Typ: Siedlung Besitzer: --- Beschreibung: Das Beste, was man über Wiesfelden sagen kann, ist vermutlich, dass es recht nahe am Wiesenbahnhof liegt. Wenn aman unter dessen Dach hervor lugt, kann man in der Ferne bereits undeutlich die strohgedeckten Dächer dieses Ortes sehen. Dort hin zu gelangen gestaltet sich weniger einfach, muss man sich doch den Weg durch ein wahres Labyrinth an Trampelpfaden zwischen Korn-, Mais- und Gemüsefeldern suchen. Die Ortschaft hat es bislang erfolgreich vermieden mehr als die eine Durchgangsstraße, deren Zustand ein Todesurteil für die Aufhängungen von Kutschen darstellt, zuzulassen. Das schlecht angebunden das Dorf damit ist, so uninteressant ist es auch. Die Leute sind zwar freundlich, aber auch eigenbrötlerisch, und kümmern sich lieber um ihre eigenen Angelegenheiten. Agitiert werden sie nur, sollte man die Frage stellen, ob es zuerst Lies- oder Wiesfelden gab. Hier sind weder die dicksten Gemüse, noch die glücklichsten Kühe beheimatet. Dafür gibt es aber ein Waldstück mit einer Ruine drin, in der es angeblich spukt.
Changelog: Eine der Weidenkoppeln des Dorfes wurde durch einen 20 Meter breiten und 10 Meter tiefen Krater ersetzt. Da sich Grundwasser am Boden des Kraters sammelt, trägt er nun den Namen "Löwenteich".
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Zuletzt von Cassandra am Do 19 Okt 2023 - 11:54 bearbeitet; insgesamt 2-mal bearbeitet
Ein bisschen zu spät erkannte Cassandra Marys Absicht ihr eine Stütze sein zu wollen. Die Jüngere streckte schon hilfreich die Hände aus, als Cassandra einen eiligen Schritt nach hinten machte und abwehrend die Hände hob. Der Knöchel dankte es mit jener Art von schmerzhaftem Pochen, das man bis hinauf in die Ohren fühlen kann. Wenn die schwarz-blauen Haare nicht schon ohnehin bereits einem vom Blitz getroffenen Langhaarhamster hätten Konkurrenz machen können, wäre es spätestens jetzt der Fall gewesen. Sehr vorsichtig ließ die junge Frau sich auf dem Boden nieder, winkelte das schmerzende Bein an und begann damit den Knöchel abzutasten. Geschwollen. Wunderbar. Die Kettenglieder der Handtasche klirrten leise, als sie näher heran gezogen wurde. Ein prüfender Blick ging zuerst in Richtung von Marys Arm. Irgendwer, vermutlich Mareo, hatte sich bereits darum gekümmert. Gut. Aber... "Schmerzt es, Mary? Ich habe ein paar Sachen zur Wundversorgung dabei. Etwas zum Desinfizieren. Ein bisschen Verbandszeug." Und grade am wichtigsten: Ein Kühlmittel. Mit spitzen Fingern drehte die junge Alshaytan den Tiegel auf, krempelte die Hose hoch und ermordete die Schwellung mit einer Paste, die vage nach Minze roch. Das Adrenalin verließ langsam den Körper. Was hatte sie sich eigentlich dabei gedacht den Löwen fesseln zu wollen? Das war eine wirklich, wirklich dumme Aktion gewesen. Aber in dem Moment hatte der Körper gehandelt ohne auf eine Bestätigung durch den Verstand zu warten. Das musste sie abschalten. Wenn Mareo nicht sehr viel stärker gewesen wäre, als er vorgegeben hatte zu sein - weswegen sie definitiv nochmal mit ihm sprechen musste - wäre das ganze hier deutlich anders ausgegangen. Und eigentlich hatte sie bereits genug Nahtoderfahrungen hinter sich und brauchte nicht noch mehr.
Der ältere Magier im Hawaiihemd hob die Hände als sich eine Schwertspitze auf ihn richtete und er von gleich zwei Seiten angegangen wurde. Ein hoffnungsvoller Blick seinerseits ging runter zu Cassandra, die es jedoch tatsächlich mal schaffte ihr Lächeln abzuschalten und stattdessen ebenfalls milde grimmig zu gucken. "Er wollte die Take-Over-Magie üben. Ich habe ihm ja gesagt, dass er noch nicht bereit ist. Aber wollte er hören? Nein! Hat er nicht. Bevor ich reagieren konnte, war er schon ausgebüxt", beeilte sich der Magier zu erklären und sah an Mareos Schwert vorbei in Richtung des gefesselten Löwen, der furchterfüllte Geräusche von sich gab. "Die Magie muss aufgelöst werden! Und ich brauche ihn unversehrt zurück. Aber...ich kann das nicht hier und jetzt in Ordnung bringen. Ich kann ihn nur eine Weile ruhig stellen", ging die Erklärung weiter, wobei der Magier nun Mary ansah. Cassandra hob die Brauen an. Wenn Zeit genug gewesen war, dass eine von den Dorfbewohnern ausgeschriebene Quest bis nach Aloe gelangt war, dort vermutlich eine Weile gehangen hatte und sie selbst dann auch noch die Zeit gehabt hatte von Aloe bis hierher zu reisen, konnte die Verwandlung nicht erst vor einer Stunde geschehen sein. Stumm schob sich die Sphynx wieder auf die Füße und humpelte in Richtung der kläglichen Überreste ihrer Waffe. Mit der Wurfklinge unter einem Arm und den Fingern die Risszone der Stoffbahn abtastend, ging es zurück zur Gruppe. "Wir haben den Auftrag erhalten den Löwen zu töten. Wenn ihr eine Minute später gekommen wärt, hätten wir das Blut Eures Lehrlings an den Händen ohne etwas dafür zu können." Der Lehrling mochte nicht besonders vorausschauend gehandelt haben, aber für sein derzeitiges Verhalten als reißende Bestie konnte er auch nur wenig. "Also, wie kann er zurückverwandelt werden?"
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Mareo Schwarzer Blitz
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Schlussendlich ging die Situation noch glimpflich aus, denn Cassandra und Mary hatten lediglich leichte Verletzungen und der Löwe war in die Schranken gewiesen. Sicherlich war es nicht die beste Idee gewesen, das Viech einfach aufzuscheuchen und die beiden Damen in eine derartige Situation zu zwingen, doch schlussendlich führte so etwas einem deutlich vor Augen, wo die eigenen Diskrepanzen lagen. Mareo hatte schon oft junge Magier gesehen, die mit den wildesten Strategien gegen starke Gegner vorgegangen waren und schlussendlich den Kürzeren zogen, weil die magische Kraft schlichtweg nicht ausgereicht hatte. Als B-Rang Magier sollte man in der Lage sein mehr oder minder problemlos mit den Gefahren einer B-Quest zurechtzukommen, sonst brachte man nur sich und im Schlimmsten Fall auch noch Kameraden in große Gefahr. Aber gut, das war nun abgehakt.
Die Verletzung am Arm der Baumgardner hatte Mareo bestmöglich versorgt und sich dann dem älteren Magier im Hawaiihemd gewidmet, der dazugestoßen war. Offenbar steckte hinter all dem weit mehr, denn bei dem Löwen sollte es sich angeblich um den Lehrling des Mannes handeln, doch was zum Henker war damit gemeint? Der Blondschopf spürte deutlich, wie seine magische Kraft dahinschwand, während er die Fesselung des monströsen Geschöpfes aufrechterhielt, damit es nicht einfach wieder Ausbüchsen konnte. Glücklicherweise litt das Viech ohnehin noch unter den Nachwirkungen des vorherigen Zaubers und winselte jämmerlich vor sich hin, aber das war nur eine Frage der Zeit, bis das verklang. Nachdem der alte Magier den Celeris dafür verantwortlich machte und ihn aufforderte seinen Lehrling in Ruhe zu lassen, war es Mary, die sich einschaltete. Interessanterweise machte sie sich für Mareo stark, obwohl sie dazu nicht einmal einen Anlass hatte.
Seufzend deaktivierte Mareo sein Blitzschwert und hing den klingenlosen Schwertgriff an seinen Gürtel, während seine goldgelben Iriden den Löwen fixierten. Mittlerweile hatte sich auch Cassandra wieder gefangen und reihte sich in die grimmig guckende Magierreihe ein, um dem alten Herrn ebenfalls die Leviten zu lesen. Sie stellte dabei klar, welchen Auftrag sie eigentlich hatten und wenn man bedachte, wie lang dieser Auftragszettel schon bei den Gilden aushing, war das kein spontanes Problem gewesen. Das Ganze machte den Halbgott noch rasender, denn der alte Magier hätte schon längst etwas tun müssen, doch offenbar hatte ihn die Situation entweder nicht gekümmert oder er war zu feige, die eigene Hand gegen einen Untergebenen zu erheben. Wenigstens war nun klar, weswegen der Lehrling diese schreckliche Gestalt angenommen hatte, doch das brachte zugleich Probleme mit sich.
„Fehlgeschlagener Take-Over?“, wiederholte Mareo eher für sich und sah weiter den Löwen an. „Wenn ein Take-Over fehlschlägt, dann hat der Wirt keinerlei Kontrolle über sich oder seinen Geist. Das bedeutet, dass er in dem wilden Tier verloren ist“, schlussfolgerte Mareo, was der alte Herr mit einem „Ganz genau“ quittierte. Ein scharfer Blick landete auf dem Hawaiihemdträger. „Wenn sie das wissen, warum haben sie nichts unternommen?“, fragte er mit Nachdruck. Eine gute Frage, denn es gab eigentlich nur zwei Wege, um einen fehlgeschlagenen Take-Over wieder aufzulösen. Die eine war das Erreichen des Geistes vom Wirt, der andere Weg war brachiale Gewalt. Was war das nur wieder für eine Ausflucht, es nicht hier und jetzt zu können? Marero hatte das Gefühl, dass trotz allem etwas nicht stimmte. „Nun, ich, ich…“, stammelte der alte Mann und hob abwehrend die Hände. „Sie wissen genau, wie man einen Take-Over löst. Ich weiß es ebenfalls“, entgegnete der Celeris mit Nachdruck.
„Wir werden ihn aus dieser Verwandlung zwingen müssen und das braucht eine im Verhältnis deutlich stärkere Magie“, brachte der Halbgott dann schlussendlich auf. „Cassandra, Mary“, sprach er die beiden Damen dann an. „Nehmt den alten Mann mit und begebt euch auf sicheren Abstand. Mindestens 50 Meter“, forderte der Halbgott strikt und schon dann auch schon die Beine etwas auseinander, um den Stand zu festigen. An beiden Händen legte er Zeige- und Mittelfinger zusammen, führte sie beide unten zusammen und bewegte dann den rechten Arm in einem Zeigerbogen gen Himmel, womit beide Arme in einer Linie waren. Der Halbgott konzentrierte dabei sein Mana und ehe sich die Anwesenden versahen, entstand hoch oben am Himmel ein stürmendes Himmelzelt, durchbrochen von einem großen Meteoriten, der allmählich hervorkam und gefährlich aufblitzte und einen gewaltigen Schatten auf die Landschaft warf. Man konnte abermals deutlich spüren, über was für Mächte der Halbgott eigentlich verfügte, denn der magische Druck war deutlich wahrnehmbar. Natürlich zwang dieser einen nicht in die Knie, aber vorhanden war er. Dieser Meteorit würde beim Aufschlag einen Krater von rund 20 Metern Durchmesser hinterlassen, aber der Zauber war stark genug, um den Take-Over mit einem Schlag aufzulösen.
Doch noch feuerte der Celeris nicht. Einerseits hatten die anderen den Abstand noch nicht hergestellt, andererseits ließ er sich davon durchaus abbringen, sollten Cassandra und Mary eine bessere Idee zur Lösung des Take-Overs aufbringen.
Zauber:
Lightning God's Force Binding x2 TYP: Lost Magic ELEMENT: Blitz KLASSE: II ART: Fessel MANAVERBRAUCH: 50 pro Minute MAX. REICHWEITE: 5 Meter SPEZIELLES: --- VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 5, Manaregeneration Level 3 BESCHREIBUNG: Bei diesem Zauber konzentriert der Anwender fünf Sekunden lang Mana in seinem Körper, um dieses mit einem einzigen, schwarzen Blitz auf ein Ziel zu entladen. Der schwarze Blitz wird zu einer festen Energie und legt sich um eine Gliedmaße und behindert dessen Bewegung durch einen kontiuierlichen Stromfluss, wodurch man entweder eine Stärke von Level 5 oder einen Zauber mit dieser Stärke benötigt, um sich daraus zu befreien. Der gefesselte Gegner hat das Gefühl, dass die gefesselte Gliedmaße gelähmt ist.
Sema TYP: Elementlose Magie ELEMENT: - KLASSE: IV ART: Fernkampf MANAVERBRAUCH: 275 MAX. REICHWEITE: 100 Meter SPEZIELLES: - VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 8, Cosmic Impact BESCHREIBUNG: Sema ist ein mächtiger Zauber der Himmelskörpermagie, den wahrlich nur besonders starke Magier erlernen können. Der Anwender schickt sein Mana in den Himmel, aus dessen Zentrum beginnt sich ein kleiner leuchtender Punkt zu bilden, welcher rasch an Größe gewinnt. Schnell wird dabei klar, dass es sich um einen wahren Meteoren handelt. Der Meteor sorgt für einen Wolkenzyklon, aus dessen Mitte er erscheint und er kann von seinem Beschwörer nun auf ein bestimmtes Areal abgefeuert werden. Bei einem Einschlag ist das Ausmaß verheerend - ein 20 Meter großer Krater wird an der Einschlagstelle zurück bleiben. Die Stärke und Schnelligkeit des Meteors entsprechen der Willenskraft des Anwenders.
Trotz ihrer Wut auf diesen Mann, der sich einen Lehrmeister schimpfte, empfand Mary noch ein anderes, schwerer zu deutendes Gefühl. Normalerweise überkam sie dies nur, wenn sie am Questboard Aufträge sortierte und bemerkte, wenn jemand in der Künstlergilde mal wieder mit den Zetteln geschludert hatte - etwas passte nicht, doch sie konnte nicht den Finger darauf legen, was genau es war. Die Baumgardner wollte nicht ausschließen, dass ihr Geist durch das Adrenalin und und ihre Missgunst gen des alten Mannes irgendwelche Kapriolen schlug, doch je länger die goldenen Augen den Löwen fokussierten, desto intensiver wurde dieses eigenartige Gefühl. Mary verspürte für das Wesen nichts als Mitleid. Wie die meisten Dinge, sah das Landei dies weniger logisch und mehr emotional: Dass der Questzettel so lange gehangen hatte, kam ihr nicht in den Sinn - zum Glück, denn das hätte sie sicherlich noch wütender gemacht.
Stattdessen lauschte Mary dem sich entfaltenden Gespräch und schüttelte den Kopf gen Cassandra, als diese ihr Verbandszeug anbot. Sie blieb in der Nähe der Älteren, machte aber keine Anstalten mehr, sie zu berühren. Wenn sie selbst verletzt keine solche Hilfe wollte, dann respektierte die Baumgardner das - obwohl sie echt keinen Grund hatte, hier die Heldin zu spielen. Abgesehen von Mareo waren sie alle etwas in Mitleidenschaft gezogen worden und obwohl die Lichtmagierin sich sicher war, dass Mareo im Vergleich zu ihr ein Kraftwerk an magischer Energie war, konnte der Zauber, der den Löwen in Zaum hielt gewiss nicht ewig aufrechterhalten werden, ohne selbst gewaltige Manaspeicher zu verschlingen. Ein fehlgeschlagener Take Over, also. Die junge Magierin runzelte die Stirn und überließ den anderen beiden die Spekulationen, denn sie kramte alles zusammen, was sie über diese Art der Magie wusste. Mary hatte keinen Lehrmeister gehabt, der ihr Zauber beigebracht hatte - ihre Magie hatte sie sich im Selbststudium mittels eines uralten Zauberbuches angeeignet. Doch selbst in diesem Schmöker hatten sich Warnungen befunden - nicht von magischen Bestien übernommen zu werden, zählte mitunter zu den ersten Lektionen, die jeder Magier lernen musste.
Mit zusammengekniffenen Augen musterte sie den Mann im Hawaiihemd und schürzte die Lippen. Wenn er mächtig genug war, dass er sich innerhalb von Mareos Manaentladung frei bewegen und beschweren konnte, dann gab es nur zwei Möglichkeiten, wieso sein Lehrling über einen solch langen Zeitraum gefangen war. Erstens: Dieser Lehrmeister war eine noch viel größere Schande für seine Zunft und hatte es versäumt, seinen Lehrling zu warnen, der tatsächlich impulsiv und dumm gehandelt hatte - und er behauptete ja, dass er genau dies getan hatte und sich sein Schüler einfach so davongestohlen hatte ... Diese Erklärung kam Mary seltsam vor. Und dann noch die zweite Möglichkeit ...
Mary öffnete soeben den Mund, da schritt Mareo bereits zur Tat. Natürlich - den Take Over aufzulösen war ihre einzige Option. Da sie nichts über den Lehrling wussten und keine persönliche Nähe zu ihm hatten, mussten sie den Zaubereffekt wohl platzen lassen wie eine Seifenblase. Dafür eignete sich Mareo natürlich gut, dennoch war Mary nicht ganz wohl bei der Sache - und diesmal kam das Gefühl nicht nur von der drückenden Macht des Halbgottes neben ihr, der einen Meteoriten vom Himmel holte - im wahrsten Sinne des Wortes. Wie eine Entenmama scheuchte Mary auf die Worte des schwarzen Blitzes die beiden anderen zur Seite und zählte dabei im Geiste mit, wie viele Schritte sie sich entfernten. Wenigtens handelte es sich hier nur um eine Koppel, daher würde der Zerstörungsradius hoffentlich a) nicht zu verheerend groß und b) recht einfach durch neu gesähtes Gras zu beheben sein. Cassandra packte Mary nicht an, doch den alten Magier griff sie nicht gerade sanft am Arm, um dessen besorgtes Gesicht zu ihr zu drehen. "Ihr habt den Take-Over nicht aufgelöst, weil Ihr es nicht könnt, richtig?", zischte die Baumgardner gerade so laut, dass der Magier und Cassandra es hören dürften. "Wenn Ihr nicht die Wahrheit sagt, dann blüht Euch viel mehr als nur Peinlichkeit - das ist ein Fall für die Runensoldaten. Bedeutet Euch das Leben Eures Lehrlings denn wirklich so wenig?"
Unter tränenverhangenen Wimpern - Danke, unfreiwillige Bruchlandung und verknackster Knöchel - blinzelte Cassandra zuerst rüber zu Mareo, dann zu Mary, schlussendlich hinüber zu dem Magier mit dem unbekannten Namen. Beim Anblick von Mareos Waffe machte es fast hörbar "Klick" in den Hirnwindungen, die grade damit beschäftigt waren eine Vielzahl von Informationen zu verarbeiten. Das Gesicht der Alshaytan verkündete in allen Sprachen der Welt, dass die junge Frau grade zumindest eine Sache verstanden hatte. Mareo war ein Godslayer. Seine Magie hatte die gleiche, von der Norm abweichende Einfärbung, wie jene von Maenor. Und wo Maenor eine Lichtklinge hatte, die er aus einem Zylinder wie diesem beschwören konnte, hatte Mareo natürlich eine Blitzklinge. Was auch bedeutete, dass er vermutlich von einem Gott des Blitzes erzogen worden war. Die Frage war natürlich von welchem Gott des Blitzes. Da kamen immerhin einige in Frage. Sich innerlich einen weiteren Sticker in das Slayersammelheftchen pappend, wandte sich Cassandra dem vordringlicheren Problem zu. Was war bitte eine Take-Over-Magie? Es klang nach Gedankenkontrolle, hatte aber vermutlich etwas mit irgendeiner Form von Transformation zu tun. Immerhin stand, oder vielmehr kauerte, hier ein Löwe und die waren nunmal richtig schlecht darin Bücher zu lesen oder auch nur zu halten. Das würde sie recherchieren müssen, wenn sie erst einmal zurück in Aloe war. Crimson Sphynx hatte sicher das eine oder andere Buch mit Informationen über diese Art von Magie. Oder einen Magier, der diese Art von Magie beherrschte. Wobei das wieder sprechen beinhalten würde und wer hatte darauf schon Lust?
Mary schritt unterdessen zur Tat, verzichtete aber darauf wieder den Arm nach Cassandras auszustrecken. Sehr aufmerksam. Die jüngere Magierin erhielt ein dankendes Lächeln, während die junge Alshaytan typisch wortkarg den beiden Magiern zum Rand der Koppel folgte. Nur ein leises "Solange keine Gefahr für den Menschen besteht..." ertönte noch in Richtung Mareo. Unterwegs wurde noch die Armbrust aufgelesen. Schwert und Wurfklinge verschwammen in blauem Flirren und wurden zurück in den Armreif gesogen, wo sie ruhen würden, bis Cassandra Zeit hatte den Stoff zu flicken oder gleich ganz zu ersetzen. Als die anderen beiden stehen blieben, lehnte sie sich halb auf einen der Pöller, die die Begrenzung der Koppel darstellten und zog das malträtierte Bein an. Hoffentlich hörte es bald auf in ihren Ohren zu pochen. Mary ging unterdessen den Magier im Hawaiihemd an und ging nicht grade zimperlich mit diesem um. Gut so. Wer wissentlich und willentlich das Leben von Leuten riskierte, durfte ruhig ein wenig härter angefasst werden, auch wenn sie selbst nie den Willen dafür aufbrachte. Mary hingegen hatte den älteren Herren in einem ziemlich stählernen Griff, wenn der Eindruck nicht täuschte. Der sah deutlich schuldbewusst und betroffen zu der Baumgardner runter. "Wir haben an einer Verbesserung des Take-Over geforscht. Die natürlichen Eigenschaften der Verwandlung sind dadurch stärker, aber...man verliert sich auch schneller. Ich konnte nichts weiter tun als Anthony eine Weile fesseln, bis meine Kraft versiegt ist." Und da war doch exakt das Problem an manchen Magiern. Sie pfuschten mit Dingen herum, die sie nicht verstanden und zack! Man hatte eine dunkle Magie als Resultat, die eine Stadt auslöschen konnte. Sowas gehörte versiegelt und nicht erforscht.
Der Hawaiihemdmagier sah indessen mit großen Augen zu dem Löwen und Mareo hinüber. "Er wird Anthony nichts tun, oder?" Mit einem Ärmel wischte sich Cassandra über die Augen, blinzelte noch ein paar Mal. Tja, das lag wohl in den Händen der Götter. Oder vielmehr in der Hand eines Gottes. Blieb zu hoffen, dass welches Wesen auch immer Mareos Ausbildung in der Hand gehabt hatte, einen guten Job gemacht hatte. Vorsichtig angelte sie die Sonnenbrille aus ihrem Platz in den Haaren und bugsierte sie zurück auf die Nase. Die würde vermutlich nötig werden. "Wir sollten uns an irgendwas festhalten", ließ Cassandra leise verlauten und tat auch gleich wie selbst geheißen. Beide Hände klammerten sich an dem Pöller fest.
