Typ: Gebäude Besitzer: --- Beschreibung: Willkommen im "Elfenlicht", einem Edelrestaurant am Rand von Marokkasu. Das Restaurant befindet sich in einem edlem Gebäude mit einer Fassade aus weißem Marmor und goldenen Verzierungen. Schon beim Betreten des Elfenlichts wird man von einem funkelnden Kronleuchter begrüßt, der den Eingangsbereich in warmes Licht taucht.
Die Innenausstattung ist eine Mischung aus klassischer Eleganz und moderner Raffinesse. Die Tische sind mit feinen, weißen Tischdecken gedeckt und von handgeschnitzten Stühlen aus dunklem Holz umrahmt. Blumenarrangements und Kristallvasen schmücken die Tische und unterstreichen die Atmosphäre der Exklusivität.
Die Speisekarte bietet eine exquisite Auswahl an internationalen und lokalen Delikatessen. Jedes Gericht wird kunstvoll angerichtet und mit den frischesten Zutaten zubereitet.
Die Weinkarte ist beeindruckend, mit seltenen Jahrgängen aus den besten Weingütern der Welt, darunter zum Beispiel die Familie Romano. Der Service im Elfenlicht ist unübertroffen – das geschulte Personal ist aufmerksam, diskret und stets darauf bedacht, den Gästen ein unvergessliches kulinarisches Erlebnis zu bieten.
Changelog: Wenn sich im Verlauf des Rollenspiels etwas an dem Ort ändert, wird es hier aufgeführt.
Claudia saß in einem der vornehmsten Restaurants der Stadt: Das "Elfenlicht". Der Raum war in warmen, goldenen Tönen gehalten und sanfte Klaviermusik spielte im Hintergrund. Die Kristallleuchter funkelten über den kunstvoll gedeckten Tischen, und der Duft exquisiter Speisen lag in der Luft. Die junge Erbin der Familie Romano fühlte sich hier wie zu Hause. Durch die enge Beziehung der Inhaber zu ihrem Großvater genoss sie ein paar exklusive Vorzüge. Dafür musste sie lediglich damit leben, dass jeder ihrer Schritte genau beobachtet wurde.
Heute Abend saß sie mit ihrer großen Liebe am Tisch. Lucien Ashworth war groß, schlank und hatte ein elegantes Auftreten, das perfekt zu ihrer Fassade passte. Außerdem ging er Claudia gewaltig auf den Senkel. Doch sie hatte ihm erneut vertraut und in einen geheimen Plan eingeweiht, um die neugierigen Augen der Öffentlichkeit zu täuschen. Claudia konnte die Blicke spüren, die sich auf sie richteten. Soweit verlief alles nach Plan. Doch etwas war anders... Es war nicht das übliche neugierige Interesse der anderen Gäste, sondern ein durchdringendes Starren, das Claudia nervös machte.
Als die Vorspeise serviert wurde, eine delikate Komposition aus Fisch und einer edlen Soße, nahm Claudia eine kleine Gabel voll und kostete. Der Geschmack war exquisit, doch ihre Gedanken waren woanders. Sie strich ihre aufwendig geflochtenen Haare zur Seite und ließ den Blick unauffällig durch den Raum schweifen. An einem Nebentisch entdeckte sie einen Mann im Anzug, der ihr vage bekannt vorkam. Er schien sich blendend in die Umgebung einzufügen. Seine Haltung war perfekt und er benahm sich wie ein gewöhnlicher Gast. Aber die Art, wie er sie beobachtete, verriet ihn. Immer wieder zuckten seine Augen zu den beiden Erben herüber. Ein Feind der Familie? Ein Reporter?
Claudia lächelte höflich zu Lucien hinüber und lehnte sich näher zu ihm. "Wir werden beobachtet", flüsterte sie leise, ohne ihren Gesichtsausdruck zu verändern. Sie legte ihre Hand leicht auf seine. Claudia wusste, dass sie besonders vorsichtig sein musste. Sie konnte es sich nicht leisten, dass irgendwelche Unstimmigkeiten auffielen. Schließlich war es in der Welt der High Society unvorstellbar, dass sie keinen echten Verehrer an ihrer Seite hatte. Die Schlagzeilen am nächsten Tag wären verheerend - und all ihre Freiheit würde zerplatzen wie eine Seifenblase.
