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 Fallrock

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Esmée

Esmée
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BeitragThema: Fallrock
Fallrock - Seite 2 EmptyDi 14 März 2023 - 12:27

das Eingangsposting lautete :

Fallrock - Seite 2 1532551-bigthumbnail

Ortsname: Fallrock
Art: Ortschaft
Spezielles: ---

Beschreibung: Was? Dir sagt der Name Fallrock nichts? Dann… nunja, entsprichst du vermutlich dem Durchschnittsbürger des Königreiches Fiore. Bei Fallrock handelt es sich um eine kleine Siedlung in Süd-Fiore, in dem kaum mehr als hundert Seelen leben und das über die vergangenen Jahrzehnte ein wenig von der Zivilisation vergessen wurde. Die einfachen, aber stabil gebauten Steinhütten der Einheimischen wirken wahllos über die Fläche verteilt und werden nur mittels Trampelpfade miteinander verbunden. Rund um das Dorf herum befinden sich nicht nur diverse Anbauflächen für Obst und Gemüse, sondern auch dicht bewaldete und kaum vom Menschen erforschte Gebirge, über die sich diverse Mythen und Sagen erzählt werden. Alles in allem handelt es sich bei Fallrock um ein sehr beschauliches Örtchen. Fremden gegenüber verhalten sich die meisten Menschen aufgeschlossen, wenngleich sie auch keinen Hehl daraus machen, dass sie genauso wenig Interesse an der restlichen Welt haben wie umgekehrt.

Change Log:
Sobald sich innerhalb des Rollenspiels etwas an dem Ort ändert, wird es hier kurz vermerkt.




Sprechen | Denken | Magie
Fallrock - Seite 2 Esmee-Signature473
Steckbrief


Zuletzt von Esmée am Fr 23 Feb 2024 - 16:53 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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Bran

Bran
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BeitragThema: Re: Fallrock
Fallrock - Seite 2 EmptySa 1 Jul 2023 - 21:14

Quest Wäscheklau!
02 |  @Kenji  |

Der Aviane beugte sich über Kenji und beobachtete, wie er in einem lauten Schrei aufsprang und ein paar Schritte lief, damit er Distanz zwischen den beiden bekam. Mit beiden Händen in seinem dicken schwarzen Mantel lief er auf ihn zu und bot ihm seine linke Hand an, damit er ihm aufhalf. „Uncool sagst du? Ich fand das recht amüsant, wie du aufgesprungen bist“, stand er schmunzelnd vor ihm. „So ist nun mal das Leben, jeden Tag mit neuen Überraschungen und Herausforderungen“. Keiner wusste, was jener neue Tag brachte, war es ein Tag voll Freud und Glück, oder ein Tag voll Trauer und Missgeschick? Als die Dorfbewohner sich von dem lauten Schrei erholten, entgegnete er ihm „Keine Sorge, höre ich nicht zum ersten Mal“, lachte er, als er den Magier mehr unter die Lupe nahm. Ohne, dass er den blonden anschaute, antwortete er „Muss es nicht, wenn es hochkommt, bist du nicht mehr als eine Woche Gesprächsbedarf für die Dorfleute“, zückte sein Notizbuch aus der Tasche und machte sich Notizen zu Kenji während er leise vor sich hin redete. Am auffälligsten waren seine blasse Hautfarbe und die katzenartigen Ohren auf dem Kopf des Blondhaarigen. War sein Gegenüber etwa auch ein Tiermensch? Dafür fehlten ihm aber noch einige Informationen, damit sich dies bestätigte. Bran kannte nicht viele Tiermenschen, also war dies ein besonderer Anlass, denn er war ein Bücherwurm und las schon sehr viel über jede mögliche Art an Tierwesen. Die Neugierde war einfach zu groß „Sag mal, welcher Spezies gehörst du an?“, musterte er ihn mit großen Augen. Er umkreiste den Magier und suchte nach weiteren Merkmalen, während er in seinem Buch schrieb, aber fand nichts weiter Interessantes.

Was geht so? Na ja, die Ausdrucksweise war jetzt nicht vom Feinsten, aber sei‘s drum. Was nicht war, kann ja noch werden, dachte sich der Gefiederte. Wenn er genügend Zeit mit Bran verbrachte, lernte er bestimmt noch das ein oder andere. Das herabfallende, gegenüber anderen merkte man ihm von außen jedoch nicht an, da man ihn meist nur mit einem Grinsen im Gesicht sah, außer er war allein unterwegs. „Danke für die Nachfrage! Mir geht es soweit gut, aber hier ist es ein bisschen zu warm für meine Verhältnisse.“, er zog seinen großen schwarzen Mantel aus, legte diesen in die Tasche, lief ein paar Schritte in Richtung eines Hauses, wo gerade Schatten war. Er legte seine Tasche auf den Boden und schüttelte mehrmals seinen Oberkörper, damit er seinen Körper abkühlte, dabei schwingen seine Federn am Hals mit. „Ich kann leider nicht allzu lange in der Sonne bleiben, sonst überhitze ich schnell. Ich bin mit dem Zug angereist“, verschwieg aber dem Magier, dass er es fast nicht hergeschafft hatte, da er eigentlich pleite war. Er setzte sich auf den Boden, wo ein kleiner Heuhaufen zusammengerecht war. Am liebsten kühlte er sich bei solchen Temperaturen im kalten Wasser ab, aber den Luxus hatte er nicht. Er mochte es eh lieber kühler, weswegen er sich auch immer mehr im Norden aufhielt. Aber er benötigte nun mal Geld und das verdiente man nicht immer dort, wo man sich aufhielt.

Nach ein paar Minuten stand der Aviane wieder auf und lief ein paar Schritte und streckte sich in alle Richtungen. Schließlich hatten die beiden nicht den ganzen Tag Zeit. „Ok, dann würde ich sagen, machen wir uns auf zu unserem Quest-Geber, oder? Ich denke mal, wir benötigen bestimmt noch ein paar Details“. Der Gefiederte ging lieber vorbereitet als unvorbereitet an eine Quest heran, wer weiß schon wie diabolisch dieser Dieb noch sein konnte! Aber in Wahrheit, wollte er so schnell wie möglich wieder zurück nach Nord-Fiore, wo es schön kühl war und er Stunden oder gar tagelang sich wieder in sein Zimmer verkroch und Bücher las.

Manavorrat 95/95






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Kenji

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BeitragThema: Re: Fallrock
Fallrock - Seite 2 EmptyMi 5 Jul 2023 - 18:44

03 | @Bran
Nene, der Schwarzhaarige brauchte Kenji jetzt nicht mit der freundlich angebotenen Hand kommen. Der konnte ruhig erstmal auf Distanz bleiben! Seit dem 'kleinen' Vorfall mit der unbekannten Vampirlady blieb er doch lieber auf Abstand, wenn er Leute nicht kannte und diese ihm ein unangenehmes Bauchgefühl verpassten. "Schön, dass wenigstens einer von uns seinen Spaß hatte", murrte er und kniff die Augen zusammen. Seine Stimme war nicht vorwurfsvoll, aber auch vollkommen entspannt und locker war er nicht. "Uhm, jetzt fühle ich mich doch ein bisschen schlecht." Er blinzelte, fuhr sich mit der Hand über den Hinterkopf und Nacken. Ouch, fast schon wieder die blauen Flecken vergessen. Nur zu gut kannte er das Gefühl, wenn niemand einen wirklich da haben wollte, wenn man ständig nur am Rand stand. Alleine. Peinlich berührt blickte er zur Seite. Jetzt hatte er die Sache irgendwie awkward gemacht. Glücklicherweise schien sich sein Gegenüber nicht viel draus zu machen, genau genommen schien er schon mit ganz anderen Gedanken beschäftigt zu sein. Irgendwie fühlte sich der Ohara beobachtet ... Ja, er wurde definitiv beobachtet und noch schlimmer ... er wurde regelrecht mit Blicken gelöchert! Es war ihm nicht fremd, wenn hier und da jemand den Blick etwas länger auf ihm ruhen ließ (nicht unbedingt auf wohlwollende Weise), aber das war viel, viel schlimmer! "Äh, was machst du da?" Scheu trat er von seinem Questpartner fort, folgte diesem stets mit seinem Blick und Körper, sodass er ihm nie den Rücken zugekehrt hatte. "Ich glaube nicht, dass das so wichtig ist." Er konnte die Röte auf seinen Wangen einfach nicht verhindern. Mit beiden Händen zerrte er den Kragen seiner Jacke noch höher und zog den Kopf ein. "Ich fühle mich echt nicht wohl, wenn du das machst...!" Weder wurde er gerne bis auf's kleinste Detail gemustert, noch sprach er gerne darüber, was er eigentlich war. Denn zwischen dem, als was er geboren war, dem, was er gerne wäre und dem, was er inzwischen wirklich war, gab es große Unterschiede. Und die besprach er nun wirklich nicht gerne! Schon gar nicht, wenn er dabei so bedrängt wurde. Mit flottem Schritt flüchtete er schließlich auf die andere Seite der Bank, auf der er gerade noch geruht hatte. Wehe Bran blieb nicht auf der gegenüberliegenden Seite!
Natürlich konnte der Blonde es nicht einfach bei dieser merkwürdigen, ersten Begegnung belassen und komplett abhauen. Schließlich waren sie jetzt Kollegen. Auch, wenn dieses Gefühl der Zusammengehörigkeit für ihn bisher eher weniger existierte, auf dem Papier war es so. Vielleicht ließ sich das noch ändern? Einen Versuch war es wert, vielleicht würde ja etwas langweiliger Smalltalk helfen. "Ja, es ist echt ziemlich warm", stimmte er mit einem Nicken zu. Eigentlich das perfekte Wetter für T-Shirt und kurze Hose. Doch das ging nicht, zumindest für ihn. Warum sein Gegenüber in ausgerechnet dieser dicken Kleidung herummarschierte, wusste er nicht. Ehrlich gesagt traute er sich auch nicht, nachzufragen, am Ende bekam er genau die selbe Frage zurückgestellt. Mit aufmerksamen Augen beobachtete er, wie der Aviane schließlich doch seinen Mantel ablegte und sich im Schatten abkühlte. Er selbst blieb lieber stehen und wippte ein wenig unruhig auf seinen Füßen auf und ab. Das hier war schließlich eine seiner ersten Quests und er war sich noch immer nicht ganz sicher, wie er sich am besten verhielt. Letztendlich konnte es aber bestimmt nicht schaden, sich in Geduld zu üben und seinem Kollegen den Moment zum Durchschnaufen zu können.
Kurze Zeit später fand sich das Duo auch schon vor dem Haus der hilfesuchenden Dame wieder. Schließlich hatte Bran recht, mehr Infos konnten nie schaden. "Hoffentlich ist wer daheim", gab der Blondschopf zu bedenken, ehe er ein paarmal gegen die alte Holztür klopfte. Und wartete. Und wartete.
Nichts.
Er versuchte es erneut.
Wieder nichts.
Na gut ... vielleicht war sie schwerhörig? Sie musste doch wissen, dass Hilfe kommt, oder? "Vielleicht gibt es einen Hintereingang oder so?" Konnte ja nicht schaden, mal nachzusehen. Wenn sie schon den ganzen Weg hierher gereist waren, konnten sie doch nicht einfach wieder gehen! Vorsichtig und wohl darauf bedacht, keine der hübschen Blumen zu zertreten, die um das alte Steinhaus herum gepflanzt worden waren, schlich er an der Hauswand entlang und lugte um die Ecke. Ah, das war wohl der besagte Garten und die Wäscheleine, von der immer wieder gestohlen wurde. In der sanften Brise wehten dort aktuell einige Omaschlüpfer, Schürzen und Oberteile. Öh. Halt. Moment. Er war schon dabei, seinen Blick abzuwenden, als er gezwungenermaßen noch einmal zurücksah. Es war wie ein Unfall, man wollte es nicht anschauen, doch man konnte einfach nicht anders. Waren sie nicht von einer alten Oma herbestellt worden? Wieso hingen da Dessous? Nicht, dass er sich mit dem Thema auskannte, aber das war definitiv keine normale Unterwäsche! Weg. Er musste sich losreißen, bevor er das Bild, das sich vor seinem inneren Auge abzeichnete, nie wieder vergessen konnte. Wieso war er noch gleich hier? Ach ja, Hintereingang! Mit Mühe konnte er seine Seelenspiegel zwingen, weiterzuwandern. Wie erhofft besaß die alte Hütte tatsächlich eine kleine Hintertür. "Schau mal, lass es uns da nochmal versuchen", schlug er vor und machte sich bereits auf den Weg, den Garten zu durchqueren.
Er war bereits auf der Höhe der frisch gewaschenen Kleidung, als plötzlich ein schriller, kratziger Schrei ertönte: "DIEBE! ENDLICH HABE ICH EUCH!" Im nächsten Moment flogen auch schon die ersten Schlappen und andere Haushaltsgegenstände. Einer davon traf Kenji an der Schläfe, woraufhin er ein klägliches Japsen von sich gab. "Auuuhh! Wir sind doch keine Diebe...!" Schützend hielt er sich die Arme vor den Kopf. "Das ist genau das, was ein richtiger Dieb sagen würde!"




