Ortsname: Shirotsume Art: Ortschaft Spezielles: --- Beschreibung: Ein malerisches Dorf im Süden eines Gebirges, das von sanften Hügeln umgeben ist. Die ruhige und zugegebenermaßen einsame Lage erlauben ein ruhiges Leben in der einfachen Siedlung fern ab von allem Trubel. Auf einer Anhöhe hinter der Ortschaft stehen die Ruinen eines herrschaftlichen Gebäudes, das wohl vor langer Zeit durch Fairy Tail zerstört worden ist.
Change Log: Sobald sich innerhalb des Rollenspiels etwas an dem Ort ändert, wird es hier kurz vermerkt.
DU SCHREIST DOCH!!, brüllte Flint Diego an und senkte angriffslustig wie ein Stier den Kopf. Glücklicherweise meldete Thana Interesse am im-Güterwagen-Sitzen an, bevor es zwischen den beiden Riesen hier am Bahnhof zu einer kleinen Rangelei kommen konnte. Der Rothaarige hielt inne, blickte zur kleinen Magierin hinab und grinste sie breit an. Super, dann können wir ja auf der Fahrt ein wenig quatschen. Und trinken, ich hab' Wein eingepackt!, verkündete Flint stolz und ließ die gewaltige Pranke mit der Handfläche zweimal gegen den großen Koffer pochen. Der Hühne war für eine lange Bahnfahrt vorbereitet. Worauf er nicht vorbereitet war, war der Wagon, den man den drei Royal Crusade Magiern bereit stellte. Es war ein blöder Wannenwagen. Flint schnaubte, als die kleine Dampflock den rostbraunen Wagen anschleppte. Das kann doch nicht wahr sein... Mit finsterem Blick fixierte der Rotschopf den Wagon, hatte die Hoffnung, dass es sich um Missverständnis handelte oder dergleichen, doch als einer der FB-Mitarbeiter sich dann zu der ungewöhnlichen Dreiergruppe heranwagte und mit eingezogenem Kopf die Worte: "Da...das war der einzige... der gerade verfügbar war." verlauten ließ, seufzte Flint genervt aus. Langsam beugte er sich herunter zum Boten, blickte ihn von oben herab an und legte ihm die Hand auf die Schulter (was den armen Schlucker beinahe in die Knie gezwungen hätte). Danke für deine Mühe!, sprach Flint dem Mitarbeiter zu und ließ ihn dann perplex flitzen. Schulterzuckend richtete Flint sich auf, wandte sich zu den beiden Kameraden um und meinte: Na besser als Laufen, oder?
Flint lüpfte erst seinen Koffer den den Wagon, schnappte sich dann kurzerhand Thana und lüpfte sie unter den Armen grifend dem Gepäck hinterher. Hepp! Der Wagon hatte nicht wirklich einen Eingang (waum auch) und bevor die Lilahaarige sich mit Klettern abmühen musste, beschleunigte Flint das ein wenig. Tatsächlich hatte Thana recht, der Wagon war arg staubig und rusig. Doch nicht verzagen, Flint Wood fragen, natürlich hatte er in seinem Schrankkoffer auch etwas für die feine Dame. Etwas Feines sogar. Der Riese legte den Koffer auf den Boden des Wagens, öffnete die Türen und offenbarte ein tatsächlich recht ordentlich eingeräumtes Inneres. Etwa die Hälfte davon nahm seine Rüstung mit Zubehör ein, da fand der Rotschopf auch, was er suchte. Mit ein paar schnellen Handgriffen hatte Flint den weichen roten Umhang mit goldenen Bestickungen und einem Hermelinsfellkragen befreit. Der hier sollte dich warm und sauber halten., ließ Flint Thana wissen. Äußerdem würde er danach vielleicht nach Thana riechen. Win-win. Der Rotschopf packte noch ein kleines Weinfässchen und einen großen Holzbecher aus, dann schloss er den Kofferschrank wieder, faltete den Umhang zweimal und breitete ihn danach auf der Holzkiste aus (schließlich wollte auch Flint nicht, dass seine Sachen all zu schmutzig wurden). Noch während Thana es sich gemütlich machte und Flint das Weinfass öffnete und mit dem Becher seiner erste Portion herausschöpfte, machte das Transportmittel sich schon auf den Weg. Los geht's! Mit seiner freien Hand deutete der Riese auf das Weinfass, das seinen Reiseproviant darstellte. Bedient euch ruhig. Ist auch gut gegen die Kälte. Cabrio-Fahren in Nord-Fiore, auf diese Schnappsidee konnte auch wirklich nur die FB kommen. Apropos. Der Blick Flints huschte zur Anführerin des Trupps und ihre dem Auge sehr angenehme Art, sich zu kleiden. Sag mal, ist dir nicht kalt?
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Eine ereignislose Bahnfahrt waren die drei Crusader dann schon beinahe am Ziel angekommen. Thanas Connections hatten bewirkt, dass der Zug einen kurzen, außerplanmäßigen Halt mitten im nichts, aber nahe des Dorfes Shirotsume machte, wo die Quest-Truppe ausstieg. Im Norden thronte ein gewaltiges Gebierge vor den Dreien auf, dort befand sich auch das kleine Städtchen, in dem der Wissenschaftler auf seinen Schutztrupp wartete. Sorgfältig packte Flint den Umhang und das nun nur noch halbvolle Weinfass in den Koffer zurück, öffnete den Parka (ein wenig südlicher war das Klima ein wenig angenehmer, doch noch immer ging ab und zu ein kalter Wind vom Gebirge herunter, der Flint frösteln ließ. He, Diego, schau mal. Berge. Wie zu Hause, hm? Dass die beiden Riesen aus dem selben Örtchen stammten war kein Geheimnis, denn irgendwie war das große Volk nur im Sun Village im Süden Fiores ansässig. Vermisst du das Sun Village? Hast du da eigentlich auch noch Familie?
cf: Bahnhof von Crystalline Town # 4 Thana war auch alles andere als begeistert von dem Wagon, der ihnen zur Verfügung gestellt wurde. Allgemein würde sie ja viel lieber auf einem hübsch gepolsterten Platz in einem stinknormalen Personenwagen sitzen, aber das ging mit zwei Männern dieser Größe leider nicht. Für den Frieden in der Gruppe gesellte sie sich stattdessen zu den beiden Riesen in den Güterwagon. Einen Trostpreis gab es auf jeden Fall schon mal. Flint erklärte, dass er Wein dabei hatte. Diese Nachricht ließ einen von Thanas Mundwinkeln hoch zucken. Immerhin das. “Solange es nicht regnet...“, kommentierte die Magierin das laute, positive Denken Flints, der diese Art zu Reisen als komfortabler darstellte, als Laufen zu müssen. Thana erschrak ein wenig, als ihr Gefährte sie einfach packte und in den Wagon hob, war ihm allerdings eher dankbar als böse, was sie durch ein anerkennendes Nicken zum Ausdruck brachte. Auch den Vorbereitungen, die der Große danach für sie traf, war sie nicht abgeneigt. Der Kleiderschrankkoffer wurde kurzerhand zu einem Sitzmöbel umgestaltet. Die Magierin nahm darauf Platz. Das Thema Wein und Kälte brachte Flint dann auch schnell auf den Trichter, dass Thana nicht ganz so passend gekleidet war, dafür, dass sie noch in der Kälte des Nordens saßen. “Nein. Dank meiner Magie nicht. Ich bin sehr hitzeaffin.“ Die Magierin grinste, breitete ihre Arme aus und setzte so den Dampf in Szene, der stetig von ihrem Körper aufstieg. Es war die Wärme ihrer Magie, die sich in der kühlen Luft Nord-Fiores verlor. “Wie steht's mit dir? Was hast du in den Ring zu werfen, außer deine riesigen Muckis?“ Wahrscheinlich würde die Statur dieses Typen schon reichen, um so manchen Konflikt zu lösen, doch auch er war sicher magisch begabt. War nur die Frage, was er so drauf hatte. Bei genauerer Betrachtung des Weinfasses fiel Thana dann noch etwas auf, was sie vor Probleme stellte. “Ach und du hast nicht zufällig noch einen Becher in meiner Größe?“
…
Die Zugfahrt verlief ohne nennenswerte Ereignisse. Die Drei unterhielten sich, betrieben also etwas Smalltalk und lernten sich flüchtig kennen. Durch Thanas Zutun hielt der Zug dann außerplanmäßig, damit die Magier an einem Ort aussteigen konnten, der ihrem Ziel näher war, als der nächste Bahnhof. Das sparte einiges an Zeit und vor allem an anstrengendem Fußweg. Das bedeutete allerdings nicht, dass sie davon nicht trotzdem noch etwas vor sich hatten. Allerdings wohl nicht zu dritt. Flint war grade noch dabei sein Zeug wieder einzupacken und mit Diego in Nostalgie zu schwelgen, da verabschiedete sich letzterer spontan und überraschend. Blieben noch Thana und Riese Nummer 1. “Deine Power sollte für diesen Auftrag ausreichen.“, kommentierte die Dürremagierin den Abgang von Riese Nummer 2. Das konnte Flint als tröstende Worte für die Trennung von seinem Buddy aufnehmen, musste er aber nicht. Gemeinsam traten die beiden also den Weg nach Shirotsume an. Es war ein hübsches Dörfchen, davon hatte Thana bereits gehört. Die Wege waren ordentlich, das Dorf war aufgeräumt, die Gebäude waren hübsch... nur die Menschen, die strahlten nicht so wie der Rest des Ortes. Das mochte möglicherweise daran liegen, dass sich die Nachrichten von vermissten Dorfbewohner wie Lauffeuer ausgebreitet hatten. Das Völkchen fühlte sich unsicher und hilflos. Ja, ja, die Armen. War Thana halt vollkommen egal. Ihr ging es nur um die Sicherheit des Erfinders, wegen dem sie da waren. Zielgerichtet führte die Magierin also ihren riesigen Kollegen zu dessen Werkstatt. Als sie sich dem Häuschen näherten, schreckten zwei Personen hoch, die sich dann auch gleich vor dem Eingang aufbauten. Die Unsicherheit, die Flint bei ihnen auslöste, war ihnen anzusehen. Ein köstliches Bild. Thana lächelte amüsiert, griff dann aber in ihr Haar, um jenes zur Seite zu legen und den beiden das Gildenwappen hinter ihrem Ohr zu präsentieren. “Entspannt euch Jungs, ihr habt Feierabend.“, sprach sie in einem arrogant anmutenden Ton, der unterstrich, wie peinlich sie die Körpersprache der beiden Kollegen fand. Ihre scheuchenden Handbewegungen vertrieben die Zwei dann schließlich. Thanas schenkte ihre Aufmerksamkeit wieder Flint. “Sagen wir mal Hallo.“, sprach sie über die Schulter, um schließlich anzuklopfen und sogleich die Tür zu öffnen. “Oh, hallo! Ist es schon wieder so weit? Oh, ja, es ist wieder so weit. Ihr seid die Neuen, richtig? Nur herein. Kommt, kommt!“, quiekte der Erfinder. Der ältere Herr, mit schneeweißem, vollkommen unsortiertem Haar winkte Thana hastig zu sich. Diese trat ein, versuchte aber zögerlich zu antworten. “Hallo Herr Quentin. Ich bin aber nicht-“ Sie deutete mit dem Daumen über die Schulter und wollte die Präsenz ihres Kollegen anmelden, doch der Herr ließ sie gar nicht ausreden. “Schauen Sie nur. Ist das nicht wunderbar?“ Er hob den Kopf einer mannshohen Puppe ein wenig an. “Meine neueste Kreation! Das wird euch noch sehr nützlich sein, glauben Sie mir. Ja... Ja...“ Es fiel Thana schwer Begeisterung für blöde Puppen vorzuspielen, wodurch diese also sehr gekünstelt wirkte. “Sehr toll...“ Dieser Kerl wirkte sehr verwirrt im Kopf. Hoffentlich war er die Mühe und Zeit, die die beiden Magier investierten auch wert.
Flint hatte keinen kleinen Becher dabei, aber er ließ Thana ab und zu aus seinem Nippen. Ein wenig enttäuscht von der mangelnden Vorbereitung seiner Questleiterin war der große Crusader trotzdem: Wer ging bitte ohne Alkohol auf eine Reise? Was hätte Thana denn ohne Flint die ganze Zeit trinken wollen? Wasser etwa? Widerlich. Die Wettergötter hatten Gnade mit den Reisenden und verschonten sie vor schlimmen Schnee- oder Regenfällen, stattdessen war es sogar recht hübsch. Die Sonne Nord-Fiores wärmte die dreie zwar nicht so sehr wie es weiter im Süden der Fall gewesen wäre, doch Thana gab zusätzlich ein wenig angenehme Wärme aus, sodass niemand erfrieren musste. Belustigt kam der Riese auf den Einfall, dass Thana sicher einen wunderbaren Taschenwärmer abgeben würde, wäre sie doch nur noch ein wenig kleiner. Na das nenn' ich mal nützlich!, polterte Flint begeistert, als Thana ihm ihre Magie demonstrierte. Als sie ihre Arme ausbreitete und ihren Körper in ganzer Pracht offenbarte, da wurde dem Riesen nicht nur wegen der dargebotenen Dürremagie heiß. Jetzt lach' mich ja nicht aus, aber meine Magie macht meine Muckis noch größer! Flints Magie war, so wie er das verstand, nicht sonderlich komplex. Er konnte Teile seines Körpers verwandeln und so stärker oder schneller oder widerstandsfähiger machen. Das war vielleicht nicht die gerissenste oder vielseitigste Magie, die es gab, doch hatte der riesige Krieger gelernt, seine Begabung zu schätzen. Manchmal waren es gerade die simpelsten Methoden, die einen Konflikt entscheiden konnten.
