Typ: Gebäude Besitzer: Alberto Ortiz Beschreibung: Der schwarze Schwan, eine Bar die an die berühmt berüchtigte Whitechapel Cove angrenzt und ein beliebter Treffpunkt bei Touristen aus aller Welt ist, aber nicht nur für diese. Tagsüber ist die Bar wie jede andere auch, sie serviert neben Alkohol auch ein paar verschiedene Lebensmittel, man kann hier Musik hören und sich entspannen, doch nachts ändert sich hier alles, der Laden, die an sich wie eine ganz normale Bar wirkt, wird plötzlich der Treffpunkt für alle möglichen Verbrecher, von Menschenhändlern über Drogenhändler, hier kann man nachts im Grunde genommen alles finden und während man ziemlich illegale Waren kaufen kann, kann man weiterhin Alkohol trinken und sich entspannen, denn all die illegalen Geschäfte finden in einem Hinterzimmer statt, wenn man nicht weiß, was hier abläuft, würde man es wohl gar nicht merken. Der Besitzer der Bar ist ein Mann namens Alberto Ortiz, er kümmert sich nicht nur um die Tarnung der illegalen Geschäfte, sondern schützt auch seine Kunden. Alberto ist ist auch der Barkeeper des Ladens.
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spricht | denkt | magie
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Zuletzt von Raziel am Mi 25 Okt 2023 - 13:50 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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Raziel Royal Crusades Cleaner
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Raziel schüttelte weiterhin seinen Kopf, warum eigentlich musste er immer und immer wieder in solche Situationen hinein geraten? Erst gingen die beiden sich an die Kehle, die eine wollte den anderen umbringen und dann plötzlich, dann hocken sie zusammen in einem Zimmer und haben ein Schäferstündchen zusammen, zum Leidwesen von wohl ganz Crocus, oder zumindest für die Cove, waren die beiden doch nicht gerade leisen, nahen die Daeva und der Vampir doch keine Rücksicht auf die anderen Personen die sich im Gebäude befanden, der arme Philippe war mindestens genauso verstört gewesen wie auch der alte Wendigo, der nun Bilder vor seinen inneren Auge hatte, auf die er sehr gerne hätte verzichten können, Bilder die ihm wohl sein restliches, untotes Leben verfolgen werden, Bilder die er wohl nur dann vergessen werden kann, wenn er dann doch vielleicht irgendwann mal das Glück hatte, das jemand ihm sein Leben nahm. „ Warum muss ich nur so viel Glück haben?“ - Leise sprach Raziel zu sich selber. „ Valerian stellt sich das alles auch so einfach vor.“ Weiter sprach er mit sich selber, schaute sich jedoch kurz um, er wollte ja nicht, das man ihn lauschte, die seltsamen Kerle von Valerian lauschten ihm ja leider immer wieder, sie spionierten ihm nach und verpetzten jeden kleinen Fehler und wenn es nach Raziel ginge, würden den komischen Vögel auch gar nicht mehr unter den Lebenden weilen, aber sein Herr untersagte es ihm, ihnen auch nur ein Haar zu krümmen, schade eigentlich sie würden die Lachse im Hafen sicher gut satt machen. Egal, kurz schüttelte er seinen Kopf, der schwarze Schwan war vor ihm, die moderne und hübsche Bar mit dem dunklen Geheimnis und einem Besitzer, dessen Name nicht schlimmer für den Wendigo sein konnte, hörte er doch auch den Namen Alberto. Doch anders als sein Mörder war dieser Kerl ganz in Ordnung. „ Hey Alberto, mach schon einmal einen Tisch für drei fertig, ja? Mein Herr und seine Dame kommen gleich noch. Wir brauchen etwas, wo wie ein bisschen unsere Ruhe haben.“ Von der Türe aus rief Raziel in die Bar hinein, im Moment war es recht still, die Musik war aus und man konnte auch verstehen, was man wollte, selten zu dieser Stunde, aber noch war der Laden auch ziemlich leer. Der Barkeeper nickte nur, schnappte sich eine Flasche seines besten Roten und drei Gläser, brachte sie ganz nach hinten an einen Tisch in der Ecke, er hatte nur zwei Stühle, aber das konnte man ja schnell ändern. Dann kam er auf den alten Wendigo zu. „ Du siehst ein wenig verstört aus. Ist in der Cove was geschehen?“ Raziel schüttelte nur mit seinen Kopf. „ In der Cove nicht. In dem Club von Philippe schon. Ich möchte weder darüber reden, noch darüber nachdenken, sei mir nicht böse.“ Alberto zuckte leicht mit seinen Schultern und ging dann wieder rein und stellte sich hinter die Tresen. „ Du weißt ja, was im Schwan passiert, bleibt im Schwan.“ Raziel seufzte nur und schüttelte mit seinen Kopf, selbst mit dieser Information würde er nicht darüber reden wollen. Hoffentlich würden die beiden sich beeilen, Raziel hatte zu schlechte Laune, als das er sich die Beine in den Hintern stehen wollen würde, wenn es nach ihm ginge, wäre er schon längst verschwunden, aber das kann er seinen Begleitern ja nicht antuen.
Das gefiel ihr. Das gefiel ihr wirklich sehr. Wie sie die Strippen zog, Pica aber auch Valerian steuerte. Und wozu? Zu ihrer Erheiterung... Weil es ging und weil sie es konnte. Dieses Gefühl der Kontrolle ließ sie jedes Mal in den siebten Himmel fliegen, auch wenn sie sich durchaus bewusst war, dass sie nie dort landen würde, sollte sie je sterben und Himmel und Hölle existierten. Sie wusste genau wo sie landen würde, jedoch störte sie sich nicht daran. Es würde sicherlich nicht schlimmer sein, als ihr Leben auf Earthland. Das Leben in Bosco, in dem Anwesen und Keller ihres Meisters. Ihres Besitzers. Außerdem beflügelte sie das Gefühl, zumindets für einen kurzen Augenblick in ihrem Leben die Kontrolle zu haben. Nicht so wie es sonst immer war, wo sie diejenige war die kontrolliert und gedemütigt wurde. Gerade war sie am Zug, auch wenn es nur ein unbedeutsamer, vielleicht auch kindgerechter war. Es gefiel ihr, wie in Picas Gesicht nach und nach mehr Panik freigesetzt wurde. Wie die Augen sich hektisch hin und her bewegten, aufrissen und sich Schweiß der Angst auf seiner Haut bildete. Wie er hin und her zappelte, sich danach sehnend wegzurennen. Wie eine Maus die in einer Mausefalle feststeckte. Pica war allerdings nicht der einzige der auf die Provokation der Daeva einging, sondern auch der Vampirlord höchst selbst, welcher zusätzlich noch einer Massage seines empfindsamsten Stücks ausgesetzt war. Sie spürte wie sich dieses ihr immer mehr entgegen presste, Valerian sich unter ihr anspannte - nicht nur deswegen. Sondern auch, weil es ihm offensichtlich gar nicht gefiel, was er da von seinem Bediensteten erfuhr. Wütend fuhr er den jungen Mann an, welcher danach erst recht Schweißbrüche erlitt. Valerians Hand hatte sich, kaum das Mái Pica losgelassen hatte, wieder um seinen Hemdkragen gelegt, zogen ihn nun zu Valerian herunter, also noch ein Stückchen tiefer und weiter, als Mái es getan hatte. Seine Hand war in schwarzer Finsternis getaucht, seine Stimme, sein Blick aber auch seine Haltung trotzte nur so vor Eifersucht und Mái gefiel das. SIe mochte diesen bedrohlichen Blick auf seinem Gesicht. DIe Anspannung in seinem Körper, welche sich mit einem Schlag entladen könnte... Sie musste sich zusammenreißen um nicht allein schon bei der Vorstellung, was Valerian alles tun würde, würde sie ihn über den Gipfel der Wut und Eifersucht hinüberstoßen einen erregten, wohligen Seufzer auszustoßen. Ihr Interesse daran war auf jeden Fall geweckt und im Gegensatz zu Raziel, versuchte sie nicht Valerian zu beruhigen. Viel mehr hatte sie es darauf abgesehen, es noch mehr auf die Spitze zu treiben. Jedoch war Pica dann auch schon geflohen, weshalb sie sich etwas anderes, möglicherweise umständlicheres überlegen musste, wenn sie das doch noch schaffen wollte. Die Zeit hatte sie auch, da Valerian kurz nachdem Pica gegangen war, ebenfalls verschwand, Raziel und Mái wieder einmal in der Sitzecke zurückließ. Raziel wirkte ein wenig frustriert, nachdenklich während Máirín sich zurücklehnte, den Arm über die Lehne sinken ließ, die Beine überkreuzte und ihr wieder volles Weinglas schnappte. Genüsslich trank sie, ein triumphierendes, zufriedenes Lächeln auf den toten Lippen während sie ihr Inneres, welches durch Valerians Abwesenheit wieder abzukühlen drohte wieder aufwärmte. Allzu lang waren die beiden allerdings nicht, denn Valerian kam bald schon wieder zurück, zog die Daeva bestimmend wieder auf seinen Schoß und beobachtete sie dabei, wie sie provokant das Eis aß. Er erklärte ihnen, was er einem weiteren seiner Handlanger, Diamanthe, aufgetragen hatte und wie er weiter mit Pica verfahren würde. Máirín schmunzelte, beugte sich vor und legte den Löffel auf seine Unterlippe, schob diese mithilfe dessen ein wenig nach unten. "Zu schade... Dabei war er immer ein so netter, guter junge Mann....", sagte sie, gespielt traurig darum, dass Valerian ihn weggescheucht hatte, in der Hoffnung ihn somit noch ein wenig weiter provozieren, als es ihre Hüftbewegungen und ihr Eisessen eh schon taten. Kurz darauf genehmigte er Raziel die Auszeit in Salmon Bay Harbor unter der Bedingung, dass er ihm Bericht erstatten würde. Danach beschlossen sie mehr oder weniger, dass sie den Club verlassen und wo anders hingehen wollten. Valerian sprang sofort auf ihren Vorschlag an, forderte Raziel auf schonmal vorzugehen, während sie Máis restliche Sachen "holten". Wobei es recht offensichtlich war, dass damit nicht nur ihre Kleidung und Wertsachen waren. Raziel, verstört wie er immer noch war, hechtete aus dem Laden, nachdem er Philippe eine kleine Entschädigung gezahlt hatte. Währenddessen waren die beiden anderen in den Umkleideraum verschwunden, die Daeva war sehr darauf bedacht, Valerians Aufmerksamkeit auf sich zu lenken und von Raziel weg. Klar, hätte es ihr das einfacher gemacht Valerian weiter zu reizen, aber sie wollte nicht, dass Valerian wütend auf Raziel war, weil er Philippe bezahlte, der in seinen Augen eh nichts mehr verdient hatte außer Schmerz. In der Umkleide angekommen verschloss Valerian die Tür hinter sich, Mái hingegen lehnte sich gegen den Umkleidetisch, machte eine provokante Pose und grinste ihn frech an. "Was kann ich tun, Eure Lordschaft? Oder seid Ihr es, der etwas tun will?", sagte sie provokant, sah zu ihm hoch. "Wenn ja, tob dich aus. Küss mich, markier mich, mach mich zu deinem und im besten Fall...", wisperte sie, ein anzügliches Grinsen auf den Lippen, während sie ihn musterte, biss sich auf die Unterlippe. "Fick mich." Kaum hatte das letzte Wort ihre Lippen verlassen, preschte Valerian regelrecht vor, drückte sie fordernd gegen den Spint, küsste sie leidenschaftlich. Mái erwiderte den Kuss augenblicklich, schmiegte sich an ihn, zog ihn an seiner Jacke weiter zu sich herunter und stieß hin und wieder ein leises Keuchen aus. Dann drehte er sie auch schon um, machte sich an seiner Kleidung aber auch an ihrer zu schaffen, ehe er sich das holte was er wollte und ihr gab, was sie