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BeitragThema: Re: Fallrock
Fallrock - Seite 2 EmptyDo 6 Jul 2023 - 20:43

Quest Wäscheklau!
03 |  @Kenji  |

Das Leben an sich war schon hart genug und manchmal benötigte das Leben einen kleinen Schubs, damit man sich seinen eigenen Spaß machte, dachte sich der Gefiederte. „Gewiss doch“, lächelte er dem Magier zu, während er in weiterhin musterte. „Keine Sorge, das muss es nicht“, notierte er weiterhin fleißig in das Notizbuch. Was es hieß, unerwünscht zu sein? Dies kannte der Aviane nur zu gut, aber damit fand er sich schon im Kindheitsalter ab, deswegen überraschten ihn solche Aussagen schon gar nicht mehr. Seine Konzentration lag aber immer noch bei seinem Gegenüber, auf die Frage des Blonden antwortete er „Ich schreibe gerne“ und schloss das Notizbuch fix zu. „Natürlich ist es nicht wichtig“, dennoch war der Brillenträger neugierig, aber er beließ es dabei, da er bemerkte, dass sein Gegenüber schon ganz nervös wurde „Tut mir leid, schlechte Angewohnheit“. Das war auch eine normale Reaktion, die Bran öfters bekam, aber es blieb weiterhin eine Angewohnheit von ihm, lieber Vorsicht als Nachsicht war seine Devise. Aber dies redete er sich nur ein, im Grunde war er vor jeder Person paranoid, die er noch nicht kannte. Schon im Kindheitsalter hatte er niemanden, soziale Kontakte war für ihn ein Fremdwort, abgesehen auf hochrangigen Veranstaltungen und im späteren Alter verrieten ihn die eigenen Eltern und lieferten ihn an einen Kult aus.

Er unterbrach seinen Gedankengang und gab Kenji wieder seine volle Aufmerksamkeit „An diese Hitze könnte ich mich nie gewöhnen“. Der Blonde wartete auf ihn, als er sich im Schatten abkühlte. Nach einigen Minuten stand er auf und nickte dem Magier zu, dass sie sich auf den Weg zur Quest-Geberin machten. Als die beiden Magier an einem alten Gebäude mit einer morschen Holztür ankamen, klopfte Kenji ein paar Mal an der Türe. Als keiner antwortete, machte er sich auf die Suche nach einem Hintereingang. Selbst der Avaine wusste, dass dies keine gute Idee war, die Quest-Geberin war bestimmt eh schon in hoher Alarmbereitschaft, also konnte dies eigentlich nur katastrophal enden. Aber eine Diskussion war jetzt sinnlos, da der Blondschopf schon loslief „Ich warte an der Vordertür, wenn vielleicht doch noch jemand kommt“. Es hatte keine zwei Minuten gedauert, als jemand aus dem Garten schrie. Bran rannte mit hoher Geschwindigkeit an der Hausmauer entlang und fand Kenji mit einer alten Dame vor. Damit er die Situation richtig einschätzte, sah er sich die Szene an, der blonde Magier, der sich gerade die Schläfe hielt und die alte Frau, die anscheinend einen Schlappen nach ihm warf und im Hintergrund die Wäscheleine … mit … Dessous …? Dieses Bild blieb dem Brillenträger bis zu seinem Tode bestimmt im Gedächtnis. Er sah im Leben schon einiges, von Tod bis Schmerz war ihm nichts fremd, aber darauf war er nicht vorbereitet. Darauf konnte auch niemand vorbereitet sein. Am liebsten hätte er seine Siebensachen gepackt und nahm den nächsten Zug nach Nord-Fiore, sodass er sich in sein Zimmer einsperrte und erstmal das Trauma verarbeitete. Bran seufzte laut, damit die alte Dame auch ihn bemerkte. Er hielt sich die rechte Hand vor das Gesicht, sodass er seinen Blick schonte und nicht noch mal die Wäscheleine betrachtete.

Die alte Dame bezichtigte Kenji, dass dieser der Wäschedieb sein musste. Nun stand der Schwarzhaarige vor der Wahl. Er konnte den Magier sein Schicksal überlassen und zündete jeden Abend ein Räucherstäbchen an, um den gefallenen Magier zu gedenken, oder er half ihn aus der Patsche. Im Grunde war er ja selbst schuld. Auch wenn der Gefiederte ein Loch hatte, wo damals sein Herz schlug, der Geldbeutel hatte ein größeres Loch. „Die Dame, wenn sie so freundlich wären und ihre Pantoffel niederlegen“, entgegnete er der Frau und verbeugte sich leicht nach vorne. „Dies ist mein Partner, wir sind wegen ihres Anschreibens hier, um dem Dieb das Handwerk zu legen. Wäre es möglich, wenn wir uns drinnen weiter unterhalten?“, er blieb in der verbeugten Position und wartete auf die Antwort von der Dame, sodass er nicht nach oben blickte, das Bild brannte sich schon einmal in das Gedächtnis ein, einmal zu oft.






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BeitragThema: Re: Fallrock
Fallrock - Seite 2 EmptySa 8 Jul 2023 - 11:38

04 | @Bran
Schlechte Angewohnheiten und eine ziemliche Hitzeempfindlichkeit. Beides waren große Dinge, mit denen sich auch Kenjji identifizieren konnte. Vielleicht war der Aviane ja doch gar nicht so übel, wie er dachte? Oder zumindest nicht ganz so gruselig. Ob er wirklich mit ihm klarkommen würde, konnte er echt noch nicht sagen. Das würde sich wohl im Laufe ihres gemeinsamen Auftrags zeigen.
Doch selbst da trennten sich die Wege des ungleichen Duos überraschend schnell zum ersten Mal. Der Blondschopf entschied, sich mal im Hintergarten umzusehen, Bran bestand jedoch darauf, an der Vordertür zu warten. Glaubte er wirklich, dass da noch jemand öffnete? Sie hatten doch schon so lange gewartet, als ob! "Dann geh' ich halt allein...", schmollte er und zog von dannen. Was sollte schon schiefgehen? Er würde dem Kerl schon zeigen, dass seine eigene Idee viel besser war!
Fehlanzeige.
Seine Idee war fatal. Bevor er sich versah, hatte sich nicht nur ein brutales Bild in seine Äuglein eingebrannt, er wurde auch gnadenlos attackiert. Hätte eine dieser Sachen nicht auch gereicht? Alle möglichen Gegenstände prasselten aus dem Nichts auf ihn nieder, während er nichts weiter tun konnte, als seine wichtigsten Stellen zu schützen. Glücklicherweise besaßen die Arme der Oma nicht mehr sonderlich viel Kraft, weh tat es aber trotzdem. "Stopp, bitte. Hören Sie mir doch zu!", flehte er, vergeblich. Er war doch kein Perversling, der einer alten Dame die Wäsche von der Leine klaute, echt nicht! Noch nicht einmal eine Freundin hatte er bisher gehabt und jetzt sollte er ein Schlüpferdieb sein? Das war so unfair! Von einer Oma zu Tode gesteinigt, so wollte er nicht enden! Glücklicherweise nahte bereits seine Rettung. Die Stimme des Kirrin brachte das Gekreische der Alten für einen Moment zum Schweigen und auch der ständige Haushalt-Beschuss riss ab. Vorerst. Vorsichtig lugte der Blonde an seinem noch immer schützend erhobenen Arm vorbei. Die Angreiferin hatte ihre Augen misstrauisch zusammengekniffen und blickte zwischen den jungen Männern hin und her.
"Oh, wieso habt ihr das denn nicht gleich gesagt?", trällerte sie fröhlich, mit einem Schlag fiel all ihre Feindseligkeit ab und sie wirkte wie ein ganz normales Omalein. Naja, nicht ganz. Da war immer noch das Zeug auf der Wäscheleine. Langsam ließ Kenji seine Verteidigung fallen. Das hatte er doch gesagt, aber sie hatte ihm nicht geglaubt! Doch zum Schmollen war gar keine Zeit. "Natürlich, natürlich. Kommt herein. Endlich nimmt jemand meine Sorgen ernst. Oh, so junge Hüpfer hatte ich schon lange nicht mehr zu Besuch! Wie aufregend." Sie wendete sich mit einer einladenden Handbewegung von den Jungspunden ab und wackelte hinein in ihre Wohnung. Mit in Schande gesenktem Kopf trat der Ohara zurück zu seinem Kollegen. "Danke...", murrte er leise, die Röte auf seinen Wangen war kaum zu übersehen. "Das war echt fies, ich schwöre, ich habe nichts von ihrer Wäsche angefasst. Das glaubst du mir doch, oder? Ich bin kein Perversling und auch kein Dieb..." Wie ein kleines Kind, das beim Stehlen von Süßigkeiten erwischt wurde, blickte er den Größeren an. Dabei hatte er wirklich nichts verbrochen. Ertappt fühlte er sich aber irgendwie trotzdem.
Die Wohnung der Alten war genau das, was man erwartete. Möbel aus uraltem Massivholz, Fotografien von der Familie, Porzellangeschirr in irgendwelchen Vitrinen, das vermutlich noch nie benutzt wurde und die verschiedensten, gruseligen Puppen, die einen bei jedem Schritt zu beobachten schienen. Kenji konnte sich wirklich einen schöneren Ort zum Wohnen vorstellen, aber gut, es war ja nicht seine Hütte. "Na, setzt euch ruhig schonmal, meine Süßen. Fühlt euch wie zuhause. Ich bin gleich wieder da." Das Ömchen dackelte weiter, vermutlich in die Küche oder so. Kurz darauf kehrte sie auch schon wieder mit einem ganzen Tablett voller Kekse und Plätzchen und natürlich auch drei prall gefüllten Kaffeetassen. Gegenüber von den Magiern nahm sie am kleinen Esstisch platz und sah sie erwartungsvoll an. "Also, was wollt ihr wissen, Schätzchen? Nur keine falsche Scheu, ich will schließlich, dass dieser Dieb endlich gefangen wird." Unruhig rutschte der Vampir auf seinem Stuhl hin und her. Was sollten diese komischen Kosenamen? Außerdem mochte er überhaupt keinen Kaffee...




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Bran

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BeitragThema: Re: Fallrock
Fallrock - Seite 2 EmptyMo 17 Jul 2023 - 19:35

Quest Wäscheklau!
04 |  @Kenji  |

Die alte Dame kam der Bitte von Bran zum Glück nach und legte die Pantoffel und das Schreien ließ auch nach. Natürlich konnte er Kenji sich nicht seinem Schicksal überlassen, aber der Gedanke amüsierte den Brillenträger so sehr, dass er schmunzelte, als er den Blonden in seiner Schonhaltung sah. Dennoch standen beide Magier immer noch vor der Wäscheleine, der Blick des Gefiederten blieb starr auf einer Stelle, sogar als er mit der Dame sprach, zu hoch war das Risiko, dass er nochmals einen Blick darauf warf. Weitere Gedanken machte er sich nicht, jeder durfte sein Leben so leben wie man wollte, aber ab einem gewissen Alter gab es doch Grenzen, oder? Man sah dem blonden Magier auch an, dass er sich schwertat mit der Konzentration, deswegen bat der Schwarzhaarige die Dame, dass sie sich drinnen weiter unterhielten. „Tut uns leid, dass wir sie so überrascht haben, wir haben schon vorne geklopft, aber es hat keiner die Tür aufgemacht“, währenddessen lief Bran zu Kenji, packte diesen am Kopf und verbeugte sich und ihn gleichzeitig. „Keine Sorge, wir nehmen unsere Aufträge immer ernst!“, blickte er dem anderen Magier zu. Als die Oma schon in ihr Haus lief, behielt der Aviane den Magier mit der bleichen Haut noch kurz draußen, bevor sie beide eintraten. „Keine Ursache, dafür schuldest du mir was“.

Er ließ einen leichten Seufzer los, er schloss seine Augen, beide Hände in den Manteltaschen. Sein Rücken krümmte sich nach vorne, wobei man knacken von Knorpeln hörte, sodass er mit Kenji auf Augenhöhe war. Die Augen riss er blitzartig auf und flüsterte ihm in leiser Stimme zu „Mir ist es egal, ob du die Wäsche angefasst hast oder nicht. Um … eine … Haaresbreite, hätten wir fast unseren Auftrag verloren und man hätte dich mit Fackeln und Mistgabeln aus dem Dorf vertrieben“. Der Gefiederte benötigte das Geld, deswegen war es umso wichtiger für ihn, dass er den Auftrag ordentlich und präzise ausführte, wenn der Gildemeister erfuhr, dass so der Auftrag endete, war es bestimmt aus mit ihm. Aber es nützte nichts, was war, das war. „Von jetzt an, passen wir wohl besser auf, dass nichts Weiteres passiert, verstanden? Ich brauche das Geld wirklich dringend“, lächelte er seinem Gegenüber zu, als er sich wieder aufrichtete. „Aaah, ich hasse es mich immer so runter zu bücken“. Mit dem Blick Richtung Boden, lief der Aviane der Stimme von der alten Dame nach, bis er an die Schwelle der Tür kam, wo er nun endlich seinen Blick vorsichtig wieder aufrichtete.

Wenn sowas schon draußen hing, wie sah es dann in dem Haus aus? Aber es war doch nur ein altes Haus von einer noch älteren Dame, nichts wirklich Besonderes. Trotzdem eine spannende Erfahrung für Bran, es kam nicht oft vor, dass er andere Häuser von innen sah. Er kannte von Kindheitstagen das große Anwesen seiner Eltern und sein Zimmer in Royal Crusade. Während Ken unbeeindruckt durch das Zimmer lief und sich auf den zugewiesenen Platz setzte, nahm der Brillenträger jeden unscheinbaren Gegenstand ins Visier. „Wie faszinierend, findest du nicht auch?“, fragte er den anderen Magier, als er die merkwürdigen Puppen ansah. Aber so schnell sah der Schwarzhaarige nicht und die Oma war wieder da, und zwar mit einem großen Tablett mit Gebäck und Kaffee. Von dem Getränk Kaffee las er sonst nur in Büchern, er kannte bloß den Einsatz von gemahlenen Kaffee gegen bestimmte Insektenarten, aber der Brillenträger probierte gerne neue Sachen aus, die er noch nicht kannte. Er setzte sich zur Oma und Kenji an den Tisch und betrachtete die schwarze Flüssigkeit vor sich. „Wir benötigen noch einige Informationen von Ihnen, bevor wir uns auf die Suche nach dem Dieb machen können, erzählen Sie uns bitte zuerst von den Geschehnissen“. Mit einem kleinen Löffel stocherte er in der schwarzen Brühe herum, bevor er letztendlich doch einmal probierte.






