Ortsname: Institut für Biomagie Art: Gebäude Spezielles: --- Beschreibung: Biomagie-Forscher befassen sich primär mit allen Arten von Magie, die den menschlichen Körper oder die Fauna und Flora der Welt beeinflussen können. Klassische Stränge dieser Forschung sind Heilung, Transformation und magisch unterstütztes Wachstum und Entwicklung von Pflanzen und Tieren.
Change Log: Sobald sich innerhalb des Rollenspiels etwas an dem Ort ändert, wird es hier kurz vermerkt.
Wenn die Götter eine so schöne Welt erschaffen konnten... Welches Potenzial liegt dann in mir?
Charon Desert Night
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Offplay – Ein neuer Schöpfer Teilnehmer: Charon, Mareo, Aurelia
Es war ein andächtiger Tag, auch wenn die Welt es wohl kaum wissen würde. In einem der Labore der Universität Marokkasus wurde heute stillschweigend Geschichte geschrieben. Auf einem der Tische, gefangen unter Glas, schwebte ein kleines, feminines Wesen, geformt aus purem Wasser, ihre Augen geschlossen, ihr Körper still – die erste Kreation des Magiers, der heute ein zweites Mal Leben schaffen würde. Des Magiers, der einen Schritt näher daran kommen würde, seine Überlegenheit gegenüber den Göttern zu beweisen. Im fahlen Licht des Labors stand er an der Seite des Tisches in der Mitte, auf dem sich langsam eine Humanoide Form zu bilden begann. Aber es war kein Mensch, der dort geschaffen wurde. Es war nichts, was ein Mensch auch nur in der Lage sein sollte nachzubilden. Es war... ein Engel. Ein wahrhafter Engel in himmlischer Form.
„Kannst du dich darauf fokussieren, ihren linken Arm zu formen?“, erklang die dunkle Stimme des Magiers, dessen Blick komplett auf der noch recht unförmigen, düsteren Masse auf dem Tisch gerichtet war. Es war in erster Linie eine feste Form der Finsternis, die sich dort ausbreitete und langsam Form, stellenweise sogar schon Farbe eines Menschen annahm, aber die Schwärze bestand auch des Öfteren aus Blitzen, einer ganz anderen und etwas weniger stabilen Art der Magie. Angestrengt atmete der Mann aus, langsam, kontrolliert. Er sah nicht aus wie sonst, wirkte älter, mit anderen Gesichtszügen, einem anderen Körperbau. Der deutlichste Unterschied waren wohl seine Haare, nicht wie sonst in strahlendem Weiß, sondern schwarz wie die Nacht, darauf sitzend eine Krone, passend zu dem königlichen Ledergewand, das seinen Körper umhüllte. Die Form, die er aktuell angenommen hatte, war die von Hades, dem Gott der Unterwelt. Er hatte überlegt, Zeus zu nehmen, sich aber dagegen entschieden, aus verschiedenen Gründen. Diese Form sagte ihm persönlich ohnehin mehr zu. Als jemand, der die Energien, die einen Engel ausmachten, selbst gespürt hatte und der selbst in der Lage war, die Form eines Engels anzunehmen, vertraute der Dargin auf seine Fähigkeit, aus göttlichem Mana ein eigenes Wesen dieser Art zu formen. Sein eigenes Mana, das war ihm schmerzlich bewusst, würde allerdings nicht genügen. Er war zwar in der Lage, seine Finsternis, die dem Ursprung aller Magie so nahe war, in etwas Gottähnliches, vielleicht sogar Gottgleiches umzuwandeln, doch genauso, wie es nicht ausgereicht hatte, um den Engel damals zu verletzen, würde es auch nicht reichen, um eigenständig einen Engel zu schaffen. Schlussendlich brauchte es dafür, zumindest zu einem gewissen Grad, Energie, die tatsächlich göttlichen Ursprungs war.