wollte. Wieder hatten sie einander gefüllt, wenn auch dieses Mal weniger lang als zuvor. Allerdings war die Dauer nicht das einzige, was anders gewesen war. Valerian war dieses Mal gröber, forscher, fordernder, aber auch selbstbewusster gewesen. Diese Art war vermutlich nicht jedermans Sache, aver die Masochistin ergözte sich daran, bekam sie genau das was sie wollte. Keinen harmlosen Blümchensex sondern die wortwörtlich harte Realität. Dementsprechend war sie ein wenig außer Atem, nachdem die beiden Untoten sich wieder voneinander gelöst hatten. Sorgfältig säuberte sie die Sauerei die sie hinterlassen hatten, ehe sie aus ihrer nun ziemlich ramponierten Strumphose stieg und diese betrachtete, ein Schmunzeln auf dem Gesicht. "Die ist auf jeden Fall hin...", sagte sie, kicherte leise, aber zufrieden. Während sie wieder in ihre vorherigen Klamotten schlüpfte und ihre Sachen zusammensuchte spürte sie Valerians Blick auf ihr, welcher an der Wand der Umkleidekabine lehnte, genau da, wo zuvor Mái vorher vor ihm gebeugt gestanden hatte. Mehr oder weniger aus dem Nichts heraus, fragte er die Daeva, ob es stimmte, dass sie Untod war, so wie er und ihr Gesichtsausdruck, viel mehr der Ausdruck in ihren Augen dies verriet. Für einen Augenblick verharrte sie in der Bewegung, nickte dann aber und fuhr mit dem fort was sie tat. Sie kramte einen Koffer heraus und legte ihre Sachen hinein, während Valerian in seinen Taschen kramte und ein leises Klirren erklang. Dann kam er aber auch schon zu ihre, strich ihr über die Augen - ein Zeichen, dass sie diese schließen sollte. Dies tat sie auch und spürte nur wenige Augenblicke später auch schon etwas kaltes, metallenes um ihren Hals. Sie öffnete auf Valerians Befehl hin die Augen, betrachtete sich selbst im Spiegel. Um ihren Hals thronte nun eine wertvoll aussehende, silberne Kette. Sanft fuhr sie die Konturen eben jener nach, ein warmes Lächeln auf den Lippen. "Sie ist echt schön.", sagte sie, richtete sich auf wodurch sie wieder direkt vor Valerian stand. Vorsichtig lehnte sie sich nach hinten, an seine Brust während sie einander im Spiegelbild betrachteten und er seine Arme um ihren Körper schlang. Kurz darauf stellte Valerian eine Frage, die sie ein wenig überraschte. Der Vampir fragte sie, ob sie ihr Leben fortan an seiner Seite, als Lady der Darkwood Manor führen wollte. Als Lady des Vampir Lords. Sie erstarrte, vermutlich ein Grund warum er schnell hinterherschob, dass sie sich nicht direkt entgültig entscheiden müsse. Valerian war ihr wichtig, sehr sogar, aber das ging selbst für die Daeva einen Ticken zu schnell. Sie wussten doch noch gar nicht was das zwischen ihnen war. Alles was Mái wusste war, dass sie vor vielen Jahren in ihn verliebt gewesen war und sie nun ein körperliches Interesse aneinander hegten. Aber mehr wusste sie nicht. Außerdem wusste sie auch gar nicht, was das genau bedeuten würde - was ihre Aufgaben wären oder ähnliches. Zumal sie nicht einmal wusste, ob sie sich binden wollte. Klar, stand für sie schon mehr oder weniger fest, dass sie Valerian nicht teilen wollte, aber sie kannte es nicht anders, als das sie mehreren gehörte oder ihnen viel mehr gefügig gegenüber stand. Sie war ihm dankbar, dass er nicht direkt eine Antwort von ihm verlangte und stattdessen darauf aufmerksam machte, dass sie los gehen sollten und Raziel sich vermutlich schon fragte, wo sie blieben und warum sie noch nicht kamen. Er fragte sie ob sie gehen sollten, was die Untote mit einem Nicken quittierte. "Gerne.", sagte sie, ein warmes Lächeln auf den Lippen, was nicht vermuten ließ, dass es eigentlich nicht echt war. Sie hatte sich mit der Zeit antrainiert, die Kontrolle über ihren Körper und somit auch über die Emotionen die sie ausstrahlte und preisgab zu gewinnen. Zumindest größenteils... Denn wenn die Daeva in ihr durchbrannte, dann konnte sie auch nichts machen. Sonst war sie aber sehr kalkulierend und kontrolliert. Sanft schloss sie ihre Hand um Valerians, zog ihn, sowie ihren Koffer hinter sich her aus der Umkleide und dem Laden heraus, zurück in die kühle Nachtluft der Cove. Es dauerte nicht allzu lang, bis die beiden den Treffpunkt, die Bar "Der schwarze Schwan" erreichten. Wie das meiste in der Cove oder viel mehr am Rande der Cove, hatte auch diese Bar zwei Gesichter. Einmal das Gesicht, dass es tagsüber bis hin zum Abend den Touristen, Gardisten und Passanten zeigte, sowie das Gesicht, dass von Kriminalität geprägt war, dass sich nachts zeigte. Sie blieb vor der Ladentüre stehen und sah zu Valerian hoch. "Ich könnte wirklich die ganze Nacht damit verbringen, dich zu vernaschen und wäre immer noch nicht satt, aber vielleicht sollten wir uns zusammenreißen...", sagte sie, ungewohnt nachdenklich und rücksichtsvoll. Ihr Blick glitt durch die Fensterscheiben der Bar, durch die man gut hineinsehen konnte. Sie erkannte Raziel, der an der Bar stand und sich mit dem Ladenbesitzer unterhielt. "Ihm zu Liebe. Ich kenne ihn zwar erst kurz, aber er ist mir schon ans Herz gewachsen und ich möchte ihm nicht unnötig wehtun...", sagte sie und löste ihre Hand aus Valerians. Ein leises Seufzen verließ ihren Mund, ehe sie tief durch atmete und dann wieder zu Valerian hoch sah, nun aber wieder das gewohnte freche und kecke Grinsen auf den Lippen und das unberechenbare Funkeln in den Augen. "Wir können ja ne Wette abschließen - wer zuerst die Kontrolle verliert, hat verloren und schuldet dem anderen dann einen Gefallen. Wie wär's?"
Ah, der schwarze Schwan. Ein prestigeträchtiges kleines Unternehmen, was von einer starken ein-Mannarmee geführt wurde, vom Barkeeper Alberto höchstselbst. Er war so etwas wie die Augen und Ohren der gesamten Cove. Er war so etwas wie die Augen und Ohren im gesamten Verbrechersyndikat. Ja, in der Tat. Der Mann in Schwarz, der Beherrscher der Whitechapel Cove hatte sich ein eigenes Netzwerk aufgebaut, ein regelrechtes Verbrechersyndikat, welches hier in der gesetzlosen Cove ihren Höhepunkt besaß. Hier trafen sich die hohen Tiere der verschiedenen Mitglieder und tauschten sich aus. Hier gab es immer wieder Verhandlungen um neue Preise für Drogengeschäfte, um neue Marktpreise für Prostitution, hier wurde jeden Tag der Umschlagsplatz des Menschenhändlerringesneu gewählt und auch der Schwarzmarkt für allesamt geheimen Aktivitäten waren hier am Platz. Es sollte schon ein wenig interessant sein, wa ssich hier in der Zeit gebildet hatte, wo die Justiz in Form der Rune Knights letztendlich versagt hatte. Denn wenn man diesen Gedanken mal weiter spinnte, so erkannte man schnell, dass die Cove inmitten von Crocus Town gewesen war, also quasi dem Zentrum der Macht von Fiore. Das sich ein solcher Ort hier befand, war aber auch nicht wirklich ein positives Signal, denn es war nur ein Zeichen des Versagens auf Seiten der Justiz gewesen. Niemand würde das Verbrechersyndikat auf lange Sicht hinweg aufhalten können, es war etwas ins Rollen geraten, was nun nicht mehr zu stoppen war. Es würde mit Sicherheit nur nochj eine gewisse Zeit dauern, bis die Verbrecher ihre Hand nach noch mehr als nur dem Zentrum ausbreiten würden. Denn da sie von hier aus operierten, war es ihnen eine Leichtigkeit, die gesamte Umgebung im Auge zu behalten. Denn da die Cove weitgehend von der Justiz ignoriert oder teilweise sogar vergessen wurde, hatte man hier alle zeit der Welt, sich darauf zu konzentrieren, seine eigenen Ziele zu vergrößern, da man sowieso keine Störung von Außerhalb hätte erdulden müssen. Aber gerade in diesem Bereich waren die Bewohner der Cove und alle Besitzer der EInrichtugen hier wahre Sieger, wahre Sieger vor der Justiz und in ihrem eigenen Spiel. Schließlich schaute hier jeder weg, niemand so wirklich genau hin, hier herrschte eben das Gesetz der Straße und folglich waren es die Verbrecher, die bestimmten, wo der Hase langzulaufen hatte. Wer sich nicht fügte, würde lequidiert, so einfach waren die Gesetze und Regelungen in dieser Hochburg der Verbrecher. Niemand hatte wirklich etwas dagegen, dass es mit Valerian Salazar einen absoluten Oberbeherrschre dieses Bereiches gab, denn jeder zollte ihm seinen gebührenden Respekt, niemand würde es wagen, sich ihm entgegen zu stellen. So auch nicht Alberto, dem der schwarze Schwan gehörte. Sobald er ein Mitglied des Hofstaates des Mörders sah, hieß er es sofort willkommen und sorgte dafür, dass es diesem an nichts fehlte. Denn der Respekt vor dem silberhaarigen Mörder war schier unendlich groß, niemand würde eine Position verfolgen wollen, die ähnlich seiner gewesen wäre. Jeder war froh, wenn er vom Salazar überhaupt erkannt wurde, wenn er vom Salazar überhaupt gesehen wurde. Er selbst war hier so etwas wie eine Prominenz, eine Prominenz, die man sich besser nicht zum Feind machen sollte, denn er hatte bekanntlich seine Augen und Ohren überall.
In der Bar des schwarzen Schwans angelangt, erkannte der Barkeeper Alberto sofort, dass mit Raziel Herrera ein gerngesehender Gast dabei war, diesen Ort zu betreten und sofort erahnte er, dass dieser nicht allein dort eintreten würde. Entsprechend bereitete er alles für die Ankunft so wichtigre Persönlichkeiten vor. Doch nicht nur das, er bemerkte auch, dass Raziel nicht gerade gut drauf war, was er damit quittierte, dass er dem Wendigo erst einmal sein Lieblingsgetränk brachte und es für die Rechnung aufs Haus setzte. Aber nicht nur das, Raziel hatte, nachdem er diese kleine Erfrischung bekommen hatte, noch mehr prominenten Besuch. Schließlich stand er gerade vor der EIngangstür des Schwans, gelehnt an einer Wand. Da tauchte mit Trébol ein weiterer der Untergebenen vom Salazar auf, die hier in der Cove immer wieder nach dem Rechten sahen. Nach Pica und Diamante war es mit Trébol bereits der dritte Agent, dem Raziel hier begegnen sollte. Doch war im Gegensatz zu allen Anderen dieser für den Wendigo gar kein Fremder. Hatten sie sich doch früher schon viel häufiger gesehen, da Trébol wenn man es so nehmen wollte, der dienstälteste Untergebene im Dienste des Salazars gewesen ist. "Du siehst ein wenig gereizt aus, Raziel. Lass mich mal raten, es ist wieder irgendetwas mit seiner Lordschaft? Du als seine rechte Hand bekommst ja auch immer alles direkt ab. Du sagtest, dass du nachdenken musst, also was ist es diesmal, das dich so sehr stört?" Trébol war mit Abstand der weiseste und erfahrenste Agent, auf den sich der Salazar verlassen konnte, allerdings machte dieser auch gerne mal sein eigenes Ding, heute war es eben so, dass er mal die Worte direkt an den Wendigo richtete, obwohl der Agent selbst sonst nur in den seltensten Fällen wirklich von sich aus sprach, da er eigentlich liber Taten anstelle seiner eigenen Worte für sich reden lies. "Kopf hoch, Lord Raziel."
