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 Lowmire

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Ava
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BeitragThema: Lowmire
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Lowmire



Typ: Dorf
Besitzer: -
Beschreibung: Dieses kleine Dörfchen ist etwa einen Tages(fuß)marsch von Kurobu Town entfernt, wer nicht laufen möchte, der hat womöglich mit einer Kutsche Glück, denn eine Bahnanbindung gibt es hier nicht. Die Einwohner dieses Dorfes sind sehr traditionell und halten nicht besonders viel von technologischem Fortschritt. Sie leben eng mit der umliegenden Natur - in diesem Fall einem weitläufigem Sumpf - zusammen, selbst die alten Holzhütten fügen sich in ihre Umgebung ein, anstatt die Umgebung an die Hütten anzupassen.


Changelog: Wenn sich im Verlauf des Rollenspiels etwas an dem Ort ändert, wird es hier aufgeführt.



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Zuletzt von Ava am Sa 21 Okt 2023 - 21:27 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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Ava
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BeitragThema: Re: Lowmire
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Questbeginn: Lovely Sisters
featuring: Varys & Ava
01 | Outfit | @Varys
Treffpunkt Kurobo Town, Westausgang. So war es auf dem Questzettel gestanden und hier war die Feline nun auch. Obwohl sich die Sonne gerade erst schwerfällig über die Häuserdächer hievte, war sie selbstverständlich bereits perfekt gestyled. Von den sorgfältig gekämmten Haaren, über ihr ordentlich geschminktes Gesicht bishin zu den glänzenden Stiefeln war alles genau so, wie es sein sollte. Perfekt eben. Es war ein hoher Standard, den sie an sich selbst stellte und doch jedes mal mit Bravour erfüllte. Sie war nunmal bereits von Natur aus schon fast ideal. Wäre da nicht eine ganze Menge Concealer gewesen, hätte man ihr aber vermutlich problemlos ansehen können, dass sie durchaus müde war. Das hier war einfach nicht ihre Tageszeit und auch das Schick-Machen forderte durchaus ein Stündchen ein. Man sollte ihr also hoch anrechnen, dass sie überhaupt aufgekreuzt war.
Diesen Auftrag hatte sie nämlich nicht freiwillig übernommen. Aus irgendeinem Grund liebte ihre Gilde es, sie an die dreckigsten, eckelhaftesten Orte zu schicken, die sie finden konnte. Nur zu gut konnte sie sich noch daran erinnern, wie sie nach einem Erdrutsch nach Heather Town geordert wurde oder als sie eine Bande Banditen aus einer Kupfermine verscheuchen sollte. Es war wirklich eine Katastrophe. Als Ausrede hatte sie dieses Mal erhalten, dass es eilte und neben ihr gerade keine höherrangigen Magier zur Verfügung standen. Ja klar, als ob. Da machte sich doch nur wieder einen Spaß daraus, ausgerechnet sie als ehemaliges Popsternchen den Dreck erledigen zu lassen. Hoffentlich war wenigstens ihr Kollege oder ihre Kollegin süß. Dann hatte sie zumindest einen kleinen Anstoß, sich Mühe zu geben. Zumindest das konnte man ihr doch gönnen, oder? Das einzige, was sie bisher wusste, war, dass die Person nicht aus ihrer Gilde kam, sonst wäre der gemeinsame Treffpunkt hier überflüssig gewesen.
Eine weitere Sache, die man der Katze anrechnen konnte, war, dass sie sich doch ausnahmsweise einmal zumindest halbwegs angemessen für ihren Auftrag gekleidet hatte. Ihre Jacke war aus rissfestem Stoff und auch die Cargo-Hose saß gut und locker, sodass sie viel Bewegungsfreiheit gab. Auch Dreck und Schlamm würde sie gut ab können, genauso wie die wasserdichten Stiefel. Nur das kurze, bauchfreie Top hatte sie sich nicht nehmen lassen. Dieses verbarg sich jedoch bisher noch hinter einem geschlossenen Reißverschluss, denn der Herbst stand vor der Tür und die Morgende waren bereits frisch. Gepaart mit einer leichten Brise herrschte gerade absolut nicht die geeignete Temperatur, um viel Haut zu zeigen. Aus diesem Grund blieb sie auch stets ein wenig in Bewegung, verlagerte ihr Gewicht von einem Bein auf das andere, tippte mit der dicken Sohle ihrer Schule ungeduldige Takte auf den Boden oder drehte kleine Kreise. Sie hatte aber auch unbedingt die erste vor Ort sein müssen. Pünktlichkeit war nicht immer etwas, was Ava Finch vorweiste, doch zumindest heute hatte sie es tatsächlich geschafft, exakt auf die Minute aufzukreuzen. Der Kollege durfte also nicht mehr allzu lang auf sich warten lassen ... außer er wollte sich direkt eine Standpauke von der frierenden Feline abholen. "Jetzt wird es aber wirklich langsam Zeit..."



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Varys

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BeitragThema: Re: Lowmire
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B-Rang: Lovely Sisters

Ava und Varys | Outfit
# 1 | 15

Wieder wurde Varys mit der Übernahme eines offiziellen Auftrages über Liberty Phoenix betraut, auch wenn sein Interesse dahingehend echt gegen 0 ging. Doch er musste diese Aufträge erledigen und seine Fähigkeiten wieder schärfen, denn vorher wollte Raphael Charis nicht zur nächsten Lektion übergehen, was das persönliche Training anbelangte. Die blauhaarige Ex-Fee musste sich also damit arrangieren und die bittere Pille eben einfach schlucken. Wenn er wieder so mächtig werden wollte, wie einst, dann musste er einfach auf die Anweisungen des Meisters vertrauen. Es war nur seiner eigenen Ungeduld geschuldet, sich an den Feen rächen zu wollen, dass er damals bei der Wahl zum Gildenmeister von seiner Großmutter einfach übergangen wurde. Wozu war er denn der Enkel der Gildenmeisterin, wenn nicht, um die Gilde dann auch zu erben? Vieles hatte ihn in der Gilde angekotzt, allen voran diese unbeschwerte chaotische Art, doch Übergangen zu werden hatte ihn doch weitaus mehr angekotzt. Tatsächlich hatte es ihn so sehr angekotzt, dass er sich gegen die Feen stellte und versuchte, die Gilde gewaltsam in seinen Besitz zu bringen, doch er scheiterte und verlor dabei ausnahmslos alles. Und als wäre diese Niederlage nicht schon schlimm genug, wurde er kurz darauf auch noch beinahe getötet und verlor dabei jedwede magische Fähigkeiten. Damit galt der mächtige Lichtmagier Aurelius von Arundel für endgültig verschwunden. Jetzt war er Varys Vex, jemand völlig anderes, vermeintlich jedenfalls.

Aber zurück zum Auftrag. In einem Dorf in der Nähe von Kurobu Town verschwanden in letzter Zeit immer wieder Personen, die jedoch einige Zeit später zurückkehrten und wie ausgewechselt waren. Sie wirkten leer und verloren. Auf derartige Unruhen hatte der Vex echt überhaupt keine Lust, doch Raphael Charis war höchstpersönlich daran interessiert, herauszufinden, was es damit auf sich hatte, denn solche Magien und Phänomenen waren schließlich immer nützlich. Über Liberty Phoenix kam die Gilde dann an diesen Auftrag und ausgerechnet Varys saß nun im Zug, um halbwegs in die Nähe zu kommen. Endstation war natürlich Magnolia Town, denn von da an musste er den restlichen Weg zu Fuß bestreiten. Er hätte sich auch eine Kutsche mieten können, doch darauf hatte er auch keinen Bock. Stattdessen biss er in den sauren Apfel und spazierte den Weg entspannt in die Sumpfländer. Gekleidet war Varys in eine dunkle Jeans mit schwarzen Stiefeln, dazu ein weißes T-Shirt und darüber eine schwarze Jacke mit hohem Kragen. Um den Hals hatte er sich ein dunkelgrünes Tuch gebunden, während er im Gesicht die Knochenmaske trug, wie üblich. Nicht gerade das beste Outfit für die sumpfigen Gebiete, aber sein Kleiderschrank gab dafür allgemein kein passendes Outfit her. Auch da biss er also in den sauren Apfel und akzeptierte etwaigen Dreck an der Kleidung einfach.

Treffpunkt war der Westausgang von Kurobu Town, also begab er sich auch direkt dorthin. Die Sonne hievte sich gerade mühsam über die Hausdächer und doch herrschte bereits reges Treiben auf den Straßen, denn allerlei Händler und Handwerker mussten ihrer Arbeit nachkommen, um das notwendige Geld für den Unterhalt zu verdienen. Das Leben als einfacher Arbeiter war manchmal äußerst hart und doch, im Vergleich zur Arbeit als Magier, oftmals sehr beneidenswert. Mit den Händen in den Hosentaschen und seinem typisch genervten Gesichtsausdruck erreichte er endlich Kurobu Town und sah sich zunächst um. Als er noch eine Fee war, war er so oft hier gewesen und doch konnte er sich an diese sumpfigen Orte einfach nicht gewöhnen. Er hatte es hier immer gehasst und auch jetzt empfand er dieselbe Abneigung. Varys Vex hatte also noch immer Eigenschaften an sich, die er bereits als Aurelius von Arundel besaß.

Auf den letzten Metern konnte Varys bereits eine junge Dame erkennen, die ihr Gewicht ständig verlagerte und sich konsequent bewegte, ohne den Ort selbst zu verlassen. Das musste sie also sein. Der dunkle Magier seufzte und bewegte sich dann weiter auf den Westausgang zu, wodurch er nun deutlich erkennen konnte, dass die junge Dame eine Feline war. Diese Tiermenschhybriden traf er mittlerweile an jeder Straßenecke, daher waren ihre Erscheinungsbilder keine Überraschung mehr, doch damals als Kind oder Jugendlicher, kamen ihm diese Hybriden wesentlich seltener unter die Augen. Vielleicht war es auch einfach nur eine verzerrte Wahrnehmung, ihm war es ohnehin schnurzegal. Etwa eineinhalb Meter vor Ava blieb der hochgewachsene Blauschopf dann auch stehen und beließ seine Hände in den Hosentaschen. „Yo“, begrüßte er sie locker und machte keinerlei Anstalten, sich über dieses Treffen nun wirklich zu freuen. Zugegeben, sie war eine attraktive Frau, die offenbar ziemlich viel Wert auf ihre äußere Erscheinung legte, doch Varys war nun einmal nicht zum Vergnügen hier. „Bist auch wegen dem Auftrag hier?“, fragte er dann zur Vorsicht. Niemand sonst wartete genau hier, also war er sich ziemlich sicher, doch bevor er sich hier noch zum Affen machte, hakte er lieber noch einmal nach.





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BeitragThema: Re: Lowmire
Lowmire EmptySo 23 Okt 2022 - 17:32

02 | @Varys
Die großen Ohren der Feline reagierten sofort, als sie Fußstapfen auffingen, die sich ihr näherten. Zuerst drehten sich nur die Lauscher inrichtung des herannahenden Magiers, kurz darauf folgte jedoch auch der Rest ihres Körpers. "Hallooo~" begrüßte sie den Blauhaarigen, ein schmales Lächeln auf den Lippen. Typisch für die Schwarzhaarige war das erste, was sie tat, den Unbekannten von oben bis unten zu mustern. Er war deutlich größer als sie, was ihm direkt einen Pluspunkt einhandelte. Seine Kleidung war akzeptabel. Ein wenig simpel, aber immerhin ordentlich. Mit den Haaren konnte sie sich ebenfalls anfreunden, eigentlich hatte er sogar ein ziemlich hübsches Gesicht. Aber was sollte denn diese schräge Maske? Das ging ja mal überhaupt nicht. Total unstylisch. Ihr Schweif zuckte kurz. Warum trug er das Teil denn bloß? Als ob er es nötig hatte, sein Gesicht zu verbergen. Hm, was auch immer. Sie konnte sich deutlich schlimmere Begleitung vorstellen. "Ja, das bin ich." antwortete sie ihm schließlich mit einem leichten Nicken. "Ich wurde geschickt, um in Lowmire nach dem Rechten zu sehen." Seine Miene, der jegliche Freude oder Aufregung fehlte, verriet ihr, dass er wohl keine Ahnung hatte, mit wem er es zu tun hatte. Oh, es wurde immer seltener, dass sie jemand erkannte. Wirklich enttäuschend. Wussten Leute denn nicht mehr, was gute Musik war? Dann musste sie sich wohl oder übel vorstellen ... "Ich bin Ava Finch, vielleicht sagt dir das ja sogar etwas." Sie stämmte eine Hand in ihre Hüfte und grinste selbstbewusst zu ihrem Gegenüber hinauf. "Wir werden wohl die nächsten paar Stündchen gemeinsam verbringen, also willst du mir bestimmt auch deinen Namen verraten." Bevor sie Lowmire unsicher machen konnten, hatten sie erst noch die Anreise hinter sich zu bringen. Dass die ehemalige Sängerin nicht zu Fuß gehen würde, war wohl offensichtlich. "Wir können uns gerne besser kennenlernen, sobald wir in einer Kutsche sitzen." meinte sie schließlich. "Da sollten wir genug Zeit haben. Und es sollte nicht so kalt sein, wie hier draußen." Sie schüttelte sich. Eigentlich war sie nicht die kälteempfindlichste Katze auf dieser Welt, doch heute konnte sie einfach nicht aufhören, zu frösteln.
Natürlich hatte das schlaue Kätzchen sich bereits am Vorabend ein wenig schlau gemacht. Sie war sich schließlich bewusst, dass sie kein Morgenmensch war und somit garantiert keinen Bock hatte, noch lange in der Stadt herumzustreunern oder am Ende tatsächlich laufen zu müssen. Auf ihren Kollegen, den sie ja nichteinmal kannte, hatte sie sich nicht verlassen wollen. Man wusste ja nie, an was für einen unzuverlässigen Idioten man geraten könnte. Glücklicherweise hatten sich an den Haupttoren der Stadt einige Kutscher angesiedelt. Logisch, schließlich fanden sich dort die meisten Kunden. So mussten sie gar nicht weit laufen, ehe sie an einer kleinen Hütte ankamen, vor der bereits einige Pferde ihr Frühstück genossen und ein älterer Mann mit grauem Rauschebart geduldig darauf wartete, seinen Job ausführen zu dürfen. Sein Blick hellte sofort auf, als er das junge Duo auf sich zusteuern sah. "Guten Morgen." grüßte er sie sofort mit seiner rauen Stimme. "Wie kann ich euch behilflich sein?" Ohne zu zögern trällerte die Schwarzhaarige eine Begrüßung zurück und erklärte, dass sie nach Lowmire wollten. Natürlich würde sie das Reden übernehmen. Dafür würde sie Varys später die Bezahlung überlassen. "Lowmire? Seid ihr euch sicher, dass ihr dorthin wollt? Es soll dort aktuell sehr gefährlich sein. Menschen verschwinden spu-" Mit einem Zischlaut unterbrach sie den Herrn. "Genau deswegen wollen wir dorthin. Wir sind Magier." Sie kehrte ihm den Rücken zu und zog sowohl Jacke als auch Top ein wenig herunter, sodass man die Ansätze eines Gildentattoos auf ihrer Schulter erkennen konnte. Sofort gab sich der Mann einsichtig, entschuldigte sich für seine Worte. "Dabei hätte ich schwören können, dass ich ihr Gesicht schon mal in irgendeinem Magazin gesehen habe ... seit wann tauchen Magier in Magazinen auf?" grübelte er schließlich vor sich hin, während er seine Tiere vor eine kleine Kutsche spannte.
Es dauerte nicht lange bis sie abreisebereit waren. Höflich öffnete ihnen der Herr die Tür und winkte die Beiden hinein. Ohne zu zögern hüpfte das ehemalige Popsternchen als erstes hinein, es galt schließlich Ladies first, ob Varys das nun wollte oder nicht. Trotzdem klopfte sie schließlich auffordernd auf das weiche Polster neben sich. Er würde doch nicht auf die Idee kommen, sich ihr gegenüber zu setzen? Wenn man schon die Chance hatte, sich neben die große Ava Finch zu setzen, dann sollte man das auch ausnutzen. Nachdem die Tür geschlossen war und die Kutsche langsam begann, zu rollen, überkreuzte die Katze die Beine und betrachtete ihr Gegenüber ausführlich. "Also, erzähl mal ein bisschen über dich, ich bin neugierig." Sie schnappte sich eine ihrer roten Strähnen und drehte sie um ihren Zeigefinger. "Was hast du so drauf? Woher kommst du? Hast du eine Freundin? Was hat es mit dieser schrägen Maske auf sich? Sowas zum Beispiel."