Und an dieser Stelle kam der zweite Magier ins Spiel.
Die unförmige, pulsierende Finsternis, die von dem sich langsam schaffenden Körper hinweg um den Körper des Dargin waberte, umgab nicht nur dessen Körper, sondern bewegte sich auch von ihm noch weiter zu dem blonden Magier aus Fairy Tail, dem schwarzen Blitz, Mareo Celeris. Die nebelartige Dunkelheit hatte sich um seinen rechten Arm gelegt, zappelte und pumpte aufgeregt daran herum, um Stück für Stück so viel göttliches Mana aus ihm herauszuholen, wie er bereitwillig ausgab. Über ein Jahr war es her, dass Charon und Mareo einander getroffen hatten und dass der Halbgott seine wahre Natur gestanden hatte. Wie damals versprochen hatte Charon sein Bestes getan, um Mareo dabei zu helfen, seine Herkunft zu erforschen. Er besaß eine Unzahl an Büchern zu dem Thema und verstand wohl mehr vom Mana der Götter, als es jeder andere lebende Mensch tat. Im Gegenzug war die Unterstützung des Celeris eine große Hilfe bei Charons Forschung gewesen, sodass sie gemeinsam ihr Wissen noch weiter hatten vertiefen können. Keine andere Person gab es im Leben des Weißhaarigen, mit dem er so offen über seine Göttermagie sprechen konnte, weil keiner es so verstand, wie Mareo es tat – zumindest, soweit Charon wusste. Wie hoch war auch die Wahrscheinlichkeit, noch einen zweiten Halbgott zu kennen? Verschwinden gering, kein Zweifel. Einer reichte aber auch. „Entschuldige... Ich hatte gehofft, den Formungsprozess eigenmächtig steuern zu können, aber ich verlasse mich an viel zu vielen Stellen auf dich“, seufzte Charon, leicht den Kopf schüttelnd. In den Prozessen, die hinter dem Schaffen eines Engels steckten, fühlte er sich sehr sicher. Seine Methodik war vermutlich etwas eigen – er nutzte, die reingöttliche Macht, die er aus dem Körper seines Freundes ziehen konnte, für einen soliden Kern, und nutzte sein selbst geschaffenes Göttermana, um die äußere Form auszufüllen. Indem die im Kern gespeicherte Energie sich Stück für Stück im Rest des Körpers ausbreitete würde daraus voraussichtlich ein echter Engel werden, aber die schlussendliche Zusammensetzung sollte zu etwa siebzig Prozent aus Charons künstlicher Energie bestehen, nicht aus dem Original. „Soweit sieht es aber gut aus. Wir haben einen Herzschlag und die grundsätzlichen Körperfunktionen. Fokussieren wir uns noch ein wenig darauf, die optischen Details ordentlich hin zu bekommen... und die Farben. Farben sind wichtig.“ So, wie es aussah, bestätigte sich seine Theorie gerade. Je mehr der Engel der beiden Magier Form annahm, desto mehr Leben kam aus dem Inneren heraus, mit nur minimalen Anreizen. Wenn sie jetzt stoppten, würde das wohl genügen für einen Körper, der eigenständig sein Leben aufrecht erhalten konnte. Das allein reichte aber noch nicht. „Eine Persönlichkeit oder Intelligenz künstlich zu erschaffen ist wirklich schwierig... Bei der Nymphe versuche ich es schon eine Weile, bisher erfolglos“, gestand Charon mit einem kurzen Blick hinüber zu dem weggesperrten Wasserwesen. „Engel haben es da tatsächlich ein Stück leichter. Göttliche Energie hat eine Neigung dazu, von sich aus klare Formen anzunehmen, und kann auch ohne Außenwirkung so etwas wie eine Persönlichkeit entwickeln. Wobei es an uns... nein, vermutlich an dir liegt, dieser Persönlichkeit eine Richtung vorzugeben. Soweit ich das einschätzen kann, braucht ein Engel einen Wunsch, um ordentlich zu funktionieren. Einen Wunsch seines Schöpfers, den er erfüllen will.