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BeitragThema: Re: Fallrock
Fallrock - Seite 2 EmptyMi 19 Jul 2023 - 17:04

05 | @Bran
Überrascht, wie eine alte Fahrradbremse quiekte der Blondschopf, als er einfach an den Haaren gepackt und nach unten gedrückt wurde. Er mochte es überhaupt nicht, einfach von Fremden angefasst zu werden und schon gar nicht so grob! Wenn man ihm sanft den Hinterkopf tätschelte war das vielleicht was anderes ... doch er wusste nicht, ob er das von dem komischen Vogel wollen würde. Als würde er versuchen, irgendeine Fliege zu verscheuchen, wedelte er mit den Händen herum, um Bran loszuwerden, hielt die vorgegebene Position jedoch brav ein. "Ja, sorry...", fügte er noch leise hinzu, der schmollende Unterton war kaum zu überhören. Wieso musste er sich entschuldigen? Das war doch nur ein blödes Missverständnis.
Genau das versuchte er auch, seinem Kollegen klar zu machen. Dieser schien an der Wahrheit aber eher weniger interessiert und viel schärfer darauf, der kleinen Blondine noch einen Herzinfarkt zu verpassen. "Eeeek!", quietschte er, machte einen großen Satz nach hinten. "Wieso musst du so gruselig sein!?" Er zog die Schultern hoch und den Kopf ein, bließ währenddessen die Backen extradick auf. Ob er eingeschnappt war? Niemals. "Mich hätte gar keiner weggejagt, ich hab' schließlich nichts gemacht, ja!" Das hätte man ihm garantiert geglaubt, wenn er genug Zeit gehabt hätte, sich zu rechtfertigen. Doch wie sollte man sich ordentlich erklären, wenn man direkt mit verschiedensten Haushaltsgegenständen und Schlappen beschmissen wurde? Die alte Frau hatte sich ganz offensichtlich gegen ihn verschworen, so war das und nicht anders! "Ich brauch' das Geld doch auch..."
Den Blick im Haus ließ er auch lieber gesenkt, er wollte sich weitere Fettnäpfchen wirklich ersparen. Die Sache hier war schon stressig genug für die zarten Nerven des jungen Mannes. "Ähm, ne eigentlich nicht...", antwortete er leise der Frage seines Begleiters. Konnte der eigentlich noch komischer werden? Was war bitte an der vollgestellten Hütte einer Oma faszinierend? Jeder seiner Muskeln war angespannt, als er sich auf den kleinen, knarzenden Stuhl hockte und darauf wartete, dass die Auftraggeberin zurückkehrte. Unruhig rutschte er mit dem Hintern hin und her. Das hier war einfach die reinste Folter! Zum Glück ließ sie sich nicht allzu viel Zeit, bevor sie den Magiern Kaffee und Snacks servierte und sich zu ihnen gesellte. Zwar versuchte der Ohara, ihr ins Gesicht zu blicken, doch das trieb ihm nur unweigerlich die Schamesröte ins Gesicht, weshalb er seine Seelenspiegel doch lieber zu der Tasse wandern ließ, die er bekommen hatte. Einmal schnupperte er daran. Bitter. Er schielte zu seinem Kollegen hinüber, der bereits einen Schluck nahm. Der mochte das wohl. Wortlos schob er die Tasse hinüber zu ihm, schnappte sich stattdessen ein paar der dargebotenen Kekse. Krümelig, aber deutlich besser.
"Nun, es ist so", krächzte die Dame, räusperte sich einmal kurz, "Seit einigen Wochen verschwindet immer wieder meine Kleidung von der Wäscheleine." Das wussten sie doch schon! Gab es denn sonst überhaupt keine Informationen? "Alles mögliche, Hosen, Shirts, Schürzen, ja selbst vor meiner Unterwäsche machen sie nicht halt, diese Halunken!" Mit der Faust klopfte sie auf den Tisch und ließ Kenni dadurch zusammenzucken. "Manchmal liegen die Sachen auch einfach verstreut im Garten. Als wären sie kurz davor gewesen, erwischt zu werden! Oooh, wäre ich doch noch ein wenig jünger, dann hätte ich sie schon längst geschnappt." Sie redete noch weiter, darüber, wie flink und gelenkig sie in jungen Jahren gewesen war und ihr alle Männer nachgelaufen waren. Doch all dieses Gerede wurde für den Blondschopf von dem Knuspern seiner Kekse übertönt. Vermutlich besser so, denn ansonsten hätte sich sein Kopfkino garantiert nicht zurückhalten können. "Hah, was ich doch dafür geben würde noch einmal jung und knackig sein zu können, so wie ihr", beendete sie schließlich ihren Kurztrip in die Vergangenheit und schüttelte dabei sehnsüchtig den Kopf. Ein wenig zu gierig schob der Untote sich das letzte Gebäckstück auf dem Teller auch noch in den Mund. "Können sie uns ni- ufff" Erst schlucken, dann reden, das brachte man schon kleinen Kindern bei, doch er schaffte es trotzdem nicht, sich daran zu halten. Er hustete und hustete, bis er endlich wieder ordentlich Luft bekam und setzte dann erneut an. "... uns nicht mehr sagen? War das schon alles?" Natürlich bezog er sich dabei auf die Wäsche-Sache, doch das schien die Alte nicht ganz verstanden zu haben. "Oh, du möchtest noch mehr aus meiner Jugendzeit erfahren, Schnuckelchen? Wie wäre es denn mit ein paar schönen Bildern? Die würden euch bestimmt gefallen~" Hmm? Nein, sicher nicht! Die wollte er wirklich nicht sehen! "Äh... ähm, n-nein - die Dame ... bitte!" Doch sie war schon dabei, sich zu erheben ....




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BeitragThema: Re: Fallrock
Fallrock - Seite 2 EmptyDo 20 Jul 2023 - 20:03

Quest Wäscheklau!
05 |  @Kenji  |

„Na also, geht doch“, entgegnete der Gefiederte dem anderen Magier. Er litt es nämlich überhaupt nicht, wenn sie wegen sowas einen guten Auftrag verloren, selbst wenn dies auch nur ein Missverständnis war. Langsam windete sich der Blonde aus dem Griff von Bran und nahm einige Meter Abstand. „Ich und gruselig? Sei nicht albern, wenn du mich schon als gruselig empfindest, hast du noch einen harten Weg vor dir, mein kleiner“, schaute er auf seinem Gegenüber herab. Kenji war anscheinend noch grün hinter den Ohren, wenn er ihn schon als gruselig empfand, es gab so vieles, wovor man sich wirklich fürchten sollte. „Oh und wieso bist du dir da so sicher? Ein Wort von mir hätte gelangt und sie hätten dich eingebuchtet, meinst du nicht auch?“, schaute er Ken fragend an, während er lachte. Der junge Magier benötigte noch einiges an Lebenserfahrung, nur dann sah man die Welt mit richtigen Augen. Bran ist einige Zeit schon in Royal Crusade, was er da schon alles erlebte und hörte, als normale Laie konnte man sich sowas gar nicht ausmalen. Deswegen verschwieg er seinem Gegenüber, von welcher Gilde er kam, denn dies schreckte gleich viele Magier ab, was die Suche nach Quest-Partnern nur erschwerte. „Na siehst du, da haben wir doch was gemeinsam!“, Geld war doch nun mal alles in dieser Welt, wer keins hatte war aufgeflogen. Klar war dies nicht gleich der Weltuntergang, aber ohne landete man ganz schnell auf der Straße, außer man suchte sich schwerste Arbeit für wenig Geld und überlebte gerade so. Aber der Brillenträger war im Glück, durch seine Magie und Fechtkunst war er schon seit Kindheit auf im Kampf geübt, Auftragsmorde und Beseitigungen waren sein Metier.

Mit dem Kopf gesenkt, lief der Blonde voraus, man sah ihm an, dass er geknickt war. Aber dies ergab sich bestimmt, wenn die beiden dann die Quest anfingen. Ken war auch überhaupt nicht so fasziniert von dem Haus, wie es sein gefiederter Quest-Partner war. „Hm, jedem das Seine“, flüsterte er vor sich hin und betrachtete weiterhin die vielen Gegenstände in den prall gefüllten Regalen, bevor er sich dann doch zu dem anderen Magier gesellte. Bran nahm den ersten Schluck von seinem Kaffee, da dies sein erster Kaffee war, mochte er den Geschmack nicht auf Anhieb, trank aber weiter und merkte wie er langsam wacher wurde. So etwas erlebte er zum ersten Mal, es fühlte sich so an, als ob er Bäume herausreißen könnte, er benötigte auf jeden Fall mehr von diesem Zeugs. Er konzentrierte sich wieder auf die Oma, aber bis jetzt gab sie bloß die Informationen wieder, zu der jeder Zugang hatte. Und ehe sich die beiden versahen, betrat sie einen inneren Monolog und sprach eigentlich nur mit sich selbst. Aus dem Augenwinkel betrachtet, sah er, wie Kenji sich ein Keks nach dem anderen in den Mund schaufelte, als ob er nicht einmal kaute. Der Brillenträger legte seinen Kopf in die rechte Hand und stütze sich auf den Tisch und fragte sich gedanklich, wie es nur so weit kommen konnte. Und dann sprach der Blonde auch noch mit vollem Mund, das war nun endgültig die Krönung. Er nahm seinen Kopf von der rechten Hand und holte leicht aus und gab Ken einen kleinen Klaps zwischen die Schulterblätter, wodurch dieser erstmal aushustetet. „Du weißt doch, dass es unhöflich ist, mit vollem Mund zu sprechen, oder hat man dir keine Manieren beigebracht?“, lächelte er ihm mit geschlossenen Augen zu. Bevor die Dame in einen weiteren inneren Monolog verfiel, unterbrach der Schwarzhaarige diese mit einem lauten Räuspern „Wir sind hier um mehr Informationen von ihnen zu bekommen, die, die sie uns schon nannten, wussten wir bereits“. Mit großen Augen schaute sie den gefiederten Magier an und betrachtete diesen für einen kleinen Moment, als ob sie überlegte, ob die Federn am Hals zu ihm gehörten, oder zu seinem Mantel, „Ah, sagen sie das doch gleich! Also, der Täter ist auf jeden Fall immer abends und nachts unterwegs. Über den Tag habe ich meist die Wäscheleine immer im Blick. Um mein Haus befindet sich auch ein Zaun, er ist zwar nicht allzu hoch, aber die Pfähle laufen spitz zu, war das alles, was du wissen wolltest, du süßes Vöglein?“, grinste sie Bran zu, als wollte sie ihm am liebsten in die Backe kneifen. Die Dame erhob sich und trällerte vor sich hin „So und meinem kleinen blonden Schatz zeige ich nun meine schönen Bilder aus der Jugendzeit und dann bekommt er noch ein paar Kekse“.






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BeitragThema: Re: Fallrock
Fallrock - Seite 2 EmptyDo 20 Jul 2023 - 22:02

