Wohlfühloase

das Eingangsposting lautete :


Ortsname: Wohlfühloase
Art: Gebäude
Spezielles: ---
Beschreibung: Bei dieser Wellness-Einrichtung handelt es sich nicht um eine tatsächliche Oase. Teuer importiertes Wasser wird hier in ein steinernes Becken gegossen, um das herum sich der Wüstensand tagsüber durch die Sonneneinstrahlung aufheizt und so auch das Wasser zu einer angenehmen Temperatur erhitzt. Neben diesem selbstgemachten Onsen bietet die Wohlfühloase auch allerlei Wellness-Angebote an, die zwar viel kosten, aber gerade für die oft trockene Haut der Wüstenbewohner eine wundervolle Heilung bietet.

Change Log: ---

Dass Menat sich nicht zu den beiden Magierinnen gesellen wollte war für Eohl schon eine Enttäuschung, wenn auch eine kleine. Sie hatte kein direktes Interesse daran, die Mumie an ihre oder gar Thanas Seite hängen zu haben, misste lediglich die zärtlichen Berührungen, die sie und ihre Liebste miteinander hätten austauschen können. Gerade jetzt, nach dieser Massage, hatte die Yihwa einen fast schon feurigen Drang dazu, Hand an die Mahaf anzulegen. An der Nähe der Mumie hätte sie sich dabei gar nicht gestört, interessanterweise. Auch Lily, die blonde Ratte aus dem Untergrund von Crocus Town, hätte sie wohl akzeptiert. Beide waren klare Untergebene - nicht nur von Thana, sondern auch von Eohl selbst. Sie waren auch irgendwo Freundinnen, hatten eine emotionale Beziehungen zu den beiden Crusaderinnen, aber gleichzeitig waren sie selbst keine. Nicht auserwählt, nicht bedeutungsvoll. Nichtigkeiten, die keinen Einfluss auf die Welt und ihr Schicksal hatten, aber immerhin clever genug waren, auf Thanas Seite zu stehen. Davon abgesehen würde Eohl nicht einen Hauch von Schmerz verspüren, wenn sie eine der beiden niederstrecken müsste, weil sie eine Grenze übertreten hatten, die sie hätten beachten sollen. Gerade im Umgang mit Thana sah sie Tag für Tag mehr dieser Grenzen, die nur sie selbst, Eohl Yihwa, überschreiten durfte und niemand, niemand, niemand außer ihr!
Wo sie so darüber nachdachte… all diese Dinge, die Menat und Lily zu etwas Besonderem machten, trafen auch auf eine weitere Person zu. Untergebene, die mit Eohl und Thana gleichermaßen befreundet waren? Von denen sich die Yihwa nicht bedroht fühlte und die schnell aus dem Weg geschafft werden konnten? Auch, wenn er technisch gesehen zu den Auserwählten gehörte, fühlte sich auch Raziel genau so für die Assassine an. Er stand nicht über ihr, so sehr sie ihn auch schätzte, was… seltsam war, wenn man es einmal kritisch betrachtete. Andererseits fühlte es sich auch nicht schlecht an, über Anderen zu stehen. Einen eigenen Untergebenen, wenn nicht gar einen Leibeigenen zu haben. Jemanden, den sie behandeln konnte, wie es ihr gefiel. Herumzerren, loben, bestrafen, tätscheln. Wie er wohl reagieren würde, wenn sie ihn mit ihrem Schwert schnitt? Nicht auf tödliche Weise, natürlich, aber genug, dass es schmerzhaft wurde…

Kurz zuckte die Zunge der Yihwa über ihre dunklen Lippen, ehe ihre Augen hinübergezogen wurden zu einem Neuankömmling am Pool.

