Ortsname: Malerwerkstatt von Idaina Geiju Art: Gebäude mit großer Fläche Spezielles: führt keine Straße hin, ist mit Fallen geschützt Beschreibung: Sollte man es durch den Wald mit den Fallen geschafft haben, landet man bei der Holzhütte des Künstlers. Diese steht direkt hinter dem Wald, auf der anderen Seite ist eine riesige Rasenfläche. In dem einstöckigem Haus malt der Geiju nicht nur, sondern er wohnt auch dort. Die Hütte ist wie andere Holzfällerhütten, zumindest von Außen, denn der Künstler hat sie Innen nach seinen Bedürfnissen umgebaut.
Change Log: Sobald sich innerhalb des Rollenspiels etwas an dem Ort ändert, wird es hier kurz vermerkt.
Take Over... ehrlich gesagt hatte Arkos von dieser Art von Magie bisher nur gehört, nie wirklich etwas davon gesehen. In seinem Alltag kamen oft Magier in die Schmiede und wollten irgendwas - was aber nicht hieß, dass sie unbedingt mit einer Demonstration ihrer Künste bezahlten. Nicht, dass Arkos diese Art von Bezahlung akzeptiert hätte - wohl aber hätte er vielleicht eine Kostprobe verlangt, um den Wert überhaupt einschätzen zu können. Nanami hier konnte also Tave Over-Magie, was, wenn Arkos sich nicht irrte, eine sehr spezielle Art und Weise der Beschwörung war. Ersetzte man nicht Körperteile mit denen von... irgendetwas anderem? Ganz sicher war er sich da nicht. Ebenso interessant waren auch die Accessoires, die die Rothaarige erwähnte. Eine Bürste, mit der man die Frisur wechseln konnte (war das nicht eine Eigenschaft, die eigentlich jede Bürste hatte?), ein Blatt Papier für das Wechseln von Haarfarbe (das klang kurios) und Augentropfen für die Augenfarbe (ebenso kurios). Wie immer war die Antwort auf die vielen Fragen¹: Magie! Arkos war wirklich überrascht mit was für einer Vielfalt an Kuriositäten er in seiner minimalst kurzen Karriere bereits konfrontiert worden war. Nachdenklich hatte sich Arkos am Kopf gekratzt, aber nicht weiter nachgefragt. Nanami schien... die Situation ein wenig unter Druck zu setzen, zumindest war das sein Eindruck. Seine Neugierde, die ausgeprägter war als er sich selbst zugetraut hätte, konnte warten.
Der Künstler sollte seiner Angestellten Druck gemacht haben? Er verschanzte sich im Wald hinter Fallen und scheuchte seine arme Assisstentin los und machte ihr auch noch Zeitdruck? "Verstehe einer die Künstler", brummte er etwas verständnislos und schüttelte den Kopf, während er Nana dabei zusah, wie sie über die Falle hopste. "Der 'Chef' scheint seine Einsamkeit ja zu schätzen. Wenn ich raten müsste, würde ich vermuten, dass er eine Assisstentin braucht, weil er sonst eines einsamen Hungertodes sterben würde?" Unbeeindruckt von den Fallen (was einfach war, wenn man eine Führungsperson hatte) folgte er Beth, wich wie angewiesen den Fallen aus und durchbrach schließlich die Baumgrenze, gemeinsam mit Nanami und Beth. Diese kam nichtmal dazu, mehr Informationen zu geben - eine Stimme machte unangenehm aggressiv, oder erbost, auf sich aufmerksam.
Wäre Arkos nicht darauf vorbereitet gewesen, es mit einer verschrobenen Persönlichkeit zu tun zu haben, hätte er wohl ein wenig säuerlicher reagiert. So aber verschränkte der Rotschopf nur die Arme und musterte den abgeschiedenen Künstler ein wenig genauer. Nun... er wirkte zwar wie ein irrer Künstler, aber auch ein wenig wie ein Handwerker. Wer in einer einsamen Holzfällerhütte wohnte und den Wald mit Fallen spickte, konnte wohl auch kein Wald-und-Wiesen-Maler sein, oder? Die saßen in gemütlichen Ateliers in den Städten, nicht mittem im Wald. Dieser hier sah... wilder aus. Irgendwie ein wenig verrückt, mit seiner ledernen Schürze und seinen etwas wirren, braunen Haaren. Auf die Vorstellung von Nanami reagierte er wenig begeistert, nickte aber trotzdem. "Na, auch wenn ihr so lange gebraucht hat, ist es gut dass ihr da seid. Wisst ihr... ich brauche einfach eine Muse. Eine MUSE! SIE MUSS MICH KÜSSEN." Das war hoffentlich nicht wortwörtlich gemeint, denn Arkos hatte nicht vor dem Kerl einen Schmatzer zu verpassen. "Und das hat sie schon lange nicht mehr getan. BETH! Daran bist nur du Schuld, du warst bestimmt zwei Tage weg, um diese Herrschaften hierhin zu führen. Ich kann deine Faulheit nicht ewig tolerieren, das weißt du!" Er funkelte seine Assisstentin an, die ein wenig zu schrumpfen schien, aber trotzdem eine Erwiderung herauspresste. "Ich war nur ein paar Stunden weg, Chef..." Der Angesprochene riss die Arme hoch. "Das ist doch nun WIRKLICH nicht so wichtig. Verdammt, Beth, es geht hier um meine MUSE!"
Arkos war beeindruckt von Nanamis entspanntem Lächeln. Hatte er noch Fragen? Na und ob. "Herr, ähm..." Ach, eigentlich auch egal, oder? "Wir sind hier, um Ihnen zu helfen. Also, was können wir tun, damit die Kreativität wieder sprudelt?" Der Künstler hielt inne in seinem Anliegen, den ganzen Tag zu schimpfen wie ein Rohrspatz, wand sich den beiden Magiern zu und seufzte. "Ihr seht, wie schwierig es ist, hier einen Schub an Kreativität zu kriegen, oder? Hier passiert nichts Neues! Aber ich kann nicht hier weg... hier bin ich sicher." Er sah sich misstrauisch um. "Ich brauche etwas, versteht ihr? Magie! Einen neuen Blickwinkel! Die MUSE!" Arkos hoffte, dass die Spucke des Künstler nicht bis zu ihm und Nanami spritzen würde, egal, wie sehr er sich ereiferte. "Kommt her und seht euch das Elend an, Hobbymagier, als Satyrs-Magier solltet ihr euch doch zumindest ein wenig auskennen, oder?" Er gestikulierte und führte Nanami und Arkos zu einer auf der Terasse befindlichen Staffelei. Grün und Blau dominierten die Farbeimer und die Leinwand, aber so richtig... spannend sah das Werk nicht aus. "BETH! Ich habe dir heute morgen gesagt, du sollst diese Scheußlichkeit entsorgen!" "Aber Chef, ich sollte die Magier abholen..." "Das ist doch nun WIRKLICH nicht so wichtig. Verdammt, Beth, Unfähigkeit, dein Name ist du! Also, seht euch das doch mal an!" Beth schienen die Unhöflichkeiten nur peripher zu interessieren, weshalb Arkos das erstmal unkommentiert ließ. "Sag mal...", murmelte er Nanami zu. "Funktionieren deine komischen... Magiefriseurdingense auch mit anderen Menschen als dir selbst?" Er nickte in Richtung Beth. "Wir könnten versuchen, seine Assisstentin ein wenig zu verändern, das wäre doch sicher ein Schock für ihn."
50 / 50
¹ Wie?? Warum? Wer denkt sich so etwas aus? Und, wiederholt: Wie?