06 | @Bran
Kenji gefiel es ganz und gar nicht, wie der Vogelkerl ihn behandelte. Er erschreckte ihn, fasste ihn ungefragt an und jetzt machte er ihn auch noch runter und drohte ihm gar? Wären die Katzenohren des jungen Mannes echt, so hätte er sie nun garantiert zurückgelegt. "Ich bin nicht dein Kleiner! Und so schwach und nutzlos, wie du denkst, bin ich auch nicht!", beschwerte er sich, seine Stimme zitterte. Was hatte der Schwarzhaarige bloß gegen ihn? Er hatte ihm doch überhaupt nichts getan! "Aber ... aber wir sind doch ein Team ... wieso willst du mir in den Rücken fallen?" Alleine der Gedanke daran, von seinem Kameraden verraten zu werden, trieb ihm die Tränen in die Augen. Er war davon ausgegangen, dass sie für einander da sein würden, einander beschützten, wenn es ernst wurde. Doch so, wie es gerade klang, war Bran dazu nicht bereit, wartete eher auf einen idealen Moment, um seinen blonden Kollegen von der Brücke zu stoßen. Das hier war gerade einfach etwas zu viel für Kenni. So hatte er sich das überhaupt nicht vorgestellt. Er zog seinen Ärmel über die Hand und wischte sich über das Gesicht. Hier und jetzt zu weinen wäre gar nicht gut, er musste sich zusammenreißen. So gerne er auch Gemeinsamkeiten mit seinen Mitmenschen fand, die zu dem Kirrin erfreute ihn gar nicht. Er war nicht wie dieser Fiesling. Nicht einmal darauf eingehen wollte er, stattdessen wendete er sich ab und folgte der Oma. Die war ihm langsam echt lieber als der komische Vogel.
Kurze Zeit später saßen sie endlich mit der alten Dame an einem Tisch und ließen sich erzählen, was sie von dem Dieb wusste. Beide waren gut versorgt, während Bran seinen Kaffee trank, knabberte Kenji sämtliche Kekse, die in seiner Reichweite waren. Süßes war eben schon immer seine Schwäche gewesen, er konnte einfach nicht widerstehen. Es war, als würden sie mit leisen Stimmchen darum flehen, dass er sie futterte, am besten am Stück ohne zu kauen. Den Preis für seine Gier zahlte er natürlich sofort. "Akh-", keuchte er, als sein Kollege ihm einen eigentlich recht sanften Klopfer auf den Rücken gab. Es tat trotzdem weh! So viel Süßes, wie er futterte, bestand er nämlich wirklich aus Zucker! Ja, Kenji war ein zartes Seelchen das einen liebevollen Umgang bedurfte, am besten packte man ihn mit Samthandschuhen an. Stattdessen stellte ihn der Schwarzhaarige nur ein weiteres Mal bloß. "Hör' auf, mich wie ein Kind zu behandeln!", schmollte er, exakt wie ein kleines Kind. Glücklicherweise schien sich die alte Dame eher an ihrem kleinen Streit zu erfreuen, anstatt sich zu stören. Wirklich eine komische Frau. Langsam fühlte sich Kenni wie der einzig normale in diesem Haus und das hatte schon was zu sagen. Schließlich hatte er eigentlich schon akzeptiert, dass er als schräg galt. Die Alte rückte noch einige Informationen heraus, ehe sie schließlich ihren Fokus zurück auf die Magier legte. Natürlich. Während Bran noch recht harmlos davon kam, nur einen dummen Spitznamen verpasst bekam, sollte Kenni deutlich mehr leiden. Naja. Das war zumindest sein erster Gedanke, danach fiel das Wort 'Kekse' und er war direkt Feuer und Flamme. Dafür würde er sogar durch die Hölle gehen! "Yayyy, Kekse~", trällerte er und sprang auf. "Dir geb' ich gaaaar nix ab!" Frech streckte er seinem Kollegen die Zunge heraus. Das war die Rache für die kontinuierlich schlechte Behandlung, die er mitmachen musste!
Kurze Zeit später kehrte das Blondinchen schließlich zurück. Die Bäckchen voll wie ein Hamster, doch der Blick war leer, hoffnungslos. Natürlich konnte man behaupten, dass das nichts ungewöhnliches bei ihm war, doch irgendwie hatte er es geschafft, noch eine Schippe draufzusetzen. Das, was er gerade gesehen hatte, war die Kekse doch nicht wert gewesen. Das war definitiv zu viel Haut gewesen und 'Jugendjahre' war auch nicht ganz zutreffend gewesen. Wortlos marschierte er an dem Schwarzhaarigen vorbei (wie sollte er auch etwas sagen? Sein Mund war voll.), sein Ziel war der Ausgang. Er musste hier raus, vergessen, was geschehen war. "Kommt mir ja nicht ohne den Dieb zurück, meine Schätzchen!", rief die Oma noch hinterher, schwenkte den faltigen Arm über dem Kopf. Weg, weg, einfach nur weg.
Draußen angekommen schluckte er die letzten Brösel herunter, atmete tief durch. "Menschen sind die schlimmste Spezies auf dieser Welt." Zum ersten Mal seit seiner Verwandlung war er froh, keiner von ihnen zu sein. Er wusste, dass er sich nun eigentlich darauf konzentrieren musste, den Dieb ausfindig zu machen, doch so ganz wollte sein Hirn das Erlebte noch nicht loslassen. Kräftig schüttelte er den Kopf, doch auch das ließ seine Gedanken nicht zurück an den richtigen Ort fallen. "Wo waren wir noch gleich? Was, wie fangen wir an...?"




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BeitragThema: Re: Fallrock
Fallrock - Seite 2 EmptySa 22 Jul 2023 - 15:13

Quest Wäscheklau!
06 |  @Kenji  |

Er erschien nicht nur kindisch, sondern benahm sich auch wie eins, gehörte der Blonde wirklich einer Gilde an? Der Gefiederte begriff es einfach nicht, aber man musste ja nicht alles im Leben verstehen. Die zitternde Stimme von Kenji, überhörte man nicht „Ich habe nie erwähnt, dass du nutzlos bist, jeder hat seinen Wert im Leben, der eine mehr, der andere weniger“. Anscheinend verstand der kleine wirklich nicht, in welcher Lage er sich befand? „Ich bin dir nicht in den Rücken gefallen, ich will dir bloß schildern, was hätte sein können, wenn du an jemand falschen geraten wärst“, sah er sein Gegenüber überheblich an, als ob er selbst nie in einer solchen Situation war. Was auch gewissermaßen stimmte, wenn man seit Kindheit auf an von der Außenwelt isoliert war. Die ersten richtigen Erfahrungen mit anderen Menschen und Magiern sammelte der Brillenträger auch erst, seitdem er aus dem Königreich Stella floh. Die einzige Motivation, die ihm danach blieb, war, dass er irgendwann Rache an seinen Eltern und dem Kult ausübte und dass er eine Heilung für seine Verwandlung fand. Schon der Gedanke allein brachte sein Blut in Wallung.

Im Haus, wo Ken die ganzen Kekse weiter in sich hineinschaufelte, erschrak er, als Bran ihm einen leichten Klaps zwischen die Schulterblätter gab. „Tut mir leid, aber mit so einem Benehmen, kann ich dich einfach nicht anders behandeln!“, lächelte er dem Blondschopf zu, der sich gerade an den Krümel der Kekse halb verschluckte. Manieren hatten bei dem Schwarzhaarigen einen sehr hohen Stellenwert, dies lag an seiner Erziehung. Er war es anders seit Kindheit an nicht gewohnt und das blieb nun mal ein Leben lang. Natürlich war Bran sehr von seiner Kindheit geprägt und er hasste auch jeden Gedanken daran, aber das, was fest eingefahren war, bekam er einfach selbst nicht mehr los. Aber nachdem sich die Stimmung wieder gelegt hatte, trank der Gefiederte weiter von seinem Kaffee, als er Kenji ein größeres Loch grub und er sich inzwischen die Bilder der Oma aus ihrer Jugendzeit betrachtete. “Willst du nicht auch mal schauen, mein Schwarzlöckchen? Ich war damals echt bei allen Männern beliebt~“, sprach die Oma zum Brillenträger. Nachdem sich Kenji so über die Kekse freute und dem Schwarzhaarigen die Zunge herausstreckte, erblickte er nur noch die leeren Augen von seinem Quest-Partner. Als ob ein kleines bisschen Kind in ihm starb. Beim besten Willen nicht! „Eeeh, nein danke, passt schon … Aber wenn sie mehr von dem Kaffee haben, würde ich ihnen diesen gerne abnehmen!“. „Oooh ~ du magst also meinen Kaffee? Natürlich bringe ich dir noch eine Tasse!“, entgegnete ihm die alte Dame.

Als der Kaffee leer war, lief er seinem emotionslosen Quest-Partner hinterher, der vor der Türe noch die restlichen Kekskrümel hinunterschlang. Von hinten hörte man nur noch die alte Dame, wie sie den beiden hinterherrief, dass sie ja nicht ohne den Dieb zurückkamen. Wie der Brillenträger schon richtig erriet, war Kenji wie traumatisiert, als ob er einen Geist sah. „Na ja, wenigstens sind wir uns ja in einem einig“, blickte er auf ihn herab. Der Gefiederte erkannte schon, dass sein Quest-Partner nicht wirklich was Menschliches an sich hatte, wusste aber nicht, wo er ihn einordnete. Denn die Katzenohren, die er sich aufsetzte, überzeugten Bran auch überhaupt nicht. Aber er bohrte erstmal nicht weiter, das war erstmal genug Aufregung für den Blonden. „Hm, eine sehr gute Frage … meine erste Idee wäre gewesen, dem Dieb eine Falle zu stellen“, antwortete er in seiner üblichen Denkerposition, wenn sie dem Dieb wirklich eine Falle stellten, benötigten die beiden ein paar Materialien. Aber wo bekamen sie auf die Schnelle nur etwas? Gab es in dem Dorf so etwas wie einen Krämerladen? Fragen über Fragen, auf jeden Fall hatten die beiden noch sechs Stunden Zeit, bevor die Dämmerung einbrach. Am besten, sie fragten einfach irgendwelche Dorfbewohner?






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BeitragThema: Re: Fallrock
Fallrock - Seite 2 EmptySo 23 Jul 2023 - 14:25

07 | @Bran
Egal wie sehr der Gefiederte jetzt noch versuchte, zurückzupaddeln, der Schaden war angerichtet und war nicht mehr rückgängig zu machen. Nur wenige Worte hatten gereicht, um das Vertrauen, das der Blondschopf in seinen Kollegen hatte, in tausend kleine Stücke zerspringen zu lassen. Sein zartes, untotes Herz war gebrochen. Es mochte ja sein, dass der Schwarzhaarige ihm nicht wirklich in den Rücken gefallen war, aber seine Worte machten wohl mehr als deutlich, dass er darüber nachgedacht hatte. Wieso sonst sollte er diese Situation erwähnen? "Natürlich ...", seufzte er und schüttelte leicht den Kopf. Wie gerne er die Worte doch einfach geglaubt hätte, doch er konnte nicht.
Auch in der Gegenwart der Auftraggeberin kam das Duo einfach nicht auf einen Nenner. Die Unterschiede in ihren Persönlichkeiten wurden immer deutlicher. Kenni, der überwiegend von verschiedenen Babysittern und seinem großen Bruder großgezogen wurde, hatte weder das Bedürfnis, noch die Kenntnis, sich in einem Setting wie diesem angemessen zu verhalten. "Als ob du dich noch nie verschluckt hast!", blaffte er. Es wäre doch total unhöflich, das Gebäck der alten Dame nicht zu essen, wenn sie es schon extra gebracht hatte. Wo war also das Problem? Außerdem waren sie echt gut. Natürlich ließ er sich da die Chance, noch mehr von den Keksen abzustauben, nicht entgehen.  Hätte er doch nur gewusst, dass der Preis, den er dafür bezahlen musste, viel zu hoch war.
Im Nachhinein war wohl jeder schlauer, auch Kenji. Heute hatte er definitiv eine wertvolle Lektion gelernt: Lasse dir niemals von einer alten Frau Bilder zeigen. Er hatte ja nichts gegen ein paar Fotos von jungen, hübschen Mädels, Mensch, seinetwegen konnten es sogar Kerle sein, das war ihm ziemlich schnuppe, aber was er da gesehen hatte, war definitiv nicht mehr jung. Urgh, konnte er sich bitte übergeben und seine Augen auswaschen? "...hä?", fiepte er, als sein Kollege meinte, sie wären sich einig. In welcher Hinsicht denn? Dass Menschen fies waren? Soooo ernst hatte er das jetzt auch nicht gemeint! Leise grummelnd fuhr er sich mit den Fingern über die Schläfen und Stirn, irgendwie fühlte er sich plötzlich zehn Jahre älter. Nein, mindestens 50 Jahre älter. Sein Hirn war gerade mindestens so zerstreut wie das eines Schwerdementen. Glücklicherweise half ihm sein Kollege ein wenig zurück auf den rechten Weg. "Falle hmmmm...?" Hin und her pendelte sein hohles Köpflein, während er überlegte, wie so eine Falle wohl aussehen könnte. In seinen Mangas waren es meist Netze oder andere Gegenstände, die man über den Verbrecher warf aber im echten Leben funktionierte das wahrscheinlich eher weniger. "Uhmmm... huuuuuuhhhhh...." Hin und her. Her und hin. Ach, wo war er gerade? Definitiv nicht bei halbnackten Omas! "Sollen wir uns einfach in den Büschen verstecken und warten, bis wer kommt?" Simpel, aber hoffentlich effektiv. Etwas, um den Dieb herauszulocken, hing ja bereits an der Wäscheleine. Es war also nur eine Frage der Zeit, oder? Laut der Aussage der Oma war es zwar noch nicht an der Zeit für ihn, auf die Jagd zu gehen, doch Ausnahmen bestätigten die Regel! Das hatte zumindest sein Bruder manchmal gesagt.
Langsam marschierte er zu einer Reihe an Sträuchern und Büschen, die den spitzen Gartenzaun säumten. Neugierig schob er einige Äste auseinander um zu prüfen, ob er sich womöglich dazwischenquetschen konnte. Ausnahmsweise war seine geringe Körpergröße mal vom Vorteil! Dabei fiel sein Blick jedoch auf etwas ... ungewöhnliches. "Hey, da is' was...!" Er streckte seinen Arm aus, ließ ihn durch das Gewirr an Blättern, Holz und Dornen wandern und bemühte sich, mit seinen Fingern das fragwürdige Objekt zu erangeln. Mehrere vergebliche Versuche später bekam er es schließlich mit den Fingerspitzen zu greifen und zog es heraus. Noch bevor er sah, was es war, wusste er, dass es sich um Stoff handeln musste. Es war weich und wendig und ließ sich mit einem kleinen Ruck aus den Ranken, in denen es sich verheddert hatte, befreien. Einige Schritte stolperte das Blondinchen zurück, hielt seine Beute jedoch triumphierend über den Kopf. Zumindest, bis er realisierte, was er gefunden hatte. Das Gute zuerst: Es war garantiert etwas, das die Alte vermisste. Das Schlechte: Es war ein Schlüpfer. Mit einem lauten Kreischen folgte der Jungspund seinen Instinkten und schleuderte das Ding so weit wie möglich von sich fort. Selbstverständlich nicht irgendwohin, sondern genau in die Richtung seines Kollegen.