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Thana konnte veranlassen, dass der Zug einen außerplanmäßigen Halt machte, der die drei Magier näher an ihrem Ziel aussteigen ließ, wie das an einem anderen Bahnhof der Fall gewesen wäre. Flint verstaute seinen Mantel und den Becher wieder in seinem Schrankkoffer und half Thana dann aus dem Wagon, bevor er selbst ausstieg. Fast hätte Flint nicht mitbekommen, wie sein Riesen-Kollege Diego sich urplötzlich aus dem Staub machte. Hatte der Kerl etwa den Herd angelassen oder dergleichen? Na wie dem auch sei, Thana und Flint waren noch immer zu zweit und das würde ja sicher ausreichen, um einen doofen Bastler zu beschützen. Einen bitteren Beigeschmack ließ das schon zurück, der kriegerische Gigant hatte sich auf ein gemeinsames Abenteuer mit Diego gefreut, doch andererseits hatte er nun die hübsche Thana ganz für sich. Auch etwas. Ich bin ohnehin der stärkere von uns beiden!, ließ Flint Thana wissen und schlang sich den Kofferschrank über die Schulter, als es daran ging, nach Shirotsume zu laufen. Dort angekommen staunte Flint nicht schlecht. Das Örtchen war wunderschön, man konnte gut erkennen, dass die Stadt sich sehr um das Aussehen bemühte. Die Wege und Straßen waren blitzeblank, kleine Bäumchen gaben einen hübschen Kontrast zu den Häusern aus hellem Gestein. Das einzige, das das Bild des malerischen Dorfes ein wenig trübte, waren die Leute. Sie eilten missmutig und gehetzt durch die Straßen, so als wollte niemand länger als nötig außer Haus bleiben. Dabei war es doch eigentlich ein ganz hübscher Tag! Thana schien zu wissen, wohin es ging, drum folgte der Riese ihr auf dem Fuße. Er musste nicht immer voran gehen, denn auch wenn er sich nur ungern irgendwo einreihen oder eingliedern ließ, war Flint nicht dumm genug, einen wissenden Wegführer abzuweisen. So schlenderte er hinter Thana her, blickte ab und zu zu Ständen oder in Ladengeschäften und machte sich ein Bild von der Stadt. Der Rotschopf war zwar schon viel in Fiore herumgekommen, aber in Shirotsume war er noch nie gewesen. Das war beinahe schon aufregend. Doch der kleine Stadtbummel fand recht schnell ein jähes Ende, als die beiden Magier bei einem größeren Häuschen ankamen, das von zwei Kerlen bewacht wurde. Thana näherte sich den Wächtern und Flint gab sich Mühe, sich hinter der Kollegin möglichst groß und bedrphlich aufzubauen. Es stellte sich heraus, dass die beiden auch Mitglieder von Royal Crusade waren, und Thana und Flint quasi deren Wachablösung darstellten. Ohne viele Worte zu verlieren zogen die beiden ab, nachdem die Mahaf sie bestimmend weggescheucht hatte, und ließen Thana damit eintreten. Missmutig verzog Flint das Gesicht, da war die Dürremagierin einfach ins Haus verschwunden. Kurz überlegte der Riese, dann ließ er sich auf die Knie hinabsinken und streckete seitlich seinen Kopf durch die noch geöffnete Haustüre. HALLO? ICH PASS' HIER NICHT REIN!!, rief er mit brummendem Bass, denn von Thana und dem Wissenschaftler (den Flint noch nicht eine Sekunde lang zu Gesicht bekommen hatte) fehlte bereits jede Spur. Der Krieger blickte in eine Art kleinen Ladenraum, die Stimmen der beiden konnte er aus einem Durchgang weiter hinten im Haus hören. Sie waren wohl weiter nach hinten gegangen. Seufzend zog Flint den Kopf zurück, ging geduckt um das Haus herum und linste durch die Fenster, in der Hoffnung Thana in einem der Räume zu finden. Tatsächlich hatte er auf der Rückseite Glück, da fand er die knapp bekleidete Schönheit mit einem wirren Greisen reden. So vorsichtig wie möglich tippte er mit dem Fingernagel gegen den Fensterrahmen und machte so auf sich aufmerksam. Der Greis erschrak kurz, blickte von der Puppe, die er in der Hand hatte auf und eilte dann jedoch nach kurzem Zögern herbei und öffnete das Fenster. Super, so kann ich auch mithören!, eröffnete der Riese ihm. Ich bin Flint, ich gehöre zu Thana hier!
# 5 Flints Stimme hallte der Magierin nach, nachdem diese das Haus des Erfinders betreten hatte. Thana rollte mit den Augen. Was sollte sie denn gegen seine enorme Größe tun? Ihn Schrumpfen, sodass er mitkommen konnte? “Warte!“, meinte sie über die Schulter. Es war mehr ein lauteres sprechen, als ein Rufen und die Wahrscheinlichkeit stand nicht schlecht, dass der Große es überhaupt nicht hören würde. Das kratzige Poltern eines der Fenster unterbrach das Gespräch der Magierin mit der Person, für die die beiden Gildenmitglieder die Zugfahrt auf sich genommen hatten. Thana tat es dem Erfinder gleich und erschrak. Shirotsume war ein gefährlicher Ort gewesen und dass Flint aus dieser Richtung „kommen“ würde, damit hatte sie nicht gerechnet. Kurz warf sie ihm einen bösen Blick zu, der jedoch sehr schnell wieder in ein aufgesetztes Lächeln umschlug, als sie ihren Blick wieder auf den älteren Herren richtete. Sie nutzte seine Sprechpause, als er das Fenster für den Riesen öffnete. “Ja, das versuchte ich ihnen grade zu sagen. Ich bin nicht alleine hier. Zu zweit sorgen wir für ihre leibliche Unversehrtheit.“ "Ah.", seufzte der alte Mann registrierend und unterstützt von einem übereifrigen Nicken. "Puppen.", erklärte er sogleich, nachdem er ein paar Schritte zurück in den Raum gemacht hatte, in Flints Richtung. "Ja, sie könnten wunderbar sein..." Seine Stimmung schlug jedoch plötzlich um. "Aber sie wollen nicht so ganz wie ich will! Sie gehorchen mir nicht so recht. Was ist der Sinn hinter einer Puppe, die nicht dann tanzt, wenn der Spieler an den Fäden zieht?!" Von motiviert und gut gelaunt zu resignierend und wütend in wenigen Sekunden. "Ein Fehlschlag, dieses bessere Spielzeug!" Der Mann machte ein, zwei schnelle Schritte auf die Puppe zu, die er Thana grade noch präsentiert hatte, um sie von ihrem Platz zu treten. "Nichts als Feuerholz, was ich da produziert habe!" Die Dürremagierin schaute sich das Schauspiel kopfschüttelnd an. Ihr Blick wanderte zu Flint, also zum Fenster hinüber. Wegen dem komischen Vogel waren sie hergekommen? In den setzt Royal Crusade so viel Vertrauen? Das sollte vielleicht mal hinterfragt werden, wenn sie zurück in der Gilde waren. "Warum funktioniert es nicht?!", brüllte Quentin in Richtung der Magierin, die sich unsicher war, ob sie darauf antworten sollte. Zu einer Antwort wäre sie allerdings ohnehin nicht gekommen. Ein lautes Rumpeln ertönte aus Richtung des Eingangs und wieder fiel Thanas Blick auf Flint. Da dieser noch immer vor dem Fenster hockte, konnte er damit kaum etwas zu tun haben. Die Magierin drehte sich um, sah in diesem Moment allerdings schon Ketten auf sie zu schießen. "Was zum-" Die Ketten schlangen sich um ihren Körper. Sie war sofort Bewegungsunfähig und fiel wie ein kleiner, filigraner Baum zu Boden. "Flint!", war das erste, was Thana in den Sinn und damit auch aus ihrem Munde kam. Eine Silhouette zischte an ihr vorbei, direkt auf den Erfinder zu. Es war... eine Puppe! Sie schoss erneut Ketten los, durch das offene Fenster in Flints Gesicht. Anders als im Falle seiner Kollegin, konnten die ihn aufgrund seiner Größe und des spärlichen Sichtfeldes nicht fesseln, sondern nur ablenken. Mit einem dritten Paar Ketten packte sich das Wesen Max Quentin. Es schulterte den alten Mann und verschwand direkt wieder in Richtung der Haustüre. "Halt ihn auf!", schrie Thana verzweifelt. Ihr waren wortwörtlich die Hände gebunden. Vom Boden aus konnte sie jedoch nicht sehen, was mit dem Riesen war. Thana arbeitete schon daran, sich selbst zu befreien. Sie brachte mit Hilfe ihrer Magie ihre Hände zum glühen, um das Metall der Ketten zu schmelzen und sie so zu sprengen und loszuwerden. Leider half das nicht wirklich. Das Metall der Kette wärmte sich zwar auf, doch es begann nicht zu glühen oder gar weich zu werden. Allerdings zerfielen die Ketten urplötzlich wie von selbst. Vermutlich weil der Magier, beziehungsweise die Puppe sich so weit entfernt hatte. Jedenfalls sprang Thana sogleich auf. Sie stürmte nach draußen und sah nur noch eine Gestalt in der Ferne, die in Richtung des zerstörten Anwesens, also der Ruine floh. Die Magierin hatte ihre Hände zu Fäusten geballt. Sie grummelte wütend. "Was war das denn für eine Scheiße?!", brüllte sie über die Straße. Wo war eigentlich Flint? War er auch gefesselt? Sie hatte es nicht sehen können. Die Zwei mussten sofort los und diese Puppe verfolgen. Wenn Quentin ins Gras beißen würde, lag es in ihrer Verantwortung. Das gäbe eine menge Ärger!
Durch's Fenster bekam Flint mit, wie der Forscher Quentin über seine neueste Projektarbeit redete - oder viel eher, wie er sich darüber aufregte. Irgendwas schien ihm an seinen Puppen nocht nicht so ganz gelungen sein, der Wissenschaftler zeigte ganz deutlich seinen Unmut. Gerade hatte er in einem Wutanfall nach einer Puppe getreten, da ertönte plötzlich von vorne vor dem Haus ein lautes Rumpeln. Da hatte Thana doch glatt vergessen, die Türe hinter sich zu schließen und der Riese Flint hatte das auch nicht auf dem Schirm gehabt. Noch ehe die beiden Crusader etwas unternehmen konnten, war ein Feind im Haus aufgetaucht, der Thana mit einer Kette beschoss und sie fachmännisch binnen eines einigen Augenblickes verschnürt hatte. Es legte die Lady auf die Nase und bei ihrem Sturz musste Flint das Gesicht verziehen. Doch auch er sollte von dem plötzlichen Angriff nicht unversehrt davon kommen. Der sehr an eine Puppe erinnernde Feind schoss eine Kette aus dem Fenster, an dem Flint gerade stand, die ihm herausragend gezielt ins Gesicht klatschte. Schmerzerfüllt heulte der Riese auf, eines der Kettenglieder hatte direkt sein Auge getroffen. Mehr überrascht als wirklich verwundet stolperte Flint drei, vier Schritte zurück, krachte gegen ein anliegendes Haus und drückte sich den Handballen aufs getroffene Auge. VERDAMMTE SCHEISSE!!, fluchte er lautstark und war einen Moment lang überrumpelt. Mit der flachen Hand stützte er sich an der Häuserwand ab und drückte sich dann davon ab. Leicht torkelnd machte der Rotschopf sich auf den Weg zurück auf die Straße, riss dabei einen hübschen weißen Lattenzaun mit den Knien ein, aber das war ihm egal. Mit dem unversehrten Auge sah er den Forscher vom Püppchen davongetragen werden. Auch ohne Thanas Rufe aus dem Haus wäre Flint auf die Idee gekommen, Quentin nicht ganz ohne Widerstand gehen zu lassen. Grunzend presste Flint das linke Auge zu, warf in einer Bewegung den Parka ab und beugte sich dann einen Moment nach vorne, wie ein Sprinter vor dem Start. Die Puppe war schnell und sie hatte Vorsprung, der Riese war sich nicht sicher, ob er sie einholen konnte. Aber das galt es dann ja wohl auszuprobieren. ICH VERSUCH'S, VERDAMMT!, rief er nach Thana, bevor er einen Moment lang seine Magie konzentrierte. Die beiden Beine des Riesen zogen sich plötzlich ein wenig in die länge, verloren ein klein wenig an Masse. Renn!, feuerte Flint sich selbst an, dann spurtete er los, dem Entführten hinterher. Auf Thana konnte er nicht warten, da würde er Quentin aus den Augen verlieren. Ob Flint es wohl schaffte, die Puppe einzuholen?
Fancy Footwork: Duelist Soul TYP: Elementlose Magie ELEMENT: --- KLASSE: I ART: Support MANAVERBRAUCH: 20 pro 3 Minuten MAX. REICHWEITE: selbst SPEZIELLES: Partial Take Over VORAUSSETZUNGEN: Manaregeneration Level 2, Schnelligkeit Level 2, Geschicklichkeit Level 2 BESCHREIBUNG: Bei diesem Zauber verwandelt der Anwender seine Beine in die eines geschickten Fechters, wodurch diese drahtiger werden. Die Schnelligkeit eines seiner Beine steigt um einen Level. Man kann den Zauber auch auf beide Beine anwenden, es verdoppeln sich dann allerdings die Manakosten. Außerdem kann der Anwender dann auch schnelle Ausfallsprünge nach vorne machen und ohne Anlauf eine Distanz von zwei bis drei Metern blitzschnell überwinden.
