Ortsname: Nationalmuseum Art: Gebäude Spezielles: --- Beschreibung: Das Nationalmuseum in Crocus Town ist ein recht unspektakuläres Gebäude in der Nähe des Hotels Crocus Gardens. Das Gebäude kann man lediglich als Museum erkennen, weil ein großes Plakat mit diversen Ausstellungsankündigungen diesen Umstand verrät, ansonsten gleicht es den üblichen Bauwerken der Stadt in Form und Farbe. Im Nationalmuseum werden allerlei Fundstücke ausgestellt, die gesellschaftlich-historischen Mehrwert besitzen und insbesondere für Schulen und Universitäten eine nützliche Sammlung darstellen. Gelegentlich gibt es wechselnde Ausstellungen mit spezifischen Themen. Ein Rundgang im Museum kostet einen kleinen aber bezahlbaren Obulus, ebenso ist es möglich an einer Führung teilzunehmen, die noch ein paar Jewels mehr kostet.
Change Log: Sobald sich innerhalb des Rollenspiels etwas an dem Ort ändert, wird es hier kurz vermerkt.
Der Velnarion landete auf jeden Fall ein paar Pluspunkte bei dem Martell, verschwendete keine Zeit mit unnötigen Geplänkel. Er kam direkt zur Sache, handelte die wichtigsten Sachen ab und machte sich dann auch schon auf den Weg. Schnell hatten sie sich miteinander bekannt gemacht, die Formalien geklärt und kamen auf ihren Auftrag zu sprechen. Cassius wollte von dem Gelehrten wissen, was nun die sinnvollsten nächsten Schritte waren auf Basis ihres bisherigen Wissens. Qên hatte sich, wenn er ehrlich war, schon davor ein wenig Gedanken darüber gemacht. Es hätte zwar sein können, dass sein Questpartner über deutlich mehr Wissen und Informationen verfügte als er, war er ein bekanntes und vertrautes Mitglied der Runenritter und der Martell mehr ein Jungvogel, das gerade erst das Nest verlassen hatte, doch genauso gut, das dies nicht der Fall war. Er war gerne auf alles vorbereitet und so etwas, war ein Prozess, den man deutlich verkürzen konnte, wenn man ihn nicht erst in Angriff nahm, sobald er relevant wurde, sondern schon davor in Betracht nahm. Demnach konnte er ihm schnell eine gute, ausgereifte Herangehensweise präsentieren und vorschlagen, auch wenn es ihm keinerlei Hinweis darauf gab, wie viel der Velnarion wusste. Offenbar hatte er auch nicht wirklich vor, ihm zu sagen, ob er noch mehr wusste als Qên oder nicht. Er lobte den Forscher und seine Vorarbeit, ließ ein paar lehrreiche Worte fallen und die beiden verließen die Halle der Runenritter. Auf dem Weg zum Nationalmuseum breitete sich eine sehr vehemente Stille bei den beiden aus, die keiner von ihnen so recht wagte zu unterbrechen. Zumindest bestand von Seiten des Martell kein wirkliches Interesse daran. Bei Cassius schien es anders auszusehen, erhob er nicht allzu bald später das Wort und versuchte ein wenig Smalltalk zu führen. Ein wenig überrascht hob der Größere die Augenbraue und blickte zu dem Kleineren herüber. "Ja, bin ich.", bestätigte er, ließ seine Augenbraue wieder in ihre Ausgangsposition fallen und sah wieder nach vorne, während sie weiter durch die Straßen gingen. "In letzter Zeit beschäftige ich mich vor allem mit der Entwicklung von modifizierten Waffen. Im technischen als auch magischen Sinne. Versuche ein paar Daten zu sammeln, die ich in meiner Arbeit verwerten kann.", erklärte er und fuhr sich mit der einen Hand durch das kurze, silberne Haar. "Also im Prinzip die Soldateneinheiten beziehungsweise das Militär der Runenritter in ihrer Arbeit und Ausstattung unterstützen.", fuhr er fort und zuckte locker mit den Schultern. Es war ja kein Geheimnis, dass die Rune Knights daran interessiert waren, ihre Männer und Frauen mit der neusten Technologie auszustatten, um die Ideologien und Ziele der Regierung durchzusetzen und ihre Werte zu verteidigen. "Das ist um ehrlich zu sein der Hauptgrund, warum ich an Aufträgen teilnehme. Um mir ein Bild davon zu machen, was gebraucht und verbessert werden kann.", fuhr er fort, sein Blick wanderte ruhig durch die Straßen, während die Wege sie immer weiter und immer näher zum Nationalmuseum führten. "Man könnte fast meinen, dass du mein erstes Versuchskaninchen beziehungsweise meine erste Quelle, für meine Arbeit wirst.", fügte er noch hinzu, blickte zum Ende hin zu dem Jüngeren, der neben ihm herlief. Es blieb nur noch die Frage, ob das etwas positives oder negatives sein würde... Doch wenn Qên bedachte, was für einen Ruf der Velnarion hatte, war das doch eigentlich schon klar.
Es war echt ungewöhnlich einen deutlich älteren und erwachseneren Mann beim Frischfleisch vorzufinden und diesen in die Prozedere der Rune Knights einweisen zu müssen, doch zum Glück für den Velnarion, handelte es sich bei dem Frischling um einen äußerst klugen Mann, der etwaige Zusammenhänge völlig eigenständig ermitteln konnte. Das ersparte dem Schwarzen Schwertkämpfer echt einiges an Arbeit und allen voran sparten sich beide Ritter damit entsprechend viel Zeit, konnten sie sich direkt auf das Wesentliche konzentrieren und mit dem Auftrag beginnen. Die Formalitäten waren zügig geklärt und das erste Vorgehen gleichermaßen, wodurch die beiden Ritter zügig aufbrachen und durch die Straßen von Crocus Town spazierten. Ihr Ziel war das Nationalmuseum, wo ihre Aufklärung entsprechend beginnen sollte.
