Typ: Siedlung Besitzer: --- Beschreibung: Das Beste, was man über Wiesfelden sagen kann, ist vermutlich, dass es recht nahe am Wiesenbahnhof liegt. Wenn aman unter dessen Dach hervor lugt, kann man in der Ferne bereits undeutlich die strohgedeckten Dächer dieses Ortes sehen. Dort hin zu gelangen gestaltet sich weniger einfach, muss man sich doch den Weg durch ein wahres Labyrinth an Trampelpfaden zwischen Korn-, Mais- und Gemüsefeldern suchen. Die Ortschaft hat es bislang erfolgreich vermieden mehr als die eine Durchgangsstraße, deren Zustand ein Todesurteil für die Aufhängungen von Kutschen darstellt, zuzulassen. Das schlecht angebunden das Dorf damit ist, so uninteressant ist es auch. Die Leute sind zwar freundlich, aber auch eigenbrötlerisch, und kümmern sich lieber um ihre eigenen Angelegenheiten. Agitiert werden sie nur, sollte man die Frage stellen, ob es zuerst Lies- oder Wiesfelden gab. Hier sind weder die dicksten Gemüse, noch die glücklichsten Kühe beheimatet. Dafür gibt es aber ein Waldstück mit einer Ruine drin, in der es angeblich spukt.
Changelog: Eine der Weidenkoppeln des Dorfes wurde durch einen 20 Meter breiten und 10 Meter tiefen Krater ersetzt. Da sich Grundwasser am Boden des Kraters sammelt, trägt er nun den Namen "Löwenteich".
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Zuletzt von Cassandra am Do 19 Okt 2023 - 11:54 bearbeitet; insgesamt 2-mal bearbeitet
Erneut ging es in Richtung Süden. Wenn das so weiterging, musste sie doch einen gewissen Slayer darum bitten auf dessen Couch übernachten zu dürfen. Die Hotels in Maldina waren nämlich leider recht kostspielig und solche Ausgaben waren grade nicht zu rechtfertigen. Nicht, wenn es darum ging so viele Jewels wie möglich für Lacrima, Werkzeug und die Instandsetzung ihres Fahrzeugs zu sparen. Aber, nun, es ließ sich nicht vermeiden. Wenn die Gildenleitung wollte, dass sie Stunden in einem Zug verbrachte, um eine Quest in Süd-Fiore zu erledigen, dann war das eben so. Zumal die Bezahlung deutlich besser war, obwohl sie eigentlich nur unterstützend tätig werden sollte. Die schweren Geschütze kamen wohl von den anderen Gilden. Aber, nun, einen magischen Löwen zur Strecke zu bringen war wohl eine Angelegenheit, bei der sich auch drei unterschiedliche Gilden mal einig werden konnten. Zumindest gab es für diese Quest kaum etwas vorzubereiten. Ein Löwe war ein Löwe, fertig. Wenn sie das Biest erledigt hatten, konnten alle wieder nach Hause fahren. Cassandra rückte ihre die Würfelhandtasche zurecht, die neben ihr auf der Bank ruhte. Der Wiesenbahnhof war absolut leer. Eine totere Hose fand man vermutlich nur auf Barbatos' Friedhof, circa sechs Fuß unter der Erde. Seitdem der Zug abgefahren war, der sie hier gebracht hatte, war absolut nichts passiert. Die restlichen Passagiere hatten sich bereits verkrümelt, die meisten davon in Richtung Maldina. Einzig Cassandra hockte wie ein verlorenes Huhn auf ihrer Stange - der Bank- und konnte dem Wind zuhören, der die Getreidefelder zum Rauschen brachte.
Ein wenig erinnerte das Rauschen an die Wellen, die sich an den blanken Felsen um das Resort brachen. Zusammen mit dem Goldgelb des Weizens war es nicht schwer sich hier an einen Strand versetzt zu fühlen. Zugegeben fehlte der salzige Geruch der See, das Geschrei der Möwen und vor allem etwas Leckeres zu trinken. Die junge Frau verschob das Gewicht auf der Bank, schlug die Beine andersherum übereinander. Ein Blick auf die Armbanduhr, denn dieser Bahnhof verfügte nicht einmal über eine Uhr, verriet, dass sie hoffentlich nicht mehr lange würde warten müssen. Ohne Hast förderte die junge Frau ein Buch aus ihrer Tasche zutage und schlug es auf. Es war schließlich nie verkehrt sich auf dem Laufenden zu halten. Und grade in Sachen Verzauberkunst mangelte es ihr doch noch sehr deutlich. Da konnte man auch gleich das bisschen übrige Wartezeit nutzen, bis die anderen beiden Mitglieder der Gruppe, die sie zumindest für sich selbst schonmal "Löwendompteure" genannt hatte, auftauchten. Es war natürlich fraglich, was sie mit ihrer nach wie vor nicht vorhandenen Offensivmagie und den Waffen würde ausrichten können. Aber man hatte ihr versichert, dass die beiden anderen deutlich mehr Erfahrung hatten als sie selbst. Von daher bestand wohl kein Grund zur Sorge. Und sofern Bäume oder dergleichen in der Nähe waren, kam sie im Zweifelsfall vermutlich vor dem Löwen davon. Wie groß das Biest auch sein mochte. Vielleicht hieß es ja Nemea. Wobei das doch eher ein Name für eine Löwin gewesen wäre. Und zumindest den Berichten nach zu urteilen hatte dieses Exemplar eine Mähne. Vielleicht war das ein wenig Glück im Unglück, denn dem Eintrag in einem ihrer Lexika nach waren Löwinnen der aggressivere Part. Auf der anderen Seite war es von nur wenig Hilfe, da dieser Löwe wohl auch nicht grade friedliebend war. Man würde sehen.
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Mareo Schwarzer Blitz
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Der gestrige Tag... „Warum hast du mir nie etwas gesagt?!“, fragte der blonde Magier den Gildenmeister, der nachdenklich an seinem Schreibtisch saß und kurz zuvor alles offenbart hatte, was er gewusst hatte. Eine große Enttäuschung wuchs in dem Halbgott heran, der all die Jahre am langen Arm des Gildenmeisters verhungert war, obwohl dieser so vieles gewusst hatte. Es war definitiv die richtige Entscheidung gewesen Raban Adair mit der Thematik zu konfrontieren, aber dass dieser so viel Informationen geheim gehalten hatte, verletzte den S-Rang Magier deutlich spürbar. Gerade sein Gildenmeister war ein Mensch, den Mareo sehr verehrte und allen voran blind vertraute, doch diese Verbundenheit erlitt augenblicklich einen großen Schaden. „Ich habe deinem Onkel versprochen nicht mit di…“, sprach Raban, doch Mareo fuhr im über den Mund, indem er einen schwarzen Blitz an der Hand erzeugte und ihn in ein Regal krachen ließ. „Du hattest nicht das Recht dazu!“, fauchte der Celeris seinen Gildenmeister an, knallte danach die Tür auf und verschwand in die Gildenhalle. Raban blieb seufzend an seinem Platz sitzen, während die neugierige Meute in der Gildenhalle zum Halbgott blickte, der sich wahllos einen Zettel vom Board riss und verschwand. „Eines Tages wirst du es verstehen“, murmelte Raban noch, während er dem Celeris hinterher sah. Disziplinieren würde er ihn nicht, konnte er den Wutausbruch seines Schützlings bestens nachvollziehen. Und Mareo? Der verbrachte die restliche Nacht im Gras liegend, während sein Blick gen Himmel gerichtet war.
...und der heutige. Nun saß der Halbgott im Zug. Wieder einmal entpuppte sich diese Reise als Ritt quer durch die Hölle, denn seine Reisekrankheit schlug ungebremst zu und knockte ihn nach nur zwei Metern Fahrt direkt aus. Wie ein Schluck Wasser in der Kurve hing er dort und vegetierte vor sich hin, während das eiserne Gefährt auf den Schienen gen Süden des Königreiches fuhr. Das stetige Rattern der Räder auf dem Gleis sowie das gelegentliche Aufpfeifen des Zuges vernahm der Blondschopf lediglich am Rande, denn er war so dermaßen von seinen Kräften verlassen, dass er sich auf nichts mehr fokussieren konnte. Damit einhergehend war auch sein Zeitgefühl völlig im Eimer, denn ihm kam die Fahrt wie eine Ewigkeit vor, obwohl es gerade einmal einige Stunden in Anspruch genommen hatte. Die übrigen Fahrgäste betrachteten ihn auf diverse Art und Weise, denn die einen hatten Mitleid, die anderen mussten lachen und wiederrum andere erkannten ihn sofort als die Person, die er war. Der schwarze Blitz von Fairy Tail, ein Mann der regelmäßig einen Kollateralschaden zu verbuchen hatte und sogar schon einen Zug schwer beschädigt hatte. Entsprechend wurde sich gefürchtet. Und Mareo? Der saß auf seinem Sitz, leicht zusammengekauert und völlig abwesend. Er war eine waschechte Gefahr, ohja.
Dann war es endlich so weit und der Zug aus Magnolia Town lief in den Wiesenbahnhof ein, der nach wie vor einfach nichts zu bieten hatte. Der Süden war hinsichtlich seiner Verkehrsanbindung an das restliche Königreich echt zurückhängend, aber dadurch erhielt diese Region gleichwohl einen unvergleichbaren Charme. Diesen Charme konnte Mareo jedoch zunächst nicht wahrnehmen, als der Schaffner ihn aus dem Waggon warf. Der Celeris hatte ihn darum gebeten, denn ohne Kräfte konnte er den Zug selbst schlecht verlassen, auch wenn es ein wenig barbarisch wirkte. Wie sich feststellte, war hier am Wiesenbahnhof tote Hose und das war gut so, denn alles andere würde Unheil für den Süden bedeuten. Unsanft rastete der Halbgott vornweg im grasigen Boden des Wiesenbahnhofs ein und rollte sich wahrhaft ungekonnt zur Seite ab, wo er zunächst regungslos liegen blieb und sich deutlich drehende Iriden besaß. Dennoch vernahm sein Körper sofort, dass er sich nicht mehr auf einem Transportmittel befand und begann sofort mit der Regeneration seiner Kräfte. Es war schon ironisch, wenn man bedachte, wie mächtig er als Magier war und wie einfach man ihn außer Gefecht setzen konnte, wenn man von dieser Schwäche Kenntnis hatte.
Dann hievte sich der S-Rang Magier mühsam auf die Beine und trottete die nächsten Meter vorwärts, während er sich allmählich fing. Er wollte schauen, ob bereits jemand eingetroffen war oder nicht, schließlich war das eine Kooperationsquest und das bedeutete, dass er Partner aus anderen Gilden oder gar gildenlose Magier antreffen würde. Den Auftrag hatte er sich am gestrigen Tag wutentbrannt vom Questboard gerissen und dabei festgestellt, dass er sich schon wieder mit einem Löwen anlegen musste. Irgendwie verfolgten ihn diese majestätischen Tiere, aber daran störte er sich nicht. Was jedoch unschöner war, war die Tatsache, dass es nur eine minderbezahlte Quest niederen Ranges war und damit für ihn keine Herausforderung mehr darstellte. Wenigstens gab es ein wenig Geld und vielleicht waren seine Begleiter ja coole Socken. Zumindest eine Söckin war dabei, denn seine göttlichen Augen erblickten eine junge Dame von beachtlicher Körpergröße auf einer Bank sitzend, die offenbar auf etwas oder jemanden wartete. Und Mareo wusste, niemand wartete am Wiesenbahnhof auf einen Zug. Langsam lief er auf sie zu und hob bereits eine Hand zum Gruß, deutlich spürend, dass seine Kräfte wieder zurückgekehrt waren. „Guten Tag die Dame“, verbalisierte er dann noch seinen Gruß, um die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, falls durch seinen Rauswurf aus dem Zug nicht ohnehin schon geschehen.
Während am Wiesenbahnhof jemand wie eine Bowlingkugel aus dem Zug gekegelt wurde und eine andere Person die Nase in ein Buch steckte, hatte Mary Stress. Trotz der Tatsache, dass sie den kürzesten Anreiseweg hatte, schaffte es die Baumgardner irgendwie, am längsten zu brauchen. Dabei hatte der Tag richtig gut angefangen! Sie war aufgestanden, hatte frische Luft und schönes Sonnenlicht in ihr kleines Zimmer gelassen, sich ordentlich angekleidet und sich dann in die Küche begeben, um dort für sich und einen Freund ein Frühstück zu bereiten. Mampfend hatte sie sich dann ihren Pflichten am Questboard gewidmet, Zettel geglättet, in einer schönen klaren Handschrift Aufträge vom Büro des Gildenmeisters auf Questzettel übertragen ... In der Gildenhalle hatte sogar jemand versucht abstrakte Kunst durch das Werfen von Farbballons auf eine große Leinwand zu erstellen und sie war allen Farbsprizern ausgewichen ... Ein ruhiger, normaler Tag in der Künstergilde, doch dann hatte man sie zu sich gerufen und sie darüber informiert, dass der B-Rang-Magier, der eigentlich auf eine Quest gehen wollte, offenbar spontan unpässlich geworden war und sie nun händeringend einen Ersatz suchten. Die Augen der Gildenmeisterin waren dabei recht vielsagend zwischen ihr und dem Questzettel in der Hand hin-und hergehuscht und bevor sie sich versah, hatte die Lichtmagierin ihre Sachen gepackt und war auf dem Weg - laufend, denn wieso sollte auch irgendjemand in der Gilde einen Sinn für Zeitgefühl haben ... Immer diese Künstler ...
Damit hatte das Unheil seinen Lauf genommen. Erst hatte sich Mary in Maldina Town verirrt, wie sie das gerne einmal tat, und als sie letztendlich aus der Ortschaft herausplöppte wie ein widerspenstiger Korken, hatte sie ein äußerst mulmiges Gefühl in der Magengegend. Vielleicht war es der Sport direkt nach dem Frühstück, vielleicht aber auch das rote "B" auf dem Questzettel und die Beschreibung, die sie sich im Laufen zu Gemüte führte. Die letzte Quest diesen Ranges hatte Mary ziemlich getroffen, denn dort hatte jemand mit Schusswaffen auf sie gezielt und ihren Lebensfunken beinahe ausgepustet. Und das waren Leute gewesen, mit denen man schließlich irgendwie hatte argumentieren können und die von sich aus aufgegeben hatten, nachdem Esmée sie gut genug aufgemischt hatte. Hier schien es sich aber um nichts dergleichen zu handeln, was Mary mit gemischten Gefühlen versorgte. Zum Einen hatte der Waldgott, den sie das letzte Mal gerettet hatte ihr seinen Segen in den Wäldern Südfiores ausgesprochen, also ging sie davon aus, dass sie vielleicht nicht sofort verknuspert wurde, andererseits klang ein Löwe ohne alles schon gefährlich, da wollte sie sich einen magischen gar nicht so recht vorstellen ... Sie wäre für so eine Kreatur vermutlich nur eine wenig nahrhafte Zwischenmahlzeit. Konnte man nur hoffen, dass die anderen beiden Questmitglieder so richtig auf den Putz hauen konnten!
Als Mary schließlich keuchend den Wiesenbahnhof erreichte, fand sie dort die vertraute Präsenz von quasi niemandem vor. Auf dem Weg zum Bahnhof waren ihr nur wenige Personen entgegen gekommen, die von ihr natürlich freundlich und offen gegrüßt wurden, aber sie hatte bisher niemanden gesehen, der wie ein Magier aussah. Die Baumgardner wusste, dass es sich bei ihren Partnern um Mitglieder einer oder mehrerer anderer Gilden handelte, aber nicht, um wen, denn sie war ja nur der Last-Minute-Ersatz. Das würde sie aber erst einmal nicht erwähnen, sonst schickte man sie vielleicht unverrichteter Dinge wieder nach Hause und das wäre nicht gut für Satyrs Cornucopia, die sich doch gerade erst einen Namen machten! Nach einigen Sekunden des Keuchens und des Atemholens trat Mary weiter auf die "Bahnhofsplattform" des Wiesenbahnhofs. Dank der Ausgestorbenheit des Etablissements stachen ihr die beiden Personen an der Sitzbank recht direkt ins Auge. Noch einmal straffte Mary ihre Haltung, strich ihre Wolljacke glatt und watschelte ein verlorenes Entenküken, das endlich seine Familie gefunden hatte auf Mareo und Cassandra zu. "Ähm ... Guten Morgen! Verzeiht ... Seid ihr zufällig Magier?" Dabei zog sie den linken Ärmel zurück und zeigte mit einem freundlichen, wenn auch offensichtlich nervösem Lächeln das grüne Gildenzeichen darauf vor.
