Ortsname: Platz der Ruhe Art: Freiraum Spezielles: - Beschreibung: Der Platz der Ruhe ist eigentlich nur ein großer, offener Platz abseits des sonst geschäftigen Treibens von Crocus Town. Aufgrund der großen Fläche, einfacher Erreichbarkeit und der, für eine Großstadt, geringen Geschäftigkeit, ist es ein sehr beliebter Treffpunkt für Abenteurer, Gildenmagier und Reisende von außerhalb der Stadt. Es gibt viele Cafés und kleine Restaurants in der Nähe. Außerdem hat man, um die Ruhe zu fördern und zu nutzen, viel Grün und einiges an Blumen im näheren Umfeld gepflanzt. Auch die neu gebaute Architektur wird gerne mit Blumen versehen, so gibt es zum Beispiel an einem Ende des Platzes, nur wenige Meter weiter, einen Lilien-Brunnen, welcher mit wundervollen, der Pflanze nachempfundenen Mustern versehen ist.
Change Log: Sobald sich innerhalb des Rollenspiels etwas an dem Ort ändert, wird es hier kurz vermerkt.
Lilly sollte Zeug für die Gilde erledigen und das hieß wohl, eine Quest zu erledigen. Dafür bräuchte sie 3 Dinge: einen Questpartner, eine Quest und eine Lilly! Letzteres hatte sie schon! Es fehlten dem kleinen Mädchen also noch ein anderer Magier und eine Quest! Nur wo bekam man die her? Zumindest beim Questpartner hatte sie schon etwas Hilfe bekommen, sie sollte sich mit einem Scharli in Crocus Town treffen. Vielleicht wusste der ja, wie man eine Quest findet oder hatte sogar schon eine! Lilly hatte gehört die findet man auf Abenteuern oder kriegt sie von Leuten, wenn man denen hilft. Die Quests kann man dann gegen Jewel tauschen, wie Sammelkarten! Ob es eine Bonus für viele Quests einer bestimmten Sorte gab? Hoffentlich war dieser Scharli freundlich, dann könnten sie zusammen versuchen sich zurecht zu finden oder er wusste schon wie das alles funktionierte und konnte ihr helfen! Lilly freute sich sehr auf das Abenteuer und war fasziniert vom Namen der anderen Person. Bei seinem/ihrem Namen fehlte nicht viel zu Schaf. Vielleicht war es ebenfalls ein Caprini! Das wäre so wunderbar schön! Die Vorfreude von Lilly wuchs und wuchs! Aber kein Druck hier für Charlie.
Man hatte der Caprini eine grobe Wegbeschreibung gegeben, einen Zettel, mit dem das Mädchen herzlich wenig anfangen konnte, und ihr dann gesagt, welcher Zug sie direkt nach Crocus Town bringen würde und da war sie nun. Leider war die große Stadt doch mehr groß und unbekannt als das kleine Mädchen erwartet hatte, weshalb sie sich nicht mehr sicher mit dem Weg war. Warum musste diese große Stadt auch nur so groß sein? Sie blickte sich leicht verwirrt um und war sich sicher, dass sie noch nicht ganz vom Weg angekommen war, wollte es aber auch gar nicht dazu kommen lassen, das dies passierte. Sollte sie nach dem Weg fragen, zur Sicherheit? Sie sollte nach dem Weg fragen, zur Sicherheit! Nur wen?
Der bemerkenswert gute Blick der Godslayerin ging die Menschen ab und da entdeckte sie, zufällig mitten zwischen den Leuten, eine freundliche Gestalt. Ein Engel sogar, wie es schien. Egal ob seine Flügel versteckt waren oder nicht, dem Blick der kleinen Lilly würde sowas nicht so schnell entgehen! Irgendwas war da und das konnte nur eines dieser tollen Geschöpfe sein! Also zumindest würden sie von Göttern wie ihrer Ziehmutter erschaffen, deswegen musste mindestens die Hälfte von ihnen freundlich und toll sein!
Voller Freude über ihren Fund, näherte Lilly sich dem Engel und, nachdem sie etwas Mut zusammengenommen hatte, zupfte vorsichtig und ganz leicht an seinem Ärmel. "Hallo, lieber Engel! Kannst du mir vielleicht helfen? Ich suche den Lilien-Brunnen in der Nähe des Platz der Ruhe. Ich bin mir nicht mehr ganz sicher wegen dem Weg.", fragte Lilly den jungen Mann vorsichtig, aber sicher, und freundlich. In ihrer Vorfreude und Aufregung hatte sie ganz ihre Manieren vergessen und ihn einfach geduzt! Hoffentlich nahm er ihr das nicht übel und sie hatte nicht direkt alles versaut. Er sah so cool aus, er durfte sie nicht gleich nicht mögen! Mit großen, hoffnungserfüllten Augen blickte die kleine Caprini den jungen Mann freudig und begeistert an. Lilly stellte fest, dass der Junge ein wenig müde wirkte, aber sehr hübsch war, super knuffig und ihrer Meinung nach etwas überaus beruhigendes ausstrahlte. Er erinnerte an ein großes, gemütliches Kissen!
Was Lilly nicht wusste: Das da vor ihr war Charlie und der Treffpunkt war auf dem Platz selbst, nicht beim Brunnen. Der Brunnen war nur einer der Anhaltspunkte gewesen.
Mhhh ...... wieso war Geld verdienen solch ein wichtiges Konzept für Menschen? Wieso konnte man nicht einfach alles kostenlos machen? Oder ein Tauschsystem einführen ... Die Welt, in die Charlie geraten war, war schlichtweg zu anstrengend. Er wollte einfach nur den ganzen Tag lang schlafen und eventuell ein wenig in der Welt herumbummeln. Nicht mehr, nicht weniger. Doch stattdessen steckte er nun bei den Rune Knights fest. Nicht nur waren die fürchterlich anspruchsvoll, nein! Sie erwarteten auch, dass er auf Quests ging und so ein Mist. Einfach nur unfair. Doch sie hatten ihn aufgenommen als er sie am dringendsten gebraucht hatte; er war ihnen also eine gewisse Treue schuldig. So trudelte er früh morgens - weit vor seiner Zeit - auf dem Platz der Ruhe ein. Seine Augenlider waren noch immer schwer, das Haar nur eilig zu einem losen Zopf zusammengebunden und den Körper gehüllt in einen übergroßen Pulli und eine lockere Jeanshose. Nicht unbedingt ein Bild, das ein Rune Knight vermitteln sollte doch das war dem Engel schnuppe. Immerhin hatte er heute die großen, perlweißen Flügel nicht unter seiner Kleidung versteckt. Warum? Ganz einfach: Sie verschafften ihm stets einen gewissen Respekt und den konnte er heute gut brauchen, denn wenn Leute eins nicht taten, dann war es die Schlafmütze ernst zu nehmen. Übel konnte er es ihnen nicht nehmen, schließlich wirkte er immer ein wenig geistesabwesend (und vielleicht war er das auch ab und an). Doch er konnte auch ernst - wenn er mal wollte und sich zusammenriss. Um seinem trägen Kreislauf etwas Schwung zu verleihen hatte er extra den Energy-Drink seines Vertrauens auf die Reise mitgebracht und schlürfte daran nun hin und wieder. Passend zu seinem Namen herrschte auf dem Platz der Ruhe aktuell tatsächlich Ruhe. Es war kaum etwas los, nur der ein oder andere einsame Abenteurer schlich an dem trägen Engel vorbei. Herzhaft gähnend ließ er sich auf einer der Parkbänke direkt gegenüber eines hübschen Brunnens nieder, dessen Wasserspeier die Form irgendeiner Blume hatten. Das leise Plätschern des Wassers war wirklich einlullend ... was, nein! Er war nicht kurz eingenickt! Seine müden Äuglein öffneten sich ruckartig, als er einen leichten Zug an einem seiner Ärmel spürte. Ein kleines, schafähnliches Wesen blickte ihm aus hilfesuchenden, rosa Seelenspiegeln entgegen. Träumte er? ... Nee, das war echt. Oder? "Ah, hey kleines Ding. Hast mich dezent erschreckt. Aber schon gut, alles in Butter." Er streckte die Arme über dem Kopf aus und breitete zeitgleich die Flügel aus um sich ein wenig zu strecken. "Hilfe brauchst du, eh? Ob ich da der Richtige bin weiß ich nicht, aber lass mich mal sehen." Aus einer simplen, dunkelbraunen Messenger-Bag kramte er eine irgendwann lieblos dort hineingestopfte Karte heraus. Knicke und Falten zogen sich durch das Papier und machten es teilweise etwas schwer zu lesen, aber den Braunhaarigen störte das sichtlich wenig. "Lilienbrunnen sagst du?" Zuerst suchte er den aktuellen Standpunkt. Der Park, in dem sie sich befanden, war mit einem hellen grün unterlegt und darauf waren einige kleine Bildchen gekritztelt. Einige davon symbolisierten Brunnen. "Scheint als wärst du hier voll richtig. Da ist der Lilienbrunnen." stellte er schließlich fest und drehte die Karte so, dass das Schäfchen einen Blick darauf werfen konnte. Mit dem Finger tippte er auf die Stelle, wo der gesuchte Ort vermerkt war. "Da sind wir zufälligerweise auch gerade. Was willst du denn hier? Suchst du deine Eltern oder so?" Er konnte ja nicht ahnen, dass Lilly schon ganze 19 Jahre alt war und auch noch seine Teampartnerin. Nachdem sie sich ausführlich von seinen Worten überzeugen konnte, packte er die Karte wieder weg und schwang sich (ein wenig widerwillig) auf die Beine. "Als Rune Knight ist es wohl meine Pflicht, der Bevölkerung zu helfen." seufzte er, Begeisterung für seinen Job konnte man in seiner Stimme lange suchen. "Und da meine Kollegin noch nich da ist habe ich wohl oder übel Zeit dafür..." Charlie nahm einen großen Schluck von seinem Getränk, ehe er seinen Blick durch die Bäume und dazwischen verlaufenden Pfade schweifen ließ. Wieso hatte ausgerechnet er immer so ein Pech? Als hätte eine Aufgabe an diesem Tag nicht schon gereicht.
Wüsste Lilly von der Einstellung von Charlie zu Geld, könnten die zwei sicherlich einige Gemeinsamkeiten finden. Zum Glück hatte Lilly jedoch eine entspannte, schöne Gilde erwischt! Viel Erfahrung hatte das Mädchen zwar noch nicht gemacht, war sie doch erst neu in der Gilde, bisher waren die Leute jedoch sehr freundlich! Auf dem Weg hatte Lilly sich schon gefragt, was die Rune Knights wohl für eine Gilde waren. Man hatte ihr erzählt, dass alle Gilden unterschiedlich waren und dabei sehr von den Satyrs geschwärmt. Die Rune Knights waren dagegen nicht so gut weggekommen. Also eigentlich schon, aber nicht als Ort für Lilly. Die Rune Knights wurden ihr als edle, strahlende Magierritter beschrieben, die den Frieden im Land bewahrten und bösen Leuten das Handwerk legten! Leider konnte man auch ohne Jewel zu den bösen gehören, was Lilly nicht schön fand, aber hier in Fiore normal zu sein schien.