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BeitragThema: Re: Fallrock
Fallrock - Seite 2 EmptyMo 24 Jul 2023 - 20:16

Quest Wäscheklau!
07 |  @Kenji  |

Es schien nicht, als ob ihm der Blondschopf Glauben schenkte. Wer konnte es ihm übelnehmen? Der Aviane war auf seine Weise besonders und konnte nicht viel mit anderen anfangen, außer wenn er einen Vorteil aus etwas gewann. Ebenso gegenüber höherrangigen Magiern zeigte er höchsten Respekt, er lebte das Motto, die Starken herrschten über die Schwachen, weswegen er sich auch so gut mit der Gilde Royal Crusade identifizierte. Aber im Grunde wollte er nicht wirklich alleine sein, er wollte Kontakte knüpfen, er wollte andere verstehen, aber er deutete Emotionen und Zwischenmenschliches immer falsch und dann saß er doch wieder alleine. Die Erziehung hinterließ klaffende Spuren in seiner Persönlichkeit und fiel somit öfters in seine alten Muster zurück. Dabei machte er doch seinem Gegenüber nur klar, dass sein Verhalten am Esstisch falsch war und wies ihn deswegen zurecht. „Wenn wir mit der Quest fertig sind, muss ich dir erstmal richtige Tischmanieren beibringen“, entgegnete er Kenji, der weiterhin einen Keks nach dem anderen aß. War es falsch, dass er ihn darauf hinwies? In den Augen von Bran nicht, ganz im Gegenteil. Vielleicht konnte er dem Magier mit den aufgesetzten Katzenohren noch was beibringen.

Mit Keksen vollgestopft, starrte Kenji in die Leere, als er die Bilder der Oma zu Gesicht bekam. Ein Glück blieb es dem Gefiederten erspart. Aber es war der Preis, den der Blonde für die Kekse zahlen musste. „Menschen können wirkliche Gräueltaten vollbringen, aber natürlich nicht nur Menschen, es gibt in jeder Spezies seine schwarzen Schafe“, schaute er mit ernstem Blick auf seine zwei Ringe an seiner rechten Hand. Aber er erklärte es ihm nicht weiter, denn er war noch lange nicht bereit, dass er aus seiner Vergangenheit erzählte. Und vor allem nicht jemandem, der noch so kindisch war, der hätte dies eh nicht verstanden. Aber Kenji brachte ihn wieder mit seiner Aussage aus seinen Gedanken zurück. „Ja, eine Falle“, überlegte der Kirrin angestrengt nach. „Ich meine, klar können wir uns verstecken, aber wir haben ja noch den halben Tag Zeit, bevor er überhaupt aufkreuzen würde“. Es war keine schlechte Idee, es sah nämlich nicht so aus, als ob das Dorf irgendwelche Geschäfte hätte, wo sie sich Materialien besorgen konnten, damit sie dem Dieb groß eine Falle stellten. Dabei unterbrach der bleich häutige Magier seinen Gedankengang wieder. So schnell sah der Aviane nicht, begab sich der Blonde zum Zaun, wo sich einige Büsche und Sträucher befanden. Gespannt lief er dem Magier hinterher und sah zu, wie er sich durch das Gestrüpp windete.

Oh? Ken schien was gefunden zu haben! Er streckte sich weit in das Gebüsch und zog etwas hervor. Etwa einen Stoff? Nein, nicht irgendein Stoff. Es war doch etwas anderes … nämlich ein Schlüpfer von der Oma. Woher Bran das wusste? Als der Magier mit den Katzenohren nach dem Stoff griff und bemerkte, was er in seinen Händen hielt, schrie er auf und warf es ohne zu schauen in die Richtung des Schwarzhaarigen. Dabei traf ihn der Schlüpfer genau ins Gesicht und blieb dort hängen. Mit seinem kalten Gemüt griff er mit Zeigefinger und Daumen danach und entfernte dies aus dem Gesicht und hielt es vor sich. Aber er verübelte es ihm nicht, denn er riss sich zusammen und dachte sich, dass dies jedem mal passierte. Damit tröstete er sich selbst in seinen Gedanken und sah es ein wenig mit Humor. „Na wenigstens ist der gewaschen und wir können der Dame schon mal was zurückbringen“, lächelte der Brillenträger, als er die Unterhose vor seinem Gesicht hielt. Aber innerlich sah es wirklich anders in ihm aus, aber er ließ sich die Verzweiflung nicht ansehen. „Okay, aber das ist ja schon mal ein Anhaltspunkt, es sieht so aus, als ob das dem Dieb sein Fluchtweg ist“. Ob sie dem Dieb vielleicht dort auflauern sollten? Aber zuvor, musste sich der Gefiederte vergewissern, ob der andere Magier überhaupt kampftauglich war. „Du, sag mal“, stupste er Kenji an, „Bist du schon kampferfahren? Es kann sein, dass wir uns mit dem Dieb auf eine Konfrontation einlassen müssen, denn er wird sich bestimmt nicht freiwillig stellen“.






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BeitragThema: Re: Fallrock
Fallrock - Seite 2 EmptyMi 26 Jul 2023 - 16:56

08 | @Bran
Tischmanieren? Pf, darauf konnte Kenji verzichten! Und wenn er sie lernen wollte, dann sicher nicht von diesem komischen Vogel. Der war ja so schon gemein, da konnte der Blondschopf wirklich darauf verzichten, ihn als Lehrer zu haben. Am Ende klopfte er ihm noch mit einem Lineal auf die Finger oder so. Oh nein, das wollte er auf gar keinen Fall, seine Fingerchen mussten unversehrt bleiben!
Was jedoch nicht unversehrt blieb, war die Seele des Ohara. Der kurze, aber deswegen nicht weniger qualvolle Ausflug in die Vergangenheit der Auftraggeberin überschritt jegliche Grenzen des Horrors, den er sich hatte vorstellen können. Und doch musste er weitermachen, konnte sich nicht zurückziehen und das Trauma vearbeiten. Es gab etwas, das erledigt werden musste. War das die wahre Stärke eines Magiers? Die Fähigkeit, selbst im Angesicht eines wahren Alptraums die Zähne zusammenbeißen und nicht aufgeben zu können? "Heheh, das stimmt! Mein Vater hat mich auch letzt das schwarze Schaf der Familie genannt! Dabei bin ich gar kein Me-" Er hustete, verschluckte sich beinahe an seinen eigenen Worten. Das wollte er doch gar nicht erzählen. Katzenöhrchen hin oder her. Man, er musste manchmal echt besser aufpassen, was seinen Mund verließ. "Äh, ja. Was auch immer. Wo waren wir gerade? Fallen? Ahah, ja!" Seine Hände flogen sinnlos durch die Luft, formten sich aber schließlich zu zwei Daumen nach oben. Seine Lippen unterstrichen diese absolut überzeugende Geste selbstverständlich noch mit einem breiten Grinsen. Jup, ganz normaler, tiefenentspannter Mensch der absolut nicht versuchte, etwas total schlecht zu verbergen! "Öh, also ein halber Tag um das perfekte Versteck zu finden?" Er zog die Schultern nach oben, nur um sie dann ruckartig wieder fallen zu lassen. "Ich weiß halt nicht, wie man sonst ne Falle stellt. Das hab ich noch nie gemacht." Woher auch? Meist war er der gewesen, für den Fallen aufgestellt worden waren. Aber auch diese hatten meist nur daraus bestanden, dass man ihm einfach hinter irgendeiner Ecke auflauerte um ihm entweder sein Pausengeld abzunehmen oder ihn wie eine alte Bananenschale in irgendeine Mülltonne zu stopfen. Er solle sich doch zu Seinesgleichen gesellen hatte man ihm dann immer gesagt. Doch sowas hatten sie ja mit dem Dieb nicht vor, dementsprechend half ihm diese Erfahrung nur wenig weiter. Kräftig schüttelte er den Kopf, um die unangenehme Erinnerung aus seinen Gedanken zu bekommen. Er sollte sich lieber auf was anderes konzentrieren.
So hüpfte das Blondinchen hinüber zu den Büschen, die ihnen vermutlich als ideales Versteck dienen würden. Diesen Gedanken schien er mit irgendeinem Stofffetzen zu teilen, der sich in den tiefen des Gestrüpps verbarg. So ein Zufall aber auch! Neugierig wie eh und je griff er danach, ganz ohne darüber nachzudenken, was er denn überhaupt hervorholen könnte und ob er das wollte. Die Antworten auf diese Fragen erhielt er sofort, nachdem es zu spät war. Die grauen Äuglein wurden groß, größer als der Mond. Im nächsten Moment hatte der Schlüpfer auch schon ein Expressticket in Brans Gesicht gebucht. Mit voller Pünktlichkeit und Treffsicherheit kam er dort an. Uh-oh. Zur Sicherheit trat Kenji schon einmal einen Schritt zurück, machte sich darauf gefasst, die Beine in die Hand nehmen zu müssen. Oh ja, er würde definitiv versuchen müssen, einen Mordanschlag zu überleben ... oder auch nicht? Der Schwarzhaarige schien die Sache fast schon besorgniserregend gelassen zu nehmen. "Heheh, eben ... und sieh's mal so, wann hat man schonmal die Chance, nen Frauenschlüpfer in der Hand zu halten? Is doch cool heheeee...." Er war sich nicht sicher, ob er es gerade schlimmer machte oder nicht. Seine Mundwinkel zuckten. Nur zu genau wusste er, dass er gerade nicht lachen durfte, doch es war zu verlockend. Die Szene war einfach zu schön, so gefährlich sie auch sein mochte. "Meinst du da ist irgendwo ein- Oh halt echt!" Da war ein Loch im Zaun. Was für eine grandiose Schlussfolgerung! Eigentlich war der Blondschopf äußerst gesprächig, was seine positiven Gedanken anging, doch gerade hielt er sich bewusst zurück. Bran war bisher viel zu fies gewesen um ein Lob zu verdienen!
Mit einem Satz hüpfte er über das Gebüsch, landete in dem schmalen Zwischenräumen zwischen Sträuchern und Zaun, der nur von wenigen, kleinen Ästen erreicht wurde, ging dort in die Hocke. Hm. Irgendwie war die Lücke ein bisschen klein, oder? Kenni konnte sich mit etwas Mühe sicherlich noch hindurchquetschen, doch größere Leute würden vermutlich Probleme bekommen. Nachdenklich kratzte er sich am Hinterkopf. Vielleicht ein Jugendlicher? "Hm? Oh, nö, nicht im geringsten! Aber ich hab' ja meine Magie, da wird das schon klappen." Aktuell sah er die Situation noch recht gelassen, doch wenn es ernst wurde, würde sich seine Meinung vermutlich recht schnell ändern. "Was will uns ein Wäschedieb denn schon anhaben?" Das würden sie sicherlich bald herausfinden, denn dieser Jemand war bereits auf dem Weg ...




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BeitragThema: Re: Fallrock
Fallrock - Seite 2 EmptySo 30 Jul 2023 - 15:26

Quest Wäscheklau!
08 |  @Kenji  |

Das Blondchen sah nicht so sehr zufrieden aus, mit der Aussage des Brillenträgers, dass er ihm Tischmanieren beibringen wollte. Aber dies war nun mal ein Manko von ihm, dass er nicht so schnell ablegte. Von wem wurde er denn erzogen, wenn er noch nicht mal das hinbekam? Wenn es schon daran scheiterte, wie sahen dann nur seine Fähigkeiten im Kampf aus? Dies malte sich der Aviane schon gar nicht aus, wer nicht einmal sowas hinbekam, war bestimmt auch nicht gut im Kampf, so die Schlussfolgerung des Gefiederten. Auf die zweite Aussage von Bran, antwortete Kenji sehr suspekt. In Gedanken spann er den Satz weiter, den sein Gegenüber äußerte. Kein Me-? Es war bis jetzt nur eine Theorie von ihm, aber mit dieser Aussage bestätigte der Blonde, dass er mit seiner Theorie richtig lag. Den aufgesetzten Katzenohren sah man gleich an, dass diese nicht echt waren. Aber Bran wusste nicht, zu welcher Spezies er den Magier einordnete. Es gab nicht viele Völker, in der Ken hineinpasste. Vielleicht zu den Völkern der Humanoide, dafür sah er aber zu wenige Indikatoren, damit er sich darauf festlegte. Eine andere Möglichkeit wäre, dass er untot wäre, denn die Haut sah schon sehr blass aus und er mochte genauso wenig Sonnenlicht wie das Vöglein. Aber was für ein Untoter war er? Eine Möglichkeit wäre natürlich, indem er auf die Zähne des Magiers achtete. Als der Blonde redete, sah man kleine, spitze Eckzähne. War das genug, dass er den kleinen damit konfrontierte? Wahrscheinlich schon, aber da Kenji eh schon zart besaitet war, ließ er es. Nachdem er sich nämlich verhaspelt hatte, wurde er immer nervöser, dies bemerkte der Brillenträger und beließ es dabei. Was hätte er davon, wenn er ihn noch mehr verrückt machte?

„Klar können wir eine Falle stellen, aber dafür bräuchten wir Materialien. Ich gehe mal nicht davon aus, dass wir in diesem Dorf einen Gemischtwarenladen finden werden“, bemerkte der Aviane. Selbst wenn sie eine Falle aufstellten, wussten beide Magier dennoch nicht, um was es sich für einen Dieb handelte. Vielleicht war es doch keine schlechte Idee, dass sie dem Dieb auflauerten. Bis jetzt gab man ihnen aber nur die Information, dass dieser gegen abends und nachts sein Unwesen trieb. „War mir schon klar“, entgegnete er Kenji, während er weiter vor sich hin grübelte. Wie überlebte der Blonde in dieser Welt nur?

