett eingenommen, welches sich eigentlich sogar für zwei Personen eignet, aber gänzlich von Lauren beansprucht wird. Sie hat zwei Nachttische, einen Kleiderschrank mit Spiegel und eine Kommode. Zugleich hat sie aber auch einen Schreibtisch, einen Stuhl und eine kleine Sitzecke mit einem runden Tisch und zwei weiteren Stühlen.
Changelog: Wenn sich im Verlauf des Rollenspiels etwas an dem Ort ändert, wird es hier aufgeführt.
Sprechen ~ Denken | Sprechen ~ Denken
Theme - Crime Victory
Emily Omniscient
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Gemeinsam flanierten die Ritter über die Flure des Gebäudes, um die Flure der Unterkünfte zu erreichen, die sich über mehrere Etagen erstreckten. „Nein, ich habe keine Haustiere oder dergleichen“, antwortete die Caldwell lächelnd auf die Frage ihres Begleiters. „Aber ich könnte mir früher oder später ein kleines Hauskätzchen ganz gut vorstellen“, gestand sie und kicherte dann. Emily hatte Hunde und Katzen schon immer gemocht, doch nie wirklich viel mit ihnen zu tun gehabt. Vielleicht war es für Lauren Riley an der Zeit sich eine Katze zu besorgen, um die Abende nicht immer ganz allein zu verbringen? Der Plan klang doch gut. „Hast du einen tierischen Begleiter an deiner Seite?“, fragte Emily im Gegenzug, um mehr über Hiro in Erfahrung zu bringen. Je besser sie all die Ritter hier kannte, umso besser für all ihre Vorhaben. Lauren bog ab und führte Hiro zu einer Treppe, die hinauf in das erste Stockwerk führte. Oben im Gang ging es dann zu Zimmer 41, auch wenn es wegen dem Stockwerk selbst als 141 angegeben war. „Da wären wir auch schon“, lächelte die Ritterin und steckte den Schlüssel ins Schloss, um die Tür zu öffnen.
Die Tür ging mit einem leichten Knarzen auf und ermöglichte dem Wuschelkopf einen direkten Blick in das Zimmer hinein. „Fühl dich wie die Zuhause“, bot sie ihrem Kameraden mit einem Lächeln an und begab sich ohne Umwege an ihre Kommode, um die beiden Weingläser zu holen, direkt gefolgt von der Flasche und beides brachte sie zum rundlichen Tisch. Dort standen zwei Stühle zur Verfügung, also musste es sich der Fuyuda nicht auf dem Bett bequem machen. Sie öffnete die Weinflasche und füllte die Gläser, ehe sie kurz zu Hiro sah. „Schau dich ruhig um“, bot sie ihm an, schließlich wirkte er vorher so neugierig hinsichtlich ihres Zimmers. Besonders war es nicht, aber es passte zu einer anmutigen Frau wie Lauren Riley. Auf einem der Nachtschränke stand ein kleiner Bilderrahmen mit einem Foto ihrer Ziehmutter, ihr wohl wertvollster Besitz neben all den Reichtümern, die ihr Syndikat so assimiliert hatte. Die Gläser waren gefüllt und Lauren schnappte sich beide davon, um dem Fuyuda eines davon hinzuhalten, ehe sie locker mit ihm anstieß und ihm dabei entsprechend in die Augen sah. „Auf deine großartige Hilfe“, widmete sie ihm also den Trinkspruch und nippte dann an ihrem Glas. Eine köstliche Flüssigkeit.
Mitfühlend zog der Wuschelkopf die Brauen zusammen, als sein Gegenüber erklärte, dass sie bereits seit sie sechs Jahre alt war, keine Eltern mehr hatte. Das musste schrecklich sein. Auch, wenn seine eigenen Eltern nicht immer perfekt gewesen waren, wollte er nicht ohne sie zurechtkommen müssen. Ein wenig konnte er sogar mit ihr mitfühlen, schließlich hatte er seinen geliebten Zwillingsbruder verloren. Nicht komplett, doch so, wie es jetzt war, komplett ohne einen einzigen Anhaltspunkt, ihn je wieder zu finden, könnte er genauso gut tot sein. Nur der eine, quälende Funke Hoffnung, ihm vielleicht doch eines Tages wieder zu begegnen, der war weiterhin da. "Das tut mir wirklich Leid." Tröstend legte er ihr eine Hand auf die Schulter. "Ich weiß nicht, ob dir das viel hilft, aber Blut ist nicht das einzige, was eine Familie definiert." Auch Zusammenhalt, Vertrauen und Zuneigung spielten eine große Rolle, vielleicht sogar die größte. Und wenn man nur danach ging, dann konnte jeder Familie werden. "Ich kann und will deine Mutter nicht ersetzen, aber ich verspreche dir, dass ich dir das Nähen beibringen werde, wie eine Mutter. Oder wohl eher ein Vater. Obwohl, Väter tun das in der Regel nicht. Ach, naja, ist ja auch egal." Die Rothaarige wusste sicherlich, was gemeint war. Geduldig und sorgfältig, wie es ein Elternteil tun sollte eben. Er nahm seine Hand wieder zu sich und schwang sich auf die Beine. Es hatte ja keinen Sinn, diese traurige Tatsache breitzusitzen. Man musste das beste aus seinem Leben machen, ganz egal, welche Karten es einem zuspielte und wie schwer es manchmal war. Gerade war es eigentlich ganz schön, auch, wenn Hiro ein wenig nervös war. "Oh, wirklich? Vielleicht kann ich dich ja irgendwann mal einladen. Wenn das für Darion okay ist. Ich glaube darüber haben wir uns noch nie unterhalten." Nachdenklich tippte er sich ans Kinn. Er würde auf jeden Fall vorher fragen, denn er wollte keine Grenzen überschreiten. Doch gerade war das sowieso nicht wichtig. Viel spannender war das Zimmer, das gerade aufgesperrt wurde. "Nein, ich auch nicht. Aber irgendwann möchte ich unbedingt. Eine Katze wäre toll, aber eigentlich ist es mir vollkommen egal, was." Hauptsache es war niedlich und kuschelig. Obwohl ... auch Fische oder Schlangen wären ihm vollkommen Recht. Was ihm wirklich wichtig war, war die Gesellschaft. Neugierig linsten die rosaroten Äuglein an Lauren vorbei in das Zimmer, als die Tür sich endlich öffnete. So interessiert er aber auch an ihrer Wohnung war, seinen Anstand verlor er natürlich nicht. Ordentlich stellte er seine Schuhe und seinen Näh-Krimskrams neben dem Eingang ab und schloss die Tür vorsichtig. Erst dann eilte er ihr hinterher, zügelte seinen Blick jedoch. Er wollte nicht zu aufdringlich umherschauen. Natürlich gab es trotzdem Dinge, die ihm gar nicht entgehen konnten. "Oha, wie groß ist dein Bett bitte?!" Die Begeisterung in seiner Stimme war kaum zu überhören. Sein Eigenes war bestimmt nicht einmal halb so breit. "Da würde ich auch mal gerne drin schlafen!" Es lud einfach dazu ein. Die weichen Kissen, die kuschelige Decke, konnte man ihm den Gedanken wirklich verübeln? Einen Hintergedanken hatte er dabei nicht, auch, wenn man es womöglich denken konnte. Dem Drang, sich mit ausgebreiteten draufzuschmeißen, widerstand er, setzte sich stattdessen ordentlich auf einen der angebotenen Stühle. "Dankeschön. Du wohnst wirklich gemütlich", sprach er mit einem Lächeln auf den Lippen und ohne den Blickkontakt zu brechen, während er das ordentlich gefüllte Glas entgegen nahm. So viel hatte er eigentlich gar nicht gewollt, doch es wäre wohl unhöflich, die Hälfte einfach stehen zu lassen. Da musste er jetzt wohl oder übel durch. Er würde schon nicht so werden wie sein Bruder ... richtig? "Äh- j-ja!" Kräftiges Nicken. Vorsichtig hob er den Wein an, schnupperte erst einmal daran, bevor er vorsichtig ansetzte, um ein kleines Probeschlückchen zu nehmen. Auch, wenn er vehement versuchte, es zu verhindern, verzog er sofort das Gesicht. Die Augen wurden zusammengekniffen und die Nase gerümpft. Wer trank sowas denn freiwillig? Das schmeckte ja fürchterlich. Und brennen tat es im Rachen auch. "Das ist ... wie soll ich sagen ... wirklich ein unerwarteter Geschmack." Er wollte nicht lügen, doch genauso wenig wollte er ihr sagen, dass es ihm überhaupt nicht schmeckte. Ihm blieb nichts anderes übrig, als noch einen Schluck zu nehmen und zu hoffen, dass er sich vielleicht noch daran gewöhnte. "Und das trinkst du ... öfter? Wirst du davon nicht betrunken?"