Der Engel wirkte... ein wenig schläfrig, als die kleine Godslayerin ihn neugierig anguckte. Er sah jung aus, aber als Engel hieß das ja nichts. Lilly musterte den Jungen und guckte, ob es Anzeichen für sein tatsächliches Alter gab. Er schien zu schlafen, bevor Lilly ihn ansprach. Das Mädchen hatte diese Theorie gekonnt ignoriert und ihn trotzdem angesprochen. Er brauchte seine Flügel nicht, um Respekt von Lilly zu kriegen, doch schützte ihn dieser Respekt nicht vor der Neugierde und der Suche nach Hilfe von ihr. Die Flügel sorgten eigentlich, zusammen mit seinem restlichen Aussehen, dass genau er das Ziel wurde. Nicht, dass Charlie da viel hätte gegen machen können. Ein bisschen schreckte der junge Mann aus seinem Nickerchen und offenbarte der kleinen Caprini, dass sie ihn erschreckt hatte. Kurz wurde die Mimik von Lilly unglücklich und ein bisschen panisch. Sie wollte sich direkt entschuldigen, weil sie eigentlich extra vorsichtig sein sollte und ihn möglichst vorsichtig angesprochen hatte. Zum Glück meinte Charlie jedoch vorher, dass alles in Butter sei! Erleichtert atmete die Godslayerin aus und war wieder fröhlich. Sie guckte ihm fasziniert dabei zu, wie er sich streckte und dabei seine imposanten Flügel ausstreckte. Ja, sie brauchte Hilfe! Charlie wusste nicht, ob er der Richtige war? Lilly wusste das ebenfalls nicht, aber sie hielt hohe Stücke auf Engel und die zweite Frage wäre, ob es in der Nähe andere Leute gab, die „richtiger“ als er waren. Er lehnte es nicht ab ihr zu helfen und kramte etwas aus seiner Tasche heraus. Neugierig beobachtete Lilly ihn und sah, dass es anscheinend eine Karte war. Der Junge schien gut vorbereitet zu sein! Sie nickte auf seine Nachfrage zum Namen des Ortes und antwortete: „Ja.“ Der Engel suchte ihre Position und fand den Lilienbrunnen nach kurzem suchen. Er zeigte ihr freundlicherweise die Karte und erklärte dann, wo der Ort war und das sie zufällig direkt vor Ort waren. Nicht ahnend wer sie war, erkundigte er sich nach ihrem Grund für die Suche und zeigte sich erneut als strahlendes Symbol der Rune Knights und Engel! Die fehlende Begeisterung könnte man hier negativ werten, oder man sah es wie Lilly und war beeindruckt davon, dass er ihr trotzdem helfen wollte! Die Caprini fragte sich, was für eine Kollegin der junge Mann erwartete. „Meine Eltern? Nein, die sind in einem anderen Land. Ich bin bei meiner Ziehmutter aufgewachsen! … Aber die möchte keine Menschen treffen und darum bin ich jetzt alleine unterwegs.“ Warum sollte sie ihre Eltern suchen? Lilly war ein wenig verwirrt und dachte darüber nach. Der Engel lies es so klingen, als ob man hier öfter seine Eltern suchen würde. Und er lies es nicht so klingen, als ob sie verstecken spielen würden. „Wie kommst du darauf? Suchen die Leute hier öfter ihre Eltern?“, fragte Lilly den Engel einfach direkt heraus. Das Mädchen zeigte damit gekonnt, dass sie entweder merkwürdig war, nicht in einer gut bevölkerten Gegend aufgewachsen war oder nicht merkte, dass sie sehr jung aussah. Vielleicht auch eine Mischung aus allem. Nun, es wäre nicht zu weit von der Wahrheit entfernt. Ein großes Licht ging der jungen Godslayerin an und man konnte die Erkenntnis regelrecht in ihrer Mimik und ihrer Reaktion sehen. Lilly blickte Charlie an und meinte: „Du bist ein Rune Knight? Ich soll einen Rune Knight suchen.“ Das Mädchen kramte einen kleinen Zettel hervor und erklärte: „Für eine Quest soll ich mich mit Scharli treffen.“ Den Namen sprach sie dabei wohl so falsch aus, wie man es erwarten konnte, wenn der Name nicht nur aus einer anderen Region stammte, sondern Lilly ihn bisher nur zwei mal gehört hatte und nicht wusste wie er geschrieben wird. Sie hielt ihn den Zettel mit dem Namen hin und fuhr fort: „Kennst du Scharli vielleicht? … Oder bist du es selbst?“ Mit einem sanften, freundlichen Blick blickte sie den Engel an und meinte: „Dann brauchen wir dich nicht mehr suchen und du musst nicht länger auf deine Kollegin warten.“ Leise lachte Lilly über den kleinen Spaß. Hoffentlich konnte sie sich mit Charlie gut verstehen! Er war sympathisch und knuffig! Leider wirkte er etwas fertig und noch träge. Die Caprini hoffte, dass er einfach nur noch ein wenig müde war und sie nichts falsch machte. Sie konnte es nicht einschätzen und wusste nicht so recht, wie sie sich verhalten sollte. Bisher bemühte sich die Bosco deshalb bestmöglich die Situation zu beobachten und verfolgte aufmerksam, wie Charlie sich verhielt. Eventuell sollte sich die Caprini vorstellen? Hatte sie in der Aufregung bisher vergessen und jetzt wartete sie viel zu gespannt auf die Antwort von Charlie, um über solche Dinge nachzudenken. Sie hoffte, dass er wirklich ihr Questpartner war. Direkt mit einem coolen Engel zusammen!
Überrascht blinzelte der Engel, als das kleine Ding ihm plötzlich ihre halbe Lebensgeschichte verriet. Dabei hatte er doch nur gefragt, ob sie ihre Eltern suchte. Er wusste zwar nun, dass sie das nicht tat, jedoch erst um mehrere Ecken herum. "Schräge Familie hast du da." Es mochte schon echt weird sein, wenn man sowas wie Eltern hatte. Er selbst hatte ja nur seinen Erschaffer, diesen als einen 'Vater' zu bezeichnen wäre schon sehr weit hergeholt. Mit leicht schief gelegtem Kopf betrachtete er das Schäfchen, während sie ihm vollkommen verwirrt entgegen blickte. Hatte er etwas gesagt, das sie nicht verstand? War doch alles recht klar gewesen, oder? "Höh...? Neee ... das nicht. Oder vielleicht schon, keine Ahnung. Bin hier nich' so oft." Okay, jetzt war er auch verwirrt. Die kleine Dudette und er redeten regelrecht an einander vorbei und keiner der beiden schien es so wirklich zu realisieren. "Hab' halt gefragt, weil du ja irgendwen zu suchen scheinst und bei 'nem kleinen Stöpsel wie dir sin' Eltern halt irgendwie naheliegend, verstehste?" Besser konnte er es nicht erklären. Wollte sie auf irgendwas bestimmtes raus, was er nicht kapierte? Maaahn, wieso war die bloß so schräg? Es war kein nerviges Schräg, aber eben echt verwirrend. "Jop, waschechter Rune Knight." Gut, ob man ihn jetzt wirklich als 'waschecht' bezeichnen konnte, war fraglich. Mit seiner Motivation und dem Mangel an Tatendrang war er wohl nicht wirklich das Ebenbild eines wahren Ritters. Aber zumindest auf Papier stimmte es. "Einen was suchst du? Scharli...? Neee..." Grübelnd kratzte er sich am Hinterkopf und schloss kurz die Augen. Er war nicht gerade ein sozialer Schmetterling, kannte daher nicht gerade viele seiner Kollegen, aber zumindest einige Namen hatte er schon gehört. Doch ein Scharli war da nicht darunter, so einen schrägen Namen hätte er sich sicherlich gemerkt. Wer gab dem bitte seinen Kind? Als er die Lider wieder öffnete wurde ihm direkt ein Zettel unter die Nase gehalten. Hm? Neugierig las er die Worte, die darauf geschrieben waren und fing daraufhin an, herzhaft zu lachen. "Mahahahannn, echt jetz'?" prustete er. "Das bin ja echt ich. Was tust du bloß meinem schönen Namen an?" Den hatte er doch so liebevoll ausgesucht! Er klopfte sich auf den Oberschenkel und nahm sich erst einmal alle Zeit der Welt, um fertigzukichern, ehe er fortfuhr: "Das spricht man Tschaarlii aus, Schäfchen. Bitte tu' mir das nie wieder an." Was für eine Katastrophe! Er wäre niemals auf die Idee gekommen, dass das kleine Ding ihn suchte und sie seine Kollegin war! So wirklich fair war es aber auch nicht, sie sah eben aus als wäre sie noch ein Kind und überhaupt nicht wie eine ernstzunehmende Magierin. Gut, er war auch nicht der seriöseste Zauberer ... "Rätsel gelöst, eh Schäfchen?" Gekonnt lenkte er mit dem Spitznamen von dem Fakt ab, dass er seine Questbeschreibung nicht richtig gelesen hatte und nun keine Ahnung hatte, wie die Braunhaarige eigentlich hieß. Fragen war dementsprechend auch keine Option, denn die Blöße gab er sich sicher nicht. Wenn es sein musste, würde er sie eben den ganzen Tag lang Schäfchen nennen. Passte ja auch irgendwie. Namen waren eh überbewertet. Gähnend streckte er sich ein weiteres mal, schüttelte zeitgleich seine müden Beine aus. Er wollte echt zurück in sein Bett. "Also dir soll ich heute mal die Welt der Quests zeigen, eh?" Mit dem Handrücken rieb er sich über die Augen. Wieso genau man dazu nicht jemanden aus ihrer eigenen Gilde verballerte, erschloss sich ihm nicht ganz, aber was soll's. Angeblich war es wohl irgendein Projekt, um die Bindung und Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Gilden zu stärken ... So konnte er wenigstens irgendwas Leichtes machen, das man schnell erledigen konnte und es dann auf sie schieben, sodass er wie ein arbeitswilliger Knight wirkte, der einfach nur Pech mit der Wahl seiner Kollegin hatte. "Erstmal brauchen wir 'n Questbrett, wo das ganze Zeug aushängt." Wer auch immer sich gedacht hatte, dass Charlie sich als Lehrer eignete, verdiente definitiv eine Schelle. Es gab schließlich deutlich erfahrerene und enthusiastischere Magier. "Gibt sogar eins gleich hier um die Ecke. Können ja mal schauen, wer heute so uns're Hilfe braucht." Er nickte in die entsprechende Richtung, ehe er den Kopf in den Nacken legte und den letzten Schluck aus seiner Dose herunterkippte. Als sie auf dem Weg an einem Mülleimer vorbei kamen, schmiss er sie - verantwortungsbewusst wie er war - dort hinein. Schließlich kam das Duo an einem kleinen, aber modernen Gebäude an. Eigentlich diente dieses der Freizeitgestaltung, hatte im inneren verschiedliche Sportmöglichkeiten, aber auch Platten und Tische für Tischtennis und Billiard und alles mögliche, was der Engel nicht kannte. Typisch für Orte, wo sich Leute versammelten, hingen dort auch einige, kleinere Quests aus. Vermutlich fand man dort nichts Weltbewegendes, aber das wollte Charlie ja auch nicht. "Rein mit dir." Mit einer unnötig ausladenden Geste hielt er der Kleineren die Tür auf und deutete auf ein kleines Brett, das mit einigen Zetteln bespickt war. "Such dir ruhig was Schickes aus. Ich pass' mich an."