Stumm und ohne eine Gefühlsregung im Gesicht, wenn auch innerlich abwechselnd zwischen Amüsement und Besorgnis, beobachtete Cassandra, wie jemand unsanft aus dem Zug befördert wurde. Der Schaffner wirkte dabei nicht übermäßig grob, sah sogar noch einmal kurz hinter dem Geworfenen hinterher. Es handelte sich also vermutlich nicht um einen Betrunkenen oder anderweitigen Randalierer, der zur Wahrung des Friedens derart bestimmt aus dem Zug entfernt worden war. Trotzdem sollte man vermutlich einmal nachsehen, ob mit der Person alles in Ordnung war. Nicht, dass er sich an seiner Zunge verschluckt hatte und da im Gras liegend erstickte oder dergleichen. Ohne Hast fischte Cassandra ein Lesezeichen aus ihrer Handtasche und steckte es sacht zwischen die Seiten. Es klirrte leise, als sie sich daran machte sich zu erheben um nach dem rausgeworfenen Mann zu sehen. Der hatte sich jedoch bereits selbst gewendet wie eine Flunder in der Pfanne und war aufgestanden. Und er hatte es geschafft die paar Meter bis zu ihrer Bank hin zu überwinden, um sie zu grüßen. Abgesehen von der Tatsache, dass er aus dem Zug geworfen worden war wie ein Eimer voller Abwasser, erweckte der junge Mann keinen abgerissenen Eindruck. Der Goldschmuck, der mit einiger Sicherheit echt war, sah nicht unbedingt billig aus. Das Hemd war ordentlich, wenn auch nicht in die Hose gesteckt. Und obwohl er grade wahrscheinlich ein bisschen am Gras hatte weiden dürfen, stand er bereits wieder und konnte sich artikulieren. Vermutlich also ein Magier. "Der Herr", grüßte Cassandra gewohnt wortgewandt zurück und entfaltete sich von der Bank.
Weitere Grußfloskeln wurden von der dritten Person im Bunde für's Erste unterbunden. Die junge Frau musste aus Richtung Maldina gekommen sein. Zumindest war sie nicht aus dem Zug ausgestiegen. Das wäre Cassandra doch wohl hoffentlich nicht entgangen, auch wenn sie den männlichen Blondschopf bei seinem unfreiwilligen - oder vielleicht auch freiwilligen - Flug beobachtet hatte. Diese Magierin, denn immerhin suchte sie ihrer Aussage nach nach solchen und war damit vermutlich selbst eine, wirkte nochmal um einiges jünger als Cassandra selbst. Aber man konnte einen Magier nur schlecht nach dem Äußeren bewerten. Manchmal steckte in den kleinsten Körpern die stärkste Magie. Und vielleicht war das bei dieser jungen Dame ebenfalls der Fall. Nach einer knappen Verbeugung erhob Cassandra ihre Stimme, wenn in der für sie normalen Flüsterlautstärke: "Für den Herren möchte ich nicht sprechen, aber für meine Wenigkeit stimmt es. Cassandra Alshaytan von Crimson Sphynx. Erfreut." Das grüne Gildenzeichen der jungen Frau füllte Cassandra nicht unbedingt mit Freude. Satyrs Cornucopia war nun nicht unbedingt ihre Lieblingsgilde, aber es war immer noch besser als Fairy Tail, die dafür bekannt waren gerne einmal einen gewaltigen Haufen Kollateralschaden zu erzeugen. Das war nicht grade mit den Werten von Crimson Sphynx vereinbar. Aber, nun, die Chancen standen sehr gut, dass sie das schwächste Mitglied dieser Gruppe war. Da mussten die eigenen Ansichten für den Moment hinten anstehen. Und wenn der Mann sich nun ebenfalls noch als Magier herausstellte, war die Gruppe sogar bereits vollzählig. Wunderbar. Cassandra schenkte der jungen Frau noch ein leicht wärmeres als übliches Lächeln, bevor sie es auf den Mann im Bunde ausweitete. Vielleicht war er ja doch kein Magier, sondern nur ein besonders resilienter Connoisseur unfreiwilliger Flugstunden.
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Mareo Schwarzer Blitz
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Diese Reisekrankheit war wirklich eine Belastung und auch wenn er eine geeignete Medizin dagegen hatte, so konnte er diese seltenen Pillen eines Himmel Dragonslayers nicht einfach für jede Zugfahrt aufopfern, denn dafür waren sie zu teuer und die Herstellung zu komplex. Mareo musste mit den Dingern also wirklich gut haushalten, daher blieb ihm für solch einfache Aufträge nichts anderes übrig als zu leiden. Glücklicherweise war der Zugbegleiter so nett ihn rauszuschmeißen, schließlich hatte Mareo darum gebeten, aber er hätte es ja auch verweigern können. So oder so war der Halbgott erfolgreich am Wiesenbahnhof eingetroffen und damit waren alle Fakten in Verbindung mit dieser Thematik auf einen Schlag von marginalem Interesse. Nun ging es nur darum die anderen beiden Magier am Treffpunkt aufzugabeln, damit sie sich um den magischen Löwen kümmern konnten. Das war dann schon der zweite Löwe mit dem sich Mareo anlegen musste und daher wusste er auch, wie effektiv seine Blitzmagie war. Auf der anderen Seite wurde er hier vermutlich mit eher relativ erfahreneren Magiern zusammengesteckt, also sollte er sie vielleicht einfach kompetenzorientierter zum Einsatz bringen und sie einfach machen lassen, bis man ihn tatsächlich brauchte.
Ob die sitzende Dame etwas von seinem Freiflug mitbekam oder nicht vermochte Mareo nicht zu sagen als er sich ihr näherte, aber registriert hatte sie ihn auf jeden Fall. Der Blondschopf begrüßte sie höflich und sie erwiderte es gleichermaßen, ehe sie sich von der Bank erhob. Sie war hochgewachsen und hatte einen interessanten modischen Stil, der ihm sehr gefiel, doch großartig mustern konnte er sie nicht mehr. Eine weitere Stimme drang in das Gespräch ein und lenkte damit alle Aufmerksamkeit auf sich, so auch die des S-Rang Magiers. Seine leicht leuchtenden goldgelben Iriden erreichten die Silhouette einer eher kürzeren Blondine, deren Iriden sie leicht an die seinen erinnerten. Der Lichteinfall ließ diese nämlich gerade auch durchaus golden wirken. Sie wirkte deutlich jünger als die modische Frau von beachtlicher Körpergröße, aber als erfahrener Leser wusste er, dass er kein Buch nach seinem Einband beurteilte. Die kleine Blondine stellte sich zwar nicht mit Namen vor, doch wies sie sich direkt als Magierin von Satyrs Cornucopia aus und wollte umgehend in Erfahrung bringen, ob Cassandra und Mareo ebenfalls von der Partie waren. Die Alshaytan griff erneut zu einer gewandten Aussprache und stellte sich selbst als Cassandra von Crimson Sphinx vor, der Gilde, der auch sein guter Freund Charon angehörte. Ob sich die zwei bereits kannten?
Nun war es also am Blondschopf sich vorzustellen und den anderen zu offenbaren, dass er der dritte Magier im Bunde und die Gruppe damit vollzählig war. Seine rechte Hand wanderte direkt zum unteren Ende seines Hemdes und er zog es ein ganzes Stück weit hoch, um das schwarze Gildensymbol von Fairy Tail auf seinen rechten Abs zu offenbaren. Dabei bekamen die beiden Damen auch sogleich einen Eindruck seiner potenziellen Körperstärke und allen voran durften sie die roten Markierungen erblicken, die sich deutlich sichtbar auf seinem Oberkörper platziert hatten. „Mareo Celeris. Der schwarze Blitz von Fairy Tail“, stellte er sich nun also vor, während er das Lächeln der beiden Damen entsprechend erwiderte. Schon ließ er das Hemd wieder fallen und alles war wie zuvor verdeckt. „Damit sind wir dann wohl alle“, stellte er zufrieden fest und blickte kurz zwischen den beiden Frauen hin und her, ehe sein Blick in die Ferne ging. „Eine erste Studie der Karte hat mich schätzen lassen, dass wir gut zweieinhalb Stunden zum Dorf benötigen“, setzte der S-Rang Magier dann weiter fort.
Doch eine Sache wollte Mareo noch in Erfahrung bringen, bevor es ans Eingemachte ging. „Wie kampferfahren seid ihr beide?“, fragte er dann direkt heraus und schenkte den beiden Frauen dabei ein offenherziges Lächeln.
In den noch recht unerfahrenen Weiten ihres Geistes kramte Mary nach Informationen über die beiden Gilden, die sich ihr soeben präsentiert hatten. Mit einem Mitglied von Fairy Tail hatte die Baumgardner auf jeden Fall schon zu tun gehabt, Bhadra nämlich, mit der sie eine recht ungewöhnliche Quest erledigt hatte. Die Gehörnte war zwar nicht sonderlich höflich, trug ihr Herz aber am rechten Fleck - ein Umstand, der wohl irgendwie zum Gildenmotto gehörte. Von den Wüstenbewohnern hingegen wusste Mary nur wenig, außer, dass es sich bei der Gilde um eine prestigeträchtige Organisation handelte, die Kollateralschäden ablehnte und Ehre predigte. Gewiss mochte Satrys, die Gilde der Freiheit und Selbstentfaltung, gegen das Urgestein Fairy Tail und die erhabene Sphynx fast schon lahm wirken, aber die Baumgardner hatte nicht vor, sich hier in ihrem Heimterrain von den beiden Gilden überschatten zu lassen! Außerdem durfte man nicht vergessen, dass für sie nicht viel auf dem Spiel stand - die beiden anderen jedoch wirkten auf Mary so, als würden die Organisationen mehr oder minder zwei Seiten eines Spektrums ausfüllen, denn auch sie hatte schon vom chaotischen und zerstörerischen Wesen der familiären Feenschwanzgilde gehört ... Insofern würde sie also darauf achten, dass sich die beiden nicht in den Haaren lagen und ihr kostbares Süd-Fiore am Ende noch stand. Ein Kinderspiel, nicht?
Die Lichtmagierin besah sich ihre Kameraden mit einem freundlichen Lächeln. Bisher kamen ihr beide sympathisch vor und schienen auch soweit sozialen Interaktionen fähig zu sein, was man ja nicht immer direkt von Magiern behaupten konnte. Leicht zur Seite blickend, musste Mary an ein paar exzentrische Exemplare denken. Dann runzelte sich ihre Stirn. Moment mal ... Cassandra Alshaytan ... Der Name sagte ihr etwas. Das Gesicht der Baumgardner hellte sich auf, was die Augen noch etwas goldener erscheinen ließ, und die blonden Brauen hoben sich ebenso. "Ah! Du bist eine von Maenors Freunden, oder?", fragte sie ganz offen und unverblümt die Größere und Ältere vor ihr, ehe sie auch Mareo ein breites Lächeln schenkte. Seinem Muskelspiel und seinen interessanten Malen schenkte sie durchaus Beachtung, aber die Baumgardner dachte sich nicht viel dabei - eine ihrer engsten Freundinnen konnte ebenfalls mit ihren Bauchmuskeln Stahl verbiegen und stellte diese permanent zur Schau - entsprechend konnte man da vielleicht von Abstumpfung sprechen. Ein Prozess, den zumindest Marys großmütterliche Vorfahren gar nicht gut gefunden hätten. Die Baumgardner strahlte jedoch trotz solcher Aussichten einfach weiter wie eine kleine Sonne und faltete die Hände vor der Brust. "Freut mich, euch kennen zu lernen! Ich bin Mary Baumgardner! Lasst uns alles geben, um die Quest gut zu erledigen!" Motivation sprühte das Landei schonmal.
Mareo erklärte kurz darauf, dass er bereits eine Karte studiert hatte. Mary wollte schon ihre Verwirrung äußern, bis ihr einfiel, dass er vermutlich aus dem Osten Fiores kam. Auch Cassandra kannte sich hier bestimmt nicht wirklich gut aus. Es war nicht so, als hätte Mary genaues Wissen über jeden Wald hier in er Nähe, aber Wiesfelden würde sie problemlos finden, immerhin gab es hier nicht wirklich eine immense Auswahl von Pfaden, wenn man die Wanderwege, Landstraßen und kleinen Brücken auseinanderhalten konnte. "Die Entfernung stimmt, aber wenn wir nicht direkt die Straße nehmen, sondern über die Weiden von Bauer Honigblume und Bauer Greenbean gehen, dann sparen wir uns eine gute halbe Stunde und können gleichzeitig sehen, ob das Tier bereits Zivilisation beschädigt oder Vieh gerissen hat", erklärte die halbe Portion mit fester, recht überzeugter Stimme. Immerhin war das hier eine Art gigantischer Vorgarten für sie. Die Jugendliche umfasste ihre Rucksackriemen und wies mit einer Hand in die richtige Richtung, sofern man ihren Vorschlag anzunehmen gedachte. "Ich bin Lichtmagierin und kann mich einigermaßen gut verteidigen. Mit Tieren habe ich auch Erfahrung, aber nicht mit Löwen. Ich kann Gegner blenden und ablenken, beherrsche aber auch offensive Zauber." Dass Mareo vermutlich mehr Mana im kleinen Zeh hatte als sie im ganzen Körper, wusste die Baumgardner aber natürlich nicht ... Und wie stand es wohl um Cassandra? Das Mitglied einer solch berühmten Gilde war bestimmt auch unglaublich stark und talentiert ... Na, hoffentlich verhieß das Segen und Heil für Wiesfelden und nicht einen löwenförmigen Krater ...
Sollte der Name "Der schwarze Blitz" bekannt sein? Es brauchte einen deutlichen Moment der Stille, in dem Cassandra ihre Hirnwindungen durchforstete. Aber es wollte sich nichts so wirklich melden. Es gab ein paar schwarze irgendwasse im Verlaufe der Geschichte. Grade die Dunkelmagier fanden diesen Zusatz aus nachvollziehbaren Gründen wohl sehr gut. Auch wenn es ihr nicht wegen der Verbindung mit Dunkelmagiern kalt über den Rücken lief. Der Mann war von Fairy Tail. Und sie war sich ziemlich sicher, dass die mindestens einmal ein Viertel irgendeiner Stadt zerstört hatten. Blieb zu hoffen, dass der Löwe auf irgendeinem Feld stand. Nein, besser auf einer leeren Wiese. Nein, immer noch brennbar. Auf einem leeren Kiesfeld. Weit entfernt von jeglicher Zivilisation. Nein, Kies konnte ziemlich schmerzen, wenn man ihn zersprengte. Auf einer soliden Steinfläche ohne Erhöhungen. Alleine. Weit ab der Dörfer. Ja. Ja, das klang gut. Unter den Voraussetzungen konnte hoffentlich nicht einmal ein Mitglied von Fairy Tail allzu schlimme Zerstörungen anrichten. Außer es war ein Erdmagier. Verflucht. Aber dann würde Mareo sich vermutlich der "Schwarze Fels" nennen. Der Name war ja doch ziemlich sprechend. Er wirkte also Blitze und die waren vermutlich schwarz. Weil er war das definitiv nicht. Er hatte ja nicht mal schwarze Klamotten an. Irgendwas bimmelte bei dieser Verbindung in Cassandras Verstand, aber irgendwie kam sie noch nicht drauf. Nach diesen Überlegungen, die eine unhöfliche lange Zeit des stummen ins Nichts-Starrens in Anspruch genommen hatten, meldete sich Cassandra doch noch einmal zu Wort. "Maenor? Ah, El Capitaine. Als Freund würde ich ihn nicht bezeichnen, aber er ist mir bekannt. Wir haben eine Quest zusammen erledigt", erklang es typisch leise vonseiten der Alshaytan. Dass sie sich dabei einen Dolch im Unterschenkel eingefangen hatte, mussten die beiden ja nicht wissen.
Der Enthusiasmus der Baumgardner sorgte dann doch dafür, dass sich Cassandra Mundwinkel zu einem amüsierten Schmunzeln anhoben. Die kleine Magierin hatte ja einiges an Energie. Außerdem schien sie sich hier deutlich besser auszukennen. Damit war das Problem einen Ortskundigen zu finden also schon erledigt. Wunderbar. Cassandra wechselte den Blick von Mary hinüber zu Mareo. "Nicht sonderlich, wie ich gestehen muss. Abgesehen von ein paar Golems und dämonischen Schattenkreaturen kann ich mit wenig aufwarten. Und bei beiden Malen waren es die Questpartner, die den Großteil der Arbeit übernommen haben", gestand die junge Frau ohne Umschweife. Die Handtasche kam von der Bank auf die Schulter. Mit der linken Hand wurde in Richtung Süden gedeutet. Offenbar durfte es zumindest nach Meinung von Cassandra losgehen. "Solltet ihr Waffen haben, kann ich diese verstärken. Und ich bin eine passable Schützin." Das Lächeln, das den M&Ms zuteil wurde, war ganz klar entschuldigend. Aber deswegen waren sie ja auch zu dritt, oder? Damit sie nicht von einem gigantischen Löwen versnackt wurden wie der letzte Hühnerflügel auf dem Buffet des Haza-Resorts. Obwohl es völlig unnötig war schaute Cassandra vor dem Überqueren der Gleise einmal nach rechts und links. Natürlich kam kein Zug. Hier war schließlich absolut tote Hose. "Da ich mich hier nicht auskenne, würde ich euch gerne die Führung überlassen. Sofern es genehm ist." Dass sie sich auch nach Monaten in der Gilde immer noch in Aloe Town verlief, mussten die beiden auch nicht wissen.