“ Nachdenklich legte der Dargin eine Hand an sein Kinn. Seine Gedanken gingen schon in die nächste Phase über, obwohl sie mit der Formung noch gar nicht fertig waren. Wenn es darum ging, seine eigenen Erfolge zu feiern, war er gelegentlich ein wenig vorschnell. „Hm... Hast du eine Ahnung, was für einen Wunsch wir ihr mitgeben sollten? Wenn ich die Persönlichkeit eines Wesens bestimmen kann, dann... möchte ich, dass es ein Wesen ist, das Anderen Gutes tut. Nein... mehr als das wäre es mein Wunsch, dass es ein glückliches Leben hat.“ Aus dunklen Augen betrachtete Charon die junge Frau, die sich vor ihm gebildet hatte. Ihre Augen geschlossen, ihre Haut und Körperform perfekt. Die Haarfarbe war... schwarz. Nicht sein ursprüngliches Ziel, er hatte auf etwas Helleres gehofft. Aber wenn das der größte Fehler an diesem Körper war, dann war er mehr als glücklich mit dem Ergebnis. Ein warmes Lächeln legte sich auf seine Lippen.
„Mareo... Was hältst du von so etwas wie... Ich wünsche mir, dass du dein Glück daraus ziehst, Anderen zu helfen?“
Lord of the Underworld: Hades Soul TYP: Elementlose Magie ELEMENT: --- KLASSE: III ART: Nahkampf MANAVERBRAUCH: 125 pro 5 Minuten MAX. REICHWEITE: Selbst SPEZIELLES: Full-Body Take Over VORAUSSETZUNGEN: Manaregeneration Level 6, Geschicklichkeit Level 4, Widerstand Level 3, Willenskraft Level 3 BESCHREIBUNG: Mit diesem Zauber verwandelt sich der Nutzer in ein Abbild des Gottes Hades – ein jung wirkender Mann mit tiefschwarzem Haar, das in jugendlicher Fülle bis unter seine Schultern fällt und perfekt zu seinem langen Bart passt. Er ist gehüllt in ein Gewand aus Leder mit eisernen Armschienen und trägt die Krone der Unterwelt. In diesem Zustand kann der Anwender nicht nur unbeschadet durch natürliche Flammen gehen und ohne Sorge Rauch einatmen, er erhält auch den Speer des Hades, dessen Spitze in einer zweizackigen Gabel endet und zu jeder Zeit glühend heiß ist. Der Waffengrad Speere für den Umgang mit dieser Waffe benötigt, nicht aber für ihre Herstellung. Gegen magisches Feuer ist man allerdings nicht immun.
Wenn die Götter eine so schöne Welt erschaffen konnten... Welches Potenzial liegt dann in mir?
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Mareo Schwarzer Blitz
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Tatsächlich war der Blondschopf von Fairy Tail gar nicht so erpicht darauf, Geschichte zu schreiben und Leben zu erschaffen, doch sein Interesse war nichtsdestotrotz geweckt worden. Schlussendlich stand das Projekt unter der Schirmherrschaft von Charon Dargin, mittlerweile ein guter Freund des Celeris, und dieser hatte ganz eigene Absichten und Ziele, denen er sich verschrieb. Doch wie genau passte Mareo nun in dieses Projekt hinein? Nun, wenn man etwas Göttliches erschaffen möchte, braucht man auch eine göttliche Quelle und über die verfügte der Dargin nun einmal nicht, war er doch nur ein einfacher Mensch. In den Adern von Mareo hingegen floss das Blut eines starken Gottes, welches den blonden Magier trotz aller Gleichheit mit den Menschen deutlich spürbar hervorhob. Die Ausstrahlung des Mannes, die leuchtenden Augen und allen voran die Stärke in der Magie sprachen wirklich für sich. Noch immer zweifelte Mareo daran, ob die Erschaffung eines Engels wirklich eine so gute Idee war, aber schlussendlich kannte er Charon und wusste, dass er die Dinge auch durchzog, wenn er von ihnen überzeugt war. Und wenn Charon überzeugt war, hatte der Celeris keinen wirklich Grund sich dagegen zu stellen.
