Ortsname: Stadtbibliothek Crystalline Art: Gebäude Spezielles: --- Beschreibung: Die Stadtbibliothek von Crystalline Town wurde bereits vor vielen Jahrzehnten in dem gut erhaltenen Westflügel einer alten, verlassenen Burg eingerichtet. Die enorme Deckenhöhe des großen Gebäudes wird natürlich genutzt, sodass ein Teil der Regale nur noch mit Hilfe von Leitern erreicht werden können. Das alte Gemäuer beherbergt viele Geheimnisse und nicht alle Abteilungen sind frei für Besucher zugänglich. Hier Ordnung zu halten ist ein Lebenswerk und beschäftigt einige Bibliothekare. Es gilt die allgemein bekannte Regel: Leise sein!
Change Log: Sobald sich innerhalb des Rollenspiels etwas an dem Ort ändert, wird es hier kurz vermerkt.
Álvaro mag diesen Beitrag
Azael Schwarzer Dämon
Anmeldedatum : 23.11.22 Anzahl der Beiträge : 361 Alter : 32
Der Auftrag klang zunächst nicht sonderlich spannend, ging es schließlich nur in den Norden, um ein Buch aus der dortigen Bibliothek zu holen. Generell sollte das kein schweres Unterfangen sein, allerdings wusste man insbesondere in Crystalline Town nie, welchen Geschöpfen man dort über den Weg lief und wer wusste schon, was sonst noch alles passieren konnte. Für Azael war es jedenfalls einfach verdientes Geld und außerdem half er seinem Freund Reginald, in dem er dessen Master Slick half. Der Sumpfbewohner legte für seine Freunde stets die Hand ins Feuer und würde alles auf sich nehmen, um helfen zu können. Eine Hand wusch schlussendlich die andere, denn wer wusste schon, ob er nicht irgendwann die Gunst des Eklunds brauchte, um ein Ziel zu erreichen. Richtig interessant wurde der Auftrag durch eine andere Komponente, denn auch wenn die Tätigkeit selbst ziemlich langweilig erschien, so vermochte eine Person dennoch eine ganz gewisse Spannung zu erzeugen.
Delia Hollingsworth begleitete ihn auf diese Quest und gemeinsam waren sie am Bahnhof von Crystalline Town verabredet. Der Targaris war etwas früher eingetroffen und hatte daher seelenruhig gewartet, bis die Erdmagierin Erscheinung trat und glücklicherweise ließ diese nicht lang auf sich warten. Diese kam auf ihn zu und begrüßte ihn bereits aus der Ferne, als der Fauxpas seinen Lauf nahm und Delia schlussendlich mit der Nase vorweg gegen seine Brust krachte. Schmerzerfüllt hielt sie sich die Nase und Azael wandte sich ihr besorgt zu, wobei er dabei seine Hände auf ihre Schultern legte und ihr tief in die Augen sah. Als Delia nickte und ihm versicherte, dass der Schmerz schon abklang, stieß Azael einen erleichterten Atemzug aus, ohne dabei irgendeine emotionale Regung zu erzeugen. „Da bin ich aber beruhigt“, entgegnete er und schon teilte er ihr mit, wie froh er über ihr Erscheinen war. Die Hollingsworth überbrückte die restliche Distanz und schmieg sich dann sanft an ihn, während sie ihn umarmte. Ohne weiter darüber nachzudenken, legte auch Azael seine Arme um sie und vervollständigte daher das innige Begrüßungsritual.
„Eine Überraschung? Die ist bestimmt köstlich“, antwortete er trocken, denn er rechnete schon damit, dass sie ihm etwas zubereitet hatte. Es war irgendwie fast schon Brauch zwischen den Beiden, dass sie ihn nahrungstechnisch versorgte. Die Hollingsworth schlug vor, erst das Buch zu holen und danach würde sie ihm die Überraschung zeigen. Es war, wie sie sagte. Erst die Arbeit, dann das Vergnügen. „Einverstanden“, stimmte er trocken zu und gemeinsam verließen sie den Bahnhof, um die Stadtbibliothek von Crystalline Town zu erreichen. Die Stadt selbst wirkte trist und kalt, aber das war offenbar typisch für den Norden des Königreiches, über den Azael ja auch ins Königreich Fiore eingereist war. Während sie also den Bahnhof hinter sich ließen und ein Gefühl für die Stadt bekamen, erfragte Delia nun, ob er schon einmal in einer Bibliothek gewesen war. Für einen Augenblick war er still, doch dann sah er trocken zu ihr und schüttelte kurz den Kopf. „Ich war noch nie in einer“, beichtete er ausdruckslos. „Ich weiß nur, dass eine Bibliothek eine Sammlung von Büchern und Informationen allgemein ist“, fügte er noch wissend an. Entsprechend war Azael wirklich gespannt auf diese Bibliothek.
Sie schlenderten durch die Stadt und näherten sich unweigerlich ihrem Ziel. Das Azael in Kürze Bekanntschaft mit Esmeralda Fortuna Steinfaust machen sollte, ahnte er nicht einmal im Geringsten, allerdings sollte aus dieser Masche eine weitere Masche entstehen, die sich Azael aneignen würde, um für solche Fälle gewappnet zu sein. „Ich brauche im Übrigen deine Hilfe bei einer Sache“, startete Azael dann völlig überraschend aus dem Nichts. „Ich habe ein Buch hinsichtlich meiner Magie vom Meister erhalten, aber ich kann das nicht richtig lesen“, fügte er beichtend an und sah zu Delia. „Ich muss die Kontrolle über meine Fähigkeiten erlangen und das Buch soll mir helfen.“
Wenngleich es nur ein kurzer Moment war, in welchem Delia die Arme Azaels um sich spürte, genoss sie die Sekunden und erfreute sich auch an dem Detail, seinen Duft wieder wahrnehmen zu können. Doch dann löste sie sich wieder von ihm, schließlich wollte sie sich nicht allzu sehr aufdrängen. Kurz darauf erzählte sie dem Targaris auch schon von ihrer heutigen Überraschung. Und obwohl sie mit keinem Wort erwähnt hatte, dass es sich dabei um etwas zu Essen handelte, war Azael bereits einen Schritt weiter und meinte bereits, dass das köstlich klang. Überrascht, aber amüsiert lachte die Hollingsworth auf. „Du kennst mich mittlerweile wohl zu gut!“, schmunzelte sie gut gelaunt und der Schwarzhaarige war damit einverstanden, dass sie nur eben erst dieses Buch besorgen würden und danach ginge es ran an die Zimtschnecken.
So hatten die beiden Freunde schnell den Bahnhof verlassen, um sich nun auf den Weg zur großen Bibliothek zu machen. Da Delia zu diesem Thema - genauer gesagt zum Thema Bücher und Lesen - noch ein paar Fragen an Azael hatte, versuchte sie den gutaussehenden Anzugträger ein wenig aus der Reserve zu locken. Über die Frage, ob er denn schon einmal in einer Bibliothek war, wollte Delia sanft einsteigen. Und wie bereits geahnt, war er noch nie in einer, wusste allerdings ungefähr, was es war. Dummerweise war das Thema damit wieder beendet und die Köchin musste sich erst einen neuen Aufhänger suchen. Währenddessen spazierten sie durch die Stadt im Norden.
Als Azael Delia dann unvermittelt um einen Gefallen bat, blickte sie überrascht zu ihm auf. Egal was es, war sie würde ihm helfen. Sie stand noch immer tief in seiner Schuld, schließlich hatte er selbstlos ihrem Vater geholfen und war dafür extra nach Crocus Town gereist. Der Inhalt dieser Bitte brachte Delia auf jenes Ergebnis, welches sie sowieso herausfinden wollte. Azael brauchte also Hilfe, ein Buch zu lesen? Beziehungsweise Hilfe dabei, das Lesen richtig zu lernen. Dennoch formulierte sie ihre Vermutung lieber aus: „Soll dir ich dir dabei helfen? Also beim Lesen meine ich. Lesen kann ich deutlich besser als Magie anwenden“, hing sie verlegen an. Das war es, worum es Azael ging. Die Köchin kannte seine Vergangenheit und es war gar nicht verwunderlich, dass er nie richtig lesen gelernt hatte. Und natürlich würde sie ihm dabei helfen, das nachzuholen! „Natürlich helfe ich dir dabei! Das mache ich gerne“, versicherte sie ihm herzlich lächelnd und meinte es auch so. Sie verbrachte ihre Zeit ohnehin so gern mit ihm. „Aber das kann schon ein wenig dauern.. du musst es dann oft allein üben, wir sehen uns ja leider nicht so oft“, meinte Delia und der Wehmut in ihrer Stimme war nicht zu überhören.
Eine Weile gingen sie nebeneinanderher und jeder hing dabei seinen Gedanken nach, bis Delia die Stille brach: „Und der Gildenmeister von Fairy Tail gibt dir einfach so ein Buch, um dir zu helfen? Das finde ich nett.. Es ist bestimmt einfacher als Magier, wenn man Hilfe hat!“ Sie hatte ja auch zu Beginn Hilfe bekommen, aber Yingtao war kaum greifbar und meditierte in irgendwelchen Sümpfen derzeit.