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Thana Desert Queen
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# 6 Ehe die Magier sich versahen, war eine total ungefährlich scheinende Situation vollkommen aus dem Ruder gelaufen. Eben noch blubberte der Erfinder sein Selbstmitleid aus sich heraus und Thana wünschte sich, dass er spontan verstummte und nun musste sie ihr Bestes geben, um ihn nicht zu verlieren. Als sie beinahe Hals über Kopf durch die Haustüre stolperte, konnte sie grade noch mit ansehen, wie ihr Kollege versuchte ihrer Aufforderung nachzukommen und die Puppe aufzuhalten. Sie sah den Riesen los flitzen und das ziemlich schnell. “HEY! LASS MICH NICHT-“, brüllte sie ihm noch hinterher, doch das war ohnehin vergebens. “Alleine...“ Zum einen konnte er sie wahrscheinlich kaum noch hören, zum anderen war es wohl sowieso besser, wenn er weiter versuchte dem Entführer auf den Fersen zu bleiben. Glücklicherweise verlief die Straße ziemlich grade, ohne eine nennenswerte Kurve und so konnte Thana das Ziel der Puppe schnell ausmachen. Sie lief auf das zerstörte Anwesen zu, welches auf einer Anhöhe nahe dem Dörfchen thronte. Es half wohl alles nichts. Thana musste einfach hinterher. Aber das würde sie doch nicht zu Fuß machen! Das würde ja ewig dauern! “Hey, du! Bursche! Komm her!“ Die Magierin machte einen jungen Mann aus, der eine Art kleinen Karren hinter sich herzog, auf dem ein paar Lebensmittel lagen. Sie zückte ein Bündel Geldscheine und winkte ihm damit entgegen. “Dreitausend Jewel, wenn du mich zu dieser Ruine bringst und zwar so schnell du kannst!“ Der Junge zögerte, doch lief er nicht sofort weg. Das war ein gutes Zeichen, oder? “Na komm schon!“, drängte Thana, der die Zeit davon zu laufen drohte. Die Zeit und eine Puppe mit einem Mann, dessen Leben wahrscheinlich mit ihrem verknüpft war. Ließ er seines, sah es um ihres auch nicht mehr so knülle aus. Zurückhaltend und langsam griff der Junge schließlich nach dem Geld, um es mit den Daumen einmal von der einen in die andere Hand zu schieben. Vielleicht überprüfte er ob es echt war, oder er überschlug, ob es tatsächlich so viel war, wie die Fremde vorgab. "O-Okay.", stimmte der Bursche kurze Zeit später zu. “Na prima.“ Thana zögerte keinen Moment. Sie kletterte sofort auf den kleinen Karren und nahm danach ihr Ziel in den Fokus. “Also los! Vollgas. Zeig mir was du drauf hast.“ Sicher wäre auch jemand, der ohne Unterstützung einer Magie zum Anwesen lief schneller gewesen, als sich von einem Karren mit einer Mannesstärke ziehen zu lassen. Doch zum einen war Thana weder schnell, noch besonders ausdauernd gewesen. Ganz im Gegenteil von der Person, die sie nun an ihr Ziel bringen sollte. Es gab jedoch keine Zweifel, dass sie als letztes an der Ruine ankommen würde. Flint holte sie nicht mehr ein. Dieser wiederum holte aber auch die Puppe nicht mehr ein. Sie hatte nämlich einen entscheidenden Vorteil. Zwei, um genau zu sein. Zum einen hatte sie einen Vorsprung. Zum anderen war sie vollkommen Magie betrieben. Sie hatte keine Puste, fühlte keinen Schmerz und erschöpfte auch nicht so schnell, wie es Muskeln taten. Die Puppe würde also als erste bei der Ruine ankommen. Dessen war Thana sich sicher. Inständig hoffte sie, dass Flint keine Dummheiten anstellte, ehe sie ankam. Ob er brav auf sie warten oder kopflos in eine Falle stürmen würde? Es dauerte jedenfalls eine Weile, bis der Aushilfskutscher die Magierin bei der Ruine absetzte. Sofort sprang sie vom Karren, ohne den Kerl auch noch eines weiteren Blickes zu würdigen. Er hatte seine Aufgabe erfüllt. Hastig eilte sie durch die vereinzelten Mauertrümmer, auf der Suche nach dem Riesen und natürlich nach dem Erfinder. Die Puppe hatte indes sein neuestes Opfer in einen Raum gebracht, der noch zur Hälfte stand. Dort platzierte er seinen Schöpfer gefesselt zu ein paar anderen Gestalten, welche sich als Vermisste des Dorfes herausstellen sollten. Die Puppe führte eine Diskussion mit Quentin, achtete dabei allerdings aufmerksam auf die Umgebung. Sie erwartete ihre Verfolger.
Flint war zwar ein wenig schneller als sonst, seine gewaltingen Schritte ließen im Sprint den Boden erzittern, doch war er selbst mit seinem kleinen Zaubertrick nicht schnell genug, um den Vorsprung der Puppe aufzuholen, die den Erfinden Quentin geradezu aus der Stadt hinaustrug. Passanten auf der Straße sprangen panisch aus dem Weg um ja nicht mit involviert zu werden. Wo war bitte die Zivilcourage? Sah niemand, dass hier gerade eine Entführung vonstatten ging? Pah, ein Dorf voller Feiglinge! Zwar war der Rotschopf nicht schnell genug, um die Puppe einzuholen, doch konnte er zumindest auf einiger Distanz folgen, ohne das flitzende Stück Entführerholz aus den Augen zu verlieren. So konnte Flint ausmachen, dass die Puppe geradewegs einen Hügel etwas außerhalb des Dorfes erklamm, auf dem die Ruinen eines einst prächtigen Anwesens thronten. Darin verschwanden Puppe und Erfinder. Flint erreichte die Tore zum Anwesen etwa eine halbe Minute nach dem Entführer samt Entführtem. Das große Gebäude, das zum Teil schon eingestürzt war, wurde von einem großen Garten umgeben, der nun jedoch nur noch Gestrüpp beheimatete. Keuchend und schnaufend kam Flint zum Halt, stützte die Hände auf die Knie, beugte sich nach vorne und holte erstmal Luft. Der Sprint wäre auch ohne Magie anstrengend genug gewesen, mit seinem Zauber hatte der Rotschopf sich gleich doppelt verausgabt. Die kurze Zeit des Atme-Fassens nutzte Flint nicht nur, um kurz das Gelände zu betrachten, sondern auch um sich umzudrehen und Ausschau nach Thana zu halten. Tatsächlich konnte der Rotschopf seine Gildenkameradin entdecken, sie wurde, noch in einiger Distanz, auf einem Handkarren gezogen. Ein junger Bursche hetzte sich ab, um die feine Dame möglichst schnell zum Ort des Geschehens zu bringen. Der Anblick zauberte Flint, trotz dem ernsten Lage, ein breites Grinsen auf die Lippen.
Was Flint gar nicht zum Grinsen fand war die Tatsache, dass er nun ungerüstet hier eine Geiselrettungsaktion starten musste. Es war nicht Zeit oder Gelegenheit gewesen, um die rot-braune Lederrüstung anzulegen, der Riese stand immer noch in Hose, Muscle-Shirt und Parka herum - Nicht gerade kriegerisch. Grimmig griff der Riesenritter an die Hüfte und zog mit der linken Hand sein Schwert aus dessen Scheide. Immerhin war er nicht unbewaffnet. Bis Thana mit ihrer Spontan-Rikscha ankommen würde, sollten noch ein paar Momente vergehen. Flint hatte wieder Luft gefasst, richtete sich auf und schritt langsam auf das zerstörte Anwesen zu. Drei Stufen führten zu einer kleinen, weiß-bemalten Holz-Verande hinauf, die Flint mit einem Schritt nahm. So fand er sich vor dem Eingangstor wieder. Es war zweiflüglig und aus massivem Holz. Ohne Werkzeug war es für die meisten sicher ein ernstes Hindernis. Doch Flint war nicht die meisten. Er suchte sicheren Stand mit einem Bein, holte mit dem anderen Fuß aus und trat die Türe mit der Schuhsole aus den Angeln. Klopf! Klopf!, rief er hinein. Unbemerkt und ungesehen zu handeln war definitiv keine seiner Stärken, darum gab Flint sich meistens noch nicht einmal ansatzweise Mühe, seine Präsenz zu verbergen. Würde ohnehin nicht klappen. Erneut stand der Riese vor dem Problem, dass er nicht wirklich durch die Türe passte, außer vielleicht er hätte sich auf allen vieren hindurchgequetscht. Daher griff er an den oberen Türrahmen und riss einige Balken, die die Außenwand ausmachten, heraus. Das wiederholte er noch ein paar Mal und vergrößerte so den Türdurchgang. Die herausgerissenen Bretter warf der Riese unachtsam bei Seite, hatte allerdings ein Auge nach hinten, denn Thana wollte er nicht treffen.
Flint war noch am zerren, reißen und rupfen, als die Dürremagierin eintraf. Der Kerl, der sie hergezogen hatte, machte sich schnellstens wieder von dannen als er Flint bei seinem Treiben bedeckte, so herrschte für einen kurzen Moment kollegiale Zweisamkeit. Flint drehte sich um und nickte Thana zu, sein linkes Auge war ein wenig blutunterlaufen und angeschwollen, doch das schien dem Giganten nichts auszumachen. Sie sind da rein verschwunden., erklärte der Riese und warf einen Blick ins innere des Anwesens - zumindest soweit, wie er hineinschauen konnte. Häuser und ich kommen nicht gut klar. Aber das Anwesen sieht ein wenig brüchig aus, vielleicht kann ich dir von außerhalb helfen, falls du rein willst.
# 7 Thana konnte von Glück sagen, dass sie schnell jemanden gefunden hatte, der sie gegen eine entbehrliche Summe Geld zur Ruine fahren würde. Ohne einen solchen Transport hätte sie noch sehr viel länger dorthin gebraucht. Immerhin war sie alles andere als sportlich. Den Blick starr auf das alte Gebäude gerichtet und den Karren fest mit den Händen umklammert, um nicht herunter zu stürzen, rollte die Magierin also in Richtung des Entführers, des Entführten und Flints. Ihn konnte Thana die gesamte Zeit über ohne Probleme erkennen, was an seiner enormen Größe lag. So erkannte sie auch, wie er nicht grade unauffällig vorging. Er polterte die Eingangspforte rabiat zu Boden. Wenn die Puppe bis dahin nichts von ihren Verfolgern gewusst hätte, wäre es spätestens ab diesem Zeitpunkt soweit gewesen. Damit fiel die Option, sich leise Zutritt zu verschaffen und die Entführerpuppe zu überraschen, wohl flach. Die Magierin seufzte.
Als der Chauffeur sie vor der Ruine abgesetzt hatte, gab er auch schon wieder Knallgas, um zu seinem Dörfchen zurück zu kommen. Thana konnte es egal sein. Wie sie zurück kamen, spielte in diesem Moment ohnehin keine Rolle. Alles drehte sich um den seltsamen Kauz von Erfinder und darum, dass er diesen Mist unbedingt überleben musste. Als die Magierin beim Riesen ankam, war er noch immer dabei, den Eingangsbereich in seine Einzelteile zu zerlegen. Er unterbrach sein Werk allerdings kurz, um ihr begrüßend entgegen zu nicken. Außerdem klärte er sie auf, dass die Flüchtigen in diese Räumlichkeiten geeilt waren. “Die weiten Katakomben der Gildenruine passen besser zu dir, ich merke das schon.“, lächelte Thana milde zu ihrem Gefährten zurück. Sein blaues Auge durfte er wohl von der magischen Puppe erhalten haben. Höchstwahrscheinlich hatte er mit ihr noch ein Hühnchen zu rupfen und das konnte er wenn es nach ihr ging auch sehr gerne tun, also die Puppe rupfen, als sei sie ein Hühnchen. “Diese Ruine ist scheißegal. Wichtig ist, dass Quentin überlebt und zwar um jeden Preis. Ich werde rein gehen. Du schaust von außen danach, wo der Erfinder sich aufhält. Wenn du ihn siehst, dann kannst du von mir aus die gesamte Wand einreißen und dazustoßen, solange du aufpasst, dass er nichts abbekommt. Okay?“ Entschlossen blickte die Magierin zu ihrem Kollegen. “Ich zähl auf dich.“ Lässig streckte sie ihren Arm nach oben, um Flint ihre Faust hinzuhalten, sodass sie sich cool verabschieden konnten. Hoffentlich ließ er sie nicht hängen. Aber noch wichtiger war, dass er sie dabei nicht von den Socken haute.
Dann schritt Thana in das halb kaputte Gebäude hinein. Sie hörte eine seltsam verzerrte Stimme, die einen Dialog zu führen schien. Allerdings erhielt sie nie eine Antwort. Die Magierin brauchte einen Moment und musste über ein paar Schutt- und Mauerhäufchen steigen, ehe sie in einem größeren Raum angekommen war, durch dessen Ecke Licht von außen eindrang, da bereits ein Teil des Gemäuers fehlte. “Ich habe auf euch gewartet. Ihr seid so berechenbar.“, sprach die verzerrte Stimme in Richtung Thanas, die im Eingang des Raumes stand. “Wir hatten wohl einen schweren Start. Fangen wir nochmal neu an.“, gab Thana zurück. Sofort machte sie Quentin aus, der gefesselt und geknebelt hinter der Figur lag, die tatsächlich wie eine übergroße Marionette wirkte. Neben Quentin hockten noch ein paar weitere Menschen. Der Erfinder versuchte trotz der Knebel verzweifelt etwas zu sagen. Mit weit aufgerissenen Augen starrte er Thana an. Diese stutzte, lenkte ihre Aufmerksamkeit aber schnell wieder auf die Puppe. “Du findest das lustig, richtig? Du verstehst gar nichts!“ Die Puppe wurde richtig ungemütlich. “Du weißt nicht wie das ist, nach der Nase eines anderen zu tanzen! Aber das ist vorbei! Heute werde ich mich entgültig befreien und ihr kommt mir dabei nicht in die Quere!“ Das magische Wesen riss einen Arm hoch, woraufhin sich fünf Personen aus dem Kreis der Entführten erhoben. Sie standen mühselig auf und taumelten förmlich auf die Magierin zu. Ihre Bewegungen waren ruckhaft, unrund und abgehackt... Sie wirkten wie Marionetten. Ihre Gesichter waren von Entsetzen erfüllt, doch ihre Körper bewegten sich langsam aber sicher, vor allem jedoch bedrohlich auf Thana zu.
Als Thana an der Ruine ankam, gab es eine kurze Besprechung zwischen den beiden Royal Cursade Magiern. Beinahe schon machte Thana sich über Flints Schwierigkeiten, in das alte Anwesen einzudringen, lustig. Draußen ist es mir am liebsten., erklärte der Hühne und blickte dann vorsichtig in Richtung des Hauses zurück. Irgendwo darin war die seltsame Marionette, die den Forscher Quentin entführt hatte, und lachte sich sicher gerade ins Fäustchen. Was der Forscher wohl gerade durchmachte? Thana würde es gleich herausfinden, denn sie bot an, das Anwesen zu erkunden. Machen wir so!, bekräftigte Flint ihren Vorschlag und nickte. Er würde sein bestes geben, von Außen zu helfen, so lange Thana das Innere der Räume erkundete. Thana reckte Flint die Faust entgegen und breit grinsend stellte er fest, dass sie seine Form der Begrüßung angenommen hatte. So senkte er seine Faust gemäßigt gegen die Hand der hübschen Magierin und grinste sie so breit an, dass er auch das unverletzte Auge zukneifen musste. Pass auf dich auf!, sprach er ihr zu, bevor Thana ihren knapp bekleideten Hintern durch die zerstörte Eingangstür des Anwesens schob und schon nach einem weiteren Augenblick aus Flints Sichtfeld verschwunden war. Hmpf.
