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 Verwucherter Vorgarten

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Hyun

Hyun
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BeitragThema: Verwucherter Vorgarten
Verwucherter Vorgarten EmptyFr 7 Apr 2023 - 11:33

Ortsname: Verwucherter Vorgarten
Art: Grünfläche
Spezielles: Gebiet wird von Royal Crusade überwacht
Beschreibung: Wie es sich für alte, prunkvolle Bauten gehört, besitzt auch die Ruine der Royal Crusade einen weitläufigen Vorgarten. Gepflegt wird dieser aber schon lange nicht mehr, sodass die Natur hier Überhand gewonnen hat. Ehemals regelmäßig gestutzte Buchsbäume genießen ihre neu erlangte Freiheit, strecken ihre Äste in alle erdenklichen Richtungen. Auch das Gras und diverses Unkraut wäre vermutlich schon längst mindestens hüfthoch, wenn der Boden nicht so nährstoffarm und das Wetter so frostig wäre.

Change Log: Sobald sich innerhalb des Rollenspiels etwas an dem Ort ändert, wird es hier kurz vermerkt.


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Hyun

Hyun
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BeitragThema: Re: Verwucherter Vorgarten
Verwucherter Vorgarten EmptyFr 7 Apr 2023 - 12:17

Off: Of dogs and drugs
featuring @Rhys & Hyun
01 | Outfit
Den Kopf auf der Handfläche abgestützt hockte der Pan auf irgendwelchen Überresten einer alten Mauer oder was auch immer. In der freien Hand hielt er einen Ball, den er immer und immer wieder über eine kleine Grasfläche warf. Sein Schädel fühlte sich noch immer schwer vom Vorabend an. Scheiße man, er würde nie wieder trinken. Naja, zumindest die nächsten Tage nicht. Er lernte es ja doch nicht. Eine merkwürdige Kreatur ließ den Ball zurück in seinen Schoß fallen, stieß ihn immer wieder ungeduldig mit der Nase an. Dabei verteilte es gnadenlos einen Sabberstreifen nach dem anderen auf dem kleinen Heftchen, das ebenfalls in seinem Schoß lag. "Ngghh, nur mit der Ruheee...", murrte er, ehe dem Wunsch des Mischlings nachkam und das Spielzeug wieder fortschleuderte. Nein, natürlich saß er nicht hier draußen in der Kälte, spielte mit seinem Haustier und laß nebenbei Schmuddelheftchen. Es gab wohl kaum etwas, das ihn weniger interessierte. Das, was er da bei sich hatte, war viel, viel spannender und viel aufregender. Es waren Kreuzworträtsel! Eine Kästchen hatte er schon mit Buchstaben gefüllt, doch so wirklich weiter kam er gerade nicht. Woher sollte er bitte wissen, wie der Nachname einer Sängerin aus einer ehemals beliebten Pop-Group hieß? Da half es ihm auch der Hinweis nicht, dass ihr Vorname wohl Ava war. Mit so Zeug kannte er sich mindestens genauso wenig aus, wie mit Schmuddelheften.
Während er sich darüber den Kopf zerbrach, flitzte Chime über die Wiese, als gäbe es kein morgen, nur um seinen Ball zum 20sten Mal zu apportieren. Wie konnte etwas so dumm und hässlich sein und gleichzeitig so verdammt süß, man? Abgelenkt von der Niedlichkeit seines Haustiers schob er den Bleistift zwischen die Lippen und kaute auf dem Ende herum. Hah, egal wie scheiße der Kater und die gesamte Welt war, es war nur halb so scheiße, wenn man ein eigenen Chime hatte. Die Federn auf seinem Kopf, die fröhlich in der kalten Brise wehten, der Fischschwanz, der vor Freude hin und wackelte und das weit aufgerissene Maul, dass jeden Moment drohte, das Spielzeug in tausend Stücke zu reißen. Oh ja, das war die Definition von Glück. Na gut, so wirklich glücklich fühlte sich Hyun jetzt nicht, aber zumindest glücklicher. Der Ball landete wieder bei ihm und so tat er das, was er schon die ganze Zeit tat: Warf ihn wieder fort. Dieses Mal steckte er jedoch besonders viel Wumms in seinen Wurf, sodass Jimmy hoffentlich ein wenig länger unterwegs war. Dadurch sauste er jedoch über einige Gebüsche hinweg und verschwand hinter diesen. Sofort sauste der Mischling hinterher. Ups, so war das eigentlich nicht geplant gewesen. Er klappte das Heft zu, ließ es in die Hosentasche wandern und eilte seinem Begleiter hinterher, diesen ließ er nämlich nur ungern aus den Augen. Zwar glaubte er nicht, dass dieser etwas anstellte, doch andere Menschen reagierten in der Regel nicht gerade positiv auf die merkwürdige Kreatur (was er überhaupt nicht verstehen konnte).
Als Hyun endlich hinterher kam, war Chime schon längst hinter den Hecken verschwunden. Neugierig und hastig schnüffelte seine Nase herum, um sein heiß geliebtes Spieli aufzustöbern. Als jedoch ein Geräusch ertönte, das absolut nicht aus der Richtung seines Herrchens kam, schreckte er auf. Nervös suchten seine Augen nach der Ursache der Störung, entdeckten sie schließlich auch: Da war ein Fremder! Sofort trat er den Rückzug an, ließ den Ball vorerst Ball sein und versteckte sich hinter den Beinen des Blonden, der endlich angelaufen kam.


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BeitragThema: Re: Verwucherter Vorgarten
Verwucherter Vorgarten EmptySo 9 Apr 2023 - 21:33


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Of dogs and drugs
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Rhys streifte nicht mit guten Plänen durch den Garten. Zumindest nicht für die Personen, denen seine Ideen galten. Seit seinem Entschluss, sich für ein besseres Leben zu bemühen, oder besser gesagt, seitdem Lady Máirín ihm unwillentlich einen Spiegel vorgehalten hatte, hatte er die meisten Aspekte seines Vampirlebens überdacht. Den Vorgarten hatte er bislang gemieden, was nützte es ihm auch, durch das Gestrüpp zu kriechen wie ein dreckiger Köter? Wenn er allerdings hier jemanden verstecken oder gar festhalten könnte? Wenn es hier etwas gab, dass sich dafür eignete, sodass er sein Trink- und Beißtraining hier fortsetzen konnte, anstatt in den dunklen Gassen nahe des Bahnhofs auf der Hut sein zu müssen, unter Zeitdruck … Nun, das war es dem Vampir wert, weshalb er nun in aller Frühe über die verwachsenen Wege schritt. Oder stolperte, denn immer wieder war eine Wurzel an einem Ort, wo sie nichts zu suchen hatte. Rhys hasste das Gildenheim immer mehr. Er wollte kein versteckes Leben in einer Höhle unter einem hässlichen, verwilderten Garten. In Bosco war der Garten nie so gewesen, die Büsche fein gestutzt und die Wege frei. Das Gras geschnitten und perfekt. Nicht so … chaotisch abstoßend. Seine Hoffnung war nur, dass dieser Garten auch andere davon abhalten würde, hier ihre Nasen hineinzustecken.
Rhys bückte sich und hob einen Ast auf, der halb auf dem Weg lag. Er warf ihn zur Seite. Mit jedem Schritt bereute er seine Suche mehr. Diese Chaos von Büschen, Sträucher und zerfallenen Mauern machte ihn noch verrückt. Er schob die in schwarze Handschuhe gehüllten Hände zurück in die Taschen des dunkelgrauen Mantels, den er bis zum Kragen geschlossen hatte. Ausnahmsweise trug er keine Sonnenbrille, sodass neben dem violett der offenen Haare auch seine Augen hellgrün leuchteten.
Rhys lief weiter, als etwas Kleines vor seine Stiefel rollte. Das war definitiv kein Teil des Gartens. Der Vampir sah sich um, während die kalte Luft sich Atemwolken formte, als er leise ausatmete. Er tat das nicht oft, alle paar Minuten. Ein lautes Rascheln ertönte und dann stürmte etwas so Buntes und Abartiges durch die Büsche, dass der Vampir einen Schritt zurückwich. „Halt!“ Der Kreatur folgte es größeres durch das Geäst. Rhys hob die Hand, bereit seine Fingerknöchel dem Gegner entgegenzuschießen. Er mochte vielleicht den Ort nicht, aber wenn sich hier jemanden verirrt hatte, der nichts zu suchen hatte, würde er auch nicht lange zögern. Immerhin wich das Wesen zurück zu dem Größeren, dass nun zum Vorschein kam. Ein junger Mann, etwas größer als Rhys, mit Haaren so blond wie der Vampir sie natürlich hatte, wenn er sie nicht violett und schwarz färbte. Das Vieh verzog sich zu dem Mann, während es Rhys den Ball überließ. Der Vampir wandte den Blick nicht ab, sondern nützte seine Magie, um seine Handknochen zu verlängern, bis er damit auf den Boden greifen konnte. Er hob den Ball auf und schon schrumpft sein Arm wieder auf die normale Länge.
Rhys hielt sich das zerbissene, angesabberte Ding vor das Gesicht und verzog angeekelt die Miene. „Ihr habt etwas verloren.“ Langsam näherte er sich den beiden, noch immer nicht sicher, ob sie hier etwas zu suchen hatten oder nicht. Es kostete ihn Überwindung, das Kinn aufrecht zu erhalten und den Blick nicht abzuwenden, die Schultern nach hinten genommen. Aufrecht zu stehen war etwas einfacher, auch wenn er sich instinktiv zurückziehen wollte. „Wer seid Ihr und was soll das sein?“ Er deutete auf das Wesen. „Und was wollt Ihr hier?“ Sein Blick glitt über das bisschen sichtbare Haut den Blonden, aber er konnte zumindest dort kein Gildenzeichen entdecken.

410 I 425




Zauber:


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Hyun

Hyun
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BeitragThema: Re: Verwucherter Vorgarten
Verwucherter Vorgarten EmptySa 15 Apr 2023 - 20:26

02 | @Rhys
Irritiert kratzte sich der Blonde am Hinterkopf, als irgendein Kerl nur wenige Meter von ihm entfernt aus dem Gebüsch auftauchte und Chime somit zum Rückzug zwang. Mit Sorge in den niedlichen Äuglein versteckte sich der Mischling hinter den langen Beinen seines Herrchens. So sehr sich Hyun auch bemühte, er konnte die Überraschung nicht komplett aus seinem Gesicht verbannen. Er hatte wirklich nicht damit gerechnet, hier irgendwen anzutreffen. Schon gar nicht mitten in diesem Gebüsch. "Alter, was geht denn mit dir ab? Nimm' mal bitte die Faust runter.", murrte er, verdrehte zeitgleich die Augen. Auf Stress hatte er gerade überhaupt keinen Bock. Eigentlich wollte er einfach nur seine Ruhe und noch ein Weilchen chillen. Das schien ihm jedoch nicht vergönnt zu sein. Anstatt sich wie ein normaler Mensch zu bücken, nutzte der Fremde seine verdammten Knochen, um den schmodderigen Ball aufzuheben und zu mustern. "Verloren würde ich das nicht nennen. Den sollte Jimmy eigentlich apportieren und nicht du ... aber danke." Etwas zögerlich streckte der Pan die Hand aus, um dem komischen Kerl das Spielzeug abzunehmen.
Eigentlich war die Begegnung damit für ihn geklärt. Was der Typ hier zu suchen hatte, war ihm schlussendlich egal. Entweder er gehörte hierher oder er würde früher oder später von einer der Wachen entdeckt werden. Er selbst war gerade außer Dienst, genoss seine Frezeit, dementsprechend konnte es ihn nicht weniger jucken, was hier eigentlich vor ging. Doch der Lilahaarige schien das anders zu sehen. "Hyun", entgegnete er kurz und knapp, "und das hier ist mein Kumpel Chime. Deine angewiederten Blicke kannst du dir bitte sparen, man. Der hat auch Gefühle." Am liebsten hätte er an dieser Stelle deutlich weniger freundliche Worte gewählt, doch er verkniff es sich. Einen Streit wollte er hier und jetzt echt nicht anzetteln. Nichtsdestotrotz hatte er das Bedürfnis, seinen vierbeinigen Freund zu verteidigen, ganz unkommentiert konnte er das Verhalten seines Gegenübers also nicht lassen. "Du bist echt schlimmer als die Bullen, weißt du das? Ich fühl mich wie in 'nem Kreuzverhör." Fehlten eigentlich nurnoch die Anwälte, die sich gegenseitig die Köpfe einschlugen. "Aber ich will mal nicht so sein. Wir spielen hier nur ein wenig. Bis zum nächsten Hundepark isses von hier aus ziemlich weit, also muss halt dieser zugewachsene Garten herhalten." Er zuckte mit den Achseln. Für ihn selbst war das offensichtlich, doch der Kerl da schien noch etwas auf dem Schlauch zu stehen. "Und naja, ich glaube echt nicht, dass es gut ankommt, wenn ich mit Jimmy in so 'nem Park aufkreuze." All die alten Damen mit ihren kleinen, flauschigen Fiffis würden vermutlich einen Herzinfarkt bekommen und so schnell, wie ihre Rollatoren sie trugen, reißaus nehmen. Das war natürlich nicht Sinn der Sache. Also blieb dem Duo nichts anderes übrig, als sich alleine zu beschäftigen. Nicht, dass Hyun heute besonders Lust gehabt hätte, sich in das Großstadtgetummel zu stürzen, doch das Argument blieb das selbe. Man musste seinem Gegenüber ja auch nicht direkt verraten, dass man nebenbei noch versuchte, seinen Kater auszukurieren.
"Du tust ja gerade so als wäre ich hier der Schräge. Dabei bin ich hier draußen mit meinem Haustier. Du bist der, der hier alleine durch das Gebüsch streunert. Nur mal so zur Info." Zeit ein anderes Thema anzuschneiden. Der Tättowierte konnte es nämlich nicht ab, so ausgequetscht zu werden. Das ließ er sich zwar nicht anmerken, aber unangenehm war es ihm trotzdem. "Finde ich ziemlich mies von dir, mich hier als den Bösen darzustellen. Willst du nicht mal 'nen Gang runterschalten?" Er griff in seine Jackentasche und holte eine kleine Schachtel hervor, die er dem komischen Vogel entgegen streckte. "Komm, nimm ne Kippe und chill erstmal 'ne Runde, hm?"