Als Ken ihm den Schlüpfer ins Gesicht warf, nahm der Gefiederte dies von seinem Gesicht und blieb aber ruhig. Das war wirklich dem blonden Magier sein Glückstag, denn Bran benötigte Geld und da diese Oma schon einen Narren an ihm fraß, konnte er auf jeden Fall nicht alleine ohne ihn zurück. Wie nannte man es so schön: Schnell vergessen, nie vergeben! Zähneknirschend, lächelte er dem andern zu „Ich kann mir tausend bessere Sachen vorstellen, als den Schlüpfer einer alten Dame in den Händen zu halten“. Die innerliche Wut, merkte man ihm aber von außen kaum an, erst wenn man richtig hinsah, erkannte man, wie es im rechten Augenwinkel gaaaanz minimal zuckte, wenn er lächelte. „Na siehst du, hatte ich doch recht, dass der Fluchtweg sein“. Okay, irgendwie rechnete das Vöglein schon damit, dass Kenni überhaupt nicht kampferfahren war, so wie sich der Magier bis jetzt verhielt. Aber er nahm es ihm nicht für übel, nicht jeder wuchs in Nobilität auf, es gab nun mal auch solche Lebewesen, dachte er sich und nickte selbstgefällig vor sich hin. Dennoch fand er, dass der Blonde schon sehr naiv war, in dieser grausamen Welt war Vorsicht geboten, klar war der Dieb bestimmt niemand furchterregendes, aber man durfte sein Gegenüber nie unterschätzen. Auf einmal wurde der Gefiederte hellhörig, wie er bemerkte, dass irgendwas auf die beiden zukam und gab Kenni den Befehl, damit er sich still verhielt.






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BeitragThema: Re: Fallrock
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09 | @Bran
Irgendwie hatte der Schwarzhaarige da recht. Für eine Falle brauchte man Zeug, aus dem man sie zusammenbasteln konnte. Ohne Zeug keine Falle. Naja, letztendlich unterstrich das alles doch nur, wie genial Kenjis Idee, sich einfach zu verstecken und aufzulauern, war. Darauf war der Kleine sogar ziemlich stolz! Natürlich gönnte ihm Bran diesen Moment nicht lange. "Jeder muss mal irgendwo anfangen!", murrte er und verschränkte die Arme vor der Brust.
All die Gemeinheiten, die der Blonde bisher hatte ertragen müssen, rächten sich kurz darauf in einem Moment puren Karmas. Es war weder sein Plan gewesen, noch hatte er groß darüber nachgedacht, als er es tat, doch er bereute es kein bisschen. Auch, wenn sein Gegenüber kaum eine Reaktion zeigte. "Du kannst dir ja vorstellen, dass er eigentlich einem jungen Mädel gehört." Falls der Aviane genug Fantasie dafür besaß, denn der Schnitt des Schlüpfers machte es nicht besonders einfach. Kenji hätte damit auf jeden Fall keine Schwierigkeiten, denn seine Vorstellungskraft kannte schier keine Grenzen, definitiv ein Fluch und ein Segen zugleich, da es durchaus Dinge gab, die er nicht vor seinem inneren Auge sehen wollte. Ein frecher Ausdruck blitzte für einen kurzen Atemzug im Gesicht des Blonden auf. "Is' bestimmt das erste und letzte Mal für dich, heh!" Normalerweie würden solche Aussagen niemals seinen Mund verlassen, doch Bran hatte es mit seinen fiesen Kommentaren wirklich darauf angelegt, es regelrecht herausgefordert. Kaum hatte er seine Worte ausgesprochen, brachte er aber auch schon die Büsche zwischen sich und seinen 'Kollegen', denn er wollte auf keinen Fall riskieren, einen Kopf kürzer gemacht zu werden.
Hinter dem Gestrüpp befand sich tatsächlich ein kleines Loch in dem hohen Zaun, das - zumindest für kleinere Kreaturen - als perfekter Zugang dienen konnte. Wenn sie mit dieser Theorie recht hatten, brauchten sie sich jetzt eigentlich nurnoch neben der Lücke platzieren und geduldig abwarten. Obwohl, Abwarten würde vielleicht gar nicht notwendig sein. Zielstrebige Schritte waren zu hören, diese jedoch zuzuordnen war aktuell noch unmöglich. Die Augen des Ohara weiteten sich schlagartig. Natürlich konnte es sein, dass einfach zufällig irgendwer oder irgendwas gerade auf den Garten zusteuerte, doch wieso sollte das jemand tun? Man brauchte ihn gar nicht darauf hinzuweisen, still zu sein, das war er ganz instinktiv. Seinen Rücken schob er so dicht er konnte gegen die Zaunwand, während er die Luft anhielt. Leises Kratzen und Schaben war zu hören, ehe ein Kopf begann, sich durch das Loch zu schieben. Kurz darauf folgte ein Körper und ... ein gestreifter Schwanz? Es war jedoch nicht nur eine Kreatur, die sich Zugang zum Garten verschaffte, nein, es waren ganze drei. Noch schienen sie sich unbeobachtet zu fühlen, denn die flauschigen Diebe marschierten fröhlich hinein in den Garten und begannen, die Wäscheleine zu erklimmen. Mit einer Zielstrebigkeit und Geschicklichkeit, die der Blonde noch nie bei Tieren gesehen hatte, nutzten sie ihre kleinen, pfotenähnlichen Hände, um die Wäscheklammern zu lösen, bevor sie sich auf die Kleidung stürzten, die daraufhin zu Boden fiel. Bepackt mit ihrer Beute wollten die Maskenträger schließlich den Rücktritt antreten, doch da hatten sie ihre Rechnung ohne Kenji gemacht. Dieser hatte sich still und heimlich vor den Ausgang geschoeben, sodass die Diebe nicht entkommen konnten. Natürlich gefiel diesen die Aktion recht wenig, was sie ohne zu zögern mit knurren und fauchen und gebleckten Waschbärenzähnen zeigten. Furcht vor dem Menschen schienen sie keine zu haben. "Ich glaube die sind böse."




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BeitragThema: Re: Fallrock
Fallrock - Seite 2 EmptyDo 17 Aug 2023 - 20:36

Quest Wäscheklau!
09 |  @Kenji  |
Natürlich fing jeder erstmal irgendwo an, aber damit bestätigte Kenji, dass er so gut wie unerfahren war. Bran nahm es ihm ja auch nicht wirklich krumm, was er aber überhaupt nicht litt, waren lernresistente kleine Magier, die nicht wussten, wann sie still sein sollten. Genervt von dem blonden Magier, wandte sich der Aviane von ihm ab, bevor er über die Aussage von Ken komplett die Fassung verlor. Im gleichen Atemzug, drehte er sich dennoch wieder zurück, denn er brauchte immer noch das Geld. Aber die Aussagen vergaß der Gefiederte nicht so schnell, aber es gab gerade wichtigeres auf das sie sich konzentrierten, nämlich das Loch in dem Gebüsch. Denn dieses Loch sah man mit bloßem Auge im Gebüsch überhaupt nicht, war dies möglicherweise der Zugang als auch Fluchtweg des Täters? Das wäre auf jeden Fall eine Möglichkeit, dadurch erklärte sich auch, wieso der Täter bis jetzt auch immer spurlos verschwand, ohne dass er ertappt wurde. Die Oma mit ihrer schlechten Sicht bemerkte dieses Loch sicher nicht und bei Dunkelheit erst recht nicht. Aber das Loch war schon ziemlich klein, für einen Menschen zumindest. Nachdenklich grübelte der Brillenträger vor dem Loch wo, die beiden standen. Handelte es sich bei dem Täter vielleicht doch um ein Tier? Aber welches Tier hätte Interesse an Unterwäsche einer alten Oma?

Viel zu viele Fragen gingen Bran durch den Kopf, auf die er bis jetzt keine Antworten hatte. Es schien doch am besten, wenn sich die beiden erstmal auf die Lauer legten, wer weiß, vielleicht zeigte sich der Dieb ja. Eine Weile verging, bis beim Gefiederten die Puste letztendlich raus war. „Ich muss mir mal die Beine vertreten“, entgegnete er dem Blonden, bevor er sich langsam von ihm abwendete. Während der Brillenträger sich nun endlich die Beine vertrat, ging er vor an die Haustüre und berichtete der alten Dame über die bisherigen Ereignisse und Erkenntnisse der Quest. Die Oma freute sich sehr über den Fortschritt, den die beiden bis jetzt gemacht hatten und war erleichtert, dass sie ein Teil ihrer Unterwäsche zurückbekam und erkundigte sich im selben Moment über das Wohlbefinden des anderen Magiers. Diese Oma hat echt einen Narren an dem kleinen gefressen, dachte er sich, als er sich langsam wieder auf den Weg zurück machte. Als der Schwarzhaarige sich wieder zu seinem Partner gesellte, berichtete er Ken über die Nachricht der Oma. Er gab ihm zwei Kekse, die ihm die Oma hastig in die Hand drückte „Nimm du sie, ich bin nicht so ein Fan von Süßigkeiten“.

Wieder verging einige Zeit, bis Bran auf Schritte aufmerksam wurde. Nicht nur er vernahm diese, sondern auch sein Quest-Partner. In einem Stillschweigen saßen die beiden dort und warteten gespannt, doch die Schritte hörten sich sehr hastig an, viel zu schnell für einen Menschen. Es dauerte nicht lange, bis das Kratzen und Schaben hinter der Zaunwand nachließ und etwas Haariges durch das Loch zum Vorschein kam. Es waren Waschbären? Mit einem fragenden Blick starrte der Aviane in die Richtung von Kenji, als ob er gerade einen Geist sah. Auf einmal kam noch einer durch das Loch gekrochen und dann noch eins! Diese bemerkten aber die Präsenz der beiden Magier, die sich an die Zaunwand pressten, nicht. Siehe da, die drei Waschbären gingen in gerader Linie auf die Wäscheleine zu. Beide Magier, so verblüfft von der Situation, sahen zu, wie sich die drei Diebe an der Wäsche der alten Dame vergriffen. Das muss doch ein schlechter Traum sein, das würde so einige Ereignisse des heutigen Tages auf jeden Fall erklären, dachte er sich, so sehr er aber auch an den Gedanken glaubte, war es dennoch die Realität, es war kein Traum. Voll beladen, traten die maskierten Diebe den Rücktritt mit ihrer fetten Beute an. Beide Magier versperrten aber den Fluchtweg, ohne dass die kleinen Tiere zögerten, brachten sie sich in Kampfstellung. „Meinst du? Wäre mir nie aufgefallen.“






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BeitragThema: Re: Fallrock
Fallrock - Seite 2 EmptySa 26 Aug 2023 - 20:56

10 | @Bran
Ein aufgeregtes Quietschen kam von dem Blondchen. Zwar hatte er keine Ahnung, wie man Süßkram nicht mögen konnte, doch wenn dadurch mehr für ihn heraussprang, dann nahm er das mehr als gerne hin! Dementsprechend schnappte er sich ohne zu zögern die Kekse, die ihm entgegengestreckt wurden, nur um diese direkt in seinem immer-hungrigen Mäulchen verschwinden zu lassen. Anstand? Weiterhin Fehlanzeige. Zufrieden knusperte er auf ihnen herum, hörte nur halbherzig den Informationen über das Großmütterchen, die sein Kollege ihm versuchte, zu übermitteln, zu. An die alte Dame wollte er weiterhin so wenig wie möglich denken, sie erst einmal verdrängen, solange er konnte.
Eine Taktik, die überraschend gut funktionierte, vor allem, nachdem sich die Diebe endlich zeigten und die gesamte Aufmerksamkeit des Ohara auf sich zogen. Drei kleine, plüschige Wesen machten sich daran, die Wäscheleine der Auftraggeberin leerzuräumen. Bran schien überrascht, beinahe schon überrumpelt von der Erkenntnis, bei wem es sich bei den Wäscheräubern handelte. Vollkommen anders reagierte Kenji, der mit sich zu kämpfen hatte, kein Fiepen über seine Lippen rutschen zu lassen. Tiere waren seine große Schwäche und diese Waschbären waren einfach viel zu niedlich ... zumindest, bis sie ihre heimlichen Beobachter entdeckten. Plötzlich waren die felligen Wesen alles andere als putzig, denn sie zeigten ihre scharfen Zähne, machten deutlich, dass sie bereit waren, diese auch einzusetzen. Instinktiv versuchte der Künstler, einen Schritt zurückzumachen, wurde jedoch von dem Zaun in seinem Rücken aufgehalten. Mit großen, matten Äuglein starrte er den kampfbereiten Widersachern entgegen. "U-und was machen wir jetzt?", stellte er eine Frage, dessen Antwort eigentlich offensichtlich war. Sie mussten sich wehren und die Maskenträger dingfest machen.
Ein Mitspracherecht bekamen die Magier in dieser Hinsicht aber so oder so nicht, denn ob sie sich regten, den ersten Schritt machten oder nicht, die Waschbären entschieden sich, endlich anzugreifen. Sie hatten lang genug gedroht.
Fauchend stürzten sie sich auf die Magier. Im Angesicht der aufblitzenden Zähne nahm Kenji direkt reißaus, kreischend - wie ein Kleinkind beim Fangenspielen - flitzte er durch den Hintergarten, der Pelzträger dicht auf seinen Fersen. "Wahhh, ich will nicht kämpfen! Lass miiiihhhch, es tut mir Leiiiiiddd!!!" So sehr er aber auch flehte und bettelte, seine Gegner waren Tiere, die kein Wort verstanden. Panisch zog er seinen Rucksack nach vorne, vergrub eine Hand darin, um sowohl Stift, als auch Sketchbuch hervorzuzerren. Gar nicht so einfach, wenn man nebenher noch auf der Flucht war. Eilige Linien wurden gekritzelt, hier ein Kreis als Kopf, da ein paar Zacken als Zähne. Schön war anders, doch dafür hatte er nun wirklich keine Zeit! Hastige Finger tauchten ab in das Papier, zerrten eine merkwürdige, schwer definierbare Kreatur hervor, die mit jedem Zentimeter, der vom Blatt gelöst wurde, ein wenig wuchs. Mehr Maul als sonst was fehlten ihm jegliche dreidimensionale Eigenschaften und auch Farbe ließ sich vergeblich suchen. Kenni war allerdings einfach froh, dass ihm der Zauber trotz Hektik gelungen war. "Hilf mir!", flehte er, während er das Monsterlein auf seinen Verfolger warf. Sofort biss es sich in dessen gestreiften Schwanz fest, hinderte ihn daran, den Blonden weiter zu verfolgen. Gutes Timing, denn im selben Moment stolperte dieser über seine eigenen Füße, kullerte noch einen guten Meter über den Rasen. Während einer der Waschbären dabei war, den Kirrin zu terrorisieren und diesen von seiner Beute fernzuhalten, hatte der Dritte im Bunde nur auf eine Chance zum Angriff gelauert. Kaum sah er den Ohara mit dem Boden kuscheln, stürzte er sich auch schon auf ihn. Sein Gesicht konnte Kenji noch mit den Armen schützen, doch dafür durften diese direkt Bekanntschaft mit den scharfen Zähnen des Räubers machen. Zwar waren sie klein, aber dafür umso spitzer, hatten kein Problem damit, die weiche Haut zu durchbrechen. Die Schmerzen der Verletzung waren jedoch nicht das, was dem Künstler solche Probleme bereitete, es war die tiefrote, dicke Flüssigkeit, die dadurch an seinem Arm hinab lief und langsam, Tropfen für Tropfen hinab auf seine Wange fiel. Das Positive daran war, dass sein eigenes Blut seine Instinkte anscheinend nicht triggerte, doch sehen konnte er es trotzdem nicht. Bereits die kleine Menge, die es schaffte, sich an den Fängen des Tiers vorbeizuschieben, reichte aus, um die Welt um ihn herum verschwimmen zu lassen. Wie ein kleines Karussell drehten sich die undefinierbaren, schwammigen Flecken, die seine Umwelt waren, um ihn herum, versuchten wie kleine Teufel seinen Magen ebenfalls dazu zu bringen, sich umzudrehen.
Immerhin hatte das kleine Monster, das er zuvor erschaffen hatte, es mit einigen kräftigen, gnadenlosen Bissen geschafft, einen der Waschbären in die Flucht zu schlagen, ehe Kenji die Kontrolle entflutschte und die Kreatur sich in pechschwarze Flüssigkeit auflöste und in den Boden einsickerte. Na hoffentlich hatte Bran etwas mehr Erfolg!




