Typ: Landstrich | Freiraum Besitzer: --- Beschreibung: Südlich von Marokkasu Town, am Fuße des Zentralgebirges, erstreckt sich ein Tal, dessen Trampelpfad sanft anmutend auf den Bergpass des Zentralgebirges einlädt. Die Umgebung leitet allmählich den Übergang zwischen grüner Heide und bergigem Land ein und kesselt Wanderer durch Felswände bestimmend ein. Mit viel Glück und aufmerksamen Augen findet man alte Höhlen und Tunnel in den sonst so massiven Steinwänden. Diese beherbergen manch Geheimnis, vielleicht auch einen Schatz? So wachsen zum Beispiel nur hier die seltenen und schwer zu züchtenden Delicashrooms, die ein kleines Vermögen wert sein sollen.
Changelog: Wenn sich im Verlauf des Rollenspiels etwas an dem Ort ändert, wird es hier aufgeführt.
Lorelai
Anmeldedatum : 20.03.23 Anzahl der Beiträge : 273 Ort : Marokkasu
Im ersten Augenblick sah Lorelai verwundert und mit leicht geweiteten Augen zu Lucien, als er diesen kleinen verbalen Ausbruch bezüglich Großmutter Conny hatte. Doch dann verstand die Chamberlain, dass er tatsächlich von ihrer lebendigen Oma ausging und da konnte sie nicht anders, als zu kichern. Wie es sich für eine Dame gehörte, hielt sie sich dabei die Hand vor den Mund und lächelte den Schwarzhaarigen dann amüsiert an. „Mach dir keine Sorgen deswegen, verehrter Lucien. Du wirst staunen“ Keine Frau war so unerschrocken und tapfer, wie Constance Chamberlain. Ja, zu Lebzeiten war sie als unfreundliche Greisin bekannt gewesen, welche sich wie eine Bissgurke verhalten hatte. Doch sie war immer stark und unerschütterlich gewesen und Lorelai kannte von Kleinauf auch ihre weiche Seite.
„Das würde mein Herz mit Freude erfüllen! Ich mache dir einen guten Preis“, lockte Lorelai Lucien, welcher ihren Geliebten Laden innerlich als Ramschladen bezeichnete. Doch das war nicht weiter schlimm, denn sie wusste es ja nicht. Und selbst wenn der Ashworth es offen aussprechen würde, so würde Lorelai sich das schon drehen und wenden, dass es nicht weh tat. Darüber hinaus war es für die rosahaarige Romantikerin doch viel interessanter, was Lucien dann erzählte: Seine Lebensgefährtin? Sie sei wundervoll. Sicherlich meinte er damit, dass er diese Frau liebe und sie ihn. Aber was genau bedeutet das, Lebensgefährte? Früher tauschten die anderen Kinder an Lorelais Schule Freundschaftsarmbänder. Sie hatte nie eines bekommen, aber deren Freundschaft sollte ewig halten. So wie ein Ehering bei Ehe. Aber.. Lebensgefährte? „Oh wie herzallerliebst!“, frohlockte die Geisterruferin zunächst. „Ich möchte nicht unhöflich oder zu neugierig sein, aber verrätst du mir ihren Namen? Vielleicht kenne ich deine Liebste ja“ Und wie Lorelai sie kannte! „Und dann hätte ich eine Frage bezüglich der Lebensgefährten. Wie ordnet man das ein? Ist das gleichzusetzen mit einer Verlobung?“, erkundigte sie sich aufrichtig interessiert.
Bei den Höhlen angekommen wurde Lorelai dann doch ein wenig mulmig. Sie beobachtete unbehaglich, wie Lucien die schwere Metalltür öffnete und warf einen vorsichtigen Blick in den Tunnel. Dunkel, kalt und schmutzig. Es würde nicht ihr liebster Ort werden, doch Lorelai akzeptierte auch diese Facette der Natur. Wobei so natürlich war es wohl nicht, wenn ein Tunnel in eine Felswand gegraben wurde. Lucien ging voraus und bot Lorelai seine Hand zur Hilfe an, damit sie nicht stolperte. Und das gefiel der Rosahaarigen natürlich sehr, denn dies war eine aufmerksame Geste von Höflichkeit und so gehörte sich das auch. Daher legte Lorelai ihre Hand in Luciens und trat vorsichtig, Schritt für Schritt, hinter ihm die Treppen hinab. Unten angekommen war es so düster, dass man die Hand nicht mehr vor Augen erkennen konnte. „Wofür wurde nur solch ein Tunnel ge-“, sie konnte gar nicht zu Ende sprechen, denn sie erschrak, da sie über etwas auf dem Boden stolperte und konnte sich gerade noch an der Wand festhalten. Dabei betätigte Lorelai einen Schalter am kalten Felsen und eine Reihe Lichtlacrimas erhellten den Tunnelgang ein wenig. Fassungslos sah die junge Frau sich um, ehe sie Lucien anlächelte: „Welch großzügige Fügung des Schicksals!“, freute sie sich und umgriff andächtig einen ihrer Talismane, um sich innerlich zu bedanken. Dann blickte sie gen Boden. Schienen? Darüber war sie also gestolpert..
Wie sollte sich Lucien keine Gedanken darüber machen, dass seine Begleiterin ihre Großmutter anschleppen wollte? Das war nicht nur schräg, sondern auch gefährlich, doch das schien ihr nicht im geringsten bewusst zu sein. Oder war es ihr egal? Was auch immer sie zu ihrem schrägen Verhalten bewegte, der Ashworth konnte es auf keinen Fall so gelassen sehen. Doch das wollte er sich natürlich nicht anmerken lassen. Auch der angebotene Rabatt hob seine Laune nicht, schließlich war Geld bei ihm absolut kein Problem. Er konnte vermutlich den gesamten Laden leerkaufen, wenn er denn wollen würde. Zum vollen Preis. Hielt sie ihn für arm oder was? Ein Seufzen unterdrückend wischte er den Hauch von Frust, der sich über sein Herz legte, beiseite. Sicherlich wollte sie einfach nur nett sein. Außedem schien sie ein anderes Thema sowieso mehr zu interessieren. "Ihr Name ist Claudia Romano. Zumindest der Name 'Romano' sagt dir sicherlich etwas." Das weiche Lächeln, das auf seinen Lippen lag, während er über die junge Frau sprach, hätte nicht falscher sein können. "Wenn du sie siehst, würdest du sie garantiert erkennen. Sie hat wunderschöne, lange Haare und die niedlichsten Katzenohren der Welt." Ja, ihre Katzenohren waren wirkich, wirklich süß. In dieser Hinsicht log er nicht einmal. Trotzdem schmerzte es ihn, so über sie zu schwärmen. Es fühlte sich einfach falsch an. Doch er hatte keine andere Wahl. "Oh, nein, nein. So weit sind wir beim besten Willen noch nicht. Unsere Beziehung ist noch ganz frisch." Kopfschüttelnd, aber weiterhin lächelnd, winkte er ab. Verlobung. So weit würde es niemals kommen, doch das musste niemand wissen. Das, was die Feline und er den Leuten vorgaukelte, war schließlich ernst und nicht nur eine belanglose Liebelei. Sie liebten einander. "Allerdings ist es absolut mein Ziel, sie eines Tages zu meiner Frau zu machen. Ich möchte meine Zukunft mit ihr teilen." Früher hätte er alleine über diesen Gedanken gelacht. Beziehungen waren für ihn kaum mehr als Zeitverschwendung und Liebe war bloß ein Märchen. Niemals hätte er gedacht, irgendwann den aufrichtigen Wunsch zu hegen, eine Person für den Rest seines Lebens an seiner Seite zu haben. Wie sich Dinge doch ändern konnten. Allzu sehr wollte er dieses Thema jedoch nicht vertiefen. Je mehr Details er ihrer falschen Beziehung andichtete, desto wahrscheinlicher war es, dass Ungereimtheiten entstanden und ihr Spiel aufflog. Das musste er allerdings auch gar nicht, denn als sie die düsteren Tunnel schließlich erreichten, rückte der Fokus voll und ganz auf diese. Höflich half er der jungen Frau die Treppen hinab, was jedoch nicht verhinderte, dass sie, kaum hatte er ihre Hand wieder losgelassen, stolperte. "Alles in Ordnung?" Da hatte er wohl einen ordentlichen Tollpatsch an seiner Seite. Eine positive Seite hatte ihr Faux-Pas jedoch, denn kaum hatte sie Halt an den Felswänden gefunden, wurden diese auch schon von fahlem Licht erhellt. Kurz betrachtete er die kleinen, unauffälligen Lacrima, die sich unauffällig in die Umgebung einfügten. Ihr Schein war schwach, hoffentlich schwach genug, um die angeblich empfindlichen Pilze nicht zu gefährden. "Das war wirklich großes Glück. Das sollte unsere Aufgabe deutlich erleichtern", stimmte er zu und schenkte der Rosahaarigen ein Nicken. Schließlich folgte sein Blick ihrem hinab auf den Boden. "Womöglich hatte man irgendwann einmal an unterirdische Fortbewegung gedacht." Doch dieses Vorhaben schien schon lange wieder verworfen zu sein, denn eine dicke Staubschicht und die ein oder andere Pflanze hatten sich über das Metall der Schienen gelegt. Seine Kleidung würde er danach vermutlich in den Müll werfen können. Schade eigentlich, das Hemd war wirklich gemütlich. Nun, wo der Schwarzhaarige sehen konnte, wohin er trat, übernahm er selbstverständlich die Führung. Leise hallte jeder seiner Schritte in den schier endlos wirkenden Gängen wieder. Die Luft war kühl, aber trotzdem unangenehm. Es herrschte wirklich keine schöne Atmosphäre. "Ich kann mir nicht vorstellen, dass hier jemand freiwillig Unterschlupf sucht", merkte er grübelnd an. "Vielleicht sollten wir-" Eigentlich hatte er einen schlauen Gedanken teilen wollen, doch seine Aufmerksamkeit wurde von einem kleinen Gewächs, das sich in eine Nische der Felswand schmiegte, gestohlen. "Oh, sieh mal. Ob das einer dieser Pilze ist?" Neugierig ging er davor in die Hocke. Diese kleinen Dinger waren also ein kleines Vermögen wert? Hmmm ... Er wusste, dass es vermutlich keine gute Idee war, doch er konnte einfach nicht anders. Das Interesse war zu groß. Vorsichtig streckte er die Finger danach aus und pflückte den Pilz mitsamt Stiel. "Im Questbericht steht nirgends, dass wir nicht probieren dürfen, korrekt?"
Lorelai
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Kaum hatte Lucien den Namen seiner Geliebten ausgesprochen, wurden die Augen der Chamberlain groß und ihre Hände legten sich dramatisch an ihre Brust. Dabei strahlte sie voller Überraschung und Freude. „Claudia Romano? Ich habe sie vor einiger Zeit kennengelernt! Ich denke, wir freunden uns gerade an.. sie ist bezaubernd! Bravo!“, freute sie sich für den Schwarzhaarigen und applaudierte ihm einmal kurz und schicklich. Wie niedlich er nun von ihr schwärmte! Lucien war ja bis über beide Ohren in Claudia verliebt! Jetzt sah sie ihn mit völlig anderen Augen. Und sie stellte sich die beiden nebeneinander vor ihrem inneren Auge vor. Ja, das war wirklich ein absolut entzückendes Bild! Sie waren füreinander geschaffen! Hachja.. wie wundervoll. Hoffentlich würde Lorelai auch eines Tages den Mann fürs Leben finden, so wie Claudia. Noch nicht verlobt, aber trotzdem liiert? Schwierig, schwierig. Wie sollte Lorelai sich das nun vorstellen? Man genoss die Vorzüge einer Ehe, ließ sich aber zugleich die Freiheiten des Single-Daseins nicht nehmen? Na, das klang nicht erstrebenswert! „Oh..“, entfuhr es Lorelai merklich unbegeistert. „Nun.. verehrter Lucien.. warum heiratet ihr dann nicht gleich? Wenn du weißt, dass du deine Zukunft mit ihr verbringen und sie zu deiner Frau machen willst, wozu dann warten?“, fragte die Rosahaarige ein wenig befremdlich. Also so was! Die lebten ja total freizügig! Das verstand Lorelai nicht.