Die Necrologia bemerkte zwar, dass ihr Questpartner scheinbar mehr Fragen als Antworten hatte, doch die Zeit darauf einzugehen blieb nicht, denn die Assistentin kam um die beiden Magier abzuholen und durch den Wald zu führen. Beide Male stimmte die Rothaarige Arkos zu. Da sie sich darauf konzentrierte den Fallen auszuweichen und dabei die Assistentin im Blick zu behalten. Gerade als das Trio an der Hütte ankam war auch klar, warum Beth es so eilig hatte. Die arme Blondine tat alles für ihren Chef und dieser dankte es ihr, in dem ein harter Umgangston wohl an der Tagesordnung war. Die Meerjungfrau konnte nur den Kopf schütteln. Am liebsten hätte sie sich umgedreht und den Weg genommen, den sie gekommen waren. Dieser Mann hatte ihre Hilfe nicht verdient.
Kaum das Arkos seine Frage gestellt hatte, begann der Künstler auch schon wieder auf der armen Beth rumzuhacken. Mit einem Seufzer folgte die Rothaarige dem Künstler und traute ihren Ohren nicht. Sie hatte sich wohl verhört. "Hobbymagier?", hakte Nana nach. *Ich glaube ich spinne!*, dachte die Necrologia verärgert. Wenn der so weitermachte, dann würde er noch sein blaues Wunder erleben. Als Nana sich das Bild ansah, fand sie es für den Anfang gar nicht schlecht. Dann wollte der Rothaarige von ihr wissen, ob sie das beautykit auch bei Beth anwenden konnte. "Nur wenn Sie damit einverstanden ist.", murmelte Nana die Antwort. Ohne die Zustimmung würde die Necrologia nie jemanden verändern. So wendete Nana sich an die Blondine. "Beth was halten Sie von einem Umstyling, was nur einen Tag hält? Haar- und Augenfarbe können verändert werden, sowie die Frisur.", erklärte Nana. "Zudem habe ich die Möglichkeit mit verschiedenen Pinseln ein Make-up aufzutragen.", sprach die Rothaarige weiter. Dabei bräuchte sie sich nur vorstellen, wie das Ergebnis aussehen sollte. "Und das hält wirklich nur einen Tag?", wollte es sofort wissen. "Ja, 24 Stunden.", bestätigte die Meerjungfrau. "Wenn es meinem Chef hilft, dann gerne.", gab die Blondine ihre Zustimmung. "Haben Sie Ideen oder Bilder wie sie gerne mal aussehen wollen?", wollte Nana schließlich wissen. Das war für Beth die Chance. Wer bekam schon die Gelegenheit wie sein Idol Aussehen zu können.
So ganz konnte Arkos nicht einschätzen, was in Nanami vorging. Sie schien nicht furchtbar extrovertiert zu sein, aber vielleicht täuschte das ja auch - vielleicht brauchte sie einfach ein wenig, um aufzutauen. War sie jetzt begeistert von seiner Idee - oder war es ihr einfach egal? Es schien nicht unbedingt ihre Lieblingsidee zu sein, aber gleichzeitig fragte sich sofort bei der blonden Assistentin nach, ob sie ein Umsyling vornehmen dürfe. Arkos nahm es also als Zustimmung, auch wenn sie es nicht ausgesprochen hatte... vielleicht war die junge Frau auch einfach noch nicht richtig sicher, wie sie diesem doch ein wenig exzentrischen Künstler überhaupt seine Muse wiedergeben konnten. Arkos hatte genauso wenig Ahnung, aber eines wusste er: Ein Feuerwerk konnte er nicht veranstalten, also mussten er und Nanami den Mann anders schocken.
Beth stimmte zu, nachdem Nanami ihr verischert hatte, dass alles, was sie ihr 'antun' würde, nur vierundzwanzig Stunden halten würde. Gut, es wunderte nicht, dass sie da sichergehen wollte... immerhin wollte sie wohl nicht ihr restliches Leben lang in veränderter Form herumrennen. Arkos fand, dass Nanami ein wenig zu höflich war. Na klar, sie sollten nicht unhöflich sein, aber irgendwie hatte er das Gefühl, sie würden nicht so schnell zum Ziel kommen, wenn sie so sanft mit Beth war. Diese druckste nämlich sofort ein wenig herum, spielte ein wenig mit ihrem Haar, schien nachdenklich. "Naja...", meinte die Blonde, schien nachdenklich, während der Künstler im Hintergrund an seinem Werk herummäkelte. Er schien gar nicht so recht mitzubekommen, dass bereits ein erster Plan aufgestellt wurde, um ihn ein wenig aus der Fassung zu bekommen. "Also ich wollte schon immer mal längere Haare haben, aber es ist so schwer sie auswachsen zu lassen...", überlegte Beth, legte den Finger an das Kinn. "Den Körper kann es nicht verändern?", fragte sie beinahe beiläufig, was Arkos ein kleines Schmunzeln entlockte. Nanami aber konnte damit nicht behilflich sein, weshalb Beth wieder zu überlegen schien. "Frisur... Augenfarbe...", murmelte sie, und Arkos wurde es ein wenig zu bunt. "Beth, ein Vorschlag, wenn ich darf...", fing er an und räusperte sich leicht. "Wir sollten dich umdrehen - genau andere Haar- und Augenfarbe, andere Frisur. Etwas, was er da..." Er nickte zu dem Künstler, der jetzt gerade grübelnd sein Werk begutachtete. "... sonst nicht sieht. Farben, die hier sonst nicht auftauchen. Die Haare violett, ein wenig kürzer...", orderte er, und kratzte sich am Kinn. "Ach, die Augen auch, wenn wir schon dabei sind... und schmink sie ein wenig dunkler, das ganze Gesicht bis zur Kleidung." Beth war ein wenig verdattert, nickte dann aber. Es war ihr wohl nicht ganz so wichtig, und sie schien eher jemand zu sein, der sich auf etwas einließ - als selbst die Initiative zu ergreifen. Das erklärte, warum sie immer noch bei diesem Künstler war.
Es dauerte nicht allzu lange, bis das Umstyling fertig war. Ehrlich gesagt... Arkos war fasziniert. Nanami hatte Talent als Make-Up-Artist, oder wie man es eben nannte. Trotz der kurzen Zeit und der nicht unbedingt unheimlich vielen Werkzeuge war das Ergebnis sehr passabel. Beth war kaum wieder zu erkennen. "Hervorragend. Hm..." Arkos sah zu dem Künstler, der mittlerweile auch gemerkt hatte, dass etwas vor sich ging und versuchte, einen Blick zu erhaschen. "Entschuldigen Sie, aber ein wenig Geduld noch", meinte er, sah dann zu Beth, vor der er mit Nanami stand um sie ein wenig abzuschirmen. "Gut, Beth, du musst ihn jetzt irgendwie schocken, alles klar? Leg' dich ins Zeug." Er trat zur Seite, zog Nanami ein Stück von ihrem Werk weg, und beobachtete, was passierte. Beth zögerte kurz, schien nachdenklich, dann legte die die Finger an ihre Lippen und zog sie zu einem Lächeln nach oben. "Hallo, Chef. Erkennen Sie mich?" Dann streckte sie ihm die Zunge heraus, frech sogar - auch wenn Arkos aus der Nähe sah, dass sie rot anlief.
Die Idee, die ihr Questpartner hatte war an sich gar nicht schlecht und doch war sich die Necrologia nicht sicher, ob es ausreichen würde dass der Künstler seine Muse bekam. In dieser Situation hieß es also probieren geht über studieren. Denn anders würden sie es wohl nie herausfinden. Anders als Nanami es erwartet hatte, stimmte Beth sogar zu. Dann ergriff Archos das Wort. Nicht nur das, er machte der Assistentin einen Vorschlag der sogar recht gut ankam und somit angenommen wurde. Wie der Rothaarige so schnell, so konkrete Vorstellungen bekommen konnte war der Meerjungfrau ein Rätsel. Es war nun aber auch nicht wichtig.