Auf dem Weg dorthin breitete sich eine Stille zwischen den beiden Männern aus, die keineswegs seltsam oder unangenehm war. Sowohl der Martell als auch Cassius waren grundsätzlich ruhige und stille Typen, die mit spärlich geführten Unterhaltungen bestens zurechtkamen. Sie hatten ihr Ziel vor Augen und alles Notwendige abgesteckt, doch war es schlussendlich der Königssohn, der von seiner Neugier ein wenig übermannt wurde. Es hatte schon etwas zu bedeuten, wenn jemand wie Cassius das Interesse an einer Person hatte, denn für gewöhnlich waren ihm persönliche Dinge anderer Personen vollkommen egal. Zwar stellte er sich bereitwillig in den Dienst der Krone und verteidigte Volk und Vaterland mit seinem Leben, doch musste er ja deswegen nicht jede persönliche Geschichte eines jeden Einwohners kennen. Doch der Martell hatte einfach etwas an sich, was sein Interesse zu wecken schien, allen voran, weil Cassius damit bisher keine wirklichen Berührungspunkte hatte.
Cassius kam also auf den Hintergrund des Martells zu sprechen und lauschte aufmerksam, was dieser zu erzählen hatte. Er war in der Entwicklung tätig und forschte an der Herstellung modifizierter Waffen, technisch wie magisch. Das Militär profitierte sicherlich davon, wenn die modernsten Waffensysteme an ihre Soldaten ausgegeben wurden, doch Cassius war nicht gerade ein Mensch des technischen Fortschritts. Er nutzte klassische Rüstungen, führte Schwerter, wie man sie kannte. „Ich habe mir nie Gedanken über die technischen Hintergründe von Waffen gemacht“, gab der Ritter offen zu. „Mir hat immer gereicht, sie bestens führen und anwenden zu können“, fügte er noch an und lächelte schwach. „Aber das erklärt auch gut, wieso es Menschen wie dich gibt“, setzte er dann noch direkt nach. Der Martell offenbarte auch sofort, dass seine Teilnahme an Aufträgen auch hauptsächlich der Bedarfsanalyse diente, was Cassius absolut nachvollziehen konnte.
Als der Forscher dann noch aufbrachte, dass der Velnarion wohl sein erstes Versuchskaninchen wurde, lachte dieser amüsiert auf. „Dann hoffe ich doch sehr, dass wir ausreichende Gelegenheiten kriegen, damit du auch alles feinsäuberlich analysieren kannst“, gab er dann von sich. Er hätte keine Probleme damit, wenn der Martell aus seinen Konfrontationen wissenschaftliche Erkenntnisse zog. Schlussendlich profitierten die Rune Knights eben davon. Der schwarze Ritter ließ dem Forscher noch die Gelegenheit das Gespräch zu vertiefen, während ihr Weg sie weiter durch Crocus Town und damit unweigerlich zum Nationalmuseum führte. Dort angekommen, blieben die beiden Ritter zunächst vor dem Eingang stehen und zumindest Cassius ließ das Gebäude architektonisch auf sich wirken. Es war schon beeindruckend, denn solche Gebilde kannte er aus seiner Heimatwelt einfach nicht. „Da wären wir“, gab der Ritter also offensichtlich kund. „Da es dein Vorschlag war, hier mit den Nachforschungen zu beginnen, übergebe ich das Zepter gern an dich“, lächelte er. Zeit sich vom genialen Verstand des älteren Mannes überzeugen zu lassen.
Qênān war noch nie jemand gewesen, der ohne Anlass große Reden schwang. r war stets bemüht anderen nur so viele Worte zu geben, wie sie brauchten um mit ihm zu interargieren. Alles was darüber hinausging hielt er für wenig zweckführend und sinnig. Es gab nur wenige Themen, welche ihn zur einer regelrechten Labertasche werden ließen. Eines waren zum Beispiel seine Forschungen. Eine Sache, bei der der Velnarion direkt einen Glückstreffer landete, als er ihn direkt darauf ansprach. Dem Martell gefiel es immer, wenn andere Interesse an der Forschung, Wissenschaft oder schlichtweg wie es bei Cassius der Fall war, Interesse an seiner Person hatte. Normalerweise wäre es eine Frage gewesen, welche er lediglich mit einem Nicken oder Kopfschütteln beantwortet hatte.... Doch dieses Mal entschied er sich weiter auszuholen. Vermutlich weil er sich von ihm viel erhoffte. Der Auftrag versprach interessant zu wesen und einen erprobten Kämpfer bei sich zu haben, das war eine Gelegenheit die sich nicht immer bot. Möglicherweise war der jüngere Mann sogar so großzügig ihn bei seiner Arbeit zu unterstützen, würden seine Daten wohl zuverlässiger sein als die der meisten anderen Runenritter. Klar, war es mehr Qêns Aufgabe Produkte für die breite Masse zu erstellen, aber einen Profi zu haben war nunmal was seltenes. Die Chance wollte er nicht so einfach vergehen lassen. Auch wenn er sicherlich nicht allzu viel von dem Verstand, was der Forscher ihm erklären konnte. Aber das war okay. Er war nicht hier um seine Arbeit zu verstehen - er sollte lediglich die Daten liefern. Auf seine Kommentare hin, dass er sich bislang wenig damit auseinandergesetzt hatte zuckte der Martell nur mit den breiten Schultern. Überraschte ihn wenig. Gab nur wenig Leute, die sich mit komplexer Materie auseinandersetzen wollten. Manchen lag die Seite des Nutzers einfach mehr als die Entwicklung. Jeder erfüllte irgendwo seine Aufgaben. Jedoch schien Cassius die Tatsache, als Qênāns Versuchskaninchen zu enden zu amüsieren. Doch mehr als ein Nicken erwiderte er nicht darauf. Ja, das hoffte er auch. Ansonsten wäre es eine ziemliche Verschwendung gewesen mit ihm zu kommen. Wobei er sich ja immer noch erhoffte das verschwundene Artefakt womöglich Mal kurz in den Händen halten und analysieren zu können. Dann hätte es sich allemale gelohnt. War nur die Frage, ob man es ihm gestatten würde. Zumal sie es zu allererst einmal zurückgewinnen mussten. Sie gingen weiter und erreichten bald schon das Museum. Es war unspektakuläres Gebäude, fast schon langweilig - auch wenn die Banner an den Häuserwänden mehr als groß genug waren, dass man sie am Ende der Straße noch erkennen konnte. Am Eingang angekommen übergab Cassius das Ruder an den Martell, der dessen Entscheidung so hinnahm. Vermutlich wollte er ihn weiter testen und seine Rolle als Lehrer ausspielen... Nicht das Qênān das für nötig hielt, aber gut. Musste er wohl mit leben. Drinnen angekommen war es genauso unspektakulär wie außen. Karge, hohe weiße Wände, ein langweiliger, aber gepflegter brauner Pakettboden... Mehrere braune Sitzmöglichkeiten und am anderen Ende des Einganges ein Tresen aus demgleichen dunklen Holz wie der Boden. Der großgewachsene Mann schritt voran an den Tresen, die Arme vor der Brust verschränkend als er anhielt. "Wir sind hier wegen des Steins von St. Ayleiden.", erklärte der etwas dickeren, älteren Dame am Tresen mit der dicken Brillen aber einem Lächeln, das fast die Sonne erblassen ließ. Sie wirkte ganz nett, soweit Qênān das beurteilen konnte. Sie schien sofort zu wissen was er mein, stand von ihrem Platz auf und bat die beiden Herren ihr zu folgen. Sie führte die beiden durch einen Teil des Museums, der für Besucher unzugänglich war und wies sie an in einem Raum zu warten und das gleich jemand kommen und alles mit ihnen klären würde. Der Martell sah ihr kurz hinterher, ehe er sich gegen eine der Wände lehnte und umherblickte. "Dafür, dass ein wertvoller Stein gestohlen wurde, scheinen mir alle hier recht entspannt.", murmelte er etwas leise. Viel Wertung konnte man seinen Worten nicht entnehmen, bis auf einen kleinen Funken an Überraschung. Er hätte eher erwartet, dass sie die Sicherheitsmaßnahmen verdoppelt, vielleicht verdreifacht hatten. Aber damit... Hatte nicht gerechnet. Wer weiß, vielleicht waren die wertvolleren Sachen in einem eigenen Sektor und man sah ihn am Eingang einfach nicht so. War ja noch so ziemlich alles offen.