Emily Omniscient
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In der Unterwelt hatte die Caldwell einst einen famosen Ruf genossen, der mit Kaltblütigkeit und fehlender Menschlichkeit einherging. Und Emily verfügte gewissermaßen auch über diese Eigenschaften, denn sie tat grundsätzlich all das, was notwendig war, um die eigenen Ziele zu erreichen. Das beinhaltete viele unorthodoxe Methoden, die früher oder später mit einem solchen Ruf einhergingen und doch waren sowohl Emily als auch Lauren sehr mitfühlende Wesen, die über dieselben Bedürfnisse und Gefühle verfügten, wie es das gewöhnliche Volk auch tat. Die Caldwell unterschied sich also in keiner weise von ihren Mitmenschen, weswegen das Gespräch über Familie dennoch sehr tiefgängig war. Sie hatte früh ihre Eltern verloren und glücklicherweise eine Ziehmutter erhalten, die ihr alles bedeutete. Über diese Verluste war sie nie hinweggekommen und würde es womöglich auch nie, aber diese Verluste waren die treibende Kraft für all das Böse, was sie tat. Entsprechend war sie aber auch gerührt, als Hiro ihr die Hand auf die Schulter legte und davon sprach, dass Familie eben nicht nur über Blut definiert wird. „Du hast ein wirklich gutes Herz, Hiro“, lächelte die Riley liebevoll und mit leicht geröteten Wangen. Sah man sie, würde man im Leben nicht glauben, dass sie einem kriminellen Kartell vorstand.
Das Nähen bekam sie also alsbald vom Fuyuda beigebracht, der sich dafür die Zeit und allen voran die Geduld nehmen wollte. Der junge Mann verkörperte all das, was Emily an einem Menschen schätzte, und gleichwohl war es das, was sie am meisten verabscheute. Wieso sie diese Eigenschaften aber gleichwohl so ablehnte, sollte vorerst ein gut gehütetes Geheimnis bleiben, Charakterentwicklung und so. Nun ging es jedenfalls in die Räumlichkeit von Lauren, die das Privileg eines Einzelzimmers hatte, womit sich Hiro offensichtlich nicht brüsten konnte. Für einen potenziellen Besuch bei ihm galt es also vorher für Hiro, die Einverständnis eines gewissen Darions einzuholen, was Lauren selbstverständlich nachvollziehen konnte. „Sehr gern“, stimmte Lauren lächelnd zu. „Und wenn Darion nicht mag, dann kommst du eben wieder zu mir“, fügte sie kichernd an. Im Zweifelsfall hatte Hiro immer die Erlaubnis, sie zu besuchen, wenn er dies wünschte. Manchmal musste man sich bestimmt auch mal von seinem Mitbewohner erholen. Zufrieden lauschte sie Hiros Worten hinsichtlich eines Haustiers und auch dieser dachte zunächst an eine Katze, war generell aber wohl offen für alles, was seitens der Rune Knights legitimiert war.
Man konnte dem Ritter seinen Anstand wirklich ansehen, denn er hielt seine Neugier bestmöglich im Zaum, doch das große Bett der Ritterin war augenscheinlich das i-Tüpfelchen. Kichernd wandte sich die rothaarige Frau an den jungen Mann und legte den Kopf leicht schief. „Wenn du hier übernachten magst, nur zu“, schmunzelte sie, ebenso wenig mit Hintergedanken, auch wenn ihr Schmunzeln eben jenes vermuten ließ. „Das Bett ist groß genug für Zwei“, fügte sie an und kümmerte sich dann wieder um den Wein. „Die Einzelzimmer haben im Regelfall immer größere Betten“, sinnierte Lauren weiter. „Wenn du im Rang aufsteigst und eines bekommst, dann hast du auch so ein Bett…vielleicht“, kicherte sie amüsiert. Schlussendlich nahmen die beiden Ritter an ihrem kleinen Tisch auf den Stühlen Platz und waren mit ausreichend Wein bewaffnet, was für Hiro wohl eine sehr große Herausforderung darstellen sollte, doch selbst wenn er es nicht ganz trank, machte es nichts. „Gemütlichkeit hilft bei Erholung und Entspannung. Wir haben immerhin einen wichtigen Job“, lächelte sie zufrieden und stieß dann auch schon mit ihm an. Wein war definitiv nicht seins, aber probieren konnte er es ja wenigstens. Während Hiro sich also schwertat, nippte die Caldwell ganz entspannt an ihrem Wein und stieß danach einen wohligen Seufzer aus.