Die Feline richtete sich ein Stückchen auf. "Lucien, erzähl mir doch von deiner letzten Woche", begann sie ein Gespräch in einer süßlichen Tonlage, als gäbe es auf der Welt nichts Spannenderes als ihrem Geliebten dabei zuzuhören, wie er ihr von seinem Alltag erzählte. Wenn Claudia raten müsste, dann bestand der aus ... Huh. Eigentlich wusste sie gar nicht, wie der Ashworth seine Freizeit so verbrachte. Vermutlich war die Nachfrage eine gute Idee gewesen, um ihren Liebhaber näher kennen zu lernen. Innerlich schalt sich Claudia für ihre Schlampigkeit bei der Vorbereitung. Sie musste diese Beziehung ernster nehmen, sonst würde sie sich verplappern oder konnte im falschen Moment eine Frage nicht richtig beantworten!
"Oh, und ich hatte ein Gespräch mit meiner Freundin Lorelai, sie richtet uns ihre besten Glückwünsche aus." Bei der Aussage war das Lächeln der Romano tatsächlich echt. Der Segen der Rosahaarigen bedeutete der Romano viel, auch wenn er letztendlich auf einer Lüge lag.
Die Beine ordentlich überschlagen Beinen saß der Ashworth an dem kleinen Tisch im Herzen des Restaurants, das sich seine 'Geliebte' gewünscht hatte. Selbstverständlich hatte man das junge Pärchen wie auf dem Präsentierteller platziert. Aus allen Richtungen konnten neugierige Augen sie beobachten und jede einzelne ihrer Bewegungen gierig aufsaugen. Keine sonderlich angenehme Situation, um einen entspannten Abend zu verbringen, aber er wusste genauso gut wie seine Begleitung, dass es nötig war. Sie mussten ihr Image aufrecht erhalten, auf Dates gehen und sich hin und wieder gemeinsam in der Öffentlichkeit zeigen, wenn sie ein überzeugendes Liebespaar abgeben wollten. Sein Fuß wippte gemächlich zum Takt der kleinen Melodie, die ein Pianist im Hintergrund vor sich hinklimperte. Das übliche, zarte Lächeln auf seinen Lippen mochte es überspielen, doch er war alles andere als glücklich, hier zu sein. Für dieses falsche Date hatte er schließlich einen gemeinsamen Abend mit seinem wirklichen Partner sausen lassen müssen. Es war nötig, daran erinnerte er sich immer wieder, doch das machte es für ihn nicht leichter. Das schlechte Gewissen saß ihm im Nacken, wollte ihn einfach nicht loslassen. Obwohl sowohl Claudia, als auch er selbst wussten, dass nichts von hier echt war, fühlte es sich für ihn trotzdem an, als würde er Nate hintergehen. Dieser wusste schließlich noch immer nichts von Luciens falscher Freundin. Der goldene Blick sank hinab auf den Teller, der von einer freudestrahlenden Kellnerin vor ihm platziert worden war. Soetwas hätte Nate niemals gekocht. Sein Appetit hielt sich in Grenzen, trotzdem nahm er die Gabel in die Hand und stopfte sich einen kleinen Bissen in den Mund. Bei Nate musste er nicht so ordentlich essen. Da durfte er alles einfach in sich hineinstopfen. Hier musste er so tun, als besäße er Tischmanieren. Nate hätte sich deutlich mehr gefreut, ihn in dem hübschen Anzug zu sehen, als die Feline. Erst, als sich Claudia zu ihm hinüber beugte, hob er die Seelenspiegel vom Teller. Sie wurden beobachtet? Das war nun wirklich nichts Neues. "Werden wir das nicht immer?", fragte er mit dem üblichen, selbstgefälligen Grinsen auf den Lippen, "Da ist bestimmt nur jemand eifersüchtig auf einen von uns." Wäre er gerade als Magier unterwegs, hätte er ihre Aussage deutlich ernster genommen, doch als Lucien Ashworth war es nerviger Alltag, dass Augen auf ihm ruhten. Es war schon schwer, der Sohn eines erfolgreichen Unternehmers zu sein. Ohne den Blick zu senken, hob er seine Finger ein wenig an, um sie mit ihren verkreuzen zu können. Körperliche Nähe und romantische Gesten waren essentiell, um den Eindruck eines sich liebenden Paars aufrecht