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BeitragThema: Re: Verwucherter Vorgarten
Verwucherter Vorgarten EmptyFr 21 Apr 2023 - 14:56


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Die misslungene Kreatur sah ein wenig aus wie eine wilde Kombination aus zu vielen Wesen und also hätte sie sich danach auf Rhys‘ Gemälde gewälzt. Nun hatte das Ding sich hinter den Beinen des Blonden verkrochen. Rhys hob den Blick zu dessen überraschten Gesicht. Die Ausdrucksweise als der zu reden begann erinnerte ihn unangenehm an Young Jae. Die Magierin in dem Rap Wettkampf, die je nach Ansichtssache vielleicht, oder vielleicht auch nicht, die besseren Zeilen gehabt hatte, vor allem aber das richtige Publikum: Arme Bürger, Gauner und Gangster, Straßenkinder. Es schauderte den Vampir. Er war selbst eigentlich einer von ihnen, geboren in einen kleinen Hof und als Steuerersatz verkauft. Aber Rhys erinnerte sich kaum noch daran, er wusste es nur, weil Sylvester ihm davon erzählt hatte, bevor er ihn zum Boscohof geschickt hatte. Und jetzt … sah er auf solche Menschen eher hinab. So verzog er die Lippen leicht, als würde er etwas nicht so Schönes betrachten. Er warf dem Fremden den Ball zu und sah zu dem Vieh, Jimmy, hinab. Während der Blonde verhielt, als würde er einen Strandspaziergang unternehmen, rührte Rhys sich nicht weiter. Nur seine Augen glitten immer wieder zu Boden, bevor er den Blick wieder auf Hyun richtete, wie der sich vorstellte. Rhys sagte der Name wenig überraschend nichts. Er runzelte verwirrt die Stirn und deutete mit dem Kinn auf das Geschöpf. „Jimmy oder Chime?“, wiederholte er beide Worte. War Jimmy der … Spitzname dieser Kreatur. So wichtig war es auch nicht, er bezweifelte, dass er ihn sich merken würde. Stattdessen lächelte der Vampir schmallippig. Und warum gingen ihn die Gefühle von Chime etwas an? Das Rhys sprach das nicht aus, nicht solange er nicht wusste, wen er da vor sich hatte. Ein Mitglied der Gilde? Einen Eindringling? Vermutlicher: einen Verrückten. Rhys sah Hyun verwirrt an, als dieser von Bullen sprach. An welchem Punkt genug ähnelte er einem Bullen, oder war schlimmer? Er kannte diese Tiere nur vom Feld … und es missfiel ihm, damit verglichen zu werden. Der freche Mann sprach weiter und erzählte dann, was er hier zu suchen hatte. Nachdem Rhys in der ganzen Stadt noch einen Hundepark gefunden hatte, schien das zu stimmen. Dennoch … „Ihr wohnt hier?“, fragte er nach, noch immer kein Stückchen entspannter. Er hatte schon Gäste entgegengenommen, wusste die Etikette, aber der hier sah nicht wirklich wie jemand aus, mit dem man sich treffen wollte. „Ihr spielt hier oft?“ Das war zugegeben eine Frage, die ihn aus persönlichen Gründen interessierte. Wenn er hier eine Beute versteckte, wollte er nicht, das Chime sie aufstöberte und er sie an den Blonden verlor. Wenn dieser als hier oft unterwegs war, musste er ihn entweder dazu bringen mitzumachen oder ihn verscheuchen. Oder sich selbst einen anderen Platz suchen. Leider schien Hyun sich schon zu fragen, was genau Rhys hier zu suchen hatte. Der Vampir kniff die hellgrünen Augen zusammen. Während der ihn weiter mit Redewendungen und Begriffen bombardierte, kam Rhys ihm ein Stück näher. Es kostete ihn Überwindung, das zu tun, aber sein Rücken blieb aufrecht, das Kinn erhoben. „Mein Name ist A’Rhys Vaeth.“ Er behielt den Fremden im Auge, ob er den Namen erkannte. Rhys war in Bosco nicht gerade unbekannt und er wusste nicht, woher Hyun kam. „Ich befinde mich auf der Suche nach … etwas.“ Instinktiv beantwortete er die indirekte Frage nach dem, was er hier tat. Jahrelanges Sein konnte eben nicht so einfach abgeschüttelt werden.
In den letzten Wochen und Monaten hatte er einige Worte aufgeschnappt. Chillen hieß in etwa sich beruhigen und entspannen. Rhys vertraute dem anderen bei weitem nicht genug, um das zu tun. Aber eine Kippe? Der Vampir musterte die Schachtel kritisch und streckte zögern die Hand danach aus. „Was befindet sich darin?“ Er öffnete die Schachtel, nachdem er sie in der Hand gewogen hatte. Halb damit rechnend, sich damit in die Luft zu jagen, zog hob er eine der kurzen, runden Stangen hervor. Das kannte er. Die Menschen am Bahnhof rauchten das Zeug. „Zigaretten“, stellte er fest. War das eine ‚Kippe‘? Rhys hielt sie prüfend vor sein Gesicht. Er wusste, wie es funktionierte … aber er hatte kein Feuer und er war nicht sicher, ob er das hier probieren wollte. „Ihr raucht das?“ Er sah zu Hyun.

425 II 425





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Hyun

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BeitragThema: Re: Verwucherter Vorgarten
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03 | @Rhys
So richtig schlau wurde Hyun bisher nicht aus seinem Gegenüber. Daraus wollte er sich aber vorerst nichts machen, solange der Kerl sich halbwegs freundlich verhielt, würde auch er einfach entspannt bleiben. "Sowohl als auch", lachte er und zuckte mit den Schultern, "schonmal was von Spitznamen gehört? Eigentlich heißt er Chime, aber ich nenne ihn meist Jimmy." Diese Fragerei war schon ganz schön anstrengend. Der Lilahaarige fragte und starrte ihn an, als wäre er verrückt. Dabei war sich der Pan eigentlich ziemlich sicher, dass er zumindest noch nicht durchgedreht war. Er verbrachte hier nur ein wenig Zeit mit seinem geliebten Haustier. Dieses mochte ein wenig schräg aussehen, aber es zählten ja bekanntlich die inneren Werte und im Inneren war Jimmy nicht anders als ein gewöhnlicher Haushund. "Als ob wir in diesem schäbigen Garten wohnen. Wir sind nicht obdachlos, man." Er unterdrückte ein Seufzen, fuhr sich stattdessen über den Hinterkopf und Nacken. "Ab und an spielen wir aber hier, ja." Genau genommen war er nur hier, wenn er am Vorabend so viel getrunken hatte, dass sein Körper sich sträubte, sich anderweitig mit dem Mischling zu beschäftigen und selbst aktiv zu werden. Das waren jedoch Infos, die er nicht teilen würde, schließlich ging sein Gesundheitszustand den Fremden nichts an. Zwar stufte er Rhys nicht als Gefahr ein - höchstens als ein wenig unangenehm und aufdringlich - aber er hatte damals von Cas gelernt, dass man jegliche Info, die ausgenutzt werden könnte, für sich behielt. Sein alter Kumpel war sowieso der Einzige gewesen, der je erfuhr, wie es Hyun eigentlich ging. Hin und wieder tat er vielleicht so, als würde er Anderen sagen, wie er drauf war, doch das war nie mehr als eine oberflächliche Lüge um Vertrauen zu schaffen. Nicht mehr, nicht weniger.
Lieber hielt er Abstand von seinen Mitmenschen, sowohl emotional, als auch körperlich. Dementsprechend wäre er auch am liebsten zurückgetreten, als der Vaeth näher kam, doch er blieb an Ort und Stelle. Stattdessen legte er den Kopf ein wenig in den Nacken und grinste. "Nett, dich kennenzulernen." Ob diese Aussage der Wahrheit entsprach, würde sich noch zeigen müssen. "Hast du etwas verloren? Wir haben eh nichts groß zu tun, wenn du willst könnten wir dir helfen." Das Angebot war aufrichtig. Einerseits konnte es nicht schaden, dafür zu sorgen, dass der Kerl möglichst schnell wieder abzog und er wieder seine Ruhe bekam, andererseits wäre es auch eine gute Übung für Chime. Bevor er allerdings bereit war, sein Gegenüber zu unterstützen - falls überhaupt erwünscht - musste dieser sich erstmal den Stock aus dem Arsch ziehen. So konnte das echt nicht weitergehen. Und wie ging das besser als mit einer kleinen Friedenskippe? Eigentlich teilte er die teuren Dinger nur mit Leuten, die er auch mochte, aber seinen Nerven zuliebe war er bereit, selbst Rhys eine abzugeben. Dieser schien mit dem Angebot allerdings reichlich wenig anfangen zu können, musterte die kleine Schachtel als wäre sie die Schatulle der Pandora. Ein Lachen unterdrückend zog der Pan eine Braue nach oben. An was für einen Typen war er da bloß geraten? "Korrekt", nickte er auf die offensichtliche Feststellung hin. Das waren Zigaretten, auch Kippen, Glimmstängel, Sargnägel oder was auch immer genannt. Das Zeug hatte viele Namen. "Und wieder richtig! Tu' ich und ich empfehle dir, 's auch mal zu probieren." Ihm war vollkommen bewusst, dass er gerade dabei war, einem Fremden ein potentiell tödliches Suchtmittel schön zu reden. Doch so dumm sich der Vaeth auch anstellte, ihm war sicherlich bewusst, dass Zigaretten nicht ohne ein gewisses Risiko kamen. Das musstem an ihm nicht erklären. Außerdem würde Hyun niemals jemanden zwingen, ein 'nein' würde er ohne zu zögern akzeptieren. Er schnappte sich aus der Schachtel, die sich immer noch in Rhys Besitz befand, eine der Kippen und zauberte mit der anderen Hand ein Feuerzeug hervor, um diese anzuzünden. "Gibt nichts besseres, um sich zu entspannen." Er beugte sich seinem Gegenüber ein wenig entgegen, ein freches Grinsen zierte seine Lippen. "Und ich glaube das hast du mal mächtig nötig." Und wenn all das nicht reichte, um den Violetthaarigen mal so richtig aufzulockern, dann war womöglich einfach Hopfen und Malz verloren. Oder er brauchte was Stärkeres. Doch wenn er noch nichtmal Ahnung von Kippen hatte, würde Hyun gar nicht erst versuchen, ihm irgendwas Anderes anzudrehen, so viel Anstand hatte selbst er.