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BeitragThema: Re: Lowmire
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Ava und Varys | Outfit
# 2 | 15

Hier trafen echt zwei völlig unterschiedliche Charaktere aufeinander, wobei sie wohl mittlerweile eine Sache gemeinsam hatten. Varys – einst als Aurelius von Arundel und mächtige Fee von Fairy Tail weltbekannt – und Ava – einst ein Star der Musikbranche. Und nun? Sie waren beide im Grunde wieder da, wo sie einst anfingen: Bei Null, völlig unbekannt. Für den blauhaarigen Crashmagier war es natürlich von Vorteil, ein völlig anderes Leben mit neuem Namen zu führen aber für Ava war das sicherlich Harter Tobak, diesen Sturz ins Nichts zu verkraften. Was dem Crashmagier jedoch keineswegs entging, war die Tatsache, dass die Feline ihn deutlich und auffällig musterte und zwar von Oben bis Unten. Er hatte bereits ohnehin vermutet, dass Äußerlichkeiten so ein Ding von ihr waren, aber nun bekam er es auch deutlich zu spüren. Glücklicherweise war ihm das Ergebnis dieser Musterung völlig egal, schließlich wollte er die Frau vor sich ja nicht heiraten oder dergleichen.
„Cool“, entgegnete er kurz und knapp als Ava bestätigte, wegen des Auftrages hier zu sein, um nach dem Rechten zu sehen. Er wollte diesen Job einfach nur hinter sich bringen, die Belohnung einstreichen und Raphael Charis endlich beweisen, für den nächsten Schritt bereit zu sein, doch irgendwie hatte er das Gefühl, dass dieser Auftrag nicht ganz so einfach ablaufen würde, wie erhofft. Die junge Feline war auf jeden Fall ziemlich kommunikativ, wie er empfand, aber da würde sie hoffentlich zügig merken, bei einer Baustoffwand mehr Erfolge erzielen zu können. „Ava Finch? Nie gehört“, antwortete er auf ihre Vorstellung, da es ohnehin der Wahrheit entsprach. Er hatte tatsächlich noch nie von ihr gehört, obwohl er doch recht viel Musik hörte. Da sie die nächsten Stunden miteinander verbringen würden, wäre es natürlich leicht für alle, wenn sie auch seinen Namen kannte. Natürlich gehörte das gegenseitige Vorstellen dazu, weswegen Varys dahingehend nichts einzuwenden hatte. „Du kannst mich Varys nennen. Ist mir ‚ne Freude.“

Das Gespräch sollte sich dann aber zügig verlagern, denn die Feline brachte eine Kutsche ins Spiel und allen voran ausreichend Zeit, um sich näher kennen zu lernen. Warum eigentlich nicht? Es konnte ja nicht schaden, etwas mehr Kenntnisse über fremde Magier zu haben, gegen die man eines Tages vielleicht mal das Schwert erheben würde. Varys atmete einmal tief durch und entschied sich dazu, sich vielleicht doch ein wenig offener zu präsentieren, um die nächsten Stunden nicht gänzlich vor die Wand fahren zu lassen. „Eine Kutsche klingt doch vernünftig. Ist echt ziemlich kalt draußen“, bestätigte er und legte das erste Mal so etwas wie ein Lächeln auf. Eigentlich war ihm keineswegs kalt, aber etwas Solidarität schadete sicher nicht, um das Arbeitsklima für die nächsten Stunden stabil zu halten. Gemeinsam dackelten sie also zu den Kutschern, die sich dort niedergelassen hatten, um eine Transportmöglichkeit nach Lowmire zu bekommen. Der Vex hätte auch kein Problem damit gehabt zu laufen, allerdings war Ava diese Idee zuwider, weswegen sie bereits am Vorabend etwas recherchiert hatte. Gegen eine entspannte Fahrgelegenheit hatte der dunkle Magier aber natürlich nichts einzuwenden, denn so konnte er sich vielleicht einem Nickerchen hingeben, schlief es sich bei einer entspannten Fahrt doch schließlich am besten. Das ganze Gerede mit dem Kutscher überließ er getrost der Feline, denn sie hatte ohnehin das Kommando auf diesem Auftrag. Er selbst war, wie in letzter Zeit immer, lediglich für die exekutiven Aufgaben zuständig. Letztlich wartete das Blauhaar also ab, was er für Befehle bekam und gut war. Warte – Ava war in einem Magazin? Weekly Sorcerer oder was? Varys blinzelte lediglich. Kurios all das.

Nach einiger Vorbereitungszeit, öffnete der Kutscher die Pforten und Ava hüpfte sofort hinein, nur um dann auf den Platz neben sich zu klopfen. Die Augenbraue des dunklen Magiers zuckte kurz irritiert hinauf, doch nahm er einfach stillschweigend neben ihr Platz, wenn sie sich das wünschte. Es war letztlich egal ob er neben ihr oder gegenüber von ihr saß, denn ein Nickerchen konnte er auf beiden Plätzen machen, zumindest ging er davon aus. Die Finch ließ ihm jedoch keine Zeit sich einer Müdigkeit hinzugeben, denn sofort startete sie mit ihrem Projekt, einander näher kennen zu lernen. Gut, warum nicht, dem hatte er ja zugestimmt. Sofort brachte sie einige Punkte auf den Tisch, über die er sprechen könnte, was gut war, denn er war grausam darin, über sich selbst zu sprechen. Da es ihm grundsätzlich egal war, was andere über ihn dachten, hatte er sich noch nie die Mühe gemacht, anderen über sich zu erzählen. Immerhin hatte er nun eine Agenda, die er nutzen konnte. „Okay, erwarte aber nicht zu viel“, warnte er sie salopp vor. „Ich beherrsche Crashmagie, Schwertkunst und bin sehr trinkfest“, begann er dann also ohne große Emotionen in seine Worte zu legen. „Ich komme aus Crocus Town“, log er dreist, denn seinen Geburtsort Magnolia behielt er besser für sich, wollte er keine Verbindung zu seiner Großmutter – die ehemalige Meisterin von Fairy Tail – herstellen. „Bin Single“, fügte er dann noch an, war aber nicht traurig über diesen Umstand. „Die Maske ist ein Markenzeichen. Hat sich damals einfach so ergeben“, setzte er fort. Damals? Lachhaft. Er hatte kürzlich damit angefangen, um pseudohaft ein Markenzeichen ins Leben zu rufen, von welchem er sich später als dunkler Magier offiziell distanzieren konnte. „Und sonst….ich feier gern“, hängte er dann noch in eigener Regie an.

Sein Blick wanderte dann zur Feline, die neben ihm saß und die Beine überkreuzt hatte. Sie spielte an einer ihrer Strähnen herum, während sie ihm zugehört hatte. „Was ist mit dir? Mir scheint entgangen zu sein, dass du eine Bekanntheit bist“, brachte er das Offensichtliche auf den Punkt. „Was hat es damit auf sich?“
In der Zwischenzeit hatte sich die Kutsche in Bewegung gesetzt und brachte die beiden Magier allmählich näher an Lowmire heran.





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BeitragThema: Re: Lowmire
Lowmire EmptyMo 26 Dez 2022 - 19:55

03 | @Varys
"Noch nie gehört?!" wiederholte die Katze lautstark, den Schock in ihrer Stimme konnte man kaum überhören. "Was bist du denn für ein Banause?!" Sie konnte sich einfach nicht zurück halten. Sie war frustriert, sogar sehr. Inzwischen war eine viel zu lange Zeit vergangen, in der sie niemand mehr aufgrund ihres ehemaligen Status' als Musik-Ikone und Teenie-Idol angesprochen hatte. Hatte man sie inzwischen vollkommen vergessen? Oder hatte sie einfach so viel Pech und begegnete nurnoch Idioten? Es konnte eigentlich nur Letzteres sein, es musste. Sie schluckte. Eigentlich war sie ja nicht deswegen hier. Sie war hier als Magierin, nicht als ehemalige Sängerin. Sie räusperte sich. "Nun, falls du mal gute Musik hören möchtest, solltest du dir ein Album von Misstaken besorgen, Varys." Jetzt aber zurück zum eigentlichen Grund ihres Zusammentreffens: Ihr Auftrag.
Für die kleine Diva sollte dieser selbstverständlich möglichst aufwandslos von statten gehen. Dazu gehörte auch, auf keinen Fall größere Strecken laufen zu müssen. Dementsprechend war ihr von Anfang an klar, dass sie eine Kutsche nehmen würden, um ihren Zielort zu erreichen. Dass Varys ihr hierbei zustimmte, war sein Glück, denn ein 'nein' hätte sie sicherlich nicht akzeptiert. Kurze Zeit später saßen sie auch schon und die Räder der Kutsche begannen langsam und quietschend, sich zu drehen. Das stetige Hufeklappern wurde schnell von ihrer Stimme überlagert. Schließlich war Ava Finch ein neugieriges Kätzchen und ließ es sich nicht nehmen, ihr Gegenüber direkt ein wenig auszufragen. Es war wichtig, zu wissen, mit wem man die nächsten Stunden verbrachte, nicht? Ihre Augen und Ohren waren aufmerksam auf den Blauhaarigen gerichtet, während dieser ihre Fragen beantwortete. Auch wenn er sie darauf hinwies, keine großen Erwartungen zu hegen, tat sie es trotzdem. Es war ja wohl nicht zu viel erwartet, dass ihr Begleiter zumindest ein wenig Klasse hatte! Diese Ansprüche erfüllte er jedoch problemlos. Er merkte einige Dinge an, die die Feline nur zu gerne hörte - und dazu zählte nicht nur, dass er keine Freundin hatte. "Soso, trinkfest willst du also sein?" hakte sie schließlich nach, eine gewisse Neugierde in ihren Augen. "Das würde ich zu gerne mit eigenen Augen sehen." Was für eine Schande, dass sie gerade arbeiten mussten. Selbst das ehemalige Sternchen hatte genug Anstand, um sich nicht während eines Auftrages zu betrinken. "Eine gute Feier und ein anständiger Cocktail haben schon was, da kann ich dir nur zustimmen." schnurrte sie, sichtlich zufrieden. Nicht, dass sie großen Wert darauf legte, aber es war trotzdem schön, wenn man seine Interessen teilen konnte. "Aber zwei Sachen musst du mir noch erklären. Was ist Crashmagie?" Sie war kein großer Spezialist, was Magie anging, das musste sie gestehen. Ihre eigene mochte sie gut beherrschen, doch was die Vielfalt an verschiedenen Magien anging, blieb ihr Wissen auf der Strecke. "Und wie kann ein anstendiges, hübsches Bürschchen wie du single sein?" Sie verkreuzte ihre Finger und platzierte ihr Kinn auf diesen, ihre Rute zuckte leicht. War das sehr aufdringlich? Und wie. Aber das war ihr egal. Gab es da etwas, das ihn für Frauen uninteressant machte?
Mit der Zeit bewegte sich der Fokus der Konversation schließlich zu der Schwarzhaarigen. Im Gegensatz zu ihrem Gegenüber redete sie nur zu gerne und viel über sich selbst. Nur ihre Vergangenheit, die sprach sie eher ungern an. "Ich war die Leadsängerin einer äußerst beliebten Girlband. Misstaken." Auch wer ihren Namen nicht direkt kannte, hatte ihn vermutlich schon einmal irgendwo aufgeschnappt. Spätestens dann, als sie ihren eigentlich wohlverdienten Titel verloren hatte. Sie schnaubte. "Dann hat man mich hintergangen." So war zumindest ihre Sicht. Nicht nur von den Paparazzi, von denen hatte sie so eine Aktion erwartet. Doch von ihrer Freundin? Und vom Rest ihrer Band? Nein, damit hatte sie wirklich nicht gerechnet. "Lange Geschichte. Die erzähle ich dir lieber wann anders." Würde sie nicht. Aber sie hoffte, dass das ausreichte, um ihn zufriedenzustellen. "Viel wichtiger ist doch, was ich jetzt bin." Noch eine Lüge. "Ich beherrsche Giftmagie und ich sehe Dinge, die du nicht siehst." Lächelnd blinzelte sie ihm zu. "Du kannst dir bestimmt denken, dass ich eine Feline bin. Ich kann im Dunkeln besser sehen als jede Eule." Solange sie nur den kleinsten Funken Licht hatte, konnte sich nichts und niemand in der Dunkelheit vor ihr verstecken. Eine Tatsache, auf die sie äußerst stolz war, was man ihr sicherlich auch anhören kann. "Und ich bin auch single~" trällerte sie, bevor sie im nächsten Moment auch schon beinahe aus ihrem Sitz flog.
Ruckartig war die Kutsche stehengeblieben. Verängstigtes Schnauben und Wiehren war zu hören, kurz darauf ein Kutscher, der sein Pferd verzweifelt dazu bringen wollte, sich wieder in Bewegung zu setzen. Vergeblich. Er seufzte, ehe er schließlich die Tür zum Wagen öffnete und die Magier entschuldigend anblickte. "Es scheint, als wäre hier Endstation. Meine Stute weigert sich, weiterzugehen. Aber bis nach Lowmire ist es nurnoch knapp ein Kilometer."



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BeitragThema: Re: Lowmire
Lowmire EmptySa 14 Jan 2023 - 18:23




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Ein Auftrag von großer Wichtigkeit für Liberty Phoenix? Als hätte Maxwell nicht genug zu tun, doch da er am unteren Ende der Nahrungskette stand, konnte er sich dagegen nicht erwehren. Eigentlich war bereits ein anderer Magier der Gilde aufgebrochen, um das Problem in Lowmire in den Griff zu kriegen, doch Varys Vex wurde offenbar für etwas Dringlicheres gebraucht. Nun stellte sich dem Soldaten doch glatt die Frage, ob die große Wichtigkeit hinsichtlich Lowmire nur eine Beschreibung war, um den Abzug des blauhaarigen Crashmagiers zu begründen. Schlussendlich hatte der Davis ohnehin keine Wahl, also packte er seine Sachen zusammen und brach umgehend nach Lowmire auf, um dort als Ersatz einzuspringen. Die Reise dahin war ziemlich langweilig, denn er saß überwiegend im Zug, der fröhlich vor sich hin fuhr und diverse Stationen abarbeitete. Letztlich strandete der Davis in Magnolia Town und musste den Rest zu Fuß gehen. Da sich Varys und sein Questpartner in Kurobu getroffen hatten und sicherlich schon nach Lowmire aufgebrochen war, sparte sich Maxwell den Umweg und eilte durch die sumpfigen Wäldereien, um Lowmire auf direktem Wege zu erreichen.

In den Sümpfen war es modrig, kalt und nass, denn hier fehlte beinahe jedes Tageslicht. Die dichten Bäume waren letztlich auch die Ursache, wieso diese sumpfige Landschaft bestand haben konnte, denn diese kühle Feuchte konnte weder entweichen noch durch die sonnige Wärme ersetzt werden. Dieser modrige Gestank und die schmutzigen Stiefel kümmerten den Soldaten jedoch keineswegs, denn an Widrigkeit störte er sich nun einmal nicht. Er hatte einen Auftrag und auch wenn er Royal Crusade sowie Liberty Phoenix über alle Maßen hasste, so war dies nun die neue Rolle in seinem Leben und diese würde er nicht weniger diszipliniert und eisern ausüben, wie seine Rolle als Rune Knight. Entsprechend ließ er sich nicht von schlechten Gedanken aufhalten und wanderte zielstrebig an den Ortsrand von Lowmire, ohne die Örtlichkeit dahingehend zu betreten. Ein prüfender Blick reichte völlig aus, um zu erkennen, dass die Magier noch nicht eingetroffen waren. Entsprechend spazierte er dem Duo entgegen, welches etwa einen Kilometer vor Lowmire von der Kutsche abgesetzt wurde.

In der Ferne konnte der Himmelskörpermagier auch schon erkennen, dass eine Kutsche so eben ein Wendemanöver durchführte und zwei Personen dabei zurückließ. Die hellblauen Haare des Vex machten es dem Davis auch leicht, die Gruppe direkt als jene zu identifizieren, die er suchte. Zielgerichtet lief er also auf das Duo zu und schnitt ihnen damit den Weg ab. Augenscheinlich hatte er gerade eine angeregte Unterhaltung unterbrochen, doch daran störte sich Maxwell natürlich keineswegs. Rechtzeitig hob er die Hand zum Gruße, um zu signalisieren, dass er mit ihnen kommunizieren wollte. Mit ernstem Gesicht schaute er kurz zu Ava, ehe sein Blick zu Varys wechselte. „Der Gildenmeister erwartet dich. Du sollst umkehren“, befahl Maxwell kurzerhand und ließ dann ein paar beleidigende Tiraden über sich ergehen, ehe Varys einen Abgang machte und Ava kurzerhand mit ihm zurückließ. Erneut richtete er seine Aufmerksamkeit auf die Feline. „Mein Name ist Maxwell. Ich bin der Ersatz für ihn“, stellte er sich kurzerhand vor und wandte sich dann auch schon wieder von ihr ab, um sich Lowmire zu zuwenden. Irgendwie kam ihm das Fräulein ziemlich bekannt vor.