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Mareo Schwarzer Blitz
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Es war durchaus eine erfrischende Abwechslung mal nicht erkannt zu werden, selbst wenn der im gesamten Königreich bekannte Spitzname fiel. Für gewöhnlich wurde Mareo von Fans und Interessenten nur so überrannt, schließlich war er jahrelang das Aushängeschild der Gilde gewesen und hatte im Auftrag der Gilde oftmals für den Weekly Sorcerer ein paar Shootings gemacht. Dabei hatte er oft viel Haut gezeigt und mittlerweile gab es sogar schon ein Parfüm, dass unter seinem Namen lief. Die meisten Personen, die er in Fiore traf, wussten bereits, wer er war, bevor er überhaupt ein Wort von sich geben konnte, aber diese beiden Damen zeigten ihm, dass auch er ein völlig gewöhnliches Geschöpf sein konnte. Anders als viele Berühmtheiten nahm Mareo es den Beiden also absolut nicht krumm, sondern dankte ihnen stillschweigend dafür. Einfach mal wieder Mareo sein war ein großartiges Gefühl.
Sie waren also Cassandra Alshaytan von Crimson Sphinx und Mareo Celeris von Fairy Tail, doch wer das kleine Blondchen von Satyrs Cornucopia? Offenbar teilten Cassandra und sie einen gemeinsamen Bekannten, den auch der hochgewachsene Blondschopf kannte. Maenor Fice war der Godslayer des Lichts, ein Magier von Satyrs Cornucopia und irgendwie so etwas wie ein Vasall. Da der Celeris jedoch ein sehr verschwiegener Typ war, behielt er diese Informationen für sich und wartete stattdessen wortlos, bis sich das kleine Blondchen als Mary Baumgardner vorstellte. An Motivation mangelte es ihr jedenfalls nicht, so viel stand fest und die Art wie es aussprach erinnerte ihn an Erzieher in Kindergärten. Für Mareo war das hier alles andere als aufregend, geschweige denn forderte ihn diese Aufgabe in irgendeiner Weise, aber nun war es zu spät. Er hatte sich den Zettel in blinder Wut geschnappt und sich für diese Aufgabe verpflichtet, also zog er es auch durch.
Bevor es nun jedoch ans Eingemachte ging, offenbarte Mareo seine bisherigen Studien bezüglich der Karte und wurde sogleich von Mary überrascht, die hier aufgrund ihrer Gilde wohl eindeutig ortskundiger Natur war. Sofort konnte sie eine lohnenswerte Abkürzung vorschlagen, die einiges an Zeitersparnis einbrachte und somit die Gefahr reduzierte, dass der magische Löwe bereits Unheil angerichtet hatte. Zufrieden lächelte der Halbgott und nickte, um zu zeigen, dass er damit einverstanden war. Gern übergab er die Führung in die Hände des ortskundigen Landeis, wenn sie es sie zügiger zum Ort des Geschehens brachte. Nun wollte Mareo nur noch wissen, wie erfahren die beiden Damen waren hinsichtlich magischer Kämpfe, also lauschte er zunächst der Baumgardner, die den Anfang machte. Lichtmagierin, einigermaßen gute Verteidigung. Blenden und Ablenken, offensive Zauber. Klang ja schonmal recht vernünftig, aber ob sie sich damit gegen einen magischen Löwen behaupten konnte? Abwarten. Er sah Cassandra in die Augen, als diese zu ihm sah.
Keine sonderliche Erfahrung, kann aber Waffen verstärken, passable Schützin. Klang eindeutig ausbaufähig, aber an solcherlei Umstände klammerte sich der Halbgott nicht. Er wollte lediglich eine Einschätzung ihrer Befähigungen haben, um zu wissen, wann der Zeitpunkt eintreten konnte, eingreifen zu müssen. Wenn die beiden Magierinnen den magischen Löwen eigenhändig erledigen konnten, dann war das für ihn auch völlig in Ordnung. Vermutlich konnte er das Tier mit nur einem Finger ins Jenseits pusten. „Nun denn. Klingt doch vernünftig“, bestätigte er also die beiden Aussagen der Damen und blieb währenddessen an Cassandra haften, die im Anschluss kund getan hatte die Führung den anderen Beiden zu überlassen. „Mary übernimmt, sie kennt sich hier sehr gut aus“, entgegnete er der Sphinx und lächelte. Dann wandte er sich ab und ließ seine leicht leuchtenden Augen in die Ferne wandern. Dank seiner göttlichen Augen konnte er viele hundert Meter weit sehen, womit er die Sehbefähigungen eines gewöhnlichen Menschen mehr als nur in den Schatten stellte.
„Legen wir los. Je früher der Löwe erledigt ist, desto besser für die Bewohner und ihre Tiere“, kündigte Mareo den Start also an und würde damit das Zepter in die Hand des kleinen Blondchens geben. Wieder einmal ein Spaziergang durch den Süden, in dem Mareo schon einiges erlebt hatte. Zuletzt hatte er hier gegen Hexen gekämpft, die ihm einige seiner Lebensjahre gestohlen hatten, wie man ihm durchaus ansehen konnte. Und all die erwachsenen Kinder, die dadurch arg gealtert waren. Ob es ihnen gut ging? Er hasste diese unumkehrbaren Schwarzmagien wie die Pest. Kurz schüttelte er den Kopf, dann sah er abwechselnd zu den beiden Damen und dann konnte es auch schon losgehen.
Wenn Mary nicht den Großteil ihres bisherigen Lebens wie ein berühmter rosaroter Seestern unter einem Stein verlebt hätte, dann hätte sie Mareo vielleicht erkannt. Unter den aktuellen Umständen jedoch war der Godslayer nur eine Person, mit der sie auf eine Quest ging. Genau wie Cassandra. Beide stellten für die Baumgardner unbeschriebene Blätter dar; die grundlegende Sympathie des Mädchens konnte sich noch in alle Richtungen entwickeln, wobei Antipathie wirklich ziemlich unwahrscheinlich war ... Da brauchte es schon viel, dass man es sich mit ihr verscherzte. Während Mary also den Drang widerstand, sich bei der Erwähnung von Maenors Titel mit der flachen Hand auf die Stirn zu klatschen und eine mentale Notiz tätigte, dem Taugenichts von Magier dafür später verbal die Löffel langzuziehen, lauschte das Landei aufmerksam. Es entging ihr dabei nicht, dass Mareo wenig zur eigenen Kampferfahrung sagte, weswegen sie ihn auch mit dem Blick größter Unschuld bedachte und ein "Und was kannst du so, Mareo?" in seine Richtung sprach. Sie wusste es ja nicht besser ... Vielleicht war er ja insgeheim ganz schüchtern!
Der freundliche Hinweis mit der Zeitersparnis via Abkürzung resultierte prompt darin, dass Mary die Führung zugesprochen wurde. Die Magierin schluckte leicht, denn für gewöhnlich erhielt sie solche Verantwortungen nicht. Das lag daran, dass sie die meiste Zeit über mit deutlich erfahreneren Magiern zu tun hatte, denen sie überhaupt nichts zeigen oder anführen konnte, doch hier ... war sie einmal zur Abwechslung die Expertin. Mary spürte, wie die Motivation in ihr wuchs, denn nun wollte sie nicht nur einen guten Eindruck für ihre Gilde machen und den Leuten hier in der Gegend helfen, sondern auch sicherstellen, dass Cassandra und Mareo das Vertrauen nicht umsonst in sie gesteckt hatten. Die Jugendliche ergriff ihre Rucksackriemen und schritt voller Tatendrang voraus. Der Weg aus dem Wiesenbahnhof hinaus gestaltete sich als wenig spektakulär, da man nur einmal über Gleise steigen und dann auf eine plattgetrampelte Landstraße wechseln musste.
In letzter Zeit gab es zwar an vielen Orten im Süden Fiores Bemühungen, das Schienennetz auszubauen, doch die Infrastruktur war immer noch nicht einmal im Ansatz so weit wie in den anderen Regionen, vielleicht am ehesten vergleichbar mit dem Westen, aber da hinderte ja auch eine gewaltige Wüste die Menschheit daran, sie zu erschließen. Der Süden des Königreichs derweil galt nicht umsonst als Kornkammer Fiores. Erblühende Sommerblumen neigten ihre Kelche in ihre Richtung, als sie die Landstraße gen Wiesfelden betraten, und inmitten der Blumenwiesen surrte und brummte es nur so vor Bienen und Hummeln. Eine kleine Ameisenkolonie transportierte einen größeren, toten Käfer über einen hellen Stein am Straßenrand und die vielen Bächlein und Flüsse, die dem Landstrich seine fruchtbare Erde spendeten, glitzerten sprühend in der Sonne und plätscherten idyllisch daher. Ab und an sprenkelte ein Hof die Landschaft oder ein Karren rumpelte an ihnen vorbei, doch größtenteils gab es nur das Geräusch der eigenen Schritte, das Gezwitscher von Vögeln und etwaige Gespräche unter den Anwesenden. Mary geriet beim Wandern nicht aus der Puste, waren Spaziergänge durch die Natur doch eine ihrer liebsten Freizeitbeschäftigungen, und sie führte ohne auf Straßenschilder zu achten rein am Terrain.
Etwa ab der Hälfte der Strecke bedeutete die Baumgardner ihren Begleitungen, nicht weiter dem Pfad zu folgen, der sich an einen großen, grünen Hügel entlangwandte, sondern nach links durch einen Trampelpfad zu laufen, der eines der großen Kornfelder durchschritt. Wie struppiges Gold wogten die Ähren in trägem Schaukeln im Wind. Die an manchen Stellen gestrichenen Zäune waren von Brennesseln und kernschweren, die Sonne grüßenden Sonnenblumen gesäumt. Dazu kamen die teils gewaltigen Wurzeln der Bäume, welche die Erde aussehen ließen wie ein an manchen Stellen aufgebauschter Teppich, so dass man durchaus darauf achten musste, wo man hintrat. Durch diesen Pfad zwischen den Felder ging es hindurch, und neben dem Aroma von in der Sonne backender Haut lag auch der unwiderstehliche Geruch von Feldern (sprich: Gülle) in der Luft, der für Mary kaum mehr wahrzunehmen war, für andere aber sicher ein ganz besonderes Dufterlebnis darstellte. " Ich frage mich ja ... Wie kommt ein Löwe überhaupt hierher? Leben die nicht eher in heißen Gegenden?" Vielleicht war es ja auch nur ein Wildschwein ...? Wer wusste es schon!
Der Weg durch die Felder konnte nur als friedlich bezeichnet werden. Der sanfte Wind brachte die Halme zum Rauschen wie Wellen, die sich am Strand brachen. Die Bewegung des Weizens war gleichmäßig. Sie beugten sich, wann immer eine Böe darüber hinweg fuhr. Irgendwo in der Ferne blökten ein paar Schäfchen, die für Cassandra jedoch nicht mehr als helle Tupfer auf einem entfernten grünen Hubbel waren. Wenn sie grade nicht auf einer Quest unterwegs wäre, hätte sie sicher nichts dagegen gehabt hier irgendwo eine Decke auszubreiten, sich einen Sonnenhut auf den Kopf zu setzen und ein paar Stunden zu lesen. Aber, nun, die Pflicht kam zuerst. Wenn der Löwe erst einmal erledigt war, war bestimmt noch Zeit sich hier ein wenig zu entspannen. Nicht zuletzt, weil die Züge hier bestenfalls alle paar Stunden mal kamen. Und auch wenn es im Grunde relativ egal war, in welche Richtung sie fuhr - Aloe lag so ziemlich am exakt anderen Ende des Schienennetzes - bedeutete das eine bestenfalls marginal verkürzte Wartezeit. Die Landschaft war völlig anders als die melancholische Trostlosigkeit der Wüste im Westen des Königreichs. Hier fand man kaum eine Ecke, die nicht vor Leben nur so überquoll. Die Bäche glitzerten hell im Sonnenlicht. Für einen Bewohner der Wüste wäre ein einziger solcher Quell bereits ein gewaltiger Schatz. Aber hier wurden sie kaum beachtet, durften sich ihren eigenen Weg zwischen den Feldern hindurch bahnen.
"Es gibt Löwen in der Wüste", war der gesamte Beitrag Cassandras zu Marys Frage. Das war jetzt nicht grade ihr Fachgebiet. Flora und Fauna war nur insofern interessant, wie sie dunklen Gilden als Waffen dienen konnten. Außerdem musste der Moment hier genossen werden. Vorsichtig streckte Cassandra im Laufen eine Hand aus, ließ sie durch die Spitzen der Ähren fahren. Beschädigt wurde dadurch nichts, aber es war irgendwie angenehm die feinen Knubbel unter den Fingern zu spüren. Immerhin war das alles hier mehr oder minder Protobrot. Vielleicht würde einiges davon sogar in Aloe enden. Die Stadt konnte sich immerhin kaum selbst mit Weizen versorgen. Auch wenn es hier deutlich kälter war, vielleicht wäre es einen Umzug hierher wert. Irgendwann einmal. Wenn sie alt, verschrumpelt und zynisch geworden war. Vielleicht war der Süden doch ein wenig schö...Cassandras Nase kräuselte sich, als etwas ihren Geruchssinn penetrant malträtierte. Es roch wie eine Mischung aus hochgedrücktem Abwasser und Kuh von hinten. Und es ging nicht weg. Der Geruch legte sich wie ein stinkender Schleier auf absolut alles. Es war nicht schlimm genug, um einen Würgreiz zu verursachen. Es war nicht angenehm genug, um ignoriert werden zu können. Vor allem wechselte die Intensität in unregelmäßigen Abständen. Es kamen Nuancen an Kloake hinzu, gaben einander die Klinke in die Hand. Nur mit Mühe brachte Cassandra die Nase zurück in einen neutralen Ausdruck. Am liebsten hätte sie die Pelzkapuze ihrer Kleidung nach oben gebracht und an den Schnüren gezogen, bis nur noch die Augen herausguckten. Vielleicht war der Süden des Reiches doch ganz schöner Mist. Wortwörtlich. Es mochte dem Angriff auf die Nase zu verdanken sein, dass Cassandra zuerst schlicht an der jungen Frau vorbei stiefelte, die der kleinen Gruppe eine Hand entgegen hielt. Erst auf das laut ausgesprochene "Hey!" hastete die Crimson Sphynx zu ihrer Herde zurück.
Die Person war nach einer Biegung aufgetaucht, die sich um einen Grenzstein eines Feldes herumwand. Hinter den dicken Büscheln an Weizen kam sehr plötzlich eine Frau in Sicht, deren Haar in Farbe und Gestalt deutlich an die Pflanzen in der Umgebung erinnerte, auch wenn es kurzgeschoren war. Eine Narbe zierte die Wange der Frau, das Lacrima-Gewehr in ihren Händen zeigte locker nach unten. Eine Bedrohung stellte sie also wohl nicht dar. "Vorsicht. Hier in der Umgebung wurde ein Löwe gesichtet. Wenn ihr weiter geht, haltet euch auf den Wegen und gebt jemandem Bescheid, wenn ihr ihn seht. Es sollten bald ein paar Magier eintreffen, die sich um die Bestie kümmern werden", hob die Frau an. Die Aussprache war hart, der Ton professionell, die Haltung grade. Cassandra murmelte eine Entschuldigung hervor, bevor sie sich wieder einreihte. Sonderlich viel Lust zu sprechen hatte die Sphynx aber offensichtlich nicht.
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Mareo Schwarzer Blitz
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Das klassische Vorgeplänkel eines Auftrages war mehr oder minder abgeschlossen, denn sie hatten sich einander vorgestellt, kurz besprochen was für Fähigkeiten in den Cocktail geworfen wurden und wer vorerst die Führung der Konstellation übernahm. Für gewöhnlich erledigte Mareo derartige Aufträge allein im Vorbeigehen, während er sich ganz anderen Aufgaben stellte, doch hier musste er diese unheimlich einfache Aufgabe mit zwei anderen Magiern bewerkstelligen. Oder besser gesagt: Er ließ die anderen beiden Magier einfach machen und griff nur dann ein, sollte die Situation irgendwie aus dem Ruder laufen. Als der Celeris die Fähigkeiten der beiden Damen hinterfragte, verzichtete er darauf irgendetwas über sich zu erzählen, allerdings blieb dies nicht lange unbemerkt. Mit großen Augen blickte die kurze Blondine ihn an und fragte prompt heraus, was er eigentlich so konnte. Die Bandbreite an Möglichkeiten zu antworten war gewaltig und er hätte nun minutenlang aus dem Nähkästchen plaudern können, was er alles beherrschte und was er schon für Herausforderungen hinter sich gebracht hatte. Aber da die beiden Damen noch nie auch nur ein Sterbenswörtchen über ihn gehört hatten, war es völlig unerheblich in irgendeiner Form darüber zu sprechen. „Ich nutze Blitzmagie und ein bisschen Erfahrung habe ich wohl“, ließ er also verlautbaren.