Amüsiert lachte Lauren auf und stellte danach umgehend wieder Blickkontakt her, während Hiro den Geschmack des Weins beurteilte und sein Gesicht dabei verzog. „Ich trinke gerne ein Glas Wein“, gestand sie also lächelnd und nippte nochmals am Glas. „Und natürlich werde ich betrunken, wenn ich ein paar Gläser davon hintereinander trinke“, gestand sie offen. „Aber so etwas tut man ja nur, wenn der Anlass ein passender ist. Allen voran setzt so etwas schöne Gesellschaft voraus“, klärte Lauren ihn aber auf. Sie trank gerne Wein, gern auch mal zwei oder gar drei Gläser, doch ein Besäufnis machte sie im Regelfall nie daraus. „Man gewöhnt sich an den Geschmack“, versicherte Lauren dem hübschen Näher. „Es ist aber auch in Ordnung, wenn du es gar nicht trinken magst“, setzte die Caldwell fort, schließlich wollte sie Hiro ja auch zu nichts zwingen. „Trinkst du denn überhaupt Alkohol?“, fragte Lauren dann aber schlussendlich, denn immerhin konnte sie seine Erfahrungen ja nicht einschätzen.
Nanu? Was hatte Lauren da gerade gesagt? Ungläubig blinzelten die rosaroten Äuglein der rothaarigen Frau entgegen. "Übertachnen ... über-übernachten? In deinem Bett? A-aber...!" Entsetzt schlug der Fuyuda die Hände vor dem hochroten Gesicht zusammen. Das war nicht besonders kollegial, das war ja fast schon ... romantisch! Sie hatten sich doch gerade eben erst kennengelernt, das ging alles viel zu schnell! Außerdem wollte er doch überhaupt nicht daten, denn er ... er musste sich auf seine Arbeit fokussieren! Ja, genau so war es. "Äh ... ich ... uhm ..." Langsam ließ er die Hände sinken und faltete sie stattdessen vor dem Bauch zusammen. Wie sollte er das sagen? "Ich weiß das Angebot wirklich sehr zu schätzen, aber weißt du ..." Er schluckte kräftig. Da musste er nun durch. Er wollte auf keinen Fall, dass Lauren sich falsche Hoffnung machte oder womöglich einen unpassenden Eindruck von ihm bekam. "Du bist wirklich hübsch, aber ich bin kein M-Mann für solche Dinge." Das war die Wahrheit. Weder war er für One-Night-Stands zu haben, noch würde er im Bett einer Person schlafen, die er eben erst kennengelernt hatte. Dafür war er einfach zu anständig. Außerdem glaubte (oder eher hoffte) er auf die wahre Liebe. Eigentlich hatte er geglaubt, diese schon gefunden zu haben, doch er hoffte inständig, sich geirrt zu haben. Falls er wirklich die Liebe seines Lebens verlassen hatte ... tja, dann war er wohl oder übel selbst daran Schuld. "Aber es ist wirklich nett, dass du mir erlauben würdest, dein Bett mitzunutzen! Ich denke, das ist ein ziemlich großes Kompliment!" Das er nicht einmal verdient hatte, schließlich belog er die Rothaarige. Ein weiterer Grund, warum er ihr Angebot nicht annehmen konnte. Sie durfte nicht herausfinden, wer wirklich unter der weiten Kleidung steckte. "Ich hoffe einfach, dass ich schnell meinen Rangaufstieg schaffe, heheh..." Sein Lachen war angespannt, doch zumindest seine Körpersprache lockerte sich langsam. Die Lauren würde ihm schon nicht böse sein. Sie hatte sicherlich leichtes Spiel bei den Männern, so hübsch, wie sie war. Zügig würde sie jemand besseren finden als Hiro! "Entspannung, hm? Ich glaube damit habe ich es nicht so. Ich brauche ständige Beschäftigung." Immer mehr, mehr, mehr. Das war Hiros Devise. Die Momente, in denen er es langsam anging und beispielsweise etwas nähte, waren selten.
Dementsprechend war heute eine große Ausnahme - in vielerlei Hinsicht. Der heutige Tag brachte einige erste Male für den Wuschelkopf. Auch der Alkohol war eine Neuheit für seine Geschmacksknospen. Der Geschmack des Weins war wirklich ungewöhnlich und erinnerte kaum an die leckeren Trauben, aus denen er hergestellt wurde. Dass er nicht besonders begeistert war, konnte der Fuyuda wohl nicht verbergen. "Oweh, dann solltest du nach dem hier lieber langsam machen, das ist ja auch schon dein zweites. Nicht, dass du dich dann noch schlecht fühlst." Auch Lauren wurde also betrunken. Dieser Gedanke machte Hiro große Sorgen, doch das wahre Ausmaß behielt er lieber für sich. Er wusste gar nicht, ob er sich an den Geschmack gewöhnen wollte, oder ob es vielleicht besser wäre, Alkohol nicht zu mögen. "Nein, ich habe vorher noch nie Alkohol getrunken." Nachdenklich schwenkte er das Glas und ließ die Flüssigkeit darin in Bewegung kommen. Jetzt gerade wirkte sie gar nicht so teuflisch, wie sie es bisher getan hatte. Merkwürdig. "Erzähle das bitte niemandem, okay? Mein Zwillingsbruder mochte Alkohol etwas zu sehr. Vielleicht tut er es immer noch, ich habe ihn sehr lange nicht mehr gesehen. Deshalb fand ich es immer gruselig. Aber heute war ich irgendwie neugierig." Er nahm noch einen kleinen Schluck, kam aber zum selben Ergebnis wie auch zuvor. Es war einfach nicht seins. Trotzdem wollte er das Glas leeren, es gehörte sich einfach. Er entschloss sich, den schnellen Weg zu wählen, also setzte er an und trank den Rest in einem großen Schluck. Woher sollte er auch wissen, dass das keine gute Idee war? "Uuuhh, das brennt...!"
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Emily Omniscient
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Mit dem Angebot hatte die Caldwell ja wieder etwas losgetreten, denn Hiro wurde hochrot und stammelte vor sich her. Zugegeben, Lauren hatte das Angebot schon recht vielsagend formuliert, doch war sie keineswegs darauf aus gewesen, den jungen Mann vor sich zu verführen. Der Fuyuda war sichtlich überfordert mit der Situation und kämpfte sich Meter für Meter zur Lösung des Problems, während Lauren ihren Kopf leicht seitlich legte und ihn blinzelnd ansah. Ein wenig tat es der rothaarigen Frau schon leid, schließlich wollte sie dem jungen Mann kein Unbehagen bereiten, doch ein gewisses Amüsement verspürte Emily dennoch dabei. Ein wenig spielen war ja schlussendlich nicht verboten und gleichwohl konnte sie so gut feststellen, wer aufrichtig war und wer letztlich nicht. Der Fuyuda überraschte sie nicht, denn sie hatte sich diese Haltung bereits denken können, daher lächelte Emily ihn sanftmütig an. „Das ist wirklich lieb von dir“, entgegnete sie zunächst. „Aber sei unbesorgt. Ich habe dir lediglich einen Schlafplatz angeboten“, fügte sie an und kicherte dann amüsiert. „Dahinter steckte keine unlautere Absicht, versprochen.“
„Daran habe ich keinen Zweifel“, ermutigende die Caldwell ihre neueste Bekanntschaft. „Wenn du bei deinen Aufträgen so fleißig und akkurat arbeitest, wie beim Nähen meiner Bluse…“, leitete sie ein und nickte dabei zuversichtlich. „…dann wirst du hier richtig Karriere machen“, schloss sie dann noch ab. Das Militär hatte schon immer ein Faible dafür, Fleiß und Mühe zu belohnen und Potenziale zu fördern. Ihre Vermutung bestätigte sich so gleich, als Hiro davon sprach, immer beschäftigt sein zu müssen. Sie hatte es hier also mit einem Work-a-holic zu tun, was sie sehr gut nachvollziehen konnte. Sie war der Kopf eines kriminellen Syndikats und somit eine selbstständige Unternehmerin, was bedeutete, dass man alles selbst und ständig zu erledigen hatte. Dennoch war Erholung und Gemütlichkeit etwas, was dabei half, die Erledigungen sicherzustellen. „Hauptsache du achtest auf dich“, mahnte Lauren ihn lächelnd. „Ich möchte dich ungern im Lazarett besuchen kommen, weil du dich überarbeitet hast“, fügte sie noch an. Man mochte meinen das einer Emily Caldwell das Wohl der Runenritter am Knackarsch vorbei ging und im Regelfall war das auch so, aber im Augenblick lebte sie hier und brauchte sie daher wohlbehalten und einem Stück.