Kaum war Lorelai die Treppen in die Höhlen hinabgestiegen, stolperte sie unten angekommen über Bahnschienen, welche sie auf dem Boden aufgrund der Dunkelheit nicht sehen konnte. Dabei kam sie an eine Felswand und betätigte versehentlich mit ihrer Hand einen Schalter, durch welchen die Umgebung ein wenig erhellt wurde. „Ja, es ist alles in Ordnung“, versicherte die Rosahaarige ihrem Kollegen lächelnd und verlieh ihrer Freude über die glückliche Fügung des Schicksals Ausdruck. Auf ihre Frage hin, was es wohl mit den Schienen auf sich hatte, erklärte Lucien seine Vermutung. „Gut möglich.. es klingt jedenfalls praktisch. Ich frage mich nur, warum das Vorhaben gestoppt wurde“, spann sie den Faden weiter, würde aber vermutlich keine zufriedenstellende Antwort bekommen.
Diese Höhlen waren spannend, aber Lorelai mochte sie nicht besonders. Sie fühlte sich unbehaglich, die Luft war muffig und kühl. Hoffentlich konnten sie ihre Aufgabe schnell erfüllen, sie vermisst das Tageslicht und eine sanfte Brise schon jetzt. Lucien war vorausgegangen, hielt aber plötzlich inne. „Oh, sieh nur!“, schwärmte Lorelai verwundert, als er die Pilze entdeckt hat. Sie lächelte glücklich und holte das Questdokument noch einmal hervor, um die Pilze abzugleichen. Während Lucien sich bereits einen pflückte, las Lorelai noch einmal aufmerksam. Nein, da stand nicht, dass man nicht probieren durfte. Dann drehte Lorelai das Papier um. „..nun, hier steht lediglich, dass man sie auf keinen Fall im Rohzustand essen sollte, da sie zu Halluzinationen, Angstzuständen oder Manie führen können. Am besten, wir bereiten sie nachher zu und probieren dann davon“, erklärte Lorelai wohlwollend und in aller Seelenruhe. Ein Glück hatte Lucien diesen Hinweis noch rechtzeitig bekommen! Alles andere wäre ja total blöd jetzt!
Moment, was? Die Rosahaarige kannte Luciens 'Partnerin' mehr als nur vom Sehen? Ein wenig überrascht von dieser Tatsache griff er sich an den Hals, um die Krawatte zu richten. Doch er trug keine, weshalb er ins Leere griff. Um nicht vollkommen dumm dazustehen, ließ er die Finger weiter zum Kragen wandern, an dem er kurz herumfummelte. Das gefiel ihm nicht. Wieso war er so leichtsinnig gewesen? Für einen Rückzieher war es nun zu spät. Also was nun? "Was für eine Überraschung!" Zumindest diese Worte entsprachen der Wahrheit. "Sie ist wahrlich bezaubernd, da hast du vollkommen Recht." Ein warmes Lächeln breitete sich über sein Gesicht aus. Zumindest, bis Lorelai darauf hinwies, dass es doch überhaupt keinen Grund gab, länger mit der Hochzeit zu warten. Überrascht blinzelte der Schwarzhaarige, das Lächeln geriet kurz ins Wanken. Gewissermaßen hatte sie Recht. Grübelnd fuhr er sich mit einer Hand durch das lange Haar. Der Grund, wieso er seinem wahren Geliebten noch keinen Antrag gemacht hatte, war, dass er keine Eile darin sah. Er brauchte kein Versprechen vor anderen Leuten zu geben um zu beweisen, wie stark seine Zuneigung war. Doch dieses Argument würde in der jetzigen Diskussion keinen Sinn machen. Außerdem waren Hochzeiten alles andere als billig. Sie kamen beide aus äußerst wohlhabenden Familien, aber ... "Nun, es ist so, und das verrätst du ihr bitte nicht, ich möchte für den Tag, die Flitterwochen und alles darum herum selber zahlen. Unabhängig von dem Geld meiner Familie. Damit es wirklich etwas besonderes ist." So und nicht anders würde er es auch bei Nate wollen. Und das nicht nur, weil seine Eltern niemals auch nur einen Cent dazu beitragen würden. Potentielle Enkel waren schließlich wichtiger als sein Glück. Ugh. "Apropos verraten, ich würde dich bitten, mit niemandem über unsere Liebesbeziehung zu reden. Nicht etwa, weil ich es geheim halten möchte, sondern weil es mir wichtig ist, dass entweder sie oder ich diese Information teilen." Mal wieder eine balnke Lüge. Ein wenig unwohl fühlte er sich dabei durchaus. Lorelai wirkte bisher aufrichtig und ehrlich. Vermutlich hätte er das Thema niemals anschneiden sollen. Doch es war ihm immer noch lieber, dass jemand von Claudia wusste, als Nate. Manche Dinge blieben lieber vor dem neugierigen Blick der Gesellschaft verborgen. Dazu gehörte auch das düstere Tunnelsystem, das das Magierduo sichern sollte. "Womöglich hat es sich finanziell nicht gelohnt. Die Investoren haben gemerkt, dass es ein Verlust werden würde und sind ausgestiegen, bevor das Projekt fertig gestellt wurde. Oder es war von Beginn an nicht genug Geld da", schlug er mit einem Schulterzucken vor. Ob er damit nun richtig lag, wusste er natürlich nicht, doch es schien naheliegend. Schlussendlich gab es eine Reihe an Hürden, die ein derart großes Projekt meistern musste. Dieses hier war weder das Erste, noch das Letzte, das irgendwo auf dem Weg zum Ziel scheiterte. Die Überbleibsel des Versuchs waren jedoch nicht weniger spannend als dieser selbst. Düstere Gänge, verbotene Orte, lauernde Gefahren. Alles waren Dinge, die eine unsichtbare Anziehungskraft auf den Ashworth ausübten. Dort, wo er nicht sein sollte, war er am liebsten. Genauso wie er am liebsten Dinge tat, die er nicht tun sollte. Die Neugierde war einfach zu groß. Es war, als würde der Pilz in seiner Hand darum bitten, von ihm verpeist zu werden. Noch während Lorelai nach dem Questzettel suchte, landete er bereits in seinem Mund. Leise quietschte der spontane Snack zwischen seinen Zähnen. Hm, so wirklich weltbewegend war das nun nicht. Waren das wirklich die Dinger, die ein kleines Vermögen wert sein sollten? Hmm ... Jetzt, wo er das Teil bereits komplett zerkaut hatte, musste er es wohl auch schlucken. Er wollte keinen schlechten Eindruck hinterlassen. Eine Entscheidung, die er blitzschnell bereute. Was hatte die Rosahaarige da gerade gesagt? Der Schädel des Ashworths klappte nach hinten, um seiner Begleiterin kopfüber entgegenblicken zu können. "Zuuuuh spääääht!~" Wie schnell wirkten die Dinger? Hatte er noch genug Zeit, um den Pilz wieder hochzuwürgen? Nein, das wollte er eigentlich echt nicht. Ein einziger konnte wohl kaum so schlimm sein. Ein wenig hilflos rappelte er sich wieder auf. Es würde schon nichts passieren. Hehehe. Vermutlich. Wieso fand er das gerade so schrecklich lustig? Er versuchte, das Grinsen, das sich auf seinen Lippen ausbreiten wollte, zu unterdrücken, jedoch mit nur wenig Erfolg. Haltlos zuckten seine Mundwinkel auf und ab. Das kam nicht von dem Pilz, er hatte einfach nur gute Laune. Wie konnte man sich an solch einem Ort nicht pudelwohl fühlen? "Man, diese Tunnels machen mich echt glücklich ... Tunnels? Tunneln? Heh, klingt alles irgendwie lustig." Fröhlich kickte er ein Steinchen vor sich her, ehe er es mit Wumms in die Dunkelheit feuerte ... "AUTSCH!" "Ich war das nicht!"
Lorelai
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Die Provinz in Sin, aus welcher Lorelai stammte, war noch sehr konservativ geprägt. Doch für Lorelai, welche dort aufgewachsen war, war es Normalität. Erst seit sie im Königreich Fiore lebte, machte sie sich mehr und mehr Gedanken darüber, dass auch eine andere Sicht auf die Dinge möglich war. Freier als hier konnte man wohl nirgendwo leben. Doch noch konnte sich die Chamberlain nicht von den Traditionen lossagen, denn sie begleiteten sie bereits ihr Leben lang und die Wichtigkeit, als Frau eines Tages verheiratet zu sein, wurde ihr von klein auf eingebläut. Es passte nicht in ihr Weltbild, dass jemand, der das Glück hatte, den Deckel zu seinem Topf gefunden zu haben, nicht gleich heiratete. Doch Lucien hatte eine Erklärung für diese Entscheidung und diese ordnete Lorelai sofort in die Kategorie 'romantisch' ein. „Oh, verehrter Lucien..“, hauchte Lorelai andächtig, faltete die Hände und legte sie sich schwärmerisch an die Brust. „Ein Akt der Liebe! So durchdacht und mühevoll.. Das ist entzückend! Keine Sorge, ich werde ihr nichts verraten“, versprach sie ihm aufrichtig lächelnd, stutzte aber kurz, dass darüber hinaus auch niemand von dieser Liebesbeziehung von ihr erfahren sollte. Aber das akzeptierte die Rosahaarige, denn es war deren Sache. „Ich respektiere das. Keiner soll etwas von mir erfahren“, versicherte sie erneut.
Die Umgebung der Höhle war nicht besonders einladend und das Licht der Lacrima an den Wänden erleuchtete nur schwach, sodass die Pilze nicht.. geblendet wurden. Lucien hatte einige Erklärungen auf Lager, warum diese Schienen durch den Berg nicht weitergebaut wurden und Lorelai nickte immer wieder verstehend, während sie ihn ansah. Er war ja wirklich sehr belesen! Es dauerte nicht lange, da fanden sie sogar die ersten Pilze. Wie aufregend! Erfreut betrachtete Lorelai die kleinen Schwämmchen und verglich sie sogleich mit der Beschreibung auf dem Questpapier. Lucien sprach unterdessen davon, einen zu kosten. Zum Glück fand die Chamberlain just in diesem Augenblick den Hinweis, dass diese Pilze in rohem Zustand zu Halluzinationen, Angstzuständen und Manie führten. Nicht auszumalen, Lucien hätte- „Zuuuuh spääääht!~“
Bereits das schlimmste befürchtend blickte Lorelai zum Ashworth. Der hatte seinen Kopf nach hinten gestreckt und sah sich die Welt kopfüber an. Er lachte, grinste, blickte.. komisch drein. „Du liebe Güte, du hast davon gegessen“, stellte Lorelai schockiert fest und legte sich fassungslos eine Hand an die Lippen. Naja, solange Lucien nur lachte und fröhlich war..? Halluzinationen und Angstzustände wären viel schlimmer. Er spielte Fußball mit einem Stein, während Lorelai ihm erklärte, dass der Plural „Die Tunnel“, lautete. Dann kickte Lucien den Stein und jemand schrie schmerzvoll auf. Die Chamberlain erschrak fürchterlich, versteckte sich hinter dem Schwarzhaarigen und blickte voll Unbehagen an ihm vorbei in den dunklen Gang des Tunnels. Doch der Pilz machte ihn regelrecht albern und er behauptete, er habe den Stein nicht geschossen. „Ich bitte dich, verehrter Lucien, komm schnell wieder zu dir. Hier ist jemand!“, flüsterte Lorelai und atmete tief ein und aus. Vielleicht hatte sich ja nur ein Wandersmann hier verirrt? „Wer ist da?! Wer stiehlt Shroom seinen Schaaaaatz?“ Aus dem dunklen Tunnel stampfte ein Wesen, recht klein und mager. Sein Körper war menschlich, doch die Haut war fahl und er wirkte, als sei er bereits viel zu lange in diesen dunklen Höhlen. „Die Pilze gehören mir! Alle mir!“, fauchte Shroom die beiden Eindringlinge an. Vorsichtig blickte Lorelai hervor. „Euer Name ist.. Shroom?“ Die Kreatur nickte misstrauisch. „Und die Pilze gehören Euch?“ Wieder nickte er, fügte sogar an: „Sie sind mein Schatz! Mein Essen! Pilze halten Shroom am Leben! Shroom liebt Pilze. Sie gehören alle ihm!“ Lorelai musste es einfach fragen: „Esst Ihr diese Pilze roh?“ „Wie sonst?!“, fauchte er plötzlich aggressiv. „Eindringlinge! Eindringlinge! Verschwindet!“ Und mit diesen Worten stampfte er einmal auf, erschuf eine Welle auf dem Höhlenboden, welche zumindest Lorelai von den Beinen riss und zurückwarf.