Was die beiden Damen aus dieser Information machten, war ihm eigentlich ziemlich egal. Entweder hakten sie genauer nach oder sie beließen es dabei, aber anders als viele andere Berühmtheiten legte es Mareo nun echt nicht darauf an, darauf hinzuweisen oder irgendein Interesse dahingehend zu schüren. Kurzerhand steckte er seine Hände in die Hosentaschen und kündigte den Start des Auftrages an, aber nicht in Form eines Befehls, sondern mehr als eine Art Hinweis, den Löwen nicht zu lang herumwildern zu lassen. Die Baumgardner war sofort Feuer und Flamme, wartete mit hoher Motivation auf und spazierte los, um die anderen beiden Magier zum Zielort zu führen. Ihre Ortskenntnisse waren definitiv von großem Nutzen und sparte einiges an Zeit ein, denn Mareo wäre wohl gänzlich nach der Karte gereist, um ein potenzielles Verlaufen zu vermeiden. Und so spazierte das Trio stillschweigend durch die schönen Landschaften des Südens, die einem das Nachdenken unheimlich vereinfachten und zugleich ein erholsames Gefühl einer Idylle vermachten.
Nach gut der Hälfte der Strecke wurde der offizielle Pfad verlassen und die Abkürzung begann, was dank Marys örtlicher Kenntnisse ein Leichtes war. All die Zeit über hatte sich der Celeris ruhig verhalten und keine Gespräche geführt, waren seine Gedanken viel zu intensiv bei dem Krieg, in welchen er jüngst hineingezogen wurde. Es frustrierte ihn noch immer, dass man ihm diese Bürde auferlegt hatte. Er verstand immer noch nicht so recht, wieso er für seinen Onkel Poseidon kämpfen sollte, allerdings war das Feindbild mittlerweile klar geworden. Seine Aufmerksamkeit wurde erst zurück ins Diesseits gerissen, als das junge Blondchen den Mund öffnete und über den Löwen zu sprechen begann. Sie wunderte sich, wie so ein Löwe überhaupt in diese Gegend kommen konnte. Eine sehr gute Frage, wie der Godslayer fand, aber völlig unerheblich, wenn man daran dachte, dass der Löwe offenbar nicht normalen Ursprungs war. Gewöhnliche Löwen waren nicht so riesig und monströs, wie es die Auftragsbeschreibung vorgab. Der einzige Beitrag der schönen Schwarzblauhaarigen war der, dass es auch Löwen in der Wüste gab.
„Ich schätze dieser monströse Löwe hat seinen Ursprung nicht im Süden des Landes. Löwen bevorzugen nicht das typische tropische Klima, wie man es vermutet und wie es in Einzelfällen zutrifft“, beginnt Mareo zu schwadronieren. Er hatte sich intensiv mit Löwen beschäftigt, nachdem er einen für Fairy Tail gezähmt hatte. „Sie mögen kühle trockene Luft deutlich lieber, da halten sie sich vermehrt in Gebirgen und Hochländern auf, was durchaus auf den Süden zutrifft“, fügte er noch an. Löwen im Süden sollten also keine Seltenheit sein. „Unser Löwe hier ist also vermutlich magischer Natur, aber ohne konkrete Hinweise können wir dahingehend so oder so nur raten. Warten wir es ab“, schlug Mareo vor. Dann ging die Reise weiter durch den Süden, abseits der Wege, bis sie an einem Feld auf eine bewaffnete Frau trafen. Diese machte deutlich auf sich aufmerksam und sprach eine deutliche Warnung hinsichtlich der Bestie aus, machte ihnen aber zugleich Hoffnungen, da ja bald Magier eintrafen. Wenn die gute Frau doch nur wüsste, dass sie besagte Magier gerade getroffen hatte, doch als einfacher Teilnehmer dieses kleinen Ausfluges überließ er sämtliche Gespräche der Führung: Mary.
Es dauerte nicht lange, bis die schweigsame Patrouille der drei ungleichen Gestalten von einer neuen Partei unterbrochen wurde. Obwohl die Baumgardner die Idylle der Natur und das Klima ihrer Heimat genoss, hatten die goldenen Augen regelmäßig zu ihren Begleitern gefunden, um sich zu vergewissern, dass das Schweigen angenehmer Natur war und niemand hier irgendwelche Unwohlheiten verbarg. Es lag auch darin begründet, dass die Lichtmagierin das Wort bezüglich des Löwen ergriff, denn obwohl sie durchaus eher als ruhige Person zu klassifizieren war, ertrug Mary zu langes Schweigen nicht; Früher hätte sie das genossen, aber ihre Gildenmitglieder mit ihren Hang zum schwadronieren und freiem Geplapper hatten sie zu einer Person herangezüchtet, die mittlerweile tatsächlich bevorzugte, wenn es um sie herum (nicht unbedingt durch sie) schnatterte und quasselte.
Cassandra war bisher eher schweigsam und passiv, was Mary leichte Sorgen machte. Ob sich die hochgewachsene Sphynx vielleicht nicht wohl fühlte? Zunächst hatte sie recht friedvoll gewirkt, doch seit einigen Minuten trat immer einmal wieder ein komischer Zug auf ihr Gesicht, so als würde sie sich vor etwas ekeln, war aber zu höflich, um es zu zeigen. Nun, wenn sie aus der Wüste kam, dann waren die fruchtbaren Länder hier vielleicht überwältigend für sie, oder trafen überhaupt nicht ihren Geschmack. Mary nahm sich vor, die ihr noch Unbekannte in ein späteres Gespräch zu verwickeln. Immerhin hatte sie etwas zur Löwensache zu sagen, wenn auch nichts wirklich Aufschlussreiches. Mareo hingegen hatte wohl Löwologie studiert. Er wartete sogleich mit einigem Wissen zu den Kreaturen auf, was Mary in Nachdenklichkeit versetzte. Hier in der Umgebung hatte sie noch nicht oft von Löwen gehört, aber sie war damals durchaus von ihren Eltern vor Pumas und Berglöwen gewarnt worden, die vermutlich irgendwie mit diesen Tieren verwandt waren. Und natürlich gab es noch ganz andere Ecken im Süden von Fiore, alleine, wenn man die Insel rechnete, oder die etwas weniger erschlossene Wildnis ... Dass es dort Löwen gab, war also wirklich nicht unwahrscheinlich. Gerade wollte sie sich dazu äußern, da hielt man sie auf.
Eine rüstige Frau mit einer Waffe in der Hand sprach warnende Worte und erwähnte eine Gruppe Magier. Mary blickte auffordernd von Cassandra zu Mareo, doch da keiner der beiden Anstalten machte, sich sozial zu betätigen, fasste sich das Landei ein Herz und trat nach vorne. "Guten Tag! Ähm, gut zu hören, dass ihr hier Wache steht. Wir sind die Magier, die abgestellt wurden." Ein recht zweifelnder Blick glitt über Mary, selbst, als jene ihren Unterarm hob und ihr Gildenzeichen präsentierte. Weniger abschätzig war der Blick gen Cassandra, doch erst eine Musterung von Mareo sorgte für einen eigenartigen Wandel in der Mimik der hartgesottenen Frau. Irritiert stellte Mary fest, wie die Augen der Wache sich weiteten. Man konnte sozusagen live beobachten, wie eine Glühbirne in ihrem Kopf entflammte. "Oh! Natürlich! Na, dann müssen wir uns wohl kaum Sorgen machen, haha ..." Plötzlich lag eine gewisse Selbstsicherheit und Panik zugleich in ihrer Stimme. "Der Löwe pirscht auf einem der Felder im Westen herum und hat eine von Bauer Greenbeans Kühen gerissen. Aber wem sag ich das! Hah!" Sie entfernte sich, nachdem sie noch einmal mit zwei Fingern salutiert hatte. Mary hörte sie irgendetwas von "Möge man unseren Feldern gnädig sein ..." vor sich hin wispern. Einen kurzen Moment lang richteten sich die goldenen Augen des Landeis auf Mareo, musterten ihn, dann runzelte sie die Stirn. Der Arme ... Fairy Tail musste ja einen schrecklichen Ruf haben. Die tat ja fast so, als hätte sie eine Art Helden gesehen, vor dem man sich in Acht nehmen musste ... Schon komisch! "Oh je ... Nun, dann lasst uns weitergehen."
Die kommende Strecke gestaltete sich jedoch bedeutend kürzer, auch wenn diesmal die Himmelsrichtung und die Weisung der abgestellten Wache ausschlaggebend war, nicht die Erinnerung der Baumgardner. Recht plötzlich blieb Mary stehen und hob die Hand. Der Zaun vor ihnen, der einen dichten Ballen Pflanzen aus dem Kornfeld davon abhielt, auf den Trampelpfad zu wuchern, war zerfetzt und lag in geborstenen Trümmern vor den dreien. Gewaltige, tiefe Krallenspuren durchzogen das Holz und die Ähren waren an zahllosen Stellen geknickt oder beschädigt. Es sah aus, als wäre ein Elefant durch das Feld gepflügt, doch dieser Elefant verfügte offenbar über starke, rasiermesserscharfe Klauen und der Wucht eines M-Peds in voller Beschleunigung. Das konnte ja heiter werden ...
"Mh", machte Cassandra. Ob das jetzt den Worten zu Löwen und ihren Angewohnheiten vonseiten Mareo geschuldet war oder der Erklärung zu seiner Magie war allerdings kaum erkennbar. Vielleicht versuchte sie auch nur das Summen der Bienen nachzuahmen, die über die Felder tanzten wie brummende Flugmaschinchen. In jedem Fall teilte sie Mareos Einschätzung, dass es absolut keinen Sinn machte auf Grundlage unzureichender Informationen irgendwelche Vermutungen anzustellen. Damit verschwendete man nur kostbare Lebenszeit. Also mussten sie den Löwen zuerst ansehen und ab da konnten sie planen. Wenn das Tier magischer Natur war, ließen sich weder Fertigkeiten, noch Größe voraussagen. Und damit war jede Planung erst einmal hinfällig. Zum Glück übernahm die kleine Satyr auch die gleich die Erklärung gegenüber dem Wachposten. Kurz schob Cassandra dankend die Mundwinkel hoch, als Mary das nächste Mal in ihre Richtung schaute. Hoffentlich waren die Felder um den Löwen herum eben so gut...gedüngt, wie diese hier. Der Gestank würde es hoffentlich selbst der feinen Nase eines Raubtiers unmöglich machen sie frühzeitig zu bemerken. Mit gespitzten Fingern angelte die Magierin in einer Manteltasche nach einer Brille und beförderte sie auf ihre Nase. Einen türkisgrün funkelnden Manaschub später färbten sich die Gläser dunkel ein.
Was auch gut so war, denn wie schnell einem das Herz in die Hose rutschen konnte, wurde bei den Worten des Wachposten wieder einmal unter Beweis gestellt. Getarnt durch die getönten Scheiben vor den Augen, blinzelte Cassandra einmal zu Mareo hinüber. Warum hatte die Frau vor ihnen so reagiert? Sicher, Fairy Tail hatte ein kleines Bisschen komplett verdient den Ruf weg gerne mal einen winzigen Anfall von vollständiger Zerstörung zu haben und Blitze waren reichlich heiß und konnten Dinge in Brand setzen. Aber die Gefahr, dass Mareo ein ganzes Feld vernichtete, bestand doch wohl hoffentlich nicht. Oder hatte die Reaktion der Frau Mary gegolten? Der Blick aus türkisgrünen Augen verschob sich auf den in menschliche Form gegossenen Sonnenschein. Die Strähnen von Cassandras Bubble Bob wackelten, als sie den Kopf schüttelte, eher für sich selbst als für die anderen beiden. Nein, wohl kaum. Mary wirkte wie jene Sorte Person, die sich entschuldigte, wenn man sie anrempelte. Aber barg nicht manchmal die freundlichste Fassade die größten Gefahren? Die junge Alshaytan seufzte innerlich. Menschen waren kompliziert und diese Überlegungen müßig. Sie konnte ohnehin nicht mehr tun als die Werte ihrer Gilde so gut es ging hoch zu halten. Die Gefahr, dass die beiden das anders sahen, bestand natürlich. Aber darum musste man sich kümmern, wenn es dazu kam.
Der Weg führte die Dreiergruppe bis zu einem Zaun, der in diesem Zustand nicht einmal mehr eine artritische Ziege mit Altersschwäche und vier Litern Vodka im Blut aufgehalten hätte. Die Krallenspuren im Holz zeigten mehr als deutlich an, wer dafür verantwortlich sein musste. Cassandra ging in die Hocke, schob sich die Brille in die Haare und streckte die Hand nach einer der Krallenspuren aus. Einer ihrer Finger hatte noch deutlich Platz in dem zerfetzten Holz. Wenn der Löwe den Zaun niedergerissen hatte, dann hatte er die Balken doch zerschlagen. Was auch bedeutete, dass die Krallen das Holz mit einiger Wucht getroffen haben mussten. Aber die Spuren konnten nicht breiter sein als die Krallen selbst. Was auch bedeutete...dass sie nicht den blassesten Schimmer hatte, in welchem Verhältnis Krallen- zu Körpergröße stand. Mist. Sich mit den Händen an den Knien abstützend, entfaltete sich Cassandra wieder zu ihrer vollen Größe. Türkise Funken flirrten um ihren Armreif auf. Die eine Hälfte begann zu glühen, löste sich ab und bildete einen Halbmond aus. Eine Hand legte sich um den Schaft einer Armbrust, die bis eben noch nicht da gewesen war. Der Halbmond nahm einen silbrigen Schimmer an, wurde zu den Wurfarmen der Waffe. "Soll ich einmal nachsehen, wo der Löwe ist?"
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Mareo Schwarzer Blitz
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Irgendwie war es echt gut, dass weder Mary noch Cassandra ihn erkannt hatten. Viel zu oft schon stand Mareo in der Zeitung, die wieder einmal kundtat, dass er wegen diverser Kollateralschäden verhaftet wurde. Vermutlich hätten die beiden Damen ihn sofort in die Mangel genommen und allerlei Vorträge gehalten, wie er sich auf diesem Auftrag zu benehmen hatte, damit genau so etwas nicht passierte. Innerlich hoffte der Halbgott, dass er den gesamten restlichen Auftrag über den zurückhaltenden Semi-Anfänger mimen konnte, der sich möglichst aus allem heraushielt und am Ende lediglich seinen Anteil abgriff. Allerdings hatte Mareo dahingehend selten viel Glück im Leben, daher war es sicher nur eine Frage der Zeit, bis man ihn mit diversen Zerstörungen im Königreich in Verbindung brachte und entsprechend vorverurteilte. Augenscheinlich kam dieser Augenblick wohl auch eher früher als später, denn als sie von einer rüstigen Frau angesprochen wurden, schien diese die äußere Erscheinung des Godslayers zuordnen zu können.
Mary übernahm notgedrungen die Kommunikation, denn weder Cassandra noch Mareo hegten irgendeine Intention dies zu übernehmen. Sie hatte noch immer die Führung inne und die Baumgardner sammelte so effektiv am meisten Erfahrungen, wenn sie die Situation durchgehend unter Kontrolle halten musste. Mareo würde einfach nur das tun, worum ihn das kleine Blondchen bat, und damit hatte es sich dann auch. Viel lieber wäre er jetzt in einem Krieg gegen dunkle Gilden oder auf anderen Abenteuern, aber den Mist hier hatte er sich ja nun wirklich selbst eingebrockt. Als die Frau dann den Halbgott musterte, entglitten ihr wohl die Gesichtszüge und sie schien ihn tatsächlich erkannt zu haben. Ihre Stimme beinhaltete plötzlich ein deutlich spürbares Fünkchen Panik, außerdem wimmerte sie noch vor sich hin, dass man ihren Feldern gnädig sein sollten. Dank seiner göttlichen Augen und der deutlich erhöhten peripheren Sehbefähigung, erkannte Mareo sofort, dass Mary ihn betrachtete. Der Alshaytan halfen dahingehend auch die getönten Scheiben ihrer Brille nicht, denn durch solch magische Spielereien konnte er problemlos durchsehen. Der hochgewachsene Blondschopf verzog keine Miene und er ließ sich nicht anmerken, dass er augenblicklich in eine Art Kreuzfeuer geriet.