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Was auch immer den alten Mann im Hawaiihemd davon abgehalten hatte seinen Assistenten zu befreien, es interessierte den Celeris nicht wirklich. Schlussendlich wurde hier mit gefährlichen Magien herumexperimentiert und das Ergebnis war äußerst prekär, zumal die Questzettel offenbar lang genug in den Gilden hingen, womit der alte Mann nachweislich dieses Versagen schon eine Weile lang auf seinen Schultern trug. Glücklicherweise hatten sich Magier gefunden, die zügig gen Süden gereist waren, um der Situation Herr zu werden, doch was wäre geschehen, wenn sich auf die Schnelle kein Magier gefunden hätte? Dann wäre eventuell weitaus schlimmeres geschehen und das wollte der alte Mann sicherlich nicht verantworten. Das was er bereits zu verantworten hatte, wiegte bereits schwer genug, um die Runensoldaten zu alarmieren. Doch diese Entscheidung würde Mareo voll und ganz den Damen überlassen.
Ein unumstrittener Fakt jedoch war die Tatsache, dass sie die Take-Over-Magie wieder auflösen mussten und da gab es nicht viele Optionen. Offenbar hatte der alte Mann im Hawaiihemd trotz des Wissens keine Möglichkeit gefunden, die Verwandlung umzukehren, doch auch darum sollten sich eher die Damen kümmern. Mareo entschied sich nämlich für die weitaus einfachere Variante und dafür benötigte er lediglich einen mächtigen Zauber, um die Verwandlung mit Gewalt aufzulösen. Kurzerhand demonstrierte er abermals seine Macht und holte aus den rotierenden Wolken am Himmelszelt einen gewaltigen Meteor hervor, um den furchterregende Energien aufblitzten. Die Himmelskörpermagie war eine starke Magie, die er sich eigenständig beigebracht hatte, nachdem man ihm bewiesen hatte, wie schnell er seine göttlichen Kräfte verlieren konnte. Der Celeris hielt den Meteor abschussbereit und mahnte die beiden Damen an, mit dem Hawaiihemdträger auf Abstand zu gehen.
Das Mary dabei den alten Mann mit bitteren Tatsachen konfrontierte, bekam der Celeris nur noch beiläufig mit, doch verdient hatte der Forscher es allemal. Cassandra hingegen stieß noch einen leisen Kommentar in seine Richtung, daher warf er einen Blick über die Schulter zu ihr und lächelte lediglich sanft. „Sei unbesorgt“, entgegnete er ihr. Mareo war äußerst zielsicher mit dem Meteoriten und auch wenn der Krater saftige zwanzig Meter im Durchmesser messen sollte, so befanden sie sich hier auf einem Feld fernab der Bewohner. Hier gab es nur den Löwen, die drei Magier und den alten Mann und niemand von denen, außer dem Löwen, befanden sich in Reichweite. Die genaue Erklärung hinsichtlich der Take-Over-Forschung bekam Mareo gar nicht mehr mit, denn er konzentrierte sich nun voll und ganz auf die Fesselung des Tieres, aber auch auf den gewaltigen Meteor, der hoch oben am Himmelszelt prangte.
Als er sichergestellt hatte, dass die beiden Damen und der alte Mann weit genug entfernt waren, fokussierte er den Löwen. „Tut mir leid!“, meinte Mareo lediglich zu dem Monstrum und lächelte schwach, denn auch der Löwe konnte nichts für all die Umstände. Aber auch der verwandelte Assistent war gemeint, denn dem wollte Mareo erst recht nicht wehtun. „Sema“, sprach der Halbgott daraufhin leise und plötzlich jagte der Meteorit mit einem Affenzahn vom Himmel herab und beschleunigte sich so schnell, dass er zu glühen begann. Die Intensität in der Luft schien kurzweilig dafür zu sorgen, dass niemand so recht atmen konnte, doch war das natürlich nur eine Einbildung durch die schiere Macht, die man vernahm. Dann krachte der Meteor auf den Löwen und setzte in einer gewaltigen Explosion um, die einen gewaltigen Krater von rund zwanzig Metern Durchmesser erzeugte und gut zehn Meter tief war. Die Druckwelle ging durch den Boden und brachte kurzweilig alles zum Beben, gleichwohl preschten die Winde über die Felder. Die Damen durften diese Auswirkungen trotz der Entfernung noch deutlich wahrnehmen.
Der aufgewirbelte Staub verhinderte den Blick auf den Krater, doch Mareo konnte dank seiner göttlichen Augen bestens sehen. Der Halbgott erblickte einen bewusstlosen Mann im Zentrum des Kraters, noch immer gefesselt von schwarzen Blitzen, die sich nun jedoch auflösten. Die Fesselung war nicht länger notwendig, zumal er keine weitere Energie dafür aufbringen konnte. Kurzerhand sprang er hinab in den Krater und checkte den Zustand des Assistenten, der glücklicherweise nur bewusstlos war und sonst keine wirklichen Verletzungen aufwies. Der Take-Over war also erfolgreich gelöst geworden. Mareo hievte den Mann über seine Schultern und verließ daraufhin den Krater, um zurück zu den anderen zu gehen. Dort angekommen, legte er den bewusstlosen Assistenten behutsam ab und wandte sich an den alten Forscher im Hawaiihemd. „Es geht ihm gut. Er ist nur bewusstlos, aber ein Arzt sollte vielleicht dennoch nachsehen“, versicherte der Halbgott dem Mann mit ruhiger Stimme, kein Zeichen der vorherigen Enttäuschungen und Wut mehr.
Der Halbgott lächelte schwach und wandte sich ab, um ein paar Schritte zu gehen. Sein gesamtes Mana war aufgebraucht und wer ihn vorhin genauestens beobachtet hatte, der konnte diese Erschöpfung auch deutlich sehen. Er ging auf ein Knie herab und atmete einmal tief durch, während sein göttlicher Blick zum Krater wanderte. Wie üblich hinterließ er nichts als Chaos und Zerstörung, ganz gleich wie viel Gutes er schlussendlich auch getan hatte oder nicht, aber nur daran wurden Fairy Tail Magier bemessen. Das sollte teuer werden, definitiv. Dann trübte sein Blick ein wenig ein und er fiel einfach nach vorn ins Gras, der Erschöpfung nicht mehr länger standhaltend. „Verflucht…“
Zauber:
Lightning God's Force Binding x2 TYP: Lost Magic ELEMENT: Blitz KLASSE: II ART: Fessel MANAVERBRAUCH: 50 pro Minute MAX. REICHWEITE: 5 Meter SPEZIELLES: --- VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 5, Manaregeneration Level 3 BESCHREIBUNG: Bei diesem Zauber konzentriert der Anwender fünf Sekunden lang Mana in seinem Körper, um dieses mit einem einzigen, schwarzen Blitz auf ein Ziel zu entladen. Der schwarze Blitz wird zu einer festen Energie und legt sich um eine Gliedmaße und behindert dessen Bewegung durch einen kontiuierlichen Stromfluss, wodurch man entweder eine Stärke von Level 5 oder einen Zauber mit dieser Stärke benötigt, um sich daraus zu befreien. Der gefesselte Gegner hat das Gefühl, dass die gefesselte Gliedmaße gelähmt ist.
So langsam ergab alles Sinn. Aller Wahrscheinlichkeit nach hatte der Lehrling also nicht vollends entgegen der Wünsche seines Meisters gehandelt, sondern nur etwas mehr Ehrgeiz bewiesen, als gut für ihn war. Mary entließ den Hawaiihemdträger aus ihrem Griff. Sie empfand nicht weniger Wut für diesen Mann, bemerkte aber auch, dass ihre Gefühle im Augenblick nicht wirklich produktiv waren. Es brachte nichts, immer weiter auf den Verfehlungen herumzureiten, wenn man nicht versuchte, die Probleme zu lösen.
Die Lichtmagierin wandte sich der Koppel zu und zog den schmerzenden Arm eng an ihren Körper. Ein Seitenblick traf auch Cassandra. Bei ihrer "Flucht" vor Mareos Kraftentladung hatte die Baumgardner deutlich gesehen, dass die Sphynx sich am Bein verletzt hatte, denn ihr Tritt war alles andere als sicher. Die Ältere schien sich bereits versorgt zu haben, doch wenn es zu einem weiteren Kampf kam, würde sie sich vermutlich nur eingeschränkt verteidigen können. Daher positionierte sich Mary ein Stück vor den Magier und ihre Begleitung, damit sie im Zweifelsfall schneller reagieren konnte. Es überraschte Mary, dass der Hawaiihemdträger Besorgnis über seinen Lehrling äußerte. Zwar machte das seine Fehltritte nicht ungeschehen, ließ jedoch einen Teil der Wut verrauchen, die noch im Bauch der Satyr rumorte: Offenbar herrschte doch irgendwo Zuneigung zu seinem Schützling. Hoffentlich würden die Ereignisse des Tages ausreichen, um seine zukünftigen Handlungen positiv zu beeinflussen. "Macht Euch keine Sorgen. Es wird alles gut", versicherte Mary mit durchaus fester Stimme. Sie glaubte nicht, dass Mareo also erfahrener Magier diesen Weg der Auflösung gewählt hätte, wenn es eine andere Möglichkeit gäbe oder zu hohes Risiko für das Leben des Lehrlings bestand. Man sagte Fairy Tail zwar gerne nach, dass sie ständig für Zerstörung sorgten, aber die Baumgardner wusste aus eigener Erfahrung, dass sie das Leben von Kameraden und Verbündeten über alles stellten. Hatte man es nicht mit einer großen Ausnahme zu tun, dann konnte man vermutlich kaum einer Person mehr seine Freundschaft anvertrauen als einem Magier dieser Gilde. Zumindest war das die Hoffnung in Marys Herzen, als sie sich wie von Cassandra geheißen am Zaun festhielt.
Die Baumgardner hatte keine solch stilsichere Sonnenbrille wie Cassandra, doch ihre Augen waren durch den Einsatz ihrer Lichtmagie gegen Blendungen abgehärtet, entsprechend richteten sich die goldenen Iriden des jungen Mädchens neugierig auf den Meteor, der sich bereits seinen Weg durch die Wolken bahnte. So langsam und bedrohlich sich das Geschoss auch manifestierte, so schnell war dann dessen Einschlag. Die Druckwelle ließ ihr Kleid und ihre Haare flattern und presste den Körper der Jugendlichen gegen die Koppel. Durch den aufgewirbelten Staub musste sie doch die Augen zusammenkneifen, und der Lärm des Aufpralls war so gewaltig, dass sie sich die Ohren zuhalten musste. Dennoch rang ihr eigener Herzschlag und das Getöse von Fels auf Erde noch eine Weile in den Ohren und den Gliedern nach. Hustend erblickte Mary eine beeindruckende Kraterlandschaft, die sich am tiefsten Punkt weit in die Erde gebohrt hatte. Das fruchtbare Ackerland hatte das Grundwasser nahe am Untergrund, so dass an einigen Stellen Rinnsale davon in das Loch sprudelten. Auf bizarre Weise fragte sich Mary, ob Mareo einen kleinen See erschaffen hatte, denn die pure demonstrierte Macht versagte ihr, sich über irgendeine andere Sache Gedanken zu machen.
Erst die Ankunft des Godslayers brachte die verdatterte Mary wieder in die Realität zurück. Die Auflösung des Take Over hatte funktioniert, denn der bewusstlose junge Mann hatte eindeutig nicht mehr die Gestalt eines Löwen inne. Der Hawaiihemdträger stürzte sofort auf seinen Lehrling zu und begann ihn nach Anzeichen von Verletzungen zu untersuchen. Erst bei den Worten Mareos stieß er einen erleichterten Seufzer aus. Mary bemerkte, dass seine Augen feucht waren und er leise Entschuldigungen murmelte, die er hoffentlich wiederholen würde, sobald sich Anthony wieder in einem besseren Zustand befand. Damit war ihre Quest erledigt, oder nicht? Auf eine etwas unkonventionelle Weise hatten sie den Löwen besiegt und den Landstrich von der Gefahr befreit. Am Ende war also alles gut ausgegang ... "Mareo!" Besorgt seinen Namen rufend, trat Mary auf den Godslayer zu, als dieser einfach zusammenklappte. Sie war nicht schnell genug, um den Fall vollständig aufzuhalten, stemmte allerdings ihren kleinen Körper zwischen ihm und dem Gras, damit er wenigstens nicht mit der Nase in seiner zerklüfteten Wiese landete. "Alles in Ordnung? Cassandra?" Die Baumgardner hob den Blick zu der Älteren und machte große Augen. "Wir ... ähm ... wir bringen dich nach Wiesfelden, ja? Dort gibt es bestimmt eine Gaststube, wo du dich einen Moment hinlegen kannst ..." Goldene Augen gingen von Cassandra zum Magier und den Lehrling. Was würden sie mit den beiden tun? Die Runensoldaten verständigen? Sie gehen lassen? Im Blick der Baumgardner lag vor allem Vertrauen in die Entscheidung der Sphynx, während sie mit ihrem einem guten Arm versuchte, Mareo davon abzuhalten, metaphorisch und buchstäblich ins Gras zu beißen.
Durch getönte Gläser hindurch verfolgten meergrüne Augen den herabstürzenden Meteoriten. Es war nicht schwer zu erraten, welche Magie hier am Spiel war. Der Himmelskörper zog einen glühenden Schweif hinter sich her. Dies war die große Version jener Geschosse, die Nero gegen die Golems verwendet hatte. Eigentlich sollte diese Darbietung magischer Macht und unbekannter Zauber eine Art von Ehrfurchtsgefühl auslösen. Bei Cassandra stellte sich jedoch nur ein kleiner Stich der Trauer ein, dass die Magie so leicht zu erkennen gewesen war. Wie bei einem Rätsel, bei dem man sich freute sich daran die metaphorischen Zähne ausbeißen zu können, nur um dann innerhalb von drei Sekunden auf die richtige Lösung zu kommen. Das bedeutete nicht, dass der herabrasende Steinbrocken, dessen Unterseite feurig zu glimmen begann, nicht trotzdem beeindruckend war. Und immerhin ging es hier nicht um ihre Befindlichkeiten. Mit einem Nicken pflichtete die Alshaytan Mary bei. Fairy Tail hatte zwar - völlig verdientermaßen - den Ruf weg stets einen gewaltigen Haufen Zerstörung zu hinterlassen, aber das Herz, wenn auch kein Gefühl für Verhältnismäßigkeit, hatten sie am rechten Fleck. Zumal Mareo recht deutlich bewiesen hatte, dass er in einer ganz anderen Liga spielte als sie selbst und vermutlich auch als Mary. Bei der konnte man sich zumindest einigermaßen sicher sein, dass sie kein Slayer war. Ihre Magie hatte die normale Farbe und sie war vermittelte nicht dieses vage Gefühl von Andersartigkeit. Die Aura sozialer Unfähigkeit fehlte ebenfalls, wie sie im Umgang mit dem älteren Magier eindrucksvoll bewies.
Der Einschlag des Meteors sandte eine über Zaun, Felder und Bäume weiter entfernt hinweg. Die Getreidehalme hinter dem kleinen Grüppchen Zuschauer wurden flach auf die Erde gepresst. Bei dem älteren Magier flatterte das Hawaiihemd und entblößte eine Brust, auf die auch ein Silberfellgorilla stolz gewesen wäre. Cassandra drückte ihre Armbrust gegen sich, verklammerte sich mit der anderen an ihrem Pöller, während die Luft und magische Macht über sie hinweg brandeten. Einen kurzen Moment lang war das Atmen unmöglich. Die aufkeimende Panik, die sich bei der Aussicht darauf nie wieder einen Atemzug tätigen zu können regte, verschwand mit dem ersten Schwall frischer Luft in gierigen Lungen. Die Finger, die sich fast verkrampft um den hölzernen Pfahl geschlungen hatten, lösten sich mechanisch anmutend, als Mareo wieder aus dem Krater hervor gekommen war und Mary zur Tat schritt. Der ältere Magier stürzte sofort auf seinen Assistenten zu, murmelte irgendwelche Worte, die durch die malträtierten Ohren kaum zu hören waren. Mareo klappte indessen zusammen. Nicht weiter verwunderlich, wenn man bedachte, wie viel Magie der junge Mann seit Beginn der Quest entfesselt hatte. Aber so sollten Magier sein, oder nicht? Im Zweifel alle vorhandenen Kräfte mobilisieren, um den Auftrag zu erfüllen. Mary und sie hatten das ja auch gemacht. Cassandras Mundwinkel zuckten nach oben. Die beiden gefielen ihr. Der Löwe war nicht mehr, war zu seiner ursprünglichen Gestalt zurückkehrt. Gefahr bestand also vermutlich auch nicht mehr. Die einzig verbliebene Arbeit war jetzt die Leute wieder in Sicherheit und auf die Beine zu bekommen und natürlich den Dorfbewohnern zu erklären, warum da ein gewaltiger Krater in dem Feld war.
"Mary, wenn du den Assistenten transportbereit machen könntest?", bat Cassandra leise die jüngere, die grade noch Mareo davon abhielt vornüber zu kippen. Der Assistent schien keine körperlichen Wunden zu haben. Vermutlich konnten sie ihn also nach Wiesfelden bringen, zusammen mit dem Magier und beide dann den dortigen Ordnungshütern übergeben. Umständlich und sich mit einer Hand am Zaun festhaltend, um den kaputten Knöchel nicht über die Maße zu belasten, ging Cassandra vor Mareo auf ein Knie. "Wir sollten die beiden nach Wiesfelden bringen und dort den Runensoldaten überlassen. Der werte Herr braucht ein paar Momente, um über seine Fehler nachzudenken, finde ich. Und der jüngere braucht bessere Versorgung, als wir bieten können", ließ Cassandra in dem für sie üblichen Flüsterton hören. Noch während des Sprechens suchte sie mit der freien Hand auf dem Boden herum. Die Armbrust wurde indessen Mareo als Stütze angeboten. Immerhin ersparte es das den jungen Mann anfassen zu müssen. Vorsichtig schlossen sich die Finger um ein paar Kieselchen, die fast kontemplativ gedreht wurden. Der Blick wanderte wieder hoch zum entkräfteten Mareo. Nun, sie war sich zu 99% sicher. Schlimmstenfalls hielt man sie also für eine Verrückte aus der Wüste. Zwei Finger der rechten Hand legten sich zuerst auf den einen, dann auf die anderen Kiesel. Die sanfte Berührung hinterließ gelblich glühende Runenzeichen, die zu blitzendem Leben erwachten. Nur Sekundenbruchteile später waren die Kieselchen in eine Hülle zuckender Funken und Blitze gehüllt. "Vielleicht hilft dir das ein wenig, Mareo", erklang es gehaucht, noch leiser als vorher. Mit einem freundlichen Lächeln im Gesicht stemmt sich Cassandra einbeinig wieder hoch und ließ den Blick schwenken. Der Krater war eindeutig nachrangig. Beim Transport des Assistenten konnte sie kaum helfen, mit dem Knöchel. Mareo war hoffentlich gleich wieder besser auf den Beinen. Sonst musste sie da zugreifen und alleine der Gedanke daran sandte einen der unschönen Schauder über ihren Rücken.
Mana:
(5/100)
Zauber:
Element Enchantment: Lightning TYP: Elementlose Magie ELEMENT: Blitz KLASSE: I ART: Support MANAVERBRAUCH: 25 MAX. REICHWEITE: Berührung SPEZIELLES: --- VORAUSSETZUNGEN: Manaregeneration Level 2, Willenskraft Level 2 BESCHREIBUNG: Dieser Zauber erlaubt es dem Anwender, Teile eines Gegenstandes mit zuckenden Blitzen zu überziehen, die sich nicht einfach entladen, sondern bleiben, wo sie bleiben sollen. Der Zauber eignet sich primär für die Anwendung auf Waffen: Wird im Kampf ein Gegner von diesen Blitzen getroffen, spürt er an der entsprechenden Stelle ziehende Schmerzen, ehe sie für ein paar Sekunden taub wird. Es kann in der Zeit auch zu Muskelkrämpfen kommen. Die Blitze nehmen Kontakt mit dem Gegner auf, wenn die Waffe ihn trifft, können aber auch überspringen, wenn er sehr knapp ausweicht.
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Zuletzt von Cassandra am Fr 22 Sep 2023 - 13:52 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
Mareo Schwarzer Blitz
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Der Meteor war vom Himmel gestürzt und ungebremst auf den monströsen Löwen gekracht, der sich unter dieser gewaltigen Macht direkt aufgelöst und verflüchtigt hatte. Zurückblieb ein angeschlagener aber soweit unverletzter Assistent sowie ein gewaltiger Krater, den man sicher aus weiter Ferne bereits sehen konnte. Die Macht eines Sema zeigte sich schlussendlich immer in diesem Ausmaß und theoretisch gab es da auch noch das Deus Sema, welches noch viel größere Zerstörungen anrichten konnte. Eine Macht, die Mareo in Kürze wohl auch noch erwecken sollte. Der Halbgott hatte die Fesseln gelöst und den Assistenten aufgenommen, ehe er sich zu den Anderen begeben hatte. Ende gut, alles gut, wie es den Anschein hatte, denn der Assistent war unverletzt und Mareo konnte dem Forscher seine Sorgen vorerst nehmen. Sicherlich sollte ein Arzt noch einmal nachschauen, aber Mareo hatte ausreichend Ahnung, um Verletzungen irgendeiner Art ausschließen zu können. Es ging also allen gut und die Misere war erfolgreich beendet, womit also auch der Auftrag erfüllt und die Belohnung insoweit sichergestellt war.
Doch bevor das Trio nunmehr die Belohnung einheimsen konnte, mussten die Nachbeben des Auftrages verkraftet werden. Der Assistent brauchte medizinische Versorgung, zumal der Forscher mitsamt seinem Assistenten an die örtlichen Ordnungshüter übergeben werden sollten und dann war da noch Mareo, der vor lauter Erschöpfung einfach nach vorn stürzte und ungebremst auf den Erdboden aufzuschlagen drohte. Natürlich war es wieder einmal Mary, die sich zwischen ihn und einer drohenden Gefahr warf und dafür sorgte, dass er ihr nicht erlegen war. Die Baumgardner hatte ihr Herz wirklich am rechten Fleck und ihre Fürsorge suchte seinesgleichen, so viel stand fest. Mareo konnte deutlich spüren, wie ihr Auffangen ihm half, nicht gänzlich den Halt zu verlieren und dafür war er ihr auch wirklich dankbar. „Es geht schon“, entgegnete er auf ihre besorgte Nachfrage, doch viel Spielraum für heldenhaftes Getue ließ man ihm natürlich nicht. Sofort wurde Cassandra hinzugerufen und kurzerhand entschieden, dass er sich in Wiesfelden ausruhen musste. Die beiden Damen waren wirklich eine Klasse für sich, aber er mochte sie.