Plot C-Quest: Die Legende von Constanza Confortola
Delia & Azael | Outfit # 3 | 10
Es war für den Sumpfbewohner nicht schwer gewesen ihre Überraschung zu erahnen. Bisher hatte sie immer eine Leckerei mitgebracht, also warum sollte es dieses Mal anders sein, auch wenn natürlich die geringe Chance dazu bestand. Allerdings war Delia eine Sterneköchin und verbrachte gern Zeit in ihrer Küche, also schlussfolgerte Azael eben einfach, dass sie ihm weitere Leckereien bescheren wollte. Und bisher hatte sie ihm auch immer sehr köstliches Essen mitgebracht, daher war seine Vermutung irgendwo auch gleichbedeutend mit einer geäußerten Hoffnung. Von allen Mahlzeiten, die er in seinem Leben bereits gegessen hatte, waren die von Delia zubereiteten die allerbesten. Sie traf seinen Geschmack wie ein Scharfschütze sein Ziel auf hoher Distanz, einfach akkurat eben. Als Delia meinte, er kannte sie bereits zu gut, ging in seinem Innersten ein Beben los, denn er freute sich bereits sehr auf diese Überraschung. Nach außen wurde natürlich nichts getragen, aber das kannte die Hollingsworth ja bereits. „Ich mag dein Essen. Das ist immer unbeschreiblich gut“, entgegnete er darauf ausdruckslos. Wie immer wirkte es sarkastisch, aber es war sein voller Ernst.
Zügig hatten sie den Bahnhof verlassen und bewegten sich in Richtung der Stadtbibliothek von Crystalline Town, um das Buch für Master Slick zu besorgen. Auf dem Weg erkundigte sich Delia nach den Kenntnissen des Finsternismagiers und mit ihren Vermutungen hinsichtlich seines Wissens lag sie auch goldrichtig. Zwar ging ihr der Aufhänger flöten, den sie nutzen wollte, um herauszufinden, ob er des Lesens mächtig war, aber überraschenderweise kam das Thema nichtsdestotrotz auf. Azael hatte es von sich aus angesprochen, denn er hatte von Gildenmeister Raban ein Buch über Finsternismagie erhalten, welches ihm helfen sollte, diese Mächte unter Kontrolle zu bekommen. Azael bat die Hollingsworth offen darum ihm beim Lesen des Buches zu helfen, denn er konnte ja nun wirklich nicht sehr gut lesen. Eigentlich konnte er gar nicht so wirklich lesen, Schreiben erst recht nicht. Seine Vergangenheit hat eine solche Ausprägung von Fähigkeiten einfach nicht vorgesehen und nun musste er so unheimlich viele Dinge nachholen, die für alle anderen Bewohner des Landes so selbstverständlich waren. „Es würde mich sehr freuen, wenn du mir beim Lesen helfen könntest“, bestätigte er noch einmal. „Und keine Sorge. Ich habe Zeit und Geduld. Ich lerne so gut und so viel ich kann, bis wir uns wiedersehen“, erklärte er dann noch.
Still liefen sie nebeneinander her und näherten sich dabei unweigerlich der Bibliothek, die sie in Kürze auch betreten konnten. Es war die Hollingsworth, welche die Stille durchbrach und sich noch nach einigen Gegebenheiten erkundigte. „Ja, genau“, bestätigte er die Vermutung Delias. „In Fairy Tail wird mir viel geholfen, wann immer ich Hilfe brauche“, erklärte er und das machte ihn auch glücklich, sorgte zugleich für eine wachsende Verbundenheit mit den Mitgliedern. „Bekommst du denn Hilfe bei deiner Magie?“, fragte er dann und sah Delia in die Augen. „Mein Meister hat bestimmt auch ein Buch für dich“, versicherte er ihr. Ein Anwerbeversuch für Fairy Tail? Azael wäre auf jeden Fall glücklich, wenn sie immer in seiner Nähe wäre. Dann erreichten sie auch schon die Bibliothek und blieben vor dem Eingang stehen. Ausdruckslos musterte Azael das Gebilde. Nun war es wohl an der Reihe Esmeralda Fortuna Steinfaust zu sein.
Während die beiden Freunde gemeinsam durch die Stadt im kalten Norden flanierten und Azael sich bereits jetzt auf das Essen von Delia freute, versuchte diese herauszufinden, wie es um die schulischen Fähigkeiten des Schwarzhaarigen stand. Die Köchin, welche ihrerseits das ganz normale Schulsystems des Königreichs Fiore durchlaufen und eine Ausbildung abgeschlossen hatte, ahnte bereits, dass Azael vieles verwehrt geblieben war. Als Sklavenjunge hatte man in Pergrande bestimmt nicht unbedingt Schule gehabt. Und so führte eines zum anderen und Delia versicherte dem Finsternismagier, ihm beim Lesen zu helfen. Er versprach ihr wiederum, fleißig zu lernen, ehe sie sich wiedersehen würden. „Sehr gut! Dann suchen wir bei der Gelegenheit nach einfachen Büchern, die dir dabei helfen werden“, schlug Delia vor. Und damit sie die Frist nicht überzog und Mahngebühren riskierte, da sie nicht pünktlich in den Norden zurückkam, würde einfach Esmeralda Fortuna Steinfaust diese Bücher ausleihen. Ob sie nun ein Buch niemals zurückgeben würde oder ein paar mehr war ja im Grunde nicht wichtig! „Ich kümmere mich darum“, meinte Delia noch wohlwollend, damit Azael nicht in die Sache mit reingezogen wurde.
Delia fand es großartig, was Azael da über die Gilde erzählte. Waren Meister nicht sehr beschäftigte Menschen? Toll, dass er sich die Zeit nahm und dem Targaris ein ausgewähltes Buch gab. Weniger toll, dass er nicht die Zeit hatte, es mit ihm zu lesen - aber okay. „Wenn alle so hilfsbereit sind, wäre das wohl auch für mich eine gute Wahl!“, meinte sie lachend in Bezug auf Fairy Tail. „Geholfen hat mir anfangs nur Yingtao, aber sie sagt, sie sei zu alt für den Kram und seither versuche ich irgendwie selbstständig besser zu werden. Mit mäßigem Erfolg“, gestand sie ein wenig schwermütig ein und hatte bewusst das Wort 'Kram' verwendet, statt dem Wort, welches die Alte tatsächlich gesagt hatte. Entzückt lächelte sie ihren Freund an, als er meinte, dass der Gildenmeister von Fairy Tail für sie bestimmt auch ein Buch habe. Es animierte sie, näher an ihn heranzutreten, um entsprechend näher bei ihm zu gehen. Dass das ein Anwerbeversuch war, war ihr dabei natürlich völlig entgangen.
In der Bibliothek angekommen staunte auch Delia nicht schlecht über diese Hülle aus Büchern. Eine ganze Zeit lang suchten die beiden - wobei eher Delia, denn sie konnte lesen und Azael nicht, nach dem Buch des Master Slick. In der Zwischenzeit hatte sie ihm zwei Vorschulbücher und ein Erstlesebuch in die Hand gedrückt, welche eigentlich für Kinder waren. „Das ist für Anfänger, damit starten wir“, verriet sie ihm flüsternd. Als ihr die Suche nach dem anderen Buch jedoch zu blöd wurde, entschied sie, zur Theke zu gehen und einfach danach zu fragen. Dort angekommen nahm sie Azael die Bücher noch einmal ab, um sie mehr oder weniger offiziell auszuleihen. „Ihren Bücherei-Pass bitte“, bat die streng wirkende, bebrillte Dame in den Sechzigern. „Ich bin neu in der Stadt und muss mir noch einen ausstellen lassen“, log Delia unverschämt. Die Dame nickte und wandte sich kurz ab, um ein leeres Kärtchen zu holen. Den Moment nutzte die Erdmagierin, um Azael verschmitzt anzugrinsen und ihm mit einem selbstgefälligen nicken zuzuzwinkern. Auffällig unauffällig versteht sich. Selbst er musste nun verstanden haben, dass Delia bewusst log. Hoffentlich konnte er das ertragen, seine Seele war schließlich so rein!
„Name?“ „Esmeralda Fortuna Steinfaust“, redete Delia wie selbstverständlich. „Adresse?“ Mist. Crystalline Town. Kalter Norden. Winter. Schnee. „Friedhofsstraße“ Genial! Jede Stadt hatte eine Friedhofsstraße! „Vier“ Gut. Nicht zu hoch greifen. „Einen Augenblick“ Unfassbar. Es hatte funktioniert. Delia würde ernsthaft einen falschen Ausweis bekommen! Innerlich jubelte die Magierin bereits und in ihr brach ein Feuerwerk aus, als sie das Ergebnis ihrer Lügen in Händen hielt. „Bevor ich diese Bücher ausleihe, hätte ich eine Frage. Wo finde ich das Buch 'Die Geschichte von Constanza Confortola'? Das würde ich auch gerne ausleihen“ Die Frau nickte und suchte mit Hilfe einer Lacrima nach dem Buch. Dann aber stockte sie. „Dieses Buch können sie nicht ausleihen, es befindet sich in jener Abteilung, zu welcher nur die Gelehrten Zugang haben“ „Oh.. dann.. darf ich es mir hier ansehen?“ ..und es einfach mitgehen lassen?, hing Delia gedanklich an. „Zugang ist Besuchern strengstens untersagt. Möchten Sie diese nun ausliehen, Frau Steinfaust?“ „Ja..“, seufzte Delia und verließ gemeinsam mit Azael wieder die Bibliothek, um kein Aufsehen zu erregen. Es hätte so einfach sein können!
