Ortsname: Westfriedhof Art: Freiraum Spezielles: --- Beschreibung: Der Westfriedhof ist zwar nicht der größte, dafür definitiv der schönste der Friedhöfe Magnolia Towns. Gepflegte Grünanlagen, kunstvoll angelegte Gräber und schattige Alleen machen den Friedhof zu einem beliebten Ziel für Spaziergänger - auch wenn man keinen verstorbenen Verwandten oder Bekannten hier besucht.
Change Log: Sobald sich innerhalb des Rollenspiels etwas an dem Ort ändert, wird es hier kurz vermerkt.
Die Kunst, die Toten wiederzuerwecken und für den eigenen Nutzen zu unterwerfen, war eine Fähigkeit, die so mancher als unmoralisch oder gar verwerflich ansah. Lizzy tat das nicht, dazu hatte sie viel zu wenig Vorstellung davon, was eigentlich “Moral” war. Doch hatte sie aus der Weise, wie man mit ihrem Vater umgesprungen war, Schlüsse gezogen. Mercy hingegen schien nicht entsetzt über die Fähigkeiten Lizzys zu sein. Vor den toten Ratten schreckte sie genauso wenig zurück wie vor der lebenden Puppe. Die Feurige war wohl einfach recht hart im Nehmen. Nachdem Molly und Mock sich mit Mercy angefreundet hatten, verzogen sie sich wieder und versteckten sich in der Krempe des Hutes. Lizzy schüttelte sachte den Kopf auf die Frage Mercians hin, ob das der einzige Spruch war, den sie kannte. I…ich k..k..kann auch… andewe Wesen… wiederbeleben…, nuschelte sie vor sich hin, rieb sich dabei nervös zwei der Zeigefinger aneinander und griff mit den anderen beiden Händen an den Saum ihres Kleidchens, um es gerade zu streichen. D…dazu… bw…auch i…ich abew… Leichen… Molly und Mock hatte die Blauhaarige in ihrem eigenen Buch Thatgun versiegelt, zur Übung und dass sie die beiden Freunde mit sich führen konnte, doch alle anderen Toten, die Lizzy in ihrer Lehrzeit bearbeitet hatte, hatte ihr Herr und Meister in sein Buch gebunden.
Einige Momente später waren die beiden Golemkin unterwegs und hatten das Gildenhaus verlassen. In den Straßen Magnolias sah man das ungleiche Duo neugierig und vorsichtig an, man ging den Damen aus dem Weg. Froh darüber, dass das, was Lizzy gelernt hatte, von Nutzen sein würde, erzählte sie Mercy gerne die Grundlagen der Nekromantie. Also… M…man bwauch… als ewstes… e…eine Leiche. Der Part war hoffentlich nicht verständlich. Und wenn nicht, die beiden Golemkin hatten jede Menge Zeit, sich darüber zu unterhalten. Lizzy war nicht gerade die schnellste, ihre Puppenbeinchen waren nicht für schnelles Laufen gedacht. D…dann g..gibt man… ihw… einen Befehw… Odew… spewwt sie… in ein B..B..Buch. Füw spätew… Hoffentlich hatte Mercy damit die Antwort auf ihre Fragen bekommen.
Nach einiger Zeit waren die beiden Golemkin an einem der größeren Friedhöfe angekommen. Wenn wirklich ein Nekromant hier in Magnolia Town sein Unwesen trieb, dann würde er Ressourcen brauchen. Und an einem Ort wie diesem hatte man freie Auswahl. Doch - und das wusste Lizzy aus eigener Erfahrung - ein Leichenraub in größerem Ausmaß blieb in der Regel nicht unentdeckt und Verstorbene in ihrer letzten Ruhe zu stören schien den meisten Menschen nicht ganz so gut zu gefallen. Lizzys Vater war deswegen verhaftet worden. Der Golemkin selbst leuchtete nicht ganz ein, warum das so eine schlimme Sache war (schließlich war Nekromantie so ziemlich das einzige nützliche, was man mit Toten anstellen konnte, warum sie also verrotten lassen?), doch hatte die Blauhäutige das einfach mal so hingenommen. Vielleicht würde sie es ja irgendwann noch verstehen. Für das weitere Vorgehen hier am Friedhof würde jedoch Mercian ein wenig aktiv werden müssen. Lizzy war keineswegs wirklich gut darin, mit Leuten umzugehen, und Nachforschungen hatte sie noch nie welche angestellt (außer in Büchern… aber das konnte sie hier ja nicht tun). Ob das Golem-Team wohl etwas herausfinden würden?
4 Mercy kannte die Magie, die Lizzy beherrschte. Sie hatte sie oft genug bei Orwynn gesehen und von allen Leuten, die die Golem bisher getroffen hatte, würde die Kleine vermutlich auch das Erschaffen eines Golems am ehesten verstehen können. Sie wusste, wie man Energie in Tote zwang, sie in Bewegung versetzte. Das Feuer, aus dem sie bestand, lebte nicht wirklich, sie lebte nicht wirklich, nicht normal. Medizinisch tot, und doch handelte und dachte sie, rein durch Magie, sowie auch Lizzys Ratten es taten. Der große Unterschied war nur, das Orwynn einen Weg gefunden hatte, die Magie in ihr einzusperren, zusammen diese sie am Sein hielt, ohne dass er sich dafür anstrengen musste. Und wie es schien, wenn sie Sirviente Glauben schenken konnte, musste Orwynn auch nicht am Leben bleiben, damit sie existierte. Ein Gedankengang, den sie immer wieder verfolgte, aber nie offenlegen würde. Mercy hatte große Mühen das Bedürfnis zu unterdrücken, Lizzy zu erklären, dass sie nicht jedem fragenden erklären sollte, dass sie Leichen für ihre Magie brauchte. Die meisten Menschen empfanden Leichen als abstoßend und erschreckend und mieden den Kontakt mit allem, was sie an den Tod erinnern konnte. Mercy war nicht sicher, ob sie eine Leiche werden würde, oder bei ihrem Tod einfach alles um sich herum verbrennen, wenn sie zerfiel. Ein spektakuläres Ende, ein gefährliches. Sollte das Orwynn persönlich bei ihr machen, würde es ihr gefallen, ihn zu Asche zu verbrennen. „Ah, und weißt du, ob das bei Menschen schwerer ist? Ratten sind ja kleine Tiere, das braucht doch sicher weniger Kraft, oder?“, erkundigte sie sich ein wenig hinter rum, ob Lizzy auch schon an Menschenleichen herumgebastelt hatte. Keine Frage, die sie direkt stellen wollte.
Auf dem Weg zum Friedhof und mit Lizzys kleinen Beinen würde es ein langer sein, schenkte Mercy den Passanten ein freundliches Lächeln und hielt dann an, um sich zu der kleinen Golem hinab zubeugen. „Würde es dich stören, wenn ich dich hochhebe?“, erkundigte sie sich bei der Puppe. „Dann brauchst du nicht so laut zu reden und wir verstehen uns einfacher.“ Und sie wurden weniger belauscht und waren schneller. Die Golem hörte Lizzy weiter zu, die Lautstärke war für ihre feinen Ohren kein Problem, aber Flüstern vorzuschlagen hätte Fragen aufgeworfen, die sie nicht beantworten wollte. Dafür hatte sie mit dem Sprachfehler der kleinen Golem weiterhin ihre Probleme. Mercy lernte schnell, aber es würde dauern, sich an diese Sprachart zu gewöhnen. „Und dann erfüllen sie den Befehl einfach? Wie lange machen sie das, so lange man will oder bis der Befehl erledigt ist? Gehen sie dann zurück oder werden sie an Ort und Stelle wieder zur Leiche?“, fragte sie und dachte weiter nach. „Was passiert, wenn man sie danach einsperrt? Verschwinden die Leichen dann?“ Die beiden erreichten den Friedhof und Mercy hatte zwar ein gutes Verständnis, aber absolut kein Gespür für das Unbehagen und die Trauer dieses Ortes. Oder den Frieden, den manche hier suchten, wenn sie zu ihren Ahnen sprachen. Mercy hatte keine Ahnen und keine Freunde. Sie würde hier nie aus eigenem Antrieb jemanden besuchen gehen. Jetzt ging sie mit Lizzy die Gräber ab. „Kannst du nach einem frischen Grab suchen. Einem, wo vielleicht eine Leiche gestohlen wurde“, bat sie Lizzy und entfernte sich von der kleinen Golem. „Ich werde nachsehen, ob es hier einen Wärter gibt.“ Damit steuerte sie durch die Gänge zwischen den Gräbern auf das kleine Gebäude an der Friedhofsmauer zu und klopfte an die Türe. Sie wartete, lauschte. Kein Geräusch, keine Schritte, kein Atem. Die Golem wandte sich ab, sah sich um, als eine alte Frau sie ansprach. „Sie suchen den alten Rudi? Er ist nicht da.“ Sie stockte, blinzelte hektisch. „Vorgestern … er war vorgestern hier aber seit der Nacht ist er wie verschwunden. Nichts da von ihm und keiner hat von ihm gehört.“ Sie schluckte und Mercy nickte langsam. „Ich bin Mercy, von Fairy Tail. Ich und meine Begleiterin sind genau deswegen hier. Aber könnten Sie mir einen Gefallen tun?“ Die Alte nickte, die runzeligen Finger und ihren Kragen geklammert. „Wissen Sie von einem Grab, das unordentlich aussieht? An dem etwas fehlt, oder das sonst auffällt?“ Die Frau zögerte und folgte Mercys Blick über den Friedhof. „Ich … ich bin nicht sicher. Aber mein Mann hat erzählt, an der Ostseite sind eine Gräber seltsam gewesen.“ Die Golem schenkte der Alten ein Lächeln. „Danke.“ Damit wandte sie sich weg, auf den besonderen Klang von Lizzys Füßen auf dem Kies achtend, um die kleine Golem wieder einzufangen. „Wir sollen uns die Ostseite ansehen“, erzählte sie ihr. „Und ist es möglich, jemanden zu töten und ihn direkt danach wieder zu erwecken?“
Ob es schwieriger war, Menschen zu beleben, als wie es bei Ratten war? Lizzy hob eine Hand und hielt Zeigefinger und Daumen ein wenig auseinander. E…ein bisschen… Einen Moment später jedoch schüttelte die Golemkin energisch den Kopf. Dagegen, dass Mercy sie hochheben wollte, hatte Lizzy ganz und gar nichts einzuwenden. Sie liebte, es, hochgenommen zu werden, das war, als wäre sie auf einmal größer. Huiiiiiiiiii~, rief Elisabeth begeistert aus und auch die andere Elisabeth freute sich darüber, dass es wortwörtlich hoch hinaus ging. Nun auf den Schultern der anderen Golem-Dame hielt Lizzy sich mit zwei Händen an dem Kopf von Mercy fest während sie die beiden anderen Arme ausbreitete und von sich streckte wie eine Wildgans. Ewi m…mag das!, ließ sie Mercy wissen, bevor die beiden Magierinnen weiter über die hohe Kunst der Nekromantie redeten. D…die ma…chen d..d..das, b..bis man d..d..den Z-zaubew… a..a..aufhöwt. Würde Lizzy aufhören, sich auf den kleinen Zauber zu konzentrieren, der Molly und Mock belebte, würden die Rattenskelette einfach wieder in das Taschengrimmoire der blauhäutigen Puppe verschwinden. D…d..die m.meisten… kommen zu…wück…, meinte sie dann und runzelte die Stirn aus Porzellan, während sie nachdachte. Manchmal hatte sie Molly oder Mock weggeschickt um etwas zu holen, an das sie selbst nicht gekommen war. Da waren ihre Freunde dann zu ihr zurückgekehrt. Lizzy versuchte, Mercys Fragen zu beantworten, doch so sonderlich gut im Erklären war die kleine Golemdame nicht wirklich. Hoffentlich hatte Mercy alles verstanden. W…wenn d…dew Zaubew… auf…höwt…. d-dann vew…swinden… die L..Leich…en…, stammelte sie nun noch und zur Demonstration ließ sie Molly und Mock ihren Körper und die Ärmel von Mercy hinaufklettern, sodass sie nun im Bereich der Unterarme Mercians waren. Und dann beendete Lizzy den Zauber und die beiden Rattenskelette verschwanden in einem grünlich-violetten Mana-Effekt, der zurück zu Lizzy zog.