Die Rosahaarige war wirklich fürchterlich einfach zu überzeugen. Sie fraß Lucien ja regelrecht aus der Hand. Da hatte wohl jemand eine Schwäche für Romantik, was? Natürlich würde er sich darüber nicht beschweren, es hatte durchaus seine Vorteile, denn sie versprach ihm, genau das zu tun, was er von ihr verlangte. Nun musste sie sich nurnoch daran halten. Es blieb nun bloß zu hoffen, dass es nicht der Ashworth selbst war, der sein eigenes, lügenreiches Spielchen auffliegen ließ, denn leichtsinnig, wie er war, ließ er sich von seiner Neugierde übermannen und schluckte den scheinbar wertvollen Pilz ohne zu zögern herunter. Der Geschmack war nicht sonderlich berauschend ... der Effekt hingegen schon. "Und wie ich das habe", bestätigte er Lorelais Realisation mit einem breiten Lächeln. "Aber ich würde sagen, den hohen Preis rechtfertigt der Geschmack voll nicht." Es war fast schon ein wenig enttäuschend, doch seiner Laune brach es glücklicherweise keinen Zacken ab. Im Gegenteil, er fühlte sich fantastisch! Als könnte er Bäume ausreißen! Oder noch mehr Pilze, denn Bäume gab es hier unten ja keine. Schade eigentlich, das würde es fast noch ein wenig schöner machen. Wie gut, dass es genügend Fußball-fähige Steine gab, die ihn von dieser tragischen Tatsache ablenkten. Mit ordentlich Schwung donnerte er den Kiesel in das imaginäre Tor, das sich irgendwo in der Dunkelheit befand. Dass er tatsächlich etwas traf, kam unerwartet. "Ich bin doch schon bei mir?" Irritiert blickte er zu seiner Kollegin, dann an sich selbst herab. Hier und da wurde sein Körper mit der Hand abgeklopft. "Ja, alles noch da." Wie kam sie denn darauf, dass etwas von ihm nicht hier war? Schräg. Wer war dann hier? Absolute Verwirrung machte sich in ihm breit. Er schnallte überhaupt nichts mehr. Bis plötzlich eine Stimme aus der Dunkelheit an seine Ohren drang. Erst hüpften die goldenen Äuglein ein weiteres Mal zu der jungen Frau, als ob sie der Quell der merkwürdigen Worte war, doch selbst er verstand, dass sie das nicht gewesen sein konnte. "Hi Shroom! Ich bin Lucien und das ist Lorelai", grüßte er die merkwürdige Höhlenkreatur, nachdem diese gefragt hatte, wer sie denn waren. Was für ein aufmerksames Männlein. "Ich muss dich enttäuschen, die Pilze können gar nicht alle dir gehören, ich habe bereits einen gegessen." Wie ein tadelnder Lehrer schwenkte er den erhobenen Zeigefinger. "Außerdem macht teilen Freude." Es war schon ziemlich frech, dass dieser Kerl alles für sich beanspruchen wollte. Er wirkte beim besten Willen nicht so, als wäre er der Besitzer des Tunnels und somit auch Besitzer der Pilze. Also musste er teilen, ob er wollte oder nicht! Dafür würde Lucien schon sorgen. Dass er mit seinen Worten keine gute Laune bei Shroom entfachte, war nicht verwunderlich, bemerken tat es der Schwarzhaarige aber trotzdem nicht. Gelassen marschierte er zu einem weiteren Pilz, der im Schutz der Tunnelwand wuchs und ging um die Hocke, um ihn zu pflücken. Bevor seine Finger aber an dem zarten Stiel rupfen konnten, erfasste ihn die Stampfwelle des wütenden Männleins und sorgte dafür, dass er wie eine Murmel davonkullerte. "Huuuuuch, was war das denn?" Gab er überrascht von sich, als er sich auf dem Rücken liegend wiederfand. Das war absolut kein guter Platz für ein Schläfchen. Immerhin hatte der überraschende Ruck dafür gesorgt, dass er den Pilz nun triumphierend in den Händen hielt. Das freie Händchen zur Hilfe nehmend rappelte er sich wieder auf. Die Welt drehte sich fröhlich vor sich in, während er zurück zu Lorelai schlenderte. Er griff sie am Handgelenk, zog sie zurück auf die Beine und ließ in der selben Bewegung den Delicashroom in ihrem Mund verschwinden. "Heh." Triumphierend grinsend wendete er den Blick wieder auf Shroom. "Jetzt haben wir beide welche gegessen. Wohl doch nich so dolle deine, häääh?" Entsetztes Kreischen, dann mehr Stampfen. Wie ein kleines Kind, dass einen Heulanfall bekam plärrte und fuchtelte das Männlein herum. "NeineineineineineinNEIN!" Auch dieses Mal sorgte für eine Vielzahl an Bodenwellen, dieses Mal jedoch deutlich kleiner. Als würde er Seilspringen hüpfte der Ashworth einfach fröhlich über diese hinweg, gab hier und da ein leises "Hop" von sich. Meine Güte, dieser Shroom war wirklich ein lustiger Genosse, den man wunderbar ärgern konnte!
Lorelai
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Hilflos beobachtete Lorelai, wie Lucien verwirrt an sich herabblickte und seinen Körper nach fehlenden Gliedmaßen absuchte, weil die Rosahaarige ihn darum gebeten hatte, er solle bitte wieder zu sich kommen. Seine Antwort darauf ließ sie besorgt ihre Hand an die eigene Wange legen, während sie überlegte, wie um alles in der Welt das alles ausgehen sollte. Sie waren definitiv nicht allein in diesen Höhlen und Lorelai war ein wenig unwohl zu Mute, da sie ja nicht wusste, wer oder was hier auf sie lauern könnte. Die Antwort folgte prompt, denn eine eigenartige, kahlköpfige und magere Kreatur kam zum Vorschein und stellte sich als Shroom vor. Nach einem kurzen Austausch hatte die Chamberlain herausgefunden, dass das Wesen sich von den Pilzen im Rohzustand ernährte und sie alle für sich beanspruchte. Das wäre natürlich ein Problem für die Gilde! Lucien aber schien das alles schnell lösen zu können und teilte Shroom darüber auf, dass Teilen Freude macht. „Bravo!“, pflichtete Lorelai ihm für diese wundervolle Lektion bei und lächelte glücklich.
Doch Shroom war nicht so leicht zu überzeugen, anscheinend war er ein ziemlicher Eigenbrötler, weswegen er wütete und zeterte. Er bezeichnete die Magier als Eindringliche und verlangte, dass sie verschwanden. Um diesem Befehl Ausdruck zu verleihen, stampfte er auf dem Boden auf und löste somit eine magische Bodenwelle aus, welche beide Magier von den Füßen riss. Lorelai kam unsanft auf dem Hintern auf und presste wegen des Schmerzes am Steißbein kurz die Augen zusammen. Als sie diese wieder öffnete, war Lucien, dieser sagenhafte Gentleman, bereits zur Hilfe geeilt und half ihr auf. Claudia konnte sich wirklich glücklich schätzen. Lächelnd und mit einem: „Vielen Da- Hmpf!“ Die violettfarbenen Augen weiteten sich und geistesgegenwärtig schluckte sie den Pilz runter, damit er ihr nicht noch in die Luftröhre rutschte. „Du liebe Güte.. du liebe Güte!“, stammelte sie aufgeregt vor sich hin, wohlwissend, nun auch einen Pilz gegessen zu haben. Eilig klopfte sie sich noch den Schmutz und den Staub vom Gewand, damit wenigstens das noch im Klarzustand erledigt war. Als wäre die Situation nicht schon schlimm genug, provozierte Lucien nun auch noch Shroom mit dem weggefutterten Pilz. „Bitte, verehrter Lucien, mach den jähzornigen Shroom nicht wütend“, versuchte Lorelai einzugreifen, doch es war bereits zu spät.
Wie ein kleines Kind stampfte Shroom wütend mit dem linken und dem rechten Fuß auf und ließ lauter kleine Bodenwellen entstehen. Lucien war so geschickt, dass er gekonnt über jede einzeln sprang, trotz seines Zustandes. Lorelai schaffte auch ein paar Wellen zu überspringen, doch dann drängte sich dieses unangenehme Gefühl mehr und mehr in ihr auf. Es war.. negativ. Es war.. Panik! „Verehrter Lucien!“, kreischte die Rosahaarige angsterfüllt auf. „Die Höhle stürzt ein!“, schrie Lorelai, hielt sich schützend die Arme über den Kopf und rannte unkoordiniert durch den Raum, um den Felsen, welche über ihr einschlugen, auszuweichen. In Wahrheit geschah nichts, außer dass die Chamberlain wie eine Irre in gebückter Haltung durch die Gegend lief. „Das ist alles deine Schuld! Du Schurke! Du Bösewicht!“, schimpfte Lorelai mit Tränen in den Augen Shroom, welcher sie aggressiv anfauchte. „Großmutteeeeeeer!!“, heulte die Chamberlain dann schließlich wie ein Schlosshund und beschwor mit Hilfe des Zaubers Control den Geist von Constance Chamberlain, welcher kurz darauf vor ihr in transparenter Form erschien. Shroom erschrak fürchterlich, als er den Geist der alten Frau sah und wich zurück „Aaaarrgggh, Hexe!“
Manavorrat:
Manavorrat (390/400)
Conrtol:
Control TYP: Elementlose Magie ELEMENT: --- KLASSE: I ART: Support MANAVERBRAUCH: 15 pro Minute MAX. REICHWEITE: 10 Meter SPEZIELLES: --- VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 2, Manageneration Level 2 BESCHREIBUNG: Der Magier kann den Geist hier steuern. Die Geister können vor allem dazu verwendet werden, etwas zu bringen oder zu tragen. Sie tragen mit einer Stärke entsprechend der Willenskraft des Anwenders -1 mit einem Maximum von 5 und bewegen sich mit einer Schnelligkeit der Willenskraft -1 mit einem Maximum von 3. Der Geist kann weit genug selbst denken, um seine Aufgabe zu erledigen.
Beherrschung:
Willenskraft Level 5: Die Reichweite liegt bei 20 Meter. Willenskraft Level 7: Die Reichweite liegt bei 30 Meter.
