Typ: Siedlung Besitzer: --- Beschreibung: Bei Sehir Roma handelt es sich um ein uriges, kleines Dörfchen, das seit jeher an einem dicht bewaldeten Berghang liegt und nur relativ wenig Kontakt zur Außenwelt hat. Die Leute hier sind sehr selbst- und bodenständig, hängen aber auch alle sehr am Glauben. Sie vertrauen auf Götter wie Vulcanus, der sie vor dem Feuer bewahrt, oder Juno, die Ehen schließt und Mütter schützt. Außenseiter werden hier eher wortkarg behandelt, aber selten abgewiesen.
Change Log: Wenn sich im Verlauf des Rollenspiels etwas an dem Ort ändert, wird es hier aufgeführt.
Wenn die Götter eine so schöne Welt erschaffen konnten... Welches Potenzial liegt dann in mir?
Charon Desert Night
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Ah, mit der Frage war wohl zu rechnen gewesen. Charon konnte nur so oft hervorheben, dass er kein Mensch war, ohne dass Ariane nachfragte. Dabei wollte er das jemandem, der selbst eine starke Verbindung zu Göttern hatte, lieber nicht auf so direkte Weise auf die Nase binden... Nun gut, Mareo wusste darüber Bescheid, und der hatte es ihm nie übel genommen. Auch Arianes Beziehung zu ihren göttlichen Bekannten schien etwas angespannt. Einen leichten Einblick konnte er ihr wohl verschaffen. „Nun... zu persönlich ist es nicht, nein. Nur etwas schwer zu erklären. Und es greift ein in etwas, worüber ich ungern spreche“, gestand er mit einem Seufzen. Was er mit Letzterem meinte, das hatte er ihr schon erzählt. Sie würde sich sicherlich daran erinnern. „Geboren wurde ich als Mensch, aber... wie du weißt, bin ich schon einmal einem Gott begegnet“, erklärte der Dargin die Begegnung mit Merkur, die für ihn mit so unschönen Erinnerungen verbunden war. „Er hat mir damals viel genommen, aber... im Gegenzug habe ich mir auch einen Teil von ihm genommen. Nicht seines Körpers, aber... seiner Energie. Ein Teil des Mana, das seine Existenz als Gott ausmacht.“ Damit war die Katze wohl aus dem Sack. Hoffentlich würde Ariane das nicht allzu negativ aufnehmen. In welchem Ausmaß er diesen Raub nicht nur gegenüber Merkur, sondern auch bei anderen Göttern durchgeführt hatte, würde er hier und heute sicher nicht beleuchten. „Mit der Zeit habe ich das Göttliche in mir wachsen lassen und gelernt, es zu verwenden... damit mehr aus mir zu machen. Die Flügel, beispielsweise, mit denen ich dich durch den Himmel getragen habe. Sie sind rein göttlicher Natur.“ Schwarze Flügel, wie die eines Raben, Abkömmling einer Göttin des Ruins, die nicht den Hauch einer guten Absicht in sich trug. Der Dargin schmunzelte. „Ich würde sagen... zum jetzigen Zeitpunkt bin ich näher an einem Gott als an einem Menschen.“
Trotz all seiner Macht war der Dargin aber alles andere als abgehoben. „Natürlich bin ich dein Freund“, bestätigte er gutmütig und nickte der Grünhaarigen zu. „Oder siehst du das anders?“ Nein, sicher nicht. Sie wirkte sehr glücklich, jemanden gefunden zu haben, der ihr so nahe war. Er tat es ihr gleich, legte eine Hand an seine Brust. „Ich freue mich darauf, dir die Schönheit meiner Heimat zu zeigen, Ariane.“ Sie kannte so vieles noch nicht... doch sie war so gespannt darauf, mehr von der Welt zu sehen. Es war wirklich liebenswert. Der Magier dagegen schien so einiges mehr zu kennen, als sie erwartete. „Es gibt nicht endlos viele Magier des S-Rangs... da kommt es schon mal vor, dass man sich bei einem Auftrag trifft“, meinte Charon, schüttelte dann aber den Kopf. „Aber Mareo... den kenne ich seit Jahren. Als wir uns getroffen haben, war er vielleicht halb so stark wie heute, wenn überhaupt. Wobei seine Zauber schon damals ganz schön wehgetan haben.“ Warm lachte er auf. Ja, er erinnerte sich noch gut daran, wie das Götterbrüllen seines Freundes ihn damals erwischt hatte. Glücklicherweise war er nicht wehrlos dagegen gewesen. „Wo ich so darüber nachdenke... ich habe ihn tatsächlich am gleichen Ort getroffen, an dem du und ich uns auch kennen gelernt haben. Ein interessanter Zufall...“
Erleichtert darüber, dass Ariane nicht grundlos an der Notbremse zerren würde – da kannte er genug Leute, denen er es zutraute – erreichte Charon schlussendlich ihren Zielort und behielt seine Begleiterin lächelnd im Blick, während sie sich noch ein paar Kleinigkeiten besorgte. Er selbst behielt sein Geld für sich, bis sie den letzten Rest des Weges zu Sehir Roma zurücklegen konnten. „Einmal, bisher“, nickte Charon, als Ariane fragte, ob er hier schon gewesen war, und musste schmunzeln. „Entschuldige bitte, aber ich fürchte, hier in Fiore wirst du nicht viele Orte finden, die ich noch nicht besucht habe. Weißt du... bevor ich Gildenmagier geworden bin, habe ich eine große Reise durch ganz Fiore gemacht. Von Norden bis Süden und wieder zurück, ohne Züge oder andere Transportmittel, zwei Jahre lang. Die schönsten Orte Fiores, die kleinsten Dörfer und all die historischen Stätten des Reiches... Ich habe gesehen, was viele Leute ihr Leben lang verpassen.“ Stolz fuhr er sich durch die Haare, auch wenn es ein bisschen schade war, dass sie den Ort nicht gemeinsam mit frischen Augen betrachten konnten. Vor Allem, weil es wirkte, als hätte sich die Caerellius sehr darauf gefreut. „Allerdings... ist das inzwischen lange her. Bald vier Jahre sind vergangen, und ich erinnere mich nur an wenig. Ich war nicht lange hier, musst du wissen, zwei Nächte nur. Also kann es gut sein, dass es ist wie ein erster Besuch. Ich bezweifle auf jeden Fall, dass sich noch jemand an mich erinnert.“ Noch einmal lachte er, warm und liebevoll, während die ersten Häuser der Siedlung auch schon vor ihnen auftauchten. Die Grenzen mit einem niedrigen, wackeligen Holzzaun abgesteckt sah das kleine Örtchen schon von hier aus sehr sympathisch aus.
„Oh..“, entfuhr es ihr leise, beinahe entschuldigend, als sie ungewollt jene Thematik ansprach, über welche Charon so ungern sprechen mochte. Dennoch erzählte er ihr einen Teil der Geschichte. Es klang für die Halbgöttin beinahe unglaublich, dass der Weißhaarige mehr Gott zu sein schien, als Mensch. Nicht einmal sie selbst war mehr Gott als Mensch, wo sie doch aus der Blutlinie der Liebesgöttin Venus stammte. Und das nicht nur zum Teil, sie war ihre Tochter. Halb, halb war ein starkes Verhältnis, doch Charon war mehr göttlich, als menschlich? Ariane versuchte es zu verstehen. Er hatte einem Gott einen Teil seiner Magie gestohlen und sich zu eigen gemacht. Ein hilfreiches Beispiel waren die Flügel, welcher er aus seinem Körper mit Hilfe von Magie hatte wachsen lassen. Es war für Ariane schwer zu glauben, dass ein als Mensch geborenes Wesen göttlich werden konnte. Selbst diejenigen auserwählten unter ihnen, welche diese schreckliche, besorgniserregende Gotttöter-Magie erlangt hatten, waren deswegen nicht göttlich. Und doch kam sie nicht ohnehin, Charon ihren Glauben zu schenken. Er war ein mächtiger und erfahrener Magier. Warum sollte er sich irren? „Bist du.. dennoch sterblich?“
Ein Freund. Der erste Freund in Earthland. Glücklich lächelte sie Charon an, bekam beinahe einen Tränenfilm der Freude in die Augen. „Ich weiß nicht so genau, woran man erkennt, ob man mit jemandem befreundet ist.. aber ich fühle mich dir nah und fände es schön, wenn es dir auch so geht. Dann sind wir Freunde, oder?“, fragte sie ihn verlegen kichernd. Sie kam sich immer ein wenig dumm vor, wenn sie über augenscheinlich selbstverständliche Dinge nicht Bescheid wusste. So war es auch mit der Tatsache, dass Mareo und Charon einander kannten. Ariane dachte zunächst an eine Art Club mächtiger Magier, doch die Antwort des Weißhaarigen klang plausibel.. Sie lachte. „Einen Zauber von Mareo möchte ich auch nicht abbekommen! Weder damals, noch heute!“ Dass er diese unheimliche Godslayermagie beherrschte, wusste sie nicht. Ein Angriff von ihm würde verheerend für die Grünhaarige sein. „Milamore? So was“, meinte Ariane nachdenklich, wandte sich dann aber wieder der Landschaft zu.
Sichtliche Enttäuschung machte sich im Gesicht der Halbgöttin breit, als Charon ihr sagte, dass er schon einmal in Sehir Roma war. So, wie er erzählte, hatte er bereits jeden Winkel des Königreichs gesehen. Das hatte Vorteile, er könnte ihr schließlich alles zeigen. Doch heute hätte sie sich gewünscht, diesen Ort gemeinsam mit ihm zu erkunden. Doch Charon tröstete sie damit, dass sein Besuch lange her sei und es daher beinahe wie ein Neustart wäre. Und immerhin, es heiterte die Tochter Venus‘ auf und verhalf ihr wieder zu einem fröhlichen Lächeln. „Na gut, dann kannst du ja zusätzlich einfach noch so tun, als wäre dieser Ort neu für dich“, lachte sie über ihren eigenen Scherz. Auch Ariane bemerkte bereits die Häuser der Siedlung, welche durch ihre Einfachheit einladend und sympathisch wirkte. „Wie werden wir vorgehen, Charon? Es ist mir wichtig, viel zu lernen, um eine bessere Magierin zu werden. Mit einem erfahrenen Magier wie dir unterwegs zu sein, ist eine wundervolle Gelegenheit für mich. Würdest du mich anleiten?“, bat sie ihn mit einem hoffnungsvollen Lächeln, dem man doch keine Bitte abschlagen konnte, oder?