Flint entschied sich dafür, an der Hauswand des Anwesens entlangzugehen. Seine Schritte führten den Riesen durch einen verwachsenen Garten voller Gestrüpp, doch glücklicherweise reichten einige kräftige Schritte des Riesen, um sich den Weg durch Sträucher, Ranken und Dornen zu bahnen, die sich gelegentlich an seinen Schienbeinen verschlagen, doch mit dem nächsten Ruck des Beines wurde das Gewächs einfach entwurzelt. Wann immer er konnte, warf der Riese einen Blick durch Fenster oder eingestürzte Mauerstellen, doch Thana konnte er eine Weile lang nicht mehr sehen. Einen kurzen Moment inne haltend konnte der Riese jedoch die schwachen Fetzen eines Gespächs aufschnappen. Hastig spurtete der Rotschopf weiter ums Haus, bis er endlich an einem Durchbruch in der Hauswand ankam, durch den er das Geschehen erblicken konnte. Die seltsame Gestalt, die ihm die Kette ins Auge geschleudert hatte, stand in der Mitte des Raumes, ein paar Gestalten torkelten ungelenk auf Thana zu und in Ketten gefesselt und mit einem Knebel im Maul saß der Erfinder Quentin auch noch auf dem Hosenboden. Flints Magierkollegin stand noch im Durchgang zu dem Zimmer, aus dem sie wohl gekommen war. Eins gegen Sechs waren selbst für eine Magierin keine guten Zahlen, da musste der Rotschopf helfend eingreifen. Und er wusste schon genau wie! Der Riese machte ein paar Schritt zur Seite, sodass er mit seinem Angriff auch ja Quentin nicht verletzen konnte. Dann trat er zurück, nahm Anlauf und warf sich, mit der Schulter voran gegen die instabile Hauswand. Es war nicht ganz mit dem Kopf durch die Wand, doch passte so grob in die selbe Kategorie. Unter dem Gewicht des Riesen gab die Hauswand vollends nach und kippte nach innen. Gesteinsbrocken und der riesige Krieger fielen in den Raum und begraben zwei der unschuldigen Entführten Angreifer unter sich. Hier ist Flint!, posaunte er seine Ankunft in den Raum, während er sich, so gut es ging, auf dem Geröll erhob. Leider war die Decke im Raum noch intakt, sodass Flint nur sehr geduckt auf Knien watscheln konnte. Dennoch griff er neben sich, schnappte sich einen faustgroßen (also Riesen-Faust-großen) Brocken der eingestürzten Mauer, und schleuderte ihn in einer waagerechten Bewegung auf die Marionetten-Figur zu. FANG!, rief er dem Entführer zu, doch der wich in einer geschickten Bewegung dem improvisierten Projektil aus.
So im Nachhinein betrachtet hätte Flint seinen durch-die-Wand-Auftritt vielleicht nutzen sollen, um näher an Quentin heranzukommen. Doch nun war er irgendwo zwischen der Marionette und Thana (nur ordentlich an der Seite). Mit einem wachen Auge (das andere war natürlich noch immer geschwollen) auf die Marionette, die drei übrigen Menschen, Thana und Quentin, griff Flint sich an die rechte Hüfte, zog sein Schwert und rutschte auf den Knien langsam in Richtung Quentin zu. Sofort stellte der Entführer sich zwischen den Forscher und den Riesen und ließ aus den beiden Armen erneut Ketten sprießen. "Auch di wirst nicht zwischen mir und meiner Freiheit stehen!", spie die Marionette aus und Flint streckte ihr kampfeslüstern die Klinge entgegen. Lass den kleinen Mann in Frieden! Immerhin konnte der Riese die Marionette ein wenig von Thana ablenken, die noch immer die drei anderen Gestalten auf sich zuwandeln hatte.
# 8 Der Große hatte dem Plan der Dürremagierin nichts entgegenzusetzen. Er nahm ihn positiv auf und spiegelte auch ihre Besiegelung, indem er seine übergroße Faust vorsichtig gegen ihre zierliche drückte. Perfekt! Eine coole Szene die beschrieb, wie die beiden Gildenmagier sich freundschaftlich angenähert hatten. Gemeinsam würden sie dieses Puppending plattmachen und den Erfinder retten, bestimmt!
Nachdem Thana das Innere der Ruine soweit durchquert hatte, bis sie an einem größeren Raum ankam, ging es dann zur Sache. Möglicherweise hätte sie die eiligen Schritte ihres Kollegen, der um das Haus lief, bemerken können, doch sie war viel zu angespannt und auf ihren Gegner fokussiert gewesen. Als plötzlich ein paar der scheinbar auch entführten Personen in gruseliger Manier auf sie zuliefen, ballte die Magierin ihre Hände zu Fäusten, bis das Weiß ihrer Knöchel sichtbar war. Sie rang mit dem Gedanken, ein paar Schritte zurück zu machen, um eine sichere Distanz zwischen ihr und diesen schaurigen Figuren zu wahren. Doch damit würde sie den Raum wieder verlassen und das wollte sie nicht. Was machte mehr Sinn? Ein Feuerzauber? Oder doch die Arc of Drought Magie? Am besten wäre es ja, wenn Flint... Ein lautes Krachen ertönte, gefolgt von dem Prasseln unzähliger Steine und Mauerstücke. Thana erschrak und riss schützend die Arme vors Gesicht, auch wenn sie gar nicht in Reichweite des herunterkommenden Schutts war. Als sie sie wieder runter nahm, kniete Flint im Raum. Das war ein Auftritt, wie sie sich ihn vorgestellt hatte! Zwei der Marionettengeiseln wurden unter der einstürzenden Mauer begraben. Der Angriff auf die Entführerpuppe schlug jedoch leider fehl. Thana nutzte den kurzen Moment der Ablenkung, der noch übrig geblieben war und entschied sich kurzerhand fürs Feuer. “Fire Bullet!“ Sie schleuderte einen Feuerball auf eine der Puppen, die sogleich in Flammen aufging. Bereit, gleich nachzusetzen, spannte sie schon die Hand an, um den nächsten Feuerball zu erzeugen. Doch eine Beobachtung ließ sie innehalten. Das sich auf der menschlichen Puppe rasant ausbreitende Feuer, fraß sich auch kleine Linien, die Luft hoch, als würde es Fäden entzünden. Als genug dieser unsichtbaren Fäden brannten und dadurch rissen, brach die Person plötzlich in sich zusammen und fiel zu Boden. Thana glaubte die Magie, die dahinter steckte, zu verstehen. Neugierig, ob ihre Theorie stimmte, zückte sie ihr Kris. Mit dem Ritualdolch bewaffnet, näherte sich die Magierin der nächsten Puppe. Einem unbeholfenen Schlag wich sie grade noch aus, wenn auch nur knapp. Im Gegenzug fuhr sie mit ihrer Klinge über dem Körper der menschlichen Puppe entlang und siehe da. Gleich darauf fiel die Person wieder zu Boden. Die Puppe machte scheinbar einen auf Puppenspieler. Sie drehte den Spieß um und ließ Menschen nach ihrer Nase tanzen. Welch Ironie!
In der Zwischenzeit spitzte sich die Situation zwischen der Marionette und Flint zu. Das magische Geschöpf hatte sich selbst wieder mit Ketten bewaffnet und der Riese hielt ihr seine Klinge entgegen. Nach einem kurzen Moment der Stille schleuderte ihm die Marionette ihre Ketten entgegen. Sie schlangen sich förmlich um das Schwert herum, versuchten ihm seine Waffe zu entreißen. Auch wenn die Kraft dieses Wesens nicht mit der des Riesen mithalten konnte, so schaffte die Marionette es doch Flint zumindest herauszufordern.
Thana hingegen sah sich noch einer weiteren, menschlichen Puppe gegenübergestellt. In Anbetracht der Tatsache, dass der Konflikt zwischen ihrem eigentlichen Feind und Flint sich zuspitzte, wollte sie aber keine Zeit mehr verlieren. Da das Leben dieser anderen Personen ihr vollkommen egal war, hob sie ihre Linke, erzeugte damit einen weiteren Feuerball und schoss diesen dann achtlos und voller Arroganz auf den Menschen, den sie nur im Augenwinkel betrachtete. Er ging in Flammen auf und fiel kurze Zeit später zu Boden. Sich der Handlanger entledigt, ging Thana auf die Marionette zu, bis sie an Flints Seite zum Stehen kam. “So, du ungeliebtes Gruselspielzeug. Jetzt geht’s dir an deinen hölzernen Kragen.“ In Vorbereitung den nächsten Zauber zu wirken, nahm Thana Haltung ein. Nun war die Entführerpuppe die, die in Unterzahl war.
Zauber:
Fire Bullet TYP: Elementarmagie ELEMENT: Feuer KLASSE: I ART: Fernkampf MANAVERBRAUCH: 10 (9) MAX. REICHWEITE: 10 Meter (15) SPEZIELLES: --- VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 2 BESCHREIBUNG: Bei diesem Zauber erzeugt der Anwender ein etwa fußballgroßes Geschoss aus Feuer, welches dieser in eine Richtung verschießen kann. Der Feuerball fügt bei Berührung Verbrennungen zu und seine Geschwindigkeit entspricht der Willenskraft des Anwenders -1, wobei dieser Wert niemals größer als 4 zu werden vermag.
An Flints Seite machte Thana kurzen Prozess mit den Angreifern. Ein Feuerball ließ eine der wankenden Gestalten in Flammen aufgehen, den zweiten schnitt die knapp bekleidete Frau mit einem seltsam aussehenden Messer um (auch wenn Flint hätte schwören können, dass der Angriff nicht getroffen hatte. Naja, das Ergebnis - eine leblos am Boden liegende Gestalt zu Thanas Füßen - sprach für sich) und schritt dann zugleich an die Seite des Riesen. Doch der für dieses Stockwerk zu groß geratene Riese sollte es so einfach nicht haben. Die Entführer-Marionette vor ihm schoss erneut ihre Ketten aus und diese wickelten sich um das blanke Schwert des Kriegers. Dieser blickte an seinem Arm und der Kette, die sich auch langsam um die Hand und das Handgelenk schlang, entlang und bleckte die Zähne zu einem breiten Grinsen. Rießiger Fehler., ließ er die Puppe wissen und mit seinen Worten schwoll der linke Bizeps des Riesen, der ohnehin schon stattlich ausgeprägt war, noch ein Stück weiter an, als nordische Knoten und Muster sich über die Haut schoben, wie ein zum Leben erwecktes Tattoo. Mit einem gewaltigen Ruck zerrte Flint an der Kette. Von der schieren Kraft des Riesen überwältigt wurde die Puppe von den Beinen gerissen und flog, wie ein Fisch an der Angel, direkt auf den Rotschopf zu. Der ließ im gleichen Zuge seine schwache, rechte Hand vorschnellen. Haut traf Holz, ein furchtbares Splittern war zu hören. Dann wurde die Puppe, vom Faustschlag des Riesen getroffen, aus dem Haus herausgeschleudert. Flint hatte instinktiv die Gesichtspartie der Puppe anvisiert. Der Treffer hätte einem Kleinling sicher die Nase, wenn nicht sogar den ganzen Schädel gebrochen. Die Ketten um Flints Arm lößten sich langsam auf und auf Knien rutschte der Riese der Marionette hinterher, während Thana sich um den letzten willenlosen Angreifer kümmerte. Mit ihr an Flints Seite ging es tatsächlich heiß her! Als Flint den zur Hälfte eingestürzten Raum durch das selbe Loch, das er geschlagen hatte, wieder verließ, richtete die Marionette sich vor ihm gerade wieder auf. Eines nach dem anderen knackten die hölzernen Gelenke in ihre Position, richteten die Puppe so von den Füßen nach oben hin auf: Ein makaberer Anblick. Wenn das richtige Knochen wären, da würde auch keine Physiotherapie der Welt mehr helfen. Zuletzt klappte der Kopf der Marionette vom Rücken nach vorne. Ihre Gesichtsplatte war gesplittert, wie ein ausgerenkter Unterkiefer hing das untere Drittel des Puppengesichtes schräg. Na, mehr davon?, wollte Flint wissen und richtete sich endlich wieder auf. Die Marionette vor ihm überragte er beinahe um das Dreifache. "Du...bist stark...", sprach die Puppe und ihre Stimme klang seltsam verzerrt. Vielleicht eine Auswirkung von Flints treffer? "Das... wird euer... Untergang..." Verachtend schnaubte der Riese aus. Schaun wir mal, ob du noch groß tönst, wenn ich dich spalte wie einen Baum!, drohte Flint und mit einigen Schritten, die den Erdboden unter ihm erbeben ließen, rannte er auf die Marionette zu. Thana hatte er ein wenig außer Acht gelassen, aber die Hübsche konnte sich ja schnell um den Forscher Quentin kümmern, wenn Flint nun gleich Brennholz aus der Puppe machte. RRRAAADADADADAAA!!, schrie er aus, als er sein Gladius schräg von oben rechts auf die Marionette zuschnellen ließ...
... und dann stoppte? Mitten in der Bewegung hielt Flint einfach inne, die blitzende Klinge war nur wenige Handbreit von der Puppe entfernt, die zur Verteidigung(?) die Hände nach oben gerissen hatte. "HA. HA HA.", began die Puppe zu lachen und Flint, so sehr er auch drückte und sich anstrengte, bekam das Schwert nicht weiter auf die Marionette zu. Sie war dem Gnadenstoß Flints entkommen und nun spürte der Riese sogar, wie seine Hand, ganz gegen seinen Willen und dennoch ohne Widerstand, von der Puppe entfernte. Thanaaaa?!, rief Flint aus, während sein Körper sich langsam umdrehte, dem hölzernen Entführer den Rücken zuwandte und stattdessen die Dürremagierin fixierte. THANAAA!!
Strong Arms: Heavy Infantry Soul TYP: Elementlose Magie ELEMENT: --- KLASSE: I ART: Nahkampf MANAVERBRAUCH: 20 pro 3 Minuten MAX. REICHWEITE: selbst SPEZIELLES: Partial Take Over VORAUSSETZUNGEN: Manaregeneration Level 2, Stärke Level 2 BESCHREIBUNG: Bei diesem Zauber verwandelt der Anwender seinen Arm in den eines muskulösen Kriegers, wodurch dieser an Muskelmasse zunimmt und von Tätowierungen überzogen wird. Die Stärke des Armes steigt um einen Level. Man kann den Zauber auch auf beide Arme anwenden, es verdoppeln sich dann allerdings die Manakosten.