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BeitragThema: Re: Verwucherter Vorgarten
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Rhys nickte langsam. „Ja, habe ich.“ Die Antwort kam ihm ganz automatisch höflich über die Lippen, trotz der Kopfgeste. Die Königsfamilie hatte nicht immer einen Blick für ihre Diener übrig gehabt, entsprechend war es wichtig, auch verbal eine Antwort zu geben. Und ja, er kannte sich mit Spitznamen aus. Er selbst wurde von den meisten tatsächlich auf Rhys abgekürzt, das A weggelassen.
Sein Gegenüber, Hyun, beantworte weiter seine Fragen, auch wenn er nicht sonderlich angetan davon schien, wie genau Rhys ihn beobachtete oder dass er, anstatt sich lockerer hinzustellen, ihn nur weiter ausfragte. Das die zwei hier nicht wohnten war immerhin eine gute Nachricht, die seine ein Stück weit lockerten. Das er aber hier spielte war nicht so gut. Wenn Chimes Nase wie die eines echten, normalen Hundes funktionierte, würde er Blut sicher riechen und darauf war er nicht gerade scharf.
Rhys kam den beiden seltsamen Figuren näher und runzelte leicht irritiert die Stirn, als Hyun den Kopf in den Nacken legte. Rhys war kleiner als er … er könnte zu ihm hinabsehen. Etwas verhalten, aber doch forsch musterte er das Gesicht des Blonden, dessen Körperhaltung. Er hatte gelernt, andere einzuschätzen, was sie wollten, was sie nicht wollten, was sie brauchten. Ohne dieses Können hätte er es auf dem Hof nicht weit gebracht. Raoul hatte ihn gewählt, weil Rhys seine Arbeit gut erledigte und man ihm nicht alles einzeln anschaffen musste. Und auch wenn Hyun ihn grinsend begrüßte traute der Vampir dem Frieden nicht. „Euch hoffentlich ebenfalls.“ Er erwiderte das Lächeln schmallippig und schüttelte dann den Kopf. Er hatte noch immer nicht heraus, ob der Blonde wusste, wo genau er da war, aber er hoffte darauf. Wenn nicht würde er hoffentlich ein Frühstück bekommen. Royal Crusade bedeutete ihm nicht so viel wie Bosco, aber es war für den Moment seine Gilde – und ein Happen war nie eine schlechte Sache. „Ich suche einen Ort hier, der von einem verirrten Spaziergänger nicht zu rasch gefunden wird.“ Er blinzelte, überlegte kurz, ob er den Satz mit einer Lüge oder der Wahrheit ergänzen sollte. Nein. Er beließ es dabei, zumindest vorerst. „Wenn Ihr hier öfter seid, kennt ihr solch einen? Oder einen Bereich, den Ihr bisher gemieden habt?“

Als er das Päckchen in die Hand bekam, zögerte Rhys. Er war nicht ganz sicher, was er damit anfangen sollte, oder ob es ihm im nächsten Moment um die Ohren fliegen würde, zusammen mit seinem Gehirn. Doch darin fand er nur etwas, dass er von den Obdachlosen vom Bahnhof kannte. Zigaretten. Er hob eine heraus und seine Vermutung wurde von Hyun bestätigt. Rhys wusste wie diese Menschen aussahen und er wollte wirklich keiner von ihnen werden. Er wollte eigentlich ziemlich weit weg von ihnen, doch es würde ihn vermutlich nicht umbringen. Das hoffte er, einmal zu sterben hatte ihm gereicht. Es gab nur zwei Probleme. Das erste klärte Hyun mit einem Feuerzug, indem er sich selbst eine Zigarette schnappte und diese anzündete. Rhys zögerte noch kurz und streckte dann die Hand aus. Er nahm es Hyun nicht weg, sondern wartete, es von ihm zu bekommen, bevor er damit wie der Blonde die Zigarette anzündete. Dann stand er vor dem zweiten Problem. Rhys Atmung war um einiges langsamer als die der lebendigen Menschen. Er warf Hyun beim Thema entspannen einen kritischen Blick zu und setzte die Zigarette dann an seine Lippen, um den Rauch einzuatmen.
Rhys Hals begann Augenblick zu brennen und er hustete. Er hielt sich das Ding weg und hustete erneut, wobei er sich mit der anderen Hand den Mund verdeckte. Seine Kehle war rau und kratzig, als seine Lunge sich wieder beruhigt hatte. Er sah den Blonden verstimmt an. „Wie macht Ihr das?“ Dieser hatte nämlich nicht gehustet, sondern rauchte locker … nur das Rhys nicht wusste, wie er das machte.

425 III 425





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BeitragThema: Re: Verwucherter Vorgarten
Verwucherter Vorgarten EmptyDi 9 Mai 2023 - 21:12

04 | @Rhys
Geduldig ließ sich Hyun auf ein Gespräch mit diesem komischen Gesellen ein. Obwohl man es weniger ein Gespräch und viel mehr ein Verhör nennen konnte. Selbst die grünen Seelenspiegel schienen irgendetwas an dem Blonden zu suchen. Was das war, war diesem allerdings unklar. "Ich weiß, dass ich unglaublich gutaussehend bin und es schwer ist, den Blick von mir fortzureißen, aber ich wäre dir trotzdem dankbar, wenn du mich nicht ganz so direkt anstarren würdest", scherzte er also, gefolgt von einem gespielten Lachen, um darauf hinzuweisen, dass es ihm doch ein wenig unangenehm war. Als ehemaliger Zirkusartist sollte er es gewohnt sein, dass die Augen anderer auf ihm lagen und ja, das war er irgendwo schon, aber im Alltag fand er es trotzdem unschön. Da war das einfach etwas anderes. "Du suchst einen Ort, der nicht so einfach gefunden werden kann?", wiederholte er, unsicher, ob er sich womöglich verhört hatte. Das war wirklich eine merkwürdige Sache, aber irgendwie passte es zu diesem merkwürdigen Kerl. "Hast wohl vor, jemanden umzubringen, was?" An seiner Stimmlage konnte man erkennen, dass er scherzte. Er konnte ja nicht ahnen, dass er damit gar nicht allzu weit von der Wahrheit entfernt war. Wahrscheinlicher war für ihn, dass der Violetthaarige einfach einen ruhigen Ort zum Entspannen suchte oder vielleicht für ein privates Date haben wollte. Irgendsowas halt. Normale Dinge. Wer rechnete schon damit, dass sein gegenüber ein hungriger Vampir war? "Ich befürchte da kann ich dir nicht groß weiterhelfen. Ich bin hier zum ersten Mal." Ob er wiederkehren würde, wusste er nicht. Wenn er hier jedes Mal auf solche Typen wie Rhys traf wohl eher weniger.
Ganz wollte er den Vaeth aber noch nicht aufgeben. Vielleicht war er ja doch ganz okay, wenn er erst einmal etwas entspannte? Er drückte ihm sowohl Zigarette, als auch Feuerzeug in die Hand, ehe er sich auch selbst eine anzündete. Über das Rauchen machte er sich inzwischen überhaupt keine Gedanken mehr, für ihn war es ein fester Bestandteil seines alltäglichen Lebens. Die Phase, in der ihn noch der Hustreiz und ein nerviges Kratzen im Rachen gequält hatten, hatte er schon längst hinter sich gelassen. Inzwischen konnte er sich voll und ganz auf das wundervolle Gefühl der Suchtbefriedigung konzentrieren, wenn er einen tiefen Zug nahm und seine Lungen mit Teer und Nikotin quälte. Natürlich wusste er, wie beschissen dieses Hobby für seine Gesundheit war, doch gelinde gesagt war es ihm scheißegal. Ob es seinem Gegenüber ebenso egal war oder ob er nicht wusste, welche Risiken das Rauchen mit sich brachte, wusste Hyun nicht. War ja auch nicht so wichtig. Aufmerksam beobachtete er den Kerl, als er seinen ersten Zug nahm und kurz darauf auch schon das Husten begann. Einen amüsierten Pruster konnte sich der Pan nicht verkneifen, doch er fing sich direkt wieder und gab seinem Gegenüber ein paar herzhafte Klopfer auf den Rücken. "Mach' doch langsam, man!"Oh man, das war echt dem sein erstes Mal, was? Von der ersten Erfahrung schien er sich jedoch nicht abhalten zu lassen. "Gewohnheit", entgegnete er. Das würde dem Vaeth allerdings nicht viel bringen, weshalb er ergänzte: "Vermeid' erstmal tiefe, lange Atemzüge. Dein Körper weiß, dass das Zeug scheiße für ihn is. Aber wie so viele beschissene Sachen isses halt geil, weißte?" Es ließ sich natürlich diskutieren, ob es wirklich die Kippen selbst waren, die so gut taten, oder einfach nur die Sucht, die kickte. Noch zu gut erinnerte sich Hyun daran, wie er selbst damals angefangen hatte. Er hatte beinahe genauso reagiert, wie Rhys. Für ihn war dieses unangenehme, quälende Gefühl in den Lungen allerdings einer der Gründe gewesen, wieso er nicht direkt wieder aufgehört hatte. Es hatte wunderbar abgelenkt von all den anderen Dingen, die einen schon viel länger belasteten. Außerdem hatte es sich so verdammt cool angefühlt, etwas Verbotenes zu tun. Er bereute es kein bisschen, auch, wenn er eigentlich wusste, dass er es sollte. "Aber ich sag' dir, ich will nicht, dass du später angekrochen kommst und mir vorwirfst, dass ich daran Schuld bist, dass du damit angefangen hast, klar? Die Entscheidung hast du selbst getroffen." Er grinste frech. Für Rhys weitere Taten, die dieses Teufelszeug betrafen, war er nicht verantwortlich.


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BeitragThema: Re: Verwucherter Vorgarten
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Rhys blinzelte und sah instinktiv weg, als Hyun ihn auf sein Starren hinwies. „Entschuldigt.“ Dass er keinen Grund dafür hatte, zu tun, was der Fremde von ihm wollte, kam ihm erst ein paar Sekunden später und er presste die Lippen über sich selbst verärgert zusammen. Dennoch, jetzt, wo Hyun es ihm gesagt hatte, war es umso schwerer, den Blick wieder zu heben und dem Blick des anderen standzuhalten. Es war wie eine anstrengende, körperliche Übung. Er hatte selbst mit Lady Máirín mehrere Treffen gebraucht … und ein paar andere, eskalierende Ereignisse, um nicht mehr zurückzuweichen, wenn sie ihm näherkam.
Rhys brachte schließlich den Grund seiner Anwesenheit in diesem verwucherten Garten hervor und wie vermutet nahm der andere das nicht so einfach hin. Der Vampir nickte. „Ja.“ Eigentlich war es die Antwort für beide Fragen, aber so nahm es Hyun hoffentlich nur als Bestätigung für seine Nachfrage auf. Die Mundwinkel des Vampir zuckten bei dem Scherz des anderen. Nun, eigentlich hatte er nicht direkt vor jemanden zu töten. Er wollte nur jemanden festhalten, um das Töten hinauszuzögern. Es verursachte immer Unannehmlichkeiten, wenn er jemanden tötete und dessen Körper dann verschwinden lassen musste. Mehr sagte er nicht dazu, sondern überließ es Hyun sich seine Ideen auszumalen. Auch wenn der Vampir bei dessen Idee eines Dates eine Grimasse geschnitten hätte. Ein wirkliches Date würde keiner mit etwas Wertgefühl an solch einem kalten, düsteren und verfallenem Ort abhalten. Selbst mit den wenigen, anderen Dienerinnen, mit denen er zu Hofe Kontakt gehabt hatte, hatten sie sich bessere Orte als so etwas gesucht. Rhys erinnerte sich an das, was die Daeva vor nicht allzu langer Zeit zu ihm gesagt hatte. „Ich glaub an diesem Abend hab' ich verstanden, warum all die Hofdamen und Dienstmägde so vernarrt in dich waren." Er selbst hatte es nie so wahrgenommen und es war ohne Zweifel eine ziemliche Übertreibung, aber er verstand doch, was man ihn ihm und Raoul gefunden hatte. Ob es wirklich um ihn gegangen war, das wusste er nicht, aber er war Raouls bester Freund gewesen. Trotz der großen Rangunterschiede war der Prinz wie eine Art Bruder für ihn geworden …

Rhys wurde aus seinen abschweifenden Gedanken gerissen, als ihm Hyun offenbarte, dass er ihm keine Hilfe sein würde. Großartig. Er überlegte, sich schon weiter auf den Weg zu machen, als ihm der andere eine Schachtel mit Zigaretten anbot. Eigentlich hatte Rhys daran kein großes Interesse, aber andererseits hatte er auch keinen Stress mit der Suche und es nahm ihm die Entscheidung für den Moment ab, ob er den Mann mit seinem Hundewesen hier einfach zurücklassen wollte. Am Ende liefen sie, oder zumindest die Kreatur, ihm noch hinterher. Hyun zündete die Zigarette an und Rhys versuchte seinen ersten Zug, was ihn Keuchend und Hustend zurückließ. Sein Hals brannte von dem Rauch und seine Augen tränten, als er den anderen leicht verärgert musterte. Die Klopfer auf seinen Rücken hatte er toleriert, doch als er einen großartigen Tipp bekam, kniff er die hellen Augen zusammen. „Natürlich.“ Je öfter er Rauch in die Lunge bekam, umso weniger würde es ihn stören, vermutlich weil irgendwann seine Nerven darin verbrannt waren. So ganz teilte er zwar nicht die Meinung, das beschissene Dinge geil waren, wie der andere es formuliert hatte, aber Rhys versuchte es erneut und schaffte es diesmal, nicht wieder zu Husten. Es war ein ziemlich seltsames Gefühl, als er versuchte, es Hyun nachzumachen. Die Wärme war angenehm, auch wenn es noch immer kratzte. Rhys war nicht so der Typ Mensch oder Vampir, der sich freiwillig für Leid entschied, zumindest wenn es dabei um ihn ging. Er mochte es warm und satt und schön. „Ihr meint, wenn ich ende wie die Süchtigen am Bahnhof?“ Er betrachtete die Zigarette in seinen Fingern, als der Rauch seinen Lippen entwich. Nachdenklich die Stirn gerunzelt klopfte er mit der Zunge gegen einen der Fangzähne, ehe er das mit dem Einatmen noch einmal versuchte. Es schmeckte ungewohnt, bei weitem nicht so gut wie Blut. „Nein, ich denke nicht, dass ich das hier noch öfter tun werde.“ Denn vor allem …: „Wo kommt Ihr an die Zigaretten?“ Ob man sie normal kaufen konnte?