Unterdessen hatten sich Mairin und valerian selbst auf den Weg gemacht, zuvor hatten sie aber noch einmal ziemlichen Spaß miteinander. Ganz so, wie es der Mörder beabsichtigt hatte, freute sich Mari über dieses kleine Geschenk, auch wenn es für ihn selbst ein wichtiges Unterfangen gewesen ist. Denn so wollte er wirklich verdeutlichen, dass sie in seine Hände gehörte, das sie ein Teil seines Hofstaates zu sein hatte. "Aus welchem Grund sollten wir uns denn zusammenreißen? Es macht doch Spaß, sich gegenseitig zu dominieren und zu provozieren. Gerade der Bereich der Dominanz spricht mir als Mörder sehr stark zu." Entgegnete er ihr, während seine gelben Augen sehr stark funkelten, als er mit einer hohen Begeisterung vom Töten sprach. Denn nach seiner Heilung seiner Problematik war er nun nur noch ein Mörder, weil es ihm Spaß machte. Also zum Spaß an der Freude, sozusagen hobbymäßig, was diese Sache aber übrehaupt nicht besser machte. Allerdings überraschte es Valerian dann doch sehr stark, als Mari sich still und heimlich seine Hand schnappte und diese festhielt, während sie durch die Straßen der Cove liefen. "Diese Herausforderung wirst du aber verlieren. Gut, ich bin einverstanden. Aber, diesmal keine Tricks auf sexueller Basis. Ich merke, wie sehr Raziel dies zusetzt und das möchte ich gerne vermeiden." Sprach der Salazar ernst, denn es hatte schon seinen Hintergrund, warum er das sprach. Dann kam er auch auf ihre Worte zu sprechen, Rücksicht auf den Wendigo zu nehmen. "Mach dir keine Sorgen. Raziel ist ein wahnsinnig guter Kerl. Ich verdanke ihm vieles. Um ehrlich zu sein trägt er sehr viel dazu bei, dass ich meine Emotionen wiedererlangt habe und das ich mich von meinem Traumata, getötet worden zu sein, erholen konnte. Er ist ein Mann, dem mein tiefster Respekt gebührt, den ich mit stolz meinen besten Freund nenne und mit dem ich eine sehr enge und sehr bedeutsame Verbindung pflege. Unser Verhältnis zueinander ist sehr eng und geheimnislos, jedoch für die Augen dritter vermutlich auch relativ ungewöhnlich." Der Salazar sprach nur in den höchsten Tönen vom Wendigo, was damit verdeutlicht wurde, dass er ihm wirklich sehr stark vertraute. Für Valerian war Raziel schon immer ein sehr enger Freund, sein bester Freund, sogar mehr als das. Ihre Beziehung zueinander war vermutlich relativ ungewöhnlich, aber äußerst eng, sie waren rechte Hand und Meister, aber dennoch schätzten sie sich gegenseitig sehr. "Deshalb bitte ich dich Mari, schließe ihn in dein Herz und behalte ihn dort, einverstanden? Raziel ist die Mühe wirklich wert..." Die Frage stellte sich nur, aus welchem Grund sprach Valerian ausgerechnet vor Máirín so viel besser von Raziel als von sich selbst?
An der Eingangstür angekommen hatten auch Trébol und Raziel ihr Gespräch unterdessen beendet und der Agent war wieder auf seinen Auftragszug gegangen. Valerian erkannte Raziel bereits aus der Ferne wartend an der Tür, ehe er ihn mit einem Schulterklopfer begrüßte und nach Mai und ihm als drittes schließlich den Schwan betrat. Sofort wurden sie noch einmal offiziell von Alberto in Empfang genommen. "Ah, Mylord Salazar und Raziel. Und Máirín ist auch mit dabei. Herzlich Willkommen hier im schwarzen Schwan, es ist bereits alles vorbereitet." Wie gewöhnlich war Alberto bereits über alles informiert. Das war nämlich auch seine Aufgabe, so als Bewacher der Cove. Er kannte hier ähnlich wie der Salazar alles und jeden. Als der Tisch vorbereitet war für die drei, an den sie sich zurückziehen konnten und in Ruhe gelassen werden konnten, musste sich der Salazar nun allerdings noch um ein persönlichen Anliegen kümmern. Dieses Mal setzte er sich direkt neben den Wendigo und legte seinen Arm um seine Schultern. Er war ja auch bekannt als der charismatische Vampirlord, einen Fakt, den er hier nun wieder zur Geltung kommen lies. "Mir entgeht nichts, was dich betrifft, wie du weißt. Sag mir, wie lange willst du noch mit dir selbst hadern, Raz? Wie lange willst du noch, dass die Vergangenheit dich quält? Es ist zweihundert Jahre her. Zwei ganze Jahrhunderte. So lange existiere ich noch nicht einmal. Du weißt, was mit mir geschehen ist, durch das, was mit mir gewesen ist. Ich möchte nicht, dass dir ähnliches geschehen könnte. Also, sprich mit mir, mein Wendigo. Oder muss ich es dir etwa befehlen?" Ja, der charismatische Vampirlord, das war eine Persönlichkeit, ein Auftreten, welches er nur zu gut kannte und nur zu gut konnte. Es war eben genau das Aufteten, welches er nun symbolisierte. Man musste ihm einfach vertrauen.
13„Ich bin nicht gereizt, Trébol. Keine Sorge. Ich denke nach, ich habe wegen mir selber schlechte Laune.“ Wenn der Mann nur wüsste, was dem alten Wendigo durch sein Kopf ging, welchen Streit er sich mit sich selber hatte, welche Gedanken ihm durch den Kopf gingen und dann dazu auch noch diese Bilder in seinem Kopf, diese schrecklichen Bilder, die sich mit seinen Erinnerungen mischten, die Bilder von Valerian und seiner Mái, die verschmolzen mit den Erinnerungen an seine Geliebte und deren Bruder, Bilder auf die er noch lieber hätte verzichten können, Bilder die er nicht sehen wollte, doch es war im Moment einfach so, Valerian und Máirín die hatten ihren Spaß und Raziel, der kämpfte mit seinen Gedanken, seinen Erinnerungen, seinem ganzen Leben. „Ich lasse den Kopf nicht hängen, Trébol. Warum auch, ich bin nicht traurig, sondern nur ziemlich nachdenklich. Valerian und seine Dame, die stellen mein Weltbild ein kleines wenig auf den Kopf und naja, egal. Du warst nicht dabei.“ War er wahrscheinlich schon, denn die komischen Leute von Valerian, die waren immer überall und spionierten dem armen Wendigo nach, mit oder ohne Absicht, das sei doch mal dahin gestellt, aber auf jeden Fall waren sie immer in der Nähe des Gehörnten. „Tu mir bitte den Gefallen und schau nach, ob Philippe den Cleaner gerufen hat. In seinem Club liegt noch etwas, das entsorgt werden muss. Wenn nicht, kümmer du dich bitte drum, die Bezahlung bekommst du später. Nun lass mich bitte alleine, Valerian und die Dame sind sicher gleich hier.“ Waren sie wohl, denn er hörte leise die Stimmen der beiden in der Entfernung, sie hatten sich Zeit gelassen, vielleicht hatten sie noch einmal Spaß miteinander gehabt, vielleicht haben sie den armen Philippe auch noch ein bisschen geärgert oder noch schlimmer, Valerian hat den armen Pica erwischt, wenn es das war, dann musste der arme Trébol wohl zwei Cleaner bestellen, naja er bekam sein Geld ja wieder zurück. „Hey Valerian. Ich schulde Trébol wohl ein bisschen Geld, könntest du mir das bitte aufschreiben, damit ich das nicht vergesse ihm das zurück zu zahlen? Ich habe im Moment nichts zum aufschreiben.“ Ruhig war seine Stimme, seine Laune war zwar nicht die beste, aber er wollte es seinen Herren und dessen Begleitung nicht zeigen, seine schlechte Laune war ja eigentlich gar nicht gerechtfertigt. „Ihr wart noch lange weg, habt ihr den armen Philippe noch ein bisschen geärgert? Wenn ja, habt ihr ihn für mich zumindest mit geärgert? Und wenn ihr was anderes getan hab, bitte behaltet es für euch, ja? Alberto hat einen schönen Tisch für uns drei vorbereitet. Hinten in einer ruhigen Ecke, dort wo wir nicht gestört werden.“ Langsam machte der Wendigo sich auf den Weg hinein, die Dame und sein Herr die folgten ihm auf den Fuße, vorsichtig zog er die Stühle nach vorne, so das die beiden sich setzten konnten, auch wenn Raz eher vermutete, das Mái so oder so wieder auf dem Schoß seines Herren sitzen würde, er selber setzte sich mit dem Rücken zur Wand.
Kurz räusperte Raziel sich, holte einmal tief Luft und atmete dann einmal kräftig aus, die ganze schlechte Laune und das unangenehme Gefühl das ihn plage fiel ein wenig von ihm ab, nun waren sie in einer neuen Umgebung, sie konnten also noch einmal vollkommen von vorne Starten. „Valerian, solange du und Máirín noch im Club waren habe ich nachgedacht. Über die Worte von dir und auch über das, was ich dir vorher gesagt habe.“ Kurz hielt er inne und goss den Paar und sich selber ein Glas Wein ein, dunkelrot war er, im dimmen Licht der Bar sah der Wein ein wenig aus wie Blut, er muss teuer gewesen sein, zumindest sprach die Farbe dafür. „Ich sagte dir, das du nicht vor deinem scheiß Leben wegrennen sollst, nicht? Das du mit deiner Vergangenheit abschließen sollst, nicht? Ich glaube ich verstehe was du mir sagen wolltest. Ich glaube ich verstehe was deine Worte meinten. Ich sollte nicht immer vor dem schlechten in meinen Leben weglaufen, meine Vergangenheit ruhen lassen, nicht?“ Kurz nahm er einen Schluck aus seinem Glas, so gut der Wein aussah, so gut schmeckte er auch, Alberto wusste wohl was er tat. „Du schließt mit deiner Vergangenheit ab und vergisst das, was dir geschehen ist, nicht? Also werde ich das auch tun. Ich werde zwar vielleicht ein wenig länger brauchen um mich von dem Gedanken an meine Valeria zu trennen, aber dennoch ich werde sie fallen lassen. Ich werde im Hafen neu anfangen und mich von dem letzten Bild trennen, das ich von ihr habe, also das in meinen Gedanken. In Ordnung?“ Ob es wirklich das richtige war? Das wusste er nicht, aber dennoch tat er es, für sich, für seine Nerven und vor allem für seine Umgebung, es konnte für seine Freunde ja nicht gut sein, wenn er immer nur schlecht gelaunt und depressiv war, verschlossen und in Sinne von Körperlichkeiten verschlossener als ein kleines Kind. „Ich hänge zwar sehr an meiner alten Liebe, aber ich muss es einsehen, das ich sie nie wieder sehen werde, sie lebt nicht mehr. Ich renne einer Liebe nach, die ich nie wieder zurück bekommen werde und das ist dumm, vollkommen dumm.“
Leicht lachte er, es war kein freudiges, sondern eher ein kleines wenig verzweifelt, er haderte mit seiner eigenen Entscheidung, er war sich einfach nicht sicher ob es richtig war. „Lasst uns trinken und Spaß haben, ja? Ich weiß zwar nicht, wie es ist, das zu tun, was ihr da getan habt, aber ich kann mir vorstellen ihr hattet sehr viel Spaß dabei. Wenn ich mal von den Bildern in einen Kopf absehe, klang es ganz interessant, muss ja toll sein, dieses Gefühl zu haben.“ Er versuchte offener zu sein und die Stimmung ein kleines wenig aufzulockern, der gute und starke Wein würde bestimmt helfen. „Ich muss zugeben, jetzt wo mein Kopf ein kleines wenig klarer ist, beneide ich euch. Nicht weil ihr Dinge hinter geschlossenen Türen getrieben habt, sondern eher weil ihr einfach so gut zusammen passt. Der Mann der so gerne mordet, der Mann der aus Spaß das Leben anderer beendet und die Dame, die es genießt zu sehen, wie Menschen leiden, sich unter schmerzen krümmen. Ich sagte ja, ihr passt zusammen, wie ein Dolch in das Herz, ihr passt zusammen wie das Feuer und die Hölle….“ Schnell schüttete er sich noch einen Schluck Wein ein und trank etwas. „Ich bin so froh, das ich nicht das Opfer von euch bin, ich bin froh das ich euch beide als Freunde bezeichnen kann.“ Ob die beiden verstanden was er meinte? Oder war es schlecht was er da laberte? Denn genau das tat er auch gerade, er laberte einfach nur ein bisschen dumm herum, er versuchte einfach seine Gedanken ein wenig zu ordnen, er wollte jetzt doch nur ein bisschen Spaß haben, so wie die beiden. „Hey Alberto, bring eine Flasche Gin rüber! Ich brauch was stärkeres, ich will ein bisschen Spaß!“ Alberto nickte nur und brachte die Flasche zu den dreien. „Das Glas kannst du gerne wieder mitnehmen, ich brauche es nicht.“ Wieder nickte er, drehte sich um und ging zu seinen Tresen, der Mann beobachtete die Türe, wie immer. „Nun lasst uns feiern und erzählt mir ein bisschen was ihr noch so lange gemacht habt, ja? Ich bin ganz Ohr.“ Mit diesen Worten öffnete er die Flasche Gin und nahm einen Schluck, eigentlich mochte er den Wacholdersnaps ja nicht, aber das war ihm gerade egal, Mái und Valerian, die hatten sich und er, er hatte im Moment seinen Schnaps und ein bisschen Spaß und das war gut so, mit einen Lächeln saß er da und trank fröhlich aus seiner Flasche.