Es war vermutlich zu viel, was Charon so früh preisgab, aber was sollte er vor Ariane auch verbergen? Sie wusste mehr als genug über Götter, um selbst darüber nachzudenken, was er so anstellte, also präsentierte er ihr lieber seine Seite der Geschichte, bevor sie komische Schlüsse zog. Diese Form von Ehrlichkeit schürte ein Vertrauen, das er brauchen würde, wenn sie sich irgendwann zwischen ihm und Venus zu entscheiden hatte. Dass er sich der Kraft der Götter bediente offenbarte er nur ungern, aber genau so eine Info würde sie schocken, wenn sie es von jemand Anderem als ihm erfuhr. Und so, wie sie bisher sprach, schenkte sie ihm tatsächlich Glauben. „Nun... das ist schwer zu sagen. Bisher lebe ich“, schmunzelte er auf die Frage der Grünhaarigen hin, ehe er liebevoll seine Hand auf ihren Schopf legte und sie leicht streichelte. „Aber ja... ich denke schon. Ich bin mir zumindest nicht sicher, nicht sterblich zu sein, und ich werde es nicht auf einen Test anlegen.“ Sie war schon ein liebenswertes Mädchen. Eines, dem der Kontakt zur Umwelt gefehlt hatte, offensichtlich. Was auch immer Venus ihr beigebracht hatte, es hatte sie nicht auf das Leben vorbereitet. Wie gut, dass sie auf einen verlässlichen, gut gesinnten Herren wie Charon getroffen war. „Dann sind wir Freunde, ja“, bestätigte er mit einem sanften Nicken. „Dieses Gefühl der Nähe... Genau das ist es. Das macht uns zu Freunden.“ Es war süß, wie verlegen sie war, aber Charon zeigte ihr nicht weniger als endlose Geduld. Er machte sich nicht über sie lustig, urteilte nicht über ihre Unwissenheit. Nichts als Wärme und Wertschätzung lag in seinen Augen, über dem freundlichen, leichten Lächeln, das sie von ihm stets zu sehen bekam. Daraus wurde aber schnell wieder ein Grinsen, als es um Mareo ging. „Hm... also, ich wäre ja schon gespannt, wie viele von seinen Angriffen ich heute noch einstecken könnte“, meinte der Dargin, als seine Begleiterin meinte, sie wollte das auf keinen Fall. „Er ist echt stark geworden... aber ich denke, ich halte trotzdem mehr von ihm aus als früher!“
Da waren sie also. Sehir Roma, ein Dorf der Gläubigen, an dem sie sich sammelten, um untereinander ihre eigenen Meinungen zu stärken und zu schätzen, ohne sich mit den kontroversen Gedanken irgendwelcher Außenseiter auseinandersetzen zu müssen. So würde es wohl auch bleiben; Charon war hier, um Fragen zu stellen, nicht um Antworten zu geben. Davon abgesehen traf es ihn ganz gut, dass er selbst daran glaubte, dass die Götter, an die sie glaubten, real waren. Es gab praktisch kein Konfliktpotenzial hier. „Oh, welch Überraschung. Dieser Ort ist so neu und unbekannt“, sprach er dramatisch aus auf die Anfrage seiner Begleiterin hin, ehe er seine Arme an seinen Seiten senkte und seinen Blick schweifen ließ. Ein paar wenige Leute waren außerhalb ihrer Häuser unterwegs, von denen sich einzelne um die kleinen Götterstatuen kümmerten, die über das Dorf verteilt standen. „Ich denke, der Trick für einen wirklich guten Magier ist es, seine eigenen Entscheidungen treffen zu können“, zog er sie ein wenig auf, ehe er beruhigend abwinkte. „Aber wenn du für den Moment geführt werden möchtest, tue ich das gerne. Was wir zuerst einmal brauchen sind Informationen. Was genau ist hier passiert, und was haben wir für Anhaltspunkte? Ich denke, dafür ist der Dorfvorsteher unser bester Ansprechpartner.“ Leider wusste der Dargin auf Anhieb nicht, wer das war. Die Quest selbst war nur im Namen des Dorfes ausgeschrieben waren, nicht mit einer spezifisch erwähnten Person. Glücklicherweise ließen sich die wichtigsten Menschen eines Ortes immer leicht erfragen. „Aber vorher... gibt es noch eine Sache, die mich interessieren würde. Siehst du eine Statue von Vulcanus?“, hakte Charon nach, blickte die Caerellius an. Über diesen Götterzirkel hatte er leider nicht ansatzweise genug Informationen, um sie allein an ihrem Aussehen erkennen zu können. „Vielleicht kann uns ja jemand, der sich um die Statue kümmert, ein wenig mehr über unseren göttlichen Freund erzählen...“
Schmunzelnd blickte Ariane zu Charon, als sie ihn danach gefragt hatte, ob er sterblich sei und seine Antwort eher einem Scherz glich. Als sie im selben Augenblick jedoch seine Hand auf ihrem Haar spürte und ein leichtes, liebevolles Streicheln spürte, wandte sie eilig und verlegen den Blick ab. War das eine dumme Frage gewesen? Strich er ihr über den Kopf, weil er sie für ein kleines Mädchen hielt? Kinder stellten doch sicherlich dumme Fragen. Sie spürte die Schamesröte auf ihren Wangen. War ihr Scham begründet? Ariane war sichtlich verunsichert. Es wunderte sie darüber hinaus sogar, dass Charon ihren Schopf überhaupt berühren wollte. Die leuchtend grüne Farbe war nicht besonders einladend, damit hatte Venus recht gehabt. Erst als der Weißhaarige davon sprach, dass er seine Sterblichkeit nicht austesten wollte, kam Ariane aus ihrem Gedankenstrudel frei und lachte leicht auf. Aber Sekunde! Hatte sie überhaupt eine richtige Antwort bekommen?
Die wichtigere Antwort jedenfalls hatte die Halbgöttin bekommen: Sie waren Freunde. Das Herz der jungen Frau schlug aufgeregt, als ihr bewusst wurde, dass sie einen ersten Freund gefunden hatte. Ein Gefühl von Nähe, welches auf Gegenseitigkeit beruhte. Ariane lächelte Charon glücklich an, konnte aber aufgrund der Sprachlosigkeit kein Wort sagen. Was für ein Glück.. „Eine Auseinandersetzung zwischen Mareo und dir? Ich weiß nicht, ob das eine gute Idee ist. Kein Stein wird mehr auf dem anderen liegen..“, tat sie ihre aufrichtige Sorge kund.
Gemeinsam einen fremden Ort zu erkunden klang wundervoll, doch leider war Charon schon einmal hier gewesen. Dass er so tun sollte, als sei er noch nie hier gewesen, war natürlich nur ein Witz von Ariane gewesen. Doch als der Dargin dann tatsächlich auf dramatische Art und Weise den Unwissenden spielte, konnte die Halbgöttin nicht an sich halten und lachte auf. „Charon!“, ermahnte sie ihn noch immer kichernd. „Machst du dich etwa über mich lustig?“, fragte sie ihn weiterhin scherzhaft und versuchte, ihn gespielt vorwurfsvoll anzusehen. Doch es gelang ihr nicht wirklich.. Womöglich hatte der Dargin recht. Es wäre besser, würde sie ihre eigenen Entscheidungen treffen. Doch nach der letzten höherrangigen Quest traute sich die Halbgöttin nicht mehr wirklich an solch eine Verantwortung heran. „Das wäre mir lieber.. danke“, seufzte sie und rang sich zu einem Lächeln durch.
Nachdenklich blickte sich Ariane um, während sie durch das Dorf gingen. „Bisher nicht, aber ich sehe mich um. Ich glaube.. es war ein Hammer.. oder eine Zange.. womit die Menschen ihn darstellen“ Er war ja auch der Gott des Schmiedehandwerks, da war das naheliegend. Doch das war nicht alles, woran Ariane sich erinnerte: „Aus Angst vor dem Feuer wurden seine Tempel meist außerhalb der Menschensiedlungen errichtet“ Das hatte Venus ihr erzählt, wann immer sie ihr Geschichten über den praktizierten Glauben erzählte. „Es könnte also sein, dass wir ihn gar nicht direkt in Sehir Roma antreffen. Wenn überhaupt..“ Fragend blickte sie zu Charon. Die Unsicherheit war ihr in den goldenen Iriden anzusehen. Sie hoffte, dass ihre Informationen hilfreich waren und nicht zu schwammig.
“Hm, hm. Ist das so?”, grübelte Charon über die Worte der Caerellius, eine Hand über sein Oberteil streichend. Wenn er und Mareo gegeneinander antreten würden, dann würde kein Stein auf dem anderen bleiben, hm? Als jemand, der den Blitzatem des Halbgottes am eigenen Leib erlebt hatte und im gleichen Augenblick sehen konnte, wie er eine Hauswand durchschlug, konnte der Dargin diesen Gedanken aber durchaus nachvollziehen. Und dennoch… “Ich habe das Gefühl, du unterschätzt mich noch ganz schön, Ariane…” Aber gut, weder war das ein Wettbewerb, noch der Fokus der Aufgabe, wegen der sie nach Sehir Roma gekommen waren. Die Grünhaarige ein wenig aufziehend genoss der Dargin ihr warmes Lachen, während sie das Dorf erkundeten, eine neue Entdeckung für sie, und auch, als sie etwas niedergeschlagener wirkte, begegnete er ihr mit einem warmen Lächeln und einem unterstützenden Nicken. Sie wollte keine Entscheidungen treffen, dann musste sie das heute auch nicht. Dennoch bediente sich das Weißhaar ihres Wissens.
“Zange oder Hammer… das habe ich bisher auch nicht entdecken können”, bestätigte er, während er seinen Blick noch einmal schweifen ließ. Aus reinem Interesse blieb er vor einer anderen Statue stehen, betrachtete sie, auch wenn es sich hierbei entschieden nicht um Vulcanus handelte. Eng mit Natur und Pflanzen verbogen stellte das hier Ceres dar, eine Göttin, die Acker- und Getreidebau diente. Nicht unähnlich in Darstellung zu Flora, der Göttin des Frühlings, deren Antlitz sich der Dargin bereits einverleibt hatte. “Eine naturverbundene Schönheit”, stellte er fest, während er die Figur betrachtete, und wandte sich an Ariane. “Kennst du sie auch?” Zu wie vielen Göttern das Mädchen wohl Verbindungen hatte? Aber gut, auch wenn Charon sich gerne die Zeit nahm, sich diese kleine Ortschaft ein wenig anzusehen - vor Allem an der Seite einer jungen Dame, die zum ersten Mal hier war - sollte er wohl erst einmal das Problem lösen, das die Bewohner des Ortes bedrohte. “Es ist auf jeden Fall gut, dass du mir sagen konntest, dass wir Vulcanus hier im Dorf wahrscheinlich nicht finden. Ansonsten hätte ich wohl noch eine ganze Weile gesucht”, seufzte der Dargin und schüttelte den Kopf, ehe er seinen Kopf dem wohl größten Gebäude der Umgebung zuwandte. “Dann fangen wir mit dem Dorfsprecher an, würde ich sagen. Folge mir.”
“Einen Moment bitte”, hatte der alte Herr unter seinem weißen Bart hervorgebracht, als Charon ihm kurz berichtet hatte, weshalb sie hier waren. “Um diese Zeit des Tages… muss ich um einen Augenblick der Ruhe bitten. Setzen Sie sich bitte und warten, in Ordnung?” “Selbstverständlich.” Mit einem Nicken bestätigte Charon die Bitte des alten Herren, respektierte die Gewohnheiten des Ortes, an dem er sich befand. Er ließ sich auf einem der Sitzkissen an dem doch recht kleinen Tisch im Zimmer nieder und klopfte auf das Kissen neben sich in Aufforderung an Ariane, sich an seine Seite zu setzen. Der alte Herr indes verschwand für einen Moment, ehe er mit einer ovalen Schale zurückkehrte. Getrocknetes Obst auf der einen Seite, ein kleiner Laib Brot auf der anderen. Dabei handelte es allerdings nicht um ein Geschenk an seine Gäste. Stattdessen stellte er das Opfer auf einen Altar, der die hintere Zimmerwand bedeckte, und ließ sich für einige Minuten zum Gebet nieder. Mit ruhigen, interessierten Augen betrachtete Charon das Ritual, ließ nur durch die leise Stimme des Betenden durchbrochene Stille im Raum hängen, bis es an der Zeit war, miteinander zu sprechen. Wieder verschwand der Herr, um Minuten später mit ein paar Tassen Tee zu ihm und Ariane zurückzukehren. “Sie haben Recht. Es gibt einen Schrein für Vulcanus, den Herrn des Feuers, doch er befindet sich nicht im Dorf. Er ist ein Stück weiter den Abhang des Berges hinauf.” “Der Berg, auf dem in letzter Zeit schon ein paar Mal Feuer ausgebrochen ist”, stellte Charon fest, während er seine Tasse zum Mund führte, und ihr gegenüber nickte. “Korrekt. Aber nicht ganz korrekt”, meinte er und nahm selbst einen langen Schluck, ehe er fortfuhr: “Leider haben wir mit den Entzündungen auch im Inneren Sehir Romas zu kämpfen. Noch sind die Gebäude verschont geblieben, doch ich sehe zunehmend Grund zur Sorge. Wenn das so weiter geht, ist es eine Frage der Zeit, bis jemandem etwas Schlimmes zustößt.”