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BeitragThema: Re: Verwucherter Vorgarten
Verwucherter Vorgarten EmptyDi 23 Mai 2023 - 14:57

05 | @Rhys
Hätte Hyun gewusst, dass sein Gegenüber gerade noch dabei war, zu lernen, wäre er vermutlich etwas umsichtiger mit der Tatsache, dass er ihn anstarrte, umgegangen. So kommunizierte er eben das Unwohlsein, dass durch den intensiven Blick entstanden war und das auch recht unverblümt, so wie er nunmal war. Sofort entschuldigte sich Rhys und wendete seine Augen komplett ab. So durfte der Pan nun mit dem anderen Extrem leben. Auch nicht unbedingt angenehm, aber zumindest ein wenig besser.
Sie kamen auf den Ort hier zu sprechen und somit auch die Frage, ob der Blonde eine Stelle kannte, die noch verlassener und abelegener war als diese hier. Wenn er nicht gerade verkatert war, war er kein Mensch, der gezielt abgeschiedene Plätze aufssuchte, weshalb der sein Gegenüber enttäuschen musste. Ein wenig neugierig war er aber schon, weshalb man so gezielt auf Einsamkeit aus war. "Ja was? Ich glaube ich gehe für meinen eigenen Seelenfrieden einfach davon aus, dass sich das nur auf meine erste Frage bezogen hat." Es würde absolut zu seinem Glück passen, wenn er ernsthaft einem Serienmörder über den Weg lief und sich auch noch mit ihm unterhielt. Irgendwie hatte Hyun ein Talent dafür, an komische, zwielichte Gestalten zu geraten und das nicht erst, seit er bei der Royal Crusade gelandet war. Netterweise ersparte ihm Rhys weitere Details zu seinen Plänen, sodass der Tättowierte diesen Teil des Gesprächs einfach schnell wieder vergessen konnte.
Viel angenehmer war für ihn sowieso das Thema Zigaretten. Da kannte er sich aus, hatte Erfahrung und konnte diese auch mit seinem ungeübten Gegenüber teilen. Es war mehr als lustig, mit anzusehen, wie dieser nach seinem ersten Zug keuchend nach Luft schnappte. Diesen Moment hatte wohl jeder Raucher durchgemacht. Für seine Freude an dem Leid des Anderen fing er sich zwar einen zornigen Blick ein, doch das juckte ihn wenig. Da mussten sie alle durch und sobald man sich ein wenig daran gewöhnte, war das belohnende Gefühl umso schöner. So weit musste man aber erstmal kommen, dass diese Antwort Rhys also nicht gefiel, war nicht überraschend. Es gab jedoch einige Tipps und Tricks, wie man die Anfangszeit, je nachdem, was einem am Rauchen störte, etwas erträglicher gestalten konnte. Diese teilte Hyun natürlich genauso gerne, wie die brutale Wahrheit, dass die Sucht ein realistisches Risiko (je nachdem, wie man es halt sah...) beim Rauchen war. "Neee, die nehmen noch ganz anderes Zeug", lachte er, "Kippen zerstören dir nur die Lungen und die Adern, aber das, was die nehmen, zerstört dir dein Hirn." Er zuckte mit den Schultern. "Macht aber beides süchtig, jo." Es konnte gut sein, dass er Mitschuld daran trug, dass einige von den Leuten, von denen Rhys sprach, in diesem Zustand am Bahnhof hockten. Allerdings fühlte er sich deswegen nicht schlecht, denn sie hatten selbst entschlossen, den Stoff zu nehmen. Er hatte es ihnen nur besorgt. "Wenn du eher an sowas Interesse hast, dann könnte ich dir das natürlich auch geben, allerdings nicht umsonst." Denn im Gegensatz zu den Zigaretten gehörte das nicht wirklich ihm, er war nur der Laufbursche, der dafür sorgte, dass es an den Mann kam. "Fühlt sich deutlich schneller gut an, eigentlich sofort. Hast nichtmal am Anfang das Gefühl, dass du erstickst. Aber die Folgen hast du ja gesehen." Ob man dieses Risiko eingehen wollte, das war jedem selbst überlassen, so zumindest Hyuns Meinung. Es war jedem selbst überlassen, was er mit seinem Körper und Geist tat, er verurteilte nicht, aber er würde auch niemanden von etwas abhalten. Machen und machen lassen, das war seine Devise. Wenn er anfing, sich Sorgen um Fremde zu machen, dann würde er damit ja niemals fertig werden.
"Is' vermutlich 'ne gute Entscheidung." Er lachte. Wer an seinem Leben und der eigenen Gesundheit hing, sollte lieber auf Kippen verzichten. Auch, wer gerne sparte, sollte sich lieber ein anderes Hobby suchen. "Die gibt's fast in jedem Supermarkt. So Automaten am Straßenrand haste safe auch schonmal gesehen. Billig sind die allerdings nicht wirklich." Sobald man Volljährig war, war es wirklich ein Leichtes, an Zigaretten zu kommen. Fast schon zu leicht. "Für alles, was darüber hinausgeht, musst du jemanden kennen." Denn dann bewegte man sich nicht mehr auf legalem Boden. Wer mit härteren Dingen erwischt wurde, ob als Käufer oder Verkäufer, der konnte mit saftigen Strafen rechnen. Eigentlich war Hyun davon ausgegangen, dass es sich dabei um Grundwissen handelte, das jeder Bewohner von Fiore hatte, doch da hatte er sich geirrt. "Aus welcher Ecke kommst du eigentlich gekrochen, dass du sowas nicht weißt?"


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BeitragThema: Re: Verwucherter Vorgarten
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Rhys Lippen verzogen sich zu einem schmalem Lächeln. Er nickte. „Natürlich.“  Auch wenn er noch immer nicht ganz sicher war, wie er den anderen einschätzen sollte, Rhys beschloss, auf dieses Thema nicht weiter einzugehen. Hyun schien es ebenfalls dabei belassen zu wollen und steckte dem Vampir stattdessen eine Zigarette zu. Nach einigem Zögern hatte dieser sie genommen und seinen ersten Atemzug augenblicklich bereut. Er hatte diese Droge schon öfter gesehen, aber noch nie selbst verwendet. Bisher hatte es auch ganz einfach gewirkt. Sein Gegenüber hatte sein Vergnügen daran, dass er sich die Lunge aus dem Hals hustete, bevor er ihn etwas genauere Anweisungen gab. Der Vampir nickte langsam und folgte der Anleitung. Es funktionierte deutlich besser als zuvor.
Wie genau ihm diese Zigarette aber die Adern zerstörte, wusste er nicht ganz. Andererseits erinnerte er sich gut an den seltsamen Geschmack, den das Blut der Raucher und Trinker hatte. Und was sie sonst noch nahmen. Wie mit Asche vermischt. Rhys hatte sich an den Geschmack gewöhnt. Es war ein wenig wie mit Lady Máirín, an deren seltsamen Geschmack er sich auf gewöhnt hatte. Anders als jede andere Person, die er bisher gebissen hatte. Davon erzählte er Hyun jedoch nichts. „Ja, so wirken sie in der Tat“ , stimmte er laut so. Das machte sie auch zu so einfachen Opfern – meisten zumindest. Vor wenigen Tagen hatte ihm eine betrunkene Katzenfrau das Gesicht zerkratzt, auch wenn man jetzt kaum mehr etwas davon sah außer sehr dünne, helle Linien über seine Wange und Kinn. Er schüttelte den Kopf. „Danke dem Angebot, doch ich habe kein Interesse daran, mehr dieser Drogen zu testen“,  lehnte er ab. Jetzt im Gespräch entspannte er sich ein Stück weit. Vielleicht lag es auch an der Zigarette oder daran, dass er sich langsam daran gewöhnte, wie sich Hyun verhielt. Es fiel Rhys oft schwer, das Verhalten, dass er jahrelang perfektioniert hatte, auf Fiores Welt anzupassen. „Ich würde meinen Kopf gerne geklärt behalten.“ So klar, wie er eben war. Rhys Erinnerungen und Gedanken waren nach seiner Verwandlung ein Chaos gewesen, als hätte man den Schrank mit den sortierten Erinnerungen umgeworfen. Es wurde langsam besser, vor allem weil Lady Máiríns Anwesenheit ihm half, die Ereignisse besser zurückzuordnen. Er hatte wirklich kein Interesse daran, in den Anfangszustand zurückzukehren. Auch mit den Zigaretten hatte er nicht vor fortzufahren. Rhys brauchte sein Geld anderweitig. Er brauchte einen besseren Mantel, einen Besuch in einem Museum, Haarfarbe und diverse andere Dinge. Und Essen. Essen war teuer.
Hyun erzählte weiter, woher man diese Substanzen bekam, während Rhys das mit der Zigarette noch ein weiteres Mal probierte. „Ich nehme an, dass diese Dinge teurer sind.“  Rhys zögerte kurz, ehe er fragte: „Kennt Ihr so jemanden?“  Auch wenn er sich am Hof davon ferngehalten hatte, er hatte durchaus mitbekommen, dass manch ein Diener sich aus den königlichen Flaschen bediente oder andere Dinge zu sich nahm. Das Risiko erwischt oder auch nur abgelenkt zu werden, von dem, was er wirklich zu tun gehabt hatte, war allerdings immer zu groß gewesen. Er wusste allerdings auch, dass einer dieser Diener aufgeflogen war, weil er Alkohol verhandelt hatte und zu viel Besitz angehäuft hatte. Es konnte also etwas einbringen, wenn man nicht erwischt wurde. Wenn das hier auch so war … er betrachtete Hyun nachdenklich, aber neu interessiert.

Auch der Blonde hatte aber seine Frage, eine, mit der Rhys vermutlich hätte rechnen müssen. Er nahm sich einen Moment, bevor er antwortete. Bosco war mehr oder minder abgeriegelt und er war nur durchgekommen, weil Sylvester der Kopf einer der größeren Rebellen im Land war und mehr als nur eine Handvoll Verbindungen hatte. Und das war nichts, was er Hyun darlegen würde. Das er nicht von hier stammte, schien sich der andere aber zumindest zu denken. „Ich bin noch nicht allzu lange in dieser Gegend. Dort gibt- gab es keine Automaten oder dergleichen.“ Rhys hatte keine Ahnung wie es um das Schloss stand. Beim letzten Mal, als er es gesehen hatte, war es der Schauplatz eines Kampfes gewesen. Er hatte den Hof kaum mehr verlassen, seit er als Junge dort gelandet war, also wusste er auch wenig darüber, wie es außerhalb aussah.

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BeitragThema: Re: Verwucherter Vorgarten
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06 | @Rhys
Während Hyun locker und lässig an seiner Kippe zog, hatte sein Gegenüber anfängertypisch noch ein wenig mehr Probleme. Wie so oft im Leben galt auch hier: Es war noch kein Meister vom Himmel gefallen. Nach ein paar kleinen Tipps und Tricks schien es dem Violetthaarigen allerdings schon etwas leichter zu fallen. Ob er aber wirklich begeistert von der Sache war oder das Ding nur fertig rauchte, weil er glaubte, er müsse, wusste der Pan noch nicht. Beim Thema Kippen blieb es nicht, Rhys kam auf die Versager am Bahnhof zu sprechen. Natürlich wusste der Blonde nur zu gut, um was für eine Art Mensch es ging, er musste nicht lange nachdenken. "Kluge Entscheidung", entgegnete er. Natürlich war es schade, einen potentiellen Kunden zu verlieren, doch er hatte auch nicht vor, jemandem zur Drogennahme zu überreden. So tief war er nicht gesunken und würde es auch nicht. Mit einem Schulterzucken warf er den übrig gebliebenen Stummel auf den Boden und zerdrückte ihn mit dem Schuh. Umweltschutz überließ er seinen Mitmenschen. "Ein klarer Kopf ist nicht immer eine gute Sache." Manchmal war es gut, nicht klar denken zu können, denn nur so konnte man seinen Erinnerungen entkommen, sowohl den guten als auch den schlechten. Manchmal vergaß er sogar lieber die Guten, denn zu wissen, dass sie vorüber waren und nie wieder zurück kommen würden, war viel schlimmer. Agh, scheiße. Er fuhr sich über die Stirn und den Haaransatz. Natürlich dachte er jetzt wieder daran. Das war noch unangenehmer als die Kopfschmerzen, die vom Kater kamen. Doch selbst er war nicht verzweifelt genug, um sich deshalb irgendwelchen Drogen hinzugeben. Alkohol und Kippen waren zwar nur bedingt besser, aber immerhin besser. Ein dicker Schädel schob sich gegen seinen Oberschenkel. Blödes Vieh, merkte doch sofort, wenn sein Herrchen sich mies fühlte. Manchmal glaubte er wirklich, dass Chime mehr emotionale Intelligenz besaß als er selbst. Mit einem Lächeln auf den Lippen tätschelte er den dargebotenen Kopf. "Mh, sind sie." Er nickte. Natürlich variierte der Preis, je nachdem, was man wollte, aber billig war davon kaum was. Außer gestreckter Mist, aber selbst die ekelhaftesten Junkies wussten, dass es das Zeug nicht wert war.
Inzwischen hatte sich der Tättowierte fast schon an die unendliche Neugierde seines Gegenübers gewohnt, seine nächste nächste Frage ließ ihn jedoch stutzig werden. Das leichte Lächeln, das sonst so kontinuierlich auf seinen Lippen ruhte, verschwand und er trat einen Schritt zurück. "Alter, erst sagst du, dass du kein Interesse hast und jetzt willst du wissen, ob ich wen kenne? Das ist schon ein bisschen schräg, meinst nicht?" War er etwa zu leichtsinnig gewesen? War das hier vielleicht doch ein Bulle oder Ritter auf der Suche nach seinem nächsten Opfer? Da nahm er doch lieber den Serienkiller. Hatte Rhys sich womöglich versehentlich in irgendeiner Lüge verstrickt? Wenn der Typ glaubte, dass Hyun seine Kollegen einfach so leichtsinnig verpriff, dann war er ziemlich dumm, denn auch, wenn er sich nicht groß für diese Leute interessierte, so war er auch kein untreuer Köter. Vielleicht war es an der Zeit, den Spieß endlich umzudrehen. Nun würde er einige Fragen stellen und eine Antwort verlangen und nicht länger umgekehrt.
Angeblich stammte der Kerl von anderswo, trieb sich erst seit Kurzem hier herum. Nicht unbedingt eine Antwort, die den Blonden beruhigte. Sie war vage und gab nur das absolut mindeste Preis. "Achso." Er verschränkte die Arme vor der Brust. "Und wo soll so ein Ort gewesen sein?" Mal sehen, wie tief er haken konnte, bis sein Gegenüber sich entweder als Lügner entblößte oder er selbst zufrieden war. Lügen gingen nur selten tiefer als ein, zwei gut gestellte Fragen. "Jetzt bin ich neugierig. Ich bin wirklich schon viel rumgekommen, weißt du? Ich dachte eigentlich, ich kenne inzwischen jede Ecke dieses Landes." Übertrieben, aber es ging ihm auch nicht darum, die Wahrheit zu sagen. Er wollte sein Gegenüber ein wenig in Bedrängnis bringen um zu sehen, wie er reagierte.