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Thana Desert Queen
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# 9 Die unfreiwilligen Angreifer aus dem Weg geräumt, widmete sich Thana dem eigentlichen Feind, der magischen Puppe. Diese war bis zu diesem Moment schon etwas beschäftigt gewesen und zwar mit Flint. Die beiden lieferten sich ein kleines Kräftemessen. Der Riese mit seinem Schwert fest im Griff, welches wiederum von den Ketten der Puppe umgarnt wurde. Sie versuchte es ihm aus der Hand zu reißen, scheiterte jedoch schließlich an der ungeheuren Kraft des Großen, der sich selbst noch einmal mit einem Zauber verstärkte. Der Sieg in dieser Szene ermöglichte Flint einen kräftigen Schlag in die Holzvisage der Puppe, die er zu sich gerissen hatte. Der Kopf des magischen Wesens knackte und splitterte. Den Schaden, den Flint dabei angerichtet hatte, konnte Thana allerdings noch nicht sofort begutachten, da die Puppe im gleichen Zug aus dem intakten Teil der Ruine hinausgeschleudert wurde. Als Thana sich zu ihrem Kollegen gesellte, machte dieser sich schon etwas unbeholfen auf dem Weg dem Entführer zu folgen. Ihr kam es so vor, als schien er aktuell gar keine Hilfe zu brauchen. Flint kam mit der Puppe wohl ganz gut alleine zurecht. Thanas Blick fiel also auf den Erfinder, den es zu retten galt. Sogleich marschierte die Magierin auf den Mann zu. Dadurch entging ihr auch das gruselige Einnehmen einer aufrechten Haltung der Puppe. Ein Anblick, der sie wahrscheinlich gleichermaßen zum Schaudern, wie zum Staunen gebracht hätte. “Hören Sie.“, leitete Thana derweil ein, während sie sich neben den Erfinder kniete und ihr Ritualmesser zückte. “Verstecken Sie sich irgendwo zwischen den Trümmern. Am besten weit genug weg, damit der Riese Sie nicht aus Versehen zerquetscht.“ Die Magierin wies den Mann an, der von so großem Wert für die Gilde war. Gleichzeitig legte sie ihr Messer an seine Fesseln, um sie grade noch so vorsichtig zu zertrennen, dass sie den Kerl nicht dabei aufschlitzte. Den Knebel konnte er sich ja dann selbst entfernen, sobald seine Hände frei waren. Hastig nickte Quentin bestätigend. Er hatte also verstanden. Kaum hatte Thana seine Fesseln gelöst, sprang er förmlich auf, konträr zu Alter und Äußerem des Mannes. Er stürmte durch die Tür und verschwand aus dem Blickfeld aller Anwesenden. Der Fokus der dunklen Magierin legte sich damit, wieder auf den Feind. Beendet war der Kampf außerhalb des Gemäuers anscheinend noch nicht. Flint hatte schon eine Pose eingenommen, um die Puppe in zwei zu schlagen, doch er tat es nicht. Thana beobachtete die Szene nur einen kurzen Augenblick, bis das Gefühl in ihr aufkeimte, dass etwas nicht stimmte. “Mach ihn platt!“, rief sie ihrem Gefährten entgegen. Das Gefühl in ihrer Magengegend intensivierte sich rasant. Schnell stellte sich heraus, Flint wollte, er konnte nur nicht. Seine Gefährtin machte sich langsam auf den Weg zum Ort des Geschehens. Die zwei Beteiligten fest im Blick, wobei Flint die Puppe aufgrund seiner enormen Größe beinahe komplett verdeckte, setzte sie einen Fuß vor den anderen. Als der Große plötzlich Kehrt machte und sich ihr zuwandte, stoppte sie abrupt. “FLINT?!“, brachte sie dem Ausruf ihres eigenen Namens entgegen, begleitet von der unausgesprochenen Frage, was da grade vor sich ging. Warum wandte er sich ihr zu? Der Groschen fiel schnell. Thana vermutete, dass die Puppe mit ihm grade genau das machte, was er zuvor mit den anderen Entführten getan hatte, bevor sie sie bekämpft hatte. Die Puppe wurde zum Puppenspieler und machte Flint zu seiner Marionette. Leider war diese sicher nicht so leicht außer Gefecht zu setzen, wie Menschen, die nicht einmal halb so groß oder ansatzweise so kräftig waren. “Mach keinen Scheiß!“, rief Thana ihrem Kollegen zu, wohl wissend, dass er das eigentlich auch nicht vorhatte...
Es war ein befremdliches Gefühl für den Riesen, den eigenen Körper nicht wirklich kontrollieren zu können. Wie ferngesteuert musste Flint mit ansehen, wie der linke Arm, in dem er sein Schwert hielt, sich angriffslustig über den Kopf erhob. SCHEISSE, RENN!!, rief der Riese seiner Kameradin zu. Immerhin sein Mundwerk gehorchte dem Riesen noch. Er spürte, wie sich die Muskeln in seinen Oberschenkeln und Waden sich spannten, gleich würde er zum Angriff ansetzen. Und so kam es. Flint hatte nun den Blick voll und ganz auf Thana gerichtet. Das war zwar bei weitem kein unangenehmer Anblick, doch die Tatsache, dass Flint mit großen, dumpfen Schritten auf die Dürremagierin zurannte, war dann doch eher derart beunruhigend, dass der Riese den Ausblick gar nicht richtig genießen konnte. Glücklicherweise wusste Flint recht gut um seine Stärken und Schwächen bescheid und konnte so der Crusaderin, die sich nun irgendwie gegen ihn verteidigen musste, ein paar Hinweise geben. Zurück ins Haus!, wies er Thana an, denn dort konnte der Riese sich nicht so gut oder gar nicht bewegen. Doch alle Hinweise halfen nichts, noch bevor Thana das rettende Gebäude erreichen konnte, war Flint Thana so nahe gekommen, dass er ihr zumindest einen Angriff entgegenschleudern konnte. Wie ein Baum, der vom Holzfäller geschlagen wurde, fiel Flints Waffenhand beinahe senkrecht von Oben nach Unten, zielte auf Thana und schlug dann krachend in den Boden ein. Der Treffer schleuderte Erdreich und Staub in die Luft. Das Herz des Kriegers blutete, als er seine Klingenwaffe derart missbraucht sah. Was auch immer das Puppenwesen, das sich nun hinter dem Rücken des Riesen in Sicherheit wiegte, mit ihm machen konnte, mit dem Schwert konnte sie anscheinend nicht richtig umgehen. Und dass die Marionette ihre mießen Schwertkampftechniken durch Flint ausübte, stimmte diesen wütend. GOTTVERDAMMTE SCHEISSE!, schrie er aus und versuchte, sich umzudrehen. Mit gebleckten Zähnen riss der Riese an den unsichtbaren Fäden, die ihn wohl kontrollierten, schob den einen Fuß krampfhaft nach hinten und versuchte, seinen Torso so umzudrehen. "Oh nein!", hörte er von hinten und mit einem Mal festigte sich die Kontrolle über den Riesen wieder. Wie von einem unsichtbaren Gegner gepackt wurde sein Körper wieder nach vorne gezerrt, sodass der Riese nun wieder keine Chance hatte, nach hinten zu sehen und seine Wut an der Puppe auszulassen. VERBRENN’ DEN WICHSER, THANA!!, rief Flint aus. Hatte die Magierin seinen Angriff überhaupt überlebt? Wo war die hübsche Violetthaarige?
# 10 Für Thana war der Anblick welcher sich ihr bot eher beängstigend, als befremdlich. War sie doch vorher am Tage noch recht froh einen solch einschüchternden und kräftigen Hühnen auf ihrer Seite zu wissen, fand sie sich genau diesem nun gegenübergestellt. Nicht nur, dass ihr Gegner nun ein Riese war, der sie mit einem guten Treffer pulverisieren konnte, dieser Riese war eigentlich auch noch ein Kollege. Nun war Thana alles andere als empathisch und doch wollte sie es nach Möglichkeit vermeiden Flint zu sehr zu schaden. Das bedeutete allerdings nicht, dass sie ihn nicht auch töten würde, wenn das ihr eigenes Überleben sicherte. Nach der ersten Anweisung des Großen trat die Magierin zögerlich zurück. Sie hatte ihre Arme instinktiv etwas angehoben, um sofort eine Schutzhaltung einnehmen zu können, auch wenn das vermutlich bei einem Angriff des überdimensionalen Schwertes wenig bis gar nicht helfen würde. Erst als er rief, dass sie sich ins Haus zurückziehen sollte, wandte Thana ihm den Rücken zu um genau das zu tun. Eine gute Idee! Die Ruine hatte ihm zuvor schon Schwierigkeiten bereitet, dann würde sie das wieder tun. Blöd nur, dass die Puppenspielerpuppe es nicht so weit kommen lassen wollte. Stattdessen manipulierte sie den Riesen so, dass er mit seinem Schwert nach seiner Gefährtin schlug. Im Augenwinkel erkannte die Magierin den herannahenden Angriff. Kurz bevor das Schwert auf den Boden schlug, sprang sie zur Seite ab. Einen anderen Ausweg hatte sie spontan nicht gefunden. Noch während ihres Sprunges verfolgten sie Erde und Schutt. Den gebeugten Arm vors Gesicht gehalten und im Schmutz liegend, hustete Thana etwas Staub aus ihrer Kehle. “Dieses Scheißteil...“, folgte diesem Husten gemurmelt. Es dauerte einen Moment, bis sie sich wieder gesammelt hatte. Glücklicherweise blieb sie aufgrund der Staubwolke diese Zeit über auch verborgen. Nachdem sich Thana wieder aufgerafft hatte, setzte sie ihren Weg in die Ruine fort. Dort wandte sie sich dann auch wieder Flint zu, denn an diesem Ort fühlte sie sich ein wenig sicherer. Wirklich nur ein wenig. Der Große hatte schon eine Vorstellung davon, wie der Kampf weitergehen sollte, aber ganz so einfach wie er sich das vorstellte war das nicht. “Das wird er nicht zulassen!“, rief Thana ihrem Gefährten aus dem Inneren des Gebäudes, beziehungsweise dessen Überresten zu. Nein, ihre Magie reichte nicht so weit und die Puppe würde Flint dazu nutzen sich selbst zu verteidigen. Thana käme gar nicht erst so weit ran, einen Feuerball auf sie werfen zu können. “Wir müssen das anders regeln! Tut mir leid!“ Eine Idee hatte die Magierin schon, doch dafür sollte Flint noch etwas näher kommen. Für ihn würde das ganz und gar nicht angenehm werden. Jedenfalls schluckte die Puppe den Köder. Sie begann ihr neues Spielzeug dazu anzuleiten, in die Ruine zu kriechen. Sie hetzte Flint weiter auf Thana. Sehr gut...
Wo Flints Schwert den Boden aufgerissen hatte, blieb nur Verwüstung zurück. Ein kleiner Krater zierte den ohnehin schon recht verunstalteten Garten des alten Anwesens, wo Flint seiner Kraft freien Lauf gelassen hatte. Von der charmanten Begleitung des Riesen fehlte jegliche Spur. SCHEISSE, LEBST DU NOCH, THANA?! Husten und Fluchen antwortete und dem Riesen fiel daraufhin ein Fels vom Herzen. Wäre arg blöd gekommen, wenn er die Gildenkameradin einfach pulverisiert hätte. Nach einigem hin- und herblicken konnte der Rotschopf gerade noch die attraktive Rückseite Thanas zurück in das Haus schlüpfen sehen. Glücklicherweise hatte sie auf den Riesen gehört und war nun ein Stück weit sicherer als zuvor. Blöderweise hatte natürlich auch die Marionette mitbekommen, was Flint derart lautstark durch die Gegend gebrüllt hatte. Wie ferngesteuert schleppte der gewaltige Körper des Crusaders sich Schritt für Schritt auf das Gebäude zu. Kurz bevor der Gigant den Mauerdurchbruch erreicht hatte, den er vor wenigen Augenblicken selbst verursacht hatte, wurde er auf alle Viere hinabgedrückt. Wie ein verfluchtes Tier oder ein Kleinkind musste er auf Händen und Knien über den Boden kriechen, Thana hinterher. Diese zog sich schlauerweise weiter und weiter ins Gebäude zurück, eröffnete dem Riesen derweil, dass sie die Marionette nicht einfach so bekämpfen konnte. Und dann entschuldigte sie sich. Die Situation bisher war ärgerlich und nervig gewesen, doch irgendetwas in Thanas Entschuldigung verängstigte den Riesen. Er hatte gesehen, wie die Lilahaarige ohne mit der Wimper zu zucken die anderen Marionetten der Puppe verbrannt oder ihnen mit ihrem Dolch das Leben aus dem Leib geschnitten hatte. Entschuldigte sie sich etwa bei Flint, weil sie etwas vergleichbares vorhatte? Schaudernd gab der Riese, ein wenig kleinlauter als zuvor Mach keinen Scheiß, Thana.. von sich und hoffte, dass die Dürremagierin einen anderen Ausweg aus dieser Situation finden würde als dem Riesen einfach die Lichter auszuknipsen. Nun ganz in den großen Raum hineingekrochen, in dem der erste Part des Kampfes stattgefunden hatte, ließ der Drahtzieher Flint mit dem Schwert vor sich hin und her schwingen. Die Waffe prallte, von dem noch immer verzaubertem Arm des Riesen angetrieben, in Wände und die Decke des Raumes, als dieser wild um sich schlug. Das Holzgebäude knirschte und knackte, erste Teile des Gebälks, dass das Dach über dem Haus hielt, brachen schon herunter. Wenn die Marionette Flint weiter derart toben ließ, dann würde das ganze Haus bald über dem Riesen zusammenstürzen - und das würde selbst Flint nicht unbeschadet überstehen. RRRAAHHHH!!, brüllte der Riese erzornt aus, er wollte Brennholz aus diesem zu groß geratenen Puppenhausbewohner machen. Hoffentlich hatte Thana irgendeine Idee, entweder das Haus zu sichern oder den Riesen in seinem Wüten aufzuhalten.