Am Friedhof angelangt entschieden die beiden Damen sich dafür, sich aufteilen. Also, eigentlich entschied Mercian das und Lizzy sagte nichts dagegen. Denn eigentlich wäre sie viel lieber bei Mercy geblieben, doch das mit den Quests, das wusste Mercy bestimmt besser als Lizzy. Also ließ sie sich absetzen und machte sich los auf den Weg, den Mercians ihr vorgegeben hatte. Wie frisch aufgewühlte Gräber aussahen wusste die Golemidin zum Glück recht gut, ihren Erschaffer hatte sie bereits auf die ein oder andere Grabschänderei begleitet. Mit kleinen Schritten wandelte das Püppchen den Friedhof entlang. Die Wege waren aus hellem Gestein und gingen sauber in Grünflächen über, die die Gräber sanft umrahmten. Auf dem harten Boden fühlten sich die nackten Fußsohlen Elisabeths irgendwie gar nicht gut an. Trotzdem lief sie weiter und folgten den Anweisungen, die Mercy ihr gegeben hatte. Bald schon (naja… für ihre Verhältnisse eben…) hatte sie das erste Grab erreicht. Es war ein tolles Monument aus weißem Marmor. Eine fein geschliffene Steinplatte bedeckte das ganze Grab, golden waren die Namen, Geburts- und Sterbedaten von insgesamt vier Menschen eingelassen. Eine abstrakte, gewunden Statue aus dem selben weißen Marmor erinnerte Elisabeth etwas an einen Baum. Oder eine Hand, die in den Himmel zu greifen versuchte. Ganz offensichtlich war das Grab in den letzten Tagen nicht geöffnet worden, das hätte Spuren hinterlassen.
Einen kurzen Moment überlegte Lizzy, ob sie versuchen sollte, die Grabplatte anzuheben. Sie war hier auf einem Friedhof, das war ein herausragender Ort, um Tote zu finden. Sie selbst war ja ebenfalls dazu in der Lage, sich die Toten gehörig zu machen. Wenn sie ihren Papa von den bösen Rune Knights wieder holen wollte, dann würde sie da Hilfe brauchen. Du kannst hier keine Menschen klauen!, schollt die andere Lizzy Elisabeth. Warum nicht?, fragte die Golemkin. Das ist etwas Böses. Deswegen haben sie deinen Papa weggesperrt. Und deswegen suchst du jetzt mit Mercy zusammen nach einer Ursache. Das ist nicht fein.Aber… Papa hat das auch gemacht… Damit wäre es doch etwas, was Lizzy auch tun könnte, oder? Immerhin konnte sie ihrem Schaffer so nacheifern. Dein Papa war kein guter Mensch, Elisabeth. Mit allen vier Händen zog Lizzy sich den Hut weiter ins Gesicht, sodass sie nur noch das innere ihrer Kopfbedeckung sah. LASS IHN IN RUHE!, schrie sie in sich selbst hinein, doch keine Antwort kam zurück.
Mercy holte Lizzy auf dem Weg zwischen dem ersten und dem zweiten Grab ein. Sonderlich weit war die kleine Puppe nicht gekommen und auch geöffnete Grabstätten hatte sie keine gefunden. Mercian jedoch schien einen Anhaltspunkt gefunden zu haben, zumindest wieß sie Elisabeth an, die Ostseite des Friedhofes abzusuchen. Die Frage der Golemkin konnte Lizzy bejahen. W…wie w..w..wang..wange.. je..mand… tot ist… s…sp..spiewt k..k..keine… Woww...e.
Sprechen | Denken | Stimme im Kopf
Zuletzt von Lizzy am Fr 5 Mai 2023 - 11:35 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
5 Mercy verstand, dass es Lizzy freute, hochgehoben zu werden. Sie tat wie angeboten, ob die kleine Puppe hoch auf einen Arm voll aus Lava und Feuer geformten Muskeln. Lizzy war leicht, kein Wunder bei der geringen Größe, im Vergleich aber schwer, während Mercy für ihre Größe ziemlich wenig wog. Es war ihr Element, dass sie leichter machte, zum Glück aber nicht schwächer. Von dem, was Lizzy ihr danach antwortete, verstand die Golem allerdings kaum etwas. Sie schob Lizzy auf ihre Schultern, wo sich zwei Hände um ihre kleinen Hörner auf ihrem Kopf schlangen. Selbst wenn die Kleine weiter weg gewesen wäre, hätte Mercy mit der Lautstärke kein Problem gehabt. Das schwere war das Nuscheln, die Undeutlichkeit. Das Stottern und vor allem die falschen Buchstaben. All das kostete der Golem so viel Konzentration, dass ihr Schritt sich verlangsamte, als sie versuchte herauszufinden, was Lizyy ihr da erzählte. Jedes w wurde in ihrem Kopf einzeln ersetzt und dann als Satz neu abgespielt, bis sie den Sinn erfassen konnte, wo ein Mensch sich deutlich einfacher tun würde. „Die Leiche verschwindet am Ende?“, wiederholte sie das Wichtigste. Ganz ohne Vorwissen wäre es ihr wohl noch schwerer gefallen. Sie blieb stehen, um den Ratten auf ihrem Arm zuzusehen und ließ ihn erst fallen, als sie sich in Bewegung setzten. Beim erschrockenen Einatmen einer jungen Frau in der Nähe schenkte ihr Mercy ein beruhigendes Lächeln. Beim Friedhof angekommen setzte sie Lizzy wieder ab, um sich getrennt auf den Weg zu machen. Während die Kleine ihre Suche begann, steuerte die Große auf das Häuschen des Bestatters zu. Sie hörte das Klack Klack von den Füßen der anderen auf dem Kiesweg, doch die Frau und was diese ihr erzählte, fesselte Mercys Aufmerksamkeit. Der alte Rudi war verschwunden … Gräber offen, und Tote auf den Straßen. Von dem inneren Gespräch nichts ahnend erreichte sie Lizzy und hob diese wieder hoch. „Also wäre es möglich, ein Grab zu öffnen, eine Leiche wiederzubeleben und direkt mitzunehmen? Und nach Ende des Zaubers ist die Leiche dann einfach weg.“ Sie schnipste mit den Fingern, während sie Lizzy in den Ostteil des Friedhofs trug. „Aber es kostet Energie, oder? Eine Leiche zu kontrollieren, vor allem für längere Zeit. Warum sollte jemand das tun, vor allem auf den Straßen? Ich kann mir vorstellen, dass es für Forschungen eine interessante Sache wäre, aber dann hätte keiner von den Toten etwas gesehen.“ Die Golem hatten die Ostseite erreicht und schnell entdeckte Mercy, wovon die Frau gesprochen hatte. Zwei Gräber nebeneinander. Eines hatte man augenscheinlich wieder versucht herzurichten, das zweite hingegen war offen. Komplett offen. Die Feuergolem setzte die andere ab und ging neben ihr in die Hocke. „Der Wächter des Friedhofs ist verschwunden. Das überschneidet sich zu sehr, als dass es ein Zufall sein könnte, aber wir haben kaum wirkliche Spuren. Wir könnten mehr Erfolg haben, hier aufzulauern.“ Mercy war gut im Warten … aber nicht gut darin, sich zu verstecken. Sie leuchtete zu sehr, wenn sie sich nicht in Finsternis hüllte. Aber Lizzy … „Einer von uns kann sich darin verstecken“, deutete sie auf das Grab. Wenn es Lizzy nur gelang, den Deckel zum Großteil zu schließen. "Wir können dich an einem Platz etwas weiter weg verstecken, um ein größeres Gebiet abzudecken. Denkst du, du kannst den Grabdeckel mit ein wenig Hilfe von mir bewegen?"
Hastig nickte Lizzy, als Mercian ihre Worte wiederholte. Eigentlich verschwanden die Leichen nicht, sondern wanderten in das Buch Thargun zurück, in das sie gebunden waren. Aber so ganz allgemein hatte der Feuergolem verstanden, wie die Magie von Elisabeth (und damit vermutlich auch von der Kraft oder der Person, die dafür sorgte, dass in Magnolia Town die Toten durch die Straßen wanderten) funktionierte.
Auf dem Friedhof war Lizzy glücklicherweise nicht sonderlich lange alleine mit sich selbst und ihren Gedanken. Mercy holte die blauhäutige Puppe schnell wieder ein und gemeinsam gingen sie in den Bereich des Friedhofes, in dem wohl Gräber aufgebrochen worden waren. Unterwegs musste (oder durfte?) Elisabeth mehr Fragen beantworten. Mercian hatte einen großen Wissensdurst, aber das störte die Holz-Golemkin nicht. Tatsächlich war es irgendwie ein gutes Gefühl, etwas zu wissen, was irgendwie von Wichtigkeit war. Oftmals fühlte Elisabeth sich noch sehr fehl am Platz in der Welt der Gildenmagier Fiores. J..ja!, rief sie begeistert aus (Dass Mercy wieder dazu übergegangen war, Lizzy zu tragen, steigerte die Laune der Vierarmigen nur weiter!). Mercian hatte verstanden, was Lizzy ihr beigebracht hatte, das war ein tolles Gefühl. Die nächsten Fragen Mercians konnte Elisabeth nur ansatzweise beantworten. E…es bwaucht…. Enew…gie…j…ja…, bestätigte sie die Vermutung der Feurigen. Aber warum jemand das machen sollte, das wusste die blauhaarige Golemkin nicht. Dazu verstand sie Menschen zu wenig, um sich über deren Motivationen Gedanken zu machen. Mercy sprach von Forschung. M..mein… Ew…schaff…ew… ha….hat… sie e..einfach g.g..gesamm-ewlt…, versuchte Lizzy zu rekonstruieren. Bob Nekrosius hatte zumindest nie einen genaueren Grund genannt, warum oder wozu er die Toten gebraucht hatte. Vermutlich für etwas Böses!, vermutete die andere Lizzy, aber Elisabeth zwang sich, wegzuhören. Stattdessen sah sie die zum Teil offenen Gräber an. Das war kein Anblick, der ihr gänzlich neu war. Sie hatte ihrem Erschaffer ab und an geholfen, neue Leichen zu beschaffen - so gut sie das mit ihrem zierlichen Körper nunmal konnte. Zumeist hatte sie aufgepasst. Da passte Auflauern doch sehr gut dazu. Das war etwas, das Lizzy recht gut konnte. Ihr Erschaffer hatte ihr da einen tollen Trick gezeigt, den sie Mercy gleich einmal demonstrieren wollte. Doch erst hatte diese noch eine andere Frage: Ob Lizzy wohl irgendwie in der Lage war, den Grabdeckel zu schließen. Die belebte Puppe hatte ja eine gewisse Erfahrung im Grabraub und daher konnte sie voller Überzeugung den Kopf schütteln: N-nein… Zu schwach… Aber sich selbst verstecken würde sie schon hinbekommen.
Mit vor Stolz (und auch reichlich Kartoffelbrei) geschwollener Brust saugte Emille Azaels Lob wie ein Schwamm auf. Vielleicht war der ausdruckslose Typ ja so die Art Mentor, die viel auf körperliche Bestärkung gab? Er hatte lediglich einen Teller leckeres Essen verdrückt und Tristan sich mit einigen geschriebenen Sätzen abgemüht, aber wenn man schon einmal lobende Worte von einem Ranghöheren abgreifen konnte, dann musste man das machen. Einem geschenkten Fisch schaute man schließlich nicht in die Kiemen! Außer man wollte ihn essen.