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BeitragThema: Re: Fallrock
Fallrock - Seite 2 EmptyDi 29 Aug 2023 - 14:45

Quest Wäscheklau!
10 |  @Kenji  |
Es war wirklich faszinierend, wie der kleine die ganzen Kekse innerhalb weniger Sekunden in sich hinein verschlang. Der ganze Zucker vernebelte aber dem Blonden anscheinend den kompletten Verstand, denn der Aviane bemerkte, dass Ken ihm eigentlich schon gar nicht mehr zuhörte. Innerhalb kürzester Zeit, waren die Kekse weg, als ob der kleine Zucker schon atmete. Aber umso mehr zeigte sich Verwirrung beim Brillenträger über die Erkenntnis der Diebe. Er verstand einfach nicht, was Waschbären mit Unterwäsche anstellten. Aber diesen Gedanken setzte er zu einem anderen Zeitpunkt fort, es gab andere Probleme. Die Waschbären schienen nicht allzu freudig über die Begegnung der beiden Magier, die ihnen nun den Fluchtweg versperrten.

Kenji ging ein paar Schritte zurück, bis er mit seinen Fersen an den Zaun ankam. Die Diebe zogen aber nicht ohne einen Kampf ab, so viel stand fest. „Was ist das denn bitte für eine Frage, die werden ihre Beute nicht freiwillig hergeben!“, in dem Moment lief der Blonde los „H-, HEY! WAS MACHST DU DENN?“, rief er ihm hinterher, aber es was zu spät. Es war keine gute Idee, dass er alleine losrannte, so wurden beide voneinander getrennt und waren auf sich gestellt. Genau das wollte ich vermeiden … dachte er sich. Ein Dieb rannte Ken hinterher, aus dem Augenwinkel beobachtete der Aviane, wie der andere Magier einige Linien in ein Buch kritzelte und aus dem gezeichneten eine komische Kreatur entsprang. „Ah, interessant“.  Aber mehr sah er auch schon nicht, da ihn ein Waschbär von vorne angriff. Mit schnellen Fußbewegungen wich der Brillenträger die Bisse des Kleintieres mit Leichtigkeit aus. Mit der rechten Hand, zieht der Aviane sein Rapier Redemptor, mit einem gezielten Stich in die Wirbelsäule des Kleintieres und der Kampf war vorbei.

Aber waren es nicht drei Waschbären? Einer blieb bei ihm und einer lief Ken hinterher. Der Dritte im Bunde stürzte sich auf den wehrlosen Magier am Boden, kratzte und biss ihn. Aber der Kleine wehrte sich nicht wirklich, was war da los? Die Zeichnung von Kenji schlug einen der Waschbären in die Flucht, es brachte nichts, wenn er dem hinterherrannte. Der Blonde benötigte Hilfe, und zwar schnell. Die Stiefel des Wassermagiers versanken mit einer starken Kraft in den Boden, als sich die Muskulatur in den unteren Extremitäten anspannte und setzte einen vollen Sprint in Richtung des verletzten Magiers hin. Ein präziser Schnitt von den Hinterbeinen bis zum Kiefer teilte den maskierten Dieb quer in zwei. Der leblose Körper des Waschbären plumpste neben den blonden Magier, der regungslos in einer Schonhaltung dalag. Das Kleintier verletzte den kleinen Magier, man sah unzählige Kratz- und Bissspuren an den beiden Vorderarmen. Bran packte Ken unter den Armen und zog ihn zum Zaun, wo er ihn aufrecht hinsetzte. „Alles klar bei dir? Du siehst etwas mitgenommen aus, lass mich erstmal deine Wunden versorgen“. Aus der Tasche nahm der Gefiederte einen kleinen Verbandskasten und eine Flasche Desinfektionsmittel. „Halte deine Arme vor mir, das könnte kurz brennen“, als er die Wunden mit dem Desinfektionsmittel tränkte. Bran sah dem Blondchen an, dass er von der Situation noch sehr traumatisiert war und gab ihm Gewissheit „Es wird für eine Weile noch Schmerzen, aber das vergeht nach einiger Zeit. Glaube mir, ich spreche aus Erfahrung“. Gelassen stülpte der Brillenträger sein rechtes Hosenbein hoch und zeigte dem Kleinen eine alte Wunde „Bisswunden verheilen leider sehr schlecht, diese hat man mir mal nachts in einem Wald zugefügt“. Er setzte sich vor seinen Quest-Partner und verband die Wunden an den Armen. „Willst du dich noch kurz ausruhen, bevor wir Bericht erstatten? Wenn nicht, können wir noch kurz hier sitzen bleiben“.






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BeitragThema: Re: Fallrock
Fallrock - Seite 2 EmptySo 3 Sep 2023 - 17:12

11 | @Bran
Der schwammige Schleier der Ohnmacht zog sich ruckartig zurück, als Kenji unter den Armen gepackt und mitgeschleppt wurde. Sein Rücken landete dumpf gegen irgendeiner Wand und entlockte ihm ein leises "Uff." Die trüben Äuglein versuchten hektisch, ihr Blickfeld wieder klarzublinzeln, was jedoch nur allmählich gelang. "Wa- was? Hm?" Eigentlich verstand er die Worte seines Gegenübers genau, doch verarbeiten tat er sie nur langsam. Trotzdem tat er, was man ihm sagte, streckte die zitternden Arme aus. Es brannte, stach, zog, umso mehr, als das Desinfektionsmittel langsam in seine Wunden sickerte. Quietschend zog er die Arme wieder zu sich, drückte sie gegen seinen Oberkörper. Clever war das, vor allem in Hinsicht auf seine Kleidung, sicher nicht. "Du tust mir weh!", flennte er wie ein verzweifeltes Kätzchen, obwohl er doch vorgewarnt worden war. "Es soll aufhören, jetzt ..." Tränen mischten sich mit den wenigen, kleinen Blutflecken auf den Wangen und spülten diese langsam von seinem Gesicht. "Ich will nicht noch mehr Narben!" Reichte die tiefe Wunde an seinem Hals nicht bereits aus? Ja, er wusste selbst nur zu gut, dass Bisse alles andere als schnell und gut verheilten, das musste man ihm nicht sagen. Laut schniefte er. Wieso war der Schwarzhaarige plötzlich bloß so nett?
Er schniefte ein weiteres Mal, dieses Mal fror er dabei jedoch ein. Der ekelhafte, metallische Geruch von Blut hing noch immer in der Luft, bisher hatte er angenommen, dass es sich dabei um sein eigenes handelte ... schließlich hatte er nicht mitbekommen, was Bran mit den armen Waschbären angestellt hatte. Doch jetzt war etwas anders. Anstatt der üblichen Übelkeit, die er für gewöhnlich empfand, wenn Blut in der Luft hing, erfüllte es ihn dieses Mal mit ... Aufregung? Vorfreude? Was auch immer es war, es war ein beinahe schon überwältigendes, berauschendes Glücksgefühl. Auf einmal fühlte sich der Schmerz in seinen Armen gar nicht mehr so schlimm an. Oder eventuell rutschte dieses Empfinden einfach in den Hintergrund, weil etwas vollkommen Anders seine kompletten Gedanken einnahm. Seine leblosen Augen wanderte direkt über Brans Schulter hinweg, hafteten sich an eins der toten Tiere. Vielleicht wäre der Anblick nicht so verlockend gewesen, hätte der Schwarzhaarige nicht solch ein Blutbad angerichtet. Genau das war es nämlich, das Kennis Vernunft an den Rand seiner Kontrolle trieb. Auch, wenn Tiere nicht die selbe Anziehungskraft auf den Ohara auszuwirken schienen, wie Menschen oder gar Magier, so war sie trotzdem nicht schwach. Wie eine Vielzahl unsichtbarer Hände packte sie ihn, wollten ihn auf die Beine ziehen. Sie sind doch eh schon tot, was macht es da für einen Unterschied? Nein, er konnte das nicht tun! Es waren trotzdem Lebewesen gewesen! So wären sie wenigstens nicht umsonst gestorben. Sie hatten doch zuerst angegriffen! Das ... das war etwas Anderes! Und deswegen verdienen sie keinen sinnvollen Tod? Doch ... Das hatte jeder verdient ... Dann los bevor sie noch kalt werden. "Ich muss auf", verkündete der Blonde, nachdem er eine ganze Weile geschwiegen hatte und sich widerstandslos dem Verbinden seiner Arme hingegeben hatte. Hätte er noch ein wenig länger mit sich diskutiert, wäre Bran sogar damit fertig geworden, aber so zog er seinen halb verarzteten, rechten Arm einfach aus dessen Griff, schenkte der Mullbinde, die sich langsam wieder abwickelte überhaupt keine Beachtung. "Ich muss auf." Nicht einen Moment lang nahm er seinen Blick von seiner Beute, die Angst, dass man sie ihm in einem Augenblick der Unachtsamkeit einfach fortstahl, war einfach zu groß. "Ich- ich brauche noch einen Moment."
Als würde ihn jemand stets und ständig von hinten anschubsen stolperte der Untote hinüber zu dem auserkorenen Waschbären, fiel vor ihm auf die Knie. Endlich. Endlich Futter. Kekse waren gut, doch das hier war so viel besser. Es würde endlich den unstillbaren Hunger, von dem er ständig geplagt wurde, stillen, richtig? Eine zitternde Hand streckte sich nach dem Tier aus, packte es am Nacken. Das graue Fell war überraschend weich auf seiner Haut, kitzelte seine Fingerspitzen. Es war immer noch warm ... Er wollte das nicht. Kräftig schluckte er, doch es reichte nicht einmal annähernd um all den Speichel, der sich aufgrund seines unermüdlichen Hungers in seinem Mund gesammelt hatte, loszuwerden. Stattdessen triefte er in dicken, zähen Fäden aus seinen Mundwinkeln wie bei einem tollwütigen Köter.Mach schon, sonst blutet es noch aus. Ja. Nein. Doch. Was? Zögerlich hielt er seine offene Handfläche unter den kleinen Körper, fing ein paar der Tropfen, die eigentlich im Boden versickern sollten, auf. Die Hemmung, einfach zuzubeißen, war immer noch zu groß. Zu sehr klammerte er weiterhin an seinem 'menschlichen' Ich fest. Doch als die blutrote Flüssigkeit in seiner Hand seine Lippen berührte, ging dieses nur ein Stückchen mehr verloren. Er wollte sich am liebsten übergeben, es war einfach ekelhaft. Doch gleichzeitig fühlte es sich so unbeschreiblich gut an, als hätte man endlich eine gewaltige Last von ihm genommen. Gierig riss er das Maul auf, wollte dringend mehr, selbst, wenn er sich davon letztendlich übergeben wurde. Doch ein Schlappen, der in mitten auf der Stirn traf, ließ ihn zurückschrecken. Den vorasugegangenen Schrei gepaart mit einem ensetzten "Was tust du da?!" hatte er überhaupt nicht mitbekommen. Tja, das war es wohl mit 'Omas Liebling'. Das mit dem Schreien übernahm Kenji nun selbst, die panisch aufgerissenen Augen starrten hinab auf den Waschbären in seinen Händen. "Was tu ich da?!"