Eine schräge Familie? Vermutlich hatte sie das. Wüsste Charlie nur, wie richtig er mit dieser Aussage wohl lag. Doch auch Lilly dachte zuerst einmal nicht daran, dass der Engel mit einer ziemlich guten Chance kein normales Familienleben gehabt hat. War es unumsichtig von dem jungen Mädchen, dass sie sich bisher nie richtig Gedanken um die „Kindheit“ der Engel gemacht hatte? Und das, obwohl sie als Godslayerin eigentlich überdurchschnittlich viel Kontakt zu Engeln und deren „Zieheltern“ haben sollte. Er war hier auch nicht oft? Anscheinend war die Stadt hier die Hauptstadt und damit ein beliebter Treffpunkt, leicht erreichbar. Ob sie hier wohl ebenfalls einen Oberpriester haben? Charlie war verwirrt und Lilly war mit verwirrt. Sie war vorher schon ein wenig verwirrt gewesen, doch zusammen mit der Verwirrung von Charlie und seiner Antwort... war sie jetzt super verwirrt! Wieso nannte er sie eigentlich Stöpsel? Lilly versuchte einen Grund zu finden, weshalb der junge Engel sie mit dem Gegenstand mit dem man zum Beispiel Badewannenabflüsse verstopfte verglich. Um die Verwirrung jedoch nicht noch weiter zu wirren, entschied sich der Stöpsel dazu nicht nachzufragen. Stattdessen nickte das Mädchen und meinte: „Das macht Sinn! Das klingt für dich wirklich naheliegend.“
Gute Nachricht! Er war ein waschechter Rune Knight und schien das Badezimmer sehr zu mögen. Erst nannte er sie Stöpsel und jetzt war er waschecht. Suchte sich hier in Fiore jeder einen Raum aus und baute Wörter daraus in seinen Sprachgebrauch ein? Die letzte Magierin, die übrigens auch für dieses Treffen mitverantwortlich war, hatte irgendwas erzählt von Tomaten auf den Augen. War mit allen Wassern gewaschen. Kannte Leute die vor Wut kochen würden. Eindeutig eine Küche! Lilly machte sich schon einmal Gedanken darüber, welchen Raum sie nehmen sollte. … Durfte man sich das einfach aussuchen? Oder wurde einem das irgendwie zugeordnet? Das Mädchen beherrschte mehrere Sprachen, doch der „Umgang“ mit Sprache in Gesprächen war schwer beizubringen, besonders für ein so farbenfrohes Königreich wie Fiore. Der geringe Kontakt mit anderen Menschen bisher tat da natürlich nur sein übriges. Das war alles so spannend! Einen Scharli kannte Charlie leider nicht, wie schade. Er schien kurz nachzudenken und wurde mit ihrem Zettel begrüßt, als er die Augen erneut öffnete. Aus irgendeinem Grund fing der Engel plötzlich prustend an zu lachen und überraschte Lilly damit. Hatte sie etwas falsch gemacht? Hat jemand ihr einen Streich gespielt?! Vielleicht standen in Wirklichkeit irgendwelche peinlichen Dinge auf dem Zettel und sie wusste nichts davon! Doch der liebe Engel lies sie nicht lange zappeln und erklärte die Ursache für seine plötzliche Reaktion. Ein bisschen panisch und ziemlich peinlich berührt blickte Lilly den Rune Knight mit großen Augen an. Er war Scharli und sie hatte seinen Namen verkrüppelt. Charlie schien unglücklich über die Umgestaltung, nahm es ansonsten jedoch zum Glück mit Humor? Lilly verbeugte sich vor dem Engel und entschuldigte sich in fünf verschiedenen Sprachen, bevor sie meinte: „Ich werde mich bemühen, es ordentlich auszusprechen. Tschhharlie. Tschahrli. Tscharli. Charlie.“ Sie probierte den Wortlaut nachzuahmen, wie der Engel es ihr vorgemacht hatte. Da sie Übung darin hatte, schaffte sie es nach drei bis vier Wiederholungen ziemlich gut die Aussprache und Betonung vom Engel selbst nachzumachen. „Ja, Rätsel gelöst! Charlie?“, sagte Lilly fröhlich und zuversichtlich, wobei sie seinen Namen leicht unterschwellig fragend wiederholte, um zu gucken, ob sie ihn jetzt richtig aussprach. Das er ihren Namen nicht benutzte fiel dem Mädchen nicht auf, sie war es eh nicht so richtig gewohnt, dass man sie mit ihrem Namen ansprach.
„Ja! Das wäre toll. Ich bin dir dankbar!“ antwortete Lilly auf seine Frage, auch wenn die Frage wohl rhetorischer Natur war. Der verschlafen wirkende Engel setzte sich mit der kleinen Godslayerin zusammen in Bewegung und suchte mit ihr einen Questaushang auf. Der Engel wusste sogar direkt wo eines war und führte sie dort hin, während er irgendwas aus einer Dose trank. Lilly war neugierig und beobachtete ihn. Sie kannte diese Dosen noch nicht lange, wusste mittlerweile aber, dass da in den Städten Getränke drin aufbewahrt wurden. Anscheinend ließen sich die Dosen besser lagern und es wirkte moderner und zivilisierter. Die Godslayerin nahm sich vor, sich auch solch ein Trinkgefäß anzuschaffen! Sie mussten nicht lange laufen, bis sie an einem Gebäude mit recht sportlicher Ausstattung und entsprechenden Besuchern ankamen. Mit einer sehr höflichen Geste hielt der freundliche Engel die Tür auf und Lilly folgte der Einladung. Charlie deutete auf ein Brett, welches noch in einiger Entfernung war und mit kleinen Zetteln voll hing. Der Engel wollte vermutlich freundlich sein, oder sich vor schwereren Aufgaben drücken, und überlies Lilly die glorreiche Qual der Wahl. Das Mädchen hätte mit der Wahl höchstwahrscheinlich keine großen Schwierigkeiten und würde sich für das nächstschöne Questlein entscheiden... gäbe es da nicht ein kleines Problem, von welchem der Engel bisher anscheinend nicht wusste. Woher sollte er auch? Die Godslayerin könnte die Quest sogar von ihrem Momentanen Standpunkt aus aussuchen, dank ihrer guten Augen, während der Engel sicherlich Schwierigkeiten auf diese Distanz bekommen dürfte, sollte er nicht ebenfalls eine ungewöhnlich gute Sehkraft besitzen. Lilly war bisher nicht sehr beschämt, darum guckte sie zwar betrübt und wischte mit dem Fuß über den Boden, als ihr Blick auf eben jenen Boden gleichzeitig fixiert war, offenbarte dem Engel aber direkt und ohne Umschweife: „Ich denke du solltest das lieber übernehmen. Ich... äh.. kann nicht lesen.“ Lilly wusste nicht wie man mit dem Thema umging, doch das Mädchen hatte schon gemerkt, dass das eine Sache war die gerade in den Städten von Fiore weit verbreitet war. Eine Sache die sie eventuell nachholen sollte, doch dafür war bisher nicht die Zeit und der Lehrer da gewesen. Bestimmt war das nicht so schlimm? Charlie konnte das sicherlich übernehmen! Er hatte vorhin ihren Zettel gelesen! Also konnte er das und den kleinen Umstand nahm er sicherlich nicht übel? Lilly ahnte nicht, wie sehr dies die Leute in Fiore überraschen könnte. Die Frage war nur, was für eine Reaktion es Charlie entlockte. Wie wäre es mit der Quest ein paar örtlichen Kindern bei einem Experiment mit Energydrinks zu helfen? Das sollte dem Engel sicherlich ins Auge stechen, sobald er sich die Zettel anguckte! Lilly hätte sicherlich nichts dagegen.
Überrascht zog der Engel die Augenbrauen hoch, als das kleine Mädchen ihn doch tatsächlich in mehreren verschiedenen Sprachen bequatschte. Er selbst war kein Sprachgenie, konnte nur die Eine, erkannte sie jedoch, da er in seiner Vergangenheit hin und wieder mit Leuten verschiedener Nationalitäten zutun gehabt hatte. Hin und wieder, wirklich vereinzelt, waren Menschen aus den umliegenden Ländern als Teil einer langen Pilgerreise zu seinem Tempel gekommen. Dementsprechend verstand er einzelne Worte - so wie in diesem Fall eine simple Entschuldigung - doch mehr war auch nicht drin. "Passt schon. Shit happens." erwiderte er und zuckte mit den Achseln. War ja kein Weltuntergang. "Geht doch. Mein Name is' aber auch echt schwer." Ironie lag in seinen Worten, auch wenn er sich nicht sicher war, ob Lilly diese überhaupt erkannte. Selbst wenn sie es nicht tat, er hatte sie ja nicht beleidigt oder so, also was sollt's? Er klopfte ihr ein Paarmal anerkennend auf die Schulter. "Machste schon richtig gut. Jetz' bloß nich' wieder vergessen, ja?" Während sie sich also zum nächstbesten Questbrett begaben, erklärte er ihr schoneinmal die Grundlagen und leerte sein überlebenswichtiges Getränk. Ihrem Blick nach zu urteilen interessierte sie sich doch tatsächlich mehr für Letzteres, als seine so aufmerksam gewählten Worte. Ein wenig fragend erwiderte Charlie also ihren Blick, unsicher, was daran, dass auch er trinken musste, so besonders war, sagte jedoch nichts. Wenn sie gucken wollte, sollte sie das ruhig, störte ihn ja nicht, war schließlich nichts außergewöhnliches. Schließlich kamen sie an, der zeigte ihr das Brett und wartete. Anstatt sich jedoch mit den verschiedenen Zetteln zu beschäftigen, blickte das Schäfchen auf den Boden. Was war denn jetzt los? Da fand sie sicher keine Antwort auf die Frage, wem sie heute helfen würden! Zum Glück quatschte sie nicht lange um den heißen Brei herum, sondern kam direkt auf den Punkt: Sie konnte nicht lesen. "Du kannst was nicht?" Vor lauter Überraschung zuckten sogar seine Flügelspitzen nach oben und wischten dabei beinahe irgendein merkwürdiges, abstraktes Gemälde von der Wand. Die trägen Äuglein hatte er sogar ein Stück weiter geöffnet, als er den Stöpsel vor sich anblickte. Gehörte das nicht zu den Grunddingen, die man in dieser Gesellschaft beherrschen sollte? Gut, sie wirkte sowieso nicht gerade gesellschaftskonform, doch dass sie nicht lesen konnte, war tatsächlich etwas schräg. Der Oneiros schüttelte die Überraschung jedoch schnell wieder ab und kehrte zu seinem gelassenem Ich zurück. "Dann sollteste das mal schnell nachholen. Is voll wichtig, weiste?" Früher oder später würde sie dadurch garantiert Probleme bekommen, denn es war nicht immer jemand da, der ihr vorlesen konnte. Heute war aber der Engel da und dieser hatte kein Interesse daran, sich das Leben komplizierter zu machen als nötig, weshalb er ohne weitere Umschweife an das Brett herantrat und nach einem geeigneten Auftrag suchte. Alles, was auch nur einen Hauch von Gefahr aufwies, ließ er dabei gezielt außenvor, nicht nur seiner selbst zuliebe. Letztendlich blieb seine Aufmerksamkeit an einem der Zettel hängen. Er sprach von Kindern, war anscheinend von einigen Eltern ausgeschrieben worden, die sich etwas Beschäftigung für ihre Kleinen und Hilfe für irgendein Experiment wünschten. Nicht unbedingt eine Aufgabe für erfahrene Magier, aber für den Stöpsel wäre es wohl ein guter Anfang. Mit einer flotten Bewegung riss er das Papier von der Pinnwand und wanderte damit zurück zu seiner Kollegin, neben der er in die Hocke ging. So konnte sie gemeinsam mit ihm auf den Zettel blicken, während er ordentlich vorlaß, was darauf geschrieben stand. Mit dem Zeigefinger unterstrich er dabei jeweils das Wort, bei dem er gerade war. Natürlich würde ihr das nicht auf magische Weise das Lesen beibringen, doch womöglich half es ihr ja ein wenig. "Was hälst du davon?" Er selbst hatte nicht wirklich ein Händchen für Kinder - schließlich war er nie eins gewesen - aber Lilly konnte sich bestimmt gut in sie hineinversetzen. Solange sie nicht versuchten, ihm die Federn auszuzupfen, käme er schon klar, konnte sich womöglich sogar ein wenig zurücklehnen. "Wir müssen uns ja nich' gleich in den nächstbesten Kampf stürzen. Bin eh nich' so der Fan von Prügeleien." Er zuckte mit den Achseln. Hoffentlich widersprach sie ihm nicht und entpuppte sich als kampfwütiges Terrorschaf. So hatte er sie jedoch bisher nicht annähernd eingeschätzt, sie wirkte recht friedlich und naiv, ganz wie ihre vierbeinigen Verwandten. "Außerdem sind wir Magier ja auch dafür zuständig, das Volk glücklich zu machen undso." Zumindest hatte man ihm das immer wieder eingetrichtert und damit war er sogar recht zufrieden. So hatte er immer eine Ausrede, sich die simplen Aufträge auszusuchen und viel Action und Drama zu vermeiden. War eben einfach nicht so seins. "Der Treffpunkt is' sogar direkt hier im Park." fuhr er schließlich fort und tippte auf die Stelle, die Ort und Zeit vorschrieb. "Heute in knapp zehn Minuten. Na wenn das mal nich' perfekt is, dann weiß ich auch nich'."
