Typ: Gebäude Besitzer:Charon Dargin Beschreibung: Dieser Blumenladen in Aloe Town ist ein eingetragenes, magisches Geschäft, das größtenteils per Magie geschaffene Blumen zu günstigen Preisen verkauft. Hier herrscht eine entspannte, ruhige Atmosphäre und neben dem sanften Duft der Blumen liegt auch häufig Tee in der Luft. Passend dazu findet man nahe der Kasse auch ein paar selbstgemachte Teemischungen zum Verkauf.
Changelog: ---
Wenn die Götter eine so schöne Welt erschaffen konnten... Welches Potenzial liegt dann in mir?
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Charon Desert Night
Anmeldedatum : 23.09.14 Anzahl der Beiträge : 1571
„Darf ich vorstellen... Desert Sunflower! Der zweite Blumenladen, den Aloe Town in den letzten Jahren überhaupt hatte, und der zukünftige Stern des wohl romantischsten Handelsgeschäfts, der bald genug allein am Himmelszelt stehen wird!“
Mit einer ausladenden Geste – den Karton hatte er dafür extra kurz unter dem Fenster das Ladens abgestellt – führte Charon Amira die Fassade seines neuen Geschäftes vor. Von hier draußen sah das Gebäude eher unscheinbar aus, zumindest im Moment. Es war ein älteres, aber kuscheliges Häuschen, gebaut aus Stein mit ein paar wenigen, aber großen Fenstern, die das Licht warm ins Innere strahlen ließen. Als er ihr die Tür öffnete, wurde der Innenraum sichtbar, und das erste Zimmer war groß, sicherlich zwei Drittel des Gebäudes in einem einzelnen, rechteckigen Raum. Das bot eine gute Ladenfläche, zumindest später. Jetzt gerade sah es noch sehr leer aus, mit einer einzelnen Tür in der hinteren Wand, die darauf hindeutete, dass das Gebäude noch mehr zu bieten hatte. Da gehörten allerdings keine Kunden hin. „Was sagst du? Ist doch ein schickes Plätzchen, nicht?“, lächelte der Dargin zufrieden, die Hände in die Hüften gestemmt, und blickte hinein in das einfache Steinhäuschen. Es mochte nicht nach viel aussehen, aber es war seins. Bisher hatte er noch nie dauerhaft eine eigene Wohnung besessen; er hatte bei seinen Eltern gelebt, war dann von einem Ort zum Anderen gereist und hatte es sich seither im Gildenpalast gemütlich gemacht. Ein Haus, das mehr oder minder ihm gehörte – auch wenn es nicht wirklich sein Besitz war, er mietete es nur, was er sich dank den recht hohen Belohnungen für S-Rang Quests gerade so zu all seinen Ausgaben dazu leisten konnte –, hatte er so noch nicht gehabt, und es erfüllte ihn mit einem gewissen Stolz. Ein Stolz, über den sich Alice vermutlich gleich lustig machen würde, aber für heute war das in Ordnung. Er war froh genug, sie wiederzusehen, um ihr das ausnahmsweise durchgehen zu lassen. „Wenn ich heute hier fertig bin, dann wird es auch nach was aussehen... und du hast das große Glück, mir dabei helfen zu dürfen.“
Die Blauhaarige war verwirrt und sie hasste sich für ihre Unentschlossenheit, ihre Unfähigkeit loszulassen. Dafür dass sie hier wieder stand und dafür, dass sie ihren Rucksack packte nur um sich in Sicherheit zu wiegen. Sie konnte jederzeit gehen, da hatte sie sich selbst doch bewiesen. Doch zurückkehren war etwas neues, etwas was sie noch nie getan hatte und sicher auch nicht tun würde. Den Rucksack über den Rücken werfend bewegte sie sich wieder nach untern. Komm erstmal an mir vorbei… das bin ich doch aber schon dachte sie und hüfte die Treppe hinunter. Sie trug einen dünnen schwarzen Pullover der die Schultern freiließ und eine kurze Jeans. Als sie also ihre gewohnte Maske wieder aufsetze, fühlte es sich fast fremd an. Langweilig sagte sie als sie und fuhr sich mit den Fingern durch den Pony. Als er ihm aus dem Gildengebäude folgte, ließen seien Worte einen Schauer über ihren Rücken fahren. Entspannte Reise…von wegen…
Sie saß auf dem Boden, die Hände vorm Gesicht, während ihre Haare auf dem Boden lagen. Egal wohin sie ging, ihre Gedanken wanderten immer wieder zurück. Sie schüttelte den Kopf, während sie sich die Tränen von der Wange wischte. Sie dachte, sie könnte einfach gehen, alles hinter sich lassen, um sich zu schützen. Immerhin hatte sie doch erkannt worin sie sich da verrannte, was es bedeutete, wenn sie weiter ihre eigene Illusion einer heilen Welt träumte. Sie musste gehen. Doch im Vergleich zu all den anderen Momenten in ihrem Leben, war sie aus eigenen freien Stücken gegangen. Niemand hatte sie verlassen, war gestorben, hatte sie verraten oder sie gezwungen, sich abzuwenden. Niemand außer sie selbst. Diese Erkenntnis brachte sie mehr zum zusammenbrechen als sie selbst gedacht hätte. Denn sie war Schuld, hatte das Erlebnis mit Vain, der doch selbst so gebrochen war unter ihre Haut gehen lassen und war weg gerannt. Aber sie konnte nicht loslassen und es zerriss sie innerlich.
Es hatte sie so zerrissen, dass sie nicht fernbleiben konnte. Sie hatte sich selbst beweisen wollen das sie nicht feige war, das sie stärker geworden war und gewachsen an ihren Erlebnissen, aber war sie das? Allein zu sein hatte ihr nicht gut getan. Doch sie grinste ”Ach jeder brauch doch mal etwas Ruhe und Frieden, nicht wahr? Aber sowas wie Entspannung scheinst du ja nicht zu kennen. ” Sie hatte Glück hinter ihm zu laufen, so klangen ihre Worte frech und keck, auch wenn es ihren Blick nicht erreichte. Was jedoch schnell erreicht war, war ein Blumenladen und sie runzelte die Stirn. Blumen natürlich, wie hätte sie da drauf kommen sollen. Obwohl…. ihr Blick wanderte auf ihre Hände, als sie an die Blume dachte die sich in ihren Händen befunden hatte, als sie sich das letzte mal sahen. Die sie zerpflückt hatte und deren Blütenblätter auf dem Wasser geschwommen hatten, sanft vom Wind davongetragen. Sie schüttelte den Kopf und lauschte dann Charons Worten der stolz präsentierte was wohl nun seins war. Ein schlichtes Häuschen und als sie eintraten drehte sie sich um ihre eigene Achse. Es war nichts besonderes, es war leer und sie öffnete den Mund um genau das zu kommentieren. Sie hätte viel sagen können doch das was sie schlussendlich sagte war ”Die Wände sind etwas kahl, nach unserer damaligen dekoration des Questboards hab ich mehr von dir erwartet, Charon.” scheinbar ermahnend hob sie einen Zeigefinger. Sie meinte dann ”Kannst du nicht so lassen, hast du Farben da?” fragte sie also und musterte den Karton. Sie warf ihren Rucksack in eine Ecke.
Charon hatte sich also etwas aufgebaut, er hatte sein Leben im Griff und war vorangekommen. Wenigstens das… vermutlich war es für ihn am Ende halb so wild gewesen. Umso besser, wenn sie am Ende wieder ging. Aber wenn er unbedingt ihre Hilfe wollte… dann konnte sie sich wenigstens irgendwie hier verewigen. Ein kleiner Teil der für immer bleiben würde, der teil von ihr der unbeschwert und frei war. So wie sie sich selbst immer vorgab. Etwas, das Aloe Town, der Gilde und Charon erhalten blieb. Allein zu sein war keine gute Option, aber wieder hierher zu kommen fühlte sich auch falsch an. Sie seufzte und sah zu Charon , tarnte ihr Seufzen ”Für einen so großen Magier wie dich, ist das ein ziemlich kleines Häuschen meinst du nicht? ” sie ging zur Tür die darauf hindeutete das es dahinter weiterging ”Oder versteckst du den Prunk im Hinterzimmer?” fragte sie nun wieder frech als sie die Türklinke herunterdrückte. Erstmal war sie Neugierig und dann konnte sie auch gleich nach Farben Ausschau halten, oder hatte Charon wirklich vorgehabt die Wände kahl zu lassen, etwas was Amira ja noch nie verstanden hatte, ihre eine Wand im Gildenzimmer war ja nicht umsonst bunt bemalt. Sie sollte aufhören, so viel nachzudenken. Sie war nur hier, damit sie die Kontrolle behielt, damit sie in der Oberhand blieb. Und ihr Rucksack in der Ecke erlaubte ihr jederzeit zu gehen, was also war ihr Problem?
„Ach, ich bin doch immer entspannt“, lachte Charon und winkte ab, auch wenn Alice ein Stück weit Recht hatte. Er war nicht der Typ dafür, sich hinzuhocken und nichts zu tun... außer, wenn er gerade die Sterne beobachtete. Das war seine Zuflucht. Ansonsten war er dauerhaft beschäftigt, weil er es einfach nicht lassen konnte. Man musste wohl auch ein bisschen rastlos sein, um sich neben der ganzen Arbeit, die er eh schon erbrachte, auch noch dafür zu entscheiden, seinen eigenen Laden zu eröffnen. „Natürlich kann man das nicht so lassen, deswegen sind wir doch hier“, seufzte er und wandte sich Amira zu, um ihr mit der Handkante einen leichten, unschuldigen Stoß auf den Kopf zu verpassen. „Hörst du wieder nicht zu?“, meinte er noch, stoppte seine Bewegung dann aber, bevor er sie tatsächlich berührte. Moment, darauf reagierte sie ja nicht gut. Den angedeuteten Taster in der Luft hängen lassend zog er seine Hand zurück und trat hinüber an eine der Wände, um stattdessen seine Hand dort anzulegen. „Das Haus braucht nicht größer sein. Es hat nichts zu tun mit Charon Dargin, einem der größten Magier Fiores... Stattdessen ist das hier einfach nur Charons Blumenbude. Klein und friedlich. Sieh es als einen Ausgleich.“ Es entsprach wohl der Natur des Dargin, dass Erholung für ihn nicht bedeutete, zu stoppen, sondern von einer anstrengenden zu einer einfachen Arbeit umzuschalten. Grinsend nickte er in Richtung Ausgang. „Der Prunk steht draußen im Karton. Im Hinterzimmer sind aktuell nur die Sachen fürs Renovieren... also auch die Farben, nach denen es dich so verzehrt. Ich weiß ja, wie sehr du es liebst, herum zu schmieren.“ Das konnte sie auch gern gleich tun. Die Farbauswahl würde ihr sicherlich gefallen. Passend zur Natur des Ladens erwarteten sie allerlei sanfte Pastelltöne, nichts Knalliges, nichts was auch nur in Richtung von Neon ging. Das hier war schließlich Charons Hort.
„So, da sind sie... Farbeimer, Pinsel... mit den alten Zeitungen da können wir den Boden auslegen, bevor wir mit Streichen anfangen.“ Die hatte er gratis bekommen können, gleich einen ganzen Stapel. Die Ausgaben waren auch schon mehrere Monate alt, aber das war ja das Schöne an Altpapier. Der Hinterraum war weniger geräumig als die Front, aber man konnte hier gut Sachen lagern und sich trotzdem ordentlich hindurch bewegen. „Am Ende von dem Gang hier ist die Toilette... das ist der letzte Raum“, meinte der Dargin und deutete auf die einzige Tür, die noch übrig war. Drei Räume insgesamt. „Und... konntest du dich in letzter Zeit ein wenig kreativ ausleben? Ich weiß ja, wie gern du das machst, du alte Malerin.“ Nachdenklich lehnte er seinen Kopf in den Nacken, während er sich an ihr erstes gemeinsames Treffen erinnerte, und ein Lächeln legte sich auf seine Lippen. „Heh... du musst dann auch nochmal für mich tanzen. Das sah echt hübsch aus...“
Amira schnaubte leicht und als sie sah, wie seine Hand sich hob zog sie leicht den Kopf ein und kniff die Augen zu. Doch es kam nichts und als sie verwundert blinzelte, sah sie wie Charon, seine Hand zurückzog und an die Wand legte. So als wäre das von Anfang an der Plan gewesen und sie sah ihn einen Augenblick einfach an. ”Offensichtlich nicht.” sagte sie also und grinste ”Vielleicht war ich ja abgelenkt.” sagte sie säuselnd und ließ ihren Blick auffällig über ihn gleiten. Doch die ironische Kommentar zu seiner “Perfektion” sprach sie nicht aus, er würde das am Ende eh nur wieder positiv für sich auslegen. Denn jeder ihrer sarkastischen Kommentare hatte er am Ende positiv für sich genommen, da gönnte sie ihm gerade einfach nicht.
Sie ging auf eines der Fenster zu und sah hinaus, als Charon erklärte und beobachtete die Leute, die an dem kleinen Laden vorbeigezogen. Siehe es als eine Art Ausgleich…. sie schnaubte. Frieden war eine Illusion. Aber es war eine so verdammt verlockende Illussion. Ihr Blick wanderte zum Rucksack in der Ecke des Raumes. Als sie sich wieder umdrehte, lag wieder ein Grinsen auf ihrem Gesicht. ”Das ist kein schmieren, das ist Kunst. Meine Kunst ist wohl nur auf einem zu hohem Niveau für dich, weshalb du da nichts verstehst.”
