Ortsname: Wüstenoase „Vera“ Art: Oase Spezielles: --- Beschreibung: Einen nicht allzu langen Marsch von Aloe Town entfernt befindet sich inmitten der heißen Wüste eine kleine, aber optisch sehr ansprechende Oase. Unter einer Kuhle zwischen den Sanddünen offenbarte sich einst eine natürliche Wasserquelle, dank der schlussendlich nicht nur eine Art kleiner See aus Süßwasser entstehen konnte, sondern auch Pflanzenwachstum ermöglicht wurde. Gräser, vermischt mit ein paar Blüten, machen die Stelle ansehnlich und ein paar Palmen spenden dringend notwendigen Schatten für jeden, der in der heißen Sonne unterwegs ist. Tagsüber findet man gelegentlich einen Reisenden oder gar einen Händler hier, in der Nacht ist Aloes Vera aber meist verlassen.
Change Log: Sobald sich innerhalb des Rollenspiels etwas an dem Ort ändert, wird es hier kurz vermerkt.
Wenn die Götter eine so schöne Welt erschaffen konnten... Welches Potenzial liegt dann in mir?
Charon Desert Night
Anmeldedatum : 23.09.14 Anzahl der Beiträge : 1571
Die güldenen Sandhügel der Wüste vor Aloe Town wurden in das errötende Licht der untergehenden Abendsonne getaucht und schienen umso hübscher zu strahlen, während Charon Dargin aus dem Komfort seiner aktuellen Heimatstadt trat und seinen Blick über die Dünen wandern ließ. Die Schönheit der wilden, weiten Wüste ließ einfach nicht nach, egal, wie viele Tage hintereinander man sie betrachtete... Wobei er, zugegeben, heute noch nicht viel Betrachtung hinter sich gebracht hatte. Das einzige, was er wirklich beobachtet hatte, war das Innere seiner eigenen Augenlider gewesen, denn nachdem er die letzten paar Nächte nicht ordentlich geschlafen hatte, hatte er das heute praktisch den ganzen Tag nachgeholt. Als er sich endlich aus dem Bett verfrachtet hatte, um sich ein knappes Frühstück zu gönnen, war er nochmal über dem Tisch eingeschlafen, als dieser erst halb gedeckt war. Die gute Nachricht war, dass er deswegen heute nicht allzu viel gegessen hatte. Das war gespartes Geld und damit ein Glücksfall. Weniger glücklich war die Tatsache, dass vom Rest des Tages nicht mehr viel übrig war. Dem Stand der Sonne nach zu urteilen gab es vielleicht noch zwei Stunden lang ordentliches Licht, ehe die Dunkelheit über die Stadt fallen würde. Das war an sich erst einmal kein Problem, doch es bedeutete, dass es sich nicht mehr lohnte, eine neue Quest zu beginnen, sich einen Trainingsplatz zu suchen oder damit zu beginnen, mehr Bücher über Magie und alles andere Wissenswerte zu studieren. Das Beste wäre es vermutlich, noch eine beruhigende Aktivität zu vollführen, sich vielleicht noch einen guten Tee zu brauen, und dann ins Bett zu gehen... Aber jetzt, aus welchen Gründen auch immer, war der Dargin dafür deutlich zu wach. Als hätte er den ganzen Tag durchgeschlafen fühlte es sich an, als würde er in den kommenden Stunden kein Auge geschlossen kriegen. Also... musste eine Alternative her.
„Was gibt es in einer schlaflosen Nacht Besseres, als die Schönheit unserer Welt zu bewundern?“, sinnierte Charon, während er durch den Sand stapfte, ein sehr zufriedenes Lächeln auf seinem ruhigen Gesicht. Es war wohl mal wieder an der Zeit, sich einen schönen, friedlichen Platz zu suchen, an dem man, umgeben von den kühlen Winden und der Finsternis der Nacht, einen freien Blick auf den ungestörten Himmel hatte, an dem die Sterne Tanz und Spiel aufführten? Und als Experte dieser beobachtenden Kunstform kannte Charon selbstverständlich all die besten Plätze, um das Theater zu bestaunen! Das Ziel des heutigen Abends war eine Oase, sowohl metaphorisch gesehen ein Platz der Ruhe von all dem Licht und der Geschäftigkeit der Stadt, aber auch wortwörtlich eine Oase in der Wüste, mit Wasser und Gräsern und Palmen. Neben seiner weiten Kleidung nahm Charon nicht mehr mit als eine Decke, die er ablegen konnte, um nicht allzu viel Sand an seinem kostspieligen Outfit kleben zu haben. Für einen Mann seines Kalibers war es immerhin Tag und Nacht gleichermaßen wichtig, großartig auszusehen. Sein strahlend weißes Haar tat das bereits, wehte sanft in der ruhigen Brise, die über das Meer aus Sand glitt, und reflektierte das orange Licht der untergehenden Sonne. Er konnte es kaum erwarten, in aller Ruhe seinen erneuten Aufenthalt in dieser wundervollen Wüste zu genießen, wenn er an der Oase ankam... allein.
Wenn die Götter eine so schöne Welt erschaffen konnten... Welches Potenzial liegt dann in mir?
Jeder Schritt brannte… Jede Bewegung drückte die zarten Fußsohlen der Dienerin auf den heißen Wüstensand, welcher sich unerbittlich an die Haut schmiegte und seine Hitze erbarmungslos auf diese übertrug. Die Arme um sich geschlungen und das Gesicht deutlich von Schmerzen deutend, richtete sie ihren verträumten Blick auf die nicht endende Wüste. Wie oft wohl schon Menschen, nein .. Narren diese durchqueren wollten, ohne sich im klaren zu sein, welche Anstrengung dies war. Sie kannte die Gefahren der Wüste, hatte sie schon als Kind mit ihrem Stamm durchquert. Das Fasten war innerhalb dieses gottverlassenen Landes mehr als nur schwer. Viele erlagen dem Verlangen nach Wasser, oder opferten ihre fleischliche Hülle, um den Drang nicht zu verfallen. Ein Test, welcher so unmenschlich, so grausam war, dass kein Sterblicher auf diese Idee kommen würde. Doch es war in Ordnung, dass die Götter derartige Herausforderungen für ihre Spielfiguren besaßen. Sie hatten das Leben geschaffen, das Land fruchtbar gemacht und es ermöglicht, dass dort alles florieren konnte. Doch so schnell wie sie es geben konnten, so schnell nahmen sie diese Privilegien auch wieder an sich, wie man der trockenen Landschaft entnehmen konnte. Allein ein paar Kriechtiere und Käfer schienen sich noch heimisch in dieser untergegangenen Seite des Landes zu fühlen.. Kurz ächzte sie auf, taumelte einen Schritt nach vorne und landete auf den Knien, die Hände im Sand vergraben, die Haare nach vorne in ihr Gesicht fallend.. Diese Aufgabe, sie war schwer.. Verlangte alles von der jungen Frau ab, deren trockenen Lippen beinahe durch die Spannung aufplatzten.. Doch ihre Rettung, ihre Belohnung für die Qual sollte nah sein. Mit einem tiefen Ausatmen drückte sie die linke Hand in den Sand, um sich hochzuhieven, während sie die andere nutzte, um die stechende Sonne von ihren Augen fernzuhalten. Wie viele Stunden war sie schon unterwegs, wie viele Schritte hatten ihre lädierten Füße sie getragen, nur um ihre Hingabe zu den Göttern zu zeigen?
Es dauerte nicht lange, bevor Feyre an dem kleinen Ort ankam, welchen die höheren Geschöpfe wohl verschont hatten. Hohe Palmen, eine Ansammlung von Wasser in der Mitte, seichtes dennoch stabiles Gras umringte in gelb und leichten Grüntönen die Oase, an welcher auch ein paar Kakteen zu finden waren, deren Früchte prall und süß bereit zur Ernte an ihnen hingen. Ein paar kleinere Kreaturen krochen umher, nutzten die kleinen Felsen um sich dort weiter aufzuheizen, oder nahmen ein paar kleine Schlücke von dem klaren Wasser, bevor sie sich bei leichter Regung schnell verabschiedeten. Mit einem Lächeln trat sie näher heran und breitete mit einem herzlichen Lächeln die Arme aus, bevor sie die mittlerweile rötlichen Hände an ihr Amulett legte. Dies musste einfach ein Geschenk der Götter sein, eine Belohnung für ihre Mühen! Sie hatten sie hergeführt, um ihr den Schmerz der Sonne, die Qual der Hitze zu nehmen. »Ich danke euch..« hauchte sie in einer leisen, samtigen Stimme, bevor sie die Hände an ihr Kleid legte und dieses mit ein paar Bewegungen von ihrem Körper streifte. Man konnte wohl mehr als genau sehen, an welchen Stellen die Sonne so erbarmungslos auf ihren Körper geschienen hatte. Selbst die leicht offene Stelle, welche ihr Kleid nicht verdeckte und ihr Gildenzeichen beherbergte war rötlich verfärbt, nicht weniger wie ihr feines Gesicht. Das notdürftig zusammengeflickte Kleid zusammen und zur Seite gelegt, bewegte sie sich auf das Wasser zu, um bis zur Hüfte in dieses zu schreiten, das Wasser in ihre hohle Hand nehmend und das Nass über die verbrannte Haut laufen lassend. Wie sehr doch eine solche Einfachheit, ein derartig simpler Vorgang solch Erleichterung bringen konnte.. Der Schmerz, welcher noch so süß war, ließ zumindest etwas nach.
Einige Minuten stand Feyre in dem Nass, bevor sie eine Stimme hörte und sich leicht drehte, im Profil zu dem Fremden stehend, den Kopf leicht schief gelegt. Ein Mann mit ungewöhnlich weißem Haar, welches deutlich länger und fluffiger als das der Lamina war, näherte sich. Ruhig lächelnd betrachtete sie ihn, sich nicht bedenkend.. Schließlich war sie, wie auch er nur ein Körper, eine Form gebildet von höherer Hand. »Ein schöner Abend, nicht wahr?« ließ sie erklingen und deutete auf die Sonne und das Wasser, in welcher sie sich spiegelte. Das Orangerot der Sonne in diesem brechend und das Wasser dunkler als es war erschienen ließ. Dass all dies wohl nicht unbedingt für jeden selbstverständlich war, schien für sie nebensächlich.. Sie schämte sich nicht für die Narben, für den sonnenverbrannten Leib.. Stattdessen fiel ihr Blick auf die Decke unter dem Arm des Fremden.. Für was benötigte er ein fetzen Extrastoff innerhalb der Wüste?
Wie die meisten Aspekte des Lebens hatte auch die Beobachtung der Sterne ein unumstößliches Ideal. Um die Schönheit des Nachthimmels zu genießen, war es zuerst einmal wichtig, dass man ihn ordentlich sehen konnte. Ein wolkenfreier Himmel und sichere Entfernung zu den Lichtern der Zivilisation waren essentiell – beides Voraussetzungen, die sich in der Wüste leicht erfüllen ließen. Im Idealfall konnte man sich ordentlich und bequem hinsetzen, ohne sich Gedanken darum zu machen, schmutzig zu werden oder in eine unkomfortable Situation zu geraten – dafür hatte Charon seine Decke dabei. Zu warm oder zu kalt sollte es auch nicht sein, darauf war seine Kleidung aber ohnehin ausgerichtet. Und zu guter Letzt war es perfekt, wenn man beim Beobachten seine Ruhe hatte und nicht gestört wurde, weswegen sich beispielsweise die kaum besuchte Oase nahe Aloe Town perfekt eignete. Vorbereitung und Planung des spontanen Events waren also, wie immer, fehlerfrei. Wie die meisten Aspekte des Lebens gab es aber natürlich auch bei der Beobachtung der Sterne immer die Möglichkeit, dass einem unschuldigen Menschen Steine in den Weg gelegt werden mussten...
„Das kann doch nicht wahr sein...“, ging es Charon durch den Kopf, als er an seinem Ort der Ruhe ankam und von Worten des Grußes gegrüßt wurde. Hier sollte niemand sein, damit er sich in aller Ruhe der Schönheit der Natur hingeben konnte, wieso also entschied sich die Menschheit, ihm auch diese Freiheit zu verderben? Leicht frustriert sah er sich um, suchte die Quelle der Stimme, ehe sie ihm auffiel: Die Frau, deren Oberkörper aus dem erfrischenden Nass herausragte. Ihr bleicher, schlanker Körper schien im orangen Licht der Abendsonne geradezu zu leuchten, während ihr violettes Haar nass herabhing und ihre roten Augen einen Blick des Dargin erhaschten. Auf die Distanz konnte Charon nicht viele Details ausmachen, glaubte aber, ein paar Narben zu sehen... ehe er so richtig realisierte, was er da gerade sah und wie es wirken musste, wenn er die Dame so anstarrte. „Ein schöner Abend... ja, wirklich“, stimmte er zu, während sich sein Körper zur Seite wandte und sein Blick zurück auf die Dünen aus Sand fiel. Die Arme verschränkte er nachdenklich vor der Brust. Wer war diese Frau? Was machte sie hier? Hatte er sie schon einmal gesehen? Wieso grüßte sie ihn so ungeniert? Störte es sie, dass er aufgetaucht war, während sie ein Bad nahm? So wirkte es nicht. Wieso badete sie überhaupt hier draußen...? Realisierend, dass er auf seine Fragen vermutlich keine schnelle Antwort finden würde, blickte der Magier aus den Augenwinkeln noch einmal hinüber zu der Frau, die wirklich ungeniert wirkte. Seine Anwesenheit war ihr also vermutlich angenehmer, als ihre es ihm war. Gut zu wissen. Hoffentlich plante sie nicht, allzu lange zu bleiben. Sich kurz nach vorne lehnend legte Charon die noch immer gefaltete Decke vor sich auf den Boden und entschied sich, erst einmal den Fokus auf die Fremde zu legen. In ihre Richtung drehen würde er sich nicht, aber da sie mit ihm redete, konnte er es ihr ja gleichtun. „Ich hatte nicht erwartet, um diese Zeit noch jemanden hier zu treffen“, meinte er ehrlich und betrachtete dabei eine außergewöhnlich interessante Palme. „Wenn ich mich vorstellen darf... mein Name ist Charon. Darf ich Ihren Namen erfahren, junge Dame?“ Eine Hand in seine Hüfte stemmend, drehte er seinen Kopf leicht, um wieder ungefähr in ihre Richtung zu sehen. Nicht direkt, aber nah genug. Ohne sie zu sehen, war es schließlich schwierig, ihre Reaktionen ordentlich einzuschätzen. „Baden Sie eigentlich immer im Freien? Oder gibt es einen besonderen Anlass?“
Wenn die Götter eine so schöne Welt erschaffen konnten... Welches Potenzial liegt dann in mir?
Für die Meisten war es wohl das Normalste sich spätestens dann zu verhüllen, wenn überraschend Besuch vorbeikam. Doch schließlich war die Lamina zuerst an diesem wundersamen Ort angelangt, an dem Ort, welcher vor der Gunst der Götter nur so tropfte. Ihre zarten Hände wieder in das Wasser gleiten, schöpfte sie etwas von dem kühlen Nass und ließ es sich über den Kopf laufen, während sich ihre Augen schlossen. Sich auf jeden einzelnen Tropfen konzentrierend, spürend wie sie jegliche Sorgen, jeglichen unangenehmen Schmerz mit sich zogen, ja.. Dieses Wasser musste eindeutig aus den Tränen des Gottes Patecatl sein, der Gott, welche die Kranken anflehten wenn sie noch nicht die Reise in die Unterwelt antreten wollten. Langsam öffneten sich die Seelenspiegeln der jungen Frau und richteten sich erneut auf den Fremden, welcher wohl ebenfalls die Schönheit des Wunders betrachten wollte. Doch im Gegensatz zu ihm, drehte sie sich zu ihm um und ging ein paar Schritte auf ihn zu, um ihn besser sehen zu können. Wenngleich man auch anmerken musste, dass ihre Kleidung in der gleichen Richtung lag. »Ein Abend voller ungeahnter Überraschungen.« erwiderte sie in einem ruhigen Ton und stieg letztendlich aus dem schimmernden Wasser, um ein paar Meter neben Charon ihre Kleidung aufzuheben, und sich diese kurz über zu ziehen, sodass diese immerhin ein wenig mehr bedeckte, auch wenn sie wohl gerade so zusammenhielt.. Man wollte nun nicht unbedingt Jemanden ein derartig eindeutiges Unbehagen bereiten, wenn man dies so leicht verhindern konnte. Ein sanftes, freundliches Lächeln umspielte ihre bleichen Lippen, als ihre neue Bekanntschaft sich vorstellte. »Charon..«, wiederholte sie den Namen und schien einen Moment zu überlegen. Wo hatte sie diesen Namen schon ein Mal gehört.. Und diese Haare, dieses strahlende Weiß, welches in der Farbe den Schneeglöckchen gleich kam und deren Form so wild und zugleich gebändigt wirkte. »Wäre es möglich, dass ihr ein Mitglied der Gilde Crimson Sphynx seid? Ich meine mich zu erinnern, euch das eine oder andere Mal in der Eingangshalle gesehen zu haben.«, fragte Feyre leise und ging weiter auf ihn zu, jedoch ohne den gesunden Abstand zu halten. »Mein Name lautet Feyre, freut mich eure Bekanntschaft zu machen.«, kurz senkte sie ihr Haupt und schien einen Knicks anzudeuten, bevor ein leises Lachen ihre Lippen verließ. »Ich bade sehr gerne im Freien, unter dem Himmelszelt fühlt man sich weitaus freier und den Göttern verbundener, als zwischen kalten Kacheln.. Außerdem, wollte ich nicht unbedingt mit einem unangenehmen Geruch nach Anstrengung nach Hause zurückkehren, das versteht ihr doch sicherlich. « meinte sie und rieb sich kurz über den linken Arm, sah zu wie bei dem leichten Druck die Haut sich weiß verfärbte und sofort wieder das ordentliche Rot annahm, welche es durch die Sonne erhalten hatte. »Und ihr Charon? Ich nehme an, ihr wolltet kein Bad nehmen?«
Kurz hatte Charon die Silhouette der jungen Frau im Augenwinkel, ehe er wieder in die Ferne blickte und dem sanften Rascheln ihrer Kleidung lauschte. Gut, damit brauchte er sich wohl keine weiteren Gedanken zu machen... Sie hatten offensichtlich beide erwartet, hier alleine zu sein, ließen sich das über eine freundliche Nachfrage hinweg nicht groß anmerken. Im Ruhe wandten sie sich einander zu, und der Dargin konnte seinen ersten Blick auf sie werfen. Ihr violettes Haar lag nass an ihrem Gesicht an und glitzerte hübsch in den Strahlen der untergehenden Sonne, während ihre zarten Lippen sanft lächelten. Ihre Kleidung wirkte etwas mitgenommen, aber das war nachvollziehbar, wenn sie in der Wüste unterwegs war. Entweder hatte sie einen anstrengenden Gang durch die Wüste hinter sich, oder sie hatte bewusst ein älteres Kleid gewählt, damit es nicht dreckig wurde. Beides absolut nachvollziehbar für jemanden wie Charon, der selbst ein Stück weit damit kämpfte, seine wertvollen Stoffe in Sicherheit zu behalten, wenn er hier draußen unterwegs war. Alles in Allem... nicht schlecht. Gar nicht schlecht. Eventuell konnte der Weißhaarige ein wenig Gesellschaft doch tolerieren...
„Das ist korrekt... ich gehöre zu den hochrangigen Mitgliedern von Crimson Sphinx“, nickte Charon mit einem gewissen Stolz in seiner Stimme. Sie hatte zwar nur gesagt, dass sie ihn gesehen hatte, aber das zeigte doch schon, dass er ein Mensch war, der anderen von Natur aus ins Auge fiel! „Das klingt, als seien wir Kollegen. Dann freut es mich, Euch offiziell kennen zu lernen, Feyre.“ Ihre Art zu sprechen und sich zu bewegen machte einen gehobenen Eindruck, fühlte sich fast an, als wäre sie nicht aus dieser Welt. Vergleichbar mit den Eigenheiten des Dargin wirkte es, als würde sie ein Stück über allen anderen stehen und einen unbeteiligten Blick hinab in die Massen werfen... Während Charon nicht darauf kam, dass er sich ein Stück weit in ihr zu spiegeln schien, konnte er doch nicht anders, als ihre edel anmutenden Marotten zu schätzen. „Selbstverständlich. Die Wüste kann furchtbar sein für Haut und Körper. Da ist eine Erfrischung jederzeit willkommen“, nickte er und legte nachdenklich die Hand an sein Kinn. „Tatsächlich bin auch ich hier wegen der Freiheit des Himmelszeltes... Allerdings nicht für das helle Blau des Tages.“ Das Thema der Götter ließ der Dargin mal subtil unter den Tisch fallen. Er war selbst ein Skeptiker, auch wenn es in der heutigen Zeit immer mehr Personen zu geben schien, die von der Existenz von Göttern überzeugt waren. Inzwischen stellte so manche Person sogar Dragonslayer nach und gaben an, selbst von Göttern ausgebildet worden zu sein... Hoffentlich gehörte Feyre nicht zu diesen furchtbaren Individuen. „Ich bin ein großer Freund des Nachthimmels... Seien es Konstellationen oder Planeten, ich habe Erfahrung damit, all jenes zu beobachten, was wir von hier unten sehen können.“ Mit einem selbstbewussten Lächeln nickte Charon. Was seine tiefste Passion anging, war er vermutlich der größte Experte, den man in der Umgebung Aloe Towns finden konnte. „Es gibt kaum einen besseren Platz auf der Welt, um die Schönheit des Himmels zu genießen, als die ungestörte Wüste, frei von städtischen Lichtern. Wenn Ihr Interesse daran habt, seid Ihr gerne eingeladen, Feyre...“ Die Decke, die er neben sich abgelegt hatte, nahm der Dargin geschwind wieder auf, entfaltete sie und breitete sie auf dem Sand der Oase aus, ehe er einladend eine Hand in ihre Richtung schwenkte. „Dafür, dass Haut und Kleidung geschützt bleiben, ist selbstverständlich gesorgt...“
Ein hochrangiges Mitglied? Anerkennend lächelte sie ihn an, die müden wirkenden Augen in die des wohl starken Mannes blickend. Sie hatte zur Zeit wirklich Glück. Sie traf so viele besondere, starke Menschen, welche ihr Leben der Gilde verschrieben hatten. Die Götter mussten ihr aufzeigen wollen, dass sie sich ein Beispiel an ihnen nehmen sollte und ebenfalls an ihren Fähigkeiten arbeiten sollte. »Es ist mir eine Freude, Charon.« sie kreuzte die Hände leicht und legte sie in der Mitte ihrer Brust ab, bevor sie sich devot verbeugte. Nur selten sah man Menschen, welche sich derartig unterwürfig verhielten und selbst eine fremde Person mit so viel Respekt behandelte. Doch war Respekt der erste Schritt zu einer Verbindung, ohne diese wurden die Bänder der Gemeinschaft zerrissen. Anders als der Sternenblicker jedoch, stellte sie sich eher unter den Rest der Menschheit. Eine einfache Dienerin, geboren um ihre Leben ihrem Glauben zu widmen, ihnen zu beweisen, dass diese Welt doch etwas wert war. »Meine Haut ..« murmelte sie leise und besah sich die deutlich rote Färbung an ihrem Körper, strich mit den Fingern über diese, woraufhin eine leichte helle Stelle erschien, die genauso schnell wieder verschwand. »Die Sonne war unnachgiebig, es wird eine Weile brauchen, bis sie wieder in Ordnung ist.. ich hatte leider keinen Schutz vor ihr.« erklärte sie, obwohl Charon nicht gefragt hatte und schmunzelte leicht verlegen, legte die Arme um sich und sah nach oben. »Ihr beobachtet gerne die Sterne? Ein schönes Hobby.. Sie sehen aus wie Augen, nicht wahr? Man erzählt sich, dass es die Augen derer sind, welche die Gunst der Höheren gewinnen konnten. Unzählig viele.. Und die, welche sie daraufhin verraten.. fallen.. Um in der Dunkelheit zu verschwinden.« so konnte man eine Sternschnuppe auch beschreiben. Klang vielleicht auf den ersten Moment hin dämlich, doch die Lamina war der Überzeugung, dass all das Leuchten nicht nur von Gesteinsbrocken kommen konnte.. Ihre lilanen Irden wurden größer, als ihr Gildenkompane sie dazu einlud mit ihm den Sternenhimmel zu beobachten, sich dazu entschied Zeit mit ihr zu verbringen. Mit einem erhabenen Schritt näherte sie sich ihm und nickte seicht. »Es würde mich freuen, wenn ich euch Gesellschaft dabei leisten darf. Ich hoffe ich störe euch nicht zu sehr dabei.« soweit sie wusste beobachtete man die verschiedensten Dinge auf eine Art und Weise – leise. Vorsichtig setzte sie sich auf die weiche Decke, dem Weißhaarigen mehr als genug Platz lassend, schließlich sollte man diese Art von Gastfreundschaft nicht ausnutzen. Die Sonne verabschiedete sich und langsam wurde das nahende Schwarz der Nacht von den Sternen und dem Mond erhellt, welche sich erst schüchtern und dann immer prominenter am Himmelszelt zeigten. Sie waren nicht uniform, nein.. Sie besaßen verschiedene Farbnuancen und Größen. Manche erstrahlten heller, manche waren nur seicht zu sehen. »Darf ich euch eine Frage stellen, Charon?«, fragte sie nach einer ganzen Weile leise und drehte ihren Kopf in seine Richtung, »Wie habt ihr zu den Sternen gefunden? Was zieht euch an diesen an? Ihre Sagen? Die Geschichten? Ihre Schönheit, oder ihre Geheimnisse?« sie faltete die Hände auf ihrem Schoß und legte den Kopf leicht schief, während ein seichter Wind über den Sand huschte, das Wasser in der Oase in seichte Wellen zog.