"Heh, voll gerne. Diese Delia kocht echt gut!", meinte der grinsende Wassermagier voller Überzeugung. Er war zu gut erzogen um wie Tristan einen Rülpser loszulassen. Stattdessen zupfte er ein Taschentuch aus seinem Ärmel und kullerte fast von der Bank, als er Aufstehen und Mundputzen miteinander koordinierte. Sein eisiger Kumpel hatte sich in der Zwischenzweit verdünnisiert, um die Teller wegzubringen, also schaute Emille seinen neuen Boss mit glühenden goldenen Augen an. Er konnte gar nicht erwarten von der Weisheit des Anderen zu kosten und selbst ein besserer Magier zu werden. Sicher beherrschte Azael eine sehr mächtige Magie und kleidete sich deshalb so seriös. Dass er schon viel in seinem Leben gesehen hatte, stand ihm im Gesicht geschrieben. Eine richtig abgebrühte Seele musste da vor ihm stehen. Als Tristan zurückkehrte, bretterte Emille dem Eishaar erst einmal die flache Hand auf die Schulter, was in etwa die Wucht eines Wattebausches besaß, und grinste ihn breit an. "Auf zum Nekomant und dem Unwiesel, heh?", machte sich der Chalutier unverblümt über die Leseschwäche seines besten Freundes lustig. Die Tatsache, dass er beim Totenbeschwörer an Katzen dachte, war auch ziemlich lustig. Klar könnte Emille ihn nun aufklären, aber Tristans Gesicht beim Anblick eines NekRomanten war sicherlich unterhaltsamer. "Der Friedhof! Wie aufregend! Ob wir wohl echte Leichen sehen? Und Skelette?" Im Hirn des Wassermagiers sponnen sich allerhand schaurige Szenarien zusammen, die er gar nicht erwarten konnte. Mit hastigen Schritten folgte er seinen Kameraden nach draußen und ignorierte, dass sein empfindsamer Magen sich bereits gegen die Überfüllung wehrte.
Auf dem Weg ließ Emille einen wachsamen Blick durch die Straßen Magnolias schweifen, versuchte nicht auf die Pflastersteinrillen zu treten und hielt nach grunzenden Zombies Ausschau. Erst als Azael sie bat, ihm zuzuhören, machte er große Glubschaugen und richtete die Aufmerksamkeit vollständig auf den Ranghöheren. Azael erklärte wie angekündigt, um was es sich bei einem Nekromanten handelte. Der Wassermagier wusste das natürlich schon, denn er hatte ja erwiesenermaßen ein gewisses Faible für die weniger apetittlichen Dinge des Lebens. "Uhh, für den muss der Friedhof sein wie eine riesige Lagerkammer. Schon übel, wenn einem plötzlich die eigene Omi begegnet." Emille verzog das Gesicht, denn er empfand in dieser Hinsicht tatsächlich Mitgefühl für die Toten und die Angehörigen, die vielleicht auf traumatische Art mit ihren Verstorbenen konfrontiert wurden. Man konnte gruselige Sachen ja toll finden, aber wenn es um Menschenleben ging, hörte der Spaß auf. "Wir werden ihn ganz bestimmt stoppen! Und wenn nicht ... wenn ich zum Zombie werde, dann musst du mich kühl halten, Tristan!" Er haute eine Hand in die flache andere Hand und folgte weiter, als wäre damit alles Relevante geklärt. Angst vor einem Magier mit der Macht über die Toten schien nicht vorhanden zu sein.
"Boah, also ... kämpfen ist so eine Sache ...", druckste Emille etwas herum und blähte die Backen auf, um die Luft schlagartig zu entlassen. Die Friedhofstore kamen in der Ferne in Sicht, doch es würde noch Stunden dauern, bis die Sonne sich dem Horizont näherte. Prüfend betrachtete der Jugendliche Azaels Hinterkopf. Wahrscheinlich war er besser ehrlich. Vielleicht konnte der Andere ja Gedanken lesen oder so? "Ich bin Wassermagier. Ein bisschen zaubern kann ich!" Zum Beispiel konnte Emille Wasserpfützen erschaffen und von Zombies wegsurfen ... Eh, ja. Vernichtung übernahm wohl lieber wer anders.
Ein verhaltenes, aber deutlich zufriedenes Grinsen zeichnete sich auf Tristans Gesicht ab, als er für seine mangelnden Lesekünste gelobt wurde. Worte waren immer ziemlich schwierig, wenn sie nicht gesprochen wurden. Da war es schön, mal ein paar nette Worte zu bekommen, wenn er sich durch einen Text gequält...uuund da kam Emille und...streichelte ihm den Rücken? Das sollte vermutlich ein Klopfer sein, aber die Nudelarme seines besten Freunds gaben halt nicht viel her. Außerdem hatte er bei dem Wort Nekomant so einen Tonfall drauf, der deutlich machte, dass hier grade ein Scherz auf Tristans Kosten passierte. Und Azael besiegelte das ganze noch, indem er das Wort richtig, mit R, aussprach. Kurzerhand stieg Tristan leicht die Schamesröte ins Gesicht. Ach menno. Da hatte er sich so Mühe gegeben, um sich nicht vor einem bestimmt richtig coolen Magier von Fairy Tail zu blamieren und dann sowas. Schlagfertig wie eh und je streckte er Emille für seinen Spott die Zunge heraus. Das war ein lange etabliertes Ritual und hatte daher quasi schon Traditionscharakter. Die Sonne ging auf, an Neujahr gab es Feuerwerk und Tristan streckte Emille die Zunge raus, wenn dieser ihn ärgerte. Naturgesetze oder sowas waren das. Bevor es dann schon nach draußen und in Richtung Friedhof ging, ertönte nur noch ein gemurmeltes "Solang's keine Geister sin'" von Tristan.
Schweigend, wenn auch mit ab und an einem Nicken hörte Tristan den Erklärungen bezüglich des Nekromanten und Emilles Worten zu. Das...klang gar nicht so schlimm. Geister waren zwar Untote, aber dieser Nekromant schien nur Zombies zu beschwören. Und Zombies konnte man...öh nicht töten...weil die waren ja schon tot. Neu-töten? Re-töten? Kaputt machen. Zombies konnte man kaputt machen. "Bin ja froh, dass hier keiner meiner Verwandten bestattet ist. Uh, kriegen wir Ärger, wenn wir die toten Verwandten von Leuten kaputt schlagen? Weil...uh, ich hab' nur mit'm Zweihänder geübt, also..." Tristan nahm die Hände hinter dem Kopf hervor, ahmte die Haltung nach als hätte er grade in kolossales Zweihandschwert in der Hand und machte ein paar spielerische Hiebe in die Luft. Eisblaue Augen richteten sich zwischen den grade zum Schlag erhobenen Armen hindurch auf Emille, dann auf Azael. "Wir werden aber nicht zu Zombies, oder? Dafür bist du ja da. Also, ich kann bestimmt 'nen Zombie oder zwei übernehmen." Vielleicht war diese Quest doch ein bisschen gefährlicher als gedacht? Aber sie wurden ja sicher nicht zu Zombies. Dafür mussten sie ja erstmal sterben und dann musste da noch ein Neko...NekRomant sein und einen beschwören oder sowas. Ja, das klang logisch. "Du wirst nicht zu einem Zombie, weil ich dich nich' sterben lasse, Emille. Ist doch klar." Festes Nicken vonseiten Tristan, während er die Arme wieder hinter dem Kopf verschränkte und weiter hinter den beiden anderen herlatschte. Die Frage nach seiner Magie musste wohl unbeantwortet bleiben. Aber die spielte auch kaum eine Rolle. Die Hauptaufgabe der Eisformmagie für Tristan war es einen gigantischen Zweihänder zu erschaffen, mit dem er dann zu Werke gehen konnte. Alles andere war ziemlich zweitrangig. Außerdem musste man für mehr Zauber auch Zauber üben und das klang halt mal so richtig anstrengend. Augenscheinlich nicht grade besorgt ging es für den Jungen also weiter die Straßen von Magnolia entlang. Bislang machten sich die Zombies herzlich rar, aber das würde wohl kaum so bleiben. "Was kannst du denn?", erklang es noch munter in Richtung Azael, bevor Tristan auch schon weitersponn: "Bestimmt...uhhhh...boah ich kenn mich mit Magie halt echt nich aus. Uhhhh. Bestimmt...uhhh." Genau.
"Sozialgrunzer." | Gedanken | Casts Fist
Azael Schwarzer Dämon
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Auch wenn der Targaris absolut keine Emotionen nach außen trug, so war sein Inneres umso aufmerksamer für solche Dinge. Der Finsternismagier erkannte zügig die Verbindung zwischen den beiden Jungs, die ein ziemlich tiefgehendes Verhältnis miteinander verband und das war natürlich eine Loyalität, die man hier in Fairy Tail sehr zu schätzen wusste. Für den Auftrag bedeutete es grundsätzlich auch nur Gutes, denn so war sichergestellt, dass sie trotz aller Späße einander die Rücken freihalten würden. Zwar handelte es sich hier nur um einen Auftrag des B-Ranges, aber man rechnete mit konkreten Gefahren und die beiden Jungs waren eben auch noch Anfänger. Azael musste also sicher sein, dass alle Zahnräder vernünftig ineinander griffen und der Apparat reibungslos lief. Er würde die Zwei beschützen und den Auftrag erfüllen, so viel war klar, doch gleichwohl würde er den beiden Teenagern ihre Erfolge gönnen. Sie sollten durchaus die Möglichkeit erhalten zu zeigen, was sie drauf hatten.
Und so brach das ungleiche Trio auf, um einen Nekromanten zu jagen und all den Zombies den Gar auszumachen. Untote zum Leben erwecken und sie für die eigenen Zwecke auszunutzen war unverzeihlich und allen voran respektlos gegenüber den Toten, die ihre letzte Ruhe eingenommen hatten. Für all die Familie in Magnolia Town musste es sicher schrecklich sein, ihre eigenen Verwandten als Zombies auf den Straßen umher wandeln zu sehen. Das bedeute gleichwohl aber auch, dass die Gräber auf den Friedhöfen leer sein mussten, denn bekannte Untote wurden ja nicht einfach so beschworen. Den Nekromanten erwischten sie sicher erst in den nächtlichen Stunden aber vorzeitige Nachforschungen auf dem Friedhof konnten sicher nicht schaden, zumal sie ja früher oder später auch alle Zombies aufhalten und irgendwie wieder zurückbringen mussten. Je intensiver Azael über den Auftrag nachdachte, desto ungeeigneter empfand er Emille und Tristan für diese Aufgaben. Er zweifelte dabei keineswegs an ihren magischen Fähigkeiten oder ihrem Entschluss sich richtig reinzuhängen, aber Untote bekämpfen und deren Leichen wieder in ihre Gräber zu bugsieren. Das war in den Augen des Finsternismagiers keine Aufgabe für Minderjährige.
Auf dem zum Friedhof klärte Azael die beiden Teenager über den Nekromanten auf und was dieser Wiedergang unter Umständen zu bedeuten hatte. Die Zombies waren Sklaven des Nekromanten, Diener dessen Willens. Die Resonanz seitens Emille war sehr gefasst, kannte er sich offenbar gut genug aus, doch zog er zügig eine Grenze zwischen Amüsement und Ernst. Spätestens als Verwandte ins Spiel kamen, sollte allen klar sein, was für eine Konsequenz die Zombies für alle haben konnten. „Das Kaputtschlagen der Zombies ist in der Tat ein Problem“, gestand Azael ein, denn wer wollte schon mit ansehen, wie die eigene Oma in zig Einzelteile zerschlagen wurde? Niemand. „Aber die Sicherheit der Bürger hat oberste Priorität. Wir können keine Rücksicht auf den Zustand der Untoten nehmen, wenn wir unsere Mitbürger beschützen wollen“, erklärte er ausdruckslos, aber deutlich genug, um es allen verständlich zu machen. „Und keiner von uns wird zu einem Zombie. Wir passen alle aufeinander auf“, versicherte Azael den beiden Teenagern und machte ebenfalls klar, dass sie ein vollumfängliches Team waren.