Die Alshaytan kniete sich neben Mareo hin und übergab ihm gleich ihre Armbrust, damit er diese als Stütze missbrauchen konnte. Was für eine erstklassige Feldversorgung er hier doch bekam, dabei war das eigentlich nicht notwendig, denn diese Erschöpfungserscheinung hätte sich in kurzer Zeit völlig von allein behoben. Allmählich spürte, wie das Mana in Mareo wieder anzuwachsen schien, denn der Körper nahm unentwegt Ethernano auf. Dennoch schien sich Cassandra auf eine Theorie zu stützen, mit der sie direkt ins Schwarze traf, wortwörtlich. Sie hatte erkannt, dass er ein Godslayer war und kurzerhand mithilfe von Kieselsteinen und einem Enchantment-Zauber dafür gesorgt, dass er sein passendes Element verspeisen konnte. Es war nicht viel, was Cassandra ihm da geben konnte, doch für einen direkten Energieschub würde es sorgen, zumal es die eigene Regeneration gleich mit anregte, die auf Höchstniveau war. Seine goldgelben Iriden erreichten die Seelenspiegel der Alshaytan, während sie nebenbei ihr freundliches Lächeln wahrnahm. Ihr Lächeln war warm und ehrlich, genauso wie das Lächeln, welches Mary ihm entgegengebracht hatte.
Ohne darauf zu achten, ob Mary und die Anderen etwas davon mitbekamen oder nicht, zog Mareo die gesamte Elektrizität der Kieselsteine mit einem Atemzug in seinen Mund, kaute ein wenig darauf herum und schluckte sie. Es sah merkwürdig aus, gewiss, aber man konnte seinem Gesicht deutlich ansehen, dass es ihm mundete. Ihre Magie hatte einen einzigartigen Geschmack, schließlich war es ja auch ihr Mana. „Ich danke dir“, entgegnete Mareo daraufhin und schon spürte er, wie seine Energie deutlich spürbar zunahm. Zugleich gab seine eigene Regeneration einen großen Schub und die Erschöpfung war im Grunde wie weggeblasen. Er schenkte der Alshaytan ein ehrliches Lächeln und gab ihr die Armbrust zurück, denn diese braucht er ja nun nicht mehr. Kurzerhand hievte er sich auf die Beine und streckte sich kurz, doch dann blickte er zurück zu ihr. „Woher wusstest du das?“, fragte er sie dann direkt. Mareo war neugierig. Dann sah er zur Baumgardner. „Ich kümmere mich um den Assistenten. Bringen wir sie nach Wiesfelden und übergeben sie den Runensoldaten“, fasste er also kurzerhand zusammen, wobei er das mit der Übernahme des Assistenten frei für sich entschied. Mit neuer Energie und frischen Kräften ausgestattet, stapfte der Halbgott auf den bewusstlosen Assistenten zu und hievte ihn kurzerhand über seine Schulter.
„Gehen wir“, ließ der Blondschopf verlautbaren und setzte die Gruppe damit in Bewegung. Sie spazierten los und bewegten sich gen Dorf, um die Beiden dort abzuliefern. „Ich danke euch beiden für die Hilfe“, brachte Mareo den beiden Magierinnen ehrlich entgegen.
Wieder einmal wurde Mary deutlich bewusst, dass Mareo in einer ganz anderen Liga spielte als sie selbst. Kaum hatte sie sich eifrig nickend auf Cassandras Bitte dem Assistenten genähert und den Godslayer eher widerwillig seinem wackeligem Schicksal überlassen, schien der ältere Blondschopf sich bereits wieder aufzurichten. Da Mary dem jungen Anthony derweil ihre flauschige Strickjacke umgelegt hatte, hatte die Lichtmagierin den Moment verpasst, in dem er von den blitzenden Steinchen naschte. Ein solcher Anblick hätte die Satyr vermutlich ohnehin nur verwirrt: Im Gegensatz zu Cassandra pflegte Mary nur Kontakt mit einem einzigen Slayer, und der hatte ihr recht subjektiv gefärbte Informationen über sein Dasein offenbart. Abgesehen davon, dass Maenor gerne mal ihre Zauber fraß und ihr bei der Selbstverteidigung half, kannte sie jenen jedoch eher außerhalb seiner magischen Mächte, sprich privat. Wenn sie für ihn kochte oder sein kleines Atelier im Gildenhaus besuchte, hatte er gefühlt über alle anderen Dinge etwas zu erzählen, außer seiner Existenz als Godslayer.
Insofern blieb Mary nur übrig, Mareo mit unverhohlener Bewunderung anzuglubschen und sich zu fragen, ob aus ihr auch jemals ein Magier eines solchen Kalibers werden konnte. Sie war immerhin schon B-Rang, aber obwohl sie durchaus das Gefühl hatte auf dieser Quest keine Blamage oder Bürde gewesen zu sein, wurde der Baumgardner eindeutig klar, dass es noch viele, viele Level über ihrem gab und sie noch lange nicht in der Liga mit den "großen Jungs und Mädchen" spielte. Eigentlich war ihr das aber - abgesehen von ihrer Ehrfurcht und ihrem Interesse an Magie im Allgemeinen - auch ziemlich egal. Ob sie nun irgendwelche Kinder betreute, Löwen einfing oder am Ende die Questzettel im Gildenhaus sortierte ... Jede einzelne solche Tat hatte einen positiven Einfluss auf die Leute in ihrer Umgebung, und darum ging es ihr beim Dasein als Magier: Leuten helfen, Probleme lösen und für eine ganz klein bisschen bessere Welt sorgen. Manche mochten dieses Ziel als naiv oder sogar scheinheilig bezeichnen, doch Mary meinte es damit durchaus ernst. "Bist du sicher?", fragte die Jugendliche Mareo besorgt, als dieser sich schon den Assistenten wieder auf die Schulter wuchtete. Insgeheim war sie aber ganz froh: Mit dem Gewicht hätte Mary kein Problem, aber sie war signifikant kleiner als der junge Anthony und wusste nicht, wie sie ihn mit einem verletzten Arm hinterherschleifen sollte. Ein weiterer Blick galt Cassandra und ihrem Bein, doch da sich die Ältere weiterhin nicht beschwerte und ihre Armbrust als eine Art Stütze verwandte, beschloss Mary einfach eine besonders langsame, fußlahme Geschwindigkeit einzuschlagen. Der letzte überprüfende Blick galt dem Magier im Hawaiihemd. Sein Gesicht sagte wenig über seine Meinung bezüglich der Runensoldaten, doch er war zum ersten Mal seit ihrem Treffen eher schweigsam und trug den Kopf auf eine nachdenkliche Art aufrecht. Vermutlich musste er sich über einige tiefgreifende Dinge Gedanken machen. "Wenn Ihr den Runensoldaten erklärt, was passiert ist, geben sie Euch vielleicht eine zweite Chance." Ein angespanntes Lächeln war die Antwort. Mary erwiderte es, aufmunternd und erschöpft, und setzte sich dann in Bewegung.
Auf dem Weg in das kleine Bauerndorf äußerte sich Mareo erneut, was Mary dazu veranlasste, den Kopf zum Größeren zu drehen und die Augenbrauen zu heben. "Du musst dich doch nicht bedanken, Mareo. Wir machen die Quest gemeinsam, also helfen wir uns. Und ohne dich wäre das alles viel schwieriger geworden." Sie glaubte nicht, dass sie diese Quest ohne Mareo gar nicht hätten abschließen können, aber es wäre viel gefährlicher geworden und hätte vielleicht schlimmere Verletzungen nach sich gezogen als ein malträtiertes Bein und ein angekauter Arm. Mary lächelte breit, obwohl ihr die Erschöpfung deutlich ins Gesicht geschrieben stand, und versuchte einfach auch für die beklemmende Stimmung des Hawaiihemdträgers und die verletzte Cassandra gute Laune auszustrahlen. Sie hatten es beinahe geschafft!
Beim Betreten von Wiesfelden wurden die Magier bereits von einer Gruppe an Schaulustigen begrüßt, die sich an den Häusereingängen sammelten und sie mit großen Augen anstarrten. Es lag nicht unbedingt Feindseligkeit in ihren Blicken, eher Angst und Erwartung von Gefahr. Vermutlich hatten sie den Einschlag des Meteors gehört und sich Sorgen gemacht, dass der Löwe noch gefährlicher geworden war. Mary schritt mit einem möglichst freundlichen Lächeln durch das Dorf, doch allzu weit kamen sie nicht, denn die Dame mit dem Gewehr von zuvor schob sich ihnen zusammen mit einem älteren Herren in den Weg. Sie konnte ihn nicht direkt verorten, doch die Dame übernahm bereits das Wort: "Da seid ihr wieder! Wir haben nicht alles mitbekommen - aber der Löwe wurde besiegt, ja?" "Die Gefahr ist vorüber. Ihr müsst euch keine Sorgen mehr machen. Aber wir haben einen Verletzten. Wenn wir ihn bei euch unterbringen können, wäre das eine große Hilfe." Ein besorgter Blick traf den bewusstlosen Assistenten auf Mareos Schulter, dann den Godslayer selbst. Bestimmt würde es nicht lange dauern, bis die Bewohner den Krater und den bekannten Fairy Tail Magier miteinander in Verbindung gebracht hatten. Schon jetzt konnte man deutlich hören, wie sein Name in Flüsterlautstärke die Runden im Dorf machte. Seltsamerweise vor allem bei den jüngeren Damen. Mary, die natürlich überhaupt nichts über irgendwelche Karierren des Älteren wusste, wandte sich Cassandra zu. "Geht's bei dir? Wenn ihr beide euch ein wenig ausruhen müsst, dann macht das ruhig, ansonsten kann ich mich gerne um alles Weitere kümmern, meine Gilde hat ja ihren Sitz ganz in der Nähe. Ich ... ähm ... gute Arbeit, echt."
"Gerne", erwiderte Cassandra, stemmte eine Hand auf der Armbrust ab. Die Sehne der Waffe faserte auseinander, die Runenzeichen auf den Wurfarme verloschen eine nach der anderen. Es war nicht mehr nötig die Magie aufrecht zu erhalten. Ein besonders guter Gehstock war sie zwar nicht, aber für den Moment musste es ausreichen. Immer noch besser als das Schwert zu benutzen und sich aus Versehen in den Fuß zu stechen oder dergleichen. Bei der Frage, woher sie das wusste, zog Cassandra überrascht die Augenbrauen hoch. Warum sollte sie das nicht wissen? Slayer waren doch eine Normalität, oder nicht? Bestimmt hatte jede Gilde mindestens einen oder zwei. Herrje, Crimson Sphynx alleine hatte drei. Satyrs Cornucopia mindestens einen und Fairy Tail wie jetzt bewiesen war auch mindestens einen. So eine Seltenheit konnten sie also nicht sein. Und da Nero ihr erklärt hatte, dass alle Slayer ihr Element absorbieren konnten um sich damit zu stärken, war die Annahme, dass Mareo Blitze fressen konnte, nicht grade weit hergeholt. Statt diese Gedanken zu kommunizieren erklang jedoch nur ein leises, nachdenkliches "Du bist der fünfte oder sechste deiner Art, den ich kennen lernen durfte". Das zählte für die junge Alshaytan wohl als Erklärung, den mehr kam nicht aus ihr heraus. Die ganze Sache mit Maenor, seiner Klinge, die der von Mareo reichlich glich, brauchte ja auch niemand wissen. Vielleicht wollten die Slayer auch einfach ihre Ruhe vor ihresgleichen haben.
Mit dem Blick und weiterhin auf die Armbrust gestützt, verfolgte Cassandra Mareos Weg hinüber zu dem Assistenten. Scheinbar war der Magier von Fairy Tail bereits wieder genug genesen, dass er den Mann einfach tragen konnte. Vielleicht war das ein Vorteil, der mit dieser Menge an magischer Macht einher ging? Immerhin hatte Magie auch eine positive Auswirkung auf die körperliche Verfassung, wenn auch, in manchen Fallen, nicht auf die mentale. Auch dazu gab es bestimmt bei Crimson Sphynx ein Buch. Mary schaute besorgt in ihre Richtung. Die junge Magierin schien sehr um ihre Kameraden bemüht zu sein. Wenn Cassandra richtig schätzte, war sie so eine Art Beschützertypus. Sie selbst hätte sich jedenfalls nicht in die Bahn des Löwenbisses geworfen, zumal sie den Angriff deutlich schlechter überstanden hätte als Mary. Die Mundwinkel der Sphynx hoben sich zu einem beruhigenden Lächeln. Eine Hand wackelte in Richtung des kleinen Blondschopfs. Der Knöchel war mit ziemlicher Sicherheit verstaucht. Was bedeutete, dass er nicht mehr belastet werden sollte. Aber bis zum Dorf war es nicht weit. Der Zug zurück nach Aloe bot auch Gelegenheit zum Ausruhen und wenn sie erst einmal dort war, musste sie nur an ihren Kühlschrank und den Fuß kühlen. Die Mission hatte jedoch Vorrang. Zum Glück raste Mary nicht grade davon, sondern legte beim Gang ins Dorf ein Tempo an den Tag, dass auch eine fußlahme Magierin, die sich alle Mühe gab einen Fuß gar nicht mehr aufzusetzen, noch mithalten konnte. "Mh", stimmte sie typisch wortkarg Marys Worten zu, fügte jedoch noch "Nicht nur ohne ihn. Die Parade war sehr mutig, Mary" an. Der Blick verschob sich wieder nach hinten auf Mareo. Sollte man ihm sagen, dass es deutlich einfacher gewesen wäre, wenn er nicht gleich mit dem Kopf durch die Wand gegangen wäre? Cassandra fragte sich immer noch, was er damit bezweckt hatte. Offensichtlich war er mächtig genug, dass der Löwe keine Gefahr für ihn darstellte. Warum dann also die Schauspielerei? Meergrüne Augen richteten sich wieder auf Marys nach vorne gerichteten Kopf. Außer natürlich er hatte sehen wollen, was sie beide taten. Aber diese Sache konnte erst einmal ruhen. Sie war nicht wichtig. Ende gut, alles gut, wie man so sagte.
Mary erstattete Bericht. Mareo stand mit dem Assistenten über der Schulter herum. Und Cassandra gab sich redliche Mühe sich nicht anmerken zu lassen, dass der Knöchel durch den kurzen Weg bereits wieder schmerzhaft pochte. "Der Meteor war leider die einzige Möglichkeit den Mann zu retten und mehr Schäden durch den Löwen zu verhindern", meldete sie sich aus der zweiten Reihe zu Wort. Sicher, Fairy Tail hatte den Ruf Weg, dass kollateral ihr liebster Schadenstyp war, aber in diesem Fall wäre es nicht gerechtfertig, wenn das ganze auf die Gilde zurückfiele. Es war immerhin nicht Mareo gewesen, der einen kolossalen Löwen hatte Kühe reißen lassen. Und ein Leben zu opfern kam auch nicht in Frage. Wieder schob sich die Satyr in Cassandras Blickfeld und erkundigte sich danach, wie es ihr ging. Die Leute von Satyrs waren ja wirklich sehr fürsorglich. Überhaupt schien es, als müsste sie ihre Vorurteile gegenüber der anderen Gilden einmal überdenken. Zumindest Mary und Mareo waren doch positive Beispiele ihrer Zünfte. Die Kleinere wurde auch gleich erst einmal angestrahlt. Trotz der Schmerzen schaffte Cassandra es ein zufriedenes Lächeln anzuknippsen. "Ein wenig Ruhe wäre gut. Ich danke dir für deine Sorge. Und das Kompliment kann, muss ich zurückgeben. Gute Arbeit. Beide." Der blauschwarze Bob wuschte, als sich Cassandra umsah. Der Kopf rotierte nach rechts, dann nach links. "Wenn jemand eine Bank sieht, würde ich sie grade in Anspruch nehmen. Es geht aber bestimmt gleich wieder."
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Mareo Schwarzer Blitz
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Der fünfte oder sechste seiner Art? Es stimmte durchaus, dass es eine Vielzahl an Slayern in den unterschiedlichsten Gilden gab, aber für gewöhnlich hausierte kein Slayer großartig damit herum. Für gewöhnlich wussten die wenigsten Menschen, was ein Slayer überhaupt war und betrachteten sie daher oftmals eher als äußerst starke Magier mit elementarer Magie. Wissen über Slayer fand man in keinen Büchern, denn dafür waren die Magien zu selten und das Erlernen schlichtweg unmöglich, wenn man es nicht direkt von der höheren Kreatur gelehrt bekam. Und gab es diese höheren Kreaturen überhaupt? Bis auf die Slayer hatten die anderen Menschen überhaupt keine Möglichkeit dies je in Erfahrung zu bringen. Noch nie hatte jemand einen Drachen oder einen Gott gesehen, daher wurden eher offenere Slayer – die gern darüber palaverten – auch gern für Spinner gehalten. Nichtsdestotrotz war es unheimlich interessant, dass die Alshaytan bereits fünf oder gar sechs Slayer kennenlernen durfte. „Ich verstehe“, entgegnete Mareo ihr also und lächelte kurz. „Dennoch danke dafür“, fügte er abschließend noch einmal an, auch wenn er sich bereits für den Elektronachtisch bedankt hatte.
Wieder zurück auf den Beinen war es nunmehr am Blondschopf, sich um den Assistenten zu kümmern, in dem er ihn kurzerhand über die Schulter warf. Von allen hatte er als einziger die notwendige Kraft, um den Assistenten möglichst ohne Aufwand gen Wiesfelden zu bringen. „Mach dir keine Sorgen, Mary“, entgegnete Mareo als die Baumgardner auf Nummer sicher gehen wollte, ob er das auch schaffen konnte. Gemeinsam spazierten sie dann los und legten dabei ein äußerst angenehmes und langsames Tempo an den Tag, damit weder Cassandra noch Mareo darunter litten, wobei es allen voran die Alshaytan war, auf die hier Rücksicht genommen werden sollte. So kamen wir zwar nur schleppend voran, aber die Gefahren waren gebannt und sie hatten alle Zeit der Welt, also bloß keine Eile. „Ich verstehe deine Sichtweise diesbezüglich“, entgegnete Mareo auf die Aussage der kleinen Blondine, die darin eine Selbstverständlichkeit sah. „Aber nicht viele Magier bei gildenübergreifenden Aufträgen denken so“, fügte er noch an und nickte daraufhin, als sich auch Cassandra ins Gespräch einschaltete und Marys Parade lobte. Sie hätte den Celeris nun echt nicht retten müssen, aber sie hatte gezeigt, aus welchem Holz sie geschnitzt war.
In Wiesfelden angekommen, trafen sie direkt auf ein bekanntes Gesicht. Die Dame informierte sich sofort über den Sachstand und Mary erstattete Bericht. Natürlich entging es weder der Satyrs Magierin, noch dem Halbgott, dass bereits im ganzen Dorf über ihn gesprochen wurde. Der hochgewachsene Blondschopf machte sich daraus nichts und ignorierte das Ganze, doch bei einer Sache konnte er den Mund tatsächlich nicht halten. Der Meteor kam ohnehin zur Sprache und die Beschädigungen am Feld sprachen auch für sich. „Ich übernehme die volle Verantwortung für den Schaden auf dem Feld“, meldete sich nun Mareo zu Wort. „Behaltet meinen Lohn ein und bezahlt davon die Wiederaufbereitung“, fügte der Halbgott schwach lächelnd an und verließ die Gruppe dann kurzweilig, um sich um den Assistenten zu kümmern, doch zuvor sah er die beiden Damen an. „Gute Arbeit ihr Zwei“, nickte er. Der Assistent wurde kurzerhand aufgenommen und sofort medizinisch betreut, doch gleichwohl wurden auch die Runensoldaten alarmiert, um sich um den alten Magier im Hawaiihemd zu kümmern. Die Arbeit war damit grundsätzlich vollständig erledigt. Mareo stieß also wieder zur Gruppe zurück, wodurch er nur noch mitbekam, dass Cassandra gern eine Sitzbank in Anspruch nehmen wollte.
„Ich sehe mal nach“, meinte der Halbgott trocken und nutzte sein Gods Eye, um allseits in die weite Ferne zu blicken. Seine periphere Sehkraft war gewaltig dadurch. „Etwa hundertfünfzig Meter in diese Richtung“, berichtete Mareo also kurzerhand und deutete die entsprechende Richtung an. Dann atmete der Halbgott tief durch. „Entschuldigt, dass ich euch zu Beginn an der Nase herumgeführt habe“, stieß er dann aus und sah schwach lächelnd über seine Schulter zu den beiden Magierinnen. „Ich habe euch unnötig in Gefahr gebracht und das gehört sich nicht“, sprach er weiter und sah wieder nach vorn. „Auch wenn ich dadurch gesehen habe, wie mutig und entschlossen ihr seid. Aus euch werden noch großartige Magierinnen, ganz sicher“, schloss er dann also ab und schon die Hände in die Hosentaschen.
Mareo sprach sicherlich aus Erfahrung, auch wenn Mary diese nicht teilen konnte: Waren Magier aus anderen Gilden wirklich eher auf Konkurrenz oder Egoismus bedacht? Die Baumgardner hatte bisher nur wenige Quest erledigt, die sich aus unterschiedlichen Gildenmitgliedern bildeten und dabei nur ein einziges Mal eine schlechte Erfahrung gemacht. Doch das verbuchte Mary eher als Ausnahme, denn sie wusste ja gar nicht, ob Hyun überhaupt einer Gilde angehört hatte, als er gegen sie gearbeitet und sie sogar angegriffen hatte ...
Mary wischte das aufsteigende Gefühl von Unwohlsein zur Seite und ließ die goldenen Augen weniger allsichtig wie Mareo, aber dennoch gründlich über das Dorf wandern. Die Menschen tuschelten, doch das machte Mary nichts aus. Sie war das Leben in solch kleinen Siedlungen gewohnt. Wenn nicht gerade ein wildgewordener magischer Löwe Reißaus nahm und Kühe verspeiste, gab es im Leben der Südfiorer hier nicht viele aufregende Dinge. Natürlich konnte sie nicht für alle Leute sprechen, die hier lebten, doch ihrer persönlichen Erfahrung nach flüchteten sich die Leute in Gerüchte, weil es einfach zu wenig gab, das den Alltag spannend gestaltete. Die Ankunft eines weltberühmten Magiers und die Bannung eines Mörderlöwen rangierten aber wohl ziemlich weit oben - darüber würden sich die Leute noch Wochen das Maul zerreißen. Hoffentlich erreichte die Kunde nicht ihre Eltern. Ihre Oma würde sich gewiss Sorgen machen, wenn sie erfuhr, dass sie sich mit riesigen Wildtieren anlegte, auch wenn sie es eigentlich besser wissen sollte ...