Du liebes Bisschen, dieses goblinähnliche Männlein war wirklich eine egoistische Kreatur! Natürlich konnte Lucien das nicht einfach zulassen, so aufopferungsvoll wie er nunmal war! Doch leider prallten seine so weise gewählten Worte einfach an Shroom ab. Da war wohl jemand nicht nur egoistisch, sondern auch beratungsresistent. Tja, wer nicht hören wollte, der musste eben fühlen. Mit der vollen Absicht, dem Höhlenbewohner das Herz zu brechen, ballerte der Schwarzhaarige seiner Kollegin einen der wertvollen Pilze in den Mund. Teamwork undso! Dieses Mal hatte er wirklich gedacht, die perfekte Idee gehabt zu haben, doch sein Plan ging ein weiteres Mal nach hinten los. Der Terrorzwerg rastete nur noch mehr aus und zwang die Magier zu einer kleinen Hüpfeinlage. Oh man, das war wirklich höllisch anstrengend. Hinzu kam, dass Lorelai lautstark verkündete, dass die Höhle einstürzte. Natürlich hinterfragte der Ashworth diese Tatsache nicht. Wieso auch? Sie bildete sich die Sache sicherlich nicht nur ein! "Ich werde dich retten!", schrie er lautstark. Die dunklen Tunnel warfen ihm seine Worte direkt als Echo zurück, doch das verstand er nicht. Alles, was er hörte, war eine plötzlich auftauchende Menge an Rivalen! Das ging ja mal überhaupt nicht, er war ihr Held und sonst niemand! "Nein ich!", plärrte er also und bekam Selbiges wieder zurück. Na gut, dann musste er es eben mit Taten beweisen! Mit der schier unmenschlicher Geschwindigkeit einer besoffenen Schnecke flitzte er zu seiner Kollegin und schmiss seine Arme schützend um sie. Dass sie nicht von einem einzigen herabstürzenden Felsen getroffen wurde, bestätigte seine These schließlich: Er war der ultimative Held. Auch Shroom schloss sich der Panik an und warf die Arme in die Luft und rannte schreiend im Kreis. Tja, den würde Lucien garantiert nicht retten, das konnte der Terrorzwerg nach seinen Wutanfällen echt vollkommen vergessen! Außerdem rettete der Ashworth nur hübsche Mädels ... und Kerle ... Moment. Hatte er nicht schon einen Freund? Oh Shit, da war ja was... Sofort ließ er die Rosahaarige wieder los und trat einen Schritt zurück. "Oh fuck, versteh das nicht falsch! Das war rein platonisches retten!" Nate sollte doch eigentlich der Einzige sein, den er heldenhaft rettete. Schließlich war der Lohn für einen mutigen Helden stets ein Kuss der holden Maid! Oder des ... Maiders? Was war die männliche Version von Maid? Naja egal. So und nicht anders sollte es sein eigentlich sein... oder? Die Worte Shrooms konnte er aber trotzdem nicht einfach stehen lassen. "Lorelai ist doch keine Hexe!", zeterte er und fuhr herum, um den Zeigefinger verurteilend auf den Haarlosen zu richten. Erst dann merkte er, dass mit 'Hexe' gar nicht seine Kollegin gemeint war, sondern die Hexe, die plötzlich mitten im Raum stand. "Hexe!!!" Wie eine Katze, der man eine Gurke vorgeschmissen hatte, machte er einen gewaltigen Satz und stolperte dann, um möglichst schnell irgendwie hinter seiner Kollegin Schutz suchen zu können. Mit eingezogenem Kopf machte er sich so klein wie möglich, um sich halbwegs hinter der deutlich Kleineren verstecken zu können. "Mach, dass sie weg geht!" Was war das bloß für eine furchteinflößende Kreatur, die da plötzlich inmitten der Höhle aufgetaucht war? Luciens gesamter Körper bebte vor Angst! Die Grauhaarige wirkte, als würde sie einem jeden Moment mit einem Lineal auf die Knöchel klopfen! Oh nein, seine schönen, wohlgepflegten Knöchel mussten unbedingt unversehrt bleiben. Panisch tastete er ein weiteres Mal seinen Körper ab, auf der Suche nach seiner Pistole. Wo war sie nur?! ... Ach ja! Die musste er ja beschwören. Aber wie ging das noch gleich? Verwirrt fuchtelte er mit den Händen rum, bewegte seine Finger, als wäre er gerade dabei ein altertümlichen Fluch vorzubereiten. "Meine Pistole will nicht rauskommen..." Schniefen.
Lorelai
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Lorelai konnte nicht fassen, dass ihr letztes Stündlein geschlagen hatte. Sie würde also in einer dunklen, kalten Höhle sterben, erschlagen von einem Stein. Und das auch noch, während ihre einzige Möglichkeit auf Rettung mit dem eigenen Echo konkurrierte! Natürlich konnte Lorelai das so nicht zuordnen, sie glaubte ebenfalls, dass Lucien mit einer Horde Fremden diskutierte. Weinend ersuchte sie den Geist ihrer geliebten Großmutter, doch kaum war der Zauberspruch gesprochen, da stürzte bereits ein massiver Fels auf sie ein und.. fesselte sie? Ein Fels, der sich eigentlich ganz warm anfühlte und gut duftete. Verwirrt öffnete Lorelai die Augen und erkannte, dass es Lucien war, welcher sie gefesselt hatte und nicht der Todesfels. Im Vollbesitz ihrer geistigen Kräfte hätte sie sich nun aus der Umarmung gerissen und sich schockiert und mit hochroten Wangen abgewandt. Doch in diesem Zustand war sie nur rot um die Wangen und schloss mit Herzrasen die Augen. So fühlte sich das also an? Die schützende Nähe eines Mannes? Schön..
Doch Lucien entriss sich schnell wieder und machte deutlich, dass das ein rein platonisches Retten war. Abwehrend hob Lorelai die Hände, sie hatte nur das Gefühl allgemein betrachtet schön gefunden, sie wusste schließlich, dass Luciens Herz allein Claudia gehörte. Abgesehen davon.. „Natürlich war es rein platonisch, verehrter Lucien. Was sollte es auch sonst gewesen sein? Schließlich.. werde ich niemals jemanden finden der mich liebt!“, heulte sie plötzlich los wie ein Schlosshund und Tränen liefen ihr unaufhörlich übers Gesicht. „Und wenn ich in diesen Höhlen sterbe, werde ich unverheiratet ins Fegefeuer kommen!“, weinte sie weiter, während der Geist von Großmutter Conny zu ihr schwebte und beruhigend ihre Schulter tätschelte. Plötzlich schrie Shroom wieder auf, fürchtete sich schrecklich vor einer Hexe und Lucien stimmte nach kurzer Verwirrung mit ein. Fragend blickte Lorelai umher, suchte nach der Hexe und konnte sie jedoch nicht finden. Der Schwarzhaarige versteckte sich hinter ihr, machte sich ganz klein und bat die Chamberlain um Hilfe. „Aber verehrter Lucien, ich sehe hier keine Hexe“, meinte sie zunächst, ehe sie schockiert und brüskiert nach Luft schnappte: „Du sprichst doch nicht etwa von meiner Großmutter, Lucien?!“, fragte sie ihn empört. „Sie ist keine Hexe! Was du hier siehst, ist der Geist meiner wundervollen Großmutter, Constance Chamberlain!“, tadelte sie Lucien und verschränkte beleidigt die Arme, während Conny locker die Hand hob, um den Ashworth zu grüßen. Doch der wohl damit beschäftigt, seine Pistole zu suchen.
Lorelai hätte eigentlich registrieren sollen, dass Lucien die Pistole brauchte, um auf ihre Großmutter zu schießen. Doch nicht in diesem Zustand. Sie bemerkte das Leid des Ashworth, wandte sich zu ihm um und musterte ihn von oben bis unten. Erfolglos. „Es.. es tut mir so leid, verehrter Lucien.. aber ich kann sie auch nirgends finden!“, begann sie zu weinen und vergrub hilflos das tränenüberströmte Gesicht in ihren Händen.
„Hört sofort auuuuf!!“, brüllte plötzlich Shroom und die Rosahaarige erschrak fürchterlich. Selbst Conny blickte gebannt zu ihm.
„So viele Jahre bin ich hier mit meinem Schatz! Und so vieles habe ich bereits erlebt und überlebt! Überschwemmungen, Erdbeeben, Erdkobolde und Diebe, dir mir meine Schätze gestohlen haben! Doch nicht einmal der Steintroll vor drei Jahren war so grausam, wie ihr! Ich halte euch nicht mehr aus! Ich hasse euch!!!“, brüllte er regelrecht verzweifelt.
Entsetzt riss Lucien die Arme in die Luft, als seine Kollegin urplötzlich anfing, zu heulen wie ein Schlosshund. Niemand würde sie je lieben? Okay, diesen Teil verstand er. Aber das mit dem Fegefeuer? Er bezweifelte doch stark, dass hier unten ein Feuer ausbrechen konnte! "Natürlich wird dich jemand lieben!" Wahre Liebe brauchte Zeit. Manchmal kam sie sogar in Formen und Momenten, in denen man sie überhaupt nicht erwartete. Ja, sie tauchte selbst dann auf, wenn man nicht einmal an sie glaubte. Das wusste der Ashworth inzwischen zu gut. "Du wirst hier nicht sterben! Du wirst hier herauskommen und dann die Liebe deines Lebens finden, ist das klar?!" Dafür würde er höchstpersönlich sorgen - also, zumindest für Ersteres. Er war kein Hermes oder wie auch immer dieser Liebesgott doch gleich hieß. Mit Göttern hatte er es nicht so und er selber hatte zwar einen Körper, der einem jungen Gott glich, doch verschießen konnte er nur Kugeln aus seiner Pistole. Wenn er die denn finden würde! Wo hatte er sie bloß hin?! Oder brauchte er sie doch nicht? Das sollte also Lorelais Großmütterchen sein? Verwirrt starrte er dem kleinen, faltigen Persönchen entgegen. Was zur Hölle. Die hatte doch überhaupt keine Ähnlichkeit mit der strahlenden Schönheit, die die Rosahaarige war. Doch warum sollte sie lügen? Misstrauisch kniff er die Augen zusammen ... Na gut. Vorerst würde er diese Constance dulden. Aber auch nur, weil er seine Waffe eh gerade nicht fand und weil Shroom schon wieder meinte, all die Aufmerksamkeit in dieser Höhle müsse ihm gelten. Frustriert schnaubend richtete Lucien den goldgelben Blick wieder auf die haarlose Kreatur. "Boo-hooo. Du hast es ja sooo fürchterlich schwer." Sein Mitleid war unendlich. Nicht. Der wusste wohl nicht, dass der Schwarzhaarige noch viel, viel schlimmer sein konnte, wenn er wollte. "Vielleicht sind gar nicht wir das Problem, sondern du, du blöde Heulsuse!" Vorwurfsvoll richtete er den Zeigefinger auf das Wesen, das daraufhin entsetzt nach Luft schnappte und eine Hand auf seine Hühnerbrust legte. Hah, der hatte wohl gesessen! "So ein Jammerlappen wie dich habe ich noch nie getroffen! Wehr dich gefälligst und lass uns das regeln wie wahre Männer!" Um seinen Worten Ausdruck zu verleihen, schob er seine nicht existierenden Hemdärmel zurück. "Sieh nur zu, wie ich ihn erledige, Lorelai!" Der Terrorkobold schien sofort zu verstehen, was von ihm verlangt war und begann, einen Arm ausladend im Kreis zu schwenken, während er gröhlend auf seinen Herausforderer zustürmte. "Das wirst du bereuuuheeeeen!" Na mal sehen. Mit geballter Männlichkeit und Faust beantwortete Lucien Shrooms Angriff, doch beide Angreifer verfehlten ihr Ziel um Meilen. All der Schwung, den der Höhlenbewohner in seine Attacke gelegt hatte, brachte ihn nun zum Straucheln, doch der Ashworth war zu sehr mit sich selbst und seinem Fehler beschäftigt, um diesen Moment auszunutzen. Vollkommen enttäuscht von sich selbst warf er die Hände in die Luft und seufzte lang und theatralisch. Was war bloß aus ihm geworden? Hatte er etwa all seine Fähigkeiten plötzlich verloren? War er nie talentiert gewesen? War er dazu bestimmt, ein Versager zu sein? Unmöglich. Einfach unmöglich! Eine Katastrophe. "Ich kann dich doch nicht beschützen, Lorelai! Rette dich gemeinsam mit deiner Oma und flüchte! Finde deine wahre Liebe! Ich werde dieses Monster so lange ich kann zurückhalten!"
Lorelai
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Lorelai nahm sich eines ihrer seidenen Stofftaschentücher und tupfte sich die Tränchen vom Gesicht. Sie versuchte stark zu sein und nickte leicht, als Zeichen der Aufmerksamkeit, als Lucien so wundervoll tröstende Worte für sie fand. Er glaubte fest daran, dass sie eines Tages die Liebe ihres Lebens finden würde. Und wenn der verehrte Lucien das tat, dann sollte Lorelai es auch tun und nicht aufgeben. Der Ashworth schien sich ein wenig vor dem Geist ihrer Großmutter zu fürchten, zumindest war das die Annahme der Chamberlain. Damit konnte sie mittlerweile leben, denn das war eine übliche Reaktion ihrer Mitmenschen. Doch Lucien würde bald schon feststellen, dass Großmutter Conny eine wundervolle Seele war. Wenngleich die beiden aufgrund der Adoption Lorelais nicht blutsverwandt waren, ging ihr enges Band über den Tod hinaus, wie man sehen konnte. Ähnlich stark wie das Band zwischen Lucien und seiner Schusswaffe, welche er trotz Lorelais Hilfe einfach nicht finden konnte. Es waren überaus emotionale Minuten, welche sich da zwischen den beiden Magiern abspielten, gefüllt mit Tränen und Ausbrüchen. Das führte dazu, dass auch Shroom plötzlich einen emotionalen Ausbruch hatte, nämlich in Form von Wut.