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BeitragThema: Re: Verwucherter Vorgarten
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Hyun war etwas verwirrend, aber Rhys hielt seine Miene neutral. Nicht neugierig, aber aufmerksam, als der andere den Stummel zu Boden fallen ließ. Es irritierte ihn, wie sehr die Menschen hier verschiedene Gesten vermischten. Sie waren nicht einsortierbar, wie er es gerne gehabt hätte. Ein Diener hätte den Stummel nicht fallen lassen … aber er würde ihn für Hyun auch nicht aufheben. Schon alleine, weil er dem anderen nicht genug traute, so nah vor ihm in die Knie zu gehen. Seinen eigenen hielt er weiterhin in den Fingern und wartete, dass er ausglühte, während er sich mit dem Fremden unterhielt. Dieser schien anderer Meinung, was Klarheit im Kopf betraf. Rhys musterte ihn erneut, als der Blonde sich über die Stirn fuhr, als wollte er die Gedanken in seinem Kopf zur Seite streichen. Der Vampir selbst war sehr froh, wenn sein Kopf klar war. Er mochte es nicht, nicht Herr seines Körpers zu sein. Für ihn war es weniger Alkohol, Zigaretten oder andere Drogen, als das Blut und der Rausch, in den es ihn versetzte, den er verabscheute. Es tat ihm nicht leid, wenn das jemand nicht überlebte, aber er mochte es nicht, dass er es nicht kontrollieren konnte. „In den meisten Fällen scheint es erstrebenswert, klar denken zu können“, widersprach er und wich dem Blick des anderen dabei aus. Sein Blick glitt nach unten. Das seltsame Tier kuschelte sich an die Beine des Blonden wie ein normaler, braver Hund. Ob es auch so haarig war? Rhys war froh, keinen Hund zu haben.
Ihr Gespräch kehrte zu dem eigentlichem Thema zurück und brachte den Vampir damit zum Nachdenken. Er hatte davor ziemlich sparsam gelebt, hauptsächlich weil er nicht wirklich etwas gehabt oder gesucht hatte, dass er haben wollte, aber das änderte sich langsam. Er wollte Dinge, aber er hatte nicht das Geld – oder die Fähigkeiten – um das zu bekommen. Aber mit letzterem würde ihm Hyun auch nicht helfen können. Lesen war etwas, was er selbst angehen würde müssen. Rhys Mundwinkel zuckte leicht amüsiert. Schräg. Sie standen hier in aller Morgenfrühe in verwachsenen Ruinen, einer, um mit seinem seltsamen Wesen zu spielen, der andere, um einen Platz für eine halbtote Person zu suchen. Schräg war ein anderes Thema. „Ich will sie nicht selbst nehmen“, stellte er klar. „Ihr klangt lediglich vertraut mit dem, was es gibt, dass es teurer ist.“ Rhys betrachtete das Gesicht des anderen kurz, ehe er den Blick wieder leicht senkte. „Kennt Ihr jemanden, weil Ihr keine Klarheit in Eurem Kopf haben wollt?“ Hyun hatte seine Frage zwar nicht bestätigt oder abgestritten, aber Rhys stellte die Frage von dem anderen, was er wusste, gefüttert, in den Raum. Vermutlich würde er so eher eine Antwort bekommen, wenn auch nicht direkt, wie wenn er seine Frage von zuvor widerholt, hätte.
Hyun schien wohl der Meinung, genug gefragt worden zu sein und stellte nun seine Gegenfragen. Rhys blieb erst vage, aber sein Gegenüber verschränkte die Arme und hakte weiter nach. Ob dieser recht hatte oder nicht, Fiore so gut zu kennen, wusste Rhys nickte. Allerdings war Hyun auch hier gelandet, also wollte er ihn darauf nicht festnageln. „Ich stamme nicht von Fiore.“ Er nahm an, dass Hyun einfach weiterfragen würde, vielleicht Fragen, die ihm nicht gefallen würden, also fuhr er von sich aus fort. „Ich bezweifle, dass ihr den Ort kennt. Ich bin aus Bosco geflohen, als der Krieg sich endgültig über das Land ausgebreitet hatte.“ Er nahm nicht an, dass Hyun aus Bosco war und irgendetwas, was er von dort erzählen könnte, widerlegen könnte. Natürlich gab es Geflohene, wie ihn, aber es waren sehr wenige, die durch die Grenzen gekommen waren. Weder die Rebellen, noch das Königshaus ließ freiwillig jemanden hindurch – wenn man nicht Hilfe hatte, wie Rhys, Lady Máirín oder Esmee.

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BeitragThema: Re: Verwucherter Vorgarten
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07 | @Rhys
Dem Vampir gefiel es also, klar denken zu können. Das war wohl etwas, das Hyun niemals nachvollziehen können würde. Vielleicht wollte er das gar nicht. Er selbst genoss das leichte Brummen in seinem Schädel, das jegliche Gedanken auffraß, wenn er getrunken hatte. Genauso mochte er das Gefühl der Entspannung und Erleichterung, das sich über sein Herz legte, wenn er den ersten, tiefen Zug seiner Zigarette nahm. Keines dieser Gefühle war echt und das wusste er, aber es war ihm egal. Es fühlte sich gut an und das war alles, was für ihn zählte. Auch ein falscher Segen war ein Segen. Hauptsache, er konnte sich von seinen Emotionen ablenken. Es gab aber natürlich auch Grenzen, selbst für den Blondschopf. Sowohl mit Alkohol, als auch mit Kippen behielt er stets einen gewissen Grad an Selbstkontrolle, etwas, das ihm äußerst wichtig war. Aus diesem Grund ließ er jedoch auch die Finger von anderen, härteren Drogen. "Ich kann die Situationen an einer Hand abzählen", erwiderte er trocken. Klar gab es auch Momente, in denen es wichtig war, klar denken zu können. Prügeleien, Geschäfte, Quests. Sonst noch was? Ihm fiel nichts mehr ein.
War ja auch egal. Wirklich darauf eingehen wollte der Pan sowieso nicht, denn das ließ nur unangenehme Fragen entstehen. Wieso wollte er nicht klar denken? Wieso flüchtete er vor seinen eigenen Gefühlen? Alles Dinge, die er weder mit anderen, noch mit sich selbst klären wollte. Da kam ihm das merkwürdige Verhalten seines Gegenübers gerade recht, denn es riss ihn unweigerlich in die Gegenwart zurück. Misstrauisch trat er einen Schritt zurück, beäugte Rhys plötzlich ganz genau. "Is das so?", erwiderte er. Bisher war er mit Informationen über sich selbst noch recht locker umgegangen, doch das änderte sich nun. Er war nicht länger bereit, Details über seine Vergangenheit, über sein Wissen und Leben zu teilen, bevor er nicht genau wusste, was es mit dem Fremden auf sich hatte. Schließlich machte sich dieser gerade ziemlich verdächtig und Hyun war - trotz des leichten Katers, der noch immer seinen Kopf plagte - nicht dumm genug, um so einfach in irgendeine Falle zu tappen. "Ich nehm so Zeug nicht." Eine klare Ansage, die zufällig auch der Wahrheit entsprach. "So verzweifelt bin ich jetzt auch nicht." Eigentlich hatte er keine Probleme damit, über all den illegalen Mist, den er so vertickte, zu quatschen, doch jetzt, wo er befürchtete, dass vor ihm irgendein Undercover Bulle oder Ritter stand, hatte sich das Blatt gewendet. "Wieso juckt dich das überhaupt? Kann dir doch scheißegal sein, Alter. Du willst das Zeug ja eh nich."  Er wollte über sich selbst kein kein Wort mehr verlieren.
Weshalb er prompt den Spieß umdrehte. Jetzt war er der, der Fragen stellte. Der Violetthaarige wollte also aus dem Ausland sein? Interessante Aussage. War Fiore nicht äußerst streng, wenn es um Einwanderer ging? Mit den Fingerspitzen tippte er auf seinem Oberarm herum, um ein wenig der angestauten Nervosität loszuwerden. Am liebsten wäre er einfach abgehauen, gerade hatte er wirklich keinen Bock auf Stress. Er wollte doch nur mit Jimmy chillen. Gleichzeitig wusste er jedoch, dass wenn sich tatsächlich jemand so nah am Quartier seiner Gilde herumtrieb, der zu den 'Guten' gehörte, er das nicht einfach so zulassen konnte. "Gut, du warst also Kriegsflüchtling. Soll mir recht sein. Aber was bist du jetzt? Für wen arbeitest du?" So ruhig der Blonde nach außen hin auch wirken mochte, im Inneren sah es anders aus. "Wenn du lügst, gibts aufs Maul, klar? Versuch' gar nicht erst, mich zu verarschen." Auch Chime war wenig zufrieden mit der Situation, drückte seine Schulter gegen das Bein seines Herrchens. Natürlich wollte der Mischling nicht, dass die Situation sich zuspitzte oder gar eskalierte, er war noch nie besonders begeistert von Kämpfen gewesen, tat es ausschließlich, um Hyun zu schützen.


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BeitragThema: Re: Verwucherter Vorgarten
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Über klar denken schieden sich hier wohl die Geister. Rhys mochte es. Es gab wenig, was er so sehr hasste, wie die Kontrolle über sich zu verlieren. In der Hälfte der Fälle starben dann Leute – was ihn an sich nicht so störte, aber es war nervig. Das Einzige, wo er loslassen konnte, war beim Malen. Doch Rhys ging nicht weiter darauf ein. Er würde Hyun nicht überzeugen können und es auch nicht weiter versuchen, immerhin konnte es ihm gleich sein, was der andere davon hielt. Solange ihm der Blonde nicht im Weg war, konnte der mit seinem Kopf machen, was er wollte.
Es war für ihn schon ungewohnt genug, Hyun über die Drogen auszufragen. Rhys setzte nicht oft andere unter Druck oder forderte. Sein Gegenüber wich nun misstrauisch zurück und der Vampir hielt kurz inne. Wie viel konnte er fragen, bevor der Größere vom Garten verschwand. Zugegeben wäre das aber auch kein großes Problem. „Entschuldigt, ich wollte nicht implizieren, dass Ihr das nehmt. Ebenso wenig wie ich es nehmen will.“ Er senkte leicht das Kinn, hielt den Blick so, dass er Hyuns Augen weiterhin auswich, auch wenn seine Stimme nicht zitterte oder leiser wurde. „Ich interessiere mich dafür, woher Ihr eure Informationen habt und warum Ihr Euch damit auskennt. Von wem Ihr darüber Bescheid wisst.“ Rhys kniff leicht die Augen zusammen und nickte, als der Blonde den Spieß umdrehte und jetzt ihn ausfragte. Kriegsflüchtling war die neue Rolle, die er hier spielte – als Magier von Royal Crusade, oder Liberty Phoenix. Es war zwar nicht ganz die wirkliche Wahrheit, aber für die Person, die er jetzt, hier war, war es eine Tatsache. Rhys zuckte nicht mit der Wimper, als er antwortete. „Ich arbeite jetzt als Magier in Fiore.“ Was er konnte, zumindest grob, hatte Hyun vorhin schon gesehen, als Rhys den Ball aufgehoben hatte. Er hatte eine 60 zu 40 Chance, dass auch Hyun hier her gehörte … und Rhys beschloss, es darauf ankommen zu lassen. Alternativ musste er darauf hoffen, den anderen in einem Kampf besiegen zu können. „Ich gehöre zu Liberty Phoenix. Seid Ihr ebenfalls Teil der Gilde?“
Wenn er ein Ja bekommen würde, könnte er zu seinen alten Fragen zurückkehren. Wenn nicht … dann würde er überlegen müssen, was er mit dem Blonden und dessen seltsamen Hund anfangen sollte. Eigentlich mochte Rhys Hunde ja, aber dass hier war eine solche Mixtur, dass man es eigentlich nicht mehr so nennen konnte.