zu erhalten. Als der Teller widerwillig geleert worden war, lehnte er sich in seinem Stuhl zurück und ließ den Blick unauffällig ein wenig wandern. Hier und da huschte ein Augenpaar zu ihnen hinüber, doch das war nichts, worüber er sich Sorgen machte. Dieser eine Kerl allerdings ... hm. Merkwürdig. Er linste zu dem falschen Pärchen, als würde er erwarten oder erhoffen, etwas ganz bestimmtes zu sehen. Aktuell konnte Lucien jedoch nichts dagegen tun, es war schließlich nicht verboten, in der Gegend herumzublicken. Der Ashworth legte die Hände auf seinen Schoß und ließ den 'verliebten' Blick wieder auf seiner Angebeteten ruhen. Sie wollte von seiner Woche wissen. Die Wahrheit konnte er hier auf keinen Fall aussprechen, denn die meiste Zeit hatte er mit Nate verbracht. "Ich hatte einige Aufträge, die mich sehr gefordert haben", antwortete er stattdessen. Er würde ihr die Wahrheit erzählen, wenn auch nicht die gesamte. "Mein Schießtraining habe ich diese Woche womöglich ein wenig vernachlässigt, aber dafür habe ich ... nun, ich habe mich mit dem Häkeln beschäftigt." Grundlos hätte er sich niemals mit solch einem Handwerk beschäftigt, doch die Begeisterung eines gewissen Blondschopfes hatte ihn dazu bewegt, sich ein wenig damit auseinanderzusetzen. Heimlich, selbstverständlich. Denn besonders gut war er darin nicht. Er bastelte doch lieber an seinem M-Rad herum. "Und wie war deine Woche, mein Schatz? Es tut mir wirklich schrecklich Leid, dass ich so wenig Zeit für dich hatte. Ich habe dich sehr vermisst." Trotz der so aufrichtig wirkenden Worte und dem perfekt dazu passenden Lächeln, fühlte er nichts von diesen Dingen. Weder ein schlechtes Gewissen, noch Sehnsucht nach der jungen Frau. Er schätzte ihre Gesellschaft zwar, jedoch nicht auf diese Art. "Du hattest was? Ein Gespräch mit- oh ff- oh du liebes Bisschen. Lorelai? Wie nett von ihr." Das Entsetzen, das kurzzeitig über seine Gesichtszüge huschte, war echt. Er hatte vollkommen verdrängt, dass er der Rosahaarigen von seiner falschen Romanze erzählt hatte. Natürlich hatte sie sich damit direkt an Claudia gewendet. Er ließ sein Gesicht in seine Hand fallen. "Ich hätte ihr nichts davon erzählen sollen. Wenn sie nicht dicht hält, könnte das böse für mich ändern", nuschelte er, mehr zu sich selbst als zu seinem Gegenüber. Seine Stimme war hoffentlich leise genug, dass niemand außer die Katze mit ihren scharfem Gehör ihn verstehen konnte. "Sie hält dicht, oder?"
Claudia hatte den Eindruck, sie und Lucien wären ein altes Ehepaar. Obwohl die Liebe dieses in die Jahre gekommenen Paares längst verblasst war, verbrachten sie doch noch ihre Zeit gemeinsam, aus Gewohnheit und Pflichtgefühl. Aber eigentlich wollte keiner der beiden wirklich hier sein.
Doch Claudia hatte sich vorgenommen, nach außen hin das perfekte Bild einer verliebten Dame zu verkörpern. Sie tat dies mit einer überzeugenden Leichtigkeit. Die Feline lehnte sich vertraut zu Lucien vor, und schien jede Silbe aufzufangen, die seinen Mund verließ. Ihr Herz schlug tatsächlich etwas schneller als gewöhnlich, nicht wegen einer tatsächlichen Spannung, sondern wegen der ständigen Wachsamkeit, die sie aufrechterhalten musste, um sicherzustellen, dass ihre Tarnung intakt blieb.
Lucien, der seinen Teil des Plans perfekt spielte, hielt ihre Hand sanft in seiner und unterhielt sich über seine Woche und seine Sehnsucht nach ihr. Claudia wiederum lauschte aufmerksam und erwiderte seine Blicke mit einem schmachtenden Glanz in ihren amethystfarbenen Augen. Sie wusste, dass die Kunst des Scheins oft schwieriger war als die Realität, aber sie war entschlossen, die Rolle der verzauberten Liebhaberin bis zum Ende durchzuspielen.