Genuss und vollkommene Zufriedenheit durchflutete den kleinen, kurvigen Körper der DAeva - vom Kopf bis in die Zehenspitzen. Irgendwie schaffte Valerian es sie vollends zu füllen. Und das auf jeder erdenklicher Weise. Es gefiel ihr wirklich, waren die meisten Bekanntschaften die sie in den letzten Jahren gehabt hatten nur in der Lage ein Loch auf einmal zu verschließen. Klar, Valerian war es auf dieser Ebene auch nur möglich sich einem zu widmen, aber er schaffte es auch, ihre Seele für einen Augenblick zu füllen. Bei ihm konnte sie es wirklich genießen und auskosten, ohne sich auch nur im geringsten anzustrengen. Sie schaffte es zwar aus so ziemlich allem Befriedigung zu bekommen, aber so ganz mühelos war es dann auch nicht. Nur bei Valerian war es so. Sie wusste nicht ob ihr das Gefallen sollte oder nicht, bedeutete dies doch, dass sie doch noch etwas für ihn übrig hatte - entgegen ihren eigenen Plänen und Wünsche, aber auch, dass sie ihn schon wieder zu nah an sich heran gelassen hatte. Sie genoss es, genoss es wirklich, aber sie sollte nicht nur ihrem besten Freund Raziel zuliebe, sondern auch sich selbst zu Liebe ein wenig Distanz zu dem jungen Vampir aufbauen. Sie wusste, dass sie früher oder später daran zerbrechen würde oder an etwas, dass ihre "Beziehung" mit sich brachte. Das Risiko wollte sie nicht eingehen, auch wenn es ihr schmerzte, daran zu denken, was dies kosten würde. Sie wollte ihn nicht von sich stoßen, aber auch nicht an sich heranlassen - viel mehr auf emotionaler Ebene. Aber dies war deutlich schwerer wenn sie ihn schon auf körperlicher Ebene Eintritt gewährte. Sie hatte sich also mit dem Vampirlord auf den Weg zu der Bar gemacht in der sie sich wieder mit Raziel treffen würde und den Vorschlag gemacht dass sie sich zusammenreißen sollten, weil Raziel ihr wichtig war und sie sah, wie sehr es ihn verletzte, sie beide so glücklich zu sehen, während er selbst immer noch alleine und einsam war, ohne jemanden der ihm das geben könnte, was Valerian und Máirín sich gaben. Wenn er nur wüsste..., dachte sie sich, seufzte innerlich. Raziel wusste nicht, wie schwer es der Daeva letzten Endes fiel, Valerian bei sich zu haben. Dieser reagierte überrascht, fragte sie, warum sie sich zusammenreißen sollten und ihm dieses Dominanzspiel als Mörder sehr lag und ihm Spaß bereitete. Das Funkeln und der erfreute Blick in seinem Blick, trieben der Untoten wieder ein Schmunzeln ins Gesicht. Sie pickste ihn in den Bauch und sah zu ihm hoch. "So gerne ich dich auch töten sehen würde, den Sex mit dir genieße und mir gefällt, wie dominant, grob und bestimmend du sein kannst - es ist besser so. Raziel tut zwar stark, aber er hat ein Herz, so wie jeder normale Mensch auch.", sagte sie, nahm ihren Finger wieder von ihm und ging an ihm vorbei, da sie kurz stehen geblieben waren, zog ihn an seiner Hand hinter sich her. Letzten Endes gab er klein bei und gestand ebenfalls, dass er sah wie sehr es Raziel zusetzte. Sie nickte. "Das ist mir auch aufgefallen, sonst würde ich wohl kaum diesen Vorschlag bringen, oder My Lord?", sagte sie ebenfalls ernst, verdrehte aber ein wenig verspielt die Augen während sie weiterging. Valerian schien sich wohl zur Aufgabe machen wollen sie zu beruhigen, was sie ein wenig verwirrte. Er sprach davon, dass Raziel ein guter Kerl ist, er ihm vieles verdankte und er tiefen Respekt vor ihm hatte, ihn mit stolz seinen besten Freund nannte und ihm ihr Verhältnis wichtig war. "Ich verdanke ihm auch vieles, er ist vielleicht ein Wendigo, aber er hat das Herz am rechten Fleck. Er hat viel durchgemacht, wir müssen es nicht noch schlimmer machen.", sagte sie mit neutralen Ton, zuckte mit den Schultern. Es war recht ungewöhnlich für die Daeva so ehrlich mitfühlend zu sein, vor allem, da sie wusste, dass dies ihr zum Verhängnis werden konnte, aber bei Raziel war es ihr egal. Außerdem fühlte sie sich in dieser Umgebung weniger bedroht, was eigentlich paradox war, wenn man bedachte, dass auch der Bereich um die Bar zum kriminellen Viertel gehörte und eigentlich gefährlich war. Valerian sprach weiter, forderte die Daeva dazu auf, den Wendigo in ihr Herz zu schließen und ihn dort zu behalten und er es Wert sei. Dies entlockte ihr nun ein Schnauben. Hörte Valerian ihr überhaupt zu? Oder war er blind? "Ich hab doch bereits gesagt, dass er mir ans Herz gewachsen ist. Solange er keine Scheiße baut oder abzieht ändert sich daran auch nichts.", sagte sie ein wenig genervt. In ihren Augen hatte sie mehr als deutlich gemacht, dass ihr Raziel wichtig war und verstand deshalb Valerians Beharrlichkeit nicht so recht. "Davon Mal abgesehen haben wir viel gemeinsam...", sagte sie deutlich leiser, viel mehr zu sich, weshalb es für den Vampir Lord möglicherweise schwer würde, ihre Worte zu verstehen. Kurz darauf traten sie auch schon durch die Eingangstür des Ladens und wurden kurz darauf auch schon von dem Ladeneigentümer begrüßt. Raziel tat es dem Mann gleich, begrüßte die beiden, forderte Valerian auf, etwas aufzuschreiben damit er es nicht vergaß, ehe er die beiden darauf hinwies, dass sie ziemlich lange gebraucht hatten. Er erkundigte sich, ob sie Philippe noch ein wenig geärgert und dann wenigstens für ihn mitgeärgert hatten und sie für sich behalten sollten, wenn sie etwas anderes getan hatten. Des Weiteren erklärte er, dass Alberto - der Besitzer der Bar - ihnen einen Tisch vorbereitet habe an dem sie ungestört sein würden. Máirín hob die Hand, kicherte leise. "Nicht so schnell Tiger!", sagte sie, ein warmes Lächeln im Gesicht und einen erheiterten Ton in der Stimme. Sie hakte sich bei Raziel ein und folgte ihm so zu dem Tisch, auf den er sie hingewiesen hatte. Dort angekommen, setzte Raziel sich, Valerian direkt daneben. Mái setzte sich auf Raziels andere Seite, mehr oder weniger gegenüber von Valerian und beobachtete wie dieser ihm eine kleine Ansprache hielt, von wegen, dass die Sache mit Valeria bereits zweihundert Jahre her war und er endlich darüber hinweg kommen sollte und es für ihn noch nicht zu spät war. Oder sowas in der Art. Die Art und Weise wie er betonte, dass es bereits zweihundert Jahre her war, ließ die Daeva die Arme vor der Brust verschränken und sie hob kritisch drein blickend die Augenbraue. Als ob es das leichter machen würde, dass es schon so lange her war. Dies war ein Punkt an dem man sah, wie jung Valerian war. Er war verglichen zu Mái und Raziel erst kurz ein Untoter, wusste also nicht wie es war, so lange schon zu existieren und was das alles mit sich brachte. Da sie es nicht wieter aushielt, trat sie ihm vor das Schienbein, unter dem Tisch hinweg um ihn darauf hinzuweisen, dass es eher kontraproduktiv war, wenn er so auf der Tatsache herumbohrte, dass Raziels erste Liebe schon über zweihundert Jahre lang tot war. Raziel erhob dann aber das Wort, weshalb die Daeva nichts weiter sagte, sondern ihre Aufmerksamkeit auf den Wendigo richtete und seinen Worten lauschte. Er meinte, dass er nachgedacht habe, solange die beiden weggewesen waren, aber auch über das was Valerian ihm, er aber auch Raziel gesagt habe. Dass er ihm sagte, dass er nicht wegrennen und mit der Vergangenheit abschließen sollte und er anstelle es seinem Meister zu raten auch mal selbst in die Tat umsetzen sollte. Nebenbei schüttete er ihnen Wein ein, wofür sich Mái mit einem Nicken und kleinen Toast bedankte, ehe sie das Glas an ihre Lippen führte und daran nippte. Der Wein war köstlich und zerging ihr auf der Zunge und sie seufzte wohlig, ehe sie wieder zu Raziel sah. Der Untote holte weiter aus, sagte dass er vielleicht länger brauchen, aber es zumindest versuchen würde, mit seiner Vergangenheit und Valeria abzuschließen, dass er am Hafen neu anfangen und sich von den Bildern aus vergangener Zeit trennen würde. Natürlich fragte er Valerian noch, ob es für ihn in Ordnung war. Sanft kicherte sie, legte ihre Hand auf Raziels und lächelte ihn aufmunternd an. "Du solltest das nicht für Valerian tun. Sondern für dich selbst. Es wird dauern, aber ich bin mir sicher, dass du das schaffen kannst Raziel. Ganz sicher.", sprach sie ihm zu, strich sanft über die raue Haut des Wendigos, hoffte das ihre Worte ihm zumindest ein wenig halfen, auch wenn sie nicht Valerian war. Sie wollte ihm auch zeigen, dass sie für ihn da war und ihn unterstützte. Er fuhr weiter fort, meinte, dass er noch sehr an Valeria hinge, aber einsehen müsse, dass er sie nie wieder sehen würde und er einer Liebe nachrenne, die er nie kriegen könnte und das vollkommen dumm sei. Máirín schüttelte den Kopf, löste ihre andere Hand nun auch von dem Weinglas und nahm Raziels Hand in ihre beiden Hände. "Nein, das ist nicht wahr. Du bist nicht dumm und das was du tust oder getan hast ist auch nicht dumm.", sagte sie, während sie auf ihre Hände blickte. "Es ist menschlich und zeigt, dass du immer noch du selbst bist. Du wurdest vielleicht getötet und bist zu einem Wendigo geworden, aber in dir steckt immer noch ein Mensch und das ist in Ordnung. Gefühle sind seltsam und anstrengend, aber es ist wichtig, dass wir sie fühlen und rauslassen... Sonst fressen sie uns von innen heraus und wir lernen nie, sie zu verstehen und mit ihnen umzugehen.", sagte sie sanft, sah ihm dabei in die giftgrünen Augen. Es war eigentlich ziemlich paradox, dass sie ihm hier einen moralischen Vortrag hielt, war sie doch selbst kein Deut besser, unterdrückte ihre Gefühle und Gedanken, schadete anderen, weil sie sich nicht mit ihren Problemen befassen wollte und war meist rücksichtslos. Sie verstand es selbst nicht so recht, was sie dazu veranlasste so nett und rücksichtsvoll zu dem Wendigo zu sein, widerstrebte es doch ihrer Natur als Daeva und ihrem Charakter.... Vielleicht hatte der Wein hier auch einfach eine seltsame Wirkung auf sie, wer wusste das schon? Mit einem eher verzweifelt klingenden Lachen versuchte Raziel das Thema zu wechseln, forderte die anderen beiden dazu auf, dass sie tranken und Spaß haben sollten, er zwar nicht wusste, wie es war, das zu tun was Valerian und Mái taten, aber es ein ziemlich schönes Gefühl und eine tolle Sache zu sein schien. Máirín ließ seine Hand los, respektierend, dass er nicht weiter darüber reden wollte und widmete sich wieder ihrem Glas und nickte. Raziel meinte, dass er, jetzt wo er ein wenig klarer Denken konnte sogar die beiden beneidete, für die Tatsache, dass sie augenscheinlich so gut zusammen passten wie das Feuer und die Hölle. Er beschrieb Valerian dabei als jemanden, der gerne andere Qualen erleiden ließ und Mái als die, die anderen gerne dabei zusah wie sie litten. Augenblicklich verschluckte sich die Daeva und bekam einen Hustenanfall. Es dauerte eine Weile, aber dann ging es ihr wieder gut und sie räusperte sich, wandte den Blick von den beiden ab. Wenn er nur wüsste..., dachte sie sich. Klar, sie mochte es durchaus, anderen zuzusehen wie sie litten, aber sie mochte es ähnlich wie Valerian auch andere zu quälen. Was sie aber noch viel mehr mochte und genoss, war wenn sie diejenige war die gequält wurde. Zumindest wenn es sich um körperliche Qualen und Schmerzen handelte. Raziel schüttelte derweil den Kopf, gab zu, dass er froh war, die beiden als Freunde zu haben und nicht ihr Opfer zu sein, was den Blick der Daeva wieder zu ihm wandern ließ. Sie verstand was er meinte, sagte aber nichts dazu, sondern beobachtete ihn lieber schmunzelnd dabei, wie er weiter Wein trank und tat es ihm gleich. Nur das sie die Flasche bereits eine Flasche getrunken hatte - hatte sie den Wein aus Philippes Laden mitgehen lassen. Raziel forderte Alberto auf ihnen Gin zu bringen, weil er was stärkeres brauchte und Spaß wollte. Grinsend betrachtete sie den Wendigo. "Ohoooo, da will es aber heut jemand wissen.", sagte sie, beugte sich zu Raziel vor. "Aber ich bin auf jeden Fall dabei. Gin klingt gut und für Spaß bin ich immer zu haben.", sagte sie, blickte dabei kurz zu Valerian und zwinkerte ihm provokant zu ehe sie wieder zu Raziel sah. Also bestellte sie sich ebenfalls eine Flasche, die Alberto prompt auch mitbrachte. Sie bedankte sich und lauschte Raziel, wie er vorschlug, dass sie ein wenig feiern sollten und er wissen wollte, was sie noch so lange gemacht hatten. Während er auf eine Antwort wartete, machte er sich bereits an seiner Flasche zu schaffen und trank daraus. "Also um deine Frage von vorhin zu beantworten - ja, wir haben Philippe geärgert.", sagte sie, grinste und trank ebenfalls ein wenig was aus ihrer Flasche, ehe sie fortfuhr. "Valerian war ein wenig gereizt und hat seine ganze Energie ein wenig rausgelassen.", ihr Blick fuhr dabei wieder zu Valerian, grinste ihn frech an und trank nochmal aus ihrer Flasche. "Ich hatte sehr viel Spaß daran.", ergänzte sie kichernd und lauschte der Musik, die nun ein wenig lauter gespielt wurde. Automatisch begann sie sich ein wenig im Takt zu bewegen, wenn auch nur minimal - so gut es im Sitzen und während sie trank ging und summte leise mit. Sie hielt es allerdings nicht allzu lange aus, stand auf, ging zu Raziel, dem sie einen freundschaftlichen, aber lieb gemeinten Kuss auf die Wange drückte und dann zu Valerian weiterging. Bei ihm fiel ihr auf, dass er noch nichts zu trinken bestellt hatte, beugte sich von hinten über seine Schulter und legte den Kopf schräg, sodass sie ihm ins Gesicht sehen konnte. "Und was willst du trinken?`Es steht dir alles frei.", sagte sie und sah in seine Augen, die tatsächlich mehr mit Neugierde, als mit Provokation oder ähnlichem gefüllt waren.