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BeitragThema: Re: Verwucherter Vorgarten
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08 | @Rhys
Unzufrieden grummelte der Blonde. Es war ihm doch vollkommen Schnurz, was der Kerl implizieren wollte. Fakt war, dass er sich äußerst fragwürdig, fast schon auffällig benahm und das war es, womit Hyun ein Problem hatte. "Und wieso interessiert dich das, eh? Du glaubst doch nicht, dass ich hier irgendwen freiwillig verpeiffe." Es mochte sein, dass er keinerlei Treue zu den Leuten, deren düstere Geschäfte er unterstützte, empfand, doch deswegen würde er ihre Machenschafen sicherlich nicht einfach aufdecken. Schon alleine deswegen, weil die Sache früher oder später auf ihn zurückgeführt werden würde und er hatte keine Lust, es mit seinem Kopf zu bezahlen. "Für wie dumm hälst du mich eigentlich? Oder bist du echt so schräg drauf?" Es konnte sein, dass der Lilahaarige einfach nur eine Art an sich hatte, die dafür sorgte, dass sich ein Gespräch mit ihm anfühlte wie ein Verhör, doch wie hoch war die Chance? Da war es doch viel wahrscheinlicher, dass es sich bei ihm um irgendeinen Undercover-Idioten handelte.
Tja, das Schicksal liebte wohl komische Spiele, denn wie sich herausstellte, war der komische Vogel tatsächlich von seiner Gilde und somit harmlos. "Alter, wieso sagst du das nicht gleich?" Der Blonde legte den Kopf in den Nacken und lachte. "Eyyy, ich dachte echt du wärst irgendein Schwachkopf, der hier herumschnüffelt." So ein Stress und Drama wegen exakt gar nichts. Mahn, darauf hätte er wirklich gerne verzichtet! Das war überhaupt nicht gut für sein verkatertes Köpfchen, dessen Schläfen er nun leicht massierte. "Na klar bin ich auch von hier. Warum glaubst du sonst, dass ich mich hier herumtreibe? Als ob n normaler Typ hierher marschiert um mit seinem Haustier zu spielen." Jetzt, wo sich sein Herrchen wieder entspannte, lockerte sich auch Chimes Körpersprache wieder. Zwar behielt er sein Gegenüber noch immer aufmerksam im Auge, doch die Federn auf seinem Schädel legten sich langsam wieder an. Hyun gab ihm noch einen kleinen Klaps auf den Hinterkopf, sodass er auch seine Mimik entspannte und aufhörte, zu starren. Ging doch! Kollegialität wurde bei dem Pan zwar nicht unbedingt groß geschrieben, aber ein wenig Anstand konnte man ja trotzdem zeigen. "Dann kann ich ja quatschen." Er zuckte mit den Schultern. Es gab keinen Grund, sein kleines, illegales Hobby vor einem Crusader geheim zu halten. Die meisten hatten schließlich noch deutlich mehr Dreck am Stecken als er selbst. "Ich weiß davon, weil ich dafür sorge, dass das Zeug an den Mann kommt, duh." Das war ja wohl offensichtlich. Er hatte Ahnung, nahm es aber nicht selbst, das war die einzige Option, die Sinn machte. "Irgendwoher muss die Kohle für meine Kippen ja kommen. Und der Kerl hier frisst mir auch halb die Haare vom Kopf. Quests reichen da nicht." Mit dem Zeigefinger tippte er sich an eine der rasierten Seiten seines Kopfes. Kleiner Scherz am Rande. Der Rest stimmte jedoch: Hyuns Lebensstil war nicht gerade billig und musste finanziert werden. Je leichter und schneller, desto besser. Er war kein Kerl, der freiwillig hart und ehrlich arbeitete, wenn es auch einfach und illegal ging. Wie so oft im Leben griff auch hier sein Motto: Alles war erlaubt, solange man sich nicht erwischen ließ. "Meinen Boss kenn ich nicht. Will ich auch nicht, genauso wenig willst du das. Ich krieg das Zeug nur zugesteckt und trag's weiter, schnapp mir das Geld, behalt meinen Teil und geb den Rest zurück an meinen Dealer." Manchmal war es besser, weniger zu wissen. Alleine, weil man es so auch nicht in Bedrängnis ausplappern konnte.


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BeitragThema: Re: Verwucherter Vorgarten
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Rhys wurde ungerne konkret. Wenn er es einmal war, konnte man ihn auf seinen Worten festlegen, entsprechend vermied er es, eine eindeutige Antwort zu geben. Leider schien er ohne solch einer Antwort auch nicht weiterzukommen und er verstand auch, warum Hyun nicht mehr erzählte. Natürlich würde er keinen verpfeifen. Wenn er jemanden hatte. Wovon der Vampir mittlerweile ausging. Wäre er tatsächlich ein rechtsschaffender Bürger wäre er schon längst von hier geflohen oder hätte versucht den anderen festzunehmen. Rhys hatte aber wenig Interesse an dem Blonden. Er war nur am dem interessiert, was der zu erzählen hatte und so beschloss er, seine Geschichte auf eine Karte zu setzen. „Natürlich nicht.“ Er schenkte Hyun ein schmales Lächeln. „Wenn ich solch ein Schwachkopf wäre“, Rhys versucht, sich das Wort Schwachkopf zu merken, „der herumschnüffelt, währt Ihr allerdings ziemlich verdächtig gewesen, wenn ich das sagen darf? Sollte Euch jemand anders fragen, solltet Ihr keine Gegenfragen stellen, sondern mit einem Nein antworten.“ Rhys lachte nicht, als der andere es tat, aber auch er entspannte sich ein Stück weit. Hyun rieb sich den Kopf, eine Geste, die Raoul oft gemacht hatte, wenn Esmeé etwas von ihm gewollt hatte, wenn er von einer Nacht voller Tänze übermüdet gewesen war. „Wohnt Ihr hier?“ Rhys schob die Hände in die Hosentaschen, eine Haltung, die er sich in den letzten Wochen angeeignet hatte. Hier draußen war es zu kalt, sie hinter dem Rücken zu verschränken, wie er es gewöhnt war. Das Hundewesen ließ Rhys schließlich aus dem fesselnden Blick, der ganz und gar nicht zu den Hunden passte, mit denen er sich sonst umgab. Der Hund dieser einen Frau, die er mit Lady Máirín bestohlen hatte, war deutlich netter gewesen. Rhys Lippen verzogen sich kurz, als er sich an ihren Namen zu erinnern versuchte. Irgendetwas mit T …
Hyun riss ihn zurück und offenbar war der andere jetzt bereit, mit ihm zu reden. Rhys trat vom Weg weg näher ins Gebüsch, sodass sie beide nicht mehr so angespannte wie zuvor sich gegenüberstehen mussten. Zwar fürchtete er um seine Hose, wenn er durch das Gestrüpp ging, aber solang er ein wenig Abstand hielt, würde das schon gehen. Außerdem stand er jetzt mit dem Rücken zur aufgehenden Sonne, was seinen Augen gefiel. Aus Gewohnheit lächelte er bei dem angedeuteten Witz was die Haare des anderen betraf, aber seine Konzentration lag wo anders. „Wie seid Ihr dazu gekommen, wenn Ihr den Boss nicht kennt?“ Rhys hatte zwar kein Haustier und er brauchte für sein aktuelles Leben wenig Geld, von den Farben abzugesehen, aber er war nicht zufrieden mit seinem Leben. Nicht mit dem Zimmer, seiner Kleidung, der Wärme und dem, was er eigentlich in seiner Freizeit machen wollte. Freizeit … noch etwas, an dass er sich noch nicht wirklich gewöhnt hatte. Er hatte sein Leben lang, seit er fünf gewesen war, 24/7 gearbeitet. Jetzt hatte er viel Zeit, die er füllen konnte und wollte – am besten mit etwas, dass ihm Geld einbrachte. „Gibt es Möglichkeiten, mitzuarbeiten?“ Rhys hob den Blick von Hyuns Tier zu dessen Gesicht. Jetzt, nachdem dieser ihm erzählt hatte, was er machte, könnte auch Rhys ihm erzählen, warum er sich in diesem Garten herumtrieb. Allerdings war der Vampir nicht sicher, ob der andere das wirklich wissen wollte. Wenn, würde er schon danach fragen, Rhys würde ihn nicht mit Wissen vollstopfen, von dem er nichts wissen wollte.

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BeitragThema: Re: Verwucherter Vorgarten
Verwucherter Vorgarten EmptyDo 10 Aug 2023 - 20:59

09 | @Rhys
Ey, ernsthaft? Versuchte der Typ jetzt echt, ihn zu belehren? Hyun hatte echt gedacht, dass das schräge Verhalten mit ihrer kleinen Ausprache ein Ende gefunden hatte, doch da hatte er sich wohl geirrt. "Mir doch egal, ob ich verdächtig bin", entgegnete er, gefolgt von einem genervten Stöhnen, "Wer versucht, mich zu verarschen, kommt sowieso nicht mehr in einem Zustand davon, in dem er noch petzen könnte." Zwar würde er nicht töten, aber einen Kiefer zu brechen würde kein Problem für ihn darstellen. Er würde sicherstellen, dass jeder Verräter überlebte und jede Nacht von Alpträumen von ihm geplagt wurde. Mord in einer Welt wie dieser war viel zu gnädig. Die jetzige Existenz war schlimmer als alles, was danach kommen könnte. "Klar. Hast du mal die Wohnungspreise in Crystalline gesehen?" Da kam er im Gildenhaus deutlich günstiger davon. Zwar musste er dafür in einem beschissenen Keller vor sich hingammeln, doch letztendlich war es ihm egal, ob er mit einem Hauch von Tageslicht vergammelte oder nicht. "Wenn ich mir das leisten wollen würde, müsste ich deutlich mehr arbeiten. Alles für ne zentralere Wohnung? Ne danke." Er sah es nicht ein, seine Zeit mit Schuften zu verschwenden ... dann faulenzte er doch lieber, suhlte sich in Selbstmitleid oder kuschelte mit Chime. Oder ging einen heben. Gab schon einige Sachen, die deutlich angenehmer waren.
Aus diesem Grund hatte er auch angefangen, als Laufbursche zu arbeiten. Oft waren es nur simple Botengänge. Ein heimliches Briefcouvert hier, und da ein Messer an der Kehle, wenn jemand nicht zahlen konnte oder wollte. Die Bezahlung war nicht überwältigend, aber trotzdem gut, schließlich erledigte man die Drecksarbeit, die sonst keiner machen wollte. Doch der Pan war niemand, der sich daran störte, sich die Hände schmutzig zu machen, wenn das Geld stimmte. Er machte es sogar gerne, denn dieser Mist kam stets mit einem Risiko, das ihm einen gewissen Kick verpasste. Wenn die Angst in seinem Brustkorb brannte und drohte, ihm die Luft zu rauben, hatte er am meisten Spaß am Leben. Deswegen war er auch dieser Gilde beigetreten. "Man muss die richtigen Leute kennen. Dann isses easy." Oder zumindest wissen, wo man sie fand. Dann hieß es, Vertrauen zu erarbeiten. Niemand wollte unzuverlässige Handlanger, schon gar nicht in diesem Metier. Eine falsche Wahl konnte schließlich viele Jahre Knast bedeuten. "Das hier is kein normaler Minijob, is dir das überhaupt klar?" Die Arme vor der Brust verschränkt und mit leicht erhobenem Kinn blickte er sein Gegenüber an. "Wenn du dich erwischen lässt, hast du nicht nur Probleme mit den Bullen. Wenn die befürchten, dass du Infos durchsickern lässt, isses vorbei." Selbstschutz zu jedem Preis war eins der größten Gebote. "Also wenn du an deinem Leben hängst oder jemand anderen hast, der es tut, dann lasses lieber." Der Pan hatte nur Chime und dieser war auch der Grund, warum er im Allgemeinen doch etwas Vorsicht walten ließ. Menschen, die sich für sein Schicksal interessierten, hatte er allerdings keine, er ließ schließlich auch niemanden an sich heran. Nicht einmal seine 'Eltern' wussten, was er inzwischen trieb und ob er überhaupt noch lebte - und das war auch gut so. "Keine Ahnung, ob du da ne leichte Chance auf n bissl Taschengeld oder so siehst, aber wenn du auch nur vermutest, dass du jemandem das Herz brichst, wenn du abkratzt, dann such dir lieber was anderes. Trag Zeitungen aus oder so." Das einem Crusader zu erzählen, war vielleicht ein wenig ironisch, doch er meinte es durchaus ernst. Man musste sein Leben nicht noch gefährlicher machen, wenn man einen Grund hatte, es zu leben. Er würde niemanden einfach leichtsinnig in seine Welt hineinziehen, wenn derjenige sich nicht vollkommen sicher war.