Der Friedhof kam bereits in Sichtweite, da wollte der Finsternismagier noch kurz prüfen, worin die beiden Teenager eigentlich befähigt waren. Er wollte zumindest grob einschätzen, wie er sie gewinnbringend für den Krieg gegen die Zombies einsetzen konnte, ohne sie dabei unnötig zu gefährden. Emille beherrschte etwas Wassermagie, Tristan hingegen konnte mit Magie nichts anfangen, dafür hatten seine Schwertbewegungen anfänglich durchaus nach etwas fähigem ausgesehen. „Das wird ausreichen“, bestätigte er also den Erklärungen der Beiden. Den Hauptanteil würde er dann schon übernehmen, aber das war ja kein Problem. „Wir werden zunächst den Nekromanten aufspüren und jede weitere Totenbeschwörung damit unterbinden“, wies der Targaris an. „Im Anschluss werden wir durch die Stadt gehen und jeden Zombie zur Strecke bringen, den wir aufspüren können. Das alles erledigen wir in der Nacht, damit möglichst kein Angehöriger mit ansieht, wie wir ihre geliebten Verschiedenen in Einzelteile zerlegen.“ Kurz kehrte Stille ein, während das Trio den Torbogen zum Friedhof erreicht hatte. Dort blieben sie zunächst stehen und Azael stellte sich vor die Beiden, um ihnen den Zutritt vorerst zu verwehren. „Seid ihr euch sicher, dass ihr das schafft?“, wollte er dann von den Teenagern abschließend wissen. Andernfalls würde er sie zurückschicken und sich allein kümmern, doch die Blicke von Emille und Tristan sprachen Bände.
Azael war ein ziemlich starker Magier. Seine Fassung und seine kühle, distanzierte Art gab es eigentlich nur bei Typen, die richtig etwas auf dem Kasten hatten. Emille kannte solche Personen aus Büchern. Schweigsame Fremde, die am Ende zum Mentor des Helden wurden oder als mysteriöse Weggefährten genau dann zur Stelle waren, wenn man sie brauchte. Seine Eltern hatten dem Wassermagier beigebracht, dass Angeberei unhöflich war und man nicht mit Talenten prahlte. Emilles Vater zum Beispiel hatte fast nie von seinen magischen Fähigkeiten gesprochen. Daher verwunderte es vermutlich nicht sonderlich, dass Azael für den Jugendlichen in genau das Schema fiel und deshalb aus der Entfernung bewundert und angehimmelt wurde. Für den Frischling in Fairy Tail fühlte sich echt jede andere Person wie ein starker Magier an, während er das magische Talent einer Nacktschnecke besaß. Oder in seinem Fall wohl eher eine Gießkanne. Auf dem Weg durch die Straßen Magnolias zum westlichen Friedhof hielt er die Augen offen, doch zum Glück begegnete ihnen noch kein Skelett und auch kein schlurfender, hirnloser Zombie. Stattdessen entlud sich die Nervosität des jungen Mannes gen Tristan, den er mit Zombifizierung aufziehen wollte. Auch sein bester Freund wirkte angespannt, auch wenn Emille absolut keine Angst vor wankenden Leichen oder komischen Nekromanten hatte. Nein, der Chalutier fürchtete sich nicht vor gruseligen Dingen und empfand Angst eigentlich nur in Ausnahmefällen - dafür war er in seinem kurzen Leben schon zu oft mit eigenartigen und gefährlichen Dingen konfrontiert worden, die teils sein eigener Körper zusammen braute, um ihn um die Ecke zu bringen. Nein, Emille hatte Angst, Azael zu enttäuschen! Er wollte unbedingt, dass der stoische Typ, der sie auf eine Quest mit einem so hohen Rang mitnahm, am Ende dachte, dass er cool und lässig war. Die Gedanken daran stressten den Wassermagier total, so dass sie ratterten wie wild arbeitende Zahnräder. Den Hinweisen des Ranghöheren lauschte er daher wie der Predigt eines Heiligen und versuchte auch zu verstecken, dass er durch das Laufen schon ein bisschen außer Atem war. Seine Kondition war wirklich nicht die Beste, und ein strammer Spaziergang ließ seine zerbrechlichen Lungen bereits brennen. Daher lief Emille etwas weiter hinten als die anderen und tarnte seine Erschöpfung durch Wachsamkeit, so dass hoffentlich höchstens Tristan hörte, wie sein Freund schnaufte, als würde ihm ein gebärendes Walross folgen.
Azael hatte natürlich Recht: Wenn es hart auf hart kam, dann würden sie die Zombies in Stücke kloppen müssen. Was für eine Art von Person musste man eigentlich sein, um Leute aus den Gräbern zu holen und die Bürger der Stadt mit ihren eigenen Verwandten zu konfrontieren? “Ich finde es nur seltsam, dass noch niemand angegriffen wurde”, warf Emille gepresst von hinten ein. Was für Ziele verfolgte der Nekromant? Baute er sich vielleicht eine Zombiearmee zusammen, um Magnolia zu unterwerfen? Fragen über Fragen schossen durch den Kopf des Chalutiers, der vor lauter Tagträumerei nicht bemerkte, dass sie schon die Friedhofstore erreicht hatten. Neugierig schaute er an Tristan vorbei ins Innere des Areals und versuchte einzutreten, da schob sich Azael in ihren Weg. Emille knallte von hinten gegen seinen Kumpel und ließ kurz die Glocken der Kardia Kathedrale klingeln, als er mit der Stirn gegen den Hinterkopf seines Kumpanen bonkte. “Eh?”, fragte Emille und torkelte zur Seite. Blinzelnd schaute er mit einem wachsenden roten Fleck auf der Stirn zu Azael hoch. “Klar doch. Wir wollen den Leuten aus Magnolia helfen!”, versicherte er seinem Questleiter mit voller Inbrunst. Elan war auf alle Fälle vorhanden. Blieb nur die Frage, ob das für so einen abgebrühten Typen wie Azael ausreichen würde.
Eifriges Nicken. Niemand würde sterben, weil sie einander verteidigen würden. Das klang doch gut. So sollte Fairy Tail wohl sein. Der Junge verschränkte wieder die Hände hinter dem Kopf. Bislang war noch kein Untoter in ihr Sichtfeld getorkelt, gelatscht oder anderweitig reingekommen. Irgendwie hatte er sich diese Zombieplage anders vorgestellt. Emille hatte schließlich schon einen gesehen - und deswegen die Einkäufe stehen lassen, die der Zombie bestimmt gefressen hatte! - also mussten die hier doch irgendwo sein? Aber nö. Die Straßen waren ruhig. Das war zwar vermutlich schon ungewöhnlich, aber Tristans Neuronen feuerten wie üblich in andere Richtungen als in jene der Logik. Am meisten Sorgen machte er sich um sein Essen. Zwar hatte er in der Gildenhalle bereits ordentlich reingehauen, aber ewig würde das nicht vorhalten. Zwischen den Ellbogen hindurch ging ein Blick nach oben Richtung Sonne. Heftiges Blinzeln. Er hatte direkt reingeschaut! Aggggh, die Flecken! "Also haben wir jetzt bis zur Nacht nichts zu tun?", erklang es murmelig leise, unter weiterem Blinzeln in Richtung Azael. Beinahe hätte er verpasst, dass der Chef der Truppe stehen geblieben war, und blieb selbst wie angewurzelt an Ort und Stelle stehen. Etwas prallte von hinten gegen ihn. Tristan bewegte sich nicht einmal sonderlich, während Emille sich hinter ihm hervor schlängelte. Kurz ging ein besorgter Blick rüber zu dem besten Freund. Der hatte eine Rötung an der Stirn. Natürlich. Er war wie ein Apfel. Oder sowas. Die bekamen auch immer komische Stellen, wenn sie fallen gelassen wurden.
Einen Moment lang schien Tristan innerlich genau so tot wie Azael sich gab. Zumindest wurden die Augen stumpf. Die Finger des Jungen zitterten kurz, verkrampften sich einmal, bevor sie sich zu Fäusten ballten. Keine Geister. Alles. Nur keine Geister. Der Neko...Nekromant konnte bestimmt nur normale Untote beschwören. Zombies und Skeltals und sowas. Aber keine Geister. Das war ganz bestimmt höhere Nekomantis. Der konnte das garantiert nicht, ne. Tristan schob trotzig das Kinn ein bisschen vor, erinnerte daher kurz an einen Nussknacker. Ein Nicken ging Richtung Emille. "Was er sagt. Wir wollen helfen. Sin ja nich einer Gilde beigetretn um dann alls für uns erledign zu lassn." Neugierig bog sich Tristan zur Seite, um an Azael vorbei schauen zu können. Es war...ein Friedhof. Gräber, Mauso-Alleen. So Steindinger halt. War eigentlich ganz hübsch, wenn man gerne zwischen Toten rumlief. Ein besorgter Blick ging rüber zu Emille. Aber nein, der hatte eigentlich viel mehr Spaß an gruseligem Zeug. Wenn hier überall Spinnweben und vielleicht eine hausgroße Spinne gewesen wäre, hätte man Emille vermutlich festhalten müssen, damit er sich nicht direkt in die Gefahr stürzte. Eisblaue Augen richteten den Blick wieder auf Azael, durchdringend, starrend. "Also...gehn wir da jetz rein oder nich? Wenn nich hol ich mir noch schnell was zu trinken. Ich denk mal, wenn wirn Untotn sehn, haun wir ihn direkt kaputt. Nich erst...keine Ahnung...mal nachfragn, ob er nich vielleicht doch was zu sagn hat?" Wieder kamen Tristans Hände hinter dem Kopf hervor, um prügelnden Bewegungen in die Luft zu machen. Wobei, wenn er eh schon dabei war. Entweder er würde eine Waffe brauchen oder selbst er hatte sich bis zum Einsatz von dieser unsagbaren mentalen Anstrengung erholt. Der Junge breitete die Arme aus. Unter leisem, windspielartigem Klirren formte sich eine Waffe aus Eis zwischen den Händen. Eine schwielige Grabbelpfote Tristans legte sich um den Griff, schwang die Waffe auf seine Schulter. Sie war länger als er. "Okay, bin bereit."
Mana:
(91/100)
Zauber:
Ice Make: Greatsword TYP: Elementarmagie ELEMENT: Eis KLASSE: I ART: Nahkampf MANAVERBRAUCH: 10 MAX. REICHWEITE: Beim Anwender SPEZIELLES: --- VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 2 BESCHREIBUNG: Aus Eis formt der Magier ein Zweihandschwert. Die Waffe braucht nur wenig Zeit, bevor sie sich aus Splittern zusammengesetzt oder gänzlich neu geformt hat. Die maximale Länge der Waffe beträgt dabei zwei Meter. Das Schwert kann ganz normal verwendet werden, schmilzt jedoch nach fünf Minuten sofort weg. Der Waffengrad Zweihänder wird zwar nicht zur Erschaffung, aber zur Verwendung der Waffe im Kampf benötigt.
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Azael Schwarzer Dämon
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Würde der Targaris einen Blick in die innere Welt des Chalutiers werfen können, hätte er dem Teenager direkt verraten, dass er keiner dieser superstarken Megamagier war, für den Emille ihn im Augenblick hielt. Wer Azael kannte, der wusste zwar von seinen adäquaten Fähigkeiten, aber eben auch davon, dass diese Ausdruckslosigkeit täglich Brot war. Azael war auch kein Mensch, der sich irgendetwas aus Bewunderung oder gar Fans machte, denn in ihm wohnte eben kein Angeber oder dergleichen inne, der unbedingt einen Coolnessfaktor erreichen oder gar aufrechterhalten musste. Er wollte einfach nur ein glückliches Leben mit Delia führen und für die Gilde arbeiten, doch die Teenager würde ihn zumindest bei diesem Auftrag eher die Position eines heiligen Predigers zuweisen. Azael hingegen befand die Teenager bereits für cool und würdig genug, auch wenn es ihnen an praktischen Erfahrungen mangelte. Doch so hatte er ja auch vor einiger Zeit erst angefangen, also gab es dafür keine Minuspunkte.