Manchen Menschen mochte es seltsam vorkommen, wenn jemand sich so devot wie Feyre verhielt, aber im Angesicht eines schönen, starken und scharfsinnigen Mannes wie Charon Dargin war es eher verwunderlich, dass der Rest der Menschheit nicht ähnlichen Respekt zeigte! „Die Freude ist ganz meinerseits“, nickte er bescheiden ab, in dem Wissen, dass es kaum eine größere Freude geben konnte, als ihn zu treffen. Dass sie keine Acht auf ihre Haut zu geben schien, war allerdings ziemlich besorgniserregend. Charon selbst legte einen sehr hohen Wert darauf, sein Aussehen so perfekt wie möglich zu halten, was bedeutete, dass sein Körper vor einem Besuch in der Wüste bestens darauf vorbereitet war, dem zu erwartenden Wetter zu widerstehen. Selbst für den kurzen Weg zur Oase hatte er sich den nötigen Sonnenschutz aufgetragen, bewusst die Art, die ordentlich Feuchtigkeit spendete, damit er in diesem sandigen und windigen Teil der Welt nicht austrocknete. Ordentlich getrunken hatte er natürlich ebenfalls. Er war perfekt auf seine Zeit hier vorbereitet – offenbar anders als Feyre. „Oh, das sieht aber nicht gut aus“, meinte er, seine Stimme ehrlich besorgt klingend, als er ihre Hand umsichtig nahm und sanft zu sich zog, um einen Blick auf ihren geröteten Arm werfen zu können. Wenn er so einen direkten Blick auf sie werfen konnte, wirkte sie nicht nur wie jemand, die sich ein wenig verbrannt hatte, sondern eher, als hätte sie in ihrem Leben schon viele Dinge durchgemacht, die ihre Spuren auf ihrer Haut hinterlassen hatten. Es war schwer zu sagen, ob es sich um das Ergebnis von einem allgemein anstrengenden oder gar gefährlichen Leben war, oder ob es die Folgen von Achtlosigkeiten waren, und beide Annahmen wären ziemlich unhöflich, wenn sie fälschlich ausgesprochen wurden. Dennoch war sich Charon sicher, dass Feyre ihren Körper früher oder später ruinieren würde, wenn sie ohne Einhalt fortfuhr wie bisher. „Kann es sein, dass das nicht das erste Mal ist?“, fragte er gefasst und blickte ihr in die Augen. „Ihr müsst besser auf Euch Acht geben, Feyre. Es wäre eine Schande, eine hübsche Blüte wie Euch verwelken zu sehen.“ Ein sanftes Lächeln formte sich auf seinen Lippen. „Ich kenne einige gute Hautpflegemittel... sowohl für vor, als auch nach dem ewigen Kampf mit der Sonne. Wenn wir zurück sind, müsst Ihr mich ein paar Empfehlungen aussprechen lassen, in Ordnung?“
Die Sonne war vermutlich der am Wenigsten schöne Stern – zu grell, zu nah, zu groß. Jene, die man in der Nacht sehen, waren so viel gnädiger und eleganter. Und sie sahen aus wie... „Wie... Augen?“ Das war eine interessante Assoziation... Feyre sagte es, als würde sie es positiv meinen, also stimmte sie wohl der Schönheit des Sternenhimmels zu. Auch wenn es dem Dargin ein wenig unangenehm war, sich vorzustellen, dass ihn tausende von Sternen von oben herab beobachteten... „Als Augen hätte ich sie nicht bezeichnet, auch wenn Ihr nicht falsch liegt“, meinte er nachdenklich und legte die Hand an sein Kinn. „Der Gedanke, dass Sterne ehemalige Menschen verkörpern können, ist tatsächlich weiter verbreitet, als man glauben würde... es gibt ganz unterschiedliche Gedanken dazu. Sollten es Menschen sein, bin ich Ihnen jedenfalls dankbar, dass sie mit ihrem Strahlen die Schönheit der Finsternis umso mehr hervorheben.“ Er lachte leise, eher eine Plattitüde als ehrliches Amüsement. Trotz der Wunder der Welt, in der er lebte, fiel es Charon schwer, an Geister, Reinkarnation oder ein Leben nach dem Tod zu glauben. Als Pragmat lebte er sein Leben nach bestem Wissen und Gewissen, ohne die Annahme, dass er zweite Chancen erhalten würde, oder dass er eine Belohnung erhalten würde, die über das Leben hinausging. Umso wichtiger war es, den Lohn für seine Erfolge so schnell und real wie möglich zu erhalten... „Mein Weg zu den Sternen war weniger fantastisch, als Ihr vielleicht denkt“, erklärte er ruhig und nickte, während sich sein Blick fast schon sehnsüchtig in Richtung des Himmels wandte. Die Einzigartigkeit jedes Sternes fiel auch ihm ins Auge – sie war es, die den Blick in die Nacht jedes Mal wieder faszinierend und einzigartig gestaltete. Auch wenn er wusste, was er erwarten konnte, war es doch jedes Mal ein neues Erlebnis. „Ich komme ursprünglich aus dem Norden Fiores. Ein kalter Teil der Welt, dessen Himmel nahezu jederzeit verzogen ist. Als ich meine Reisen erstmals begonnen habe, war die Wüste für mich eine sehr schockierende Erfahrung, wie Ihr Euch sicher vorstellen könnt.“ Er erinnerte sich noch sehr gut darin, wie die Sonne damals seine einzig und allein die Kälte gewohnte Haut verbrannt hatte. Damals war auch seine Kleidung noch nicht auf diese besonderen Temperaturen angepasst gewesen. Er war so jung und ahnungslos gewesen... „Nach dem Brennen des Tages war die Nacht für mich eine erfrischende Oase. Sie war auch meine erste Gelegenheit, die Schönheit der Dünen wirklich zu bewundern... unter eben dem Nachthimmel, den wir auch jetzt beobachten. Einen Nachthimmel, den ich vorher nicht kannte, und der mir Nacht für Nacht Komfort geboten hat. Es ist kein Wunder, dass sich aus diesem Wohlgefühl eine Liebe für dieses schöne Spektakel entwickelt hat, denke ich.“ Er senkte seinen Kopf wieder, sah Feyre an. Ob sie das nachvollziehen konnte? „Mich interessiert allerdings auch, wie Euer Leben Euch hierher geführt hat. Habt Ihr schon immer in Aloe Town gelebt?“
Wenn die Götter eine so schöne Welt erschaffen konnten... Welches Potenzial liegt dann in mir?
Ronja Dreaming Empath
Anmeldedatum : 18.04.21 Anzahl der Beiträge : 1100 Alter : 23
Der Sommer neigte sich langsam dem Ende zu, zumindest an anderen Orten der Insel. Hoch im Norden fiel vermutlich bereits der erste Schnee, doch hier, in der Wüste heizte die Sonne den Sand ordentlich auf. Die Luft stand still, vollkommend ruhig über den Dünen. Eine träge Stille lag über der Kilometergroßen Fläche. Als hätte jedes Wesen erkannt, dass es den Nachmittag besser tief unter dem Sand an kühleren Regionen verbringen sollte. Nun, fast alle. In der Nähe der Oase, unter ausladenden Bäumen, klapperte es. Ein Tier, etwa einen halben Meter lang, schlängelte sich über den Boden. Die runden Augen beinah verdeckt war die Viper durch ihre Farbe bestens getarnt. Das Raubtier lag im Schatten, ruhig und regungslos. So regungslos, dass es den Augen der kleinen Frau entging, die mit dunkelbraunen Stiefeln vorbeiging. Das Kamel allerdings bemerkte es. Es blieb stehen, drehte den großen Kopf und sah die Schlange an. „Komm, ein Stückchen noch.“ Sie legte die Hand auf die kräftige Schulter, doch das Tier rührte sich nicht. Es stieß nur schwer die Luft aus. Die Schlange im Schatten hob langsam den Kopf, fixierte es. Das Kamel wich unruhig einen Schritt zurück und endlich richtete sich der Blick seiner Führerin auf den Ort.
Ronja hielt die ledernen Zügel ihres Reittiers fest, als sie sich Auge in Auge mit der Schlange fand. „Ganz ruhig“, sprach sie zugleich auf beide Tiere ein, auch wenn die Viper sie nicht hören konnte. Stattdessen richtete sie sich weiter auf und begann sich in einer Drohgebärde hin und herzuwiegen. Ihr Kamel scheute zurück und zerrte die zierliche Vogeldame mit sich. „Lente, warte doch!“ Trotz ihrer Versuche zog das größere Tier sie einfach mit sich aus dem Schatten und weg von der Schlange. Erst als einige Meter zwischen ihnen lagen, blieb es nervös stehen. Ronja sah zurück über ihre Schulter, wo die Schlange in den Farnwedeln der kleinen Oase verschwand … Sie war vor einer Woche in einem der Dörfer am Rand der Wüste ausgebrochen. Einige Tage hatte einer der Trainier ihr Kamelreiten beigebracht, dann hatte sie sich Lente gemietet. Die erfahrene Kameldame hatte genug oft die Wüste durchquert, von Elmora über die Oase bis zu Aloe und dann nach Miln. Es war eher spontan gewesen, dass sie ihren Rucksack gepackt hatte und erneut ins Land gefahren war. Diesmal aber in die andere Richtung. Seit dem Gespräch mit Gin und Flynn war ihr ihr Heimatsort immer öfter im Kopf herumgespuckt und so hatte sie beschlossen die Reise mit einem kleinen Abendteuer zu verbinden. Ronja ging weiter über den Sand, ein gutes Stück weiter, um nicht wieder auf die Viper zu treffen. Sie gelangte an einen besseren Zugang zum See, an dem eine kleine Hütte erbaut worden war. Ein Zaun davor war für die Karawanen und Reisenden per Tier aufgestellt und Ronja führte Lente hinein. Sie nahm dem Kamel die Polster und ihr Gebäck ab und stellte dieses in den Schatten der Hütte. Nachdem sie sie mit Wasser versorgt hatte, drehte sie sich selbst zum Rucksack um. Sie zog die beiden Wasserbeutel heraus und ging damit zum Ufer zurück. Sie würde nur kurz hierbleiben, um ihre Vorräte aufzufüllen und um Lente die Möglichkeit geben zu rasten, aber den Anblick einer echten Oase im Sand wollte sie sich nicht entgehen lassen! Ronja ging in die Knie und zog die Handschuhe ab. Sie legte sie zur Seite und wickelte sich das Tuch von Kopf und Schultern. Dann tauchte sie die Hände in das kühle Nasse und klatschte sich das Wasser ins Gesicht. Gerade als sie den einen Schlauch öffnete, entdeckte sie einen rötlichen Schopf. Ronja richtete sich auf, hielt eine Hand über die Augen und versuchte zu erkennen, was sie da sah. Da war doch jemanden, oder? „Hallo?“, rief sie hinüber und winkte. Hoffentlich war da jemand, sonst- na ja, es sah sie sonst auch keiner.
lange braune Kleidung | Tuch am Kopf + Handschuhe | Stiefel
Nero
Anmeldedatum : 20.08.21 Anzahl der Beiträge : 1227 Alter : 33
Früher Abend, eindeutige und klare Ruhe. Betohnte Einsamkeit für ein paar Augenblicke. Alles, was sich Nero wünschte, konnte in diesem Moment geradezu wahr werden. Die Wüstenoase Vera war bekannt dafür, ein Örtchen zu sein, an dem man Stille, Ruhe und Abgeschlagenheit genießen konnte. Gerade deswegen mochte er es wahrscheinlich auch so sehr, an einem Ort wie diesen zu sein. Die Apophis, so wie er sehr gern genannt wurde, unternahm auch nichts dagegen, dass er diese Einsamkeit zu ertragen hatte, schließlich hatte er sie auch selbst gewollt. Durch die fruchtige und brütende Hitze der Wüste war diese Oase aber dennoch ein entscheidender und wohlgewollter Ort, schließlich konnte sich ein jeder so auch von den Strapazen erholen, den Teil der Wüste so hinter sich gelassen zu haben. Aber der Necrologia hatte seine Gründe, warum er gerade einen Ort wie diesen aufgesucht hatte, warum er gerade einen etwas längeren Weg vom Gildenzentrum Crimson Sphynx' aus zu dieser Quelle hier auf sich genommen hatte. Es ging ihm dabei nicht um diesen Ort an sich oder um das, was es hier alles gab. Das würde es vermutlich auch an irgendeiner anderen Stelle genauso geben. Es ging ihm viel mehr um die Ruhe und die Entspannung, die er erreichen konnte, weil ihm in diesem Moment und an diesem Ort niemand wirklich auf die Nerven gehen könnte. Schon ein Vorteil, wenn man sich einfach mal nur ausruhen und entspannen wollte.
Da war der Grabgänger also in seinem Element, die Entspannung zu genießen, um wieder einmal genau das tun zu können, für das man ihn so gut kannte, für das, was er eigentlich zu jeder freien Minute, eigentlich immer, gut war. Er dachte nach. Doch dieses Mal dachte er nicht über irgendwelche Quests, Aufgaben oder Verläufe nach, sondern viel eher darüber, was er bisher in seinem noch so jungen Leben erreicht hatte. Gerade im Bezug auf seine Fertigkeiten, aber auch im Malus seiner Zwischenmenschlichkeit. Nero hockte da also bequem auf einer Palme, hatte die Hände hinter seinem Kopf angelegt und lehnte diesen an die verschränkten Arme an. Sein Fedora auf seinem Kopf, sein Mantel auch um seine Schultern, er lag in vollständig bequemer Entspannungsposition und dachte nach. Dantalion hatte ihm vieles beigebracht, wie man sich im Leben verhält, was man richtig macht, was man am besten direkt sein lässt. Er brachte ihm sehr viel bei, selbst besseres Benehmen. Nur eines nicht, richtige Zwischenmenschlichkeit. Diese musste sich bei Nero erst durch sein eigenes Leben entwickeln. So betrachtete er sich selbst zwar als Kind eines Drachen, er wusste auch furchtbar viel und sein Verstand war extrem, aber fehlte ihm doch unter Anderem die Bindung zum weiblichen Geschlecht. So war er mit diesem doch völlig erfahrungslos. Was es nicht viel leichter machte, dass sein Bruder auch noch aussah wie ein weibliches Wesen. "Es ist schon komisch.. Dantalion brachte mir viel bei, aber in dieser Sache antwortete er mir nie. Ob der alte Drache selbst etwas vor mir zu verbergen hatte?" Sein Verstand untersuchte jeden möglichen Aspekt, jede Wahrscheinlichkeit, vermochte sie auch noch so gering sein, irgendeine Antwort musste es doch darauf geben, warum der Drache dies eben als einzigen Grund nicht mit in seine Erziehung aufnahm. Letztendlich kam der Orangerothaarige nur zu einem Schluss. "Es bleibt nur diese eine Möglichkeit offen. Dantalion, du warst schon immer so verschlagen.. Aber egal, ich kann auch später noch darüber nachdenken.." Plötzlich änderte sich Neros Gedankengang, denn er griff sich an seinen Mantel.
Mit einem Überzug streifte er eben diesen von seinen Schultern, zog sich auch auch seine Schuhe und Handschuhe aus und entfernte sowohl seine restliche Oberbekleidung wie auch seine Hose. Man konnte nur erahnen, was er nun vor hatte. Selbst seinen Feodra nahm er - so unwahrscheinlich dies auch gewesen sein sollte - ab und befestigte ihn neben seiner Kleidung an der Palme. Nun beugte der Grabgänger sich leicht vor, mit einem gewaltigen Satz nach Vorne sprang er plötzlich und ohne Vorwarnung auch leichter Höhe in das kühle Wasser der Oase. Es sollte ihn jedoch weniger stören, da die Umgebungswärme der Wüstentemperaturen dafür sorgten, dass ihm nicht ganz so kalt sein würde, wie man es sich sonst am ehesten vorstellen könnte.
Ein paar Runden schwamm der Orangeroothaarige, genoss ein wenig diese Ruhe und kümmerte sich ausnahmsweise nur um sich selbst. Niemand war da, der ihn im Moment stören würde oder könnte, niemand brachte seinen Verstand in eine fragende Situation. Es sollte sich jetzt sowieso niemand an diesen Ort verirren. So dachte er es zumindest. Aber wie sagt man? Selbst die Allerbesten sollten sich einmal irren. Genauso war es auch bei ihm. Selbst Nero hätte niemals damit gerechnet, an einem Ort wie diesem, noch dazu zu einer Zeit, wie sie es gerade war, doch noch Gesellschaft zu bekommen. Und zunächst bekam Nero dies auch gar nicht mit. So tauchte er auch auf, nachdem er gemütlich ein paar Runden geschwommen und noch dazu ein paar Runden ausgiebig getaucht war. Wo er also wieder an die Wasseroberfläche kam, vernahmen seine Ohren Geräusche. Und diese Geräusche wechselten schnell zum Klang einer Stimme. Zwar eine recht angenehme Stimme, aber dafür war es dennoch eine Stimme. Noch bevor sich Nero umdrehte, da eben diese Stimme genau hinter ihm zu lokalisieren war, schossen ihm wiederum Gedanken durch den Kopf. "Ich bin tatsächlich nicht allein? An einem Ort wie diesem? Mitten in der Wüste? Interessant." Die Apophis drehte sich um und blickte völlig ruhig und entspannt zum Urquell der angenehmen Stimme. Nur ein paar Meter entfernt, vielleicht sogar weniger als fünf, hatte sich ein Antlitz gerade etwas Quellwasser durch das Gesicht laufen lassen. Eine recht willkommene Erholung nach einer Reise durch die Wüste. was der Necrologia durchaus zu verstehen vermochte.
Auch, wenn ihn eigentlich so gut wie nichts überraschte, vermochte es dieses Antlitz doch, ihn in ein leichtes Staunen zu versetzen. Dies offenbahrte sich dahingehend, dass Nero zumindest eine seiner Augenbrauen ein wenig anhob. Ein Zeichen dafür, dass er gerade nichts mit dem anfangen konnte, was er da vernahm. Doch sein Verstand begann sofort mit der Arbeit. Diese Person dort war ihm fremd, er kannte sie nicht, also musste er zunächst einmal abwarten. Er musste sich selbst einige Fragen stellen und sie auch schnell sich selbst beantworten. Unter Anderem, wollte diese Person etwas von ihm oder stellte sie vielleicht sogar eine Gefahr dar? Hatte sie ihn vielleicht sogar verfolgt? Nun, das würde sich in den nächsten Minuten zeigen. Die grauen Seelenspiegel des Grabgängers beobachteten die Person auf jeden Fall sehr genau, fixierten sie deutlich. Sie sah recht ungewöhnlich aus, ein Mensch schien sie nicht zu sein. "Ist das... ein Vogel? Nein. Es scheint nur so, da ist zwar ein Federkleid vorhanden, aber sonst... Merkwürdig.." Für einen ganz kurzen Moment, weniger als einen Wimpernschlag in Sekunden war der Necrologia über dieses Antlitz verwirrt. Dann jedoch schaltete sich sein Verstand und damit auch seine Fassung wieder ein. Alles hatte eine logische Antwort, das war so und das würde auch immer so sein. "Hmpf, der Tag scheint noch eine überraschend interessante Wendung zu nehmen." Genug von den Gedankenspielen, es würde sich sicherlich in wenigen Sekunden offenbahren, was dieser Mensch? Vogel? denn an diesen Ort verschlagen hatte. Die logischte Erklärung war eigentlich nur die Durchreise und eine Zufallsbegegnung. Aber was sind schon logische Erklärungen auf Fragen, die eigentlich gar keiner Antwort benötigten? Nero in jedem Fall blickte der fremden Person vor sich direkt und starr in die Augen, sein Gesichtsausdruck war dabei jedoch nichtssagend, aber ruhig. Das größte Problem jedoch, seine Zurückhaltung kreuzte sich mit Neugierde, er wollte wissen, wer diese Person war. Zu wem dieses Antlitz, diese angenehme Stimme gehörte. Zumindest schien sie feminin zu sein, was den Necrologia noch deutlicher in die Neugierde zwang. "Hallo." Ruhig, aber dennoch zurückhaltend erklang das erste an die unbekannte Person gerichtete Wort. Es war nicht viel, daraus konnte sie jetzt sicherlich nicht seine gesamte Lebensgeschichte ergründen, aber es war zumindest ein Wort. Nun würde sich herausstellen, wer diese Person war und was sie wollte. Vielleicht wollte sie ja sogar explizit etwas von ihm? Es würde in jedem Fall ein interessantes Aufeinandertreffen werden...