Anscheinend war die Anwesenheit der Midas Hands Dudes für das einsame Wesen derart anstrengend und nervig, da sie jede Naturkatastrophe und jede böse Kreatur mit ihrem theatralischen Verhalten in den Schatten stellten. Shroom konnte die beiden kaum ertragen und rastete regelrecht aus. „Das ist sehr unhöflich. Eine Situation wie diese erfordert Anteilnahme, Herr Shroom“, tadelte Lorelai, doch Lucien hatte da schon andere Mittel und Wege. Er verspottete das eigenartige Wesen regelrecht, bis sich beide hochschaukelten. Oh nein..! Sie würden sich doch jetzt nicht prügeln? Du liebe Güte! „Sei vorsichtig, verehrter Lucien!“, rief Lorelai ihm noch zu und faltete betend die Hände. Dann stürmten die beiden mit beinahe lächerlich schwingenden Armen und Fäusten aufeinander zu, um nicht zu treffen und einfach am jeweils anderen vorbeizustolpern. Ein Anblick, welcher zum Lachen einlud, doch Lorelai sah in ihrem Zustand zwei berüchtigte Kämpfer, die geschickt ausgewichen waren. Und dennoch gab Lucien den Kampf auf, wollte Lorelai noch zur Flucht verhelfen, damit sie ihre Liebe finden konnte.
Langsam erhob sich die Chamberlain. „Verehrter Lucien..“, hauchte sie voller Leid, denn sie erkannte die Ausweglosigkeit der Situation. Und sie wusste, dass sie ihn nicht aufhalten durfte. Denn in all ihren Liebesromanen war genau das die Situation, in welchen man gehorchen musste. „Dir gebührt mein Dank! Ich werde dich niemals vergessen! Ich werde Claudia von deiner Heldentat berichten!“, verabschiedete sie sich schnell, da bereits die Tränen in ihre Augen stiegen. Und da Lorelai noch immer total von den Pilzen berauscht war, floh sie natürlich nicht über den Eingang, welcher nur wenige Meter von ihr entfernt war. Nein, sie rannte geradewegs in das Labyrinth der Mine..
Die Mine war kein großartiges Labyrinth mehr, denn die Schächte und Gänge waren schon lange verriegelt worden. Lorelai fand sich lediglich in einem stockfinsteren Höhlenraum wieder, unweit von Shroom und Lucien. Auch wenn man hier kaum die Hand vor Augen sehen konnte, bemerkte Lorelai deutlich den Duft von Pilzen. Anscheinend wimmelte es hier an den Wänden nur so davon. Das bisschen, was sie im Vorraum gesehen hatten, schien nur ein Vorbote gewesen zu sein. Herrlich, dieser Duft.. Lorelai spürte, wie sie vom Boden abhob und durch das Labyrinth schwebte. Sie hatte also gelernt zu fliegen, wie wundervoll. Dass sie in Wirklichkeit einfach nur in einem Raum hin und her tänzelte, war ich nicht so ganz bewusst.
„Nicht dort! Nicht dort! Das ist alles meins!“, schrie Shroom verärgert, als er sah, wie die Frau in seine Schatzkammer eilte. Das würde er niemals zulassen!
Vorsicht? Pah, solch ein Wort kannte Lucien nicht, denn es war ausschließlich für Schwache! Wahre Männer prügelten sich ohne Rücksicht auf Verluste und genau das würde er tun! ... Oder auch nicht. Wahre Männer sahen auch ein, wenn sie versagt hatten und ihre Prioritäten neu legen mussten. Ganz offensichtlich war er dem Faustkampf mit dem Höhlengoblin doch nicht gewachsen. Das kratzte zwar ordentlich an seinem Stolz, aber von diesem durfte er sich gerade nicht beeinflussen lassen. Es galt schließlich, eine holde Maid zu retten! Nur, weil er nicht stark genug war, hieß das nicht, dass Lorelai hier ebenfalls elendig zugrunde gehen musste. Irgendwer musste ja schließlich Nate, nein, Claudia davon berichten. Er war nicht besonders ehrenvoll gestorben, aber immerhin als Held! "Richte ihr aus, dass ich sie von ganzem Herzen geliebt habe!", rief er seiner Botschafterin, die langsam in der Dunkelheit verschwand, mit ausgestreckter Hand hinterher. Kurz, nachdem ihre Umrisse von der Dunkelheit verschlungen worden waren, waren auch ihre hallenden Schritte verklungen. Nun war der Ashworth also wahrlich alleine mit diesem haarlosen Biest. Dramatisch strich er sich eine pechschwarze Strähne hinter das Ohr. Er war bereit, sich ihm zu stellen, bis sein Körper nicht mehr die Kraft besaß, sich zu wehren. Er konnte nicht sagen, wie viel Zeit er mit dieser heldenhaften Tat schinden können würde. Es blieb ihm nichts anderes übrig, als zu hoffen, dass es ausreichte, um der Rosahaarigen eine sichere Flucht zu ermöglichen. Voller Entschlossenheit ballten sich seine Hände zu Fäusten, während seine goldenen Seelenspiegel den Gegner fest fixierten. Dieser hatte sich aber bereits abgewand, um laut kreischend Lorelai hinterher zu hetzen. Das konnte Lucien nicht zulassen! Sofort nahm er ebenfalls Verfolgung auf. Die Arme fischten verzweifelt in der Luft herum, versuchten, die kleine, wendige Kreatur zu erwischen. Erst nach einer Vielzahl an vergeblichen Versuchen, schaffte er es, sie an einer Hautfalte am Rücken zuerwischen und mit einem kräftigen Ruck zurückzuzerren. Auch er selbst kam dadurch ins Straucheln, doch das Gleichgewicht verlor er nicht. "Du wirst sie nicht bekommen!" Zwar sprach der Ashworth über die Chamberlain, für Shroom klang es jedoch so, als würde man ihm seine Pilze streitig machen wollen. "Lass mich los du Teufel!!" Klar, nachdem er ihn endlich eingefangen hatte, würde er ihn auf diese obernette Bitte hin selbstverständlich sofort gehen lassen ... Nicht. Wer glaubte Shroom eigentlich, wer er war?! Wie ein gestrandeter Fisch zappelte die Höhlenkreatur herum, versuchte sich durch allerlei unnatürliche Bewegungen aus dem Klammergriff seines Widersachers zu befreien. Als das nicht funktionierte, wählte er die Straßenköter-Methode: Er biss Lucien einfach in die Hand. Dieser schrie entsetzt auf und ließ los - jedoch nicht wegen der Schmerzen, sondern vor Ekel. Obwohl Shroom sofort wieder abgelassen hatte, spürte er den feuchten Speichel ganz klar und widerlich auf seiner Haut! Igitt, Igitt, Igitt. Die Zeit, die er brauchte, um die beschmutzte Hand an allerlei Oberflächen abzuwischen, nutzte Shroom, um einen kleinen Vorsprung aufzubauen. Leise hallten die Schritte seiner nackten Patschefüße an den hohen Wänden des Tunnels wider, ehe sie durch den Klang von Luciens Schuhen überdeckt wurden. "Lorelaiiiii, er kooooohhhmmmt!!!" Hoffentlich war sie weit genug entfernt, um seine Stimme gar nicht mehr zu hören, falls das jedoch nicht der Fall war, wollte er sie unbedingt warnen. Denn so kräftig und geschickt er auch sein mochte, in Sachen Geschwindigkeit war er eine absolute Miete. Selbst eine Schnecke könnte ein Rennen gegen ihn gewinnen, wenn sie sich wirklich Mühe geben würde.
Lorelai
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„Das werde ich, verehrter Lucien“, flüsterte Lorelai nur noch voller Dramatik, die geballte Faust entschlossen an ihr Herz gelegt. Claudia würde alles von ihr erfahren. Über die Heldentat des Ashworths und über seine unendliche Liebe zu ihr. Doch dafür müsste Lorelai überleben. Tränen bildeten sich in ihren Augen. Sie wünschte sich doch nichts mehr, als gemeinsam mit Lucien lebend diese Höhlen zu verlassen. Allerdings war das Schicksal grausam und das Ende des Schwarzhaarigen war ungewiss. Doch lange hielt die Trauer der Chamberlain nicht an, denn der Duft der vielen Pilze betörte sie regelrecht und sie schwebte regelrecht über den Boden. Wenn sie nur einen weiteren, kleinen Happen zu sich nehmen würde.. nur einmal abbeißen.. würde sie dann für immer fliegen können? Ja. Ja, so musste es sein. Als tänzelte die Chamberlain zur Höhlenwand, nahm sich einen der Pilze und nahm einen weiteren, kleinen Happen davon..
Als sie den Aufschrei Luciens vernahm, ließ das Medium den restlichen Pilz vor Schock fallen. Shroom würde kommen? Diese Kreatur würde sie durch dieses schreckliche Labyrinth jagen (welches nur ein großer Raum war) und .. fressen?! Nein. Stopp. Lorelai massierte sich die Schläfen. Nein, Shroom wollte die Pilze, nicht sie. Panisch blickte sie dennoch um sich herum, denn sie hörte diese Gestalt nicht nur vor sich, sondern regelrecht um sich herum. Konnte Shroom die Wände empor laufen? Der Puls der Chamberlain wusste immer schneller und stärker. Sie bekam außerordentliche Panik, doch anstatt sich verstecken zu wollen, weckte dieser Pilzhappen etwas anderes in ihr: Zorn. Ein Gefühl, welches Lorelai selten heimsuchte. Etwas, das sie immer deckelte. Doch jetzt war Schluss! „Genug!“, schrie sie wütend auf. „Du hast den verehrten Lucien und mich lange genug umhergetrieben!“, schob sie mit finsterer Miene und düsterer Stimmlage hinterher. Dann streckte sie ihren Arm in die Höhe, spreizte die Finger und beschwor mit Hilfe des Zaubers Surrounded sieben Geister, welche allesamt aussahen wir Mienenarbeiter. Transparente Männer, manche dick, manche hager, mit teils ungepflegtem Antlitz und üppigem Bartwuchs. Sie alle schienen in den Mienen ihr Leben verloren zu haben. Diese Geister scharten sich um Lorelai und ließen nicht zu, dass Shroom an sie heran kam. „Ich habe keine Angst vor dir, pilzanbetende Kreatur! Denn ich war und bin nie allein“, spielte sie mit noch immer düsterer Ausstrahlung auf ihre Geister an, welche sie beschützten. Shroom schrie auf, denn vor Geistern schien er sich arg zu fürchten. Doch das heizte Lorelai nur noch mehr an. „Der verehrte Lucien wird gesund und munter zurückkehren. Ich werde gemeinsam mit ihm zurück nach Marokkasu Town gehen, damit er zu der Person zurückkehren kann, die er von ganzem Herzen aufrichtig liebt!“ Dass das nicht Claudia war, ahnte Lorelai nicht. Da sie ihre Windmagie bereits fokussierte, begannen ihr Haar und ihr Gewand episch zu flattern. Ein unheimlicher Anblick in dieser finsteren Höhle, schließlich war sie noch immer von Geistern umgeben, welche jeden Stein, welchen Shroom nach ihr warf, sofort abfingen. „Meine Sinne sind getrübt, ich entsinne mich kaum, warum wir überhaupt hier sind.. aber es hat etwas mit diesen Pilzen zu tun!“
Manavorrat:
Manavorrat (250/400)
Lorelai Zauber:
Surrounded TYP: Elementlose Magie ELEMENT: --- KLASSE: III ART: Schild MANAVERBRAUCH: 150 pro Minute MAX. REICHWEITE: 5 Meter SPEZIELLES: --- VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 7, Manaregeneration Level 5 BESCHREIBUNG: Hier ruft der Magier bis zu sieben Geister zu sich, die sich um ihn herum bewegen. Sie werden immer versuchen ihn zum umhüllen und abzuschirmen, indem sie im Weg stehen. Ihre Schnelligkeit beträgt maximal Level 7 und ihr Widerstand beträgt 8, was auch der Widerstand des Schildes ist,den sie bilden.