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BeitragThema: Re: Lowmire
Lowmire EmptyDo 23 Feb 2023 - 20:37

@Maxwell | 04 (1)
Naja, das ging ja. Mit der Zeit schien der Blauhaarige aufzutauen und sich mit der Feline zu unterhalten. So fühlte sich ihre Kutschfahrt deutlich kürzer an, als sie tatsächlich gewesen war und bevor sie sich versahen, waren sie auch schon in Lowmire angekommen. Kaum hatte das Gefährt angehalten, war Ava Finch auch schon hinausgehüpft und hatte begonnen, ihre müden Glieder zu strecken. "Mrrauuuuu... so richtig gemütlich war das echt nicht." Noch bevor sie bereit war, richtig loszulegen, trat bereits ein junger Mann an sie heran. Im ersten Moment dachte sie, dass es sich dabei um ihren Auftraggeber handelte, aber dafür kam er aus der falschen Richtung. Ihr Schweif zuckte. Was wollte der wohl? Ein Süßer war er auf jeden Fall. Mit neugierigen Äuglein sah sie ihm entgegen, doch seine Aufmerksamkeit schien Varys zu gelten. Was redete er da? Der Blauhaarige sollte zurück, weil ihn der Gildenmeister erwartete? Das war merkwürdig. Ob er wohl etwas verbrochen hatte? Auf jeden Fall schien er nicht sonderlich begeistert, gab jedoch nach einer kurzen Diskussion kleinbei und sprang zurück in die Kutsche, mit der sie gerade erst angekommen waren.
Zurück blieben nun die Katze und der Kerl, der sich als Maxwell vorstellte. "Ava Finch, freut mich~", trällerte sie mit einem Lächeln auf den Lippen. Sie hatte noch immer keine Ahnung, was genau da gerade passiert war ... aber hauptsache, sie blieb nicht alleine zurück, um sich diesem Auftrag zu stellen. Darauf hatte sie überhaupt keinen Bock. Hoffentlich hatte dieser Maxwell ordentlich Motivation, sodass sie sich zurücklehnen konnte. "Ja, die Ava Finch. Du kennst mich bestimmt." Sie stämmte eine Hand in die Hüfte und richtete ihre Ohren stolz auf, doch der Dunkelhaarige blickte bereits in eine vollkommen andere Richtung. Frustriert schnaubte sie, ehe sie seinem Blick folgte.
Das war also Lowmire. Das Dorf, falls man es überhaupt als solches bezeichnen konnte, wirkte alles andere als einladend. Die schiefen Holzhütten waren vom trüben Schein vereinzelter Straßenlaternen umgeben und die Wege waren kaum mehr als Trampelpfade, die hier und da mit etwas Kies und Holz trittfest gemacht wurden. Ugh. Sie hatte bereits damit gerechnet, dass es hier nicht schön sein würde, doch dass es so heruntergekommen sein würde, das traf sie nun doch ein wenig unerwartet. Ein Glück hatte sie nicht ihre schönsten Klamotten angezogen. Das selbe konnte man wohl auch von dem Davis behaupten. Auch er trug hohe Stiefel und einen Aufzug, der dem Dreck und Matsch sicher standhalten würde. Wirklich stylisch war das zwar nicht, aber sein hübsches Gesicht machte es wett.  Ob er wohl schon eine Freundin hatte? Ja, sie war nicht zum Daten hier, aber es interessierte sie eben trotzdem. Vorerst hielt sie sich mit dieser Frage jedoch zurück, wollte nicht direkt mit der Tür ins Haus fallen. Das war schließlich richtig taktlos. "Hat man dich denn informiert, was wir hier tun sollen, Maxwell?", fragte sie stattdessen, "Deine Anreise war sicherlich ziemlich spontan. Wie wäre es, wenn wir erstmal im Krankenhaus vorbei schauen?" Sie verschränkte ihre Arme vor der Brust. "Wenn man es überhaupt Krankenhaus nennen kann. Krankenschuppen trifft es vermutlich eher." Es wunderte sie, dass es hier überhaupt soetwas gab. "Angeblich entführt hier irgendwer, oder irgendwas, Leute und bringt sie Tage später wieder komplett schräg zurück. Leblos, antriebslos, geistesabwesend oder so. Frag' mich nicht." Sie wusste nicht, was genau sie sich unter dieser Beschreibung vorstellen sollte, genau deswegen wollte sie sich, bevor sie dem Rätsel auf die Spur gingen, ein kurzes Bild von der Lage machen. Es konnte nie schaden, zu wissen, was sie erwarten würde. "Auf jeden Fall habe ich keine Lust, genauso zu enden, wie die." Sie löste ihren Blick von dem Dorf, sah stattdessen direkt in die blutroten Seelenspiegel ihres Gegenübers. "Deswegen wirst du schön auf mich aufpassen, ja?" Ihre Stimme wurde zu einem zarten Schnurren. Dem konnte man doch nicht widerstehen, oder?
Ja, sie konnte auch gut auf sich selbst aufpassen, sie war schließlich alles andere als schwach, allerdings konnte es nie schaden, etwas Rückendeckung zu haben. "Ich bin übrigens Giftmagierin und meine Augen und Gehör übertrifft absolut keiner." Das war vielleicht etwas übertrieben, aber ihre Sinne waren auf jeden Fall schärfer als die eines simplen Menschen, also passte das schon. "Also erzähle mir doch mal was von dir." Mit einer einladenden Bewegung forderte sie den Dunkelhaarigen auf, ihr zu folgen. Aufmerksam folgte sie dem schmalen Pfad, der sie direkt an den ersten Häusern vorbei führte. Hinter mehreren Fenstern versteckten sich besorgte, verunsicherte Gesichter, die die Neuankömmliche ausführlich musterten. Diese interessierten die Feline jedoch getrost wenig. Sollten sie doch gucken! Stattdessen lag ihr Fokus auf einer jungen Frau, die ihren entgegen kam. "Huhu! Könnten sie uns vielleicht sagen, wo wir den Arzt hier finden?" Die Augenlider der Dame hoben sich ein wenig, gaben den Blick frei auf ein Paar trübe, erschöpfte Seelenspiegel. Sie blieb stehen. Ein leises Grummeln entkam ihrer Kehle, einen Moment lang schien sie das Duo zu mustern ... ehe sie ihre Lider wieder fallen ließ und weiter schlurfte, als wären die Magier überhaupt nicht da. Was zur Hölle?!



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BeitragThema: Re: Lowmire
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# 2 | 15

Wer hätte gedacht, dass es ihn so schnell in den Sumpf verschlug? Er jedenfalls nicht, doch nun war er hier und er war zumindest motiviert genug, um den Auftrag zu erledigen. Maxwell wollte nicht länger als notwendig in dieser Zone des Königreiches sein und fackelte daher auch nicht lang, denn direkt nachdem er sich vorgestellt hatte, wandte er sich bereits wieder ab um gen Lowmire zu dackeln. Die Feline stellte sich als Ava Finch vor, wodurch es bei dem Davis auch schon klickte, denn sie kam ihm ohnehin bekannt vor. Ava Finch von Misstaken? Maxwell erinnerte sich gut daran, dass seine jüngere Schwester von dieser Gruppe sehr begeistert war und wie es der Zufall so wollte, hatte sie ihn auch mal mit auf ein Konzert geschleift. Ihr frustriertes Schnauben nahm er durchaus wahr, doch dem Soldaten war es doch ziemlich gleichgültig. „Ich habe dich schon einmal gesehen, ja“, erklärte er monoton, ohne sie dabei anzuschauen. „Meine Schwester ist ein großer Fan“, fügte er an, um die Quelle des Kennens zu benennen.

Lowmire selbst wirkte keineswegs einladend, denn alles war trist, dunkel und lieblos. Die Wege dort glichen allesamt mehr Trampelpfaden, die notbedürftig trittfest gemacht wurden und das fahle Licht der Laternen spendete gerade genug Licht, um einen kleinen Eindruck von Lowmire zu erhalten. Also wer freiwillig hier wohnte, der hatte wohl kein Interesse daran, glücklich zu sein oder keinerlei Ansprüche an die Nachbarschaft. Dem Soldaten war schlussendlich völlig egal, denn er war nur hier, um den Auftrag zu er füllen, obwohl er diesen noch gar nicht kannte. Glücklicherweise hatte die Feline das Thema direkt angeschnitten und informierte sich bei ihm diesbezüglich. „Nein. Mir sind keine Details bekannt“, verriet er offen und ehrlich. Ava hatte jedoch direkt einen Plan und empfahl zunächst im Krankenhaus vorbei zu schauen, den sie verbal aber direkt abwertete. Sie hatte nicht unrecht damit, doch stimmte er ihr dahingehend nicht offen zu, denn er ließ es einfach unkommentiert. „Das klingt seltsam“, kommentierte er jedoch ihre Beschreibung der herrschenden Umstände bezüglich der Personen.

Seine blutroten Seelenspiegel trafen nun direkt auf die Irden der Feline, die nun deutlich machte, nicht so enden zu wollen und bat ihn daher darum, auf sie Acht zu geben. Ausdruckslos nickte er und wandte seinen Blick wieder ab, um diesen wieder über Lowmire schweifen zu lassen. „Ich werde dich beschützen“, stimmte er zugleich noch verbalisiert zu, als sich das Duo auch schon in Bewegung setzte, um sich dem Krankenhaus zu nähern. Der Weg dorthin wurde natürlich mit weiterem Smalltalk gefüllt, schließlich sollten sie voneinander noch wissen, wer wozu in der Lage war. Ihre verbesserten Augen und ihr Gehör waren strategisch sehr wertvolle Befähigungen, dazu noch Gifte mit ihrer Versatilität. Die Feline hatte dadurch einiges auf dem Kasten, was hier sicherlich von Nutzen sein konnte. „Ich kann Magien unwirksam machen oder abschirmen. Außerdem nutze ich Himmelskörpermagie“, erläuterte Maxwell knapp, während er der Feline folgte.

Aus den Gebäuden sahen einige besorgte Gesichter heraus, doch daran waren beide Magier gegenwärtig nicht interessiert. Viel interessanter war die Gestalt, die ihnen entgegen kam und einen Einblick in das gewährte, womit sie es hier zu tun hatten. Die Finch hatte sie angesprochen und nach dem Arzt gefragt, doch sie bekamen nur ein paar trübe Blicke und unverständliches Grummeln zurück. Ausdruckslos blickte der Davis der Frau hinterher, bis er die Seelenspiegel der Feline anvisierte. „So äußert sich das also“, stellte Maxwell nüchtern fest und rätselte bereits in Gedanken, wodurch so etwas verursacht werden konnte. Die mannigfaltigen Möglichkeiten machten es jedoch schwer einen Anhaltspunkt zu finden, daher brauchten sie dringend mehr Informationen. Wenn sie doch jetzt nur den Arzt finden würden, dann hätten sie den ersten Ansprechpartner, sofern dieser nicht zu diesen Zombies gehörte.

„Wir sollten uns beeilen. Es wäre besser nicht länger hier zu verweilen als notwendig“, meinte Maxwell daraufhin nur und fixierte eine Person im Fenster, die noch klar aussah. Er huschte zum Fenster und deutete mit einer Hand, dass er nur kurz reden wollte. Besorgt öffnete ein junges Mädchen das Fenster, doch nur einen Spalt. „Wir brauchen deine Hilfe. Wo finden wir den Arzt?“, fragte Maxwell trocken, während das Mädchen in die Richtung gen Ortszentrum zeigte. „Da entlang. Das weiße Haus mit der roten Hausnummer“, antwortete sie prompt, schloss das Fenster und rannte weg. Der Davis sah zurück zu Ava. „Gehen wir.“





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BeitragThema: Re: Lowmire
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(05) 2 | @Maxwell
Überrascht blinzelte die Feline. Dieser Maxwell war wohl kein Mann der vielen Worte. Er antwortete ihr zwar, dabei erinnerte er jedoch eher an einen Roboter als einen Menschen. Im Gegensatz zu ihrer eigenen Stimme besaß seine nicht den geringsten Schwung oder auch nur einen Hauch von Vielfalt ... war das normal für ihn? Oder hatte man ihm irgendwelche Drogen oder so untergeschmuggelt? Oder war er vielleicht richtig schüchtern? Naja, bei Verstand schien er zumindest zu sein ... nur seine Art, zu reden, war etwas ... unüblich. Zumindest für die Sängerin. "Oh, deine Schwester hat wohl Geschmack", schnurrte sie zufrieden. Vielleicht würde sie sich ja noch an ihn gewöhnen. "Ich hoffe natürlich, dass dir meine Musik mindestens genauso gut gefällt wie ihr. Wenn du lieb fragst gebe ich euch vielleicht sogar ein Autogramm." Sie war wirklich ein nettes Popsternchen, nicht wahr? Nicht jeder, der in ihren Schuhen steckte, wäre so gnädig.
All das hatte jedoch zu warten, bis sie ihre Aufgabe erledigt hatten. Selbst Ava Finch war sich bewusst, dass sie sich hierbei lieber konzentrieren und sich nicht von anderen Dingen ablenken lassen sollte. Das hier war schließlich nicht nur eine langweilige C-Rang, bei der man einem alten Mann mit seinem Vorgarten helfen sollte. Hier stand deutlich mehr auf dem Spiel. Genau das erklärte sie auch ihrem Gegenüber, der bisher wohl noch überhaupt nichts von ihrem Auftrag wusste. "Äh, ja. Seltsam trifft es wohl ganz gut." Mehr hatte er dazu nicht zu sagen? Na gut. Vielleicht kam ja noch mehr, sobald sie zusätzliche Informationen einholen konnten. Ihr bisheriges Wissen war wirklich ein wenig karg. Umso erleichterter war sie, als ihr Kollege (wenn auch etwas motivationslos...) versicherte, auf sie aufzupassen. Solange er seinen Elan später in seine Taten steckte, sollte ihr das recht sein. "Super~", trällerte sie zufrieden, "Ich hoffe natürlich, dass das nicht nötig sein wird." Am liebsten wäre ihr, wenn sie dieses Rätsel ohne dramatische Zwischenfälle lösen könnten. So unwahrscheinlich das auch war. "Das klingt ziemlich ... spannend und... ausgefallen." Zauber abschirmen und -fangen? Himmelskörper? Auch, wenn die Schwarzhaarige es nicht offen zugab, sie hatte nicht die geringste Ahnung, was sie mit dieser Info anfangen sollte. Noch nie hatte sie von diesen Arten der Magie gehört. Ihre Welt war nunmal die Musik und nicht sowas. Zumindest konnte sie daraus schließen, dass er nützlich werden konnte, wenn sie es mit einem anderen Magier zu tun hatten.
Während die Beiden weiter den Weg entlang marschierten, kam ihnen auch schon die erste Person entgegen, die wichtige Informationen für sie parat hatte. Nicht unbedingt auf die Weise, wie Ava Finch es sich erhofft hatte, doch immerhin konnten sie sich durch die unbekannte Dame direkt ein Bild davon machen, wie es aussah, wenn sich jemand ... einen Spontanausflug gemacht hatte. Die Leere in den fremden Augen ließ die Katze erschaudern und einen Schritt zurück treten. Die Einwohnerin schien zwar nicht aggressiv, doch das machte ihre Gegenwart nicht weniger unangenehm. "Ja, gruselig", ergänzte die Feline und schüttelte sich kräftig, nachdem die Frau weiter ihres Weges gegangen war. Wie vielen von diesen Leuten sie wohl noch begegnen würden? Hoffentlich nicht allzu vielen. "Je schneller wir hier wieder raus kommen, desto besser." Sonst bekam sie von all dem Stress noch graue Haare!
Dank der Hilfe einer Bewohnerin, die sich nach dem kurzen Gespräch sofort wieder in ihrem Haus versteckte, fand das Duo zumindest recht schnell zu der gesuchten Arztpraxis. "Das gefällt mir hier alles nicht." Sie hatte zwar mit merkwürdigen Geschehnissen gerechnet, aber es fühlte sich noch viel schlimmer an als erwartet. Das flaue Gefühl in ihrem Magen wollte einfach nicht abklingen. Mit einem letzten Blick versicherte sich die Feline, dass sie auch wirklich das richtige Haus hatten, bevor sie einen kleinen Rythmus an die alte Holztür klopfte. Bei jedem einzelnen Fenster waren die Vorhänge zugezogen, es schien sich rein gar nichts zu regen. Doch die feuerrote Hausnummer direkt neben dem Eingang versprach, dass sie richtig waren. "Hallo?", fragte sie und hielt vorsichtig ihr Ohr an das dünne Holz. Mit einer Antwort rechnete sie eigentlich nicht, weshalb sie umso mehr zusammenzuckte, als plötzlich eine raue Stimme auf der anderen Seite antwortete: "Verschwindet, wir haben keinen Platz mehr für neue Patienten. Unsere Betten sind voll." Die Schwarzhaarige machte einen großen Satz nach hinten. Unangenehm! "Wir sind ja auch keine Patienten! Wir sind Magier und wollen helfen!" Ihre Worte wurden mit einem leisen Schnauben erwidert. Verunsichert blickte sie hinüber zu ihrem Kollegen. Sie wurden doch hierher gebeten, wieso waren alle so abweisend? Das Klacken mehrerer Schlösser ertönte, ehe die Tür sich einen Spalt weit öffnete. Ein altes, ergrautes Gesicht lugte hinaus. "Meine Worte bleiben die selben. Ich weiß nicht, wer sich gegen mein Wort gewendet und euch herbestellt hat, aber ich war das sicher nicht." Na wenn das mal keine Gastfreundschaft war! Was war bitte das Problem von diesem alten Knacker?! Wollte er etwa nicht, dass er seine Patienten wieder los wurde? "Wie lange wollt ihr da noch stehen und dumm glotzen? Habt ihr mich nicht gehört?! Verschwindet!"  - "Vergiss es! Wir sind nicht den ganzen Weg hierher kommen, um direkt wieder abzuziehen!" Frust schwang in dem Fauchen der Felinen mit. Die Situation war ernst, das war unübersehbar.
Noch bevor das so ertraglos scheinende Gespräch weitergeführt werden konnte, ertönte aus dem Inneren ein lautes Scheppern. Die Augen des Alten wurden groß, ehe er sich ruckartig abwendete und aus der Sichtreichweite der Magier verschwand. Seine Stimme war jedoch noch zu hören: "Isabella, mein Schatz, nun beruhige dich doch, ich- wa? Aaagghhh!"