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Ronja Dreaming Empath
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Ronja hatte das Platschen zuvor nicht gehört. Sie war zu vertieft in die Pflege ihres Reittiers und schließlich darin, sich das Gesicht zu waschen. Unter dem cremefarbenen Tuch war ihre Haut vor Sand geschützt gewesen, zumindest Großteils. Ein paar Körner waren darunter gerutscht und hatten ihre Haut unangenehm gescheuert. Umso angenehmer war es nun, sich mit kühlem Wasser der Staub und vor allem Schweiß vom Gesicht zu waschen, denn heiß war es allemal gewesen. Trotz der hellen Kleidung war die Sonne unnachgiebig, vor allem für die junge Empathin, die mit Kälte weit besser zurechtkam als mit der Hitze und Trockenheit hierzulande. Eben auch deshalb mochte sie ihren Wald daheim, die kühle Luft, die morgens über ihre Haut strich und den Regen, der nachts auf ihr Dach prasselte, während sie auf dem kleinen Bett zwischen ihren Decken lag und durch das Fenster die Blitze am Himmel betrachtete. Seit ihrem Aufbruch hatte es nicht mehr geregnet und mit ihrem Eintreffen in der Wüste hatte sie es sich endgültig abgeschminkt. Doch sie würde dieses Erlebnis durchziehen. Hier war der Kuchen definitiv das Backen und die Brandblasen wert. Zu gerne hätte sie sich weiter der Kleidung entledigt, den langen Hosen, die über ihre Stiefel weiter geschnitten waren, dem Shirt, dessen Ärmel ihr über die Hände rutschten, wenn sie sie hängen ließ. Eben deshalb hatte sie die Ärmel hochgeschoben, jetzt aber rutschten sie ihr wieder hinab und ins schöne Nass. Vielleicht sollte sie mit ihrer Kleidung ins Wasser? Dann könnte sie sie mitwaschen … Allerdings war sie nicht sicher, ob diese bis zum kalten Abend trocknen würde – zumindest die unteren Schichten … Allerdings könnte sie die Schuhe ausziehen, hier, wo der Boden kühler und teils schon erdig war.
All diese Pläne wurden von den orangen Haaren allerdings unterbrochen. Ronja richtete sich auf, sodass sie am Ufer kniete und sah blinzelnd aufs Wasser hinaus. Wo nicht die Schatten der Palmen es dunkler färbten, reflektierte es die späte Sonne, sodass es in ihren Augen schmerzte. Das Gesicht verkniffen versuchte sie zu erkennen, wer da war. Es schien wirklich ein Mensch … Ronja hatte nicht erwartet, hier jemanden zu treffen, doch traurig machte es sie nicht. Sie hatte zwar ihr Kamel, mit dem sie reden konnte, was ihr durch den Kopf ging, aber das war nicht dasselbe. Einerseits konnte sie zwar so lange reden, wie sie wollte, dafür bekam sie aber keine Antwort. Die Vogelfrau rief ein Hallo hinüber, in der Hoffnung eben von jemanden eine Antwort zu bekommen. Es dauerte etwas, während der Kopf stillstand. Ob er sie gehört hatte? Ronja winkte dazu, um sich sichtbar zu machen und stützte sich dann ab, um aufzustehen. Sie war nicht groß, aber so doch besser zu sehen. „Alles in Ordnung bei dir?“, fragte sie und sah ihm oder ihr zu. Nein, ihm. Denn da kam schon ein Hallo von einer männlichen Kehle zurück. Sie lächelte erfreut zur Kenntnis genommen zu werden. „Ich hoffe ich störte dich nicht?“ Sie kniff die hellblauen Augen zusammen um sein Gesicht zu erkennen, da sie noch immer gegen die Sonne stand, war dies nicht sonderlich einfach, zumal jede Hervorhebung tiefe Schatten auf seine Züge malte. Er klang allerdings nicht so begeistert wie sie selbst. Trotzdem bückte sie sich, um die Stiefel und Socken auszuziehen. Ihre Zehnen gruben sich in den aufgeweichten Boden, während sie auf eine Antwort wartete. Was sie tun sollte, wenn sie störte? Ronja konnte nicht einfach gehen … Lente brauchte ihre Pause, die konnte sie ihr nicht wegnehmen. Aber wenn er hier seine Ruhe haben wollte? Sie sah sich um. Ob sie am anderen Ende des kleinen Sees weit genug weg wäre? Es würde sie traurig machen, aber auf keinen Fall wollte sie ihn verärgern – und dass nicht, weil sie Angst gehabt hätte. Aber vielleicht war er auch erfreut über ihre Anwesenheit, nur überrascht? Ronja wusste, dass sie manchmal etwas überraschend sein konnte. Sie hoffte darauf und lächelte ihm weiter entgegen. Wenn dem so war müsste er aber näher kommen, sich auf diese Distanz zu unterhalten war nicht ganz einfach. Außer sie schwamm ihm entgegen. Flynn hatte es hier versucht beizubringen, aber ganz sicher war sie sich noch nicht und sie wollte den Fremden nicht dazu verdonnern sie dann aus dem Wasser zu fischen. „Ich bin übrigens Ronja“, setzte sie noch hinterher, während sie näher ans Wasser ging, bis sie bis zu den Knöcheln drinnen stand.
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Nero
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Es gab doch nichts schöneres als in absolut friedlicher Ruhe ein entspannendes Bad zu nehmen. Ob man dies nun wirklich in einer Badewanne, einem Pool oder doch in einer Oase tat, süielte doch nur eine untergeordnete Rolle. Wichtig war doch nur, dass man es überhaupt ins kühle Nass schaffte und sich dadurch die Entspannung im Körper breit machen konnte. Es gab nichts besseres, als das Wasser auf oder an der eigenen Haut zu spüren und zu wissen, dass der ganze Schmutz und Dreck des abgelaufenen Tages von einem weggespült wurde. Manch einer lässt sich dadurch sogar den Frust über ganz andere Dinge wegspülen. Nero wiederum nutzte das Wasser und die Schwimmzüge auch, um seinem Verstand mal eine Pause zu gönnen. Um einfach mal abzuschalten, damit eben dieser nicht nur arbeiten musste, was er ja sowieso schon nahezu immer tat. Aber dann waren da eben noch die Gedanken über Dantalion und dessen merkwürdige Entscheidung, Nero nichts über eine bestimmte Sache beizubringen. So ganz klappte die vollständige Entspannungen seines Verstandes also nicht, vielleicht gab es auch gar keine andere Möglichkeit dafür, dass sein Gehirn ständig im Einsatz war, ständig nach einer Aufgabe oder einer Option suchte. Das sah man am besten in einer Situation wie jetzt, schließlich hatte der Necrologia tatsächlich nichts im Sinn als sich zu entspannen und sich auszuruhen. Aber trotzdem musste sein Verstand quasi automatisch an Dantalion und dessen Erziehung und Training denken, als würde es um Leben und Tod gehen. Der Vrestand des jungen Grabgängers war eben anders als man dachte, er war eben einfach nur ständig im Einsatz.
Mit dem Auftauchen eines fremden Antlitzes am Ufer der Oase war es nichts mehr mit der Ruhe und der Einsamkeit. Es schien, als hätte Dantalion ihm etwas mit auf den Weg gegeben, es schien, als würde der Drache noch jetzt dafür sorgen, dass der Orangerothaarige wieder etwas erlernte. Das war fast schon zu komisch, war es doch der Drache, der wahrscheinlich noch so einiges zu erörtern hatte. Sollte Nero ihn eines Tages wiedersehen, so schuldete Dantalion ihm in jeden Fall noch die ein oder andere Antwort und die würde sich der Dragon Slayer auch geben lassen, daran bestand überhaupt kein Zweifel. So mitten im Wasser treibend beobachtete der Grauäugige die Dame weiter und versuchte, zumindest ihren Charakterzug oder ihr Wesen zu analysieren. Dies würde es ihm einfacher machen, mit ihr zu kommunizieren, weil er dann wüsste, wo er sie hinstecken könnte, jedoch erwies sich das als gar nicht so einfach, hatte Nero sie bis zu diesem Zeitpunkt ja auch noch nie gesehen. Anscheinend würde sich das nun sehr bald ändern, der Status fremd würde sich bei ihr dann wohl in bekannt umwechseln. Aber wenn es geschehen würde, hätte es auch noch Zeit. Denn wie war das? Niemals den gefährlicheren zweiten Schritt vor dem sicheren ersten wagen, denn dann geschieht einem auch nichts. Nero wartete also erst einmal weiter ab und wählte den diplomatischen Weg der Beobachtung. Immerhin war seine Neugierde bisher sehr gereizt worden, schließlich wollte er auch wissen, was genau sie nun war.
Nun aber erblickte er mit seinen Augen, um was es sich bei ihr denn nun handelte. Sie war in jedem Fall ein Wesen aus Vogel und Mensch. Er musste zugeben, dass er ihre Rasse nicht kannte, aber das war eigentlich auch egal. Der Necrologia war immer daran interessiert, etwas neues zu lernen und das würde er hier auch können. Er würde schon sehr bald in Erfahrungen bringen können, was für Rassen noch so in der Welt herumirrten, er wusste nicht wie, aber vielleicht würde ihm diese Erkenntnis ja in irgendeiner Weise in der Zukunft noch nützlich sein können. Die Apophis blickte auf ihre Beine. Er erkannte, dass sie gerade im Begriff war, ihre Stiefel zu lösen und ihren Füßen Luft zu verschaffen. Nero dachte sich schon, dass dies nicht das passende Schuhwerk dafür gewesen ist, sich durch die Wüste zu bewegen. Er lies diese Aktion allerdings unkommentiert, er achtete mehr darauf, was nun noch so alles geschah.
Ihre Frage, ob sie störte und ob alles in Ordnung sei, beantwortete der Gift-Dragon Slayer auch nicht. Stattdessen reagierte er mit einer Geste, in dem er sich näher auf die junge Frau zubewegte. Langsamen Schrittes, da es so schien, als würde von ihr keine Gefahr ausgehen. Aber trotzdem behielt er seine Umgebung im Auge, um im Ernstfall doch noch entsprechend reagieren zu können. Trotzdem versuchte der Orangerothaarige nun, wiederum zu zeigen, dass auch von ihm keine Gefahr ausging, in dem er einfach eine Antwort gab. "Findest du nicht auch, dass deine Stiefel etwas falsches Schuhwerk für eine sandige Wüste sind? Schön sind sie aber dennoch." Nero sprach absichtlich nicht von mehr, denn es war ja klar, dass auch so ein paar Schuhe nicht schöner sein konnte als er. Das war doch auch klar. "Warte einen Moment.."
Nun bewegte sich der Necrologia langsam auf die junge Vogelfrau zu, in der Absicht, aus dem Wasser zu kommen. Eine Konversation konnte man immernoch besser führen, wenn man direkt face to face stand. So lief Nero weiter auf das Ufer zu und kam dann quasi direkt neben ihr aus dem Wasser. Das er dabei vollständig nackt war, ignorierte er völlig. Er lief einfach weiter auf die Palme zu, an der seine Sachen befestigt waren und nahm sich zumindest seine Hose und zog diese wieder an. Die Wärme der Wüstentemperaturen würden ihn sowieso innerhalb kürzester Zeit getrocknet haben, daher war es völlig unirrelevant für ihn, ob er die Hose anzog, während er noch nicht einmal abgetrocknet war. Seine Oberbekleidung und seinen Fedora lies er noch an Ort und Stelle liegen, stellte aber sicher, dass er immer ein Auge darauf hatte. Weniger auf den Mantel und den Rest, aber eben auf den heiligen Fedora. Nun stand er da also, nackter Oberkörper, noch immer leicht tropfend vom Wasser, feuchte Haare, aber trotzdem sein hübsches Äußeres. So war er, der Traum jeder Mutter für ihre Tochter. Der Grabgänger berührte nun ihre Hand und zog sie zu sich aus dem Wasser, als ob er ahnen würde, dass sie sich nicht gut damit vertrug. Aber direkt, nachdem er dies tat, stellte er mit zwei Rückwärtsschritten wieder eine gewisse Distanz der Sicherheit her. "Ronja also. Interessant.. Man nennt mich Apophis, aber der Einfachheit halber, mein Name ist Nero.." Nun begann der Necrologia damit, die junge Frau ein wenig zu begutachten, wann hatte er schon einmal die Chance dazu? Sein Blick begann dabei an ihren Füßen, folgte ihrem Oberkörper, er vernahm an einer im Oberkörperbereich auch einen Vorbau, der ihm nicht verborgen blieb und endete mit der Musterung schließlich in ihrem Gesicht. Er stellte fest, sie sah gut aus, da konnte man nichts sagen. Aber gut, sie war eine Frau, da konnte man das auch erwarten. "Du siehst schick aus. Was treibt dich an einen Ort wie diesen? Ein bestimmter Grund?" Natürlich wollte Nero in Erfahrung bringen, ob sie mit irgendwelchen Hintergedanken aufgetaucht war oder ob es wirklich nur ein Zufall war. Natürlich begann sein Verstand sofort wieder mit der Arbeit. Währenddessen setzte die Dämmerung ein. Nero war aber auch selbst erst recht spät an dieser Oase eingetroffen. Nicht, dass es ihn störte, mochte er es doch, zur schlafenszeit nachzudenken. Aber komisch war es schon, ausgerechnet wo er auf jemanden trat, setzte die Dämmerung ein. Mit nichten wollte der Grabgänger irgendetwas, de Frage war nur, hoffentlich hatte er sie nicht damit verschreckt, dass er einfach erbarmungslos nackt vor ihr aus dem Wasser gekommen war. Zumindest stand er nun vor ihr und sein zauberhaftes Antlitz stand ihr gegenüber, während er auf ihre Antworten wartete und seine grauen Seelenspiegel dabei waren, ihr tief in die ihren zu blicken. Es schien, als würde eine gedankliche Partie Schach beginnen. Die Frage war nur, wozu und mit was für einem Ausgang? Diese Begegnung würde mit sicherheit noch sehr interessant werden...
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Ronja Dreaming Empath
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Ronjas charakterliche Entwicklung setzte vor allem mit Dillan ein. Er hatte ihr Verhaltensweisen gelernt, ihr befohlen stets freundlich zu sein. Manchmal hatte er sie vor den großen Spiegel im Wohnzimmer gestellt, gekleidet in ein gelbes Sommerkleid und ihr gesagt, sie sollte lächeln. Und sie hatte gelächelt, ein junges Mädchen mit zwei dunkelgrauen Zöpfen und ersten Anzeichen der Flügel, die langsam aus ihrem Rücken wuchsen. Es war schmerzhaft gewesen, als diese mit etwa sieben begonnen hatten ihre Haut zu durchdringen, sie aufzubrechen, um das Geschenk ihrer Mutter heraus zu lassen. Sie war stets stolz auf die eleganten Federn gewesen. Wie ein Pfau, hatte Dillan zu ihr gesagt. Sei wie ein Pfau. Halte das Kinn hoch, Schultern zurück, Brust raus. Aufrecht gehen und zugleich lächeln. Er hatte sie als seine Erbin erzogen und versucht ihr vieles mit auf den Weg zu geben. Als hätte er geahnt, wie bald er sie verlassen würde… Doch damals, als sie mit dem Kleid und Zahnlücken in den Spiegel gelacht hatte, während er ihr über den Kopf strich und sanft lächelte, wie sie jetzt, hatte er ihr gesagt: "Schau, du bist schön. Nicht nur außen, sondern auch innen. Du strahlst, mein Sonnenschein. Und dadurch kommst du viel einfacher an dein Ziel als es auf düsteren Wegen zu probieren. Einfach, weil dir der Weg angenehmer erscheint." Über die Jahre hatte Ronja die Wahrheit in den Worten zu verstehen gelernt. Vielleicht etwas anders als Dillan. Er war ein Geschäftsmann gewesen, ein guter. Sie hingegen nutzte seine Strategie für ihre Zwecke. Denn so war es nicht so wichtig, anzukommen. Es war schön genug zu gehen und eben diesen Grundsatz wendete sie auch jetzt an, als der Fremde im Wasser stand. Der Weg war die kurze Unterhaltung, egal ob er als Ziel sich weiter mit ihr beschäftigen wollen würde. Dass wäre seine Entscheidung. Bis auf das Hallo hatte er noch immer nichts gesagt, Ronja hatte sich dafür ihrer Schuhe entledigt und ihre kleinen Zehen im Sand vergarben. Ihre Füße waren wirklich klein, mit den ihrer 35er Schuhgröße. Aber immerhin passte es zu ihrem Körper. Dem Rotschopf schienen ihre Schuhe ebenfalls aufgefallen zu sein, dann er sprach weiter, während er ihr näher kam. Ronja zuckte die Schultern und sah auf sie hinab. Dann hob sie den Blick wieder. "Sie gehen, immerhin bekommen ich oben keinen Sand hinein. Aber sie sind etwas heiß." Sie grinste ihn an. "Ja, schön sind sie. Und passend, das war nicht ganz einfach, sie in der richtigen Größe zu finden,ohne dass sie rosa sind. Nichts gegen rosa- Oh Entschuldigung. Ich wollte dich nicht vollreden." Sie verstummte. Oh, Ronja hatte wirklich zu lange ohne menschliche Gesellschaft verbracht. Auch wenn es nur drei Tage gewesen waren reichte es, dass sie losplapperte wie ein Wasserfall. Auf seine Worte hin sah sie ihm neugierig entgegen, während Mister Fuchs sich weiter auf sie zubewegte. Endlich sah sie seine Züge genauer. Mittlange Haare klebten ihm am Kopf. Ja, er war hübsch. Im Gegensatz zu Flynn zum Beispiel, den sie eher als süß beschrieben hätte. Trotzdem blieb sue nicht lange daran hängen und sah ihm stattdessen in die Augen. Er kam in den Umkreis ihres Rasters, zu Beginn noch zu weit entfernt, um ihn wirklich zu spüren. Das vergaß sie allerdings schnell, ebenso wie auf sein Gesicht zu achten als er nackt wie Gott ihn geschaffen hatte aus dem Wasser kam.
Man musste Ronja zu gute halten, nicht zu starren. Oder direkt zur Tomate zu mutieren. Aber nach einem kurzen Blick wurden ihre Wangen trotzdem leicht rot. Was dämlich war. Es war ihr nicht einmal wirklich peinlich, sie war nur nicht sicher, wie sie damit umgehen sollte. Zum Glück hatte sie jetzt seinen Rücken vor sich, während sie ihm etwas überfordert hinterher sah. Das Problem war, dass sie wusste, was die allgemeine Reaktion war. Und dass sie nicht verhindern konnte, dass diese auf sie abfärbte. Prinzipiell war Scharm eine komplett überflüssige Reaktion. Warum verbarg man was man war? Warum war es nicht normal, nack herumzulaufen, wie er es tat? Wie selbst sie es manchmal machte? Und dennoch schien es verpöhnt… Traurig eigentlich, wenn sie so darüber nachdachte. Trotz der Gedanken war Ronja überrascht. Sie hatte noch mal abgesehen von Dillan, wenn er mit ihr als Kind baden gewesen war keine nackten Männer gesehen und damals war sie mehr damit beschäftigt gewesen ihm Schaum in die dunklen Locken zu schmieren. Sie hatte zwar nicht ins Badehaus gedurft, aber natürlich hatte sie daheim gebadet. Der Orangehaarige kam mit seiner Hose zurück und Ronja blinzlte, um zurück ins Hier und Jetzt zu finden. Die Empathin sah auf ihre Hand hinab, an der der junge Mann sie genommen und aus dem Wasser geführt hatte. Kurz zog sie ihre Brauen zusammen. Sie mochte die Kühle. "Keine Sorge, ich stolpere schon nicht hinein", meinte sie freundlich und blieb stehen, sofern ihr das möglich war, um noch im Schatten und möglichst nah am Ufer zu bleiben. Dann ließ er sie schon wieder los und trat zurück. Das kribbeln der Berührung verstummte, die direkte Übertragung, die ihm seine Gefühle deutlicher zeigte brach ab. Doch nun war er ihr nah genug, dass sie ihn spürten konnte. Seine Gefühle, die wie ein laues Lüftchen über ihre Haut strichen. Es waren nicht viele. Ganz verbergen konnte keiner die Gefühle. Ronjas Magie war wie ein Metalldetektor, sie fand den goldenen Ring, die Kette, das Stück Eisen, den Sprengstoff. Aber man konnte sie etwas abschirmen. Und natürlich empfand nicht jeder gleich viel. Sein Raster war wie das Wasser, ruhig. Es war angenehm, wie eine sanfte Melodie. Nichts, was sie beflügelte, aber in Ordnung. Etwas verwirrt blickte sie also zu dem Fremden hoch. Er war noch immer über einen Kopf größer als sie, obwohl Ronja deutlich größere als ihn kannte. Er könnte sie nicht so einfach auf den Schultern tragen, ohne dass es seltsam aussehen würde. Nun sprach er auch wieder und endlich erhielt sie einen Namen. Einen anderen als Mister Fuchs. "Das klingt schön, welcher ist dir denn lieber?", fragte sie ihn. Ihre Mundwinkel zuckten, doch sie behielt den anderen Kommentar bei sich. Vielleicht würde sie ihm später von seinem Spitznamen von ihr erzählen. Wenn es denn ein später gab, doch bisher sah es ganz gut damit aus. Etwas unsicher machte seine Musterung sie abet doch und sie strich sich den schweren Zopf nach vor, um mit dem losen Ende des geflochtenen Kunstwerks zu spielen, die Strähnen zwischen den Fingern zu drehen. Bei Nero oder Apophis oder Mister Fuchs nächstem Satz wurde sie erneut rot. Und das hing dann doch damit zusammen, dass sie von dem Erlebnis vorhin noch nicht ganz bei sich zurück war. "Danke, das gebe ich zurück", lächelte sie ihn dennoch ehrlich an. Ronja hielt sich an seiner Frage fest, mit der der Umgang einfacher war. "Ich reise nach Aloe, mit Lante Sie deutete auf das Kamel bei der Hütte. "Sie hat den Ort hier gefunden, zum Glück." Ronja schielte kurz zu den leeren Beuteln, die noch neben ihren Schuhen am Boden lagen. Sie ging wieder darauf zu, sah dann wieder zurück zu ihm. "Wir rasten uns hier aus, und du? Auch auf der Reise oder wohnst du hier?" Wer wusste das schon. Laut Reiseführer wohnte hier keiner, doch das könnte sich ja ändern, oder?