Mareo kümmerte sich um den Assistenten und informierte die Behörden, Cassandra suchte nach einer Bank und erklärte das mit dem Meteor. Ein knappes Nicken folgte auf die Forderung Mareos, seinen Lohn einzubehalten - sicher wäre es hölflich, seinen Heldentum zu loben, aber die Felder waren gleichbedeutend mit der Lebensgrundlage der Leute hier. Sie hatten es hier nicht mit irgendwelchen reichen Schnöseln, sondern mit einfachen Bürgern des Königreichs zu tun, die allesamt hart arbeiteten und sich keinen großen Luxus leisten konnten, dafür jedoch ein friedliches und einfaches Leben führten. Sie nahmen das Angebot an, und Mary machte sich derweil nützlich, um mit einigen der Bewohnern zu sprechen und die Kunde zu verbreiten, dass es nun sicher war. Persönlich kannte sie zwar nur ein oder zwei Personen hier, denen ihr Vater einmal eine Wagenachse oder eine Sense repariert hatte, doch sie waren dennoch froh, eine Einheimische zu haben, die ihnen noch einmal die offizielle Fassung der Ereignisse erklärte.
Als Mary wieder zu ihren Kameraden zurückkehrte, schien alles erledigt worden zu sein. Erschöpft lächelnd, sich den verletzten Arm haltend, machte sich die Baumgardner schon daran, Cassandra zu der von Mareo angesagten Bank zu bringen. Gerne hätte sie die Sphynx gestützt, aber sie beherrschte sich und huschte nur wie eine Mutterglucke um sie herum. "Lass mich dich wenigstens zum Bahnhof bringen, ja ...", hörte man sie noch sagen, während sie Mareo auf seine Aussage mit den großartigen Magiern ein breites Lächeln zuwarf. Sie waren schon drei komische Käuze gewesen.
Aber was auch immer Mareo für Erfahrungen gemacht haben mochte, sie verbuchte dieses gildenübergreifende Abenteuer als vollen Erfolg!
„Hod's gschmeckt?“ Als Yuuki diese Frage hörte und realisierte, dass er angesprochen wurde, blickte er auf. Ein Kellner blickte auf den Rotschopf herab, der zurzeit noch allein an einem Zweiertisch saß und blickte ihn fragend an. Die rubinroten Seelenspiegel fixierten den Mann, ehe dessen Besitzer realisierten, was er gefragt wurde. Sein Blick wanderte zu seinem leeren Glas Drachenfruchtschorle und anschließend wieder zum Kellner zurück. „Ja, sehr lecker. Bitte noch eine.“ „Derf’s a bissl mehr sei?“„Nein, ich warte aktuell noch, danke.“, verneinte der Grynder die Frage des Kellners nach etwas zu Essen – zumindest ging er davon aus, dass der Kellner darauf hinauswollte. Es war nicht unbedingt leicht, dem ländlichen Dialekt hier in der Gegend zu folgen, aber bis dato hatte alles geklappt. Aber wo war „hier in der Gegend“? Nun, aktuell befand sich Yuuki Grynder in einem urigen Gasthof im Süden Fiores und wartete auf seinen Questpartner. Oder besser gesagt, auf seine Questpartnerin, denn es war eine Sie. Sie war auch der Grund dafür, dass er noch nichts zu essen bestellt hatte – eigentlich etwas höchst Ungewöhnliches für den Nimmersatt aus der Wüste! Allerdings war er sich dessen bewusst, dass seine Questpartnerin mindestens genauso Gourmet war wie er selbst, sodass er seinen knurrenden Magen im Schach hielt und sich fürs Erste mit einer leckeren Drachenfruchtschorle begnügte. Doch wer war „Sie“ und wieso genau traf man sich hier im Süden?
Linnéa Metherlance war eine Rune Knight und eine gute Freundin von Yuuki, die im letzten Jahr jedoch untergetaucht war und nichts mehr von sich hatte hören lassen. Der Grynder erinnerte sich noch dunkel daran, sie vor Beginn seiner Selbstfindungsreise, zum … Begräbnis seines Bruders Ryo, zwischen den Trauergästen gesehen zu haben. Er selbst war völlig von der Rolle gewesen, sodass er sich hier und da noch an freundliche Worte erinnerte, aber sich an nichts wirklich Konkretes erinnern konnte. Umso erfreulicher und überraschender war schließlich die Nachricht, die sich am gestrigen Tage in seinem Briefkasten gefunden hatte. In dem Umschlag war sowohl ein Brief von Lin, als auch ein Questzettel enthalten. Scheinbar wurde beim Ausgraben einer alten Ruine im Süden Fiores eine Chimäre gefunden, die sich schnell freikämpfen und die Ruine verlassen konnte, um umliegende Dörfer zu attackieren. Sofort fiel ihm natürlich die Parallele zu den Ereignissen auf, die letzten Endes zum Ableben seines Bruders geführt hatten. Auch der Avatar der Gier hatte sich aus seinem Gefängnis, der Ruine am Clover Lake, befreien können und hatte anschließend eine Schneise durchs Land geschlagen. Dabei hatte der Weg des Monsters direkt durch das Dörfchen Jatayu geführt und dort für Unmengen an Verlusten sowie den Tod einiger junger Crimson Sphynx und Fairy Tail Magier gesorgt. Die Metherlance würde sich dieses Auftrags annehmen und fragte nach, ob er sich ihr anschließen wollte. Wenig verwunderlich also, dass Yuuki sogleich zustimmte und sich umgehend zum im Brief hinterlegten Treffpunkt in Süd-Fiore aufmachte: Einem urigen Gasthaus im Dörfchen Wiesfelden. Der junge Mann würde alles in seiner Macht tun, damit niemand weiteres Opfer einer solchen Tragödie wie das Dorf Jatayu wurde. Wenn man die Macht besitzt, etwas zu verhindern und man tut nichts und es geschieht etwas Schreckliches, dann war man Schuld daran. So zumindest sah es Yuuki. Mit großer Macht ging schließlich eine ebenso große Verantwortung einher!
Und genau deshalb befand sich der freie Magier nun in diesem urigen Etablissement und wartete auf die Ankunft der Rune Knight. Es war so viel seit ihrem letzten Treffen im Drachentempel vor Hargeon Town geschehen. Er selbst hatte einen unglaublich schweren Verlust hinnehmen müssen und hatte anschließend aufgrund diverser Gründe der Gilde den Rücken gekehrt, die vierzehn Jahre lang sein zuhause gewesen war. Doch wie stand es um die Schwarzhaarige mit den goldenen Seelenspiegeln? Der Rotschopf hatte wirklich lange nichts mehr von ihr gehört und sich zwischenzeitlich Sorgen gemacht, doch all seine Briefe an die Rune Knights waren unbeantwortet geblieben, was in ihm den Verdacht aufkommen ließ, dass etwas im Argen war. Ob ihm die Dragonslayerin des Lichtes mitteilen würde, was passiert und warum sie scheinbar von der Bildfläche verschwunden war? Zweifelsohne würde auch der Verlust seines Bruders Thema werden … ob er sich überwinden konnte, darüber zu sprechen? Es gab kaum Menschen, denen er wirklich vertraute – allerdings gehörte Lin neben Akay und Mareo definitiv zu den Personen, die er als Freunde bezeichnete. „A Drachenschorle, bittschee.“ Mit einem Knallen beförderte der Kellner das große Glas mit der fruchtigen Schorle vor Yuuki und lief sogleich weiter, um den nächsten Tisch zu bedienen. Na, zumindest würde er nicht verdursten, während er auf Lin wartete, was?
B-Rang Quest: Jagd auf die Chimäre 1/15 | Outfit | @Yuuki
Puh, ein Ort, der wirklich am Ar.. äh, Allerwertesten der Welt war - zumindest gefühlt. Die Metherlance war sich nicht sicher, ob ihr diese Gegebenheit lieber war, als die gesamte Strecke mit dem Zug zu fahren. Wobei.. bei dem Erlebnis, das eigentlich nur einige Stunden her war, war sie doch dankbar, diese Wanderung hinlegen zu dürfen. Zeit, in der sie das fürchterliche Gefühl des fahrenden Untersatzes wieder abschütteln und so das Risiko vermeiden konnte, Yuuki zur Begrüßung nach mehr oder weniger langer Zeit vor die Füße zu kotzen. Der Blick der Schwarzhaarigen wanderte kurz gen Himmel, als sie an die letzte.. Begegnung - wollte man es so nennen - zurück dachte. Die Beerdigung seines Bruders Ryo. Sie war dort gewesen, trotz Umständen, die das Ganze etwas erschwert haben. Undercover Umständen. Tatsächlich war es das erste Mal gewesen, dass sie sich an der Grenze ihrer blinden Einhaltung der Rune Knight Regelungen bewegt hatte. Man könnte es wohl irgendwie Grauzone nennen, dass sie trotz ihres aktiven Undercover Einsatzes für wenige Tage in ihr eigentliches Leben zurückgekehrt ist. Natürlich war sie dabei nicht dumm gewesen, sondern hatte es passend zu ihrem dunklen Persona verpackt, doch es war definitiv von den Rune Knights nicht so vorgesehen. Schwierig auch, weil sie bei Weitem nicht die einzige Runenritterin vor Ort gewesen war. Man hatte sie zweifelsohne gesehen, doch bis dato hatte niemand ein Wort zu ihr darüber verloren.
Doch von Regelungen ab war es ein fürchterliches Erlebnis - egal aus welchem Winkel man es betrachtete. Die Vorstellung, seinen - noch dazu gerade erst wiedergefundenen - Bruder zu verlieren.. Linnéa hatte selbst zwei Brüder. Allein die Vorstellung, die ihr damals unweigerlich in den Sinn kam, war nicht zu ertragen. Ganz zu schweigen von der Trauer, aber auch Yuukis Liebe und Hoffnung, die sie sehen durfte, als er sich ihr anvertraut hatte. Es war eine unfassbare Gewalt an Emotionen gewesen, die in der Metherlance eine neue Magie erwacht hatte. Eine Magie, die grausam - zumindest in dem Fall - und doch leider notwendig für sie war. Magie, um ihre Emotionen zu schwächen und sich von diesen zu distanzieren. Die einzige Art und Weise, wie sie ihre Mission aufrechterhalten konnte. Und doch trug es auch dazu bei, dass sie Yuuki bei der Beerdigung nicht den Beistand geben konnte, den er wohl gebraucht hätte - falls denn irgendein Beistand überhaupt wirklich zu ihm durchgedrungen wäre. Ähnlich erging es ihr mit Yuukis Briefen, die sich nach und nach in ihrem Briefkasten bei den Rune Knights gesammelt hatten. Bis heute hatte sie sich nicht getraut, diese zu öffnen - denn auch heute war ihre Mission nicht vorbei, sondern lediglich unterbrochen. Und doch war allein der Name des Absenders genug gewesen, um ihr klarzumachen, was sie in eben jener Unterbrechung brauchte - die Gesellschaft eines Freundes, der ihr vor Augen führen konnte, wer sie selbst war, und nicht ein düsteres Persona, welches mehr und mehr Unsicherheit in ihre eigene Persönlichkeit brachte. Wer ihr eigentliches Umfeld war. Linnéa konnte definitiv nicht leugnen, dass ihre Beweggründe zu einem gewissen Grad egoistisch waren, doch natürlich lag noch mehr dahinter. Es war schrecklich gewesen, nach dem was passiert war, nicht für Gespräche, Verarbeitung des Geschehenen oder gar Ablenkung davon parat gewesen zu sein. Die Schwarzhaarige hatte keinen Schimmer, wie es Yuuki gerade ging. Etwas, das sie ändern musste. Wollte. Und vielleicht ja sogar irgendwie dazu beitragen, dass er sich besser fühlte - wenn auch nur ein bisschen.
Tja, und hier war sie nun. Endlich in diesem seltsamen Dorf angekommen wo.. neben den alten Häusern auch ein riesiger Krater war? Skeptisch lupfte sie die Augenbrauen, während sie etwas langsameren Schrittes an dem Phänomen vorbeilief. Gerne hätte sie einen der Bewohner gefragt, was genau hier passiert war, doch das verschob sie lieber auf einen späteren Zeitpunkt. Zumal es mit dem darin gesammelten Wasser doch eh ganz hübsch aussah? Nun ging es jedenfalls erstmal um eine andere Hürde - irgendwie vor die Füße einer Person zu treten, die sie viel zu lange nicht gesehen hatte, die viel durchgemacht hatte und leider absolut nichts darüber erfahren durfte, was bei ihr gerade vor sich ging. Vor dem Lokal blieb die Schwarzhaarige stehen und.. cool, er war sogar schon da. Verdammt! Andersrum wäre es so viel angenehmer gewesen! Die ach so erwachsene, toughe Runenritterin setzte einige Schritte lang dazu an, nervös im Kreis umherwandern, ehe ihr klar wurde, dass die Möglichkeit bestand, dass er auch sie sehen könnte. Und das wäre wirklich unangenehm. Ein Schlucken. Okay Lin. Du bist 21 Jahre, ein Drache hat dir seine Magie gelehrt und du gehörst einer Eliteeinheit an. Das wirst du jawohl hinkriegen! Okay, Augen zu und durch. Ihre Uniform - was gab es besseres als Erinnerung an ihre eigene Person? - noch einmal zurechtgezupft, die fiese Haarsträhne hinters Ohr gestrichen und schließlich zog sie die Tür auf und trat in das Gasthaus. Da sie ihn ohnehin schon von außen gesehen hatte, konnte sie direkt zielstrebig auf ihn zugehen. Als sie den Rotschopf nun wirklich - ohne Scheibe dazwischen - vor sich sah, kam sie trotz allem nicht drumrum, ihre Lippen zu einem weichen Lächeln zu formen. Nicht bewusst, sondern nahezu automatisch. Gerade, als sie bei ihm ankam und die ersten Worte hervorbringen wollte, gesellte sich der Kellner dazu. “Hee, hast ‘de Burschn aber ganz sche wad’n lass’n.” Nach diesen Worten musterte er sie einmal von oben bis unten, fast so, als wolle er ihre Kompetenz als Partner auschecken - ob es das Warten wert war oder nicht. “Sollt’st dich echt wat bess’r um denen Lover kümmern. Mach dit ma lieber wieder gut!” Es wurde schnell klar, dass er sie lediglich ein wenig aufziehen wollte und die Worte durchaus herzlich meinte, da er sie anschließend breit angrinste. Headshot. Auch mit 21 war Lin noch immer nicht besser auf solche Sticheleien vorbereitet, zumindest, wenn es um Personen ging, die nicht nur Show waren. So spürte sie, wie ihr eine leichte Röte in die Wangen wanderte, als sie die Hände hob und mit diesen immerhin nicht mehr ganz so panisch wie damals - Moment, Dejavu? - hin und her wedelte. »Nein nein, kein Lover. Ein Freund. I-ich versuchs.« Auf ihre Aussage hob der Kellner skeptisch - und erstaunlich weit! - die Augenbraue und blickte anschließend gefühlt in sie hinein, so als wolle er sie durchschauen.. und würde ihr vor allem nicht glauben. Letzten Endes ließ er das Thema aber erstmal auf sich beruhen und nickte zufrieden. “Düfs was sen?” Diesmal war es an Lin, die Frage mit dem seltsamen Dialekt zu verstehen. Man sah ihr den Moment buchstäblich an, als es ‘Klick’ machte. Ihr Blick glitt flüchtig zum Tisch, um Yuukis Getränk zu begutachten. »“Das gleiche wie er hat, bitte.«“Noch a Drachenschorle kooommt!” Und mit diesen Worten verschwand er schließlich, um das bestellte Getränk zuzubereiten. Der Mundwinkel der Dragonslayerin zuckte kurz amüsiert auf, als er das Getränk benannte. Nach dem gefühlt anstrengenden Gespräch ließ sie sich auf den Stuhl gegenüber von Yuuki plumpsen, wandte sich ihm zu und fasste eben jenes Gefühl in Worte. »Irgendwie Nostalgisch, huh?« Die Tatsache, dass sie für ein Paar gehalten wurden. Und.. Drachenschorle. Kurz deutete sie mit dem Finger auf diese, um ihre Aussage zu untermalen. Schließlich wanderte ihr Blick dorthin, wo ein Teller stehen könnte, wenn er denn bestellt worden war, ehe er hoch zu Yuukis Augen wanderte und nach Ewigkeiten wieder Gold auf Rubin traf. »Die Prinzessin dankt, dass mit dem Festmahl auf sie gewartet wurde.« Ups, Nostalgie hin oder her, das würde vermutlich ein Eigentor. Doch apropos warten! Hastig legte sie ihre Arme bzw Fäuste auf dem Tisch ab, wobei sie deutlich.. besorgt? klang »Hast du wirklich schon so lang gewartet? Wie bist du überhaupt hier ins.. Nirgendwo gekommen? Vielleicht hätten wir uns doch besser woanders treffen sollen?« Jap, so viel zu den Gedanken zum Wiedersehen. Nun sprudelte ohnehin alles aus ihr heraus.
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Zuletzt von Linnéa am Fr 1 März 2024 - 18:50 bearbeitet; insgesamt 3-mal bearbeitet
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Yuuki
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Es war ein lustiges Schauspiel, welches sich vor der Tür zur Gaststube abspielte: Eine Runenritterin, die unschlüssig hin- und herlief und nicht ganz zu wissen schien, ob sie die gute Stube nun betreten wollte oder nicht. Vermutlich wären Yuukis Mundwinkel bei diesem Anblick vor Belustigung nach oben gezuckt, aber tatsächlich sah er die gute Linnéa gar nicht. Der Grynder war nämlich viel zu sehr in seine eigenen Gedanken vertieft und schlürfte abwesend an seiner Drachenschorle. Es war so lange her, dass er Lin gesehen hatte. Wie es ihr wohl ging? Was hatte sie in der Zwischenzeit gemacht? Wieso hatte sie ihm all seine Briefe unbeantwortet gelassen? Das sah ihr nicht ähnlich, ganz und gar nicht! Der Rotschopf hatte sich ehrliche Sorgen über das Wohlergehen seiner Freundin gemacht, weshalb er nun sichergehen wollte, dass auch bei ihr alles in Ordnung war. Oder gab es etwas, wobei er sie unterstützen konnte? Es gab wenige Menschen, die er als enge Freunde betrachtete – Linnéa Metherlance war eine jener Personen. Und für diese Personen war Yuuki Grynder gewillt, selbst über Feuer zu laufen und Berge zu versetzen. Hoffentlich würde er alsbald alles erfahren, sobald die Metherlance zu ihm stieß.
Aus den Augenwinkeln heraus bemerkte der junge Mann schließlich eine Bewegung, sodass sich seine rubinroten Seelenspiegel vom Glas Drachenschorle aufblickten und stattdessen die sich nähernde Person fixierten. Der Anblick der schwarzhaarigen Runenritterin und ihr warmes Lächeln führten dazu, dass er dieses sogleich erwiderter. Die Rune Knight sah genauso aus, wie er sie in Erinnerung hatte … und doch schien etwas anders zu sein. Nichtsdestotrotz fühlte er, wie ein Stein von seinem Herzen fiel, als er Lin in Fleisch und Blut vor ihm stehen sah. Ehe der Grynder die Runenritterin herzlich begrüßen konnte, wurde das Wiedersehen der beiden Magier jedoch vom kauzigen Kellner mit dem ländlichen Akzent unterbrochen. Als Yuuki die Reaktion der Metherlance auf die Aussage hinsah, dass es sich bei ihnen um ein Pärchen handelte, musste er belustigt aufglucksen. Es weckte in ihm ein Gefühl der Vertrautheit, dass Lin immer noch die Alte war, gleichwohl, wie lange sie sich nun nicht mehr gesehen hatten. Nicht zum ersten Mal wurden die Beiden für ein Pärchen gehalten, was auch dieses Mal nämlich dazu führte, dass sich ein Hauch von Röte ihm Gesicht der Dragonslayerin breitmachte und sie die Aussage souverän – hust – verneinte. Als der Kellner dann seine Bestellung aufgenommen hatte und sich seine heutige Questpartnerin elegant auf den Stuhl vor ihm fallen ließ, sprach sie genau das aus, was ihm gerade durch den Kopf gegangen war. „Ob man hier wohl auch einen gratis Nachtisch bekommt?“, antwortete der Grynder mit einem breiten Lächeln in Erinnerung an ihre erste Begegnung und den Restaurantbesuch in den Nebengassen von Crocus Town, in welchem sie von einem „Pärchenspecial“ profitiert hatten. Natürlich war Lin zu ehrlich und professionell gewesen, um dieses anzunehmen, auch wenn es sich um eine ehrliche Verwechslung des Besitzers handelte, weshalb sie ein üppiges Trinkgeld gegeben hatte. „Natürlich. Essen mit jemandem zu teilen, der es von ganzem Herzen zu schätzen weiß, ist doch viel schöner … Miss Metherlance.“ Yuuki wusste, dass Lin es nicht ausstehen konnte, so genannt zu werden … und doch tat er es mit einem Schmunzeln, denn es fühlte sich vertraut an, aus einer Zeit, in welcher er deutlich sorgenfreier gewesen war. Denn Vertrautheit war in diesen Tagen ein seltenes Gut.