Charlie schien es locker zu nehmen, was Lilly sichtbar freute. Die Ironie danach erkannte Lilly selbstverständlich. … Nicht. Zum einen, weil Lilly Ironie noch übte, zum anderen, weil sie den Namen wirklich nicht so leicht fand. Da gab es leichtere Namen, wie zum Beispiel: Quetzalcoatl, Eyjafjallajökull, Fimmvörðuháls oder Misol-Ha. Doch da wusste Lilly mittlerweile schon, dass dies anscheinend für viele Menschen unterschiedlich war und mit der Sprache und der Kindheit zusammenhingen? Aus irgendeinem Grund hatte sich die Sprache unterschiedlich entwickelt in verschiedenen Regionen der Welt und dabei gab es mitunter deutliche Unterschiede bei Klang und Aussprache. Dann klopfte er ihr sogar anerkennend auf die Schulter! Dies hätte durchaus sehr sehr schlecht ankommen können, doch Lilly erkannte die freundliche Geste und er war ein Engel! Also freute sich die kleine Caprinea auch über dies und meinte gut gelaunt und bestimmt: „Ja, ich werde mich bemühen es mir gut zu merken!“
Neugierig und aufmerksam folgte Lilly sowohl dem Engel als auch seinen Worten, als er ihr die Grundlagen erklärte. Leider ging ihr Blick dabei anscheinend zu sehr auf sein Getränk. Lilly war sogar so sehr auf die Worte UND das Getränk fokussiert (und dem gelegentlichen Blick auf den Weg vor ihnen, um nicht zu stolpern), dass sie nicht einmal richtig merkte, wie stark ihr Blick doch zeitweise an seinem Getränk haftete. Eventuell hätte hier eine Frage kommen können, doch die Ankunft beim Questbrett lies alle Fragen und Gedanken zum Getränkt erst einmal sehr weit hinten anstellen. Ihr „Geständnis“, bisher sah Lilly es immernoch nicht als soooo großes Problem, lies den Engel überrascht aufzucken. Die Godslayerin erschreckte sich ein wenig vor der plötzlichen Reaktion. Sie hatte mit einer Reaktion gerechnet, aber nicht mit so einer starken Reaktion! Charlie bewies großes, bewundernswertes Geschick darin sich schnell wieder zu fassen und es dauerte nicht lange, bis er wieder der gelassene Charlie war und ihr erklärte, dass das super wichtig war! „Nein, wusste ich bisher nicht.“, gestand sie und fragte: „Warum ist es so wichtig?“ Zum Glück war der Engel da! Er suchte eine Quest und machte sich sogar die Mühe, den Text ordentlich vorzulesen. Bisher wurde das Bild der kleinen, welches sie von Engeln hatte, nur bestätigt! Ihr Blick folgte seinem Finger, als er die Worte vorlaß. Es brachte ihr nicht auf magische Weise das Lesen bei, war jedoch bei Lilly auch nicht vergebens. Es gab bestimmt Leute die es als die Strichmännchen der glorreichen Malereikunst bezeichnen würden. Von dem was sie bisher gesehen hat, war es anscheinend eine sehr minimalistische Kunstform, bei der man viel Wert auf schnelle Lagerung von Nachrichten legte. Seine Frage beantwortet sie mit: „Ja, das klingt okay!“ Dann blickte sie ihn fragend an und wollte wissen: „Fängt man normalerweise mit einer Prügelei an? Ja, dass mit dem helfen hat man mir auch gesagt! Wir helfen den Leuten und sorgen dafür das sie glücklich sind! Dafür kriegen wir dann für die Mühen ein paar von diesen Jewel und Buchstaben, die man mir aber noch nicht erklärt hat.“ Charlie erwähnte die tolle Nachricht, dass der Treffpunkt für die Quest direkt hier war! „Oh, da haben wir ja Glück!“, meinte Lilly fröhlich und guckte den Engel freudestrahlend an. „Ich bin neugierig.“ meinte die Caprinea und versuchte sich zumindest etwas der Gelassenheit von Charlie anzupassen. Ihr war aufgefallen, dass sie im Vergleich zu ihm vor Freude fast schon etwas aufgedreht geworden war. Stattdessen fragte sie einfach ruhig: „Bist du schon länger bei den RunKnights?“ Hörte man ziemlich gut hin, so könnte einem auffallen, dass sie aus versehen das e etwas verschluckt hatte. In diesem Falle hatte sie es einfach vergessen und machte in der Aussprache nur einen kleinen Unterschied. Der Weg zum Treffpunkt war währenddessen sehr ähnlich zu dem Weg, welchen sie gekommen waren, was aber nicht sehr überraschend war, wenn der Treffpunkt im gleichen Park war. Am Treffpunkt trafen sie nach kurzem Umblicken drei Personen. Eine Mutter mit zwei Kindern. Die anderen würden sie wahrscheinlich später treffen.
Warum Lesen so wichtig war? Was war das denn für eine Frage! "Willste dir nicht irgendwann selbst deine Quests raussuchen?" antwortete der Engel mit einer Gegenfrage und zuckte zeitgleich mit den Achseln. Natürlich gab es noch viel viel mehr Gründe, es zu lernen, aber sie wollte das kleine Schäfchen nicht überfordern. Letztendlich war die Wahl durch Charlies Hilfe schnell und ohne große Diskussionen getroffen: Sie würden ein paar Kiddos beschäftigen. "Naaah, aber hin und wieder gibt's schon Prügeleien. Is' halt so als Magier." Einen Moment lang blickte er die Kleine an und überlegte, ob es tatsächlich jemanden gab, der jemandem wie Lilly etwas tun konnte. Sie war so klein und harmlos ... irgendwie wäre das unfair. Aber vermutlich gab es irgendwo da draußen herzlose Vollpfosten. Man konnte bloß hoffen, dass sie niemals auf sojemanden traf. "Da haste ja echt chillige Kollegen." Auf dem Weg nach draußen hielt er ihr selbstverständlich erneut die Tür auf, ehe er hinter ihr heraushuschte und wieder an ihre Seite aufholte. "Neee, erst seit 'n paar Monaten." Wenn man seine Ausbildung hinzuzählte war es deutlich länger, doch er vermutete, dass sie auf den aktiven Dienst hinaus wollte. Natürlich lag es ihm auf der Zunge, zurückzufragen, wie lange sie schon dabei war, doch dann erinnerte er sich daran, dass er ja eigentlich nur hier war, um sie einzulehren. Das musste also ihre allererste Quest sein. Da die Strecke zurück zum Park ein Katzensprung war, kam auch schon schnell eine Dame in Begleitung von zwei Kindern in Sicht. Ob das wohl die Auftraggeberin war? Garantiert. Bevor der Oneiros jedoch reagieren konnte, landete mit einem lauten 'Flatsch!' etwas auf seinem Kopf. Warm und zähflüssig spürte er, wie es sich ausbreitete. Hatte ... hatte ihm gerade ein Vogel auf den Schädel gekackt? Man konnte ihm das pure Entsetzen in den Augen deutlich ansehen. "Ähem, ich muss mal fix ... bin gleich wieder da." Es war Zeit, sofort eine öffentliche Toilette aufzusuchen. Auf dem Absatz machte er kehrt, vergaß dabei jedoch, dass direkt hinter (nun vor) ihm eine Straßenlaterne stand. Dieses Mal war es ein 'Donk!' das ertönte, als er Nase voraus gegen das kalte Metal rannte. Sofort wurde dem armen, widerstandsarmen Engel pechschwarz vor den Augen. Er hatte wirklich ein Glück in letzter Zeit.