Plötzlich erwähnte ihr Date jedoch etwas, das dafür sorgte, dass die Feline ein nicht gerade damenhaftes Schnauben in ihr Weinglas entließ. Es klang fast wie ein Grunzen. Aus dem Augenwinkel bekam Claudia mit, wie ihr Beobachter etwas aus seiner Tasche holte. Er machte sich doch tatsächlich Notizen! Doch darum konnte sie sich gerade nicht kümmern, ohne Aufruhr zu erregen. Ihre Augen waren groß geworden und sie schaute auf ihre verschränkten Finger. Bildlich stellte sie sich vor, wie Lucien kleine Mützchen und Schals häkelte. "Ich hoffe, dabei fällt auch etwas für mich ab." Sie lächelte und wackelte vergnügt mit den Ohren. Ihre Familie bekam vermutlich eine Krise, wenn sie selbstgemachte Häkelware trug, aber wenn sie von ihrem Freund kam, machte man da vielleicht eine Ausnahme.
Claudia zerteilte weiter die Mahlzeit auf ihrem Teller und nahm sich Zeit, perfekt nach Etikette zu speisen. Sie spürte immer wieder den stechenden Blick ihres Beobachters. Vermutlich war der ganz wild darauf, irgendwelche brisanten Informationen aufzuschnappen. "Meine Woche? Nun, ohne dich natürlich etwas leer, aber dennoch ereignisreich. Es gab ein paar Unstimmigkeiten im Vergnügungsviertel zu klären."
Sie tischte Lucien die Untertreibung des Jahrhunderts auf. Vor einer Weile hatte sie mit Lyn einen Auftrag erledigt, der direkt gegen die Familie Romano vorgegangen war. Und sie kämpfte noch immer mit den Folgen davon. Claudia hatte Lucien nichts davon erzählt, dass es zu Handgreiflichkeiten gekommen war und man die Feline beinahe als Geisel genommen hätte, wenn Lyn nicht zufällig zuerst in die Falle gelaufen wäre. Etwas sagte der Feline, dass der Ashworth da keinen Spaß verstehen würde.
Bei seiner panischen Reaktion verstärkte Claudia kurz den Griff ihrer Hand in seiner. Ihr Daumen hatte über seine Fingerknöchel gestreichelt, doch jetzt bohrte sich ihre Kralle leicht in das Fleisch des Schwarzhaarigen, wie um ihn zu ermahnen. Ihr Gesichtsausdruck veränderte sich dabei nicht. "Natürlich", sagte Claudia und schmunzelte, als ginge es um ein ganz anderes Thema. Auch wenn Lucien leise sprach und ihr Sitznachbar sie wohl kaum abhören konnte, war die Mimik ihres Freundes kurz verrutscht. "Unser kleines Geheimnis ist bei ihr sicher!"
Claudia bemühte sich um einen verheißungsvollen Tonfall und bekam mit, wie der mutmaßliche Reporter am Nebentisch ganz hibbelig mit seinen Notizen wurde. Wenn man schon nichts dagegen tun konnte, dass man in die Presse kam, dann konnte man wenigstens die Richtung kontrollieren, die der Klatsch nahm. Hoffentlich kam Lucien beim Mitspielen nicht auf zu absurde Ideen ...