Plot C-Quest: Die Legende von Constanza Confortola
Delia & Azael | Outfit # 4 | 10
Vom perfiden Plan sämtliche Bücher über einen Decknamen auszuleihen und folglich wohl niemals wieder zurückzugeben, wusste Azael natürlich nichts. Er vermutete es nicht einmal und intervenierte daher auch keineswegs, stattdessen verließ er sich auf ihre Versicherung, dass sie sich um die Bücher kümmerte. Die Hollingsworth wollte die Gelegenheit nutzen, ihm ein paar hilfreiche Bücher auszuleihen, damit er vernünftig Lesen und Schreiben lernen konnte. Da sie sich kaum sahen, musste er vieles allein bewerkstelligen, aber immerhin war Delia da, um ihm seine Möglichkeiten aufzuzeigen und ihm zu erklären, wie er am besten vorging. Zu wissen, dass sei ihm dabei half, freute ihn wirklich sehr, nur das Delia davon eben nichts zu Gesicht bekam. Seine Worte mussten da einzig und allein ausreichen. „Das ist lieb von dir. Vielen Dank“, entgegnete der Targaris ihr schlussendlich also. Er war bei ihr definitiv in guten Händen. Danken tat Azael ihr es aber auch mit einem subtilen Anwerbeversuch, denn er machte der Hollingsworth klar, dass man in Fairy Tail eben immer Hilfe bekam und berichtete seinerseits von den Erfahrungen mit dem Meister. Dabei kam natürlich auch wieder etwas über Delia heraus, die ihr Training offenbar eine Zeitlang von Yingtao erhalten hatte. „Wenn diese Yingtao mittlerweile zu alt ist, dann kannst du bei uns ja erst recht Hilfe in Anspruch nehmen. Fairy Tail hat viele junge Magier“, warf er dann gleich zurück. Ein sehr überzeugendes Argument und niemand auf der Welt verlangte von einem, allein besser zu werden.
In der Bibliothek wurden die beiden Magier von der schieren Menge an Büchern überrascht, doch hielt es sie nicht auf, das Buch für Master Slick zu suchen. Gemeinsam huschten sie von Gang zu Gang, während die eigentliche Arbeit von der Hollingsworth gemacht wurde, schließlich konnte Azael nicht lesen und folglich auch nicht helfen. Während der Suche, kramte Delia nebenher noch einiges zusammen, womit Azael das Lesen lernen konnte. Kurzerhand bekam er Vorschulbücher für Kinder in die Hand gedrückt, mit denen sie beginnen würden. Seine ausdruckslosen Augen betrachteten die Werke, die ganz eindeutig für Kinder waren, aber wichtig war ja nur das Endergebnis. „Einverstanden“, entgegnete Azael in normaler Lautstärke. Lauter oder leise ging nicht, denn er sprach immer gleich. In entsprechenden Situationen konnte er das unbewusst anpassen, aber für Situationen wie in einer Bibliothek fehlte einfach das dafür notwendige Gespür. Die Suche nach dem eigentlichen Buch blieb jedoch erfolglos, daher alternierte die Hollingsworth ihren Plan und begab sich einfach zur Theke, um nachzuhaken. Dort entriss sie dem Finsternismagier noch einmal die Bücher, um diese offiziell auszuleihen. Stillschweigend beobachtete Azael das Gespräch zwischen der Angestellten und Delia. Ohne zu hinterfragen, was Phase war, erwiderte er ihr Nicken, wenngleich auch ohne weiteren Ausdruck. Das er damit ihre hinterhältige Nummer legitimierte, war ihm überhaupt nicht bewusst. Selbst als Delia sich als Esmeralda Fortuna Steinfaust ausgab, hinterfragte er nicht ihre ehrlichen Absichten, sondern lediglich die Tat selbst.
Das gesuchte Buch bekamen die beiden Magier jedoch nicht, daher war das Gespräch mit der Angestellten vorerst beendet und schon befand sich das Duo wieder außerhalb der Bibliothek. Sie hatten es also nicht bekommen, doch was jetzt? Azael hatte doch zunächst ein anderes Anliegen. „Ich wusste nicht, dass man in öffentlichen Bibliotheken ein Pseudonym verwendet“, gestand er ausdruckslos und blickte zu Delia. „Aber ich verstehe, wieso man das tut. Es soll ja kein anderer Besucher der Bibliothek zu einem nach Hause kommen, nur weil dieser gern dasselbe Buch haben möchte“, schlussfolgerte er also….völlig an der Tatsache vorbei. Dann warf er einen Blick über die Schulter und betrachtete die Bibliothek. Sie hatten ihren Auftrag noch nicht erfüllt, denn Master Slick brauchte noch immer das Buch. „Die Dame wollte uns das Buch nicht geben. Es ist nicht für Besucher gedacht“, analysierte er und sah dann zu Delia. „Was tun wir jetzt?“
Wenn man Azael zu reden hörte, könnte man meinen, die Gilde Fairy Tail wäre ein Ort voller hilfsbereiter, netter Magier. Bestimmt hatte er damit auch recht, dann der Ruf der Gilde war ja durchaus positiv, allen voran was den unerschütterlichen Zusammenhalt der Mitglieder betraf. Irgendwie stellte Delia sich das durchaus ganz nett vor. Vielleicht sollte sie wirklich über Fairy Tail nachdenken? Aber nur, wenn Azael einverstanden wäre! Nicht, dass er sich von ihr verfolgt fühlte oder dergleichen.
Als der große Auftritt von Esmeralda Fortuna Steinfaust kam, war Delia wirklich heilfroh, dass Azael das so stillschweigend akzeptiert hatte. Tatsächlich hatte sie ihn, bei all der Sympathie, als unberechenbaren Faktor gesehen, welcher ihren Plan zum Scheitern bringen könnte. Doch er schien ihr einfach zu vertrauen und ließ sie machen, statt sie auffliegen zu lassen. Doch trotz der Gelassenheit des Targaris scheiterte Delia an den Regularien der Bibliothek. Nun denn! Wenn das so ist, würde sie eben vorerst das Feld räumen und gemeinsam mit Azael einen Plan schmieden! Reeks Master Slick würde dieses Buch bekommen, komme was wolle!
Draußen angekommen musste Delia sich wirklich ein Auflachen verkneifen, als Azael die Gründe für ihr Pseudonym nannte. Sie kam zwar nicht um ein breites Grinsen umher, aber das kannte Azael ja bereits. „Nein, nein. Man benutzt in der Regel kein Pseudonym, wenn man sich ein Buch ausleiht. Es ist ja so, dass die Mitarbeiter nicht verraten dürfen, wer das Buch, welches verliehen ist, gerade hat“, erklärte sie ihm geduldig. Dann sah Delia verstohlen nach links und rechts, um sich zu vergewissern, dass niemand zuhörte. Daraufhin ging sie näher auf Azael zu und flüsterte: „Ich habe gelogen, weil wir das Buch doch niemals zurückgeben können. Und ich kann mir keine Mahngebühren leisten, das weißt du doch“ Ja, Azael sollte wissen, wie ausgebrannt Delia immer war. Ja, das war vielleicht wie stehlen. Aber was hätte sie denn tun sollen? Stehlen mussten sie es so oder so. Delia wollte es lediglich unter dem Deckmantel des Ausleihens machen. Tja, was aber nun? „Gute Frage.. lass uns erst mal die Zimtschnecken essen, dann fällt uns bestimmt was ein“, schlug Delia vor und lotste Azael auf die nächste Bank. Dort nahmen die beiden Freunde Platz und die Spitzenköchin holte die fluffigen, süßen und mit Liebe gebackenen Zimtschnecken hervor. Während die beiden also mümmelten, drehte sich alles um den Auftrag. „Wie ich das sehe, haben wir zwei Möglichkeiten: Entweder wir verstecken uns in der Bibliothek, bis sie schließt und holen es dann in Ruhe. Oder - falls dort Wächter sind oder so - wir versuchen an die Klamotten dieser Gelehrten zu kommen und geben uns als solche aus, um in diese Abteilung zu gelangen. Was meinst du?“, fragte Delia an Azael gewandt.
Plot C-Quest: Die Legende von Constanza Confortola
Delia & Azael | Outfit # 5 | 10
Vielleicht überlegte sich Delia die Sache mit Fairy Tail ja wirklich, schließlich könnte sie ihre Magierkarriere dort weit besser gestalten und hatte immer den notwendigen Rückhalt sicher, den diese Berufung oftmals einfordert. Gildenlose Magier hatten früher oder später immer das Problem, schlussendlich völlig allein dazustehen und das war ein Schicksal, welches er sich für die Hollingsworth nicht wünschte. Und dann waren da eben noch die Bedenken ihres Vaters, die Azael dazu veranlassten, ein wenig Einfluss auf seine Tochter zu nehmen. Jedenfalls würde sich der Targaris weit besser fühlen, wenn er Delia bei Fairy Tail wüsste, denn so konnte er auf sie achten und zugleich viele spannende Abenteuer mit ihr erleben. Zwar wollte Curt am liebsten, dass sie das Magierdasein gänzlich aufgab, aber Azael traf diese Entscheidung nicht für sie. Delia musste selbst wissen, was am Besten für sie war.