Der Beschreibung ihres Quest Partners folgend, wurden ihre Werkzeuge aus dem Beautykit eingesetzt. Als erstes wurde die Bürste für die neue Frisur genutzt, dann das Blatt für die Haarfarbe. Danach folgten die Augentropfen für die Augenfarbe und dann die verschiedenen Pinsel für Make-up und Maniküre. Das Ergebnis konnte sich sehen lassen. Nana hatte wahre Wunder gewirkt. Doch das Beste kam erst noch, als die Necrologia und Arkos beiseitetraten um den Blick auf die nun lilahaarige Beth freizugeben. "Wo...Beth...bist du...das wirklich?", kam es erst einmal von dem Künstler. Er schaute zu seinem Gemälde und legte seine Hand an sein Kind. "Gar nicht mal so übel, aber irgendwas fehlt noch.", waren die Worte die Nanas Hoffnung wie eine Seifenblase zerplatzen ließen. Also musste sie wirklich ihr kleines Geheimnis auspacken. Wenn diese Veränderung nicht half, dann würden es ihre Zauber auch nicht tun. Also mussten Vorbereitungen getroffen werden. "Beth, bitte besorgen Sie mir ein paar Handtücher. Arkos? Würdest du bitte eine Schale Wasser besorgen?", waren ihre Anweisungen. Ohne dass beides würde ihr Plan nicht funktionieren. Vor allem wäre sie ohne die Handtücher aufgeschmissen. Nana hatte sich für eine Schüssel entschieden, weil ein Eimer reine Wasserverschwendung wäre.
Tja, es hatte nicht ganz gereicht. Der gute Künstler - oder besser, der ein wenig unhöflich veranlagte, zerstreute Künstler, der es sich sicherlich ganz schnell mit Menschen verscherzen konnte, wenn er denn wollte. Das Bild des Künstlers, der sich vor anderen schützen wollte, bröckelte ein wenig. Arkos war sich sicher, oder zumindest fast sicher, dass die Sicherheitsvorkehrungen nicht nur zur Sicherheit des Künstlers waren - sondern auch einfach ein Ausdruck seines Wahns waren. Es wollte wahrscheinlich eh kaum jemand was persönlich mit ihm zu tun haben. Ja, soweit Arkos es gehört hatte, war der Mann ein sehr berühmter Künstler... was natürlich lange nicht hieß, dass er nett sein musste.
Schade. Hätte ja auch einfach sein können. Arkos seufzte leise und kratzte sich am Kinn. Ehrlichg esagt wunderte er sich ein wenig darüber, wie wenig Nanami kommunizierte. War sie immer so kurz angebunden - oder war es der Mann hier, der sie ein wenig daran hinderte? Es war ein schwieriger Typus, ja... aber der Rotschopf fragte sich, wie sie diese Mission vernünftig erledigen wollten, wenn sie nicht miteinander sprachen. Der Schmied atmete einmal ein, und wieder aus, einfach um sich wieder ein wenig zu fokussieren. Beths Verwandlung hatte definitiv schon etwas in dem Mann ausgelöst, und die so verwandelte Assistentin war noch ganz damit beschäftigt, sich selbst zu finden, als Nanami eine neue Idee äußerte. Beth sollte Handtücher besorgen, und er eine Schüssel... Wasser? Etwas verwirrt nickte der junge Mann nur. Es war doch immer wieder schwierig zu durchschauen, was Menschen dachten. "Handtücher und eine Schüssel Wasser? Ich muss heute doch überhaupt nicht baden", mäkelte der Künstler ein wenig irritiert vor sich hin, und ehrlich gesagt war Arkos auch ein wenig der Gedanke gekommen. Es klang fast, als wolle Nanami sich oder irgendjemanden waschen, aber das war wohl kaum der Fall. "Beth, wenn diese Magier nicht bald mit etwas fetzigem um die Ecke kommen, dann wird meine Inspiration doch noch eines traurigen Todes sterben!", lamentierte er weiter, während Arkos mit Beth zu dem Haus des Künstlers ging. Die Assistentin seufzte ein wenig, und Arkos warf ihr einen Blick zu, während sie durch die Tür gingen.
"Du kannst unmöglich glücklich sein hier", meinte er sanft zu ihr, während die immer noch 'verwandelte' Beth nach ein paar Handtüchern sah. Die junge Frau sah ein wenig erschöpft aus und zuckte mit den Schultern. "Ich war so begeistert, als er mich als Assistentin haben wollte, weißt du?" Sie sah ihn aus ihren ungewöhnlich violetten Augen an, und darin fand der Schmied schon beinahe alle Antworten, die er brauchte. "Aber die Realität ist manchmal nicht so toll, wie man sie sich wünscht." "Wohl wahr", pflichtete Arkos ihr bei und legte den Kopf schief. "Und... wieso gehst du nicht einfach? Er wird wohl kaum etwas gegen dich in der Hand haben?" "Ich bin trotzdem immer noch ein echter Fan. Ich würde gerne selbst so Malen können wie er... und auch wenn man es nicht sofort sieht, er ist ein Meister seines Fachs. Selbst so konnte ich schon eine Menge lernen." Beth reichte dem Rotschopf eine Schüssel mit Wasser und packte ein paar Handtücher ein. "Weißt du, was deine Kollegin vorhat?" "Keine Ahnung", antwortete Arkos mit einem bewusst neutralen Gesichtsausdruck. "Sie sagte nur etwas von einer Überraschung, oder so." "Na wunderbar", brummelte Beth ein wenig und strich sich die Haare aus dem Gesicht. "Aber sie scheint ja einiges zu können. So hübsch war ich wahrscheinlich noch nie." Arkos ließ das unkommentiert, weil er es für unnütz hielt, darauf zu antworten. Beth war einfach nur hier, weil sie etwas lernen wollte - das konnte er respektieren. Und doch... "Beth, wenn wir hier fertig sind und seine Muse wiederkommt, würde ich dir empfehlen, nach Maldina zu kommen. Da bist du unter Gleichgesinnten." Beth warf ihm ein vorsichtiges Lächeln zu und zuckte nochmal mit den Schultern.
Als sie wiederkamen, hatte sich nichts verändert. Nana wartete auf die Tücher und das Wasser, und der Künstler meckerte. "Na dann zeig' mal deine Geheimwaffe", meinte Arkos leise zu Nana und verschränkte die Arme. "Ich bin sehr gespannt... und der da sicher auch." Sein Nicken in Richtung des Künstlers verdeutlichte, wen er meinte.
Nanami konnte es nicht fassen. Sie gaben sich so viel mühe, und dieser mürrische Künstler wusste es einfach nicht zu schätzen. Statt den Pinsel zu schwingen, beschwerte er sich, dass dies nicht ausreichen würde. Ein Seufzer verließ die Lippen der Rothaarigen. So würde sie wohl doch mit ihrem Geheimnis um die Ecke kommen müssen. Zum Glück hatte sie auf ihre morgen Routine verzichtet, denn ansonsten wäre sie eh bald dahin. Denn sobald sie mit Wasser in Berührung kam, ließ die Wirkung ihres Beauty Kits nach. Erneut seufzte die Necrologia.