Es verwirrte Ariane immer wieder, wenn Charon in Rätseln sprach. Auf der einen Seite machte er deutlich, dass er ein mächtiger Magier war, doch dann meinte er wieder, sie unterschätze ihn, wenn sie glaubte, bei einer Auseinandersetzung mit ihm und Mareo würde die Umgebung verwüstet werden. Der Halbgöttin fehlte das Wissen über die Vielfalt von Magie, weswegen sie sich nicht erklären konnte, wie das funktionieren sollte. Doch das Thema war schnell vom Tisch, als Charon die Grünhaarige zum Lachen brachte und den unwissenden Touristen mimte. Schon bei ihrem ersten Treffen hatte die Halbgöttin festgestellt, dass die Zeit mit dem weißhaarigen Magier nicht nur von neuen Erfahrungen, sondern auch von Spaß geprägt war. Vergnügt lachte die junge Frau. Es war schön, dass sie in Charon jemanden gefunden hatte, der ihr diese Welt ein wenig näher brachte.
Eine Statue, dargestellt mit Hammer und Zange, konnte noch nicht entdeckt werden. Das waren die Merkmale des Gottes Vulcanus. Dafür aber hielt Charon vor einer anderen Statue inne. Ariane kam neben ihm zum stehen und musterte die dargestellte Göttin ebenfalls. Nach einem Augenblick des Fokus entspannten sich die Gesichtszüge der Grünhaarigen und sie lächelte die Statue warmherzig an. „Ja..“, hauchte sie, in Erinnerung schwelgend. „Das ist Ceres“ Ariane verband gute Erinnerungen mit ihr. Sie hatten einander kaum getroffen, doch wenn, dann hatte die damals kleine Halbgöttin stets eine schmackhafte Gabe von ihr geschenkt bekommen. Es war nicht alles schlecht gewesen. Und sie waren nicht alle herrschsüchtig. „Oh.. ich hätte es wohl gleich sagen sollen.. habe ich deine Zeit verschwendet? Entschuldige bitte“, bat Ariane ein wenig beschämt um Verzeihung, da sie aufgrund seines Seufzens und des Kopfschüttelns den Eindruck hatte, dass sie ihn verärgert hatte. Es ging um einen Auftrag, alle Informationen die sie hatte, mussten auf den Tisch. Das musste sie sich unbedingt merken.
Beim Dorfsprecher angekommen, bat er die beiden Gäste um ein wenig Zeit, da er sich um diese Zeit erst seinem Gebet widmen wollte. Ariane nahm neben Charon Platz, als er auf das Kissen neben sich klopfte und beobachtete in andächtiger Stille das Ritual des alten Mannes. Ein sanftes Lächeln zierte ihre Lippen, als sie die bittenden und dankenden Worte des Greises vernahm. Kurz wandte sich Ariane Charon zu und lächelte ihn zufrieden an. Dass die goldenen Augen einen hellen, göttlichen Schimmer trugen, bemerkte sie selbst nicht. Es war natürlich kein Vergleich zu Milamore, doch verbergen konnte sie ihre Herkunft in diesem Moment nicht. Als der Mann zu ihnen kam, verglomm das Leuchten und sie wandte sich ihm lächelnd zu.
Einen kleinen Schluck vom Tee nehmend lauschte sie der Unterhaltung der beiden Herren und war sichtlich betroffen, dass die Menschen in Sehir Roma zunehmend in Gefahr gerieten. Als es kurz still wurde, meldete sich Ariane vorsichtig zu Wort: „Das ist wirklich besorgniserregend.. Aber ich verstehe es nicht. Er schützt die Menschen doch vor dem Feuer, wie kann das sein? Denkt Ihr wirklich, dass Vulcanus selbst etwas damit zu tun hat? Wurde seine Macht geschwächt? Oder nutzt jemand Euren Glauben an ihn, um unbemerkt sein Unwesen zu treiben?“ Ariane sah sichtlich gequält zwischen Charon und dem Ältesten hin und her. Sie wollte einfach nicht glauben, dass Vulcanus aus Zorn handelte. Das durfte er einfach nicht..
Charon war nicht der Typ dafür, immer in klaren und direkten Worten zu sprechen, das hatte Ariane wahrscheinlich schon bemerkt. Er sah es als Teil seines Charmes an, eine gewisse Aura der Mystik um sich hängen zu haben, so wie es die Caerellius, vermutlich weniger bewusst, ebenfalls tat. Schlussendlich waren es auch für ihn die Neugier und das Unbekannte, was ihn lockte. Der Umhang der Unwissenheit, den er so gern lüftete, war Teil der Schönheit dieser Welt, und etwas, das er auch in seiner eigenen Schönheit sehen wollte. Ihm war meist sehr genau bewusst, wie viel er sagte und was er alles nicht sagte, auch wenn es mehr als genug Momente gab, in denen seine Gesprächspartner anders reagierten als erwartet. “Hm? Nein, alles gut. Ich bin froh, dass du es mir jetzt gesagt hast. Oder empfindest du es als verschwendete Zeit, dass wir uns zusammen das Dorf angeschaut haben?” Sein Lächeln war warm und herzlich, während seine Augen die Grünhaarige betrachteten. Sie war manchmal unsicherer, als er es erwarten würde. Unsicherer als es nötig war, seiner Meinung nach. Sanft legte er ihr eine Hand auf die Schulter. “Mach dir keine Gedanken, ja? Uns einen besseren Überblick über Sehir Roma zu machen kann unserer Quest nur zuträglich sein. Außerdem schätze ich unsere gemeinsame Zeit. Ich würde sie nie als Verschwendung ansehen.” Hoffentlich half diese Art der Bestätigung. Sie war ganz schön direkt, vielleicht zu direkt, um glaubwürdig zu wirken. Tatsächlich meinte er aber, was er sagte, und konnte nur hoffen, dass sie seinen Worten auch vertraute. “Ich frage mich, wie viel sich die Einwohner hier von Ceres erhoffen. Einen Acker habe ich bisher nicht gesehen”, kehrte der Dargin also noch einmal zum vorherigen Thema zurück, zeigte damit auch, dass er es nicht zu eilig hatte, zum Dorfvorstand zu laufen. Damit dürfte umso klarer werden, dass Ariane nichts falsch gemacht hatte. “Weißt du viel über sie? Sie erinnert mich an eine andere Gottheit. An Flora, die Göttin des Frühlings. Die stammt aber vermutlich nicht aus deinen Kreisen.” Oder stellte er sich das Gemenge der Götter ganz falsch vor? Bisher hatte es auf ihn gewirkt, als würden sie in ihren eigenen Kreisen bleiben, unter jenen, die von den gleichen Menschengruppen bewundert wurden. Doch wenn er diesen Gedanken einmal kritisch hinterfragte, dann wurde schnell klar, dass er nicht einmal das mit Sicherheit wusste.
Natürlich konnten sie sich nicht ewig freinehmen, mussten sich schlussendlich mit dem Dorfoberhaupt zusammensetzen. Als sie Platz nahmen, erwiderte Charon sanft das Lächeln seiner Partnerin, bemerkte auch noch einmal das Leuchten in ihren Augen. Es war nicht ganz so intensiv, aber offenbar reichten selbst die Gebete eines einzelnen Gläubigen, damit die Götter etwas davon hatten. Der Betende selbst zeigte sich soweit sehr fromm. Allgemein schien der alte Herr durchaus ein angenehmer und informierter Gesprächspartner zu sein, trotz seines Alters noch sehr involviert. Die Brände auf dem Berg waren den Magiern bereits gemeldet worden; dort in der Richtung schien sich auch der Schrein zu befinden. Aber auch Sehir Roma selbst war nicht sicher. “Mein Glaube an Vulcanus ist ungebrochen. Er beschützt unser Dorf seit langer Zeit. Kein Teil von mir zweifelt daran, dass er uns gewogen ist”, antwortete der Vorsteher auf Arianes Frage und legte seine Hände zusammen. Sein Kopf senkte sich leicht. “Eine Erklärung dafür, wieso uns trotz seines Schutzes solch Unglück widerfährt, habe ich leider nicht.” “Alles in Ordnung. Dafür sind wir ja da.” Entspannt saß Charon da, nickte. Noch wusste er nicht, womit sie es zu tun hatten, hatte nicht einmal einen wirklichen Anhaltspunkt. Aber sie würden es herausfinden. Und unabhängig davon, ob schlussendlich ein Gott involviert war oder nicht - er hoffte es, auf die eine oder andere Weise -, würden sie das Problem lösen. “Wir sehen uns die aktuelle Lage an und finden die Ursache des Feuers heraus. Wenn es etwas gibt, das aus irgendeinem Grund nicht für Vulcanus greifbar sein sollte, finden wir einen Weg, es zu entfernen. Dafür stehen wir als Gildenmagier schließlich.” Ohne auch nur einen Hauch von Zweifel sprach Charon aus, dass er bereitwillig tun würde, was einem Gott nicht möglich war. “Können Sie uns vielleicht noch etwas Relevantes zu Vulcanus oder dem Schrein erzählen? Etwas, was wir beachten sollten? Ansonsten würde ich mich mit meiner Partnerin auf den Weg dort hinauf machen.”
Das Dorf mit ihm anzusehen, eine Zeitverschwendung? „Nein, keineswegs. Im Gegenteil“, versicherte Ariane mit dem selben, herzlichen Lächeln, wie er es ihr in diesem Moment entgegen brachte. Sie hatte schnell verstanden, worauf er hinaus wollte und fand es schön, dass Charon ihr die Zweifel nehmen wollte. Und er schaffte es auch. „Danke.. ich weiß, dass ein Auftrag wie dieser sehr leicht für dich sein muss. Ich glaube, dass mich dieser Gedanke so sehr verunsichert. Ich möchte mich nicht vor dir blamieren, verstehst du? Aber du bist so geduldig.. und du gibst mir ehrlich das Gefühl, dass du mich magst, auch wenn ich nicht mit dir mithalten kann“, teilte sie ihm ein wenig zögerlich mit und lächelte ihn verlegen an. Ariane hatte kein Problem damit, offen über ihre Gedanken zu sprechen. Aber es war ihr unangenehm, ihre Unzulänglichkeit so offen dazulegen.
Nachdenklich nickte Ariane, als Charon noch einmal auf Ceres in Sehir Roma zu sprechen kam. Vielleicht sollte ihre Verehrung allgemein zur Sicherstellung der Nahrung und Versorgung beitragen? So zumindest könnte Ariane sich das vorstellen. „Oh, Flora ist mir bekannt. Es ist nicht unüblich, dass du bei Ceres auch an sie denkst. Venus erzählte mir, dass sie für die Menschen die Vegetationsgötter sind. Das heißt, sie gehören wohl irgendwie.. zusammen“ So genau wusste die Grünhaarige das nicht, ehrlich gesagt. Venus hatte ihr immer nur teilweise Dinge erzählt, nie vollständig, meist unstrukturiert.