Das Duell, welches es schien, was aufkommen würde, erschien sich in eine gänzlich falsche Richtung zu begeben. Für Raziel war mehr und mehr die Situation eingetreten, dass er sich nicht damit wohlfühlte, was da zwischen Mai und Valerian abging und was sich da zwischen diesen beiden Personen abspielte. Dieses Trio aus Untoten stand aber eigentlich wirklich fest im Sattel, denn auch wenn sie so verschieden untereinander waren, war es doch eigentlich klar, dass sie sich auch sehr ähnelten. Sie waren drei Untote, was sie verband, sie hatten eine besondere Beziehung zueinander und waren stehts darauf bedacht, den jeweils Anderen zu unterstützen. Mai und Raziel verband ihr Kennenlernen und ihre Verbindung zum Trinken, aber auch, dass sich zwischen ihnen so etwas wie eine Freundschaft gebildet hatte. Was sich aber auch bei ihnen so herauskristallisierte war, dass sie zusammenwachsen würden bei dem, was sie untereinander taten. Denn das Wichtige war, dass Mai und Raz sich gegenseitig schätzten und sich gegenseitig unterstützten und genau das Taten der Wendigo und der die Daeva auch, was wirklich sehr gut war. Ihre Verbindung zu Valerian wiederum stellte sie zu einem Dreieck hin, machten sie zu einer sehr mächtigen Verbindung in der Natur. Immerhin handelte es sich beim Dreieck um die stabilste Konstruktion, welche die Natur jemals erschaffen hatte. Aber es war auch für den Salazar sehr wichtig, dass sich seine beiden ihm wichtigsten Personen überhaupt schätzten und auch untereinander unterstützten. Was sich aber wirklich herauskristallisierte war, dass sie sich alle gegenseitig mochten und genau das war der Punkt, auf den der Mörder auch so stolz gewesen war. Es vermochte vielleicht nicht so aussehen oder er vermochte vielleicht auch nicht den passenden Anschein danach machen, aber Valerian vertraute Mairin und Raziel blind. Er wusste, dass er diesen beiden Personen auch wirklich vertrauen konnte und daher brachte er ihnen auch eben nur als einzigsten Personen überhaupt dieses Vertrauen entgegen. Denn sie verdienten es.
"Du kannst dir nicht vorstellen, wie angenehm der Sex mit dir ist, Mai. Ich würde ihn um nichts auf der Welt wieder hergeben wollen. Das, was du mir da gewährst, sagt mehr als alles sonst Erdecnkliche. Dafür werde ich dir immer verbunden bleiben." Das waren Worte, welche der Salazar nun aber auch mit Bedacht wählte, schließlich gab es viele Dinge, welche ihm noch auf seiner schwarzen Seele lagen und welche er aussprechen wollte. Aber es erschien auch, als würde er sich dazu bemühen, sich von einer anderen Seite zu zeigen, von einer Seite, welche man ihm vielleicht nicht ganz zutrauen würde. Aber er versuchte zumindest, wieder ein wenig so zu werden wie er war, bevor er in den Tod gerissen wurde. Aber ob ihm das auch so leicht möglich werden würde?
Trebol war auch wieder mit von der Partie und sprach mit Raziel, was auch nicht das Problem war. Aber eines war klar, er würde ihm mit Sicherheit keine Rechnung so einfach stehen lassen, da würde er schon für sorgen, dass es nicht der Wendigo war, der letztendlich eine Zeche zu zahlen hatte. Noch bevor Trebol sich zurückgezogen hatte, tauchte Valerian mit Mari auf und das Trio war wieder beisammen. Mehr brauchte es nicht. Der Wendigo sprach viel, doch der Salazar antwortete darauf nicht wirklich großartig, sondern hörte erst einmal gespannt zu. Er hatte selbst etwas, was er am überlegen war, aber da würde er schon zu gegebener Zeit noch zu kommen. Was es aber bedeutete, mit dem Trio wirklich vereint zu sein, das würden beide seiner engsten Vertrauten noch kennen lernen, denn letztendlich war es ihm sehr wichtig, dass sie ein Trio sein würden, welches sich immer blind aufeinander verlassen konnte. "Um die Zeche kümmert der Idiot sich selbst, Raz. Das ist nicht dein Ding. Glaub mir." Valerian setzte sich letztendlich zu seinem Wendigo und hörte sich weiter an, wie er sprach und was er auf dem Herzen hatte. Er freute sich ein wenig, dass der Herrera endlich damit begann, wirklich über alles nachzudenken und dafür zu Sorgen, dass es ihm besser gehen würde. Also musste er wirklich nicht sehr viel machen. Das war etwas, was ihm wirkliche Freude bereitete. Als der Salazar begann zu trinken und seine Freunde einlud, war Mai bei ihm und sprach zu ihm. Etwas, was der Salazar wirklich auch sehr gerne sah. Denn so erkannte er, dass sich eine feste Einheit aus den Beiden bildete und darauf war er wirklich sehr froh.
Dann aber tauchte Mai auf und sprach zu ihrem Lord. Ja, so hatte sie ihn ja bezeichnet und ihm damit wieder den Kopf verdreht, etwas was sie ja wirklich sehr gut beherrschte. Er freute sich darüber, dass sie an ihn dachte und nicht wirklich vor hatte, ihn zu provozieren oder sonstiges. Sie fragte ihn wirklich, was er trinken wollte. Der Mörder hatte sich dazu kurz seine Gedanken gemacht. Dann aber, musste er etwas tun. Sie stand ja hinter ihm und hatte sich über seine Schulter gebeugt, sodass sie ihm ins Gesicht schauen konnte. Diesen Umstand nutzte er zunächst nur mit einem Lächeln aus. Dann aber griff er mit seiner Hand um den Arm seiner Partnerin und zog sie sanft zu sich. Erstaunlicherweise schaffte er es so elegant, dass sie nun mit ihrem gesamten Oberkörper über ihm ragte. Zunächst fixierte er ihr Gesicht und berührte mit seinen Lippen ohne Vorwarnung die Ihre. Er strich ihr sogar sanft mit der Zunge über diese und bettelte förmlich darum, dass sie ihm Einlass gewährte. Kurz darauf zog er die junge Dame noch weiter zu sich, allerdings ohne diesen leidenschaftlichen Kuss abzusetzen, auf seinen Schoß. Dann wiederum setzte er seinen Kuss ab, und leckte ihr kurz über eine Stelle am linken Hals. Er hauchte ihr hauchzart Wörter ins Ohr, mit einem verführerischen Unterton. Er wollte sie damit auch ein klein wenig anmachen. "Ich habe Máirín-Durst..." Sogleich rammte er seine vampiristischen Reißzähne in ihren Hals und begann damit, ihr Blut zu trinken. Drei kräftige Schlücke nahm er von ihr, danach setzte er es wieder ab und schaute seiner Partnerin tief in ihre Seelenspiegel. Sie saß aber so auf seinem Schoß, dass ihre Beine in den Gang ragten. Ob er sie damit überrumpelt hatte? "Nun hätte ich gern ein Glas Rotwein, Süße..." Sprach er weiterhin im verführerischen Unterton, seinen MUndwinkel lief das Blut der Daeva hinab und tropfte zu Boden. "Also Raz, was möchtest du denn wissen, außer, dass Mai wirklich großartig im Bett ist?" Sie war wieder da, die Selbstsicherheit des Serienmörders und charismatischen Vampirlordes Valerian Salazar...
14 Mit seiner Flasche in der Hand beobachtete der Wendigo das Schauspiel zwischen dem Vampir und der Daeva, letzte verlor etwas Blut an die übergroße Mücke, frech wie der Vampir nun einmal war stahl er sich eine kleine Mahlzeit, schien den roten Lebenssaft zu genießen, so wie das Raubtier zuvor das Fleisch des Mannes, den ganzen Spaß den die beiden miteinander hatten, der hatte den Vampir wohl hungrig gemacht, hungrig auf das Blut der hübschen Untoten, oder nannte man das in diesem Falle nicht eher durstig? Ganz sicher war Raziel sich nicht, aber sicher würde die Untote sich das so nicht gefallen lassen, so wie er die heißblütige Dame kannte, würde sie sich sicher noch etwas für den Grafen ausdenken, irgendwas würde ihr sicher einfallen, da war Raziel sich sicher, doch was das war, das wusste er nicht, im Grunde war es ihm auch ziemlich egal, er mischte sich nicht in die Sachen von verliebten ein, das brachte nichts, es brachte vor allem dann nichts, wenn es darum ging, das es sich bei den beiden um zwei Dickköpfe handelte, wie sie im Buche standen, zwei Untote, die über mehr Stolz verfügen, als es für die eigentlich gut war, aber auch das war keine Sache die dem Wendigo interessierte. Ruhig nahm er einen Schluck des teuren Gins, seufzte kurz und schüttelte dann seinen gehörnten Kopf, stand auf und stellte sich an das abgedunkelte Fenster, die Flasche noch immer in der Hand. „Ihr hattet euren Spaß, einmal wo ich noch im Club war und dann noch einmal wo ich schon einmal vor gegangen bin, richtig?“ Leicht schaute er über seine Schulter zu den Paar. „Ihr habt euren Spaß zweimal gehabt, im öffentlichen Raum unter den Ohren von Leuten, die das nicht mitbekommen sollten, Leute die Zeuge von Dingen geworden sind, die eigentlich nur euch beide etwas angehen, nicht?“ Kurz nahm der Wendigo einen Schluck aus einer Flasche und stellte diese dann auf das Fensterbrett. „Ihr hattet also euren Spaß auf eine doch ziemlich exhibitionistische Art und Weiße, aber was wäre wenn ich euch sagen würde, das es vielleicht besser wäre, wenn ihr euch beide in die Manor zurück ziehen würdet? Bequeme Betten und vor allem Ruhe erwartet euch da und kein Rune Knight kann euch stören, beschweren wird sich da keiner über euer Treiben. Hier in dem Schwan, da kann e schon sein, das die Ritter kommen und nerven, der liegt noch außerhalb von der Cove, hier trauen die sich was und das wollen wir ja dem guten Alberto nicht antun oder? Auch wenn der an sich sicher nichts gegen hätte euch ein Zimmer zu geben.“ - Mit einen leichten Lachen beendete er seinen Satz, nahm seine Flasche wieder und trank etwas, der ganze Wein und der Gin fingen doch ein wenig an seine Wirkung zu zeigen, ein kleines wenig wurde Raziel doch betrunken, er trank zwar regelmäßig und das viel, aber so viel verschiedenes gemischt, das war dann doch etwas neues für den alten Mann.