Gemeinsam betraten sie die Bibliothek und Azael wurde Zeuge eines interessanten Manövers, wenngleich sie an den Regularien der Einrichtung scheiterten und die Bibliothek resignierend verlassen mussten. Delia hatte sich als Esmeralda Fortuna Steinfaust ausgegeben und wollte das gesuchte Buch ausleihen, doch offenbar war es für den gewöhnlichen Besucher einfach nicht zugänglich. Draußen angekommen war es dann am Sumpfbewohner zu analysieren, weswegen die Hollingsworth zu so einem trickreichen Manöver griff. Schlussendlich hatte er sich da etwas Logisches zusammengesponnen, doch Delia war ehrlich genug mit ihm, um die Wahrheit nicht zu verzerren. Schlussendlich erklärte sie also, dass sie im Grunde einen Diebstahl begehen wollte und das war ja für gewöhnlich etwas, was Azael nicht gutheißen konnte. Delia konnte so etwas sicher auch nicht gutheißen.
„Das kann ich nachvollziehen“, entgegnete er in normaler Lautstärke auf die geflüsterte Offenbarung der Hollingsworth. Sie waren hier auf einer wichtigen Mission und es galt dem Meister eines guten Freundes unter die Arme zu greifen, da durfte man die Gesetzlichkeiten doch sicher ein wenig ausdehnen. Schlussendlich lag Azael die Freundschaft zu Reek deutlich mehr am Herzen als seine Integrität als angesehener Bürger des Königreiches, falls er das überhaupt in irgendeiner Form war. „Es war ein Versuch wert. Nächstes Mal klappt es bestimmt“, versicherte Azael seiner Freundin ausdruckslos und meinte damit nicht den nächsten Gang in diese Bibliothek, sondern das nächste Ding, welches Delia mit dem Pseudonym dann drehte. Auf die Frage was sie nun machen sollten, gab es zunächst keine feste Antwort, also widmete man sich den Zimtschnecken, die Delia mitgebracht hatte.
Die beiden Magier schnappten sich die nächste Bank, machten es sich bequem und begannen zu essen. Sofort griff der Finsternismagier zu, nachdem Delia das Buffet eröffnet hatte, und verkostete eines. Auch wenn man es ihm nicht ansah, so wusste man sofort, dass es ihm wirklich mundete. „Etwas so Leckeres habe ich noch nie gegessen“, gestand er ihr. Seine Reisen durch die Königreiche, die Sklavenaufträge und das Leben im Dreck hatten solch Leckereien eben nicht bereitgestellt. Während sie saßen und mümmelten, drehte sich nunmehr alles um den Auftrag. Delia brachte ihre zwei Optionen hervor, die beide ihren eigenen Reiz hatten, doch insbesondere das Verkleiden als Gelehrte war etwas, womit Azael wohl nicht viel Erfolg haben konnte. Er hatte überhaupt keine Ahnung, worauf es dabei ankam, aber Option 1 war auch sehr gefährlich.
Azael griff nach einer weiteren Zimtschnecke und vertilgte sie kurzerhand. Vielleicht gab es ja auch noch andere Möglichkeiten, denn Einschleichen und Verstecken war sicher schwieriger als es klang. Ein nächtlicher Einbruch würde sie aber definitiv zu Straftätern machen, also fiel die Option quasi auch weg. Tatsächlich blieben keine weiteren Optionen. „Wir sind der Dame in der Bibliothek definitiv aufgefallen, aber richtig angestellt, könnten wir in der Bibliothek untertauchen“, analysiert Azael. „An die Kleidung der Gelehrten kommen und sich einmogeln beherbergt viele Risiken. Unter anderem haben wir einfach keine Kenntnis über sie, also können wir sie schlecht bis gar nicht imitieren“, schlussfolgerte er weiter. „Ich wäre für Option 1 und du?“
„Und wie es klappen wird! Es geht schließlich Reek, da lassen wir nichts unversucht“, stimmte Delia Azael zu, als dieser meinte, dass der nächste Versuch sicher klappen würde. Ja, die Köchin war motiviert, dem Grünhaarigen Tierbesitzer zu helfen. Er hatte auf der Quest mit dem Riesen ebenso wenig gezögert, ihr zu helfen - dabei hatten sie einander noch gar nicht gekannt. Es war ihr also eine Freude, das nun wiedergutmachen zu können. Doch vorerst musste ein neuer Plan her und den schmiedete man am besten, wenn man nebenher ein paar leckere Zimtschnecken verdrückt. Delia hatte sie mit viel Liebe und Mühe gebacken, schließlich hatte sie ein wenig Gefallen daran gefunden, Azael mit guten Speisen zu überraschen. Also hatte sie die fluffigen Teilchen fix rausgeholt und verputzte sie nun gemeinsam mit ihrem Freund. Das Kompliment freute Delia sehr, mit einem rötlichen Schimmer auf den Wangen entgegnete sie glücklich: „Das freut mich! Dann muss ich mich in Zukunft noch mehr anstrengen, damit alle Speisen nach den Zimtschnecken nicht schlechter sind“, kicherte sie gegen Ende verlegen.
Gemeinsam wurden die Ideen durchgesprochen und Azael hatte gute Argumente für seine Entscheidung: Sie könnten Probleme haben, die Gelehrten zu imitieren. Azael, weil er Azael war und Delia, weil sie zu.. weil sie Delia war. „Du hast völlig recht! Wir nehmen Option 1. Wir finden schon ein gutes Versteck!“, meinte Delia gut gelaunt, woraufhin sie die Box mit den restlichen Zimtschnecken wieder verschloss. Auch, wenn Azael noch eine gewollt hätte, so musste er vernünftig sein: „Das wird ein langer Abend, wir brauchen Proviant“, erklärte sie lachend.
Von draußen konnten die beiden Magier erkennen, dass die Dame am Tresen gerade wegging, vom ein paar Bücher einzuordnen. Daher würde sie nicht sehen können, wer nun die Stadtbibliothek betreten würde. Delia winkte Azael schnell hinter sich her und so betraten sie erneut das Gebäude. Heimlich und in höchster Aufmerksamkeit schlichen die beiden um die Regale, stets auf der Flucht vor den Blicken der Dame und denen der Gelehrten. Doch sie hatten Glück und blieben unentdeckt. Dabei stießen sie jedoch auf eine Treppe, welche in einen Bereich führte, hinter welchem 'Privat' stand. Das war nicht weiter wichtig, denn viel interessanter war die kleine Tür unterhalb der Treppe. „Ein gutes Versteck“, flüsterte Delia und deutete Azael, was sie meinte. Sie verkniff sich das Lachen und den Kommentar 'da musst du dich doch wie zuhause fühlen' und öffnete vorsichtig die kleine Tür. Dahinter befanden sich lediglich ein Besen, ein Eimer und alte Textilien, welche im ersten Moment wie Decken aussahen. Wahrscheinlich lag der Ramsch schon Jahrelang dort und niemand wusste, was genau eigentlich unter der Treppe war. Für die beiden Magier war es perfekt, denn es bot genug Platz für sie als Versteck!
Genug Platz war gut gesagt, dann zu zweit mussten sie sich schon arg auf die Pelle rücken. Delia störte sich nicht daran, sie saß mit angewinkelten Beinen an Azael gequetscht. Doch irgendwann könnte es unbequem werden. „Das müssen wir nur noch ein paar Stunden aushalten und schon können wir das Buch holen“, flüsterte Delia optimistisch und verdrängte die Tatsache, dass gerade einmal früher Nachmittag war. Es war stockfinster in dem engen Versteck und nach einer Stunde jammerte Delia weiterhin im Flüsterton: „Azael, ich kann so nicht mehr sitzen“ Vorsichtig erhob sie sich, sehr bemüht, keine Geräusche zu machen. Würde auch der Schwarzhaarige sich umsetzen wollen, hätte er nun die Chance dazu. Dann drehte sie sich, ließ sich ganz langsam herab und nahm wieder Platz. Wieder verging Zeit, wie viel wusste Delia nicht. Ihre Augenlider wurden schwerer und irgendwann merkte sie, dass sie bald einnicken würde. „Stört es dich, wenn ich mich anlehne? Ich bin so müde“, fragte sie um Erlaubnis, wobei sie auf die Antwort hin ihren Kopf an Azaels Schulter bettete. Da Delia aber nicht besonders zimperlich war, wurde daraus bald mehr, sodass sie im Halbschlaf ihren halben Oberkörper auf seinen Schoß gelegt hatte und selig schlief.
Plot C-Quest: Die Legende von Constanza Confortola
Delia & Azael | Outfit # 6 | 10
Es war wirklich schön mit anzusehen, wie enthusiastisch und gut gelaunt Delia an den Gefallen für Reek heranging. Sie drei verband eine sonderbare Freundschaft, die natürlich auch Angehörige wie Master Slick oder Curt Hollingsworth beinhaltete, wenn natürlich auch sekundär. Azael ließ sich von diesem Enthusiasmus natürlich mitreißen, auch wenn man es ihm überhaupt nicht ansehen konnte, doch Reek zu liebe wollte er diesen Auftrag auf jeden Fall erfüllen, sogar so sehr, dass er ein eventuelles Stehlen des Buches dazu in Erwägung zog, ohne mit der Wimper zu zucken. Sicherlich war es notwendig sich an Gesetze zu halten und nicht zu dem zu werden, was man bekämpfen wollte, doch wenn er eines bei Fairy Tail gelernt hatte, dann das Kameradschaft keine Grenzen kannte…nicht einmal die der Gesetze.