Ein zufriedenes Grinsen breitete sich in ihrem Gesicht aus, nachdem sie noch einen Schluck vom Wein genommen hatte. „Mach dir um mich keine Sorgen, Hiro“, versicherte sie ihm, es nicht mit dem Wein zu übertreiben. Sie wollte hier eine entspannte und gediegene Unterhaltung, da brachte es ihr überhaupt nichts, sich zu betrinken. Außerdem hatte Hiro dann deutlich schlechtere Chancen ihr zu entkommen, schließlich konnte sich ihr vorheriges Angebot hinsichtlich des Schlafplatzes dadurch doch noch ausweiten. „Oh, verstehe“, entgegnete sie kichernd. „Dann bin ich ja Teil eines Meilensteins von dir, wie erfreulich für mich“, fügte Lauren dann noch an. Das bedeutete für Hiro, stets seinen ersten Schluck Alkohol mit ihr in Verbindung zu bringen, also würde er sie dahingehend auch nie vergessen. Zumindest galt das für Lauren Riley, nicht aber für Emily Caldwell. Aufmerksam lauschte sie den nachfolgenden Worten des Fuyuda, der sich ein wenig öffnete und von seinem Zwillingsbruder sprach, was Emily dazu brachte, ihn ein wenig mitleidig anzuschauen. Familie war auch für die Caldwell etwas sehr wichtiges, daher konnte sie Hiro auf menschlicher Ebene gut verstehen und verstand nun auch, wieso er dem Alkohol so skeptisch gegenüberstand.
„Du musst den Wein nicht trink…“, wollte sie ihm gerade anbieten, da entschied sich der Fuyuda für den schnellen Weg und exte das Glas. „Ohje“, stieß Lauren lächelnd aus und legte eine Hand auf den Oberschenkel des jungen Mannes, der sich gerade ein ganzes Weinglas reingezogen hatte. „Du bist vielleicht eine Nummer“, lachte Emily amüsiert und sah ihm in die Augen. „Geht es dir gut?“, wollte sie dann von ihm wissen, denn sonst musste sie sich entsprechend um ihn kümmern, damit alles wieder in Ordnung kam. „Alkohol muss man gemächlich trinken, gerade zu Beginn“, mahnte sie ihn ein wenig. Hoffentlich war er jetzt nicht sturzbetrunken.
Keine unlauteren Absichten? Lauren hatte nicht vor, ihren Gast ins Bett zu kriegen? Erleichtert atmete dieser auf. Da hatte er ja noch einmal Glück gehabt und sich vollkommen umsonst verrückt gemacht. Doch das war ihm lieber als dass er mit seiner Sorge richtig gelegen hätte. Das hätte die Situation hier schrecklich unangenehm gemacht. Es war sowieso schon leicht unangenehm, weshalb er das Thema lieber mit einem schiefen Lächeln abschloss. Ob Hiro wirklich irgendwann groß bei den Rittern rauskommen würde? Er konnte es sich nicht vorstellen. Zwar arbeitete er hart, aber er war bei weitem nicht so talentiert wie viele seiner Kollegen. Er beherrschte ja nicht einmal eine offensive Magie! Zwar konnte er sich auch ohne gut verteidigen, doch er hatte das Gefühl, dass alleine das ein großes Ausschlusskriterium für eine glorreiche Ritterkarriere war. Außerdem war er doch nur hierher gekommen, um seinen Bruder finden zu können, wieso frustrierte ihn der Gedanke also so sehr? Man, manchmal war sein Hirn wirklich merkwürdig. "Natürlich achte ich auf mich, heheh ..." Das war eine Lüge. Er besaß schon immer eine Tendenz dafür, sich für andere aufzuopfern, auch für seine Arbeit. Egal was er tat, er steckte sein gesamtes Herzblut, seine Energie und Ausdauer hinein. Halbe Sachen gab es für ihn nicht. Das ließ sein Gewissen einfach nicht zu. "So weit wird es nicht kommen, keine Sorge." Bevor er umkippte oder so würde er schon eine Pause machen, bestimmt ... Der Fuyuda war allerdings nicht der einzige, der auf sich achten sollte. Der Umgang mit Alkohol erforderte viel Vorsicht, davon war er überzeugt! Doch die Rothaarige versicherte ihm, dass es nicht nötig war, sich zu sorgen. Hoffentlich hatte sie damit Recht, denn letztendlich würde er sie kaum davon abhalten können, falls sie entschied, sich im Wein zu ertränken. Nachdenklich schwenkte er das Glas in seiner Hand. Letztendlich waren ihm die Hände gebunden. "Ja ... aber es ist kein besonders schöner Meilenstein", gab er zu bedenken. Vielleicht hätte er der Neugierde lieber nicht nachgeben sollen. Was, wenn er nun genauso wurde? Allerdings schmeckte es ihm kein bisschen und er hatte viel mehr das Bedürfnis, nie wieder Wein zu trinken. Doch das Glas, das musste leer werden. Es gehörte sich schließlich nicht, Geschenke zu verschmähen. Deshalb entschloss er sich, es noch einmal zu tun, es aber möglichst schnell hinter sich zu bringen. Kurz, nachdem er das Glas an seine Lippen gebracht hatte, war es auch schon leer. Die Flüssigkeit hinterließ ein unangenehmes Brennen in seinem Hals, doch er versuchte, stark zu bleiben. "Ja, ja, alles gut", versicherte er ihr und drehte den Kopf in ihre Richtung. "Huch, wieso dreht sich denn alles?" Das war ja wie in einem Karussell. Wann war er damit das letzte Mal gefahren? Das war inzwischen so viele Jahre her ... "Oh ... muss man das? Ich habe es einfach so gemacht wie mein Brüderchen..." Jetzt im Nachhinein wurde ihm klar, dass der jüngere Zwilling in dieser Hinsicht garantiert kein gutes Vorbild war. Doch dafür war es nun zu spät. Er ließ den Kopf nach hinten über die Lehne fallen. "Fühlt sich irgendwie komisch an. Wusste nicht, dass das soOooOOo schnell geht." Kichern. "Ich glaube, wenn ich jetzt aufstehe, kippe ich einfach nach vorne um." Er hob die Beine in die Luft und betrachtete sie. Eigentlich sahen sie recht stabil aus. Aber wer wusste schon, ob sie das auch blieben, wenn die Welt sich noch mehr drehte? Hoffentlich drehte sich sein Magen nicht mit. Der fühlte sich nämlich ein wenig flau an. "Ist das normal, dass sich alles so ... leicht anfühlt? Flauschig irgendwie. Wie meine Haare. Mögen Leute deshalb Alkohol so gerne?"