Womit er auch nicht gerechnet hatte, war die Tatsache, dass dieser Auftrag viel schneller wieder aufhören sollte als er angefangen hatte. Bald schon fand er sich wieder außerhalb des Museums wieder und die Wege des hochrangigen Magiers und seiner trennten sich wieder.
In den frühen Morgenstunden marschierte der uniformierte Runenritter durch die Straßen der Hauptstadt. Die Sonne war noch jung am Himmel, doch Crocus ließ sich davon nicht beirren. Auf seinem Weg durch die verwinkelten, von Blumenkästen und Baumalleen durchzogenen Straßen begegnete Darion einer Vielzahl von Personen; Nachtschwärmer, die träge in ihre Häuser flatterten und frühe Vögel wie ihm, für die bereits jetzt der Arbeitstag begann. Kaum hatte der Hawthorne heute seine morgendlichen Übungen beendet, erreichte ihm ein Aufruf der Questvergabe mit einem neuen Auftrag. Darion freute sich, dass die Obrigkeit scheinbar davon abgesehen hatte ihn erneut in den Norden des Reiches zu entsenden. Endlich durfte auch er einmal einen Auftrag erledigen, der einigermaßen lokal begrenzt war. Er hatte schon darüber nachgedacht, seine Schlafgemächer in den Quartieren für andere Ritter zu öffnen, so selten verbrachte der Knight die Nacht mittlerweile darin.
Auf dem Weg zum Nationalmuseum kam Darion an einer schnuckeligen, kleinen Bäckerei vorbei und holte sich dort ein Frühstück auf die Hand. Normalerweise genoss er seine Mahlzeiten lieber in Ruhe, doch manchmal war einfach keine Zeit. Die Kaserne hatte heute Morgen eine panische Meldung des Museumsdirektors erhalten, dass ein unglaublich wertvolles Schmuckstück gestohlen worden war und sofort ein kleines Team an Rune Knights zusammen gestellt, um sich der Angelegenheit anzunehmen. Darion wusste noch nicht, welche andere Person für den Auftrag abgestellt worden war, doch wenn man solche Dringlichkeit verlangte, dann ging es sicherlich insgeheim um deutlich mehr als einen wertvollen Klunker. Den Blick goldener Augen über die Straßenschilder schweifen lassend verzehrte Darion sein Croissant und wirkte recht entspannt, doch sein Schritt war zügig. Er wollte sicherstellen, sich nicht zu verspäten und widmete dem Auftrag zunächst einmal den Ernst der Unwissenheit. Wenn sich diese Angelegenheit als Lappalie herausstellte, dann sei es so. Als C-Rang Ritter waren Lappalien unangenehmerweise häufig Teil seines Berufsalltags - normalerweise prangte jedoch kein "B" auf dem Auftragszettel, den er bekam. Die Wahrscheinlichkeit war groß, dass dieser Auftrag etwas spannender wurde als die fragwürdige Bordelltour, die er vor Kurzem ganz in der Nähe hatte machen müssen ...
Darion erreichte die marmornen Fassaden des Nationalmuseums und blieb vor dem großen Tor stehen, das in den Museumsgarten führte. Einige große Werbeposter waren neben den dekorativen Rosenhecken aufgespannt und bunte Fahnen wehten an Masten munter im Wind. Der Hawthorne war ein großer Freund von solchen kulturellen Gebäuden und frequentierte das Museum daher durchaus, wenn eine Ausstellung sein Interesse weckte. Das wohl größte und reißerischste Plakat bewarb einen seltenen Edelstein, der angeblich große, magische Kräfte besaß. Darion zog die Augenbrauen hoch und stellte sicher, dass seine Uniform frei von Krümeln oder Essensspuren war, ehe er seinen Blick durch die Gitterstäbe des Tors auf das Museum an sich richtete. Der Direkter des Museums sollte sie empfangen, doch noch war niemand zu sehen. Darion war allerdings auch deutlich zu früh am Ort des Geschehens angekommen. Er hatte den Verkehr auf den Straßen etwas unterschätzt - aber besser er wartete hier auf seinen Partner, als am Ende zu spät zu erscheinen. Zwar hielt der Hawthorne nicht sonderlich viel von den meisten Rittern in seiner Gehaltsklasse, doch er legte es mitnichten darauf an, einen schlechten Eindruck zu hinterlassen ...
Aska nahm an diesem Morgen einen tiefen, zufriedenen Atemzug der kühlen Luft, während sie durch die Straßen ihrer (mehr oder weniger) Wahlheimat marschierte. Es fühlte sich an, als habe sie ihre Freiheit zurückerlangt. Die Ereignisse um das Ashmound Royal Prison waren schrecklich gewesen und die harten Auseinandersetzungen mit der Elite Garde von Royal Crusade hätten tödlich enden können. Noch heute fragte sich Aska, warum Seraph nicht die Gunst der Stunde genutzt hatte, sie zu töten. Es machte sie misstrauisch, ließ viele Fragen um die Person Seraphs offen. Auf die eigentliche Antwort würde die Ritterin jedoch nie kommen. Der mächtige Magier war nicht nur ein Schwerverbrecher, sondern ein liebender Vater. Als Adrius Dhakalis erfahren hatte, dass seine Tochter verletzt worden war, hatte er das Schlachtfeld prompt verlassen und Mareo und Aska, welche ohnehin außer Gefecht gesetzt worden waren, sich selbst überlassen. Darauf würde die Blonde jedoch nicht kommen.