„Ich bin mir absolut sicher, dass jede deiner Speisen unbeschreiblich lecker sind“, versicherte er ihr auf ihr verlegenes Kichern. Bisher hatte ihm alles von ihr sehr geschmeckt und noch nie im Leben hatte er so gut gegessen, daher verdankte er ihr bereits jetzt schon einige Erfahrungen, die man nicht mit Gold aufwiegen konnte. Azael war aufgrund seiner Vergangenheit nicht sehr zimperlich, was Nahrung anbelangte, doch auch er kannte den Unterschied zwischen Gossenfutter und gehobener Küche. Delia kochte eindeutig in einer hohen Liga letzterer Kategorie und es wunderte ihn überhaupt nicht, dass sie ein sehr erfolgreiches Restaurant geführt hatte. Doch bevor sie weiter über potenzielle Gerichte sprechen konnten, mussten sie erst einmal diesen wichtigen Auftrag über die Bühne bringen.
Sie sprachen die Optionen durch und der Finsternismagier teilte seine Einschätzung dahingehend offen mit, die sich wohl auch mit dem Bauchgefühl der Hollingsworth deckten. Es wurde sich also für die erste Option entschieden, die zwar einiges an Zeit in Anspruch nahm, an und für sich aber den größten Erfolg versprach. Gerade wollte sich Azael noch eine Zimtschnecke krallen, da schloss Delia die Box und lachte, nachdem sie erklärte, dass sie noch Proviant brauchten. Natürlich merkte man ihm nichts an, aber Azael war am Boden zerstört, denn er wollte so unbedingt noch eine essen. „Ich verstehe. Natürlich“, bestätigte er das also widerwillig, auch wenn es bei ihm so klang, wie alles andere eben auch immer.
Dann begann auch schon die Operation und die beiden Magier schlichen in die Bibliothek, huschten durch die Gänge und Regale und wichen dabei gekonnt der Bibliothekarin aus. Schlussendlich mündete ihre Reise in einem kleinen Raum unterhalb der Treppe, der nicht gerade geräumig war, sich als Versteck aber durchaus qualifizierte. Sie zwangen sich dort hinein und versteckten sich dort, allerdings wurde das Platzproblem auch erst darin wirklich wahrgenommen. „Das schaffen wir“, versicherte Azael seiner Begleitung und gemeinsam verharrten sie in dem dunklen Versteck, bis viel an Zeit vorbeigeschritten war. Delia musste sich umsetzen und auch Azael nutzte die Chance, kurz die Gliedmaßen zu entspannen und eine andere Haltung einzunehmen, dann saß auch Delia wieder. „Nein. Schlaf ein bisschen“, entgegnete Azael ausdruckslos und gab ihr die Erlaubnis, sich an ihn zu lehnen.
Irgendwann hatte die Hollingsworth den Zustand des Halbschlafes erreicht und sich mit ihrem halben Oberkörper auf seinem Schoß gebettet, dann schlief sie selig vor sich her. Azael hatte seine Hand auf Delias Seite abgelegt und hielt sie damit beinahe schon in seinem Arm, während er gegen seine Müdigkeit ankämpfte und versuchte wachzubleiben. Irgendwann gelang es ihm aber nicht mehr und auch er versank in einen Schlaf, wodurch seine Hand unabsichtlich ihre Seite hinabwanderte und halb auf ihrem Po landete. Schlussendlich war ausreichend viel Zeit vergangen, dass die Bibliothek geschlossen wurde und schon war es überall dunkel. Die beiden Magier? Sie schliefen noch immer selig in diesem Kämmerchen, denn das laute Verriegeln des Schlosses hatte zumindest der Finsternismagier nicht vernehmen können. Hoffentlich erwachten sie frühzeitig genug, um das Buch noch aus der verbotenen Abteilung stehlen zu können.
Dass Azael am Boden zerstört war, als Delia ihm eine weitere Zimtschnecke verwehrte, hatte sie tatsächlich nicht mitbekommen. Zwar konnte die Köchin ihren Freund mittlerweile relativ gut einschätzen, aber auch ihr machte seine Ausdruckslosigkeit oft noch Probleme, weswegen solche Empfindungen auch mal an ihr vorbeigehen konnten. Doch er musste vernünftig sein, denn sie hatten noch einige Stunden vor sich, in welchen sie sich über einen Snack zwischendurch bestimmt freuen würden. Dass sie diese vielen, vielen Stunden in einem Wandschrank unter der Decke verbringen müssten, damit hätte Delia nicht gerechnet. Doch nun war es so und die beiden Magier hatten sich heimlich in den Schrank verkrochen, um später unbemerkt das Buch stehlen zu können.
Nachdem sie die Position kurz gewechselt hatten, erfragte Delia Azaels Erlaubnis, sich bei ihm anzulehnen. Sie war so müde und ihr Kopf wurde schwer, so wie auch ihre Augen. Lächelnd hatte sie sich dann an ihn gelehnt, als er einverstanden war. Sie genoss die Nähe zu ihm, stellte fest, dass sie seinen Duft anziehend fand und schmiegte sich an ihn, als es kühler würde. Mit einem angenehmen Kribbeln im Bauch schloss Delia die Augen. Als sie schließlich eingeschlafen war, machte sie es sich unbewusst noch bequemer und lag mit ihrem halben Oberkörper auf seinem Schoß. Als auch Azael irgendwann dem Schlaf erlegen war, zogen die Stunden in Windeseile durchs Land. Bis Sonnenstrahlen die Augenlider der Köchin reizten, welche durch die Lüftungsschlitze in der Tür drangen.
Müde blinzelte Delia und musste sich erst einmal orientieren. Als ihr wieder eingefallen war, wo sie sich gerade befand, bemerkte sie die Hand auf ihrem Po. „Also echt“, brummelte sie müde und umgriff Azaels Handgelenk, um die Hand zu entfernen. Dann erhob sie sich langsam - und erschrak fürchterlich. „Azael, wir haben total verschlafen!“, flüsterte sie und rüttelte sanft an seiner Schulter, damit er aufwachte. „Die Sonne ist schon aufgegangen.. bestimmt öffnet die Bibliothek gleich!“, plapperte sie hektisch, aber mit gedämpfter Stimme. Über der Theke war eine Uhr gehangen, auf diese müssten sie schnell einen Blick werfen. Eilig stolperten die beiden Torfnasen aus dem engen Raum, wobei zumindest Delia alles weh tat und sie mehr humpelte und schief lief, als alles andere. „Es ist erst halb sieben! Ein Glück.. die öffnen bestimmt nicht vor neun Uhr“, tat Delia das cool ab, ehe ihr Blick auf die Tafel mit den Öffnungszeiten fiel. Sofort weiteten sich die hellgrünen Augen und schockiert landeten ihre Hände an ihren Wagen. „Was?! Die machen um sieben auf?! Wer geht denn um diese Uhrzeit in eine Bibliothek?!“, schimpfte Delia, doch nun mussten sie sich wirklich ranhalten!
Schnell rannten die Freunde zur verbotenen Abteilung, wobei Delia einfach über das Trenngitter kletterte, als habe sie bereits Übung in so was. Was vielleicht der Fall war. Die Köchin hatte schließlich schon manch Hindernis in ihrem Leben überwunden, um näher an Aska heran zu kommen! „Kein Grund zur Panik“, versuchte Delia Azael zu beruhigen, welcher aber total gelassen zu sein schien. Sie selbst hingegen war das reinste Nervenbündel. „Ich suche rechts, du links!“ Das wäre ein guter Plan! Wäre Azael nur in der Lage, die Einbände zu lesen..
Plot C-Quest: Die Legende von Constanza Confortola
Delia & Azael | Outfit # 7 | 10
Ihr Plan war absolut wasserdicht und nichts konnte schiefgehen. So zumindest nach Adam Riese, aber diese Rechnung hatte er leider nicht mit Azael und Delia gemacht, denn die beiden Magier waren bekannt für ihre sonderbare Art so ziemlich jeden Auftrag grundsätzlich unorthodox zu erledigen. Sie infiltrierten die Bibliothek und versteckten sich in einem Raum unterhalb der Treppe, der entfernt an das gegenwärtige Zuhause des Sumpfbewohners erinnerte, und warteten dort, bis die Bibliothek schloss. Leider dauerte das ganz schön lang, weswegen die beiden Magier irgendwann ihrer Müdigkeit erlagen und somit ihr großzügiges Zeitfenster für die Operation beinahe vollständig verschliefen. Erst war es die Hollingsworth, die es sich gemütlicher machte und schlussendlich halb auf dem Targaris lag, bis auch dieser den Kampf verlor und mit einer Hand auf ihrem Hintern einschlief.
Plötzlich rüttelte etwas sanft an der Schulter vom Targaris, wodurch dieser langsam und müde seine Klüsen öffnete. Zunächst war noch alles verschwommen und ein kurzer Gähner entfloh seiner Kehle, bis er sich die Augen rieb und dann realisierte, wo er gerade war. Stimmt, sie hatten sich hier versteckt, um in aller Seelenruhe nach dem Buch zu suchen. Ausdruckslos blickte er Delia an, als diese ihm leise mitteilte, dass sie verschlafen hatten. „Oh nein“, entgegnete er und legte dabei gewaltig viele Emotionen in diesen Ausruf der Überraschung…nicht. Sie verließen den kleinen Raum und Azael spürte deutlich, wie ihm der Rücken schmerzte. Zwar war er ein geübter Sitzschläfer, aber diese Räumlichkeit hatte echt keine Bequemlichkeit. Bei sich zuhause hatte er immerhin ein schönes Rückenkissen für die Wand!