Das Gespräch mit dem Oberhaupt war nicht leicht für Ariane. Sie konnte einfach nicht glauben, dass Vulcanus, der die Menschen immer beschützt hatte, sie nun strafen wollte. Es beruhigte die Caerellius daher ungemein, dass der Älteste davon sprach, dass sein Glaube ungebrochen sei. Doch eine Antwort auf den Ursprung des Feuer hatte er nicht. Doch Charon war zur Stelle und sicherte seine Hilfe zu. Seine Entschlossenheit und Sicherheit färbten auf Ariane ab und beruhigten auch sie. Er wüsste sicher, was zu tun wäre. „Ich habe nur eine Bitte. Zollt Vulcanus euren Respekt und sorgt dafür, dass sein Tempel unbeschadet bleibt“, erklärte der Älteste auf Charons Frage hin und spielte dabei auf eine Opfergabe sowie auf die Chaotengilde Fairy Tail an. Ausgerechnet Ariane, welche zweiteres nicht verstanden hatte, antwortete: „Selbstverständlich, das machen wir“
Gemeinsam machten sich die beiden Magier also auf den Weg zu Vulcanos Tempel. Unterwegs war Ariane damit beschäftigt, einen schönen Strauß aus Wildblumen für den Gott zu pflücken. Eine schöne Opfergabe, mit viel Mühe und Hingabe! „Oh, wilder Weizen. Das sieht bestimmt hübsch aus“, freute sich Ariane und pflückte sich drei Halme, um sie in den Strauß einzuarbeiten. Diesen präsentierte sie stolz Charon. „Du bist der Experte für Blumen. Was sagst du?“, fragte sie ihn lachend. Es war ein kleiner Fußmarsch, doch nach rund fünfzehn Minuten hatten sie den Tempel erreicht. „Sieh nur..“, hauchte Ariane andächtig, den Strauß mit beiden Händen haltend an ihre Brust gedrückt. Sie ging voraus und sah sich auf dem Gelände des Tempels um, ohne ihn zu betreten. Die Türen waren weit geöffnet, doch zunächst wollte Ariane eine Inschrift lesen, welche in einen Stein gemeißelt wurde. Ein sanfter, göttlicher Schimmer legte sich um ihren Körper, doch er war nicht so stark wie in Milamore.
Ein eigenartiges Geräusch ließ sie aufblicken. Sie wandte ihren Blick gen Tore des Tempels, aus welchem ein gewaltiger Feuerstrahl in hoher Geschwindigkeit direkt auf sie zuraste.
Es war schön, sich das Dorf zusammen anzusehen, das sah Charon nicht anders als Ariane. Er mochte es ohnehin lieber, seine Aufgaben gemütlicher anzugehen, wenn es nicht gerade einen Grund zur Eile gab, schließlich gab es überall auf der Welt so viele Dinge zu sehen. Daran einfach blind vorbeizugehen war für den Dargin praktisch unvorstellbar. „Hast du das Gefühl? Nicht mit mir mithalten zu können?“, nahm er die Worte auf, die die Grünhaarige aussprach, und schüttelte den Kopf. „Über so etwas denke ich ehrlich gesagt gar nicht nach. Schlussendlich ist unsere Aufgabe heute nicht, irgendwelche mächtigen Zauber zu wirken. Wir wollen herausfinden, was hier vorgeht, richtig? Und da habe ich nicht mehr Möglichkeiten als du auch. Im Gegenteil, mit all deinem Wissen über Vulcanus würde ich eher sagen, dass ich mit dir mithalten muss.“ Er lachte auf, hatte natürlich nicht tatsächlich das Gefühl, zurückzufallen. Sie erkundeten und erfragten zusammen, Seite an Seite. Als Team. Und da machte es keinen Unterschied, wer von ihnen mehr Erfahrung als Magier hatte.
Flora, Ceres und den Dorfältesten hinter sich lassend, war es Zeit, den Berg zu erkunden und den Weg zu Vulcanus Tempel einzuschlagen. Sie sollten darauf achten, respektvoll zu handeln und nichts zu beschädigen... Das passte gut. Nichts Anderes hatte der Dargin vor. „Wie hübsch. Weizen sehe ich nicht oft in freier Natur“, stellte er fest, auch wenn er wusste, dass es vorkommen konnte. Er war nur selten an Orten, an denen Weizen außerhalb vorgefertigter Felder wuchs... oder überhaupt. In der Wüste suchte man danach ja ziemlich vergebens. „Es ist ein sehr hübscher Strauß. Du hast wirklich ein Gefühl für Farben“, lächelte der Dargin zufrieden und schnupperte kurz, um den intensiven Duft frisch gepflückter Wildblumen zu genießen. Hach ja, das hier war wirklich das Leben. Vulcanus sollte sich freuen, so wohl gewählte Blüten von einer hübschen jungen Dame zu erhalten. Apropos... „Ja, es ist ein atemberaubender Tempel. Möchtest du die Opfergabe darbringen?“ Charon würde sich respektvoll verhalten, natürlich, aber er war nicht hier, um einem Gott Geschenke zu machen. Das hatte er wohl kaum nötig, schließlich war er es, der sich Götter zu Eigen machte, und nicht andersherum. Dennoch musste er gestehen, dass die Architektur hier ziemlich schick war. Die Menschen hier hatten sich wirklich Mühe gegeben, ihrem Gott etwas Schönes zu bauen, auch wenn sie ihn nicht direkt in Sehir Roma haben wollten. „Ist es normal, die Türen eines Schreins offen stehen zu lassen? Das kommt mir falsch vor...“, meinte Charon ruhig und sah sich ein wenig in der nahe gelegenen Natur um. In der direkten Umgebung des Schreins sah er kein Zeichen für Feuer, zumindest nicht auf Anhieb. Er würde sich genauer umsehen müssen, aber erst einmal sollten sie vielleicht ins Innere gehen. Ariane stand schon an der Seite des Gebäudes und las wohl einen Text darauf, als plötzlich ein eigenartiges Geräusch ertönte. Charons Augen weiteten sich.
„Ariane! Vorsicht!“
Mit schnellen Schritten trat er in ihre Richtung, als sich auch schon dickflüssige Finsternis über seinen Rücken legte und acht lange Tentakel, vergleichbar mit denen eines Oktopus, daraus hervorbrachen. Einer schnellte nach vorne, packte die junge Magierin, um sie beiseite zu ziehen, aus dem Weg des Flammenstrahls heraus, der brennend Charons Körper umhüllte. Sanft setzte der Tentakel sie auf dem Boden ab, in Sicherheit, während sich das Feuer um den Dargin herum legte. Das Gras in seiner Nähe brannte noch immer, doch sein Körper, gehüllt in völlige Schwärze, war sicher. Die Dark Sting Armor, eine Rüstung bestehend aus Stacheln der puren Finsternis, hatte ihn geschützt und zeigte nach dem Angriff nicht einmal einen Riss, auch wenn sie ihn, zusammen mit den aus ihm herausragenden, gleichermaßen finsteren Tentakeln recht bedrohlich aussehen ließ. „Hm... Weniger intensiv, als ich erwartet hätte“, stellte der Dargin nachdenklich fest, ein Blick auf seine Rüstung geworfen. Wenn sie es tatsächlich mit einem Gott zu tun haben sollten, dann hätte er einen Angriff erwartet, die ihm die Finsternis einfach wegbrennen konnte, oder sie zumindest merklich beeinflusste. „Ich bezweifle stark, dass das hier das Werk von Vulcanus ist.“ Langsam zogen sich die Tentakel wieder zurück. Die schützenden Stacheln blieben, wo sie waren, nur für den Fall, während der Dargin an das Tor des Tempels herantrat und ins Innere blickte. Einen Menschen sah er hier nicht... aber die Herkunft des Zaubers war hier, ohne Zweifel. Ob jemand hier eine Falle oder Ähnliches platziert hatte...?
Abyss of Cthylla TYP: Elementarmagie ELEMENT: Finsternis KLASSE: III ART: Fessel MANAVERBRAUCH: 200 pro Minute MAX. REICHWEITE: 5 Meter SPEZIELLES: --- VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 8, Manaregeneration Level 5, Dark Tentacle BESCHREIBUNG: Bei diesem Zauber scheint aus dem Nacken des Magiers eine dickflüssige Masse aus purer Finsternis zu fließen, die den Rücken komplett bedeckt und aus der sich acht Oktopusartige Tentakel formen, die bis zu fünf Meter lang werden und in erster Linie dazu dienen, für den Magier Dinge zu greifen und zu bewegen. Sie bewegen sich mit einer Schnelligkeit und tragen Gegenstände mit einer Stärke entsprechend Level 8 und können, da sie am Körper des Magiers befestigt sind, auch für Klettern und ähnliche Aufgaben verwendet werden. Aufgrund ihrer durchlässigen Konsistenz eignen sich einzelne Tentakel nicht dazu, Gegner festzuhalten, wickelt man aber alle acht um eine Person, kann man sie erfolgreich fesseln und tragen. Jemanden ordentlich zu umwickeln dauert 5 Sekunden und mit einer Stärke von 7 oder einem entsprechend starken Zauber kann man sich wieder befreien.
Dark Sting Armor TYP: Elementarmagie ELEMENT: Finsternis KLASSE: IV ART: Schild MANAVERBRAUCH: 350 pro Minute MAX.REICHWEITE: Beim Anwender SPEZIELLES: --- VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 8, Manaregeneration Level 6, Variable Dark Sting BESCHREIBUNG: Überall aus dem Körper des Zauberers wachsen kurze Stacheln, die sich nicht nur dafür eignen, Zauber abzuwehren, sondern Gegner bei Körperkontakt auch verletzen. Diese Stachelrüstung ist in der Lage, einen Zauber der Klasse IV, drei Zauber der Klasse III oder 10 Zauber der Klasse II abzuwehren, ehe sie bricht und neu geschaffen werden muss. Mit bloßer Faust oder Zaubern der Klasse I wird man sie nicht vernichten.
Wenn die Götter eine so schöne Welt erschaffen konnten... Welches Potenzial liegt dann in mir?
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Ariane lief rot an, beschämt darüber, durch gezieltes Nachfragen von Charon in diese Situation manövriert worden zu sein. Doch sie lächelte ihn dennoch tapfer an, wohl auch ein wenig verlegen. Ja, sie hatte das Gefühl, nicht mit ihm mithalten zu können. Und obwohl sie es ja selbst ausgesprochen hatte, fühlte sie sich nun ertappt. Doch Charon fand wie immer die richtigen Worte, nahm Ariane das negative Gefühl und meinte sogar, ihr Wissen über die Götter müsse ihn dazu bringen, mithalten zu können. Die Grünhaarige lachte überrascht auf. „Nein, das glaube ich nicht. Aber ich möchte es wie du machen und vielleicht gar nicht zu viel über solche Dinge nachdenken“, entschied sie schließlich für sich.
Natürlich würde Ariane niemals ohne eine Opfergabe vor Vulcanus, beziehungsweise seinen Tempel treten. Daher gab sie sich beim Anfertigen eines Blumenstraußes aus Wildblumen besonders viel Mühe. Da der weißhaarige Magier ja ein Experte für Blumen war, holte sie sich natürlich seine Meinung ein. Begeistert beobachtete sie, wie er an dem Strauß roch und freute sich, dass sie sogar noch ein Lob für die Farbauswahl bekam. „Vielen Dank! Das war mein erster Blumenstrauß in Fiore“, verriet sie ihm kichernd. „Gerne, ja“, bestätigte sie Charons Frage, ob sie die Opfergabe darbringen würde. So erreichten die beiden schließlich den Tempel. „Das weiß ich leider nicht“, gestand sie ein wenig verlegen ein. Waren Türen eines Tempels immer offen? Ariane hatte davon leider keine Ahnung. Es kam ihr nun nicht völlig absurd vor, aber da Charon es sogar angesprochen hatte, schien das nicht üblich zu sein. Doch die Caerellius machte sich nicht weiter Gedanken darüber, las stattdessen eine Gedenktafel, welche vor dem Tempel aufgestellt worden war.