Kurze Zeit später holte Charon diverse Farben aus dem Hinterraum, den sie geöffnet hatte. Sie griff in den Stapel aus Zeitungen während sie den Hinterraum begutachtete. Während sie das tat faltete sie aus der Zeitung einen Hut , oder ein Boot, je nachdem wie man es wohl halten würde. Als sie fertig war, den kleinen Raum zu begutachten, drehte sie sich zu Charon um und hob den dreieckigen Papierhut hoch. ”Hier, wir können ja nicht riskieren, dass deine armen Haare schmutzig werden” sagte sie und setzte ihm frech den Papierhut auf den Kopf. Sie verfluchte sich innerlich dafür, dass es sich so , natürlich anfühlte, mit Charon zu interagieren. Als sie dann mit dem Stapel in den Vorraum lief und seine Worte hörte, hielt sie inne. ”Meine Kreativität, hatte wohl eine kleine Pause, schätze ich.” sagte sie leise ”Aber ja, Alice ist eine Künstlerin.” sagte sie und sah Charon kurz ernst an. Alice war es, aber sie war in den letzten 2 Monaten nicht mehr Alice gewesen. Denn Alice war sie nur hier gewesen. Alice war das, was sie so gerne sein wollte und am Ende doch nie sein konnte.Dann lächelte sie schnell wieder und machte eine ausschweifende Handbewegung Richtung Wand. ”Tja, gut für dich, denn das bedeutet, dass hier heute ein echtes Meisterwerk entstehen wird. All die angestaute Kreativität muss ja irgendwann mal raus, nicht wahr? ” sie griff eine Zeitung. Während sie diese mit Blick auf den Boden verteilte sagte sie ”Eigentlich bin ich gar keine Tänzerin. Das damals hatte andere Gründe. Ich kann mein Körper bewegen, aber das ist auch keine Kunst. Wieso tanzt du statdessen nicht für mich?” Sie sgate es so als ob er, das nicht wusste, das das tanzen damals alles zu dem kleinen Spiel, das sie gespielt hatten gehört hatte. Aber es stimmte das leichte drehen und Arme schwingen war nicht schwer. Richtig tanzen konnte sie wirklich nicht. Okay, kam wohl auch drauf an was man unter Tanzen verstand. ”Außerdem gibt es hier doch auch gar keine Musik, denkst du nicht mit?” sagte sie und hielt inne.
”Kannst du jetzt mal mithelfen und nicht nur die Decke anstarren?" sagte sie und haute ihn mit den Zeitungen, ehe sie ihm welche in die Hand drückte. ”Denk ja nicht da sich das hier alleine mache, oder muss ich erst wieder deine Nase verschönern, bevor du dich motiviert fühlst, hm?” Charon war wohl nicht der einzige, der nostalgisch war. Das kleine Geplänkel vorm Questbrett wo sie einen grünen Tupfen hinterlassen hatte und er ein ganzes Kunstwerk auf ihren Arm gemalt hatte. Sie grinste, als sie sich daran erinnerte, ehe sie ihn gespielt böse ansah und auf den Boden deutete.
Sie war abgelenkt gewesen, hm? Charon konnte nicht anders als zu schmunzeln, als er sah, wie Amira ihren Blick über seinen Körper gleiten ließ. “Nun… das kann ich dir wohl kaum verübeln”, vergab er ihr, zuckte mit den Schultern. Vergeben und vergessen. Er wusste ja, was für ein strahlendes Abbild er abgab. Da ging die Konzentration schonmal verloren. Die würde sie aber noch brauchen, wenn sie seinen Laden ordentlich gestalten wollte. Mit einem Lachen begegnete er ihrer Antwort. “Entschuldige. Deine Kunst, natürlich”, bestätigte er mit einer übertrieben höflichen Verbeugung, die sich ein wenig über die Blauhaarige lustig zu machen schien. Als er sie dann wieder ansah, lag dennoch Wärme in seinen Augen. “Zugegeben, ich habe ein gewisses Faible dafür, wie du malst”, gestand er ihr, erinnerte sich noch daran, wie sie zusammen das Questboard gestaltet hatten… und natürlich an das Andere mal, als er sie dabei erwischt hatte, die Hauswand ihres Gildenhauses zu bemalen. Da war er ein bisschen eingeschnappt gewesen, hatte sie gleich eingespannt, um es zusammen wieder wegzumachen. Gut ausgesehen hatte es dennoch. “Pass nur auf, dass du dich nicht zu sehr ablenken lässt… sonst kriegst du das doch nicht ordentlich.”
Während er schon damit begann, das Papier auszulegen und die Farben bereit zu stellen, hatte die Tamaki natürlich wieder nur Unsinn im Kopf. Er hob skeptisch eine Augenbraue, als sie ihm ihr Werk zeigte. “Eine hübsche… Pyramide…? Hast du da gemacht”, stellte er wenig überzeugt fest, ließ sich dann aber ein überraschtes “Hey!” entlocken, als sie ihm das Papierfigürchen plötzlich über den Kopf zog. Ein Schutz für seine Haare also? Das wäre ja fast schon lieb, wenn sie es denn wirklich so gemeint hätte. “Ah, natürlich. Ein… Hut. Das hab ich gewusst.” Er stockte. Alice ist eine Künstlerin, hatte sie gesagt. Aber sie war nicht Alice. Hob es an dieser Stelle noch einmal vor. “... du etwa nicht?” Die Worte kamen mehr oder minder ungewollt über seine Lippen. Ein Stück weit wollte er dem Thema aus dem Weg gehen, konnte selbst nicht mit dem Finger darauf deuten, warum. Eigentlich sollten sie darüber sprechen. Dringend. Dennoch war seine Stimme ungewohnt leise, nicht so stark und dominierend, wie er es normalerweise war. Charon Dargin wurde gehört, er war eine Präsenz, er war nicht leise. Und doch hatte er gerade eine Frage ausgesprochen, die sein Gegenüber mit Leichtigkeit überhören, gar übergehen könnte. Und wahrscheinlich würde er einer Antwort nicht einmal hinterher jagen, wenn sie ihm verwehrt wurde.
“Den eigenen Körper zu bewegen, kann durchaus eine Kunst sein. Die Frage ist, wie viel Schönheit in der Bewegung liegt”, belehrte Charon, wie er es so gern tat, mit einem Schmunzeln auf den Lippen. Ja, das war besser. Dieses Hin und Her, sich ein wenig ärgern, sich aber gleichzeitig auch annähern. Dieses von außen betrachtet sicher seltsame Spiel zwischen ihnen, das er so genoss. Langsam schritt er durch den Raum in Richtung des Kartons, den er mitgebracht hatte, und ließ dabei die Finger seiner linken Hand mit seinem eigenen Haar spielen. “In deinem Fall… ist es eine Kunst”, entschied er und hob stolz den Kopf. “In meinem selbstverständlich auch.” Kurz vor dem Karton in die Hocke gehend, kramte er kurz darin, ehe er zwei Sachen hervorholte. Ein helles, gelbliches Lacrima, und dazu eine altmodisch aussehende, kleine Holzvorrichtung mit einer Einkerbung in der Mitte, in der dieses Lacrima ziemlich genau passte. “Das hier war teuer… aber ich halte es für wichtig, dass mein Laden die richtige Atmosphäre hat.” Mit einem Lächeln auf den Lippen legte der Dargin das Lacrima in die Vorrichtung ein, drehte an einem kleinen Rädchen an der Seite… und da war sie, die Musik, die Amira vermisst hatte. Es war nicht wirklich Tanzmusik, sondern eine ruhige, warme Melodie, die im Hintergrund spielen und vergessen werden konnte. Etwas, das zwischen Blumen und Pastell eine entspannte Atmosphäre vermitteln würde. Aber es war eine Melodie. Es war Musik. Und wenn man es wollte, dann konnte man dazu tanzen. In Sicherheit stellte Charon die Gerätschaft in den Nebenraum, ließ die Tür leicht angelehnt, sodass die Musik zu ihnen in den Hauptraum drang, ohne dass er Angst davor haben musste, Farbe auf seinen Musikspieler zu bekommen. Der war echt teuer gewesen. Aber schon allein für diesen Moment war er es wert. Mit überheblichem Grinsen trat er auf Alice zu, das Haupt hoch erhoben. “Also? Wer denkt nicht mit?”, hakte er nach, hielt ihr eine Hand hin. “Ich glaube, Ihr schuldet mir einen Tanz, junge Dame.”
Die Blauhaarige verdrehte die Augen, doch ein seichtes schmunzeln zierte ihre Lippen als der Weißhaarige selbstbewusst wie immer reagierte. Es fühlte sich viel zu natürlich an, dieses Austausch so als wäre nie etwas gewesen. und wenn Amira an diesem einen Abend nicht aus Angst und einer Art absurden Selbsterkenntnis beschlossen hätte zu gehen, dann wäre vielleicht auch nie was gewesen. Als er sich schließlich tief vor ihr verbeugte setzte sie ein süffisantes Lächeln auf. Auch wenn er das tat um sich über sie lustig zu machen, gefiel es ihr Charon in dieser Geste zu sehen und sie sagte, mit arrogant erhobener Stimme, einer Prinzessin gleich ”Dir sei verziehen” nicht minder übertrieben. ”Wenn du das magst , wieso hast du mich dann nie eingeladen, deine Zimmerwände zu verschönern, hattest wohl Angst, dass dann jeder nur noch die Malerei ansehen würde, hm?” sagte sie und warf einen Zopf hinter den Rücken. Sie erinnerte sich gut daran das er das nicht mochte als sie die Gildenhauswände bemalt hatte und da war sie selbst schon etwas beleidigt gewesen,als sie es auch noch selbst wieder entfernen sollte.
Die Pyramide, wie Charon es so schön nannte, landete kurze Zeit später als ein eher nicht so stylischer Hut auf seinem Kopf. Es war zwar da um ihn zu ärgern, doch zumindest ein wenig würde es auch vor Farbunfällen schützen. Ob er den Papierhut als Accessoire akzeptieren würde? Zumal es gleichzeitig eine Anspielung war, denn sie wusste ja, wie wichtig ihm seine Haarpracht war. Auf seine Frage hatte sie ernst geantwortet und ihr entging die gemurmelte Frage nicht. Er wusste es, sie hatte es erwähnt. Er wusste, wie falsch sie war, dass sie eine Maske trug. Dass sie eben nicht Alice war. Es war leise, sie konnte die Worte einfach überhören, ignorieren und so tun, als hätte sie es nicht gehört. Sie wandte den Blick zur weißen Wand. ”Meine Kunst, ist eine andere.” sagte sie nur. Eine Aussage, die deutlich machte, dass sie nicht mehr dazu sagen würde. Sie wusste das sie ihm etwas versprochen hatte, falls sie sich je wiedersehen. Doch sie würde ja nicht bleiben, denn hier war…es zählte nicht. Wenn es ihn wirklich interessieren würde, würde er… dann hätte er…falls er es überhaupt noch hatte…es war aber ohnehin unwichtig. Als ob sie ihre Versprechen zu halten hatte, es war schlichtweg nicht relevant und würde es hoffentlich auch nicht.
Charon packte wieder sein Lehrer Gehabe aus. Er würde sicher sehr glücklich werden, wenn er kleine ,hilflose Schüler belehren und sich als das ultimativ beste der Welt darstellen könnte. Als er zum Karton wanderte, lehnte sie sich an eine Wand und schüttelte leicht den Kopf, als er erst ihr und dann sich selbst ein Kompliment aussprach. Das war nicht was sie gemeint hatte und ein Teil von ihr meinte, dass er das ganz genau wusste. Sie verschränkte die Arme vor der Brust und sah aus dem Fenster, sie zuckte leicht, als kurze Zeit später sanfte Musik ertönte. Als Charon im Nebenzimmer verschwand und als er wiederkam die Tür leicht angelehnte und sich ihr zuwandte schüttelte Amira schnaubend den Kopf ”Du musst auch wirklich immer auf alles eine passende Antwort haben oder?” sie rührte sich nicht. Sie sah ihn einfach einen Moment an. Es war eine Geste, eine Kleine, doch er reichte ihr eine Hand. Sie wusste nur nicht, ob sie diese Hand nehmen wollte, sich wirklich auf das einlassen. Noch immer hatte sie die Arme verschränkt. ”Also erstmal, ich schulde dir garnichts” sagte sie und als sie sich leicht von der Wand abstieß fügte sie hinzu. ”Und wenn ich dir auf die Füße trete, beschwer dich nicht. Ich hab dich gewarnt” sagte sie, ehe sie die Arme langsam löste. Außerdem konnte ich ja nichts passieren. Ihr Blick wanderte zu ihrem Rucksack. Sie konnte ja jederzeit gehen. Also streckte sie die Hand aus und ergriff Charons Hand. Heute war sie immerhin ja wieder Alice. Alice war ausgeglichen und neugierig. Alice liebte das Leben und all seine bunten Facetten. Dazu gehörte dann wohl auch das Tanzen. Sie zog sanft an Charons Hand, um ihn etwas heranzuziehen. Er sollte bloß nicht glauben, dass sie ihn führen lassen würde. ”Und bild dir da bloß nicht drauf ein Chai-Chai, als ob Du mir bei Kunst das Wasser reichen könntest” sagte sie bissig und kicherte dreckig. Reines überspielen von Unsicherheiten, die sie sich natürlich nicht eingestand und ein Versuch die Kontrolle zu behalten und das obwohl sie gerade seine Hand genommen hatte. Dann setzte sie langsam einen Fuß vor den anderen und lauschte der sanften Melodie. Die eine so trügerische Friedlichkeit vermittelte.
Es fühlte sich wirklich natürlich an, auf diese Weise miteinander zu sprechen, hm? Charon merkte es auch. Wenn man sich ein wenig darin aufgehen ließ, konnte man vielleicht sogar vergessen, was in dieser grausamen Nacht geschehen war. Aber nur fast. Immer, wenn der Dargin glaubte, die Erinnerung in den Hintergrund geschoben zu haben und seine Zeit mit Alice zu genießen wie immer, kehrte sie mit einem leichten Stich zurück. Nichts, was zu sehr schmerzte, aber ein Gefühl, das er nicht ignorieren konnte. Nicht ignorieren durfte. Als würde sein Kopf ihm sagen, dass er etwas zu verlieren drohte, wenn er die Realität wie immer beiseite gleiten ließ. „Eine gute Frage. Warum wohl lasse ich dich nicht an meine Zimmerwände?“, umrahmte er die Frage der Blauhaarigen noch einmal und schenkte ihr dabei einen Blick, der sehr klar zeigte, was er dachte: Das weißt du doch genau. Diese gespielte Genervtheit ließ er aber nicht lange liegen, sondern erfüllte den Raum schnell wieder mit seinem selbstsicheren Lächeln und bald genug mit Lachen. Jetzt hatte er also eine Pyramide auf dem Kopf. Naja, einen Hut. Auch wenn die Tamaki es sicher nicht rücksichtsvoll meinte, war das auf gewisse Weise doch ein Schutz für seine Haare, insbesondere beim Malern. Sie wusste, wie wichtig die ihm waren. Da würde er das Papier wohl noch eine Weile an seinem Platz sitzen lassen.