Lange musste sie das Bett des Lazaretts hüten und hatte sich bald schon selbst entlassen, da es ihr zu viel geworden war. Auf Aufträge wollte man sie noch nicht schicken, doch die stolze Ritterin wollte das nicht auf sich sitzen lassen. Also lag sie den Verantwortlichen in den Ohren, bis ihr zumindest ein Auftrag des B-Ranges in der Heimat zugestanden wurde. Den rechten Arm in einer Armschlinge fixiert, das hübsche Gesicht voller halb verheilter Schnitte und Blutergüsse und mit einigen Bandagen um freiliegende Hautstellen schritt die junge Frau nun also stolz durch Crocus Town, um zum Nationalmuseum zu gelangen. Jede Aufgabe war wichtig, egal welcher Rang ihr zugeteilt worden war. Es ging nicht um die Einschätzung der Rune Knights, sondern um das persönliche Leid der betroffenen Personen. Wäre sie auch nur einen Tag länger beurlaubt in den Quarttieren verblieben, hätte Aska womöglich noch den Verstand verloren.
Um sich dennoch zu schonen, hob die Dämonentöterin die linke Hand, an deren Ringfinger der Ring von Cassius steckte. Sie lächelte leicht, wie immer bei seinem Anblick und lud schließlich ihr Mana in das kostbare Schmuckstück. Ihr wertvollster Besitz, denn der emotionale Wert war unendlich hoch. Schließlich näherte sich die junge Frau dem prunkvollen Nationalmuseum, vor dessen Eingangstoren bereits eine bekannte Person stand. Darion Hawthorne. Die beiden waren einander eher zufällig begegnet, fanden an jenem Abend jedoch einen gemeinsamen Weg. Aska hatte festgestellt, dass den Weißhaarigen eine Thematik beschäftigte, zu welcher sie wohl die richtige Ansprechpartnerin wäre. Dennoch hatte sie sich in Zurückhaltung geübt, schließlich wollte sie keine schlafenden Hunde wecken. Dämonen waren sehr gefährlich und keine Jagdbeute, welcher man sich verschrieb. Man sollte sie meiden, wo es nur möglich war. Davon hatte Darion eigentlich einen kleinen Vorgeschmack bekommen, doch Aska konnte sich nicht vorstellen, dass er so einfach davon ablassen würde. Es war ein Wiedersehen, welches durchaus ein wenig Freude in der Ritterin auslöste. Der weißhaarige Ritter war ihr immerhin nicht in schlechter Erinnerung verblieben. Sie lächelte ihn leicht an, erklomm die Treppenstufen zum Eingang und blieb mit gebührendem Abstand vor ihm stehen. „Guten Morgen, Darion. Wir haben uns eine Weile nicht mehr gesehen. Wie ist es dir ergangen?“, erkundigte sie sich nach ihm. Nach einem kurzen Austausch deutete Aska mit der freien Hand auf das Museum. „Ich gehe davon aus, dass auch du nicht als Besucher um diese Tageszeit hergekommen bist?“
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Manavorrat (1700/2500) Manaregeneration Legendär: +200 Mana
Der angenehm kühle Wind des Morgens ließ die langen Haaren des weißhaarigen Rune Knights flattern. Er vertrieb sich die Wartezeit damit, einem kleinen Schwarm Spätzchen dabei zuzusehen, wie sie sich um ein halb aufgegessenes Brötchen rauften, das von einem unaufmerksamen Kind aus einem vorbeifahrendem Kinderwagen geworfen worden war. Darion liebte Vögel und Tiere im Allgemeinen, und er genoss solche Momente der Stille, wo die Großstadt sich anfühlte wie ein kleiner Ort der Idylle. Es erinnerte ihn an den Garten der Villa seines Ziehvaters und an Ophelia, die schon immer eine besondere Bindung zu den Brieftauben der Familie Hawthorne gehabt hatte. Er sah sie deutlich vor dem Marmorbrunnen stehen, auf jeder Hand eine Taube, ihr lachendes Gesicht dazu fähig, den Schnee Nord-Fiores und die unbarmherzige Behandlung ihres Vaters zu schmelzen. Es war eine Weile her, dass er seine “Verlobte” besucht hatte. Zuletzt war er wegen eines magischen Schwertes im Norden bei Oak Town gewesen und hatte gegen einen liebestollen Vulcan gekämpft. Die Mission hatte er zusammen mit einem Mitglied der Wüstengilde Crimson Sphynx erledigt. Auch wenn er zugeben musste, dass Aeryn seine Meinung von der Gilde etwas gesteigert hatte, war er doch insgeheim froh, diesmal an der Seite seiner eigenen Leute zu streiten. Diebstähle überließ man den Bewahrern des Gesetzes. Wofür sonst waren sie ausgebildet, als den Bürgern des Königreichs Leid zu ersparen? Trotzdem musste Darion schmunzeln, denn die meckernden, aufgeplusterten Spätzchen erinnerten ihn an die Blauhaarige.