# 11 Das laute Organ ihres großen Kumpanen war nicht zu überhören, doch Thana brachte sich erst in eine bessere Position, bevor sie ihm offenbarte, dass sie sehr wohl noch lebte. Dass er ihr Fluchen schon hörte, er also schon Bescheid wusste, war ihr dabei gar nicht klar. Umso besser. Obwohl es die Magierin nicht so mit Empathie hatte, fühlte sie so etwas wie Mitleid bei dem Anblick, der sich ihr bot. Flint wurde geknechtet und unterdrückt. Gegen seinen Willen drückte es ihn auf alle Viere. Wie ein räudiger Hund krabbelte er ihr hinterher in die Ruine. Das wäre schon ein Grund für die Entschuldigung gewesen, welche die Mahaf ihm entgegenbrachte. Doch das hatte sie nicht gemeint. Während sie sich innerlich vorbereitete, rastete der Flint, angetrieben durch den Willen der magischen Puppe, vollkommen aus. Thana zögerte, was ein Fehler war. Sie mochte diesen Riesen irgendwie, weswegen ihr die Vorstellung dessen was sie vorhatte nicht gefiel. Allerdings sah sie auch keinen anderen Ausweg aus der Situation. Sie musste die nahezu unsichtbaren Fäden über dem großen Krieger irgendwie zerstören. Nur war das aufgrund seiner enormen Größe und seinem Gefuchtel nicht ganz so leicht. Da aber kam ihre Entschuldigung wieder ins Spiel. Denn sie wusste, wie sie Flint von seiner Versklavung befreien konnte. Während Brocken des Gebäudes herab fielen, losgelöst durch das wilde um sich Schlagen des Riesen, richtete Thana ihre Arme nach vorne. Sie leitete Mana durch sie hindurch, bis in die Handflächen aus denen es schließlich stoßen sollte. “Scorching Wave!“ Die Magierin atmete tief aus und gab ihren Händen noch einmal einen Schubs nach vorne. Eine Welle sengender Hitze drückte sich von ihr aus nach vorne. Sie erfasste den randalierenden Flint und raubte ihm binnen kürzester Zeit Wasser aus seinem Körper. Seine Kehle trocknete aus, Müdigkeit überfiel ihn. Doch neben dem Schaden, den Thana ihrem Gefährten zufügte, bewirkte ihr Zauber noch etwas anderes. Die Hitze, die für den Wasserverlust Flint gesorgt hatte, schmolz auch die dünnen, feinen Fäden, die an seinem Körper befestigt waren und die ihn unter die Kontrolle der Puppe brachten.
Den Riesen anstarrend, stand Thana da. Sie hielt ihre Pose noch einen Moment, obwohl ihr Zauber bereits abgeklungen war. Hatte es geklappt? Wenn nicht, dann hätte sie ihrem Verbündeten umsonst geschadet und weiterhin ein riesiges Problem. Wortwörtlich. Wenn Flint nämlich so weiter machte, brach das Gebäude gleich vollkommen in sich zusammen. Da der schnellste Weg nach draußen für sie an dem Großen vorbei führte und sie diesen nicht nehmen konnte, würde sie mit großer Wahrscheinlichkeit lebendig begraben werden. Das Herz der Mahaf schlug ihr bis zum Hals.
Zauber:
Scorching Wave TYP: Lost Magic ELEMENT: --- KLASSE: III MANAVERBRAUCH: 125 (113) MAX. REICHWEITE: 35 Meter SPEZIELLES: --- VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 7, Drought Wave BESCHREIBUNG: Bei diesem Zauber konzentriert der Anwender Mana in seinen Hände, sodass er anschließend eine Welle von Trockenheit ausstoßen kann. Diese versengende Welle trocknet selbst Bäume in sekundenschnelle aus und Lebewesen werden einen Großteil des Wasserhaushaltes einbüßen. Die Welle breitet sich mit einer Geschwindigkeit aus, die der Willenskraft des Anwenders entspricht, bis zu einem maximalen Level von 8.
Während Flint dazu genötigt wurde, weiter um sich zu schlagen, geschah langsam das, was der Rotschopf befürchtet hatte: Immer größer werdende Stücke des Daches brachen auf ihn herab. Die Marionette konnte Thana im Gebäude wohl nicht erkennen, daher ließ sie den Riesen so lange auf die Decke und die Wände einprägen, bis das einstürzen Haus beide Magier unter sich begraben würde. Das Haus ist nicht mehr Sicher, Thana!, beschrie Flint seine Kameradin, die er zwischen all dem Wütend und Toben mittlerweile aus den Augen verloren hatte.
Kurz dachte Flint an den Forscher, der noch bis vor kurzem hier im Raum gefangen war. Hatte Thana ihn dazu gebracht, das Anwesen zu verlassen? Wenn er sich hier im Hause versteckte, dann sah das für ihn auch nicht gut aus.
Ein großer Balken brach vom Dach herab, prallte auf die Schulter des Riesen. Dieser verzog das Gesicht schmerzerfüllt, weitete dann jedoch die Augen überrascht als zwischen all dem Schutter und den herabfallenden Dachschindeln plötzlich Thana unmittelbar vor ihm stand und ihm mit finsterer Miene die Hände entgegenstreckte. So gut er konnte, macht Flint sich auf einen Treffer gefasst. Er hatte in seinem Leben schon so manches einstecken müssen. Doch kein Schwerthieb, kein Pfeilregen, kein heranstürmendes Pferd hatte ihn auf das vorbereiten können, was Thana mit ihm anstellte. Von einer Welle aus heißer, trockener Luft erfasst wurde dem Riesen sämtliche Energie aus dem Körper gezogen. Der Griff um sein Schwert wurde schwach, die Klinge fiel scheppernd zu Boden. Plötzlich lastete das Gewicht seiner Rüstung und seines Mantels unfassbar schwer ajf den Schultern des Rotschopfes, während seine spröden, riesigen Lippen und die ertrocknete Kehle sich nach Wasser sehnten. Aus schmerzenden Augen bemerkte Flint, wie ihm der Blick verschwand und vor Erschöpfung müde und trüb wurde. Ein Husten entwich seinem Rachen und der Riese wäre wohl zu Boden gegangen, hielte ihn nicht eine unsichtbare macht aufrecht. Dann konnte er es hören: Ein lautes Schnappen, wie wenn eine Bogensehne riss. Urplötzlich aus dem Griff der Marionette freigegeben stürzte Flint erst kraftlos auf ein Knie hinab und kippte dann krachend vorneüber auf den löchrigen Holzboden des Anwesens. Er war - zumindest für den Moment - frei vom Griff der Puppenspielerpuppe, doch Thanas Zauber hatte dafür gesorgt, dass der Rotschopf völlig entkräftet erst einmal nicht weiter zum Kampf gegen die Marionette beitragen konnte. Es kostete Flint eine Menge seiner verbleibenden Kraft, den Kopf ein wenig in Richtung Thana zu heben und ihr so zu zeigen, dass er ihren Angriff so mehr oder weniger überstanden hatte. Nun lag es an der hübschen Lady, der Marionette den Garaus zu machen, während Flint damit beschäftigt war, irgendwie aus dem zusammenstürzendem Haus herauszukriechen. Doch erst mal einen Moment noch ausruhen...
# 12 Flint hatte Recht. Das Haus war nicht mehr sicher. Je mehr er um sich schlug, desto mehr beschädigte er die Überreste dessen, was einst ein prächtiges Anwesen war. Wenn er so weiter machte, dann war es nur eine Frage der Zeit, bis die Trümmer in sich zusammenfielen und ihn, sowie Thana unter sich begruben. Selbst wenn er augenblicklich seine unfreiwillige Raserei einstellen würde, wäre nicht gewährleistet, dass sich die Mauern und Balken noch lange hielten. Es war allerdings auch keine Option für die Magierin einen Fluchtweg zu suchen. Das dürfte sich ob des tobenden Riesen auch schwierig gestalten. Für sie gab es nur eine Möglichkeit, die Flucht nach vorn, den Gegenangriff. Es tat Thana leid, Flint anzugreifen. Sie fand ihn sympathisch. Sympathischer jedenfalls, als so manch anderen Magier ihrer Gilde. Aber ihr Zauber galt eigentlich ja auch nicht ihm, sondern den unsichtbaren Fesseln, die ihn unter die Kontrolle der Puppe stellten. Dass dennoch der Große den größten Schaden der Hitzewelle einstecken musste, zählte wohl zu unvermeidbaren Kollateralschäden. Es ging einfach nicht anders. Gebannt lag Thanas Blick auf ihrem Kollegen. Nie zuvor hatte sie mit angesehen, wie ihre Magie ein so großes und starkes Wesen traf und bearbeitete. In einer anderen, normaleren Kampfsituation hätte das in die Knie gehen dieses baumgroßen Mannes geheißen, dass er besiegt war. In diesem Falle mochte das vielleicht sogar teilweise zutreffen, doch viel wichtiger war eine andere Information, die Thana daraus ziehen konnte. Die Fäden der Puppenspielerpuppe hielten Flint nicht mehr aufrecht, sie waren zerstört. Ihr Plan ging also auf. Auf die Kosten Flints, der sichtlich gezeichnet war. Aber er lebte noch, das wusste sie. Ihre Magie hatte ihm lediglich das Wasser aus dem Körper entzogen, sodass er schwächelte und ihn alles viel mehr anstrengte als sonst. Er würde das schon überstehen. Die Magierin zwang sich ein Schmunzeln auf die Lippen, als sie in das Gesicht des erschöpften Riesen blickte. Das würde sie schon wieder gutmachen, irgendwie. Nun aber gab es wichtigeres zu tun. Da war noch immer dieses zu groß gewordene, magische Spielzeug, welches es zu beseitigen galt. Thana trat an Flint vorbei, wieder nach draußen. Ein Gefühl der Erleichterung erfüllte sie. Zum einen war die Raserei des Riesen gebremst, zum anderen entfernte sie sich von der Bedrohung, die von dem instabilen Gebäude ausging. “So, das war's. Ich bin diese Spielchen satt!“, rief Thana der Puppe entgegen, die keine direkte Reaktion zeigte. Das mochte vielleicht daran liegen, dass es sich um ein verzaubertes Stück Holz handelte, aber unheimlich wirkte es dennoch. "Spiele... Ich habe es auch satt." Die Puppe breitete ihre Arme aus und erzeugte Ketten, die sie vermutlich zeitnah als Waffen einzusetzen gedachte. Der bewaffnete Kampf war nicht Thanas Stärke, aber eine Wahl hatte sie ja nicht. Sie streckte ihre Hände nach vorne und versuchte eine weitere Hitzewelle zu erschaffen, um sie der Puppe entgegenzuschleudern, doch so weit kam sie nicht. Die Ketten des magischen Wesens schossen nach vorne. Sie schlugen der Mahaf in die Magengrube und schleuderten sie nach hinten. Ihr Körper rutschte durch den Schutt, bis ein Haufen Gestein ihre Bewegung unsanft bremste. Thana hustete und versuchte sich aufzuraffen. "Verfluchte Scheiße..." Doch Zeit um sich zu sammeln bekam sie nicht. Die Puppe näherte sich mit abgehackten Schritten und in hohem Tempo. Sie machte ernst. Wieder und wieder schlugen die dicken Glieder ihrer Ketten in das brüchige Mauerwerk der Ruine, nur knapp neben Thana, die nun hauptsächlich damit beschäftigt war auszuweichen und sich nicht treffen zu lassen. Wieder und wieder stolperte sie über das Gestein. Sie rutschte aus, fiel hin, sprang aber gleich wieder auf um sich ihren Kopf nicht von den Ketten zertrümmern zu lassen. Wenn dieses Vieh doch nur kurz stillhalten würde...