Was die Tamaki wohl meinte, wenn sie sagte, dass ihre Kunst eine andere war? Was war ihre Kunst? Wollte Charon fragen? Er wollte es wissen, aber... wollte er danach fragen? Vermutlich nicht; nicht jetzt, auf jeden Fall. Die Stimmung war gerade eigentlich sehr gut zwischen ihnen. Er wollte, dass es so blieb. Also... warum nicht ein bisschen Musik ins Spiel bringen? „Ich muss überhaupt nicht“, grinste er selbstgefällig, während die Musik den Raum erfüllen. „Ich bin nur zufälligerweise selten sprachlos.“ Das hatte sie sicher schon bemerkt. Selbst, wenn ihm die passende Antwort fehlte, machte er ungern den Mund zu. Dabei waren seine Worte gerade gar nicht die Einladung – stattdessen war es die Hand, die er ihr hinhielt. Die sie annehmen konnte, wenn sie es denn wollte. Wenn sie ihn einfach nur dumm aussehen lassen wollte, wäre es ein Leichtes, ihn jetzt stehen zu lassen. Aber nein, natürlich nicht. Alice war eine Spielerin. Sie ließ sich auf ihn ein, auch auf das Risiko hinaus, dass sie sich die Finger verbrannte. „Als würde mir eine so elegante, junge Dame auf die Zehen treten“, lachte er warm, ehe er leicht bittend in ihre Augen sah. „... erst recht nicht mit Absicht, richtig?“ Sie hatte ihn zu sich gezogen, wollte den Tanz wohl anführen. Es war etwas ungewöhnlich, sich als der große Mann von der kleiner geratenen Frau führen zu lassen, aber nun gut. Sie hatte sein Angebot angenommen, für den Moment würde er mitspielen. Die Führung ließ sich ja jederzeit wechseln. Sanft – langsam, damit sie sich darauf vorbereiten konnte – legte er seine freie Hand an die Hüfte der Tamaki, während er ihr die Gelegenheit gab, sich an die Melodie zu gewöhnen. „Das ist vermutlich nicht die Art Musik, zu der du normalerweise tanzt“, stellte er fest, während er sich bemühte, ihren Vorgaben zu folgen. Noch wirkte der Tanz etwas ungeschickt, aber das machte nur Sinn, wussten sie schließlich beide noch nicht wirklich, welche Schritte sie zu gehen hatten. Wenn sie sich erst einmal aufeinander eingestimmt hatten, dann würde das schon besser aussehen. „Ich bin selbst kein Künstler, da wäre es ziemlich überheblich von mir, mich in einen Wettbewerb mit dir zu stellen, nicht?“, lächelte er sie also an, während er einfach fühlte, wie sie sich regte. Die Bewegungen ihrer Muskeln. Die Wärme ihrer Haut. Das sanfte Schimmern ihrer Augen, von denen er seinen Blick nicht abwenden wollte. Langsam wurde das Lächeln zu einem Grinsen. „Gewinnen würde ich trotzdem. Ich kann beeindruckend zeichnen, tatsächlich. Da steckt eine Menge Übung hinter.“
Ignoranz war ein Segen. Solange man die Dinge, die einen störten, einfach ignorierte, war alles gut. Soweit zur Theorie. Die Frage, die Charon scheinbar genervt in den Raum stellte, hatte viele Antworten. Weil ich nicht da war. Weil ich nicht wiederkommen wollte. Weil du nichts haben solltest, was dich an mich erinnert. Auch wenn das Letzte vielleicht nur halb der Wahrheit entsprach. Doch stattdessen zog sie nur eine Augenbraue hoch und zuckte mit den Schultern. Unbeteiligt und vielleicht etwas beleidigt das Alices Kunst von ihm anscheinend nicht genug wertgeschätzt wurde, um sie auch an seinen Zimmerwänden zu tragen.
Charon der mit dem Spitzhut zu einem Papierpiraten wurde holte eine Holzbox hervor. Er fragte nicht weiter und es beruhigte die Tamaki das er nichts fragte. Dennoch fragte sie sich ob er nicht fragte wie es ihn nicht interessierte, oder weil es die Scharade durchbrechen würde. Auf die sich beide stumm geeinigt hatten, als Amira in angesprochen hatte, als sei nichts passiert. Sie neigte den Kopf leicht vor und ihr Pony fiel ihr ins Gesicht. Oh ja, sie wusste das er sich gerne reden hörte. ”Oh, was würde ich dafür geben dich mal sprachlos zu sehen” meinte sie nur. Dabei hatte sie im Grunde schon gesehen, was sie damals immer erreichen wollte. Zumindest ein Funken erhascht hinter die perfekte Fassade, die Charon Dargin vorgab zu sein. Und er hatte ein Hauch Amira hinter der sorgfältig gewählten Maske von Alice gesehen. Die ganzen Gedanken, die sie durchlebte, bevor sie die Hand nahm, waren unsichtbar. Und als sie sanft die Hand in seine legte, um ihn heranzuziehen, schüttelte sie sachte den Kopf. ”Elegant? Du scheinst mich ja wirklich nicht zu kennen Chai-Chai” murmelte sie. Sie sah seinen bittenden Blick und sie verdrehte leicht die Augen, bevor sie leicht nickte. So als wollte sie sagen: Meinetwegen. Sie zuckte nicht als Charon eine hand auf ihre Hüfte legte, es war etwas was sie hatte kommen sehen, was dazu gehörte und sie deshalb nicht ihre übliche Reaktion hervorrief.
Ihre Vorgaben waren grausig. Ja sie konnte ihren Körper bewegen, war recht geschickt, athletisch, sogar akrobatisch. Aber richtig getanzt hatte sie noch nie. Sich da auf dem Brunnengeländer zu drehen und die Arme zu wedeln, war leicht. ”Das ist sie wirklich nicht. Das ist aber auch nicht schwer, wenn man normalerweise nicht tanzt. Du hast nicht aufgepasst.” sagte sie. ”Ich dachte überheblich ist total dein Ding. Außerdem kommt es immer darauf an was man als Kunst betrachtet nicht wahr?” sagte sie und sah ihn durchdringend an. Er war genauso ein Künstler wie Amira auch, die Kunst der Selbstdarstellung. Etwas, was beiden nicht fremd war. Außerdem hatte er das ja selbst auch im Bezug auf tanzen und Körper bewegen gesagt. ”Zudem…auch wenn es dich vielleicht erschreckt. Kunst ist auch nicht immer schön.” meinte sie als sie sich etwas vorbeugte und flüsterte, als wäre das ein schockierendes Geheimnis. Dann fing sie seinen Blick, der sich auf ihren Augen befand. In ihnen waberte es violett, unnatürlich. Als würden verschiedene violette Linien wabern und pulsieren. Ihre natürlichen Augen waren das einzige sichtbare Überbleibsel von ihrer Zeit im Labor, wo man sie verändert hatte. Das und ihre Unfähigkeit ihre Explosionen zu zügeln, solange sie jene nicht durch ihre Waffen oder einen anderen Gegenstand wirken konnte, der die Wucht dämmt. Das man aber meistens nicht mitbekam, oder sah, da sie es vermied. Doch selbst bei dem kleinen Wettbewerb damals auf dem Jahrmarkt hatte sie sich selbst die Hand aufgerissen, als sie das Dosenwerfen unbedingt gewinnen wollte. Das dunkle Violett in seinen Augen glänzte, wirkte so sanft wie die Dunkelheit eines Nachthimmels. Nichts in ihnen verriet den Sturm der auch in diesem Magier schlummerte. Sie ließ den Kopf nach vorne fallen, durchbrach den Blickkontakt und schaute auf ihre Füße, als wollte sie sichergehen, ihn nicht zu treten. Bestimmt kein Vorwand, um den Blickkontakt zu brechen. Dann als sie wieder hoch sah, lag ihr Pony halb in ihrem Gesicht und sie sah das Grinsen. ”Wenn du das meinst.” sagte sie schulterzuckend ”Mus sich wohl mal ein Bild bei dir in Auftrag geben, nachdem ich mich oder nein…falls mich deine Fähigkeiten überzeugen.” meinte sie schlicht. Tatsächlich war ihr Zeichnen eines der wenigen Dinge, wo sie keinen Wettbewerb draus machen würde. Ihr war egal, wie gut oder hübsch andere sie fanden. Es war etwas persönliches, ein Ausdruck von Gefühlen…zumindest wenn sie ernsthaft etwas zeichnete. Sie zog an Charons Hand um ihn in eine Drehung zu ziehen, zumindest versuchte sie es, da er doch ein kleines Stückchen größer war. Er würde sich wohl leicht ducken müssen.
„Na, viel Glück damit“, lachte Charon auf, als Amira meinte, sie würde ihn gern sprachlos sehen. Die Chancen dafür konnte sie sich ja wohl ausrechnen! Und der eine Moment vorhin, auf der Treppe, wo er sie nur doof angeglotzt hatte, weil er nicht wusste, was er sagen wollte... Der zählte überhaupt nicht! War quasi nie passiert. Jetzt hatte sich das Weißhaar jedenfalls längst gefangen und wieder die Kontrolle übernommen, wie es sich für ihn gehörte. Dass sich die Blauhaarige tatsächlich auf einen Tanz mit ihm einließ sprach Bände. Auch wenn er sie führen ließ, hatte er das Gefühl, die aktuelle Situation gut im Griff zu behalten. Ihre Vorgaben waren allerdings ziemlich grausig. Sie verlor den Rhythmus, ihre Schritte waren ungleichmäßig, die Schrittlängen nicht immer vorhersehbar. Charon gab sich Mühe, den Tanz elegant zu halten, während er versuchte ihre Bewegungen zu lesen und darauf zu reagieren, aber so geschickt war er dann auch wieder nicht. Zweimal hatte er am Ende tatsächlich ihren Fuß auf seinem – nicht, weil sie es beabsichtigte, zumindest vermutlich nicht, sondern weil er nicht ordentlich erkennen konnte, wo sie hin wollte. Aber davon ließ er sich nicht beirren. Wenn der Tanz in eine Richtung ging, die so nicht funktionierte, zog er leicht an ihrer Hüfte oder festigte den Griff um ihre Hand, um für einen kurzen Moment die Kontrolle zu übernehmen und sie wieder in den Takt zu zwingen, sodass auch er diesem Takt folgen konnte. Das Alles tat er allerdings, ohne sie zu kommentieren oder ohne auch nur für einen Moment sein Lächeln zu verlieren. Wenn die beiden Zuschauer hätten, würde wohl keiner davon bemerken, dass es Momente gab, in denen Alice die Führung entrissen wurde. Sie selbst bekam das aber vermutlich mit.
„Überheblich? Ich? Bitte“, schmunzelte Charon amüsiert, schüttelte leicht den Kopf, während er sich auf die Bewegungen ihrer Körper konzentrierte. „Klingt, als wärst eher du es, die nicht ordentlich aufpasst. Ich würde sagen, ich bin tatsächlich ein ziemlich bescheidener Typ.“ Überheblich, also wirklich. Dafür war er doch viel zu nett zu all den minderwertigen Nichtskönnern, die der Meinung waren, sie hätten es total drauf. Er war ein strahlendes Licht, dem man folgen konnte, ein Idol und Lehrmeister, der sein Möglichstes tat, um jenen, die nicht seine Perfektion besaßen, zumindest einen Weg zu weisen, wie sie sich möglichst gut in die Gesellschaft integrieren und sie unterstützen konnten. Und er bestrafte all jene, die sich weigerten, sich zu integrieren und zu unterstützen. Er hatte es eher verdient, als Heiliger bezeichnet zu werden, aber überheblich konnte man ihn nun wirklich nicht nennen! Und als wäre das nicht genug, fuhr sie fort mit ihnen seltsamen Aussagen. „Kunst ist nicht immer schön, sagst du...“, wiederholte Charon, während er der Tamaki in die Augen blickte. In diese einzigartigen, bannenden Augen. Er würde nicht sagen, dass er das anders sah, auch wenn man es eventuell aus seiner Stimme heraushören konnte. Stattdessen fragte er: „Okay... Wenn es nicht die Schönheit ist, was macht Kunst dann aus?“ Eine faire Frage, wie er annahm. Und deutlich einladender dazu, weiter zu sprechen, als wenn er ihre These einfach ablehnte – auch wenn es ihm auf der Zunge lag. Das Thema verschwand allerdings wie von selbst, als sie den Blickkontakt löste, wurde abgelöst durch ein wenig oberflächlichen Wettbewerb. Darauf wollte sie sich dann aber auch nicht einlassen. Zum ersten Mal seit Beginn des Tanzes verschwand das Lächeln des Dargin, als sich eine seiner Augenbrauen skeptisch hob. Wenn du das meinst? Das war nicht der Satz, den er in so einer Situation von ihr erwartete. Lag das an dem, was sie vorhin gesagt hatte? Dass es nicht ihre Kunst war? Ein wenig seltsam kam es Charon schon vor, doch bevor er darauf tiefer eingehen konnte, hob sie ihren Arm und versuchte, ihn zu einer Drehung zu bewegen. Unter ihrem kurzen Ärmchen? War das ihr Ernst? Nun gut... Wer war er schon, eine Einladung auszuschlagen? Sie spielte sein Spiel mit, also würde er ihrem Wunsch folgen. Den Kopf gesenkt und leicht in die Knie gegangen hob Charon einen Fuß, um seinen Körper einmal um die eigene Achse zu drehen und sich dann beim Auftreten wieder aufzurichten. Ein paar Schritte später atmete er dann ruhig aus und blieb stehen, löste sich von ihr.