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BeitragThema: Re: Lowmire
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# 3 | 15

Das Auftreten der beiden Magier war in sich geschlossen sehr ambivalent, denn während die Finch ziemlich kommunikativ war, so hüllte sich der schwarzhaarige Mann doch eher in Schweigen. Er antwortete ihr zwar und unterhielt sich mit ihr, allerdings war er dabei doch sehr knapp und nicht gerade vielfältig. Auch wenn seine angenehm tiefe und sonore Stimmlage für viele durchaus Musik in den Ohren war, so mangelte es doch deutlich an fesselndem Inhalt. Die Zeiten in denen Maxwell aufgedreht und vorlaut war, sind eben unlängst vorbei, denn all die Jahre in den verdeckten Operationen haben ihn spürbar verändert. Seine Fassade glich in der Tat der eines Roboters, denn viel mehr gab Gestik und Mimik nicht gerade her, doch benötigte er solch Instrumente einfach, um seine Arbeit zu erledigen. Nanu, ein Autogramm? Er selbst war jetzt nicht gerade an einem interessiert, allerdings hatte Schwesterherz Madilyn sicher großes Interesse daran. Das würde jedoch bedeuten, dass er sie bei der Frauengilde Mermaid Heel besuchen müsste, um es ihr zu geben. „Ein Autogramm wäre ein fabelhaftes Geschenk. Ich werde nach dem Auftrag darauf zurückkommen“, entgegnete Maxwell also der Feline.

Gemeinsam brachen sie auf und führten unterwegs den Smalltalk weiter, der sich nunmehr damit beschäftige, sich gegenseitig hinsichtlich ihrer magischen Fähigkeiten auszutauschen. Ava entpuppte sich als Giftmagierin, zumal ihre Volksabstammung offenbar ein paar nützliche Sinnesverstärkungen mit sich brachte. Maxwell entgegnete darauf, was es darauf zu antworten gab und bemerkte durchaus, dass die Finch nicht wusste, wovon er sprach. Spannend und ausgefallen waren seine Magien definitiv, aber offenbar fehlte es der Sängerin an einer bildlichen Vorstellungsmöglichkeit. „Mir wäre es auch lieber, wenn wir den Auftrag ohne weitere Zwischenfälle erledigen können“, antwortete der Soldat und blickte weiterhin nach vorn, waren sie schließlich auf der Suche nach einem Krankhaus oder dergleichen. „Sollte sich keine Gelegenheit ergeben, werde ich dir meine Magien einfach demonstrieren. Dann solltest du eine grobe Vorstellung davon haben“, fügte er dann noch an. Dann wurden die beiden Magier auch schon Zeuge der seltsamen Geschehnisse hier, zumindest von den Auswirkungen.

Lowmire wirkte sehr düster und trist, die zu sehenden Bewohner wirkten wie intelligenzlose Zombies und Informationen von denen erhielt man auch nicht gerade. Glücklicherweise gab es eine Bewohnerin, die ihre Hilfe zur Verfügung stellte und den Magiern erklärte, wo sie den Arzt auffinden konnten. Gemeinsam erreichten sie das besagte Haus, allerdings waren alle Vorhänge zugezogen und auch sonst wirkte es nicht sonderlich einladend. Das es der Finch hier nicht gefiel, ließ der Davis währenddessen unkommentiert, denn er selbst verspürte keine Angst, geschweige denn ein mulmiges Bauchgefühl. In seiner Zeit bei den verdeckten Operationen hatte er weit schlimmere Zustände erblicken dürfen. Ava klopfte und rief kurz darauf noch hinterher. Sie lauschte an der Tür, als plötzlich eine laute Stimme antwortete und sie daraufhin zurücksprang. Sofort gingen die Alarmglocken des Davis an, der sich bereit hielt zu reagieren, worauf auch immer man hier reagieren konnte. Der Dialog zwischen Ava und dem Arzt war sehr eindeutig, doch die Feline ließ nicht von ihrem Vorhaben ab und fauchte sogar. War dass das Temperament einer berühmten Sängerin? Besser nicht mit ihr anlegen.

Gerade wollte Maxwell sich auch zu Wort melden, da wandte sich der Arzt auch schon ab, nachdem es laut schepperte. Der schwarzhaarige Soldat blickte zu seiner Partnerin, um ihre Reaktion gespannt in Augenschein zu nehmen, schließlich hatte sie hier das Sagen. Sie mussten auf jeden Fall vorsichtig sein, denn er hatte kein Interesse daran, mit Ava zusammen ein Dasein als Zombie zu fristen. Dann ertönte das Schreien des Arztes, der zuvor mit einer Isabella kommuniziert hatte. „Verdammt!“, fluchte der Davis und holte kräftig mit dem Bein aus, um die Tür aufzutreten. Das Vorhängeschloss riss aus dem Türrahmen und die hölzerne Tür sprang auf. Ohne auf irgendeine Entscheidung der Feline zu warten, überbrückte Maxwell die restliche Distanz und betrat das Gebäude, um schnell zum Arzt zu gelangen. Auf dem langen Flur bot sich die Möglichkeit, in die vereinzelten Zimmer zu blicken und überall waren Personen gefesselt worden, doch eine Person hatte ganz offensichtlich keine Fesseln.

Eine junge Frau stürzte sich gerade auf den Arzt, der sich vehement zu verteidigen versuchte. Er verfügte bereits über eine Bisswunde am Arm und viele Kratzspuren, doch noch schlug er sich wacker. „Isabella?!“, fragte Maxwell ungläubig, als er das Schauspiel in Augenschein nahm. Knurrend wurde sie auf ihn aufmerksam und ließ vom Arzt ab. „Ava. Kümmere dich um den Doc“, warf Maxwell hervor, als Isabella auch schon völlig ausrastete und sich auf ihn stürzte. Maxwell fackelte nicht lang, machte einen Satz nach vorn und bodycheckte Isabella, die dadurch zu Boden gestoßen wurde. Der Davis versuchte sie entsprechend zu fixieren, wollte er sie nicht einfach töten. „Tut ihr bitte nichts! Sie ist meine Tochter!“, rief der Arzt panisch dazwischen. Dann hielt Maxwell inne, während er Isabella festhielt, damit sie nichts anstellen konnte.





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BeitragThema: Re: Lowmire
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(06) 3 | @Maxwell
Ein selbstgefälliges Lächeln zog sich über das Gesicht der Felinen, als ihr Gegenüber behauptete, dass ihm die Idee von einem Autogramm tatsächlich gefiel. Natürlich, schließlich würden nur Idioten so ein großzügiges Angebot ablehnen. Eine Signatur von Ava Finch war schließlich äußerst wertvoll und ließ jedes Fan-Herz höher schlagen. Inzwischen waren diese schließlich Mangelware! Für die Feline war es allerdings auch schön, zu wissen, dass ihre Fans sie noch nicht vergessen hatten. Nicht, dass das möglich wäre. Wer einmal ihre zauberhafte Stimme gehört hatte, würde diese nie wieder aus dem Kopf bekommen (...oder?).
Natürlich war die Katze nicht nur mit ihrer Stimme äußerst talentiert, auch als Magierin hatte sie einige Fähigkeiten vorzuweisen und diese behielt sie auch nicht für sich. Im Gegensatz verriet ihr auch Maxwell, was er drauf hatte, doch das, was er da von sich gab war für sie eher eine Fremdsprache. Dies schien er sofort zu verstehen und bot an, es ihr einfach zu zeigen, falls er im Laufe des Auftrags keine Chance dazu bekommen sollte. "Sehr gerne", schnurrte sie. In ihrem aktuellen Beruf war es schwer zu verstecken, dass sie nicht besonders viel Ahnung von Magie hatte, was ihr durchaus ein wenig peinlich war. Dementsprechend gefiel ihr der Gedanke, in dieser Hinsicht ein wenig dazu zu lernen.
Ihr kleines Gespräch fand jedoch ein Ende, als sie endlich bei der Arztpraxis ankamen. Mit kontinuierlich abnehmender Geduld versuchte die Schwarzhaarige den Mann hinter der Tür zu überzeugen, sie hinein zu lassen, doch der Kerl war noch viel sturer als die Katze. Das war doch ein Witz! Wieso hatte man sie herbestellt, wenn die Leute hier überhaupt keine Hilfe wollten? Diese Frage beantwortete sich im nächsten Augenblick auch schon von selbst: Weil die Situation bereits dabei war, vollkommen aus dem Ruder zu laufen. Die Schreie des Alten im Inneren waren eindeutig: Ob er wollte oder nicht, er brauchte Hilfe! Ohne zu zögern trat Maxwell die dicke Tür ein und trat ein. Ava Finch folgte ihm im selben Tempo, bereit sich mit dem Angreifer auseinanderzusetzen. Ihre Katzenaugen wanderten aufmerksam über den Gang und die anliegenden Zimmer, ihre Krallen waren scharf und bereit, die Haut potentieller Angreifer zum Bluten zu bringen. Dies war jedoch gar nicht nötig, denn diese Isabella war vollkommen auf den Arzt fixiert. Mit einer Stärke, die man einer Frau mit ihrer Statur niemals zutrauen würde, hatte sie den alten Mann attackiert und marschierte nun entschlossen auf den dunkelhaarigen Magier zu.
Selbstverständlich war das Ex-Idol bereit, ihm in diesem Kampf beizustehen, doch er schien andere Pläne zu haben. "Hä?! Ich bin doch kein Heilmagier!" Sie warf ihm einen irritierten Blick zu, schüttelte den Kopf. Sie hatte nicht die geringste Ahnung, wie man eine Wunde behandelte. Außerdem hatte sie den perfekten Zauber, um die Angreiferin aufzuhalten! Dementsprechend entschloss sie sich, dem Befehl zu widersetzen. Während ihr Kollege die junge Frau zu Boden riss um sie dort festzuhalten, zog die Katze ihre Waffe hervor, die sie für gewöhnlich nutzte, um ihre Giftmagie zu wirken. Darauf beschränkte sich der Nutzen der hübschen, rosafarbenen Peitsche jedoch nicht. "Wir werden ihrer Tochter nichts tun, solange sie keine Gefahr für uns darstellt." Je nachdem, wie man ihre Aussage auslegte, konnte sie durchaus beruhigend sein ... oder eben nicht. "Stopp sie bitte, Rosie~", trällerte die Sängerin, ehe sie ihre Waffe neben der jungen Frau auf den Boden herab ließ. Im nächsten Moment entwickelte diese auch schon ein Eigenleben und schlang sich, ähnlich wie eine Würgeschlange, um die Gliedmaßen der Gegnerin und zog sich fest. "Brav." Nun gab es kein Entkommen mehr. "Du kannst sie loslassen." Ihre Schweifspitze zuckte stolz und zufrieden. Das war doch viel besser als sein blöder Plan. "Ich würde sagen wir fesseln sie lieber wie alle anderen auch an ein Bett. Dann kann sie weder uns noch sich selbst schaden. Ist Ihnen das Recht, lieber Herr Vater?" Sie warf ihm einen scharfen Blick zu. Selbstverständlich war ihr aufgefallen, dass alle Patienten gut gefesselt und fixiert waren und Isabellas Verhalten nach zu urteilen war das durchaus nachvollziehbar. Was allerdings nicht nachvollziehbar war, war, wieso er sie trotz ihres aggressiven Benehmens frei herumlaufen ließ. Das war doch verrückt und ganz offensichtlich lebensmüde! Als ob er nicht wusste, dass sie ebenfalls so drauf war! "Wo ist ihr Bett?", fügte sie noch hinzu, ohne auf eine Antwort auf ihre vorherige Frage zu warten. Ewig konnte sie diesen Zauber auch nicht aufrecht erhalten. Zögerlich hob der Alte die Hand und deutete mit zitterndem Finger auf eines der Zimmer. "Gut. Danach kümmern wir uns um Sie. Warten Sie da. Oder laufen hier noch mehr frei herum?" Er schüttelte den Kopf. Auf seinem zerrissenen Hemd hatten sich bereits einige Blutflecken gebildet, doch auf den ersten Blick wirkte er nicht so, als würde er gleich verbluten. Das reichte aus. "Hilfst du mir bitte, Max? Ich glaube nicht, dass ich stark genug bin, um sie zu tragen. Ich halte den Zauber solange noch aufrecht." Zuckersüß, als hätte sie nicht gerade noch seinen Befehl missachtet, lächelte sie ihn an. Das würde er ihr doch bestimmt verzeihen, oder?

angwendete Zauber:



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BeitragThema: Re: Lowmire
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Hätte der ehemalige Rune Knight gewusst, dass die Finch nicht so viel Wissen über Magie besaß, dann hätte er ihr wohlwollend zugesprochen. Schließlich war dieser Umstand weder schlimm noch ein Verbrechen, doch konnte der Davis auch gut verstehen, wenn man solche Details ungern zugab. Ein guter Umweg wurde damit gefunden, dass der Soldat anbot, seine Magie einfach zu demonstrieren, sollte sich dazu eine Gelegenheit bieten. Andernfalls würde er ihr einfach nach dem Auftrage eine Kostprobe geben, damit sie ein besseres Verständnis für seine Fähigkeiten entwickelte. Schlussendlich waren die Arc of Revocation und die Himmelskörpermagie Magien, die außerordentlich selten in Erscheinung traten und daher war es auch nicht verwunderlich, wenn man sie kaum bis gar nicht zuordnen konnte. Ihr Gespräch fand nun ein jähes Ende, als sie die Arztpraxis erreichten und nun kümmerten sich die beiden Magier gleich wieder um ihre eigentliche Arbeit.

Ava nahm Kontakt zum Arzt auf und diskutierte mit ihm, endlich Einlass gewährt zu bekommen, schließlich waren sie doch hier, um zu helfen. Aus irgendeinem Grund war der Arzt jedoch äußerst stur und verweigerte den Zutritt zur Praxis, was die beiden Magier vor eine Geduldsprobe stellte. Warum wurden sie überhaupt nach Lowmire geholt, wenn offenbar keiner großartiges Interesse an ihr Hilfe zeigte? Die Hintergründe waren schwer zu erfassen, mangelte es den Magiern doch deutlich an Informationen, doch immerhin sollte sich die Ablehnung des Arztes in Kürze erklären. Man konnte außen sein deutliches Schreien hören, daher trat Maxwell kurzerhand die Tür ein und stürmte in die Arztpraxis, dicht gefolgt von der Feline. In Sekundenbruchteilen analysierte er die vorherrschende Lage und bat Ava sogleich darum, dem Arzt zu helfen, während er sich bereits auf das Mädchen stürzte, das zuvor noch den Arzt malträtiert hatte. „Ich bin auch keiner!“, entgegnete Maxwell kurzerhand, schließlich hatte er nicht darauf angespielt, dass die Finch ihn heilen sollte.

Dennoch entwickelte sich die Situation anders, denn der ehemalige Popstar griff zu ihrer Peitsche und nutzte sie kurzerhand als magische Fessel für Isabella. Diese hatte sich vehement gewehrt und dem Davis all seine Kraft abverlangt, hatte er sie schließlich so lange fixiert. Er ließ von ihr ab und atmete erst einmal tief durch, ehe er sich auf die Beine hievte und zur Sängerin blickte. „Beeindruckend. Danke für die schelle Hilfe“, entgegnete er trocken und musterte dann den Arzt. Seine Verletzungen waren oberflächlich, dennoch war er deutlich am Bluten. Lebensgefahr bestand nicht, aber behandelt werden musste er auf jeden Fall. In der Zwischenzeit hatte Ava nach dem Zimmer von Isabella gefragt, denn nunmehr sollte sie dort ebenso gefesselt werden, wie es die übrigen Patienten waren. „Roger“, bestätigte er das Hilfegesuch der Feline und hievte die gefesselte Isabella auf seine Schultern. Glücklicherweise war sie noch gefesselt, dennoch mussten sie sich ein wenig beeilen.