Der Hawthorne hörte Askas Stimme, bevor er sie sah. Er hatte sich gerade durch das Tor zum Museum hereingelassen und die Steintreppe zum Eingang erklommen, als er sie von hinten hörte. Seine Augenbrauen wanderten nach oben und er wollte schon fragen, was in aller Welt die Heldin oder die Obrigkeit geritten hatte, diese Mission für eine Person ihres Kalibers auszuschreiben. Dann hatte sich der Nephilim umgedreht und sah die vielen Spuren eine Kampfes am Leib der Ritterin. Sie sah aus, als hätte jemand sie ordentlich verprügelt. Darion schluckte. “Aska. Gab es eine weitere Hydra zu erwürgen?”, begrüßte er sie neckend, salutierte aber auch zackig vor der Ranghöheren und trat ein Stück näher, um ihre Wunden zu betrachten. Er konnte in gewissem Maße etwas dagegen tun, doch hier zwischen Tür und Angel würde er ihr das nicht anbieten. Sicherlich war seine Befähigung ohnehin geringer als die der Stabsärzte und es hatte vielleicht einen Grund, wieso sie so herumlief. Gewiss stellte sie trotz der Blessuren noch eine ernstzunehmende Gefahr dar. “Mir geht es wunderbar. Du rätst richtig - es scheint, als würden wir uns für diese Mission zur Seite stehen.” Er fragte sie nicht, ob es ihr gut ging oder sie sich zutraute, diesen Auftrag zu schaffen. Wäre dem nicht so, stünde sie nicht hier. Stattdessen erhielt das versonnene Lächeln des Hawthornes eine ehrlichere, leicht besorgte Note. Er hatte weniger Angst um Aska als wegen der Vorstellung, dass es etwas gab, was sie derart zurichten konnte. Gerade öffneten sich seine Lippen, um nachzufragen, da riss eine Person vor ihnen mit einem Ruck die Holztür auf und brach mit einem “Es ist schrecklich! Unvorstellbar!” über sie herein. Hätte Darion nicht gewusst, dass sie auf den Direktor des Museums warteten, hätte er dennoch keine Zweifel gehabt, wer vor ihnen stand. Der hagere Mann mit weißen Haaren trug ein Monokel und einen Anzug und zwirbelte bebend vor Trauer und Aufregung seinen prächtigen Schnauzbart. In seiner Hand lag ein Taschentuch, das er sich ergriffen an den Mund presste. Einen Moment war Darion überrascht, dann fand er vorsichtig die Sprache wieder. “Guten Morgen ... Wir wurden wegen eines Diebstahls hergerufen …?” “Oh, ja! Und was für einer!” Mit erstaunlicher Kraft packte der Direktor Darion an einer der Lederschlaufen vorne an seiner Uniform und zerrte ihn hinter sich her in das Museum. Der Nephilim plusterte sich ob der respektvollen und stürmischen Behandlung etwas auf wie eine Taube, doch ihm blieb kaum mehr, als hinter den Direktor in die mit Marmor geflieste Haupthalle zu stolpern. Von den großen Säulen und dem Ticketschalter hingen weitere Werbeposter für den “heiligen Stein von St. Ayleiden”. Als sie diese passierten, schluchzte der Direktor auf. Darion tauschte einen Blick mit Aska - es war recht offensichtlich, was genau hier gestohlen worden war. “Wir haben alles so belassen, wie wir es heute Morgen gefunden haben - ihr müsst den Stein finden! Es ist eine Angelegenheit größter Wichtigkeit! Nein, globaler Wichtigkeit!” Darion spürte keine Übelkeit. Der Direktor war offenbar überzeugt davon, dass er die Wahrheit sprach.
Der Ritter wurde in einen sechseckigen Raum geschliffen, der bis auf ein paar Bänke an den Kanten des Raumes und auf die Mitte gerichtete Lichtlacrimas frei von Möbeln war. Der Blickfang des Raumes war klar ein marmornes Podest mit einem großen, purpurfarbenen Kissen. Man konnte noch deutlich sehen, dass in der Mitte des Kissens ein schweres Objekt gelegen hatte, denn der Abdruck war noch zu sehen. Die Absperrung rund um den Ort des Diebstahls war intakt und die Szenerie wirkte bis auf eine einzige Stelle übertrieben sauber: Direkt am Rand des Podests, durch das weiß des Marmors und dessen Maserung fast unsichtbar, lagen ein paar platt gestampfte weiße Blüten. Edelweiß oder so etwas Ähnliches? Als der Direktor ihn endlich frei ließ, räusperte sich Darion und rückte seinen Kragen zurecht. “Hier ist es! Oh, ihr müsst den Stein von St. Ayleiden unbedingt finden … sonst breitet sich sein schrecklicher, dämonischer Fluch aus und großes Unheil wird über uns hereinbrechen!”
Aska stockte kurz, als sie die vor Darion zum stehen gekommen war. Eine weitere Hydra erwürgt? Aska hasste dieses Gerücht. Es war so dämlich. Drei Hälse, aber nur zwei Hände. Wie um alles in der Welt sollte das funktionieren, wenn diese Gliedmaßen nachwuchsen? Doch sie verstand den Scherz dahinter und gab eine Mischung aus leisem Lachen und Seufzen von sich. „Wenn es nur so gewesen wäre“, erwiderte sie und sah sofort die Maske Seraphs wieder vor ihrem inneren Auge. Dann blickte sie an sich herab, erkannte aber nur einen Teil ihrer Blessuren ohne Spiegel. „Die Ereignisse am Ashmound Royal Prison gingen nicht spurlos an mir vorbei. Aber mein Zustand ist nicht der Rede wert“, erklärte sie ihm und rang sich zu einem Lächeln durch, wenngleich ihre Augen traurig waren. Ariadne von Fairy Tail. Cliff Hilker von den Rune Knights. Nur zwei Namen, deren Tod ihr Herz erschüttert hatte. Was war der vergängliche Schmerz ihrer Verletzungen schon gegen die immerwährende Trauer um ihre Freunde und Verbündeten? „Wie dem auch sei. Ich bin für diesen Auftrag voll und ganz einsatzfähig“, versicherte sie Darion und schaffte es diesmal besser, ihn entschlossen anzulächeln.
Dann wären sie für den Diebstahl im Museum also Partner. Das klang vielversprechend, schließlich war das erste und vorerst letzte Aufeinandertreffen der beiden Rune Knights sehr speziell gewesen. Eine unerwartete Dämonenjagd an einem freien Abend kam schließlich nicht allzu oft vor. Außerdem hatten die Umstände durchaus ein gewisses Interesse um Darion als Person geweckt. Aska hatte das Gefühl, dass sie ihn besser im Auge behalten sollte. Nicht, weil er nicht vertrauenswürdig war. Sondern weil er Gefahr lief, sich auf eine Reise ohne Wiederkehr zu begeben. Niemand sollte sich mit den mächtigen Dämonen anlegen. Nicht einmal Aska. „Eine wunderbare Gelegenheit. Ich habe dich nämlich bei meinen Trainingseinheiten vermisst. Oder habe ich dich einfach übersehen?“, fragte sie ihn mit gefährlich funkelnden Augen, wenngleich sich ihre Lippen zu einem amüsierten, vielleicht auch herausfordernden Lächeln geformt hatten. Die Zeit reichte allerdings nur für einen kurzen Austausch, denn bald darauf öffneten sich bereits die Türen des Museums und ein ziemlich aufgelöster Herr stürzte heraus. Weinte er sogar?! Etwas überfordert blickte die abgebrühte Heldin drein beobachtete, wie Darion ins Innere des Gebäudes gezogen wurde. Erleichtert, dass es sie nicht getroffen hatte, marschierte die Ritterin hinterher.