Ihre eigenen Quests aussuchen war definitiv ein gutes Argument. Grübelnd fasste sich Lilly ans Kinn und meinte: „Ja. Werden die immer als Zettel ausgegeben? Dann wäre es wirklich schade, ständig Hilfe zu brauchen.“ Wahrscheinlich sollte sie es dann bald lernen? Aber würde es anstrengend werden? Nicht, dass die Godslayerin sich davor scheute, aber es gab soooooo viele neue und interessante Dinge in Fiore. Mit Charlies Hilfe hatten sie schnell eine Wahl getroffen und hatten eine „friedliche“ Quest an der Backe. Lilly nickte und dachte darüber nach. Anscheinend hatte sie ihn falsch verstanden. „Ja! Die sind echt toll.“ antwortete sie zu seiner Aussage zu den Kollegen. Hoffentlich hatte sie das Wort richtig gedeutet. Chill schien tolle und kalte Sachen zu beschreiben. Nicht zu verwechseln mit Chili! Charlie schien ebenfalls noch nicht lange bei den Rune Knights zu sein, seiner Aussage nach. Hatte ihr damit aber immernoch ein paar Monate im Vorraus. Der Engel schlussfolgerte richtig und damit blieb seine Frage aus. Lilly wollte gerade mit ihm zur Questgeberin gehen, da blieb Charlie plötzlich stehen und meinte er wäre gleich wieder da. Verwirrt blickte die Godslayerin ihn an und sah ziemliches Entsetzen bei ihm. Was war passiert? Lilly blickte ihn einen Moment an und dann fiel es ihr auf. Was...? Ieh, sie verstand seinen Ausdruck. „Okay.“ schaffte es Lilly noch zu sagen, bevor der Junge sich umdrehte und damit mit Schwung in eine Laterne. Ein Donk ertönte und es klang nicht sehr gut. Das sah nicht sehr gut aus. Lilly versuchte noch ihm ein wenig zu helfen, aber dem Engel war direkt schwarz vor Augen und das Mädchen war zu überrascht um ihm ordentlich bei der Landung zu helfen. Panisch blickte Lilly den Engel an und überlegte, was sie jetzt tun sollte. Das Mädchen hatte zwar gelernt Verletzungen grob zu verarzten... da gehörte ein fetter Klatscher gegen eine Laterne und ein folgendes Blackout nicht mit dazu. Sie legte ihn erst einmal ordentlich hin und guckte, was er an sichtbaren Verletzungen hatte. Was tat man hier mitten in der Stadt, wenn etwas passierte? Zum Glück im Unglück der kleinen Lilly hatte eine Person den Unfall mitbekommen und bei einem Helfer in der Nähe bescheid gesagt. Anscheinend waren Unfälle hier nicht zu unüblich durch das Sportzentrum und die Abenteurer, die sich hier trafen. Ein Helfer kam zu ihr und guckte den ohnmächtigen Engel an. „Der ist ausgeknockt. Was ist passiert, kleine Caprini?“ fragte die freundliche Frau. Lilly blickte zu ihr hoch und antwortete gestikulierend: „Er ist mit dem Kopf gegen die Laterne da geknallt.“ „Kommt ihr von hier? Habt ihr jemanden, der sich um ihn kümmern kann?“ Lilly schüttelte den Kopf und meinte: „Nein, ich bin nicht von hier. Er weiß ich nicht. Er ist ein Rune Knight. Wir wollten auf eine Quest.“ „Oh.“ entkam es der Frau nur, während sie die Lage des Engels korrigierte. Anscheinend kannte sie sich gut aus. Sie beachtete sogar die Flügel. „Hilfst du mir eben?“ Sie zeigte Lilly, wie sie helfen sollte, und hob zusammen mit ihr Charlie hoch. Zusammen trugen sie ihn wieder ein Stück zurück. Ein weiterer Helfer kam dazu und übernahm Lillys Part als Hilfe. Direkt in der Nähe des Sportzentrums war ein Gebäude in dem sie ein paar Liegen und weiteres für Verletzte aufgebaut hatten.
Sie legten Charlie ab und ein gutes Stück vor dem Gebäude, am Rand des Parkes, stand Lilly mit der Frau. In zufällig perfekter Hörweite einer Frau namens Iris offenbarte die Helferin: „Also heute sollte der junge Mann aufjedenfall keine Quest mehr erledigen. Du solltest dir wahrscheinlich einen neuen Partner für deine Quest suchen. Mach dir keine Sorgen, wir kümmern uns um ihn.“ Lilly nickte und blickte auf den Questzettel. Was sollte sie den nun tun? Wieviel von dem Spektakel die fremde Frau wohl mitbekommen hatte? Es war alles recht schnell gegangen. Vielleicht hatte sie aus der Ferne den Unfall gesehen und hatte jetzt mehr dazu gehört, oder sie hatte nur die Worte der Helferin mitbekommen. Hatte sie gelacht über den jungen Mann, der wie in einem schlechten Klischee gegen die Laterne geknallt war?
# 01 Entspannt, den Kopf in den Nacken gelegt, saß Iris auf der steinernen Mauer eines kleinen Brunnens. Sie genoss einen Moment lang die Ruhe dieses Tages. Es musste wahrlich nicht jeden Tag irgendwelche Action geben. Sie war schließlich keine Vollblutabenteurerin. Ab und an etwas Geld durch eine Quest zu verdienen war ja nicht verkehrt, solange die Lebensfreude und die Freizeit nicht allzu sehr darunter litten. An diesem Tage aber wollte die Blondine einfach nur entspannen. Eine milde Briese wehte an ihr vorbei und zerrte dabei behutsam an ihrem Haar. Das Plätschern des Wassers hinter ihr war für eine Weile das einzige Geräusch, welches die Szenerie dominerte. Dann ertönten plötzlich ein lauter Knall und ein seltsames, metallisches Wabern. Irritiert suchte die Magierin die Quelle dieser Geräusche, doch sollte sie zunächst nichts finden. Ihre Neugierde war allerdings geweckt. Kurz darauf erspähte sie ein junges, gehörntes Wesen, welches zusammen mit einer weiteren Person eine dritte trug, bis eine vierte Gestalt ihr die Mühe abnahm. Was da wohl geschehen war? Iris erhob sich von der Brunnenmauer. Sie spazierte, den Blick fest auf das Grüppchen gerichtet, genau auf jenes zu. Kurz bevor sie die Leute erreichte, traten die beiden, die einen Kerl trugen auch schon ab. Das Mädchen war auf sich alleine gestellt. Nachdenklich, vielleicht sogar zweifelnd blickte es auf einen Zettel herab. Iris kämmte sich mit der Hand ein paar Haarsträhnen hinter das Ohr, bevor sie sich zu der Gehörten gesellte, die Hände hinter dem Körper zusammenlegte und sich etwas vorbeugte. „Ehm, hey. Entschuldige die Störung, aber habe ich das richtig verstanden? Sagte der Herr da grade etwas von einer Quest?“ Sie sprach das Mädchen vorsichtig und etwas zurückhaltend an. Feinfühlig konnte sie! Die Magierin richtete sich wieder auf, lächelte herzlich und streckte dann die Hand aus, um zum Gruße die der Fremden zu schütteln. „Ich bin Ida, freiberufliche Magierin. Vielleicht kann ich dir ja helfen.“ Nicht, dass sie wild darauf war sich in ihre nächste Quest zu werfen. Doch diese Fremde wirkte so, als säße sie etwas in der Patsche und Iris war ja kein schlechter Mensch. Dass sie sich ständig falsche Namen gab, hing ja nur daran, dass sie sich gerne mal an den Reichtümern anderer bediente und versuchte nicht wieder erkannt zu werden.
Lilly bekam nicht mit, dass Iris sie beobachtete. Hatte sie darüber nachgedacht, so wäre es jedoch nicht verwunderlich gewesen, in der momentanen Situation. Es hätte eh nicht viel ausgemacht, hatte sich die blonde Magierin nicht dazu entschieden zu helfen.
Nachdem Charlie irgendwie versorgt war oder so, stand Lilly mit dem Zettelchen da und würde urplötzlich wie aus dem nichts feinfühlig von der Seite angesprochen! Lilly hätte sich erschrecken können, so überraschend, wie Iris von irgendwo der Seite oder so gekommen war! Die junge Frau war jedoch so vorsichtig und umsichtig gewesen, dass Lilly sich nicht erschreckte, sondern sich lediglich mit fragendem Blick umdrehte und nach der Quelle der Worte suchte. Es war nicht schwer die blonde Magierin zu entdecken, stand diese doch direkt bei Lilly und hatte sie sogar angesprochen! Man könnte meinen, sie versuche die Aufmerksamkeit von Lilly zu bekommen, was übrigens sehr gut klappte. Iris sah sehr freundlich aus und wirkte sehr sympathisch, mit ihrer Art wie sie dastand und sprach. Lilly nickte auf die Frage hin und hörte der Fremden zu. Sie streckte ihr sogar die Hand zum Grüße entgegen. Die Caprini erwiderte den Gruß und schüttelte die Hand von Ida, wie sie sich vorstellte. Lilly ließ sich kurz verwirren durch das Wort freiberuflich. Was eine Magierin war, das wusste Lilly ja, aber was war eine freiberufliche Magierin? Vielleicht war die junge Frau einfach so reich, dass sie nicht mehr normal als Magierin arbeiten musste! Lilly hätte gehört manchmal seien viele Jewel nötig um frei zu sein und wenn Ida frei Beruf irgendwas Magierin war, dann hatte sie bestimmt ganz ganz viele Jewel und war super talentiert und gut! Natürlich durfte man nicht jedem einfach so vertrauen, wenn er irgendwas behauptete, aber ein wenig beeindruckt war die Godslayerin doch von dem Gedanken. Ihre Stimmung hatte sich wieder ein wenig aufgehellt und Lilly zeigte dem blonden Mädchen den Zettel, während sie antwortete: "Ja, es ging um eine Quest. Ich sollte sie zusammen mit dem Jungen da erledigen, aber das hat sich wohl jetzt erledigt." Ja, und Lilly wusste nicht wirklich was sie jetzt tun sollte. Ida, als erfahrene Magierin, wie sie selbst behauptet hatte, wusste doch bestimmt mehr! Verwirrt blickte sie Ida an und fragte nach: "Bist du erfahrener als Magierin? Was tue ich jetzt?" Der Caprini fiel noch eine kleine Info ein, die der jungen Frau helfen könnte ihr zu helfen. "Der Treffpunkt soll gleich da vorne sein, aber alleine kann ich die Quest jetzt nicht mehr machen."
Sie warteten schon geduldig. Die Kinder voller Tatendrang, aber eventuell leicht müde oder unkonzentriert? Es war schwer zu sagen.