Als Nana ihre Anweisungen gab, begann der Künstler erneut zu meckern. “Die Sachen sind ja auch nicht für Sie gedacht, sondern für mich.“, erklärte Nana auf die Beschwerde des Künstlers. Dann meckerte er erneut, dass seine Inspiration bald sterben würde, wenn nicht etwas Spannendes passieren würde. Während Beth und Arkos ihrer Bitte nachkamen und die Sachen besorgte, suchte die Meerjungfrau das Gespräch mit dem Künstler. “Haben Sie schon einmal eine Meerjungfrau gesehen?“, wollte die Rothaarige ruhig wissen. Wollte sich ihren Unmut nicht anmerken lassen. Dieser Mann hatte es eigentlich nicht verdient, doch leider musste sie alles dafür tun, damit diese Quest ein voller Erfolg werden würden. "Nein, noch nie. Als ob es sowas geben würde. An Märchen glaube ich schon lange nicht mehr.", war die bissige Antwort. Immer mehr glaubte die Meerjungfrau, dass sie Perle vor die Säue warf. Doch ein Versuch war es Wert. “Dann ist heute ihr Glückstag, sie bekommen gleich eine zu Gesicht, sobald Beth und Arkos mit den Sachen wieder da sind.“, erwiderte die Necrologia, ohne das Gesicht zu verziehen. Fehlte gerade noch, dass man ihr ihr wiederstreben ansehen, oder gar anhören konnte. "Bitte?", kam es nun verwirrt von dem Künstler. Zum ersten Mal seit ihrer Ankunft, schien es dem Mann die Sprache verschlagen zu haben. Doch das hielt nicht lange an. "Wozu habe ich eigentlich diesen Auftrag gegeben? Man kann mir eh nicht helfen. Reine Zeitverschwendung hier.", echauffierte der Künstler sich.
Zum Glück kamen in dem Moment Arkos und Beth mit den Handtüchern und der Schale Wasser wieder. Erneut seufzte die Necrologia. “Keine Sorge, wenn eine leibhaftige Meerjungfrau ihm nicht hilft, dann kann gar nichts mehr helfen.“, gab Nana die ebenfalls geflüsterte Antwort. Dann nahm sie sich die Schüssel mit dem Wasser und stellte sich abseits von den dreien hin, so dass außer sie niemand Nass werden würde. Sobald sie sicher war, dass niemand getroffen werden würde, wurde die Schüssel über ihrem Kopf ausgeleert und sofort trat die Wirkung ein. Ihr Körper und die Kleidung veränderte sich. Anstelle der Kleidung obenrum, trat der Lila Muschel-BH und ihre Hosen, sowie Beine wichen ihrer grünen Schwanzflosse. "Ich dachte, sie wollte mich verarschen, dabei hat sie es ernst gemeint.", kam es überrascht von dem Künstler. Etwas rot um die Nase, ließ die Rothaarige ihre meeresblauen Seelenspiegel zwischen den Dreien hin und her wandern. “Und, hilft Ihnen das weiter?“, wollte die Necrologia nun wissen. Dies interessierte sie brennend.
Ein wenig skeptisch war Arkos immer noch. Was auch immer Nana vorhatte, es hatte offenbar damit zu tun, dass sie etwas mit Wasser anstellen wollte. Aber was genau es war, wusste er nicht, und er hätte sich deutlich wohler gefühlt, wenn er zumindest eine Ahnung gehabt hatte.
Aber ihre Worte verwirrten ihn dann doch. Meerjungfrau? Leibhaftig? Seine bernsteinfarbenen Augen fixierten sich einen Moment auf die junge Frau. Sie war eine Meerjungfrau? Eine dieser sagenumwobenen Nixen, die in Gewässern lebten, sich auf Steinen sonnten und arme Seefahrer mit ihrem lieblichen Lied in den Untergang lockten? Eine dieser Meerjungfrauen? Ganz ehrlich, Arkos hatte das bisher auch eher für eine Geschichte gehalten - eine Geschichte, die insbesondere für junge Mädchen sehr ansprechend sein sollte. Das er hier eine tatsächliche Meerjungfrau vor sich haben sollte, konnte er kaum glauben - aber andererseits würde Nana nicht wirklich etwas dadurch gewinnen, ihn anzulügen. Vielleicht würde sie ja nur eine raffinierte Illusion erschaffen - ähnlich wie ihre tolle Schminke, die immer noch Beth in einem ganz anderen Erscheinungsbild erstrahlen ließ?
Die Show fing an, und der Rotschopf konnte nicht anders als äußerst erstaunt der Verwandlung seiner Teampartnerin zuzuschauen. Die junge Satyrs-Magiern schüttete sich Wasser über den Kopf - und warum das relevant war, ergab sich kurze Zeit später. Ihre Kleidung verschwand und hinterließ nur einen... Muschel-BH - wie seltsam - und eine elegante Schwanzflosse, die sich direkt an ihre Hüfte anschloss. Irgendwie war die Verwandlung viel schneller abgeschlossen, als er erwartet hatte - moment mal, hatte er was erwartet? Sie war eine Meerjungfrau! Das war wirklich irre - er hatte schon ein paar Sachen gesehen, seit er angefangen hatte in der Gilde zu arbeiten, aber das war ein anderes Niveau. Quasi eine lebende Legende! Sirviente war schon interessant gewesen - der Golemkin - und Lex als irgendetwas dämon-iges hatte ihn auch überrascht. Nana aber, auf den ersten Blick eher ein Mauerblümchen, entpuppte sich als Meerjungfrau. Arkos bließ kurz ein wenig die Wangen auf. Er prägte sich ein, noch viel weniger auf seinen ersten Eindruck zu achten. Eines war aber wohl zu merken, die Persönlichkeit änderte sich nicht groß. Immer noch zurückhaltend und ein wenig unsicher wirkte die junge Frau, auch in dieser Form.
"Oh man... Beth, siehst du das?! Das ist ja irre! Das ist eine echte Meerjungfrau!" Der Künstler runzelte sehr stark die Stirn, man könnte Sorge haben, die Falten würden nie verschwinden. "Ja... ja...", murmelte er, umrundete Nana und sah sie sich aus jedem Winkel an. "Das ist ja fantastisch! Märchen können also wahr sein!" Der Künstler warf die Arme nach oben und lachte ausgelassen, ließ die Arme dann allerdings wieder fallen. Sein Blick fiel wieder auf Beth, die einen kleinen Schmollmund machte. "Nun schau doch nicht so, Beth!" Er flitzte zu seiner Staffelei, besah sie sich, riss dann die Leinwand hinunter und schleuderte sie in die Wallachei. "EIN NEUES BILD MUSS HER!", verlangte er lauthals, und patschte frische Farbe auf seine Palette. Beth eilte los, offensichtlich gut trainiert, und Arkos verschränkte die Arme. "Und das andere Bild?", fragte er nach, aber der Künstler winkte ab. "Müll", behauptete er und starrte Nana an. "Diese Augenfarbe! Wunderschön! Diese Schwanzform! Eleganz! Dieser Muschel-BH! Keck! Gehört die zum Körper?" Er nickte beschwingt, riss der aneilenden Beth die neue Leinwand aus der Hand. "Beth! Nimm die Staffelei! Rotschopf da. Nimm die Farben. Wir gehen zum See runter. Meerjungfrau, du kannst doch bestimmt ein paar Mal aus dem See herausspringen oder so?"
Erstaunt bemerkte die Necrologia die Reaktion des Künstlers. Sie hatte ihm eben noch erzählt, was geschehen würde und er hatte scheinbar gedacht, das Nana ihn belügen würde. Warum sollte sie dies tun? Das ergab überhaupt keinen Sinn. Beth währenddessen wahr über diese Entwicklung wohl nicht sehr begeistert. Hatte wohl darauf gehofft, dass es ihrem Chef reichen würde, wenn man sie einer Veränderung unterzog. Ehrlich gesagt wäre dies Nana auch lieber gewesen. Und doch schien es zu funktionieren. Der Mann war die alte Leinwand davon und wollte sofort Ersatz haben. Er schrie es förmlich heraus. Als Arkos dann wissen wollte, was mit dem alten Bild sei, wurde dieses nur als Müll bezeichnet. Ungläubig konnte die Rothaarige nur den Kopf schütteln.