Ruckzuck waren sie in ihrem Zimmer, wo Maxwell sie ablegte und mit den Vorrichtungen des medizinischen Bettes entsprechend fesselte. Als alles erledigt war, wandte er sich Ava zu. „Du kannst deine Fessel lösen“, meinte er daraufhin, denn Isabella war nun fixiert. Sofort ging es zurück zum Arzt, der noch immer keuchend an seinem Platz hockte. „Ich werde Ihnen jetzt helfen, Doktor. Sagen Sie mir, was ich tun soll“, forderte der Soldat ihn prompt auf und hievte ihn zunächst hoch, um ihn danach auf eine Sanitätsliege zu bringen. Der Arzt nickte und deutete auf diverse Gegenstände und Mittel. „Dort vorn ist ein anti-septisches Mittel. Reinige die Wunden und entferne beschädigtes Gewebe mit dem Skalpell“, erklärte er zunächst. „Anschließend desinfizierst du die Wunden noch einmal und bringst ein paar Druckkompressen an. Das sollte erstmal reichen“, erläuterte der Arzt weiter.

„Roger“, erwiderte der Soldat und kam den Anweisungen nach. Er sammelte das notwendige Zeug zusammen und begann mit der Behandlung. Die Finch konnte die Zeit ja nutzen, um weitere Informationen aus dem Arzt zu quetschen, die wichtig waren für eine Erfüllung des Auftrags.





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BeitragThema: Re: Lowmire
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(07) 4 | @Maxwell
Wie schön, dass der Dunkelhaarige ebenfalls kein Heiler war! Darauf wäre die Feline ja niemals selbst gekommen! Ein leises Schnauben entwich ihren Lippen, ehe sie prompt beschloss, sich dem Befehl ihres Kollegen zu widersetzen. Sie hatte absolut keine Lust, nutzlos herumzustehen und so zu tun, als wäre sie für den Arzt da. Dieser hatte sich schließlich ganz alleine in diese dumme Situation gebracht, da konnte Ava Finch schlecht Mitleid empfinden oder sich dazu durchringen, dieses vorzugaukeln. Stattdessen nutzte sie die Gelegenheit direkt, um eine ihrer Fähigkeiten zu präsentieren: die Manipulation ihrer Waffe. Ohne es zu wissen war genau das sogar die richtige Entscheidung, denn Maxwell hatte mit der jungen Frau ordentlich zu kämpfen. Obwohl sie eher zierlich wirkte, schien überraschend große Kraft in ihren Muskeln zu stecken, doch gegen Magie hatte sie einfach keine Chance. "Gerne", erwiderte sie und schenkte ihrem Kollegen ein kleines Lächeln. Hätte er Isabella nicht festgehalten, hätte sie deutlich größere Schwierigkeiten gehabt, ihren Zauber zu wirken, doch das behielt sie für sich, freute sich stattdessen einfach voll und ganz über das kleine Lob. Den Rest der Arbeit überließ sie dann aber doch dem Davis, denn schwer heben gehörte sich einfach nicht für eine Dame. Außerdem hatte sie genug damit zu tun, ihre Magie aufgrund der ständigen Gegenwehr der jungen Frau aufrecht zu erhalten. Konzentriert kniff sie die Augen zusammen und folgte ihm direkt auf den Fersen hinüber in eins der Bettenzimmer, um ja nicht den Radius zu verlieren. Sie war alles andere als schwach, dennoch zehrte es ordentlich an ihren Kräften, weshalb sie umso erleichterter war, als sie das Okay bekam, ihre Fessel zu lösen. Brav, wie ihre Waffe war, schlängelte sie zurück in die Hand ihrer Besitzerin, welche sie direkt wieder in ihrer Tasche verstaute. So schnell würde sie sie nicht wieder benötigen, hoffte sie zumindest.
Während ihr Kollege bereits zu dem verletzten Doktor zurückgekehrt war, nahm sich die Feline noch einen Moment, um durchzuatmen und einen Blick auf die fixierten Leute zu werfen. Ihre Augen waren allesamt leb- und elanlos, so wie die der Dame, der sie auf der Straße begegnet waren. Ihre Gesichter hingegen wirkten anders, wenn auch nur ein wenig. Ihre Augenbrauen waren leicht zusammengezogen, die Stirn in wenige Falten gelegt. Die Mundwinkel wirkten verkrampft, beinahe als wären sie wütend auf etwas. Aber wieso? Und auf wen? Kopfschüttelnd entschloss sich die Feline, wieder aufzuschließen. Vom Herumstehen und nachdenken kamen sie auch nicht weiter. Maxwell hatte bereits begonnen, sich sich mit dessen Anleitung um den verletzten Arzt zu kümmern. Pf, konnte er das nicht selbst? Was war das bitte für ein Doktor, der sich nichtmal um sich selbst kümmern konnte? Nun, ihr konnte es wohl egal sein, schließlich war es nicht sie, die die Arbeit stattdessen übernehmen musste. Sie ließ sich auf einem kleinen Drehstuhl direkt neben den Beiden nieder und überkreuzte die Beine. Ihren Blick hatte sie abgewendet, denn Blut und offene Wunden sah sie nur ungern. "So, Doc. Ob sie wollen oder nicht, sie sind uns ein paar Antworten schuldig", begann sie, ohne Rücksicht darauf, ob er gerade mit den Schmerzen der Behandlung zu kämpfen hatte oder nicht. Er war ein erwachsener Mann, er würde das überleben. "Seit wann geht das hier schon so?" Wenn sie die Menge an Leuten, die so herumlatschten, betrachtete, dann sicher schon eine Weile. "Seit knapp einem Monn- aghh ...geht das nicht sanfter?! ... Vor etwa einem Monat...", quetschte der Alte zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor, "Da ist der erste hier so aufgetaucht. Ein Tourist." Also kein Einheimischer? Isabella nach zu urteilen traf es aber wohl nicht ausschließlich Besucher des Dorfes. Der-, Die- oder Dasjenige schien in dieser Hinsicht also keine bestimmte Auswahl zu treffen. "Ist Ihnen irgendein Muster aufgefallen?" Der Schweif der Katzendame zuckte unruhig. Sie hoffte wirklich, dass der Kerl nicht versuchte, sie anzulügen oder ihnen doch noch etwas zu verheimlichen. Er schien kurz zu zögern oder vielleicht dachte er auch einfach nur nach. "Naja, nicht wirklich. Jung und alt, egal welches Geschlecht, es scheint niemand verschont zu bleiben." Hm? "Nicht wirklich?" - "Nun ... also, viele von ihnen wurden bei ihrer Rückkehr gesichtet, wie sie aus der Richtung des Sumpfes zurückkamen." Eine Braue der Katze hob sich. "Welche Richtung genau? Hier ist doch überall Sumpf!" Der Mann schnaubte abfällig und schüttelte den Kopf, auch, wenn das Ex-Idol das nicht sah. "Richtung Osten. Aber versucht es gar nicht erst, es gibt gute Gründe, wieso niemand aus dem Dorf dort freiwillig hingeht." Wow, musste er wirklich in solchen Rätseln reden? Konnte er nicht einfach direkt erklären, was diese Gründe waren? Kurzes Schweigen entstand, ehe der Arzt zu verstehen schien, worauf sie wartete. "Der Boden dort ist extrem schlammig, wer nicht weiß, wo er hintritt, bleibt schnell stecken und sinkt ein. Aber das ist nicht alles. Es gibt schon seit unzähligen Jahrzehnten eine Legende." Eigentlich hatte die Feline keinerlei Interesse daran, sich die Gruselgeschichten von komischen, alten Käuzen anzuhören, doch es schien ihr sinnvoll, heute eine Ausnahme zu machen. Sie drehte ihre großen Katzenohren leicht in seine Richtung, um zu symbolisieren, dass sie ihm zuhören würde.
Er seufzte kurz, bevor er begann, von Sichtungen zu erzählen, die sich Generation um Generation wiederholte. Stets war von zwei jungen Mädchen die Rede, die sich bis auf ein Haar glichen. Beide besaßen sie langes, schneeweißes Haar und stechend gelbe Augen, waren nicht älter als zehn oder elf Jahre. Spät nachts, aber auch hin und wieder am frühen Morgen, kurz, bevor die Sonne aufging, wurden sie am Rand des Moores gesichtet, scheinbar darauf wartend, dass ihnen jemand Gesellschaft leistete. Doch sobald man sich ihnen näherte, flohen sie tiefer hinein in die Dunkelheit, fort vom Dorf. Was passierte, wenn man ihnen folgte? Tja, das wusste keiner.
Der Mann räusperte sich und lehnte sich zurück in die Liege. Ob man seiner Geschichte nun glauben schenken sollte oder nicht, das blieb wohl jedem selbst überlassen. Ava Finch hatte auf jeden Fall ihre Zweifel. Nichtsdestotrotz hatte sie das Gefühl, dass sie die Sache mit dem Sumpf zumindest überprüfen sollten, so gefährlich es auch sein mochte. Es war schließlich ihr einziger Anhaltspunkt. Ihr Blick wanderte über den Alten hinweg, hinüber zu ihrem Kollegen. Bevor sie ihre eigene Meinung äußerte, wollte sie zuerst seine hören.



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# 5 | 15

Tatsächlich hatte der Soldat ganz schön mit dieser Isabella zu kämpfen, denn trotz ihrer zierlichen Erscheinung besaß sie eine ziemlich große Kraft, mit der sie den Davis ordentlich auf Trab hielt. Die Fesselung der Finch kam ihm daher nur recht und löste zugleich das Problem, welches sie mit ihr hatten, wenn auch nur für kurze Zeit. Der erfahrene Rune Knight, mittlerweile ein vermeintlicher Royal Crusader und offiziell im Namen von Liberty Phoenix aktiv, erkannte jedoch zügig, welch Belastung die Fesselung für den Anwender darstellte. So ein toller Trick kostete nun einmal doch entsprechend Mana und setzte ein entsprechendes Durchhaltevermögen voraus. Maxwell fackelte daher nicht lang und kam ihrer Bitte nach, Isabella in ihr Zimmer zu bringen, wo er sie auch umgehend ans Bett fesselte. Nachdem die betttechnische Fesselung auf festen Sitz geprüft wurde, konnte Ava ihre eigene lösen und sich damit wieder einer gewissen Regeneration hingeben.

Zurück beim Arzt entschied sich der Soldat, diesen medizinisch zu versorgen und sich dabei anleiten zu lassen. Wieso Maxwell diese Aufgabe übernommen hatte, obwohl der Arzt sich theoretisch auch hätte selbst versorgen können? Damit dieser Rede und Antwort stehen konnte. Hätten sie ihm die Freiheit gelassen, sich selbst zu versorgen, dann hätte er mitnichten Zeit gefunden, den beiden Magiern sämtliche relevanten Informationen zukommen zu lassen. Hier schlug Maxwell also durchaus zwei Fliegen mit einer Klappe, erläuterte seine zweckmäßige Idee dahinter jedoch nicht, da Ava ruhig denken konnte, was sie wollte. Diese hingegen nahm Platz auf einem Drehstuhl und überkreuzte die Beine, bevor sie den Arzt ansprach und dazu aufforderte, endlich zu reden. Wirklich gesprächig wirkte er zunächst nicht, denn die Informationen kamen immer nur kleckerhaft zum Vorschein, was die Feline allmählich wohl ein wenig zur Weißglut bringen konnte, doch sie schlug sich mit ihrer Geduld wacker. Maxwell lauschte dem Gespräch, während er die medizinischen Arbeiten an dem Arzt durchführte.

Als die Erzählungen beendet waren, kam der Arzt noch auf eine Legende zu sprechen, die offenbar der Ursprung all dieser Probleme hier zu sein schien. Der ehemalige Krieger von Champa wurde hellhörig und lauschte dieser Legende, die locker auch eine Schauergeschichte bei einem Lagerfeuer darstellen konnte. Es klang alles ziemlich absurd und eigenartig, aber trotzdem beschlich ihm das Gefühl, dieser albernen Legende nachgehen zu müssen. „Schlucken Sie ein paar Schmerzmittel und nehmen Sie noch etwas Beta-Rezeptorenblocker. Sie haben einen sehr schnellen Herzschlag“, meinte Aushilfssanitäter Maxwell noch zum Arzt, der wortlos nickte und sich erst einmal sammelte. Maxwell hingegen wandte sich dem ehemaligen Popstar zu und fixierte sie mit seinem typisch ernsten Blick. Die blutroten Iriden trafen dabei auf ihre Seelenspiegel, in denen er sich zu Teilen selbst sehen konnte. „Jede Legende hat ihren Ursprung in der Realität, wenngleich sich die Details dieser Legenden über die Zeit künstlerisch doch sehr ausschmücken“, leitete er ein. „Wir sollten der Realität hinter dieser Legende auf die Spur gehen und herausfinden, was es damit auf sich hat. Ein Besuch im östlichen Sumpf schadet sicher nicht“, schätzte er ein.

„Außerdem ist es unsere einzige Spur. Eine wirkliche Wahl haben wir also ohnehin nicht“, fügte Maxwell dann noch an. „Was denkst du, Ava?“





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BeitragThema: Re: Lowmire
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(08)05 | @Maxwell
Mit einer Geduld, die man einer Katzendame wie ihr hoch anrechnen musste, quetschte Ava Finch jede Information aus dem Arzt heraus, die sie bekommen konnte. Selbst die alte Legende hörte sie sich an, auch, wenn ihr Interesse daran recht gering war. In der Zwischenzeit kümmerte sich Maxwell um die Wunden des Arztes. Er schien seine Arbeit gut gemacht zu haben, doch der Doktor schien trotzdem einen Moment zu benötigen, um das eben erlebte zu verarbeiten. Sollte ihr recht sein, so konnten sie sich wenigstens in Ruhe beraten. Inzwischen sollte der alte Knacker hoffentlich realisiert haben, dass es die Magier nicht interessierte, ob er sie nun abhalten wollte oder nicht. Sie hatten einen Job zu erledigen und waren dazu noch erfahrene Kämpfer. "Ich kann mir echt nicht vorstellen, dass da was Wahres dran ist." Sie war das exakte Gegenteil von abergläubisch. Sie glaubte nur, was sie selbst sah oder erlebte. Irgendwelchen Erzählungen schenkte sie nicht einfach so ihren Glauben. Menschen verdrehten nur zu gerne Wahrheiten, um diese spannender zu gestalten - oder erfanden sie sogar komplett. Hauptsache sie hatten etwas zu erzählen. Damit hatte sie mehr als genug Erfahrung. Trotzdem stimmte sie dem Schwarzhaarigen zu, dass der Sumpf einen Besuch wert war. "Aber du hast Recht. Wir sollten zumindest mal nach dem Rechten schauen. Im schlechtesten Fall wissen wir, wo wir nicht mehr schauen müssen." Der Gedanke daran, womöglich wertvolle Zeit zu verschwinden, gefiel ihr zwar nicht, doch es war ein Risiko, das sie eingehen mussten. "Habe ich nicht gesagt, dass ihr dort nicht hin sollt?", warf der Alte nun doch ein. Jetzt, wo seine Wunden versorgt waren, hatte die Feline kein Problem mehr, direkt in seine Richtung zu sehen. Ohne nur einmal zu blinzeln warf sie ihm einen scharfen Blick zu. "Sie hat keiner gefragt, halten Sie gefälligst die Klappe", fauchte sie mit zurückgelegten Ohren, "Sonst bringe ich Sie gleich noch zum Schweigen, haben wir uns verstanden?!" Ruckartig erhob sie sich aus ihrem Stuhl, ihre Seelenspiegel sprangen wieder zurück zu dem Davis. "Lass uns gehen. Auf dem Weg können wir uns wenigstens ungestört unterhalten." Ihr Schweif schlug in beide Richtungen aus. Für so etwas hatte sie wirklich keine Nerven. Was sollten sie denn stattdessen tun? Herumsitzen und abwarten? Sie wählte liebend gerne die einfache Option, doch die gab es hier ganz offensichtlich nicht. "Sehen Sie gefälligst zu, dass die restlichen Leute hier ordentlich gefesselt sind. Beim nächsten Mal kommen wir vielleicht nicht mehr rechtzeitig. Tschüss." Der schmale Absatz ihrer Schuhe klackte auf dem hellen Fliesenboden, als sie das Zimmer und den alten Knacker hinter sich ließ.
Mit etwas mehr Schwung als nötig zog sie die alte Holztür der Axtpraxis, die sowieso nurnoch halbherzig in den Angeln hing, so weit wie möglich zu, ehe sie ein leises Schnauben ausstieß. "Was ist bloß los mit dem?!" Dieser Kerl ging ihr wirklich gegen den Strich. Wie konnte man sich so vehement gegen Hilfe wehren? Lag ihm denn überhaupt nichts an den Bewohnern und Touristen dieses Dörfchens? "Ich verstehe echt nicht, wie du bei dem so ruhig bleiben konntest." Es hatte ja eh keinen Sinn, sich aufzuregen. Sie musste sich voll und ganz auf die Aufgabe, die vor ihnen lag konzentrieren. Sie glaubte dem Arzt, dass der östliche Sumpf gefährlich war, mit oder ohne Sagengestalt. Es war ihr erster Auftrag, bei dem ein gewisses Risiko bestand und sie hatte keine Lust, direkt ihr Leben zu verlieren, weil ein Idiot ihr die Nerven und Konzentration geraubt hatte. "Sag mal, glaubst du wirklich, dass an der Geschichte was wahr ist?", fragte sie ihren Kollegen, während sie dem Trampelpfad folgte, der sie -hoffentlich- in die richtige Richtung führten. Sie war sich nicht ganz sicher, ob diese Richtung tatsächlich Osten war, Himmelsrichtungen waren nicht unbedingt ihre Stärke. Sich die Blöße geben, nachzufragen, wollte sie allerdings auch nicht. Sie hoffte einfach, dass es passte. Dem kontinuierlich weniger werdenden Fußstapfen, die in diese Richtung führten, nach zu urteilen, konnte es passen. Bald schon begegneten sie auch schon dem ersten Warnschild: 'gefährliches Gelände voraus. Bitte umkehren'. Kurz blieb die Katze stehen um die Warnung zu lesen. Ein wenig mulmig zumute war ihr ja schon. Wer hatte sie nicht als Kind gehört, die Horrogeschichten, wie Leute im Moor stecken blieben und nie wieder herauskamen? Sie wollte und würde sich davon nicht abhalten lassen, doch ihr Herz schlug trotzdem ein wenig schneller.  Was war wohl gefährlicher? Ihre ehemaligen, verrückten Fans oder dieser Sumpf? Sie war stark, clever und aufmerksam. Kein Grund, sich sorgen zu machen. Außerdem war sie nicht alleine. Auch, wenn es ihr schwer fiel, sie musste darauf vertrauen, dass Maxwell bereit war, ihr zu helfen, falls etwas schief ging. Umgekehrt war es schließlich genauso. "Dann lass uns mal schauen, ob wir tatsächlich ein paar schräge Schwestern finden!" Sie setzte ein Lächeln auf und verlieh ihrem Ton eine gewisse Entschlossenheit, ehe sie den ersten Schritt hinter das Schild setzte.



