Silence is gold and gold is expensive.

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Die letzten Monate hatten Lasciel gezeigt, dass seine bisherige langsam … nicht mehr genügte. Es war eine Sache, darauf vorbereitet zu sein, von Zeit zu Zeit in eine brenzliche Situation zu geraten. Seine Kette hatte ihn lange genug durch das Leben gebracht und meistens kam er mit Pistole und Messer im Zusatz auch aus. Vor allem, da er sie relativ einfach zurückholen konnte. Es gab aber auch Erlebnisse wie seine Quest mit Darion, die das Gegenteil bewiesen. Auch seine Kleidung war weniger effektiv wie früher. Die Schichten und der dickte Mantel waren dafür geeignet gewesen, viele Nächte draußen zu schlafen und auch wenn sie mittlerweile geflickt waren, so sah man seinem brauen Oberteil, dass seine Arme freiließ die Gebrauchsspuren an. Ihn persönlich störte es nicht groß, was andere dachten, aber zuweilen hatte der Engel mit dem Gedanken gespielt, es zu ersetzen. Und nun, da er dank der hochrangigeren Quests auch mehr Geld bekam und dieses zugleich weniger für Alkohol und Glückspiele ausgab … nun, er konnte sich leisten, genauer darüber nachzudenken.
Es hatte dennoch seine Zeit gedauert, bis der Alte genug darüber nachgedacht hatte, dass er sich einen Termin bei einer Schneiderin ausmachte. Der Laden war älter, sofern er gehört hatte, bot er aber auch Anpassungen für nicht menschliche Wesen an. Oder zumindest Oriel, bei der er sich brieflich gemeldet hatte. Mittlerweile sah er zwar aus wie ein Mensch, aber Lasciel Pläne gingen über ein einfaches, neues Shirt deutlich hinaus. Es würde teuer werden und er die ganzen Bestandteile nach und nach zusammensetzen, doch es war nicht so, als liefe ihm die Zeit davon. Er hatte eine Schneiderin gefunden, einen Schmied würde er auch noch auftreiben. Und jemanden, der vielleicht doch herausfinden konnte, wie seine Augenklappe funktionierte. Und wenn er dafür nach Marokkasu Town fahren musste. Oder reiten. Lieber das und er wich den gottverdammten Zügen aus.

Für diesen Ausflug hatte er nur die Kette wie immer dabei, auch wenn nur ein geübtes Auge diese um seine Hüften erkennen würde. Desperatio hatte er ebenfalls zurückgelassen. Der Weg war nicht weit und Lash über die Zeit immer vertrauter mit der Stadt geworden. Die Augenklappe trug er und die Vormittagssonne beleuchtete die Straßen, hüllte sie in einen grauen Schein, der vergleichsweise scharf zu sehen war. Der Braunhaarige erreichte das Viertel, in dem die Schneiderei lag und suchte sich seinen Weg zwischen den Menschen hindurch, darauf achtend, nicht gegen zu viele zu laufen, bis er sein Ziel fand. Er drückte die Tür auf und unterdruckte einen Fluch angesichts dessen, wie viel trüber er hier drinnen war. Genug, dass er gerade so sah, wo er hinmusste aber nicht genug, dass er dem Boden vertraute, kein Hindernis zu verstecken. Vorsichtig, wenn auch nicht eingebremst steuerte er auf die Frau hinter dem Tresen zu. „Morgen.“
Sie hob den Blick, als er eintrat. „Guten Morgen! Wie kann ich ihnen helfen?“
„Ich hab einen Termin mit Oriel Beauregard um halb 10“, nannte er seinen Anwesensheitsgrund.