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Nero
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Die Wärme des wüstigen Klimas tat ihr übriges, sollte den Körper des gerade noch frisch gebadeten Necrologia sehr schnell wieder trocknen. Es war genau, wie er sich gedacht hatte, nichts wurde anderes von ihm erwartet. Daher war es eigentlich auch nicht so kompliziert und schlimm, ohne handtuch oder genereller Abtrockungsmöglichkeit an einem Ort wie diesem schwimmen zu gehen. Selbst zu einer solchen Zeit würde man durch die Wärme noch ausrechend erhitzt, dass nasse stellen sich sehr schnell wieder getrocknet vorfanden. Ein schon praktisches Kalkül, schließlich gab es nichts, was Nero tat, ohne das er vorher darüber nachdachte. Er war schon stolz darauf, dass er sehr viel Intelligenz geerbt hatte. Zwar war das Thema mit seiner Familie fast schon durch, aber eine Sache hatte er von seiner Mutter Grazia dennoch erben können. - Das schöne Aussehen gepaart mit ihrer sehr hohen Intelligenz. Zwar wusste der Grabgänger, dass er diese Eigenschaft am stärksten ausgeprägt hatte und demnach auch am stärksten geerbt zu haben, was sein Aussehen ein wenig hinten anstellen musste, aber das sollte seinem Gedankenspielen dennoch keinen Abriss setzen. Im Vergleich der Intelligenz und der Schönheit zwischen den Brüdern schnitt Nero in einem Bereich eben besser ab als Barbatos, welcher allerdings in einem anderen Bereich vielleicht doch etwas besser abschnitt als sein großer Bruder, er dies aber natürlich niemals sagen, zugeben oder akzeptieren würde. Dem würde schon fast Lästerung gleichkommen. Aber dennoch musste sich Nero eingestehen, dass es doch sein Intellekt war, welcher nun einmal eben am stärksten entwickelt war und er sich stehts darum kümmerte, eben diesen auch auf einem hohen Niveau zu halten, wohingegen sich Barbatos stehts darum kümmerte, in jeglicher Situation gut auszusehen. - Selbst auf einer Beerdigung, was ja früher in Neros Leben fast täglich der Fall gewesen ist, bei einer Familie, die sich um das Einbalsamieren von kürzlich Vertorbenen kümmerte, um sie wieder ansehnlicher zu machen.
Während der orangehaarige Necrologia also damit bemüht war, die Trocknung seines Körpers durch die Luft geschehen zu lassen, war es beinahe schon auffällig, wie seine Augen sich immer wieder umsahen und dabei keinen speziellen Punkt fokussieren. Man konnte genau sehen, dass er seine Umgebung explizit unter Beobachtung hielt, da er der 'zufälligen' Zweisamkeit doch noch nicht traute. War wohl doch etwas übrig geblieben vom Training mit Dantalion, hatte ihm sein Ziehvater eben beigebracht, dass er sich stehts darauf konzentrieren sollte, zunächst für Sicherheit zu sorgen, ehe er sein Vertrauen auf etwas Anderes setzte. Nahezu genauso auffällig war die Tatsache, dass Nero im Stand seinen Blick auch immer wieder auf die Frau vor sich wechselte. Er versuchte, sie zu analysieren, ihren Körper zu verstehen, zu begreifen, was sie eigentlich war, denn er musste zugeben, er hatte so etwas wie sie noch nie gesehen. Zwar war das nicht verwunderlich, gab es auf der Welt doch sicherlich viele Rassen, die nichts mit den Menschen oder ähnlichem zu tun hatten, aber Ronja glich ja schon sehr einem Vogel. Es war in jedem Fall ein interessantes Äußeres, was sie hatte und seine Neugierde war auch sehr groß, genauer zu verstehen, um was es sich bei ihr handelte. Schließlich war sie ein Vogel.. Oder ein Mensch.. Oder beides? Auffällig war ihm in jedem Fall ihre Befiederung, etwas, über das ein Mensch natürlicherweise nicht verfügte. Überrascht, so etwas zu sehen war die Apophis zwar nicht, dennoch war sein Verstand darauf erpischt, zu lernen, um was es sich genau bei ihr handelte. Sein allgemeiner Wissensdurst war nahezu unersättlich, aber genau das machte ihn ja auch irgendwie aus.
Kurz ließ Neros Blick nach, er stoppte den untersuchenden Blick der Umgebung, nur um sich zurück zur Palme zu begeben, um nun auch seine Oberbekleidung wieder anzuziehen. Zwar war es warm, aber das störte ja nicht. So hatte er recht schnell sein kurzes Hemd wieder an, sein langer Mantel lag nun wieder auf seinen Schultern und sein Halsband zierte eben wieder diesen. Doch ganz wichtig, er hatte nun wieder seinen Fedora auf seinem Kopf. Wohin er auch gehörte, dieses Abschiedsgeschenk, welches Dantalion ihm vermachte, unbezahlbar in den Augen des Grabgängers, selbst wenn es sich dabei letztendlich nur um ein Modestück handelte. Dennoch war es für ihn ein kostbarer Schatz, denn Dantalion behandelte ihn besser als seine Eltern es je taten. Das Verhältnis zu Vater Fabio war sowieso schon nachhaltig gestört, aber Mutter Grazia hatte den Schönling eben auch enttäuscht, weil sie nichts dagegen unternahm, dass Neros Kindheit so unglücklich verlief. Daher blieb nur Barbatos als sein kleiner Bruder, welcher neben Dantalion das darstellte, was man Familie nannte. Ja, sein früheres Leben war mit Sicherheit nicht schön, er hätte sich auch gewünscht, dass er viele Dinge anders erlebt hätte, aber dann hätte er vermutlich niemals den Drachen getroffen und wäre vermutlich niemals zu einem Dragon Slayer geworden und wäre heute sicherlich auch kein stolzes und bekanntes Mitglied von Crimson Sphynx. Es war schon gut so, wie sich alles entwickelt hatte. - Mit ein paar ganz wenigen Ausnahmen.
Nachdem die Grauäugige sich also wieder bekleidet hatte, begab er sich wieder auf die Vogelfrau zu. Seinen restriktiven Blick der Untersuchung der Umgebung senkte er nun etwas ab, denn würde etwas ungewöhnliches sein, würde er es sicherlich noch über seinen Geruchssinn wahrnehmen. Also konnte er erst einmal dahingehend etwas entspannter werden. Im Allgemeinen schien von der Vogeldame keine Gefahr auszugehen, es schien so, als sprach sie die Wahrheit, als war sie wirklich nur aus Rastgründen und rein zufällig vor Ort. Da laut ihren Worten ihr Begleittier diesen Ort gefunden hatte, gab es daran auch nichts ungewöhnliches, waren Tiere doch im Allgemeinen auch recht schlau.
Das Nero Ronja an der Hand ergriff und sie aus dem Wasser zog, quittierte sie mit einer Versicherung, dass sie sicherlich nicht in dieses hineinstolperte. Gut, also hätte sich der Necrologia diesen Akt der Nettigkeit also auch sparen können. - Sein Verstand reagierte darauf und speicherte diese Erkenntnis als wichtige Information ab. Würde er sich nun doch in ähnlichen Situationen anders verhalten. Als nächstes fragte sie ihm, wekcher seiner beiden Namen ihm denn lieber wären? Sicherlich hatte es etwas, wenn man ihn mit Apophis ansprach, aber selbst wenn man ihm beim Vornamen nannte, machte ihm das nichts. Es war ihm eigentlich egal. "Eigentlich ist es mir egal. Aber wenn ich mich entscheiden muss, dann ist es wohl besser, wenn du mich mit Nero anredest." Kühl und ruhig gab er ihr diese Worte zu Verständnis, er machte im Allgemeinen aber nicht den Eindruck, als würde ihn die Wahl seines Anredenamens großartig interessieren. Die Information, dass sie nach Aloe reisen wollte, nahm der Taktiker zwar zur Kenntnis, reagierte da jedoch nicht darauf. Es war doch auch gut, dass sie dies tun wollte. Denn, würde etwas sein und es wären doch noch Verfolger hier, würden sie direkt in die Arme von Crimson laufen und dadurch nur ein gesundes Frühstück werden. Von daher benötigte Nero also auch keine Anstrengungen oder Sorgen, alles würde seinen Weg gehen, wenn es denn so kommen würde. Falls nicht, umso besser. "Nein. An diesem Ort wohne ich nicht, ich ziehe mich nur gerne hierher zurück. Diese Abgeschlagenheit, ein Areal, an dem man seine Ruhe hat." Der Necrologia sprach nicht sehr detailreich, aber dennoch informativ. Er stellte klar, dass er diesen Ort nur aufgesucht hatte, um seine Ruhe zu haben und um sich ein wenig zu entspannen. "Aber keine Sorge... Du störst nicht. Viel mehr..." Abrupt stoppte er seinen Satz und wechselte in eine Gestik. Wiederum war es seine Neugierde, welche dafür den ausschlaggebenden Punkt gab. Denn nun lief Nero einmal kurz um die Vogeldame herum, um sie vollständig zu begutachten. Im Allgemeinen schaute er auf ihren Körperbau und schätzte ihre Figur ein. Selbst einen flüchtigen Blick auf ihren Hinter blieb dabei nicht verborgen. Doch dann, als Nero wieder vor ihr stand, berührte er ihren Arm und hob ihn sanft an, nur um sich ihr Gefieder etwas genauer anzuschauen. "Interessant. Ich muss zugeben, ich habe so ein Wesen wie dich noch nie gesehen. Du besitzt auch Flügel. Erzähl mir von dir. Bist du eine Art Hybrid?" Natürlich wollte der Necrologia nicht unhöflich erscheinen, aber sein Verstand wollte diese Informationen unbedingt haben, er wollte über sie lernen, wollte wissen, um was es sich bei ihr handelte. Doch sehr zu ihre Überraschung setzte der Dragon Slayer dem wohl noch eine Krone auf. Denn er setzte ihren Arm wieder zurück an seine Ausganggsposition, nur um nun mit seinem Gesicht näher an das ihre zu rücken. Kurzzeitg schloss er seine Augen. Was hatte er nur vor? Ganz einfach, der Necrologia begann sodass, an ihr zu schnüffeln. Er versuchte, ihren Geruch aufzunehmen, aber auch, um sich diesen einzuprägen. Denn als Dragon Slayer würde er diesen wohl nicht mehr vergessen und absofort wiedererkennen können. Es stellte sich aber die Frage, wie würde Ronja diese Aktionen von ihm nun aufnehmen? Wie würde sie nun reagieren? Dies würde sich sicherlich sehr schnell zeigen...
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Ronja Dreaming Empath
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Endlich war sie nicht mehr gezwungen in die Sonne zu sehen, um Mister Fox ins Gesicht zu schauen. Zumal sie sowieso kaum etwas erkannt hatte. Dafür lag die Oberfläche nun spiegelglatt da. Kein Lüftchen rührte sich oder brachte gar die Wellen in Bewegung. Wie flüssiges Metall, welches im Licht der Sonne hell gleißte, lag er da. Ronjas zufällige Bekanntschaft hatte sich zurückgezogen, vermutlich um sich mehr anzuziehen – soweit hatte es zumindest den Anschein gehabt. Kurz sah sie auf seinen Hinterkopf, dann drehte sie sich schmunzelnd um. Er erschien ein seltsamer Zeitgenosse, doch es war interessant ihm zuzusehen. Sie hoffte, noch etwas mehr Zeit mit Nero verbringen zu können, ihn etwas besser kennen zu lernen. Ronja von sich aus war mit der ganzen Welt befreundet. Eine etwas kindliche Ansicht der Tatsachen, doch es war nun mal so. Sie war nicht fähig, jemanden tatsächlich zu hassen. Zumindest bis zum jetzigen Zeitpunkt nicht und sie glaubte kaum, dass dieser Zustand je eintreffen würde. Der Punkt war jener, dass sie es schon schwer ertrug Düsternis bei anderen zu sehen. Alte, emotionale Wunden, die hässlich verschorft waren. Ronja wollte ihre Lippe darauflegen, darauf pusten und es damit wieder gut machen. Aber so einfach war das nicht. Sie konnte keine Dinge ungeschehen machen oder Heilung für immer bringen. Sie konnte nur helfen, einen weiteren Atemzug zu machen. Ja, vielleicht war sie fähig, anderen das Atmen wieder beizubringen, aber die Lungen, die es am Ende üben und tun mussten, waren nicht die ihren. Sie war nur das Seil, dass in den tiefen Schlund des Schmerzes, der Angst hing. Daraus hervorklettern musste sie selbst. Sie konnte sie nur in den Arm nehmen, einen Augenblick lang vor den Hürden vor ihnen und den Geistern hinter ihnen abschirmen. Ihr Helferkomplex kombiniert mit ihrem felsenfesten Glauben in den guten Kern jenes Lebewesens verhalfen Ronja dazu, es dem Rotschopf nicht übel zu nehmen, etwas seltsam mit ihr umgangen zu sein. Stattdessen freute sie sich darauf, dass er zurückkam. Das Problem an der Sache war allerdings, dass sie noch so sehr mit allen befreundet sein wollte – wenn die andere Partei daran kein Interesse hatte, konnte sie daran nichts ändern. Wenn es zumal offensichtlich und eine durchdachte Entscheidung war, stand es ihr nicht zu, gegen diese zu handeln. Wobei dies ein großer Graubereich verschiedenster Schattierungen war. Wie der Wald, wenn die Sonne bereits untergegangen war und der Mond dunkle Schatten und helle Flecken auf den Waldboden zeichnete … Denn ab wann, war die Entscheidung gerechtfertigt? Woher sollte sie sicher wissen, ob sie daran rütteln durfte?
Ronja schob die Überlegung bei Seite. Bisher hatte sie diese moralischen Bedenken kaum gebraucht. Sie ging wieder in die Hocke, hob die Wasserbeutel auf und krempelte die Hosenbeine bis zu ihren Knien hoch. Dann watete sie zurück in das kühle Nass und hielt die Schläuche hinein. Es gluckerte, während sie sich mit Wasser füllten. Bald darauf waren beide voll und um einiges schwerer. Ronja war nicht sonderlich stark und jetzt enthielt jeder Beutel fast einen Liter Wasser. Auf zwei machte das zwei Kilo, die sie jetzt ächzend aus dem Wasser hob und auf das Ufer hievte. Ronja sah auf, denn der Fuchsmann war bereits zurück. Diesmal mit Mantel, Shirt und Hut. Letzterer ist eine gute Idee gegen den Sand, überlegte sie. Solch einer hätte sich wohl auch ausgezahlt. So aber hatte sie nur ihr Kopftuch, dass sie sich aktuell um die Taille gebunden hatte. „So bekommst du wohl keinen Sonnenbrand“, grinste sie ihn an und richtete sie auf. Die Hände in die Seiten gestemmt, drückte sie den Rücken durch. Sie war wirklich nicht dafür gemacht schwere Sachen zu tragen, auch auf kurze Strecken. Allerdings war sie auch davor gebückt im Wasser gestanden. Ronja sah auf die Lederbeutel hinab und dann zur Hüte. Nun, das würde witzig werden. Seine kühle Stimme erklang wieder. Es schien fast, als trüge Ronjas Stimme genug Begeisterung für sie und dafür, diese seine aufzufüllen. Doch sie nickte lächeln. „In Ordnung, Nero.“ Offenbar war er jetzt – voll bekleidet – eher geneigt mit ihr zu sprechen, denn er beantwortete tatsächlich ihre weitere Frage. Kurz erschien ein Schatten von Schuldgefühlen auf ihrem Gesicht und trübte ihre offene Miene, an der er ihr vermutlich ziemlich alles ablesen konnte. Dillan hatte stets gesagt, er sah ihr alles an der Nase an. Doch zum Glück schien sie ihm kein Störenfried zu sein. „Das stimmt, es sieht wirklich schön hier aus“, pflichtete sie ihm nickend bei. „Wenn du doch deine Ruhe möchtest, dann sag es mir einfach. Ich nehme es dir nicht übel“, setzte sie zur Sicherheit noch nach. Auch wenn er ihr Anschein machte, sie schon zu vertreiben zu wissen, sollte sie ihm auf den Keks gehen. Aber dazu sollte es hoffentlich nicht kommen! Dafür bekam sie ein Kompliment, das ihr etwas die Röte in die Wangen trieb, vor allem in Kombination mit seiner Musterung. Auch jetzt machte er damit weiter, indem er um sie herumging. Viel sah man vermutlich nicht aufgrund der weiten, lockeren Kleidung, bis auf die Hüften, da hier der Stoff durch das Tuch zusammengehalten wurde. Aber es gab eindeutig weiblichere Wesen als sie … Ronja sah Nero etwas verwirrt zu, wie er ihren Arm hob und sich die Flügel genauer ansah, die Die beiden Paare am Rücken lagen unter dem Shirt und kamen über ihrem Hintern heraus, doch die am Ellbogen waren durch ein Loch auf beiden Seiten gut zu sehen. Sie ließ die Musterung zu und langsam entspannte sie sich wieder. „Ja, aber die Flügel stammen nur von meiner Mutter – zumindest hat man mir das erzählt. Aber Menschen waren sie beide nicht, jedenfalls als sie mich bekamen.“ Was ihr Vater genau war, wussten weder sie noch Dillan und dieser hatte viel an ihr geforscht. Nur eins war er nicht gewesen: lebendig. Doch ob er ein Zombie, ein Vampir oder doch etwas anderes war wusste sie nicht. Auch wenn sie Vampir eher ausgeschlossen hatten, immerhin fehlten ihr bis auf ihr Herz alle vampirischen Eigenschaften … „Mein Mutter war ein Tiermenschen“, erläuterte sie und sah ihn nun ihrerseits genauer an. War er ein Mensch? „Bist du ein Mensch?“, sprudelte die Frage schon heraus, bevor sie darüber nachgedacht hatte. Nero selbst kam ihr nun wieder näher, bis sein Gesicht ganz nah vor ihrem war. Ronja dachte, er würde ihre Pupille oder die Muster um ihr Auge betrachten, doch dann schloss er selbst die Augen. Sie runzelte die Stirn. Was machte er da? Dann spürte sie seinen Atem auf ihrer Haut. Er atmete einfach nur … Roch er sie? „Was versuchst du da?“, fragte sie, allerdings weiterhin freundlich, wenn auch noch immer irritiert. Nach dem Erlebnis hätte sie viel zum Nachdenken! Sein Benehmen verwirrte sie bereits jetzt.
Ronja blieb noch kurz stehen und ließ sich beschnuppern oder was er auch tat, dann trat sie einen Schritt zur Seite und deutete auf die Beutel. „Könntest du mir vielleicht helfen einen davon zu meinem Rucksack zu tragen? Natürlich nur, wenn es dir nichts ausmacht“, bat sie ihn und hob selbst einen auf. Sie jonglierte etwas herum, bis sie ihn auf den Armen wie ein Kind trug und sah ich dann fragend an. Wenn er ihr zustimmte, würde sie voraus gehen um ihn bei ihrem Zeug abzuliefern, wenn nicht, dann müsste sie eben doppelt gehen. Lange wollte sie den Beutel zumindest nicht halten.
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Nero
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Neugierde konnte auch lästig sein. Nicht zuletzt war sie ein Empfinden, welches sich sowohl positiv als auch negativ erläutern könnte. Natürlich sorgte die Neugierde für einen gesunden Wissensdurst, allerdings musste man bei diesem Empfinden stehts darauf aufpassen, nicht auch als zu lästig empfunden zu werden. Denn, man musste schon sagen, die Vogeldame hatte das Interesse des Grabgängers erweckt. Es vermochte schon ein wenig schicksalhafte Züge gehabt haben, dass sie gerade hier und in diesem Augenblick bei ihm auftauchte, wo die Wahrscheinlichkeit, dass eben dies so geschehen würde, wahrscheinlich bei einer Minuszahl landen würde. Da wäre es eigentlich logischer gewesen, auf etwas zu wetten, was sowieso niemals in Erfüllung gehen würde, beispielsweise dass sich Neros kleiner Bruder Barbatos insgeheim doch als Fräulein herausstellen würde. Aber dies war im Grunde so unmöglich, wie eben diese Situation hier. Mit dem einzigen Unterschied, dass eben diese Situation doch wahr geworden ist. So unwahrscheinlich es eben auch gewesen war. Aber da dies genug Nährboden für die klassische Neugierde gab, war ein weiteres Problem also geboren worden. Schließlich sagte man doch, dass der Neugierde nicht nur der Katze Tod war. Doch konnte man dies auch über den Sohn eines Drachen sagen? Wäre zumindest ein neues Sprichwort, wenn gleich auch ein recht komisches. Neugierde ist der Drache Tod, so unwahrscheinlich wie lächerlich eigentlich. Aber eben vielleicht doch nicht, schließlich verband der Necrologia genau zwei dieser Aspekte. Er war ein Ziehsohn eines Drachen und er war sehr neugierig. Sollte es also wirklich so kommen, dass die Neugierde ihm zum Verhängnis werden würde? Das sein ach so wichtiger Verstand ihn eines Tages um Kopf und Kragen bringen sollte? Möglich und wahrscheinlich in jedem Fall, aber in diesem Moment? Nein, eher nicht. Denn Nero schätzte Ronja nicht so ein, als würde sie ihm nun doch mit den Krallen an den Hals fahren, selbst wenn sie beeindruckende Klauen an den Händen besaß, ohne Zweifel. Scheinbar die so erfolgreichen wie auch gefährlich und mitunter wohl auch tödlichen Waffen eines Vogels. Unzweifelhaft sollte der Grabgänger diese Gegenstände doch besser etwas länger im Auge behalten. Nur zur Vorsicht.
Das Verhalten der Vogeldame schien den Grauäugigen etwas zu verwundern. Es waren erst wenige Minuten vergangen, dass sie sich hier an diesem Ort getroffen hatten. Doch Ronja behandelte ihn bereits respektvoll und mit Vorsicht, aber dennoch freundlich und zuvorkommend, als würden sie sich schon eine längere Zeit kennen. Dies war in der Tat überraschend, schließlich gab es niemanden, der bei einer Begegnung mit einer fremden Person direkt so reagieren würde, will man meinen. Selbst der Grabgänger war noch immer auf alles gefasst und sein Alarmsignal wäre noch immer präsent gewesen. Aber der Necrologia deutete dies als ein friedliches Zeichen, als ein Signal, dass von ihr keine Gefahr auszugehen drohte. Dementsprechend war er bereit, auch das Eis ein wenig bröckeln zu lassen und der Vogelfrau zu gewähren, ihn kennen zu lernen. Zumindest so lange, wie sie es denn gern wollte oder bis sie Nero überdrüssig werden würde. Denn, immerhin gab es so auch eine Möglichkeit, eine neue Bekanntschaft zu machen und da er sie bisher noch nie gesehen hatte, war die Wahrscheinlichkeit, dass es sich bei ihr um eine Fremde handelte, relativ hoch. Also gut, es schien, als würde sich dies anbieten, die Situation zu nutzen, ein wenig taktischer an die Sache heran zu gehen. Schließlich wusste der junge Orangehaarige im Moment nur zwei Dinge über sie, ihren Namen und das sie ein Vogelhybrid war. Reichlich wenig, zumal ihr Name nicht einmal echt sein musste. Zwar glaubte Nero nicht, dass sie dahingehend gelogen hatte, aber man konnte ja nie wissen, das hatte ihm selbst Dantalion immer wieder eingetrichtert. Vorsicht und Sicherheit ist immer besser als Nachsicht und Tod. Diesen Grundsatz beherzigte Nero so gut wie immer.