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BeitragThema: Re: Fallrock
Fallrock - Seite 2 EmptySo 24 Sep 2023 - 16:42

Quest Wäscheklau!
11 |  @Kenji  |
Langsam wachte der Blonde doch endlich auf und kam zur Besinnung. Wurde ja auch langsam Zeit, denn die Wunden, die ein Waschbär auslöste, waren ja nicht lebensbedrohlich. Woran lag es, dass sein Quest-Partner sich nicht wirklich wehrte? Dieser Gedanke ging ständig im Kopf des Flügellosen umher, als er sich um die Wunden von Kenji kümmerte. Der kleine Magier zog die Hände von Bran weg, der gerade das Desinfektionsmittel auf die Wunden goss „Halt doch still, ich weiß, dass das brennt, aber es lässt bald nach“. Nicht noch mehr Narben? Damit fiel der Blick des Gefiederten auf den Hals des anderen Magiers, dort sah man zwei kleine Einstichstellen, eigentlich gut getarnt, wenn dieser seinen Kragen aufrecht trug. Trotzdem wirkte Ken dennoch sehr abstinent, der Fokus lag bei dem kleinen wo ganz anders. In einer hastigen Bewegung stand er auf, als ob nie was war „Warte doch, der Verband ist noch nicht ganz dran!“ und ging schnurstracks in die Richtung zu einem der regungslosen Waschbären, die der Gefiederte erledigte. Bran stand dann doch aus seiner Hocke auf und folgte seinem Quest-Partner, der sich nicht mal richtig auf den Beinen hielt und öfters stolperte.

Beide standen vor dem toten Waschbären und Kenni ließ sich mit den Knien zu Boden fallen. Was hatte er vor? Still beobachtete der Schwarzhaarige das Verhalten von seinem Gegenüber, der gerade das Tier inspizierte. Trauerte er etwa um das Tier? Nein, das stand außer Frage, irgendwas beschäftigte ihn am Verhalten des Blonden und blieb mit seiner rechten Hand am Rapier. Ein Licht ging bei dem Brillenträger auf, die zitternden und blutunterlaufenen Hände machten es deutlich klar, dass mehr dahintersteckte. Damit machte auch die Aussage von dem blonden mehr Sinn, als er sich einmal fast verhaspelte „Dabei bin ich gar kein Me-" und ebenso die Fangzähne, die er hatte. Wie kleine Puzzlestücke setzte sich nun das komplette Bild zusammen. Alles deutete darauf hin, dass sein kleiner Freund hier nicht anderes als ein Vampir war, bis jetzt war es nur eine Vermutung, aber inzwischen war er sich sicher. Bran war überaus fasziniert von dieser Erkenntnis! Sonst las er davon nur in Büchern, hörte Märchen und andere Geschichten darüber. Es gab soviel was der flügellose fragen und notieren wollte, aber dies war nicht der richtige Zeitpunkt für sowas. Aber was tat er jetzt mit dieser Information? Schön und gut, dass Kenji ein Vampir war, dennoch, war ihre Aufgabe erledigt.

Er lockerte seinen Griff am Rapier, im nächsten Moment schrie jemand von hinten, es war die alte Dame. Mist, die hat gerade noch gefehlt … dachte er sich. Der Schrei riss auch seinen Quest-Partner aus den Gedanken, der nun sein Handeln hinterfragte. Es war wohl wieder Zeit, dass Bran wieder beide aus der Situation rettete. Dieses Mal war es nur etwas schwerer, denn er wusste nicht wie viel sie schon sah. Also ging er vom Schlimmsten aus, dass sie sah, wie Ken Blut von einem leblosen Körper trank. Genervt blickte er ziellos durch die Gegend, in der Hoffnung, dass er ein Geistesblitz bekam.  Der Schwarzhaarige packte den Blonden am Kragen und half ihm somit auf die Beine und dabei kam ihm eine clevere Lüge in den Sinn. Er ließ Kenji stehen und flüsterte ihm zu „Bleib hier stehen, ich übernehme den Rest und du sagst kein Wort, außer ich erlaube es dir“. Der Brillenträger brauchte das Geld wirklich dringend, deswegen spielte er wieder bei der alten Dame seinen Charme aus. Da die beiden hier auf dem Dorf sind, kannten sich die Dorfbewohner bestimmt nicht gut mit den verschiedenen Magien aus, dachte er sich. Mit einer leichten Verbeugung, begrüßte der Flügellose die alte Frau „Schön, dass sie nun da sind, wir haben ihr kleines Problem letztendlich gelöst, die Diebe waren diese Waschbären, mein Partner hier kommt gerade aus seiner Gestaltwandlung zurück, deswegen scheint er noch ein wenig verwirrt zu sein. Komm, wir besprechen alles Weitere im Haus, mein Partner wird erstmal draußen warten, bis er wieder zur Besinnung kommt“, lächelte er ihr zu.






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BeitragThema: Re: Fallrock
Fallrock - Seite 2 EmptySo 1 Okt 2023 - 17:58

12 | @Bran
Der Verband war dem Blonden vollkommen egal. Was interessierte es ihn schon, ob der helle Stoff ordentlich um seine zerkratzten Arme gewickelt war oder ob er in dem Moment, in dem er ruckartig aufstand, wieder abfiel? Es gab wichtigere Dinge. So glaubte er zumindest. Dass er zuerst von einem, dann sogar von zwei Augenpaaren beobachtet wurde, bekam er überhaupt nicht mit. Sein gieriger Blick haftete konstant auf dem leblosen Tier in seinen Händen. Selbst, wenn er in diesem Moment ansprechbar gewesen wäre, wenn Bran den Mumm gehabt hätte, all die Fragen, die ihm auf der Zunge lagen, auszusprechen, eine Antwort hätte Kenni darauf nicht gehabt. Er wusste doch selbst nicht, was zur Hölle mit ihm los war. Gut, er wusste inzwischen, dass er kein Mensch mehr war, dass er keinen Herzschlag mehr besaß und somit nicht länger unter den Lebenden weilte. Und, dass ihn ein quasi unstillbarer und unkontrollierbarer Hunger auf Blut plagte und seine Gedanken durcheinander brachte wie ein rachsüchtiger Poltergeist die Küchenschränke eines alten, viktorianischen Hauses. Er hatte ja nicht einmal eine Ahnung, wie das Ganze passiert war, er kannte nur verschwommen das Gesicht der Frau, die daran Schuld war.
Mehrere Schreie hallten durch das sonst so verschlafene Dörfchen, in dem sonst höchstens Mal ein Hahn oder ein Hund die friedliche Ruhe durchbrach. Dass nicht innerhalb weniger Sekunden sämtliche Einwohner mit ihren Fackeln und Mistgabeln hinter dem Zaun bereitstanden, war eigentlich ein Wunder. Mit einem kräftigen Ruck wurde der Ohara auf die Beine gezogen und durfte nun hinabstarren auf das blutige Chaos, das er angestellt hatte. Die schwarze Hose war gesprenkelt von dunklen Flecken und auch an den Fingern tropfte die zähe Flüssigkeit gemächlich herab. Als seine Füße auf dem Boden landeten, knickten seine Knie ein, doch er konnte sich gerade noch fangen. In seinem Körper herrschte ein merkwürdiger Mix aus Euphorie und Schockstarre. Ein Teil von ihm wollte Bäume ausreißen, der Andere wollte von einem erschlagen werden. Den Worten seines Kollegen leistete er sofort folge, dabei hatte er sie nicht einmal wirklich verstanden. Er hätte sich so oder so nicht vom Fleck bewegt. Konnte er das überhaupt? Hatte er die Kontrolle über seinen Körper zurückerlangt? Zumindest sein Geist war in die Gegenwart zurückgekehrt. Die Stimme der Großmutter und die des Gefiederten wurden leiser, verschwanden irgendwann komplett und Kenji? Der hatte sich noch immer keinen Millimeter gerührt. Nur langsam wanderten seine Hände hinauf zu den jeweils gegenüberliegenden Oberarmen und hielten sich dort fest. Wieso hatte er das getan? Tränen begannen, sich in seinen Augenwinkeln zu sammeln, jedoch nicht nur aufgrund der überwältigenden Reue, die er verspürte, sondern auch, weil er es einfach nicht schaffte, zu blinzeln. Er hatte diese Sache wirklich nicht im geringsten im Griff, oder? Was, wenn es das nächste Mal ein Mensch war und kein totes Tier, das ihn so in Versuchung brachte, dass er die Kontrolle verlor?

Während das Blondchen im Garten zurückblieb, entbrannte im Inneren des Hauses ein erhitztes Gespräch - zumindest von Seiten der alten Dame. Widerwillig hatte sie sich ins Wohnzimmer führen lassen, wo sie sich in ihren mindestens genauso alten Sessel hatte fallen lassen. Der Kopf ruhte in ihren Händen und trotzdem schaffte sie es, ihn immer und immer wieder zu schütteln. "Was- was habe ich da nur gesehen?", stammelte sie ungläubig vor sich hin, die Stimme schrill, aber leise. "Dieser Junge, was wollte er mit dem Waschbären machen? Er hat ihn angesehen, als wäre er sein nächstes Mahl! Ich fasse es ni-nicht. Was habe ich mir da bloß in mein Haus gelassen?" Die Angst, die Ungläubigkeit, beides konnte man problemlos heraushören. "Oh Himmel, ich sollte unseren Pr-Priester rufen. Ah, du bist sicherlich ebenfalls so ein Monster! Verschwindet! Verschwindet aus unserem Dorf und lasst euch nie wieder blicken!"




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BeitragThema: Re: Fallrock
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Quest Wäscheklau!
12 |  @Kenji  |
Es war ein Wunder, dass sich die alte Dame dazu überreden ließ, dass sie mit Bran ins Haus kam. Aber was nun? Der Gefiederte kam nicht mal wirklich zu Wort und ehe die Oma ihn ausreden ließ, schickte sie ihn hinfort und bezichtigte ihn auch als Monster. Wie eine Flut an Wut überkam den Brillenträger, dennoch beherrschte er sich, damit er Schlimmeres vermied. Dennoch sah man ihm an, dass er die Schnauze voll hatte. Mit der rechten Hand nahm er zitternd die Brille ab und säuberte diese mit einem Taschentuch, damit verschaffte er sich etwas Zeit, damit er seine Gedanken sortierte, nicht irrational handelte und die Alte in ein frühes Grab verschaffte. Er setzte sich die Brille wieder auf und räusperte sich „Wie ich schon draußen erwähnt habe, kam mein Partner gerade aus seiner Verwandlung zurück. Wir haben uns um ihr kleines Problem gekümmert, wenn sie also so nett wären uns auszuzahlen? Dann würden wir uns auch schon wieder auf den Weg machen“. Dort saß nun die alte Dame in ihrem Sessel und überlegte noch schwer, ob sie nicht gleich die ganze Nachbarschaft aufweckte, damit sie die beiden Magier aus dem Dorf vertrieb. Bevor sie aber dem Brillenträger aber eine Antwort gab, stand er schon vor ihr, mit dem Kopf auf Augenhöhe, mit nicht mal zwei Zentimeter Abstand „Ich würde mir schwer überlegen, was sie jetzt tun. Denn das, was sie jetzt machen, hängt ganz davon ab, ob sie den nächsten Tag noch sehen werden, oder nicht“. Die Oma saß wie verstört in ihrem Sessel „H – Hie – Hier, nehmen sie das, aber kommen sie bloß nie wieder“. „Ich wusste doch, dass wir uns einig werden“, lächelte er der Alten zu und entfernte sich von ihr. Auf dem Weg nach draußen schnappte sich der Schwarzhaarige die Schüssel mit den Keksen auf dem Tisch, zog sein Rapier Redemptor und knipste das Licht im Wohnzimmer aus, grinste die Oma selbstgefällig entgegen, verbeugte sich „War schön, mit ihnen Geschäfte zu machen“.

Draußen stand der Kleine immer noch wie ein Schluck in der Kurve, als ob er einen Geist sah. Bran ging auf Kenji zu und nahm ihn mit einem Klaps auf den Hinterkopf aus seiner Trance. Dies bewirkte aber nur das Gegenteil, als Ken, alleine schon davon fast umfiel. Mit einer Hand gelang es dem Brillenträger, dass er den anderen Magier gerade so wieder ins Gleichgewicht brachte. „Hat dich ganz schön mitgenommen, was?“, er hielt dem Blonden die Schüssel mit den Keksen hin „Hier nimm, habe ich noch als Abschiedsgeschenk bekommen, aaaaber wir dürfen uns hier nicht mehr blicken lassen, also würde ich vorschlagen, dass wir uns schnell aus dem Staub machen“. Der kleine war zwar noch mitgenommen, aber das Laufen ging noch. „Und mach dir keine Sorgen, ich weiß, was du bist und werde es nicht weiter verraten, dennoch habe ich einige Fragen, aber das können wir auch ein anderes Mal besprechen“, entgegnete er seinem Quest-Partner. Es war noch zu früh, dass er ihn darüber ausquetschte, jetzt bekam er sowieso nicht viel aus Kenji heraus. Aber es war für den Kleinen zu gefährlich, wenn er jetzt alleine nachts herumlief, deswegen begleitete ihn der Schwarzhaarige für eine Weile durch ein Stück Wald, bis sie in einem anderen Dorf ankamen. In diesem kleinen Dörfchen gab es eine kleine Kneipe „Zum Nervöser Wurm“, mit Kenni im Schlepptau erfragte der Aviane um einen Platz in der Taverne, damit die beiden etwas herunterkamen. Bran bestellte sich beim Wirt den teuersten Wein auf der Karte und setzte sich auf die alte Holzbank „Nicht gerade der beste Ort, um sich zu entspannen, aber man kann ja nicht alles haben“, murmelte er leise vor sich hin, als er das Glas mit Wein füllte.

- Ende -






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