„Hokay... das war nicht übel. Kaum zu glauben, dass du behauptest, du würdest nie tanzen“, schmunzelte er, lockerte die Stimmung ein wenig auf. Gut, es war zu glauben, wenn er ehrlich war. Aber es war nun wirklich nicht die schlechteste Performance, die sie hätte liefern können. Sich ordentlich aufrichtend streckte der Dargin sich ein wenig, versuchte die Verspannungen zu lösen, die sich während der kleinen Tanzübung gebildet hatten. „Ich hoffe, es hat dir gefallen. Ich denke, wenn wir ein wenig mehr üben, findest du vielleicht eine neue Kunst, die dir liegt“, meinte Charon optimistisch, ehe sein Blick hinüber zu den Farbtöpfen fiel. An tatsächlicher Arbeit hatten sie dank seinem Kindskopf bisher noch gar nichts erledigt, hm?
Amira konnte ihren Körper bewegen, sie war geschickt und auch akrobatisch. hatte sie sich vieles davon angeeignet um schnell wegzukommen, wenn sie in den vielen kleinen Rebellionskämpfen in Seven teilgenommen hatte. Aber das beschränkte sich auf die eigene Körperbeherrschung und da sie Führung an sich gerissen hatte, war sie nun im Zugzwang. Der Weißhaarige war ja gewarnt worden. Doch sein unbeirrtes Lächeln wich nicht und die sanften Korrekturen, die er machte, brachten sie nicht in Unbehagen.
”Oh, ich passe sehr gut auf Charon.” säuselte sie während sie spürte wie er sie wieder ausrichten und sie dann murmelte ”In einer Welt wie dieser sollte man das doch auch, sonst verpasst man noch etwas” sagte sie und bohrte nicht weiter auf dem thema rum, das der Weißhaarige eindeutig vons ich zu schieben schien. Ob er das wirklich so sah, oder ob es nur eine Form von Selbstüberzeugungversuch war oder gar verletzter Stolz der ihn dazu bewegte sich als bescheiden darzustellen, vermochte sie nicht zu deuten. Vielleicht sogar eine Mischung aus allem davon. Sie stellte eine provokante Aussage in den Raum die Skeptisch wiederholt wurden. Natürlich hatte der “perfekte” Magier ihr Gegenüber einen Sinn und Gespür für all das Schöne. Das hatte sie schon herausgefunden und nun etwas, was offensichtlich für Schönheit stellen so in Frage zu stellen, wie konnte sie es nur wagen. Doch das war ihre Wahrheit, ihr Weltbild. Also sollte er eine Antwort bekommen, ob es nun die war, die er sich erhoffte oder eben nicht. ”Überzeugung.” sagte sie und überließ Charon das führen, als sie begann, sich ganz auf ihren Körper zu konzentrieren, um den Kopf leicht zu recken und zur Seite zu legen, die Hand elegant öffnete nur um die Hand von Charon danach fester zu greifen. ”Alles kann Kunst sein, ein wahrer Künstler ist…” sagte sie und beugte sich etwas vor ”Derjenige der dich davon überzeugen kann, dass das, was er tut, Kunst ist.” sagte sie und lehnte sich leicht zurück, richtete ihren ganzen Körper auf. Mimte die elegante Tänzerin, die Charon behauptet hatte in ihr zu sehen. Als sie sich so aufspielte und er die Kontrolle hatten wurde der Tanz für den Moment besser und erst als es zu einem kleinem Wettbewerb kam, etwas was typisch für sie war lockerte Amira ihren griff wieder und ihre fast gleichgültige Reaktion schien Charon zu irritieren. Das Lächeln rutschte aus seinem Gesicht und es wirkte so als würde in jedem Moment nachfragen. Vermutlich hatte sie zu viel gesagt. Es war so als würdest du jemanden ein Funken einer ihm fremden Welt zeigen und ihn nicht reinlassen, Amira würde nicht zulassen das Charon versuchte das Fenster in ihre Welt zu öffnen nur um die wahre Amira dahinter zu sehen. Weshalb sie ihn kurzerhand in eine Drehung zog. Dieser gab er auch nach und kurze Zeit später lösten sie sich voneinander. Die Anspannung die sich in Amira aufgebaut hatte löste sich erst nachdem Charon das Wort ergriff. Die Stimmung lockerte und sie geschickt auf den Pfad zurückführte den beiden so gerne liefen. ”Vielleicht wollte ich ja auch nur ein Kompliment aus dir rauskitzeln” sagte sie also schnell um den Faden aufzugreifen und folgte seinem Blick zu den Farbtöpfen. Doch der nächste Satz ließ sie stocken. Und nachdem sie so nah beieinander gestanden hatte wurde die angenehme Wärme nun durch einen kalten Schauer abgelöst. ...wenn wir weiter üben… implizierte diese Aussage nicht, dass sie blieb. Wollte er also, dass sie blieb? Noch immer, auch nachdem… Sie ging zu einem Farbeimer hinüber und suchte sich einen Pinsel. Als sie den Deckel öffnete und sanftes Pastellgelb ihr entgegen strahlte murmelte sie fragend ”Meinst du denn das du dafür überhaupt Zeit hättest, du bist doch ein vielbeschäftigter Mann und dann auch noch dieser Laden hier als dein neues Projekt” sie tunkte den Pinsel ein. ”Nicht das du dir zu viel zumutest alter Mann” sie kicherte, doch das Kichern erreichte nicht ihr Herz. Ihr Blick fiel zu ihrem Rucksack, während sie den Pinsel in der Farbe rührte. Sie hatte widersprüchliche Gefühle.
Ah, die Kunst. Ein wahrlich spannendes Thema, zu dem beide Magier ganz offensichtlich ihre Meinungen hatten. Für den Dargin waren Schönheit und Kunst untrennbar miteinander verwoben, allerdings steckte die Schönheit in den Augen Charons in vielen Dingen. Schön oder hässlich… Das war der Maßstab, an der er die Welt bestimmte, und es war in seinen Augen weit mehr als ein rein optisches Merkmal. “Überzeugung”, wiederholte er also die Antwort seines Gegenübers, ein Funkeln in seinen Augen. “Und willst du mir sagen, werte Alice, dass etwas, in dem wahre Überzeugung steckt, nicht auch wahre Schönheit enthält?” Belehrend wie immer hob der vermeintlich so bescheidene Magier stolz das Kinn, blickte wie so oft herab auf die Welt um ihn herum. “Überzeugung ist Schönheit in Reinform. Der Kern der Selbstbestimmung, wenn man so möchte. Ob es nun darum geht, eine Überzeugung in seinem eigenen Herzen zu tragen oder sie in denen Anderer zu entfachen, wie es ein guter Künstler kann… du kannst mir nicht erzählen, dass es solcher Kunst an Schönheit mangelt.” Schlussendlich war Charon Dargin ein Mann der Träume. Jemand, der seinen eigenen Träumen folgte mit einer sturen Besessenheit, die ihn dazu trieb, lächerlichen Gerüchten nachzujagen, bis er tatsächlich etwas Göttliches vor seiner Nase hatte, oder dazu, alles stehen und liegen zu lassen, um die Gelegenheit zu nutzen, Amira ihren Platz in der Gilde so deutlich vorzuführen, dass nicht einmal sie wieder davor weglaufen konnte. Genauso war er jemand, dessen wohl gewählte Worte anderen Leuten Träume schenkten, ohne dass er dafür zu Unwahrheiten greifen musste; eine Angewohnheit, die Amira längst durchschaut hatte. Wie sie auch nutzte Charon sein Handeln und seine Worte, um in Leuten einen Wunsch zu wecken und den Glauben daran, dass er erreichbar war… auch wenn er zumindest versuchte, sie nicht ganz so hart landen zu lassen, wie es passiert war, als sie ihn mit einem Kuss gelockt und dann einfach stehen gelassen hatte. Schlussendlich war er in der Hinsicht aber vielleicht gar nicht so viel besser als die Tamaki. Es sprach aber auf jeden Fall dafür, dass er solche Verhaltensweisen guthieß; sie sogar als schön empfand. Künstlerisch, wenn man so wollte.
Nach einem Alles in Allem sehr angenehmen Tanz trennten sich die beiden schlussendlich wieder voneinander, und Charon schenkte der Blauhaarigen nicht nur ein paar Komplimente, sondern auch ein warmes Lächeln. Er erkannte die Veränderung in ihrem Gesicht, als er davon sprach, in Zukunft weiter zusammen zu üben. Kein schöner Gedanke? Nun, darauf würde er sie nicht festnageln. “Nun, wenn du nur das Kompliment wolltest”, ging er also lieber auf ihre Worte ein als auf irgendwelche Vermutungen, “dann hast du es dir redlich verdient. Vielleicht kommt ja auch noch eins für die Malerei?” Das stand nämlich als nächstes auf dem Plan. Diesen allerersten Schritt hatten die beiden schon lange genug vor sich hergeschoben. Die Tamaki ging auch schon ganz proaktiv an die Farben heran. Auf diesen Teil der Arbeit freute sie sich wohl. “Das mit der Zeit ist… eine gute Frage, zugegeben”, meinte Charon nachdenklich und nickte. “Ich werde mir wohl ein paar Leute zur Unterstützung suchen müssen. Ich hätte sogar schon ein paar Freunde im Kopf, die mir eine freundliche Bitte sicher nicht ausschlagen würden… hehe.” Mit einem amüsierten Schmunzeln fuhr er sich durch die Haare. “Aber Alles in Allem tut es meinem Zeitmanagement vermutlich eher gut, den Laden hier zu haben. Ich habe in letzter Zeit häufiger gemerkt, dass es problematisch ist, wie wenig Pausen ich mir gönne”, seufzte der Dargin auf. “Wenn ich die Pause an eine Aufgabe knüpfe, dann sollte das besser funktionieren. Wenn ich eh hier herumsitzen muss, um das Geschäft am Laufen zu halten, dann kann ich die Zeit auch nutzen, um mich ein wenig zu entspannen oder in ein paar Büchern zu stöbern. In letzter Zeit nehme ich mir gar keine Zeit mehr, in Ruhe zu lesen, weil ich einen Trick gelernt habe, mit dem ich deutlich schneller durch ein Buch kommen kann.” Es war Segen und Fluch zugleich. Charon freute sich darüber, dass er jetzt in der Lage war, ein Buch durch eine Berührung allein seines Wissens zu berauben, denn es erlaubte ihm, einen großen Teil dessen, was bisher Forschungszeit war, produktiver zu verwenden. Gleichzeitig merkte er aber auch, dass es ihm fehlte. So, wie es der Blumenladen sein sollte, waren die Bücher, so hatte er realisiert, Pausen gewesen, die er sich selbst aufgezwungen hatte. Wenn er las, tat er etwas Sinnvolles, aber gleichzeitig strengte er seinen Kopf nicht ganz so sehr an wie sonst, beanspruchte sein Mana nicht und ließ seinen Körper zur Ruhe kommen. Nun, da das wegfiel, war es deutlich schwieriger, sich selbst die Ruhe zu gönnen, die schlussendlich jeder Mensch benötigte.
“Übrigens hatte ich mir überlegt, zwischen den Wänden einen farblichen Übergang zu haben. Ich möchte Blumen in möglichst bunten Farben ausstellen, wenn die Wände komplett gleich aussehen, dann werden unweigerlich Pflanzen an Stellen stehen, wo die Farben sich beißen”, schwenkte der Dargin um zu ihrer eigentlichen Tätigkeit und deutete in die hintere rechte Ecke des Raumes, dort wo auch die Tür in den hinteren Gang sich befand. “Wenn du die hintere Wand jetzt gelb machst, würde ich sagen, bei dem Übergang zur rechten Wand kannst du auf Grün wechseln und dann nach etwa der Hälfte der rechten Wand zu Blau. Ich würde das Gleiche hier bei der linken Wand mit Orange und Rot angehen.” Die entsprechenden Eimer hatte er bereits gepackt, trug sie hinüber zur linken Seite des Raumes, darauf achtend, dass sie nicht im Weg standen. Man wollte ja nicht, dass jemand stolperte. “Oh, und was hältst du davon, wenn wir am Ende auf die hintere Wand ein Muster aufmalen? Etwas Symmetrisches und Einladendes, das den Blick in Richtung Tresen zieht, sodass man von dort aus einen schönen Rundumblick auf das Blumenmeer hat.”
Die beiden verfingen sich wieder, in einer Diskussion, einem Gespräch, wo deutlich wurde das beide eine starke Meinung hatten. Beide nicht beriet von ihrer Vorstellung abzurücken und beide überzeugt davon das sie recht hatten. Natürlich ließ der weißhaarige Magier ihre Aussage dadurch nicht eifnahc stehen. Er forderte sie herraus stellte ihre Aussage durch seine eigen Überzeugung in Frage. Belehrend schon fast und es erweckte in ihrem gesicht ein Lächeln, während sie ihre Augen verengte. ”Also denkst du auch das jemand, der andere tötet , aus Überzeugung das die Welt geläutert werden muss um ein besserer Platz zu werden, denkst du das dies Schönheit in Reinform ist?” fragte sie provokant. ”Also sind Forscher, die an Lebewesen experimentieren mit der Überzeugung stärkere Magie zu entdecken und der Welt damit einen Schritt in die Zukunft zu ermöglichen schön?” sie schmunzelte düster ”Also ist eine Leiche schön, solange sie aus Überzeugung gestorben ist?” Schonungslos und erbarmungslos drehte sie seine Worte ins Gegenteil. Zum Teil weil sie ihn nicht gewinnen lassen konnte und zum Teil, weil ihre eigene Vorstellung von der Welt nicht der Welt entsprach die Charon sah. oder die er sehen wollte, eien Welt voller Möglichkeiten udn Chancen, ein Ort der träumen erlaubte und ermöglichte. Ihre Welt war düste rund erbarmungslos, ein bloßer Überlebenskampf. Kein Raum für Träume, auch wenn sie im grund egenau wegen dem hier war. Dem Traum , das dies vielleicht doch der ort war wo sie sich zuhause fühlen konnte. Den sie verlassen hatte aus Angst, dass wenn sie sich darauf einließ, dass es in einem Alptraum enden könnte. Sie verstand den Weißhaarigen in einer gewissen Art. Das was die beiden taten, dieses spielerische kämpfen, wenn man so wollte, es ist etwas, was Amira als ihre Kunst bezeichnen würde. Mit Verlangen und Wünschen hantierte auch sie. Vermutlich sahen die beiden nur eine jeweils andere Bedeutung in dem, was sie taten. Sie war froh, dass der Tanz sich auflöste, nachdem sie so schonungslos und provokant in etwas reindrückte von dem sie meinte, dass Charon es nicht gutheißen können würde. Die Frau damals auf dem Jahrmarkt, die, um die Tiere zu schützen, andere verletzt hatte, die hatte er als erbärmlich bezeichnet. Beides Dinge, die aber so wirklich passierten. Sie hatte von einem der beiden gehört und wäre dem fast selbst zum Opfer gefallen und das andere hatte sie erlebt.