Als der Künstler sie dann umrundete, wurde Nana erneut rot. Dies war etwas ganz anderes als die Begegnung mit Cayra. Ihr war es doch sehr unangenehm, so gemustert zu werden. Doch da musste sie wohl durch. Dann wollte der Mann wissen, ob die zum Körper gehörte. Da Nana nicht genau wusste, was er mit die meinte, war ihre Antwort eher unsicher. “Alles was sie gerade sehen, macht meine Meerjungfrauengestalt aus.“, kam es ruhig. Worauf hatte sie sich hier nur eingelassen? Aus dem mal eben kurz ihre Meerjungfrauengestalt zeigen, sollte nun eine ganze Attraktion werden. Der verdammte Künstler hatte auch noch Extrawünsche. Da sie jedoch diese Quest erfolgreich abschließen wollte, blieb ihr wohl nichts anderes übrig. “An sich wäre dies kein Problem. Aber wie soll ich zum See kommen? So schnell werde ich nicht trocken und laufen geh so auch nicht.“, demonstrativ wurde mit ihrer Flosse gewackelt. Eigentlich war ihr Plan so gewesen, dass der Künstler nun anfangen würde zu Malen und sie sich währenddessen in aller ruhe abtrocknen konnte. Das war dann wohl nichts. Ein tonloser Seufzer verließ die Lippen der Meerjungfrau. Das würde wohl noch ein langer Tag werden. Aber einen Vorteil hatte diese Situation. Sie konnte ohne Hemmungen ihrem Hobby nachkommen und in dem See nach Lust und Laune schwimmen. So lange, bis der Künstler fertig war mit seinem Bild. Nana war schon sehr gespannt, wie diese Mission ausgehen würde.
Arkos betrachtete die Szenerie mit einer gewissen Skepsis - und Distanz. Es war eine wenig seltsam, was hier so vor sich ging, aber die Kommunikation war auch mal wieder relativ wenig zielführend. Der Künstler war offenbar sehr interessiert an der Meerjungfrau (möglicherweise auch aus den falschen Gründen), aber eben jener Meerjungfrau war es offenbar nicht sonderlich angenehm, so betrachtet zu werden. Was Arkos ja durchaus nachvollziehen konnte... mit diesen Blicken würde er selbst auch eher ungern betrachtet werden.
Aber eine Sache musste er Nana hoch anrechnen... sie blieb professionell. Das gefiel ihm. Sie hätte auch schon ausflippen können, hielt sich aber wacker, und Beth war ja auch noch da. Alle versuchten sie, diesem seltsamen Künstler seine Muse wiederzubringen, doch Arkos war sich ziemlich sicher, dass auch das nur von kurzer Dauer sein würde. Solche Leute brauchten immer neues Feuer... und es konnte ja auch schlecht jedes Mal eine Meerjungfrau ankommen und ihn inspirieren. Irgendwie hatte der Rotschopf das Gefühl, dass sie hier ein wenig Perlen vor die Säue warfen... andererseits war dieser Mann ein bekannter und beliebter Künstler. Irgendwas musste er ja an sich haben. Ein Seufzen entfloh ihm.
"Nana", sagte er und wand sich an die Meerjungfrau, die gerade mit der Schwanzflosse gewackelt hatte. Irgendwie ganz witzig, und auch die Implikationen mit den Muscheln fand er lustig. Wäre er nicht so humorlos gewesen und wäre direkt auf die Rothaarige zugegangen. "Sag' mal... wird dein Gewicht durch die Verwandlung beeinflusst?" Die junge Frau verneinte das ein wenig verdutzt, und Arkos sah sich kurz um. Er sah keinen Wagen oder sonst etwas in der Art, mit dem er sie sonst hätte transportieren. "Gut", meinte er mit wenig Begeisterung in der Stimme, aber er sah schon ein, dass es getan werden musste. "Dann bereite dich mal vor, Meerjungfrau", meinte er, ließ kurz die Schultern kreisen, ging dann auf ein Knie herunter, packte sie - nicht unbedingt sanft, aber auch nicht grob. "Entschuldige, aber wir kommen hier sonst nicht voran", murmelte er und lächelte ganz fein. "Faszinierende Verwandlung. Los gehts." Mit diesen Worten ging er mit Nana auf dem Arm mit weiten Schritten in Richtung des Sees. "Hoh, Beth, SIEHST DU DAS? Was für ein Tatendrang. Pack die Sachen, wir gehen mit ihnen!" Arkos seufzte leise und sah dem Weg zum See mit wenig Begeisterung entgegen. "Ich hoffe, du verwandelnst dich nachher wieder in die andere Nana inklusive Klamotten zurück? Ich würde dich ungern wieder bis nach Maldina tragen, wenn du verstehst." Er schielte zu Nana, deren Gesicht gar nicht so weit weg von seinem war. "Ehrlich gesagt hatte ich bisher auch nicht wirklich an Meerjungfrauen geglaubt. Ich muss mein Urteil wohl mal wieder ändern", gab er zu und hatte das Bedürfnis, sich an der Nase zu kratzen, was aber schwierig war - er hatte keine Hände frei.
Nach einigen Minuten Fußweg erreichten sie das Ufer, und Arkos hielt kurz inne - suchte eine Stelle, die tief genug war und wo die Böschung nicht zu flach war. "Ich wiederhole ungern, aber... los geht's", meinte er aufmunternd zu der Meerjungfrau und ließ sie ins Wasser gleiten.
So in ihre Gedanken vertieft, bekam die Necrologia gar nicht mit, das es dem Rothaarigen wohl ebenfalls nicht so gut ging. Erst als er sie direkt ansprach und zu ihr kam, wurde sich die Rothaarige darüber bewusst, dass sie gerade mit ihren Gedanken abgedriftet war. Die Frage die dann folgte, verwirrte Nana zwar, dennoch wurde diese ehrlich beantwortet. Sie verneinte es. Warum sollte sich das Gewicht verändern? Das verstand sie zwar nicht so genau, und doch ging sie darauf nicht weiter ein. Ihre letzten Begegnungen hatten gezeigt, dass die Menschen nicht wirklich an die Existenz von Meerjungfrauen glaubten, warum sollten sie sich also mit wesentlichen Dingen wie die Verwandlung und was dies mit sich brachte beschäftigen? Aus Nanas Sicht gab es dafür keinen Grund. “Worauf denn...“ ihre Frage konnte Nana gar nicht beenden.
