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1 Ergebnis für KainOff1 gefunden

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Beiträge mit dem Tag kainoff1 auf Fairy Tail RPG Forum 78lUSHQThema: Die Welt da draußen
Kain

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Suchen in: Flashback   Beiträge mit dem Tag kainoff1 auf Fairy Tail RPG Forum EmptyThema: Die Welt da draußen    Beiträge mit dem Tag kainoff1 auf Fairy Tail RPG Forum EmptyMo 20 Feb 2023 - 19:57

Kain Valet | Flashback/Off: Die Welt da draußen #1 | @Erial  




Für Kain war dieser Tag wie jeder andere. Er erwartete nicht großes an diesem Tag, im Gegenteil: Eigentlich erwartete er sogar, dass er ausnahmsweise mal ein wenig auf der faulen Haut liegen konnte. Die Prinzessin wollte oder sollte gerade nicht bespaßt werden, Raoul war auch irgendwo, wo er keinen Zugang zu hatte. Es gab keine Aufträge, die er an diesem Tag erfüllen musste, keine schmutzige Arbeit, die er für jemand anderes erledigen sollte, und auch sonst war Kain erstaunlich... fertig mit allem. Es war ein ungewohntes Gefühl für den Jungen, der seinem Alter schon früh entwachsen war und sich in ein System eingegliedert hatte, was für Kinder in der Regel keinen sonderlichen Respekt übrig hatte. Er wusste, was er war. Er war ein Junge, ein Niemand und Nichts, und ein Sklave. Aber auch ein einfacher Bursche wie er lernte mit der Zeit, wo er sich die eine oder andere Ausnahme herausnehmen konnte oder wo er sich, und wenn es nur durch das zwar nicht unbedingt sonderlich vertraute, wohl aber sanfte Wohlwollen der Königin, auch mal etwas genehmigen konnte. Die Königin wusste von ihm, mehr erwartete er gar nicht. Für ihn aber war die dunkelhaarige Herrscherin die Sonne, um die sich sein Universum drehte. Was natürlich nicht hieß, dass Kain nicht trotzdem ein junger Kerl war, der auch mal ein wenig aus der Reihe tanzte. Aber niemals, wenn die Königin in irgendeiner Form beteiligt war. Nie.

An diesem Tag gammelte Kain also beflissen in den Gärten des Palastes herum. In seinen 'Gemächern' - was eine so krasse Übertreibung war, dass er bei dem Gedanken an dieses Wort schon leise kichern musste - war ihm einfach langweilig. Aber er wollte auch nicht das Risiko gehen gerade, von irgendeiner Magd dazu angehalten zu werden, beim Wäschemachen oder sonst einem Unsinn helfen zu müssen. Er hatte genug Unterwäsche gewaschen in seinem Leben, und er hatte Dinge von den hohen Herren (und Damen, insbesondere einer bestimmten) mitbekommen, die sicherlich niemals an die Öffentlichkeit dringen sollten. Das würde ihn dann halt einfach den Kopf kosten. Amüsiert auch über diesen Gedanken, der wahrscheinlich viel zu düster für einen Zwölfjährigen war, ließ er sich zwischen den hübschen Bäumen und Blumen auf den Rücken fallen und starrte in Richtung der lichtdurchlässigen Decke des riesigen, kuppelförmigen Raumes. Das hier war der Teil des Gartens, der normalerweise als eine Art Lustort der hohen Gesellschaft diente. Er sollte hübsch aussehen und hübsch riechen, und sich im Zweifel auch hübsch anfühlen. Gemüse, Obst und weiteres, was draußen in dem Klima von Bosco sonst eingegangen wäre, war hier weniger vorhanden, wenngleich einige Obstbäume wohl zumindest ein paar der Kriterien zur Genüge erfüllten. Kain gänhte leise. Es war noch gar nicht so furchtbar spät. Esmee frühstückte vermutlich gerade, und würde danach stundenlang in irgendwelchen Erziehungsmaßnahmen feststecken. Das görenhafte Mädchen hatte sich in letzter Zeit rar gemacht, und war auch ein wenig... verschlossener geworden. Aber er hatte auch kaum mehr Zeit für die Prinzessin gehabt, der er faktisch gesehen als, tja... 'Spielsklave' zugeteilt worden war. Das Wort wiederum hasste Kain ein wenig.

Kain blinzelte, als er in der Ferne eine Tür aufgehen hörte. Er meinte, die Stimme vom Gärtner zu hören, der zu jemandem sprach. Die beiden Äuglein unterschiedlicher Farbe - eines blau, das andere orangegelb strahlend - suchten nach dem Ursprung der Stimmen. Er hatte sich aufgerichtet, den Kopf ein wenig schiefgelegt. Tja, vielleicht würde er dem alten Buschgesicht ja ein wenig unter die Arme greifen, oder so. Aber es würde bestimmt reichen, ihm eine Harke hinterherzutragen, oder? Für den Moment aber machte er nicht auf sich aufmerksam, sondern hörte die Stimme des Gärtners nur näher kommen - und da sah er, dass er von einem Jungen begleitet wurde. Ein kleiner, dürrer, schüchtern wirkender Junge. Der kaum Präsenz hatte. Den hatte er hier noch nicht gesehen. Ein neues Mitglied in der Dienerschaft? Aber so jung? Kain glaubte eher nicht - die Königin war nicht unbedingt ein Freund davon, wortwörtlich Kinder in der Dienerschaft zu haben, glaubte er zumindest zu wissen. Er war natürlich gewissermaßen eine erzwungene Ausnahme gewesen.
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