Im ersten Moment verstand Aska zugegeben die Aufregung nicht. Natürlich war es ärgerlich, wenn ein Relikt aus einem Museum gestohlen wurde und man würde die Verantwortlichen finden und bestrafen. Aber musste man deswegen weinen? Sie wurden in einen anderen Raum geführt (Darion mehr gezerrt, als geführt) und es wurde schnell deutlich, dass der Stein sich einst auf dem purpurnen Kissen befunden hatte. Doch was der Direktor dann sagte, erklärte seine Tränen und seine Sorgen. Großes Unheil? Ein dämonischer Fluch? Aska wollte die Arme verschränken, konnte es jedoch aufgrund der Armschlinge nicht. Als stemmte sie die freie Hand in die Hüfte. „Bevor wir in Panik ausbrechen, sollten wir sichergehen, dass die Sorge um diesen Fluch auch wirklich berechtigt ist“, begann sie zu sprechen. Der Museumsdirektor blickte zu der Rune Knight und weitete die Augen. „Was..!? Ihr hier?!“, staunte er völlig baff. Er hatte Aska van der Velden vor lauter Aufregung gar nicht bemerkt. Doch diese hob nur die Hand, bat ihn mit dieser Geste, die Contenance zu wahren. „Gibt es gesicherte Beweise, dass dieser Stein verflucht ist oder kann es sich auch um ein Ammenmärchen handeln? Und falls er existent ist, was macht ihn dämonisch? Und was löst ihn aus? Wohl kaum der bloße Diebstahl, oder? Was wissen Sie darüber?“, fragte Aska gefasst.
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Die Ereignisse am Ashmound Royal Prison? Darion hatte davon gehört, war aber nicht vor Ort stationiert gewesen. Offenbar gehörte Aska zu jenen Knights, die sich gegen die dunkle Gilde Royal Crusade behauptet hatten - was ihre Verletzungen erklärte. Die Dämonentöterin sah zwar nicht aus, als wäre sie voll und ganz einsatzfähig, doch ihre Aussage sandte keine Übelkeit durch den Organismus des Nephilim. Ihre Entschlossenheit beruhte auf ihrem tatsächlichen Glauben und mehr brauchte Darion nicht, um nicht weiter an seinem Kameraden zu zweifeln. Den meisten seiner Kollegen mit dem blauen Ankh traute er recht wenig zu, doch jene, die sich für ihn bewiesen hatten, genossen eine gewisse Sonderbehandlung. Aska besaß diese nicht wegen der hochtrabenden Heldengeschichten, die um sie kreisten, sondern wegen ihrer Bereitschaft, für ihn in die Bresche zu springen, wie sie es bei ihrer letzten Begegnung gezeigt hatte. Es sprach für die Art von Charakter, die Darion gerne in den Rängen seiner geschätzten Ritter sah und erzeugte damit ein gewisses Grundvertrauen. Außerdem konnte sie ihn vermutlich in den Mond schießen, wenn sie wollte und er sie zu sehr nervte. "Ich fürchte, bisher hatte ich keine Gelegenheit dazu, ihnen beizuwohnen. Meine Talente werden im Augenblick an anderen Orten beansprucht." Er hatte die Übungseinheiten tatsächlich nicht absichtlich verschmäht, konnte aber auch nicht darüber reden, was die Runenritter mit seinen "Talenten" derzeit anstellten. Bei der vage Aussage handelte es sich nicht um Geheimniskrämerei ob irgendwelcher offizieller Freigabe, sondern schlicht darum, dass er nicht darüber reden konnte ohne zu erwähnen, dass er kein Mensch war - und dieses Gespräch führte er ungerne, da es zu anderen Themen führte.
Zum Glück kam die Rettung ohnehin in Form des Museumsdirektors, der Darion mehr oder weniger an Schlawittchen packte und ihn durch die Ausstellungen schleifte wie einen Hund am Halsband. Der Hawthorne ließ dies mit engelsgleicher Geduld und einem säuerlichen Gesichtsausdruck über sich ergehen und versuchte die glimmenden Augen über potenziell verdächtig aussehende Dinge schweifen zu lassen. Der Weißhaarige hatte nichts gegen Berührungen einzuwenden, doch für gewöhnlich durften diese ruhig sanfter sein und ihren Ursprung nicht bei kugeligen, greinenden Museumsdirektoren haben. Während dieser von dämonischem Unheil faselte, fasste sich Darion an den Kragen und brachte seine Uniform wieder in die angemessene Form. Nur kurz starrte er dem Direktor böse in den Rücken, machte sich aber sogleich als der aktuell mobilere Teil ihrer Partnerschaft auf die Socken und durchmaß mit langen Schritten den Tatort auf der Suche nach Beweisen. Er hielt nicht viel von der Fluchsache, auch wenn er beim Wort "dämonisch" natürlich nicht anders konnte, als hellhörig zu werden. Konnte es sein ...? Nein, der Zufall wäre zu groß. Und doch wurde ihm abermals nicht übel. Der Direktor glaubte an das, was er da sagte. Überdies hatte er einen kurzen Moment der Erkenntnis, als er die waschechte Aska vor sich sah. Darion schmunzelte und ging vor dem Podest in die Hocke. Vorsichtig hob er eine der zertretenen Blüten auf und drehte sie im Licht der Lacrima an der Decke. Hm, eine charakteristische Form ...