Denn bevor sie auch nur geendet hatte wurde die Meerjungfrau von ihrem Questpartner überrascht. So als würde die junge Frau gar nichts wiegen, nahm er sie im Braut-style auf den Arm und machte sich mit ihr auf den Weg zum See. Automatisch legte sie ihre Arme um seinen Hals, damit sie nicht doch noch den Halt verlieren würde. Ohne etwas dagegen tun zu können, wurde Nana so rot wie eine Tomate um die Nase. “Kein Ding, lieber so, als das er mich trägt.“flüsterte sie so, das nur Arkos sie verstehen konnte. “Danke.“, wurde das Lob angenommen. Was der Künstler dann von sich gab, wurde von der Necrologia gekonnt ignoriert. Nur Beth tat ihr ein wenig leid. Die gute tat so viel für ihren Chef und dieser würdigte dies einfach nicht. So ein Idiot. Wäre Nana an der Stelle der Assistentin, dann hätte sie den Mann wohl schon längst alleine und sich selber überlassen. Sofort nahm sich Nana vor, nie wieder einen Auftrag von diesem Mann anzunehmen. Als Arkos dann seine Bedenken äußerte, musste die Rothaarige ein wenig kichern. “Keine Sorge, mit den Handtüchern, werde ich mich nachher wieder abtrocknen. Sobald ich dann komplett trocken bin, verwandle ich mich so zurück, wie ich war bevor ich mit dem Wasser in Berührung gekommen bin.“, lächelte die Getragene den Rothaarigen an. Dieser schielte dann zu ihr und dadurch waren ihre Gesichter sehr nahe beieinander, was der Meerjungfrau augenblicklich die Röte, die gerade am verschwinden war, wieder doppelt so doll zurück brachte. “Du bist nicht der erste, der nicht an mein Volk glaubt und dann überrascht wird. Ehrlich gesagt geht es den meisten Menschen so.“, gestand Nana dann. Sie musste sich wohl eingestehen, dass ihre Sorgen völlig unbegründet waren. Die meisten, die ihre Meerjungfrauengestalt gesehen hatten, waren eher freudig als verängstigt.
Dann waren sie endlich am See angekommen und als Arkos eine passende Stelle gefunden hatte, ließ Nana die Handtücher am Ufer fallen, die sie auf ihrem Bauch hatte. Dort wurden sie für den Weg von der Necrologia abgelegt, damit sie sich besser an dem Rothaarigen festhalten konnte. Danach ließ sie sich ins Wasser gleiten. Mit der Hilfe von Arkos klappte das sogar ganz gut. Sie versuchte zwar ihren Questpartner nicht nass zu spritzen, doch leider war das gar nicht so einfach, wenn sie tiefer in den See wollte. So blieb ihr nichts anderes übrig, als mit einem Sprung weiter in die Mitte zu gelangen, wo das Wasser wesentlich tiefer war. Nana fühlte sich zwar wie eine Attraktion in einem Zoo, aber da musste sie wohl durch. Sie Strahlen der Sonne im Wasser beobachtend suchte die Meerjungfrau den passenden Winkel, damit der verehrte Künstler auch ja das beste Motiv bekommen konnte. Dann schwamm sie an die Oberfläche und nutzte dann den Schwung aus, um aus dem Wasser zu springen. Dann tauchte sie wieder unter, nur um kurz darauf wieder hoch zu springen und dieses Mal nach einem Rückwärtssalto wieder ins Wasser eintauchte.
Was am Ufer geschah, bekam die Rothaarige gar nicht mehr mit. Sie war in ihrem Element.
Lieber so, als dass er sie trug? Wahrscheinlich meinte Nana damit den Künstler - und dem konnte Arkos auch einfach zustimmen. Egal was sonst der Fall war... von diesem Mann wollte man sicherlich nicht durch die Gegend getragen werden. Nicht nur, dass er höchst instabil wirkte... er wirkte auch ziemlich körperlich schwach. Naja. "In Ordnung", meinte Arkos noch, lächelte ein kleines bisschen, aber das Lächeln verschwand ebenso schnell wieder aus seinem Gesicht. Solange, wie diese Arbeit hier nicht erledigt war, musste er fokussiert bleiben. Sie hatten schon einiges hier umgeworfen, aber der Künstler weigerte sich immer noch, wieder Inspiration zu empfindden. Arkos konnte das verstehen. Inspiration war nichts, was man sich einfach so erkämpfen konnte... es brauchte beständige Arbeit dafür. Wer sich auf die flüchtige, momentane Inspiration verließ, würde es niemals schaffen, durchgehend zu erschaffen. Inspiration zu erlangen, und zwar auf Abruf, war mit viel Mühe verbunden - und konstantem Schaffen. Er kannte solche Leute wie dieser Künstler. Verließen sich darauf, dass sie die Muse küsste, aber waren nicht bereit, für sie zu arbeiten. Wenn man die Muse als eine junge Frau interpretierte, dann wurde es klarer, fand Arkos. Sie würde nicht zu einem kommen, wenn man einfach nur auf sie wartete. Möglicherweise bekam man einmal einen Blick, ein Lächeln, aber nie und nimmer alles das, was man wollte. Und dieser Künstler hier hatte einige intime Kontakte mit seiner Muse gehabt, aber sie war ihm stets wieder entflohen. Wohl auch, weil er so exzentrisch war. Nachdenklich verschränkte der Rotschopf die Arme vor der Brust, während er zusah, wie Nana sich in den See vorwagte. Er war ein wenig nass geworden bei der Prozedur, aber das störte den Schmied nicht sonderlich. Hinter ihm trafen die beiden Ansässigen ein, und der Künstler spähte neugierig auf den See hinaus. Ähnlich wie Arkos, der sich das Ganze natürlich auch nicht entgehen lassen wollte. Er dachte noch einmal über die Worte der Meerjungfrau nach und fragte sich, ob es so einfach war: Sie wurde nass, und verwandelte sich zur Meerjungfrau? Ihm kamen einige Fragen in den Sinn. In den Regen gehen war für sie dann wohl unmöglich? Verwandelte sie sich bei jeder Dusche in eine Meerjungfrau? Oder war ein gewisser Wille notwendig? Nachdenklich kratzte er sich an der Nase, hielt aber inne, als erst der rote Haarschopf, dann der Rest der Meerjungfrau aus dem Wasser schoß und hochsprang, eintauchte, wieder hervorkam und noch höher sprang.
Er spürte eine gewisse Ehrfurcht bei dem Anblick. Klar, Nana war 'nur' eine junge Frau, ein wenig schüchtern, und wohl auch etwas verschlossen. Aber jetzt strahlte sie etwas ganz anderes aus. Sie schwamm nicht nur für sich, sondern irgendwie nahm Arkos die Generationen wahr, die vor ihr dagewesen waren. Zusammen mit den Geschichten und den Mythen... am Ende des Tages waren es wohl einfach Wesen, wie die Reptilia oder andere, die existierten und erst in ihrem Element so richtig aufblühten. Vielleicht ein wenig geheimnisvollere Wesen, aber nichtsdestotrotz.
"Ohh, das ist ja fantastisch. Wie ein Fisch im Wasser! Sie schwimmt und schwimmt! Beth, wieso kannst du nicht so schwimmen!?" Der Künstler stierte gebannt auf das Wasser des Sees, und Arkos seufzte ein wenig. Ehrlich gesagt hoffte er wirklich, dass es ausreichen würde. Viel mehr hatten sie wohl nicht zu bieten. "Ja... ja...", murmelte der Mann, starrte auf seine frische Leinwand - und fing an zu malen. Wie ein Wilder wütete er, minutenlang - und während Arkos zwar nicht sehen konnte, was er tat, so schien es doch erfolgreich zu sein, was er da tat - Beth sah zum ersten Mal am heuten Tag wirklich begeistert aus, ihren Chef beim Arbeiten zuzusehen. Arkos drehte seinen Kopf wieder in Richtung Wasser, sah dabei zu, wie Nana ihre Runden drehte. Im Wasser sah sie wirklich sehr elegant und geschickt aus... ob sie wohl unter Wasser atmen konnte? Es war wie bei Sirviente. Arkos spürte, wie sich ihm die Fragen förmlich aufdrängten. Wieder einmal musste er sich eingestehen, dass er eine neugierige Seite hatte, die so gar nicht zu ihm passen wollte. Die sonst ruhige, beflissene und zielgerichtete Art des Mannes wurde durch diesen sprichwörtlichen Sprung ins kalte Wasser - die Magierwelt - ziemlich durchgerüttelt. Vielleicht war es seine bisher wenig gelebte naive Neugierde der Welt gegenüber. Sein Fokus war bisher doch recht begrenzt gewesen. Ein Blick zu dem Künstler, der immer noch wie wild am Malen war. Beth schien mittlerweile eher nachdenklich zu sein und spielte mit ihren Strähnen. Arkos ging in die Hocke und beobachtete Nana noch ein wenig. Als sie schließlich, noch mehrere Minuten später, in Richtung Ufer kam, streckte er eine Hand aus. "Ich helf' dir", bot er an, sie auf die Handtücher zu heben. "Offenbar hast du ihm ein wenig Eingebung geschenkt. Sag' mal, sind Meerjungfrauen auch die, die in den Mythen so wunderbar singen?"