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BeitragThema: Re: Lowmire
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# 6 | 15

Die Situation beim Arzt konnte erfolgreich entschärft und Isabella gefesselt werden, was den beiden Magiern nunmehr die Gelegenheit gab, ein ernstes Wörtchen mit dem Arzt zu sprechen. Während sich Maxwell daran machte, dessen Verletzungen zu versorgen, nutzte Ava die Gunst des Augenblickes und quetschte ihn entsprechend aus. Dieser erzählte von einer alten Legende und den östlichen Sümpfen, doch bestand er zugleich darauf, dass niemand dorthin gehen durfte. Man konnte ihm die Panik durchaus ansehen, doch den Soldaten ließ das ziemlich kalt. Sicherlich hatte jede Legende irgendwo ihren Ursprung bei realen Ereignissen und es war klar, dass sie der Spur nacheiferten, doch abergläubisch war er nun wirklich nicht. Auch Ava schien nicht zur abergläubischen Sorte zu gehören, aber immerhin stimmte sie dem Unterfangen zu, dieser Sache mal auf den Grund zu gehen. Selbst wenn es vielleicht nur dazu diente, es kategorisch auszuschließen. Maxwell nickte, also war es beschlossen.

Der Arzt schaltete sich ein und wollte noch einmal auf den Sumpf zu sprechen kommen, zu dem die Magier nicht gehen sollten, doch die Finch fuhr ihm direkt über den Mund. Ihre Aussprache war ziemlich respektlos und wurde dann noch mit einer scharfen Drohung versehen, was Maxwell nicht gerade als etwas Gutes empfand, ihm dennoch schlicht und ergreifend egal war. Wäre er noch Teil der Rune Knights, dann hätte er das nicht zugelassen, aber wer war er denn mittlerweile noch? Nur noch ein Schatten seines einstigen Daseins. „Roger“, bestätigte er also der Feline und folgte ihr aus dem Haus heraus, wenngleich sie ihm vorher noch einen gut gemeinten Rat mit den auf den Weg gab. Die Finch war genervt und das konnte man ihr deutlich ansehen, während Maxwell selbst keine Miene verzog. Er strahlte eine angenehme Ruhe aus und schien die eben gewesenen Vorfälle einfach unkommentiert am Rande verweilen, was auch Ava auffiel. Draußen hinterfragte sie direkt, wieso er bei so einem Kerl so ruhig bleiben konnte, denn sie schien es wirklich nicht zu verstehen.

„Ich habe gelernt, einen Auftrag von meinen Empfindungen loszulösen und mich gänzlich auf die Aufgabe zu fokussieren“, erklärte er. Er hätte natürlich auch erzählen können, dass er als ehemaliger Rune Knight des A-Ranges im Zuge vieler verdeckter Operationen eben viel gesehen und gelernt hatte, aber darüber sprach er ohnehin nie. Niemand auf dieser Welt wusste, wer Maxwell Davis eigentlich wirklich war, was er zuvor getan hatte und wo seine Wurzeln waren. Es musste eben auch niemand wissen. Für Ava war er einfach Maxwell Davis, unbekannter Magier von Liberty Phoenix und die Ruhe in Person in der Gegenwart eines nervigen Arztes. Auf ihre erneute Frage hinsichtlich des Auftrages suchte Maxwell direkt den Augenkontakt zur Finch. Ihre Stimmlage war völlig anders noch zuvor in der Praxis, deutlich ernster und fokussierter auf das eventuelle Problem. „Ich glaube, dass wir den Ursprung der Situation dort finden werden. Was genau an dieser Geschichte dran und was lediglich Hokus Pokus ist, vermag ich jedoch nicht einzuschätzen“, entgegnete er. Sie konnte beruhigt sein, denn er würde sie schon beschützen. Sicherlich konnte sie es auch allein, doch Rückendeckung gab immer noch etwas mehr Sicherheit als die eigenen Fähigkeiten.

Die Feline schlug einen Weg ein und gemeinsam folgten sie dem Trampelpfad, der gen Osten führte. Souverän wirkte der gewählte Weg nicht, doch kurzerhand holte er einen Kompass heraus und prüfte, in welche Himmelsrichtung sie sich bewegten. Da die Richtung durchaus gestimmt hatte, steckte er das Gerät wieder kommentarlos weg und folgte auch weiterhin der Sängerin. Ein alsbald auftretendes Gefahrenschild zeigte den beiden Magiern, dass sie durchaus den richtigen Weg gewählt hatten und natürlich wurde die Warnung ignoriert. „Finden wir die Ursache und korrigieren die Missstände. Dann sind wir hier wieder schnell weg“, antwortete der Soldat und nickte ihr entschlossen zu. Maxwell wusste nicht, was sie dort erwartete, doch er war bereit zu reagieren, falls notwendig. Hoffentlich waren seine beiden Magien hier auch nützlich genug, ansonsten konnte er nicht viel beisteuern. Dann rückten die beiden Magier aus, passierten das Schild und drangen tiefer in den östlichen Sumpf ein. Die Gefahrenzone war betreten und alsbald sollte sich herausstellen, ob hier tatsächlich besagte Gefahren lauerten oder nicht. „Pass gut auf, wo du hintrittst“, warnte Maxwell sie dann noch. Es wäre echt ungut, wenn sie im Sumpf versanken.





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BeitragThema: Re: Lowmire
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(09)6 | @Maxwell
War Ava Finchs Umgang mit dem Arzt professionell? Sicherlich nicht. Hatte er diese Behandlung trotzdem verdient? Absolut! Die Feline war der Meinung, dass man sich Respekt stets verdienen musste und der alte Knacker hatte sich diesen zweifelsohne verspielt. Nicht nur riskierte er sein eigenes Leben und auch das der anderen Patienten, nein. Er versuchte auch noch, die angebotene Hilfe auszuschlagen. In ihren Augen war dieses Verhalten - gelinde gesagt - unter aller Sau. Sollte sich ein Arzt nicht um seine Leute kümmern? Sie selbst war zwar auch nicht für ihre Fürsorglichkeit bekannt, sie besaß allerdings auch keinen Job, in dem das zwingend notwendig war. Glücklicherweise sagte ihr Kollege nichts gegen ihre ruppige Art, es ersparte ihre eine weitere Diskussion.
Ein wenig interessierte es sie aber doch, wie er in solch einer Situation die Ruhe selbst bleiben konnte, weshalb sie ihn unverblümt danach fragte. Er schaffte es also, sich von seinen Gefühlen einfach zu lösen? Was für eine komische Aussage. Die Katze konnte sich nicht vorstellen, dass das wirklich funktionierte. Für sie selbst zumindest. "Das könnte ich nicht", erwiderte sie deshalb, "Die Leute dürfen ruhig wissen, wenn sie mich nerven. Wieso auch nicht?" Wenn es ernst wurde, konnte sie sich aber auch konzentrieren, ob mit oder ohne starken Emotionen. Eine nützliche Sache, die sie von ihrer Zeit auf der Bühne mitgenommen hatte. Im Rampenlicht hatte es niemanden interessiert, wie sie sich gerade fühlte, sie musste funktionieren und einen guten Auftritt hinlegen. Die nächste Frage an ihren Kollegen folgte direkt. Ihr Blick ruhte auf dem Dunkelhaarigen. "Ich bin gespannt, ob du recht haben wirst. Für mich sind das alles nur Märchen. Ein Paar Kinder können doch an so einem Ort nicht überleben." Auch ein Magier, der eine Illusion oder ähnliches erschaffte, würde wohl kaum so lange leben, wie diese Geschichte schon existierte. Gleichzeitig konnte sie aber auch keine Alternativtheorie bieten, sie war genauso planlos wie vor dem Arztbesuch. Letztendlich blieb ihr also nichts anderes übrig, als aufmerksam zu bleiben und sich überraschen zu lassen.
Die ersten Warnschilder ließen nicht lange auf sich warten. Glücklicherweise waren Worte noch nie etwas, das sie aufhalten konnte. Auf ihr Bauchgefühl hörte sie hingegen oft, doch auch dieses musste sie heute ignorieren. "Ja", erwiderte sie, auch, wenn sie sich nicht sicher war, ob es für diese Sache eine schlechte Lösung gab. "Lass uns das tun." Sie schluckte ihre Sorgen hinunter und schritt weiter. Der Trampelpfad, dem sie gefolgt waren, löste sich zunehmend auf und schon bald marschierte das Duo durch kniehohes Gestrüpp. Die Fläche, die sich vor ihnen erstreckte, war überwiegend flach, aber zugewachsen. Hier und da streckten einige Bäume ihre toten Äste aus, überwiegend war der Boden jedoch von dichtem, rauen Gras und dornigen Sträuchern überzogen. Ein schnelles vorankommen war quasi unmöglich, unter anderem auch, weil man kaum sah, wo man hintrat. Hier und da waren einige größere Mooraugen zu sehen, dessen trübe Wasser nur darauf warteten, unachtsame Wanderer zu verschlingen. "Du auch. Wir sollten dicht zusammen bleiben." Ausnahmsweise war diese Aussage mal kein dummer Anmachspruch, sondern eine ernst gemeinte Sicherheitsmaßnahme. Falls es ernst wurde, wollte sie sofort reagieren können und sich nicht erst durch das Gelände kämpfen müssen. Sicherlich kämen sie schneller voran, wenn sie sich trennten, aber zu welchem Preis? Sie warf einen kurzen Blick über ihre Schulter. "Keine Sorge, ich beiße auch nicht." Es waren nur nebensächlich seine Nerven, die sie mit diesem kleinen Witz auflockern wollte. Kaum hatte sie ihre Augen auch nur einen Moment vom Boden genommen, sank sie auch schon bei ihrem nächsten Schritt ein. Nur mit großer Mühe und einem ekelhaften, lauten Schmatzen konnte sie ihren Fuß, samt Stiefel, wieder aus dem weichen Boden ziehen. Angewiedert verzog sie das Gesicht und schüttelte sich den Schlamm vom Schuh. "Igitt, pass hier gut auf", zischte sie.
So weit sich die Magier aber auch voran kämpften, nichts, wirklich gar nichts wirkte auffällig. Das, was sie bisher gesehen hatten, war ein ganz gewöhnlicher Sumpf. Keine mysteriösen Kinder oder andere Gestalten, die versuchten, sie ins Verderben zu locken. Die Schwarzhaarige blieb stehen. Vielleicht waren sie doch auf der falschen Spur? "Oh man..." Sie stämmte die Hände in die Hüften und schüttelte die erschöpften Beine durch. Ihr Blick wanderte währenddessen über das umliegende Sumpfland. Sie setzte bereits zu dem Vorschlag, umzukehren, an, als ihre scharfen Katzenaugen an einem Stofffetzen hingen blieb. "Schau mal, da." Mit dem Zeigefinger deutete sie in die entsprechende Richtung, hoffte, dass Maxwell aus seiner aktuellen Position heraus ebenfalls erkennen konnte. Vorsichtig bahnte sie sich den Weg hinüber zu der Stelle, stolperte dabei jedoch beinahe über etwas, das sie in dem dichten Gras nicht gesehen hatte. Irritiert blickte sie sich nach dem Ding, an dem ihr Fuß hängen geblieben war, um. Ein Stiefel? Dabei merkte sie jedoch, wie der Boden unter ihren Füßen langsam nachgab. Leise fluchend machte sie einen großen Satz zurück auf festen Boden. "Irgendwer ist hier lang gekommen", stellte sie fest. Und so wie es aussah, war dieser jemand ziemlich in Eile gewesen oder hatte irgendeinen anderen Grund gehabt, nicht länger darauf zu achten, wohin er trat. Ob dieser jemand sich wohl noch irgendwo hier befand?



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BeitragThema: Re: Lowmire
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# 7 | 15

Dem Davis war es völlig egal, ob das Verhalten der Finch angebracht war oder nicht. Sicherlich war er kein Freund von respektlosem Verhalten, aber er war es ja nicht, der sich die Dinge damit verspielte, sondern sie. Wenn Ava offenherzig mit ihren Emotionen umging und allen zeigte, wann sie genervt war, dann war das ihr gutes Recht und ihre Entscheidung. Nichts womit sich der Davis beschäftigen würde. Er selbst hatte gewisse Befähigungen gelernt und diese mittlerweile in sein allgemeines Verhalten integriert, daher sah man ihn eigentlich stets im selben Muster: Still, gelassen, fokussiert. „Ich arbeite effizienter, wenn ich einen ruhigen Kopf bewahren kann“, entgegnete Maxwell ihrer Aussage. „Außerdem bekommt so niemand das Gefühl Macht über mich zu haben“, fügte er dann noch an, um seine Beweggründe bezüglich seines Verhaltens zu erläutern. Ava und er waren eben grundverschieden, aber das war ja nun nicht weiter schlimm. Ausdruckslos sah Maxwell wieder nach vorn, während das ungleiche Duo weiter den Weg gen Osten hinter sich brachte. Hinsichtlich der Geschichten vom Arzt waren sie grundsätzlich einer Meinung, denn der Davis hielt auch nichts von Märchen aller Art, aber die Erfahrung zeigte, dass sie oftmals einen reellen Ursprung hatten. Sie mussten es also einfach herausfinden gehen, womit sich jede Haarspalterei vorab ohnehin erledigt hatte.

Sie passierten die ersten Warnschilder und ignorierten diese im Zuge ihres Auftrages, um tiefer in die gefährlichen Sümpfe vorzudringen. Das Terrain veränderte sich allmählich und so interessant diese Sümpfe hier auch wirkten, so tückisch waren sie gleichermaßen. Schnelles Vorankommen war nicht wirklich möglich und das kniehohe Gestrüpp machte es den Magiern wirklich schwer zu sehen, wohin man eigentlich trat. Das machte dieses Gebiet wirklich gefährlich, denn man konnte schnell ins Moor treten und schlussendlich darin versinken. Sie mussten also zusammenbleiben und sich gegenseitig schützen, sonst würden sie die Reise in die östlichen Gebiete sicherlich nicht unbeschadet überstehen. Ava verbalisierte dies Vorgehen entsprechend und der Davis verkürzte die Distanz zu ihr. „Alles klar“, bestätigte er also recht knapp und folgte ihr auf Schritt und Tritt, wobei ihm dabei auffiel, wie gut sie duftete, im Vergleich zu diesem siechenden Sumpf. Als sie kurz zu ihm sah, um ihm zu versichern, nicht zu beißen, lächelte Maxwell lediglich schwach und schrak dann eine halbe Schrittlänge nach vorn, als Ava plötzlich in den Sumpf trat. Glücklicherweise musste er sie nicht befreien, doch seine Reaktion zeigte deutlich, dass er dazu bereitgestanden hätte. „Schön vorsichtig“, mahnte er daraufhin noch einmal. Lieber langsam und sicher als unachtsam und verfehlend.

Sie waren schon gefühlte Ewigkeiten unterwegs und egal wie weit sie in die Sümpfe vordrangen, es schien sich überhaupt nichts zu ergeben. Das war ein frustrierendes Ergebnis und allmählich sollte man darüber nachdenken, eventuell einfach umzudrehen und die Suche woanders fortzusetzen. Schlussendlich waren es die scharfen Augen der Katzendame, die etwas entdeckten und schon folgten die blutroten Iriden des ehemaligen Rune Knight dem Zeigefinger der Feline. „Eine Spur“, stellte Maxwell nüchtern fest und die Finch schloss auf, um sich das genauer anzuschauen. Der Soldat ging langsam hinterher, als Ava erneut drohte zu stürzen, was ihn abermals dazu veranlasste nach vorn zu schnellen, doch auch hier rettete sich das geschickte Fräulein selbst. Sie hatte also einen Stiefel gefunden, wie es schien. So wie der aussah, war der auch nicht sonderlich lang hier, doch konnten sie nicht frei umher stiefeln (lach), um zu suchen. „Die Frage ist nur, ob die Person noch vor Ort ist oder nicht“, fügte Maxwell trocken an. Dann hob er seinen Blick zum Himmel, der ihm zeigte, dass bald die Sonne unterging. „Wir haben nicht mehr viel Zeit“, stellte er fest und sah zu Ava. „Beeilen wir uns, aber Vorsicht“, lächelte er schwach und sah sich dann in der Gegend um.