"Natürlich - nun ...", der Direktor räusperte sich, "es handelt sich um den heiligen Stein von St. Ayleiden. Einst war es ein reines Artefakt und soll laut Legenden von den Göttern selbst an die Menschen gegeben worden sein. Doch teuflische Mächte belegten ihn mit einem Fluch, der jedem, der ihn berührt, von Unheil heimsuchen lässt." "Auf dem Stein liegt also ein Zauber, der sich durch Berührung überträgt?" Darion trat an die Sprechenden heran und schlug gerade die gesicherten Beweismittel in ein Taschentuch ein. Der Direktor warf ihm einen Blick zu, als habe er ein privates Interview mit Aska gestört und gehöre gar nicht zum Fall. Der Ritter wischte sich leise seufzend die Haare von der Schulter. "Genau. Wer auch immer den Stein berührt, der endet als Toter! Es ist fürchterlich! Aus diesem Grund haben wir ein spezielles Transportgefäß vorbereitet. Ihr dürft ihn auf gar keinen Fall berühren - die Diebe müssen Narren sein, wenn sie denken, Geld mit ihm machen zu können. Versteht ihr jetzt, wieso er keinesfalls in Umlauf gebracht werden darf?" Darion fragte sich eher, wieso man überhaupt zuließ, dass ein solch gefährliches Artefakt gestohlen werden konnte, doch er zügelte sich und fasste sich stattdessen an die Nasenwurzel. "Die Diebe haben Schlamm, kleine Steine und Blütenblätter hinterlassen. Ich vermute, dass sie ein Lager außerhalb der Stadt aufgeschlagen haben. Den Stein hier in Crocus an den Mann zu bringen dürfte unmöglich sein. Jeder, der etwas von Edelsteinen versteht, wird die Ausstellung kennen oder von ihr gehört haben. Vermutlich werden sie versuchen, ihn an einem anderen Ort ...--" Darion klappte den Mund zu, den der Direktor seufzte nur theatralisch und grätschte ihm direkt ins Wort. "Nun, verehrte Aska, was denkt Ihr von dieser Sache?" Wunderbar, einfach prächtig ...
Aska entschied kurzerhand, Darion nicht weiter mit der Frage nach seiner Anwesenheit in ihren wöchentlichen Trainingseinheiten zu quälen. Es war ohnehin nur ein Mittel, ihn ein wenig aufzuziehen. Aska hatte durchaus Sympathie für den Weißhaarigen übrig, allerdings war er irgendwie auch eine Person, sie man gerne ein wenig aufzog. Woran das lag, wusste sie auch nicht. Vielleicht weil er ein wenig steif wirkte? Was genau er damit meinte, was seine Talente betraf und wo diese zum Einsatz kamen, das wusste Aska nicht. Natürlich brannte ihr die Frage bereits auf den Lippen, aber es war weder der richtige Ort, noch der richtige Zeitpunkt. Aber vergessen würde sie es nicht. Sie würde nachfragen, wenn er am wenigsten damit rechnete. Genauso wie Darion nicht damit gerechnet hatte, vom Museumsdirektor gepackt und mit ins Museum gezogen zu werden. Es war der Dämonentöterin gerade recht, in Ruhe hinterher zu gehen und sich dabei ein wenig umzusehen.
Es folgte ein Austausch über die Ereignisse, wobei sie schnell bei dem Edelstein selbst hängen blieben. Allmählich verstand Aska die großen Sorgen des Museumsdirektors, auch wenn sie noch immer nicht nachvollziehen konnte, warum man nun deswegen weinen musste. Sie überging das Staunen des Mannes über ihre Person und hörte sich aufmerksam die Informationen an. Teuflische Mächte belegten das einst göttliche Relikt mit einem Fluch? Berührung gleich Unheil? Na, das war ja nicht besonders detailliert und es klang für Aska tatsächlich mehr nach einem Märchen. Aber gut, wenn der Direktor solche Angst davor hatte, wollte sie nichts sagen. Die Diebe schienen den Stein wohl mit bloßen Händen gestohlen zu haben, denn dieses Transportgefäß befand sich wohl noch im Museum, wenn Aska das richtig verstanden hatte? „Ja, ich verstehe Ihre Sorge nun. Trösten wir uns mit der Möglichkeit, dass wir nicht gesichert sagen können, dass ein tödlicher Fluch auf diesem Stein liegt“ „Ihr seid so tapfer..~“ Auch Aska bemerkte, dass der Mann ein wenig verärgert war, dass Darion sich in das Gespräch 'einmischte'. Aufmerksam lauschte sie seinen Worten und sah nun ihrerseits genervt zum Direktor, als dieser Darion unhöflich übertönte. „Ihr habt meinen Kameraden unterbrochen“, machte sie ihm ruhig, aber mit dem typischen, scharfen Unterton klar. Dann wandte sie sich wieder dem Weißhaarigen zu. „Du hast recht. Deine Worte haben mich auch auf die Idee gebracht, ob dieser Raubzug vielleicht im Rahmen eines Auftrages durchgeführt wurde. Wer weiß, ob sie Diebe bereits einen Abnehmer haben, welcher sie überhaupt erst auf diesen Stein aufmerksam gemacht hat“, teilte sie nun ihrerseits ihre Gedanken mit Darion. „Eine exzellente Idee!“, lobte der Direktor Aska und wischte sich die Tränen aus dem Augenwinkel. Innerlich seufzte die junge Frau auf, einen vielsagenden Blick auf die goldenen Iriden gerichtet. „Was sagst du? Nehmen wir die Verfolgung sofort auf?“
Manavorrat:
Manavorrat (2100/2500) Manaregeneration Legendär: +200 Mana
Seine Zeit bei den Runensoldaten hatte Darion gelehrt, mit unliebsamen Zivilisten umzugehen, die sich nicht an Absperrungen halten wollten oder sich über Gesetze, die eigentlich zu ihrem Gunsten gefällt wurden, beschwerten. Unendlich oft hatte man ihn als Rekrut angeschrien und gezetert. Aus diesem Grund ertrug der Hawthorne den Museumsdirektor und seine eigenartige Art mit engelsgleicher Geduld, auch wenn er sich im Grunde seines Herzens nichts mehr wünschte, als diese Pappnase mit seinem Stiefel bekannt zu machen. Doch so grafisch seine Tötungsabsichten auch in seinem Kopf waren, so wenig handelte der Ritter danach - es gehörte eben zum Beruf dazu, dass man mit Menschen umgehen musste, die nervten. Aska bekam die Lobeshymnen ab, während Darion automatisch als ihr Assistent deklariert wurde und seine Aussagen kaum etwas wert sein sollten. Eine Person mit einem größeren Egotrip hätte die Aufmerksamkeit vielleicht genossen und sich darin gesuhlt, doch die Dämonentöterin tat, wie Darion schon vermutete und band den Nephilim dort ein, wo der Direktor versuchte, ihn aus der Szene zu treten. Sie hatte schon bei ihrem letzten Treffen bewiesen, dass sie ihre Macht nicht missbrauchte und sich nicht für etwas Besseres hielt. Der Hawthorne wiederum hatte einen gewissen Überlegenheitskomplex gegen Leute wie der Direktor und Kollegen, die nichts als Mist fabrizierten, doch da Aska weder nervtötend noch inkompetent war, bekam sie nichts von seinen unangenehmen Seiten zu spüren und erlebte Darion in Höchstform.