Emily Omniscient
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Lauren beobachtete Hiro mit einer Mischung aus Amüsement und Sorge. Es war unterhaltsam zu sehen, wie der junge Mann versuchte, die Kontrolle zu bewahren, während der Wein seinen Tribut forderte. Sein schiefes Lächeln, das fiel und offensichtlich weitermanipuliert wurde, während seine Augen ein wenig glitzerten, ließ sie schmunzeln. Es war klar, dass er sich bemühte, den Anschein von Normalität zu bewahren, obwohl er bereits auf dem besten Weg war, den Humor und die Ernsthaftigkeit des Abends zu vermischen. Und doch war das Gesprächsthema der beiden Ritter mehr als ernst. Hiro entblößte seine ihm zu Grunde liegende Natur, in dem er zugab, eben kein Freund von Entspannung zu sein. Er zählte offenbar zu den Menschen, die ohne Fleiß und harte Arbeit ihre Tage nicht bewältigen konnten und so ehrbar es jedoch war, so gefährlich konnte es mit der Zeit werden. Lauren war sich sicher, dass Hiro seinen Rangaufstieg schnell schaffen konnte, doch gleichermaßen schien sie ein wenig in Sorge um sein Wohlergehen. Der junge Ritter war sympathisch und offenherzig, das sprach die Caldwell natürlich durchaus an.
"Na schön", entgegnete Lauren lächelnd und legte den Kopf ein wenig auf die Seite, während ihre Augen auf dem Ritter ruhten. "Dann möchte ich dir das glauben und vertraue darauf", fügte sie an und kicherte dann amüsiert. Sie hielt Hiro grundsätzlich für aufrichtig, also legte sie ihr Vertrauen in seine Vernunft und beendete das Thema damit auch. Sollte sich Hiro daran nicht halten und wegen Burnout im Lazarett enden, dann würde sie ihn schon besuchen und ihm die Ohren langziehen. Stattdessen ging es in dieser Thematik nun aber um den Alkohol, doch Lauren versicherte ihm, dass sie alles im Griff hatte. Sie genoss gerne Rotwein, doch darin ertränken tat sie sich auch nicht. "Ein Meilenstein ist nur so besonders, wie man ihn sich macht", entgegnete Emily dem Wuschelkopf. "Wenn es für dich etwas Besonderes ist, dann ist er es. Wenn nicht, dann nicht", lächelte sie liebevoll. "Auf jeden Fall ist etwas, was ich mit dir teilen kann. Und du mit mir", fügte sie daraufhin noch an.
"Ich finde das Bild, das du hier abgibst, sehr süß", lachte sie leise auf und sah ihm dann tief in die Augen. Es schien, als hätte der Wein eine Welle im Kopf des Fuyuda provoziert. Ein süßes Chaos, und sie spürte die Wärme des Gefühls. "Aber ja. Die berauschende Wirkung des Alkohols ist es, was den meisten Leuten so sehr zusagt", gestand sie. "Ein gewisses Gefühl der Freiheit und der Leichtigkeit. Eben flauschig, wie du sagst", lächelte Emily. Der junge Mann hatte es gut beschrieben, so viel war sicher. Doch damit hatte Hiro natürlich auch genug Alkohol für den heutigen Abend, denn Emily wollte sich auch nicht nachsagen lassen, junge Ritter abzufüllen. "Du bist ganz anders als die anderen Ritter, die ich kennengelernt habe", fügte sie an, der Gedanke an die anderen magischen Soldaten und ihre recht strengen Regeln im Kopf. Hiro wirkte nicht besonders wie ein typischer Ritter, eher wie ein Kämpfer, der mit Herz und Seele ausgelassen war. Lauren genoss das unbeschwerte Gespräch, das gerade zwischen ihnen stattfand. Hiro war in seinen Bemühungen, normal zu wirken, so liebenswert, dass sie nicht daran denken konnte, sich über ihn lustig zu machen.
Nachdenklich wiegte Hiro den Kopf hin und her. Er war sich nicht sicher, ob er seinen ersten Schluck Alkohol zu etwas besonderem machen wollte. Dieses Zeug war etwas, vor dem er sich einen Großteil seines Lebens gefürchtet hatte. Es war Teufelszeug, denn es hatte einem Menschen, der ihm alles bedeutete, das Leben ruiniert. Es nun selbst probiert zu haben fühlte sich falsch an, doch es war gleichzeitig spannend, zu verstehen, wieso Leute ihm verfielen. Na gut. Vollkommen verstand er es nicht. Es schmeckte nicht besonders gut und in seinen Augen war der Effekt merkwürdig. Ihm fehlte die Kontrolle. Aber wenn er so darüber nachdachte, war dieser Verlust an Kontrolle und die damit verbundene Leichtsinnigkeit vermutlich genau das, was Haru so sehr gefiel. Der Weißschopf seufzte. Über dieses Thema konnte er sich vermutlich noch jahrelang den Kopf zerbrechen, weiterkommen würde er aber wohl kaum. "Ich teile lieber schöne Dinge mit meinen Mitmenschen, nicht die Momente, die von meiner Vergangenheit beeinflusst sind." Es war schließlich sein Job, dafür zu sorgen, dass seine Mitmenschen glücklich und sicher waren, nicht, dass sie Mitleid hatten oder gar von ihm heruntergezogen wurden. Ja, er musste stark und zuversichtlich sein, damit sein Umfeld sich gut und sicher fühlte. "Süß?! Wa-was??" Vor lauter Schreck entgleisten dem jungen Mann sämtliche Gesichtszüge. Er hatte sich nicht verhört ... richtig?! "Du- du kannst keinen Kerl nicht süß nennen!" Süß waren Mädchen und er war doch kein Mädchen. Nicht mehr. Er war ein äußerst männlicher Ritter! Hektisch fuchtelte er mit den Armen herum, doch das würde wohl kaum von seinen rosa Bäckchen ablenken. Es gab so viele coole Adjektive, die Lauren hätte wählen können und trotzdem nahm sie ausgerechnet süß. Zweifelsohne einer der größten Erzfeinde des Fuyudas, der auf keinen Fall mehr als Frau gesehen werden wollte. Zumindest solange er ein Ritter war. Und das war hoffentlich für immer. "Ich weiß wirklich nicht, ob mir die Flauuuschigkeit gefällt. Was, wenn plötzlich etwas passiert?? Ich könnte gar nicht richtig reagieren." Das wäre katastrophal und sehr gefährlich! Nein, sowas war kein Zustand, den er als Ritter gutheißen konnte. Kräftig schüttelte er den Kopf. Es gab gar keinen Grund, zu glauben, dass ausgerechnet jetzt etwas Schlimmes passierte. Die Welt drehte sich. "Uuuugh, kein Kopfschütteln mehr", stellte er leise fest und legte den wirren Schädel in die Hände. Wie gerne er gerade schlafen würde. Ein langes Gähnen entwischte ihm, im selben Moment fielen die Äuglein langsam zu. Als Lauren weitersprach, hüpften die Augenlider wieder nach oben. Anders? Er war anders? "Wiiiiie jetzt?", kam es leicht unverständlich von ihm. "Ich- ich bin ganz normal, oder nicht?" Die rosaroten Äuglein wanderten an ihm hinab. Er wollte nicht anders sein. "Ich will doch zu den Anderen passen ..." Schon seit seiner Zeit bei den Soldaten hatte er Schwierigkeiten gehabt, mit seinen Kollegen auf eine Wellenlänge zu kommen. Doch in letzter Zeit hatte sich das ein wenig gebessert, hatte er zumindest gedacht. Stach er immer noch derart heraus? Vermutlich hatte Lauren ihre Worte als Kompliment gemeint, doch für den Fuyuda war es gefundenes Fressen für seine Selbstzweifel. "Manchmal glaube ich, dass die Rune Knights gar nicht richtig für mich ist, vielleicht hast du Recht ..."