Vorsichtig setzte er einen Fuß vor den anderen und versuchte den Spuren weiter zu folgen, ohne dabei auf weichen Untergrund zu treten. Das war ihre einzige Spur und ihr zu folgen war zwingend notwendig, bevor es dunkel wurde und sie hier in den Sümpfen festhingen. Allerdings besaß er für die Nacht einen Zauber, um Licht zu erzeugen, daher hatte er für den Fall der Fälle also eine Möglichkeit in petto. Jetzt mussten sie nur noch fündig werden!





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BeitragThema: Re: Lowmire
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(10) 7 | @Maxwell
Der Schweif der Feline schwang sanft von einer Seite zur anderen, während sie mit ihrem Kollegen durch den Sumpf marschierte und sich dessen Worte erneut durch den Kopf gehen ließ. Er drehte seine Emotionen zurück, sodass niemand den Eindruck erhielt, er könne ihn kontrollieren? Hm. Wenn sie so darüber nachdachte, stimmte es. Wie oft hatte sie die Gefühle, die Andere für sie hatten, schon ausgenutzt? Bisher hatte sie aber noch nie daran gedacht, dass auch der umgedrehte Fall eintreten könnte. War das bisher schon einmal passiert? Ja ... Vielleicht hatte man nicht direkt ihre Emotionen ausgenutzt, dafür aber dafür ihren Wunsch. Sie unterdrückte ein Schaudern. Diesen Gedanken wollte sie lieber nicht fortführen. Es war sowieso besser, wenn sie sich voll und ganz auf ihre Füße konzentrierte. Maxwell hatte zwar schon deutlich gemacht, dass er bereit war, ihr auszuhelfen, falls sie irgendwo stecken blieb, doch darauf anlegen wollte sie es auf gar keinen Fall.
Die Nacht begann langsam, hereinzubrechen, als das Duo endlich eine Spur entdeckte. Ob sie sie zur Lösung des Rätsels führen würde, war unklar, doch bereits ihre Gegenwart füllte Ava Finch mit neuem Elan. "Hoffentlich eine Brauchbare", entgegnete sie. Im nächsten Moment stolperte sie -wortwörtlich- auch schon über den nächsten Hinweis. Ein Stiefel, halb versunken im Moorrast. Langsam zeichnete sich ein Bild ab, dem man womöglich folgen konnte. Irgendwer war hier definitiv in Eile vorbei gekommen, ob es sich dabei jedoch um den Übeltäter, ein weiteres Opfer oder einfach nur einen verirrten Wanderer handelte, musste herausgefunden werden. "Er ist noch nicht irgendwie angemodert und Pflanzen sind auch keine darüber gewachsen, also muss er zumindest halbwegs frisch sein, oder?" Mit Naturzeug kannte sie sich überhaupt nicht aus. Fragte sie man nach der neuesten Kollektion von Rada, konnte sie aus dem Stegreif einen ganzen Vortrag halten, doch mit der Flora und Fauna hatte sie nichts am Hut. Sie hasste es, mitten im Nirgendwo zu sein, auch dieser Sumpf war für sie der reinste Alptraum, doch für ihren Auftrag war sie bereit, es zu ertragen. Danach musste sie sich jedoch dringend einen Spa-Tag gönnen. "Für dich ist die Dunkelheit vermutlich ein größeres Problem als für mich." Sie erwiderte den Blick ihres Kollegen mit einem stolzen Grinsen. "Katzenaugen." Besonders scharf darauf, hier draußen in der Dunkelheit herumzulaufen, war sie aber trotzdem nicht, denn auch ihre Nachtsicht hatte ihre Grenzen, besonders an einem gefährlichen Ort wie diesem. "Keine Sorge. Ich habe doch meinen Retter dabei." Sie schenkte ihm ein freches Zwinkern, ehe sie ihren Blick wieder auf den Weg vor sich richtete und sich bemühte, sich ein wenig schneller durch das Gestrüpp zu schlängeln. An dem Stofffetzen machte sie halt, um ihn aus den toten Ästen zu befreien. "Sieht wie irgendwo rausgerissen aus", bemerkte sie. Vielleicht ein Stück Hose oder Jacke? Die immer länger und tiefer werdenden Schatten machten es nicht einfach, noch weitere Hinweise zu entdecken. "Laufen wir erstmal in die Richtung weiter." Ewig herumstehen brachte sie schließlich auch nicht weiter. Sie behielt also die Richtung bei und marschierte weiter voran, tiefer hinein in den schier endlosen Sumpf.
Ruckartig blieb die Sängerin stehen, als sie etwas an ihrem Bein spürte. Erst dachte sie, es wäre nur ein loser Ast oder ein Grasbüschel gewesen, doch dann bemerkte sie, dass es sie regelrecht umklammerte. Was zur Hölle? Ihr Blick wanderte nach unten. Eine Hand.
... Eine Hand?!
Die Katze schrie auf, versuchte instinktiv, zurückzuweichen, doch der Griff um ihr Bein war stärker als erwartet. Sie verlor das Gleichgewicht, knallte auf den unangenehm weichen Boden. Eine zweite Hand griff nach ihr und zog sie näher zu sich heran. Erst jetzt sah sie, dass diese Hände einer Person gehörten, die sie aus erschöpften, aber klaren Augen anstarrte. "Helft mir, helft mir...", krächzte eine schwache Stimme. Es war gerade einmal noch die Schultern und alles, was darüber lag, eines jungen Mannes zu sehen. Der Rest von ihm war bereits vom Moor verschluckt. Dieser sah Ava Finch anscheinend als letzte Rettung, zog diese jedoch immer näher zu sich, anstatt sich selbst aus seinem Grab zu ziehen. Die Katzendame war jedoch alles andere als bereit, in diesem Fall die Retterin in der Not zu spielen, zumindest nicht so. Sie versuchte, ihre Fersen gegen den Boden zu drücken, doch dieser gab einfach nur unter ihr nach und versuchte, sie zu verschlucken. "Nein, nein, nein, wir helfen dir ja, aber nicht so! Maxwell!"



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BeitragThema: Re: Lowmire
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# 8 | 15

Der ganze Auftrag war die reinste Seltsamkeit, wenn man sich die Fakten einmal auf der Zunge zergehen ließ. Die meisten Menschen in Lowmire verhielten sich wie verrückte Zombies, alle anderen waren apathisch und völlig blank mit den Nerven und Ursprung der ganzen Tirade sollte eine alte Legende aus den östlichen Sümpfen sein? Das las sich wie ein schlechter Horrorroman, wenn man so darüber nachdachte, doch leider Gottes schienen die Menschen in Lowmire davon mehr als überzeugt zu sein. Und dann waren die beiden Magier vor Ort um zu helfen und niemand wollte diese Hilfe in Anspruch nehmen. Wer hatte sie überhaupt nach Lowmire gebeten? Einige Verbindungen konnten noch nicht so recht geknüpft werden, doch wenn die östlichen Sümpfe wirklich verantwortlich waren, dann mussten sie dem nachgehen. Und so waren sie aufgebrochen und fanden sich nunmehr in den Sümpfen wieder, die immer schwerer zu begehen waren. Und außerdem schien allmählich die Dämmerung einzusetzen…ungünstige Karten.

Während sie anfänglich nicht gerade überzeugt waren von der These, wandelte sich das Alles jedoch in Besorgnis. Sie hatten einen Hinweis entdeckt, der auf eine Person in den Sümpfen hindeutete und wenig später fanden sie direkt den nächsten. Ava war beinahe gestolpert, doch konnte sie sich rechtzeitig fangen, um ein größeres Malheur zu verhindern, doch dabei zeigte sich ein recht frisch wirkender Stiefel auf. „In Sümpfen wird für gewöhnlich alles relativ schnell von der Natur assimiliert“, stellte Maxwell nachdenklich fest und nickte daraufhin, um ihre Vermutung zu bestätigen. „Der Stiefel scheint wirklich nicht lang dort zu sein. Ob jemand hier ist?“, fragte er eher rhetorisch, denn der Stiefel beantwortete die Frage dahingehend ja stillschweigend. Sie entschieden sich also dazu weiter vorzurücken und der Sache auf den Grund zu gehen, doch alsbald sollten sich ein paar Schwierigkeiten einstellen, die es zu überwinden galt. Allen voran die Dunkelheit sollte ein Problem darstellen, allerdings versicherte Ava ihm, dass sie weniger Probleme damit haben sollte als er. Ihr stolzes Grinsen entging ihm nicht, obwohl er ihre Katzenaugen fixierte.

„Nun. Ich verfüge über eine Methode Licht zu erzeugen“, gestand er kurzerhand und würde diesen auch alsbald einsetzen müssen, bevor sämtliche Lichtquellen versiebt waren. Sein Zauber basierte nämlich auf dem Prinzip der Restlichtverstärkung. Als Ava ihn frech anzwinkerte, lächelte er leicht und folgte ihr auch weiterhin durch den Sumpf, bis die Feline einen Stofffetzen fand. Damit hatten sie das nächste Teil eines Puzzles gefunden, welches es zu lösen galt und folgten nunmehr auch dieser Spur. Die beiden Magier waren also auf dem richtigen Weg, denn sonst zeichnete sich hier nichts ab, was sie im Entferntesten an Ziel bringen könnte. Dann ging alles ganz schnell. Ava schrie auf und fiel kurz darauf bereits auf den Boden. Hände griffen nach ihr und zogen sie tiefer ins Moor, wo eine Person drinsteckte, die nur noch mit dem Oberkörper herauslugte. Die Person brauchte dringend Hilfe und hatte panisch nach Ava gegriffen, allerdings zog er sie dadurch eher in ihren Untergang. „Ava!“, stieß Maxwell aus, sammelte magische Kraft in seiner Hand und stieß kurzerhand einen grellen Lichtstrahl empor, während er bereits auf die Feline zueilte.

Am Himmel entstanden kurzerhand verschiedenfarbige Polarlichter, die selbst der sumpfigen Landschaft eine angenehme Silhouette verschaffen konnte und zumindest für ausreichend Licht sorgen konnte, um die Situation betrachten zu können. Der Davis machte einen Satz nach vorn, landete auf dem Boden und schlidderte den letzten Meter zur Feline, nach welcher er sofort griff. „Lass sie los!“, stieß der Soldat aus und brachte seinen Fuß so zum Einsatz, dass er die Person von der Finch wegdrückte. Die Person im Sumpf ließ Ava panisch los und versank noch etwas im Moor, während Ava und Max aufgrund des fehlenden Gegendrucks etwas nach hinten fielen. Maxwell fing sie dabei auf, damit sie weich landete und sah sofort zu ihr. „Warte hier“, sagte er sogleich besorgt und hievte sich dann hoch, um die sinkende Person zu betrachten. Jetzt durfte er keine Zeit verlieren, daher schätzte er kurzerhand das Moor ab und richtete dann seine Hand knapp neben der sinkenden Person. „Still halten“, forderte Maxwell auf und konzentrierte einen selbstleuchtenden Himmelskörper in Form eines runden Sterns vor seiner Hand, feuerte diesen ins Moor und schon knallte es einmal kurz. Die kleine magische Lichtexplosion riss kurzweilig das Moor auf und legte die Person großzügiger frei, daher packte Maxwell die Arme der Person und hievte sie mit einem kräftigen Zug seitlich schleudernd auf den festen Untergrund.

Damit waren Ava und die zuvor sinkende Person erst einmal gerettet, doch die Probleme fingen vermutlich nun erst an. Der Soldat kehrte direkt zur Finch zurück und kniete sich zu ihr, während sein Blick den ihren traf. „Geht es dir gut?“


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BeitragThema: Re: Lowmire
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(11) 08 | @Maxwell
Der Dunkelhaarige konnte also mit seiner Magie für Licht sorgen? Das war durchaus praktisch, denn so war sie nicht die Einzige, die sich mit der einbrechenden Dunkelheit orientieren konnte. "Warne mich aber bitte vor. Meine Augen mögen keine plötzlichen Lichtveränderungen." Das lag daran, dass es sich bei ihrer Nachtsicht nicht um irgendeinen Zauber handelte, sondern um eine naturgegebene Fähigkeit. Dementsprechend brauchte sie einen Moment, um sich an neue Verhältnisse zu gewöhnen. Wurde es nun schlagartig heller war das für sie mit Schmerzen verbunden. Diese Schwäche gab sie nur ungern zu, doch noch weniger wollte sie, dass dieser Fall tatsächlich eintrat.
Viel Zeit, um dieses Thema breit zu treten, hatten sie aber sowieso nicht. Ohne Vorwarnung legte sich plötzlich eine Hand um ihren Knöchel und holte sie von den Beinen. Jegliche Versuche, wieder Halt zu finden, scheiterten, während sie gemeinsam mit ihrem 'Angreifer' tiefer im weichen Boden versank. Glücklicherweise war sie nicht alleine. Als der Crusader seinen Lichtstrahl abfeuerte, war sie gezwungen, die Augen zuzukneifen, doch kurz darauf spürte sie auch schon seine rettenden Hände. Mit seiner Hilfe gab der Versinkende die Katze schließlich wieder frei. Während sie sicher in seine Arme fiel, atmete sie erleichtert auf, ihr Fell und Haar stand jedoch noch immer in jede Richtung ab. Der Schreck saß ihr tief in den Knochen, das Herz hüpfte ihr bis zum Hals. Dementsprechend konnte sie gar nicht anders, als auf seinen Befehl zu hören. Mit großen, geweiteten Äuglein beobachtete sie, wie er der versinkenden Person zur Hilfe eilte, wurde dann aber erneut dazu gezwungen, wegzusehen, da es zu hell wurde. Ein Knall ertönte, der sie zusammenzucken ließ, doch dann war es mit einem Male vorbei. Mit einem ekelhaften Schmatzen befreite der Dunkelhaarige den Hilfesuchenden ein für alle Mal aus seinem schlammigen Gefängnis.
Nur langsam legten sich die gesträubten Haare der Feline wieder, mit tiefen Atemzügen konnte sie auch ihr Herz beruhigen. "Ja", erwiderte sie mit einem leichten Lächeln und erwiderte seinen Blick. "Nur meine Kleidung ist ziemlich dreckig geworden." Natürlich war sie nicht bereit, ihm ihren kurzen Anflug von Schwäche offen zu gestehen. Langsam richtete sie sich wieder auf, schüttelte sich den Schlamm so gut es ging von der Hose und den Schuhen. "Ich hätte das sicherlich auch selbst geschafft, aber trotzdem danke für deine Hilfe." Was für eine blanke Lüge. "Du hast dich nicht verletzt, oder?" Sie ließ einen schnellen Blick über den Körper des Dunkelhaarigen wandern, doch bis auf einige Dreckflecken entdeckte sie nichts. Gut, sonst hätte sie sich womöglich noch schlecht gefühlt. Doch während die beiden Magier augenscheinlich unversehrt davongekommen waren, konnte man das von dem Unbekannten nicht behaupten. Er hatte sich noch keinen Zentimeter bewegt, man konnte jedoch sehen, wie sich sein Brustkorb hektisch hob und senkte. Beinahe sein gesamter Körper war von einer Schlammschicht überzogen. Ekelhaft, doch die Schwarzhaarige trat trotzdem auf ihn zu. "Hey, du bist jetzt in Sicherheit." Sie ging vor ihm in die Hocke. Sie war wirklich nicht die Beste darin, mitfühlend zu sein, doch sie wollte es zumindest versuchen. Ganz hatte sie dem Kerl noch nicht verziehen, dass er sie mit ins Verderben ziehen wollte, doch selbst sie verstand, dass das eine Kurzschlussreaktion gewesen war. "Danke...", keuchte er mit schwacher Stimme. Sie hob ihren Blick von ihm und sah zu Maxwell. "Wir sollten ihn zum Doc bringen. Vielleicht hat er ja nützliche Informationen, wenn er sich erholt hat." Nein, sie machte sich definitiv keine Gedanken um sein Wohlergehen! "Kannst du aufstehen?" Kopfschütteln. Na gut, dann mussten sie ihn wohl oder übel tragen. "Maxwell, du nimmst ihn auf der linken Seite, ich auf der anderen." Ob ihr Kollege ihn nun hätte alleine tragen können oder nicht, sie würde sicherlich nicht weiter dumm daneben stehen und zusehen, wie dieser alles alleine erledigte. Ihre anfängliche Einstellung, möglichst wenig Initiative zu ergreifen, war verflogen. Während sie jedoch den Unbekannten mit ihrer Schulter stützte, seinen Arm über diese legte, um ihn bestmöglich halten zu können, merkte sie unweigerlich, wie sehr der Tag bereits an ihren Kräften gezehrt hatte. Vielleicht sollten sie zurück im Dorf doch lieber eine kleine Pause einlegen? Es hatte sich ja bereits gezeigt, wie gefährlich es sein konnte, hier in der Dunkelheit herumzuirren.