Die Frage, welche sie ihm stellte, ob er ein Mensch gewesen sei, konnte er zwar nachvollziehen, schließlich war sie keiner, aber dennoch schien sie ein wenig ohne Ernst gewesen zu sein. Denn er konnte sich einfach nicht vorstellen, dass sie noch nie einen Menschen gesehen hatte in ihrem Leben. Dementsprechend musste sie normale Menschen kennen. Oder gab es etwas an ihr oder in ihrer Vergangenheit, was es ihr unmöglich machte, Menschen kennen zu lernen? Wieder tat sich damit eine Frage auf, für die e eine Antwort zu finden galt. Schließlich konnte Nero es nicht zulassen, dass die junge Dame ein Buch mit sieben Siegeln bleiben würde, wo sein Verstand doch schon auf der Suche nach einer logischen Antwort gewesen war. Aber dennoch gab es auch von ihm ein Zeichen der Erkenntnis und ein Zeichen von Wärme, in dem er ihr wiederum antwortete und ihre Frage nicht unkommentiert im Raum stehen lies. "Ich bin ein Mensch. Aber ich gehöre einem anderen Untertypen an. Bei mir handelt es sich um einen Grabläufer. Ich entstamme aus einer Familie, die ein Bestattungshandwerk führt. Seit meiner frühesten Kindheit hatte und habe ich mit Leichen und Einbalsamierungen zu tun. Demnach ist mir der Tod nicht fremd, sondern im übertragenden Sinn gesehen ein enger Vertrauter. Jedoch besitzt mein Bruder darin das eindeutig bessere Talent." Für einen kurzen Moment gab Nero ihr einen Einblick in das, was er war, wovon er abstammte. In der Tat waren Leichen und der Tod für ihn nichts mysteriöses oder gruseliges, sondern etwas vertrautes und fast schon langweiliges. Er kannte allerdings viele Situationen, unter Anderem auch, wie man mit Angehörigen von frisch verstorbenen umgehen muss oder wie man eine verstorbene Person richtig einbalsamiert, damit sie wieder schön aussieht auf ihrem letzten Weg. Aber trotzdem, dies ist eine Erfahrung, auf die er auch hätte verzichten können, schließlich interessierte ihn dieses Handwerk niemals.
Es schien, als würde Neros Geruchsaufnahme ein wenig unangenehm für die Vogeldame zu sein. Allerdings schienen die Duftstoffe, welche der Necrologia mit seiner Nase aufnahm, merkwürdig vertraut zu sein. Aber das sollte eigentlich unmöglich sein, schließlich war das hier ihr erstes Aufeinandertreffen. "Es ist ziemlich merkwürdig. Dein Geruch... kommt mir so vertraut vor. Als hätte ich ihn schon einmal wahrgenommen, aber das ist völlig unmöglich. Dies ist unsere erste Begegnung..." Neros Verstand suchte nach einer Lösung, diesmal sogar äußerst dringlich, denn er verstand nicht, warum seine Nase ihm das Signal gab, diesen Geruch zu kennen. Dabei war er der Lösung des Rätsels so nahe. Aber das sie keinen Herzschlag besaß und damit entfernt an sein erlerntes Familienhandwerk erinnerte, konnte er nicht wissen. Er hatte auch absolut keinen Anhaltspunkt, darauf zu kommen, daher würde er an dieser Nuss wohl noch eine Weile zu knacken haben. In seinem Gesicht konnte man jedoch genau erkennen, dass sein Verstand nach einer Antwort suchte, dass diese Antwort eigentlich so nah vor seinen Augen lag.
Als nächstes erfolgte eine Bitte der Vogeldame. Der Necrologia sollte ihr also einen schweren Beutel zu ihrem Rucksack zu tragen. Nun, er wollte mal nicht so sein, schließlich hatte sie sich ja auch nahezu wehrlos von ihm beschnuppern lassen, was jedoch schon eine merkwürdige Aktion von ihm gewesen war. Also tat Nero, worum er gebeten wurde und trug diesen Beutel, der für ihn allerdings nicht zu schwer war, problemlos zu ihrem Rucksack. Während er dies tat, beobachtete er jedoch weiter die Umgebung, langsam setzte die aufkommende Dunkelheit ein. Dies bedeutete jedoch auch, dass die Kälte der Wüste bald einsetzen würde. "Am Besten, du ziehst deine Stiefel wieder an. Die Kälte bricht gleich heran." Entgegnete er, dennoch weiterhin die Umgebung beobachtend. Er wollte vollkommen sicher sein, dass keine Gefahr drohte, vor allem, wo die Dunkelheit jetzt langsam auf dem Weg war. Nachdem er ihr den Beutel zum Rucksack getragen hatte, deutete er auf die Palme, welche sicherlich ein wenig wärmer gewesen wäre, als die Wüstenkälte ungeschützt zu verbringen. Da Nero öfter diesen Ort besuchte, wusste er auch, dass diese Palme auch aufgrundihrer Größe eine angenehme Rückzugsmöglichkeit war, um die Kälte ein wenig abzuhalten. "Bist du eine Magierin? Es interessiert mich. Falls dem so ist, verrätst du mir, was du beherrschst?" Offenkundig und direkt stellte er ihr diese Frage. Aber warum? Nun, der Taktiker schien einen Grund dazu zu haben. Wenn keine Gefahr von ihr ausging, würde sie kein Problem damit haben, ihm dies zu verraten. Aber er verfolgte noch einen andere Zweck damit, das jedoch hatte zu warten. Während er also auf eine Antwort ihrerseits wartete, blickte der Necrologia noch einmal durch die Umgebung und drehte seinen Kopf von ihr weg. Da sie noch immer vorausging, befand er sich hinter ihr. "Ich..." Aber da geschah es auch schon, selbst der fähigste Taktiker konnte einmal unachtsam sein. Die Apophis stolperte über einen kleinen Vorsprung, der aus dem Wüstensand heraus schaute und verlor das Gleichgewicht. Sogleich schoss er nach Vorne und katapultierte sie eher unfreiwillig direkt gegen die junge Frau. Er riss sie quasi mit sich, die Fallkraft sorgte also dafür, dass der attraktive Orangerothaarige mit ihr gemeinsam in den warmen, weichen Wüstensand fiel. Als er kurz darauf aufschaute, bemerkte er ein Problem. Durch diese Ungeschicklichkeit befand sich der Grauäugige genau über ihr liegend und seine Augen blickten in die Ihre. Dadurch konnten sie ihre Seelenspiegel gleichzeitig genau ineinander spiegeln. Sollte es doch eine Falle gewesen sein, wäre es eigentlich die Gelegenheit, ihm zu Schaden, denn in diesem Moment war Nero schutzlos. Also kam die Frage auf, hatte Ronja die ganze Zeit nur ein falsches Spiel gespielt und würden sie diese Gelegenheit ausnutzen, ihn sogar zu töten? Oder sprach sie aufrichtig die Wahrheit und würde selbst so verdutzt sein wie er es gerade war? Die Antwort würde wohl nicht sehr lange auf sich warten lassen...
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Ronja Dreaming Empath
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Langsam schien Nero etwas aufzutauen. Ronja grinste ihn an, noch immer etwas neben der Rolle, aber langsam fing auch sie sich wieder und schaffte es, in ihre alte Rolle zurückzukehren. Es hatte sich seltsam angefühlt, so neben sich zu stehen, doch all das hatte ihrem Kopf einen ziemlichen Wirbel verpasst, der wie ein putzwütiger Gnom durch ihr Gehirn gerast war. Ein paar Tassen im Schrank verrutscht, Blätter der Erinnerung vom Schreibtisch auf den Boden geweht und ein paar fremde Mücken durchs Fenster hereingeblasen. Jetzt aber gelang es der Vogeldame sich wieder zu konzentrieren. Zumindest insofern, wie sie es als konzentrieren verstand. Für sie war es nicht wieder kühl zu werden, inklusive Pokerface, und seine Karten gut verstecken. Für sie war es einfach nur ihre Karten beisammenzuhaben, ob man sie kannte, war ihr egal. Nein, eigentlich freute es sie, wenn dies der Fall war. Genauso wie ihre die Unterhaltung wieder mehr Spaß machte und das Lächeln tiefer und weicher wurde, als sie sich entspannte. Nero bestätigte ihre Vermutung bezüglich seines Volkes. Nun, man sollte vielleicht erwähnen, dass Ronja durchaus mit Menschen Kontakt gehabt hatte. Allein Dillan war einer gewesen, sowie viele Diener, die Händler oder andere Bekannte. Aber Ronja hatte auch viele Nichtmenschen kennen gelernt. Manche davon mit Auswüchsen jeder Art oder anderen Färbungen, bei denen es offensichtlich gewesen war. Manche, wie Flynn, bei denen sie es gespürt hatte, dem, sie es aber nicht sofort angesehen hatte. Wobei – Nero war schon nackt vor ihr herumgelaufen, und da war ihr auch nichts Besonderes aufgefallen. Und das meinte sie nicht einmal negativ! Nur eben im Gegensatz zu anderen nicht wichtig besonders … Aber sie hatte seinen Mund auch nicht gesehen, ob er zum Beispiel Vampirzähnchen hatte. Im gleichen Atemzug, wo dieser Gedanke sie zum Schmunzeln brachte, schoss ihr durch den Kopf, dass der Sonnenbrand dann wirklich ein Problem gewesen wäre. Na ja, auf jeden Fall hatte die Frage sich erledigt, indem Fox ihr von seiner Unterart erzählt. Ronja hatte noch manchen Gruppierungen gehört, aber diese war ihr neu. Gespannt sah sie zu ihm auf. „Das ist echt interessant!“ , sagte sie ehrlich. „Der Tod ist ein wirklich faszinierend. Und erschreckend zu gleichen.“ Sie verstummte kurz und wippte leicht vor und zurück, während sie nachdachte, ob sie ihre andere Frage stellen sollte. Ob es ihn verschrecken würde? Sie hoffte nicht, gewiss war ihm der Gedanke auch gekommen, oder eben nicht, dann wäre das auch eine Antwort. „Darf ich fragen, glaubst du an Geister? Oder hast du irgendetwas in diese Richtung erlebt?“ Sie stellte die Frage behutsam und sah ihn aufmerksam an, während sie zugleich sein Raster auf mögliche Änderungen überprüfte.
Er war ihr im Anschluss noch einmal nähergekommen und tatsächlich, laut seiner Antwort hatte er an ihr geschnuppert. Ronja widerstand nur knapp dem Drang ihm auf die Nasenspitze zu tippen. Dieses Vertrauen wollte sie nicht stehlen. Es war sein Körper und viele mochten es nicht, einfach berührt zu werden. Auch wenn sie es gerne tat … „Du hast eine so gute Nase, dass du mich daran erkennen würdest?“ , fragte sie stattdessen erstaunt und starrte anstatt einer Berührung darauf. Dann hoben sich ihre hellblauen Augen wieder zu den seinen. Es schien allerdings, als wäre er selbst mit etwas beschäftigt. Ein Rätsel, dessen Frage er indirekt gestellt hatte, über dass sie in den ersten Momenten aber nicht groß nachdachte. Dafür war sie zu überrascht, wie fein seine Nase war! Das war unglaublich, und das als Mensch! Oder- „Habt ihr- ähm- Grabläufer? das alle? Eine so gute Nase?“ Sie hießen doch so, oder irrte sie sich? Gespannt wartete sie auf seine Antwort, auch wenn sie sich fragte, ob das bei der Arbeit mit Leichen nicht etwas unangenehm war … Oder hilfreich, um sie zu identifizieren? Ronja kannte sich da nicht gut aus. Sie hatte nur Dillans Beerdigung erlebt und dieser Tag war in Tränenschleier gehüllt. „Ich weiß nicht, vielleicht trage ich etwas? Oder ist es die Seife? Die riecht nach Honig, vielleicht erinnert dich das an etwas?“, versuchte sie seinem offensichtlich arbeitenden Gehirn auf die Sprünge zu helfen.
Schließlich trat Ronja zurück und bat ihn, ihr beim Tragen zu helfen. Sie selbst hob einen Wasserbeutel auf. Sie hatte noch zwei im Rucksack, aber diese würde sie morgen anfüllen. Ihre Verwirrung hatte sich auf hier gelegt, nachdem sie nun wusste, nach was er gesucht hatte und Ronja lieferte ihren Beutel beim Rucksack ab. Sie streckte sich und sah zu Lente hinüber, doch ihr Kamel schien völlig zufrieden mit den Gräsern, also wollte sie sie nicht stören. Sie würde sie morgen noch einem ans Wasser führen, bevor sie aufbrechen würde, doch für heute war es gut. Ronja drehte sich wieder zu Nero herum. Dieser betrachtete seinerseits die Umgebung und nach seinem Kommentar sah sie auf ihre nackten Füße hinab und dann zu den Stiefeln. Tatsächlich wurde es langsam kühler, während die Sonne in wolkenlosen Himmel rot färbte. Doch noch war es warm genug, sodass die aktuelle Temperatur eher angenehm als kühl für sie war. „Später, ich lüfte meine Füße noch etwas.“ Sie lachte und wackelte mit den Zehen im warmen Sand. Ronjas Blick folgte seiner Hand zur Palme und sie nickte. Nachdem sie einige Schlucke von dem klaren Wasser getrunken hatte, ging sie wieder voraus zu dem Platz, von welchem er zuvor seine Kleidung geholt hatte. „Schläfst du eigentlich da drunter? Oder weißt du, wo es gut ist zu schlafen? Ich habe meinen Schlafsack mit, der hält sehr gut warm, aber vielleicht gibt es gute Orte?“ Sie drehte den Kopf beim Gehen zu ihm zurück, dann sah sie wieder nach vor und musste sich zusammenreißen nicht zu gähnen. Sie war seit dem frühen Morgen unterwegs. Trotzdem würde sie seine Frage beantworten, auch wenn das nicht immer einfach zu erklären war. Aber zumindest das Grundprinzip. „Ich bin eine Empathin. Das heißt, ich n-„, begann sie, als hinter ihr etwas ertönte. Ronja bekam keine Zeit den Satz zu vollenden oder sich gar ganz umzudrehen, um zu schauen, was da passiert war, denn da spürte sie ein Gewicht in ihrem Rücken. Ronja schaffte es noch, sich halb umzudrehen und den Mund zu einer Frage zu öffnen, da begann sie auch schon zu fallen. Sie hätte vermutlich in der Luft herumgerudert, aber das wurde er genommen, da Nero direkt über ihr war. Dann dann lag sie schon auf dem Rücken im Sand. „Umpf“, kam von ihr und ihr Gesicht verzog sich. „Aua. “ Ronja lag halb seitlich, mit dem Kopf zu Nero unter ihm. Sein Gewicht drückte sie in den Sand, abgesehen von dem Aufprall – trotz dessen, dass zum Glück die Unterfläche kein Stein war. Das größte Problem war dabei, dass ihr Flügel etwas umgeknickt wurde und dass ihr das Atmen so schwer gemacht wurde. Sicher war Fox nicht der schwerste, aber Ronja mit gerade 40 Kilo und leichten Knochen eben ziemlich zierlich. Leise grunzend wand sie sich unter ihm. „Krieg nicht gut Luft“, stieß sie aus. Durch die Bewegungen ihres Körpers schaffte sie es, sich ganz auf den Rücken zu drehen, sodass sie zumindest etwas bequemer lang. Ronja blinzelte zu ihm hoch. Schon wieder war sein Gesicht unmittelbar von ihrem entfernt. „Aber ich fühle dich.“ Das kam relativ spontan, aber nachdem man sie vorhin unterbrochen hatte, vervollständigte sie ihren Satz schnell. Und zuerst fiel ihr auch gar nicht auf, wie das klingen konnte. Dann stockte sie kurz. „Also, ähm- deine Gefühle.“ Erneut rührte sie sich, versuchte ihren Arm zu bewegen, um ihn etwas von ihrer Brust zu stemmen, um wieder besser atmen zu können.
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Rätsel über noch mehr Rätsel. Das war eine sehr große Problematik, denn diese Rätsel mussten am Besten sehr schnell beantwortet werden. Schließlich sollte das gesamte Rätselspektrum bis auf einen Minimalismus herabgesetzt werden, ganz einfach aus dem Grund, dass sein Verstand sich dann mit weniger herumschlagen musste. Im Moment war er aber auch auf der Suche nach den Antworten zu den Fragen und Rätseln, die sich durch die Vogeldame noch aufgetan hatten. Im Moment war der Verstand von Nero auf jeden Fall dabei, Antworten zu finden und demnach war er auch sehr beschäftigt. Es sollte aber nicht heißen, dass ihn dies jetzt überforderte oder ähnliches, nein, absolut nicht. Nero mochte es im allgemeinen, wenn sein Kopf etwas zu tun hatte, denn dann fühlte er sich nicht mehr so unterfordert. Aber es machte Nero nun einmal auch zu Nero, dass sein Gehirn ständig am arbeiten war. Immer und immer wieder mit einer Aufgabe beschäftigt sein wollte und auch immer wieder eine beschäftigung brauchte, um keine Entzugserscheinungen zu bekommen und in Müdigkeit zu verfallen. Dieses Geschenk, sein Gehirn, war schon irgendwo etwas ganz besonderes, auf das er auch immer wieder zurückgreifen konnte, egal in welcher Situation er sich auch immer befand. Es ist auch irgendwo das Tribut an Grazia, dass er seinen Denkapparat pflegte und sich darum kümmerte, denn irgendwo war er ja doch dankbar dafür gewesen, dass sie ihn auf diese Welt gebracht hatte und er die Intelligenz von ihr geerbt hatte. Zumindest wird er somit immer mit seiner Mutter verbunden bleiben, der Aspekt, dass eine Erbschaft seine größte Fähigkeit darstellte, schien ein Punkt für die Ewigkeit zu sein und auch zu bleiben.
Beeindruckend war die tatsache, dass Ronja seine Erklärung über seine Kategorie unter den Menschen interessant fand. Es gab folglich nicht viele Geschöpfe, welche den Tod an sich als beeindruckend empfanden. Generell fürchteten sich viele eher davor, war er doch immer etwas endgültiges. Daher war es umso überraschender, dass sie davon sprach, als wäre es etwas schönes. Wieder ein Punkt, an dem sich sein Verstand fragte, woran das denn genau liegen konnte. Sein Kopf benötigte eindeutig mehr Informationen, denn noch war diese Vogelfrau ein Buch mit sieben Siegeln für ihn, über das er noch nicht sehr viel in Erfahrung bringen konnte, was für die kurze Zeit, die sie sich jetzt begegnet waren, aber auch nicht verwunderlich gewesenwar. Nichtsdestotrotz hasste Nero es, dass es noch so große Unklarheiten gab. Vorallem, weil ihn dies auch neugieriger machte. Auch neugierig darauf, wie sie selbst zu dieser Sache stand. Schließlich war der Tod wie bereits erwähnt etwas endgültiges, wovon man sich nicht irgendwie freisprechen konnte. Etwa absolutes, vor den jeder Angst haben musste und vielleicht sogar hatte. Aber dieses Thema war für den Necrologia selbst mittlerweile zu einem langweiligen Verfahren geworden, zur reinen Routine, welche es im Leben eigentlich nicht geben sollte.
Dann aber wechselte sie plötzlich auf eine Frage, von der sie gerne eine Antwort von ihm gehabt hätte. Ob der Grauäugige Dragon Slayer an Geister dachte? Das war eine sehr gute Frage, nur warum stellte sie diese auf einmal? Was bezweckte die Vogelfrau damit? Geister waren Erscheinungen oder Erklärungsversuche für ein Phänomen, was man sich selbst erst einmal nicht erklären könnte und worauf auch die Wissenschaft erst einmal keine logische Erklärung liefern konnte. Eben etwas übernatürliches. Aber ob das Crimson Sphynx-Mitglied daran glaubte? Vermutlich eher nicht. "Nein. Es gibt nichts unerklärliches. Alles was geschieht, hat irgendwo auch einen Grund. Für alles gibt es eine Erklärung. Selbst wenn diese Erklärung letztlich nur Magie ist." Mit seiner abgekühten Art antwortete er ihr darauf, es war ja auch die Wahrheit. Weder hatte der Necrologia irgendetwas in dieser Richtung erlebt, noch glaubte er daran, dass es wirklich Geister oder so ein Zeug gab. Würde soetwas existieren, dann maximal durch irgendeine Geistermagie, aber durch garantert nichts Anderes.
Beeindruckt schien die Vogelfrau darüber zu sein, wie gut die Apophis mit seinem Geruchssinn war. So stellte sie ihm die Frage, ob alle Grabläufer einen so guten Geruchssinn haben wie er. Natürlich war dem nicht der Fall, Grabläufer beherrschten andere nützliche Fähigkeiten, seine Nase hatte er durch seine Fähigkeiten als Dragon Slayer erlangt. "Nein. Grabläufer beherrschen etwas Anderes. Dieser Geruchssinn den ich habe... Hat mit etwas Anderem zu tun.." Ohne ins Detail darüber zu gehen, gab er ihr diese Äußerung mit auf den Weg. Gab er ihr damit doch auch eine Nuss, die sie erst einmal selbst knacken könnte, worüber sie erst einmal ein wenig Rätseln könnte. Auch die Vorschläge, woran ihr Geruch ihn erinnerte, waren zwar ganz nett, aber führten völlig ins Leere. Dann aber hatte der Necrologia durch seinen Verstand eine Eingebung. Denn dieser Geruch erinnerte ihn verstärkt an sein Familienembargo. "Du... Du riechst nach Graberde... Keine Ahnung wie das möglich ist, aber dieser vertraute Geruch ist frische Graberde.." Noch immer konnte er nicht wissen, dass ihr Herz nicht schlug, dass sie tendentiell kein Leben besaß und seine Nase dies damit erkannte. Aber es war unter den bisher gegebenen Umständen auch unmöglich für ihn, darauf zu schließen, dass dies bei ihr so war. Denn wollen wir mal ehrlich sein, niemand würde auch nur an eine solche Tatsache denken. Nero hoffte nur, dass er sie mit diesem Vergleich nicht beleidigte, denn das lag garantiert nicht in seiner Absicht, was er aber auch noch einmal zu bekräftigen versuchte. "Ich verstehe es nicht. Es tut mir auf jeden Fall leid, ich wollte dich mit meiner Äußerung mit nichten beleidigen. Warum ich gerade den Vergleich gezogen habe, verstehe ich selbst nicht, tut mir leid.." Nero hoffte wirklich, dass er sie damit nicht beleidigt hatte, aber er war nun einmal direkt und auch ehrlich in dieser Hinsicht. Ihr Geruch erinnerte ihn nun einmal ausgerechnet an Graberde.