Dann ging alles sehr schnell. Ariane hörte ein eigenartiges Geräusch und blickte gen Tempeltüren. Noch während sie einen gewaltigen Feuerstrahl sah, welcher auf sie zuraste, hörte sie Charons warnenden Ausruf. Die junge Frau erschrak, rührte sich nicht vom Fleck, wie erstarrt. Plötzlich wurde ihr Körper von einer dunklen Masse umhüllt und aus der Schusslinie gezogen. Das irritierte sie im ersten Augenblick enorm, jagte ihr sogar Angst ein.. doch dann erkannte sie Charon, welcher in dieselbe Masse eingehüllt war. Es war sein Werk! Ein Glück.. Aber.. „Nein! Charon!“, schrie die Halbgöttin schockiert auf, als das Feuer ihn umhüllte. Kaum hatte es sich verzogen, stürze die Grünhaarige zum Finsternismagier. „Es geht dir gut! Ich bin so erleichtert!“, stieß sie hektisch hervor und blieb vor ihm stehen. „Danke, dass du mich vor den Schmerzen bewahrt hast“, bedankte sie sich sogleich und verbeugte sich höflich. Sie sprach nicht vom Tod, Angst hatte Ariane nur vor dem Schmerz. „Es ist nicht sein Werk, seine Flammen waren immer anders“, bestätigte Ariane Charons Vermutung. Die Flammen des Gottes waren heißer, erhabener, dichter, lodernder. „Lass uns in den Tempel gehen und nachsehen, ob wir etwas Verdächtiges finden. Den Strauß konnte ich zum Glück retten! Wobei.. das war ja dein Werk“, lächelte sie am Ende, denn Charon hatte Ariane ja aus der Schussbahn geholt, während sie die Blumen an sich gepresst hatte. Vielleicht gab es ja eine Feuerlacrima oder ähnliches? Und der Übeltäter hielt sich gerade woanders auf..
“Der erste? Dann habe ich ja einen bedeutungsvollen Moment miterlebt”, hatte Charon fröhlich gelacht, als Ariane ihm die Opfergabe gezeigt und sich so über ihr Werk gefreut hatte. “Hast du es da, wo du herkommst, öfter gemacht? Oder bist du einfach ein Naturtalent?” Ja, als sie dem Tempel noch nicht ganz so nahe gekommen waren, war es eine ziemlich unbeschwerte Situation gewesen. Das änderte sich allerdings schnell, als plötzlich Flammen aus dem Inneren des Gebäudes stoben und Charon schnell schalten musste, um sicher zu gehen, dass Ariane nichts passierte. Er selbst wurde geradewegs von der Masse an Feuer erwischt, doch um die machte er sich keine sonderlich großen Sorgen. Verglichen mit Mareos Blitzen fühlte sich dieser Angriff nicht eindrucksvoller an als die etwas weiter schwappenden Wellen am Strand, die die Sandburgen unvorbereiteter Kinder einrissen. Das Werk eines Gottes war das sicher nicht. “Mach dir keine Sorgen. Solange ich hier bin, wird niemand verletzt”, versicherte der Dargin mit einem sanften Lächeln und strich Ariane noch einmal über die Haare, nachdem sie sich so süß vor ihm verbeugt hatte. Aufmerksam trat er vor, in den Tempel hinein, sah sich um, ehe er der Caerellius winkte, dass sie ihm folgen könne. “Es wird kein Zufall sein, dass das Feuer gerade jetzt eingesetzt hat… und auch nicht, dass die Türen offen waren”, meinte er, während sein Blick über die Wände glitt. Endlos groß war der Tempel nicht. Es handelte sich um eine runde Halle, an deren Ende ein Altar aufgestellt war. Die Statue des Vulkanus dahinter ragte aus der Wand heraus, war wohl geradewegs in das Gestein geschlagen worden. Beleuchtung fehlte hier drinnen, was es dem normalen Auge schwierig machte, die vielen Ornamente an den Wänden ordentlich zu erkennen. Was Charon allerdings erkannte, waren zwei Durchgänge, einer zu ihrer rechten und einer zu ihrer linken, die wohl in je eine hintere, noch düsterere Kammer führten. Es gab also noch ein bisschen Raum zu erkunden.
Für den Moment folgte der Dargin allerdings dem Weg, den das Feher hatte kommen müssen. Es war ein gerader Strahl gewesen, also sollten sie an die Quelle kommen, wenn sie durch die Tür und einfach geradeaus gingen… zum Altar. Doch der war leer, abseits von ein paar alten, ausgebrannten Kerzen. “Hier ist nichts”, stellte Charon fest und fuhr einmal mit einem Finger darüber. “... nicht einmal Staub.” Interessant. Kümmerten sich die Dorfbewohner also doch gut um den Tempel hier? Oder wurde der Altar aktiv benutzt? So oder so, das Feuer kam sicher nicht von hier. Der Blick des Magiers hob sich, hinauf zu der Statue des Vulkanus, dessen herab gerichteter Blick in etwa den Eingang fokussierte. “Hm, hm…” Nachdenklich legte der Dargin eine Hand an sein Kinn. “Ich frage mich, wie der Angriff aktiviert wurde. Konnte die Falle wahrnehmen, dass du draußen vor dem Eingang stehst? Oder hat eine Person den Angriff ausgelöst? Denkst du, jemand hat mitbekommen, dass wir beide hierher kommen sollten?”, überlegte er laut, während er die Statue betrachtete. Ein verschmitztes Lächeln legte sich auf seine Lippen.
“Ariane, meine Gute… würdest du kurz auf diesen Altar klettern und unseren Freund Vulcanus genauer unter die Lupe nehmen?”
„Ja, sehr oft sogar“, verriet Ariane lächelnd, dass der hübsche Strauß nicht das Werk eines Naturtalents war. Es hatte nicht vieles gegeben, womit die Halbgöttin sich die Zeit vertrieben hatte. Allgemein war Zeit auf Earthland ein anderes Gut und gänzlich anders strukturiert, als im Götterhimmel. Sie spielte Harfe, pflückte Blumen, erntete Früchte, die einfach immer da waren und malte. Sie las, lernte oder spielte mit der Gravitation. Es war ein leeres, sinnloses Leben gewesen. Ganz anders als ihr Leben im Königreich Fiore, in welchem sie plötzlich von einem Feuerstrahl attackiert wurde. Doch dank Charon musste sie die Schmerzen der Verbrennung nicht ertragen. Als Zeichen ihrer Dankbarkeit und des Respekts verbeugte sie sich sogar kurz vor ihm, was den Dargin dazu alarmierte, erneut über ihr Haar zu streichen. Ariane lächelte ihn glücklich an, anscheinend berührte er ihr Haar gern, obwohl es grün war. Sich wieder dem Auftrag widmend blickte die junge Frau über ihre Schulter zum Tempel. Nein, das konnte alles kein Zufall sein.
Charon schritt voraus in Richtung des Tempels, doch Ariane hielt kurz vor dem Betreten inne. Ihre Blumen waren in Flammen aufgegangen, weswegen sie keine Opfergabe mehr hatte. Charon war Selbstbewusst wie immer und betrat den Tempel dennoch, doch Ariane fürchtete die Götter doch noch zu sehr, um es ihm gleich zu tun. In Rekordzeit pflückte sie noch schnell ein paar neue Blumen und hatte nun einen weitaus weniger opulenten und bunten Strauß, als zuvor. Doch es war immerhin ein Geschenk! Dann eilte sie schnell wieder an Charons Seite, da sie dort einfach sicher war. Ihm nicht von der Seite weichend sah auch die Grünhaarige sich nun im Tempel um, konnte aber ebenfalls auf den ersten Blick nichts Verdächtiges erkennen. Nur zögerlich bewegte sich die Halbgöttin von der Seite des Magiers, um Vulcanus ihre Opfergabe zu überbringen. Dabei lächelte sie die Statue warm an, als würde sie in das Gesicht eines alten Bekannten blicken. Erst Charons Worte ließen sie wieder sich anwenden. „Ich weiß nicht.. wir haben uns nicht auffällig verhalten. Da muss uns schon jemand verfolgt oder belauscht haben. Aber warum sollte jemand das tun?“, fragte die naive Halbgöttin.
„K-klettern? Aber.. nein.. das geht doch nicht..“, stammelte Ariane, die aufgeschreckt aufgesprungen war wie ein Huhn. Auf einen Altar klettern?! Und auch noch der von Vulcanus?! Das wäre respektlos! „Er würde mir niemals verzeihen!“, argumentierte die junge Frau weiter. Doch etwas in Charons Augen sagte ihr, dass sie sich an das Treffen in Milamore zurück erinnern sollte. Und dass sie doch eigentlich keine Angst mehr haben wollte. Unschlüssig blickte Ariane zur Statue und machte dann langsame Schritte auf den Altar zu. Nein, sie kletterte natürlich nicht rauf. Sie blickte über ihre Schulter zu Charon, versicherte ihm eher wenig überzeugend: „Ich habe keine Angst“ und wandte sich wieder Vulcanus zu. Es folgte eine Reihe Verrenkungen, um alles möglichst gut zu untersuchen, ohne klettern zu müssen. Dass sie dabei wieder sanft in goldenes Licht gehüllt war, bemerkte sie nicht. „Ich kann nichts finden, das hier nicht sein sollte“, lautete also ihr Urteil. Da sie irgendwie das Gefühl hatte, sich rechtfertigen zu müssen, hing sie noch etwas an: „Und ich habe alles gut von hier unten erkannt“ Dann wandte sie sich noch einmal Vulcanus zu, streckte ihre Hand nach seiner steinernen Statuenhand aus und schaffte es gerade, dass die Fingerspitzen sich kurz berührten. In dieser Sekunde erschienen sanfte, warme Flammen zwischen ihren Händen, welche sofort wieder verschwanden und nur einen kurzen Augenblick wie ein Band zwischen ihnen war. Ariane, die selbst darüber erstaunt war, konnte gar nicht mehr reagieren, denn jemand riss ihre Aufmerksamkeit regelrecht auf sich.
„Du.. wer bist du?!“, rief eine fremde Stimme vom Eingang des Altars durch die heilige Halle. Er klang nicht einmal unfreundlich, seine Tonlage war undefinierbar. Er sah eindeutig an Charon vorbei und blickte direkt in Arianes Augen. Der Mann war vielleicht Ende dreißig und sah aus wie ein traditioneller Mönch fernöstlicher Lehren. Gehörte er zum engeren Glaubenskreis in Sehir Roma? „Der Älteste sagte, ich sei vom Größenwahn besessen“, lachte er, schritt langsam durch den Tempel in Richtung Altar. „Doch jetzt bist du hier. Vulcanus muss dich mir geschickt haben. Er hat meine Gebete erhört.. du wirst mir seine göttliche Kraft verleihen, richtig?“, fragte er Ariane voller Hoffnung, ein eigenartiges Funkeln lag in seinen Augen. Die Halbgöttin hatte kein gutes Gefühl und ging ganz langsam, möglichst unauffällig in Richtung des Crimson Sphynx Magiers. „Ich habe gehört, wie du sagtest, dass Vulcanus‘ Flammen anders sind, als meine. Und ich habe es gesehen. Das Feuer, als du ihn berührt hast. Nicht zuletzt diese Ausstrahlung.. du wurdest von ihm gesandt, nicht wahr? Endlich..“, hauchte er, faltete dankbar die Hände und blickte zur Statue. Dann streckte er seine Hand lächelnd nach Ariane aus, hielt sie ihr einladend hin. „Lass uns gehen“ Verunsichert, was sie nun sagen sollte, blickte die Grünhaarige zu Charon. Dieser Mönch wirkte beinahe fanatisch.