Sie hatte sich der Farbe zugewandt, nach dem Tanz. Sie fühlte einen kalten Schauer ihren Rücken hinablaufen, als dieser Moment der Nähe und Wärme verging. ”Muss ich mich wohl bemühen” sagte sie, so als hätte sie ihn gerade nicht provoziert, so als hätte sie gerade nicht bewusst versucht, ihn zu widerlegen. So als wäre nichts gewesen. Sie hatte ohnehin dieses Machtspiel, nicht spielen wollen. Deswegen war sie nicht hier hergekommen, doch sie konnte nicht anders. Er provozierte es regelrecht. Doch nun ignorierte sie es. Denn eine andere Frage, die ihrer eigenen Verletzlichkeit entsprang, stellte sie in den Raum während sie in der Farbe rührte. ”Ich hätte jetzt einen Laden nicht direkt als Pause gesehen. Aber es stimmt schon eine Aufgabe kann in einer gewissen Art und Weise eine Pause sein.” murmelte sie, es lenkte ab vorm grübeln und man war beschäftigt, konnte sich je nach aufgab körperlich auslasten und jegliche trüben Wolken verschieben oder verwehen lassen. Sie war den letzten Monat zu oft allein irgendwo rumgelegen, ohne Aufgabe, ihren Ängsten erlegen gewesen. Ausnahmsweise musste sie da Charon also zustimmen. ”Neuen Trick? Irgendwas magisches nehme ich an?” fragte sie also und atmetete einmal tief durch. Diese Unterhaltung hier war gerade wieder so normal und ungezwungen, etwas was sie nciht kannte und zu selten hatte, dass sie merkte, wie etwas Anspannung, die sich bei Tanz aufgebaut hatte, löste, als sie den Pinsel hob. Sie setzte den Pinsel an die Wand und nickte leicht ”Nur eine Farbe wäre doch auch zu langweilig gewesen” dann überlegte sie, als sie begann den Pinsel in gleichmäßigen Bahnen über die Wand zu bewegen ”Ein Blumenmuster, würde untergehen bei den echten Blumen, die hier stehen werden, aber etwas verschnörkeltes Rankenartiges, ginge vermutlich trotzdem, wenn es sich links und Rechts den Tresen hochzieht, und man sich daran entlanghangeln kann mit dem Blick bis zum Tresen” sagte sie und lauschte dem Geräusch der Pinselbürsten die über die Wand fuhren. ”Das kann man hier an der ersten Wand auch machen, dann wird der Tresen so eingerahmt” sagte sie. Ungezwungen und ohne viel tiefere Bedeutung oder versteckten Inhalt, war die Planung, die einfach genau das war was sie schien. Planung für einen hübsch gestalteten Raum. Vermutlich war es das, was sie als Pause sehen würde. So etwas, was sie so selten tat. Wann schon sprach sie Worte, ohne den versuch etwas zu erreichen oder auszulösen, wann schon sprach sie, die einfach nur ehrlich und das waren, was sie fühlte oder dachte. Zu selten, viel zu selten, war dem so.
Die Augenbrauen des Dargin zogen sich leicht zusammen, als die Tamaki seine Worte mit ein paar bewusst übertriebenen Beispielen ins Lächerliche zog. „Natürlich nicht“, meinte er mit einem Kopfschütteln, blieb dann ein paar Momente lang still. Das war keine gute Antwort von ihm, wenn es bei diesen Worten blieb, aber was sollte er sagen? Ihnen war beiden klar, dass er das nicht meinte, aber wie fasste man in Worte, was den Unterschiede? „Der Gedanke, dass jemand so etwas aus Überzeugung tun würde, ist nicht real“, meinte er schlussendlich. Noch einmal trat ein kurzes Schweigen ein, während er innerlich aufseufzte. Wie gern würde Charon behaupten, dass Menschen einander so etwas nicht antaten? Aber nein, so schön war die Welt nicht. Dennoch meinte er, was er sagte. „An dem Punkt ist deine Überzeugung bereits gebrochen“, erklärte er also, worauf er hinauswollte. „Es gibt drei Arten von Menschen, die anderen etwas antun, um ihre Ziele zu erreichen. Diejenigen, die irgendwann aufgegeben haben, es aus eigener Kraft zu schaffen, diejenigen, die es nie versucht haben, und diejenigen, die ihre vermeintliche Überzeugung vorschieben, weil sie Freude daran haben, anderen zu schaden.“ Die Basis, von der er ausging, war klar, dass es einen richtigen Weg gab, etwas zu tun, und einen falschen. Dass es inhärent weniger wert war, ein Ziel zu erreichen, wenn man damit Anderen schadete, als wenn man es nicht tat. „Wer die Welt läutern will, blendet sich nur. Es ist keine Überzeugung, sich daran aufzuhängen, dass man mal verletzt wurde, und Schuldige dafür zu suchen“, meinte er mit harter, starker Stimme, „Und wer Stärke anderen aufzwingen will, weil er nicht daran glaubt, sie selbst erlangen zu können, hat sich längst aufgegeben. Und zu sterben, weil man an etwas glaubt...“ Charon stockte. Eine Leiche, die aus Überzeugung starb? Jemand, der sich opferte, oder jemand, der mit seinem eigenen Leben für das einstand, was er für richtig hielt? Jemand, der eher sich selbst aufgeben würde, als jemand Anderem zu schaden? Die Anspannung, die Amiras Frage im Körper des Dargin ausgelöst hatte, fiel ein Stück weit von ihm ab. „Nun... Das mag eine schöne Person sein“, gestand er ein, seine Stimme sanfter, fast schon... als würde ihn der Gedanke berühren. So unglaubwürdig das auch klingen mochte. „Aber... das ist einfach traurig, meinst du nicht?“
Okay, schlussendlich hatte sich herausgestellt, dass der Tanz nicht die wundervolle Auflockerung der Stimmung war, die sich der Dargin erhofft hatte. Glücklicherweise gab es noch die Hauptattraktion: Die Renovierung, für die die beiden eigentlich hier waren. Sie wollten die Wände bemalen, und glücklicherweise war die Tamaki künstlerisch begabt. Charon selbst war kein erfahrener Maler, aber zumindest ein gutes Verständnis für Ästhetik und Farben brachte er mit. „Etwas Magisches, ja“, bestätigte er mit einem Nicken. „Einen Zauber, der die Informationen in einem Buch einfach in Wissen verwandelt, das ich habe, wenn man so will. Unheimlich nützlich, aber es macht das Lesen weit weniger interessant.“ Eine Geschichte, die man innerhalb weniger Sekunden erlebte, oder ein Konzept, das man Stück für Stück verstand, war einfach nicht zu vergleichen damit, sich ein paar Stunden lang zu setzen und darin zu vertiefen. Aber gut, es gab andere Zeitvertreibe. „Ein Blumenmuster wäre nicht gut“, bestätigte er. „Aber Ranken könnten funktionieren. Du bist ja auch ziemlich gut darin, die zu malen.“ In der Hinsicht hatten sie sogar beide ein wenig Erfahrung, wie sie damals am Questboard festgestellt hatten. Thematisch passte es auch gut. „Ich denke, das ist eine gute Idee. Wenn die Ranken nach außen hin zunehmend weniger Platz einnehmen, sollte das eine solide Blickführung geben“, nickte er zufrieden, während er sich an seiner Stelle daran machte, den Farbeimer zu öffnen und mit einer der Rollen loszulegen. Die langen Ärmel aufgerollt achtete er darauf, keine Farbe auf seine Kleidung zu bekommen, obwohl er extra etwas angezogen hatte, bei dem es in Ordnung wäre. Alte Gewohnheiten schalteten sich eben nicht so leicht ab. Es tat auch gut, ein paar Momente der Ruhe zu haben, während sie beide sich ein wenig auf die Arbeit fokussierten. Schlussendlich, ohne den Blick von der Wand abzuwenden, brach Charon die Stille aber doch. „Danke nochmal, dass du mir hilfst. Das bedeutet mir viel“, meinte er ruhig, etwas nüchtern. Er wusste noch immer nicht, wie er Alice sagen konnte – und ob er es überhaupt sollte – was ihm auf der Seele lastete. Ich habe dich vermisst? Nein, das wäre furchtbar. Aber vielleicht... „Ich hatte mich schon darauf gefreut, mal wieder etwas mit dir zu unternehmen.“
Amira die zum Ende des Tanzes eine provokante Rückfrage stellte, wusste das si eabsichtlich die Worte von Charon übertrieben hatte. Und dennoch waren ihre orte ernst gemint. Charon konnte nicht einfahc so tun als würden diese Dinge nicht exestieren und wenn es Überzeugung war, die er als schön empfand. Dann gehörten diese Dinge dazu. Die ersten Worte klangen plump, für Charon Dargin, der sich doch immer so großspurig ausdrückte. Sie verzog den Mund, nicht zufrieden mit dieser Antwort, doch er war nicht fertig. Dann eröffnete er irh einen Einblick in seine Welt. Also ist Überzeugung gleichbedeutend mit Stärke dachte sie während sie seinen Ausführungen still zuhörte. Sie schnaubte leicht. Seine sStimme wurde lauter und bestimmter und auch wenn sie seine Worte nachvollziehen konnte, sie konnte sie nicht verstehen. Charon lebte in einer ganz anderen Welt als sie, ein Träumer der stur an das Gute und einen richtigen Weg glaubte während sie im Leben einen immer währendne Alptraum sah. Jeder der seien Überzeugungen hatte, hatte das recht sie zu verteidigen, auch wenn es nicht ihren eigenen Überzeugungen entsprechen musste. Es wurde ganz deutlich das er in andere verletzen eine Schwäche sah und so fest ans das Gite glaubet das er nur ein Narr sein konnte. Wirklich schade. Sie mochte die Vorstellung von der Welt, seiner Welt die er ihr damit aufzeigte. Wie ein Bild das er malte voll wundervoll bunter Farben, in der nur die wahre Überzeugung etwas schön machte und für keine Hässlichkeit Platz war. Und sie war Gast in dieser Welt, ohne das er sah, welch dunklen Farbfleck sie in seiner bunten Welt hinterließ. ”Du lebst in einer ganz anderen Welt als ich” murmelte sie als sie als sie eien hand an seien Wange legte und er nun sagte wer aus Überzeugung starb war schön. Auf seine Frage antwortete sie ”Das kommt ganz darauf an” ehe sie sich wegdrehte. Sie war nciht bereit mehr mit ihm zu teilen. Über ihre Sicht das dies auch ein Ausweg sein konnte, das sie selbst es sich so viele male gewünscht hatte schon in ihrem leben. Das purer trotz sie am Leben gehalten hatte.
Sie beruhigte ihre angespannten Schultern und fing an die Farbe auf die Wand aufzutragen. Der Übergang in diese Handlung, war so natürlich, so als wären sie nciht in ein tiefsinniges Gespräch abgerutscht udn so als wären nicht noch weitere Fragen offen. Er erzählte von seiner Magie und den Büchern, sie diskutierten über ein Muster und befanden beide rankenartig für gut. Währenddessen pinselte sie Strich um strich an die Seite der Wand. Und je mehr helles gelb sie auftrug, desto mehr fühlte es sich so an als würden sie hier Charons Welt malen, so wie sie sich diese Welt vorstellte. Ihre Hand verkrampfte sich um den Pinsel. Als Zweifel über sie rollten. Sie hatte keinen Platz in dieser Welt. Sie war nicht wirklich schön in seinen Augen. Sie hatte vielleicht nicht mal eine wahre Überzeugung. Wieso war sie hier? Ihre Gedanken wanderten zu dem Abend, wo sie erreicht hatte, was sie immer wollte, hinter Charons Fassade schauen, er hatte die Kontrolle verloren und sie wollte nicht Wissen wie es gelaufen wäre, wenn er sich nicht hätte wieder fangen können. Auch in ihm herrschte etwas, was vielleicht nicht so schön war wie er vorgab, oder? Sie zuckte, als er sie ansprach und sie ließ den Pinsel klappernd zu Boden fallen. Sie drehte den Kopf und hörte die liebevollen Worte. Es war wie klebriger Honig, der sich um ihr Herz schlang. Klebrig und unangenehm. Obwohl sie sich eigentlich danach sehnte, waren sie jetzt gerade unerträglich. Obwohl sie eigentlich diesen Tag genießen wollte… ”Wir wissen wohl beide nicht, wie Loslassen funktioniert…” sagte, sie während sie den Pinsel aufhob ”...aber vielleicht sollten wir das mal lernen.” sie lachte so als wäre es ein Scherz und doch biss sie sich sich auf die Zunge als sie den Pinsel wieder eintunkte und sich eine Schwere über ihr Herz legte. Wieso konnte sie nicht einfach sagen, dass sie sich wünschte, hier bleiben zu können, nur Angst hatte. Wieso war sie so ein feiger Feigling und machte nun lieber einen Schritt zurück, wo Charon gerade versuchte auf sie zuzugehen. Hatte sie nichts gelernt? ”Charon ich…” begann sie und drehte sich ihm zu, doch als sie seinen Blick traf konnte sie nicht sagen, was sie eigentlich sagen wollte, es war als wäre ihre Kehle zugeschnürt also fuhr sie fort mit ”...ich fange mit den Übergängen an ja, ich kann das super und die müssen ja ordentlich sein, verblendet und so” sie tippte mit dem Finger an die Stelle wo sie die Farben ineinander übergehen lassen wollte und als sie sich zum Farbeimer runterbeugte, um die Farbe zu tauschen, verweilte ihr Griff am Farbeimer. Sie konnte nicht ewig verhindern ihm zu zeigen, was sie wirklich dachte, oder? Sie würde ihm irgendwann etwas sagen müssen. Er würde irgendwann fragen nach dem Brief, was sie damit meinte, oder? Es war ein Fehler wieder hergekommen zu sein. Doch wie konnte etwas falsch sein, wenn es sich teilweise so gut anfühlte. Wenn die Lüge, sich besser anfühlte, als die Wahrheit, die sie voller Überzeugung zu glauben schien. Doch sie konnte nicht, noch nicht… sie würde es ihm erklären, später, wenn sie ging…ja vielleicht dann…
Stimmte es, was Amira sagte? Lebten die beiden in unterschiedlichen Welten? Charon wollte es nicht wirklich glauben. Er war der Meinung, viel von der Welt gesehen zu haben und so ziemlich alles zu verstehen, was in ihr geschah – oder zumindest auf alles eine Antwort zu haben. Doch schlussendlich war es schwer, einzuschätzen, wie viel man selbst wirklich wusste. Die Ansichten des Dargin waren ein gutes Stück enger gesät, als er es selbst realisieren könnte. Er hatte Überzeugungen, von denen er nicht abzuweichen bereit war. Glauben, der auf Glauben basierte, und Glauben, der auf vermeintlichen Fakten basierte. Hatte Charon etwas als nachweislichen Fakt akzeptiert, dann war es schwer, ihn umzustimmen. Selbst wenn die Realität eine andere Sprache sprach als er. Der Wunsch, das er wahrlich das Leben einer anderen Person verstehen konnte, die komplett anders aufgewachsen war als er, war vermutlich eine vergebene Hoffnung. So oder so, auch ohne das zu realisieren, fühlte sich Charon nicht in der Lage, vielleicht nicht einmal im Recht, diese Vorstellung der Freundin in seinen Armen zu kommentieren. Erst recht nicht, ihr zu widersprechen. Es war schwer zu sagen, wo dieses Gefühl herkam, aber... ausnahmsweise Mal hielt Charon Dargin seinen Mund und akzeptierte einfach, was ihm gesagt wurde.