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BeitragThema: Re: Verwucherter Vorgarten
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Rhys verzichtete darauf, die Augenbrauen zu heben. Er kannte den anderen nicht gut genug, um zu wissen, ob dieser mit seinen Worten recht hatte oder übertrieb, aber er wollte es nicht herausfinden. Er konnte sich zwar wehren, aber er kannte die Gilde noch nicht gut genug, um sein Gegenüber einschätzen zu können. Der Vampir beließ es bei einem kurzen Nicken. Er hatte keine Probleme mit Leichen, aber er forderte es im Normalfall auch nicht heraus, wenn er eine Möglichkeit hatte, sie zu verhindern. Nicht für die Menschen, sondern weil Angehörige Fragen stellten. Es hatte Gründe, weshalb er seine Opfer nicht aus Familien nahm. Da er aber gerade von Hyun Informationen wollte, blieb das Thema liegen und Rhys erkundigte sich nach der Wohnsituation des Royal Crusaders. Ein kurzes Lächeln flog über seine Lippen, auch wenn er nicht wirklich amüsiert war. „Da habt Ihr Recht.“ Er hatte die Preise nie gelesen, aber er hatte sie gehört und wie gesagt – er hatte andere Dinge, wofür er auch Geld brauchte. Schritt für Schritt, bis er aus diesem Loch kommen konnte, in dem er aktuell hauste. Immerhin konnte er darin malen und die Bilderrahmen aufhängen. Außerdem hatte er Zeit. Es war noch nicht ganz in seinem Bewusstsein angekommen, aber rein theoretisch vermutete er, dass er jetzt viel, viel Zeit haben würde. Zumindest sagten das die meisten Legenden über Vampire, ob er wirklich nicht altern würde, würde die Zeit zeigen. Er hatte zumindest nicht vor, Lady Máirín zu fragen, wie alt sie war – Rhys wollte nicht gewisse Körperteile verlieren.
Hyun war wohl recht gegen Arbeiten eingestellt. Obwohl Rhys die Vorzüge eines reichen Lebens mochte, war Arbeit für ihn eher ein beruhigender, wie abschreckender Gedanke. Er kannte es nicht viel anders und es gab ihm ein direktes Ziel zu erfüllen, dass ihm einen Weg vorschrieb, den er gehen konnte.

Die richtigen Leute. Rhys kannte bisher nicht viele Magier und Menschen, wobei das eines der ersten Dinge war, die er ändern wollte. Außerdem kostete ihm das kein Geld, schon brachte ihm im besten Fall eines ein. Dennoch runzelte der Vampir die Stirn und wiederholte das Wort, dass er zwar hier und da aufgeschnappt hatte, dessen Sinn er aber nie ganz verstanden hatte. „Easy? Ist das ein anderes Wort für machbar?“ Rhys war vom Weg herab getreten, lehnte aber nicht an der Mauer, sondern stand ein paar Zentimeter daneben. Er spürte das quälend langsame Klopfen seines Herzens und ein anderes Gefühl, dass er lange, ziemlich lange nicht mehr gehabt hatte. Aufregung. Nicht verbunden mit Reue, wie als der Sitz von Bosco von den Rebellen angegriffen worden war und er Raoul aus dem Haus gebracht hatte, sondern reine Aufregung. Er nickte. Es ähnelte eher dem, als er das erste Mal am Hof eingetroffen war. Es war ab dem Zeitpunkt kein Zurück mehr möglich gewesen. Wenn er Hyun verklickerte, dass es ihm Ernst war, war er auch hier den Schritt zu weit. Andererseits, er war schon Teil von Royal Crusade und mit seiner alten Aufgabe verglichen waren seine Chancen, dass hier zu überleben, viel, viel höher. Sein Finger fuhren über die Narbe unter seinem Pulloverkragen am Hals, bevor er sie aufhalten und zurück in die Manteltasche schieben konnte. „Das ist mir bewusst.“ Rhys schüttelte den Kopf. Die Daeva war die einzige, mit der er näheren Kontakt, um es so zu beschreiben, gehabt hatte und er war nicht sicher, wie viel sein Leben ihr wert war. Er selbst wollte zwar nicht noch einmal sterben, aber er nahm an, dass sein Leben dadurch nicht mehr in Gefahr geraten würde wie bei den üblichen Questaufträgen, die in aktiv in Kämpfe trieben oder zum Mord aufforderten. Nein, Rhys war sich ziemlich sicher, dass er keinem wirklich das Herz brechen würde, keiner Person und auch sich selbst nicht. „Mein Angebot steht“, meinte er nach der Denkpause. Seine Finger kribbelten nichtsdestotrotz. „Ich gehe das Risiko ein.“ Erneut verzogen seine Lippen sich zu einem Lächeln, dass diesmal ernst gemeint war. „Ich schätze allerdings Eure Bemühung, es mir zu verdeutlichen.“

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BeitragThema: Re: Verwucherter Vorgarten
Verwucherter Vorgarten EmptySa 23 Sep 2023 - 18:21

10 | @Rhys
Ein leises Schnauben, während der Blonde die Hände tief in die Hosentaschen schob. Ein weiteres Mal wiederholte sich der Gedanke 'aus welcher Höhle war der Kerl eigentlich gekrochen?'. Hyun war doch nicht der Übersetzer dieses Schwachkopfes, wer wusste bitte nicht, was 'easy' hieß? "Mh, in dem Fall schon. Aber eigentlich heißts eher sowas wie 'einfach'", erklärte er schließlich widerwillig, denn weitere Missverständnisse konnte er gerade nicht gebrauchen.
Der dunkle Blick lag auf dem blassen Gesicht des Violetthaarigen, eigentlich rechnete er damit, zumindest den Anflug eines Zögerns darin zu erkennen, zumindest ein kurzes Zweifeln. Das hätte ihm bereits ausgereicht, um die Sache hier und jetzt abzubrechen, doch es schien sich nichts ergeben zu wollen. Der Pan war niemand, er Leute, die noch eine Zukunft hatten, in die Scheiße ritt, er wollte möglichst vermeiden, dass Unschuldige sich ihr Leben verbauten. Klar, der Kerl vor ihm mochte bereits Teil von Royal Crusade sein, schlimmer ging es wohl kaum, aber Hyun wollte seine Warnung trotzdem ausgesprochen haben. Wenn die Aktion nach hinten los ging war er somit unschuldig. "Hmpf, wie dumm kann man sein?", entgegnete er trocken, als der Untote seine Überzeugung mitteilte. "Aber mir solls Recht sein." Er war selbst schließlich auch nicht besser. Wer war er also, jemanden dafür zu verurteilen? "Bild dir nichts drauf ein, ich tu das für mein reines Gewissen und nich für dich." Das war eine blanke Lüge, doch der ruhige, entschlossene Ton, mit dem er sie aussprach, ließ sie überzeugend werden. Weder konnte, noch wollte der Blonde den Eindruck erwecken, dass er irgendwelche Sympathien für sein Gegenüber übrig hatte. Beziehungen waren gefährlich und er wollte nicht letztendlich selbst der werden, der es bereute, Rhys den geheimen Hintereingang zur Welt der Drogen gezeigt zu haben. "Dann komm mal mit." Hyun hatte eine starke Vermutung, wo sich sein Vorgesetzter um diese Tageszeit aufhalten könnte. Genau genommen war er dort zu fast jeder Uhrzeit anzutreffen. Naja, vielleicht auch nicht, aber zumindest wurde er stets dorthin zitiert, wenn es einen Botengang für ihn zu erledigen gab. "Wir machen vorher nen kurzen Abstecher zu meinem Zimmer, dann checken wir, ob wir mein Freundchen ausfindig machen können." Natürlich meinte er die Bezeichnung 'Freundchen' kein bisschen ehrlich, was bereits die Betonung erahnen ließ. Er traute dem Kerl keine Nasenlänge weit, genau aus diesem Grund plante er auch, seinen treuen Baseballschläger mit auf die Reise zu nehmen. Unbewaffnet kreuzte er da sicherlich nicht auf, auch, wenn es zwischen ihnen ein Arbeitsverhältnis gab. Man wusste ja nie.
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BeitragThema: Re: Verwucherter Vorgarten
Verwucherter Vorgarten EmptySo 29 Okt 2023 - 18:37

Questbeginn: [B-Rang] Hol mir die Sterne vom Himmel
featuring @Bran & Hyun
01 | Outfit
Irgendwie endete der Pan in letzter Zeit öfter hier draußen in dem ollen, fast schon ranzigen Vorgarten. Die Motivation, sich nach Crystalline zu schleppen und mit chime in einem ordentlichen Park zu spielen, war geringer denn je. Gleichzeitig hatte man hier (in der Regel) vollkommene Ruhe. Keine Spaziergänger, keine Idioten, die blöd glotzten und 'was zur Hölle ist das denn??' fragten, keine Kinder, die wissen wollten, ob sie Jimmy mal streicheln durften. Es war einfach ruhig und entspannt. Der perfekte Ort, um den Kater vom Vortag auszukurieren. Den Hintern auf ein halb zerfallenes Mäuerchen gepflanzt und die Ellenbogen auf die Oberschenkel gestützt beobachtete er seinen Vierbeiner, der mit der Nase am Boden herumsprang und anscheinend auf Mäusejagd war. Den Ball, den er zuvor einige Mal apportiert hatte, hatte er links liegen gelassen und fokussierte sich nun voll und ganz auf das Verfolgen von lebendigen Dingen. Hach, Chime. Was würde der Tättowierte nur ohne ihn machen? In letzter Zeit hatte sich das olle Gildenversteck immer weniger wie ein Zuhause angefühlt, ohne den Mischling wäre er wohl schon längst verrückt geworden. Die Erlebnisse, die den Pan sein Lebensstil hinterfragen ließen, stapelten sich zunehmend höher. Es war nicht so, dass er sich unzufrieden in seiner aktuellen Rolle fühlte, Chaos zu stiften gehörte noch immer zu seinen Lieblingsbeschäftigungen und sein Herz schlug auch heute noch höher, wenn er nur daran dachte, sich wieder prügeln zu können. Ja, es fühlte sich richtig an, keine Frage. Er hatte nicht das Gefühl, dass er etwas falsches tat. Wieso bekam er trotzdem immer häufiger zu hören, dass es genau das war? Falsch. Wie konnte etwas falsch sein, das sich gut anfühlte? Mit einem schweren Seufzen ließ er den brummenden Schädel in die Hände fallen. Der Blick landete dabei auf dem Zettel, den er zuvor am Questboard hatte mitgehen lassen. Bisher war nur sein Name darauf eingetragen, ein weiterer musste noch her. Doch gerade hatte er noch nicht den Nerv dafür, sich einen Partner zu suchen. Er brauchte noch ein Weilchen, bis der Alkoholpegel in seinem Blut genug gesunken war, um sich freiwillig mit Leuten zu unterhalten. Dass er sich für einen gildeninternen Auftrag entschieden hatte, war allerdings kein Zufall, er hatte die dumme Hoffnung, dass ein bisschen mehr Kontakt zu seinen Kollegen das Unwohlsein, das er in letzter Zeit mit seiner Gilde verband, vertreiben konnte. Ob das wirklich funktionierte, würde sich zeigen. Langsam hob sich der dunkle Blick wieder vom Papier und heftete sich wieder an Chime.
Dieser hatte inzwischen innegehalten, den Kopf weit über die Schulter erhoben und starrte nun ein halbes Loch in die Luft irgendwo hinter seinem Herrchen. Keine Zweifel, irgendetwas hatte er entdeckt. Hyun machte sich jedoch vorerst nicht die Mühe, sich umzudrehen oder irgendwas an seiner viel zu gemütlichen Position zu ändern. Er verließ sich darauf, dass sein Vierbeiner ihn vorwarnte und schützte, falls sich jemand mit schlechten Intentionen näherte. Es konnte aber genauso gut sein, dass es sich einfach nur um ein Eichhörnchen oder ähnliches handelte, das in einem der Büsche klettern übte. "Hallo?" Mal sehen, ob sich der potentielle Unbekannte zu erkennen gab, oder ob es wirklich nur ein Tierchen war.


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BeitragThema: Re: Verwucherter Vorgarten
Verwucherter Vorgarten EmptyMo 27 Nov 2023 - 15:55

Hol mir die Sterne vom Himmel
01  |  @Hyun  |  B-Rang
Dort lag der Aviane in seinem Zimmer und ließ ein langes, tiefes Seufzen von sich. Wieder ging eine komplette Nacht für ein ganzes Buch drauf. Wenn er einmal anfing, hörte er einfach nicht auf und las bis zum Ende. In letzter Zeit verbrachte der Brillenträger viel Zeit mit seinen Büchern, was an sich kein Problem darstellte. Wäre da nicht diese klitzekleine Sache mit Geld und sozialen Kontakten. Je länger er in seinem Zimmer verweilte, desto schwerer fand er die Motivation, dass er aus seinem Bett kam. Dabei nahm er sich fest vor, dass er neue Verbündete fand, aber das Bett als auch seine Leseecke waren Gift für ihn. Bran klappte den Roman zu, legte diesen auf den Beistelltisch und drehte sich nach rechts auf die Seite. Auf einmal gab es einen dumpfen Schlag, die Drehung ging ein wenig zu weit und er verlor an der Bettkante sein Gleichgewicht und fiel zu Boden. Selbst dieser fühlte sich so an, als ob er ihn mit kalten Händen festhielt. Nur mit schwerster Mühe rappelte es ihn doch auf. Mit zerzausten Haaren ging es weiter in sein Bad, damit sich der Gefiederte für den Tag wappnete. Langsam begab sich der Schwarzhaarige in die Gildenhalle. Irgendwas musste er ja mit dem Tag anfangen. Es zog ihn wieder mal an das Quest-Board, aber auf den ersten Blick sah er nichts, was ihn wirklich interessierte. Dennoch war es vielleicht mal besser, wenn er eine Gildeninterne-Quest annahm. Royal Crusade hatte viele Magier, die ihm noch unbekannt sind. Eigentlich komisch, da er sich schon fast ein ganzes Jahr in der Gilde aufhielt und gerade mal zwei davon durch eine Quest kannte.