„Da stimme ich zu, Emille“, entgegnete der ausdruckslose Magier im schneidigen Anzug auf die Feststellung des Wassermagiers. „Scharfsinnig von dir“, lobte er dessen Bemerkung also, während er die Fairy Boyz weiter gen Friedhof führte. „Entweder verfügt der Nekromant nicht über die notwendigen Fähigkeiten und tastet sich noch an die Handhabung heran“, brachte Azael seinen ersten Gedanken hervor. „Oder der Nekromant verfolgt ein ganz spezielles Ziel, weswegen die Untoten noch nicht aktiv eingegriffen haben“, ließ er nachfolgen. „Sie könnten auch als Ablenkung gedacht sein“, schlug er ebenso vor. „Ihr seht – uns fehlen Antworten. Die gilt es ebenfalls zu beschaffen“, mahnte er also vor. Ihre Aufgabe bestand eben nicht nur darin die Untoten zu verkloppen und den Nekromanten zu stoppen, sondern auch dessen Beweggründe ans Licht zu bringen.
Der kalte Blick des Finsternismagier traf die Seelenspiegel des Eisformmagiers. „Es gibt Arbeit, bis die Nacht anbricht“, machte Azael ihm klar. „Wir müssen nachzählen, wie viele Gräber geöffnet sind und den Friedhof nach Spuren des Nekromanten absuchen“, fügte er an. Der Friedhof war schließlich nur der Ausgangspunkt ihrer Ermittlungen und sollten sich weitere Gräber öffnen und die Zombies von dannen bewegen, konnten sie denen unter Umständen bis zum Nekromanten folgen. Andernfalls konnte eine Suche in der ganzen Stadt ziemlich mühselig werden. Dann hielten sie vor dem Friedhof und abschließend erkundigte sich Azael direkt nach der Bereitschaft der beiden Teenager. Sie mochten unerfahren sein, aber ihr Herz schlug für die richtige Sache, daher nickte Azael ausdruckslos. „Ihr seid echt cool“, lobte er die beiden Teenager dieses Mal gemeinsam.
Dann öffnete Azael den Zugang zum Friedhof und ging vor, hoffentlich gefolgt von den Teenagern. Ihnen offenbarte sich ein schöner Friedhof mit gepflegten Grünanlagen, kunstvoll angelegten Gräbern und Mausoleen. Ein sehr schöner Ort für die letzte und eigentlich friedliche Ruhe, doch diese Ruhe wurde gestört und die Gräber geschunden. Bereits aus der Ferne konnte man diverse Gräber sehen, die geöffnet und aus denen augenscheinlich eine Leiche emporgestiegen war. „Haltet die Augen offen. Wenn ihr einen Zombie seht, passt auf und zählt mit“, forderte der Targaris. Ob sie die Zombies bekämpften, war ihm dabei egal, solange die Gesamtzahl am Ende stimmig war. „Sehen wir uns um. Hoffentlich finden wir etwas.“ Mit den Worten schritt Azael tiefer in den Friedhof hinein und stellte dabei fest, dass die Zahl der Zombies nicht Ohne war. Das Team sollte noch einiges zu tun bekommen.
Oh Mann ... Wenn das so weiterging, dann mussten sie diese Untoten gar nicht mit Fäusten und Zaubern bekämpfen! Das Strahlen auf Emilles Gesicht war so gewaltig, dass alleine der Anblick gereicht hätte, um die Untoten zurück in ihre Gräber zu schicken. Erst war er scharfsinnig und dann auch noch (zusammen mit Tristan) cool. Für Komplimente war der Jugendliche sehr empfänglich. Mehr noch, wenn sie von einer Person kamen, die er insgeheim bewunderte. Der eher kleine Wassermagier schien direkt ein paar Zentimeter über sich hinauszuwachsen und grinste den ausdruckslosen Älteren vor sich gewinnend an. "Verstanden, Chef!", meldete Emille, salutierte zackig (und sehr falsch) und stapfte motiviert von den lieben Worten seines heutigen Idols mutig in den Friedhof.
Emille mochte gruselige und schaurige Dinge. Bei Nacht würde der Friedhof vor ihnen vielleicht genau zu so einem Anblick werden, doch im Augenblick erinnerte er eher an einen gemütlichen Park, an dem zufällig auch Tote begraben lagen. Es gab an zahlreichen Stellen Gelegenheiten zum Verweilen, außerdem hatte sich die Stadtverwaltung von Magnolia nicht lumpen lassen und das Areal geschmackvoll begrünt, was die alten Mausoleen und die Grabgestecke respektvoll in Szene setzte. Der Chalutier begegnete dem Areal recht neutral. Er hatte in seinem jungen Leben noch keine Begegnungen mit dem Tod gehabt. Sein Vater war verschwunden, und auch wenn manche in Clover ihn für tot erklärt hatten, hatte es nie ein Begräbnis gegeben. Emille verband also keine negativen Erinnerungen oder Gefühle mit diesem Ort und bewegte sich daher frei und neugierig umher, achtete jedoch darauf, nicht zu viel Lärm zu veranstalten. Dies hier war noch immer ein Ort der Toten, und so sehr ihm auch der Sinn nach Grusel und Abenteuer stand, er würde seine Sitten nicht vergessen.
Apropos ... Seine Schritte führten den Chalutier zu einer Ansammlung von Gräbern, deren Bepflanzung achtlos zertrampelt worden war. Ein liebevoll platziertes Gesteck lag in Trümmern, und das Wachs einer Friedhofskerze hatte den Grabstein beschmiert. Die Erde lag aufgewühlt da, und wenn man sich vorsichtig über das Grab beugte, konnte ins Erdreich bis auf einen zersplitterten Sarg blicken. Es war ein Anblick wie in einem Horrorbuch: Das zerborstene Holz, die Kratzspuren ... Emille speicherte den Ort ab und zählte mit. Bei seinem vorsichtigen Spaziergang durch das Areal gab es zahlreiche solcher Szenen. Wie schrecklich für die Bewohner der Stadt. Der Wassermagier warf einen prüfenden Blick auf seine Kameraden. Über Azael machte er sich keine Sorgen, doch Tristan war nicht sonderlich empfänglich für schaurigen Kram. Ob er sich wohl schon in die Hose machte? Hehehe, dabei war das hier doch noch echt harmlos, was den Zitterfaktor anging!
Vorsichtig umrundete Emille ein Mausoleum und sah auf einem kleinen von Rosenbüschen gesäumten Kiesweg einen Mann mit dem Rücken zu ihm stehen. "Verzeihung!", rief der Junge und näherte sich der Person. Sie drehte sich nicht um. "Hier ist es gefährlich! Sie sollten nicht im Friedhof sein. Hier gehen Zombies um!", warnte der Magier den mutmaßlichen Zivilisten. Als erneut keine Antwort kam, blieb Emille etwas entfernt auf dem Kiesweg stehen. "Mein Herr?" Mit einem schmatzenden Stöhnen wandte sich der Mann um. Sein Unterkiefer fehlte. Die Augen waren glasig und erinnerten an hervorquellende Schwämme. Er gurgelte irgendetwas, streckte die Arme aus und nahm die Verfolgung auf. Gleichzeitig wurde neben dem Chalutier die Mausoleumstür aufgestoßen, die scheinbar nur angelehnt gewesen war. Wie aus einem sehr, sehr falschem Clownsauto purzelte ein Haufen "gelagerter" Zombies heraus und schloss sich stöhnend dem einsamen Mann auf dem Kiesweg an. "Hab welche gefuuuundeeeeen!", brüllte Emille mit in ungeahnte Höhen kieksender Stimme und rannte keuchend vor den Zombies weg, die sich zum Glück recht langsam und taumelnd bewegten.
Cool. Haha! Weil er ja Eismagie wirkte. Scheinbar hatte dieser Azael ja doch Humor. Daumen und Zeigefinger lösten sich vom Griff des Bidenhänders, damit Tristan dem Chef mit beiden Händen Fingerpistolen geben konnte. Zwar versuchte er den Salut Emilles nachzuahmen, aber die Hand mit dem Zweihandschwert knickte ab, die Waffe schlug eine Furche in den Kiesweg. Mit entschuldigendem, peinlich berührtem "Hehe" wuchtete sich der junge Tanngrund die Waffe zurück auf die Schulter. "Also, im Zweifel umhaun und mitzähln. 'S kriegn wir hin." Also, eigentlich war er sich da nicht sicher. Emille war, nix gegen ihn, echt nicht gut im kämpfen. Und Tristan war echt nicht gut, wenn's um Hirnsachen ging. Zusammen hätten die beiden hier ein voll funktionsfähiges Mitglied von Fairy Tail ergeben, aber einzeln gab es nun mal eklatante Mängel. Freilich vermochte es Tristan nicht diesen Gedanken eloquent Ausdruck zu verleihen. Dem armen Kerlchen blieb davon nichts weiter als ein irgendwie unbestimmt ungutes Gefühl, und die kurze Möglichkeit Emille sacht und kameradschaftlich in die Schulter zu knuffen. "Lasst euch nich fressn." Mit einem betont lässigen Winken dackelte Tristan in die exakt entgegen gesetzte Richtung von Emille auf den Friedhof. Damit blieb für Azael die Mitte, womit er hoffentlich gleich nah bei den beiden Jungspunden war.
Sonderlich schnell war Tristan bei seiner Untersuchung des Friedhofs nicht. Sein scheinbar angeborenes Schneckentempo, aus dem er nie so ganz heraus kam, paarte sich auf die schlimmste Art und Weise mit der Angewohnheit den Toten Respekt zu zollen. Folgerichtig trottete der Junge von einem Grab - ob entweiht oder nicht - zum Nächsten, senkte vor jedem einzelnen den Kopf und sprach eine kurze Segensformel von seiner Mutter. Man hatte den Toten gegenüber ehrfürchtig zu sein. Wenn man das nicht war, wenn man zum Beispiel ein kleiner Junge war, der eine vorlaute Klappe hatte, dann holten einen die Geister der verärgerten Toten. So zumindest hatte seine Mutter ihm das erklärt. Und da sie so ein bisschen komplett für die spirituelle Ebene des kleinen Stamms Nomaden verantwortlich gewesen war, in dem er aufgewachsen war, saß dieser Glaube nunmal ziemlich tief. Außerdem hatte sie auch in Clover Town nicht damit aufgehört ihren Ritualen nachzugehen. Die Bewegungen und Worte hatten was Beruhigendes. Außerdem sorgten sie dafür, dass hier keine Geister entstehen würden. Und die brauchte echt niemand. Tristan hatte sich grade erst mit den Zombies abgefunden. Und für die hatte er eine Waffe, deren Gewicht beruhigend schwer auf seiner Schulter lastete. Der zweite Grund, aus dem er nur langsam voran kam, war sehr viel mundaner. Er hatte schon drei Mal verzählt. Zwischen den eigenen Gedanken, den Gebeten und der doch reichlich unhandlichen Waffen, dackelte er jetzt schon zum viertem Mal zurück an den Anfang der Gräberreihen um nochmal anzufangen. Ein Stöhnen zog die Aufmerksamkeit des Jungen auf sich. Die hölzerne Türe eines nahen Mausoleums ruckelte. Dann ächzte sie. Schlussendlich erklang das Geräusch von splitterndem Holz, als die Schrauben in den Scharnieren zwar noch die eine Latte hielten, in die sie verbohrt waren, der Rest der Türe sich jedoch verabschiedete. Heraus purzelten vier Zombies. Oder vielleicht auch fünf. Unter den verschränkten Gliedmaßen war das schwer zu sagen. In einem grausamen Bogen schwang Tristan den Zweihänder herum und trieb die Klinge der Länge nach durch den vordersten Zombie. Dort durfte sie bleiben, denn der Rest drängte nach. Frostiger Nebel perlte von den Händen des Jungen, verdichtete sich auf dem Boden zu einer Eisfläche. Wie erwartet waren die Zombies nicht grade Eiskunstläufer und flutschten munter auf dem Eis weg, während ihre Hände versuchten Halt zu finden wo keiner war. Vorsichig machte Tristan ein paar Schritte auf dem eigenen Eis nach hinten. Zumindest, bis Emilles Schrei ertönte. Mit einem lauthals geröhrten "Hier auch!" meldete sich Tristan ebenfalls, bevor er einen Zahn zulegte, ausglitschte und auf dem Rücken den Weg bis zum Rand der Eisfläche antrat nur um dort Gesicht voran mit einem dumpfen "Au" einem der Kieswege des Friedhofs zu landen.