„Hm?“ Leicht verwundert blickte Charon hinüber zu dem Pinsel, den er gerade hatte fallen hören, ehe er wieder zum Streichen der Wand zurückkehrte. Hatte er sie mit seinen Worten überrascht? Nun gut, es war ziemlich still gewesen. Ansonsten wäre er vielleicht gar nicht an den Punkt gekommen, diese Worte auszusprechen. „Loslassen, hm...?“ Wusste er, wie das ging? Nein, nicht wirklich. Da konnte er nicht widersprechen. Vielleicht sollten sie das lernen, oder... „Sollten wir das wirklich?“, fragte er eher sich selbst als sie, zog leicht die Augenbrauen zusammen, als er vorsichtig eine Stelle nachstrich, wo der Farbverlauf ihm etwas uneben vorkam. „Hat das einen Mehrwert? Was ist falsch daran, an etwas festzuhalten?“ Irgendwie erschauderte der Dargin sehr bei dem Gedanken, dass etwas, das er schätzte, einfach verschwinden konnte. Schon wieder. Versucht unauffällig blickte er hinüber zu der Blauhaarigen. „... ich schätze, wenn ich weiß, dass es zurückkommt, wäre das mit dem Loslassen einfacher“, meinte er und musste dann mit einem amüsierten Lächeln seufzen. Er schüttelte den Kopf über seine eigenen Worte. „Aber ich schätze, das kann man dann nicht wirklich loslassen nennen, hm?“ Kurz ging der Dargin hinab in die Hocke, um seine Rolle für einen Pinsel auszutauschen, der war einfach besser dafür geeignet, diese kleinen Fehler auszubessern. Amira hatte er bisher noch gar nicht wechseln oder korrigieren sehen, aber ihre Wand sah von hier aus trotzdem echt solide aus. Sie konnte das mit dem Malen wohl tatsächlich besser als er. „Hm?“, zuckte er leicht auf, als sie ihn wieder ansprach, und traf dabei auf ihre Augen. Ups, da sah sie ja gleich, dass er ohnehin in ihre Richtung geguckt hatte! Leicht röteten sich seine Wangen, während er hörte, was sie ihm da so zögerlich erzählte. Die Übergänge? „Ah. Oh. Ja“, nickte er. „Das klingt gut. Ich denke, ich ziehe das Rot noch ein Stückchen und lass es langsam heller werden, und dann... da drüben würde ich ins Orange übergehen. Das... Meinst du, das passt?“ Warum hatte er gerade so einen Kloß im Hals? Ein Gespräch zu führen war für Charon Dargin eigentlich eine der leichtesten Übungen. Er konnte normalerweise gar nicht damit aufhören, ein Wort nach dem Anderen vor sich hin zu plaudern. Warum fiel es ihm jetzt gerade so schwer. Er schluckte leicht, ehe er sich wieder in Richtung der Wand drehte. „Also... wenn wir damit fertig sind...“, fing er an und zögerte. Was genau wollte er sagen. Dass er ihr... Nein. Nein. Das kündigte er besser nicht im Voraus an. „Wir sollten dann nochmal gucken, dass auch alle Farbverläufe passen. Ich denke, nach dem Trocknen lässt sich das nicht mehr so gut korrigieren, oder?“
Charon korrigierte sie nicht, stellte e snicht in Frage, sondern schien zu akzeptieren, dass ihre Welt scheinbar eine andere war. Oder etwas anderes hielt ihn davon ab, sie zu fragen, was sie damit meinte. Oder auf anderen Wegen, seine Überzeugung zu ihrer zu machen. Das Thema verstrich also, so viele Dinge unausgesprochen und der Tanz, der so entspannt angefangen hatte, ließ sie mit einem bitteren Nachgeschmack zurück. Dann war sie still geblieben, bis zu dem Zeitpunkt wo Charon seien Freude darüber auszudrücken versuchte das sie hier war. Und das, nachdem sie gerade für sich beschlossen hatte, nicht in seine Welt zu passen. Sie murmelte gedankenverlorene Worte bevor sie den Pinsel wieder aufnahm. Sie hörte leise gemurmelte Worte und schnaubte. In meiner Welt bedeutet nicht loslassen zu können, das man nichts gelernt hat. Das man sich angreifbar macht, ich dachte das wüsstest du seit …der Nacht in der ich gegangen bin antwortete sie in Gedanken, ohne ihm eine Chance zu geben, wirklich zu erfahren was sie gerade dachte. Als er fortfuhr, hielt sie kurz inne. Sie schmunzelte leicht und schloss sich dem Kopfschütteln des Dargins an. ”Nein, könnte man nicht. Aber wenn etwas auf jeden Fall zurückkommt, müsste man das überhaupt wirklich loslassen?” drehte sie den Satz und schüttelte dann wieder den Kopf. Einem Impuls heraus folgende, sprach sie ihn an, sah in seine Richtung und traf direkt auf seinen Blick. Er hatte also auch zu ihr herüber gesehen, mit seinen Worten also tatsächlich sie gemeint? ”Ah, aber lassen wir doch philosophische Gespräche…” sie streckte sich gespielt ”Sonst kommen wir nie voran.” Sie wich aus, sich selbst, ihren eigenen Gedanken und ihm. Sie wollte nicht darüber nachdenken, darüber reden oder eines der Spielchen spielen, für die sie sonst lebte. Nicht dieses Mal. Obwohl spielte sie nicht gerade schon wieder ein Spiel, irgendwie? Sie konnte wohl doch nicht aus ihrer Haut.
Doch Charon schien sich nicht daran zu stören, denn als sie das Thema weglenkte, ging er darauf ein und schnell wandte Amira den Blick ab vom Weißhaarigen. Sie strich die gleiche Stelle jetzt schon zum dritten Mal. Man musste nicht ausbessern, wenn man ohnehin 3-mal über dieselbe Stelle ging, ”Ja so ist Orange in der Mitte, das ist gut” sagte sie, ohne rüber zu sehen. Sie nahm den Pinsel bewusst von der Wand, um ihn neu zu platzierte. ”Oh, ja genau. Übergänge lassen sich am besten mit feuchter Farbe machen, dass man sie ineinander blenden kann.” sagte sie. So pinselte sie schweigend weiter bis ihre Wand zu einer Seite hin in den Farbübergang laufen würde. Sie drehte sich zu Charon um und auch er war mit dem hellen rot so weit, dass der Farbverlauf starten würde. ”Lass mich das…machen. Mach du die gelbe Wand zur anderen Seite fertig” sie ging mit ihrem Pinsle auf ihn zu und drückte ihm den Pinsel in die Hand und als sie seinen Pinsel nahm, hielt sie kurz inne, als ihre Finger seine strichen und sie ihn kurz anblickte. Schweigend und dann nahm sie den Pinsel aus seinen Fingern, schluckte und wand sich seiner Wand zu.
Sie goss sich etwa orange in eine Palette und tippte den roten Pinsel leicht da rein, um an der Linie den Übergang zu gestalten. Die Farben mischten sich leicht und obwohl Rot und orange unterschiedliche Farben waren, mischten sie sich ineinander. Am Anfang sah es schrecklich aus, abgehackt und eben zwei Farbtöne, die man übereinander malte. Doch je mehr sie blendete, desto besser wurde der Verlauf. Sie näherten sich an, obwohl es zwei unterschiedliche Farben waren. Was für ein Sinnbild, ging das vielleicht auch mit zwei so unterschiedlichen Weltbildern? Konnte man zwischen beiden Welten vielleicht eine Brücke bauen? Sie schnaubte über den Gedanken und warf dann ein Blick über ihre Schulter ”Den Übergang zu orange zu gelb machst du, ich zeig dir wie. Außer natürlich du hast vor mich für meine Dienste zu bezahlen, dann mach ich dir auch alle Übergänge auch alleine. Falls nicht musst, du halt lernen, wie es geht!” sie lachte leicht trocken auf. Es war vermutlich zu weit gedacht, wenn es darum ging, Brücken zwischen den beiden Welten zu bauen. Aber vielleicht ja in dem Bereich Farben. Vielleicht konnten sie da zusammenkommen und auf einer Ebene landen. Denn scheinbar schienen ja beide weiche Farbverläufe haben zu wollen.
Es war ein wenig peinlich, wie die Augen der beiden Magier sich trafen, als sie vom Loslassen redeten. Obwohl sie immer wieder feine Metaphern über ihre Worte legten, um so zu tun, als würden sie nicht von irgendwelchen Gefühlen bedrückt werden, wussten sie schlussendlich doch beide, wie es dem anderen ging... zumindest ungefähr. Vernünftig wäre es wohl, dieser Erkenntnis zu folgen und den Vorhang beiseite zu ziehen. Oder man konnte es so tun, wie Amira es vorschlug, und das genaue Gegenteil machen. „Du hast recht, die Wände streichen sich nicht von selbst“, nickte Charon also und zog die Vorhänge zu.
„Wie du magst“, nickte der Dargin, als die Tamaki ihm den Übergag ins Orange abnahm und ihn dazu anwies, ihr Gelb zu übernehmen. Ohne Diskussion tauschte er Plätze mit ihr und kümmerte sich hier weiter um die hintere Wand, die bald in die rechte würde mit übergehen müssen. An seinem Ende dachte er nicht wie sie so stark darüber nach, wie sich zwei Welten einander annäherten. Er suchte keine Bedeutung im Malen einfacher Farbübergänge. Für ihn war es wohl wichtiger, seine eigenen Gefühle wieder zur Ruhe zu betten, ehe er einen weiteren Versuch wagte, sie auf etwas Bedeutsames anzusprechen. Schlussendlich war es schließlich das, was Charon ausmachte: Unbewegt und stoisch war er ein Mann ohne Grenzen und ohne Schwachstellen. Derjenige, der als Letztes noch stand, dessen Ausdauer kein Ende fand und den nichts und niemand bezwingen konnte. Erst recht nicht so etwas Erbärmliches wie Gefühle. Mit einem Fokus auf die Farbe genoss er für den Moment die Ruhe, ließ die Zeit verstreichen, während auch die Wand gestrichen wurde. Bald schon hatte er den Punkt erreicht, an dem er damit anfangen müsste, vom Gelben ins Grüne überzugehen... aber dieses Mal war es Alice, die ihn ansprach und so innehalten ließ.