Es war wohl kein Wunder, dass Ariane gut mit Blumen umgehen konnte; Schönheit zog Schönheit bekanntlich an. Da war es nur verständlich, zumindest aus Charons Perspektive, dass sie schon als Kind hübsche, kleine Pflänzchen zusammengesammelt hatte. Weniger Erfahrung dagegen schien sie mit Tempeln zu haben. Sie war schon in Milamore so nervös gewesen, hier sah es ähnlich aus. Hastig stellte sie eine Opfergabe bereit, ehe sie Schutz an seiner Seite suchte. Er dagegen betrachtete das, was vor ihm lag, ruhig und aufmerksam. „Entweder das, oder jemand ist allgemein skeptisch gegenüber jedem, der sich dem Tempel nähert“, meinte er also, während er über ihre Worte nachdachte. „Wir haben es nicht unbedingt mit jemandem zu tun, der vernünftig denkt. Schließlich ist es vermutlich jemand, der bewusst Feuer legt, das kann kein guter Mensch sein.“ Am Ende kam Charon zu einem Schluss: Irgendwo hier, um den Altar herum, musste sich etwas verbergen. Ein Hinweis. Und warum nicht direkt bei der Figur über ihnen, die Vulcanus darstellte? Diese Statue hatte definitiv ihre Eigenheiten, also sollte man sie sich einmal genauer anschauen. Genauer gesagt sollte Ariane sich das mal anschauen; der Dargin hatte nicht vor, selbst auf den Altar zu klettern und sich vielleicht einen Riss in seinen Klamotten zu holen, wenn es vermeidbar war. „Mach dir keine Sorgen. Du bist nicht allein“, versicherte er dem Mädchen mit einem warmen Lächeln, als sie sich sorgte, dass Vulcanus ihr nicht verzeihen würde. Leider reichte das nicht aus. Anstatt sich tatsächlich auf das kühle Gestein zu stellen, untersuchte sie einfach die Stellen, an die das Weißhaar auch gekommen war. Charon seufzte leise. Gut, dann sollte sie sich erst einmal austoben. Wenn nichts dabei rumkam, konnte er sie immer noch bitten, hochzusteigen. Und tatsächlich... Seine Augenbrauen stiegen leicht, als er sah, wie sich in der Hand des Gottes Feuer bildete, eine kleine Reaktion auf die Nähe zu Ariane. War das... ein Versuch von Vulcanus, zu kommunizieren? Teil der Falle? Oder einfach eine natürliche Reaktion der göttlichen Energie?
Was auch immer es war, es lockte jemanden hervor. Ein haarloser Herr mittleren Alters, der wohl im Verborgenen beobachtet hatte, was die beiden Magier hier taten. Charon war er bisher nicht aufgefallen; sich verstecken konnte er wohl recht gut. Schnell wurde deutlich, dass es sich hier um die Person handelte, die die beiden wahrscheinlich suchten. Als er seine Hand nach Ariane ausstreckte, trat Charon dazwischen, hob schützend seinen Arm vor sie. „Einen Moment“, sprach er mit tiefer, gebietender Stimme, während seine düsteren Augen tief in die roten, seelenlosen Augen seines Gegenübers blickten. Der Typ hier war eindeutig irre, aber er war bis jetzt nicht aggressiv. Wenn der Dargin sein kleines Spielchen mitspielte, konnten sie vielleicht unnötige Gewalt vermeiden. „Ich bin der auserwählte Beschützer der Erhabenen“, stellte er klar, wobei er darauf achtete, Arianes Namen nicht zu nennen. Solange sie dabei blieben, dass sie tatsächlich göttliche Ursprungs war und er einen Grund für sein Beisein hatte, der sich mit den Vorstellungen des Mönches deckte, konnten sie wahrscheinlich ordentlich mit ihm sprechen. „Ich weiß zu schätzen, dass du dem Herren Volcanus ergeben bist“, meinte er, „Doch es ist meine Verantwortung, die Sicherheit der Erhabenen zu überwachen. Insofern werde ich nicht zulassen, dass sie jemandem folgt, ohne zuvor zu wissen, dass deine Absichten rein sind. Fürchte nicht. Sofern dein Glaube offen und wahrhaftig ist, wirst du erhalten, was dir zusteht.“ So, wie es aussah, war der Mann zumindest bereit, zuzuhören. Das war gut. Auch wenn Charon mehr als sicher war, die richtige Person an der Angel hatte, gab es noch keine klaren Beweise. Er wollte gerne aus dem Mund des Schuldigen hören, was er getan hatte. „Sage mir: Bist du verantwortlich für die Flammen, die diesen Berg und das nahegelegene Dorf heimgesucht haben? Die Flammen, die die Aufmerksamkeit von Herrn Vulcanus auf sich gezogen haben?“
Charon hatte Glück, dass Ariane ihn noch nicht gut genug kannte, um zu ahnen, dass seine Absichten unlauter waren. In Kombination mit ihrer arglosen Art bemerkte sie natürlich nicht, dass der Dargin nur aus Sorge, seine Klamotten schmutzig zu machen, die Untersuchung auf Ariane abwälzte. Die hatte jedoch ganz andere Probleme, denn sie fand es äußerst respektlos, eine Statue des ehrbaren Vulcanus zu erklimmen. Sie mochte sich vorgenommen haben, ihre Angst vor den Göttern zu besiegen, doch wenn Ariane ehrlich war, fürchtete sie weiterhin nichts mehr, als deren Zorn. Als Zeichen der Verbundenheit wollte die Halbgöttin die Hand der Statue berühren. Doch kaum haben ihre Fingerspitzen diese erreicht, entstand ein warmes, loderndes Feuer, welches sogleich wieder erlosch, als Ariane die Hand erschrocken weggezogen hatte. Ihre Lippen wollten sich gerade zu einem überraschten Lächeln ziehen, als jemand anders ihre Aufmerksamkeit an sich riss.
Dieser Mönch war Ariane unheimlich. Sie konnte es nicht in Worte fassen, schließlich schien er ihr freundlich gesinnt zu sein, doch etwas an ihm löste ein unbehagliches Gefühl in der Halbgöttin aus. Sie bewegte sich daher langsam und möglichst unauffällig an Charons Seite, um im Zweifel schnelle Hilfe zu bekommen. Als der Mönch seine Hand ausstreckte, um sie der Halbgöttin anzubieten, spürte sie sofort, wie sich alles in ihr dagegen sträubte, sie zu ergreifen. Sie wollte nicht mit ihm gehen. Charon reagierte schnell und stellte sich zwischen die beiden, den Arm schützend vor Ariane ausgestreckt. Kaum merklich atmete die Grünhaarige durch. Ein Glück, dass er hier war. Doch seine Worte verwirrte Ariane im ersten Augenblick. Die Erhabene? Sie? Was redete er nur? Doch noch bevor die Grünhaarige sie auffliegen ließ, fiel der Groschen. Charon spielte eine Rolle. Gut! Sie würde ihn dabei unterstützen! So legten sich die goldenen Augen aufmerksam auf den Mönch, erwartungsvoll und beinahe ein wenig hochnäsig.
Es war wirklich eigenartig, doch dieser Mann schien all die Worte des Dargin für bare Münze zu nehmen. Er ging als Zeichen seiner Demut auf die Knie und nickte, ohne sein Haupt zu erheben. „Natürlich, Gesandter. Ich respektiere Eure Bedingungen und kann Euch versichern, dass mein Glaube wahrhaftig ist“, sprach er ergeben. Während Charon ihm ein Geständnis abverlangen wollte, nickte der Mönch sogar die ganze Zeit. Erst am Ende, als der Dargin Vulcanus erwähnte, blickte er wieder auf. Dabei wirkte er ein wenig verwirrt. „Ja, die Flammen wurden durch meinen irdischen Körper erschaffen, doch eigentlich sind es die Flammen des Vulcanus gewesen, welche das Dorf und den Tempelberg eingehüllt haben. Ich höre seine Stimme seit langer Zeit, er spricht zu mir. Vulcanus sagt, ich bin das Dorfoberhaupt und ein direkter Nachkomme seiner göttlichen Abstammung. Er weiß es doch. Es sagte es mir und wir sprechen miteinander. Seine Aufmerksamkeit musste nicht erst auf mich gezogen werden“, knurrte er gegen Ende, er redete sich selbst in Rage, wirkte aggressiver. „Er ist immer hier! Und sein Feuer gebühr mir allein! Ich habe ein Recht auf seine Macht! Und nun, Gesandter, mach den Weg frei und übergib mir die Erhabene!“ Der Mönch wusste selbst nicht genau, was er mit der Grünhaarigen anstellen musste. Aber er war überzeugt, dass er sie brauchte. Denn das hatte Vulcanus ihm gesagt!
Er erhob sich und machte sich daran, Charon zur Seite zu drücken. „Geh aus dem Weg, oder die göttlichen Flammen werden dich verschlingen!“
Nach außen hin mochte Charon ruhig und sicher wirken, doch tatsächlich war er recht angespannt. Auch ohne sich Gedanken um sich selbst zu machen, wollte er auf keinen Fall, dass Ariane verletzt wurde. Dieser angebliche Mönch war eindeutig wahnsinnig, so viel stand fest. Dass er der Meinung war, Vulcanus würde zu ihm sprechen, war der letzte Nagel in seinem Sarg. Unabhängig davon, ob Wahrheit oder Wahnsinn in seinen Worten lag, war es eindeutig, dass er sich von nichts Anderem als der Stimme in seinem Kopf überzeugen lassen würde. Davon abgesehen war damit eindeutig, dass sie die richtige Person erwischt hatten. Es gab nicht länger einen Grund, sich zurückzuhalten. Am Besten schaltete Charon den Mann direkt aus. „Ich werde keinem Mann mit unreinen Intentionen erlauben, Hand an die Erhabene zu legen“, sprach der Dargin mit kühlen, klaren Worten, als der Fremde ihn beiseite drücken wollte. Der Körper des finsteren Magiers wich keinen Schritt zurück, stattdessen fuhr seine finstere Rüstung die Stacheln aus. Als tatsächlich Flammen nach ihm leckten, kamen sie an der schützenden Schicht Finsternis nicht vorbei. Gleichzeitig schien sich aber auch ein dunkler Nebel von der Rüstung zu lösen, der sich um den Mönch zu legen und zu festigen begann, um eine große, dunkle Kugel zu formen. Mit einem süffisanten Lächeln im Gesicht packte Charon den Arm, mit dem der Andere ihn wegstoßen wollte, und sah dabei zu, wie die Dunkelheit sich um ihn legte. „Deine Rolle hier ist längst überschritten. Dein Gott ist nicht glücklich mit dir, und ich bin es auch nicht. Dir steht es nicht zu, auch nur einen weiteren Blick auf eine Heilige zu werfen.“
„Nein... Nein!“
Schock und Rage zogen sich über das Gesicht des Mönchs, als seine vermeintlich göttlichen Flammen nichts gegen die dunklen Mächte seines Feindes anrichteten. Um seinen ganzen Körper herum begannen sie aufzufackeln, erleuchteten den düsteren Schrein, während sie gegen die ihn zunehmend umschlingende Finsternis anzukämpfen versuchten. Es schien allerdings hoffnungslos. Frustriert biss er die Zähne zusammen, während sein Feuer heller glühte. „Du bist ein Verräter! Ein Heuchler! Meine göttlichen Flammen werden nicht verlieren gegen einen Heiden wie dich!“ „Hm? Du meinst diese Flammen hier?“ Mit einem Schmunzeln wischte Charon eine der Flammen von seiner Rüstung, schüttelte den Kopf. „Ich fürchte, in diesem Feuer... steckt nicht ein Hauch von göttlicher Macht. Sie sind rein menschlich. Schwach und unbedeutend.“ Scharf sog der Mönch die Luft ein, sein Herz in Rage schneller schlagend, und sein Gesicht verzog sich. „Wie kannst du... wie kannst du es wagen?“
Das Feuer um den Körper des Mannes begann wilder zu tanzen, als würde es seiner eigenen Wut folgen. „Über die Macht der Götter scherzt man nicht!“, blaffte er sauer, während seine Flammen mehr und mehr von ihrem Rot verloren und zu einem zunehmend hellen Orange wandelten, während sich die Luft um ihn herum weiter und weiter aufheizte. „Vulcanus wird mich nicht im Stich lassen! Vulcanus wird dich strafen!“ Und tatsächlich... je heißer es wurde und je wilder die Flammen über die düstere Kugel züngelten, desto mehr schafften sie es, die dunkle Energie zurückzudrängen. Beide Elemente kämpften gegeneinander, versuchten, sich auszubreiten und sich gegenseitig einzudämmen. Das orange Feuer verlor mehr und mehr Farbe, näherte sich mehr und mehr einem strahlend hellen Weiß, ohne diesen puren Status jemals zu erreichen. „Vulcanus! Ich rufe dich an!“, rief der Mönch verzweifelt. „Stehe mir beiseite! Mit den reinen, weißen Flammen eines gerechten Gottes! Führe mich im Kampf gegen diesen Ketzer!“
Dark Sting Armor [läuft weiter] TYP: Elementarmagie ELEMENT: Finsternis KLASSE: IV ART: Schild MANAVERBRAUCH: 350 pro Minute MAX.REICHWEITE: Beim Anwender SPEZIELLES: --- VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 8, Manaregeneration Level 6, Variable Dark Sting BESCHREIBUNG: Überall aus dem Körper des Zauberers wachsen kurze Stacheln, die sich nicht nur dafür eignen, Zauber abzuwehren, sondern Gegner bei Körperkontakt auch verletzen. Diese Stachelrüstung ist in der Lage, einen Zauber der Klasse IV, drei Zauber der Klasse III oder 10 Zauber der Klasse II abzuwehren, ehe sie bricht und neu geschaffen werden muss. Mit bloßer Faust oder Zaubern der Klasse I wird man sie nicht vernichten.