„Hey, Alberto bring uns bitte noch ein, nein zwei Flaschen von deinem besten Roten und dazu nochmal eine Flasche Gin.“ Nicht für ihn, nein für Máirín und Valerian, die beiden hatten ja bisher nichts vom Wacholderschnaps, den hatte der Gehörnte sich ja unter den Nagel gerissen und war dabei ihn alleine zu leeren, an die Konsequenzen des Katers am nächsten Tag, daran dachte er jetzt noch nicht, vor allem weil ihm Schmerz ja nicht störte. „Ihr beide habt Glück, nach so langer zeit fandet ihr euch wieder und beide seit ihr Untot, auf immer und Ewig könnt ihr zusammen sein, auf immer und ewig werdet ihr hübsch bleiben, jung und schön, die Uhr stört euch ja nicht mehr. Schaut nur mich an, ich bin so alt und sehe noch so aus wie vor über zweihundert Jahren, mal von der blassen Hautfarbe und den Hörnern abgesehen. Valerian der sieht auch noch so aus wie früher und das selber zählt wohl auch für dich Mai…“ Vorsichtig setzte Raziel sich wieder auf seinen Stuhl, stellte die halbleere Flasche Gin auf den Tisch und legte dann seinen Kopf daneben ab, Alberto bereitete im Hintergrund die Bestellung des Wendigo vor, brachte die dann zu den dreien und stellte sie auf den Tisch, dazu legte er Wortlos ein paar Tücher für die Daeva, damit sie sich um ihre Wunde kümmern konnte. „Ihr beiden habt es ja gut, wenn man euch so sieht, dann seht ihr nicht viel anders aus als ein Mensch und ich? Schaut mich nur an, ich hab Hörner auf dem Kopf und Zähne, die man sieht, wenn ich nicht genau aufpasse, von den Klauen ab meinen Händen müssen wir gar nicht anfangen…“ Raziel fing ein wenig an zu Labern, der Alkohol zeigte seine Wirkung. „Ihr seit hübsche Untote und Ich? Ich bin ein Monster, das man sofort erkennt, ich bin ein dummes Vieh aus Eis, das Angst vor dem Feuer hat…“ Leicht seufzte er und schob seine Hände und sein Kinn, die Tischplatte war doch ein bisschen unbequemer als vermutet. „Meine Haut fühlt sich an wie eine alte Ledertasche und ich habe immer hunger und ihr? Ihr seit einfach nur hübsch, ihr seit toll anzusehen und passt wunderbar zusammen…“ Gründe gab es, warum Raziel eigentlich nicht gerne etwas anderes als Gin trank, sein Selbstzweifel wurde nur stärker, normal konnte er ihn gut verstecken, doch unter Alkohol änderte das sich schnell, er konnte nur hoffen das die drei noch ein bisschen Spaß hatten und vor allem das die beiden schafften ihn wieder aus seinem Loch zu ziehen.
Mit einem Mal wurde die eiserne Jungfrau ziemlich neugierig, bereute es allen Anscheins wieder. Man, den musste Mal jemand durchkneten, damit er nicht immer so versteift war. So klar, manche waren ja so, aber bei Raziel hatte Máirín manchmal das Gefühl, als hätte sie es mit einem Kind zutun, das alles, was auch nur ansatzweise in die sexuelle Richtung ging eklig fand. Wobei Máirín persönlich nicht so recht daran glauben wollte, dass er es wirklich eklig fand. Dahinter steckte womöglich viel mehr der Frust und der Neid, weil er dies nie gehabt hatte. Dabei sollte er doch wissen, dass er jederzeit zu ihr kommen würde. Die Daeva kannte sich mit Herren wie ihm aus und konnte, wenn er es wollte dafür sorgen, dass es nicht allzu enttäuschend würde. Klar, zwischen ihnen hatte sich bisher keine derartige Spannung oder solches Interesse aufgebaut und der romantische Teil würde fehlen, aber das lag bei jedem selbst, ob das für ihn eine Rolle spielte. Sie hätte damit kein Problem, auch wenn sie glaubte, dass Raz darauf Wert legen würde, dass das erste Mal etwas besonderes sein würde. Und vor allem mit jemanden besonderes. Er war was das anging eher klassisch veranlagt - verständlich, immerhin wurde er in einer Zeit geboren, wo das die Regel und Norm war. Raziel fragte also, ob sie es wirklich zweimal getan hatten. Einmal in seiner Anwesenheit und einmal ohne. Grinsend nickte Mái. Als er dann weiter fortfuhr und sie darauf hinzuweisen versuchte, dass es zweimal im öffentlichen Raum geschehen war und das eigentlich etwas war, was nur die beiden mitbekommen sollten. Dies verleitete die Daeva spielerisch, aber auch ein wenig erheitert zu Kichern und je weiter Raziel sprach, desto stärker wurde es. Er fuhr weiter fort, meinte, dass sie sich lieber auf die eigenen vier Wände im Manor oder zumindest ein richtiges Zimmer beschränken sollten und es dort ohnehin bequemer sein würde und nicht die Gefahr bestünde, dass jederzeit irgendwelche Ritter oder Wachen kamen. Mái nahm noch ein paar Schlücke, weiterhin kichernd. "Raz, es war ein privater Laden, dazu auch noch eine Mischung aus einem Stripclub und einem Puff. Viele dort waren Stammkunden, die sind das gewohnt oder haben selbst diese Geräusche gemacht. Das war nichts besonderes. Das einzige Besondere war Valerian. Die Tatsache, dass er mit mir hinten war. Sonst nichts.", erklärte sie ihm, ein Schmunzeln auf den Lippen. "Außerdem können uns die Ritter und Wachen nicht festnehmen für sowas. Vor allem, wenn wir es in einem Raum machen und soweit ich weiß, sind die Zimmer hier Schallgedämpft, alleine schon wegen der Musik die hier teils sehr laut abgespielt wird.", erklärte sie. Ja, sie kannte den Laden hier, war öfters hier gewesen. Wenn auch dies das Weiteste gewesen war, bis wohin sie hatte gehen dürfen ohne die Konsequenzen von ihrem Zuhälter zu tragen, wenn sie wiederkam und sie brauchte das Geld, was sie bei ihm verdient hatte. Deswegen war sie immer brav, maximal bis zu diesem Laden aus der Cove raus. Das Raz letzten Endes aber selbst lachte, fand Mái sehr angenehm, zeigte es, dass der Alkohol den er die ganze Zeit trank zumindest ein wenig Wirkung zu zeigen und ihn ein wenig aufzulockern. Das war doch schonmal etwas. Anschließend hatte sie sich hinter Valerian gestellt und ihn neugierig gefragt, was er denn trinken wolle. Es war eine ernst gemeinte Frage, nicht einmal im entferntesten provokativ, da sie bislang noch auf nicht sonderlich viele Vampire gestoßen war. Außerdem wusste sie ja generell nicht, was Valerian aktuell gerne mochte, so lange wie sie voneinander getrennt gewesen waren. Erst lächelte der Vampirlord, ehe er die Daeva am Arm griff und daran zu sich zog, sodass ihr Oberkörper über ihm ragte und fixierte ihre Gesicht. Urplötzlich legte er seine Lippen auf die ihre, ließ seine Zunge vehement gegen die ihren drücken, bettelte nahezu, dass sie ihm Einlass gewährte, aber die Untote blieb standhaft. Sie würde ihre Wette nicht verlieren, nicht durch so etwas einfaches wie einen Kuss erst recht nicht. Diesen Triumph würde sie Valerian auf keinen Fall gönnen. Den Kuss erwiderte sie aber, ließ aber nicht zu, dass dieser zu einem Zungenkuss würde. Er zog sie dabei wieder auf seinen Schoß, mit dem Gesicht zu ihm. Danach setzte er ab, leckte ihr an einer Stelle über den Hals und hauchte dagegen, einen verführerischen Unterton, meinte, dass er "Máirín-Durst" habe. Sie verstand nicht direkt was er meinte, aber das änderte sich schlagartig, als Valerian ohne Vorwarnung, seine spitzen Fänge in ihrem Hals vergrub. Mái hatte ihre Hände zwischenzeitlich auf seiner blanken Brust abgelegt, ballte diese aber augenblicklich zu Fäusten, als sie seine Fänge in ihrem Fleisch spürte. Auch wenn es für nur kurze Zeit war, genoss die Daeva das Gefühl, dass sie bislang noch nie verspürt hatte. Noch nie war sie Gebissen worden. Der Biss selbst, war ähnlich gewesen, wie wenn man kleine Messer in das Fleisch rammte und diese in der Wunde bewegte. Aber das wirklich köstliche und berauschende daran war, war der Druck, den Valerian auf ihr Blut ausübte um es in seinen Mund zu ziehen. Sie spürte wie das Blut durch ihre Blutgefäße in seinen Mund strömte. Es schmerzte und zog, aber Mái wäre ja nicht Mái, wenn ihr das nicht gefallen würde. Sie schloss, solange Valerian beschäftigt war, ihre Augen, konzentrierte sich auf den Schmerz den sie spürte, unterdrückte aber jegliches Stöhnen oder Ähnliches. Ja, Valerian hatte es sich wirklich zur Aufgabe gemacht, die Daeva herauszufordern. Aber das würde er noch bereuen, dafür würde sie sorgen. Nach drei Schlücken oder so entfernte sich der Lord enttäuschender Weise bereits wieder von Mái, die ihre Augen wieder öffnete, erwiderte den tiefen Blick den Valerian ihr gab. Wenn er ganz aufmerksam war, konnte er vielleicht merken, dass sie geringfüngig zitterte, aber sie ließ sich ansonsten nichts anmerken. Ihr Körper spielte gerade einfach ein wenig verrückt, wegen dem was Valerian gerade getan hatte. Anschließend meinte er, weiterhin tief und verführerisch sprechend, dass er nun gerne einen Rotwein hätte, nannte sie dabei aber auch süße. Einfach nur süße. Das war enttäuschend. Vor allem für Mái, die von Valerian mehr erwartet hatte, vor allem nachdem er auf Pica so eifersüchtig und besitzergreifend reagiert hatte. Und dann nannte er sie nur "Süße". Ich werd ihm noch zeigen, wie süß ich sein kann. Wie befohlen, bestellte Raziel zwei Flaschen Rotwein sowie eine weitere Flasche Gin. Mái nutzte die Möglichkeit um aufzustehen und Vale mit ein wenig Abstand zu strafen. Es dauerte nicht allzu lange bis die begehrten Flaschen dort waren. Mái nahm eine der beiden Rotweinflaschen, öffnete diese langsam, geschickt mit ihrem Mund, spuckte den Verschluss zur Seite und stellte sich vor Valerian, beugte sich mit dem Oberkörper zu ihm herunter, sodass er einen perfekten Ausblick in ihr Dekollté hatte. Sie lächelte und hielt ihm die Flasche hin. "Hier dein Rotwein, my Lord.", sagte sie verführerisch, aber ehrlich. Jedoch entfernte sie die Flasche daraufhin, bevor Valerian diese fassen könnte wieder aus seiner Reichweite und kippte dessen Inhalt mit einem fetten, provokativen Grinsen über ihm aus. Die rote Flüssigkeit rann über seinen muskulösen, vernarbten Oberkörper, füllte jede Rille zwischen den einzelnen Muskeln, tauchte seinen Körper in einen sanften Weinton und floss hinunter bis in seinen Schoß, wo sich die kalte Flüssigkeit zu einer kleinen Pfütze bildete. Mái stoppte, bevor die Flasche komplett leer war, führte sie sich an die Lippen und trank sie anschließend leer, dabei sah sie die ganze Zeit zu Valerian, Genuugtuung im Blick. Anschließend trat sie zurück und stellte die leere Flasche auf den Tisch und griff eines der Handtücher, die Alberto ihr für ihre Wunde gebracht hatte. Mái störte das nicht und sie verschloss sie auch nicht, weil aktuell kein Interesse daran bestand. Valerian zu reizen stand höher auf ihrer Tagesordnung. Sie nahm den Lappen, warf ihn Valerian ins Gesicht und ging hinter ihn. "Upsi, die Sauerei müssen wir wohl wieder aufwischen...", wisperte sie dabei und