„Ach was, der macht nur Witze.“, winkte der Rotschopf ab und schüttelte dabei seinen Kopf verneinend. „Ich habe die Zeit gut genutzt und während ich auf dich gewartet habe, meine Fremdsprachen erweitert.“, fügte der junge Mann mit einem trockenen Unterton hinterher, sich auf den ländlichen und teils schwer verständlichen Akzent beziehend. Kurz blinzelte Yuuki seine Gegenüber an, als sie sich danach erkundigte, wie er hier ins Nirgendwo gekommen war. „Ich bin einfach mit meiner Wolke hergeflogen …“, begann er mit einer Erklärung, ehe er innehielt. Oh, wahrscheinlich wusste die Metherlance noch gar nichts über seine magische Wolke, welche in mystischen Urzeiten einst das Reisegefährt von Wukong, dem himmlischen Affenkönig gewesen war. Oder generell über seine Beherrschung der mystischen Artefakte von Wukong, die ihm deshalb den Spitzenamen „Avatar des Wukongs“ in Fiore beschert hatten? Da hatten sie aber einiges aufzuholen! „Wir haben uns wirklich lange nicht mehr gesehen, was? Damit könnten wir später ins nächste Dorf reisen und Ausschau nach dieser Chimäre halten … aber bitte nicht krümeln. Ich habe gerade erst gesaugt.“ Ach, wie schön es doch war, dass Lin es alleine mit ihrer Anwesenheit gelang, eine unbeschwerte und gar witzige Seite des jungen Mannes an den Tag zu bringen. Das hatte er wirklich vermisst! Der Gesichtsausdruck des jungen Mannes wurde freundlicher und wärmer. „Es ist wirklich schön dich zu sehen.“, fügte der Rotschopf mit einem kleineren, aber ehrlichen Lächeln hinterher, während sich die rubinroten Seelenspiegel mit ihren goldenen Gegensätzen kreuzten. Und doch strahlte er bei diesen Worten ein gewisses Maß an Traurigkeit aus, denn die Unbeschwertheit der letzten Jahre war verflogen. Yuuki ahnte ja nicht, dass dies nicht nur auf ihn zutraf …
B-Rang Quest: Jagd auf die Chimäre 2/15 | Outfit | @Yuuki
Irgendwie bizarr, wie ähnlich sich das Ganze hier zu früher anfühlte. Es war ein bisschen, als würden sie die gleiche Szene nochmal spielen - nur eben wenige Jahre später. Sie spürte, wie sich ihr Inneres, was sich einfach nach Wohligkeit sehnte, daran klammerte - und dem ein bisschen nachzugeben war jawohl nicht falsch. Die Anspielung auf den Nachtisch, den Yuuki erwähnte, versetzte ihrem Herz nochmal einen kleinen, angenehmen Stich. Nostalgie war schon faszinierend. »Oh oh. Ich hoffe du bist nicht zu enttäuscht, dass ich uns den wohl gerade verwehrt hab.« In dem Fall versteckte Lin ihre Belustigung nicht allzu gut hinter dem Bedauern, dass sie gerade äußerte. Allerdings ließ sie es sich auch nicht nehmen, anschließend den Blick durch die Luft wandern zu lassen, so, als würde sie über etwas nachdenken, nur um schließlich wieder zu ihrem Gegenüber zu blicken und den Zeigefinger demonstrativ anzuheben. »Aber vielleicht - wenn du lieb bist - sorge ich dafür, dass es einen gibt.« Falls es in dem Laden überhaupt Nachtische gab. Ehrlich gesagt konnte sich die Dragonslayerin nicht mal vorstellen, welche Kost hier serviert wurde. Irgendwie aufregend! Apropos Essen, wo war die Karte? Nicht, dass sie sofort reinschauen würde, aber man musste ja.. He! Da wagte es der Rotschopf tatsächlich! Gut, sie hatte wirklich die perfekte Vorlage gegeben, dennoch zuckte sie bei den Worten Miss Metherlance kurz auf. Und dabei blieb es nicht! Man konnte wohl merken, dass ihre Zurückhaltung ein wenig nachgelassen hatte, als ihr Fuß - okay, verhältnismäßig sanft, und doch ermahnend - wohl kurz aufzuckte, als er gegen Yuukis Schienbein stieß. Auf ihren Lippen lag dabei ein perfektes, zuckersüßes Lächeln. »Gesprochen, wie ein wahrer Gourmet.« Hey, ein kleines bisschen liebevoller Schmerz war bestimmt auch eine gute Ablenkung, oder nicht?!
Sein nächster Kommentar ließ sie ihren halb gespielten Groll sogleich wieder vergessen, denn - keine Ahnung wieso - traf der sie hart. Sie blinzelte zwei Male verdutzt, ehe sie aufprustete und schließlich sogar in ein kurzes, aber herzliches Lachen ausbrach.Er hatte absolut recht, die Sprache hier war schon.. besonders. Doch die Betitelung als Fremdsprache war wohl wirklich genau der dumpfe Humor, der bei ihr zog. »Sind Fremdsprachen etwa nicht so deine Stärke?« Heh. Lin platzierte ihren Ellebogen auf dem Tisch, legte ihren Kopf auf der Hand ab und grinste Yuuki schelmisch an. »Vielleicht hilft es dir, wenn du sie selbst sprichst!« Und doch konnte die Metherlance nicht versprechen, wie gut sie es überleben würde, wenn Yuuki plötzlich anfangen würde, äh, besonders zu sprechen. Aber wer wusste schon, ob diese kurze Lerneinheit bereits dafür ausreichte!
Moment. Hatte sie da gerade Wolke gehört? »H-hast du gerade Wolke gesagt? So wie die am Himmel?« Sie brauchte definitiv einen Moment, um diese Information zu verarbeiten - und das sah man ihrem Gesicht auch haargenau an. Vor allem die Vorstellung, wie Yuuki auf einer fliegenden Wolke saß und genüsslich Kekse darauf verspeiste und sich dabei über jeden Krümmel ärgerte.. herrlich. Bei dem Gedanken zuckte ihr einer Mundwinkel kurz nach oben. Auf seine rhetorische Frage erfolgte ein langsames Nicken ihrerseits, bis sie sich endlich wieder im Griff hatte und statt verdutzt in die Luft nun maximal interessiert zu Yuuki blickte. »Also die Geschichte, wie du zu einer fliegenden Wolke gekommen bist, musst du mir definitiv erzählen! Wohl kaum mit einem riesigen Kescher, oder?« Eine weitere lustige Vorstellung. Tatsächlich hatte sie schon einmal von Wukong und seiner Wolke in irgendeinem Buch gelesen, weshalb sie nun skeptisch eine Braue lupfte und kurz später ergänzte: »Du verwandelst dich jetzt aber nicht in einen riesigen Affen oder so?« Bei den Worten durchbohrte ihr Blick ihn prüfend - wenn auch nicht ganz ernst gemeint. Es wäre dennoch etwas, was sie wissen wollen würde! …wieso auch immer. Als Yuuki die Wolke als ihr späteres Reisemittel ankündigt, machten sich gemischte Gefühle in der Dragonslayerin breit.Sie bewegte sich fort, oder? Vielleicht konnte man fliegend als Ähnlichkeit zu einem Drachen verbuchen und sie würde keine Probleme bekommen.. doch nur für den Fall sicherte sie sich lieber ab. »Und wie steht es um.. Erbrochenes?« Die Frage kam etwas leiser raus als geplant. Sie hatte sich damals im Ryuzetsu Land übergeben, allerdings nicht vor Yuukis Augen. Insgesamt doch recht unangenehm, sowas sogar irgendwie ernsthaft fragen zu müssen.
Als er ihr schließlich versicherte, dass es schön war, sie zu sehen, fiel ihr ein Stein vom Herzen. Klar, wenn es anders wäre, wäre diese gesamte Begegnung wohl ganz schön anders gelaufen - doch immerhin gab es Gründe, für die er auf sie böse hätte sein können. Wie das nicht beantworten seiner Briefe, oder nicht für ihn da zu sein, als er es womöglich wirklich gebraucht hätte. Für den ersten Moment erwiderte sie das Lächeln, wollte gerade ansetzen, eben jene Worte zurückzugeben, als eben diese Gedanken sie einholten und ihre Miene in die andere Richtung schlug. »A-also..« startete sie, als der Kellner plötzlich auftauchte und ihre bestellte Drachenschorle vor ihr auf dem Tisch abstellte. “Bittschee! Nu müssta aber doch’n hunger habn!” Na toll, welch Timing. Ganz so, als wäre die Situation gerade nicht gewesen - Schauspielerei war seit neuestem wohl ihre Stärke - schob sich ein erstaunlich echt aussehendes Lächeln auf ihre Lippen. »Ja, und wie! Gibts eine Karte?« “Ohjo, sowat ham’ wa gar nit. Da uff’m Brett steht allet wat wa ham! Nit so viel, aber daför umso besser!” Mit einem gewissen Stolz deutete er auf eine Tafel, welche mit Kreide beschriftet war und die ca. 5 unterschiedlichen Gerichte des Lokals präsentierte. Hmm, schwierig.. Doch wenn sie schon an einem solchen Ort war, dann sollte es ja auch etwas Lokales sein, oder? Also wurde etwas gepokert, denn bei dem Gericht stand wirklich gar nichts... »Hmm, dann nehme ich.. das Chef’s Spezial!« “Ooosgezeichnete Wahl! Und für de Burschn?” Nicht nur der Blick des Kellners, sondern auch Lins Blick wanderte zu Yuuki, mit einem gewissen neugierigen Funkeln. Für andere vermutlich super langweilig, aber die Metherlance mit ihrer Liebe zum Essen war durchaus gespannt, wofür sich ihr Gourmet Partner in Crime entschied!
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Yuuki
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Tja, da war es Linnéa mit ihrer überragenden Schauspielkunst gelungen, sowohl sich als auch Yuuki einen möglichen, gratis Nachtisch zu verwehren. Doch Ehrlichkeit währte schließlich am Längsten und es war ein Charakterzug, den er besonders an ihr schätzte. "Aber vielleicht - wenn du lieb bist - sorge ich dafür, dass es einen gibt.", teilte ihm die Dragonslayerin mit, gefolgt von einem freundlichen Tritt gegen sein Schienbein, als sie wie erwartet auf die Betitelung "Miss Metherlance" reagierte. Der Grynder zuckte geschauspielt zusammen, denn Schmerzen hatte er nicht. Allerdings ließ er ein belustigtes Glucksen verlauten und ein ehrliches Lächeln tauchte auf seinem Gesicht. Eine vertraute Konstante in diesen unsicheren Zeiten war wahrlich etwas Schönes. Und es war beruhigend zu wissen, dass sich scheinbar trotz aller Hindernisse in ihrer beiden Leben nichts zwischen ihnen geändert hatte. "Na dann werde ich wohl mein Bestes geben müssen.", teilte ihr der Rotschopf nach wie vor lächelnd mit. Hallo?! Es ging hier schließlich um Nachtisch!!! Bei der nächsten Aussage der Metherlance bezüglich der Fremdsprachen, zog Yuuki zunächst skeptisch die Augenbrauen hoch. Okay, die Vorlage hatte er gegeben, da musste er nun mit dem Tor rechnen. Aber das bedeutete noch lange nicht, dass er hier keine Konter geben konnte. Sie wollte Fremdsprachen? Dann bekam sie Fremdsprachen! "Noch a Drachenschorle. Derf’s a bissl mehr sei?", fragte der Grynder mit ernster Miene die Dragonslayerin des Lichts, die ihr Haupt in der Zwischenzeit auf ihrer Hand ruhen ließ und imitierte dabei den Akzent des Kellners so gut er konnte. Es vergingen einige Sekunden, ehe Yuuki sich nicht mehr halten konnte und auflachen musste. Es war lange her, dass er so unbeschwert sein und lachen konnte, fiel ihm gerade mit einem dumpfen Gefühl im Magen auf. Allerdings war es der Art der Schwarzhaarigen zu vergleichen, dass diese Seite in ihm immer wieder zum Vorschein gebracht wurde.
Die rubinroten Seelenspiegel ruhten auf der Runenritterin und beobachteten diese interessiert, während sie ganz offensichtlich versuchte sich vorzustellen, wie man auf einer Wolke ritt. Erstaunlich viele Menschen reagierten auf die Aussage seines Reisegefährts auf diese Art und Weise. Überhaupt nicht nachvollziehbar, was? "Ja, so eine Wolke wie am Himmel.", bestätigte er ihre verdutze Aufsage mit einem Glucksen, ehe er wieder leise auflachte und als nächstes den Kopf verneinend schüttelte. "Keine Sorge, ich verwandel mich schon nicht bei Vollmond in einen Riesenaffen, der unkontrolliert alles um sich herum klein schlägt." Eine lustige Vorstellung, die aber definitiv ins Reich der Fantasie gehörte. So etwas war doch nicht möglich ... oder? Oder?! Wie dem auch sei, ehe der Rotschopf dazu kam, zu seiner Geschichte aufzuholen, erkundigte sich Lin mit einem Anflug von ... Sorge schien es ... wie es um Erbrochenes stand. Ihm war mittlerweile bewusst, dass sie nicht gut mit sich fortbewegenden Reisemitteln umgehen konnte. Doch glücklicherweise brauchte sie sich darüber keine Sorge zu machen! "Gar kein Problem. Das kann ich einfach mittels meiner Zeitmagie rückgängig machen. Du brauchst dir also keine Sorgen zu machen. Aber ...", legte der Rotschopf eine Kunstpause ein. "... das wird dich was kosten. Mindestens einen Nachtisch!", beendete er seine Aussage mit einem Schmunzeln, was verdeutlichen sollte, dass er nur scherzte. Allerdings war Zeitmagie vermutlich auch etwas Neues für die Metherlance. Wie würde sie wohl diese Neuigkeit aufnehmen?
Es stand ein rührender Moment bevor ... den der Kellner der Gaststube mit seinem überragenden Timing zunichte machte. Na danke dafür! Die schwarzhaarige Gourmet erkundigte sich sofort nach einer Speisekarte, die es hier nicht gab. Stattdessen standen die fünf Speisen an der Tafel. Lin entschied sich sehr schnell für die Spezialität des Hauses, doch der Grynder studierte die Tafel ein wenig länger, ehe er auch bereit war, seine Bestellung abzugeben. "Für mich bitte Nummer drei, die Wildschweinhaxe und auch die Nummer vier, die zwei belegten Landbrote.""Koooomt.", ließ der endlich zufriedengestellte Kellner verlauten, als er die Bestellung der beiden Magier entgegennahm und sogleich in Richtung Küche wuselte. Dass der Grynder gleich zwei Hauptspeisen bestellte, hatte tatsächlich mal weniger damit zu tun, dass er ein ewiger Nimmersatt war, sondern war vielmehr eine ausgereifte Überlegung für den weiteren Verlauf des Tages. "Lass uns schnell eine Stärkung zu uns nehmen, damit wir und anschließend auf die Jagd nach der Chimäre machen können. Und falls wir unterwegs Hunger bekommen, haben wir ja noch die zwei Landbrote.", teilte er der Metherlance mit einem Zwinkern mit. Oh ja, bei Essen machte ihm niemand etwas vor!
Nun war aber endlich der Moment gekommen, in welchem er über seine Wolke berichten. „Nein, die Wolke habe ich nicht mit einem Kescher bekommen. Sie ist ein magisches Artefakt, einst im Besitz von Wukong, der Affenkönigs aus den Legenden gewesen. Sie ist eines von mehreren Artefakten von Wukong, die ich besitze. Die anderen trage ich an der Hüfte, auf meinem Rücken und sogar hier im Ohr.“ Bei diesen Worten zeigte Yuuki in der Reihenfolge zunächst auf die karmesinrote Kürbisflasche, welche an einer Schlaufe an seiner Hose gebunden war, über seinen Umhang, den er trug und schließlich den metallenen Stift in seinem Ohr, welches er der Runenritterin zuwandte, damit sie den silbernen Miniaturstift darin erkennen konnte. "Erinnerst du dich noch den den metallenen Stift aus diesem Drachentempel tief in der Wüste? Das war nur das erste von mittlerweile fünf Artefakten von Wukong, die ich besitze. Aus irgendeinem Grund, wurde ich vom Affenkönig auserkoren und bin deshalb dazu befähigt, seine Artefakte zu gebrauchen.", erklärte Yuuki mit einem kleinen Lächeln, denn er war ziemlich stolz darauf. Es gab ja einen Grund, warum er den Rufnamen "Avatar des Wukong" erhalten hatte: Es lag vor allem an seiner Beherrschung dieser antiken und mächtigen Artefakte. In diesem Moment kam ihm eine lustige Idee, weshalb er seine beiden Ellenbogen aus dem Tisch platzierte und seinen Kopf auf seine Hände abstützte. "Interesse, Bekanntschaft mit dem Geist von Wukong zu machen?" Mal sehen, was Lin von dieser Idee hielt!
B-Rang Quest: Jagd auf die Chimäre 3/15 | Outfit | @Yuuki
Die Dragonslayerin nickt bestärkend - immerhin war lieb sein nicht gerade einfach. Gerade bei diesen beiden Kandidaten, die sich den lieben langen Tag triezten, wenn sich mal wieder eine passende Möglichkeit bot. Als Yuuki dann unerwarteter weise ihre Herausforderung annahm und den tollen lokalen Akzent zu seinem besten gab, herrschte für wenige Sekunden nahezu peinliche Stille. Ihr Blick? Ernst, prüfend, als ob er gerade eine Prüfung ablegte - ganz ähnlich wie bei ihm. Bis dann nach wenigen Sekunden beide in Gelächter ausbrachen. Man konnte nur hoffen, dass die dort ansässigen Leute ihre Unterhaltung nicht mitverfolgt hatten. Ihre Albernheiten hatten definitiv Potential, ein bisschen übel aufzustoßen. Aber najaaaa! So oder so - herrlich. So herrlich, dass sich die Metherlance nach diesem kleinen Lachanfall eine winzige Träne, die sich in ihrem Augenwinkel gesammelt hatte, beherzt wegwischen musste. Ganz zu schweigen von der bösen Haarsträhne, die wieder zurück an ihren Platz hinter ihr Ohr verfrachtet wurde. Im Anschluss griff Linnéa zur Drachenschorle - Yuukis, denn ihre war zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht angekommen - nahm einen Schluck und schob es schließlich in seine Richtung. »Jo bidde.« Ihre Impression war deutlich schlechter, aber sie hatte ja auch keine so tiefgehende Recherche machen können, wie er! Und gerade weil ihre Worte so schlecht versucht und noch dazu untypisch für die Runenritter klangen, kam sie um ein weiteres Prusten nicht herum. Von außen wäre wohl schwer zu glauben, dass hier zwei eigentlich äußerst fähige Magier saßen, die sich stets um das Wohl der Menschheit bemühten. Naja.
Die Dragonslayerin spürte einen Hauch von Beruhigung, als Yuuki ihr versicherte, nicht zum Weraffen zu werden. Huh, dabei war das doch eigentlich nur ein Scherz gewesen! Aber he, Yuuki war halt auch immer gut für Überraschungen. Nicht zu vergessen sein Flugstunt bei ihrem Abenteuer im Ryuzetsu Land. »Wenn doch sollte ich wohl einen passenden Riegel parat haben. Mit.. Bananengeschmack?« witzelte sie kurz, ehe sie sich bei seinen Worten auf ihre Sorge zum Erbrochenen ein wenig versteifte. Okay, cool, Zeitmagie auch noch. Wo wir bei Überraschungen waren. Doch die Überraschung war es nicht, die Lin zu ihrer Versteifung brachte. Sondern eher die Vorstellung, wie sie sich übergab, und das ganze dann rückwärts abgespielt wurde. Würde das so passieren? Würde sie.. »Rückgängig machen als wäre es nie passiert, oder rückgängig machen in dem Sinne.. es läuft wieder zurück dahin, wo es hergekommen ist?« Eine schaurige Vorstellung, vor allem wenn sie mit Geschmack verbunden wäre. Aber bestimmt war es nicht so! Zumindest legte sie ihre Hoffnung dahin. Ansonsten wäre sie nun eben umso motivierter, ihre Mageninhalte dort zu lassen, wo sie denn hingehören. Das Tragische am Ganzen war einfach, dass dies keine Gegebenheit war, an die sie sich in den letzten Jahren auch nur ein bisschen gewöhnt hatte. Man sollte es meinen, doch es blieb einfach schlimm. Immer. wieder. Die Schwarzhaarige schüttelte sich kurz, um aus dieser Erkenntnis wieder zurück ins aktuelle Geschehen zu kommen. »Gut, dass du das im Ryuzetsu Land noch nicht konntest. Das wäre ganz schön unfair gewesen.« …wenn vielleicht auch besser für sein Wohlergehen. Wieder formte sich ihr Mund zu einem neckischen Grinsen. Das war aber auch einfach eine der bleibendsten Erinnerungen, die sie hatte. »Das heißt wohl auch, man sollte sich in deiner Gegenwart besser nicht blamieren, sonst landet man noch in einer Endlosschleife zu deiner Erheiterung!« Jap, das war definitiv eine Herausforderung, weil ihr peinliche Momente irgendwie generell in Yuukis Gesellschaft passierten. War es vielleicht seine Schuld?!
Linnéa blinzelte überrascht, als der Grynder nicht nur ein sondern gleich zwei Gerichte bestellte. Sie vermutete seinen Masterplan noch nicht. Vielleicht bezog die Wolke ihre Kraft ja aus seinem Magen und er war deshalb so ausgehungert? Nein, scherz bei Seite. Sie wusste ja, dass er viel essen konnte. Doch stellte sich die Metherlance einen Kampf mit massiv gefülltem Magen schon eher.. unangenehm vor. Und dann erfuhr sie auch schon, was es damit auf sich hatte. So so, bereits an die Zukunft gedacht! Wieder unbegleitete ihr ein kurzes Lachen, als er seinen Plan auch noch souverän mit einem Zwinkern untermalte. »Es wäre auch tragisch, mit leerem Magen kämpfen zu müssen, wenn uns die Chimäre zu lange warten lässt. Gut mitgedacht, ehrenwerter Herr Grynder.« Sie konnte seinen Namen nicht so übertrieben aussprechen, ohne es nicht durch eine kurz hervorblitzende Zunge wenigstens ein bisschen ins Lächerliche zu ziehen. Ein gaaaanz bisschen! Erst im Anschluss erfuhr sie immerhin, dass es vielleicht gar nicht so falsch gewesen wäre, ihn so zu betiteln! Absolut interessierte beäugte Linnéa die Gegenstände, die ihr vorgeführt wurden und verengte dabei nachdenklich die Augen, während sie versuchte auszumachen, was sie wohl bewirkten. Nach all den Flugmöglichkeiten, die er bereits besaß, glaubte sie zumindest schonmal nicht, dass der Umhang das Klischee erfüllte, ihn fliegen zu lassen. Unsichtbarkeit wohl eher auch nicht, oder? Oh, sie hatte einige Thesen für jeden von ihnen. Und doch war sie von keiner wirklich überzeugt. »Vom Affenkönig auserkoren hört man auch nicht alle Tage. War dein Jahr irgendwie länger als meins? Hast du mit deiner Zeitmagie getrickst?« Wieder schoben sich ihre Augen etwas enger zusammen, als sie ihn prüfend anblickte. Und dann gewann doch die Neugierde. »Was können diese Artefakte? Und hast du als Auserkorener des Affenkönigs auch irgendwelche.. Verantwortungen?« Vielleicht musste er sein Volk führen, die Gegenstände mit Bedacht nutzen und irgendwann weitergeben.. oder vielleicht hatte sie auch einfach zu viele seltsame Bücher gelesen. Als er sich nun so verschwörerisch auf dem Tisch abstützte, rechnete Linnéa schon mit der nächsten Bombe, die er gleich platzen ließ. Und das tat er, allerdings weitaus anders, als erwartet. Eine komische Mischung an Gefühlen machte sich in ihr breit. Aufregung, Neugierde, und auch irgendwie.. eine Art von Angst? Geisterthemen hatten sie schon immer irgendwie erschaudern lassen. Die ganze Thematik von Seelen nach dem Tod.. Puh! Und doch würde sie sich sowas bestimmt nicht entgehen lassen, wenn es ihr wirklich möglich war. Ein bisschen erinnerte seine Begeisterung zu Wukong sie auch an ihre Beziehung zu Luxren. Sie konnte sich durchaus vorstellen, die beiden bei Zeiten auch einander vorzustellen. »S-sowas geht? … Ja, klar!« Dann dachte sie noch einen Moment weiter darüber nach, ehe sie ihren Kopf näher zu Yuukis bewegte und etwas leiser fragte, fast so als hätte sie Angst, dass Wukong sie - wohlmöglich durch sein Artefakt am Ohr oder so! - hören konnte: »...wie ist er denn so? Ich hoffe nicht so teuflisch, wie Luxren manchmal.« Gut, dass Luxren sie zumindest nicht hören konnte!