Iris mag diesen Beitrag
Iris
Anmeldedatum : 04.05.21 Anzahl der Beiträge : 469 Alter : 32
# 02 Sogleich war Iris zu der Fremden geeilt. Sie schein in der Klemme zu stecken und vielleicht konnte die Blondine der Dame ja aus jener heraushelfen. Zumindest wollte sie sich mal danach erkunden und sich dann ein Urteil darüber bilden, ob sie eine Hilfe zu sein vermochte. Tatsächlich hatte sie sich dabei nicht verhört. Die Fremde bestätigte ihr, dass die Rede von einer Quest war. Weiter noch sprach sie davon, dass sie die besagte Quest eigentlich mit dem Jungen lösen sollte, der nun bewusstlos war. Damit, so stellte sie fest, hatte sich das Thema wohl für sie erledigt. Ihr Partner war außer Gefecht gesetzt und konnte definitiv keinen Auftrag mehr erledigen und alleine sah sich die junge Frau wohl auch nicht dazu in der Lage. Auf Iris Aussage hin, dass sie eine Magierin war, fragte die Fremde ob sie Erfahrung besaß. Sie bat um Rat und wollte wissen, was sie nun zu tun hatte. „Nun, du könntest die Quest natürlich abbrechen. Dann solltest du den Questgeber über deine Lage informieren…“, sprach sie nachdenklich. Die Blondine folgte dem Deut der jungen Frau, hin zum Treffpunkt, der mehr oder minder direkt vor ihrer Nase lag. Dann schaute sie wieder zu der Fremden. Musste es denn so kommen? Musste das arme Fräulein ihre Quest abbrechen, nun da sie sie ja schon fast angetreten hatte? „Oder…“, merkte Iris immer noch nachdenklich an, ehe ihre Stimme klarer wurde und sie wieder gewohnt schnell sprach. „Oder ich springe für deinen Freund ein und wir zwei erledigen die Quest gemeinsam. Was sagst du dazu?“ Auch die positive Art der Magierin kehrte schnell zurück. Warmherzig lächelte sie der Fremden entgegen. „Was musst du denn machen? Hat es mit den Kindern da zu tun?“ Ein weiteres Mal blickte sie in die Richtung, in die die Fremde gedeutet hatte. Ein paar Personen tummelten sich genau dort, überwiegend sehr junge. Erneut kehrte die Aufmerksamkeit der Diebin zu der Fremden zurück. „Ach und wie heißt du überhaupt?“ Sie selbst hatte sich ja grade erst als Ida vorgestellt, auch wenn das nicht ihr echter Name war. Es war jener, unter dem diese junge Frau sie kennenlernen würde. Jedenfalls lag das Angebot der Magierin in der Luft. Sie bot ihre Hilfe an, die Quest doch zu Ende zu bringen, sollte das Mädel daran interessiert sein sie trotz des Vorfalls mit ihrem ursprünglichen Partner noch zu beenden. Vor hatte Iris ohnehin nichts mehr, jedenfalls nichts Wichtiges, was nicht auch hätte warten können. Die Frau, die mit den Kindern einige Meter weiter stand und wartete, hatte scheinbar auch schon bemerkt, dass man sie beobachtete. Sie hielt eines der Kinder, welches grade losspazieren wollte an der Schulter fest und nutzte ihre freie Hand um zu den beiden Damen herüberzuwinken. Der Verdacht, dass es sich bei der Quest um die Frau und ihre Kinder drehte, verhärtete sich also schnell. Doch die Magierin würde sie sicher noch kurz aufklären.
Lilly war froh, als die blonde Frau wirklich Rat wusste! Aufmerksam hörte sie zu, was Ida ihr erklärte. Hätte sie einen Zettel und einen Stift dabei... und könnte schreiben, dann hätte sich das kleine Mädchen eventuell sogar Notizen gemacht. Sie wollte das mit den Quests ernst nehmen und als neue Gildenmagierin sehr ordentlich erledigen. Der Gedanke den Questgeber über die missliche Lage zu informieren machte das kleine Mädchen ein wenig nervös. Ida unterbrach die Gedanken der Caprini, als sie mit einem „Oder“ mehr ankündigte. Fragend blickte Lilly die blonde Frau an und war gespannt auf das oder. Mit einem freundlichen Lächeln bot die Magierin ihr an, für ihren Freund einzuspringen. Uhuh, das klang interessant. Ida wirkte wie eine sehr kompetente und freundliche Person! Gerne wollte Lilly mit ihr die Quest weiter machen! Bevor sie dies jedoch aussprechen konnte kam die Frage, um was es in der Quest eigentlich ging. Lilly nickte und sprach immernoch leicht nervös: „Ja, es hat mit den Kindern zu tun. Sie gehören zu einem.. klup.“ Was auch immer so ein club sein sollte. Wieder eine Sache dieser Stadtleute. „Wir sollen auf sie aufpassen, während sie draußen spielen und nicht schlafen. Ich hab es noch nicht ganz verstanden, was sie vorhaben, aber wir sollen aufpassen.“ Das sollte die bisherigen Informationen irgendwie zusammenfassen? Hoffte Lilly zumindest, ansonsten müsste Ida weiter nachfragen. „Lilly!“, war die Antwort von Lilly, bevor sie merkte, dass sie vielleicht in einem ganzen Satz sprechen sollte. „Das ist mein Name.“ Lilly blickte Ida an und antwortete nochmal: „Ich würde die Quest gerne mit dir weiter machen, wenn du einspringst!“ Damit könnten sie zu der Frau und den Kindern gehen. Die Kinder schienen noch relativ viel Energie zu haben. Lilly blickte zu Ida und zu der Questgeberin und zu Ida und der Questgeberin und zu Ida. Und zur Questgeberin: „Guten Tag.“ Begrüßte die Magerin sie und überlegte, was man jetzt sagte. Da sie zögerte hatte Ida mehr als genug Zeit das Reden zu übernehmen, ansonsten würde Lilly die beiden einfach als Magier vorstellen und wüsste dann nicht weiter. Hielt man Small Talk vor einer Quest? Oder ging es einfach los? Ida kannte sich da bestimmt besser aus! Die Frage war nur, ob die Blondhaarige überhaupt reden musste, weil die kleinen Kinder schon eifrig darauf aus waren von ihren tollen Ideen zu erzählen! Sie schwärmten von ihren Ideen über ihr tolles neues Getränk, welches sie wach halten würde! Und wie sie in ihrem Club für ein bevorstehenden Wettbewerb trainierten. Außerdem war es sehr cool ein paar Magier zu erleben und die zwei sollten ihnen bitte coole Tricks zeigen! Aber sie waren sich ganz sicher ihren Eltern beweisen zu können, dass sie das Zeug hatten ohne Schlaf durchzuhalten. Lilly kannte sich außerhalb der Stadt einigermaßen aus, aber hielt sich mit eigenen Vorschlägen oder Einwürfen erstmal zurück und hörte neugierig den Kindern und Ida und der Mutter zu. Außerdem erwähnten die Kinder und die Mutter wieder diesen... Energydrink. Und über Kaffee redeten sie ebenfalls. Sachen die Lilly nicht so ganz verstand. Kaffee kannte das Mädchen zwar, aber unter einem anderen Namen und auch nicht für seine wachhaltende Wirkung. Erst einmal galt es jetzt die anderen Clubmitglieder abzuholen! Und dann war die Frage wie es weiter ging. Vielleicht gab es einen nahen Wald? Da konnten sich die kleinen beweisen! Oder so. Bestimmt gab es auch in der Stadt oder im Club-Haus genug Möglichkeiten etwas zu tun, aber damit kannte sich die Kleine leider noch nicht so gut aus. Ob Ida sich damit besser auskannte? Sie würden das schon schaukeln! Lilly war nervös, aber zuversichtlich.
# 03 Iris war nicht die erfahrenste Magierin. Ihre Brötchen verdiente sie eigentlich auch gar nicht mit dem Erledigen von Quests. Sie erleichterte viel lieber Leute um Geld, die davon mehr als genug hatten und denen es auch gar nicht auffiel, wenn etwas fehlte. Nichtsdestotrotz war sie eine sehr hilfsbereite und freundliche junge Frau. Diese Fremde konnte sie nicht sich selbst überlassen. Sie klärte sie also über ihre Optionen auf. Die Quest absagen, den Auftraggeber darüber informieren, dass der Partner durch einen ungünstigen Zwischenfall weggefallen war oder aber sie nahm die Hilfe der Blondine an. „Klub? Du meinst einen Club? Okay?“ Die Magierin wusste was ein Club war, doch was das im Zusammenhang mit den Kindern bedeutete, konnte sie nicht sofort sehen. Auch die weiteren Erklärungsversuche der jungen Dame sollten nicht von Erfolg gekrönt sein. Auf sie aufpassen, während sie spielten und nicht schliefen. Eine sehr merkwürdige Questbeschreibung. Eine böse Stimme aus Iris Hinterkopf stellte die Frage, ob ihr Partner oder sie sich den Kopf gestoßen hatte. Eine Stimme, die die hilfsbereite, herzensgute Seite der Magierin gleich verstummen ließ. „Hallo Lilly, freut mich dich kennenzulernen.“, holte Iris begrüßend nach, nachdem sie verspätet den Namen der Dame genannt bekam. Als Lilly sie dann bat ihr zu helfen, nickte „Ida“ zustimmend. „Gerne, dann helfe ich dir natürlich.“ Hatte sie ja bereits angekündigt, beziehungsweise angeboten. „Lass uns einfach mal rübergehen.“, schlug Iris dann vor. Da Lilly nicht wirklich wusste was genau sie tun sollte, war es vermutlich nicht schlecht mal mit den Leuten zu reden. „Hallo!“, fügte sie der Begrüßung ihrer Gefährtin an, nachdem sie zu den Kindern herübergelaufen waren. Das Zögern der Dame bemerkend, übernahm Iris kurzerhand das Sprechen. „Ich bin Ida, das ist Lilly. Ich bin für ihren Partner eingesprungen, weil der sich leider verletzt hat. Leider fehlen uns ein paar Informationen. Verzeihen Sie die fehlende Professionalität, aber könnten Sie uns vielleicht noch einmal schildern was genau wir tun sollen? Wir sollen auf die kleinen Racker aufpassen, versteh ich das richtig?“ Die Magierin arbeitete mit ihrer sympathischen und herzlichen Art, die sie in ihrem Leben so oft schon weitergebracht hatte. Solange sie auf ausreichend Verständnis traf, war es sicher kein Problem die Quest noch einmal beschrieben zu bekommen. Was Iris dann aber zu Ohren bekam, schockierte sie. Die Kinder tranken Kaffee und anderes Zeug, welches sie wach machte? Das erklärte sicher ihre aufgedrehte Art. Alle liefen herum, plapperten durcheinander von irgendwelchen Wünschen und Ideen. Die beiden Damen sollten ihnen Zaubertricks zeigen und immer wieder dieses Club Wort. „W-Was denn für ein Club?“, hakte die Magierin nach, mittlerweile verunsichert von der Energie, die die Kinder versprühten.
Die überaus freundliche und hilfsbereite Iris war freundlicherweise bereit zu helfen. Sie korrigierte das Wort, anscheinend hieß es Club und nicht Klub. Lilly nickte, dass müsste es sein. „Ich denke schon.“ Die Godslayerin lächelte fröhlich, als Iris sie erneut mit Namen begrüßte und zustimmte zu helfen. Wundervoll! Sie benickte den Vorschlag zur Questgeberin zu gehen und gemeinsam gingen sie die paar Schritte. Ida übernahm das Sprechen zum Glück und fragte, nach einer kurzen Begrüßung und Vorstellung, mit guten Worten nach der Quest. Die Antwort war anscheinend nicht ganz was Iris erwartet hatte. Die Magierin schien verunsichert, was die Mutter mitbekam und sie meinte: „Entschuldigung. Das war sehr durcheinander. Es geht hier nicht um einen Nachtclub, Jazzclub oder sowas, sondern einfach nur um eine Gruppe verschiedener Kinder die sich zum Spielen oder anderen Aktivitäten Treffen. Manchmal haben sie zum Beispiel zusammen gekocht, sind Fischen gegangen oder haben Wanderungen unternommen. In letzter Zeit waren sie jedoch nurnoch drinnen und haben sich auf irgendeinen Wettbewerb vorbereitet. Das ist die erste Sache. Das zweite ist ein Experiment der Kinder. Sie haben beim Kochen ein Getränk entwickelt, welches ihnen hilft wach zu bleiben. Besser als Kaffee oder Energydrinks.“ Die Frau blickte Iris und Lilly an, ob die Zwei ihren Worten noch folgten und fuhr dann fort: „Wir, die Eltern, sind da etwas besorgt und noch nicht so überzeugt. Ihr sollt jetzt mit den Kindern etwas unternehmen, was sie vom Wettbewerb ablenkt und nebenbei aufpassen, dass die Racker sich nicht verletzen, aufgrund des Schlafmangels.“ Sie blickte Iris und Lilly an und wartete ab, ob sich die Verwirrung und Verunsicherung jetzt gebessert hatten. Lilly nickte und deutete an, dass sie verstanden hatte. War die Frage ob Ida sich jetzt besser mit der Situation fühlte oder immernoch Skeptisch war. Verübeln könnte man es der jungen Frau wahrscheinlich nicht.