begann, als sie hinter ihm war, seine Augen zuzubinden. Als das erledigt war, ging sie wieder vor ihn und nahm noch einen Lappen in die Hand, stützte ihre Hände auf Valerians Oberschenkeln ab und kniete sich vor ihn, beugte sich nach vorne. "Sag mir gleich nochmal, ob ich süß bin.", wisperte sie ehe sie provokant ein paar der Weintropfen wegleckte und ihre Zunge geschickt über seinen Körper wandern ließ. Jedoch nur langsam und in großen Abständen. Zur besseren Säuberung nahm sie dann allerdings doch den Lappen zur Hand und fuhr sanft mit diesem über den Oberkörper des Mannes, während Raziel den emotionalen Gefühlsausbruch des Jahres hatte und ihnen erzählte wie hübsch sie waren und wie gut sie zusammen passten und das er mit seinen Hörnern und Zähnen ein richtiges Monster sei. Je mehr Raziel sprach desto aggressiver schrubbte Mái den nicht armen Vale, ohne es so recht zu merken. Es machte sie zornig, wie Raziel über sich selbst dachte, auch wenn sie es nur sehr gut verstehen konnte. Aber er war kein Monster. Seine Male des Untotendaseins machten ihn nicht hässlich, er war auch nicht dumm und seine Haut war gar nicht Mal so schlimm. Es gab auch viele normale Menschen mit rauer Haut. Außerdem würde er sicherlich jemanden finden, der so gut zu ihm passte, wie er glaubte, dass Mái und Valerian zusammen passten. Nach kurzer Zeit riss ihr der Geduldsfaden und sie ließ den Lappen fallen und packte die leere Flasche und warf sie kurzerhand auf den Boden. "Jetzt hör doch Mal auf!", sagte sie, deutlich lauter, als sie bisher überhaupt vor Raziel oder Valerian geworden war. Sie zog hinten an dem Knoten von dem Lappen von Valerian. "Du bleibst bitte so, ich regel das eben.", sagte sie sanft wie die Nacht, ziemlich kontrastreich zu ihrer Geste mit der sie seinen Kopf in den Nacken zerrte. Dann stand sie auf und ging zu Raziel, der deutlich größer als sie war, was sie aber nicht störte. Sie packte den Kragen seines Anzugs und zerrte daran, wenn er nachgab, würde es ihr sicherlich möglich sein, ihn zu sich herunter zu ziehen. "Hör auf dich ständig klein zu reden Raziel! Du bist ein unglaublicher Mann und kein Monster! Vielleicht hat dein Tod und die Verwandlung zum Wendigo dich verändert, vielleicht hat der Tod dich gezeichnet, aber deswegen bist du nicht gleich ein Monster! Deine Hörner sind majestätisch, wie deine ganz eigene Krone. Sie zeigen, was du durchleiden musstest und wie viel du ertragen hast. Deine blasse Haut zeigt, dass du die Kälte und den Tod überwunden hast und das passiert nur den wenigsten. Jeder hat Ängste und deine Angst vor dem Feuer ist vollkommen legitim. Deswegen bist du nicht schlechter als irgendwer anderes. Du bist vielleicht kein Mensch mehr, aber keineswegs hässlich, ein Monster oder dumm! Du bist attraktiv, ein Chameur, du bist voller Liebe, du bist loyal und ehrlich, Dinge, die nur auf die wenigsten zutreffen. Du bist echt und wahrhaftig, während andere sich hinter einer Lüge, einer Maske verstecken. Du bist mutig und denkst immer erst an andere und so unfassbar stark...", ratterte sie ihre Gedanken einfach nur runter, ließ diese auf vor allem Raziel aber auch Valerian, weil dieser ja auch noch da war, einprasseln, wurde hin und wieder Mal etwas lauter, ihre Stimme klang manchmal etwas strenger, an anderen sanfter und liebevoller. "Du tust so viel gutes, wenn es um andere geht... Dass ich und Valerian uns gefunden haben, ist dein Verdienst. Es ist dein Verdienst, dass ich nicht mehr in diesem Puff arbeite, mit diesem eifersüchtigen und egoistischen Idioten. Du hast Valerian geholfen und warst für ihn da, als er dich brauchte.", sprach sie weiter, sah dem Mann in die leuchtenden Augen. "Wenn einer es verdient hat glücklich zu sein, dann du.", kam sie zum Ende, sanft und liebevoll sprechend aber auch guckend. Sie hatte mittlerweile aufgehört an ihm herum zu zerren wie eine Furie, sondern hatte ihn losgelassen und ihm die Hand sanft auf die Wange gelegt. "Bitte, sei nicht so hart zu dir selbst. Ja, es ist leichter gesagt als getan. Aber du hast es nicht verdient, dich selbst so streng zu beurteilen."
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Gin
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Erst die Arbeit, dann das Vergnügen? Gina sah keinen Grund, warum man nicht beides auf einmal haben konnte. Deshalb führte sie Cassius in den “Schwarzen Schwan”, eine Bar, die von der Unterwelt von Crocus Town als Dreh- und Angelpunkt für illegale Machenschaften, Schwarz- und Menschenhandel, Prostitution und Schlimmeres genutzt wurde. Was sie gerade hier suchte? Informationen über den Grafen der Finsternis, den Herren der Whitechapel Chove. Valerian Salazar. Und im Bienennest wusste man zumeist über die Bienenkönigin Bescheid. Dass man der schwarzhaarigen Vampirin hinterher blickte, wenn sie vorbei ging, war die hübsche Dame durchaus gewohnt. Heute lag das allerdings daran, dass man das Zeichen der Runenritter, das Gina auf dem Schlüsselbein trug, sehr deutlich sehen konnte. Sie war hier ganz und gar nicht willkommen. Gute Miene zum bösen Spiel zeigend tat die Vampirin jedoch so, als würde sie das gar nicht merken. Ein wenig bestimmend zog sie Cassius zur Bar hin. Vier Tequila und einen Oak Town Mule. Cass, was möchtest du?
Sicherlich hatte sich die Vampirdame deutlich mehr herausgeputzt als der Schwarze Schwertkämpfer, der absolut keine Erfahrungen mit Dates oder dergleichen hatte. Er ging davon aus, dass es sich um einen einfachen Abend hielt, bei dem etwas Alkohol getrunken wurde, doch dahingehend schieden sich wohl ein wenig die Geister. Das war dennoch nicht weiter schlimm, denn es war ohnehin eine Sache der Frau, stets eleganter zu sein als der Herr. Etwas, was Gina am heutigen Abend deutlich hinbekommen hatte. Nach einem mehr oder minder erfolgreichen Kompliment sollte es dann auch schon an die Frage gehen, die den restlichen Abend grundlegend bestimmen sollte: Wohin ging es?
Glücklicherweise hatte Gina direkt eine Antwort darauf, wenngleich der Velnarion deswegen nur das Gesicht verziehen konnte. Eine Bar mit Tequila? Tequila war doch dieses Teufelszeug, dass einem die Erinnerungen raubte und den Kopf zum Explodieren brachte. Cassius hatte diverse Geschichten von Kameraden gehört, doch heute sollte er wohl nun selbst herausfinden, was es hieß, sich mit Tequila abzuschießen. Dann hakte sich die schöne Frau auch schon bei ihm ein und führte ihn in die Stadt, gepaart mit einer Aufforderung, sich überraschen zu lassen. „Ich bin sehr gespannt, wo du mich hinbringst“, lächelte Cassius lediglich verlegen und malte sich bereits die schlimmsten Alpträume aus. Ob sie ihn in einer dunklen Gasse K.O. schlug und sein Blut trank? Ohwe bitte nicht.
Das Ziel gefiel dem Velnarion jedoch überhaupt nicht, denn die Bar „Der schwarze Schwan“ war ein spezieller Dreh- und Angelpunkt in der Unterwelt von Crocus Town. Nicht das sich Cassius immens gut damit auskannte, aber er hatte schon diverse Gerüchte gehört und war nicht gerade froh darüber, nun hier aufzukreuzen, kannte man ihn schließlich in der Stadt. „Und du bist dir sicher, dass wir hier trinken sollten?“, fragte Cassius seine Begleiterin zur Vorsicht, wusste er schließlich nichts von ihren anderen Plänen hinsichtlich Valerian Salazar. Im Übrigen derselbe Valerian, dem er seine schwerwiegende Vernarbung zu verdanken hatte. Die vielen Blicke entgingen dem Schwertkämpfer nicht, doch konnte er sie nicht so recht deuten, wenngleich so mancher Blick deutliche Abneigung beinhaltete.
Offenbar waren die beiden Ritter hier nicht sonderlich erwünscht, was hoffentlich nicht in irgendwelchen Konsequenzen mündete. Von Gina wurde er kurzerhand zu Bar gebracht, wo sie direkt eine üppige Bestellung aufgab. Dann erkundigte sie sich nach seinen Getränkewünschen. „Ich nehme einen Whiskey on the rocks“, entschied er sich wie aus der Pistole geschossen und zeigte der Vampirdame damit auch gleich, wo sein Geschmack hinsichtlich alkoholischen Genusses lag.
Spitzbübisch grinsend entblößte Gina einen Teil ihrer verlängerten Reißzähne. Sehr sicher. Hier wird es uns bestimmt nicht langweilig., antwortete die Schwarzhaarige auf die Frage des Schwarzhaarigen hin, ob es wirklich eine gute Idee war, gerade diese Lokalität aufzusuchen. Und damit ließ sie Cassius schon einmal ein klein wenig wissen, dass „sich betrinken“ nicht das einzige war, das für heute Abend noch auf dem Plan stand. Vermutlich wäre es sogar schlauer, nüchtern zu bleiben. Aber definitiv langweiliger. Whiskey also. Na das war definitiv ein Getränk für Kerle! Zu Cassius’ noch etwas jugendlichem Gesicht schien das nicht ganz so recht zu passen, aber wenn der Schwarze Schwertkämpfer sich für einen Drink entschieden hatte, dann würde Gina das keineswegs hinterfragen. Jeder, wie er wollte! Etwas wortkarg bekamen die beiden Runenritter vom Barkeeper ihre Drinks serviert. Zwei für dich, zwei für mich., meinte die Mazziotta und schob dem Velnarion die Hälfte der Tequilla-Shots zu, dann schnappte sie sich ihren Teil der Getränke und balancierte sie mühelos zu einem freien Rundtisch mit Hockern darum. Schnell war die Lederjacke der Mazziotta ihren ausgezogen und auf einem der freien Hocker drapiert, der Garderobe vertraute die Vampirin dann doch nicht so recht.
Die Blicke, die von beinahe allen anwesenden Besuchern der Bar – mal mehr, mal weniger offensichtlich – in Richtung der beiden Rune Knights fielen, bemerkte Gina zwar, entschied sich jedoch zuerst, diese zu ignorieren. Stattdessen griff sie nach einem der kleinen Shot-Gläser und bot Cassius an, anzustoßen. Santé., prostete sie ihm zu und stürzte sich dann die klare Flüssigkeit den Rachen hinunter. Salz oder Zitronen hatte man den beiden Rittern keines angeboten. Immer den klaren Tequilla trinken, den sieht die Leber nicht kommen., scherzte die Schwarzhaarige und griff dann nach dem kalten Kupferbecher, aus dem sie einige Schlücke ihres Oak Town Mules – eine Mischung von Vodka und Ginger Beer mit einem Stück einer Salatgurke darin – trank. Woah… Also Drinks mischen können sie hier…, stieß sie begeistert (und auch für die näheren Gäste gut hörbar) aus. In derselben Lautstärke begann die Mazziotta dann auch ein Gespräch mit ihrem Date für heute Abend. Also, erzähl. Hast du eine Freundin, die jetzt stinksauer ist, dass ich dich heute Abend entführt habe? Direkt zur Sache. Bevor hier die Kacke den Ventilator traf (und das würde sie früher oder später definitiv tun) wollte Gina sich noch ein wenig Spaß mit Cassius gönnen – oder auf seine Kosten.