"Dafür würde sprechen, dass sie den Überfall überhaupt unentdeckt ausführen konnten. Das hier ist immerhin das Nationalmuseum der Hauptstadt des Königreiches - ich vermute ebenfalls, dass es sich um professionelle Diebe handelte", stimmte Darion seiner Kameradin also zu. Die Sicherheitsmaßnahmen in diesem Museum durften vermutlich mit die Besten sein, die das Königreich zu bieten hatte. Kaum zu glauben, dass die Räuber dann nicht vorbereitet gewesen sein sollten. Aber sie wussten ja nicht, ob diese nicht auch ein Transportgefäß besaßen. Das Motiv befand sich auch noch im Dunkel der Spekulation, doch vorerst sollten sie wohl eher dafür sorgen, dass die Verbrecher keinen zu großen Vorsprung bekamen. Es würde anstrengend genug werden, gen Berge aufzubrechen - die Gebirge rund um Crocus Town grenzten die Richtung immerhin nur ungefähr ein. Der Direktor vibrierte beinahe vor Aufregung und entschuldigte sich kurz, um "etwas Wichtiges!" zu holen. Als der Mann den Raum verlassen hatte, neigte Darion seinen Kopf in Askas Richtung und murmelte etwas. "Er wirkt beinahe wie eine Karikatur, aber was er sagt, ist die Wahrheit. Oder er glaubt es zumindest." Er führte nicht weiter aus, wieso er dies wusste und nahm stattdessen wieder etwas Abstand, als der Direktor ihm recht unzeremoniell eine Art Aktenkoffer mit goldenen Runenbänder aushändigte. "Dies sollte die Macht des Steins dämmen, bis ihr wieder hier seid! Denkt daran: Berührt ihn auf gar keinen Fall mit bloßen Händen!" Er hob die Hände an die Brust und faltete sie, als wollte er beten. "Hoffentlich habt ihr Glück ... Ach, ich bin sicher, mit einer solchen Leitung kann nichts schief gehen ... ja, ja ..." Darion verkniff sich einen Kommentar, klopfte auf den Koffer und marschierte los zum Ausgang des Museums. Jede Minute, die er in Anwesenheit dieses komischen Mannes verbringen musste, tötete einen Teil seiner funktionierenden, grauen Zellen. "Wo fangen wir an, Aska?", fragte der Hawthorne, als seine Kollegin in Sichtweite kam und wies auf die Landschaft vor ihnen. Ein Stein im Gebirge ... wurde das am Ende nicht eine Nadel im Heuhaufen?
Darion hatte recht, dass den Einbrechern der Einbruch überhaupt gelungen war, sprach für ihr kriminelles Geschick. Doch so ganz wollte Aska einfach nicht glauben, dass die Räuber vollkommen spurlos davon gekommen sein sollen. Sicherlich hatten die zuständigen Runensoldaten und das Sicherheitspersonal mittlerweile die ersten Ergebnisse erzielt. Es hab Überwachungslacrima im und um das Museum, außerdem war extra Personal zur Sicherung eingestellt worden. Hinzu kamen die Runensoldaten, welche in dieser Nacht gemäß ihres Dienstes durch Crocus Town patrouilliert waren oder Wachdienst an den Toren gehabt haben. Der Museumsdirekter ging Aska ein wenig auf den Zeiger, daher hatte sie nicht vor, das weitere Vorgehen mit ihm zu besprechen. Er sollte einfach hier bleiben, warten und sich beruhigen.
Als sich der Direktor kurz entschuldigte, um etwas Wichtiges zu holen, nickte Aska mit einem leichten Lächeln Darion zu. Karikatur traf es wohl gut. „Es fällt mir schwer, an Flüche zu glauben. Doch die Geschichte hat uns eines Besseren gelehrt.. also sollten wir vorsichtig sein“, gestand Aska leise. Es hatte sie gegeben, diese tödlichen Flüche und die schwarze Magie aus alten Büchern. Die Blonde wollte dieses Juwel nicht als Relikt aus längst vergangen Zeiten behandeln, aber Vorsicht war besser als Nachsicht. Darion nahm die Transportbox entgegen. Darin befand sich sogar eine Zange, um den Edelstein greifen zu können. „Habt Dank. Für die Hilfe und für die Vorwarnung. Wenn Sie uns nun entschuldigen“, beendete die Blonde das relativ knapp und rang sich zu einem Lächeln durch, was ihr nur teilweise gelang.
„Am besten sprechen wir mit dem Anführer der Ermittlungen. Ich hoffe, dass sie unsere Suche zumindest ein wenig beschränken können“, schlug Aska also vor, woraufhin sich die beiden Rune Knights auf den Weg in die nächstgelegene und somit zuständige Garnison der Runensoldaten machten. Dort angekommen salutierten die jungen Soldaten ehrfürchtig, als sie den hohen Besuch erkannten und gewährten den beiden Rittern Einlass. Ein anderer Kamerad führte Darion und Aska in das Büro des Leiters der Garnison, wo ihnen zwei Stühle vor dem Schreibtisch als Sitzplatz angeboten wurden. Der Herr bekam große Augen, als er sah, wer sich dem Fall des Steins von St. Ayleiden angenommen hatte. Doch er wahrte die Contenance, denn er hatte gehört, dass Aska jeglichen Trubel um ihre Person nicht leiden konnte. „Unseren Ermittlungen nach handelt es sich um vier erwachsene Personen. Es besteht der Verdacht, dass es sich bei ihnen um eine berüchtigte Diebesgruppe handelt, welche Aufträge für Diebstähle annimmt. Sie sind Magier, verfügen jedoch über keine offensiven Zauber. Ihr Spezialgebiet liegt woanders. Ihre Spuren verlieren sich in Richtung des Gebirges hinter Crocus Town“ Aska nickte verstehend. „Gut, dann wissen wir, wo wir die Suche fortführen. Vielen Dank für Eure Arbeit“, bedankte sich die Dämonentöterin. „Jederzeit“, entgegnete der Soldat und nickte auch Darion entschlossen zu. Dann verließen die beiden Rune Knights die Garnison auch wieder eilig. „Damit hätten wir unseren Anhaltspunkt. Lass uns keine weitere Zeit verlieren“, sprach Aska mit einem entschlossenen Lächeln zu Darion, ehe es in Richtung Stadtgrenze ging.
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