Black Coffin TYP: Elementarmagie ELEMENT: Finsternis KLASSE: III ART: Fessel MANAVERBRAUCH: 150 pro Minute MAX.REICHWEITE: 5 Meter SPEZIELLES: --- VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 7, Manaregeneration Level 5 BESCHREIBUNG: Bei diesem Zauber bildet der Magier innerhalb von fünf Sekunden eine Kugel aus Finsternis um seinen Gegner, um diesen einzusperren und die Sicht zu nehmen. Um sich zu befreien benötigt man entweder eine Stärke von Level 7 oder einen Zauber mit dieser Stärke.
Wenn die Götter eine so schöne Welt erschaffen konnten... Welches Potenzial liegt dann in mir?
Ariane Little Venus
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Die Situation wurde für Ariane immer undurchsichtiger. Natürlich zweifelte sie keine Sekunde an der Glaubwürdigkeit von Charon, aber sie machte sich große Sorgen um den armen Mönch. Er war so überzeugt davon, dass Vulcanus mit ihm sprach, dass man beinahe meinen könnte, er.. er gehöre zu den.. wie hatte Venus sie genannt? Schwachsinnige? Ariane hatte Mitleid mit den Menschen, welche auf diese Art bestraft worden waren. Das hatte niemand verdient. Doch umso länger Charon auf einer Ebene mit diesem Mönch sprach, desto unsicherer wurde Ariane. War er gar nicht Schwachsinnig? Charon schien ihm ja irgendwie zu glauben. Dass der Wüstenmagier nur so tat, als würde er das, bedachte die Halbgöttin schon irgendwie.. Aber es war schwerer und schwerer, sich einen Überblick zu bewahren. Dann machte der Weißhaarige ihn auch noch aggressiv, stellte sich ihm in den Weg und versagte ihm sogar jeden Blick auf Ariane. Ein eigenartiges Gefühl für die Halbgöttin, aber im positiven Sinne.
Die Grünhaarige wich einige Schritte zurück, als es ernst wurde. Gebannt beobachtete sie die magische Auseinandersetzung der beiden, bei welcher der Mönch natürlich keine Chance zu haben schien. Auch für Ariane sahen diese Flammen nicht gerade göttlich aus, doch sie traute sich kaum, etwas zu sagen. Der Mönch hatte noch nicht alles gezeigt, was er konnte. Dabei wurden die beiden Magier Zeugen eines eigenartigen Schauspiels: Die Flammen wurden nicht nur immer heißer und mächtiger, sondern auch immer heller. Sie schienen ihren Zenit erreicht zu haben, als sie fast weißlich wirkten. Was war das?! „Bitte halte ein! Wir befinden uns in seinem Tempel!“, fand Ariane endlich ihre Stimme wieder und hob beschwichtigend die Hände. Sie traute sich sogar, einige Schritte voran zu schreiten, als der Mönch vom Kampf gegen den Ketzer sprach. „So ein Gott ist Vulcanus nicht, denn er führt keine Kämpfe oder Kriege. Sein Feuer ist ein Geschenk und kein Fluch.. Er schützt die Menschen vor den Gefahren des Feuers und wendet sie nicht gegen sie!“, protestierte die Halbgöttin gegen die Worte des Mönches, welcher sie zornentbrannt ansah. Seine Augen waren wahnsinnig und sein Gesicht verzerrt. „Wenn Ihr das nicht einsehen könnt, dann habt ihr die Botschaft von Vulcanus nicht verstanden“, endete Ariane und sah den Mönch voll aufrichtigem Mitleid an. Die Reaktion der Erhabenen schmerzte den Feuerteufel unerwartet. Sein Gesicht verzog sich in Trauer, doch nur für einen Moment. Dann ließ er plötzlich unter Tränen einen verzweifelten Aufschrei los: „Lügen! Das sind alles Lügen! Warum glaubt mir nur keiner?!“, brüllte und heulte er, als er all seine weißlichen Flammen gnadenlos gen Ariane schleuderte.
Ariane ging auf die Knie, hielt sich schützen die Hände vor den Kopf und machte sich auf schreckliche Schmerzen gefasst. Doch sie trafen nicht ein. Stattdessen sah sie völlig verwundert dabei zu, wie diese Flammen nie niemals erreichten. Als würde eine andere Macht ihre Richtung mit Leichtigkeit umkehren, wurden die weißen Flammen einfach auf den Mönch zurückgeschleudert. Mit großen Augen sah Ariane zu Charon. Das muss er gewesen sein! Aber wie..? Im Hintergrund stand die große Statue von Vulcanus. Die Augen leuchteten, verloren das Licht allerdings nach wenigen Sekunden wieder langsam..
Es war ein angespannter Moment, aber Charon war nicht der Typ dafür, sich von irgendeinem selbstgefälligen Wahnsinnigen einschüchtern zu lassen. Das Feuer dieses Mannes kam nicht an ihn heran. Auch wenn es erfolgreich gegen die ihn umschlingende Finsternis kämpfte und diese sogar zurückdrängte, züngelte es ungefährlich an der finsteren Rüstung des Dargin. Während Charon seine linke Hand beiseite zog, um auch dort dunkle Energie zu sammeln, flehte Ariane aus dem Hintergrund darum, dass der Mönch einhalten solle. Sein Gott wollte das nicht, wollte keine Kämpfe, keine tödlichen Brände. Vulcanus war ein Beschützer. Das deckte sich mit dem, was der Dargin ber ihn gehört hatte. Der Gläubige selbst wollte es aber abstreiten, war überzeugt von seiner inneren Stimme und dem, was ihn so weit getrieben hatte. Nicht mehr zu retten. Das Weißhaar machte sich schon bereit, hier alles zu beenden, als der Mann plötzlich das Unmögliche wagte: Er richtete seine Flammen auf Ariane!
„Ariane!“
Mit vor Sorge aufgerissenen Augen wandte Charon seinen Kopf um zu dem Mädchen, wollte bereits einen seiner beiden Zauber stoppen, um stattdessen einen Schutz für sie aufzuziehen. Dann sah er allerdings etwas, das er noch weniger erwartet hatte als einen Angriff auf die unschuldige „Heilige“. Das gleißende Feuer, das in fast schon weißem Orange glühte, spaltete sich, verschonte die Grünhaarige, und kehrte zurück. Es attackierte nicht etwa sie, sondern den Mönch... und erlosch. „Hah!“ Hämisch grinste Charon, während er seinen Fokus wieder auf seinen Gegner richtete. „Es sieht aus, als hätten dich selbst deine göttlichen Flammen verlassen! Du handelst nicht nach dem Willen deines Gottes, sondern gegen ihn! Deshalb hat er sich gegen dich gewendet!“ Das saß. Der Gesichtsausdruck des Mönches, dessen Haut einige Verbrennungen zeigte, war schockiert und... leer. Als hätte er seinen Willen verloren. Die Finsternis des Dargin umschloss diesen gebrochenen Mann, während er den Zauber in seiner zweiten Hand vollendete, den Hammer aus purer Finsternis, Hammerhead Blight! In einem schnellen Schwung ließ er den Hammerkopf durch sein dunkles Gefängnis und den Körper des Mannes schlagen, ehe sich die Waffe auch schon wieder auflöste. Momente später löste sich auch die dunkle Kugel auf und entließ den Körper des Mönches, der außer Gefecht zu Boden fiel. Abgesehen von den Verbrennungen war nicht eine Verletzung an seinem Körper zu sehen... dennoch hatte er das Bewusstsein komplett verloren. Was auch immer Charons Hammer ihm angetan hatte, es war nichts, was man von außen erkennen konnte.
„Hm... es sieht aus, als hätte er sich selbst ganz schön was angetan. Ich hatte gehofft, den Kampf beenden zu können, ohne dass jemand verletzt wird“, seufzte Charon und schüttelte den Kopf. In der Hinsicht war das wohl eine Niederlage gewesen. Aber immerhin ging es Ariane gut. Er schenkte ihr ein warmes Lächeln. „Naja, mit ein bisschen ärztlicher Hilfe geht es ihm schnell besser, also bringen wir ihn runter ins Dorf, ja?“ Mit einem Arm um ihn gelegt trug Charon den Gläubigen auf seiner Schulter. Das bedeutete, dass er die andere Hand anbieten konnte, um Ariane beim Aufstehen zu helfen. Sie war im Gefecht schließlich auf die Knie herabgesunken. „Ich frage mich allerdings... wo er das mit den reinen, weißen Flammen her hatte... Ich meine, ich verstehe, wie man das mit Göttern in Verbindung bringen kann, aber... es deckt sich nicht wirklich mit meinen Erfahrungen.“ Weder wurde die göttliche, weiße Flamme in irgendwelchen Schriften erwähnt, die Charon bekannt war, noch deckte es sich mit seinen persönlichen Erfahrungen. Mareo kam ihm in den Sinn, der Halbgott mit seinen schwarzen Blitzen. Auch der Pestgott aus dem Tempel und Merkur hatten nicht gerade etwas mit der Farbe Weiß zu tun gehabt. „Hm... da fragt man sich glatt, ob diese Stimme, die ihm geleitet hat, wirklich göttlich war oder etwas ganz Anderes...“, murmelte der Dargin, während er den Tempel verließ. „Ariane, du hast doch Erfahrungen mit Göttern? Kannst du mir etwas zu der Farbe Weiß sagen?“
Dark Sting Armor [läuft weiter] TYP: Elementarmagie ELEMENT: Finsternis KLASSE: IV ART: Schild MANAVERBRAUCH: 350 pro Minute MAX.REICHWEITE: Beim Anwender SPEZIELLES: --- VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 8, Manaregeneration Level 6, Variable Dark Sting BESCHREIBUNG: Überall aus dem Körper des Zauberers wachsen kurze Stacheln, die sich nicht nur dafür eignen, Zauber abzuwehren, sondern Gegner bei Körperkontakt auch verletzen. Diese Stachelrüstung ist in der Lage, einen Zauber der Klasse IV, drei Zauber der Klasse III oder 10 Zauber der Klasse II abzuwehren, ehe sie bricht und neu geschaffen werden muss. Mit bloßer Faust oder Zaubern der Klasse I wird man sie nicht vernichten.
Black Coffin [läuft weiter] TYP: Elementarmagie ELEMENT: Finsternis KLASSE: III ART: Fessel MANAVERBRAUCH: 150 pro Minute MAX.REICHWEITE: 5 Meter SPEZIELLES: --- VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 7, Manaregeneration Level 5 BESCHREIBUNG: Bei diesem Zauber bildet der Magier innerhalb von fünf Sekunden eine Kugel aus Finsternis um seinen Gegner, um diesen einzusperren und die Sicht zu nehmen. Um sich zu befreien benötigt man entweder eine Stärke von Level 7 oder einen Zauber mit dieser Stärke.