Auf Geheiß der Baumgardner wurde der Weg dann fortgesetzt, auch wenn die Reise ein sehr schnelles Ende fand. Sie erreichten einen Zaun, der in geborsteten Trümmern herumlag und sofort war klar, welches Geschöpf dafür verantwortlich gewesen sein musste. Mary war abrupt stehengeblieben und hob dabei die Hand, um zu signalisieren, dass sie anhalten sollten. Mit den Händen in den Hosentaschen gesellte sich der Godslayer zur Lichtmagierin und betrachtete die Verwüstungen des Löwen. In seiner Miene regte sich nichts und auch von Aufregung oder Nervosität war absolut nichts zu sehen. Derartige Gefahren waren für Mareo schlichtweg keine Gefahren mehr. Der Löwe wäre nicht einmal in der Lage ihm physische Schäden zuzufügen, denn gegen derartige Bedrohungen hatte er unlängst besondere Fähigkeiten entwickelt. Am Zaun war es Cassandra, die mithilfe eines magischen Schauspiels an ihrem Armreif die Aufmerksam auf sich zog. Kurzerhand trug sie eine Armbrust, die zuvor nicht dagewesen war. Ganz offenbar verfügte diese Waffe über einen Transportmechanismus, sehr clever. Die Schönheit aus der Wüste bot sich dann auch schon direkt an, nach dem Löwen zu sehen.
Der Godslayer des Blitzes blickte zu Cassandra und ließ ihre Frage einen Augenblick lang auf sich wirken. „Tu dir keinen Zwang an“, meinte er dann ohne eine Miene zu verziehen und sah dann zu Mary. „Oder hast du andere Pläne, Chef?“, hakte er dann bei ihr nach. Dieser Auftrag war nicht gerade ein Abenteuer für ihn.
Noch immer behandelte man Mary wie die Anführerin auf dieser Quest. Der Baumgardner, die normalerweise eine Position im Hintergrund bevorzugte, gefiel das noch immer nicht. Aber was sollte sie tun? Ihre Questkameraden waren so sozial wie Einsiedlerkrebse und hatten auch in etwa denselben Hang zum Plaudern. Es waren fließende Übergänge vom Schweigen zu einsilbigen Antworten, und nicht einmal die Begegnung mit der Wächterin oder die Entdeckung des kaputten Zauns weckten irgendwelche Redeschwälle. Das war ... ungewohnt. Normalerweise kaute man Mary auf Quests alle beide Ohren ab, bevor sie überhaupt am Ort des Geschehens waren und hier passierte eher das Gegenteil: Sie war so ungestört, dass sie sich tatsächlich auf die Umgebung konzentrieren konnte! Fühlte sich so Professionalität an? Lag in einem solchen Verhalten das Geheimnis der anderen Gilden? Nun, Crimson Sphynx operierte vielleicht so, aber Fairy Tail? Oder hatte sie der Familiengilde Unrecht getan mit ihren Vorurteilen, dass dort alles chaotisch ablief?
Zu weit kam Mary mit diesen Überlegungen nicht, denn Cassandra überraschte durch plötzliche Tatkraft. Sie untersuchte den zerfetzten Zaun, den man kaum mehr als solchen bezeichnen konnte und beschwor ihre Waffe. Mit wachsender Besorgnis lauschte Mary dem Plan der Sphynx, sich im undurchdringlichem Kornfeld nach ihrer Beute umzusehen. Für Mary schien das eher wie ein sicherer Weg, vom Jäger zum Gejagten zu werden, allerdings hatte die Taktik durchaus ihre Daseinsberechtigung. Zu dritt waren sie inmitten der Blätter vermutlich wie Elefanten in einem Acker voller Porzellan und würden die Aufmerksamkeit der Bestie sofort auf sich ziehen - da war es klüger, wenn sie etwaige Überraschungsmomente selbst ausnutzten. "Gut, aber pass auf dich auf, Cassandra. Wenn du Hilfe brauchst, dann sind wir sofort zur Stelle.", "erlaubte" Mary ihrer Questkameradin ihren Vorschlag umzusetzen. "Ich bin aber kein Chef, wir sind alle gleich wichtig. Ich kenne mich nur zufällig hier aus." Nichtsdestotrotz verspürte sie den Drang, das klarzustellen. Sie hatte überhaupt keine Lust, ihren Kameraden Befehle zu erteilen oder dergleichen, nur weil sie sich in diesem bäuerlichem Areal zurecht fand.
Mary verschränkte die Arme vor der Körpermitte und blickte in das Feld hinein, doch zu ihrer Verwunderung pirschte sich Cassandra nicht an, sondern sprang mit einem gewaltigen Satz, der dem Landei den Rock verwehte und ein paar der Halme zum Tanzen brachte, aus dem Stand mehrere Meter in die Luft. Die Lichtmagierin glubschte nicht schlecht und sah mit ihrem "o"-Mund kurz aus wie ein Fisch, dem man spontan das Wasser aus dem Aquarium gelassen hatte. Während Cassandra anscheinend Superbeine besaß und ihren selbsterstellten Hochsitz einen Moment lang ausnutzte, behielt Mary den Rand des Feldes im Auge. Gerne hätte sie nun auch eine beeindruckende Waffe beschworen oder dergleichen, aber ... Na ja, sie konnte leuchten. "Kommst du hier aus der Gegend, Mareo?", richtete sie ihre Aufmerksamkeit noch einmal auf den Blondiner im Bunde und stellte ihre Frage, kurz bevor Cassandra wieder landete. Sie wollte ja schließlich dem Mysterium des seltsamen Blickes auf die Schliche kommen, den diese eine Frau da ihm zugeworfen hatte ...
Sacht zuckten Cassandras Mundwinkel ein Stück nach oben. Sie hatte keineswegs vor sich sonderlich vom Fleck zu bewegen. Zumindest nicht in irgendeine andere Richtung außer oben. Aber das konnte Mary nun einmal nicht wissen und die Sorge, die die kleine Magierin um ihre Mitstreiter zu haben schien, machte sie doch gleich ein bisschen sympathischer. Cassandra wackelte mit den Ohren, was die Sonnenbrille dazu veranlasste zurück auf die Nase zu rutschen. Kurz wurde die Armbrust geprüft. Abzug funktionierte. Türkisgrüne Strähnen an Wind sammelten sich an den Wurfarmen der Waffe, schlängelten sich in Richtung Mitte und nähten sich zu einer Sehne zusammen. Mit dem leisen Geräusch eines hauchzarten Luftzugs bildete sich ein Bolzen in der Rille. Cassandra nickte zufrieden. Endlich funktionierten die Verzauberungen auf den Waffen, wie sollten. Das hier war der erste wirkliche Feldtest ihrer Arbeit. Und grade vor zwei Gildenexternen wollte sie sich damit nicht blamieren. Nachher sprach sich das noch rum und sie konnte sich die Arbeit als Verzauberin in die Haare schmieren. Aber, nun, Zeit die Augen offen zu halten. Ein leichter Luftzug bahnte sich seinen Weg in Richtung Cassandras Stiefel. Das Korn um die Gruppe herum rauschte einen Moment lang kräftiger, bevor der Wind um Cassandra herum nach oben fuhr und ihren gefälschten Pelzbesatz zum Flattern brachte. Es waren diese Momente, die das Dasein als Magier perfekt erscheinen ließen. Der kleine Moment der Schwerelosigkeit brauchte ein Gefühl unendlicher Freiheit mit sich.
Der Wind schob sich hilfreich unter Cassandras Körper, die man einen Moment lang hätte malen können wie ein Mädchen aus Bosco, wie sie da in der Luft lag. Viel Zeit blieb nicht sich umzusehen, aber der Löwe war auch nicht grade ein Meister der Tarnung gewesen. Die niedergetrampelten Getreidehalme waren vermutlich von einem Luftschiff aus erkennbar. Türkisgrüne Augen folgten der Schneise der Zerstörung bis hin zu einer Koppel, die weiter drunten durch das Korn verborgen war. Auch dort war der Zaun eingeschlagen. Ein paar ausgesprochen verängstigte Kühe drängten sich an einem Ende zusammen, vor ihnen ein Stier, mit bedrohlich gesenktem Kopf, schnaufend und mit den Hufen scharrend. Man musste kein Experte für Wildtiere sein, um festzustellen, dass er gegen den Löwen keine Chance hätte. Dieser König der Wildnis war um einiges größer als ein gewöhnliches Exemplar. Cassandra schluckte. Gegen die Golems mochten Sprünge wie dieser hier Sicherheit versprochen haben. Aber dieses Tier würde sie einfach aus der Luft klatschen, wenn sie das versuchte. Zum Glück beachtete er weder den Stier, noch die Hupfdohle Cassandra, die sich langsam wieder der Gravitation beugen musste. Zum Glück war auf diese Distanz nichts zu hören, aber der Löwe machte sich grade genüsslich über eine erlegte Kuh her. Wenn da keine Knochen brachen, wäre das ein Wunder. Für einen Moment wurden Cassandras Haare zu einer Schüssel als es wieder nach unten ging. Der Wind, ewig hilfreich, formte eine kleine Säule unter ihren Füßen, setzte sie zärtlich wieder auf dem Boden ab. Vorsichtig brachte die junge Alshaytan ihre Haare wieder in Ordnung, gab nebenbei Meldung, in gewohnt leiser Laustärke: "Der Löwe ist etwa vierzig Meter entfernt. Auf einer Koppel direkt gradeaus. Derzeit verspeist er eine Kuh. Wenn wir Glück haben, kann er uns über das Blut nicht riechen." Und da klappte der Mund schon wieder zu. Das musste wohl reichen. Cassandras Blick richtete sich wieder auf Mary, die in stummer Übereinkunft der anderen beiden Questler die Führung aufgezwungen bekommen hatte.
Manavorrat:
(75/100)
Zauber:
Gentle Steps TYP: Elementarmagie ELEMENT: Wind KLASSE: I ART: Support MANAVERBRAUCH: 15 pro Minute MAX. REICHWEITE: Beim Anwender SPEZIELLES: --- VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 3 BESCHREIBUNG: Durch eine Konzentration des Windmanas an den Füßen ist der Anwender in der Lage, ein Luftkissen zu erzeugen, welches viele Funktionen besitzt. Unter anderem kann man sich zum Beispiel geräuschlos fortbewegen, da man eben nicht auf kleine Äste oder knirschende Erde tritt. Weiterhin hinterlässt man auf diese Art und Weise keine Spuren, oder man kann es einfach dazu nutzen, um sich auf unebenem Boden gemütlich fortzubewegen.
High Jump TYP: Elementarmagie ELEMENT: Wind KLASSE: I ART: Support MANAVERBRAUCH: 10 MAX. REICHWEITE: Beim Anwender SPEZIELLES: --- VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 3 BESCHREIBUNG: Zunächst muss der Zauberer seine Windmagie in seinen Füßen konzentrieren. Als nächstes führt er einen normalen Sprung aus, während er die Windmagie daraus entlässt, sodass sie ihn wie ein Trampolin in die Luft katapultiert. Die Sprunghöhe/weite entspricht der Willenskraft des Anwenders in Metern, wobei sie aber nie einen höheren Wert als 4m erreichen kann. Desweiteren sollte man auch bedenken, dass man nach einem so hohen Sprung auch wieder landen muss.
Beherrschung:
Gentle Steps: Mit Hilfe des Zaubers Gentle Steps kann der Magier einen zu hohen Sprung bei der Landung abfedern. Geschicklichkeit Level 4: Nun ist man in der Lage sich einigermaßen geschickt abzurollen, um den Sprung auch bei maximaler Höhe sicher zu überstehen.
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Mareo Schwarzer Blitz
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Da war das Trio nun also vor Ort, um den Bewohnern hier endlich diesen monströsen Löwen vom Hals zu schaffen. Das Ausmaß dessen Zerstörung war beachtlich, doch entlockte es dem Halbgott keinerlei Reaktion, hatte er schon weit größere Zerstörungen gesehen oder gar selbst angerichtet. Nichtsdestotrotz musste dem Tier Einhalt geboten werden, bevor noch weiteres Unheil geschah, und dazu waren die Magier nun einmal engagiert worden. Hätte Mareo es darauf angelegt, wäre er bereits vor Stunden hier gewesen und hätte den Löwen ins Jenseits desintegriert, aber junge Magier konnten nur dann Erfahrungen sammeln, wenn sie diese auch tatsächlich machten. Dem Celeris war es also durchaus ein Anliegen, dass sich sowohl Cassandra als auch Mary im Rahmen ihrer Möglichkeiten um das vorherrschende Problem kümmerten.
Das war vielleicht nicht ganz fair, aber die Welt der Magie hatte eben keine Nachsicht für derlei Angelegenheiten und je eher die beiden jungen Frauen verstanden, worauf es in dieser Welt wirklich ankam, umso besser. Und ohne auch nur ein Wort in diese Richtung zu verlieren, fügte sich vorerst auch alles so, wie er es sich vorgestellt hatte. Mary hatte vorübergehend das Kommando, da sie über örtliche Kenntnisse verfügte und somit am besten dafür geeignet war, sie anzuführen. Ein guter Anführer war nicht nur jemand, der am stärksten kämpfen konnte, sondern den Überblick über eine Situation behielt und mit Befähigungen auftrumpfte, die alle Teilnehmer eines Auftrages in der Spur hielten und sie heil zurückbrachten. Der Erfolg eines Auftrages war natürlich sehr wichtig, andernfalls gab es keine Belohnung, aber die Gesundheit der Kameraden stand nun einmal über allem. So zumindest sah Mareo es, schließlich war das auch eines der vielen Leitwerte seiner Gilde. Crimson Sphinx Magier neigten sicherlich schneller dazu, einen Kameraden zu opfern, um das Ziel des Auftrages zu erreichen. Und Satyrs? Alle Magier, die Mareo bisher von denen kenngelernt hatte, waren irgendwie Trantüten.
Nun war es an Cassandra aktiv einzugreifen, denn sie bot an, sich einmal nach dem Löwen umzusehen. Der Blondschopf hatte keine Probleme damit und bekräftigte ihre Unternehmung daher, wenngleich er Mary ungehobelter Weise zum Chef erklärte. Die Baumgardner bewilligte ebenso die Anfrage der Sphinx, beteuerte aber, dass sie auf sich Acht geben sollte und sie sofort zur Stelle waren, wenn sie Hilfe brauchte. Als Mary dann noch klarstellte eben nicht der Chef zu sein, kicherte Mareo lediglich amüsiert. Sie erinnerte ihn irgendwie an sich selbst, als er noch ein blutiger Anfänger gewesen war. Dann begab sich die Crimson Sphinx Magiern mithilfe ihrer Windmagie hoch in die Lüfte, um einen Blick in die Ferne werfen zu können. Diese Fähigkeiten hatte er bereits bei diversen Magiern beobachten können, daher wusste er sofort welche Zauber hier gewirkt wurden. Seine leuchtenden goldgelben Iriden erreichten die Seelenspiegel der Baumgardner, als sie ihn ansprach und fragte, ob er aus der Gegend kam. Es war nur eine Frage der Zeit, bis Fragen gestellt wurden, nachdem er vorhin so angesehen wurde.
„Nein. Ich komme nicht von hier“, erklärte er und lächelte sanftmütig. „Ich komme aus Magnolia“, fügte er direkt an und verschwieg die Wahrheit, wie üblich. Eigentlich war er auf dem Olymp geboren, ein Ort, der für Menschen nicht zu erreichen ist und eben nicht von dieser Welt war. Hier musste niemand wissen, was für ein Blut in seinen Adern floss und was ihn als Person ausmachte, erst recht keine Fremden. Dann landete die Alshaytan auch schon elegant auf dem Boden und beendete ihre kurze Aufklärung, dessen Ergebnis sich sehen lassen konnte. Der monströse Löwe war also um die vierzig Meter entfernt und labte sich an einer gerissenen Kuh, demnach lag die Aufmerksamkeit des Tieres nicht auf den Magiern. Kurz grübelte der Halbgott, schließlich hatten sie den eindeutigen Auftrag, den Löwen zu töten oder anderweitig auszuschalten. Das sich dahinter weit mehr verbarg, konnte ja keiner der drei Magier ahnen. „Vierzig Meter also“, wiederholte er die Worte der Alshaytan, die sehr leise gesprochen hatte. „Wenn das Viech gerade mit Essen beschäftigt ist, dann ist das unsere beste Chance es Hopps zu nehmen“, erklärte Mareo und kicherte zufrieden. Er wäre dazu in der Lage das Tier mit nur einem Treffer ins Jenseits zu schicken, aber wo blieb denn da der Spaß? Davon ab wollte er ja sehen, wie Crassandra und Mary in gefährlichen Situationen reagierten und wie hoch das Potenzial ihrer magischen Kräfte war. „Ich hoffe also ihr seid bereit für ein bisschen Action“, lachte er amüsiert und dann fingen schwarze Blitze um seinen Körper herum zu zucken.