Emily Omniscient
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Aufmerksam beobachtete Lauren den jungen Wuschelkopf, der sich wegen seines ersten Alkohols große Sorgen machte. Natürlich hatte Hiro allen Grund dazu und es war eine völlig legitime Einstellung, die man sogar sehr lobend hervorhoben sollte, denn die meisten Kerle in seinem Alter betranken sich jeden Freitagabend irgendwelchen Bars und Kneipen, alle auf dem besten Weg ihr Leben zu ruinieren. Und außerdem hatte Hiro familiär bereits eine entsprechende Prägung, daher war es absolut nichts Verwunderliches, wieso er dem Alkohol so skeptisch gegenüberstand. „Nun, Hiro, da bleibt mir nichts anderes übrig als dir zuzustimmen“, lächelte Lauren also abschließend. „Ich freue mich dennoch, dass du gemeinsam mit mir ein Glas Wein getrunken hast, auch wenn Alkohol für dich nichts Schönes mit sich bringt“, fügte sie noch an. Es zeugte immerhin von Vertrauen oder zumindest Sympathie, dass er sich darauf eingelassen hatte.
Die nachfolgende Reaktion auf ihre genutztes Adjektiv empfand Lauren genauso süß, doch ihm zuliebe verzichtete sie darauf, es erneut auszusprechen. Man merkte dem armen Kerl einfach an, wie jung und naiv er war, zumal man als Quasi-Teenager nicht erwarten sollte, dass eine so gestandene Frau wie Lauren einen als absolut männlichen Ritter wahrnahm, wenn man sich benahm, wie ein unsicherer Jugendlicher. Dennoch hatte Emily große Sympathie für den Burschen übrig und wünschte ihm tatsächlich nur das Beste, auch wenn sie im Grunde auf der feindlichen Seite stand. Und wie es Schicksale immer gerne wollen, war es wohl auch nur eine Frage der Zeit, bis Hiro ihr eines Tages als Feind gegenüberstand. „Verzeih, Hiro!“, lächelte die Riley. „Dann streiche das süß und setze dafür ‚ansehnlich‘, in Ordnung?“, kam sie ihm also entgegen, auch wenn sie innerlich bei süß blieb.
Nun wurde es ein wenig ernster, als es um die Flauschigkeit ging, die Alkohol hervorrufen konnte. Emily nickte einmal und lehnte sich etwas zurück. „Du hast recht. Die Flauschigkeit führt dazu, dass einem in mancherlei Situation die Kontrolle fehlt“, erklärte sie ihm. „Deswegen sollte man Alkohol auch nur dann trinken, wenn man außerhalb des Dienstes und nicht zur Bereitschaft eingeteilt ist“, fügte Emily an. Aber eine Sache gab es da schon noch. „Dennoch. Sollte jetzt in diesem Augenblick etwas Schlimmes geschehen und du müsstest darauf reagieren“, leitete sie ein und legte ihm eine Hand auf die Schulter. „Dann würde das Adrenalin in deinem Körper dafür sorgen, dass du klar denken und trotzdem einwandfrei handeln kannst“, schloss sie ab. Ihre Rolle als Lauren Riley saß sehr überzeugend, ja doch beinahe perfekt mochte man meinen. Aber woran lag das, das Emily Caldwell eine solche Tarnidentität binnen weniger Tage derart perfektionieren konnte? Ein großes Rätsel.