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Yuuki
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Yuuki war allgemeinhin als Gourmet und Nimmersatt bekannt, doch was wenige wussten: sein Futterneid war ziemlich ausgeprägt. Wenig verwunderlich also, dass er höchst selten mit jemandem sein Essen teilte, wenn man nicht zufällig zu dem kleinen Personenkreis gehörte, die er seine Freunde nannte. Ein Glück also für Linnéa, dass sie zu dieser Gruppe gehörte und sich somit keine Sorgen über eine Reaktion des Grynders machen brauchte, als sie seine Drachenschorle stibitzte. Damals in der Wüste vor all den Jahren hatte er auch seinen Proviant mit ihr geteilt, was ganz und gar unüblich war - die beiden anderen Questpartner waren hingegen leer ausgegangen. Ihre Fremdsprachenimpro ließ er mal unkommentiert, denn man konnte ja nicht in allem perfekt sein, was?
Kurioserweise mochte der Rotschopf Bananen und Müsliriegel mit Bananengeschmack, jedoch hatte er niemals darüber nachgedacht, ob das zufällig aufgrund seiner Beziehung zu Wukong war. Nein, das war doch nicht möglich... oder etwa doch? Hmm, den Gedanken an Bananen aus seinem Verstand vertreibend, lauschte er den alarmiert klingenden Worten der jungen Frau hinsichtlich der Art und Weise, wie er Erbrochenes rückgängig machen konnte. Der junge Mann legte den Kopf schief und blickte die Runenritterin aus seinen rubinroten Seelenspiegeln mit einem Hauch Schalk an, ehe er ein breites Lächeln aufsetzte und auf ihre Frage antwortete. "Es ist durchaus beides möglich, mit verschiedenen Zaubern. Aber dir zu liebe ... würde ich vermutlich ersteres anwenden und es einfach ungeschehen machen." Zweiteres ging auch, das wusste Yuuki, da er diesen Zauber ja bereits so mal während einem All you can eat Wettbewerb eingesetzt hatte, als sich sein Tischnachbar unschön übergeben hatte. Was danach folgte, war mindestens ebenso ekelhaft, aber das ist ja lange her und nicht mehr der Rede wert! Allerdings brauchte sich die Metherlance keine Sorgen zu machen, denn über die Fähigkeit der Gefangenschaft in einer Endlosschleife verfügte er nicht. Dafür aber über etwas anderes, was er seine Gegenüber mit einem Aufglucksen wissen ließ. "Über so einen Zauber verfüge ich nicht, keine Sorge. Aber zumindest kann ich dich beim Fallen stoppen und zurüclspulen, ehe du auf deine Nase fällst.", neckte er sie mit einem frechen Grinsen. Es war wirklich abwechslungsreich und erfrischend, wie er in Lins Anwesenheit jegliche Sorgen vergessen konnte - und wenn es auch nur für einen Moment war!
Herr Grynder war gelinde überrascht von Miss Metherlances Frage bezüglich einer Aufgabe oder Verantwortung als Avatar des Wukong. Nachdenklich führte der Rotschopf seine Hand an seine Schläfe und überlegte. So etwas hatte ihn bisher noch niemand gefragt und auch er hatte Wukong niemals über den Grund gefragt, warum gerade er auserkoren worden war. Oder, was für eine Verantwortung dieser Titel und das Führen dieser mächtigen Relikte mit sich brachte - nun, über seine Verantwortung als mächtiger S-Rang Magier hinaus. Yuuki überlegte einen weiteren Moment lang, während er seine folgenden Worte mit Bedacht wählte. "Die letzte Zeit war ... äußerst turbulent und ohne Ruhe. Es ist wirklich viel passiert ..." Bei diesen Worten dachte er unweigerlich an das Schicksal seines älteren Bruders, doch wollte er die freudige Stimmung jetzt nicht vermiesen und vertrieb diesen Gedanken deshalb wieder aus seinem Kopf. "Ich habe in kurzer Zeit viele der Artefakte Wukongs gefunden. Ob es Zufall war oder doch Absicht, kann ich natürlich nicht sagen. Aber mir sind jetzt keine speziellen Aufgaben oder Verantwortung bekannt...", fügte der junge Mann langsam und mit nachdenklichem Gesichtsausdruck hinterher. Wukong hätte ihm doch schon mitgeteilt, falls er etwas Besonderes tun musste, oder etwa nicht? Das Interesse über seine Artefakte entfachte neue Begeisterung in Yuuki, sodass sich Lin auf einen guten alten Wasserfall an Informationen freuen durfte. "Wukongs Geist ruht in der Affenkrone, die ich beschwören kann. Er hat sich als guter Lehrmeister im Umgang mit Stabwaffen als auch im waffenlosen Kampf erwiesen und war auch eine großartige Unterstützung im Kampf gegen übernatürliche Gegner - dämonische und göttliche Wesen.", flüsterte Yuuki der Runenritterin den letzten Teil zu, denn er wollte in dieser Gaststube kein Aufsehen erregen. "Wukong spürt es, wenn Lügen ausgesprochen werden." Ein durchaus interessanter Fakt für eine Runenritterin im Verhör, was? "Der Legende nach war der Affenstab einst eine der Steinsäulen, die den Palast des Drachenkönigs trugen. Der Drachenkönig rühmte sich damit, dass niemand die Säulen bewegen konnte und forderte jeden dazu auf, sich daran zu versuchen. Sofern es jemand Würdigem gelang, die Säule zu stemmen, würde er sie ihm überlassen und ihn rühmlich beschenken. Bis zur Ankunft des Affenkönigs, war diese Tat niemandem gelungen, ehe er es schaffte und die Säule fortan als Waffe benutzte. Ich kann dementsprechend die Größe des Stabes nach Belieben ändern und sogar so groß wie eine Säule werden lassen!", beendete der junge Mann nun mit begeistertem Gesichtsausdruck und untermalenden Handgesten seine Erzählung zu dem Affenstab. "Dann habe ich noch meine karmesinrote Kürbisflasche, die Wukong einst zwei Dämonenbrüdern abnahm und die eine äußerst mächtige Taschendimension darstellt. Dort führe ich auch all meine Ausrüstung und Vorräte mit. Und natürlich Essen." Der letzte Teil wurde von einem Zwinkern begleitet. "Außerdem habe ich noch den Affenumhang, den ich mit Mana speisen kann, um einen zusätzlichen Ersatzvorrat zu haben. Und dann natürlich noch die Wolke, mit der Wukong einst durch die Lüfte geflogen ist." Puh, das waren jetzt eine Menge an Informationen gewesen. Aber hey, die Schwarzhaarige hatte sich doch danach erkundigt, also hatte das Lexikon Herr Grynder wie gewünscht geliefert!
Die Dragonslayerin schien sichtlich nervös ob der Begegnung mit Wukong, auch wenn sie diesem Kennenlernen zustimmte. Beinahe verschwörerisch beugte sie sich vor und näherte sich ihm, um leise danach zu fragen, wie Wukong war. Als sie ihren Ziehvater Luxren erwähnte, blitzten Yuukis Augen interessiert auf, denn er wollte unbedingt mehr über diesen erfahren. Offensichtlich schien er jedoch aus anderem Holz geschnitzt zu sein, als der Affenkönig. Seine rubinroten Seelenspiegel kreuzten die goldenen Gegensätze, ehe der Grynder sich ebenfalls vorbeugte und Lins Gesicht näherte. "Lass dich überraschen.", flüsterte er zurück und führte eine Handbewegung aus, mit welcher er die Affenkrone auf Lins Haupt materialisierte. Die Metherlance hatte nichts zu befürchten, aber möglicherweise hätte Yuuki sie doch vorwarnen sollen, dass Wukong nett war, aber durchaus ... kauzig auftreten konnte, um es mal politisch korrekt auszudrücken. *Uh, uh, uh! Wer bist du denn? Etwa die Auserwählte meines Auserwählten? *, ertönte eine neugierige Stimme, begleitet von Affenlauten, in ihrem Verstand. *Oh, eine Drachentochter! Es ist lange her, dass ich den Drachenkönig sah ... nun gut, du hast meinen Segen! * Ja, der Grynder hätte die Metherlance definitiv vorwarnen sollen!
Eingesetzte Zauber:
Wukong’s Crown TYP: Elementlose Magie ELEMENT: --- KLASSE: II ART: Support MANAVERBRAUCH: 50 pro 5 Minuten MAX. REICHWEITE: Beim Anwender SPEZIELLES: Persönlicher Zauber von Yuuki Grynder VORAUSSETZUNGEN: The Masked, Willenskraft Level 5, Manaregeneration Level 3 BESCHREIBUNG: Einer alten Legende nach, trug der Waffenkönig eine Krone, die ihm dabei half, seine immensen Kräfte zu kontrollieren und in Schach zu halten. Bis zu seinem Tod, nahm der Affenkönig sie niemals ab und sein Leichnam soll sie heute noch tragen. Ob dies der Wahrheit entspricht, sei dahingestellt. Was sich jedoch nicht von der Hand weisen lässt, ist, dass sich tatsächlich der Geist einer Kreatur, die sich selbst der Affenkönig nennt, in der Krone haust. Beschwört der Anwender die Affenkrone, so kann er mit diesem Geist sprechen, der ihm manchmal nützliche Sachen, aber manchmal auch Verrücktes erzählt. Dabei plappert der Geist auch mal gerne ungefragt darauf los und kommentiert ungefragt das Geschehen um den Anwender herum. Sollte der Affenkönig besonders guter Laune sein, so wird sich auch sein Abbild vor dem Anwender materialisieren und mit ihm sprechen, wobei ihn lediglich dieser sehen kann. Wäre es nicht um den nützlichen Effekt, den er mit sich bringt, wäre es wohl ein eher nerviger und nutzloser Zauber: Trägt der Anwender die Affenkrone, ist er nämlich in der Lage zu spüren, wenn es sich bei etwas Gesagtem um eine Lüge handelt. Dabei erspürt er ausschließlich, wann gelogen wurde und nicht, was der Grund für die Lüge oder was die Wahrheit ist. In diesen Augenblicken wird der Geist des Affenkönigs reagieren und den Anwender darauf hinweisen – auf seine eigene, nervige Art und Weise. Diese Maske lässt sich außerdem mit einer anderen Maske der gleichen Klasse kombinieren.
B-Rang Quest: Jagd auf die Chimäre 4/15 | Outfit | @Yuuki
Ein irgendwie zufriedenes Schmunzeln legte sich auf Linnéas Lippen, als Yuuki doch einen Moment länger über ihren Bananenriegel Einwand nachzudenken schien. Hatte sie ihn da etwa ertappt, ohne dass er es zuvor realisiert hatte? Die kleine Genugtuung blieb allerdings nicht lang, denn seine ‘Beruhigung’ zum Thema das Übergeben war gar nicht mal so beruhigend. »Vermutlich? Das klingt aber nicht gerade überzeugend..« Gespielt schmollend schob Lin ihre Unterlippe ein kleines Stück nach vorne und setzte einen bedröppelten Blick auf - ein kleiner Trick, den sie in ihrer Undercover Mission von einer Gilden’kollegin’ abgeguckt hatte. Ein Glück, dass ihr diese Tatsache nicht klar war, denn die Dragonslayerin wäre definitiv wenig erfreut über jedes kleine Detail, was aus dieser Zeit an ihr hängen blieb, da es sich irgendwie.. falsch anfühlte. Oder? Immerhin hatte sie es ja dennoch erlebt.. Egal! So oder so sollte es nur dazu dienen, eine etwas bessere Versicherung von ihrem Questpartner zu erhalten! Aber hey, immerhin konnte er keine Zeitschleife herbeiführen. Ein Glück. Wobei er doch gerade eben zugegeben hatte, die Zeit zurückdrehen zu können. Also irgendwie.. war es ihm ja doch möglich, oder? Eben jene Tatsache und seine Wortwahl der hinzugefügten Information jagten ihr einen kurzen Schauer über die recht blasse Haut, als ihr klar wurde, wie mächtig eine solche Magie doch ist. Ein Glück, dass es Yuuki war, der sie beherrschte, und sie ihm vermutlich sogar ihr Leben bereitwillig anvertrauen würde. Und sooo schlimm würde er sie schon nicht triezen wollen, oder? Eine beruhigende Feststellung, die ihr recht schnell wieder die Sorgen nahmen und sie stattdessen dazu brachte, auf das Gewitzel einzugehen. »Mich zurückspulen klingt zwar etwas übergriffig, aber ich nehme das dankend an. Ich hab meine überaus gut funktionierende Nase ziemlich gern!« Unterstützend zu dieser Aussage tippte sie kurz auf ihre Nase - die ihr übrigens bestätigte, dass Yuuki trotz all seiner neuen Fähigkeiten und Erlebnisse zumindest noch genau so roch, wie früher auch!
Mit dem Punkt der Verantwortung hatte Linnéa scheinbar wieder etwas erwischt, worüber Yuuki noch nicht wirklich nachgedacht hatte. Andererseits - wer würde darüber schon nachdenken, wenn ihm nicht konkret etwas von Wukong gesagt worden wäre? Und dies schien wohl nicht der Fall gewesen zu sein. Nach einigen Sekunden neigte die Dragonslayerin ihren Kopf leicht zur Seite, während sie ihn aufmerksam beobachtete und auf die Worte warte, die er gerade vorzubereiten schien. Als sie realisierte, dass es um die letzte Zeit ging, wurde ihr Blick dabei ein wenig ernster. Bei seinen Erläuterungen dachte sie dann selbst mit über die Thematik nach, wobei ihr Blick nachdenklich gen Decke wanderte. »Hmm. Klingt schon weniger nach Zufall. Die Frage ist..« bei diesen Worten senkte sich ihr Kopf wieder, ehe ihre goldenen Augen das rubinfarbene Gegenstück suchten. »...was passiert wohl, wenn du alle Artefakte hast?« Nach einer kurzen Pause, in welcher ihre Blicke aufeinander lagen und Zeit war, über diese Frage nachzudenken, ergänzte sie noch: »Weißt du, wie viele dir noch fehlen? …oder welche?« Oh, und dann kam sie. Die Unterrichtsstunde - okay, Unterrichts-5-Minuten des Yukihina Grynder! Als Lin diesen Blick in seinen Augen wahrnahm, rutschte sie kurz auf dem Stuhl in eine bequeme Position, in der sie ihm dann aufmerksam zuhörte. Wirklich aufmerksam. Und genau wie aufmerksame Schüler das so taten, folgte ihr Blick mit großen Augen jeder Handbewegung die er machte, wo der jeweilige Gegenstand - so gut es aus ihrer Position ging - genau untersucht wurde. Bei der Erwähnung vom Kampf gegen göttliche und dämonische Wesen flitzte ihr Blick kurz zurück zum Grynder, eine Braue gelupft. Okay, da gab es wohl noch deutlich mehr, wonach sie ihn löchern würde. Vielleicht, wenn sie wirklich auf dieser ominösen Wolke saßen. Ob sie so weich war, wie man sich das - unrealistischer Weise - immer vorstellte? Oh, hey, keine Ablenkung! Unterricht! Gerade die Tatsache, dass Wukong Lügen spüren konnte, speicherte sich die Runenritterin im Hinterkopf. Nicht, dass sie vor hatte, ihn anzulügen.. »Ohooo« rutschte ihr bewundernd raus, als ihr pantomimisch der Affenstab präsentiert wurde. »Ich wäre jetzt besonders beeindruckt gewesen, wenn du die Säule bewegt hättest.« Ein neckendes Grinsen, bevor ihr dann einfiel, dass es sich dabei scheinbar um das winzige Stäbchen an seinem Ohr handelte? »Moment. Also ist das kleine Stäbchen an deinem Ohr diese Säule?« So. praktisch. Und doch wurde dieses praktisch schnell getoppt, als er auf die kleine rote Flasche deutete, die anscheinend ein ganzes Festmahl, äh, eine ganze Ausrüstungskammer mitnehmen konnte! »Aber an der Haltbarkeit des Essens ändert es vermutlich nichts, oder? …oder schleppst du darin auch einen Kühlschrank mit?!« Ungläubig deutete sie auf das kleine Fläschchen. Wobei, sie hatte durchaus von Taschendimensionen gehört - nur nie aktiv darüber nachgedacht, wie praktisch sowas doch tatsächlich war. Und eine Frage blieb ihr da noch. »Kannst du damit auch Menschen.. verstauen?« Eine interessante Vorstellung, die ganze dunkle Gilde, die wohl derzeit ihr zweites Zuhause war, einfach einzusaugen und direkt ins Gefängnis der Rune Knights zu liefern. Und doch unwahrscheinlich, dass das wirklich möglich wäre. Als Yuuki seine Erläuterungen schließlich beendete, war Lin zweifelsohne beeindruckt und blickte ihn für wenige Momente mit einem offenen Mund an, ehe sie einmal blinzelte und ihre Fassung so zurückgewann. »Wow. Also was ich heute gelernt hab: Leg dich niemals mit Yuuki Grynder an. Ein Glück, dass ich deinen Schwachpunkt kenne!« Selbstverständlich war damit Essen gemeint. Die Dragonslayerin konnte zuvor schon erahnen, dass es sich bei dem Rotschopf um einen starken Magier handelte - obwohl sie ihn eigentlich nie im Kampf gesehen hatte - doch diese Informationen toppten definitiv ihre Vorstellungen. Ein bisschen nagten sie vielleicht auch an ihrem Ego, doch sorgten vor allem dafür, dass sie umso motivierter war, sich selbst auch zu verbessern. Unbewusst wanderte ihr Blick für einen kurzen Moment auf ihre zu sich gewandten Handflächen, um genau diesen Gedanken zu festigen. Mehr. Training.
Und dann geschah alles so schnell. Zu schnell. Gerade noch hatte Yuuki Lin angeboten, Bekanntschaft mit Wukong zu machen, doch statt ihm irgendwelche Tipps oder Vorbereitung zu geben, sollte sie sich überraschen lassen? Kaum zwei Wimpernschläge später spürte sie zwar kein Gewicht auf ihrem Kopf, doch dafür eine Präsenz in ihrem Kopf, als plötzlich eine Stimme erhallte. Ohne jede Vorbereitung, einfach ins kalte Wasser geschmissen. Na danke! Die Runenritterin war es gewohnt, hin und wieder Nachrichten anderer Rune Knights auf diese Weise zu empfangen, doch die Stimme eines Affenkönigs, der dazu auch noch sehr schnell durch seine affigen Laute bestätige, eben jener zu sein.. Die 20-Jährige war absolut überrumpelt und brauchte ein paar Sekunden, ehe die gehörten Worte wirklich bei ihr ankamen. »Uhm. Linnéa Metherlance, Mitglied der Rune Knights. Freut mich, deine Bekanntschaft zu machen, Wukong. Wenn überhaupt.. hab ich wohl Yuuki ausgewählt, ganz wie du.« Ausgewählt. Für die Quest. Oder was sollte er sonst meinen? Ihr Herz beschleunigte sich, als er sie plötzlich als Drachentochter betitelte. Okay, er konnte Lügen erkennen, aber woher wusste er das? Nicht, dass sie es als schlimm erachtete, doch so plötzlich war sie noch nie ertappt worden. Und dann auch noch.. Drachenkönig? »Es gibt einen Drachenkönig? Kennst du viele Drachen - oder sogar Luxren?« Jap, nun hatte er ihre volle Aufmerksamkeit. Die Sache mit dem Segen ließ sie kurz stutzen, auch wenn im ersten Moment ein »Oh, vielen Dank!« als Erwiderung aus ihr herausrutschte. Hey, wenn ein Affenkönig einem seinen Segen gab, durfte man jawohl etwas aufgeregt sein, oder? »..aber wofür?« Hmm. Das Ganze ging echt plötzlich, sodass ihr im ersten Moment gar keine angemessenen Fragen einfielen - und das, obwohl das Ganze sie echt neugierig machte. »Kommuniziert ihr häufig so?« Man konnte ja klein anfangen. Immerhin kam sie nicht auf den Gedanken, wie komisch es nach außen hin aussehen musste, dass diese Krone über ihrem Kopf schwebte und sie angeregt mit sich selbst quasseln, während Yuuki daneben saß. Ob man sie für bekloppt hielt?
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Als Lin sich auf ihre Nase tippte und ihm mitteilte, dass sie ihr außergewöhnliches Riechorgan gerne hatte, blitzte ein flüchtiges Grinsen auf dem Gesicht des Grynders auf. Dass die Gute über einen hochentwickelten Geruchssinn verfügte, der dem eines Hundes sicherlich in nichts nachstand, wusste er ja. Puh, aber zum Glück roch Yuuki ja nach wie vor nach ... naja, Yuuki halt. Wäre ja seltsam gewesen, wenn der Gute plötzlich nach Affe gerochen hätte, was? Wukong in Ehren, aber das wäre eine Veränderung gewesen, auf die er gut und gerne hätte verzichten können.
Auch für die Metherlance klang es nicht gerade nach Zufall, dass der Rotschopf in so kurzer Zeit diverse Artefakte eines zugehörigen Sets gefunden hatte. Da musste mehr dahinter stecken! Manch einer hätte es Schicksal genannt, aber wirklich den Finger auf die Wunde legen konnte er natürlich nicht. Hmm... Nachdenklich blickte er die Dragonslayerin an, die sich weiter interessiert nach Wukongs Artefakten erkundigte. Was wohl geschah, sobald er über alle Gegenstände verfügte? Gute Frage, nächste Frage. "Tatsächlich hat Wukong diesbezüglich nichts gesagt. Aber mir fehlt nur noch ein Artefakt ... den magischen Fächer des Affenkönigs. Den Legenden zufolge, konnte der Affenkönig damit Wirbelstürme entfachen. Aber wo sich der Fächer befindet und was sich damit wirklich machen lässt, kann ich dir nicht sagen.", beendete der junge Mann seine Erklärung zum sechsten und letzten Artefakt. Möglicherweise geschah ja wirklich etwas Besonderes, sobald das Set vollständig war? Nur die Zeit würde es zeigen, sobald es Yuuki gelang, den Fächer ausfindig zu machen. Zum Glück handelte es sich bei Lin um eine wissensbegierige Studentin, sodass Professor Grynder eine aufmerksame Zuhörerin während seiner Kurzvorlesung hatte. "Dieses kleine Stäbchen in meinem Ohr kann ich durchaus in eine Säule verwandeln. Du wärst überrascht, wie effektiv so eine zehn Meter breite und hundert Meter lange Säule zur Bekämpfung einer Untotenarmee ist.", schmunzelte Yuuki seiner Gegenüber eine Erklärung zu seinem Affenstab zu. "Oh, eine gute Idee! Daran hatte ich bisher noch gar nicht gedacht!", rief der Grynder begeistert aus und strahlte die Schwarzhaarige an. "Einen Kühlschrank in meiner Taschendimension! Damit sollten sich auch verderbliche Produkte länger lagern lassen. Oder aber, ich friere die Zeit für die Produkte ein ... hmm, das wäre doch mal was! Menschen lassen sich damit auch verstauen und transportieren, allerdings nicht ohne deren Einwilligung." Schade, denn sonst könnte man die Bösen ja einfach einsaugen und im Gefängnis wieder ausspucken! Als Lin ihm schließlich mitteilte, dass sie sich niemals mit ihm anlegen würde, sie jedoch sein Kryptonit kannte, musste der Rotschopf aufglucksen. Ja, Essen war sowohl seine Leidenschaft, als auch seine Schwäche!