Verlegen räuspernd richtete sich Lucien die Krawatte. Wieso genau hatte er das mit dem Häkeln bloß erwähnt? "Für unser beider Wohl gelangen die Dinge, die ich kreiert habe, besser nicht ans Tageslicht." Er wagte zu bezweifeln, dass Claudia überhaupt erkennen würde, was es hatte werden sollen. Grummelnd wendete er den Blick fort von seiner 'Geliebten', hinüber zu dem heimlichen Beobachter. Dieser hob sofort den Stift vom Papier, als er bemerkte, dass er gesehen wurde. Hmpf. Der Ashworth hatte keine Beweise, dass das, was dort niedergeschrieben wurde, tatsächlich mit ihm und seinem Date zu tun hatte, ihm waren also weiterhin die Hände gebunden. Nervig. Wenn der Kerl irgendetwas wissen wollte, sollte er gefälligst den Mumm haben, zu fragen. Widerwillig wanderten die goldenen Seelenspiegel wieder zurück zu seiner Partnerin. Es gehörte sich schließlich nicht, eine Dame reden zu lassen, ohne sie dabei anzusehen. "Dafür darfst du mich heute den ganzen Abend ganz ungeteilt genießen", erwiderte er mit einem schiefen Grinsen auf den Lippen, das ungeniert die spitzen Fangzähnchen zeigte. Ein flüchtiger Blick huschte hinüber zu dem Notizenschreiber. Das Blatt glühte bereits regelrecht. "Wir können nach unserem Mahl gerne noch zu mir, um nachzuholen, was wir verpasst haben." Zwinkern. Der Stift flog über den Block, begleitet von einem schockierten Luftschnappen. Lucien unterdrückte ein amüsiertes Schnauben. "Ich meine damit natürlich unseren wöchentlichen Spieleabend, aber das weißt du sicherlich." Hektisches Kratzen, als würden mehrere Zeilen durchgestrichen werden. Wenn er dem Typen schon nicht verbieten konnte, Notizen zu machen, so konnte er sich zumindest einen Spaß daraus machen. Niemals würde er sich einfach einer Sache ergeben, das ihm nicht passte. "Aber sag mal ... was war das eben mit Vergnügungsviertel?!" Er legte sein Besteck beiseite. In Wahrheit machte er sich kaum Gedanken darüber, wo sie sich herumtrieb. Solange sie sich nicht in Lebensgefahr brachte, konnte sie gerne gehen, wohin sie wollte. Allerdings war das sein Blickwinkel als gewöhnlicher Freund. Als romantischer Partner sah die Sache ein wenig anders aus. Da gehörte ein wenig Eifersucht und Misstrauen dazu, um überzeugend zu sein. "Ich fasse es nicht, dass du dich hinter meinem Rücken an solchen Orten herumtreibst. Woher soll ich wissen, ob du wirklich wegen 'Unstimmigkeiten' dort warst?" Seine Finger krallten sich in die Tischdecke. Eifersucht war ein Gefühl, dass er nur zu gut kannte. Die Angst, etwas, das ihm viel bedeutete, an einen anderen zu verlieren, war groß. Dementsprechend fiel es ihm nicht schwer, so zu tun, als würde er auch Claudia gegenüber so empfinden. "Genüge ich dir etwa nicht? Du bist besser ehrlich. Falls du lügst, werde ich es herausfinden." War das etwa der erste öffentliche Streit des jungen Pärchens? Nein, natürlich nicht. Ganz egal was die Feline ihm sagen würde, er würde es ihr glauben, sich von ihr beschwichtigen lassen. Sie war schließlich sein Schmusekätzchen, er konnte ihr niemals lange böse sein. So sehr ihn diese Situation in Hinsicht auf Nate auch belastete, so wie er jetzt hier saß und an seinen schauspielerischen Talenten feilen durfte, machte es ihm eine große Menge Spaß. Er liebte es, seine eigenen Fähigkeiten zur Schau zu stellen und auszutesten, wie weit er mit ihnen gehen konnte. Zumindest der Herr vom Nachbarstisch schien gierig jedes Wort der Beiden aufzuschnappen wie ein hungriges Tier. Der Fingernagel, der sich gegen seine Haut drückte, ließ ihn zusammenzucken. Ja, er wusste selbst, dass er einen Moment lang eingeknickt war. Darauf musste sie ihn nicht hinweisen, es war ein Versehen gewesen. "Na das hoffe ich doch~", entegegnete er und lehnte sich ein wenig über den Tisch, als wolle er verhindern, dass jeder sie hörte. Dabei sprach er jedoch gezielt gerade laut genug, dass der heimliche Zuhörer alles verstehen sollte. "Es wäre ein Skandal, wenn jemand unser Geheimnis aufdeckt." Was der Kerl sich wohl gerade ausmalte? Luciens Mundwinkel zuckten. Er wollte grinsen, doch das passte überhaupt nicht in die Szene, die er gerade spielte. Er zupfte die Servierte unter seinem Besteck hervor und tupfte sich damit über den Mund, um sich selbst von seinen wahren Gefühlen abzulenken.
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