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BeitragThema: Re: Lowmire
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# 9 | 15

„Gewiss“, versicherte der Davis der Feline, nachdem diese ihn bat vorher auf darauf aufmerksam zu machen. Natürlich waren Katzenaugen sehr anfällig für plötzliche Lichtveränderungen, daher wollte die Finch dahingehend vorsorgen und etwaigen unangenehmen Blendungen vorab Einhalt gebieten. Der Soldat hatte damit natürlich keine Probleme und versicherte ihr das dahingehend ohne Vorbehalten, auch wenn sich alsbald eine Situation abzeichnen sollte, die ein vorheriges Warnen nicht mehr zugelassen hatte. Die Magier hatten sich also in weiser Voraussicht vorbereitet und stapften dabei tiefer in die sumpfigen Gefilde, vor denen man sie noch gewarnt hatte. Plötzlich wurde Ava gegriffen und festgesetzt, was den Soldaten dazu bewegte, sein Licht zum Einsatz zu bringen und zur Hilfe zu eilen. Es blieb keine Zeit für eine Vorwarnung und hoffentlich hatte Ava ihre Augen nicht direkt ins Licht gehalten, doch das war tatsächlich zweitrangig für Maxwell. Er musste verhindern, dass ihr nichts zustieß, denn dafür war er unter anderem auch da. Sie hier in den Sümpfen zu verlieren kam also gar nicht in Frage.

Mit ordentlichem Krafteinsatz konnte Maxwell sie befreien und vorerst in Sicherheit bringen, doch war sie nicht die einzige Person, die er retten musste. Wie sich herausstellt war es ein Sumpfopfer und kein Angreifer, daher konnten die beiden Magier die Person nicht einfach ignorieren. Mithilfe seiner Magie sprengte der Davis das Moor kurzweilig auf und hievte die Person hinaus, wo diese schlammig schmatzend erst einmal zu Boden ging. Seine Priorität lag bei der Feline, daher huschte er sofort an ihre Seite zurück und erkundigte sich nach ihr. Glücklicherweise ging es ihr gut und ihr stolz war auch noch stark genug, um den Moment der Schwäche gekonnt zu übertönen und ihm weiß zu machen, dass sie es auch ohne Hilfe geschafft hätte. Eines der seltenen Schmunzeln breitete sich in seinem Gesicht aus, ehe verstehend nickte und nicht weiter darauf einging. „Nichts zu danken, Ava“, entgegnete er stattdessen und schüttelte dann wortlos den Kopf, als sie ihn nach Verletzungen fragte. „Keine Sorge, mir geht es gut“, versicherte er ihr kurzerhand. Den beiden Magiern ging es gut, doch das konnte man von dem Mooropfer nicht gerade behaupten. Hektisch hob sich dessen Brustkorb, allerdings war er voller Schlamm und sicherlich sehr geschwächt durch diesen enormen Kraftakt.

„Hoffentlich hat er kein Crush-Syndrom“, murmelte Maxwell leise und nutzte einen Handschuh um den armen Kerl etwas vom Schlamm zu befreien. Den Plan der Finch kritisierte er nicht, denn das war in der gegenwärtigen Situation die beste Entscheidung, schließlich war es zu dunkel tiefer in die Sümpfe vorzudringen. Sie sollten am nächsten Tag möglichst früh aufbrechen, um nicht erneut mit der Dunkelheit kämpfen zu müssen, außerdem brauchte der Kerl medizinische Versorgung. Interessanterweise hatte sich die Initiative der Feline hochgradig geändert, denn anfänglich hatte sie den Eindruck gemacht, möglichst keinen Finger krumm zu machen und nun war sie mehr als bereit mit anzupacken. Sicherlich war Ava nicht die einfühlsamste Person und hatte mit ihren Social Skills noch viel zu lernen, doch sie machte erste Fortschritte und besaß das notwendige Potenzial. Außerdem war Maxwell hinsichtlich seiner sozialen Fähigkeiten ja selbst kein Paradebeispiel, denn dafür war er viel zu still, abgewandt und allen voran so unnahbar. „Alles klar“, bestätigte er und ergriff die linke Seite des Mannes, während Ava die rechte nahm. „Gehen wir zurück, bevor wir hier uns noch verlaufen“, läutete er also die Rückkehr ins Dorf ein, die ja bereits beschlossene Sache war.

Und so marschierten die beiden Magier wieder los, wenn auch mit schwerem Gepäck und dadurch kamen sie nicht unbedingt schnell vorwärts. Sie mussten aufpassen, dass sich der Kerl nicht weiter verletzte und nebenher versuchte Maxwell darauf zu achten, ob der Kerl bei Bewusstsein blieb oder allmählich irgendwelchen Symptomen ausgesetzt wurde. „Wir sollten morgen in der Früh wieder herkommen. Dann haben wir viel Zeit in der Helligkeit. Hoffentlich hat er sich bis dahin weit genug erholt“, sprach der Davis drauf los. Ob der Arzt überhaupt bereit war zu helfen? Bisher schien er nicht gerade zuverlässig. „Ein Glück ist dir nichts zugestoßen“, sprach er dann noch in Richtung der Feline, mit hörbarer Sorge in seiner sonst so kühlen Stimme. Wenn es um das Leben seiner Kameraden ging, konnte Maxwell durchaus anders und augenblicklich war Ava seine Kameradin.





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BeitragThema: Re: Lowmire
Lowmire EmptyDi 11 Jul 2023 - 20:12

(12) 09 | @Maxwell
Mit blitzschneller Reaktionszeit und großer Mühe schaffte es Maxwell, nicht nur seine Kollegin vor einem schlammigen Ende zu bewahren, sondern auch den Mann, der zu Beginn versucht hatte, sein Schicksal mit ihr zu teilen. Innerhalb weniger, tiefer Atemzüge und einem kräftigen Schütteln schaffte es die Katze jedoch, wieder zurück zu ihrem alten, selbstbewussten Selbst zu finden und machte das dem Dunkelhaarigen auch sofort klar. Dass dieser daraufhin lächelte, irritierte sie ein wenig, irgendwie sah das ... falsch aus. Vermutlich lag das daran, dass sie ihn bisher nur mit ausschließlich neutraler Miene beobachten durfte und diese plötzliche Veränderung war einfach ungewohnt. Aber immerhin ging es auch ihm gut, das freute sie tatsächlich, auch, wenn sie es nicht zeigte. "Sehr gut", nickte sie und schwang sich zurück auf die Beine, denn es gab da noch jemanden, den es nicht so gut erwischt hatte.
"Kein was?" War das irgendein medizinischer Begriff? Von so Zeug hatte sie nicht die gerinste Ahnung, sie war schließlich keine Krankenschwester und daran wollte sie auch nichts ändern. Nachdem der Unbekannte ein wenig vom Schlamm und Dreck befreit worden war, schwangen die Magier ihn sich gemeinsam über die Schultern um die unangenehme Rückreise anzutreten. Der Gedanke, dass er trotzdem ihre hübsche Kleidung verdrecken konnte, gefiel ihr zwar nicht, aber noch schlimmer war die potentielle Untätigkeit. So gerne sie auch ohne jegliche Motivation an ihre Aufträge heranging, immer öfter musste sie inzwischen feststellen, dass im Laufe doch eine Flamme in ihr entfacht wurde. Woran genau das jedoch lag, konnte sie selbst nicht sagen.
Als Katze, die nur zu gerne rücksichtslos und eigensinnig vorauspreschte, war es für sie alles andere als einfach, sich dem Schritt ihres Kollegen anzupassen. Immer wieder musste sie ihre Füße korrigieren, langsamer oder schneller machen, doch als sich das Dorf langsam wieder in der Ferne abzeichnete, hatte sie den Dreh allmählich heraus. "Fast geschafft", sprach sie dem Unbekannten zu, der jedoch nur mit einem leisen Murren antwortete. "Ja. Sobald die Sonne wieder aufgeht, sollten wir uns auf den Weg machen." Sie war keine Frühaufsteherin, im Gegenteil, sie war eine ziemliche Langschläferin, doch in diesem Fall blieb ihr keine andere Wahl. Die Sache hier musste schnell gelöst werden, ihre wertvolle Zeit durften sie nicht verschlafen. Doch eins nach dem anderen. "Ach, so leicht lasse ich mich wirklich nicht unterkriegen, keine Sorge", erwiderte sie, als ihr Kollege erneut seine Erleichterung über ihr Wohlbefinden aussprach. Irgendwie fand sie das schon süß, aber das konnte sie gerade nicht einfach aussprach, denn das verlangte von ihr, dass sie auch zugab, dass sie geschwächelt hatte. Etwas, das sie auf gar keinen Fall tun konnte. Daher wendete sie auch den Blick ab, sodass nicht einmal ihr Gesichsausdruck ihre wahren Gefühle verraten konnte.
Zur großen Überraschung der Felinen brannte in der kleinen Arztpraxis tatsächlich noch Licht. Als sie dieses Mal anklopften, folgten sogar sofort eilige Schritte und die Tür würde entsperrt. Entgegen blickte ihnen der Arzt, der noch immer sichtbar erschöpft und angeschlagen, aber irgendwie auch erleichtert wirkte. Als sein Blick jedoch auf den Dritten im Bunde fiel, legte sich seine Stirn in Tiefe falten. "Das ist doch Joey! Bringt ihn sofort herein!" Das musste man ihr nicht zweimal sagen, denn langsam wurde das zusätzliche Gewicht auf ihren Schultern wirklich unangenehm. Lange hätte sie ihn nicht mehr tragen können, auch, wenn ihr Maxwell bereits ein Teil der Last abnahm.
Eine ganze Weile verging, in der der Doc mit seinem neuesten Patienten beschäftigt war und das Duo im Eingangsbereich warten durfte. Hin und wieder hörte man es in dem Behandlungszimmer klirren oder scheppern. Ava Finch hatte sich auf einem der Stühle niedergelassen. Ihr Kopf war leicht nach vorne geneigt und die Augen geschlossen. Sie war zwar wach, aber auch nicht vollkommen anwesend. Dass sie erschöpft war, sah man ihr vermutlich sofort an. Der lange, anstrengende Marsch und die Uhrzeit machten ihr ziemlich zu schaffen. Als der Alte zurückkehrte, schreckte sie allerdings auf. "Es geht ihm gut, allerdings war es großes Glück, dass ihr ihn gefunden habt." Kurzes Schweigen. "Danke." Wow, das waren vermutlich die nettesten Worte, die er bisher verloren hatte. Doch die Katze hatte keine Kraft mehr, sich darüber lustig zu machen. Sie hob lediglich leicht das Kinn und nickte. "Dafür sind wir da." Ihr Blick wanderte weiter zu Maxwell. "Wo sollen wir jetzt bis morgen früh bleiben?" Bevor dieser antworten konnte, räusperte sich der Alte. "Zimmer für die Nachtschichtler. Hier." Er warf dem Davis einen Schlüssel zu und nickte dann zu der schmalen Treppe, die ins obere Stockwerk führte. "Aber morgen früh zischt ihr ab, klar?" Ein Versprechen, das sie nicht geben konnten, aber das musste er ja nicht wissen. Woher der plötzliche Sinneswandel kam, konnte sie nicht sagen, eigentlich war es ihr aber auch egal. Vielleicht hatte er während ihrer Abwesenheit Zeit gehabt, über sein mieses Verhalten nachzudenken? Mühevoll hievte sie sich aus ihrem Stuhl. Sie konnte sich zwar schöneres vorstellen, als in einem Zimmer dieser heruntergekommenen Hütte zu übernachten, doch ihre Müdigkeit war gerade größer als ihre Ansprüche.



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BeitragThema: Re: Lowmire
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Die Feline war gerettet und glücklicherweise auch der Unbekannte, der beinahe vom Moor verschluckt wurde. Der Typ hatte echt ein Glück gehabt, dass ausgerechnet jetzt die beiden Magier hier vorbeigekommen waren, denn einige Meter weiter abseits hätten sie es vermutlich nicht einmal mehr mitbekommen. Leider hatten sie dadurch aber auch wertvolle Zeit verloren, denn die voranschreitende und allen voran einschränkende Dunkelheit verbaute ihnen allmählich die Möglichkeit, den Auftrag abzuschließen. Zügig prüfte Maxwell zunächst, ob es seiner Kameradin gut ging und machte sich dann an die Arbeit, um dem Unbekannten zu helfen. Er wurde von Schlamm und Dreck befreit, danach kurz untersucht und sofort war klar, dass sie nicht hierbleiben aber auch nicht weitermachen konnten. Es war einfach zu dunkel, das Moor viel zu gefährlich und außerdem konnten sie den Unbekannten nicht hilflos zurücklassen.

„Ach unwichtig“, winkte der Davis ab als Ava nachhakte, was er mit dem medizinischen Ausdruck gemeint hatte. Ihr jetzt das Crush-Syndrom zu erklären und die Bedeutung herauszuheben war ihm viel zu umständlich, zumal sie hier schon genug Zeit verplempert hatten. Kurzerhand wurde also entschieden, dass sie zurück ins Dorf gingen und in der Früh erneut loszogen, um die langanhaltende Helligkeit auszunutzen. Tagsüber waren sie sicher erfolgreicher im Moor, doch immerhin kannten sie nun den Weg und wussten, wo sie am nächsten Morgen hinmussten. Jetzt hieß es aber erst einmal den Verletzten zurückbringen, daher wurde er kurzerhand von den beiden Magiern gepackt und zurückgetragen. Den Kerl zu zweit zu tragen war deutlich angenehmer, aber Maxwell hätte es auch nicht gestört, wenn er diese Tätigkeit allein hätte ausüben müssen. Von Beginn an hatte er das Gefühl, dass die Finch sich ein wenig zu Schade für so eine Arbeit war, aber je länger der Auftrag ging, desto mehr brannte sie für den Auftrag.

In der Ferne konnte man bereits das Dorf erkennen und das ließ das Trio erleichtert aufatmen, allen voran, weil in der Arztpraxis noch Licht brachte. Das bedeutete, dass sie dort definitiv noch Hilfe für den Verletzten bekommen konnten, ganz gleich was schlussendlich aus den Magiern wurde. Der Dunkelheit sei Dank konnte der Soldat ohnehin wenig von Avas Gesicht erkennen, doch als sie sich abwandte, nachdem er seine Sorge bekundete, wusste er in etwa, was das zu bedeuten hatte. Er kannte sich mit der menschlichen Psychologie doch recht gut aus, schließlich bauten all seine Fassaden auf diesem Wissen auf und insbesondere in Royal Crusade hielt es ihn am Leben. „Dann ist ja alles gut“, entgegnete Maxwell also plump. Dennoch würde er ein Auge auf die Feline haben, sicher war sicher. Bei der Praxis angekommen, wurde sofort geklopft und die Tür öffnete sich zügiger als erwartet. Wie sich herausstellte hieß der Unbekannte Joey und sofort erhielten die Magier den Auftrag, ihn hereinzubringen.

Dann dauerte es einiges an Zeit, in welcher der Arzt mit seinem neuesten Patienten beschäftigt war. Ava hatte sich im Eingangsbereich auf einen Stuhl gesetzt, während Maxwell still an die Wand gelehnt stand und seinen Gedanken nachhing, während die blutroten Augen umherwanderten. Seine Iriden erreichten den Arzt als dieser in den Eingangsbereich zurückkehrte, Ava hingegen schreckte auf. Maxwell nickte lediglich als der Arzt seine Danksagung von sich gab und erzählte, dass Joey so weit gut ging. Für den ehemaligen Runenritter war es eine Selbstverständlichkeit, doch das musste er ja nicht groß an den Nagel hängen. Dann trafen sich die Blicke der beiden Magier, wobei lediglich die Feline das Wort ergriff und wissen wollte, wo sie nun die restliche Nacht bleiben sollten. Bevor Maxwell darauf antworten konnte, fing er bereits einen Schlüssel, den der Arzt zu ihm geworfen hatte und erläuterte knapp, dass sie die Zimmer für die Nachtschichtler benutzen konnten, in der Früh aber abhauen sollten. „Danke sehr“, nickte der Soldat und sah dann zurück zur Feline, die sich vom Stuhl schälte. „Gehen wir“, meinte er trocken zur Popsängerin und spazierte dann die Treppe hinauf, um die Zimmer zu erreichen. Dort sperrte er auf und warf einen Blick in das Zimmer, ehe er der Feline andeutete, hineinzugehen. „Ruh dich aus und schlaf etwas.“

Dann wandte er sich zum Gehen ab, denn er wollte sich erst einmal auf die Treppe setzen und noch seinen Gedanken nachhängen. Es gab noch einiges, worüber er sich den Kopf zerbrechen musste, und das konnte er nicht, wenn er jetzt schlief. Müde war er ohnehin noch nicht.





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