Als Thana aus Flints Sichtfeld verschwand, ließ dieser erschöpft die Augenlider zufallen. Wo eben noch Zorn, Wut, Kampfeslust und - ein Stück weit auch - Angst den Gemütszustand des Riesen bestimmt hatten, war nun nur schlaffe Erschöpfung, die den Geist des Rotschopfes erfüllte. Selbst das Schließen der Augenlider brachte die trockene Haut des Riesen dazu, sich schmerzhaft zu spannen. Durst und Erschöpfung, als wäre der Riese tagelang ohne Rast und Wasser durch die erbarmungslose Wüste West-Fiores gewandert und fände nun sein baldiges Ende. Nachdem die Augen geschlossen waren und Schwärze sein Blickfeld einnahm, konnte der Riese seine Kameradin und die Marionette in paar kurze Worte austauschen hören. Thana stellte sich der Puppe alleine. Würde das Holzkonstrukt die Dürremagierin auch unter seine Kontrolle zwingen, dann war es um die beiden Magier geschehen. Flint musste ihr helfen, musste ihr zur Seite stehen - doch dazu musste er erst einmal aufstehen. Verbissen drückte der Riese gegen den Holzboden unter sich, versuchte so, sich aufzurichten. Die Muskeln in seinem Bauch und seinen Armen straften ihn den Versuch, brannten wie nach einem langen Kampf. Grr... Die spröde Unterlippe Flints platze auf, als dieser die Zähne bleckte und angestrengt knurrte. Wenige Tropfen Blut benetzten den Mund des Rotschopfes. Die Geräuschkulisse des Kampfes zwischen der Magierin und dem Holzkonstrukt waren wenig zuversichtlich, doch trieben sie den Rotschopf weiter an. Flint stieb Luft aus der Nase und zog sich auf den Unterarmen ein Stück weit nach vorne, aus dem einstürzenden Haus hinaus. Die Holzstücke und Dachziegel, die auf seinem Rücken landeten, ließen den schlappen Körper Flints schwerer und schwerer werden. Und dennoch war es das Stöhnen und Ächzen und Fluchen von Thana, das den Riesen weiter antrieb. Stück um Stück robbte der Krieger aus dem Haus heraus, mobilisierte die wenigen Kräfte seines geschundenen Körpers. Obwohl seine Arme und Beine sich anfühlten, als wären sie in Blei gegossen, zwang Flint sich weiter vorwärts. GRRRR…. Nach einer gefühlten Ewigkeit bekam er Gras unter die zu Fäusten geballten Hände und wusste, dass er damit das Haus verlassen hatte. Frische Luft empfing den Hünen, ein leichter Wind spielte ihm um die Nase. Langsam öffnete der Riese die Augen wieder und das erste, was der Rotschopf sah, war wie Thana vor seinen Augen wie ein Spielball von den Ketten der Marionette hin und her geprügelt wurde. In diesem Moment realisierte Flint, dass Thana und er zwei grundverschiedene Arten von Kämpfer waren. Er war groß und stark, irritierend, unerbittlich, doch langsam und beschränkt. Thana widerum, sie war wie eine Bogenschützin. Leicht, verletzlich, doch richtig eingesetzt konnte sie verheerenden Schaden anrichten. Flint hasste Bogenschützen, doch er wusste, wie man Seite an Seite mit einem kämpfte. Die blutroten Augen des Hünen fixierten die Marionette, die mit ihren Ketten wieder und wieder nach Thana schlug, die den Angriffen mehr schlecht als recht auswich. Die Arme des Riesen waren träge wie nach einem langen Workout, die Beine brannten wie nach tausend Treppenstufen. Flint hatte in der Vergangenheit schon bis ans Ende seiner Kräfte und darüber hinaus gefochten, geprügelt und gekämpft. Sein Körper hatte ihn noch nie im Stich gelassen, egal wie sehr der Riese ihn über seine Grenzen hinaustrieb. Zitternd lüpfte der Krieger seinen Torso mit den Armen vom Boden hinauf, zog den einen Fuß nach vorne, ließ den anderen hinten und brachte sich so in die Position, die ein Hundert-Meter-Sprinter einnahm, bevor eine Pistole den Startschuss verlauten ließ. Und als die Marionette zu einem weiteren Angriff ansetzte, sprintete Flint los. Alle Kraft aufbringend drückte er sich vom Erdboden ab, seine Füße hinterließen einen tiefen Krater an Ort und Stelle. Der massive Körper des Riesen wurde in einem Hechtsprung nach vorne geschleudert, dorthin wo Thana und die Holzpuppe sich ein unerbittliches Duell lieferten. Es geziemte sich für einen Krieger nicht, in einen ehrenhaften Zweikampf einzuschreiten, doch einem zum Leben erweckten Holzkonstrukt, das andere missbrauchte und fernsteuerte, gestand Flint nicht die Ehre eines Kriegers zu. So fühlte er sich nicht schuldig, als er sich von hinten an Thana, die sich gerade auf einen weiteren Kettenangriff vorbereitete, vorbei drückte. AN MIR FÜHRT KEIN WEG VORBEI! Flint brachte die rechte Hand vor den Körper und inmitten dieser Bewegung schoben sich von der Schulter herab feine Panzerglieder aus dunkel brüniertem Stahl seinen Arm entlang. Klickend rasteten sie an Ort und Stelle ein, schützten die massive Gliedmaße und bildeten um die Faust des Crusaders einen tropfenförmigen Schild aus massivem Stahl. Die Ketten der Marionette prallten gegen den Schild und Flint lehnte sich mit aller Kraft und seinem ganzen Gewicht in den Aufprall, fing ihn damit ab. Der rechte Unterarm schmerzte unter der Wucht der Attacke, doch mit einem RRAAHHHDADADADAAA!!! ertrug er es. Während er die rechte Hand also zwischen die Marionette und sich brachte, schleuderte der Riese die Linke nach der Dürremagierin. Zuvor, als er sie in den Zugwagon gehievt hatte, hatte er ein gutes Gefühl dafür bekommen, wie schwer Thana war. Er würde sie ohne Probleme aushalten. Des Riesen Ansturm endete, indem er in die Knie ging. Die linke Hand lag flach vor Thana auf dem Boden und Flints Arm bildete eine Art Rampe, die zu seiner Schulter hinauf führte. Selbst auf Knien überragte Flint die Marionette noch um einiges, Thana würde von dort oben freie Schussbahn haben. Ich hab’ gesagt… Verbissen drehte Flint sich zu Thana um und nickte ihr zu. ...verbrenn ihn.
Resilient Shield: Phalax Soul TYP: Elementlose Magie ELEMENT: --- KLASSE: I ART: Schild MANAVERBRAUCH: 20 pro 3 Minuten MAX. REICHWEITE: selbst SPEZIELLES: Partial Take Over VORAUSSETZUNGEN: Manaregeneration Level 2, Widerstand Level 2 BESCHREIBUNG: Bei diesem Zauber verwandelt der Anwender seinen Arm in den eines rüstigen Ritters. Dieser trägt einen Schild, der einen Zauber der Klasse I abwehren kann, ohne dass der Anwender Schaden nimmt. Dabei zerbricht jedoch der Arm und der Take Over Zauber muss erneut gewirkt werden. Man kann den Zauber auch auf beide Arme anwenden, es verdoppeln sich dann allerdings die Manakosten.
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Zuletzt von Flint Wood am Sa 13 Nov 2021 - 13:59 bearbeitet; insgesamt 2-mal bearbeitet
Thana mag diesen Beitrag
Thana Desert Queen
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# 13 Thana wäre wahrscheinlich mit nur einem Angriff dazu in der Lage gewesen, diese dumme Puppe zu zerstören. Leider kam sie einfach nicht dazu, einen zu starten. Stattdessen war sie komplett damit beschäftigt, den Schlägen ihres Feindes auszuweichen, so gut sie konnte. Nicht immer gelang es ihr. Wieder und wieder sprang die Magierin zur Seite, landete im Dreck, nur um sich direkt wieder aufzuraffen und wieder zu springen. Ihre Kleidung war verdreckt und zerrissen. Ihr Körper war binnen weniger Augenblicke mit blauen Flecken übersät. Die stumpfen Schläge der magischen Metallketten sorgten für Prellungen und mehr. Langsam verließ Thana die Kraft sich dem schier unaufhörlichen Hagel schwerer Kettenglieder entgegenzustellen. Was sie nicht mitbekam war, wie der schlafende Riese erwachte. Er hatte sich gesammelt. Er hatte genug Kraft gesammelt, um sich aus der Ruine zu schleppen. Kraft und Willen. Vermutlich war es primär letzterer, der Flint antrieb. Schwer atmend, die Sicht verschwommen, nahm auch Thana ihre Kraft zusammen. Zunächst allerdings in dem Glauben, sich weiter der aussichtslosen Situation stellen zu müssen. Doch als die Ketten erneut auf die Magierin zuschossen, versagten ihre Knie. Sie schaffte es nicht mehr zur Seite zu springen, zog stattdessen ihre Arme schützend vors Gesicht.Nicht, dass das sonderlich viel gebracht hätte, doch glich es einem Schutzreflex, der quasi wie von allein ausgelöst wurde. Der Schmerz, den Thana erwartete, blieb aus. Flint war wie aus dem nichts nach vorne geflogen. Er hatte sich förmlich in den Kettenhieb hineingeworfen und diesen abgefangen. “Flint!“, schoss es aus der Dürremagierin heraus. Überrascht schaute sie zunächst mit an, was passierte. Sie hatte gar nicht mehr damit gerechnet, dass er aufwachen würde bevor der Kampf vorbei war. Nun aber konnte er ihn sogar noch entscheidend beeinflussen. Der Riese transformierte sich gewissermaßen zu einem Ein-Mann-Bollwerk. Er stellte sich zwischen die Royal Crusade Magierin und die Puppe. Ein Bollwerk aber würde das magische Wesen nicht ausschalten. Es war lediglich ein Schritt zum Sieg. Den anderen sollte Thana machen und zwar auf Flints Körper. Er reichte ihr die Hand. Nicht zum Handschlag, sondern als Rampe. Sie erkannte was er vorhatte. Entschlossen nickte die Mahaf dem Riesen zu, ehe sie auf seine Hand trat und sich dran machte, mühsam seinen Arm hinauf zu kraxeln. Jede ihrer Bewegungen schmerzte. Die Knochen taten weh, die Muskeln brannten, ihr Fleisch war müde.
Die magische Puppe war währenddessen nicht untätig. "Kaputtes Spielzeug... Auf den Müll mit dir!" Sie schoss weitere Ketten auf den Riesen. Sie wickelten sich um seinen beschildeten Arm, rissen an ihm und versuchten ihn herunterzuziehen. Als Thana auf der Schulter des Riesen ankam, tat sie das fast liegend. Sie stützte sich nur mit einem Arm ab, hob den anderen an um mit ihm auf die Puppe zu deuten. Sie schnaufte. Dieser kleine Aufstieg, den Körper des Hühnen hinauf, hatte einen Großteil ihrer übrigen Kraft verbraucht. “Scheiß lebendiger Holzscheit.“, hauchte Thana nur noch, ehe sie erneut eine Welle der sengenden Hitze nach vorne stieß. Ihre nach vorn gehaltene Hand, mit beinahe unnatürlich abgespreizten Fingern entfesselte das in ihr gesammelte Mana und die trockene, heiße Luft bahnte sich ihren Weg über das Schlachtfeld. Als der Zauber bei der Puppe ankam, begannen die ersten Holzfasern sofort an zu kokeln. Die Ketten der Puppe erhitzten sich und begannen in ihrer Hand zu glühen. Vereinzelt entstanden Flammen an ihrem Körper. Sie verstand gar nicht was da geschah. "Ich... brenne.", ertönte die magisch verzerrte Stimme des lebenden Gegenstandes. Schließlich ließ er mit seinen Ketten von Flint ab. Die Puppe betrachtete seine hölzernen Gliedmaßen, die immer mehr in Flammen aufgingen. Erleichtert sackte Thana am Rücken des Riesen zusammen. “Nimm dein Schwert und zerspalte dieses Monster...“, sprach sie schwächlich. Die Puppe würde langsam verbrennen, doch Thana wollte auf Nummer sicher gehen. Wenn Flint sie mit seiner Waffe zerstückelte, dann war es definitiv vorbei.
Als er die schmalen Stiefel Thanas auf seinen Handrücken trampeln spürte, wusste Flint, dass die Dürremagierin verstanden hatte, worauf er hinaus wollte. Der Riese hatte den Blick starr nach vorne auf seinen Gegner gerichtet um hoffentlich den Plan der beiden Royal Crusade Magier nicht zu verraten, daher konnte er nur das beinahe zu verachtende Fliegengewicht Thanas den Unterarm hinauf kraxelte. Nur ein wenig mehr Zeit musste der Rotschopf für seine Kameradin schinden. Doch die Holzmarionette vor ihm wollte nicht ohne Kampf untergehen. Immer mehr wickelten sich die Ketten des Feindes um den rechten Unterarm Flints, drückten ihm den Blutfluss ab, zerrten und zogen an ihm, doch der Riese hielt inne. Wenn es etwas gab, das Flint genetisch besser konnte als Kleinlinge und nach ihnen geformte Holzpüppchen, dann war es Tauziehen. Diesen Wettkampf konnte die Marionette gleich doppelt nicht gewinnen, denn nicht nur war Flint kräftiger als die meisten Kleinen sondern auch deutlich, deutlich schwerer. So biss er die Zähne zusammen und hielt dem Druck und dem Zug stand. Nach wenigen Augenblicken, die dem schlappen Riesen Minuten vorkamen, hörte er dann endlich Thana neben seinem Ohr. Sie war auf der Schulter des Riesen angekommen und hatte von dort aus freies Schussfeld, das sie nun hoffentlich ausnutzen konnte. Und wie sie das tat. Die Luft zwischen den beiden Magiern und der Holzmarionette begann zu Flimmern wie sie es zur Mittagsstunde an einem heißen Strand tat. Flint sah keinen Feuerball oder dergleichen, doch die heiße Luft konnte er an seiner Wange spüren. Was die Marionette traf, musste noch einmal von ganz anderem Kaliber gewesen sein. Sofort begannen dünnere Fasern und Stöckchen an der Marionette zu schwielen und kokeln. Es roch nach Rauch und Feuer. Keinen Moment später flammte die Marionette auf wie ein entzündeter Scheiterhaufen. Das Opfer des mächtigen Hitzeangriffs erkannte seine Situation mit zwei knappen Worten an. Sie wirkte mehr verwirrt als unter Schmerzen. Konnte das Holzpüppchen überhaupt Schmerzen spüren? Na egal, darüber wollte der Rotschopf sich besser keine Gedanken machen. Thanas Angriff hatte Wirkung gezeigt. Nicht nur loderte die Marionette lichterloh, wie ein angestecktes Streichholz, es ließ auch mit seinen Ketten, die in den letzten Augenblicken unangenehm warm geworden waren, vom Arm des Riesen ab. Thana feuerte Flint an, der Marionette mit einem Schwerthieb den Garaus zu machen, doch Flint richtete sich ein wenig auf und schüttelte den Kopf. Nicht nur war es hinderlich, dass er das Schwert in der baldigen Ruine des Anwesens hatte liegen lassen, nein, ein anderer Grund war es, der Flint seine Waffen stecken ließ. Das Schwert ist für den Kampf gegen andere Krieger…, erklärte er Thana. Wenn die Marionette mit ihren Ketten gekämpft hätte, das hätte Flint respektiert. Es war zwar Magie, was die Puppe verwendet hatte, doch sie war auf einem fairen, respektablen Level. Einen Kampf gegen die Kettenmagie hätte der Krieger als ehrenvoll angesehen. Doch als die Marionette dazu übergegangen war, ihm die Kontrolle zu rauben, hatte sie den Kampf entehrt. Sie hatte keinen Kriegertod verdient. Flint hob den linken Arm und hielt damit Thana auf der Schulter fest, dann machte er einen großen, großen Schritt. Krieger sterben durch das Schwert. Zündhölzer werden ausgetreten. Und so kam es. Die Schuhsohle Flints fuhr gnadenlos auf die entflammte Marionette hinab, drückte sie mit einem lauten Krachen in den Boden. Wo Menschen der Brustkorb oder das Rückgrat gebrochen wäre, splitterten der Puppe Holzbalken und -speichen. Als trete er eine Zigarette aus fuhr Flint mit der Schuhspitze drei, vier Mal kreisend über die Stelle und hob den Fuß dann an. Das Feuer, das die Marionette erfasst hatte, war ausgetreten. Der Torso war gesplittert und eingebrochen. Einer der Arme war abgetrennt, die restlichen Gliedmaßen standen in seltsamen Winkeln ab. Dennoch zuckte die Marionette noch wie eine Fliege, die den ersten Hieb mit der Klatsche überlebt hatte. Flint bückte sich (hielt Thana dabei fest), griff nach dem besiegten Feind, nahm seinen Kopf in die Faust, hob sie in die Luft und zerdrückte den Kopf der Marionette zwischen den Fingern. Das ließ dann das letzte zucken und zappeln enden. Beinahe schon angewidert pfefferte Flint die Marionette wie einen nassen Lappen zu Boden, bevor er auf die Knie ging und Thana von sich herunterhalf. Scheiße, Thana, erinner’ mich dran, dich nie zu verärgern. Deine Magie ist heftig… Noch immer spürte der Riese die Auswirkungen der Dürremagie. Wenn die Violetthaarige ernst gemacht hätte, hätte sie Flint sicher genauso entflammen und entzünden können wie die Marionette. Das war ein grausames bisschen Zauberei, das Thana da beherrschte.