Das Zucken der schwarzen Blitze intensivierte sich immer weiter, bis sich die physische Präsenz von Mareo gänzlich aufgelöst hatte und er selbst ein großer, schwarzer Blitz war. Mit einem Affenzahn preschte dieser geradlinig von dannen und ließ die beiden Damen hinter sich, die mit ihren Augen seiner Geschwindigkeit kaum folgen konnten. Als er die vierzig Meter Distanz zum Löwen überbrückt hatte, transformierte er sich zurück und rollte sich danach gekonnt im Gras ab, noch immer unbemerkt. Es wurde Zeit die Bestie auf sich aufmerksam zu machen und den Mädels damit die Gelegenheit zu geben, sich in ein echtes gefährliches Gefecht zu stürzen. Ohne mit der Wimper zu zucken oder irgendeine Angst zu verspüren, näherte sich der Halbgott dem Löwen und störte ihn bei seinem Mahl. Laut brüllte dieser auf und der Schall hallte über die Felder, so dass sogar Cassandra und Mary bestens hören konnten. Dann schlug der Godslayer einfach mit seiner Faust zu und provozierte den Löwen damit ungemein, so dass dieser von der Kuh abließ und sofort hinter ihm hereilte. Lachend rannte der Blondschopf los und ließ sich von dem Löwen verfolgen. Natürlich gab der Godslayer kein Vollgas, schließlich sollte der Löwe ja auch gefährlich nah mithalten und immer mal wieder nach ihm schnappen können. „Aaaaahhhhh Hilfe ~“, rief Mareo und er setzte den besten panischen Gesichtsausdruck auf, den er beherrschte.
Das war Spaß nach Fairy Tail Art, Wohoo!
Zauber:
Lightning God's Instant Transmission TYP: Lost Magic ELEMENT: Blitz KLASSE: IV ART: Support MANAVERBRAUCH: 275 (220 da Halbgott Volksbonus) MAX. REICHWEITE: 50 Meter SPEZIELLES: --- VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 8, Manaregeneration Level 6 BESCHREIBUNG: Der Anwender löst seinen Körper bei diesem Zauber für einen Augenblick in pure Elektrizität auf und wird eigens zu einem schwarzen Blitz. Dieser Prozess dauert drei Sekunden. Dieser kann sich daraufhin mit einer Schnelligkeit, die der Willenskraft des Anwenders bis Level 8 entspricht, geradlinig durch den Raum bewegen. In dieser Form ist der Anwender immun gegen physische Angriffe jeder Art, außer in den drei Sekunden des Zustandswechsels. Aufgrund der zielgerichteten Natur des Zaubers ist der Anwender nicht dazu in der Lage, die Richtung seiner Vorwärtsbewegung während der Durchführung anzupassen. Auch das Anwenden weiterer Zauber ist während dieses Zaubers nicht möglich. Wird ein Gegner auf dieser Strecke von diesem Blitz berührt, so verspürt dieser ein Kribbeln in seinem Körper. Erreicht der Anwender die maximale Reichweite, löst sich der Zauber automatisch auf und transformiert diesen zurück, womit auch die physische Immunität endet. Alternativ kann der Anwender den Zauber auch vor Erreichen der maximalen Reichweite auflösen.
Was zum F ... liederstrauch? Gerade eben hatte Mary noch genickt, als sie erfahren hatte, dass Mareo aus Magnolia kam. Gerade hatte Cassandra noch Bericht erstattet. Und nun ... Doch erst einmal von vorne. Marys Nachfrage nach der Heimstatt ihres blonden Kumpanen hatte nicht etwa der Ermittlung entfernter Verwandschaft gegolten, auch wenn sie sich seltsam ähnlich sahen, sondern vor allem, um der seltsamen Reaktion der Wächterin diskret auf den Zahn zu fühlen. Allerdings musste man zugeben, dass es sich dabei von Anfang an nur um einen halbherzigen Versuch gehandelt hatte, da Mary sich ziemlich sicher war, die meisten Personen zu kennen, die dem direkten Umfeld von Maldina, Alcea und Ardea entsprangen. Weiter weg wurde es schon schwieriger, und auch in Maldina selbst kannte sie natürlich nicht jede Person, doch sowohl die Schmiededienste ihres Vaters als auch der Gasthof ihrer Mutter hatten in sich eine Kombination vereint, die nun einmal dafür sorgte, dass man herumkam. Nein, Mareo war also wohl irgendwie berühmt oder vielleicht auch eher berüchtigt. Gerne hätte die Baumgardner nun weitere Nachfragen angestellt, natürlich auf ebenso freundliche Weise, da befreite Cassandra den Göttersohn von seinem Übel und erstattete Bericht.
Sie nannte den Standort des Löwen und auch, was er gerade tat. Mary, der vom ganzen Wind die Haare ins Gesicht geblasen worden waren, richtete gerade ihre Frisur und sprach ein "Gute Arbeit, Cassandra!", das sie auch ehrlich meinte, da entpuppte sich Mareo plötzlich als ein Ball aus Tatendrang. Mary war schon froh, dass ihre Kameraden jetzt, wo es um die Wurst ging endlich mal Nägel mit Köpfen machten, doch als sich ihr Gildenkamerad plötzlich in schwarzen Blitzen auflöste und verschwand, machte sie nur große Augen und klappte den Mund auf. "Eh?"
Zum Glück hatte Mareo sich nicht verdünnisiert, sondern nur an einen anderen Platz begeben. Dieser Platz war zufällig der des Löwen, dessen Aufmerksamkeit er nun auf sich zog. Soviel also zu Taktik und Strategie und Ausnutzung des Überraschungsmoments. Mary brauchte einen Moment, um die Betäubung der Fassungslosigkeit zu überwinden, dann tauschte sie einen verwirrten Blick mit Cassandra, als wisse die Sphynx in solchen Fällen Rat. Und schließlich, als das Gebrüll des Löwen ertönte, brach Mary geschickt wie eine Wildsau auf der Suche nach einem entflohendem Frischling durch das Getreidefeld. Sie war nicht unbedingt die Schnellste, außerdem war das Vorankommen inmitten der Halme nicht gerade einfach. Feldfrüchte peitschten gegen ihre Wanden und Oberarme, hinterließen teilweise Schrammen, und ihr Fuß verfing sich mehr als einmal im Nest einer Wühlmaus oder einer Wurzel. Als die Baumgardner schließlich durch das "Unterholz" brach, erblickte sie vor sich ein Bild für (Halb)Götter: Eine Kuhherde, ein nervöser Stier, Mareo und ein Löwe, der hinter ihm herrannte. Mareo schrie um Hilfe, der Stier scharrte mit den Hufen und der Löwe jagte in blinder Wut nach dem Fairy Tail Magier. Wäre das hier nicht so brandgefährlich, hätte man nun schnelle Musik und ein paar taktisch platzierte Türen herbeizaubern können, dann hätte man eine Art Cartoon vor sich.
"MAREO!", brüllte Mary über die Koppel, in Ermangelung einer Instruktion. Immerhin konnte sie dadurch sicherstellen, dass er sie hörte. Ungesehen vom Landei begann der Stier auf der anderen Seite der Weide loszurennen und seine Herde an Kühen folgte ihnen in einer panischen Kleinstampede. Das war aber gerade nicht das vorderdringlichste Problem. Mary war nicht schnell genug den Löwen einzuholen und traute sich nicht, einen Zauber abzuschießen, da sie sonst auch Mareo treffen oder blenden könnte. Hektisch gingen die goldenen Augen über das Gras der Koppel, gerade, als der Löwe einen Schlenker machte, und sie sammelte Mana in ihrem Körper. Ein glitzerndes Glimmen begann von der Brust des Landeis aus über ihren Körper zu gehen, bis jeder Zentimeter ihres Körpers innerhalb von Sekunden von einer schimmernden, an funkelnden Diamant erinnernden Schicht überzogen war. Gerade, als der Löwe sich dem Rand des Feldes und dem zerstörtem Zaun näherte, warf sich die Baumgardner beherzt zwischen Halbgott und Tier. Sie konnte nicht wissen, dass Mareo hier nur so tat, als wäre er kaum schneller als die Bestie und sie konnte auch nicht erahnen, dass sie hier getestet wurde. Die Lichtmagierin sah nur einen Kameraden, der (zwar durch eigene Dummheit, aber das kam in ihrer Gilde auch öfter mal vor) in Gefahr war. Einige Kilo an flauschiger Bestie prallten also gegen die Magierin, deren Zähne schmerzhaft aufeinanderhämmerten, als sie die Arme nach oben riss und den Ansturm des Tiers blockte. Rillen entstanden auf dem Boden, als der kleine Körper der Jugendlichen zurückgeschoben wurde, doch das Sparkling Blessing und ihre körpereigene Robustheit hielten dem Stand. Keuchend und strahlend hielt sie die Arme in den aufgerissenen Kiefern der Bestie und stemmte diese so weit auseinander, dass er sie nicht beißen konnte, aber auch nicht wegkam. Was auch gut so war, denn für den Löwen wäre sie vermutlich in einem günstigem Moment nur ein Happs. Darauf achtete die Satyr jedoch nicht, denn alles, was gepresst vor Anstrengung aus ihrem Mund kam war ein: "Bist ... du ... verletzt?"
Manavorrat:
Mana ( 255 | 300 )
Zauber Mary:
Sparkling Blessing TYP: Elementarmagie ELEMENT: Licht KLASSE: II ART: Schild MANAVERBRAUCH: 50 pro Minute | 45 für Mary MAX. REICHWEITE: Beim Anwender SPEZIELLES: --- VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 5, Manaregeneration Level 3 BESCHREIBUNG: Der Anwender beginnt zu glitzern und reduziert damit die Stärke von Angriffen, die ihn treffen, um 2 Level. Zudem verhindert dieser Zauber Effekte von nichtschadenden Zaubern (Fesseln, Support, etc.) bis Klasse II. Der Schild wird dadurch nicht zerstört.
Grade eben hatte Cassandra noch die Mundwinkel nach oben gezogen, um sich bei Mary für deren Lob erkenntlich zeigen zu können, da begann es neben ihr zu blitzen. Mareo verschwand als dunkler Blitzbolzen in Richtung des Löwen. Irgendwas kratzte bei der Einfärbung der Magie an den verworrenen Gassen in jenen Krypten in Cassandras Verstand, in die Erinnerungen zum Sterben gingen. Aber grade war nicht die geringste Zeit darüber nachzudenken. "Uhm", machte Cassandra in Einklang ihrer blonden Questpartnerin. Auch der Mund der Crimson Sphynx klappte einen Moment lang auf, während sich ein ebenso überraschter wie schockierter Blick auf Mary richtete. Gleich darauf folgte ein Augenrollen, das vermutlich ausgereicht hätte, um die Augäpfel in einen stabilen Orbit um ihren Kopf zu befördern. Erst die ganze Zeit einen Eindruck machen als hätte man sich unter Kontrolle und dann kam sowas! Während Mareo also die möglichen Pläne - sich anschleichen, einen koordinierten Angriff durchführen, die Tatsache nutzen, dass der Löwe grade abgelenkt war - gnadenlos zerstört hatte, klappte Cassandra den Mund wieder zu und presste die Lippen zu einem dünnen Strich aufeinander. Warum konnte eigentlich nie jemals irgendwas nach Plan laufen? Oder warum konnte man nicht wenigstens warten bis ein Plan stand, bevor man diesen mit hinter die Scheune nahm um ihm den Gnadenstoß zu geben? Ein ratloses Schulterzucken war die einzige Antwort auf Marys Blick, bevor sich die beiden ungleichen Questpartnerinnen in Bewegung setzten.
Ob den längeren Beinen oder ein wenig Unterstützung durch den Wind zu verdanken, kam Cassandra ein paar Sekündchen vor Mary bei der Koppel an. Und fluchte erst einmal leise in sich hinein. Mareo kam ja kaum von dem Löwen weg! Es war schon ein Wunder, dass er überhaupt schnell genug war, um nicht sofort verknuspert zu werden. Was hatte er sich denn dabei gedacht die Bestie alleine anzugehen? Damit war der Überraschungsmoment komplett flöten gegangen. Ihre Armbrust war nutzlos. Und überhaupt war das hier ganz großer Mist. Vorsichtig wurde die Fernkampfwaffe gegen einen der noch stehenden Pöller der Umzäunung gelehnt. Hier war sie hoffentlich einigermaßen sicher vor wildgewordenen Biestern und dem Löwen. Jetzt ebenfalls hinein zu sprinten war jedoch sinnlos. Damit würde sie nur ebenfalls ein Ziel für den Löwen werden. Sie brauchte einen... "MAREO!" ...Plan. Und da warf sich Mary dem Löwen entgegen. Kurz schloss Cassandra die Augen, legte die rechte Hand auf ihren Armreif. Der grün leuchtende Halbmond löste sich von dem Schmuckstück ab, bildete zwei Klingen aus, färbte sich zu einer dunkelblauen Stoffbahn um. Hastig fuhr die Magierin mit zwei Fingern über die Klinge. Zuerst langsam, dann stärker, begannen zuckende Blitze über die Klingen und die Stoffbahn zu tanzen. Mit einem Satz über den zerborstenen Zaun der Koppel hinweg, eilte Cassandra hinter Mary her, die...grade dem Löwen frontal die Stirn bot. Alleine, dass sie diesen Treffer nicht nur hatte wegstecken können, sondern noch nicht im Magen des Löwen war, zeigte deutlich an, dass in der kleinen Lichtgestalt ziemliche Kraft schlummerte. Irgendwas rumpelte rechts von Cassandra. Die Kuhherde hatte den Moment genutzt, um loszusprinten. Verfluchter Mist! Ein paar gesenkter Hörner kamen ihr entgegen. Wieder sammelte sich der Wind unter Cassandras Füßen und katapultierte sie ein paar Meter in die Höhe. Es sah nur wenig elegant aus, wie sie über Mary und den Löwen hinweg segelte. Zayn Aljalds Wurfklinge raste nach unten, wechselte die Flugbahn in einem neunzig Grad Winkel um unter dem Hals des Löwen hindurch zu kommen. Cassandra selbst prallte auf der anderen Seite des Tieres auf, krabbelte das winzige Stückchen auf die nunmehr auf dem Boden liegende Klinge zu, verzwirbelte die Stoffbahn. Der Löwe brüllte markerschütternd auf, als sich das behelfsmäßige, elektrisierte Lasso um seinen Hals legte. Die junge Alshaytan war ganz offensichtlich viel zu schwach, um der Bewegung irgendwas entgegen zu setzen, als das Tier sich aufbäumte und sie an der Stoffbahn hängend einfach mit nach oben zog. Zumindest stand sie jetzt wacklig direkt neben dem mit Zähnen gespickten Maul, statt direkt davor. Hurra? Hoffentlich hatte die Aktion ausgereicht, um den anderen beiden zumindest ein bisschen Zeit zu verschaffen. Cassandras Arme protestierten, als sie sich an ihre Waffe hing wie eine Flunder. Die Stiefel zogen Rillen durch den Boden, der rechte Fuß knickte schmerzhaft einfach weg, während sie weiter gen Löwe gezogen wurde, der die unfreiwillige Schocktherapie wohl als überhaupt nicht nett und die Magierin als ziemlich lecker einstufte. Blieb nur die Frage, ob zuerst Cassandra oder die Stoffbahn Zayn Aljalds kaputt gehen würde.
Manavorrat:
(35/100)
Zauber:
High Jump TYP: Elementarmagie ELEMENT: Wind KLASSE: I ART: Support MANAVERBRAUCH: 10 MAX. REICHWEITE: Beim Anwender SPEZIELLES: --- VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 3 BESCHREIBUNG: Zunächst muss der Zauberer seine Windmagie in seinen Füßen konzentrieren. Als nächstes führt er einen normalen Sprung aus, während er die Windmagie daraus entlässt, sodass sie ihn wie ein Trampolin in die Luft katapultiert. Die Sprunghöhe/weite entspricht der Willenskraft des Anwenders in Metern, wobei sie aber nie einen höheren Wert als 4m erreichen kann. Desweiteren sollte man auch bedenken, dass man nach einem so hohen Sprung auch wieder landen muss.
Beherrschung:
Gentle Steps: Mit Hilfe des Zaubers Gentle Steps kann der Magier einen zu hohen Sprung bei der Landung abfedern. Geschicklichkeit Level 4: Nun ist man in der Lage sich einigermaßen geschickt abzurollen, um den Sprung auch bei maximaler Höhe sicher zu überstehen.
Element Enchantment: Lightning TYP: Elementlose Magie ELEMENT: Blitz KLASSE: I ART: Support MANAVERBRAUCH: 25 MAX. REICHWEITE: Berührung SPEZIELLES: --- VORAUSSETZUNGEN: Manaregeneration Level 2, Willenskraft Level 2 BESCHREIBUNG: Dieser Zauber erlaubt es dem Anwender, Teile eines Gegenstandes mit zuckenden Blitzen zu überziehen, die sich nicht einfach entladen, sondern bleiben, wo sie bleiben sollen. Der Zauber eignet sich primär für die Anwendung auf Waffen: Wird im Kampf ein Gegner von diesen Blitzen getroffen, spürt er an der entsprechenden Stelle ziehende Schmerzen, ehe sie für ein paar Sekunden taub wird. Es kann in der Zeit auch zu Muskelkrämpfen kommen. Die Blitze nehmen Kontakt mit dem Gegner auf, wenn die Waffe ihn trifft, können aber auch überspringen, wenn er sehr knapp ausweicht.