Belustigt stellte der Rotschopf fest, dass die Metherlance nicht in Gedanken mit Wukong kommunizierte - so wie er selbst es tat - sondern laut sprach. Somit bekam er zumindest eine Seite des Gesprächs mit. Als die Runnenritterin sich vorstellte und etwas erzählte, gewann die Neugier, weshalb sich der Grynder mental ins Gespräch einklinkte, indem er ebenfalls die Krone auf sein Haupt beschwor. Wukong's Crown. Linnéa hatte ihn ausgewählt ... für die Quest natürlich, dachte Yuuki. Immerhin hatte sie ihm einen Brief geschrieben und ihn dazu eingeladen, diesen Auftrag gemeinschaftlich zu bestreiten. Er hatte ja nicht den leisesten Schimmer, dass der Affenkönig eigentlich auf etwas ganz anderes hinauswollte ... *Uh, uh, uh. Sie weiß, was sie möchte. Sie wird eine gute Partnerin für die Zukunft sein.*, ertönte die zufriedene Aussage von Wukong, begleitet von erneuten Affenlauten. *Das war sie schon immer.*, schaltete sich der junge Mann also ins Gespräch rein, in Erinnerung an die bereits erledigten Quests und das Treffen im Drachentempel. Wukong, der ja bekanntlich Lügen spürte, fühlte den Wahrheitsgehalt in dieser Aussage und gab ein zufriedenes Brummen von sich, denn er dachte, dass sein Avatar nun an den Mann oder besser gesagt an die Frau gebracht worden war. Interessiert lauschte der ehemalige Crimson Sphynx Magier den Erzählungen über Drachen und speziell Luxren, Lins Ziehvater! *Uh, uh, uh! Natürlich gibt es den Drachenkönig! Was für eine lustige Frage.*, ertönte ein affiges Lachen im Verstand der Lichtmagierin und des Magnetismusmagiers. *Uuuuuuh, Luxren! Ein Name, den ich lange nicht mehr gehört habe! Ist er dein Vater? Wir waren damals unzertrennlich in der Schlacht! Du magst ihm ausrichten, dass ich zu eurer Feier kommen und ein gebührendes Geschenk mitbringen werde. Auf alte Zeiten!* Yuuki war schon etwas irritiert sowohl über diese Aussage als auch die Zufriedenheit in der Stimme des Geistes. Irgendwie überkam ihn das Gefühl, dass er etwas verpasst hatte. Ehe er jedoch weiter nachhaken konnte, verstummte schließlich die Stimme des Geistes. Mit einem Seufzen löste der Grynder die Kronen auf und grinste Lin schief an. "Sorry, manchmal redet er wirres Zeug. Aber ... nimmst du mich mit auf diese Feier? Es würde mich ungemein interessieren, Luxren kennen zu lernen. Vor allem, wenn Wukong und er alte Kameraden sind." Au Backe, das würde ja noch was werden ...
Just in diesem Moment näherte sich ihr altbekannter Kellner mit dem kauzigen Akzent und beförderte einige volle Teller vor die Beiden Magier. Neugierig blickten die rubinroten Seelenspiegel auf den Teller der Metherlance. Um was es sich wohl bei diesem ominösen Chefs Special handelte?
Eingesetzte Zauber:
Wukong’s Crown x2 TYP: Elementlose Magie ELEMENT: --- KLASSE: II ART: Support MANAVERBRAUCH: 50 pro 5 Minuten MAX. REICHWEITE: Beim Anwender SPEZIELLES: Persönlicher Zauber von Yuuki Grynder VORAUSSETZUNGEN: The Masked, Willenskraft Level 5, Manaregeneration Level 3 BESCHREIBUNG: Einer alten Legende nach, trug der Waffenkönig eine Krone, die ihm dabei half, seine immensen Kräfte zu kontrollieren und in Schach zu halten. Bis zu seinem Tod, nahm der Affenkönig sie niemals ab und sein Leichnam soll sie heute noch tragen. Ob dies der Wahrheit entspricht, sei dahingestellt. Was sich jedoch nicht von der Hand weisen lässt, ist, dass sich tatsächlich der Geist einer Kreatur, die sich selbst der Affenkönig nennt, in der Krone haust. Beschwört der Anwender die Affenkrone, so kann er mit diesem Geist sprechen, der ihm manchmal nützliche Sachen, aber manchmal auch Verrücktes erzählt. Dabei plappert der Geist auch mal gerne ungefragt darauf los und kommentiert ungefragt das Geschehen um den Anwender herum. Sollte der Affenkönig besonders guter Laune sein, so wird sich auch sein Abbild vor dem Anwender materialisieren und mit ihm sprechen, wobei ihn lediglich dieser sehen kann. Wäre es nicht um den nützlichen Effekt, den er mit sich bringt, wäre es wohl ein eher nerviger und nutzloser Zauber: Trägt der Anwender die Affenkrone, ist er nämlich in der Lage zu spüren, wenn es sich bei etwas Gesagtem um eine Lüge handelt. Dabei erspürt er ausschließlich, wann gelogen wurde und nicht, was der Grund für die Lüge oder was die Wahrheit ist. In diesen Augenblicken wird der Geist des Affenkönigs reagieren und den Anwender darauf hinweisen – auf seine eigene, nervige Art und Weise. Diese Maske lässt sich außerdem mit einer anderen Maske der gleichen Klasse kombinieren.
B-Rang Quest: Jagd auf die Chimäre 5/15 | Outfit | @Yuuki
»Wirbelstürme, huh? Na, wenn es sonst nichts weiter ist.« Eine solche Macht musste man doch irgendwie ein wenig auf den Arm nehmen! Aber hey, vielleicht konnte der Fächer sich im Sommer ja auch auf eine leichte Brise beschränken. Das wäre doch angenehm! Okay, Scherz bei Seite. Für einen Moment dachte die Runenritterin ernsthaft darüber nach, wo man einen solchen Fächer wohl finden würde. An einem tropischen Ort? Oder eben dort, wo es Feuer zu löschen gab - ganz wie in der Legende. Ein Gedanke, der naheliegend war, allerdings auch ein riesiges Feuer in der Zukunft versprach. Nicht so die besten Aussichten. »Hast du die anderen Artefakte in ähnlichen Umständen wie aus den Legenden gefunden?« Tatsächlich hatte der Frechdachs sich mit den Geschichten, wie er an diese Artefakte gekommen war, ganz schön mysteriös gehalten! Hier und da mal eine übernatürliche Kreatur erwähnt, aber das wars dann auch. Als Yuuki dann von konkreten - die waren übertrieben oder? bestimmt! - Maßen sprach, die das Stäbchen an seinem Ohr annehmen konnte, blickte Lin ihn ungläubig mit offenem Mund an. »100 Meter? Und das Gewicht bleibt gleich?« Okay okay, langsam wurde es wirklich zu viel. Nun lupfte sie eine Braue, als sie ihn leicht sarkastisch fragte »Und kämpfst du oft gegen Untotenarmeen oder göttliche Wesen? Wohlmöglich waren die Rune Knights doch die falsche Entscheidung.« Irgendwie klang sowas nach einer größeren Bedrohung, als ausrastende Magier. Natürlich witzelte sie nur rum. Vielleicht lag es auch einfach an ihrem Rang - oder ihrer Abwesenheit der letzten 6 Monate - dass sie von solchen Kreaturen nichts mitbekam. Oder aber Yuuki bewegte sich einfach in wirklich, wirklich anderen Kreisen. Vielleicht wurde er ja selbst zum Gott, wenn er den Metallfächer fand? Ob sie sich dann noch mit Ihrer Gottheit abgeben durfte? Die plötzliche Begeisterung über ihre Kühlschrankidee bildete einen ziemlich guten und vor allem witzigen Kontrast zu den schwierigeren Themen, die ihr zuvor durch den Kopf schwebten. Sie kam nicht umhin, ein kurzes Kichern über seine Begeisterung vertönen zu lassen. Die letzte Erläuterung zur Kürbisflasche nickte sie ab. »Hm, schade - also kein Schnelltransport ins Gefängnis. Dennoch nützlich, um jemanden irgendwo einzuschleusen. Oder Nahrung für eine Woche - oder in deinem Fall ein Jahr - vorzukochen. Cool!« Die Aussage mit dem Jahr wurde von einem schiefen Grinsen untermalt. »Ich weiß echt nicht, welches der Artefakte ich nun am beeindruckendsten finden soll«, berichtete sie abschließend. Teilweise rhetorisch, andererseits konnte sie es wirklich nicht sagen. Jedes war auf seine Weise wirklich mächtig und nützlich. Als Yuuki über ihren.. eigentlich-gar-nicht-mal-Witz lachte, legte sich ein ehrliches, zufriedenes Lächeln auf ihre Lippen. Ein schönerer Anblick, als die Trauer, die sie bei ihrem letzten Treffen sehen musste. Definitiv. Und sie war absolut froh darüber, dies erreicht haben zu können. Ihre kurze Pause der Undercover Mission war also wirklich gut genutzt - mal abgesehen von der Chimäre, die es noch zu erledigen galt und natürlich auch vielen Menschen das Leben leichter machen würde.
Während des Gesprächs mit Wukong zuckte die Metherlance kurz zusammen, als sie plötzlich auch Yuukis Stimme hörte, und er das Gespräch bis dahin scheinbar mitgehört hatte. Sie war zu sehr auf den Moment konzentriert gewesen, als dass sie gemerkt hätte, dass über seinem Kopf plötzlich auch die Krone schwebte. Als er die Aussage bestätigte, und sie somit als gute Partnerin bestätigte, spürte sie, wie ihr Herz einen kurzen Moment schneller schlug. Mit Komplimenten konnte sie ohnehin nicht gut umgehen, doch eine solche Aussage lag in ihren Augen noch etwas darüber. Nicht wegen irgendwelchen Intentionen, sondern damit schwang auch Vertrauen in sie als Mensch und ihre Fähigkeiten. Etwas, das man nicht jeden Tag hörte. Als es schließlich wieder um Luxren ging, kam ihre Aufmerksamkeit schnell zurück. Oha! Die beiden kannten sich also wirklich? Wie komisch, dass Luxren nie von ihm erzählt hatte. Andererseits - wer wusste schon, was der Lichtdrache alles erlebt hatte. Aber unzertrennlich in der Schlacht? Also darauf würde sie ihn mit Sicherheit ansprechen! Gerade wollte sie ansetzen zu Fragen, welche Feier er meinte, doch bevor ein Laut ihren Mund verlassen konnte spürte sie, dass der Affenkönig sich bereits spontan mental verabschiedet hatte. Als Yuuki ihn erklärte und sie ebenfalls auf besagte Feier ansprach, neigte Lin ihren Kopf nachdenklich zur Seite. »Ich hab keine Ahnung, von welcher Feier Wukong gesprochen hat. Aber sollte es eine geben - klar.« Dann dachte sie noch einen kurzen Moment weiter nach, ehe sie ergänzte »So oder so kann ich dir Luxren bei Zeiten vorstellen, denke ich.« Worte, die sie zuvor noch nie ausgesprochen hatte und wohl auch nur selten sprechen würde. Luxrens Existenz allein war für sie ein sehr behütetes Geheimnis, doch ihn wirklich offenbaren war nochmal ein anderes Level. Ganz davon ab, dass Yuuki wirklich mächtig war, wie sie inzwischen gelernt hatte. Doch sie machte sich nicht einmal einen Gedanken darum, dass er irgendetwas versuchen könnte - dafür war das Vertrauen zu tief. Doch eine Sache beschäftigte sie auch noch. »Hast du schonmal von einem Drachenkönig gehört?« Sie wusste diese Information noch nicht ganz einzuordnen, aber sie kam ihr definitiv wichtig vor.
Und zack, im nächsten Moment war der doch recht kleine Tisch zwischen den beiden hungrigen Magiern absolut gefüllt mit leckeren Speisen. Das Chefs Special war also.. Fleisch. Umwickelt mit Fleisch, also Bacon. Daneben waren einzelne kleine Gemüsestücke jeweils mit Abstand dazwischen positioniert, als würden sie einen Wald darstellen, der das das Fleischzentrum umgibt. Der Kellner zückte noch eine kleine Karaffe mit einer braunen Soße, die er schließlich über das Fleisch goss, um sein Werk zu vollenden. “Godn Appetit!” Der Kellner blickte die beiden noch einen Moment lang strahlend an, wobei in Lin langsam die Angst aufkam, dass er sie beim gesamten Essen beobachten wollte. Nach ein paar Sekunden - er war wohl einfach Stolz auf sein Werk und musste es noch einen Moment bewundern - machte er sich schließlich vom Acker. Ein verspieltes Grinsen, so als hätte sie gewonnen - nicht gegen den Kellner, sondern gegen Yuuki - legte sich auf ihre Lippen, als sie zu besagtem blickte. »Es ist okay, neidisch zu sein.« Also gut, nun, wo das Essen da war.. hob sie ihre Drachenschorle an und hielt sie in Yuukis Richtung. »Auf gutes Essen. Und uns. Und eine Chimäre, die noch erlegt wird.« Es gab noch so viel zu besprechen und zu bewältigen, doch heute.. wurde eben mal zuerst gefeiert! Und dann ging es auch schon daran, das - hoffentlich gute - Essen zu verdrücken. Behutsam - und vor allem gekonnt - schnitt sie ein erstes Stück des Fleischs ab, hob die Gabel ein Stück an und blickte zunächst zu ihrem Mit-Gourmet, wo sich die Blicke trafen. Essen war eine ernste Angelegenheit! Ob es auch so gut schmeckte, wie es aussah? Das musste natürlich gemeinsam getestet werden. Ein leicht angedeutetes Nicken, ehe sie die Gabel in ihren Mund schob, die Augen für einen Moment schloss und kaute. Und.. es war lecker. Verdammt lecker. Nichts, was sie von einem Ort wie diesen erwartet hatte. Zart, mit der Soße im Mund förmlich schmelzend. Dazu der Kontrast des eher knusprigen Bacons. Wundervoll. Als sie ihre Augen wieder öffnete und Gold erneut auf Rubin traf, schienen ihre Augen förmlich zu glänzen. »Okay. Das musst du probieren!« Wieder schnitt sie ein Stück ab, wanderte mit der Gabel diesmal jedoch zum Grynder. Diesmal war es kein Pärchendeal, doch diese Geste kam eher aus Gewohnheit von ihren letzten Restaurantbesuchen, die meist mit ihrem kleinen Bruder waren. Die Realisierung, dass es zwar nostalgisch, aber eigentlich doch nicht alltäglich war, würde bei ihr wohl erst danach einsetzen. Für den Moment war sie viel zu euphorisch!
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Zuletzt von Linnéa am Di 5 März 2024 - 17:32 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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Yuuki
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Oh, da hatte jemand noch nicht genug Geschichten gehört? Yuukis Augen blitzten bei Lins Frage zu den Artefakten auf und er beugte sich etwas vor, während man die Begeisterung, die er ausstrahlte, förmlich greifen konnte. Bitte anschnallen und vorbereiten, denn nun folgte der zweite Teil von Professor Grynders Vorlesung über die magischen Artefakte des Wukong! „Nein, habe ich nicht. Über die Legenden habe ich sowohl gelesen als auch von Wukong berichtet bekommen. Es ist durchaus interessant, was er so zu erzählen hat, wenn er sich auch mal zusammenreißt.“, konnte sich der Grynder einen kleinen Seitenhieb zu dem Geist in der Krone nicht verkneifen. „Wie ich den Affenstab gefunden habe, weißt du ja. Die karmesinrote Kürbisflasche habe ich in einem Ehrenduell auf Leben und Tod gegen einen Steinfresser gewonnen, in den Bergen in der Nähe von Kakariko. Den Umhang habe ich in einer alten, verlassenen Ruine am Clover Lake gefunden … das war übrigens das Gefängnis, des Avatar der Gier. Das Monster, dass meinen Bruder …“, fügte Yuuki noch leise hinterher und verstummte schließlich, denn er musste schlucken und sich zusammenreißen. Dabei gelang es ihm nicht, den Blickkontakt mit der Metherlance zu halten. Es war nun Zeit für Geschichten, nicht für Trauer. Dementsprechend räusperte sich der Rotschopf, schüttelte innerlich den Kopf und blickte zurück zu seiner Gesprächspartnerin. „Jedenfalls habe ich die Wolke in einer alten, versiegelten Truhe gefunden, die ich nur mit dem Affenstab öffnen konnte. Und das Wichtigste – die Affenkrone habe ich in einer verlassenen Krypta gefunden, nicht weit entfernt von Crocus Town. Um genauer zu sein, in der alten Kirche San-Clementine in Alt-Crocus. Dort hatte sich ein Nekromant niedergelassen, der seine Untotenarmee stetig vergrößerte und sie auf die Hauptstadt loslassen wollte. Nachdem er besiegt war, habe ich per Zufall die Krone unter den in der untersten Ebene ausgestellten und gesammelten Artefakten gefunden.“ Damit war die Geschichtsstunde beendet und der Rotschopf blickte die schwarzhaarige Dragonslayerin begeistert an, in der Hoffnung, dass sie ebenso seinen Enthusiasmus über die Artefakte und ihre Fundorte teilte. Als sich Lin mit einem Hauch von Sarkasmus in ihrer Stimme danach erkundigte, ob er es oft mit solchen Gegnern zu tun hatte, lehnte Yuuki seinen Kopf auf der Hand ab und grinste die Runenritterin frech an. „Nur an Tagen, die mit „-tag“ enden sowie mittwochs.“ Tja, auch er konnte scherzen! Dabei hatte er noch viel mehr zu erzählen! „Hatte ich dir schon von meinem Auftrag nach Odrosal erzählt, die uns in die Vergangenheit geführt hat? Dort hatten wir es auch mit einem göttlichen Wesen zu tun, welches alles andere als hehre Absichten hegte…“, begann der Grynder die Erzählung und hoffte damit, dass er sich das Interesse von Lin für eine weitere Geschichte sicherte!
Damit war das Kennenlernen von Linnéa und Wukong abgeschlossen und man konnte sich wieder anderen Themen widmen. Beispielsweise jener ominösen Feier, die der Geist des Affenkönigs erwähnt hatte. Au ja, Yuuki freute sich schon auf diese Feier, denn dort gab es sicherlich ein reichhaltiges Buffet. „Super!“, strahlte er die Magierin mit den goldenen Seelenspiegeln mit einer Mischung aus Begeisterung und Dankbarkeit an. Ob das Buffet auf dieser Feier wohl zwei Gourmets wie Lin und ihn aushielt? Man würde es sehen! Die Augen des jungen Mannes wurden sogar noch größer, als ihm die Runenritterin in Aussicht stellte, dass sie ihm beizeiten ihren Ziehvater vorstellen konnte. Yuuki wusste um die besondere Beziehung zum Drachen, weshalb er sich sehr geehrt – und sogar ein kleines bisschen gerührt – über dieses Angebot fühlte. Kein Wunder also, dass sein Herz einen Sprung bei dieser besonderen Geste des Vertrauens machte! Die rubinroten Seelenspiegel ruhten zunächst auf der Metherlance, ehe er ein kleines, aber ehrliches Lächeln aufsetzte. „Wow … ich weiß gar nicht, was ich darauf antworten soll. Ich fühle mich sehr geehrt, vielen Dank.“ Bei diesen Worten legte er seine rechte Hand an die Brust, um die Dankbarkeit über diese Geste der jungen Frau zu unterstreichen. Hmm, aber Drachenkönig? Außer in Wukongs Geschichten, noch nie gehört. Ob der wohl auch zu dieser Feier kam? „Nein, außer in den Geschichten von Wukong und dem Affenstab nicht. Ob Luxren dir diese Frage beantworten kann?“ Der Grynder war wirklich Feuer und Flamme bei dem Gedanken, dass er in naher oder ferner Zukunft einen leibhaftigen Drachen zu Gesicht bekommen würde. Und nicht nur irgendeinen Drachen, sondern den Ziehvater von Lin!
Boah, ein klein wenig Neid verspürte Yuuki durchaus, als er das Fleisch, umwickelt von Fleisch und begleitet von Fleisch, von Lin erblickte. Sein neidischer Blick wanderte von ihrem Teller zu seiner eigenen Speise, die auch nicht schlecht aussah! Eine schöne Wildschweinhaxe mit knuspriger Kruste, dazu eine reichhaltige und dunkle Biersoße und einige schöne Knödel. Etwas rustikaler als ihr Gericht, aber dennoch appetitanregend! Zunächst stieß er mit seiner Drachenschorle an, wobei die Aussage der Runenritterin einen kleinen Stich des schlechten Gewissens in ihm auslöste. Ja, da lief ja noch eine Chimäre frei herum, um die sie sich alsbald kümmern mussten! Mit einem geschauspielerten Grummeln erwiderte der Grynder das Grinsen der Metherlance und wandte sich seiner Haxe zu. Die Kruste knackte schön, als er sie mit einem Messer durchbrach und das darunterliegende Fleisch war schön zart. Als er seine Gabel mit einem guten Stück Fleisch, einem halben Knödel und ausreichend Soße beladen hatte, blickte er wieder auf, sodass sich die Blicke mit seiner Gegenüber kreuzten. Es war die Leidenschaft für das gute Essen, dass er so an Lin schätzte und von welchem er gerade Zeuge wurde. Sie schien ihr Gericht voll und ganz zu genießen, doch auch er nahm einen leckeren Bissen zu sich und freute sich über die Geschmacksexplosion. Oh, wow! Seine Meinung zu diesem Laden änderte sich von null auf hundert! So gut schmeckte es! Gerade wollte Yuuki die überdurchschnittliche Qualität seines Gerichts lobpreisen, als ihm die Dragonslayerin zuvorkam und ihn aufforderte, ihre Speise zu probieren. Die rubinroten Seelenspiegel blickten von dem Fleisch auf die Gabel … die ihm die junge Frau schließlich zum Probieren hinhielt. Damit war es ihr gelungen, Yuuki zu überrumpeln, den diese Geste ziemlich überraschte. Das Ganze fühlte sich vertraut an, aber wiederum auch nicht, denn eine gewisse Aufregung machte sich in ihm breit. Sein Puls beschleunigte sich und doch konnten sich seine Seelenspiegel nicht von ihren goldenen Gegensätzen lösenAus der Ferne blickte der Kellner auf die beiden Magier und nickte sichtlich zufrieden darüber, dass sich die Metherlance doch noch gut um den Grnyder kümmerte. Der Rotschopf beugte sich vor und nahm den ihm präsentierten Bissen an … und WOW! Das war ja sogar um Längen besser als sein eigenes Gericht. „Das schmeckt ja wirklich fantastisch!“, rief er aus und strahlte die Metherlance breit an. Oh ja, gutes Essen hob durchaus seine Laune an. Nun war aber sie mit Probieren dran. In Erinnerung an ihren letzten Restaurantbesuch, schwebte die Gabel mit der knusprigen Haxe, einem Viertel Knödel und reichlich Biersoße zu der Runenritterin hinüber, damit diese ebenfalls von seinem Gericht kosten konnte. Was sie wohl davon hielt?