„Ich halte nichts davon, Geldthemen unter Gildenmitglieder zu bringen. Das hier ist ein Freundschaftsdienst, also mach die keine Gedanken wegen einer Bezahlung“, lächelte er mit einem Kopfschütteln, gönnerhaft als wäre er es, der ihr einen Gefallen tat, und nicht andersrum. „Außerdem habe ich doch gar nicht gesagt, dass du die Übergänge allein machen sollst? Ich bin vielleicht kein erfahrener Maler, aber ich bin durchaus in der Lage, mich selbst um so etwas zu kümmern!“ Also wirklich! Der Gedanke, dass es etwas auf dieser Welt gab, das Charon Dargin nicht konnte, war geradezu lächerlich! Andererseits musste er schon zugeben, dass es echt gut aussah, wie sie den Farbverlauf vom Rot ins Orange geleitet hatte. Er sah keine Unebenheiten, keine Abweichungen, die darauf hindeuten würden, dass es ein Laie gemacht hätte. Ob er wohl ein genauso schönes Ergebnis hinbekommen konnte? Naja, natürlich konnte er das! Es gab keine Basis für Zweifel an seiner Perfektion! Aber... vielleicht war es doch am Sinnvollsten, sich an der Erfahrung einer Person zu laben, die das Ganze einfach schon konnte. Mit einem leisen Seufzen legte er den gelben Pinsel beiseite und trat zu Amira hinüber. „Aber gut, wenn du mir ein paar deiner Tricks verraten möchtest, wer bin ich, da nein zu sagen? Schlussendlich gibt es immer Raum für Verbesserung, nicht wahr?“ Er lächelte warm, als er sich zu der Blauhaarigen gesellte. Vielleicht war es auch von einem menschlichen Standpunkt aus ganz gut, ihr diese Chance zu geben. Sie hatte ihn gerade eingeladen, ihm etwas zu zeigen. Sie suchte das Gespräch und seine Nähe, also war es vermutlich eine schlechte Idee, sie nun vor den Kopf zu stoßen. Im Gegenteil, er sollte sie bestärken! Auch wenn das bedeutete, mal über seinen eigenen Schatten zu springen! „Danke, dass du mir das zeigen willst, Alice. Ich bin sicher, ich kann Einiges von dir lernen.“
Amira schloss die Tür, die einen Spalt offen gestanden hatte, der ihr erlaubt hätte hinaus zu treten und Charon zu treffen, wenn er aus seiner Tür trat. Doch es war wie ein Klicken, als beide sich in ihrem Gespräch dazu entschlossen, jene Tür wieder zu schließen. Dazu übergingen die Aufgabe wie ein Schutzschild zwischen ihnen auszubreiten und in die entspannte Belanglosigkeit des streichen überzugehen. Der Nachteil von so eintönigen Aufgaben, sie gaben Freiraum zum Denken und sie war schwach. Allein das sie hier stand, das sie nicht einfach wortlos an Charon vorbeigegangen, warum sich ein paar Sachen zu holen, das sie unbedingt hierher hatte mitkommen müsste. Das alles schrei Schwäche. Angreifbar, verletzlich, sie hatte diese Lektion doch schmerzlich gelernt und konnte doch die Gilde und ihre Mitglieder nicht loslassen. Denn hingegen aller Vorstellungen war diese Gilde mit lauter Leuten gefüllt, die auf ihre ganz eigene Weise die Welt sahen und vermutlich ihr bestes versuchten. Da war Vahid, der Drachenjunge, der so wild und ungezähmt war und dennoch versuchte, die Regeln zu befolgen und gnadenlos darin versagte. Karma, die Oni, die so wenig über die Menschen wusste und doch irgendwie zurechtkam. Evie, die gar nicht freiwillig hier gelandet war und einige mehr. Und natürlich er, der weißhaarige Magier, der sie nicht hatte gehen lassen wollen. Wieso er da so stur und intensiv reagiert hatte, fragte sie sich noch immer.
Still strichen sie und nur der sanfte Klang der Musik und das Streichen der Pinsel an der Wand war zu hören. Als sie nach einer Weile, in alter humorvoller Manier wieder etwas sagte, reagierte Charon gönnerhaft und überheblich. Es bewegte sie dazu die Hand in die Hüfte zu stemmen und das der Pinsel dabei Flecken auf ihrer Hose hinterließ, schien sie nicht zu stören. ”Und seit wann sind wir bitte Freunde?” fragte sie provokant. Und sie meinte es zum Teil ernst und zum Teil zum Scherz. ”Dann mach ich mir all diese Mühe und kann am Ende nicht mal was bei rausschlagen, so eine Schande” Nicht das sie ernsthaft geglaubt hatte Charon hätte sich darauf eingelassen, auch wenn sie gegen ein paar Jewels nicht nein gesagt hätte, ihre Taschen waren leider traurig leer. Als er das ganze Thema damit abwehrte, dass er durchaus auch Übergänge machen würde, dachte sie dass Thema sei durch, doch sie hielt überrascht inne. ”Sogar für den perfekten Charon Dargin, der großartige Magier aus Crimson Spnyx der niemals einen Fehler wagen oder begehen würde?” fragte sie als er von Verbessern sprach und drückte ihm mit Schwung einen Pinsel in die freie Hand. Sie betrachtete ihn kurz, seine freundlichen Worte und sie schnaubte ”Du scheinst mir ziemlich Lernresistenz zu sein, zumindest bei den Dingen, die Du schon von mir hättest lernen können oder sollen” sagte sie und deutete auf ihre Wand. ”Nass in nass verblendet sich besser, also immer mit feuchter Farbe arbeiten. Dann blendest Du die hellere auf die dunklere. So wird die dunkle Farbe langsam aufgehellt und es entsteht ein schöner Übergang. Machst Du es umgekehrt, wird die helle Seite schnell zu dunkel und aufhellen ist schwieriger als abdunkeln. Wenn die Farbe noch feucht ist, kann man auch mit einem trockenen Pinsel gut verwischen. ” erklärte sie anständig und ausführlich, was sie wusste. sie zeigte ihm was sie meinte auf der Zeitung am Boden und machte einen kleinen Übergang zwischen zwei Farben ”Alles andere ist Geduld, einfach immer wieder blenden und blenden.” sie endete und trat zur Seite um ihm Platz zu lassen das ganze an der Wand zu machen. ”Tja, was hättest, du nur ohne meine Hilfe hier getan.” sagte sie nun gönnerhaft als wäre ihre Hilfe alles entscheidend gewesen. Dann trat sie einige Schritte zur Seite. Der Übergang den Charon machte noch und dann müsste die Farbe trocknen, bevor sie sich um die Ranken und alles kümmern konnten. Ihr Blick wanderte zum Fenster und dann verschwand sie in einen der Hinterräume, um wenig später mit zwei Gläsern Wasser wiederzukommen. Eins stellte sie auf den Tresen, das andere behielt sie in der Hand. ”Hier, ich geh Päuschen machen, die Farbe muss trocknen bevor wir die Ranken angehen können” sagte sie als sie das Glas abstellte und sich mit ihrem Glas nach draußen verzog und vor den Laden auf den Boden setzte und an die Mauern des Laden anlehnte ”Was mach ich nur hier…” murmelte sie zu sich selbst und nahm einen Schluck Wasser.
„Hm? Was redest du, Alice? Wir sind schon lange Freunde.“ Mit einem selbstsicheren Lächeln schüttelten der Dargin den Kopf. „Wenn nicht seit unserem gemeinsamen Tag im Vergnügungspark, dann bald danach. Sag bloß, du hast es nicht mitbekommen?“ Nach ihrer Meinung dazu fragte er gar nicht. Es war offensichtlich, klar aus dem Kontext zu lesen. Etwas schwerer zu sagen war, ob sie den Satz nur als Scherz gemeinte oder ob sich Amira tatsächlich noch unsicher dabei gewesen war. Nun, wenn das der Fall war, dann hatte sie jetzt ihre Bestätigung. Ansonsten würde sich Charon von ihr doch auch nicht so necken lassen! Warm lachte er, als sie meinte, dass der große Charon Dargin sich doch normalerweise nicht verbessern könnte. „Ach je... Ich weiß, dass ich schon unverbesserlich wirke, aber glaub mir, ich entwickle mich jeden Tag weiter. Selbst im Bereich der Magie, in dem ich bereits eine Ikone Fiores bin.“ Selbsternannt, natürlich. Charon war weder als Magieforscher anerkannt, noch gehörte er zu den bekanntesten Magiern des Reiches oder den ruhmreichen Wizard Saints. Wenn es darum ging, wie großartig er war, musste man sich wohl auf sein Wort verlassen. Leicht genervt zog er dann aber doch die Augenbrauen zusammen. „Hey, hey. Was heißt hier lernresistent? Ich bin ein absoluter Experte im Lernen!“ Es war schwer zu sagen, ob er tatsächlich eingeschnappt war – selbst für ihn. Ein wenig wohl schon. Charon fühlte sich schneller angegriffen, als er gerne zugab. Er zeigte sich aber dennoch lernbereit und lauschte Amira aufmerksam, ihrer Darstellung auf dem Zeitungspapier mit den Augen folgend. „Verstehe... ich schätze, es macht Sinn, mit der dunkleren Farbe als Basis zu beginnen. Dann muss man aber vermutlich vorsichtig sein, nicht zu viel von der helleren auf einmal aufzutragen...“ Eine Hand am Kinn dachte er tatsächlich über die Worte seiner Partnerin nach, nickte. Als sie fertig war und sich ein wenig selbst darstellte, schmunzelte und nickte er. „Allerdings. Du bist mir eine große Hilfe hier. Ich danke dir.“ Er deutete hinter sich auf die Wand, an der er selbst noch arbeitete. „Mach du deine Pause. Ich mach fix den letzten Übergang fertig.“
Während die Blauhaarige draußen ein wenig Zeit für sich hatte, war Charon wieder mit seinen Gedanken alleine. Es war nicht allzu schlimm, weil der Übergang doch etwas mehr Aufmerksamkeit erforderte, als er erwartet hätte, aber es gab doch zumindest einen Gedanken, der sich ihm wieder und wieder aufdrängen wollte. Am Ende beeilte er sich ein wenig mit den letzten Farbstrichen, weil sein Kopf es nicht so stehen lassen wollte. Den Pinsel beiseite gelegt trat er hinüber zum Fenster und öffnete es, lehnte sich ein wenig heraus, um die frische Luft zu genießen. So dürfte auch die Farbe etwas schneller trocknen. Mit einem süffisanten Lächeln wandte sich sein Blick zur Seite, wo Alice gegen die Wand gelehnt stand. „Nanu, du hier?“, tat er überrascht und lachte warm, ehe er hinter sich deutete. „Hier ist soweit alles fertig. Ich lasse noch ein wenig frische Luft rein, dann trocknet es besser und es stinkt nicht so nach Farbe. Das ist gerade ganz schön intensiv.“ Einen Arm auf die Fensterbank gestützt lehnte er sich weiter vor, betrachtete Amira ein paar Momente lang, ehe er gelassen aussprach, was ihm auf der Seele lag. „Aber sag mal, im Ernst... Dir war klar, dass wir Freunde sind, nicht?“
Sie schnaubte nur als Reaktion. Großspurig stellte Charon sie als Freunde dar. Das ihr Kommentar nicht von ihrer eigenen Unsicherheit kam, sondern von der Tatsache, dass ein Teil von ihr noch immer dagegen wehrte, Charon als Freund zu sehen, gab sie nicht preis. Aber es stimmte, nach dem Tag am Jahrmarkt und all den Neckereien, war es Charon gewesen, der in in Crimson Sphynx am nähsten gekommen war. Nur deswegen hatte es zu der Auseinandersetzung in der Nacht kommen können und nur deshalb hatte sie heute gezögert, war bereitwillig in die Rolle von Alice geschlüpft anstatt ihn einfach stehen zu lassen.
”Oh, also hast du ja vielleicht doch ein bisschen was im Kopf und nicht nur, das hübsches Haar da oben drauf” sagte sie als Charon meinte, dass er sich stetig weiterentwickelte und ein Experte im lernen sei und pattete ihn dabei auf den Kopf mit dem Papierhütchen bevor sie erklärte wie sie blenden würde. Und Charon schien aufmerksam zuzuhören, fast als wollte er beweisen das er wirklich ein fleißiger Schüler sein konnte. Auch wenn er so perfekt wirkte, was er verstand war er dennoch lernwillig. Sie rollte mit den Augen. Jedoch schien er sich wirklich zumindest ein wenig mit dem blenden auseinandersetzen zu wollen. Also fing sie den Gesprächsfaden auf. ”Naja, das gute ist das du die Farbe immer dunkler machen kannst, aber nie heller.” Sie stellte ihre Hilfe danach selber großspurig als sehr wichtig dar und sah Charon schmunzelnd zustimmen. Die beiden waren gut vorangekommen, der Tag verging im Zuge des Arbeitens und der lockeren Gespräche ganz gut. Und immer wieder, versteckte Bedeutungen in Worten lagen, war es, als wäre nie etwas gewesen. Sie stellte ein Wasserglas für Charon auf dem Tresen ab und nickte dann, als sie sich vor den Laden begab.
An die Wand gelehnt betrachtete die Blauhaarige das treiben in Aloe Town, die Wärme der Wüste und der frische Wind, zeigten ihr erst, wie sehr es im Laden gerade nach Farbe roch. So nahm sie ein paar tiefe Atemzüge, während sie ihr Wasser trank. Als dann nach einer ganzen Weile, wo Amira so fokussiert auf die Umgebung gewesen war, die Fenster sich öffneten, zuckte sie leicht zusammen. Sie sah zu ihm und ihr angespannter Ausdruck, schien sich sofort zu entspannen. Sie hatte sich kurz erschrocken, doch wollte sich natürlich keine Blöße geben. ”Frische Luft ist vermutlich eine gute Idee” sagte sie und nahm noch ein Schluck Wasser, bevor sie nach einem kurzen Blick auf Charon wieder nach vorne sah. Seine nächsten Worte ließen sie innehalten.
”Ich hatte befürchtet, dass du das so siehst” sagte sie, ehe sie einen weiteren Schluck nahm. Bedacht und langsam ließ sie das Wasser in ihre Kehle laufen. ”Aber hatten wir nicht schon das letzte Mal festgestellt, dass du mich, gar nicht kennst” sagte sie und war ihn einen Seitenblick zu ”Du kennst Alice, sie mag vielleicht deine Freundin sein, aber nicht ich.” sagte sie ernst und fuhr sich dann mit einer Hand durch den Pony. ”Aber keine Sorge, ich schlüpfe bereitwillig in Alices Rolle für den Tag, dann kann ich gerne deine Freundin spielen, wenn es deine Seele beruhigt.” sagte sie dann, so als wäre es etwas ganz Natürliches und normales. Sicher nicht alles an Alice war gespielt und doch hielt sie ihr düsteres Weltbild und ihre dunkle Einstellung ganz bewusst raus aus ihrer Gildenperson. Jetzt gegenüber Charon diesen Worten zuzustimmen, wäre wie ein Eingeständnis der Schwäche. Und nur weil Amira schwach war, allein schon, weil sie wieder hier aufgetaucht war und Charon hierher begleitet hatte, musste sie es noch lange nicht zugeben. Und es musste wirklich viel passieren, damit sie Schwäche gegenüber anderen zugab. Sogar dann, wenn sie sie schonmal in einem schwachen Moment erlebt hatten, so wie er.