Eigentlich hätte der schwarze Schwertkämpfer ja echt damit rechnen müssen in ein derart fragliches Lokal geschleppt zu werden, schließlich war die Mazziotta eine Vampirin. Untoten konnte man nicht trauen, denn sie entstammten dunklen Magien und verbotenen Ritualen. Klar könnte man jetzt feinfühliger sein und jeden Untoten individuell betrachten, doch man neigte schnell zum Pauschalisieren, wenn die breite Masse der Untoten eben nicht gerade für die helle Seite der Macht kämpften. Cassius war da nicht von ausgenommen und konnte sich leider durchaus vorstellen, dass Gina über Abgründe verfügte, die sie zur dunklen Seite führten und doch hatte er Sympathie für sie übrig. Er hatte Gina von Anfang gemocht, denn sie war ihm gegenüber immer sehr freundlich, aufgeschlossen und lieb gewesen. Dennoch begann er wieder etwas zu zweifeln, nun wo sie hier waren und das auch noch als Runenritter, deren Gesichter man hier sicherlich kannte.
„Hoffentlich geht das nicht in die Hose“, entgegnete Cassius schwach lächelnd auf den Kommentar der Vampirdame und folgte ins Lokal. Zügig wurde der Alkohol bestellt und Cassius versuchte sich an einem Whiskey, denn viel Erfahrung mit Alkohol hatte er nun tatsächlich nicht. Ein bisschen etwas hatte er aber aufgeschnappt und selbst probiert, doch einen akkuraten Trinker konnte man ihn nicht schimpfen. Gina schob ihm zwei der Tequila-Shots zu und erklärte kurz, dass zwei für sie und zwei für ihn waren. Sie schnappten sich ihre Getränke und begaben sich zu einem Rundtisch mit Hockern darum, auf welchem Cassius zügig Platz nahm und seine Getränke abstellte. Sein Blick wanderte durch das zwielichtige Lokal und ihm entging nicht, dass sie die einen oder anderen abweisenden Blicke erhielten. Wirklich wohl fühlte sich der Ritter nicht, aber nun steckte er bereits in diesem Dilemma und konnte lediglich ein mutiges Gesicht aufsetzen. Er nahm einen Shot und stieß mit Gina an, ehe er die Flüssigkeit in den Hals goss und schluckte. Sofort spürte er das Brennen im Abgang und er kniff die Augen etwas zusammen.
Tequila war wirklich abscheulich, wie er fand, doch die Hälfte hatte er ja nun hinter sich gebracht. Auf der anderen Seite konnte er die Länge des Abends nicht einschätzen, also bestand die Gefahr, weit mehr davon trinken zu müssen. Er bereute diese Verabredung mit Gin bereits jetzt, doch aufgeben war natürlich nicht drin, denn dieses Wort existierte nicht in seinem Wortschatz. „Starkes Zeug“, kommentierte er also den Tequila und nippte an seinem Whiskey. Dieser hatte eine rauchige Note, sanfte Kanten und ein eher angenehmeres Brennen im Hals. „Der ist auch gut“, fügte er hinzu als Gina die Drinks in diesem Lokal lobte. Sein heutiges Date fiel dann auch direkt mit der Tür ins Haus und erkundigte sich danach, ob er eine Freundin hatte, die nun wegen des Dates stinksauer war. „Nein. Ich habe keine Freundin“, gestand er ihr, doch wirkte er dabei nicht traurig oder dergleichen. Cassius hatte dahingehend keine Ambitionen, auch wenn er in gut einem Jahr mit Aska zusammenkommen sollte, doch das war noch Zukunftsmusik.
„Ich gehe mal davon aus, dass du keinen Freund hast?“, fragte er sie hingegen. Ein Gespräch funktionierte eben nur, wenn beide Fragen stellten und beide Antworten gaben. Und obwohl dieses Thema nun eingeleitet wurde, realisierte der Schwertkämpfer noch immer nicht, dass er sich gerade auf einem Date befand.
Kichernd beobachtete die schwarzhaarige Dame ihre Abendbegleitung, als dieser sich erst an Tequila und dann am Whiskey versuchte. Der Tequila Shot schien dem Velnarion ganz und gar nicht zu schmecken, das konnte Gina ihm nicht verübeln. Das war immerhin ein ziemlich scharfes Getränk mit einem sehr eigenen Geschmack. Am Whiskey schien Cassius sich schon eher zu sehen. Genüsslich nahm die Vampirin einen Schluck ihres Cocktails, bevor die beiden ins Gespräch kamen. Cass hatte keine Freundin und schoss den Frage zurück. Irgendwie war es, selbst nach all der Zeit, immer noch das Gesicht von @"Liane", das Gina dabei in die Gedanken schoss. Und die verdammten grünen Augen. Langsam schüttelte die Runenritterin den Kopf, sodass ihr strähniges Haar einen kurzen Moment den Blick auf ihre Seelenspiegel verbarg. Nein, gerade nicht., gab sie dem Velnarion also zurück und gönnte sich dann ihren zweiten Tequila.
Das Gespräch zwischen den beiden Rittern, hatte es gerade auch erst begonnen, würde dann jedoch jäh unterbrochen - von genau der Art Ärger, die sich schon von Anfang an angebahnt hatte, als sie die Bar betreten hatten. Ein kräftiger Kerl, der bestimmt einen Kleiderschrank irgendwo in seinem Stammbaum hatte, so breit und kantig war er, trat mit schweren Schritten an den Tisch der beiden Runenritter heran. Verpisst euch., forderte er mit ausdrucksloser Mine, doch bedrohlich funkelnden Augen. Warum denn?, fragte Gina zur Antwort in einem neugierigen Ton. Der Schrankmann war wohl recht geladen zu den beiden Runenrittern an den Tisch gekommen. Kaum hatte Gina die Lippen geöffnet um zu antworten, da fuhr der Fremde mit seinem Unterarm schwungvoll über den Tisch und versuchte, diesen abzuräumen. Die beiden Kurzen und eine kleine Getränkekarte, die da gestanden war, gingen flöten (wenigstens hatte die Vampirin ihren Cocktail gerade in der Hand gehabt). Das Klirren der beiden Shotgläser, wie sie einige Meter weiter auf dem Boden des Schwarzen Schwans aufkamen, schnitt wie eine Sirene durch die umliegenden Geräusche und die gedämpfte Musik. Ihr seid hier nicht willkommen., blaffte der Fremde Gina an, doch die hatte sich umgedreht, ihren Oak Town Mule abgestellt und blickte wehmütig den beiden Tequila hinterher. Die… hatte sie noch trinken wollen. Das stimmte sie ein ganz klein wenig traurig, auch wenn sie natürlich wusste, dass der Barkeeper bestimmt noch genügend Tequila hinter seiner Theke hatte. Ersetzt du die uns?, wollte sie daher mit einem unschuldigen Lächeln im Gesicht vom Schrankmann wissen. Dieser lief rot an vor Wut und machte Anstalten, auch Ginas Cocktail abzuräumen, doch das reichte der Vampirin dann. Mit einem Mal riss sie die Augen weit auf und im Halbdunkel der Bar wirkte es beinahe so, als hätte sie blaue Neonscheinwerfer in den Augenhöhlen sitzen. Der Mann, den sie fixierte, hielt in der Bewegung ein und konnte - auch wenn er es versuchte - sich plötzlich nicht mehr rühren. Ginas vampirischer Blick hatte den Unruhestifter gelähmt. Den will ich noch trinken., meinte sie mit gelassener Stimme, während ihre Augen den Mann weiter fixierten, ihm direkt in die Seele blickten - ein grausamer Kontrast. Gina unterdrückte kurz den Drang, den Kerl mit einer gepfefferten Force Palm fliegen zu schicken sondern behielt einfach den Blick aufrecht und wartete vorerst ab, ob Cassius oder ein anderer Gast auf die Situation reagieren würden.
Tequila war wirklich der Sprit des Teufels und Cassius stellte direkt fest, wie wenig ihm dieses Zeug schmeckte. Aber immerhin hatte er ihn getrunken und bewiesen, dass er Manns genug war, es auszuprobieren, ohne im Anschluss kotzen zu gehen. Whiskey lag ihm da eindeutig mehr, womit er durchaus behaupten konnte, dem heutigen Abend auch einen gewissen Genuss abverlangen zu können. Früher oder später musste der junge Ritter damit ja anfangen und selbst wenn es nur war, um den Genuss von Alkohol gänzlich auszuschließen, doch das schien vorerst nicht der Fall zu sein. Gina erkundigte sich direkt bei ihm, ob er eine Freundin hatte, die unter Umständen sauer sein könnte, dass sie beide miteinander ausgingen, doch Cassius verneinte die Frage. Ohne Umwege warf er die Frage an die Vampirdame zurück, die etwas länger brauchte, um die Frage zu beantworten, doch auch sie hatte gegenwärtig keinen Partner an der Seite. Das war gut, denn der Velnarion wollte nicht, dass nachts ein anderer Vampir in seinem Zimmer aufkreuzte und ihn biss.
Bevor Cassius darauf antworten konnte, wurde ihr Gespräch auch schon unterbrochen. Der Ritter hatte gewusst, dass ihre bloße Anwesenheit für Ärger sorgen sollte, doch hatte er Gina auch vertraut und gehofft, dass sie lediglich mit schiefen und ablehnenden Blicken gestraft blieben, doch Fehlanzeige. Ein großer Schrank trat an den Tisch der beiden Runenritter und machte mit wenig Worten sehr deutlich, dass sie abziehen sollten. Sofort reagierte Gina darauf und fragte simpel nach, warum sie denn abhauen sollten. Die Antwort lag natürlich deutlich auf der Hand und Cassius wusste das, doch konnte er im Augenblick nichts anderes tun als abzuwarten, wie sich dieses Gespräch noch entwickelte. Leider Gottes provozierte diese Frage den Kerl nur, der daraufhin mit einem Schwung den Tisch abräumte und für zerschellenden Lärm sorgte. Eigentlich hatte Gina die noch trinken wollen und bestimmt hätte der schwarze Schwertkämpfer auch noch einen genommen, wenn auch widerwillig, aber so waren die Getränke nun dahin. Lediglich der Cocktail der Vampirdame hatte überlebt und das Whiskeyglas, denn beide hatten ihren Suff in der Hand behalten.
Natürlich provozierte Gina weiter, auch wenn ihre Fragen völlig normal wirkten. Sie wusste genau, was ihre Nachfrage bewirkte, und nahm es billigend in Kauf. Dann geschah etwas, womit Cassius jedoch nicht gerechnet hatte und ehe er sich versah, waren Ginas Augen wie verändert und der bedrohlich wirkende Schrank wie gelähmt. Cassius erhielt hier einen einzigartigen Einblick in ihre besonderen Fähigkeiten und das beruhigte ihn ironischerweise, denn eigentlich wollte er sich nicht mit dem Typen prügeln. Als Runenritter hatte er einen Ruf zu verlieren und den wollte er am Anfang seiner Karriere nun nicht gleich ruinieren. „Du hättest uns in Ruhe lassen sollen“, mischte sich Cassius nun also ein und machte dem Schrank damit klar, dass er sich das hätte sparen können. „Wir wollen keinen Ärger, also lass uns bitte in Frieden“, fügte er noch an. Man sollte es immer zunächst mit Diplomatie versuchen, bevor die Fäuste flogen. Cassius wäre auf jeden Fall bereit sich zu prügeln, wenn die Situation aus dem Ruder laufen sollte.
Kurz schaute er in er Bar umher, um zu sehen, wie die übrigen Gäste reagierten. Einige waren geschockt, andere desinteressiert und wiederrum einige angepisst. Letztere erhoben sich von ihren Plätzen, ließen Fäuste und Nacken knacken und näherten sich bedrohlich. Cassius stieß einen Seufzer aus. „Wir müssen wohl aufräumen, hm?“, meinte der Ritter und sah zur Vampirdame, wobei Cassius so wirkte, als freute er sich ein wenig auf die kommende Herausforderung.
» Crocus Lotus Mo 18 Nov 2024 - 23:17 von Sirviente
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