Schon jetzt völlig außer Atem erreichte Lucien einen Punkt, an dem er Lorelai endlich wieder in der Ferne entdecken konnte. 'In der Ferne' war in seinem Fall etwa zehn Meter entfernt, doch ihm erschien es wie eine halbe Weltreise. Seine Ausdauer ließ wirklich zu wünschen übrig, doch er kämpfte sich weiter voran, näher an seine Kollegin heran. Claudia würde es ihm sicherlich niemals verzeihen, wenn er die Rosahaarige nicht rettete. Oder es zumindest versuchte. Eins wurde ihm klar, als er die letzten Meter in Schneckentempo zurücklegte: So konnte es nicht weitergehen. Ob die Bewegung dafür gesorgt hatte, dass seine Gedanken wieder etwas klarer wurden? Oder hatte er einfach nur einen hellen Moment? Was auch immer es war, ihm war nun bewusst, dass sie nicht länger herumspielen konnten. Wenn sie Erfolg haben wollten, dann mussten sie sich jetzt endlich zusammenreißen und zusammenarbeiten! Wenn jeder den Anderen beschützen wollte, würde das hier niemals ein Ende finden. Nur zu zweit konnten sie gegen den mächtigen Shroom ankommen. Eine Reihe an Geistern hatte sich um die Chamberlain gebildet, als Lucien sie erreichte. Die Entschlossenheit auf den Gesichtern der Verstorbenen glich der auf dem des Ashworths. Sie alle schienen bereit, dem nackten Goblin endlich ein Ende zu setzen. Seine Terror-Herrschaft über das versteckte Pilzkönigreich hier unten musste endlich enden. "Ich werde nicht alleine zurückkehren, Lorelai", sprach er entschlossen. Er selbst hatte die Liebe, für die es sich lohnte, zu leben, schon gefunden. Die Rosahaarige würde zwar nicht zu ihrem Geliebten oder ihrer Geliebten zurückkehren können, doch sie würde leben, um den- oder diejenige zu finden. Die Kraft der Liebe würde sie heute beflügeln und zurück nach Hause bringen. Langsam wurden auch die Spitzen seiner pechschwarzen Haare ergriffen von der Brise, die sich um die Chamberlain bildete. Holte sie etwa zum finalen Schlag aus? Was auch immer sie genau vorhatte, Lucien würde sie unterstützen. Als würde er bereits eine Pistole halten, streckte er seine Hand aus. Es geschah fast wie von einem Geist geführt, doch im Gegensatz zu seiner Kollegin besaß er keine Verbindung zur Welt der Toten. Es war vermutlich einfach die Gewohnheit, die die Kontrolle übernahm. Dickes, zähes Mana sammelte sich zwischen seinen Fingern und nahm langsam die Form einer Pistole an. Im nächsten hielt er auch schon das kühle Metall seiner Pistole in seiner Hand. Überrascht von der plötzlichen Erkenntnis weiteten sich seine goldenen Augen. Er hatte vollkommen vergessen, dass er seine Waffen zuerst beschwören musste! Kein Wunder, dass er sie zuvor nicht gefunden hatte. Jetzt, wo seine Erinnerungen in Hinsicht auf seine Magie wieder klarer war, zögerte er nicht länger. "Für Nate und Lorelais zukünftige Liebe!" Er verstärkte die Kugel, die in hoher Geschwindigkeit den Lauf seiner Pistole verließ, mit einem Hauch von Mana. Feine, zuckende Blitze umringten die Patrone und sprangen auf Shroom über, als dieser getroffen wurde. Erschrocken schrie dieser auf, als der Stromschlag ihm die Kontrolle über den eigenen Körper fortstahl. Beinahe hätte Lucien sein Ziel verfehlt, etwas, das nur äußerst selten passierte. Doch die Welt drehte sich ... nein, sie tanzte unkontrolliert und unvorhersehbar um ihn herum. So traf er sein Ziel nur an der Schulter, statt mitten im Herzen. Glücklicherweise reichte das aus, um den vollen Effekt zu erzielen. Zwar hielt dieser Zauber nicht lange an, doch es würde hoffentlich lang genug sein, sodass Lorelai einen zuverlässigen Treffer landen konnte, denn Ausweichen konnte die haarlose, pilzverrückte Kreatur nun vergessen.
Lorelai
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„Verehrter Lucien! Du lebst!“, stieß die von Geistern umringte Lorelai hoch erfreut hervor, während sich bereits Tränen der Rührung und des Glücks in ihren Augen bildeten. Er war dem Kampf gegen Shroom also nicht erlegen, sondern hatte es geschafft, zu überleben! Welch verwegener Held! Der Pilzliebhaber warf immer wieder Steine nach der Rosahaarigen, doch ihre Geister schützten sie vor jedem Angriff. Der Schwarzhaarige versicherte unterdessen, dass er nicht allein zurückkehren würde. Lorelai lächelte glücklich. „Du hast recht. Wir hätten uns niemals trennen sollen“, entgegnete sie, denn nur gemeinsam waren sie stark und könnten im Namen der Liebe kämpfen. Während sich der Ashworth schließlich bereit machte, nun ebenfalls in die Auseinandersetzung einzugreifen, entließ Lorelai ihre Geister wieder ins Jenseits. Natürlich nicht, ohne sich zuvor bei ihnen zu bedanken. Doch wenn sie nun Seite an Seite mit Lucien kämpfen wollte, dann musste sie sich allein darauf konzentrieren.
Es verwirrte die Chamberlain, dass er von Nate sprach. Wer war Nate? Und was war mit Claudia? Womöglich war Nate sein bester Freund oder ein Verwandter. Jedenfalls muss es eine sehr wichtige Person sein, wenn Lucien von Nate sprach und im selben Kontext die zukünftige Liebe von Lorelai nannte. Der Schwarzhaarige feuerte schließlich seinen Schuss ab und traf Shroom an der Schulter, welcher dadurch verletzt wurde. In diesem Moment ging ein Ruck durch Lorelai. Er wurde.. verletzt. Nein.. das war nichts, was sie wollte. Sich gegenseitig zu verletzen und anzugreifen war niemals die Lösung! Was war nur in sie gefahren? Waren das diese Pilze? Ob Shroom gar nicht so feindselig war, wenn er endlich aufhören würde, sich von ihnen zu ernähren? Den Moment nutzend, in welchem sich der Pilzmann die schmerzende Schulter rieb, errichtete Lorelai einen mächtigen Zauber um ihn. Mit Hilfe der starken Winde von Vacuum Prison könnte sie ihn fesseln, sodass niemand mehr zu Schaden kommen würde.
„Das muss hier und jetzt ein Ende haben! Seht nur, wie weit wir bereits gegangen sind. Wir haben keine bösen Absichten, wir möchten doch nur auch etwas von diesen Pilzen für unsere Gilde haben“, begann Lorelai entschlossen, doch ihr Gesicht war aufgrund der schmerzenden Situation ein wenig verzerrt. „Bist du nicht einsam hier unten, Shroom? Warum verlässt du die Höhle nicht zwischendurch und findest Freunde? Es gibt außerdem sehr viele Köstlichkeiten, du solltest nicht nur diese Pilze essen. Sie tun dir nicht gut. Sie tun niemandem im Rohzustand gut“, sprach Lorelai beruhigend auf das Wesen ein, welches keinen Widerstand leisten konnte, da es in ihrem Zauber gefesselt war. Shroom knurrte, bis die Zähne zusammen, doch er geriet ins Wanken. „F-Freunde? Köstlichkeiten..? Aber die Pilze sind Shrooms Freunde und Köstlichkeiten..“
Manavorrat:
Manavorrat (100/400)
Lorelai Zauber:
Vacuum Prison TYP: Elementarmagie ELEMENT: Wind KLASSE: III ART: Fessel MANAVERBRAUCH: 150 pro Minute MAX. REICHWEITE: 5 Meter SPEZIELLES: --- VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 7, Manaregeneration Level 5 BESCHREIBUNG: Der Magier erschafft um das Ziel ein Vakuum, das dafür sorgt, dass innerhalb von 5 Sekunden von allen Seiten starke Winde auf das Opfer einpressen und verhindern, dass es sich von Ort und Stelle bewegt. Um sich zu befreien, benötigt man eine Stärke von Level 7 oder einen Zauber mit dieser Stärke.
Irritiert drehte der Ashworth den Kopf zu seiner Kollegin, als diese begann, vernünftig zu reden. Nun, vernünftig für jemanden, der ein viel zu großes Herz besaß. Er war keiner dieser Leute. Sie glaubte, er wäre weit gegangen. Dabei hatte er nicht einmal eine Kugel benutzt, die direkten Schaden anrichtete. Sie teilte nur einen kurzen Stromschlag aus, der den Getroffenen kurz lahmlegte. Eigentlich war es ein lächerlicher Zauber, doch gegen Nichtmagier oder Schwächlinge war er äußerst effektiv. Dass Lorelai glaubte, er wäre bereits (zu) weit gegangen, enttäuschte ihn. Wenn er wirklich wollen würde, könnte er Shroom problemlos töten. Ganz so fahrlässig ging er aber dann doch nicht mit dem Leben um. Er hatte keine Probleme damit, es zu nehmen, wenn die Situation es erlaubte, doch der Höhlengoblin hatte sich noch nicht als groß genügende Gefahr entpuppt. Bisher hatte er weder Lorelai, noch Lucien verletzt, auch, wenn er es scheinbar versucht hatte. Moment ... hatte er es wirklich versucht, oder waren all die Angriffe nur ein Bluff? Urgh. Der Schwarzhaarige fuhr sich über die Stirn, ließ die Finger über seine Schläfen kreisen. Er war sich nicht sicher. Sein Kopf befand sich in einem merkwürdigen Zustand zwischen Klarheit und Pilzrausch. Seine Gedanken nahmen zwar langsam wieder eine nachvollziehbare Form an, doch wahrlich tiefgreifend gingen sie nicht. Je mehr er versuchte, sich an die vergangenen Minuten zu erinnern, desto verschwommener wurden diese. Wie nervig. Nun, vollkommen egal, wie gefährlich Shroom nun war oder nicht, für den Ashworth war klar, dass mitfühlende Worte nicht die Lösung waren. Das waren sie seiner Meinung nach nie. Mitgefühl von seiner Seite war ein Privileg, in dessen Genuss nur die wenigsten Leute kamen. Er war äußerst wählerisch, welchen Personen er überhaupt seine Gefühle präsentierte. Er hielt sie stets unter Verschluss, auch, wenn er befürchtete, dass die Delicashrooms sein Mundwerk etwas lockerer hatten werden lassen. Wie gut, dass er sich an das Durcheinander, das hier unten ausgebrochen war, nicht vollständig erinnern konnte. Das hieß hoffentlich, dass es Lorelai genauso ging. Sein Privatleben war eben das, privat. Es mochte sich bei ihr um eine Freundin um Claudia handeln, doch das hieß nicht, dass sie deshalb sein Vertrauen verdiente. Claudia war schließlich nicht einmal seine echte Partnerin. "Ob du in den Genuss solcher Dinge kommst, wird sich zeigen. Ersteinmal wirst du auf jeden Fall mit uns kommen, ob du willst oder nicht." Was genau sie nun hier unten hatten tun sollen, wusste er nicht genau, doch eine potentiell gewälttätige Kreatur hier unten weiterhin hausen zu lassen, war definitiv keine Option. Wenig überraschend fand die Kreatur die Ansage des Ashworths alles andere als schön und reagierte mit drohendem knurren und fauchen. "Ich mache, was ich will. Wenn, dann höre ich auf die nette Dame!" Unbeeindruckt von den Worten trat er näher an das haarlose Wesen heran, hielt jedoch genügend Abstand, um nicht ebenfalls von den starken Winden, die es in Schach hielten, erfasst zu werden. Allerdings zerrten sie an seiner Kleidung und ließen diese tanzen. Ein merkwürdiger Anblick in der sonst völlig windstillen Höhle. Er hob seine Waffe an, um sie auf Augenhöhe der Kreatur zu bringen. "Sicher?" Der goldene Blick war noch immer etwas unfokussiert, noch war der Gunner nicht voll und ganz bei sich. Aber bluffen konnte er trotzdem. Selbst, wenn sein Gegenüber weiter Widerstand leisten würde, würde er ihn nicht direkt erschießen. Er war ja kein herzloses Monster. "Waaahhh, bitte nicht schießen!!!"