Wenn Nana sich die Situation so besah, dann war sie wohl nicht die einzige, die sich zurzeit nicht so wohl fühlte. Ihr Questpartner schien es da ähnlich zu ergehen wie der Necrologia. Außer einer Zustimmung von dem Rothaarigen, wurde nicht weiter gesprochen. Nana hätte auch gar nicht gewusst, was sie noch hätte sagen können. Kaum das sie im See war, war ihr das Geschehen an Land egal. Viel zu lange war es her, das Nana so befreit hatte schwimmen können. In Momenten wie diesen, wurde sich die Rothaarige so richtig darüber bewusst. Immer wieder nahm sie sich vor, solche Momente öfters zu erleben und doch kam immer wieder etwas dazwischen. Und doch gab Nana die Hoffnung nicht auf, dass es irgendwann mal klappen würde. So wurde auch dieses Mal der Entschluss gefasst, öfters ans Meer zu fahren oder einen großen See wie diesen zu besuchen. Solchen Gedanken konnte die Meerjungfrau auch nur nachhängen, da sie sich nicht auf ihre Vorführung konzentrieren musste. Irgendwie wusste ihr Körper so, was getan werden musste.
Und dann befand Nana, das es genug war. Daher schwamm sie dann ans Ufer, wo Arkos bereits mit ausgestreckter Hand auf sie wartete. Bot ihr erneut seine Hilfe an. “Wenn es dich nicht stört noch nasser zu werden, nehme ich dein Angebot gerne an.“, sprach Nana ernst und ließ sich dann von Arkos auf eines der Handtücher setzen, welches Beth inzwischen für die Rothaarige ausgebreitet hatte. Mit einem Blick auf den malenden Künstler antwortete die Meerjungfrau. “Scheint ganz so.“ Dann begann sie sich abzutrocknen und dann auf seine Frage zu antworten. “Nein, das was du meinst, sind die Sirenen. Das sind Mischwesen aus Frau und Vogel. Daher sind diese Wesen auch grundsätzlich weiblich. Beim Merfolk gibt es auch Männer.“, erklärte die junge Frau dem Rothaarigen ruhig. Dabei waren ihre Handgriffe um die Flosse zu trocknen sehr routiniert. War es doch nicht das erste Mal, dass sie nach einem Bad sich trocken bekommen musste. Auch wenn sie gerne schwamm und auch sehr gerne eine Meerjungfrau war, so konnte dies auch ein Fluch sein, wenn sie nicht mal bei Regen nach draußen konnte.
Natürlich bot er der jungen Meerjungfrau seine Hilfe an und hob sie wieder auf die Handtücher, mit denen sie routiniert anfing, sich abzutrocknen. Es sah alles geübt aus, wenngleich er nicht wusste, wie schön es nun für sie war, ein Ausstellungsstück gewesen zu sein. Die Informationen aber bezüglich der Sirenen verblüffte ihn. "Wirklich... Sirenen?", murmelte er etwas nachdenklich. "Vogel und Frau? Wie interessant..." Wie kam das bitte zustande? Andererseits... konnte man das wohl bei den meisten Mischwesen denken. Vermutlich war die Antwort, wie sie es immer war: Magie halt, ne? Der Rotschopf kratzte sich ein wenig am Kopf, während im Hintergrund der Künstler wütete und seine Leinwand bearbeitete. Beth schien endlich glücklich zu sein, und wenn er das richtig sah, waren sie jetzt fertig mit der ganzen Nummer, oder? Sie hatten zwar kein Feuerwerk gezündet, aber der Künstler hatte ja nur gewollt, dass er wieder ein wenig Inspiration bekam, richtig? Eigentlich sah das für Arkos nach einem erfolgreichen Auftrag aus.
Oder?
Der Künstler erlahmte plötzlich ein wenig und betrachtete die Leinwand, dann wieder Nana. Brummelnd malte er noch ein wenig weiter, aber dann hörte er wieder auf. "Ach, das kann doch nicht wahr sein, jetzt hört doch mal auf, da so zu tun als wären wir hier in einem öffentlichen Badehaus", mäkelte er. "Es ist so langweilig, dass mir doch fast wieder die Lust vergeht. Könnt ihr nicht irgendwie... irgendwas machen?" Der Künstler fuhr fort, zu motzen, und Arkos... verstand nicht ganz, was er denn nun noch wollte. Ehrlich gesagt: Er tat ihm mittlerweile fast ein wenig Leid. Der Mann hatte offenbar ein Problem mit der Motivation, und suchte so nach Möglichkeiten, sich aufzuraffen. Vielleicht war er auch einfach nur faul. Der Rotschopf öffnete den Mund, um zu antworten, doch da hatte er die Rechnung ohne den Wirt gemacht.
"Jetzt halten Sie mal die Klappe, Chef!" Beth stapfte zwischen Arkos und Nana und ihrem Chef, stemmte die Arme in die Hüften, was mit ihrer aktuellen Verkleidung wirklich ganz süß wirkte, aber gleichzeitig tatsächlich auch... ein wenig ungewöhnlich. Der Künstler bließ empört die Wangen auf, wollte Beth wohl gerade ein wenig was erzählen, da schnitt sie ihn ab. "Denken Sie gar nicht daran! Sie haben diese beiden Magier wirklich genug auf Trab gehalten! Und jetzt können Sie noch nichtmal so ein Bild fertigstellen, obwohl sie sich so viel Mühe gegeben haben! Sie haben..." Sie zitterte vor Empörung, angestaute Frustration. "Sie haben mich sogar vollkommen ignoriert!" Sie sah ihn wütend an, und ihre Augenbrauen trafen sich in der Mitte ihres Gesichts wie zwei lang getrennte Liebende. "Es reicht jetzt! Nehmen Sie ihre verdammte Farbe und MALEN SIE!" Sie nahm eine der Farbeimer, holte aus - und kippte ihn über dem Künstler aus. Verdattert kam der Künstler nicht einmal dazu, etwas zu antworten - so etwas war ihm sicher noch nie passiert. Blaue Farbe tropfte an ihm herunter, und seine Kleidung war beschmutzt. Arkos grinste ein wenig in sich hinein. Ihm war es mittlerweile fast egal was mit dem Auftrag passierte, das hier... war fast besser. "Und übrigens... ICH KÜNDIGE!", brüllte die ehemals blonde Assistentin, stapfte sie Arkos und Nana. "Ihr seid aus Satyrs Cornucopia, oder? Ich komme MIT. Ich kann alles was der da kann und mehr, und ich bin wenigstens motiviert!" Sie schnaufte, und ihre funkelnden Augen ließen Arkos ein wenig zurückweichen. "Nun, ähm... also, du kannst natürlich tun, was du willst", antwortete er. "Aber wird er...", fing er an, und plötzlich ertönte ein Lachen. "JA! DAS IST ES!", jubilierte der Mann. "DAS HAT GEFEHLT." Der Künstler ging zur Leinwand, klatschte sein Gesicht darauf und zog die blaue Farbe so über die Leinwand - und fing an zu malen, dass die Farbe spritzte. "Pff. So ein Idiot", brummelte Beth böse und verschränkte die Arme. "Ich glaube ihr seid hier fertig. Ich musste die Quest ausschreiben, also kann ich sie auch als fertig erklären. Das Geld bekommt ihr eh von mir."