Zauber:
Ice Make: Rink TYP: Elementarmagie ELEMENT: Eis KLASSE: I ART: Support MANAVERBRAUCH: 10 MAX. REICHWEITE: 5 Meter SPEZIELLES: --- VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 2, Manaregeneration Level 2 BESCHREIBUNG: Indem der Ice Make-Magier beide Hände auf den Boden legt, kann er eine kreisförmige Welle an Eis ausschicken. Der Zauber erschafft so eine kleine Spielfläche aus Eis, mitsamt einer nur wenigen Zentimeter hohen Bande. Kleinere Unebenheiten im Boden kann der Zauber von alleine ausgleichen und formt die Spielfläche um diese herum. Etwas wie beispielsweise größere Gesteinsbrocken ragen jedoch durch die Eisfläche hindurch. Die Eisfläche hat nach ihrer Erschaffung fünf Minuten lang Bestand, bevor sie zu schmelzen beginnt.
Beherrschung:
Willenskraft Level 4: Der Radius dieses Zaubers erhöht sich auf 10 Meter. Willenskraft Level 6: Der Radius dieses Zaubers erhöht sich auf 15 Meter. Willenskraft Level 8: Der Radius dieses Zaubers erhöht sich auf 20 Meter. Willenskraft Level 10: Der Radius dieses Zaubers erhöht sich auf 25 Meter.
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Azael Schwarzer Dämon
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Der Friedhof war erreicht und alles Wesentliche wurde zuvor besprochen. Die Magier von Fairy Tail konnten sich nun also auf dem Friedhof umsehen, um die Lage festzustellen und nach Möglichkeit denen einen oder anderen Zombie auf die Bretter zu schicken. Mit den beiden Jungs an der Seite machte sich der Finsternismagier jedoch keine Sorgen, denn auch wenn man hinsichtlich einer adäquaten Einschätzung bei Azael nicht zwingend ein optimales Ergebnis als Zuspruch erhielt, so waren alle drei Magier motiviert und von der Sache überzeugt. Inpunkto Mitarbeiterführung musste der Targaris zwar noch einiges lernen, aber womöglich war das mitunter einer der Gründe, weswegen Augusta ihn dazu gebracht hatte, die beiden Teenager mitzunehmen. Gleichermaßen waren die beiden Jungs wohl eine Absicherung für den Sumpfbewohner, falls er die Kontrolle über seinen inneren Dämon verlieren sollte. Die Methoden in Fairy Tail Lerneffekte zu erzeugen glich oftmals der Kopf-durch-die-Wand-Methode.
„Gebt auf Euch Acht“, sprach der Targaris noch abschließend, ehe sich das Team im Friedhof aufteilte. Für Azael blieb die Mitte übrig, während die beiden Jungs jeweils eine der seitlichen Flanken übernahmen. Hauptauftrag war das Zählen der Zombies, um eine Gesamtzahl mit den offenen Gräbern möglichst in Einklang zu bringen. Zu viele Zombies bedeutete womöglich die Öffnung von Gräbern auf anderen Friedhöfen und Ruhestätten, während zu wenige Zombies bedeutete, dass noch irgendwo welche herumspazierten. Aufmerksam schritt der Finsternismagier über den Kiesweg in der Mitte und begutachtete die Gräber, wobei er natürlich nur zählte, wenn eines von ihnen erkennbar geöffnet war. Tatsächlich waren es echt einige Gräber und das nur mittig des Friedhofs, also konnte man das womöglich auf die beiden Flanken der Jungs ausweiten. Das war kein gutes Zeichen, denn so viele erweckte Tote bedeutete echt einiges an Arbeit, selbst wenn die Zombies nicht zwingend die stärksten Gegner sein mussten. Aber eine Überzahl konnte schlussendlich jeden starken Magier überrennen.
Der Anzugträger blieb stehen als er die Rufe der beiden Jungs vernahm. Sowohl Emille als auch Tristan waren auf Zombies gestoßen, die offenbar auch direkt aktiv wurden. Kampfgeräusche ertönten auf der Flanke des Eismagiers, während schnelle Schritte im Kies aus Emilles Richtung herüber hallten. Das war eine äußerst schwierige Situation, denn Azael konnte nicht erkennen, welchem Jungen er dringender helfen musste. Und egal für wen er sich entschied, er riskierte dabei das Leben des Anderen. Zum ersten Mal im Laufe seiner Karriere als Magier hatte er das Gefühl wirklich nicht weiter zu wissen, doch glücklicher- oder unglücklicherweise wurde ihm diese Entscheidung auch direkt abgenommen. Ein Blick nach vorn verriet dem Finsternismagier, das sich ihm ebenfalls Zombies näherten und sie wirkten nicht so, als wollten sie mit ihm eine Runde Mau Mau spielen. Azael konzentrierte seine Magie in der rechten Hand und vollzog damit einen Schnitt in der Luft, woraufhin sich eine dicke Klinge aus Finsternis bildete und gen anwatschelnde Zombiemeute bewegte. Die Klinge war nicht zwingend schnell, besaß dafür aber eine ordentliche Wucht. Ungebremst krachte sie in die Zombies und riss sie gewaltvoll zu Boden, wobei einige von denen in diverse Einzelteile zerfielen.
Dann wurde die Entscheidung getroffen. Schnelle Schritte im Kies bedeuteten Flucht, Kampfgeräusche bedeuteten Notwehr oder proaktiver Angriff. Wer floh, der konnte sich offenbar nicht verteidigen und war der größeren Gefahr ausgesetzt. Der kämpfende Teenager konnte sich zumindest Zeit erkämpfen, die für Azael notwendig war. Der Finsternismagier legte einen Zahn zu und bewegte sich parallel zu Emille über den Kies, bis er einen geeigneten Punkt hinter einem Mausoleum fand, um einen großen Sprung hinüber zu machen. Azael machte einen großen Satz durch die Luft, kam auf der anderen Seite an und rollte sich direkt ab, um den Schwung nicht in seine Gliedmaßen zu pressen und lief Emille dann entgegen, der eine Horde Zombies hinter sich hatte. Sofort bildete der Targaris mit beiden Händen Fingerpistolen und lief gemächlich auf die Zombies zu. „Bang“, sprach er ausdruckslos und feuerte die erste Finsterniskugel ab. „Bang, Bang“, sprach er abermals und feuerte zwei weitere Kugeln. Und so schoss er abwechselnd die verfolgenden Zombies nieder.
„Zähl die Leichen“, meinte er abschließend ausdruckslos zum Wassermagier und setzte sich dann eilend in Bewegung, um auch Tristan zur Hilfe zu eilen. Erneut sprang er über diverse Gräber hinweg, um querfeldein abzukürzen. Der Finsternismagier hatte einfach keine Zeit die ruhenden Toten großartig zu respektieren, denn das Leben von Tristan war ihm im Augenblick deutlich wichtiger. Mit einem letzten Satz überbrückte er auch das letzte Grab und kam endlich auf der Seite von Tristan an. Noch im Flug zählte er grob die gestürzten Zombies durch und blickte dann zum Tanngrund, der in den Kies gestürzt war. Noch bevor der Targaris Boden unter den Füßen hatte, richtete seine Fingerpistolen auf die noch aktiven, wenn auch gestürzten Zombies. „Bang, Bang, Bang, Bang“, sprach er dabei ausdruckslos und holzte auch diese Zombies aus dem Leben. Wie James Bond kam der Finsternismagier auf dem Boden auf und wirkte dabei so souverän und fähig, das ein Teenager wie Tristan sicherlich nur hätte staunen können, wenn da nicht der eisige Boden gewesen wäre.
Wort- und ausdrucklos rutschte Azael im Augenblick des Aufkommens auf der Eisfläche aus und wurde dank seines kinetischen Schwungs kurzerhand in die Buschreihe neben dem Kiesweg geschleudert, wo er für einen Augenblick regungslos da lag.
Zauber:
Big Blade TYP: Elementarmagie ELEMENT: Finsternis KLASSE: II ART: Fernkampf MANAVERBRAUCH: 40 MAX.REICHWEITE: 20 Meter SPEZIELLES: --- VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 5, Dark Blade BESCHREIBUNG: Nach dem Konzentrieren der Finstermagie in einer Hand macht der Zauberer mit dieser einen langsamen Schnitt durch die Luft, während dem eine lange, dicke Klinge entsteht. Diese ist nicht scharf, dafür aber ziemlich kraftvoll, so kann man mit ihr Menschen zu Fall bringen, ohne sie sonderlich schwer zu verletzen. Die Schnelligkeit der Klinge entspricht der Willenskraft des Anwenders, wobei dieser Wert niemals größer als 5 sein kann, die Stärke der Klinge kann so sogar Level 7 erreichen.
Devil's Bullet x14 TYP: Elementarmagie ELEMENT: Finsternis KLASSE: I ART: Fernkampf MANAVERBRAUCH: 10 MAX.REICHWEITE: 15 Meter SPEZIELLES: --- VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 3 BESCHREIBUNG: Der Magier bildet mit einer Hand eine Pistole und kann durch einen Finger Kugeln aus Finsternis auf den Gegner schießen. Die Schnelligkeit und Stärke der Projektile ist gleich der Willenskraft, wobei Schnelligkeit und Stärke Level 4 nicht überschreiten.
Emille schnaufte und keuchte. Seine schlechte Kondition meldete sich mit brennender Lunge und wild pochendem Herzen. Sein Körper reagierte klar mit Paniksignalen auf die Zombiehorde hinter ihm, doch sein Geist konnte nicht freudiger sein. Er hatte echte, richtige Zombies gesehen! Wandelnde Tote wie aus einem Gruselfilm! Sie waren ein wenig ekliger, als Emille sich das vorgestellt hatte und die laufenden Leichen hatten auf jeden Fall etwas Groteskes, das ihm die Sprache verschlagen würde, wenn es sich dabei um einen Bekannten von ihm handeln würde. Doch in ihrem Getaumel wirkten die Zombies auch unwirklich, fast wie Karikaturen einer Bedrohung, die er sich gleichzeitig harmloser und schlimmer ausgemalt hatte. Dennoch würde er nicht ewig vor ihnen davonrennen können. Im Gegensatz zu ihm hatten die Untoten keine Atmung, die ihnen im Hals stecken bleiben konnte und sicher auch kein Seitenstechen. Irgendwann konnte der Wassermagier nicht mehr weiter. Er drehte sich um, nicht mehr weit vom Ort ihrer Trennung entfernt, und hob die Hand, doch er war so außer Atem, dass die Magie sich nicht richtig formen wollte. Er schaute schon in gelbe, ranzige Zähne und sah sich als neue Delikatesse enden, da brauste Azael heran wie ein Ritter in strahlender Rüstung. Einer schwarzen, sehr adretten Rüstung aus Stoff. Mit scharfen Fingerpistolen und dazu passenden Geräuschen streckte er die Monster nieder und gab Emille den Auftrag, die Zombies zu zählen. Der Chalutier konnte nicht anders, als seinen Questleiter einen Moment bewundernd und mit offenem Mund anzugaffen. Unwillkürlich ahmte er die Fingerbewegung nach. Nachdem Emille eifrig genickt hatte und Azael weiter gerannt war, um auch Tristan zu helfen, hob der Wassermagier verstohlen einen Finger und schickte mit einem leisen "Bang" eine kleine Wasserkugel aus. "Hehe."