Hammerhead Blight TYP: Elementarmagie ELEMENT: Finsternis KLASSE: II ART: Nahkampf MANAVERBRAUCH: 60 pro Minute MAX. REICHWEITE: Beim Anwender VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 5, Manaregeneration Level 4 BESCHREIBUNG: Dieser Zauber macht sich den besonderen Effekt von Finsternis zunutze, negative körperliche Symptome zu suggerieren. Der Anwender erschafft hierbei einen bis zu zwei Meter großen Hammer aus finsterer Energie, der keine physische Form hat und deshalb durch organische Objekte geschlagen werden kann, ohne Schaden daran zu verursachen. Vorteil dieses Hammers ist, dass, wenn ein Lebewesen damit geschlagen wird, die Schmerzen des Treffers so verspürt werden, als wäre die Waffe fest. Schlägt man also stark genug auf einen Gegner ein, um dessen Knochen zu brechen, fühlt es sich an, als sei der Knochen gebrochen, ohne dass der Körper verletzt wird. So kann man kämpfen, ohne dem Gegner oder der Umgebung Schaden zuzufügen. Der Griff passiert auch durch anorganische Objekte, die dichtere Energie am großen Hammerkopf ist aber nur für Lebewesen unschädlich. Wird der Zauber aufgelöst, so beginnen die verursachten Schmerzen damit, sich aufzulösen. Leichte Schmerzen sind schnell wieder weg, während es bei starken Schmerzen ein paar Minuten dauern kann, bis sie komplett verschwunden sind.
Wenn die Götter eine so schöne Welt erschaffen konnten... Welches Potenzial liegt dann in mir?
Ariane Little Venus
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Obwohl Ariane mit eigenen Augen gesehen hatte, dass die Flammen sie nicht attackiert hatten, sah sie prüfend ihre Arme an, drehte sie kurz und stellte fest, dass sie tatsächlich keine einzige Verbrennung davon getragen hatte. Dann galt ihr Blick Charon, welcher ihren Worten auf weniger freundliche Art und Weise Nachdruck verlieh. Er wirkte beinahe schadenfroh, doch in gewisser Hinsicht konnte Ariane es auch nachvollziehen. Mit großen Augen beobachtete sie den gewaltigen Finsternishammer des Dargin und sah mit an, wie der Mönch bewusstlos und übersät mit den Verbrennungen seines Feuers zusammenbrach. Der Weißhaarige bedauerte diesen Zustand ebenso wie Ariane, welche voller Mitleid zu dem Bewusstlosen sah, bis Charon ihn über seine Schulter gelegt hatte und ihr lächelnd seine Hand anbot. Ariane erwiderte sein Lächeln und legte ihre Hand in seine, um sich auf die Beine helfen zu lassen. „Ja.. ich hoffe, es geht im bald besser. Nicht nur körperlich“, entgegnete die Halbgöttin besorgt und legte ihre Hand sanft auf den Rücken des Mönchs. „Er tut mir sehr leid. Hast du gesehen, wie sehr ihn die Wahrheit verletzt und erschüttert hat?“, sprach sie leise und betroffen, als sie ihre Hand wieder von ihm nahm.
Ariane fühlte sich nicht besonders wohl, während sie den Tempel langsam verließen. Sie hatte das Gefühl, Schuld an den Verbrennungen zu sein. Doch Charons ausgesprochene Gedanken lenkten ihren Fokus um. „Ich habe den Eindruck, dass Menschen die Farbe weiß mit Göttern in Verbindung bringen oder darstellen. Ich wüsste zumindest nicht, dass die Götter selbst eine Farbe für sich beansprucht hätten“, entgegnete Ariane nachdenklich. Was genau es also damit auf sich hatte, wusste sie nicht. Nur eines konnte sie sicher sagen: „Vor vielen Jahren konnte ich die göttlichen Flammen sehen. Sie unterscheiden sich in ihrer Ausstrahlung, Erhabenheit und Macht von jedem Feuer auf Earthland - aber nicht in der Farbe. Sei es ein natürliches Feuer oder das Feuer eines Magiers, am Ende ist wohl nichts mit den göttlichen Mächten vergleichbar“, mutmaßte Ariane ehrfürchtig. Sie hatte auch nie den Eindruck gehabt, dass Götter Magie anwandten. Es war eine unbeschreibliche Macht, eine Kraft, die man kaum erfassen konnte. „Vielleicht war die Farbe eine Eigenartig des Mönches selbst? Kann man seine Flammen mit Hilfe von Magie färben?“, erkundigte sich Ariane bei Charon.
Sie hatten den halben Weg hinter sich gebracht, da wechselte die junge Halbgöttin das Thema. Denn etwas lag ihr noch auf dem Herzen: „Charon, ich möchte dir danken. Du hast mich gleich zweimal vor den Flammen bewahrt. Ohne dich wäre ich wirklich verloren gewesen. Aber wie hast du es geschafft, diese unsichtbare, reflektierende Wand zu errichten? Das war faszinierend!“, wollte sie wissen. Es war überraschend für Ariane gewesen. Bisher kannte sie schließlich nur die Finsternismagie des Weißhaarigen. Die junge Frau wandte ihr Gesicht zu Charon und lächelte ihn glücklich an. Sein Ruf wurde dem, was Ariane bisher gesehen hatte, wirklich gerecht. Und sie war sicher, noch längst nicht alles gesehen zu haben.
„Ja... das ist das Problem mit starkem Glauben. Wenn sich irgendwann herausstellt, dass man falsch liegt, können Menschen mit so etwas nicht gut umgehen.“ Charon schüttelte den Kopf mit einem Blick auf den bewusstlosen Mönch, der über seine Schulter hing. Er war offensichtlich fehlgeleitet gewesen, aber für ihn selbst war sein Glaube Realität gewesen. Ein Stück weit konnte man glatt Angst davor haben, ob man sich nicht sogar selbst das Ein oder Andere einredete. Zum Glück war Charon Dargin sehr sicher in seinen Gedanken über sich selbst und die Welt. „Aber so etwas habe ich gemeint, als ich dir gesagt habe, dass der mächtigste Magier nicht der ist, der Leute am Meisten verletzen kann“, erklärte er und fuhr sich durch die Haare. „Menschen sind fragil. Es ist leicht, sie zu verletzen. Es ist deutlich schwieriger, jemanden zu stoppen, ohne ihm wehzutun. Heute habe ich das leider nicht geschafft.“
Schlussendlich bestätigte Ariane, was Charon vermutet hatte: Weißes Feuer war nichts, was die Götter je für sich beansprucht hätten. Die Caerellius, wohl nicht realisierend wie viel sie gerade zugab, hatte göttliche Flammen sogar schon mit eigenen Augen gesehen, und zumindest in ihrer Farbe waren sie gar nicht so ungewöhnlich. „Hm... Ich nehme an, der Gedanke, dass göttliches Feuer schon rein optisch über dem der Menschen erhaben sein muss, ist nur natürlich für einen Fanatiker, auch wenn er basislos ist“, stellte der Dargin fest, auch wenn es nur eine These war. Eine simple Erklärung dafür, warum dieser Mann so überzeugt von etwas war, das er unmöglich wissen konnte. „Menschen verbinden die Farbe Weiß mit einer gewissen Reinheit und Eleganz. Engelsflügel zum Beispiel stellt man sich weiß vor, auch wenn ich schon Anderes gesehen habe. Da ist es für ihn wohl nur natürlich, dass eine überlegene Gottheit eine in seinen Augen so bedeutsame Farbe trägt.“ Er zuckte mit den Schultern. Eine simple Erklärung für einen simplen Verstand. Religiöse wie dieser Mönch waren typischerweise keine Gelehrten, im Gegenteil. „Ja, die Farbe eines Elementes zu ändern ist für einen erfahrenen Magier keine Herausforderung. Ich denke, das wird er getan haben, vielleicht unterbewusst, in einem Versuch, sein Ideal des weißen Feuers zu erreichen. Auch wenn er nicht ganz angekommen ist.“
Damit hatten die beiden diese Quest erfolgreich bestanden. Die Leute waren sicher, das Feuer erklärt. Ihr sekundäres Ziel, direkt mit einem Gott in Kontakt zu treten, hatte nicht direkt funktioniert... aber vielleicht indirekt? „Kein Grund, mir zu danken, Ariane. Die Flammen zurück auf den Mönch zu richten... das war nicht mein Werk. Ich war gerade dabei, eine Verteidigung zu wirken, als das Feuer umgekehrt ist.“ Wäre es Charons Zauber gewesen, dann wäre niemand verletzt worden. Er war gnädiger als selbst der große Beschützer Vulcanus. Dennoch hatte er ein warmes Lächeln im Gesicht, als er der Caerellius in die hellen Augen blickte. „Wer auch immer den Angriff umgelenkt hat, ich war es nicht. Vielleicht hat sich ja tatsächlich einer deiner Götterfreunde die Mühe gemacht, an deiner Seite zu stehen?“
Starker Glaube konnte die Menschen also verletzen? Eine eigenartige Erkenntnis für die Halbgöttin. Sie hatte bisher immer gedacht, dass der Glaube, insbesondere an Götter wie Venus, die Menschen nur bereichern konnte. Nach und nach bekam Ariane das Gefühl, dass das Leben in Earthland komplizierter und härter war, als es ihr vermittelt wurde. Wie konnte sie sich selbst schützen? Und wovor genau müsste sie sich schützen? Unbewusst beschleunigte die Halbgöttin ihre Schritte, um eilig näher zu Charon aufzuschließen. „Ich verstehe jetzt besser, was du meinst und was dein Anspruch ist. So möchte ich es auch machen“, entgegnete Ariane entschlossen, denn auch sie wollte andere nicht verletzen.
Der verletzte Mönch schien sich den Glauben und die Kraft Vulcanus so vorgestellt zu haben, wie er es für angemessen hielt. Eine unumstößliche Überzeugung, welche aber kaum der Realität entsprach. Es gab nun einmal kein fundiertes Wissen über Götter, denn sie waren in aller Regel verborgen. Und Ariane war längst nicht mehr sicher, ob dies nicht sogar auch umgekehrt galt. „Ich mache mir Sorgen, dass es mehr Personen so ergehen könnte, wie diesem Mönch. Ich habe allmählich den Eindruck, dass er in einer ganz anderen Realität gelebt hat, als wir. Er muss sehr einsam gewesen sein“ Die Grünhaarige seufzte tief auf. Eigentlich war die Quest erfolgreich abgeschlossen worden, denn der Ursprung des Feuers war geklärt und der Schuldige festgenommen. Dennoch hinterließ diese Geschichte einen bitten Beigeschmack.
Ein letztes Geheimnis gab es jedoch noch zu lüften. Wie hatte Charon die Flammen von Ariane abprallen lassen? Doch seine Offenbarung ließ Ariane staunen. Mit großen Augen sah sie den weißhaarigen Magier an, welcher nicht für den Schild verantwortlich gewesen war. „Huh? Aber.. ich bin überzeugt, dass ich selbst zu so etwas nicht in der Lage bin“, stammelte sie erstaunt. Dann blickte sie in das warme Lächeln Charons, welcher eine ganz eigene These in den Raum warf. „G-Götterfreunde?!“, entgegnete sie atemlos. Sofort lief Ariane puterrot an und sie hob abwehrend die Hände. „A-aber so darf man sie doch nicht nennen! Dieser Frevel wäre nicht zu übertreffen! Nein, nein, nein!“ Peinlich berührt legte Ariane ihre Hände an ihre Wangen, ehe Charons Worte noch einmal durch ihre Gedanken hallten. Ob es wirklich..? Die junge Frau blickte über ihre Schulter zum Tempel. Darauf würde sie wohl keine Antwort bekommen.. Ihr Blick galt wieder Charon, ein sanftes Lächeln bildete sich auf ihren Lippen. Wofür er sie wohl hielt?
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