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Mareo Schwarzer Blitz
Anmeldedatum : 26.10.14 Anzahl der Beiträge : 4549 Alter : 31 Ort : Magnolia Town
Der Plan ging verdammt gut auf, wie Mareo empfand. Kurzerhand hatte er die Damen zurückgelassen und sich als Blitz in Windeseile über eine große Distanz bewegt, um direkt zum gigantischen Löwen zu kommen. Dort hätte er das Tier natürlich mit nur einem Treffer direkt auf die Bretter schicken können, doch erstens war das ein ziemlich langweiliges Vorgehen und andererseits konnte den beiden Damen etwas praktische Kampferfahrung definitiv nicht schaden. Sie mussten einfach auf die harte Tour lernen, wie gefährlich solche Aufträge sein konnten und wie unheimlich schnell Pläne scheitern konnten oder eben gar nicht erst entstehen konnten. Etwaige Eventualitäten einzukalkulieren war ohnehin unheimlich schwer, doch um für die Zukunft zu lernen, musste einem einfach vor Augen geführt werden, wie schnell man die Kontrolle verlieren konnte. Es wäre sicher fair von ihm gewesen, die beiden Damen vorzuwarnen, aber das hätte nur dafür gesorgt, dass sie damit rechneten und folglich ihre Instinkte nicht so scharf einsetzten, wie sie es stattdessen tun mussten.
Der Blondschopf hatte im Umkehrschluss auch überhaupt kein Problem mit aufkommenden Abneigungen ihm gegenüber, aber viel zu oft hatte er Aufträge mit Magiern gehabt, die leichtfertig oder mit völlig falschen Erwartungshaltungen an die Dinge herangegangen waren. Daher nahm er sich gerne mal das Recht heraus, ein wenig die Kompetenzen seiner Kollegen auf den Prüfstand zu stellen und herauszufinden, was sie wirklich konnten. Glücklicherweise war ihr Gegner hier nur ein gigantischer Löwe von gut vier Metern Höhe, doch nicht ungefährlich. Gegnerische Magier hätten ein völlig anderes Potenzial, denn diese schleuderten im Regelfall Zauber zurück, denen es auszuweichen oder sich dagegen zu verteidigen galt. Der Löwe hatte lediglich Pranken und ein Maul. Gefährlich, fürwahr, aber doch sehr eingeschränkt wehrfähig.
Der vermeintlich unterlegene Blondschopf floh also und rief nach Hilfe, die auch nicht lang auf sich warten ließ. Tatsächlich hatte er den immensen Beschützerinstinkt der kleinen Blondine ausgelöst und selbst die Alshaytan war bereit, sich für ihre Kollegen in die Schusslinie zu begeben. Oder Beißlinie? Ihr wisst, was gemeint war. Der Halbgott war überrascht über dieses Engagement, welches wie aus der Pistole geschossen kam und sich in Form großer Selbstaufopferung äußerte, mit der Mareo ehrlich nicht gerechnet hatte. Die Baumgardner hüllte sich in funkelndes Licht und sprang direkt zwischen Mareo und den angreifenden Löwen, fing dessen Ansturm ab und blockierte vorübergehend dessen Vorwärtsbewegung. Mit aller Kraft stemmte sie sich dem Monstrum entgegen und bewies großen Mut, fand sie schließlich noch die Zeit zu fragen, ob er verletzt war. Mit großen Augen sah er zu Mary als auch schon Cassandras Augenblick gekommen war. Mithilfe von etwas Elektrizität und einer sonderbaren Waffe, versuchte sie ein äußerst interessantes Manöver und hätte sie bedeutend mehr Kraft, wäre es auch geglückt. So hingegen war es der Löwe, der das Kräftemessen für sich entschied.
Die Ausstrahlung des Celeris änderte sich schlagartig, denn nun waren es die Damen, die in Gefahr waren. Er war es von vornherein nicht gewesen und hatte den Damen nur etwas vorgemacht, doch hatten sich beide Magierinnen ausreichend bewiesen. Es fehlte hier niemandem an Mut, niemandem an Überzeugungskraft und Moral. Hier hatte er wirklich zwei wunderbare Magierinnen an seiner Seite, denen er nunmehr aus der Patsche zu helfen gedachte. „Alles bestens“, antwortete er der Baumgardner also zügig und begann allmählich seine magische Kraft vom Stapel zu lassen. Ein seichter Wind entstand, der die Haare aller Anwesenden allmählich zum Tänzeln brachte, während er wieder auf den Löwen zulief. „Tut mir leid, ihr Zwei. Ich hätte es euch früher sagen sollen“, entschuldigte er sich und ließ seine gesamte magische Kraft nun explosionsartig frei. Seine magische Kraft war dabei so gewaltig, dass die Winde um ihn herum alles gnadenlos wegdrückten und sich innerhalb von 15 Metern ein so gewaltiger physischer Druck aufbaute, dass der Löwe allmählich seine Widerstandskraft zu verlieren schien. Die Winde um Mareo herum waren bereits so stark verdichtet, dass man nur noch eine riesige Silhouette mit rot leuchtenden Augen erkennen konnte, die in den meisten Menschen dieser Welt Angst und Schrecken hervorrufen konnte. „Geht in Deckung“, meinte Mareo noch zu den beiden Magierinnen, während er nunmehr direkt vor dem Löwen stand und seine gesamte magische Kraft auf ihn wirken ließ.
Das monströse Tier hatte jede Aggression verloren und selbst der Fluchtreflex hatte völlig ausgesetzt, stattdessen sackte der Löwe flach auf den Boden herab und unterlag einfach dem physischen Druck, den auch Mary und Cassandra mehr als nur deutlich zu spüren bekamen. Unterdessen zuckten an beiden Händen schwarze Blitze auf, die sich zunächst aufladen mussten und anschließend um die beiden Vorderläufe des Löwen gelegt wurden. Dort verdichteten sich die Blitze zu schwarzen Blitzfesseln, die aufgrund der fließenden Elektrizität die gesamten Vorderbeine lähmten. Den magischen Druck hielt er unterdessen weiter aufrecht, damit sich der Löwe dagegen nicht wehren konnte.
„Heeeeey“, rief dann eine Stimme von weiter weg, die der Celeris jedoch kaum wahrnahm. Zu heftig wehten die Winde um ihn herum, als dass der Schall ordentlich durchzudringen vermochte. Es war ein älterer Herr, der eilig auf die Truppe und den Löwen zueilte. Offenbar hatte er etwas Wichtiges zu besprechen!
Zauber:
Manarelease für 60 Sekunden TYP: Allgemein ELEMENT: --- KLASSE: IV ART: Support MANAVERBRAUCH: 100 Mana pro 15 Sekunden MAX. REICHWEITE: Beim Anwender, Physischer Druck: 15 Meter Radius SPEZIELLES: Das Ausstoßen großer Mengen Mana ist hunderte Meter weit für Magier spürbar. VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 9, Manaregeneration Level 7, Magician Aura BESCHREIBUNG: Bei diesem Zauber lässt der Anwender sein eigenes Mana explosionsartig entweichen, sodass die Menschen um ihn herum den massiven Druck seiner magischen Energie spüren können. Es gibt gleichzeitig einen physischen Druck, der wie ein starker Wind alles vom Anwender wegzudrücken scheint und dies mit einer Stärke entsprechend der Willenskraft des Anwenders macht. Viel eindrucksvoller ist aber, wie deutlich dieser Spruch den Unterschied zwischen dem Nutzer und den Menschen um ihn herum darstellt. Weniger fähige Magier und Zivilisten werden an dieser Stelle erkennen, wie mächtig ihr Gegenüber tatsächlich ist, was von beeindruckter Atemlosigkeit bis hin zu panischer Flucht alle möglichen starken Emotionen auslösen kann. Wie eine Person tatsächlich auf diese Machtdemonstration reagiert, kommt jedoch ganz auf die Person, Situation und weitere Einflüsse an.
Lightning God's Force Binding x2 TYP: Lost Magic ELEMENT: Blitz KLASSE: II ART: Fessel MANAVERBRAUCH: 50 pro Minute MAX. REICHWEITE: 5 Meter SPEZIELLES: --- VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 5, Manaregeneration Level 3 BESCHREIBUNG: Bei diesem Zauber konzentriert der Anwender fünf Sekunden lang Mana in seinem Körper, um dieses mit einem einzigen, schwarzen Blitz auf ein Ziel zu entladen. Der schwarze Blitz wird zu einer festen Energie und legt sich um eine Gliedmaße und behindert dessen Bewegung durch einen kontiuierlichen Stromfluss, wodurch man entweder eine Stärke von Level 5 oder einen Zauber mit dieser Stärke benötigt, um sich daraus zu befreien. Der gefesselte Gegner hat das Gefühl, dass die gefesselte Gliedmaße gelähmt ist.
Ein dumpfer Schmerz pochte in den Armen des Landeis. Verkeilt in den Fängen der Kreatur, spürte sie wie die rasiermesserscharfen Zähne ein Stück durch die glitzernde Schicht auf ihrem Körper drangen und warme Flüssigkeit in kleinen Tropfen ihre Unterarme entlanglief. Sie hatte kaum Augen für ihre Schmerzen und diesen Biss, denn jeder noch so kleine Funke ihrer Konzentration wurde in diesem Augenblick davon eingenommen, diese Bestie von ihren Kameraden fernzuhalten. Die Augen hatte das Mädchen zusammengekniffen, die Muskeln zitterten ihr, aber sie weigerte sich, auch nur einen weiteren Meter zu weichen. Erst, als Cassandra auf der Bildfläche erschien und das Maul des Untiers zur Seite gerissen wurde, spürte Mary, wie der Druck sich mit einem schmerzhaftem Ruck löste, der die Fänge in einer reißenden Bewegung über ihren Arm trieb. Funken sprühten von dem Sparkling Blessing - das Einzige, was sie davon abhielt, einen Arm ärmer zu sein. Die ungeheure Kraft des Tiers riss an Cassandra und Mary gönnte sich nur einen kurzen Moment, um Atem zu holen und auf die Bissmale auf ihrem Arm zu blicken, da wollte sie sich schon wieder ins Gefecht stürzen und sich eine sinnvolle Anweisung ausdenken - irgendetwas.
Stattdessen bekam sie urplötzlich das Gefühl, als würde ihre Magen eine sich sich windendes Kanalrohr heruntergespült. Die Baumgardner erstarrte, als sich hinter ihr etwas aufbaute, das sie am ehesten mit dem Gefühl eines Gewittersturms auf einem großen, flachen Feld vergleichen konnte. Der Moment, kurz bevor ein Blitz in die Erde fuhr, wenn sich einem die feinen Härchen im Nacken und auf den Armen aufstellten. Wenn man das Herz in den Ohren wummern hörte und in der Kehle spürte. Diese unfassbare, unüberwindbare Naturgewalt, der man von einem Moment auf dem anderen vollkommen ausgeliefert war. Mary brach der Schweiß aus und sie wandte sich herum, da sah sie es - die Präsenz. Oder eher ihn. Langsam, schreitend, so als wäre es nichts, näherte sich Mareo. Kleine Steinchen hoben sich vom Boden, die Gräser folgten seiner Bewegung und der Stoff von Marys Kleidung schien sich gleichzeitig mit ihren Haaren zu entscheiden, von Mareo davonzulaufen. Die Baumgardner hätte es wohl auch getan, wäre sie sich nicht so sicher gewesen, dass es sich bei diesem Mann um einen Verbündeten handelte. Einen Verbündeten, auf den sie mächtig sauer gewesen wäre, hätte sie im Augenblick die Kapazität gehabt, etwas Anderes zu tun als zu gaffen.
Vielleicht beeindruckender als die glimmenden Augen und die schiere Macht Mareos war dessen Einfluss auf die Umwelt. Die soeben angestürmten Rinder blieben plötzlich stehen, schienen gegen eine Art unsichtbare Wand zu prallen. Ihre Nüstern blähten sich, und ebenso wie der Löwe, der sich nicht traute zu brüllen, nachdem sich das offensichtliche Alphatier offenbart hatte, verzogen sich auch die Huftiere mit panischem Muhen. Mary regte sich erst dann aus ihrer Starre, als Mareo meinte, dass sie in Deckung gehen sollten. Statt sich ins Unterholz zu werfen, hielt Mary auf Cassandra zu und behielt im Falle von Schrapnellen (sie wusste ja nicht, was er vorhatte) ihren Zauber aufrecht, um sich und sie gleichermaßen abzuschirmen. "Cassandra!"
Blitze. Knisternde, schwarze Blitze. Sie kamen auf den Löwen zu wie die Peitsche eines Dompteurs und schienen ihn ebenso leichtfertig zu zähmen, als habe der Godslayer ihn per Flasche aufgezogen und viele Monate trainiert. Mary wusste mit einem Mal, dass es vorbei war. Da ertönte eine Stimme. "Nicht!", schrie die Baumgardner dem Mann entgegen, der in ihre Richtung kam, und war zugleich irritiert davon, dass er dieser Präsenz näherkam, statt sich von ihr fernzuhalten. War er verrückt geworden? Doch, er wirkte determiniert, nur hatte Mareo offenbar keine Ohren für ihn. "Cassandra, kümmere dich um ihn!", rief das Landei ihrer Partnerin zu, ehe sie einen Schritt auf Mareo zuging. Jede Faser ihres Körpers schrie sie an, dass dies eine saublöde Idee war. Sie kam nicht wirklich vorwärts, musste nach nur wenigen Schritten auf die Knie sinken und sich an den Gräsern festhalten, um nach vorne krabbeln zu können. Es fühlte sich an, als würde sie gleich abheben und in ein anderes, weit entferntes Land geschossen. "MAREO!", brüllte Mary, die mit aller Kraft und schimmernder Haut über das Gras kroch und nichts als das Vertrauen in ihren Questpartner besaß, das er auch ihr überbracht hatte, als er sie trotz seiner immensen Macht zur Anführerin auserkoren hatte. Bei ihrem letzten Schrei kam sie keinen Schritt mehr weiter. Die Kraft vor ihr war eine solide Wand. Also presste die auf die Knie gesunkene Mary die Augen aufeinander, ballte die Hände zu Fäusten und schrie mit aller Kraft, die sie aufbringen konnte. Sie war von hier. Sie war die Anführerin auf dieser Quest. Und sie würde nicht zulassen, dass sie ihre Gilde oder ihre Kameraden enttäuschte. "MAREO! HÖR AUF!"
Manavorrat:
Mana ( 215 | 300 )
Zauber Mary:
Sparkling Blessing (läuft weiter) TYP: Elementarmagie ELEMENT: Licht KLASSE: II ART: Schild MANAVERBRAUCH: 50 pro Minute | 45 für Mary MAX. REICHWEITE: Beim Anwender SPEZIELLES: --- VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 5, Manaregeneration Level 3 BESCHREIBUNG: Der Anwender beginnt zu glitzern und reduziert damit die Stärke von Angriffen, die ihn treffen, um 2 Level. Zudem verhindert dieser Zauber Effekte von nichtschadenden Zaubern (Fesseln, Support, etc.) bis Klasse II. Der Schild wird dadurch nicht zerstört.
Was? Mit schreienden Schultergelenken hing Cassandra halb an dem Löwen, dem sie wirklich nichts entgegen zu setzen hatte. Die Stoffbahn Zayn Aljalds gab ein gequältes Geräusch von sich, als die ersten Fasern zu reißen begannen. Dann die zweite Lage Fasern. Dann die dritte. Ab da ging es plötzlich reichlich schnell. Der Löwe stemmte sich noch einmal gegen das miserabelste Lasso der Welt. Ein lautes Ratschen ertönte, als der Stoff den Dienst quittierte und riss. Statt nun am Löwen zu hängen, hatte Cassandra die kläglichen Überreste ihrer Waffe in der Hand. Zittrig richtete sich die Spitze des Schwerts auf dem Löwen aus, während die Wurfklinge zurück genommen wurde. Keine dieser beiden Waffen waren etwas, was sich die Hoffnung machen durfte etwas gegen diese Bestie ausrichten zu können. Da wäre schon ein immenser Glückstreffer von Nöten. Und den würde sie kaum landen. Leise knisterte die Statik in Cassandras Ohren. Die Strähnen des Bubble Bobs hoben sich langsam an, als wären sie unschlüssig ob sie davon flattern oder vielleicht doch lieber einfach abstehen sollten. Kurz stellte sich das gleiche Gefühl ein, als spränge man von Zehnerbrett in einen der Pools des heimatlichen Resorts. Der kleine Moment, in dem der Magen dem Rest des Körpers hinterher zu hechten scheint, weil er die Memo als einziges nicht bekommen hat. Deckung? Wo sollte sie denn hier Deckung... Ein goldener Schimmer schob sich vor Cassandras Sichtfeld, an dessen Rändern sich dunkles Flimmern anschlich.