Angesprochen auf den Ort des Schlafens zögerte der Grabläufer nicht sehr lange, ihr darauf zu antworten, schließlich war seine Eigenheit auch etwas speziell. "Nein. Normalerweise ruhe ich mich an erhöhten Plätzen aus, also auf einer Palme, einem Dach oder einem Felsvorsprung. Aber wirklich schlafen tue ich dabei nur selten. Bezeichnen wir es eher als dösen." Natürlich war es klar, dass er seine Sicherheit immer an erste Stelle stellte, weshalb er seinem Umfeld niemals so genau vertraute, dass er allein an einem Ort fest einschlafen würde, das stand völlig außer Frage. Während sie also auf dem Weg zur Palme waren, geschah dann dieser Unfall, gerade auch, als die Vogellady ihm auf seine Magiefrage antworten wollte. Ehe sich der Necrologia versah, lag er auch schon auf ihr. Und natürlich war das pech auf seiner Seite und sie bekam recht wenig Luft, er war schlichtweg zu schwer für sie. Doch dann kam eine Äußerung, die Nero sofort aufblitzen lies. Sie sagte, sie würde ihn spüren, vor allem in dieser Position. Natürlich war nicht das gemeint, was der Grabgänger glaubte, aber durch seine nicht vorhandene Erfahrung mit diesen Situationen gab es für ihn nun einmal keine andere Feststellung in diesem Moment. Also schreckte Nero mit hochrotem Kopf, mit dem er einer Tomate Konkurrenz machen konnte, auf. Unglücklicherweise war das Pech sein bester Freund in dieser Situation gewesen und die Palme hatte auch noch ihre Finger im Spiel. Denn als er nach oben aufschreckte, auch, dass sie bessre atmen konnte, knallte der junge Magier ungebremst und mit voller Wucht mit dem Hinterkopf gegen die hohen Wurzeln der Palme. Man vernahm nur einen dumpfen, lauten Anschlag. "Grgh!.." Aber quasi sofort kniff der Necorlogia, der durch die Wucht des vorherigen Fallens auch seinen Fedora zur Seite verloren hatte, die Augen schmerzverzerrt und ruckhaft zu. Allerdings stützte er sich aus Reflex auf seinen Armen ab, sodass er nicht wiederum voll auf Ronja fallen würde, dies verhinderte er gekonnt trotz der Schmerzen. Langsam öffnete er ein Auge und grinste leicht, schamgetrübt. Der Aufprall war recht stark, sodass sich Blut bildete, welches über seinen Kopf und seine Stirn lief, nur um dann langsam genau auf das Gesicht der Vogeldame zu tropfen. Sekunde um Sekunde. Es war gerade offensichtlich, dass Nero Kopfschmerzen hatte, dennoch bewahrte er die Fassung. Er versuchte es zumindest, dies befahl ihm sein verschlagener Personenzug.
Aber gerade, als er etwas sagen wollte, um sich nach ihrem Empfinden zu erkundigen, tauchte wie aus dem Nichts ein starker Sandsturm auf und fegte über die Beiden hinweg. Nero hatte den plötzlichen Umschwung in den letzten Minuten leider nicht richtig mitbekommen, aber in dre Wüste konnte dieses Phänomen schon einmal unvorbereitet auftreten. "Beweg dich nicht!" Es ertönte quasi fast schon wie ein Befehl aus ihm heraus, aber alles, was der Necrologia nun tun konnte war, sie vor dem Sandsturm mit seinem eigenen Körper zu schützen. Glücklicherweise könnte die große Palme ihr übriges dazu tun. Es dauerte nicht sehr lange, bis dieser Sandsturm wieder vorbei war. So plötzlich wie er auftauchte, verschwand er auch wieder, hinterlies aber eine Menge aufgewirbeltem Sand. Der Dragon Slayer tat jedoch was er konnte und schützte sie mit seinem Oberkörper, während er sich die ganze Zeit über auf seine Oberarme stützte, damit sie problemlos atmen konnte. "G-Ge... Geht es dir gut?" Sprach er noch leicht benommen von der Kombination der Situationen. Er hatte sie so hoffte er vollständig vor Schaden beschützt. Er fasste sich mit einer Hand an den Hinterkopf und hatte bemerkte, dass er blutete. Aber er kommentierte es nicht. Dann setzte er seine Hand wieder herab zum Boden, um sich wieder beidseitig abzustützen. Dieses Mal jedoch war es etwas Anders. Denn nach wie vor war das pech sein bester Freund, denn urplötzlich spürte er etwas äußerst weiches und rundes in seiner Hand, denn diese hatte er falsch abgesetzt. Er berührte sie gerade doch tatsächlich zwar am Oberkörper, jedoch an einer ganz bestimmten Stelle. Zwa realisierte er, dass er gerade mit seiner Hand ihre linke Brust berührte, zu mehr als einem deutlichen Aufreißen der Augen war er auch aufgrund der Schmerzen am Hinterkopf gerade nicht fähig...
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Ronjas Miene entgleiste ihr nicht. Sie war nicht schockiert aufgrund der kühlen Antwort. Nicht, dass sie sich schon ganz an die gefasste Art des Sprechens gewöhnt hatte, mit der Nero ihr – immerhin mittlerweile – zu antworten pflegte. Und zumindest beim letzten Satz konnte sie ihm beipflichten. Trotzdem sah man ihr wohl an, dass sie eine etwas andere Meinung vertrat. Nicht dass sie wütend oder enttäuscht wurde oder gar halsstarrig, aber ein Anflug von Traurigkeit überschattete ihr Gesicht. „Sicher? Ich hätte gerne einmal einen Geist gesehen …“Das war unter anderem ein Grund ihrer Reisen. Ronja war fasziniert von der Seele selbst. Von dem, was nach dem Tod mit ihr geschah und auch, was der Persönlichkeit passiert, die den menschlichen Körper einst mit Leben gefüllt hatte. Sie war begierig danach etwas darüber zu erfahren, etwas, dass sie in der Bibliothek von Aleo auch nachstöbern wollte. Aber Nero hatte seine Antwort erweitert – auf das unerklärliche. „Vielleicht gibt es das, also eine Antwort“, gab sie zu. „Aber willst du sie wirklich wissen? Ich meine, was für einen Sinn hat das Leben noch, wenn du alles weißt?“ Ronja mochte unbeantwortete Fragen, unerklärliche Dinge. Magie und das Träumen einer Welt, deren Grenzen unendlich waren. In einem Buch hatte sie einst gelesen, dass jeder Grenzen hatte. Der Autor hatte es faszinierend beschrieben. Die Grenze der Protagonisten war die Klinik gewesen. Die Grenzen der anderen Leute die Länder und Meer. Die Grenzen eines Astronautens die Unendlichkeit. Insbesondere der letzte Satz hatte sie gefangen genommen und lange Zeit nicht wieder ausgespuckt.
Eine ihrer Fragen wurde allerdings beantwortet. Anscheinend war er doch etwas Besonders, obwohl man es ihm nicht angesehen hatte. Obwohl er ein Mensch war. Neugierig legte sie den Kopf schief. Was das Andere wohl war, von dem er es hatte? Doch er machte einen eleganten Bogen darum herum. Offenbar wollte er nicht darüber sprechen. Augenblick, schon beinah unbewusst, konzentrierte sie sich stärker auf sein emotionales Raster, doch sie konnte keine Abschweifungen von der gefassten Ruhe finden. Dann aber brach ein helles Lachen aus ihr hervor. Zuvor noch im Ernst hatte sie ihm von ihrer Honigseife erzählt, ob dies sein Rätsel lösen würde, dass sich offensichtlich in seinem Kopf abspielte. Stattdessen ging er nun in eine ganz andere Richtung. Graberde. „Ich hoffe, ich sehe nicht leichig aus, ohne es bemerkt zu haben?“ Ronja trat zurück, um nicht versehentlich beim Lachen gegen ihn zu stoßen. Sie grinste ihn vergnügt an, als er seine Entschuldigung hervorbrachte. Etwas überrascht hielt sie inne und sah ihn direkt an. Sie hatte einfach nicht erwartet- na ja, dass er sich entschuldigen würde … Nun, trotz ihrer Sinne war sie nur wie ein Horoskop, dass sich manchmal irrte und nicht jede Kleinigkeit auf dem Weg erkannte. Sie hatte ihn einfach nur so eingeschätzt und als ihr das klar wurde, tat es ihr selbst leid. Ohne groß nachdenken nahm sie seine Hände in die ihre. „Kein Ding, es stört mich nicht. Ich bin nun aber auch gespannt, warum das so ist.“ Ob er wirklich ihren Vater an ihr roch? Das wäre unglaublich, wie fein seine Nase war! Ronja hatte seine Hände wieder losgelassen und mit ihm das Wasser zurückgetragen. Dann ging sie ihm voraus Richtung der Palme. „Du schläft nicht? Das ist aber nicht gesund“, meinte sie besorgt. Er sah zwar nicht krank aus, aber er war ja noch jung. „Darf ich fragen, warum? Du musst es mir natürlich nicht sagen, aber wenn du möchtest, aber wenn doch-„ Sie ließ den Satz so in der Luft hängen.
Als Ronja gerade ihre Magie erklären wollte, stolperte Nero hinter hier und prallte gegen sie, was beide in den Sand beförderte – Ronja in der unangenehmen Position nur schwer Luft zu bekommen. Trotzdem vervollständigte sie ihren begonnen Satz und erst als sein roter Schädel vor ihrem Gesicht war, fiel ihr auf, wie das noch verstanden werden konnte. Schnell schob sie eine Erklärung nach, doch die verbesserte nichts mehr. Dafür war es wirklich überraschend, dass der sonst so ruhige Nero plötzlich Erdbeere spielte. Durch die Nähe spürte sie seine Gefühle genauer, auch wenn ihre eigene Unsicherheit diese fast übertrumpften. Als er den Kopf hob und mit der Wurzel kollidierte, spürte sie zumindest keine Wut oder ähnliches auf die Palme, die im Weg gewesen war – wie es bei manch anderen gewesen wäre. Er war wirklich erstaunlich – und da wusste sie noch nicht, etwas in den nächsten Minuten passieren würde. „Tut es sehr weh?“, fragte sie besorgt. Mittlerweile konnte sie wieder atmen und sah etwas zerzaust hoch. Besorgnis in den Augen, ob er sich groß wehgetan hatte. So vergingen einige Herzschläge, während Ronja ihren Arm zu sich zog und sich ebenfalls ein bisschen aufrichtete, sodass sie etwas mehr sah. Aber nicht genug. Sie ließ sich zurückfallen und legte stattdessen eine Hand in seinen Nacken. „Darf ich mal?“, fragte sie und wollte gerade hervorrutschen, um sich seinen Kopf anzusehen, als die Schatten sich verlängerten. Ein lauter Brausen, dass schnell näherkam. Ronja drehte den Kopf um zu sehen, was da auf sie zukam. Ein Sturm, eine Wolke aus Sand und Staub raste auf die beiden Magier zu. „Augen zu“, rief sie ihm zu und zog dann ohne weiter nachzudenken seinen Kopf zu sich. Mit der anderen Hand auf seinem Rücken drückte sie ihn näher und drückte das Gesicht in seine Halsbeuge. Sie kniff die Augen zusammen und zog die Schultern hoch, um ihre Ohren zu schützen. Ronja hatte von den Leitern von den plötzlichen Stürmen gehört, doch eigentlich sollte sie dabei nicht unter einem Kerl liegen. Trotzdem tat sie ihr Bestes, indem sie ihren und Neros Kopf mit dem jeweils anderen Körper zu schützen versuchte. Und dann erreichte der Sturm die Oase, fegte ohrenbetäubend über sie hinweg. Ronja hatte wirklich nicht vor, sich zu bewegen, also hielt sie sich an die Aufforderung und klammerte sich an ihm fest. Oder ihn an sich. Sie wusste nicht, wie viel Zeit verging, mochten es Minuten oder Stunden sein, bis das tosen wieder nachließ. Ronja rührte sich nicht. Sand hatte sich um sie aufgehäuft, doch dank der Wurzel und Palme war sie Großteiles verschont geblieben. Nur vorsichtig löste sie sich von ihm. Die Stille war gespenstig. „Ich habe- das war das erste- wow.“ Mehr brachte sie nicht heraus. Ihre Haut und Kleidung war voller Sand und er sah nicht besser aus, zudem fehlte der Hut. Aber sie war ganz. Vorsichtig kroch sie unter ihm hervor und sah sich um. „Ja, mir schon.“ Sie gelangte in eine kniende Position und beugte sich über seinen Kopf. Blut. Oh oh. Und der Sand war darüber hinweggefegt. „Wir müssen das Säubern!“ Ronja sah zum See, doch dieser war voller Sand. Woher sollte sie nun das Wasser nehmen? Dann fiel ihr etwas an. Die Beutel. Sie streckte ihm die Hand entgegen. „Komm mit, ich habe was im Rucksack.“ Wenn er aufstünde, würde sie neben ihm zum Rucksack gehen, hoffentlich war es aber nicht zu schlimm.
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Nero
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Nein, er schleif nicht. Zumindest nicht, wenn er sich einen Ort ausgesucht hatte, an den er sch zurückzog und an dem er verweilte, um die Ruhe zu genießen. Wenn er sich einen Ort zum Rückzug gesucht hatte, um die Einsamkeit und die Ruhe zu genießen, dann nutzte er einen solchen Ort vornehmlich zum Nachdenken. Wenn gleich diese Ruhe dann auch dazu einlud, etwas anderes als Nachdenken zu tun, war es dann doch eine eher trügerische Ruhe, durch die zu jeder zeit etwas schlimmes hätte geschehen können. Etwas unerwartetes, etwas, was man nicht direkt auf dem Schirm gehabt hatte. Und als bedingungsloser Taktiker und begabter Stratege war es einfach ausgeschlossen, dass er an einem solchen Ort den Schlaf wählte, selbst wenn es schon sehr spät sein würde. Das Maximum der Möglichkeit neben dem Nachdenken wäre eben das von ihm angesprochene Dösen, wodurch er zumindest seinem Körper eine kurze Auszeit gönnte, allerdings ohne die Aufmerksamkeit auf seine Umgebung zu vernachlässigen. Denn so stellte Nero immer fest und sicher, dass er auch in Sicherheit war. Er musste sich auch aufgrund seiner eigenen Fähigkeiten wirklich keine Sorgen machen, dass er irgendetwas an Schadne nehmen könnte, schließlich konnte er sich dadurch verteidigen, aber dennoch, wenn es nicht nötig war, wählte der Necrologia auch nicht die offene Konfrontation. Dantalion hatte ihm diesbezüglich etwas beigebracht, was er auch immer beherzigte. - Du kannst dir nur sicher sein, keinen Fehler zu machen, wenn du im Vorfeld jede Eventualität, und auch wenn sie noch so unwahrscheinlich erscheinen mag, in deine Gedanken und deine Planungen mit einbeziehst, um auf sie eine passende Antwort zu haben. Erst, wenn du dies berücksichtigt hast, besteht keine Möglichkeit mehr, einen Fehler beganen zu haben. - Dieser leitende Satz war sehr prägsam für den erfahrenen Magier, dass er dies auch immer berücksichtigte und auch grundsätzlich durchführte. Denn sein Ziehvater irrte sie nun einmal nicht, wenn es um dieses Thema ging. Und wenn die Not eine Tugend darstellen sollte, dann hätte der Dragon Slayer ja auch immer noch sein Gift in der Hinterhand. Dadurch konnte er sich eben auch sicher sein, dass es für ihn wirklich keine Gefahrensituation darstellte, wenn er sich einen verlassenen oder erhöhten Platz suchte, um einfach nur die Art und Weise der Ruhe zu genießen.
Mitten im Gespräch oder im sich anbahnenden Gespräch über die Magie der jungen Vogelfrau geschahen merkwürdige um wenn nicht sogar zu sagen recht selbstsame, zweifelhafte Dinge. Zunächst eine Kombination aus Pech und Ungeschicklichkeit, nicht Pech und Schwefel, die dafür sorgten, dass der Grauäugige stolperte und die attraktive Vogeldame mit sich riss, nur um sie folglich unter sich zu begraben. Sollte das Pech weiter bestehen bleiben, war da auch die Möglichkeit, der Drohung, ihre Atmung zu blockieren, weil der sonst so mittelgroß gewachsene Dragon Slayer ganz einfach mal eben zwanzig Kilogramm mehr auf die Waage brachte, als die Vogeldame. Diese zwanzig Kilogramm mehr übten natürlich einen unfassbaren Druck auf ihre Lunge aus, sodass es schwieriger für sie war, ausreichend Luft zu bekommen. Nero drohte quasi, sie zu ersticken, wenn er sich nicht von ihr wegbewegte.
Doch das sollte alles kein Problem sein, während sie schließlich einen Satz sagte, der dafür sorgte, dass es noch weiter in dieser Szenerie ging und das auch das Pech noch einen weiteren Anteil daran hatte. Dieser Satz, dass sie ihn spüren würde, gerade bei Mann und Frau, sagte man eigentlich nur in einer anderen Situation, die aber jetzt nicht ganz so passend gewesen wäre. Folglich war es auch nur klar, dass der Necrologia sich voller Scham davor erschreckte und sofort versuchte, den nötigen und auch besser sicheren Abstand, wiederherzustellen. Natürlich sorgte dieses klassische Misverständnis dann auch dafür, dass das Pech weiter seinen Tribut zollen wollte und er sich seinen Hinterkopf anschlug und sich dementsprechend auch verletzte. Es war jedoch nur eine leichte Verletzung, aber trotzdem blutete er deutlich sichtbar, während das Blut auch an seinem rechten Auge entlang, vorbei lief und der Vogeldame fast schon taktvoll ins Gesicht tropfte. So klar und rot sein Blut auch war, konnte man erkennen, dass es voller Sauerstoff war und demnach das Blut einer körperlich äußerst gesunden Person gewesen war. Die junge Vogeldame vergewisserte sich aber dennoch, ob er denn deutliche Schmerzen hatte oder ob es doch gehen würde. Mit dem rechten, geschlossenem Auge, welches er so auch vor dem fließenden Blut schützte, zeigte er nun ein eher aufgesetztes Lächeln, machte aber deutlich, dass alles in bester Ordnung war. "Hehe, grgh.. Nah, es ist nichts. Der Zusammenstoß hat mich nur gekitzelt.." Deutlich erkannte man diese aufgesetzte, fadenscheinige Ausrede. Selbst ein gehbehinderter Zwergpudel hätte nun mitbekommen, dass es sich hierbei eindeutig und den Versuch handelte, den Anschein zu wahren. Ein deutlicher Versuch, die Kontrolle über die Situation beizubehalten und die Verschlagenheit auch als eine Art schütztende Mauer zu verwenden. Sicherlich wollte niemand gerne vor einer anderen Person - schon ga rnicht vor einer weiblichen - zugeben, dass dies doch deutlich schmerzhafter gewesen war, als es vielleicht sogar ausgesehen hatte.
Plötzlich jedoch änderte sich schlagartig die Stimmung der Situation, denn ein gefährlicher Sandsturm zog auf. Eine kleine Hose eines plötzlich auftretenden Naturereignisses, vielleicht nur wenige Meter hoch, aber dafür sehr schnell und äußerst staubig und sandig. Wie aus dem Nichts fegte dieser Sandsturm über die Körper der beiden Persönlichkeiten hinweg, währenddessen die Vogeldame fast schon instinktartig in eine schützende Position wechselte und dabei auch den Kopf des Necrologia mit sich selbst schützte. Währenddessen nutzte der Orangerothaarige seinen Körper quasi als Dummy und fing damit den prasselnden Sandsturm körperlich ab, um möglichst wenig Schaden an die Dame heranzulassen. Fast schon wie ein edler Ritter in einer schimmernden, sandigen Rüstung. Glücklicherweise dauerte dieses Naturereignis nur ein paar wenige Sekunden, war also schneller wieder vorbei, als man bis drei zählen konnte. Wo kam dieses Ereignis denn bloß her? Der Sturm hatte jedenfalls diese Oase gerade in eine Sandquelle verwandelt, es würde wohl etwas dauern, bis hier wieder Wasser zum Vorschein kommen würde.
Der Necrologia war vollständig von Sand benetzt, entsprechend war auch seine Wunde, die er sich gerade zugezogen hatte, mit Sand und damit auch mit Dreck überzogen. Augenscheinlich schien sich die Vogeldame aber dahingehend zu Sorgen, dass diese Wunde gesäubert werden musste. In den Augen des Necrologias erschien das jedoch als nicht nötig, so schlimm war das doch nun auch wieder nicht. Viel erstaunlicher war jedoch die Tatsache, dass sie es gar nicht störte, dass der arme Kerl für einien gewissen Moment eine Stelle an ihrem Körper berührt hatte, der eigentlich zu einer Tabuzone zählen dürfte. Aber eines nach dem Anderen. Langsam fasste sich der Dragon Slayer wieder, auch wenn die Schmerzen am Kopf noch etwas bleiben sollten. "Ach was. Das ist nicht weiter wichtig, morgen ist das schon nicht mehr zu sehen." Entsprechend legte er auch keinen großen Wert darauf, dass diese kleiine Verletzung gesäubert werden würde. Er würde später einfach seinen Fedora darüber setzen und diese Wunde dann damit versiegeln. Aus den Augen, aus dem Sinn wie es so schön hies. Jedoch wollte der Necrologia dann doch nachfragen, weil er es doch einfach wissen wollte, diese Berührung eben. "Hat.. Hat dich das eben überhapt nicht gestört? I-Ich meine..." Kurz wendete er seinen Blick zur Seite ab. "...Ich meine, wo ich dich eben versehentlich für eine kurze Zeit berührt hatte.." Mit seinem Zeigefinger deutete er deutlich sichtbar und verständlich auf ihre Brusthöhe, sodass sie es eigentlich verstehen musste. Noch immer war der arme Kerl etwas neben der Spur, aber er fing sich von vergehender Sekunde zu vergehender Sekunde mehr und mehr. Das Begleittier der Dame hingegen hatte einen glücklichen Zufall auf seiner Seite und wurde durch ein Zusammenspiel aus Palme einem und fast schon mehr als Ruine durchgehenden, alten Schuppen vor diesem Naturereignis geschüzt worden war. Dementsprechend ging es auch den meisten Sachen der Vogelfrau gut und waren unversehrt. Als Nero sich wieder entspannte, griff er reflexartig und ohne hinzusehen in die Richtung, in der sich eigentlich sein Fedora befinden sollte. Doch dieser war nicht mehr an dieser Stelle. Innere Anspannung bildete sich deutlich in ihm, sein Blick weitere sich. Schnellen Schrittes begab er sich zu diesem Schuppen, der voll von Stroh und Heu gewesen war, aber auch dort keine Spur von seinem kostbaren Schatz. "Mein Fedora! Nein?! Der Sturm hat mich von meinem Fedora getrennt?! Nein! Dantalion!"" Das durfte nicht geschehen. Das kostbare Abschiedsgeschenk von Dantalion, auch wenn es sich nur um ein schlichtes Kleidungsstück handelte, es erinnerte Nero doch immer an die gemeinsame Zeit mit seinem Ziehvater. Er war unachtsam, das musste er sich eingestehen. Dies hätte nicht geschehen dürfen...