„Halb Sieben? Das ist spät“, stellte er ausdruckslos fest und sah sich um, nachdenkend, was nun als nächstes käme. Für einen kurzen Augenblick brachte Delia noch etwas Hoffnung auf das Spielfeld, allerdings wurde diese mit dem Lesen der Tafel mit den Öffnungszeiten direkt wieder zerstört. Sie hatten nur noch eine halbe Stunde Zeit, um ihre Besorgung in der Bibliothek zu erledigen, bevor diese öffnete und ihre Chance damit für mindestens einen Tag wieder verspielt war. „Wir sollten uns beeilen“, konstatierte er und schon eilten die beiden Freunde zur verbotenen Abteilung. Kurzerhand kletterte er Delia hinterher, die erstaunlich kompetent dabei gewirkt hatte, doch Azael hinterfragte so etwas natürlich nicht. Er stellte nur dann Fragen zu Dingen, wenn die Situation denkbar unpassend war und zumeist in keiner Relation zur eigentlichen Handlung stand.
Die Hollingsworth schlug vor, dass sie aufteilten und der Targaris nickte. „Links, verstanden“, bestätigte er also mit einem Nicken und huschte auch schon los, blieb nach zwei Schritten aber direkt stehen als er das Klacken von Absätzen hörte. Er gab Delia sofort ein Handzeichen innezuhalten, denn irgendjemand war in dieser Bibliothek. „Hallo? Ist da jemand?“, fragte daraufhin eine Stimme, die offenbar Kenntnis über die potenzielle Anwesenheit unerlaubter Gäste hatte. Azael überließ Delia erst einmal sich selbst, denn sie musste lediglich in Deckung gehen, während sich der Finsternismagier umsehen ging. Offenbar hatte die verbotene Abteilung eine Wache, die nun ein großes Problem darstellen sollte. Azael schlich gebeugt an einem Regal vorbei und lugte durch die Regalschlitze, um die Wache ausfindig zu machen.
Dann hatte er sie auch schon erspäht. Er schien ebenfalls ein Magier zu sein, also durfte das Problem gleich größer sein. Aber anders als ein gewöhnlicher Angestellter, hatte ein Magier sicherlich bessere Quellen, um Einbrecher früher oder später aufzuspüren, also musste sich der Sumpfbewohner tarnen. Glücklicherweise hatte er immer einen besonders geeigneten Artikel dabei, der seine Identität vollumfänglich verschleierte. Er griff in die Innentasche seines Jacketts und holte etwas hervor, was er sich danach fachmännisch im Gesicht platzierte. Im Grunde war es eine Maske, die aus einer Brille mit großen, buschigen Augenbrauen, einer dicken Nase und einem Schnauzbart bestand. Azael lud eine Faust mit Finsternismagie auf und schnellte um die Ecke, um die magische Wache anzugreifen. Er holte aus und schlug zu, doch die magische Wache war schnell genug, die eigene Faust mit Lichtmagie aufzuladen und schlug diese der Finsternisfaust entgegen. Beide Fäuste krachten gegeneinander und die Elemente begannen ihren eigenen, kleinen Kampf. „Wer bist du, elender Schurke?!“, blaffte die Wache. Die ernsten Augen des Targaris blickten den die Wache, durch seine adäquate Maskierung hindurch, an. „Ich bin Fernando August Zollstock!“, stellte sich Azael vor und nutzte dabei dieselbe Methode wie Delia zuvor. „Such das Buch!“, rief Azael über die Schulter zur Hollingsworth.
Hier mussten sie nun eindeutig Arbeitsteilung betreiben.
Zauber:
Fist of Darkness TYP: Elementarmagie ELEMENT: Finsternis KLASSE: I ART: Nahkampf MANAVERBRAUCH: 10 pro Minute MAX.REICHWEITE: Beim Anwender SPEZIELLES: --- VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 2, Manaregeneration Level 2 BESCHREIBUNG: Hierbei lädt der Zauberer eine oder beide Hände mit Finsternismagie auf, sodass jeder Treffer beim Opfer Unwohlsein auslöst. Dieses reicht von Kopfschmerzen bis hin zu Schwindelgefühlen. Bei Anwendung auf beiden Händen bleibt der Manaverbrauch unverändert.
Mastery (Nahkampf): Mastery I: Anwendung auf beide Hände ohne Erhöhung der Kosten (einmal möglich)
Was für ein furchtbarer Stress am frühen Morgen! „Ich frage mich wirklich, wie du nur immer so ruhig bleiben kannst“, flüsterte Delia hektisch in Azaels Richtung, während sie über die Absperrung in die verbotene Abteilung kletterte. „Oder bist du nervös und ich merke es dir einfach nicht an?“, fragte sie weiter, während ihr Zeigefinger hektisch über die Einbände des ersten Regals flog, welche sie in Windeseile durchlas. Dabei gab sie Azael den Auftrag, das gegenüberliegende Regal abzusuchen. Natürlich hatte sie völlig vergessen, dass er ja gar nicht lesen konnte. Doch das Problem löste sich von selbst, wenn Azael hielt inne. Delia verstand seine Reaktion erst nicht, doch dann hörte sie eine fremde Stimme und zuckte erschrocken zusammen. „Oh nein, der Wachdienst!“, zischte sie so leise wie möglich und hielt sich schockiert die Hände an die Wangen. Wie schwer konnte es denn sein, ein dämliches Buch aus einer dämlichen Bibliothek zu klauen?!
Azael wollte der Sache auf den Grund gehen, während die Köchin unter Hochdruck weitersuchte. Sie vertraute ihrem Freund und überließ ihm die Wache vorerst, damit sie das Objekt der Begierde finden konnte. Der Aufprall zweier magischer Fäuste ließ Delia besorgt aufblicken, doch sie zwang sich dazu, schleunigst weiterzulesen. Der Angestellte hatte Azael jedoch bald entdeckt und wollte wissen, wer er war. Und dann blickte die junge Frau erneut auf. Irritiert. Fernando August Zollstock? Ungläubig riss Delia ihren Kopf um und blickte zu Azael. Der konnte ja echt gut lügen! Das hätte sie ihm nicht zugetraut. Und dann blickte er über seine Schulter zu ihr.
Und Delia konnte nur losprusten. Diese Maske!
Sie presste sich die Hände auf den Mund, um nicht in Gelächter auszubrechen. Oh nein, wie unpassend! Aber sie konnte nicht anders. „Ist da etwa noch jemand?! Na wartet!“ Dummerweise hatte die Köchin damit nämlich auf sich aufmerksam gemacht. Doch Delia würde sich nicht in die Auseinandersetzung einmischen, denn sie kam Azaels Anweisung nach und suchte fieberhaft nach dem Buch. Mittlerweile war die bei dem Regal auf der linken Seite angekommen. Es musste einfach irgendwo hier sein! Plötzlich kam ein Lichtstrahl auf sie zugeschossen, doch es gelang der Köchin rechtzeitig, sich noch zu ducken, sodass sie nicht getroffen wurde. Unter Anstrengung las sie Einband für Einband, bis sie aufgeregt endlich das richtige Buch aus dem Regal zog. „Ich hab’s!“, rief sie Fernando zu, doch just in diesem Moment kam erneut ein Lichtstrahl auf Delia zugerast. Diesmal konnte sie nicht mehr ausweichen, wurde davon erfasst und ein paar Meter zurückgeworfen. Dabei fiel ihr das Buch aus der Hand, welches sie so lange gesucht hatte. Auf dem harten Boden aufgekommen biss sie die Zähne zusammen, da ihr alles weh tat. Diese Magie brannte wie Feuer. Hastig suchten ihre Augen das Buch, welches achtlos auf dem Boden lag. Delia kämpfte sich auf die Beine und taumelte zurück, um es schnell wieder zu holen, doch das bemerkte auch die angestellte Wache..
Plot C-Quest: Die Legende von Constanza Confortola
Delia & Azael | Outfit # 8 | 10
„Ich habe keine Angst“, entgegnete er der Hollingsworth, als diese gerade in die verbotene Abteilung eindrang. Eine der größten Stärken des Finsternismagiers war seine grenzlose Angstlosigkeit, was auf der anderen Seite zwar viele Gefahren mit sich brachte, ihn grundsätzlich aber auch von nichts abhalten konnte. Seine Risikobeurteilung litt katastrophal darunter, aber irgendein empathisches Empfinden zu Ängsten besaß er schlichtweg nicht. Entsprechend war Azael auch sehr ruhig, obwohl sie gerade eine gefährliche Gratwanderung durchführten, und daher rührte sich natürlich auch nichts an seiner Ausdruckslosigkeit. In der verbotenen Abteilung teilten sich die beiden Magier dann auf, um das Buch zu finden, wobei zumindest Azael dabei keine große Hilfe darstellen sollte. Er konnte nicht richtig lesen und das konnte ein Problem werden, doch glücklicherweise tauchte der Wachschutz auf.