Die alte Frau mit der Shampooflasche genoss nicht den gleichen Vorteil wie die Untergebenen der Yihwa. Sie zog sich giftige Blicke zu von der Sekunde an, in der sie auftauchte, und entkam diesen auch nicht wieder. Auch als sie in das Wasser stürzte, verdüsterte sich Eohls Blick nur weiter. Je weniger Distanz zwischen diesem Weib und ihrer Thana war, desto mehr musste sich Eohl zurückhalten, sie nicht mit einer Spiegelscherbe aufzuspießen. Ihre linke Hand verkrampfte sich leicht, festigte ihren Griff an Thanas Hüfte. Sie wollte nur einen Finger lösen, kurz damit dirigieren, damit eine der tödlichen Scherben das Wasser rot färbte… aber nein, sie musste sich zurückhalten.
Glücklicherweise kümmerte sich Menat freundlich wie immer darum, dass die Fremde sich wieder fangen und das Wasser verlassen konnte. Eohl grummelte leise vor sich hin, während sich ihre Hand wieder etwas lockerte. Das heiße Wasser half tatsächlich beim Entspannen. Trotz ihrer Aufregung gerade fühlten sich die Muskeln der Yihwa kräftig und umsorgt, ohne jeden Schmerz und jedes Ziehen. “Lass uns öfter heiß zusammen baden”, seufzte sie leise, genüsslich, während sie die Augen schloss und sich an Thana kuschelte. Das musste auch nicht hier sein - mit der Hilfe der Dürremagierin wurde auch der kalteste, verschneite See in Nordfiore zu einer heißen Quelle. Außerdem hatten sie ja eine Badewanne, seit sie zusammen in Eohls Hütte lebte! Apropos… “Meinst du, wir könnten diese Schlamm-Sache mal in unserer Wanne probieren?”, hakte die Yihwa nach. Von all den Behandlungen heute hatte ihr der warme Schlamm ohne Zweifel am Besten gefallen. “Mit meiner Magie kann ich jede Menge Erde und Wasser einlagern, ohne dass es Platz wegnimmt… und du kannst ihn immer aufheizen… Das fänd ich gut!”

Ewig würden sie sich vermutlich nicht mehr in dieser Quelle in Aloe aufhalten können und wiederkommen wollte die Yihwa auch nur bedingt. Aber das hieß ja nicht, dass sie nicht ein bisschen was davon mit nach Hause nehmen konnten…

@Thana

„Einen... Pool? Geht das überhaupt?“ Leicht erstaunt sah Eohl Thana in die Augen. Wie immer hatte die Mahaf einen deutlich ambitionierteren Blick als ihre Geliebte. Wo die Assassine nicht mehr als eine volle Wanne erträumt hätte, hatte die Göttin gleich einen ganzen Pool vor sich. Ein Traum, den Eohl ihr gerne erfüllte, wenn sie denn konnte. Eventuell konnten sie ja die Bauleute noch einmal fragen, die schon die letzte Renovierung der Hütte übernommen hatten. Die Yihwa hatte sich damals schwer damit getan, Menschen am Leben zu lassen, die wussten, wo sie lebte, doch sie hatte ein Auge auf die Truppe behalten und wenn sie wussten, wer Eohl Yihwa wirklich war, dann waren sie wohl korrupt genug, es für sich zu behalten. Gerade der Chef schien viel von ihr und Thana zu halten, sah in ihnen weiterhin eine gute Partnerschaft. Sie waren mächtig, hatten ihm sehr geholfen damals. Konnten es wieder tun, wenn er auf ihrer guten Seite blieb. Wegen dieser Art Vernunft lebte er noch. Eventuell konnte er sich ja noch einmal nützlich machen... „Versuchen können wir es“, nickte die Yihwa fröhlich und legte den Kopf schief, um ihre Liebste wieder aus ahnungslosen Augen anzusehen. „Aber sag... in Milch badet man wohl auch? Gibt es etwas, worin Leute nicht gern baden...?“

Als sie sich von Menat verabschiedeten und sich auf den Weg zurück nach Crystalline Town machen wollten, standen Eohls Gefühle in einem tiefen Konflikt. Thana meinte, es sei eine angenehme Quest gewesen, aber... das konnte die Yihwa so nicht bestätigen. „Ich... mochte sie nicht“, meinte sie kleinlaut, senkte ihren Kopf, während sie ihre Arme enger um ihre Partnerin schlang. „Ich mochte sie gar nicht... Ich mochte sie überhaupt nicht... ich fand sie furchtbar... furchtbar...!“ Tränen kamen ihr, tropften hinab auf den trockenen, sandigen Boden, bis Eohl ihren Kopf an die Schulter der Mahaf legte, ihr Gesicht in dem bisschen Stoff vergrub, das die Schwarzhaarige trug. Langsam verlor sie an Größe. Ihre Haare kehrten zurück zu ihrem üblichen, grünen Ton, ihre Haut wurde wieder dunkler. Die definierte Muskulatur, die diesen Körper ausmachte, verschwand für die schmalen, alten Muskeln, die Thana von Eohl kannte. Sie wollte nicht mehr jemand anders sein, nicht gerade jetzt. Stattdessen wollte sie in Thanas Augen sehen aus ihren eigenen, roten, traurigen Augen.

„Ich mag nicht... dass dich jemand so anfasst... Jemand anders als ich...!“


@Thana