Es dauerte nicht lange, die Zombies zu zählen, weswegen der Chalutier sich möglichst schnell wieder seinen Kameraden anschloss. Er sah gerade noch den letzten Zombie fallen und Azael einen Abgang ins Buschwerk machen. Mit zusammengepressten Lippen versuchte der Seebär seine Contenance zu wahren und tauchte stattdessen zu Tristan ab. Durch die Eisfläche war das ein ziemlich rutschiges Unterfangen, so dass der Versuch den Eismagier aufzustellen eher wie eine Mischung aus Stockschießen und Ausdruckstanz wirkte. Es gab Azael in jedem Fall genug Zeit, seinen kurzen Ausflug in die Botanik zu vollenden. "Woher kommen nur so viele von denen? Denkt ihr, der Nekromant ist hier irgendwo?" Entweder die Zombies handelten aus eigenem Willen oder ihr Lenker hatte sich irgendwo in den Weiten des Friedhofs versteckt und übte fleißig. In dem Fall handelte es sich bei den drei jungen Magiern wohl um seine Übungspuppen. Eine Rolle, mit der Emille alles andere als zufrieden war. Er zerrte an Tristans Arm, um ihm aufzuhelfen und schaute sich aufmerksam um. Es gab sehr viele geeignete Verstecke ... Gruften, Mausoleen, hohe, einsame Grabsteine, sogar die Büsche ... Moment! Das musste es sein! In Wirklichkeit hatte Azael gar keinen unfreiwillige Abgang gemacht, sondern sich absichtlich ins Gebüsch gestürzt, um dort nach Verdächtigen zu suchen. Dass der Finsternismagier während eines Kampfes noch so viele mentale Ressourcen übrig hatte, um die Umgebung zu durchsuchen war wirklich unfassbar ... Azael spielte eindeutig in einer anderen Liga!
Sicherlich wäre Tristan sehr beeindruckt von der geheimagentenreifen Darstellung kämpferischer Akrobatik gewesen, die Azael da an den Tag legte. Leider war der Junge damit beschäftigt angestrengt auf das Blinzeln zu verzichten. Ein Kiesel bohrte sich ihm schmerzhaft ins Auge, hinterließ die unangenehmen Blumen in Blau und Gelb im Sichtfeld, die bei sowas gerne mal auftraten. Dementsprechend entging ihm völlig, dass die eilig erschaffene Eisfläche nicht nur ihm zum Verhängnis geworden war. Es brauchte einen langen Moment, bis die Arme wieder gehorchen wollten und mit der Arbeit begannen Tristan wieder in eine aufrechte Position zu befördern. Wäre da nicht der Umstand gewesen, dass er sie beim Sturz vor der Brust verheddert hatte und vermutlich den Eindruck einer besonders fleischigen Bretzel erwecken konnte. Als sich Finger um seine Arme legten und dabei helfen wollten ihn weiter in die richtige Richtung zu ziehen, holte Tristan schon instinktiv aus. Erst im letzten Moment erkannte er die Grabscher als jene von Emille, weswegen die Faust zu einem quietschenden Halt vor dessen Gesicht kam. Es klickte als Tristan zwei Kiesel ausspuckte, die er bei seiner unfreiwilligen Landung gefressen hatte. "Sorry. Dacht du bistn Zombie. Wo sin...oh." Letzteres galt wohl der zusammengekrumpelten Masse an nun neu-toter Zombies, die Azael mit seinen Geschossen hinterlassen hatte. Mit einer Hand wischte sich Tristan über das Gesicht und rubbelte damit noch ein paar kleinere Steinchen weg.
"Keine Ahnung. Meinsu er hat n Neko...NekRomantn gefundn?", erkundigte sich Tristan nun wieder seinerseits bei Emille und deutete mit einem Daumen auf den im Gebüsch hängenden Azael. Hm. Na ja. Hier war ein ganzer Haufen Zombies. Aber die wirkten jetzt nicht...wie sollte er das sagen? Nicht sonderlich aggressiv? Stattdessen waren sie in diesem...Dings...aus Stein...waren Tote drin...Mauseloch oder so...in diesem Mauseloch gelagert wie die Sardinen in der Büchse. Gut, okay, die wirkten nicht sonderlich aggressiv, weil sie jetzt so richtig tot waren. Mit flachen Sohlen schob sich Tristan zurück in Richtung Zombiehaufen und rupfte seinen Zweihänder aus der armen Kreatur heraus, die die Waffe vorher mit dem Oberkörper gefangen hatte. Prüfend wurde der Haufen Zombies mit der Spitze der Klinge angetippt. Es regte sich nichts mehr. Sorgsam ging Tristan in die Knie und musterte die Zombies. Nanu...? "Hey, Emille! Schauma! Der hier hatn Loch inner Brust. Das is heftig. Das raucht sogar noch! Oh, ne...das is kein Rauch...uh. Is son dunkles Zeug." Tristan tat, was jedes vernunftbegabte Wesen in dieser Situation tun würde, und streckte die Finger nach dem dunklen Rauch aus. Es fühlte sich vage...beschissen an. Wie eine Mischung aus einem Tritt in die Eier und in einen Strudel gezogen werden. Gleichzeitig, aber deutlich schwächer. Eilig zog der Frostmagier die Hand wieder zurück und krebste im Krabbengang zurück zu Emille an den Rand der Fläche. "Hey Boss. Warst du das? Heftig, Mann."
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Azael Schwarzer Dämon
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Erstaunlich viele dieser Zombies wandelten aktiv auf dem Friedhof, was die Gefährdung für die unerfahrenen Fairy Boys deutlich in die Höhe trieb. Der Effektivität halber hatten sie sich aufgeteilt, doch im Nachhinein befand der Targaris diese Entscheidung für schlecht, da sowohl Emille als auch Tristan dadurch in arge Bedrängnis geraten waren. Die Zombies wirkten zwar nicht so, als könnten sie einem ernsthaft schaden, aber die große Menge an Untoten hätte die Jungs früher oder später übermannt. Nachdem er die Zombies in seinem eigenen Gang ausgeschaltet hatte, eilte er dem fliehenden Wassermagier zur Hilfe und streckte dort die Zombies nieder. Das er dabei einen großen Eindruck bei Emille hinterließ und dieser sich sogar die Signaturtechnik mit den Fingerpistolen abguckte, entging ihm völlig. Schließlich musste er sich ja auch noch um Tristan kümmern, der seinerseits ebenfalls auf eine Horde Zombies gestoßen war. Auch dort streckte er die Zombies nieder, doch wurde ihm die Eisfläche des jungen Magiers zum Verhängnis und er krachte geradewegs in ein Gebüsch.
In der Zwischenzeit war Emille aufgetaucht und kümmerte sich um Tristan, wobei sie hinsichtlich des Abfluges vom Finsternismagier die wildesten Theorien in die Welt setzten. Jeder mit gesundem Menschenverstand hätte dieses Missgeschick direkt als solches erkannt, doch dem Targaris wurde hier wieder eine Rolle angedichtet, die heroischer nicht sein konnte. Der Augenblick völliger Regungslosigkeit endete glücklicherweise und Azael machte sich daran, das Gebüsch zu verlassen, seinen Anzug zu straffen und die Überreste an Grün und Geäst abzustreifen. Dank seiner gewohnten Ausdruckslosigkeit war die Contenance auch direkt gewahrt und er machte einen äußerst professionellen Eindruck. „In diesem Gebüsch ist niemand“, sprach er stumpf und wandte sich dann den beiden Jungs zu, um sie zu mustern. Sie wirkten gesund und munter, also brauchte sich der Sumpfbewohner keine Sorgen um sie machen. Er war rechtzeitig eingetroffen und hatte sie Beide retten können. Lediglich Tristan wirkte für einen Augenblick, als hätte man ihm in die Eier getreten, aber der Ursprung war schnell erkannt.
„Ja. Das ist mein Werk“, bestätigte er die Nachfrage seitens des Eisformmagiers und nickte dabei. Dann richtete er seinen ausdruckslosen Blick in die Ferne und ließ diesen über den gesamten Friedhof wandern. Wenn so viele Tote hier wiedererweckt waren, standen die Chancen gut, dass sich der Nekromant in der Nähe befinden musste. Wenn nicht, dann wäre der Nekromant ein verdammt mächtiger Magier, der die Toten aus der Ferne erwecken und kontrollieren konnte. „Um deine Frage von vorhin aufzugreifen“, sprach er Emille an und blickte dann auch zu Tristan. „Wir müssen wohl nicht bis zum Einbruch der Dunkelheit warten“, schlussfolgerte er. „Der Nekromant ist bestimmt in der Nähe“, schloss er seine Vermutung also ab. Es folgte ein tiefer Atemzug und erneut beobachtete Azael das doch recht unübersichtliche Gelände. „Gehen wir auf die Jagd“, kündigte er an legte jeweils eine Hand auf die Schulter von Emille und Tristan. „Dieses Mal gemeinsam!“
Eine so prekäre Situation wie zuvor wollte der Fairy Tail Magier nicht riskieren, daher blieben sie fortan besser zusammen. So konnten sie besser aufeinander achten und alle Flanken decken, falls sie erneut auf eine Horde Zombies stießen. Priorität hatte aber nach wie vor die Suche nach dem Nekromanten, weswegen etwaige Zählungen vorerst aussetzen mussten. Die organisatorische Arbeit konnte im Anschluss noch immer erledigt werden. "Das Kommando gebührt euch Beiden", brachte Azael dann noch ausdruckslos hervor. Die beiden Jungs wirkten sehr pfiffig und motiviert, also schafften sie es auch sicher, den Nekromanten aufzuspüren. Der Targaris würde derweilen auf sie aufpassen, die Zombies in Schach halten und notfalls eingreifen.
Emille zuckte reflexartig, als Azael wieder aus dem Gebüsch kroch. Nach dem Zusammenprall mit den wandelnden Toten erwartete der Chalutier unterbewusst eine knochige Hand, die sich auf seine Schulter legte. Er hatte in seinem Leben nicht viel körperlich gearbeitet, weil seine Kondition so schlecht war - bestimmt hatte er ganz besonders zartes Fleisch! Zu lange konnte Emille aber zum Glück nicht darüber nachdenken, ob er für die Monster im Friedhof vielleicht eine besondere Delikatesse darstellte, denn Azael kehrte zu der kleinen Gruppe zurück und ließ sich nichts anmerken. An seiner ausdruckslosen Coolness prallten alle wilden Theorien gleichermaßen ab. Er zeigte seine Erfahrung, indem er direkt das Ziel vor Augen hatte und die Situation hier clever kombinierte. Der Blauhaarige tauschte einen beeindruckenden Blick mit seinem frostigen besten Freund. Emille hatte insgeheim auch schon gedacht, dass der Nekromant sich in der Nähe aufhalten musste, wenn er die lebenden Toten so kontrollieren konnte, doch seine Theorie von ihrem Anführer und Ranghöhreren wiederholt zu bekommen, machte den Wassermagier stolz. Breit grinsend stemmte Emille die Hände in die Hüften und nickte energisch auf Azaels Worte. "So ein Feigling!", ließ er überzeugt und entschlossen verlauten, dabei außer Acht lassend, dass er beim Anblick der Zombies soeben selbst die Beine in die Hand genommen hatte.