Azael hielt inne und beobachtete die Entwicklung der Situation, eher zu handeln begann und das mündete in einer halben Katastrophe. Mit seriöser Maskierung und einem adäquaten Spitznamen ausgestattet, konfrontierte Azael den Wachschutz und lenkte diesen insoweit ab, dass sich die Hollingsworth um das Buch kümmern konnte. Leider war der Auftritt des Targaris derart seltsam, dass Delia nur noch losprusten konnte, und das verriet ihre Position. Delia machte sich dennoch sofort auf die Suche nach dem Buch und Azael hielt seinen Faustkampf mit der Wache aktiv, doch hatte dieser mittlerweile von Delia erfahren und setzte kurzerhand zu einem Fußfeger an. Azael ging unsanft zu Boden und krachte dabei halb auf einen Lesetisch, weswegen er sich vor Schmerzen erst einmal auf dem Boden winden musste.
Der Wachmann verfolgte Delia und feuerte einen Lichtstrahl ab, der jedoch nur unbehelligt in ein Regal krachte und für Zerstörungen sorgte. Dann stieß Delia auch schon aus, dass sie das Buch hatte, wurde dann aber vom Lichtstrahl getroffen und ging ebenso unsanft zu Boden. Das Buch war wieder verloren und lag inmitten des Ganges, was auch die Wache bemerkte, und eilte daher los, um der Hollingsworth zuvorzukommen. Delia taumelte und es war nur eine Frage der Zeit, bis die Wache die Oberhand gewonnen hatte, doch genau diese Situation verlieh dem Finsternismagier seine wahren Kräfte. Unter leichtem Stöhnen kämpfte sich der Anzugträger zurück auf die Beine, riss dabei seine Hand hoch und zielte direkt in den Rücken des Wachmannes, der gerade im Begriff, erneut einen Angriff auf Delia loszulassen.
Ein Finsternisstrahl mit einem halben Meter Durchmesser löste sich aus der Hand des Sumpfbewohners und krachte wenige Meter später direkt in den Rücken des Wachmannes, der nach vorn geschleudert wurde und vorerst zu Boden ging. Die Wache stöhne ebenfalls laut, drehte sich halb auf den Rücken und richtete seine Hand auf Azael, um einen Lichtstrahl abzufeuern. In diesem Augenblick hüllte der Fairy Tail Magier seinen Körper in pure Finsternis, woran der Lichtstrahl großteilig zerschellte. Zwar steckte Azael durchaus brennende Schäden ein, doch waren diese längst nicht so intensiv, dank seines Schildes. Sofort richtete Azael seine Hand wieder auf die Wache und feuerte erneut einen Finsternistrahl ab, welcher ungebremst auf die Wache krachte und diese endgültig ausschaltete. Der Mann war zwar nicht tot, aber auch nicht mehr bei Bewusstsein.
Azael sah zu Delia. „Schnapp dir das Buch. Wir müssen raus hier“, sprach er ausdruckslos und begab sich wieder zum Eingang der verbotenen Abteilung, um diese wieder zu verlassen. Hoffentlich hatten sie jetzt nicht so viel Zeit gebraucht, dass die Bibliothekarin eintraf. Jetzt musste nur noch ein guter Fluchtplan her.
Zauber:
Dark Rondo x2 TYP: Elementarmagie ELEMENT: Finsternis KLASSE: II ART: Fernkampf MANAVERBRAUCH: 40 MAX.REICHWEITE: 20 Meter SPEZIELLES: --- VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 5 BESCHREIBUNG: Hierbei erschafft der Anwender einen Finsternisstrahl, der einen Durchmesser von einem halben Meter hat. Dieser Strahl kann vom Anwender kontrolliert werden, die Schnelligkeit sinkt dabei allerdings um 1. Stärke und Schnelligkeit des Strahles entsprechen der Willenskraft des Anwender, wobei dieser Wert unter keinen Umständen größer als 6 sein kann.
Dusks Blessing TYP: Elementarmagie ELEMENT: Finsternis KLASSE: II ART: Schild MANAVERBRAUCH: 50 pro Minute MAX. REICHWEITE: Beim Anwender SPEZIELLES: --- VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 5, Manaregeneration Level 3 BESCHREIBUNG: Der Anwender hüllt sich in Finsternis, um die Stärke von Angriffen, die ihn treffen, um 2 Level zu reduzieren. Zudem verhindert dieser Zauber Effekte von nichtschadenden Zaubern (Fesseln, Support, etc.) bis Klasse II. Der Schild wird dadurch nicht zerstört.
Just in dem Moment, als Delia endlich das Buch gefunden hatte und daher nicht mehr darauf angewiesen war, super gut zu sehen, zog sie sich ihre Mütze übers Gesicht. Sie wollte auf keinen Fall erkannt werden, wenn sie hier schon eine Absperrung überwunden, Diebstahl begann und möglicherweise einen Mann vom Wachdienst angriff. Durch die Maschen der Strickmütze konnte sie noch ein wenig sehen, aber wirklich nicht viel. Daher gelang es ihr auch nicht mehr, dem zweiten Lichtstrahl auszuweichen. Sie wurde getroffen, flog einige Meter zurück und verlor das Buch aus den Händen. Wie gewonnen, so zerronnen! Sie hievte sich so schnell wie möglich auf die Beine, taumelte aber aufgrund des Angriffs und sah durch die Strickmütze über dem Gesicht nicht allzu viel. Wie eine Vollidiotin rannte sie zweimal gegen ein Bücherregel, ehe sie vor dem Buch stolperte und es liegend schließlich an ihre Brust presste. „Okay! Alles wieder gut! Ich hab‘ es!“, freute sie sich lautstark, jedoch mit durch den Strick gedämpfter Stimme. Suchend blickte sich die junge Frau um und zog die Mütze über die Augen, als sie bemerkte, dass der Wachmann bewusstlos auf dem Boden lag. Azael rannte mit der komischen Nasenbrille an ihr vorbei und alarmierte sie, mitzukommen.
Eilig stand Delia auf und lief Azael hinterher. Durch den Haupteingang konnten sie auf keinen Fall fliehen, denn in wenigen Minuten käme bestimmt die Bibliothekarin herein. „Da hinten ist eine Toilette! Vielleicht können wir durchs Fenster raus!“, meinte Delia hektisch und zeigte Azael den Weg. Sie stürzte in die Räume der Herrentoilette und zuckte erschrocken zusammen, als da ein alter Mann am Pissoir stand und sich gerade erleichterte. Er trug eindeutig Arbeitsklamotten. Aufgeregt riss Delia schnell wieder ihre Mütze übers Gesicht. „Junge Frau, das ist eine Herrentoilette“, meinte der Alte nur empört. „Seit fünfzig Jahren bin ich hier Hausmeister und so etwas ist mir noch nie untergekommen“ Konnte es sein, dass er gerade erst durch den Personaleingang gekommen war und nichts mitbekommen hatte? Delia konnte nicht antworten, blickte nur zum Fenster hinter dem Mann. „Wer sind sie beide überhaupt?!“ „Fernando und Esmeralda!“, meinte Delia nur, schwankte aufgrund erschwerter Sichtverhältnisse durch den Raum zum Fenster und öffnete es unverblümt. „Raus hier!“, rief sie ihrem Freund zu und kletterte alles andere als anmutig aus dem Fenster. Dabei fiel sie draußen erst mal auf die Nase. „Kommen sie zurück!“, rief der Alte noch aus dem Fenster, konnte jedoch nur noch hilflos hinter den beiden Dieben hinterher blicken, als diese so schnell wie möglich davonliefen.
Noch war wenig los in der Stadt, weswegen die beiden Freunde sich in einem Hinterhof versteckten und in Ruhe ihre Verkleidung abnahmen. Dann gingen sie, wie zwei normale Zivilisten, die Straße entlang. „Das war knapp! Aber wir haben es geschafft! Reek wird sich bestimmt freuen!“, lachte Delia, ehe sie Azael angrinste: „Wo hast du bloß diese alberne Brille her?“ Dabei kamen die beiden an einem Cáfe mit Frühstücksangebot vorbei, welches gerade öffnete. Mit großen Augen blieb Delia vor dem Schaufenster stehen. Frühstück, das wär’s jetzt! Aber wahrscheinlich wäre es besser, wenn sie die Stadt lieber schnell verlassen..
Plot C-Quest: Die Legende von Constanza Confortola
Delia & Azael | Outfit # 9 | 10
Für einen Augenblick schien die Situation vollends außer Kontrolle geraten zu sein, denn Azael wurde umgehauen und Delia sogar von einem Lichtstrahl zu Fall gebracht. Es wurde definitiv brenzlig und wäre Delia nicht unmittelbar in Gefahr gewesen, hätte Azael vermutlich auch keinen Kraftschub verspürt. Diesen Umstand sei Dank konnte der Finsternismagier schnell agieren und den Wachmann schlussendlich ausschalten. Die Hollingsworth hatte in der Zwischenzeit ein weiteres Mal das Buch sichergestellt und dann kehrte auch schon Stille ein. Sie hatten es beinahe geschafft, denn jetzt mussten sie nur noch aus der Bibliothek entkommen.
Eilig kündigte Azael also den Aufbruch an und schon verließen die beiden Magier die verbotene Abteilung, den armen Wachmann bewusstlos zurücklassend. Den Vorderausgang konnten die beiden Magier jedoch nicht nutzen, denn sie hatte nur noch wenige Minuten und wollten der Bibliothekarin nicht in die Arme laufen, also schlug die Hollingsworth geschwind einen Ausweichplan vor. Ziel war ein Fenster bei den Toiletten, durch welches sie hinaus klettern konnten, also machten sie auf ihren Absätzen kehrt und eilten kurzerhand auf die Herrentoilette. Dort waren sie aber leider nicht allein, denn ein alter Mann stand am Pissoir und erleichterte sich gegenwärtig. Das Hereinkommen einer Frau missfiel ihm, also brachte er das zur Sprache, doch achteten die beiden Magier nicht darauf. Delia hastete zum Fenster und öffnete es, während Azael kurz die Hand zum Gruße hob. „Entschuldigen Sie die Störung“, brachte der Targaris dem Hausmeister entgegen und sah diesen durch die Brille seiner albernen Verkleidung an.