Lorelai
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Während Lucien mit Mitgefühl und Worten von Herzen sehr sparsam umging, waren sie Lorelais täglich Brot. Die gute Seele glaubte an eine Welt voll Frieden und Harmonie, wenn sich nur alle entsprechend dafür anstrengen würden. In dieser Überzeugung ging sie gerne als gutes Beispiel voran und ließ Herzensgüte und Gnade walten, selbst wenn eine Kreatur wie der schreckliche Shroom vor ihr stand. Und tatsächlich hatte die Rosahaarige den Eindruck, dass er gar nicht so abgeneigt davon war, Freunde und Köstlichkeiten der Welt da draußen genießen zu können. Vielleicht traute er sich nur allein nicht? Lorelai wollte ihren Zauber gerade auflösen, als Lucien sich Shroom näherte und das Gezeter von vorne begann. Leider schien der Ashworth nicht an die Macht der Nächstenliebe zu glauben und versuchte es mit Zwang und Druck. Das führte natürlich erneut zu Streit, weswegen das Wesen erst einmal in der Windfessel verbleiben musste.
Dass Lucien dennoch die Waffe zückte, fand Lorleai gar nicht mehr so edel. Aber er müsse sich nicht sorgen, sie würde es Claudia nicht erzählen. Niemals würde Lorelai zwischen die Liebe zweier Menschen grätschen! „Beruhige dich, verehrter Lucien. Shroom hat große Angst, er wird uns nichts tun. Nicht wahr, lieber Herr Shroom?“, fragte sie das Wesen lächelnd. Dieses nickte hektisch, weswegen Lorelai sich wieder dem Ashworth zuwandte. „Bei allem Respekt, verehrter Lucien, aber deine Waffe erschreckt ihn. Würdest du sie wieder senken?“ Damit hätten doch alle gewonnen, nicht wahr? Langsam löste Lorelai endlich auch ihren Zauber, so dass wieder Normalität in der Höhle einkehrte. „So“, begann sie ruhig. „Und jetzt, da wir uns alle wieder beruhigt haben, sollten wir erst einmal tief ein- und wieder ausatmen“, schlug die Gute vor und machte es sogleich vor, wie eine gute Yogalehrerin. Natürlich nicht, ohne dabei auch entsprechend mit den Händen zu gestikulieren. Und immerhin! Shroom machte mit.
„In einer Hinsicht hat Lucien recht: Du solltest mit uns kommen und diese Höhle vorerst verlassen. Ich befürchte, dass Widerstand schlimme Konsequenzen für dich haben wird“, erklärte sie Shroom, welcher sichtlich traurig drein blickte. „Deswegen lege ich dir ans Herz, mit uns zu kommen und wir stellen dich allen vor. Du wärst eine großartige Hilfe für die Pilzzucht, denn niemand kennt sich so gut aus wie du.. und du wärst nicht mehr allein“, redete Lorelai weiterhin wohlwollend auf Shroom ein, welcher immer nachdenklicher wurde. Bis er die Arme verschränkte und mit einem Finger auf Lucien deutete. „Nur, wenn der da sich bei mir entschuldigt!“
Abschätzig kniff der Ashworth die Augen zusammen. Er hatte geglaubt, mit Lorelai eine fähige, vernünftige Partnerin an seiner Seite zu haben, doch scheinbar hatte er sich geirrt. Ihre Gutmütigkeit erinnerte ihn ein wenig an Nate, doch dieser würde Lucien niemals zurückhalten, wenn er das tun musste und wollte, was nötig war. Lucien würde sich niemals mit einem Feind gutstellen, nur, weil dieser Angst hatte. "Selbstverständlich erschreckt sie ihn. Das ist der Sinn meiner Aktion", erwiderte er trocken. Er ließ sich doch nicht von diesem Wesen auf der Nase herumtanzen. Vielleicht mochte die Rosahaarige ihm bereits verziehen haben, doch der Gunner würde nicht einfach vergessen, dass es versucht hatte, sie zu verletzen. Damit hatte es sich jegliche Gnade und Rücksicht von seiner Seite verspielt. Trotzdem senkte er die Waffe. Vorerst. Er brauchte sie nicht konstant erhoben zu halten, um sie effektiv und zielsicher nutzen zu können, doch das musste keiner außer ihm wissen. Doch nur, weil er in dieser Hinsicht gehorchte, hieß das nicht, dass er bei diesen bescheuerten Atemübungen mitmachte. Wo war er hier bitte gelandet? Im Kindergarten? Tsk. Mit der freien Hand strich er sich einige Strähnen hinter die Ohren. "Natürlich habe ich Recht. Das ist überhaupt keine Frage", ergänzte er die Worte seiner Kollegin, "Genauso sicher sind die negativen Folgen bei Widerstand. Falls ich es immer noch nicht deutlich gemacht habe: Ich kann und werde diese Pistole nutzen, falls ich einen Grund dafür sehe." Er war in dieser Situation zweifelsohne der böse Cop, doch das störte ihn nicht. Feinde verdienten nunmal keinen Umgang mit Samthandschuhen. Genauso wenig wie Gefangene - und das war Shroom nun definitiv, ob er es bereits realisierte oder nicht. Lorelai konnte ihn gerne glauben lassen, dass er noch einen Hauch von Entscheidungsfreiheit hatte, aber sobald er die falsche Entscheidung traf, würde er wohl oder übel realisieren müssen, dass das nichts weiter als eine Illusion war. In einer Hinsicht musste Lucien der Rosahaarigen allerdings zustimmen: Shroom könnte sich tatsächlich als nützlich erweisen. Allerdings gehörte es nicht zu ihrem Auftrag, die ungewollten Bewohner dieser Höhlen zu rekrutieren, weshalb er dafür keine unnötige Zeit verschwenden würde. Falls die Kreatur in Zukunft kooperieren wollen würde, wäre das ein netter Bonus, es war aber kein muss. Deshalb dachte er auch gar nicht daran, sich zu entschuldigen. "Wofür? Dafür, dass ich meine Waffe auf dich gerichtet habe? ... so in etwa?" Lucien hob seine Pistole an, richtete sie ein weiteres Mal auf den Kopf des deutlich kleineren Wesens. Dieses kreischte laut. "JA!!! Nimm sie WEG!! Und für die fiesen Worte!!" "Hmmm, lass mich überlegen~" Mit dem Lauf seiner treuen Schusswaffe tippte sich der Schwarzhaarige ein paarmal an das Kinn. Da musste er wirklich schwer überlegen. "Nö." Er schnaubte. Das Grinsen, das sich auf seinem Gesicht ausbreitete, entblößte die spitzen Fangzähnchen. Den kleinen Spaß musste er sich einfach erlauben. Natürlich würde er sich niemals dem Willen eines Lebewesens beugen, dass ihm nichts zu sagen hatte. Dafür war sein Ego viel zu gewaltig. Eine Chance wollte er allerdings noch geben. Nicht Shroom zuliebe, sondern um sich womöglich das Gejammer seiner Kollegin zu ersparen. Das würde nur nerven. Vielleicht würde sie sogar Claudia davon erzählen, doch das war ihm egal. Es würde ihn wundern, wenn die Feline ihn dafür verurteilen würde. Selbst wenn, was sollte sie machen? Die 'Beziehung' beenden? Sie profitierte doch genauso davon wie er. Die goldenen Seelenspiegel richteten sich auf die Chamberlain. "Lorelai, entweder du bewegst das Ding jetzt zum Mitkommen oder ich regele das auf meine Art."
Lorelai
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Es stellte sich heraus, dass der verehrte Lucien Ashworth nicht nur ein reicher, gutaussehender Magier war - er war neben seiner Aufopferungsbereitschaft auch noch ein verwegener, eigensinniger Mann. Bereit, Nägel mit Köpfen zu machen und durchaus dominant in seinem Auftreten. Lorelai atmete erneut tief ein und aus. Hachja, Claudia hatte wirklich großes Glück. Lucien verkörperte das Gesamtpaket mehr, als die Chamberlain zu Beginn gedacht hätte. Diese objektiv betrachtet rohe Art des Schwarzhaarigen schreckte Lorelai keineswegs ab, im Gegenteil. Sie fand es sehr stark und selbstbewusst, nahezu anziehend. Selbstredend war hier die Grenze bereits erreicht, denn Lorelai hatte nun keine Gefühle für den Jüngeren, davon abgesehen war er bereits der Liebste ihrer Freundin Claudia. Aber es war interessant gewesen, auch diese Seite an ihm zu entdecken. „Nun gut, verehrter Lucien. Ich vertraue deiner Einschätzung“, erwiderte Lorelai schließlich, als er deutlich gemacht hatte, seine Pistole zu nutzen, wenn er es für notwendig hielt. Wer war sie schon, ihn in Frage zu stellen? Dennoch wünschte sie sich einen friedlichen Ausgang für alle Beteiligten.
Leider klappte das mit der Entschuldigung bei Shroom nicht so gut, wie erhofft. Anstatt der Bitte.. oder Erpressung des Wesens nachzukommen, machte sich Lucien eher über es lustig. Das Grinsen des Schwarzhaarigen zeigte seine spitzen Fangzähnchen, welche der Magierin in diesem Moment das erste Mal bewusst auffielen. Doch das Ultimatum des Ashworths holte Lorelai schnell zurück ins Hier und Jetzt. Nachdenklich legte sie ihren Zeigefinger ans Kinn, ihr Blick war besorgt. Es war ihre letzte Chance, um eine weitere Auseinandersetzung zu vermeiden. „Lieber Herr Shroom, es wäre wirklich besser, wenn du mit uns beiden gehst. Tust du das nicht, werden andere Personen kommen, die weitaus gewaltbereiter sind“, versuchte sie es ein letztes Mal. Shroom wusste ja, dass Lorelai recht hatte. Es fiel ihm nur so schwer, seine Heimat aufzugeben. Andererseits hatte die Rosahaarige ihn durchaus gelockt. Freunde und Köstlichkeiten hätte er wirklich gerne.. „Shroom weiß, wann Shroom verloren hat“, resignierte er schließlich. „Er kann sich zwar nicht vorstellen, dass es eine schrecklichere Person als diesen Typ geben kann, aber er glaubt der netten Dame“ Ein Seitenhieb gegen Lucien. „Wunderbar! Du wirst es nicht bereuen! Lasst uns keine Zeit mehr verlieren, die Luft wird allmählich dünn“, beschloss Lorelai. Doch leider sollte es beim Frieden nicht bleiben. Denn gerade, als die Chamberlain den Rückweg durch die Mine anging und den beiden den Rücken zugewandt hatte, holte Shroom erst einmal aus und trat Lucien ordentlich gegen das Schienbein. „Shroom geht hinter der netten Dame!“, machte er deutlich und marschierte erhobenen Hauptes hinter Lorelai her in Richtung Ausgang.