Mittlerweile waren sie ein Stück gegangen und beim „Club“ der Kinder angekommen. Äußerlich nichts besonderes. Erst im Inneren würde sich alles mögliche an Spielen, ein paar Indoorsportmöglichkeiten und viele Sitzgelegenheiten für viele Leute zeigen. Die Sitzgelegenheiten waren keine ordentliche Reihe an Stühlen, sondern ein wilder Haufen aus Sitzkissen, Stühlen, Drehstühlen, Hängesäcken... sogar eine Hängematte hing in einer Raumecke! Bevor sie das Gebäude betraten fragte die Mutter die zwei Magierinnen: „Habt ihr Fragen? Habt ihr Ideen? Wir haben Vorschläge, aber so als Magier dachten wir das ihr euch sicher gut auskennt und wie man da sicher bleibt. Ansonsten würde ich euch erstmal die verbleibenden Kinder vorstellen. Darf ich euch etwas zu trinken anbieten?“ Lilly grübelte und meinte: "Irgendwas draußen in der Natur? Vielleicht ein Wald oder ein Bach? Gibt es einen Ort wo die Kinder früher gerne waren? Erinnerungen helfen oft sehr!" Dann lächelte sie breit und antwortete dankbar: "Oh, gerne würde ich etwas trinken! Saft bitte." Neugierig und respektvoll blickte Lilly Iris an und guckte was die erfahrenere Magierin wohl sagte und tat.
# 04 Iris war nicht nur so nett für den ausgefallenen Magier einzuspringen, sie half Lilly sogar, indem sie das Reden mit den Auftraggebern übernahm. Es machte auf sie einfach den Eindruck, als sei die Gute noch nicht so erfahren was das Bearbeiten von Aufgaben und Quests anging. Da die Blondine schon einige Male als Magierin gearbeitet hatte, konnte sie in dieser Quest ein wenig die Führung übernehmen und Lilly im besten Fall sogar noch etwas beibringen. Zuerst aber hatte sie sich bei den Eltern der Racker zu erkundigen, was nun wirklich von ihnen gefordert war. Mit dem Wort „Club“ konnte sie nämlich nicht so viel anfangen. Die Dame mit der Iris sprach wirkte sehr verständnisvoll und freundlich. Sie erklärte, dass es sich bei dem besagten „Club“ einfach um diese Gruppe von Kindern handelte. Sie unternahmen oft etwas miteinander, wie Kochen, Fischen oder Wandern. Außerdem sprach sie an, dass sie wohl irgendeine Art Wettbewerb vorbereitet hätten. Was auch immer es damit auf sich hatte. Hinterfragen wollte Iris das im ersten Moment nicht, primär auch deswegen, weil die Frau ihr etwas anderes, wirklich Irritierendes erzählte. Sie sprach von einem Getränk, welches die Kinder entwickelt hatten und welches sie wachhielt. Glücklicherweise deuteten die nächsten Worte der Dame daraufhin, dass sie die Sache mit dem Getränk nicht unterstützten. Sie hob hervor, dass die zwei Magierinnen auf die Kinder aufpassen sollten, da diese wohl etwas von dem Getränk zu sich genommen hatten. Sicher, da musste man die Racker im Auge behalten, keine Frage. Verständnisvoll nickte die Blondine. „Ja, natürlich. Dann wissen wir Bescheid, danke!“, entgegnete sie mit einem freundlichen Lächeln. Gemeinsam waren die Eltern mit ihren Kindern und den Magierinnen zu einer Art Clubhaus gegangen, wo es dann noch einmal die Möglichkeit gab Fragen zu stellen. „Eigentlich frage ich mich nur um was für einen Wettbewerb es geht.“, erklärte Iris. „Oder hast du noch Fragen?“ Ihr Blick richtete sich auf Lilly, die ihr nicht nur das Reden überlassen, sondern sich auch sonst sehr aus dem Gespräch zurückgezogen hatte. „Oh und ich würde etwas Wasser nehmen, danke.“, sprach sie dann wieder zu der netten Dame. Lilly überlegte derweil schonmal was man mit den Kindern so anstellen konnte, ehe auch sie einen Getränkewunsch abgab. „Natur klingt gut, ja. Wir könnten mit ihnen spazieren gehen. Oh, ein Zoobesuch wäre sicher auch interessant, oder nicht? Tiere sind doch meist sehr faszinierend für Kinder.“ Es entwickelte sich eine Art Brainstorming, bei der die Zwei ihre Ideen vortrugen. Die freundliche Mutter nutzte diesen Moment des Austausches um die gewünschten Getränke zu besorgen. Die Kinder fingen derweil von alleine an sich zu beschäftigen. Sie turnten durch den Raum und spielten Fangen. Ein ganz normales Spiel für Kinder. Die Geschichten aber, die die Frau über sie erzählt hatten waren schon komisch. Grade das mit dem Experiment war äußerst merkwürdig…
Die Mutter lieferte eine deutlich bessere Erklärung der Quest ab und nun war auch Ida größtenteils gut im Bilde. So konnte auch das kleine Missverständnis mit dem Club geklärt werden. Sie nickte und antwortete der Mutter. Lilly sah sich bestätigt in ihren Gedanken zu Ida. Die blonde Frau hatte keine Probleme mehr die Quest zu verstehen und wusste jetzt Bescheid. Die Godslayerin war voller Zuversicht. Beim Clubhaus ging die Frage in etwas gemütlicherer Atmosphäre weiter. Nicht jeder würde Lilly hier zustimmen, dass die Atmosphäre mit einer handvoll Kinder besser sein konnte, aber die Godslayerin war sogar ein Stück weit fasziniert von dem Clubhaus. Die Caprini bemerkte, wie Idas Aufmerksamkeit auf ihr war und die blonde Frau ihr eine Frage stellte. Sie schüttelte den Kopf und antwortete lobend: „Nein, du hast das gut geklärt.“ Eines der Kinder warf ein: „Der Super Parkour und Spiele Wettbewerb! 3 Tage hintereinander verschiedene Aufgaben, die noch nicht bekannt sind. Der ist echt fantastisch und schwer!“ Ein anderes Kind warf ein: „Dieses Jahr sollen sie eine neue Technologie aus Marokkasu benutzen, die einen wilde Abenteuer ohne Gefahr spielen lässt!“ Angestachelt durch die Frage redeten die Kinder weiter, aber miteinander um Vorfreude aufzubauen und nicht mehr mit den zwei Magierinnen direkt. Natur klang gut! Lilly nickte zustimmend, ein Spaziergang wäre sicherlich auch gut. Und auch Tiere faszinierten Kinder, also wäre ein Zoo bestimmt interessant. Also Lilly fand es interessant, selbst wenn es fraglich war, ob sie mit ihrem Alter noch als Vergleich für Kinder herhalten konnte. Doch gab es da eine Sache... Lilly blickte Ida an und meinte möglichst leise: „Ich war noch nie in einem Zoo, deswegen weiß ich das nicht.“ Dann meinte sie etwas lauter wieder und fröhlich: „Aber es sind sicher Beides gute Ideen!“ Neugierig blickte sie Ida an und fragte neugierig: „Wo findet man so einen Zoo eigentlich?“ Lilly hatte leider keine Vorstellung von einem Zoo, außer das dort ganz viele tolle Tiere waren! Ein bisschen konnten sie sich noch austauschen, dann kam die Mutter mit den Getränken zurück. „Eventuell sollten wir überlegen, was wir am besten erreichen können, vielleicht hilft das bei der Auswahl.“, schlug Lilly vor. Lilly nahm den Saft dankbar entgegen: „Vielen Dank!“ Sie lächelte freundlich, deutete eine leichte Verbeugung mit ihrem Oberkörper an und trank dann glücklich von dem Getränk. Dabei wanderte ihr Blick ein wenig durch den Raum und nahm neugierig auf, was hier so war. Dabei fielen ihr ein paar Glasbehälter und Dosen aus. Die Dosen sahen aus, wie das was Charlie dabei gehabt hatte. Neugierig fragte sie: „Was ist das?“ Irgendwie sahen die verschiedenen Dosen und Behälter hübsch aus. Sie waren alle verziert und bunt. Die Mutter wollte antworten, aber zwei Kinder in der Nähe hatten die Frage mitbekommen und kamen der Mutter mit voller Stolz zuvor: „Das ist unsere Getränke-Sammlung! Alles Energy Drinks und Kaffee.“ Ein etwas ruhigeres Kind warf ein und setzte fort: „Die schmecken zwar gut, aber sind für Kinder leider nicht so verträglich. Sie sehen cool aus und gelegentlich dürfen wir sie trotzdem trinken, darum haben wir eine Sammlung gemacht. Aber unser neues Getränk umgeht all diese Probleme! Es schmeckt, ist eh viel besser und für uns verträglicher! Es hat nur noch keine coole Dose.“ Man konnte Begeisterung hören... und einen Hauch von Übertreibung. Und trauer über das fehlende coole Behältnis. Anscheinend brauchte jedes Getränk ein cooles Behältnis, wenn es etwas Wert sein wollte! Fasziniert hörte Lilly zu und gab ein interessiertes „Ohh. Uh.“ von sich. Die Godslayerin kannte sich nicht wirklich aus, aber es klang beeindruckend! Dementsprechend sah die Caprini bisher noch kein Problem an der ganzen Sache. Es gab einige Sachen von denen man nicht zuviel essen sollten und anscheinend hatten die Kinder sogar eine Alternative von der man mehr trinken konnte. Die Mutter blickte Ida an und meinte: „Ja. Die Kleinen sind zum Glück relativ bedacht... aber trotzdem viel zu begeistert davon.“
# 05 Lilly hatte keine eigenen Fragen und damit war die der Diebin, nach dem Wettbewerb der genannt wurde, die einzige die im Raum stand. Eines der Kinder meldete sich daraufhin gleich zu Wort. Es nannte ihn den „Super Parkour und Spiele Wettbewerb“. Soweit so gut. Klang nach einer typischen Kinder Alberei und keineswegs gefährlich oder schlecht für die kleinen Racker. Dieser Wettbewerb sollte wohl über drei Tage hinweg laufen und verschiedene Aufgaben beinhalten, die gelöst werden mussten. Ein anderes Kind sprach davon, dass Technologie aus Marrokkasu im Spiel war, die einen Abenteuer ohne Gefahr ausspielen lassen konnte. Was auch immer es damit genau meinte. Iris war komplett planlos. Sie selbst hatte aber eine Idee. Ein simpler Besuch in einem Zoo. Ihrer Erfahrung nach, beziehungsweise ihrer Vorstellung, war das potenziell immer etwas Spannendes und Unterhaltsames für Kinder. Lilly äußerte sich dazu im Vertrauen, mit gedämpfter Stimme, dass sie selbst noch nie einen Zoo besucht habe, doch das machte ja nichts aus. Iris lächelte ihr daraufhin wohlwollend entgegen. „Es könnte dir gefallen.“, antwortete sie darauf. Ihre Frage danach, wie oder wo man einen solchen Zoo denn fände, sollte auch nicht lange unbeantwortet bleiben. „Größere Städte haben einen, so wie Crocus auch. Wo genau der Zoo in Crocus sich befindet weiß ich nicht, aber das lässt sich auf jedem Stadtplan nachschauen.“ Eine Leichtigkeit. Eine Aufgabe, für dessen Bewältigung man keineswegs magischer Fähigkeiten bedurfte. Das Wasser, welches man Iris reichte, nahm sie dankend an. Sie nahm einen ersten Schluck aus dem Glas, ehe sie es vorerst zur Seite stellte. Lilly waren derweil ein paar Dosen aufgefallen und sie fragte was es damit wohl auf sich hatte. Als hätten ein paar der Kinder nur darauf gewartet, auf ihre Sammlung angesprochen zu werden, schoss die Antwort nur so aus ihren Kehlen hervor. Die präsentierten diese Kunst als ihre Getränkedosensammlung, die in erster Linie aus Kaffee und Energy-Drinks bestand. Nicht zum ersten Mal fragte sich Iris, wie man so ein Zeug an Kinder geben konnte. Sie hatte zwar selbst keine Erfahrung mit Kindern und dessen Erziehung, aber es hörte sich einfach so furchtbar falsch an. Eines der Kinder sprach sogar davon, wie schlecht dieses Zeug für sie war, deutete aber auch eine „Lösung“ an. Ein neues, verträglicheres Getränk. „Was ist das denn für ein Getränk?“, fragte die Blondine neugierig. „Was ist darin enthalten?“ Ob auch Coffein darin steckte? Oder irgendwelche anderen, schädlichen Substanzen die wachhielten? „Haben Sie es mal ausprobiert? Das Getränk meine ich.“, richtete Iris dann an die Mutter, die bei ihnen saß und das Gespräch mit den Magierinnen hauptsächlich führte.