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Nero lächelte. Das an sich wäre schon fast besonders gewesen, hätte Ronja ihm nicht angesehen, dass es nur Schauspiel war. Insbesondere seine Formulierung war ihr ausnahmsweise vertraut. Mit Sarkasmus konnte sie umgehen. Sie benützte ihn selbst zwar nicht, war aber oft genug damit in Kontakt gekommen. Vor allem in düsteren Situationen wurde sie damit konfrontiert. Leute nützten ihn, um ihre Angst oder Unsicherheit zu verstecken. Oder ihren Schmerz hinabzuspielen, wie Nero es gerade tat. Ronja hatte vor zwei Jahren einige Zeit mit einem Mädchen verbracht. Sie war etwa 15, 16 Jahre alt gewesen und von einer Wolke der Angst umgeben gewesen. Ronja hatte das sie im Café getroffen und sie dort mit ihren Freunden beobachtet. Sie hatte die mutige gespielt, der, der alles egal war. Die – um es in ihren Worten zu sagen – auf alles einen Fick gab und das wildeste Zeug erlebte. Sich betrank, waghalsige Dinge ausprobierte. Ronja hatte gewartet, dass sie sich von ihren Freunden trennte und sich ihr genährt. Zunächst hatte das Mädchen seltsam reagiert, woraufhin Ronja ihr in kurzen Worten das Wichtigste erklärte und ihr gesagt hatte, wenn sie reden wollte, würde sie sie jeden Abend der nächsten Wochen hier finden. Vermutlich aus Neugierde war sie schließlich doch gekommen und hatte sich der Vogeldame gegenübergesetzt. Ronja hatte mit ihr gesprochen. Dass sie von der Angst wusste und dass es okay war, Angst zu haben. Sie hatte es zunächst abgestritten, aber am Ende hatte Ronja sie weinend im Arm gehalten. Nero weinte nicht. Das Einzige was ihm über die Wange lief die hellrote Spur des Blutes, dass von seinem Kopf tropfte und über sein Kinn auf ihre Kleidung fiel. Das störte sie nicht. Was ihren Plan ihm zu helfen störte war der plötzliche Sturm, der aufkam. Der Sand, der über die Wüste auf sie zuraste. Ronja hatte von Magiern gehört, die ähnliches vollbringen konnten, dass hier war aber definitiv ein natürliches Ereignis. Sie schätze Nero nun mal nicht als jemanden ein, der sich noch extra Sand und die Wunde rieb. Und das wortwörtlich. Also drückte sie seinen Körper zurück an den ihren, spürte seine Wärme und seinen Herzschlag, während der Sturm über sie wehte. Ronjas Herz hingegen schwieg, schwieg, wie es es die letzten 21 Jahre schon immer tat. Nur ihre Brust hob und senkte sich in knappen Atemzüge, da sie das Gesicht an seinem Hals vergraben hatte. Ihr Nase war bei weitem nicht so gut wie die seine, aber auch sein Geruch rief etwas in ihr wach. Er roch nach ihrem Lieblings Café, wenn einmal die Woche am Nachmittag Tee auf dem Programm stand. Sie war nicht so die Teetrinkerin, aber sie erkannte es. Pfefferminztee. Danach roch er. Unwillkürlich musste sie lächeln. Ob er es an seiner Haut spürte?
Der Sturm hatte schließlich nachgelassen und Ronja hatte sich von Nero gelöst und war unter ihm hervor gerutscht. In ihrer Sorge um ihn hatte sie seine Hand völlig ignoriert und konzentrierte sich stattdessen ganz darauf, einen Blick auf seinen Kopf zu werfen. Was ihr gelang, da der Hut fehlte, allerdings waren ihr die Haare im Weg. Trotzdem sah sie den roten, verschmierten Fleck im sandigen Haar. Dunkler als sein rötliches Haar, dass sie an eine nicht ganz reife Tomate erinnerte – oder eben an einen Fuchs. Wobei sie mit letztem einen etwas schöneren Spitznamen formulieren konnte, der ihr jetzt auch über die Lippen rutschte. „Komm schon Fox! Wer weiß, was für Keime da drinnen sind.“ Ronja kümmerte sich nicht den Sand auf ihrem Körper oder darum, dass sie noch immer barfuß herumlief. Nun denn, ein kurzer Blick zum Teich offenbarte ihr, dass ihre Stiefel weg waren und dass die Oberfläche dunkelrot geworden war. In der einbrechenden Nacht war der Teich ein dunkles Loch. Die Empathin drehte sich zu Nero um und zog ihn hoch. Dabei spürte sie erneut mehr seiner Gefühle, diesmal erstaunen und etwas Richtung Scharm? Tatsächlich sprach er nicht über die Verletzung, sondern über das, was ihr aufgrund eben dies nicht so wichtig erschienen war. Ronja zuckte die Schultern und folgte seinem Finger. Nun wurde sie erneut rot. Schon dämlich, wie sie beide mit roten Wangen in der kommenden Nacht alleine in der Wüste standen. Ihre Mundwinkel zuckten belustigt darüber. „Es war ja versehentlich“, meinte sie nach einer kleinen Pause und sah wieder zu ihm auf. „Außerdem haben wir wichtigeres zu tun.“ Wie genau sich das angefühlt hatte, könnte sie später ergründen. Aktuell stand die junge Vogelfrau nämlich vor dem Problem, dass sich ihr empfinden von Wichtig von dem des jungen Mannes unterschied. Nachdem sie mit ihm zu ihrem Rucksack gelangt war, begann er wie ein aufgescheuchtes Huhn über den lockeren Sand zu laufen. Er suchte etwas? Seine Fedora? Meinte er den Hut? Ronja lief ihm hinterher, bis sie ihn am Arm zu fassen bekam. Sonderlich stark war sie nicht, aber sie hoffte ihn durch die Berührung dazu zu bringen ihr zuzuhören. „Hey, Nero! Komm mit, wir suchen gleich gemeinsam danach. In der Zwischenzeit wird es dir schon nicht davonlaufen“, redete sie auf ihn ein und zog an seiner Hand, um ihn zurück zum Rucksack zu bewegen. „Außerdem wird es bereits dunkel.“
Als sie ihn endlich zurück neben ihren Rucksack platziert hatte, machte sie sich an ihrem Rucksack zu schaffen. Durch den Schuppen war der Bereich direkt davor verschont geblieben und auch Lente stand im frischen Sand, etwas durch den Wind aber vollständig und unversehrt. Zum Glück. Ronja legte ihr Tuch daneben, mit dem sie beim Reiten ihren Kopf verdeckt gehabt hatte, ihre Handschuhe waren verschwunden. Vermutlichen lagen diese noch in der Kühle. Sie nahm einen der Wasserbeutel und wusch sich die Hände, dann beugte sie sich über ihn. Sie drückte ihn etwas zurück, stellte sich hinter ihn und legte ihm den Kopf in den Nacken. „Achtung, dass kann jetzt weh tun“, warnte sie ihn vor und begann dann langsam Wasser über seinen Kopf zu schütten. Vorsichtig, damit es nicht zu sehr schmerzte oder seine Kleidung nass wurde. „Wer oder was ist dieser- Dantalion?“, fragte sie, um ihn abzulenken, während sie sanft den Sand von seiner Wunde wusch. Sie beugte sich hinüber, um aus dem kleinen erste Hilfe Set Bandagen zu nehmen, sowie ein sauberes Tuch. Mit letzterem reinigte sie die blutende Stelle endgültig. Sie strich die weichen Haare zur Seite und begann – nachdem sie einen Tupfer daraufgelegt hatte – seinen Kopf einzubinden. Von seinem Hinterkopf unter seinem Kinn hindurch und dies ein drei Mal, sodass die Blutung hoffentlich durch den Druck gestoppt werden würde. „Geht das so?“, fragte sie und trat wieder vor ihn, um sein Gesicht zu begutachten. „Ich würde sagen, wir machen zuerst ein Feuer. Mit dem Licht finden wir deinen Hut einfach als so.“ Ronja sah zu dem Holz hinüber. „Kannst du Feuer machen? Dann würde ich derweil das größere Holz holen.“ Es würde ihr zwar nicht ganz einfach fallen, aber sie würde einfach öfter gehen. Wer wusste schon, ob er gar eine leichte Gehirnerschütterung hatte! „Und sag Bescheid, wenn wir schwindlig wird. Trinken kannst du gerne.“ Damit machte sie sich auf Holz vom Stapel zu ziehen und zu ihm zu tragen.
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Nero
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Was war bloß mit diesen Dragon Slayer los? Irgendetwas stimmte noch nicht mit ihm, aber was? Sollte es etwa eine spätsommerliche Erfahrung sein, die ihn ein wenig aus der Bahn warf? Sein Verstand konnte es in jedem Fall nicht gewesen sein, der funktionierte tadellos und einwandfrei. Da war dann also etwas Anderes, was dafür sorgte, dass er sich so merkwürdig verhielt. zwar würde es nur dem geübten Auge oder Neros engsten Freunden und Verbündeten auffallen, dass er sich anders benahm, aber nichtsdestotrotz war da ein Unterschied zu spüren gewesen, der auch nicht von der Hand zu weisen sein dürfte. Barbatos würde ihm jetzt wahrscheinlich mit auf den Weg geben, dass er sich selbst nicht verrückt machen sollte oder das er sich an seine innere Ruhe erinnern sollte. Aber in diesem Moment war das gar nicht so einfach, lag das wohl an einer Kombination aus mehreren Faktoren, die seinen Verstand ein wenig zu blockieren scheinten. Zumal da ja auch noch ein paar Rätsel waren, die gelöst werden mussten. Es hatte wohl allem Anschein nach mit dieser weiblichen Gesellschaft zu tun, die Nero da im Moment bei sich hatte. Durch seine fehlende Erfahrung mit einer solchen Situation und einer solchen Person war es für ihn schlichtweg ein Rätsel, wie er angemessen zu reagieren hatte und genau das war wohl die Tatsache gewesen, welche ihn vor eine fast schon zu große Herausforderung stellte. Natürlich kannte Nero es nicht, aufzugeben oder ähnliches, aber die tatsache, dass er noch nie so vertraut mit einer fremden Frau gewesen war, gab ihm schon ein wenig zu knacken. Dies war eine Nuss, die er quasi in irgendeiner Form selbst knacken musste, damit auch sie ihr kostbares Fruchtfleisch der Weltanschauung aufzeigen konnte. Aber noch sollte Nero vielleicht erst versuchen, zu lernen, wie er mit einer solchen Situation umgehen kann, wenn er sich auch diese Erfahrung zu eigen machen will, damit er in naher Zukunft, sollte er in ähnliche Situationen gelangen, besser reagieren könnte.
Ein Grund, der Nero komisch reagieren oder wirken lies? Kein Problem. Eigentlich hasste der Necrologia es abgrundtief, wenn man ihn einfach berührte, weil sein Körper und damit auch sein Aussehen sein goldenes Kapital ist, welches er immer zu schützen vermochte. Da war es mehr als nur seltsam, dass er mit keiner Gestik reagierte, dass die Vogeldame ihn nun schon mehrere Male einfach so berührt hatte. Dies war einfach nur ein Indiz mehr dafür gewesen, dass der Verstand des Necrologia nicht ganz so war, wo er eigentlich besser sein sollte. Würde dies etwa bedeuten, dass sein Verstand von der weiblichen Gesellschaft gerade doch ein wenig überfordert war? Das konnte der Dragon Slayer sich aber nicht vorstellen. Zumal, was würde von sein Bruder Barbatos zu dieser Situation jetzt sagen? Zum ersten Mal überhaupt schien der Verstand des Nero nicht so zu funktionieren, wie er es eigentlich tun sollte. Das wäre wirklich ein absolutes Novum gewesen, etwas, was man so wohl nicht von ihm zu erwarten hatte. Weder jetzt, noch in naher Zukunft und schon gar nicht in der elitären Vergangenheit. Ob man es nun wollte oder nicht, Ronja übte mit ihrer bloßen Anwesenheit zurzeit doch massiven Einfluss auf den Verstand des jungen Magiers aus. Und das wohl mehr, als es ihm eigentlich lieb und teuer wäre.
Fox? Hatte sie ihn da gerade wirklich als ein Fuchs bezeichnet? Wie kam sie nur auf diese Bezeichnung, auf diesen Spitznamen für ihn? Sein Spitzname war Apophis, unter diesem war er bekannt, er fragte sich nun allen ernstes, wie kam sie auf das Fox? Sah er etwa so aus? Hatte er in irgendeiner Art und Weise eine Ähnlichkeit mit einem Fuchs? Seine grauen Augen begannen zu leuchten. "Fox? Warum Fox? Spiegelt sich in meinen Augen etwa das Äußere eines Fuchses?" Der Giftmann war irritiert von dieser Aussage. Viel mehr irritierte ihn aber sein eigener Verstand, der schon wieder einfach so akzeptierte, oder es zumindest zu akzeptieren schien, dass sie ihn schon wieder berührt hatte. Noch viel mehr irritierte sie ihn aber damit, dass es ihr wohl völlig egal war, dass er sie gerade noch mit der Hand an ihrer Brust berührt hatte. schon setzte sich damit das nächste Fragezeichen in seinen Kopf. Doch Nero wäre ja nicht Nero gewesen, wenn er nicht irgendwie wieder zu seiner alten Form zurückfinden würde. Also nutzte er den Moment und reagierte seinerseits mit einer interessanten Aussage, mit der er ein Spiel einzuläuten versuchte. Ein imaginäres Spiel, welches sich ausschließlich in seinem Verstand abspielte und bei dem eigentlich ausschließlich er - so war es zumal bis heute immer - als Sieger vom Platz gehen sollte. "Und was wäre, wenn ich es mit purer Absicht gemacht hätte, nur um die Chance zu nutzen, so etwas zu berühren?" Sein Blick wechselte in ein verschlagenes, selbstsicheres Lächeln. Irgendetwas musste er sich ja einfallen lassen, um wieder zurück auf den Teppich zu kommen. So dachte er zumindest, doch das war nicht so einfach, wie er sich das vorgestellt hatte.
Quasi mit einer Art Befehl hatte es die Vogeldame plötzlich geschafft, Nero mit wenigen Worten zu sich zu locken und das ganz ohne sich auch nur irgendetwas dabei zu denken. Naja, nicht ganz, sie verfolgte ja den Plan, ihn zu verarzten, was ja auch eigentlich sehr freundlich gewesen war. Doch ehe sich der Necrologia versah, befand er sich plötzlich auf dem Boden, direkt neben ihr vor. Mit einem etwas ungläubischem Blick schaute er nun zu ihr auf, während sie damit beschäftigt war, seine Wunde zu behandeln und auch mit feinser Sorgfalt zu verbinden. Nun mal ganz ehrlich, so etwas freundliches hatte zuvor noch nie jemand für den Dragon Slayer des Giftes getan. Und sie kannten sich ja eigentlich nicht einmal. Diese Geste hinterlies auf jeden Fall einen bleibenden, einprägsamen Eindruck im Kopf des Orangerothaarigen.
Die Überraschung wich aber, als sie Dantalion ansprach. Die Vogeldame wollte tatsächlich von ihm wissen, wer oder was denn Dantalion auch immer gewesen ist. Was natürlich verständlich war, da eigentlich nur wenige Personen, eigentlich nur Dragon Slayer von dem Namen eines Drachen gehört hatten. Nero aber seufzte kurz, denn er hätte den Namen eigentlich nicht so unbedacht erwähnen sollen. Aber erhatte keine andere Wahl, er musste ihr antworten, das war er ihr alleine schon deshalb schuldig, weil sie sich um seine Verletzung kümmerte, selbst wenn sie nicht so schlimm war. Und das auch noch, ohne das Nero sie darum gebeten hatte. Aber das musste kurz warten. Zunächst kam der Dragon Slayre wieder hoch und bewegte seinen Kopf etwas, nachdem sie ihn vorsichtig und mit viel sorgfalt verbunden hatte. Auf ihre Frage, ob es so ginge, nickte er kurz, aber wortlos. Dann begann er sich damit, das Feuer zu machen, denn die Dunkelheit war nun auch über sie hineingebrochen. Außerdme hatte Ronja recht, den Fedora würde man sicherlich mit Licht weitaus einfacher finden. Was er zu diesem Zeitpunkt aber noch nicht wusste war, dass sein Fedora und auch die Stiefel der Vogeldame gar nicht so weit von ihnen weg waren. Der Sandsturm hatte die festen gegenstände nur verwirbelt, sie befanden sich unter einer dünnen Sanddecke nahe der Palme, an der ihr Treffen begonnen hatte. Dort hatten sich die Stiefel verhakt und wie ein Netz den Fedora aufgehalten. Es würde sicherlich nur eine Frage der Zeit sein, bis sie beides wiederfinden würden.
Nachdem der Dragon Slayer war Feuer entflammt hatte, mit einfachen Tricks ging dies recht einfach, hatte er für angenehme Wärme und milde Lichtverhältnisse gesorgt. Auch das Antlitz der Vogeldame tauchte nun erneut bei ihm auf, sie brachte das größere Holz zur Feuerstelle. Dann aber reagierte er wieder etwas komisch. Wortlos ergriff der Mann, der nach Pfefferminz roch, die Hand der Dame, die nach Graberde roch und zog sie sanft zu sich, sodass sie sich quasi neben ihn zu setzen hatte. Dann schloss er seine Augen und blickte gen Boden. "Dantalion ist der Name eines Drachens. Er ist mein Ziehvater und von ihm habe ich zum Abschied diesen Fedorahut bekommen. Ich bin ein Dragon Slayer. Das erklärt auch meinen Geruchssinn. Die Nase eines Slayers ist tausendmal besser als der Durchschnitt." Viele Leute hatten heute noch großen Respekt vor den Dragon Slayern. Daher sprach Nero auch nur wenig über diese Fähigkeit, denn er wollte nicht, dass er sich Bekanntschaften damit vergraulte. Er war immerhin froh, dass die Magier bei Crimson ebenfalls eigenartig waren und sich somit nicht darum kümmerten. "Deine Magie? Du wolltest sie mir doch verraten, oder etwa nicht?" Fast schon fordernd formulierte er diesen Satz, denn er wollte nun auch, dass zumindest ein Teil seiner Neugierde endlich mal gestillt wurde. Denn es interessierte ihn wirklich, was sie für eine Magie verbarg, er wollte wissen, was sie für eine Fähigkeit hatte, nachdem er schon kennen gelernt hatte, was sie für ein Wesen gewesen war. Während die beiden dann auch so beieinander saßen, begutachtete Nero noch einmal ihre Flügel oder zumindest das, was er davon sehen konnte. Ohne großartig nachzufragen oder nachzudenken begann er damit, diese Flügel zu berühren und abzutasten. Langsam strich er sanft darüber und versuchte sich vorzustellen, wie sie sich wohl anzufühlen vermochten? Er hoffte, dass es der Vogelfrau nicht unangenehm sein würde, aber es war eben etwas faszinierendes, er hatte sie eben noch nie gesehen. Mit der Zeit wuchs die Intensität, mit welcher er über ihre Flügel strich, auch stärker, er blieb dabei aber unfassbar sanft. Man merkte deutlich, dass er zwar neugierig war, ihr aber nichts böses wollte. Dann aber tauchte der Trickster in ihm wieder auf und er kombinierte diese Aktion mit seinem Aussehen und seiner Körpersprache. Mit einer schnellen Körperbewegung führte er nun eine Hand von ihrem Flügel weg. Diese bewegte sich zielstrebig auf ihr Gesicht zu. Mit Daumen, Zeigefinger und Mittelfinger berührte er das Kinn der Vogeldame und führte es leicht zu sich. Ihre Gesichter waren nun nur wenige Millimeter voneinander entfernt und ihre Seelenspiegel blickten sich einander tief in ihren jeweiligen Farbtönen an. Nutzte Nero hier eben gerade sein Aussehen, um irgendetwas zu bezwecken? Ein recht selbstsicheres lächeln zeigte sich auf seinem Gesicht und zierte dieses mit ein wenig Freude. Dabei fokussierten seine Seelenspiegel die ihre tief und sein Blick blieb vollständig auf sie gerichtet. "Ich habe dir noch gar nicht für deine Fürsorge gedankt. Dies würde ich sehr gerne ändern..." Wohingehend er den letzten Teil dieses Satzes völlig ruhig und ziemlich leise ihr gegenüber zuflüsterte. "Und da wäre noch etwas... Wenn du meinen Fedora finden kannst, bin ich bereit, dir einen Wunsch zu gewähren, der mich betrifft..." Auch diesen Satz flüsterte er ihr ruhig und vollkommen selbstsicher vor. Noch immer hielt er ihr Kinn mit diesen drei Fingern sanft in Position. Ihre Gesichter trennten wirklich nur wenige Millimeter, jedoch strahlte der Dragon Slayer fast schon eine Aura der Ruhe aus. Was hatte er nur vor? Und was dachte er sich dabei? Hatte er überhaupt etwas vor? Und wie würde die Vogeldame wohl darauf reagieren, was der attraktive Orangerothaarige ihr da so ruhig zugeflüstert hatte? Dies würde sich wohl schon sehr bald offenbahren...
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Ronja Dreaming Empath
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Ronja hielt einen Augenblick inne, in dem sie Nero mit leicht schräggelegtem Kopf musterte. Obwohl das vielleicht das falsche Wort war. Es ähnelte mehr einem Zustand von ‚ins nichts schauen‘. Sie fixierte einen Punkt mitten in seinem Gesicht, ohne dieses wirklich zu sehen. Stattdessen konzentrierte sie sich erneut auf sein Raster. Sie suchte ein bestimmtes Gefühl, eines, dass sie womöglich durch die Erwähnung seines Spitznamens hervorgerufen hatte. Doch sie fand keine negative Entwicklung. Ronjas Blick wurde wieder scharf und sie lächelte ihn an. „Nein, deine Augen sind eher wie Quecksilber. Aber deine Haare. Sind sie weich? Ich meine, ich habe noch nie einen Fuchs gestreichelt, aber ich könnte mir vorstellen, dass es weich ist.“ Das war definitiv sie: mit leuchtenden Augen dahinquasseln. Beim anderen Thema war sie es, die ihn mit gemischten Gefühlen ansah, wobei die Sorge überwiegte. Eigentlich hatte sie die Sache auch bereits abgehackt und war losgegangen, doch seine kühle Stimme veranlasste sie dazu, noch einmal stehen zu bleiben und ihn verwirrt anzusehen. „Ich weiß nicht, ich kenne mich da nicht so aus“, gab sie offen zu. „Aber dann wäre es so, hast du das den? Ich dachte, es wäre unabsichtlich gewesen …“ Sie zögerte. Ronja mochte Lügen nicht. Sie empfand es als unnötig, zu schummeln, wo es doch am Ende wieder aufflog. Also hatte er damit ihre Aufmerksamkeit gewonnen. Sie wäre ihn zwar nicht böse, aber würde auch nicht darüber lachen können. Denn würde sie das tun, wäre das nur eine weitere Lüge. Etwas, dass sie nicht war, dass sie nicht fühlte. Das war etwas, auf dass man sich bei ihr komplett verlassen konnte. Ihre Ehrlichkeit, da sie es selbst nicht über ihr Herz bringen würde. es würde doch am Ende auf sie zurückfallen und im schlimmsten Fall auch auf andere. Zudem traf dieser schlimmste Fall sehr oft ein. Belog sie jemanden, er würde schön zeichnen und dieser würde dann versuchen seine Kunstwerke zu verkaufen und dadurch Spott erfahren, wäre das für alle Beteiligten nicht gut. Mal davon abgesehen, dass Spott etwas Unschönes war.