Die Magierin aus der Wüste hatte dieser Darbietung purer magischer Macht noch einmal deutlich weniger entgegen zu setzen als ihre kleinere Deckung. Vielleicht lag es an der längeren Gestalt oder der Tatsache, dass sie einfach weniger aushielt, ließ Cassandra doch die Waffen fallen, um sich die Arme schützend vor den Kopf zu heben. Zwischen dem herumpeitschenden Flausch des Fellbesatzes ihrer Kleidung war grade eben so noch eine Gestalt zu erkennen, die mit leuchtenden Augen und von schwarzen Blitzen umhüllt den Löwen vermutlich permanent bändigte. Wieder zogen ihre Stiefel Furchen in den Boden, dieses Mal allerdings in die andere Richtung, als die Magierin vom Epizentrum der Magie weg gedrückt wurde. Weiß glühend schoss Schmerz vom rechten Fuß durch das Bein. Der Fuß knickte wieder weg. Da half auch keine Magie mehr. Cassandra schloss die Augen und gab sich ihrem Schicksal hin. Zum wiederholten Mal an diesem Tag segelte die Alshaytan also durch die Luft und prallte ein paar Meter weiter hinten wieder auf. Die Luft verließ die Lungen. Das dunkle Flimmern am Rande der Wahrnehmung gewann ein gutes Stück Boden, bevor Cassandra einmal japsend einatmete. Ein Stiefel schob sich ins Sichtfeld, eine Hand reckte sich ihr hilfreich entgegen. Unsicher wie ein frisch geborenes Rehkitz kam Cassandra wieder auf die Beine. Der ältere Mann hatte die buschigen Augenbrauen zusammengezogen, sah einen Moment lang besorgt zu ihr hinunter, bevor er den Blick auf die beiden bemitleidenswerten Kreaturen im Wirkradius und Mareo verschob. "HEY! DAS IST MEIN LEHRLING!" Was? Ein dumpfer Schmerz schoss wieder durch das Bein, als Cassandra versuchte den rechten Fuß vollständig zu belasten. "Wartet. Bitte. Mary ist mit da drin. Sie würde nicht in diesen Sturm gehen, wenn sie Euch nicht gehört hätte. Glaube ich...", erklang es leise in Richtung des älteren Herren. Der rückte sein Hawaiihemd zurecht, strich sich über den dazu so überhaupt nicht passenden wollenden Vollbart, und drehte sich zu Cassandra um. "Das will ich hoffen. Wenn die beiden meinen Lehrling angreifen, werde ich einschreiten." Zweimal auf dem Boden aufgeschlagen, mit den Haaren in alle Richtungen abstehend als wäre sie ein Muppet, das am Stromkabel genuckelt hat und wortwörtlich vom Winde verweht, war es vermutlich nur wenig überraschend, dass Cassandra grade nicht sonderlich schnell schaltete. "Vielleicht solltet Ihr Euch beim nächsten Mal ein Wesen mit Daumen aussuchen?"
Mana:
(55/100)
"Sprache" | Gedanken | Magie
♪Her heart, in spite, is warm and bright.♪
Mareo Schwarzer Blitz
Anmeldedatum : 26.10.14 Anzahl der Beiträge : 4549 Alter : 31 Ort : Magnolia Town
Da waren sie nun und steckten in einer vermeintlichen Klemme, die der blonde Halbgott bewusst ins Leben gerufen hatte. Schnell hatte sich gezeigt, wie stark der gigantische Löwe war und wie einfach er die beiden Damen zeitgleich beinahe zu töten in der Lage gewesen war und das alles auf einer Quest des B-Ranges. Die Welt steckte voller Gefahren und so wie er die Fähigkeiten der beiden Frauen einschätzte, hätte auch ein gut ausgeklügelter Plan nicht ausgereicht, um den Löwen tatsächlich zu besiegen. Austricksen und Fangen? Gewiss, aber im Gefecht besiegen? Unwahrscheinlich. Wäre Mareo jetzt tatsächlich nur das, was er bis vor kurzem noch vorgab zu sein, dann hätten sie auch mit einem guten Plan mehr oder minder in der Tinte gesessen. Und auch wenn Mareo eigentlich kein Freund davon war, seine Kameraden in Gefahr zu bringen, so mussten die beiden jungen Magierinnen verstehen, wie schnell ein Kamerad sämtliche Chancen zunichtemachen konnte und daher bedingungsloses Vertrauen und Naivität einfach Fehl am Platz waren. Dennoch hatten die beiden Frauen mit großem Mut überzeugt und Geschütze aufgefahren, die äußerst interessant waren. Es war nun also an der Zeit einzugreifen und das tat er auch.
Der Halbgott schritt auf den gigantischen Löwen zu und hüllte sich explosionsartig in seine gewaltige Macht, die einen unermesslich großen Einfluss auf seine direkte Umwelt hatte. Starke Winde wehten und jeder ohne große Widerstandskraft fiel dem zum Opfer, gleichwohl entschied sich die anrennende Herde dazu, lieber umzukehren. Und der Löwe? Die mächtige Präsenz des Celeris überschattete alle Macht, die der Löwe aufbringen konnte und brachte diesen dazu, einfach aufzugeben. Mareo stellte in diesem Augenblick unter Beweis, wie gewaltig seine Macht war und welch Ausmaß seine Zerstörungen einnehmen konnten, wenn er es darauf anlegte. Wie eine Naturgewalt hatte sich Mareo dem Monstrum genähert und dieses kurzerhand mithilfe seiner schwarzen Blitze lähmend gefesselt, während der Löwe ohnehin wie ein feiges Huhn flach zu Boden ging und der Angst erlegen war. In der Zwischenzeit war bereits ein Kerl aufgetaucht und näherte sich dieser Urgewalt an Macht, anstatt sich von ihr fernzuhalten. Wieso er das tat klärte sich, zumindest für Cassandra, direkt auf. Mary hingegen hatte sich entschieden dafür zu sorgen, dass die Naturgewalt ihr Ende fand. Mit all ihrer Kraft kämpfte sie sich durch die mächtigen Winde und weigerte sich so unweigerlich dem Zentrum: Mareo.
Seine Augen weiteten sich etwas als er die laut brüllende Stimme der Baumgardner vernahm und begann bereits damit, die Auswirkungen herunterzufahren, als auch schon direkt der nächste Aufschrei erfolgte. Sie bat ihn inbrünstig darum, aufzuhören und genau das tat der Halbgott daraufhin auch endgültig. Die Winde flauten ab und stoppten, die Gräser beruhigten sich und auch der physische Druck in der Luft verschwand allmählich. Das Einzige, was Mareo aufrechterhielt, waren die beiden Blitzfesseln, die den Löwen im Zaum hielten. Dann war plötzlich alles ruhig, mit Ausnahme eines leicht quiekenden Löwen und den Geräuschen der umliegenden Natur. Vereinzelt zuckten noch schwarze Blitze um den Körper des Celeris, doch auch diese versiebten in wenigen Augenblicken. Tief atmete Mareo durch und betrachtete das gebändigte Tier, welches offenbar dem Typen gehörte, der zu ihnen gestoßen war. Langsam drehte er seinen Kopf und betrachtete den Mann im Hawaiihemd, danach sah er zu Cassandra, der man deutlich ansehen konnte, was sie soeben durchgestanden hatte. Abschließend landete sein Blick bei Mary, die kniend auf dem Boden verharrte und sogar einen verletzten Arm besaß. Ihre glitzernde Verteidigung hatte den Biss des Löwen wohl nicht endgültig aufhalten können. Langsam zog Mareo seine Augen etwas zusammen und schloss sie schlussendlich auch, um abermals durchzuatmen.
Er machte einige Schritte auf die Baumgardner zu, ging hinab in die Hocke und riss sich kurzerhand den Ärmel von seinem Hemd ab, den er zuvor herabkrempelte. Ohne auch nur ein Wort von sich zu geben, verband er die Bissspuren, die in ihrem Arm waren und ergriff danach ihre Hand, um sie hinauf auf die Beine zu ziehen. Er ließ von Mary ab und blickte zum Hawaiihemdträger, danach wieder zu Cassandra. Der Auftrag besagte zwar, dass der Löwe ausgeschaltet werden sollte, doch offenbar steckte mehr dahinter als es zunächst den Anschein hatte. Mareo verzichtete also auf den finalen Schlag gegen das Monstrum und überließ alles weitere den beiden Damen. Sein Blick wandte sich ab und glitt in die Ferne, die so einladend war, dass er sogar noch einige Schritte ging. "Hey, du da!", blaffte der Kerl Mareo dann an, den er offenbar als Ursprung der Agressionen gegenüber des Löwen ausfindig gemacht hatte. Mareo blieb stehen, blickte jedoch weiter in die Ferne. "Du tust meinem Lehrling weh!", blaffte er weiter und ballte dabei Fäuste. "Lasst ihn gefälligst in Ruhe!" Der Halbgott biss sich auf die Zähne, machte auf seinen Sohlen kehrt und schritt geradewegs auf den Mann mit dem Hawaiihemd zu. Dabei griff er zu einem schwarzrötlichen, etwa 25 Zentimeter langen Zylinder mit drei Öffnungen und einem Knopf darauf. Der Halbgott aktivierte das Artefakt und erzeugte kurzerhand eine knisternde Klinge mit Parierstange bestehend aus schwarzen Blitzen, welches gefährlich in den Ohren aller summte und knisterte. Der Celeris richtete die Schwertspitze auf den Mann und sah diesen bedrohlich an, während der Mann etwas zurückwich und zu schwitzen begann. "Und welcher Idiot lässt seinen Lehrling herumwildern und töten, hm?!", blaffte Mareo zurück. In seinen Augen konnte man deutlich etwas leuchten sehen, vielsagend, aber nicht eindeutig.
Zauber:
Lightning God's Force Binding x2 TYP: Lost Magic ELEMENT: Blitz KLASSE: II ART: Fessel MANAVERBRAUCH: 50 pro Minute MAX. REICHWEITE: 5 Meter SPEZIELLES: --- VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 5, Manaregeneration Level 3 BESCHREIBUNG: Bei diesem Zauber konzentriert der Anwender fünf Sekunden lang Mana in seinem Körper, um dieses mit einem einzigen, schwarzen Blitz auf ein Ziel zu entladen. Der schwarze Blitz wird zu einer festen Energie und legt sich um eine Gliedmaße und behindert dessen Bewegung durch einen kontiuierlichen Stromfluss, wodurch man entweder eine Stärke von Level 5 oder einen Zauber mit dieser Stärke benötigt, um sich daraus zu befreien. Der gefesselte Gegner hat das Gefühl, dass die gefesselte Gliedmaße gelähmt ist.
Zino's Lightning Blade GATTUNG: Klingenwaffen - Schwerter TYP: Schwert BESITZER: Mareo Celeris ELEMENT: Blitz KLASSE: III MANAVERBRAUCH: 150 pro Minute (+ Zauber) SPEZIELLES: Diese Waffe kann nur von (Halb-)Göttern mit Blitzaffinität geführt werden. VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 7, Manaregeneration Level 5 BESCHREIBUNG: Bei diesem sonderlichen Artefakt handelt es um eine göttliche Waffe, hergestellt durch Hephaistos, um Mareo Celeris im Kampf gegen Zeus zu unterstützen. Auf den ersten Blick erkennt man zunächst nur einen etwa 25 Zentimeter langen, schwarzrötlichen Kreuzzylinder mit drei Öffnungen und einem kleinen Knopf, der erst betätigt werden muss, um das Artefakt zu aktivieren. Aktiviert der Anwender das Artefakt, nutzt der Zylinder das Mana des Anwenders und erzeugt daraus eine Kreuzklinge aus schwarzen Blitzen, welche gleich der Magie eines Blitz Godslayers sind. Diese schwarze Blitzklinge schneidet lebende Materie wie ein gewöhnliches Schwert, fügt jedoch zusätzlich starke elektrische Verbrennungen hinzu. Gegenüber unbelebter Materie verhält sich die Blitzklinge wie ein gewöhnliches Schwert.
Zauber:
Zino's Lightning Slash TYP: Lost Magic ELEMENT: Blitz KLASSE: II ART: Fernkampf MANAVERBRAUCH: 40 MAX. REICHWEITE: 25 Meter SPEZIELLES: --- VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 5, Geschicklichkeit 3, Blitz Godslayer BESCHREIBUNG: Der Anwender lädt sein Mana in den Waffenzylinder und entlässt mit dem nächsten Schwung eine 1 Meter lange schwarze Blitzklinge aus Godslayer Magie, die bei einem Treffer starke elektrische Verbrennungen verursachen kann. Die Geschwindigkeit und Stärke dieser Blitzklinge entsprechen der Willenskraft des Anwenders bis zu einem maximalen Level von 5.
Einen schrecklichen Moment lang dachte die keuchende Mary, dass Mareo nicht aufhören würde. Eine fiese, kleine Fistelstimme aus den hintersten Gefilden ihres Bewusstseins flüsterte ihr zu, dass dies Macht war: Die freie Entscheidungsgewalt, seine Mitmenschen zu zerquetschen wie Ameisen. Einfach nicht aufzuhören. Einfach zu sein, wie man wollte - ungeachtet aller anderen. Hätte Mareo sich in diesem Moment dazu entschieden, Mary einfach wegzuschleudern wie eine lästige Fliege, sie mit seiner göttlichen Macht zu erschlagen, was hätte sie ihm entgegensetzen können? Es kostete sie all ihre Kraft, all ihren Mut in das Zentrum dieses Blitzgewitters zu kriechen und ihn anzuflehen, es gut sein zu lassen.
Gerade, als Marys Stirn erschöpft ins Gras sank, linderten sich die Auswirkungen der mächtigen Präsenz. Die Lichtmagierin musste sich nicht mehr mit aller Macht in den Boden verkrallen, so dass ihre schmerzenden Hände sich etwas lockern konnten. Ein tiefer, angestrengter Atemzug entrang sich ihrer Kehle und die von Grasflecken und Schmerzen geplagte Jugendliche sank einfach zu einem Häufchen Elend im Gras zusammen, erleichtert und froh, dass Mareo nicht jene Art von Magier war, die sie für einen Moment befürchtet hatte. Dennoch dauerte es eine Weile, bis das elektrisierte Kribbeln in ihrem Körper abgenommen hatte. Wie ein nasser Sack ließ sie sich von Mareo nach oben helfen und bekam kaum mit, dass er ihre Bisswunde mit einem Teil seiner Kleidung verband. Erst, als sie den Druck des Knotens spürte, wurde ihr gewahr, dass sie wieder auf wackeligen Beinen stand und blinzelte mehrmals desorientiert. Von der Angelegenheit in ihrem Rücken hatte sie nichts mitbekommen, zu fokussiert war sie auf Mareo und die Entfesslung seiner Macht gewesen, die sie irgendwie hatte aufhalten wollen. Ob es nun ihre verzweifelten Worte gewesen waren oder seine eigene Entscheidung, das würde sie vermutlich nicht so schnell erfahren. War ja auch unwichtig.
Die Baumgardner taumelte etwas, brauchte einen Moment, um wieder sicheren Stand auf der Wiese zu finden. Das Schimmern ihres Körpers hatte sich verflüchtigt, war einfach von Mareos Macht davongeweht worden wie die Samen am Kopf einer Pusteblume. Sie erkannte zwei Personen: Cassandra, die offenkundig auch nicht ganz unversehrt war, und einen alten Mann, der aufgebracht erschien. Mary kam auf die Geprächsrunde zu, die Haare etwa so abstehend, als habe sie in dreißig Steckdosen gleichzeitig gefasst und die Angst noch immer in ihrem Magen sitzend wie eine rumorende, zu deftige Speise. Sie brauchte einen Moment, um die Situation zu lesen und schritt auf Cassandra zu, um die Alshaytan mit ihrem kleinen Körper zu stützen - wenigstens konnte man sich Mary gut wie eine Krücke unter die Achsel klemmen. Goldene Augen weiteten sich erst, als der Magier scheinbar Mareo die Schuld an allem gab. Ein kurzer, prüfender Blick auf den Löwen informierte Mary darüber, dass das Biest gewiss Schmerzen litt, aber eben auch im Augenblick festgehalten wurde. Unter anderen Umständen hätte ihr das Tier Leid getan, doch so wie es sie angegriffen hatte, wie es Mareo gefolgt war, hatte es offenbar mehr getan als für sein Überleben zu jagen - es schien Spaß an der Verletzung anderer zu haben. Mary stimmte nicht damit überein, dass Mareo den alten Mann bedrohte, aber auch ihre Hände ballten sich zu Fäusten. "Was soll das? Wieso habt Ihr Euren Lehrling in einen Löwen verwandelt und dann alleine gelassen? Wenn ihr etwas erschafft, dann müsst Ihr Euch darum kümmern! Menschen hätten sterben können! Seht nur, er hat ein Tier getötet! Was denkt Ihr, was in seinem Kopf vorgehen muss?!" Der offenkundig irritierte Magier ruckte mit dem Kinn zurück und schielte abwechselnd auf die knisternde Spitze und Mary, die zwar erschöpft war, es sich aber nicht nehmen ließ, diesem alten Kauz die Leviten zu lesen. "Entweder Ihr bringt das sofort wieder in Ordnung oder hier werden ganz andere Seiten aufgezogen! Ihr solltet Euch 'was schämen hier auch noch die einzige Person anzugehen, die Euch eine Menge Ärger erspart hat!"
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