Die Hand auf seiner Schulter war zum Glück nicht knochig, sondern fest. Emille nickte und machte sich zusammen mit Tristan und ihrem Cheffe auf dem Weg durch den Friedhof. Der Stimmung war deutlich anzumerken, dass sich etwas verändert hatte. Sie tollten nicht mehr Zeit vertreibend durch den Friedhof, sondern folgten einem klaren Ziel: Der Nekromant! Der Bösewicht, der wandelnde Tote durch Magnolia schickte. Nicht nur missachtete dieser Troll die Totenruhe, er brachte die unbescholtenen Bürger der Stadt auch noch in die Situation, ihren Verflossenen in die Augen sehen zu müssen. Emille war fest entschlossen, dieser Sache ein Ende zu bereiten. "Vermutlich wird er sich an einem Ort aufhalten, der sicher vor neugierigen Blicken ist. Die Toten wurden bestimmt nicht alle zur gleichen Zeit erweckt, das muss über einen längeren Zeitrahmen passiert sein. Und da der Friedhof noch nicht lange geschlossen ist, muss es ein Ort sein, der vor den Augen der normalen Besucher verborgen ist." Der Chalutier teilte seine Spekulationen mit leiser, an einigen Stellen stimmbruch-und aufregungsbedingt wild steigender Stimme. Die goldenen Augen huschten über das Areal. Was kam in Frage? Mausoleen? Sicher, die waren privat, aber normalerweise verschlossen. Die Schlüssel zu den Gruften hatten bestimmt nur die Friedhofswärter und vielleicht noch die Angehörigen. Friedhofswärter ... "Wenn ich raten müsste, dann würde ich auf die Leichenhalle tippen." Ein schlanker Finger streckte sich in die Richtung des Gebäudes, in dem Tote vor ihrer Bestattung aufgebahrt wurden. Besucher hatten dort nur unter bestimmten Bedingungen Zutritt, und die Bestatter ware dort nicht jeden Tag, sondern arbeiteten eher in deren Büro, oder nicht? Leute kamen wohl kaum zum Friedhof, um sich Särge für ihre Lieben anzusehen. Das wäre reichlich makaber ... "Die steht doch zwischen den Bestattungen normalerweise leer, oder?"
"Woah", brachte Tristan beeindruckt hervor. In dem Gebüsch war also gar kein Feind. Mehr. Bestimmt war in dem Gebüsch kein Feind mehr. Azael war bestimmt nicht nur ausgerutscht und mit der Fresse voran in das Gebüsch geschliddert. Dazu war er viel zu cool. Cool wie ein...öh...wie ein Pinguin in der Gefriertruhe. Das war ziemlich cool, oder? Pinguine sahen immerhin auch aus als hätten sie einen Anzug an. Genau wie Azael. Wobei der natürlich nicht nur so aussah. Der hatte wirklich einen Anzug an. Was natürlich nochmal cooler war. Cool. "Krass." Beeindruckt starrte Tristan einen Moment lang zu Azael rüber und hoch, bevor er sich zu Emille umwandte. Eine seiner Hände wedelte munter in Richtung der Zombies mit den rauchenden Löchern in der Brust. "Das war der Chef. Krass, oder?" Eine Hand kam auf Emilles Schultern zum Ruhen, drückte dort einmal kurz und auch ordentlich fest. Ganz offenbar war der Tanngrund froh, dass seinem besten Freund nichts geschehen war. Oder er wollte ihm die Schulter brechen. Eins von beidem. "So ein Feigling, genau! Sons müsster ja auch nich die Zombohnen vorschickn. Der soll sich mal nem Kampf stelln wie'n echter...öh...Magier." Ein Blick ging rüber zu Azael. Kurz wurde Tristan kreidebleich. Das Kommando übernehmen? Er? Ne, lass mal. Folgerichtig gab es noch einen Klopfer gegen Emille, dieses Mal gegen seinen Schädel. "Du machst das mitm Kommando scho, Emille. Du has doch immer so gute Ideen."
Und so ging es, zwar nicht im Gänsemarsch, aber wenigstens als Dreiergespann, tiefer in das Friedhofsgelände hinein. Das frostige Schwert ließ Tristan schlicht liegen wo es war. Es würde ohnehin bald schmelzen und er konnte sich ja jederzeit ein neues herstellen. Stattdessen verschränkte er die Arme hinter dem Kopf und sah sich um. Gräber. Auf einem Friedhof natürlich eine richtige Überraschung. Hoffentlich gab es hier keine Geister. Mit einem Mal fröstelnd heftete Tristan den Blick wieder auf den Kiesweg vor den Dreien. Emilles Erklärungen lauschte er aufmerksam. So aufmerksam, dass er sogar einmal über einen etwas größeren Kiesel stolperte. "Also, wenn ichn Nekomant wär, ja? Dann würd ich doch als Bestatter arbeitn. Ich mein...wer prüftn schon nach, ob da jetz echt Tante Gundula als Asche inner Urne is? Da verbrenn ich die Totn lieber nich und mach mir Zombies draus. Un wenn ich allein arbeite, dann schaut ja auch keiner inne Räume. Oder ich sagn Zombies, dasse halt tot spieln solln. Dann merkts eh keiner." So viel zu den Planungen von Tristan Tanngrund, zukünftiger Lich. Es war wohl eine gute Idee, dass Tristan im Leben keinen Zugriff auf Nekromantie hatte. Mit den nach vorne gereckten Ellenbogen deutete der Junge auf ein Gebäude am anderen Ende des Friedhofs. Der gedrungene Bau sah nicht grade einladend aus. Auf der Spitze des Dachgiebels thronte eine verfallene Statue eines Engels oder ähnlichen geflügelten Wesens. Wenn das mal kein Unterschlupf für einen Nekomanten war. "Solln wir uns n Plan zurecht legen, bevor wir anfang Türn einzutretn?"
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Azael Schwarzer Dämon
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Die beiden jungen Magier waren besondere Jungs, da war sich Azael sicher. Sie hatten ihre Schwächen und mussten noch viel lernen, aber sie waren mit Herz und Seele bei der Sache und nur darauf kam es als Magier von Fairy Tail schlussendlich an. Sie passten aufeinander auf, sorgten sich und brachten sich mit kreativen Ideen und Vermutungen ein. Damit waren sie anderen Anfängern durchaus ein paar Schritte voraus und verdienten sich in den Augen des Finternismagiers natürlich auch die Gelegenheit, ihre Fähigkeiten weiter zu schärfen und einfach mal den Ton anzugeben. Entsprechend hatte Azael das Kommando an die beiden Jungs übergeben und würde sich derweilen um die Zombies kümmern, sollten sie noch einmal angegriffen werden. Tristan, der Eismagier, lehnte das Kommando jedoch sofort ab und schob es seinem besten Freund in die Schuhe, der hingegen stolz wie Bolle war. Die Dynamik der beiden Freunde zeichnete sich deutlich ab, eine solche Vermutung hatte der Targaris ohnehin unlängst gehabt.
„Gut, dann eben so“, kommentierte Azael die Situation ausdruckslos und blickte zwischen den Teenagern hin und her. „Emille übernimmt die Führung und du hältst ihm den Rücken frei, Tristan“, formulierte der Sumpfbewohner deren cours of action. Er machte den Supervisor und brachte sich mit ausbildenden Hinweisen ein, sollte es notwendig sein, aber auch wenn dieser Auftrag entsprechend prekär und ernst war, so sollten die Jungs trotzdem etwas Spaß haben und das Leben als Magier genießen können. Menschen in Not zu retten konnte eine unheimliche Freude sein und die beiden Jungs wussten es sicher zu schätzen, wenn die Bewohner der Stadt ihre Sorgen an sie anvertrauen konnten.
Gemeinsam begaben sich die Magier von Fairy Tail dann tiefer in die Friedhofsanlage, die überall Spuren von der Wiederauferstehung der Toten aufwies. Der Nekromant war definitiv jemand, der keinen Respekt vor den Toten hatte und auch nicht auf die Gefühle der Verbliebenen achtete. Das machte ihn zu einem Feind von Azael, der trotz all seiner Dunkelheit und seinem Dämon, der nun ihm wohnte, zum Licht gehörte. Die Jungs tauschen ihre Theorien aus und kamen zum Schluss, dass die Leichenhalle eine gute Anlaufstelle für weitere Nachforschungen war, schließlich prüfte dort ja niemand. Und dann gab es noch die Theorie, dass der Nekromant als Bestatter arbeitete und dadurch erst recht nicht auffiel. Nachvollziehbare Theorien, aber Azael vermutete mehr dahinter. „Prüfen wir eure Theorien. Überlegt euch einen Zugriffsplan und setzt mich ruhig dabei ein“, entschied Azael also als Oberanführer dieser Questgruppe.
In der Zeit, in welcher die beiden Teenager nun ihr weiteres Vorgehen ausarbeiten sollten, kümmerte sich der Finsternismagier innerlich um die Analyse aller bisher vorliegenden Informationen und Eindrücke. Er hatte noch nicht alle Puzzlestücke zusammen, um das Gesamtbild herzustellen, aber seinen ursprünglichen Vermutungen kam es doch recht nahe. „Azael“, hallte es in seinem Kopf und der Finsternismagier hielt inne. „Du weißt genau, wonach du suchst“, hallte es erneut in seinem Kopf und Azael schloss die Augen, wodurch das Gesicht des Dämons vor seinem inneren Auge aufflammte. „Verschwinde, Alistair“, ließ es Azael in seinem Inneren verhallen, während sich der Dämon lachend zurückzog. Was für eine Plage dieser Dämon doch war. Dann sah er zu seinen beiden Schülern. „Und wie lautet nun der Plan?“
Sie sollten den Plan machen? Tristan schluckte heftig und linste zu Emille hinüber. Götter, er war wirklich nicht gut, was solche Planungen anging. Also, so wirklich, wirklich schlecht. Man könnte sogar sein richtig beschissen. Wenn man höflich sein wollte. Wieder ging ein Blick von einem Blauschopf zum anderen, bevor Tristan seinem besten Kumpel bedeutete zusammen ein Stückchen abseits zu gehen. Während die beiden Jungen sich berieten, erklang nur leises Getuschel. Zuerst waren die Laute deutlich agitiert, wobei sich vor allem Tristan dadurch auszeichnete, dass er mindestens ebenso sehr mit den Händen wie mit dem Mund sprach. Mit der Zeit schienen die beiden jedoch zu einer Einigung zu kommen, was sich vor allem darin äußerte, dass wenigstens Tristan sich deutlich beruhigter zeigte. Mit verschränkten Armen kehrte eben jener schlussendlich zu Azael zurück und schaute zu dem erfahreneren Magier hoch, im Gesicht einen Ausdruck maximalen Starrsinns. "Also. Wir ham uns gedacht, weil Emille n besserer Magier is un Gegner auch auf...dings...Düstanz beschießn kann, geh ich in diese...Dings...Maus-O-Leum vor un du decks mirn Rückn." Festes Nicken folgte. Es dauerte eine ganze Weile, bis sich ein weiterer Gedanke in Tristans gletscherartigen Verstand bohrte. Rein technisch gesehen war Azael noch immer der eigentliche Anführer dieser kleinen Gruppe, oder? Tristans Gesichtsausdruck wurde nachdenklich. Man konnte dem Tanngrund immer ansehen, wenn er nachdachte. Noch ein wenig mehr und man könnte sogar die Zahnräder in seinem Schädel klacken hören. "Also... sofern de nix dagegn has, Chefboss. Sör." Azael sah nachdenklich aus, wenn Tristan das richtig einschätzte. Und bewegten sich da die Lippen des Älteren? Huh. Ein bisschen seltsam war das ja schon. Wobei Azael ja nun einmal cooler war als die Runensoldaten erlaubten...huh. Machte ihn das zu einem Kriminellen? So genau hatte Tristan da noch nie drüber nachgedacht. Einen Moment lang breitete sich Panik in dem jungen Tanngrund aus, bevor er sich daran erinnerte, dass das nur ein Sprichwort war. Da waren sie ja grade nochmal davon gekommen. Wobei da halt auch wirklich die Frage war, wie cool man sein musste, damit die Runensoldaten ankamen. Reichte es mit hochgeschlagenem Kragen in einer dunklen Ecke irgendeiner Bar zu sitzen und dabei eine Sonnenbrille auf zu haben? Das war ziemlich cool. Aber vielleicht nicht so cool, dass die Runensoldaten ankamen. Oder halt eben nicht ankamen, weil Sprichwort unso. "Also, wir gehn da rein un brechn die Türn nieder. Die Zombies sin langsam un ziemlich dumm. Die kannse mir überlassn. Abern Neko...Nekromanten machste besser selbs. Wenn ich rankomm, brat ich ihm eins übber, abers muss halt ersma klappn. Klingt gut, Boss?"
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