Aber da er am Quest-Board auch nicht weiterkam, entschied sich das Vöglein, dass es ein wenig frische Luft benötigte. Ein relativ stiller Tag, draußen war so gut wie nichts los. Gab es was umsonst? Selbst wenn, er genoss die Ruhe und Kälte. Das Gefieder um seinen Hals plusterte er ein wenig auf, sodass sich die Wärme ein wenig isolierte. Eine Erkältung wäre fatal, das hieß sonst Bettruhe, und die wollte er so gut es geht eigentlich vermeiden. Es dauerte eine Weile, aber dann sah er doch eine weitere Person, die auf einer kleinen alten Mauer saß und mit sich eine Art Hund führte? Nein, nach einem normalen Hund sah das definitiv nicht aus. Aber die Kreatur kam ihm bekannt vor und dann erinnerte er sich doch wieder. Dies war ein Begleiter von diesem tätowierten Magier aus der Gilde. Bran sah ihn nur ab und an in der Gildenhalle mit seinem Begleiter, aber kannte nicht mal seinen Namen. Ein paar Schritte näher und seine Vermutung bestätigte sich, es war die besagte Person. Der Magier hielt ein Blatt Papier in seiner Hand, war dies etwa vom Quest-Board? Suchte er ebenfalls nach anderen Magiern? Nur eine Möglichkeit, wie er das herausfand. Ein paar Schritte weiter und das kleine Tierchen gab dem Magier zu erkennen, dass jemand auf ihn zukam. Der Brillenträger näherte sich nur langsam an den Tätowierten ran und blieb wegen des Begleiters ein wenig auf Abstand. „Guten Tag“, verbeugte er sich leicht nach vorne. „Mein Name ist Bran Kirrin, ich habe Sie schon ab und an in der Gildenhalle gesehen, Sie sind mir wegen Ihres Begleiters schon des Öfteren aufgefallen“, gab der Kirrin zur Kenntnis. „Wollen wir ein wenig laufen?“, lächelte er dem Magier zu.






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BeitragThema: Re: Verwucherter Vorgarten
Verwucherter Vorgarten EmptySa 2 Dez 2023 - 19:28

02 | @Bran
Angespannt lauschte der Blonde dem leisen Knarzen des Schnees, das sich langsam näherte. Erst, als Chime langsam die Lefzen zurückzog und zwei Reihen scharfer Beißerchen präsentierte, kehrte wieder Stille im verschneiten Vorgarten ein. Nur eine schwache Brise ließ ein paar letzte, verwelkte Blätter an ebenso ausgetrockneten Ästchen rascheln. Hyun war es, der als erstes die Stille brach, jedoch ohne sich dabei umzudrehen. Das tat er erst, als der Unbekannte den Gruß erwiderte. Dunkelbraune Augen trafen auf blaue, doch zumindest in denen des Pan ließ sich nichts als Misstrauen finden. Schon wieder jemand, der sich nur für seinen 'exotischen' Begleiter interessierte, was? Er zog die Brauen zusammen und schnaubte. "Da wärste nich der Erste", murrte er, während er sich erhob und beiläufig den Schnee von seinem Hintern klopfte. Dass er dabei etwas unbeholfen und wackelig auf den Beinen wirkte, ließ sich auf sein Date mit einer Wodkaflasche vom Vorabend schieben.
So viel zu seiner Ruhe. Der Questzettel wurde zusammengefalten und verschwand in seiner Jackentasche. "Du würdest nach nem Spaziergang genauso viel über ihn wissen wie jetz. Ich hab nichts über Chime zu erzählen."  Eigentlich hatte er sich mehr Kontakt zu seinen Kollegen gewünscht, doch nun bereute er diese Idee wieder. Es war eben doch immer das Selbe. Er verstand ja, dass der Kreaturenmischling das niedlichste Ding auf dieser Welt war, doch er hatte nicht 'Frag mein Herrchen über mich aus' auf die Stirn geschrieben!
Grummelnd fuhr er sich über das Gesicht und die tättowierte Kopfseite. "Ich weiß, wie die Sache hier laufen wird. Du wirst mich dazu ausfragen, was zur Hölle er is und woher er kommt und vielleicht findest du es sogar cool und willst auch einen haben. Dann werde ich dir sagen, dass es dich n Scheißdreck  angeht und du wirst dir denken 'was isn mit dem falsch' und beleidigt abzischen." Damit war der Drops gelutscht und beide fragten sich, wieso sie ihre Zeit so dermaßen verschwendet hatten. Echt ein tolles Gespräch. War wohl klar, wieso er darauf gerne verzichten würde, oder? Mit einem leisen 'Plop' landete ein vollgesabberter Ball neben seinen Füßen und zuckersüße, helle Äuglein fixierten ihn. Die Angst vor dem Fremden war verflogen, schließlich kümmerte sich Herrchen um ihn! Der Fischschwanz begann, zu wackeln, als der Pan sich herunterbeugte, um das Spielzeug aufzuheben und in die entgegengesetzte Richtung von dem Schwarzhaarigen zu schleudern. Schneeklumpen wurden aufgeschleudert, als der Vierbeiner lossprintete und hinterherflitzte. Hyun war wirklich froh, seinen Begleiter zu haben, doch manchmal wünschte er sich, dass dieser weniger Aufmerksamkeit auf sich ziehen würde. Doch das war nichts weiter als ein Traum, der niemals in Erfüllung gehen würde. Jimmy war nicht normal und solange er das nicht war, würde er niemals unauffällig sein. Kurz sah er ihm noch hinterher, ehe er sich wieder seinem Gesprächspartner zuwendete. "Wars das dann? Oder gibts noch was, was du mir unbedingt sagen willst? Falls ja, lass gefälligst die dumme Siezerei, ich bin doch keine 40, man."


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BeitragThema: Re: Verwucherter Vorgarten
Verwucherter Vorgarten EmptyMi 13 Dez 2023 - 18:19

Hol mir die Sterne vom Himmel
02  |  @Hyun  |  B-Rang
Am liebsten lief der Kirrin schnurstracks weiter, nach der Aussage, die er von seinem Gegenüber erhielt. Manieren schienen dem Magier völlig fremd. Auf eine adäquate Begrüßung wartete er vergeblich bei solchen Menschen. Dabei interessierte sich der Brillenträger überhaupt nicht für den Begleiter, oder was dieses Ding überhaupt sein sollte. Bran konnte nie was mit Begleitern oder Tieren anfangen, lieber las er und notierte sich Dinge, die ihn interessierten. Vielleicht war es auch nur fehlendes Interesse, da er nie mit Tieren aufwuchs. Aber ohne, dass der Schwarzhaarige ein weiteres Wort herausbekam, führte der Tätowierte seinen eigenen Monolog vor sich her, wie er es hasste, dass man ihn auf seinen Begleiter ansprach. Ein Charaktermerkmal, das unbedingt notiert werden musste! Aus der Tasche zückte er sein Notizbuch und schrieb auf einer neuen Seite Details zu dem Magier auf und zeichnete eine kleine Skizze von ihm und seinem Begleiter. Er klappt das Notizbuch zu und steckt es rasch in seine Tasche. „Du hast mir den Namen von deinem Begleiter ja schon verraten, wie heißt du?“, erkundigte sich das Vöglein neugierig und lehnte seinen Kopf seitlich auf die rechte Schulter. Der Gefiederte kannte solche Menschen nur zu gut, man sah ihm an, dass er schon genervt war. „Ich sage es dir gleich offen, ich suche jemanden für eine Quest“, direkte Antworten halfen am besten bei jener Persönlichkeit. Je mehr er sonst um den heißen Brei redete, desto genervter war dann sein Gegenüber und die beiden kamen nie auf einen grünen Zweig. „Ich habe beobachtet, wie du ein Quest-Zettel aus der Gildenhalle in deine Tasche gesteckt hast“, bemerkte der Aviane und schaute gespannt auf den Zettel in der Hand des Magiers. „Ich überlasse dir die Wahl, entweder wir gehen jetzt ein Stück laufen, oder du kannst mich später in der Gildenhalle aufsuchen.“ Mit der Wahl wollte Bran wissen, wie dringlich es dem Tätowierten mit der Quest-Suche war.

Es wehte ein kalter Wind und das Vöglein plusterte seine Federn nochmals auf und steckte seine Hände in den warmen Mantel. Er schaute dem Begleiter zu, wie dieser einen schmodderigen Ball vor die Füße des Blonden setzte. Wie man sowas niedlich fand, konnte sich der Brillenträger nicht erklären. Schon allein der Gedanke daran ließ ihn leicht aufstoßen. Doch den anderen Magier störte dies überhaupt nicht, hob den Ball auf und warf ihn in die andere Richtung von Bran. Viel mehr fragte er aber auch nicht, da er nicht wusste, wie sein Gegenüber darauf reagierte und ob er überhaupt mit ihm auf eine Quest ging. Dennoch blieben für den Schwarzhaarigen viele Fragen offen, auf die er gerne Antworten hätte, aber er ließ es auch nicht darauf ankommen. Der Brillenträger ging ein paar Schritte nach vorn und setzte sich mit einem Abstand von zwei Metern auf einen Teil der zerfallenen Mauer und wartete auf eine Antwort von dem noch Namenlosen.






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BeitragThema: Re: Verwucherter Vorgarten
Verwucherter Vorgarten EmptyDo 21 Dez 2023 - 21:30

03 | @Bran
Dunkle Augen kniffen sich misstrauisch zusammen, beobachteten missbilligend, wie irgendetwas niedergeschrieben wurde. "Alter, was soll das?", knurrte der Pan, "Wenn du da irgendwas über mich reinschreibst, kannste dir sicher sein, dass das Ding in den nächsten zehn Sekunden in Flammen aufgeht." Darauf konnte er echt verzichten. Wie weird war dieser Kerl bitte? "Ts, nenn mich Hyun." Zwar hatte er nach der Aktion nur geringes Interesse daran, dem Typen seinen Namen zu verraten, andererseits waren sie wohl Kollegen, es hatte keinen Sinn, dieses Detail zu verheimlichen. Trotzdem fühlte er sich unwohl dem Gefiederten gegenüber. Die hinter Brillengläser liegenden Seelenspiegel gaben ihm das Gefühl, dass sie direkt in ihn hinein blickten. Natürlich war das nicht möglich, da war sich der Pan sicher, doch seinem Herzen schenkte diese Gewissheit nur wenig Ruhe. "Ey, als ob. Machst du auch was andres, als mich zu beobachten?" Wollte er echt mehr Zeit mit dem Kerl verbringen? Das Bauchgefühl sagte 'nein', die eigene Faulheit und soziale Scheu, sich jemand Anderen suchen zu müssen, schrie 'ja!'. Solange sie es schnell hinter sich brachten und der Typ ihn danach in Ruhe ließ, war alles gut. "Wow, tolle Auswahl", brummte er, Begeisterung konnte man in seinen Gesichtszügen lange suchen, "Was, wenn ich keins von Beiden will?" Man, wie sollte er sich bloß zwischen 'beschissen' und 'beschissener' entscheiden? Mit einem leisen 'Fwomp' landete ein Ball neben ihm im Schnee.
Erwartungsvoll blickten helle Mischlingsäuglein hinauf zu dem Tättowierten. Natürlich dachte Chime nur ans Spielen. Die Gegenwart des komischen Fremden war schon fast vollständig vergessen. Als das Herrchen sich nicht sofort bückte und das Spielzeug erneut warf, schnappte er es sich wieder und kaute einige Male darauf herum, bevor er es wieder hinwarf. Verdammt, wie konnte man bloß so zuckersüß sein? Da konnte Hyun doch gar nicht anders, als dem Wunsch nachzukommen. Der Vierbeiner sauste wieder davon und die dunklen Augen wanderten zurück zu Bran. "Urgh, meinetwegen. Aber lass das schräge Buch da stecken, auf sowas hab ich voll kein Bock." Mit dem Zeigefinger deutete er unverblümt auf die Tasche, in der der Notizblock zuletzt verschwunden war. Er kramte den Zettel wieder hervor, faltete ihn auf und reichte ihn dem Gefiederten. "Trag dich ein, dann geben wir das Teil ab und machen uns gleich aufn Weg."  Es war kein leichter Auftrag, doch der Pan sah darin die perfekte Herausforderung. Wer, wenn nicht er als ehemaliges Zirkuskind, war perfekt geeignet für den Diebstahl einiger Museumsdiamanten? Bock, sich mit Mord und Totschlag zu befassen, hatte er außerdem eh nicht. "So n Kerl is scharf auf so n paar fancy Diamanten, weil er glaubt, die teuer verhökern zu können. Zum selber Klauen isser wohl zu dumm oder zu faul, deswegen müssen wir ran. Bin jetz nich so der Museumsprofi, aber hab gehört, dass das echt gut bewacht is", erklärte er, während er den Ball, den Jimmy ein weiteres Mal zurückgebracht hatte, in der Jackentasche verschwinden ließ. Begeistert war der Vierbeiner davon nicht, was er durch ein lautstarkes Grunzen verdeutlichte. Sein Spielzeug bekam er dadurch nicht, dafür aber einen sanften Klaps auf den Hinterkopf. "Klappe, Dummkopf." Schnauben von beiden Seiten. Obwohl die Worte des Tättowierten harsch klingen mochten, lag eine gewisse Zuneigung darin, die er selbstverständlich nur seinem Begleiter zu kommen ließ. "Also, was is? Oder haste doch Schiss bekommen, eh?"


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