Ida hörte sich aufmerksam alles an und machte sich professionell Gedanken über die Situation, während Lilly eigentlich nur neugierig allem zuhörte und versuchte sich einen Reim aus all den neuen Sachen zu machen. Das Ida selbst einige Ungereimtheiten hatte, davon bekam Lilly nicht viel mit und man sah es ihr von außen nicht so sehr an. Die Magierin war der Meinung, dass der Zoo Lilly (und vermutlich auch den Kindern) gefallen würde. Die Caprini konnte das bisher schlecht beurteilen, doch klingt ihre Questpartnerin sehr überzeugend und momentan traute die Godslayerin der Frau da eine bessere Einschätzungsfähigkeit als sich selbst zu. Anscheinend waren Zoos sogar so beliebt, dass große Städte für gewöhnlich grundsätzlich einen hatten. Ida erinnerte sie an die Stadtpläne. Das waren so große Bilder von der Stadt, mit vielen strichmännchenhaftigen Zeichnungen von Gebäuden. Die Dinger waren großartig! Sie halfen Sachen in der Stadt zu finden. Alle Städte und größeren Dörfer sollten sowas haben, fand die junge Caprini! Fasziniert hörte Lilly den Kindern zu, während Ida eher skeptisch zu sein schien. Die Frau schien die Sammlung der Kinder deutlich mehr zu hinterfragen und man könnte vermuten, dass es nur Neugierde war, doch irgendwie klang es eher skeptisch. Was wohl das Problem war? Anscheinend gab es wohl ein Problem, welches von den Kindern auch angesprochen wurde, aber Lilly wusste nicht was für eines? War das wie zum Beispiel mit Alkohol? Eventuell handelte es sich hier ja sogar um eine Form von Alkohol! Der war ja ebenfalls schädlich, hatte aber irgendeine euphorische Wirkung oder so ein Kram. Sollten die Getränke nicht dabei helfen wach zu bleiben? Also hatten sie ebenfalls einen besonderen Effekt, also eindeutig eine Form von Alkohol! Nach dieser glorreichen, gedanklichen Leistung verstand Lilly die Skepsis von Ida direkt viel besser und wusste jetzt was das Problem mit der Sammlung war. Ida stellte einige Fragen zu den Getränken, die Neugierde schien sie gepackt zu haben. Oder die Besorgnis, wenn man etwas genauer drauf achten würde und in die Gefühlswelt der jungen Frau gucken könnte. Die Kinder schienen Ida nicht ganz bei ihren Fragen folgen zu können, beziehungsweise verstanden die Fragen vermutlich anders als sie gedacht waren. So ging zum Beispiel eines der Kinder bei der ersten Frage los, um der jungen Frau eine Kostprobe des Getränkes zu holen. Zu der zweiten Frage antworteten sie: „Pflanzen, Wasser und Zucker. Wie bei Tee. Die Zubereitung soll eher Tee gleichen als Kaffee.“ Eines der Kinder reichte Ida eine Schachtel, auf der der Name der Pflanze stand, womit die aber vermutlich wenig anfangen konnte. Als die Mutter angesprochen wurde antwortete diese: „Ja, aber nur zum Trinken. Das mit dem Wachbleiben hab ich selbst noch nicht ausprobiert, auch bei Kaffee noch nicht. Ich fand es überraschend unspektakulär und verstehe die Begeisterung darum nicht.“ Sie zuckte mit den Schultern und erklärte: „Da haben die anderen Eltern mehr Erfahrung und ich vertraue da auf deren Worte.“ Lilly saß da und trank ihr Getränk, während sie einfach nur zuhörte und sich aus dem Gespräch raushielt. Sie hatte nichts dazu zu sagen und verstand die ganze Sache auch nur so halb. Die Caprini probierte von dem Getränk und hatte doch etwas zu sagen: „Das schmeckt nach einem Bergkraut, welches ich früher mal in den Bergen bekommen hatte. Es ist eine hübsche Pflanze.“
Als sie noch ein bisschen gesprochen und ausgetrunken hatten, machten sie sich bereit aufzubrechen. Die Kinder zogen sich an und bildeten sogar ein geordnetes, ordentliches Grüppchen, um den zwei Magierinnen zu folgen. Anscheinend hatte man den Vorschlag von Ida, zum Zoo zu gehen, mittlerweile als beschlossen akzeptiert. Sollte die Magierin also nichts gegen ihren eigenen Vorschlag sagen, stand das Ziel fest! Einen Stadtplan finden und dann weiter zum örtlichen Zoo.
# 06 Dass diese Kinder sich ihre eigenen Aufputschmittel zusammenbrauten war schon irgendwie etwas abgedreht, doch vielleicht war es ja auch gar keines. Eines der Kinder reichte der Magierin eine Schachtel mit der Abbildung einer Pflanze, die sie wie es hieß wie Tee aufkochten. Iris war nun keine Botanikerin oder Biologin und nach einer allgemein bekannten Pflanze sah ihr das auch nicht aus. So gab sie die Schachtel mit einem registrierenden „Okay…“ einfach wieder ab. Im Prinzip war sie danach so schlau wie zuvor. Doch die Mutter, die Iris angesprochen hatte, spielte die Sache mit dem Getränk eh herunter. Sie erklärte, dass sie davon noch nicht probiert habe, sie aber an so etwas auch nichts finde. Allgemein wirkte keines der Elternteile irgendwie besorgt was das Thema anging. Im Grunde genommen war es ohnehin ihre Entscheidung, einmischen wollte die Magierin sich da nicht. Ihr Auftrag war es die Kinder zu unterhalten, mit Lilly zusammen. Diese beschrieb den Geschmack ihres Getränks mit dem eines „Bergkrauts“, welches sie bereits kannte, was Iris nur ein irritiertes Nicken entlockte. Im Grunde genommen schien da also gar nichts hinter zu stecken. Na Hauptsache die Kinder hatten ihren Spaß! Den sollten sie nun wirklich haben. Die Gruppe machte sich nämlich auf den Weg. Gemeinsam mit den Magierinnen ging es wie geplant in den Zoo. Iris war erstaunt wie unbeschwert der Weg dorthin war. Die Kinder bildeten eigenständig Grüppchen und hielten einander an der Hand, sodass keiner von ihnen aus der Reihe tanzte und auch niemand zurückblieb. Glücklicherweise war der Weg zum Zoo auch nicht allzu weit. Die Blondine übernahm das Zahlen für die gesamte Gruppe. Da sie das Geld ja am Ende ohnehin von den Eltern zurückerhalten würde, mit samt der Bezahlung für diese Aufgabe, war das gar kein Problem. Kaum waren sie an der Kasse vorbei, war es aber auch schon dahin mit der Ordnung und der Ruhe. Die Kinder stoben allesamt auseinander und stürmten in die verschiedensten Richtungen. Jeder wollte ein anderes Tier unbedingt zuerst sehen. Ob Löwen, Esel, Elefanten oder Tiger. Keines der Kinder sollte enttäuscht werden. Die Arbeit für die Magierinnen ging damit erst so richtig los. Sie mussten sich aufteilen, Kinder wieder einsammeln und sie teilweise davon abhalten zu den Tieren in ihre Gehege zu steigen. Manche der anderen Besucher waren genervt, andere hingegen amüsiert. Iris wurde jedenfalls so richtig klar wie anstrengend es sein konnte Kinder zu haben. Zumindest so viele auf einen Haufen kosteten Unmengen an Energie. Sie fragte sich, wie Erwachsene das einen ganzen Tag aushalten konnten. Kein Wunder, dass sie andere dafür bezahlten diese Aufgabe zeitweise zu übernehmen. Zwischenzeitlich fragte die Cerulean sich ja schon, wie die Eltern es sich nun gutgingen ließen… Der Zoobesuch, den Iris eigentlich relativ klein angelegt geplant hatte, uferte zu einem Ausflug über mehrere Stunden aus. Gemeinsam mit Lilly hütete sie die Schäfchen, bis diese schließlich allesamt nur noch erschöpft umhertrotteten. Bald stand nur noch der Rückweg zwischen ihnen und dem wohl verdienten Feierabend. Das kleinste Kind nahm Iris schließlich auf den Arm, da es bereits drohte im Gehen einzuschlafen. Sie kehrten an den selbst eingerichteten Spielplatz der Rasselbande zurück und übergaben die Kleinen ihren Eltern, die ganz erstaunt darüber waren, wie platt ihre kleinen Racker alle waren. Das war ein wirklich erfolgreicher Tag, auch wenn Iris ihn gar nicht angedacht hatte mit Arbeit zu füllen. Aber einer Magierkollegin in Not half sie natürlich gerne!
Das Forum wurde für die Nutzung der Desktopversion von Firefox und Chrome optimiert. Es kann in der mobilen Version oder in anderen Browsern zu Darstellungsfehlern kommen. Sollte euch ein Fehler auffallen, meldet euch bitte direkt bei @Medusa.