# 14 Es war ein befriedigendes Gefühl für die Dürremagierin. Ein dummes Stück Holz hatte ihr solche Probleme bereitet und nun ging es in Flammen auf und sah seinem Ende entgegen. Allerdings entschied sich Thana dagegen, den Moment voll auszukosten. Sie wollte lieber auf Nummer sicher gehen und das Ding komplett zerstören oder zerstören lassen. Flints enorme Kraft und sein gigantisches Schwert kam ihr da natürlich gleich in den Sinn, also wies sie ihren Kollegen an es zu nutzen um die Holzpuppe zu spalten. Gerne auch mehrfach. Doch der Riese war anderer Ansicht. Er schien einer Art Kodex zu folgen, wie sich dann herausstellte. So sah er seine Klinge als Waffe, die er gegen andere Krieger einsetzte und diese Puppe war offenbar keiner. Stattdessen betitelte er das Ding als Zündholz und solche gehörten ausgetreten. Auch gut. Thana lächelte schwach. Was der Große da sagte war schon lustig, doch wollte sie unterbewusst einfach nicht mehr Energie in das Zeigen von simplen Emotionen investieren. Mit Vergnügen betrachtete die Magierin, wie Flint auf die brennenden und kokelnden Überreste der magischen Puppe trampelte. Er ging sogar runter, auf die Sicherheit seiner Gefährtin bedacht und griff nach dem Kopf des großen Spielzeugs, um diesen in der Hand zu zerquetschen und achtlos durch die Gegend zu pfeffern. Das war es. Nun sollte das Teil definitiv besiegt sein. Flint kniete sich hin. Er half Thana von sich herunter und begann dann ihr mehr oder weniger unterschwellig Bewunderung zukommen zu lassen. Wieder zuckte der Mundwinkel der Mahaf hoch, nachdem sie wieder festen Boden unter den Füßen hatte. “Hey, deinen Fuß möchte ich auch nicht auf mir spüren.“, gab sie zurück, den Blick gen Boden schweifen lassend. Wenn diese Puppe Schmerz hätte empfinden können, wäre das wirklich unangenehm für sie geendet. Während die Magier Worte des Respekts austauschten, huschte eine Gestalt hinter einem großen Steinhaufen, welcher ihr als Deckung gedient hatte. Es war der Erfinder, der nun erkannte, dass die Luft rein war. Vollkommen durch den Wind lief er auf die Beiden zu, nur um schließlich an ihnen vorbei zu laufen und vor dem zerquetschten Torso der Puppe niederzuknien. "So vergänglich, wie alle von uns. Aber sie war doch etwas besonderes..." Hörte Thana da etwa... Trauer aus seiner Stimme? "Es war mein Fehler. Ich muss irgendetwas falsch gemacht haben. Es war meine Kreation! Aber was habe ich nur getan, dass sich meine Kreation gegen ihren Schöpfer stellt? Ist es nicht vielleicht sogar der normale Lauf der Dinge? Stellen wir uns nicht auch gegen den Willen unseres Schöpfers?" Thana hätte kotzen können. Dieser Idiot hatte sich selbst in diese Situation geritten und nun? Waren das etwa Ausreden? Sprach er sich frei von der Schuld, eine wild gewordene, magische Puppe erschaffen zu haben, die irgendwelche Leute und dann sogar ihn selbst entführte? "Die nächste wird besser." Der Erfinder strich über das geschwärzte und zersplitterte Holz seiner Kreation. "Dein Tod wird nicht umsonst gewesen sein...." Ja, okay. Das wars. "Hören Sie, Quentin. Meinen Sie nicht es wäre vielleicht besser, dieses Projekt einzustampfen? Es wäre wirklich unschön wenn wir wieder herkommen müssten, damit mein großer Freund hier das übernimmt." Nicht, dass Flint das mit dem Einstampfen nicht gut hinbekommen hätte. "Ich glaube wir sollten Sie erst mal zurück zur Werkstatt bringen." Dann war dieser Auftrag wahrscheinlich sogar schon vorbei. Der Personenschutz war nicht länger notwendig. Die zwei Magier hatten das Geheimnis um die entführten Personen scheinbar unbeabsichtigt gelüftet und da es keinen Entführer mehr gab, war auch kein Schutz mehr von Nöten.
Nachdem der Riese die Holzmarionette zu Boden geschleudert hatte, war Ruhe. Einen kurzen Moment wartete der Riese noch ab, hielt die Spannung, die ein Krieger in der Schlacht verspürte, noch aufrecht, ließ sich von Adrenalin auf Trab halten. Doch als die kokelnden, zertrümmerten Überreste der Marionette leblos und regungslos auf dem Boden liegen blieben, fiel die Anspannung vom Leib des Kriegers wie eine Rüstung ab, die er nach geschlagener Schlacht von den Schultern gleiten ließ. Schwer rasselnd atmete der Gigant aus, als er auf die Knie hinab ging, um Thana von seiner Schulter zu lassen. Die feurige Schönheit hatte im Kampf Schneid und Tapferkeit bewiesen. Seinen Feind zu bekämpfen war eine Sache, sich seinen Freunden zu stellen eine ganz andere. Der Angriff steckte Flint noch immer in den Knochen und wenn er wieder in der Stadt war, würde er erst einmal eine ganze Regentonne voller Wasser trinken wollen, dennoch hatte er sich - soweit er das einschätzen konnte - keine ernsten Verletzungen zugezogen. Zwar hatte Flint Thana für ihre Magie gelobt, dennoch kam der Riese nicht darum umhin zu bemerken, dass selbst ein zurückgehaltener Angriff der Crusaderin ihn ernsthaft ausgeknockt hatte. Von einem derart zerbrechlichen Ding wie Thana hatte Flint keine derartige Feuerpower erwartet - und war hinterher sehr froh, sich da geirrt zu haben. Der Kampf mit der Marionette hatte die Magierin gezeichnet. Etliche kleine Blessuren zeugten davon, dass Thana alle Mühe gehabt hatte, den Kettenpeitschenhieben auszuweichen, und die ohnehin schon ansehnlich-freizügige Klamotten der Magierin wies an einigen Stellen Risse auf. Da die beiden ein paar Worte - hauptsächlich Komplimente - ausgetauscht hatten, kam Flint nicht darum umher, seine Kameradin ein wenig genauer zu betrachten. Sie war ein hübsches Ding, das hatte der Rotschopf schon zuvor bemerkt, doch irgendwie ließ die etwas durch die Mangel genommene Aufmachung sie gleich nochmal doppelt so anziehend auf den Riesen wirken. Sie hatte beinahe etwas von einer siegreichen Valkyre nach einer geschlagenen Schlacht. Ob ihr wohl Rüstung stand? Nachdenklich kratzte der Riese sich am Mundwinkel, bevor er entschlossen nickte. Auf diesen Kampf hier müssen wir beide auf jeden Fall ein paar ordentliche Schluck Wein trinken!, ließ er Thana wissen, schlug entschlossen mit der Faust in die offene Handfläche und grinste sie aus seinem markant-eckigen Gesicht heraus an. Die Chance hatte Diego verpasst, Pech für ihn. Während die beiden Magier noch über das Ende des Kampfes redeten, schlich sich der Forscher, den Thana und Flint eigentlich hätten beschützen sollen, wieder in die Szene. Ganz offensichtlich trauerte er der Puppe nach. Flint hörte nur halb zu, warf nur ein Ich komm’ mit meinen beiden Schöpfern ganz gut klar! ein, während er sich zum einsturzgefährdeten Anwesen schleppt um dort nach seinem Schwert zu suchen. Es war zwar nichts besonderes, doch hatte Flint einige Tage lang warten müssen, bis ein Waffenschmied ihm den Zweihänder mit einem neuen Griff versehen hatte. Daher war es Flint die paar Minuten in Trümmern Suchen und Wühlen wert, bis er die Klinge wieder gefunden hatte. Das arme Ding hatte einige hässliche Hiebe in Boden und Wände durchmachen müssen, eine lange Auseinandersetzung mit einem Wetzstein stand den beiden bevor. Als Flint sich, nun da die Aufregung des Kampfes vorbei war, recht wacklig auf den Knien wieder zu Thana und Quentin schleppte, waren diese so weit, sich langsam wieder auf den Rückweg nach Shirotsume zu machen. Anscheinend stand momentan zur Debatte, ob Quentin weiter an den beseelten Holzpuppen forschen sollte oder nicht. Zwar wusste der Riese nicht so recht, ob er bei dieser Streitfrage etwas zu sagen hatte, warf dennoch seinen Senf dazu in den Ring: Zurück in der Werkstatt machen wir ein großes Feuer mit allen angefangenen Puppen. Sein Wortfall und die Art, wie Flint den Forscher anblickte, ließen keinen Zweifel über, dass der Riese absolut keinen Spaß machte. An sich war es ihm ja egal, aber da sie seine Kameradin war und sich in der Schlacht bewiesen hatte, war Flint erst einmal grundsätzlich auf Thanas Seite. Resignierend nickte Quentin knapp, die Worte um den beiden Magiern zuzustimmen fand er nicht. Lachend nahm Flint ein letztes Stück seiner Kraft zusammen und gab dem Forscher einen ordentlichen Klapps auf den Rücken. Vielleicht solltest du mal eine Frau treffen, dann musst du dir keine Puppen bauen!
# 15 Stellte sich Flint zeitweise eher als großes Hindernis dar, so „entpuppte“ er den Auftrag und sich damit als durchaus nützlich. Der Kampf war also vorbei, es war geschafft. Die Puppe war zerstört und der Erfinder zeigte sich daraufhin auch sehr schnell. Er war unverletzt. Zum einen sah er so aus, zum anderen sorgte er sich um nichts weiter als sein Werk, welches sie alle überhaupt erst in diese Schwierigkeiten gebracht hatte. “Oh ja. Soviel wie passt.“, entgegnete die Magierin derweil auf das, was wie eine Art Angebot geklungen hatte. Diesen Tag mit Wein ausklingen zu lassen hörte sich in diesem Moment nach einer zuckersüßen Vorstellung an. Der Kommentar darüber, dass Flint mit seinen Schöpfern ganz gut klar kam, entlockte Thana ein breites Grinsen. Sie beobachtete kurz, wie der Große sich daran machte die Trümmer der Ruine nach seiner Waffe zu suchen, ehe sie ihren Blick wieder auf Quentin legte. Sie verschränkte die Arme unter ihrer Brust und stellte sich darauf ein einen Augenblick zu warten. Zum einen verarbeitete der arme, durchgeknallte Erfinder grade einen scheinbar herben Verlust, zum anderen suchte Flint eben sein Schwert. Ausgelaugt stand die Magierin also da. Sie beobachtete wie Quentin über der Puppe hockte, als wäre es eines seiner Kinder, welches auf tragische Art und Weise ums Leben gekommen war. Nun, vielleicht sah er das Ding ja tatsächlich als solches an? Thana jedenfalls war langsam aber sicher genervt von diesem Anblick. Scheiße sie wäre fast draufgegangen, nur wegen Quentin und dieser Puppe. Ihr ganzer Körper war übersät mit blauen Flecken. Vielleicht hatte sie Prellungen, gebrochen schien zumindest nichts. Sicher war, dass alles noch viel mehr weh tun würde, sobald sie richtig zur Ruhe kam. Vielleicht war der Wein später doch keine nette Idee, sondern nötig um die Schmerzen zu ertränken... Was die Mahaf dem Erfinder schonend beizubringen versuchte, drückte Flint ein wenig simpler und wesentlich direkter aus, als er mit seinem Schwert im Gepäck zu den Zweien zurückkehrte. Er wollte die übrigen Puppen einfach verbrennen. Mit aufeinander gepressten Lippen nickte Thana zustimmend. “Das wäre wahrscheinlich das Beste.“ Das würde jedes potenzielle Problem der Zukunft mit einem Schlag ausmerzen. Auch wenn der Erfinder nicht verbal zustimmte, so wirkte er zumindest so, als sehe er das auch ein. Als der Hüne plötzlich dem älteren Herren einen saftigen Klaps auf dem Rücken gab, erschrak Thana sofort. Sie hatte Sorge, Flint könnte den Typen nun doch noch verletzen, wo sie ihn doch grade unbeschadet aus den Fängen seines Entführers befreit hatten! Glücklicherweise überstand er auch diesen letzten „Angriff“ ohne Schaden. Der abschließende Witz des Großen zauberte der Magierin dann wieder ein breites Grinsen ins Gesicht. Sie mochte diesen Humor. Er war so direkt und trocken. “Oder er macht sich daran sich eine zu basteln.“, entgegnete sie auf den Spruch, nur um daraufhin selbst loszulachen.
Der Weg zurück zur Stadt war müßig. Hin hatte Thana sich kutschieren lassen. Zurück musste sie nicht nur einfach laufen, sondern das auch noch total angeschlagen und ausgelaugt. Als sie an der Werkstatt ankamen, machten sie sich daran alle übrigen Puppen auf dem Hinterhof der Werkstatt zu türmen und die Dürremagierin genoss es, diesen Stapel dann in Brand zu stecken. Zum nächsten Bahnhof mieteten die Magier sich schließlich die Dienste eines Händlers. Eigentlich transportierte dieser zweimal die Woche große Mengen an Felderzeugnissen, doch für einen ordentlichen Preis entlud er seinen großen Karren, sodass Flint darauf Platz fand. Er musste sich zwar klein machen und die Knie unters Kinn ziehen, doch da musste er eben durch. Auf dem Heimweg entspannte Thanas Körper schließlich. Etwas, worauf sie gerne hätte verzichten können. Nun tat ihr tatsächlich jede einzelne Körperpartie weh. Jede Bewegung schmerzte, jede Unebenheit in den Pfaden unter den Karrenrädern war eine kleine Qual. Thana war froh, wenn sie im Bett liegen konnte und sie sich nicht mehr bewegen musste.
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