Lauren winkte ab und atmete kurz tief durch. Sie hatte tatsächlich ein Kompliment machen wollen, doch Hiro hatte es wohl falsch aufgefasst und gab sich nun seinen Selbstzweifeln hin. „Hör doch damit auf, Hiro“, mahnte Lauren ihn an und setzte ein sanftmütiges Lächeln auf. „Natürlich gehörst du hier her. Du hast dein Herz am rechten Fleck und gehst mit der richtigen Motivation an den Dienst. Das sind genau die Qualitäten, die einen guten Ritter ausmachen“, versicherte sie ihm und meinte es auch so. „Das du anders bist, soll bedeuten, dass du viel freundlicher und einfühlsamer bist als die anderen Ritter, die ich kennengelernt habe“, setzte die blutjunge Anfängerin bei den Rune Knights fort. „Du passt deswegen nicht zu den anderen, weil du kein arroganter Arsch bist, sondern ein herzensguter Mann“, schloss sie ihren Vortrag ab. „Also zweifle nicht an dir. Ich tue es auch nicht.“
Ein dankbares Lächeln zeichnete sich auf dem Gesicht des Fuyuda ab, als Lauren ihm versicherte, dass sie süß im Bezug auf ihn aus dem Wortschatz streichen würde. "Das ist sehr nett von dir." Eigentlich hatte er ja nichts gegen das Wort, als Mädel war es ein schönes Kompliment. Als Kerl hingegen war es vermutlich auffällig, wenn er es toll fand, so genannt zu werden. Männer mochten es nicht, verweiblicht zu werden, richtig? Ganz verstand er allerdings nicht, wie Männer tickten. Zwar war er viele Jahre mit einem zusammen gewesen, aber ihre Gespräche hatten sich nur selten darum gedreht, wie Chester die Welt sah. Wie es ihm wohl gerade ging? Kurz schloss Hiro die Augen. Er vermisste seinen Ex. Sehr. Aber es war besser für ihn, dass sie getrennt waren. Es wäre unfair, ihn für sich zu behalten, obwohl der Fuyuda wegen seinem Job überhaupt keine Zeit hatte. Chester sollte jemanden an seiner Seite haben, der an seiner Seite sein konnte. Es war das beste, auch, wenn der Gedanke weh tat. Langsam blinzelnd öffneten sich die rosaroten Äuglein wieder. Seine Gedanken waren irgendwie traurig. Ob das am Alkohol lag? Sollte dieser nicht eigentlich fröhlich und sorglos machen? Merkwürdig. "Adrenalin ... Ja, das kann ich mir gut vorstellen." Unter Stress war der menschliche Körper zu außergewöhnlichen Dingen fähig, da würde es den Wuschelkopf nicht wundern, wenn der Nebel des Alkohols sich in solchen Momenten verziehen würde. "Ich möchte es trotzdem nicht darauf anlegen", scherzte er mit einem schmalen Lächeln auf den Lippen. Haru hatte sich trotz Vollrausch auch noch gut gegen ihn wehren können, wenn er ihn ins Krankenhaus hatte bringen wollen. Das hatte ihn damals immer wieder auf's Neue gewundert. Flüchtig richteten sich die rosaroten Äuglein auf die Hand auf seiner Schulter. Es war eine tröstende Geste, trotzdem schickte sie ihm eine leichte Röte auf die Wangen. Diese wurde nur noch schlimmer, als Lauren erklärte, wieso sie glaubte, dass er sehr wohl ein guter Ritter war. Das, was sie sagte, war so unfassbar nett. Aber hatte sie damit wirklich Recht? "Du weißt doch gar nicht, was meine Motivation ist ...", widersprach er kleinlaut. Sicher, er wollte seinen Mitmenschen helfen, sie beschützen. Der wahre Grund für seinen Beitritt war allerdings deutlich egoistischer. Er wollte die Rune Knights nutzen, um seinen Bruder zu finden. Als Ritter standen einem deutlich mehr Optionen offen, um eine Person aufzustöbern. Vielleicht, ganz vielleicht, würde Haru irgendwann den Knights oder wenigstens den Soldaten gegenüber auffällig werden, dann landete er in deren Register und dann würde Hiro ihn womöglich finden können. So zumindest seine Hoffnung. Es war ein winziger Funke, an den er sich da klammerte, doch dieser Funke hatte dafür gesorgt, dass er sein gesamtes Leben auf den Kopf gestellt hatte. "Gibt es wirklich so viele Fieslinge bei den Rittern? Das kann ich mir gar nicht vorstellen ..." Wieso sollte man sich ein derart durchstrukturiertes Leben antun, wenn man nicht für das, was man tat, brannte? Was wollte man bei den Knights, wenn man sich nicht für seine Mitmenschen interessierte? "Ich hatte bisher noch gar keinen richtigen, privaten Kontakt zu meinen Kollegen, muss ich zugeben. Ich bin zu beschäftigt ... und am Ende traue ich mich doch nicht, jemanden anzusprechen." Er lächelte schwerfällig und schief. Leicht klatschte er sich selbst auf die Wangen. "Ich weiß gar nicht, was heute mir mir los ist. Danke für deine netten Worte. Normalerweise bin ich so optimistisch." Hiro war immer der, der die Hoffnung behielt, der seine Mitmenschen zum Weitermachen anstiftete und Herausforderungen und Schwierigkeiten mit einem Lächeln anging. In dieser Rolle fühlte er sich am wohlsten. "Ich schiebe das einfach auf den Alkohol, genau! Ein Grund mehr, nicht zu trinken." Er lachte leicht. Wenn er so pessimistisch und voller Zweifel war, mochte er sich selbst nicht. "Sag mal, wieso bist du eigentlich zu den Rune Knights gekommen?"
Emily Omniscient
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Die Einstellung des jungen Mannes waren durchaus bewundernswert, denn während die älteren und erfahrenen Ritter zunehmend anfingen gewisse Dinge auf die leichte Schulter zu nehmen, so blieb Hiro seinen Ansichten treu und ließ sich gar nicht erst verleiten. Zwar erklärte ihm Lauren, dass man auch unter Einfluss von Alkohol in brenzligen Situationen handeln konnte, doch darauf wollte es der Fuyuda gar nicht erst ankommen lassen. Der Caldwell war das grundsätzlich natürlich egal, aber für Lauren Riley war das natürlich eine ehrbare und solide Grundeinstellung, daher setzte die rothaarige Frau ein Lächeln auf. „Das ist sehr löblich von dir“, komplimentierte sie also den jungen Mann vor sich, der bereits unter den Einflüssen vom Alkohol litt. Ein Glas Wein war für einen unerfahrenen Trinker eben eine echte Herausforderung.
Lauren meinte es augenblicklich generell unheimlich gut mit dem Fuyuda, denn sie brachte eine Geduld und freundliche Worte auf, womit sich Emily für gewöhnlich keineswegs beschäftigen würde. In ihrer eigenen Welt waren ihr die Gefühle ihrer Mitmenschen völlig egal, denn sie verfolgte ihr einfach nur ihre Ziele und ging dafür grundsätzlich über Leichen. Auch Hiro wäre in dieser Welt lediglich ein Mittel zum Zweck und schneller auf der Liste getöteter Individuen, als er ein Glas Wein austrinken konnte. Aber für Lauren Riley war Hiro ein wertzuschätzender und geschätzter Kamerad, der ihr freundlicherweise geholfen und ihr Wohlwollen somit verdient hatte. Ihre Rolle zu spielen war zwar fordernd, aber keineswegs unmöglich, denn Lauren und Emily waren sich in sehr vielen Belangen sehr ähnlich und damit war Lauren als Identität unheimlich natürlich.
Überrascht sah sie auf, als Hiro ihr deutlich machte, seine Motivationen überhaupt nicht zu kennen. Damit hatte der junge Bursche durchaus recht, doch der Fuyuda sah es viel engstirniger als eigentlich notwendig. Lauren legte den Kopf leicht seitlich und lauschte den Worten des jungen Mannes, die ziemlich pessimistisch klangen und voller Zweifel waren. Ein Lächeln umspielte die Lippen der Caldwell, die ihre Hand mittlerweile zu sich zurückgeholt hatte. „Jede Motivation ist richtig, solange sie nicht dunklen Absichten oder Taten zugrunde liegen, Hiro“, versicherte Lauren ihm. „Ob es der uneingeschränkte Wille ist, sich für Volk und Vaterland aufzuopfern oder aber der einfache Wunsch, den richtigen Weg zu beschreiten, um eine geliebte Person zu finden“, sinnierte sie weiter und traf damit ins Schwarze, ohne es zu wissen. „Jeder Ritter hat seinen Antrieb und glaube mir, die wenigsten sind hier, weil ihnen das Wohl des Volkes am allerwichtigsten ist“, versicherte Emily ihm.