Es stimmte, Lucien konnte in seiner Art sehr hartnäckig und rücksichtslos sein. Damit mochte er sich nicht immer beliebt machen, doch das war ihm egal. Er würde sein eigenes Wohl nicht auf's Spiel setzen, nur um dem Gegenüber ein wenig Honig um's Maul zu schmieren. Seine eigene Sicherheit und Unversehrtheit stand auf dem ersten Platz, wenn er nicht mit seinem Geliebten unterwegs war. Trotzdem zeigte er sich gütig und gab Lorelai eine letzte Chance, Shroom mit ihren Worten zu überzeugen. Das hieß nicht, dass Lucien dem haarlosen Männlein nun über den Weg traute, er behielt ihn weiterhin im Auge wie ein Adler seine Beute. Wie schön, dass die Kreatur nun endlich einsah, dass sie verloren hatte. "Geht doch." Hatte lange genug gedauert. Auch, wenn diese Entscheidung womöglich auf einer Lüge basierte. Wenn Shroom sich gegen die Einsicht entschieden hätte, hätte der Ashworth keine Sekunde gezögert und ihn mit Gewalt zur Kooperation gezwungen. Er hätte nicht erst Verstärkung geholt. Das war eindeutig unter seinem Niveau und vor allem reinste Zeitverschwendung. Seine Zeit hatte er niemals zu verschenken, insbesondere aber heute nicht. Es warteten schließlich noch einige Unterlagen auf ihn. Auch, wenn er auf diese eigentlich keine Lust hatte. Außerdem - auch, wenn Lucien das nur ungern zugab - hatte Shroom vollkommen Recht. Jegliche Verstärkung, die sie hätten herbeiholen können, wäre wohl kaum schlimmer gewesen als Lucien Ashworth. Das war doch kein Seitenhieb, es war ein Kompliment. Wenn sein Feind wusste, wie unangenehm er sein konnte, hatte er alles richtig gemacht. Leider musste er bemerken, dass der Respekt des Höhlenbewohners noch nicht groß genug war. Der Tritt keineswegs weh, es war kaum mehr als eine leichte Brise gegen sein Bein. Doch deshalb ging es ihm nicht weniger gegen den Strich. Er zog die Oberlippe nach oben, rümpfte die Nase und schob die Brauen zusammen. Dieses Mistvieh. Wenn der Schwarzhaarige auch nur einen einzigen Schmutzfleck an der entsprechenden Stelle seiner Hose entdeckte, würde dieser miese Winzling dafür doppelt und dreifach bezahlen. Er ließ sich doch nicht von so einem Terrorzwerg verarschen. Noch während dieser davonmarschierte, packte Lucien ihn am Nacken wie eine räudige Katze, hielt ihn so weit es sein Arm ermöglichte auf Abstand, aber auf Augenhöhe. "Wiederhole das noch einmal und du wirst es mit deinem Leben bezahlen, kapiert?", knurrte er, der Griff fest und ohne Rücksicht auf potentielle Schmerzen. Shroom quietschte überrascht, zappelte wie ein Fisch am Land, um sich zu befreien. Erfolglos. "Lass Shroom loooos!!!" Die schrille Stimme hallte und klingelte unangenehm in den Ohren. "Pfff, selbst Schuld." Aber Lucien war ja kein Unmensch. Wie gewünscht ließ er sofort los und ließ den Höhlenbewohner unsanft auf den Boden plumpsen. "Fiiiesling!!!" Überraschend schnell huschte er hinüber zu Lorelai, streckte die kleinen, knochigen Hände nach ihrer Kleidung aus, um sich dort festzuhalten. Das war ja fast wie ein kleines Kind. Nur noch deutlich hässlicher. Der Ashworth verdrehte die Augen, sagte aber nichts, schloss sich aber den Zweien an. Er hatte kein Problem damit, das Schlusslicht zu machen, schließlich konnte er den Haarlosen so gut im Blick behalten. Doch er startete keinerlei Fluchtversuch, dackelte einfach nur brav hinter der Rosahaarigen her. Anscheinend hatte er einen wirklich großen Narren an ihr gefressen. Kein Wunder, im Vergleich zu Lucien musste sie mit ihrer großzügigen Geduld wirken wie ein Engel. "Was machen wir mit ihm?", fragte er schließlich. Langsam mussten sie sich dem Ausgang nähern, oder? Hier unten sah alles gleich aus. "Einfach bei der Gilde abliefern?" Für gewöhnlich nahm er keine Gefangenen. Was nicht daran lag, dass er sie sonst tötete. Sogar er hatte in dieser Hinsicht eine Hemmschwelle und überschritt sie in der Regel nicht. Die Art von Aufträgen, die er annahm oder zugeteilt bekam, verlangten es einfach nicht. "Im Notfall musst du ihn babysitten. Ich habe da keine Lust zu."
Lorelai
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Lorelai war unbeschreiblich glücklich! So sehr hatte sie sich gewünscht, dass dieser Konflikt mit Shroom um die Höhlen und die darin wachsenden Pilze friedlich gelöst werden konnte. Und trotz Höhen und Tiefen, ein paar berauschten Stunden und vielen Emotionen, gingen die drei nun harmonisch zusammen aus der alten Miene. Lorelai schwebte auf Wolke Sieben, erfreute sich daran, an ihren Überzeugungen festgehalten zu haben und erfolgreich gewesen zu sein, als sie plötzlich Shrooms schrillen Schrei hinter sich hörte. Überrascht wandte sie sich um und erkannte, dass der verehrte Lucien das Wesen gerade unsanft am Kragen packte und es bedrohte. Den Kick gegen sein Schienbein hatte sie natürlich nicht bemerkt. „Du liebe Güte“, entfuhr es der Rosahaarigen aufgewühlt, die Hand theatralisch an ihre Brust gelegt. Dann beobachtete sie auch schon, wie Shroom unsanft auf den Boden fallen gelassen wurde. „Ich wünschte wirklich, ihr könntet euch vertragen. Wer weiß, vielleicht werdet ihr sogar Freunde?“, liebäugelte Lorelai mit möglichen Alternativen zu einer Feindschaft.
Die Chamberlain war froh, als Shroom bei ihr ging. Sie ließ sogar zu, dass er an ihrem Rockzipfel hing, Hauptsache es gab keinen Streit mehr. Aufmunternd lächelte sie das Wesen an, damit es sich nicht weiter wegen Lucien grämte. Dann blickte sie über ihre Schulter zum Schwarzhaarigen und schenkte auch ihm ein glückliches Lächeln, denn auch er sollte sich nicht mehr grämen. Alles würde wieder gut werden und die Quest wäre ein Erfolg. Für Lorelai war es klar, was sie mit Shroom machen würden! Natürlich würde er als Mitglied der Gilde rekrutiert werden! „Er kann der Gilde dienen, indem er mit seiner Fachexpertise bei der Pilzzucht hilft“, meinte sie also wie selbstverständlich. „Niemand kennt sie so gut wie er, bestimmt ist er eine große Hilfe“ Shroom klopfte sich stolz auf die Brust. „Shroom weiß alles über seine Freunde!“ Lorelai kicherte und blickte erneut über ihre Schulter zu Lucien. „Siehst du? Und hab keine Angst, verehrter Lucien. Shroom wird dir nicht zur Last fallen. Ich habe durchaus bemerkt, dass ihr Differenzen habt. Ich kümmere mich gerne um ihn, bis er auf eigenen Beinen stehen kann“, verkündete das wohl warmherzigste Wesen in ganz Fiore.
Die spezifischen Auftraggeber der Gilde waren überrascht, als die beiden Magier mit diesem hässlichen Wesen plötzlich vor ihnen standen. Lorelai erklärte alles und unterbreitete sofort den Vorschlag, Shroom einfach in den Kreis von Midas Hands aufzunehmen. Die beiden Auftraggeber tauschten einen vielsagenden Blick aus, ehe sie Lorelai und Lucien wieder ansahen. „Eine wirklich gute Idee! Das heißt also, die Höhlen sind nun.. unbewohnt? Wunderbar.. Nun, Shroom. Warum begleitest du uns nicht einfach zum Gildenrat und wir kümmern uns um.. deine Anstellung?“ Lorelai klatschte begeistert in die Hände und nickte dem Wesen ermunternd zu. „Nur zu, lieber Shroom. Ich warte hier auf dich“ Und so tapste er mit den beiden fremden Männern los, welche Lorelai und Lucien noch einen Scheck in die Hand gedrückt hatten. „Ist das nicht schön? Nun muss er nicht mehr allein sein. Ich werde hier auf ihn warten. Was ist mit dir, verehrter Lucien?“, erkundigte sich die junge Frau fröhlich.
Unabhängig davon, ob der Schwarzhaarige bei Lorelai geblieben war oder nicht, viele Stunden waren ins Land gezogen und von Shroom war noch immer keine Spur. Lorelai war verunsichert, doch dann spazierten plötzlich die beiden Auftraggeber an ihr vorbei. „Oh, Verzeihung? Könnt ihr mir sagen, wo das Wesen aus den Pilzhöhlen, Shroom, ist?“, fragte sie hoffnungsvoll. Erneut sahen sich die beiden an. „Von wem reden Sie, junge Frau?“ Lorelai stutzte. Was ging hier vor? „Sie wollten doch mit ihm über eine Anstellung sprechen? Ich warte seither, dass er zurückkehrt“ Plötzlich lächelten die beiden Männer auf eine grässliche Art und Weise. „Wir wissen nicht, wovon Sie sprechen. Schönen Abend“, entgegneten sie mit eigenartigem, aber vielsagendem Unterton. Lorelai blickte ihnen hinterher, denn sie hatten sie einfach stehen gelassen. Fassungslos wanderte ihre Hand an ihren vor Entsetzen geöffneten Mund. Es dauerte nicht lange, da liefen ihr unaufhörlich Tränen über die Wangen. „Ich.. ich hatte es ihm doch versprochen.. er hat mir vertraut..“
Freunde. Ja klar. Lucien bemühte sich, nicht laut loszulachen. Vollkommen unbeliebt wollte er sich nun auch nicht bei der Freundin seiner ‘Partnerin’ machen. Im Auge der Öffentlichkeit kam es vermutlich gut. Es gab schließlich für den Ashworth nichts besseres, als sich als den absoluten Traummann darzustellen, der in jeglicher Hinsicht perfekt war. Er sah verflucht gut aus, hatte den am besten definierten Waschbrettbauch in ganz Fiore, hatte Geld im Überfluss, war charmant und sogar ein Gentleman gegenüber den Liebsten seiner Angebetenen. Dass er ein absolutes Arschloch gegenüber Höhlenkreaturen war, musste ja keiner wissen. Oder, dass er eigentlich einen Freund hatte. Das was einen Menschen definierte, war ausschließlich das, was die Öffentlichkeit sah, das war doch klar. “Sicher, sicher”, antwortete er schließlich. Einen Hauch von Sarkasmus in seiner Stimme konnte er einfach nicht verhindern. Gemütlichen Schrittes marschierte er hinter der Rosahaarigen her. Dass Shroom sich wie ein kleines Kind an ihren Rockzipfel hing war ihm mehr als Recht. Dann hatte er wenigstens seine Ruhe. “Ich bin mir sicher, dass die Gilde ihn liebend gerne aufnehmen wird.” Glaubte Lorelai ihre Worte wirklich selbst oder sprach sie nur so, um die Höhlenkreatur zum Mitkommen zu bewegen? Ihrem bisherigen Verhalten nach zu urteilen war es wohl oder übel Ersteres. Der Ashworth ging eher davon aus, dass Midas Hands Shroom bis auf die Knochen ausbeuten würde. Falls sie in ihm nützliches Potential sahen. Falls nicht … tja. Der Schwarzhaarige schob die Hände in die Hosentaschen. Nicht sein Problem. Wenn er wirklich gewollt hätte, hätte er vermutlich Einfluss auf das Schicksal des kleinen Pilzspezialisten nehmen können. Wollte er aber nicht. Er war nachtragend. Sehr sogar. Dass ihn das zu einem schlechten Menschen machte, war ihm klar, aber egal. Sein Gewissen blieb trotzdem rein. Er war schließlich nicht der, der über dieses Schicksal entschied. “Wunderbar. Dann kann ich ihn ja getrost deinen fähigen Händen überlassen.” Anders gesagt: Den Göttern sei dank, dass er sich nicht weiter mit diesem Vieh rumschlagen musste. Etwas Ähnliches hofften wohl die werten Kollegen, als sie die Kreatur von Lorelai angedreht bekamen. Man konnte es an ihren Blicken erkennen und der Art, wie sie sprachen. Es war mehr als offensichtlich, doch die Chamberlain schien es weiterhin nicht zu realisieren. Ein wenig konnte sie einem vielleicht doch Leid tun. Sie wirkte wie eine stolze Mutter. Lucien schwieg, vorerst, kontrollierte stattdessen den Scheck, den man ihm überlassen hatte. Natürlich vertraute er seinen Kollegen nicht, doch er konnte keine ‘Fehler’ entdecken. Wunderbar. Als sie schließlich gemeinsam mit der Kreatur den Raum verlassen hatten, richtete der Ashworth den Blick auf die Rosahaarige. “Ich werde mich an diesem Punkt von dir verabschieden. Meine Unterlagen warten.” Er streckte ihr die Hand entgegen, ein höfliches Lächeln zierte seine Lippen. “Es war mir eine Freude, eine Freundin von Claudia kennengelernt zu haben.” Er war bereits dabei, sich fortzudrehen und diesen Auftrag entgültig hinter sich zu lassen, letztendlich hielt er dann aber doch noch einmal Inne. Eine schwarze Strähne wanderte hinter sein Ohr, begleitet von einem leisen Seufzen. “Lorelai. Ich empfehle dir, nicht allzu lang zu warten. Oder dir allzu große Hoffnungen zu machen. Diese Männer hatten keine guten Absichten so wie du.” Wie sie mit seinen Worten umgehen würde, wusste er nicht. Aber damit war diese Situation endlich gänzlich aus seinen Händen gegeben. “Ich wünsche dir noch einen schönen Abend.”
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