Eingesetzte Zauber:
Magnetic Push TYP: Lost Magic ELEMENT: --- KLASSE: I ART: Support MANAVERBRAUCH: 20 pro Minute MAX. REICHWEITE:15 Meter SPEZIELLES: --- VORAUSSETZUNGEN: Willenskraft Level 2, Manaregeneration Level 2 BESCHREIBUNG: Der zweite Grundzauber der magnetaren Künste handelt um das Abstoßen von metallenen Objekten. Auch hierbei hält der eine oder beide Hände vor sich hin und beginnt metallene Objekte abzustoßen. Die Stärke und Geschwindigkeit, mit der metallene Objekte bewegt werden können, entspricht der Willenskraft des Anwenders -1 bis maximal Level 4.
Beherrschung:
Willenskraft Level 4: 20 Meter Willenskraft Level 6: 25 Meter Willenskraft Level 8: 35 Meter
Mastery (Support):
Mastery-Stufe I: Reichweite der Fähigkeit erhöht sich um 5m.
B-Rang Quest: Jagd auf die Chimäre 6/15 | Outfit | @Yuuki
Wie gute, vorbildliche Schüler das eben so machten, blinzelte Lin ihren Lehrer absolut aufmerksam an. Tatsächlich war sie als Kind genau eine solcher Schülerinnen, wobei sie dennoch nicht so schnell gelernt hatte, wie ihre Brüder. Die Mühe und der Fleiß waren da, doch das Talent.. naja! Immerhin waren ihre Noten dennoch recht gut und aus ihr war was geworden, oder nicht?! Vielleicht nicht gleich ein Affenkönig wie manch anderer, aber immerhin eine Rune Knight! Elite und so. So oder so war sie ehrlich interessiert an dem, was Yuuki ihr berichtete - und das sah man ihr auch an. Zwischendurch nickte sie immer wieder mal bestätigend bzw miteifernd. Laut dieser Erzählung stellte sie sich Wukong als altes Plappermaul vor, welches viel aus seiner Vergangenheit zu erzählen hatte und vermutlich beliebig oft einfach unsinnige Themenwechsel hinlegte. Zumindest würde es zu einem machtvollen Affen passen. Sie konnte ja nicht ahnen, dass sie gleich eine Kostprobe bekommen würde.. »Ist ein Steinfresser.. wirklich das, was sein Name sagt? Und wie kommt man zu so einem Duell?« Ob er nun wirklich tot war? Irgendwie fiel es ihr schwer, sich vorzustellen, dass Yuuki wirklich ein Leben beendete. Auch, wenn es als Magier leider oft keinen Weg daran vorbei gab.. kurz blitzte eine Erinnerung auf, die sie genau so schnell - durch ein kaum merkliches Kopfschütteln - wieder abschob, wie sie gekommen war. Als er weiter erzählte und zu dem Part mit seinem Bruder kam, zogen sich ihre Augenbrauen mitfühlend zusammen. Sie setzte kurz an, ihre Hand zaghaft in seine Richtung zu bewegen, bremste sich dann aber doch. Es war definitiv nicht leicht, die richtige Art zu finden, um für Menschen, die einem was bedeuteten da zu sein. Glücklicherweise - oder? konnte man das so sagen? - schaffte Yuuki es selbst, seine Trauer für den Moment beiseite zu schieben und sich stattdessen weiter in seiner Erzählung zu verlieren, welcher die Runenritterin natürlich sofort wieder aufmerksam folgte. Vor allem die Geschichte zur Krone machte sie schnell hellhörig, wobei sie sich auch kurz ein wenig aufrichtete. »Warte, hier in Crocus? Ein Nekromant mit meiner Armee? Ach du scheiße« Ruckartig legte sie überrascht die Hand auf ihren Mund. Es war unklar - vermutlich sogar ihr selbst - ob es an dem Nekromanten, ihrem herausgerutschten Kraftausdruck oder beidem lag. Letzteres war definitiv eine Folge ihres letzten halben Jahres und für einen Moment fürchtete sie ein bisschen, was sich noch verändert hatte.. oder verändern würde. Doch das war gerade in diesem Moment wirklich nicht wichtig. »Ich hoffe die Runenritter haben mitgeholfen!« Wenn ja wäre wohl die Frage, wieso sie selbst nicht beteiligt gewesen war. Aber vielleicht kam er ja auch gar nicht auf die Idee! Zumindest ließ er es sich nicht nehmen, zurück zu scherzen. Sein Grinsen steckte sie jedenfalls etwas an, als sie die eigentlich erschreckende Wahrheit ein wenig scherzhaft aussprach »Beeindruckend, wie oft Tragödien heimlich aufgehalten werden.« Als er schließlich zu noch einer Geschichte ansetzen, die die anderen noch weiter zu toppen schien, zog sie ihre Drachenschorle näher, schob sich den Strohhalm in den Mund und blickte ihn aufmerksam, mit recht großen Augen an, während sie vor sich hin schlürfte und bestärkend den Kopf schüttelte. Her mit den guten Geschichten! Vielleicht konnte sie sich am Ende einfach vorstellen, sie selbst erlebt zu haben. Fragen waren natürlich auch immer noch am Start. »Wie zum Teufel reißt man in die Vergangenheit? Ich hörte, dass es alte Magien gibt..«
Achja, diese ominöse Feier. Ein Buffet wäre super, das konnte bestimmt niemand auf der Welt leugnen! Doch die Frage war, wie viel noch für andere übrig bleiben würde, wenn diese beiden Herrschaften hier anwesend waren! Die Dragonslayerin blinzelte ein wenig überrascht, als Yuuki sich so extrem enthusiastisch und dankbar zeigte. Klar, irgendwie war es eine große Sache, aber irgendwie.. fühlte es sich nicht wirklich so an. Ein wenig überfordert tippelte Lin mit ihren Füßen hin und her, während ihre Hände vor ihrem Oberkörper ein wenig hin und her fuchtelten. »Ah, kein Problem. Immerhin hast du mich ja auch Wukong vorgestellt!« Okay gut, Wukong nahm für Yuuki vermutlich keine Vaterfigur ein, immerhin hatte er ihn noch nicht allzu lang an seiner Seite. Aber ein Vertrauensbeweis war es vermutlich dennoch! ….oder… Ihre Hände kamen zur Ruhe, als sie ihren Kopf ein wenig zur Seite neigte und ihn anblickte. »..Oder ist das eine Art Partytrick, den du bei jeder Gelegenheit aufführst?« Sie war sich fast sicher, dass dem nicht so war, aber vielleicht…? Dann fiel ihr allerdings noch eine kleine Sache ein. »Ich kann dir aber nicht sagen, wie Luxren reagieren wird. Immerhin ist sowas vorher noch nicht vorgekommen.« Dann war es wieder an ihr, ihn an zu grinsen, wobei der Kopf auf ihrer Hand abgelegt wurde. »..aber du hast ja genug mächtige Artefakte für den Fall der Fälle.« Als er auf ihre Frage zum Drachenkönig aufging, zuckten ihren Brauen kurz in die Höhe. »Also hat er ihn zumindest schonmal erwähnt. In welchem Kontext?« Auf seine Frage hin, ob Luxren dies wohl beantworten könnte, blickte sie nachdenklich in die Luft - den Kopf weiterhin schön abgestützt, wobei ihre Wange leicht zerknautschte. »Hmm. Können vermutlich, aber ob er es auch will? Bei ihm weiß man nie, er erzählt nicht oft Geschichten. Leider. Er ist generell nicht so der gesprächigste.« Ein Glück, dass er sie nicht hören konnte! Wobei, letzten Endes zählte sie ja auch nur Tatsachen auf.
Ohja, das Essen ließ definitiv alle schwierigen Themen für einen Moment - einen schönen, gar nicht mal so kurzen Moment - verpuffen. Gespannt beobachtete Yuuki, als er ihren angebotenen Bissen probierte. Während er kaute wurde ihr dann zum ersten mal klar, dass es wirklich keine übliche Geste war, wenn es sich nicht gerade um ihren kleinen Bruder auf der anderen Seite handelte, weshalb ihr Blick kurz ausweichend zur Seite glitt, während sich ihre Wangen in ein leichtes Rosa färbten. »Sorry, das war irgendwie.. Gewohnheit.« Die Worte sprach sie nur wirklich leise und nicht wirklich in seine Richtung, wobei sie sich im letzten Moment dagegen entschied, ihren kleinen Bruder für die Erklärung zu erwähnen. Einen Teufel würde sie tun, gerade jetzt über Familie zu reden. Zugegeben klang die Rechtfertigung so ein wenig seltsam.. mit viel Glück hörte Yuuki sie vielleicht erst gar nicht! Aber immerhin schien es ihm genauso gut zu schmecken, wie ihr! Entsprechend wanderte ihr Blick schnell wieder zurück und sie nickte mehrfach, um seiner Aussage zuzustimmen. »Nicht wahr?!« Vergessen war das Schamgefühl. Stattdessen war sie kurz verdutzt, als eine Gabel einfach vor ihren Mund flog. Ein Manöver, das sie schon kannte! Und definitiv leichter zu verarbeiten, als eine richtige Fütterung. Aber hey, eigentlich hatten die beiden solche Dinge doch eh schon überwunden, oder nicht? Ja, wer weiß ob das für die Runenritterin jemals gelten würde. So oder so biss sie euphorisch von der Gabel ab - immerhin war eins von drei Gerichten schonmal sehr lecker - und spürte im nächsten Moment, wie der angenehme, gemischte Geschmack in ihrem Mund zerlief. »Mhhh.« Glitt es ihr direkt aus geschlossenem Mund heraus. Als sie den Happen schließlich runtergeschluckt hatte - ihre Manieren hatte sie über das halbe Jahr bestimmt nicht verloren! - brachte sie ihre Gedanken schließlich zu Wort. »Wirklich lecker, besonders die Kruste. Aber auch die Soße!« Ein zufriedenes Lächeln machte sich auf ihrem Gesicht breit. »Gute Lokale rauspicken können wir wohl.« Und dann wurde sich auch an den Rest des Gerichts gemacht. Allzu viel Gespräch gab es währenddessen nicht, immerhin musste man den guten Geschmack ja auch zu schätzen wissen! Da gab es keine Zeit für Gespräche. Höchstens ausgetauschte Blicke, um die Begeisterung über das Essen zu teilen. Als der letzte Happen schließlich verzehrt und passender weise mit dem letzten Schluck der Drachenschorle heruntergespült wurde, ließ sich die Methelance zufrieden in ihren Stuhl sinken. »Das war wirklich genau die richtige Stärkung. Ich fürchte allerdings, einen Nachtisch kann ich erstmal nicht mit meinem Gewissen vereinbaren.. immerhin wartet da noch jemand auf uns.« Die Schwarzhaarige hob einen Finger und zwinkerte Yuuki an. »Der ist also Belohnung für getane Arbeit!« Ein Festmahl, eine Chimäre aufhalten und schließlich mit Nachtisch den Sieg feiern - das klang doch nach einem ziemlich perfekten Tag, oder? Um nicht gänzlich in einem Foodkoma zu versinken, richtete sich Linnéa wieder auf und blickte zur Theke, während sie einen Arm anhob. »Die Rechnung« kurz stoppte sie, als der Blick des Kellners sie schon erwartete. Sein zufriedenes Grinsen war erstaunlich breit. »..bitte.« Hastig blickte sie wieder zurück zu ihrem Tisch, wo noch immer die beiden Landbrote lagen, ehe er weiter zu Yuuki wanderte. Nun war sie wirklich gespannt, wie genau die Verstauung in der Flasche aussehen würde!
»Speaking« • Thinking • Magic of Doom!
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Yuuki
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Man sah es Yuukis Gesichtsausdruck und Körperhaltung an, wie sehr er sich über eine aufmerksame Zuhörerin freute. Mehr noch, mit der Runenritterin hatte er jemanden, die aktiv in den Dialog einstieg und Rückfragen stellte, um seine Erzählungen besser zu verstehen. Was wollte man mehr? Kein Wunder also, dass der Wasserfall namens Yuuki Grynder sprudelte und sprudelte und Unmengen an Informationen von sich gab. „Steinfresser sind vornehmlich in Bergen vorzufinden, denn sie ernähren sich – wie der Name tatsächlich verrät – von mineralreichem Gestein. Eine große Kolonie von Steinfressern befindet sich in den Bergen in der Nähe von Kakariko. Damals wurde das Dorf vergiftet und das Heilmittel befand sich in den Händen der Steinfressern. Aufgrund vergangener Konflikte waren sie nicht sonderlich gut auf Menschen zu sprechen, weshalb unsere Bitten auf taube Ohren stießen.“, begann der junge Mann über seinen Auftrag in Kakariko zu erzählen, während er sich mit der rechten Hand am Hinterkopf kratzte. „Da wir unerlaubt das Gebiet der Steinfresser betreten hatten, wurde ich vom Häuptling zu einem Ehrenduell herausgefordert, welches ich knapp für mich entscheiden konnte. Sein Leben habe ich natürlich nicht genommen, weshalb ich wohl als Dank die karmesinrote Kürbisflasche sowie das nötige Heilmittel erhielt. Und seitdem scheint sich die Beziehung der Steinfresser zu den Menschen deutlich verbessert zu haben, denn bei meinem letzten Besuch in Kakariko, hatten sich bereits viele von ihnen im Dorf niedergelassen.“ Ende gut, alles gut, was? Als die Metherlance fluchte und daraufhin selbst über sich erschrak, zog der Rotschopf belustigt die Augenbrauen hoch. Okay, das war neu. Die junge Frau, die sich sonst so gemäßigt äußerte, begann zu fluchen? Hatte er irgendetwas verpasst? „Bestimmt hätten sie das, wenn wir um Unterstützung gebeten hätten. Da wir den Nekromanten und seine Untotenarmee aber bereits selbst aus dem Weg geräumt hatten, war dies nicht mehr nötig.“, erklärte Yuuki diplomatisch und mit einem Lächeln, wieso die Eliteeinheit, die Rune Knights, nicht involviert gewesen waren. „Bestimmt mussten sie beim Anblick der ganzen Überreste ebenfalls fluchen.“, neckte der Grynder die junge Frau mit einem Zwinkern und nahm sie hinsichtlich ihres Gefluches etwas auf die Schippe.
Als sich die Schwarzhaarige besser positionierte, um seinen Geschichten über die Reise in die Vergangenheit zu lauschen, war der Rotschopf wieder ganz in seinem Element. Ebenfalls einen Schluck Drachenfruchtschorle zu sich nehmend – so lange zu reden war schon anstrengend – machte es sich Yuuki ebenfalls bequemer und beugte sich ein wenig vor, damit sie nicht von Gott und der Welt belauscht wurden. Reisen in die Vergangenheit waren ein ziemlich heikles Thema, weshalb der Grynder nicht unbedingt damit hausieren gehen wollte. „Du kennst doch die bekannte Stadt Odrosal, nicht wahr? Was, wenn ich dir erzähle, dass es diese Stadt nicht immer in dieser Form gab?“, begann der Rotschopf in verschwörerischem Ton zu erzählen. „Die Wahrheit ist, dass ich vor einiger Zeit gemeinsam mit einer S-Rang Magierin von Fairy Tail eine S-Rang Quest bestritten habe, die uns nach Odrosal brachte. Allerdings ein Odrosal, welches vor vielen Jahren untergegangen war. Wir fanden eine alte Nekropole und Hinweise vor, die bezeugten, dass die Stadt vor über fünfzig Jahren zerstört worden war. Nachdem wir den Hinweisen folgten, wurde schließlich ein alter Zauber aktiviert, welches ein Portal öffnete. Als wir dieses durchschritten, befanden wir uns in Odrosal, wie du es heute kennst … aber in der Vergangenheit, vor fünfzig Jahren!“ Das klang ziemlich verrückt und unglaublich, oder? „Die Bewohner der damaligen Stadt waren allerdings durch magische Gesetze unterjocht, welche einen Verstoß mit der Zerstörung der Stadt und dem Tod aller Bewohner bestrafte. Du kannst dir also vorstellen, dass die Leute jeden Tag in Angst und Schrecken lebten und nicht wirklich frei waren.“ Bei diesen Worten blickte der Zeitmagier recht ernst drein, ehe er mit der Geschichte fortfuhr. „Unsere Suche nach der Ursache dieser Gesetze führte uns ins Tiefste der Stadt, hinunter in die Katakomben, wo wir ein wahnsinniges, göttliches Wesen vorfanden, welches für die Zerstörung der vorherigen Zivilisationen verantwortlich war und auch hier das Damoklesschwert dieser Gesetze über die Köpfe der Bewohner hielt. Es kam zum Kampf, den wir um Haaresbreite für uns entscheiden konnten, sodass der Lauf der Geschichte geändert wurde und Odrosal nach wie vor steht.“, beendete der Rotschopf seine Erzählung und blickte die Dragonslayerin erwartungsvoll aus rubinroten Seelenspiegeln heraus an. Wie sie wohl auf diese Geschichte reagieren würde?
Der junge Mann bemerkte, dass die schwarzhaarige Lichtmagierin ein wenig nervös war. Niemals hätte er Wukong von der Bedeutung her mit dem Ziehvater von Lin gleichgestellt. „Nein, tue ich nicht.“, verneinte er deshalb die zögerliche Frage der Drachentochter mit einem Kopfschütteln. „Wukong hat durch Zufall eine andere Person kennengelernt …“ Aber wenn er sich recht entsann, hatte der Affengeist überhaupt nicht auf Iris reagiert, sondern sie nur begrüßt. Die Reaktion auf die Metherlance war deutlich größer ausgefallen – ob es daran lag, dass sie die Tochter Luxrens war? „Na danke, da bin ich aber beruhigt.“, brummte Yuuki seiner Gegenüber zu und verschränkte die Arme. Von einem Drachen gefressen zu werden stand nicht sonderlich hoch auf seiner Liste. Als sich die junge Frau nun bei ihm erkundigte, wann und wo er vom Drachenkönig gehört hatte, zuckte der freischaffende Magier nur mit den Schultern. „Es war die Legende vom Affenstab, der einst eine Säule im Palast des Drachenkönigs war. Darüber hinaus weiß ich jedoch nichts über einen Drachenkönig.“ Schade, dass er hier nicht auskunftsfähiger war.
Dass die junge Frau ihn mit der Gabel füttern wollte, hatte den Rotschopf doch etwas überrumpelt. Aufregung machte sich in ihm breit, vor allem, als er die Reaktion der Dragonslayerin vernahm: Ein Hauch von Rosa machte sich auf ihren Wangen breit und sie wandte ihren Blick ab, während sie ihm mitteilte, dass es Gewohnheit war. Oh, er verstand und nickte entsprechend bedächtig … also ging es um ihren Ex-Freund? Das war das erste Mal, dass der Rotschopf von ihm hörte. Die Stimmung wurde kurz ein wenig ernster, weshalb er sich zunächst – mal wieder – etwas am Hinterkopf kratzte, ehe er sich räusperte. Wie sollte er das Thema denn nur angehen. Erinnerte er Lin etwa an ihren Ex-Freund, weshalb es sich so natürlich für sie anfühlte, ihn zu füttern? Kein Wunder, dass der Grynder so nervös war und nicht so recht wusste, wie er damit umzugehen hatte. Am besten cool spielen, was? „Ach, ist schon in Ordnung, das passiert doch jedem Mal. Ich meine … ich bin ehrlich, im vergangenen Jahr hat mir meine Mit-Gourmet schon gefehlt. So lange nichts von dir zu hören, war durchaus besorgniserregend … und erst mit dem Tod meines Bruders … und mit deiner Abwesenheit habe ich festgestellt, was für ein wichtiger Teil meines Lebens du geworden bist, und … ähm … ja, also es ist schön, dass du wieder da bist.“ Gott, war das peinlich, vor allem für einen eigentlich so diplomatischen und versierten Redner, wie er es war. Eine glatte Elf auf einer Peinlichkeits-Skala von Null bis Zehn. Der Rotschopf wusste es nicht, aber dieses Gefühl würde sich vermutlich gleich hundertfach verstärken. „Wie lange wart ihr denn zusammen? Seit wann seid ihr getrennt, wenn ich fragen darf?“, erkundigte sich Yuuki höflich nach dem „Ex-Freund“ von Lin. Oh, das würde gleich so richtig peinlich werden!
Nachdem die beiden Gourmets also einander Speisen verkostet und dann ihre eigenen Teller leergeputzt hatten, konnte man sich endlich dem eigentlichen Grund ihres Treffens widmen: Der Jagd auf die freilaufende Chimäre in Süd-Fiore. Da ihn selbst bereits ein Anflug des schlechten Gewissens ereilte, stimmte er den Worten der Dragonslayerin mit einem bekräftigenden Nicken zu. „Da ist man doch gleich doppelt motiviert!“, stieß er wieder enthusiastisch aus, bereits in Vorfreude auf einen leckeren Nachtisch. Oh ja, Restaurants aussuchen konnten sie! Falls es mit der Magierkarriere nicht klappen sollte, könnten die Beiden sicherlich beim Fiore-Michelin-Guide als Testesser arbeiten! Als der Kellner die Rechnung brachte, führte Yuuki gerade vor, wie er die Landbrote in seine karmesinrote Kürbisflasche einsaugte. Zack, und weg waren sie. Kaum war die Rechnung auf den Tisch gelegt worden, kramte der junge Mann in seiner Tasche und zauberte einige Geldscheine hervor, um die Rechnung zu begleichen – samt netten Trinkgeld. Immerhin würden sie voraussichtlich im Laufe des Tages hier nochmal aufschlagen! Der Rotschopf bekam das Grinsen des Kellners nicht mit, als dieser zufrieden dreinblickte und der Metherlance daraufhin nochmal bekräftigend zuzwinkerte und den Daumen hoch zeigte. „Ich habe Jindoyoun draußen geparkt. Mein Vorschlag wäre, dass wir aus der Höhe nach der Chimäre Ausschau halten. Was denkst du?“, erkundigte sich der junge Mann nach der Meinung der Runenritterin zu seiner vorgeschlagenen Vorgehensweise.
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