Kaum das Nana ihrem Questpartner die Frage beantwortet hatte, taten sich weitere auf, die der Rothaarige auch stellte. “Ja, die Mythen und Legenden der Seefahrer aus vergangenen Zeiten, lassen es oft so aussehen, als wenn es tatsächlich Meerjungfrauen Waren, die mit ihrem schönen Gesang die Seefahrer anlocken um sie dann zu töten. Doch meistens sind die Meerjungfrauen eher schüchtern und halten sich eigentlich von Menschen fern. Wollen sich selber schützen.“, erklärte die Necrologia ruhig, während sie sich weiter abtrocknete. Dann begann der Künstler wieder zu meckern, was beinahe dazu führte, das Nana den Auftrag scheitern ließ. Doch glücklicherweise kam ihr Beth zuvor, weshalb die Rothaarige unbemerkt erleichtert durchatmete und dann die Situationen mit einem Schmunzeln beobachtete. Dann wurde sie von der nun Lilahaarigen überrascht. Denn diese schien nun genug von dem Mätzchen ihres Chefs zu haben. Während sie den Künstler zur Sau machte, sprach sie nämlich auch ihre Kündigung aus und wollte die beiden Rothaarigen begleiten. Das seine Assistentin gerade gekündigt hatte, schien den Mann so gar nicht zu interessieren, denn er malte fröhlich weiter. Als Beth ihren ehemaligen Chef als Idioten bezeichnete, konnte Nana ihr da nur zu stimmen. “Und was für einer. Wie hast du es nur so lange mit ihm ausgehalten?“, wollte die Meerjungfrau dann wissen und spürte dann das Kribbeln, welches ankündigte, das ihre Rückverwandlung begann. Wie sie es gesagt hatte, kamen nicht nur ihre Beine wieder, sondern auch ihre Kleidung. "Ich weiß es ehrlich gesagt nicht. Habe mir wohl immer wieder Hoffnungen gemacht, das sich doch noch etwas ändern würde.", gab die ehemalige Assistentin als Antwortet. Ohne die Handtücher weiter zu beachten, stand Nana nun auf und richtete das Wort an die anderen Beiden. “Also von mir aus können wir dann auch zurück.“, kam es schließlich von der Necrologia, nachdem Beth die Quest als beendet erklärt hatte und ihnen versicherte, dass sie die Bezahlung auf jeden Fall bekamen.
"Also gut, dann führe ich euch mal wieder durch den Wald.", ohne auch nur auf eine Reaktion der beiden Magier zu warten, machte sich Beth auch direkt auf den Weg. So als könne sie gar nicht schnell von dem Künstler wegkommen. Nana sollte es recht sein. Ihr erging es da wohl ähnlich. Sie konnte auch nicht schnell genug von dem Mann wegkommen. Fröhlich in eine Unterhaltung vertieft, führt Beth ihre Begleiter erneut an den Fallen vorbei. Dieses Mal jedoch in einem Tempo, welchem alle folgen konnten. Dann kamen sie endlich am Bahnhof an und mussten nur noch auf die Bahn warten, die sie zurück nach Maldina Town bringen würde.
Huh. Irgendwie war das ganze jetzt doch schneller vorbeigewesen als gedacht... und hatte gleichzeitig viel länger gedauert, als gehofft. Arkos befand sich in einem seltsamen Zwiespalt, schob diesen aber beflissen beiseite - da er nun wirklich nicht wichtig war. Man würde es wohl kaum auf ihn und die Gilde zurückführen können, dass der berühmte Künstler seine Assistentin verloren hatte und jetzt alleine im Wald hockte und nach neuer Inspiration suchte. Es würde schon passen; und wenn nicht, würde er sich bestimmt einen anderen Deppen suchen. Beth hatte er zumindest definitiv vergrault. Für den Moment aber schien er zufrieden. "Nun, sieht so aus, als würde zumindest sein nächstes Werk ziemlich gut werden", stellte der Rotschopf fest, zuckte mit den Achseln und nickte Beth und seiner Questpartnerin zu. "Ich bin direkt hinter euch."
Als sie gingen, warf Arkos noch einen Blick zurück in Richtung des wild arbeitenden Künstlers. Er hatte fast ein wenig Mitleid mit dem Mann, der ganz offensichtlich Opfer seines eigenen Ruhms geworden war. Der Schmied machte eine bewusste mentale Notiz, sich daran zu erinnern. Nicht, dass er glaubte, jemals auch nur einen Hauch von Berühmtheit zu erlangen. Aber es war eine Information, die man durchaus im Hinterkopf behalten konnte.
Der Rückweg ging ohne Zwischenfälle vonstatten; glücklicherweise kam Nana noch ein wenig mehr aus sich heraus und übernahm es, weiter mit Beth zu sprechen. Diese hatte noch ein paar Fragen bezüglich ihres Beauty-Kits, und auch sonst wurden einige Informationen übermittelt, die Arkos nur spärlich auffüllte. Nana wusste mehr über die Gilde als er, und selbst in Maldina war der Schmied nicht unbedingt der Experte. Die Zugfahrt stellte auch keine weitere Herausforderung dar und so kam das Trio in den späten Abendstunden wieder in Maldina an - die etwas altmodisch wirkende Stadt leuchtete im Licht der Laternen und Belichtungslacrima allerdings wirklich schön, musste Arkos zugeben. Beth bemerkte auch das, und Arkos schmunzelte leicht, als sie schließlich Nana und ihm den Sold zahlte und dann breit grinste. "So! Ich will jetzt sofort zur Gilde, damit ich mich einschreiben kann!" Arkos konnte ein Schnauben nicht unterdrücken. "Mit Verlaub, Beth, aber ich würde vorschlagen, dass du wartest, bis du wieder... wie du selbst aussiehst." Die - eigentlich - blonde Künstlerin tastete an sich herum, und schnipste mit dem Finger. "Das... stimmt wahrscheinlich", gab sie ein wenig zerknirscht zu. "Dann such' ich mir halt eine Bleibe für die Nacht, gehe morgen shoppen, und trete dann der Gilde bei!" Na, ob das so einfach werden würde? Arkos hatte das Gefühl, dass Beth sich das alles sehr einfach vorstellte... andererseits kannte er sie ja gar nicht. Vielleicht hatte sie ja Talente, von denen Nana und er überhaupt nichts mitbekommen hatte? "Hast du genug Jewel?" Beth grinste den Rotschopf breit an. "Der Künstler war sehr erfolgreich, aber Geld bedeutete ihm im Prinzip nichts." Sie holte einen Beutel hervor, klimperte ien wenig damit herum. Sie streckte die Zunge heraus, zwinkerte die beiden schelmisch an. "Er wird nichts davon vermissen."
Arkos seufzte leise, wechselte einen Blick mit Nana - und zuckte mit den Schultern. "Ich glaube, wir sind wahrscheinlich die ersten, die eine Quest abschließen, und ein neues Gildenmitglied mit nach Hause bringen. Herzlich Willkommen in Maldina, Beth. Ich glaube, du passt gut hierhin. Nana - wir sehen uns. Gute Arbeit. Danke." Mit diesen Worten hob er die Hand und ging mit weiten Schritten in Richtung des Handwerksviertels.
Das Forum wurde für die Nutzung der Desktopversion von Firefox und Chrome optimiert. Es kann in der mobilen Version oder in anderen Browsern zu Darstellungsfehlern kommen. Sollte euch ein Fehler auffallen, meldet euch bitte direkt bei @Medusa.