Dann verschwanden sie durch das Fenster und der Hausmeister rief sie zurück, aber keine Chance. Eilig ließen die beiden Freunde die Bibliothek hinter sich und brandmarkten Esmeralda Fortuna Steinfaust und Fernando August Zollstock nunmehr als Verbrecher, die ein Buch aus der verbotenen Abteilung gestohlen hatten. Auch wenn sie hier einen Diebstahl begangen hatten und dabei einen Wachmann bewusstlos zaubern mussten, so kam Azael nicht umhin, dieses Abenteuer mit Delia gemeinsam als äußerst spaßig zu empfinden. In einem Hinterhof versteckten sie sich erst einmal und legten in aller Seelenruhe ihre Verkleidungen ab. Der Targaris nahm die Maske ab und steckte sie wieder in seine innere Jackettasche. „Ich bin froh, dass wir Reek damit helfen können“, entgegnete der Sumpfbewohner ausdruckslos. „Alberne Brille? Das ist eine Tarnidentität, damit dich niemand erkennt. Die gab es für 25.000 Jewels in einem Geschäft auf vier Rädern“, erzählte Azael ausdruckslos, aber stolz.
Sie flanierten wieder als gewöhnliche Besucher durch die Straßen von Crystalline Town und entdeckten dabei ein Café mit Frühstücksangebot. Dem Blick der Hollingsworth nach zu urteilen, bestand großes Interesse an einer Einnahme dieses Angebotes, doch sollten sie die Stadt vorerst lieber verlassen. „Nächstes Mal, Delia“, warf Azael dahingehend ein. „Wir sollten erst einmal verschwinden“, erklärte er und deutete dann auf Delia. „Außerdem haben wir noch etwas Proviant“, fügte er abschließend an. Delia hatte doch Zimtschnecken gebacken und da Azael sie nicht alle aufessen durfte, gab es natürlich noch welche, die als Frühstück herhalten konnten.
Ja, die Stimmung war wieder so richtig ausgelassen! Fernando August Zollstock und Esmeralda Fortuna Steinfaust hatten es geschafft! Sie konnten die Wache überwältigen, das Buch stehlen und sich (mehr oder weniger) unbemerkt aus der Bibliothek stehlen. Ein voller Erfolg, sodass Azael und Delia nun gemütlich die Stadt verlassen konnten. Dabei erkundigte sich die junge Frau nach dieser schrägen Brille des Targaris, welche einfach zu komisch ausgesehen hatte. Doch dieser schien gar nicht zu verstehen, warum Delia seine kostbare Tarnbrille als ‚albern‘ bezeichnet hatte. Schließlich war sie sehr teuer gewesen und er hatte sie von einem fahrenden Händler gekauft. Wie unseriös! Als findige Geschäftsfrau hatte Delia sofort bemerkt, dass Azael da übers Ohr gehauen worden war. Sie wollte es ihm gerade sagen, da hielt sie inne. Nein, sie wollte ihm die Freude nicht nehmen. Andererseits wollte sie ihn davor schützen, erneut ausgenommen zu werden. „Donnerwetter, die war aber teuer. Ich hoffe, sie war den Preis wert!“, versuchte sie ihn also über Umwege darauf aufmerksam zu machen, dass er noch einmal darüber nachdenken sollte.
Das Frühstücksangebot hatte es Delia wirklich angetan, das hatte Azael natürlich bemerkt. Doch er war vernünftig, denn ihm war bewusst, dass sie die Stadt so schnell wie möglich verlassen sollten. Er vertröstete sie auf ein nächstes Mal, was der Hollingsworth natürlich sofort ein Lächeln ins Gesicht zauberte. Außerdem erinnerte er an die Zimtschnecken. „Die habe ich ja ganz vergessen! Du hast recht“ Die könnten sie ja gemeinsam im Zug essen. Am Bahnhof angekommen suchte die Köchin nach geeigneten Linien und Fahrzeiten, woraufhin sie erfreut verkünden konnte: „In Kürze fährt ein Zug ab, in dem wir bis nach Magnolia Town durchreisen können. Ich kann dort umsteigen und nach Crocus Town weiterreisen“ Das bedeutete, dass sie noch ein wenig zusammen bleiben konnten. Eilig begaben sie sich zum richtigen Gleis, Buch und Zimtschnecken im Gepäck.
Im Zug saßen sich die beiden Gegenüber, woraufhin Delia Azael die Box mit den Zimtschnecken reichte, welche er so sehnsüchtig erwartete. Als eine Dame mit einem rollenden Wagen für den Lebensmittelverkauf vorbeikam, besorgten sich die Magier noch einen heißen Kaffee. „Ich frage mich wirklich, was es mit diesem Buch auf sich hat, dass es so wichtig für Reeks Master Slick ist. Vielleicht erzählt er es uns ja mal“, überlegte Delia laut. Es war eine schöne Zugreise, die beiden hatten sich noch viel unterhalten und Spaß zusammen gehabt. Irgendwann aber fielen Delia die Augen zu. Wirklich schade, dass sie sich diesmal nicht an ihn lehnen konnte..
Plot C-Quest: Die Legende von Constanza Confortola
Delia & Azael | Outfit # 10 | 10
Der Sumpfbewohner war felsenfest davon überzeugt, dass seine neue Tarnidentität der blanke Hammer war. Richtig seriös wurde diese natürlich die Brille, die er für sehr viel Geld erstanden hatte und seit jeher an die vollumfängliche Wirkung glaubte. Dass er dabei übers Ohr gehauen und ausgenommen wurde, wusste er überhaupt nicht, aber Delia hatte es sofort bemerkt. Entsprechend versuchte sie ihn darauf aufmerksam zu machen, ohne ihm dabei die Freude über sein Produkt zu nehmen. Sie hoffte lediglich ihn zum Nachdenken anzuregen, um zukünftig besser mit seinen Jewels umzugehen. Ein Glück war sie eine findige Geschäftsfrau, somit hatte er da wen an der Seite, der ein Auge darauf haben konnte. „Es schien mir jedenfalls so“, antwortete er offen und ehrlich, doch in seinem Inneren kamen allmählich Zweifel auf. Noch hatte er den springenden Punkt nicht realisiert, aber es dauerte sicher nicht mehr lang.
Ohne dem Frühstücksangebot im Café mussten die zwei Freunde also die Stadt verlassen, denn die Gefahr war einfach zu groß, irgendwelche Verfolger im Nacken zu haben. Zwar hatte Azael seine Tarnidentität getragen und Delia ihre Mütze, doch hatte sich ihre Kleidung generell nicht geändert. Sie hatten also noch einen zu hohen Wiedererkennungswert inne, daher mussten sie einfach die sicherste Variante fahren. „Gehen wir zum Bahnhof“, nickte Azael also und gemeinsam landeten die zwei Freunde am Bahnhof, wo Delia sofort die verfügbaren Verbindungen checkte. Sie würden zunächst nach Magnolia Town fahren und von dort aus könnte sie dann nach Crocus Town weiterreisen. Das bedeutete für sie aber eine enorm lange Reisezeit, allerdings wäre das Buch dann sicher beim Auftraggeber und nur darauf kam es augenblicklich an. „Dann haben wir ja noch etwas Zeit. Das freut mich“, gestand Azael der Hollingsworth.
Die Zugfahrt selbst war entspannt und angenehm, denn sie saßen sich gegenüber und machten sich über die Zimtschnecken her, die Delia noch auf Vorrat hatte. Die Dame mit dem Lebensmittelwagen war zugleich noch eine Rettung in Not, denn nach dieser Nacht im Wandschrank war ein Kaffee genau das richtige. „Ein interessantes Mysterium“, stimmte Azael seiner Freundin zu. „Ich werde Reek bei Gelegenheit fragen. Wenn er es erzählen möchte, dann frage ich ihn auch gleich, ob ich es dir erzählen darf“, entgegnete er und stopfte sich wieder eine Zimtschnecke in den Mund. Die waren so verdammt köstlich.
Die weitere Reise mit dem Zug war sehr lustig, zumal sie sich noch ausgelassen unterhielten, doch irgendwann schlug die Müdigkeit zu und die beiden Magier schliefen. In Magnolia Town trennten sich dann vorerst ihre Wege, doch versprachen sie einander, sich alsbald wiederzusehen. Dann reiste Delia weiter und Azael kehrte allein nach Fairy Tail zurück. Er vermisste Delia bereits jetzt, doch freute er sich gleichermaßen auch auf das nächste Treffen. Der Auftrag wurde jedenfalls mit Erfolg beendet und gesucht wurden lediglich Esmeralda und Fernando, aber nicht Delia und Azael.
Das Forum wurde für die Nutzung der Desktopversion von Firefox und Chrome optimiert. Es kann in der mobilen Version oder in anderen Browsern zu Darstellungsfehlern kommen. Sollte euch ein Fehler auffallen, meldet euch bitte direkt bei @Medusa.