Schließlich hatte sie Nero dazu gebracht sich zu setzen und seine Wunde verarztet. Er schien etwas ungläubig darüber, doch ihr war sein Wohlergehen gerade wichtiger. Erst als sie ihn nach den seltsamen Namen befragte, veränderte sich sein Gesicht. War das ein heikles Thema? Zumindest antwortete er nicht, meinte nur, der Verband wäre so in Ordnung und machte sich dann daran Feuer zu machen. Ronja bohrte nicht weiter nach. Wenn es ihm zu persönlich war, war das okay. Er sollte nur wissen, dass sie ihm zuhören würde, wenn er reden wollte. Dabei ging es nicht einmal darum, wirklich ein Gespräch mit ihr zu beginnen. Obwohl die Empathin gerne antwortete und half, reichte es vielen, einfach ihre Sorgen oder Geschichten zu erzählen, ohne dass diese gewertet wurden. Und dazu kam noch ihre Magie, ihr Zauberspruch, mit dem sie wirklich heilen konnte, wenn auch nur kurz. Sollte sie es ihm weitererzählen? Er hatte zuvor, vor dem Sturm, dem Fall, der Verletzung, danach gefragt. Weit war sie damit nicht gekommen, doch jetzt sollten sie Zeit dazu haben. Sie hoffte, der Sturm wäre der letzte für ihre Nacht und nun, da sie endlich wieder Gesellschaft hatte, freute sie sich auf das Lagerfeuer. Ronja lud weiteres Holz ab und schlichtete es zu einem kleineren Stapel auf. Dann legte sie erste Stücke in das noch kleine Feuer, um ihm Futter zu geben. Um es brennen zu lassen und die Kälte der Nacht vertreiben, die mit dem Mond hereinkam. Sie froh nicht, aber ihre Zehen wurden langsam kühler. Ronja setzte sich zurück neben Nero, als dieser sie an der Hand nahm und zog den Rucksack zu sich. Als sie zurück zu Mister Fox sah, blickte er zu Boden. Dann begann er ihr von Dantalion zu erzählen. Sie hatte bereits von Dragon Slayer gehört, aber noch nie getroffen. Die Vogelfrau sah ihn überrascht an. „Das klingt spannend! Du kanntest einen echten Drachen? Darf ich fragen, war er wirklich so groß wie in den Geschichten?“ Das Feuer wärmte ihr Gesicht, ihren Hals und sie zog die Beine etwas an, sodass sie ihre Fersen in den Sand graben konnte und die Sohlen nicht abkühlten. Sie hatte noch ihren Regenmantel im Rucksack und natürlich ihren warmen Schlafsack. Aber zunächst wollte sie den Abend genießen … Wobei ihr Magen sie an ein anderes Bedürfnis erinnerte. „Hast du auch Hunger?“, fragte sie ihn und stand auf, um in einer der Taschen, die Lante getragen hatte, eine Packung Kekse zu suchen. Sobald sie diese hatte, setzte sie sich zurück neben Nero und fummelte daran herum, bis sie es schließlich mit den Zähnen aufriss. Sie nahm einen der Schokokekse und biss hinein. „Du kannst gerne auch welche haben“, bot sie ihm an und drehte dabei den Kopf in Neros Richtung. Im Feuerschein leuchtete sein Haar noch rötlicher und spiegelte sich in den grauen Augen. Sie verputzte den Keks und setzte dann an, ihre Magie erneut zu erklären. „Ich spürte deine Emotionen. Je näher du bist, umso genauer merke ich, was du fühlst. Ich spüre nicht deinen körperlichen Schmerz, aber alles was in dir drinnen ist. Das ist das Grundprinzip meiner Magie.“ Sie schnappte sich einen neuen Keks. Es war wirklich Zeit ihren Schokoladenbedarf für den Tag etwas zu stillen. „Ich kann auch etwas verändern. Angst nehmen oder ähnliches.“ Dann hob er ihre Flügel hoch. Ronja sah ihn neugierig an. Es störte sie nicht uns so hob sie den Arm etwas, dass er besser zu dem Flügel an ihrem Ellbogen gelangen konnte. Jetzt war sie es, die über seine sanfte Berührung erstaunt war. Sie lächelte ihn an. Seine Hand ließ ihre Federn los und berührte stattdessen ihr Gesicht. Zum dritten Mal in kurzer Zeit war sie ihm so nah, dass sie seinen Atem auf ihrer Haut fühlen konnte. Er war etwas wärmer als der ihre … Erneut lächelte er, was Ronja dazu verleitete dies ebenfalls zu tun. Er hatte ein schönes Lächeln, aber wenn ihm nicht danach war, so sollte sich nicht dazu zwingen. Trotzdem fand sie es traurig. Im gleichen Maß spürte sie die Ruhe in seinem Raster, die sich auf sie auswirkte und ihren lebendigen Geist etwas stiller machte. „Das musst du nicht, außer du möchtest“, sagte sie auf sein flüstern hin. Neros Finger berührten noch immer ihr Gesicht. „Ich weiß nicht, was ich mir wünschen würde. Aber natürlich kann ich dir helfen.“ Sie sprach nun ebenfalls etwas leiser, ansonsten hätte sie ihm wohl auch ins Gesicht gebrüllt. „Kannst du mitsuchen oder möchtest du sitzen bleiben?“, fragte sie ihn, punkto seiner Wunde. Sie legte einen der längeren Stöcke mit dem Ende ins Feuer, um ihn danach rauszunehmen, sodass das Ende brannte. Ronja ließ die Kekse liegen und wartete auf seine Entscheidung. Dann ging sie über den mittlerweile kühleren Sand zur Palme hinüber und begann im Sand zu graben, um den Hut und vielleicht ihre Stiefel in der Nähe zu finden. Allzu tief sollten diese hoffentlich nicht vergraben sein.
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Nero
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Etwas war geschehen, das war mit diesem Dragon Slayer los. Etwas Positives war geschehen, was überhaupt nichts mit irgendwelchen Situationen oder Methodiken zu tun hatte, die in irgendeiner Form hätten negativ aufgefasst werden können. Um genau zu sein hatte die Vogeldame ihm als erste Person überhaupt - abgesehen von seiner Mutter vielleicht - eine so freundliche Tat geschenkt, vor allem auch ohne, dass er gezielt von sich aus danach sprach. Natürlich hatte das einen großen bleibenden Eindruck bei dem Dragon Slayer hinterlassen. Dieser EIndruck sorgte sogar dafür, dass die Zweifel bei Nero verstummten, Ronja könnte eine Feindin sein oder etwas geplant haben. Das Eis sollte damit brechen, nein, es war dadurch bereits gebrochen. Nun könnte auch der sichere zweite Schritt folgen, nachdem der vorsichtige erste Schritt schon erfolgreich war. Der Taktikfuchs oder auch die Apophis würde hier etwas erleben, was sich so noch nie in seinem Leben herauskristalisiert hatte. War es etwa diese Art der Situation, welche Dantalion einst meinte, die Nero in seinem Leben immer so gut beschützen und genießen musste, wie er nur konnte? Vermutlich. Der alte Drache, mit dem Äußeren einer Schlange war auch schon ziemlich alt und damit auch erfahren und weise. Entsprechend gab es nichts, was der Dragon Slayer an ihm anzweifelte und jedes Wort, welches er ihm wann auch immer mit auf den Weg gegeben hatte, sollte noch eine tiefgründigere Bedeutung haben. Eines davon konnte man nun also auch sehen. Irgendwo war Nero nun froh, dass er auf Dantalion getroffen war, jener Drache, der ihm so viel für sein aktuelles Leben einst beigebracht hatte. Es sollte eben nicht jeder auf der Welt eine so glückliche Situation erleben dürfen, wie er es getan hatte, aber das war eben auch ein Ast, an dem er sich immer festhalten konnte. Ein Ast, welcher auch niemals zu brechen vermochte, denn dafür war er einfach zu stabil. Diese alte Echse, dieser Drache, ist wahrscheinlich noch ausgefuchster gewesen als Nero sich das hätte vorstellen können. Dennoch war es etwas schönes, denn ganz egal wo auch immer der Necrologia sich gegenwärtig aufhielt, irgendwie war Dantalion doch immer bei ihm gewesen. Und gerade diese Erkenntnis war einfach zu wunderbar.
Kurz blickte Nero gen Himmel. In Gedanken dachte er an den Drachen, das er ihn schon sehr gerne mal wiedersehen würde. Schließlich hatte er mittlerweile schon so viel erlebt,von dem er ihm auch sehr gerne berichten würde. Er hatte das Gefühl, die alte Echse endlich einmal stolz gemacht zu haben. Nachdem er kurz in Gedanken war, blickte er rüber zu Rinja und schaute sie an. Den Vergleich seine Augen und seine Haare, es war eine faszinierende Wortwahl und ein faszinierender Vergleich. Zwar hasste Nero es, wenn man ihn ungefragt berührte, doch erlaubte er es, dann wäre es doch was völlig anderes gewesen. Im gleichen Moment spürte der junge Kerl, wie der Blutfluss auf seiner Wunde stoppte. Es sollte sich eine Kruste gebildet haben, die damit beginnen würde, seine Wunde verschlossen zu halten. Dadurch begann er auch damit, den Verband, den Ronja ihm gemacht hatte, wieder abzunehmen, allerdings rollte er ihn daraufhin fein säuberlich zusammen und verstaute ihn in der Innentasche seines Mantels. "Verzeih. Aber ohne fühle ich mich befreiter." Daraufhin schloss er kurz die Augen, sein Gesicht formte ein kurzes Lächeln und sein Kopf neigte sich etwas in Richtung Boden. Dies würde aber nur einen kurzen Moment andauern, denn schon im nächsten Moment hatte sein Verstand die passende Antwort für diesen Vergleich gefunden. "Quecksilber... Hmhm, danke. Das passt irgendwo. Ob meine Haare weich sein sollen? Berühr sie, streichel über sie. Finde es heraus." Offenkundig eine große Darbietung von Dankbarkeit für das, was sie für ihn unternommen hatte, obwohl sie sich erst heute kennen gelernt hatten. Nero symbolisierte ihr damit, dass sie von nun an vieles bei ihm durfte. Es war ein Zeichen, welches nicht viele Personen von ihm überhaupt erhalten hatten oder erhalten würden. Aber durch ihr aufrichtiges Verhalten hatte sie sich dieses Privileg auch irgendwo erarbeitet. Sie konnte also auch irgendwo stolz auf sich sein. "So unnachgiebig." Kurz stand Nero auf, um noch mehr vom Holz ins Feuer zu legen. Seine Hände wanderten kurzzeitig in seine Hosentaschen, er nahm für einen Moment wieder die Haltung an, unter der man ihn eigentlich auch kannte. "Du sprichst aufrichtig, das spüre ich. Mach dir keine Sorgen, es war nur ein Versehen. So etwas würde ich nicht absichtlich tun. Das bin nicht ich." Für einen kurzen Moment durchdrang ihn wieder diese Coolness, dieser Faktor, der ihn neben seinem attraktiven Äußeren eigentlich auch so beliebt und verschwärmt machte. Aber Nero gab da nie so viel drum. Er war eben einfach, wie er war. Daran würde sich auch niemals irgendetwas ändern. Daraufhin nahm Nero wieder bei ihr Platz. Er begab sich in seine Ausgangsposition zurück. Das Gespräch, welches die beiden führten, wechselte dann zu Dantalion, seinem Ziehvater. In Nero kamen nur positive Erinnerungen hoch, welche seine Laune stetig verbesserten. Seine Ruhe behielt er aber dennoch. "Nicht ganz. Es ist wahr, dass Dantalion sehr groß ist, aber er ähnelt einer Schlange, weißt du? Das ist auch seine Fähigkeit, deswegen bin ich der Dragon Slayer des Giftes." Dieses kurze Gespräch an Dantalion erinnerte Nero sehr stark an ihn. Aus seinem Gedächtnis malte er auf die Schnelle mit seinem Finger die körperlichen Umrisse seines Ziehvaters in den Boden. Schon alleine dies freute ihn deutlich sichtbar. Über Ddantalion zu sprechen war für Nero immer etwas sehr schönes, auch wenn deutlich wurde, dass er ihn offensichtlich sehr vermisste. "Hier, in etwa so sieht er aus. Er ist wahrscheinlich die weiseste Kreatur, der ich je begegnet bin. Ich habe so viel von ihm gelernt." Der Stolz, von ihm ausgebildet worden zu sein, kennzeichnete sich in dre Seele des jungen Dragon Slayers. Dantalion hatte wirklich einen sehr hohen Stellenwert für ihn.
Kurz darauf erzählte die junge Vogeldame von ihrer Magie, welche der Necrologia als äußerst interessant empfand und bat ihm im gleichen Atemzug auch etwas von den Schokoladenkeksen an, welche sie zwischenzeitlich aufgrund von leicht aufgetretenem Hunger herausgekramt hatte. Dankbar nickte und lächelte der Giftmann und nahm einen Keks heraus. "Jetzt noch ein Tee, das wäre echt schön." Eigentlich trank er ja jeden anbrechenden Abend eine Tasse Tee, einfach um den Tag damit auch schön abschliießen zu können. Da schien heute aber zum ersten Mal seit Jahren nichts draus zu werden. Aber egal, dafür hatte er ja schöne Gesellschaft. Das war mindestens genauso gut, wie jetzt eine Tasse Tee zu trinken. Irritiert war der junge Dragon Slayer aber eher darüber, dass sein typischer Trickstermove bei ihr augenscheinlich keine Wirkung zeigte. Normalerweise waren die Frauen entweder schon allein von seinem Äußeren hin und weg oder spätestens, wenn er so eine Aktion durchführte wie er es gerade bei Ronja getan hatte. Aber sie reagierte da vollkommen anders drauf, was den Grauäugigen aber auch beeindruckte. Als sie jedoch zustimmte, seinen Fedora wiederzufinden, glaubte der Kerl, dass sie es mit Sicherheit nicht nur dafür tun würde, dass er ihr etwas in Aussicht gestellt hatte. Soweit schätzte er sie schon ein. Es war interessant herauszufinden, ob er damit richtig lag oder ob er sich irren würde. Als sie hinüber zur Palme ging, kam dem Dragon Slayer eine Idee, womit sie bestimmt nicht rechnen würde. Völlig unvermittelt stand er auf. Erst machte er den Anschein, als wollte er ihre Frage beantworten und mit ihr gemeinsam suchen. Dann aber schlich er sich nahezu von hinten an sie heran. Als er direkt hinter ihr war, ergriff er ihre Taille mit seinen Armen und umschloss diese. Als sich sein Gesicht auf der Höhe ihrer Wange befand, fuhr er seine Zunge heraus und glitt einmal leicht über eben diese Wange. Warum er dies tat? Ganz einfach, nur um sie ein wenig zu Ärgern und Spaß zu machen. Aber er war noch nicht fertig, noch hatte er sie fest im Griff, war dabei aber dennoch sanft. Schnell drehte er sie, sodass ihr und sein Gesicht sich wieder ansehen konnten. Dann, ohne Vorwarnung lies er sich plötzlich nach hinten fallen und wurde vom weichen Wüstensand aufgefangen. Da er sie jedoch immer noch im Griff hatte, zog er sie im Fallen mit sich. Was sollte ihr auffallen? Urplötzlich befand die Vogeldame sich genau über dem Necrologia, sie saß quasi genau auf seinem Schoß, ihre Beine jedoch zu den Seiten. Er hoffte, es war für sie eine halbwegs bequeme Position. "Herzlichen Glückwunsch, damit hast du gerade den Sohn eines Drachens erlegt." Ein herzliches Lächeln kennzeichnete sich auf seinem Gesicht. Es war gerade einfach nur Spaß, den er mit ihr hatte oder zu dem er sie einlud. Es stellte sich jetzt nur die Frage, würde die Vogeldame dies auch verstehen? Wie würde sie wohl auf dieses 'Spiel' und auf die 'Wangengestik' reagieren? Nero blieb zwar ruhig, war aber dennoch sehr gespannt darauf.
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Ronja Dreaming Empath
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Ronja starrte Nero an, als dieser begann den Verband wieder abzuwickeln! „Was machst du da?“, fragte sie alarmiert und kam wieder näher. Er sollte das nicht abwickeln. Die Blutung und vor allem, dass kein Schutz hineinkamen waren wichtig. Sie verstand ihn zwar, aber wollte er das wirklich riskieren? Allerdings lächelte er, etwas, dass er immer öfter tat und sie zögerte damit, ihn wie Dillan sie dazu zu bringen, den Verband zu behalten. Ronja hatte auch stets an ihren Wunden herumgedoktert, weshalb er ihr Pflaster draufgeklebt hatte. Allerdings sie auch daran gezupft, bis sie sich gelöst hatten, egal wie oft er ihr gesagt hatte, sie sollte die Wunde in Ruhe heilen lassen. „Aber pass bitte gut auf, okay? Es soll sich ja nicht entzünden“, gab schließlich nach. Ronja bemerkte allerdings, wie sorgfältig er en Verband abgenommen hatte – und vor allem, dass er ihn behielt. Das beruhigte sie etwas, sodass sie das Thema fallen ließ, auch wenn sie weiterhin ein Auge darauf haben würde.
Ronja grinste ihn an und fuhr ihm wieder über den Kopf, ohne die Wunde zu berühren. „Ja, sie sind weich, fast wie Flynns. Jetzt müssten wir noch einen Fuchs finden und es vergleichen.“ Während er sich ihrer Hand entzog – die wieder zu den Keksen wanderte – besänftigte er sie weiter. Ronja nickte leicht, froh, dass endlich abzuschließen. Denn wenn sie mehr darüber nachdachte, wurde ihr etwas komisch im Bauch. Es war nun mal eine neue Erfahrung gewesen, sie sie nicht ganz einordnen konnte. Ronjas Erfahrungen waren die eines 12-Jährigen Kindes. Sie hatte sich bisher kaum damit herumschlagen müssen, weil es für sie einfach kaum in Frage kam. Natürlich wusste sie wie Sex funktionierte, man hatte es ihr erklärt, aber damit war‘s dann auch schon. All das hatte natürlich zur Folge, dass Ronja gegenüber forschen Männern etwas brauchte, um deren Absichten zu verstehen, aber bisher hatte sie es geschafft ihnen eine unabsichtliche abfuhr zu erteilen, indem sie sie wie einen großen Bruder behandelte. Indem Nero zuerst nackt an ihr vorbeigelaufen und sie auch ansonsten mit seinem Verhalten verwirrt hatte, war er über jedes Loch der Einteilung darüber geschlittert und tanzte jetzt darauf seine Pierretten. Das Feuer flackerte hoch und knisternd auf, als es sich über das Holz hermachte, dass Nero hineingelegt hatte. Dieser hatte nun wieder Platz genommen und erzählte ihr weiter von dem Drachen. Noch immer konnte Ronja es nicht ganz glauben. Ein echter Drache! Klar, sie hatte davon gehört, aber das waren Geschichten gewesen, von Mund zu Mund weitergereicht. Diese Art der Realität war so fern gewesen, aber jetzt, wo er davon erzählte, stachelte seine Freude die ihre an. „Oh, ich habe noch nie jemanden wie dich getroffen“, erklärte sie, während sie ihm mit leuchtenden Augen zusah, während er Dantalion in den Sand malte. Sie spürte seine Sehnsucht und ja- war es Liebe? zu dem Drachen. Er musste eine sehr große Rolle in seinem Leben gespielt haben. Ähnlich wie Dillan in dem ihren? „Du hast ihn lange nicht gesehen, oder?“, fragte sie, während sie die Zeichnung der Schlange betrachtete. „Ich habe auch noch nie einen Drachen gesehen, das ist unglaublich“, murmelte sie, wobei die erste Information wohl bereits klar gewesen war. Ronja lachte auf, als er von einem Tee sprach. „Tee für dich, Milch für mich, das ist ein komisches Gedicht“, reimte sie und kicherte leise. „Bei mir daheim in Maldina Town gibt es ein Kaffee, dort ist Freitag Teezeit. Ich glaube, das würde dir dann gefallen. Aber sicher gibt es wo du herkommst auch guten Tee.“ Sie vermisste ihren Platz am Fenster, den Geruch nach Kuchen und warmen Getränken … Ronja schüttelte die negativen Gedanken ab und als er ihren Kopf zu sich drehte. Nach kurzem Geflüster stand sie auf, um mit ihrem brennenden Stock auf die Suche zu gehen. Sie hatte Nero noch aufstehen gesehen, begann aber mit dem anderen Ende der Fackel im Sand zu wühlen. Wo waren ihre Gegenstände nur? Erneut stieß etwas gegen sie und der Stock fiel ihr aus der Hand. Zum Glück kippte er von ihr weg und als der Stock auf den Sand fiel, erloschen die Flammen. Das dunkle blau der Nacht lag über dem hellen Sand, doch so ganz nahm sie das nicht wahr. Für sie war es einfach finster, da sich ihre Augen erst an die dunkelheit gewöhnen mussten. Nur den Schein ihres feuer konnte sie sehen. Was aber ausgezeichnet funktionierte, war ihr Tastsinn. Ronja spürte die Hände eines anderen an ihrer Taille. Nero! Was machte er da? Bevor sie ihn das fragen konnte, spürte sie seine Haare in ihren Nacken, dann am Hals und dann etwas Feuchtes auf ihrem Gesicht. Sie zappelte in seinen Griff, da sein Haar sie kitzelte und schnappte lachend nach Luft, während sie zugleich den Kopf zum ihm herumdrehte. „Was- machst- du?“, brachte sie kichernd heraus. Dann wurde sie umgedreht und jetzt sah sie ihn direkt. Endlich waren seine Haare weg und sie holte wieder tief Luft. Ronjas Beine baumelten in der Luft und sie überlegte kurz, sich an ihm festzuhalten. Ach, was überlegte sie! Schnell umklammerte sie mit den Beinen seine Hüfte und hielt sich mit den Händen an seinen Schultern fest, um nicht abzurutschen. Sie dachte nicht, dass Nero sie so schnell absetzen würde und so machte sie es ihm etwas leichter. Tatsächlich tat er etwas ganz anderes, was sie mit einem überraschten Quieken kommentierte. Fox ließ sich zurück in den Sand fallen, wodurch sie nun auf ihm saß. Immerhin hatte sie ihre Beine noch hinter seinen Rücken hervorgezogen, bevor er gelandet war. Allerdings kauerte sie jetzt über ihm, da sie sich noch immer festhielt. Ronja setzte sich auf und strich sich den Zopf zurück. Sie grinste ihn schelmisch an. „Oh, ich hoffe der besagte Sohn leidet nicht zu sehr darunter.“ Sie beugte sich kurz vor und rutschte von seinem Schoß auf seinen Bauch, um einen Blick auf seinen Kopf zu werfen, wobei ihre Brüste über seinem Gesicht waren. Nachdem sie sichergestellt hatte, dass die Wunde nicht schmutzig geworden war, richtete sie sich wieder auf. Eigentlich hatte sie geplant gehabt den Hut und die Schuhe zu suchen, aber jetzt saß sie hier. Sollte sie aufstehen? Ihre Augenbrauen zogen sich nachdenklich zusammen, doch die Kälte ihrer Zehnen entschied dann für sich. Auch wenn seine Körperwärme sie wärmte. Aber das ging nachher auch! Ronja strich ihm die Haare aus dem Gesicht und lächelte ihn an. So verspielt war es für sie einfacher mit ihm umzugehen. „So finden wir unsere Sachen aber nicht“, meinte sie nicht wirklich betrübt. Trotzdem krabbelte sie von ihm hinunter und streckte ihm die Hand entgegen, um ihm aufzuhelfen. „Wenn du kuscheln willst, können wir das danach machen.“ Dann drehte sie sich um, warf aber einen Blick zurück, ob er sie erneut packen würde. Sie lief zu ihrem Stock hinüber und hob ihn auf. Dabei blieb sie an etwas hängen. „Nero, guck mal!“, rief sie ihm zu und beugte sich hinab, um den Hu aufzuheben. Sie setzte ihn sich grinsend auf und sah wieder hinab. „Und meine Stiefel.“ Ronja hob sie auf und lief zu ihm zurück.
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