Und damit hatte sie gar nicht unrecht. Viele der Ritter waren hier, weil sie zur Elite der Armee gehören wollten, und dann gab es da noch Ritter wie Cassius, die mit den Rune Knights einen Weg finden wollten, um die Mörder der eigenen Familie aufzuspüren, um sich an denen zu rächen. „Und ich würde die anderen Ritter nicht als Fieslinge bezeichnen“, kicherte Lauren. „Aber besondere Fähigkeiten und ein besonderer Stand in der Gesellschaft lassen einen einfach zu Arroganz und Hochnäsigkeit neigen, schließlich wird einem ja auch ständig vor Augen geführt, wie besonders man ist“, klärte sie den jungen Mann auf. „Das schmälert keineswegs ihre Motivationen oder gar ihre Hingabe für den Dienst, aber es schmälert mein Interesse und Mitgefühl an ihnen“, zwinkerte sie. Interessanterweise war es nun Hiro selbst, dem sein Pessimismus aufgefallen war und prompt folgte die Entschuldigung.
„Alkohol verleitet einen natürlich auch mal dazu, seine Ängste und Sorgen zu teilen, anstatt den gewohnten Optimismus zu frönen“, kicherte Emily amüsiert, verstand ihn dahingehend aber völlig. „Sei unbesorgt, das vergeht, sobald du dich ausgeschlafen hast“, lächelte die Riley zufrieden. Als Hiro den Spieß nunmehr aber umdrehte und auf sie zu sprechen kam, weitete sie ein wenig ihre Augen. Warum war Lauren Riley zu den Runenrittern gekommen? Aus der Armee rekrutiert wurde sie jedenfalls nicht, denn sie war nie eine Soldatin. „Ich bin eher über einen Umweg hierher gelangt“, gestand sie zunächst und log damit nicht. „Meine Magie ist von besonderer Natur und ziemlich einzigartig“, erklärte sie und log auch damit nicht. „Die Rune Knights haben großes Interesse an dieser Fähigkeit, also hat man mir einen Platz angeboten“, fügte Emily an und log damit. Sie war aufgrund ihres kriminellen Deals mit der Regierung dazu verdonnert, sich hier einzubringen und brav zu verhalten.
Aber das war eben ein Fakt, den niemand wissen durfte und glücklicherweise auch nicht konnte. Der Kreis der Mitwisserschaft beschränkte sich allein auf das Königshaus, die Gildenmeisterin und Emily selbst. „Anfangs wollte ich gar nicht hier sein. Aber so langsam gefällt es mir echt gut“, setzte sie fort. Damit konnte man das Thema ihrer Beweggründe bestimmt besser umschiffen.
Hiros Blick ruhte auf seinen Oberschenkeln. Seine Hände zupften am Stoff seines Oberteils. Es war sicherlich nur ein Zufall, dass Lauren das Finden einer wichtigen Person erwähnte. Ganz sicher. Woher sollte sie schon wissen, wieso Hiro zu den Rittern gekommen war? Sie konnte es nicht wissen. Trotzdem breitete sich ein unwohles Gefühl in der Brust des Weißhaarigen aus. Er wollte nicht, dass seine Kollegen von Haru wussten. So sehr er seinen Zwillingsbruder auch liebte, er wollte nicht, dass irgendjemand auf die Idee kam, dass Hiro ähnliches Verhalten wie er an den Tag legte. Zwillinge ähnelten sich schließlich sehr häufig nicht nur äußerlich, sondern auch charakterlich. "Mir ist das Volk wichtig. Sehr sogar. Aber ... es ist normal, dass einem manche Leute wichtiger sind als andere, richtig?" Er konnte einen Fremden einfach nicht auf die selbe Stufe heben wie seinen Bruder. Ein wenig schlechtes Gewissen hatte er deshalb durchaus, für gewöhnlich verdrängte er es aber einfach. Ob es an dem Alkohol lag, dass all die Themen, mit denen er sich sonst eigentlich nicht beschäftigen wollte, nun hochblubberten? Mit einer Hand fuhr er sich durch das weiße Chaos auf seinem Kopf. Es war also der Job, der die Leute zu Idioten werden ließ? Nachdenklich bließ der Fuyuda die Backen auf. Das, was Lauren sagte, machte Sinn. Wer stets als etwas besonderes bezeichnet wurde, der würde sich früher oder später auch so fühlen. Hoffentlich passierte das selbe nicht auch ihm. Er wollte nicht arrogant werden und das Wohl der Allgemeinheit aus den Augen verlieren. "Ich glaube, ich verstehe dich. Es ist sicherlich anstrengend, sich mit jemandem zu unterhalten, der sich selbst mehr liebt als alles andere." Nicht, dass Selbstliebe schlecht war. Doch wie bei allem gab es auch hier definitiv eine Grenze. "Alkohol ist wirklich merkwürdig", stellte der Wuschelkopf zum wiederholten Male an diesem Abend fest. Es gab komische Dinge, die er akzeptieren und sogar sehr gerne haben konnte. Aber Wein, Schnaps und co. würde er nicht in diese Liste aufnehmen. Auf gar keinen Fall. "Ich kann es kaum erwarten, morgen wieder normal zu sein." Er rieb sich über seine Stirn. Es war ein wenig überraschend, dass es für Lauren so überraschend schien, dass Hiro sich nach ihr erkundigte. Sie hatten lange über ihn gesprochen, doch das war seiner Meinung nach ein Grund mehr, den Fokus des Gesprächs nun umzulenken. Zwar störte ihn Aufmerksamkeit nicht, sie komplett für sich zu beanspruchen gehörte sich aber überhaupt nicht. "Ein Umweg?" Interessiert hob er die Brauen. "Heißt das, du warst vorher nicht bei den Soldaten?" Vorwürfe oder gar Neid ließen sich in seiner Stimme nicht finden. Er hatte schon ein paarmal gehört, dass es Knights gab, die nicht den traditionellen Weg über die Runensoldaten gingen. Getroffen hatte er sojemanden aber noch nicht. "Jetzt bin ich eeeecht gespannt. Was für eine Magie hast du denn? Das muss ja was richtig krasses sein, wenn die Knights so scharf darauf sind! Also, wenn du es mir verraten magst. Du musst nicht." Er wollte sie auf gar keinen Fall zu irgendetwas drängen. Wenn sie nicht darüber reden wollte, würde er es selbstverständlich dabei belassen. Er wusste nicht, wieso, doch manche Magier schienen ihre Fähigkeiten lieber für sich behalten zu wollen. "Meine befasst sich mit Emotionen. Aber keine Sorge, ich schnüffle nicht in deinen herum oder beeinflusse sie auf irgendeine Art." Er lächelte, warm und aufrichtig. Das Grundprinzip seiner Magie mochte recht simpel sein, manch einer würde sie vielleicht sogar als nutzlos bezeichnen, doch es gab eine Menge unfairer Dinge, die man damit anstellen konnte. Wenn man denn wollte.
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