„Natürlich ist es eine gute Idee“, nickte Charon grinsend, während er sich so aus dem Fenster lehnte, und fuhr sich stolz mit einer Hand durch die Haare. „Du hast doch schon zugegeben, dass ich nicht nur eine Schönheit, sondern auch ein schlaues Köpfchen bin.“ So in etwa hatte sie es zumindest gesagt. Der Dargin war gut darin, nur das Beste aus den Worten seines Gegenübers zu ziehen, aber das war Amira ja längst gewöhnt. So oberflächlich er manchmal auch wirken konnte, war er heute aber nicht dazu in der Lage, die Blauhaarige emotional komplett davonkommen zu lassen. Die Wahrheit war, dass er sie mochte, dass er ein Stück weit sogar an ihr hing. Und er wollte nicht, dass sie noch einmal davon lief. „Es geht hier nicht um Alice und um irgendwelche Rollen“, meinte er mit einem Kopfschütteln und seufzte. „Du bist immer stur... Sekunde, ich komme raus.“
Vom Fenster weggetreten waren es nur zwei kurze Schritte hinüber zur Tür, ehe Charon auch schon aus dem Laden herauskam und sich vor der Tamaki aufstellte. Ja, sie war stur, aber schlussendlich war er selbst nicht besser. War das jetzt also der Moment, sie zu stellen? Das Ganze Gehabe sein zu lassen und mit offenen Worten zu sprechen? Naja... mehr oder minder. Ganz so leicht war es dann doch nicht. Wenn überhaupt hatten sie gerade ein weiteres Spiel eröffnet, eins mit größeren Einsätzen. Charon könnte einfach zugeben, dass er selbst seine Schwächen hatte, dass er sich Sorgen machte, dass er sie nicht noch einmal verlieren wollte. Genau wie Alice einfach zugeben könnte, dass nicht alles nur gespielt war und dass sie ihn mochte. Aber damit würden sie beide Wunden öffnen, in denen sie nicht wollten, dass andere Herumstocherten. Charons Ziel hier war also, dass sein Gegenüber sich ihm öffnete... ohne dass er den Anstand haben musste, die Geste zu erwidern. „Weißt du, du bist nicht so eine gute Schauspielerin wie du denkst. Ich sehe die Risse in deiner Fassade“, schmunzelte der Dargin, sein Blick selbstbewusst und unnachgiebig. Ein Grinsen legte sich auf seine Lippen. „Weißt du, es liegt keine Schande darin, zuzugeben, dass du mich magst. Jeder würde es verstehen. Ich bin charismatisch, gutaussehend, gebildet und bescheiden. Wer würde nicht mit mir befreundet sein wollen?“ Ein warmes Lachen entkam ihm, als hätte er nicht jedes Wort genau so gemeint, wie er es gesagt hatte. Dann blieb er für ein paar Momente ruhig, offensichtlich nachdenklich, ehe er mit einem Seufzen einen Entschluss fasste. War jetzt der rechte Zeitpunkt? Ja, besser wurde es wohl nicht. „Das erinnert mich daran...“, meinte er ruhig und hob eine Hand an seine Brust. „Ich habe da noch etwas, das ich dir geben wollte.“ Für ein paar Momente verschwand seine Hand in seiner Kleidung, während er etwas suchte, das er darin verstaut hatte. Lange dauerte es nicht, bis er etwas hervorzog. Etwas, das Amira bereits allzu gut kannte. Als er ihr die Hand entgegen hielt, lag darin etwas, womit sie vielleicht gar nicht mehr gerechnet hatte.
Es war die Pistole, die Amira ihm bei ihrem letzten Treffen hinterlassen hatte.
„Hier... bitte sehr“, meinte der Dargin ruhig, ein warmes Lächeln auf seinen Lippen. Die Arroganz, die man normalerweise von ihm gewohnt war, schien in diesem Moment wie verschwunden zu sein. „Ich habe gut darauf aufgepasst. Du wirst feststellen, dass sie gleichermaßen gepflegt und sauber ist. Schließlich habe ich eine ungefähre Ahnung, wie viel sie dir bedeutet...“
”Ich sollte aufpassen was ich sage hm, vor allem wenn es dein Ego streichelt.” sagte die Blauhaarige leicht süffisant, ehe sie sich ihrem Wasser widmete. Ein trauriger Versuch dem Thema zu entgehen das sich gerade öffnete, was sie vermieden hätten und wohl beide noch weiter getan hätten. Doch diese unausgesprochenen Fragen und die unterschwellige Fluchtgefahr, sorgte wohl dafür das man gewisse Themen nicht langfristig von sich schieben konnte. Auch wenn sie dem Thema Freundschaft abwehrend begegnete, ein Entgegenkommen vorschlug in der Annahme das Thema damit beenden zu können. Aber eigentlich kannte sie Charon dafür zu gut. Wenn es denn einmal auf dem Tisch war, war er nicht der Typ einen Rückzieher zu machen, ohne nicht zumindest einen ordentlichen Kampf abzuliefern. Schon damals in der Nacht bevor sie gegangen ist, hat er nicht akzeptiert, als sie ihm einen Einblick gewährte, einen klitzekleinen in ihr doch so düsteres Weltbild. So auch dieses Mal, denn das seufzen und seine Worte waren was sie erwartet hatte.
Stur sagte er, als ob er nicht ebenso stur war und als er vor ihr zum stehen kam, sah sie an ihm vorbei, beobachtete die Wasserperlen, wie sie am Inneren des Glas herunter perlten. Nagut, er ließ sich nicht abwimmeln. Manchmal war irh als würde sie Charon offen zeigen das ein Schritt weiter ein Haifischbecken wartete und er trat hinein, jedes Mal bereitwillig. Aber er war ja noch nie der Typ für den leichten Weg gewesen, hatte er selbst ja mal so gesagt. Als er also fast schon provokant, auch wenn seien Stimme nicht so klang ihr begegnete, seufzte sie und begegnete seinen Blick, seinem unnachgiebigen Schmunzeln. ”Eine Freundschaft auf dem Level also” säuselte sie ”Eine Freundschaft zwischen zwei Personen, weil sie hübsch aussieht, weil wir zusammen gut aussehen würden? Wenn Freundschaften für dich so einfach sind, klar wer würde das dann nicht” sie lachte, schloss sich seinem lachen an, das seien Worte entkräftet hätte zu einem Scherz werden lassen hätte, wenn sie nicht gewusst hätte, das Charon die Arroganz besaß das alles so zu meinen wie er es sagte. Sie konnte ganz klar sagen das sie nicht mit Charon befreundet sein wollte, das Problem war nur, das sie auch nicht 100% verneinen, konnte das, die beiden etwas verband. ”Jeder der eine Fassade besitzt wird früher oder später Risse offenbaren, das solltest du doch selber Wissen. Die Frage ist eher wie man mit diesen umgeht” sie zuckte die Schultern, sie würde sich nicht so einfach vor ihm die Blöße geben, nur weil er sie provozierte. Sie wusste, dass er schon mehr hinter ihre Fassade hat blicken dürfen als ihr lieb gewesen war, das als Argument zu nutzen würde ihn nicht helfen. Als er dann ein scheinbares Geschenk hatte, schnaufte Amira. Wollte er wirklich auf diese oberflächliche Schiene ihre Freundschaft bestätigen? Sie trank ihr Glas leer und als sie dann gerade schon mit einem süffisanten Lächeln ihrerseits anfangen wollte zu sprechen, blieb ihr Blick auf eben jener Waffe hängen, die sie hiergelassen hatte.
Aus albernen emotionalen Gründen, nachdem sie in jener Nacht nicht einfach gehen konnte, ohne ihm eine Nachricht zu hinterlassen wie ein verliebter Teenager. Ein Knurren entwich ihr, als sie die Hand ausstreckte. Sanft fuhr sie mit den Fingern die Konturen der Waffe entlang. Sie schaute ihn an und für einen Moment fehlten ihr die Worte. Erst als er nochmal darauf hinwies das sie sie nehmen konnte, nahm sie jene sanft von seiner Hand. ”Im Grunde ist sie der beste Beweis dafür das ich ein erbärmlicher Schwächling bin, der nicht loslassen kann.” murmelte sie und wich etwas zurück, um sich auf das offene Fenster zu setzen, halb auf das Fensterbrett. Den Rücken am Rahmen gelehnt und ein Knie angewinkelt, ließ sie mit der Hand den Lacrima Anhänger vor und zurückschwenken. ”Sie ist auch der beste Beweis dafür, dass du nicht loslassen kannst, obwohl du es physisch getan hast” sagte sie und wand den Blick hoch zu ihm, ein leicht schmerzvolles Lächeln im Gesicht.
”Und was jetzt Chai-Chai?” fragte sie und benutzte zum ersten Mal den Spitznamen den sie ihm gegeben hatte ”Forderst du dir jetzt die Geschichte ein, die ich dir zugesichert hatte? So dass ich mich dir öffne und du dich freuen kannst wie viel du doch über mich gelernt hast.” sagte sie und lachte bitter auf. ”Was wenn ich sie dir nicht erzähle, wärst du dann enttäuscht? Hofft du mich an dich zu binden mit Tanz, liebevollen Gesten und dem hier?” sie wedelte mit der Waffe. Nun wurde sie abwehrend, denn das einzige, was sie hatte aus dem Konzept bringen können war das hier. Ihre Stimme wurde wütender und sie versuchte sich zu fassen. ”Was nun Charon?” sie brauchte einen Plan um ihre eigene aufgewühlten Gefühle so weit runter zu regeln, dass sie eben das nicht tat. Sie konnte doch nicht zulassen das die Risse ihrer Fassade, die er kannte brachen. Sie kämpfte mit sich und so teilnahmslos sie auch da saß, mit dem Anhänger ihre Waffe spielte, die unterschwellige Wut in ihrer Stimme war deutlich. Dabei war sie nicht auf Charon wütend, sondern lediglich auf sich selbst.
Sicher, Charon war auch stur. Das änderte nichts daran, dass er Recht hatte, als er Amira ihre eigene Sturheit vorhielt. Amüsiert zwinkerte er ihr zu. „Warum nicht? Schöne Menschen ergeben schöne Freunde“, meinte er klar, hatte offensichtlich keine Probleme mit der Oberflächlichkeit dieser Worte. Dennoch blieb er selbst nicht ganz oberflächlich, sondern bohrte nach. Selbst wenn er die Risse in ihrer Fassade sah, kam er nicht an ihnen vorbei, genauso wie sie nicht so leicht an sein wahres Ich herankam. Auf unterschiedlichen Seiten zweier Mauern zu stehen provozierte aber genau das, was ihn schon einmal so gequält hatte. Er verstand sie nicht, nicht wirklich, und es gab etwas in ihr, das gehen oder gar flüchten wollte. Und wenn er ehrlich war, dann hatte Charon nur eine Verbindung dazu, wer Alice wirklich war. Die Schusswaffe, die er ihr gerade überreichte. „Nicht loszulassen ist nicht immer eine Schwäche. An manchen Dingen lohnt es sich festzuhalten. Man muss nur darauf achten, dass man die richtigen Dinge bei sich behält.“ Der alte Besserwisser lächelte entspannt wie immer, während er die Reaktion der Blauhaarigen auf ihre Pistole betrachtete. Offene Freude zeigte sie nicht, aber das hätte ihn bei der Tamaki auch überrascht. Sie wurde leiser, aber schien sich umso mehr einkesseln zu wollen. Es fühlte sich nur irgendwie an, als würde sie das nicht schaffen. Selbst ihr Konter gegen Charon war schwach im Vergleich zu dem, was sie liefern konnte, wenn sie sich wirklich bissig fühlte. „Ich habe bei dir das Rechte losgelassen, und ich habe das Rechte behalten“, meinte der Dargin mit einem Kopfschütteln, die Arme selbstsicher vor seiner Brust gekreuzt. In diesem Prozess fühlte er sich gerade unantastbar. „Ich habe dich so weit losgelassen, dass du alle deine Freiheiten hast und deine eigenen Entscheidungen treffen kannst. Aber ich habe nicht mein Bild von dir losgelassen, meine Gedanken, Hoffnungen und Einschätzungen an dich. Und dazu sehe ich auch keinen Grund.“ Ohne Zweifel an sich selbst schüttelte er den Kopf. Alles gleichermaßen loslassen zu müssen war ein lächerlicher Gedanke. Das Leben war nicht so schwarz und weiß. Es gab viele differenzierte Einschätzungen zu treffen, auch wenn Amira sich wohl bemühte, sich das Alles zu ersparen und sich ihre Urteile einfach zu machen. Aber ganz offensichtlich fiel es ihr mit dem Dargin nicht so leicht wie sonst...
„Was jetzt?“ Leicht überrascht wiederholte er ihre Worte. Überließ sie das Tempo jetzt doch ihm, ließ ihn die Führung in ihrem Gespräch zu übernehmen? Sie warf ein paar Gedanken in den Ring, aber schlussendlich wollte sie von ihm hören, worauf er hinaus wollte. Ein Schmunzeln spielte über die Lippen des Dargin. Einerseits war es wahrscheinlich eine abweisende Haltung, ein Versuch ihn zum Zug zu zwingen ohne mehr über sich preiszugeben. Andererseits war es aber auch kein kompletter Rückzug. Es lagen definitiv Emotionen in ihrer Stimme, und sie beendete das Gespräch nicht. War das hier eventuell die Chance, auf die er gewartet hatte? „Bitte. Du musst mir keine Geschichte erzählen, die du für dich behalten möchtest“, meinte Charon mit einem ruhigen Schütteln seines Kopfes, das sein langes, weißes Haar tanzen ließ. „Ich hoffe natürlich, dass du den Wert eines guten Tanzpartners so sehr zu schätzen weißt wie ich, aber schlussendlich... halte ich dich nicht fest. Du kannst tun und lassen, was du möchtest. Ich habe deine Waffe nicht für eine Gegenleistung aufbewahrt.“ Er lächelte sie an, sah ihr in die Augen. Ob es das war, was sie hören wollte? Sicher nicht. Irgendwie ging er davon aus, dass sie mit solchen Worten überhaupt nicht gerechnet hatte, auch wenn er sich da eventuell zu viel zutraute. „Aber... wenn du mir etwas im Gegenzug geben möchtest, dann... würde ich mich über deinen Namen freuen.“
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