Und nun fanden sich die beiden Magier in einem Labor in Marokkasu Town wieder, vor sich die Masse aus Wasser, die alsbald den Engel verkörpern sollte. Charon selbst hatte sich mithilfe seiner Magie verwandelt, wodurch er kurzerhand ein Abbild von Hades darstellte, dem Gott der Unterwelt und zufällig Onkel von Mareo. Die Hauptaufgaben übernahm der Dargin völlig eigenständig, doch tatsächlich musste der Halbgott aktiver mithelfen, als beide Magier zunächst angedacht hatten. Der Blondschopf hatte sich zwar bereit erklärt, seine göttliche Energie zu spenden, doch nun war im Erschaffungsprozess anteilig involviert, um Charon zu entlasten. Die leuchtenden Augen des Halbgottes erreichten die Iriden von Hades, die der Dargin gegenwärtig für sich beanspruchte und nickte, während Schweiß an seiner Stirn perlte. „Gewiss, mein Freund“, entgegnete er also auf die Bitte, sich um den linken Arm zu kümmern. Gesagt, getan. Mareo fokussierte sich auf die Formung des linken Armes, weswegen sich in die Finsternisschwaben des Dargin auch schwarze Blitze einschlichen, die natürlicherweise mit auftraten. Richtig involviert wurde Mareo aber erst dann, als es darum ging, die göttliche Energie zu übertragen und da kam die Finsternis von Charon ins Spiel. Sie legte sich um seinen rechten Arm und stellte eine Transferverbindung her, also war es nun an Mareo, die göttliche Energie zu spenden. Er selbst entschied dabei, wie viel er abgeben konnte, doch der Celeris war natürlich mehr als bereit, ausreichend zu helfen. Solange am Ende ein bisschen göttliche Energie in ihm übrig blieb, regenerierte sie sich problemlos.
„Du musst dich nicht entschuldigen. Ich habe dir doch gesagt, dass ich dir helfen werde, bis wir das Projekt hier als Erfolg verbuchen können“, versicherte Mareo seinem Freund und spendete unweigerlich viel göttliche Energie, die auch definitiv von Nöten gewesen war. Der Körper formte sich allmählich und auch die lebenswichtigen Funktionen schienen vorhanden zu sein, doch die wahre Crux sollte natürlich noch kommen: Die Persönlichkeit. Sicherlich hatten Engel es aufgrund ihrer göttlichen Energie leichter, doch leicht war es dadurch dennoch nicht. Einem Engel musste man einen Wunsch mit auf den Weg geben, nach dem sich die Persönlichkeit richtete und das war schlussendlich die Aufgabe des Halbgottes, denn er hatte durch seine reingöttliche Energie die einzige Verbindung in ihren Kern. „Ich bin erstaunt über dein fundiertes Wissen, Charon“, lächelte Mareo angestrengt, der in Kürze wohl auf dem Zahnfleisch kriechen sollte. Das Geschöpf brauchte wirklich viel Energie, doch noch waren sie nicht fertig. „Ich würde mich schlecht fühlen, ein Geschöpf in die Welt zu entlassen, welches nur für Unheil sorgt oder sich selbst völlig außer Acht lässt“, antwortete auf die Gedankengänge des Dargin. Als dieser dann eine Richtung festlegte und einen Wunsch ausformulierte, wurde das Lächeln des Blondschopfes größer.
„Das ist ein wundervoller Wunsch“, gestand Mareo zufrieden. „Ich bin mir absolut sicher, dass sie vieles bewirken wird“, fügte er an und sah dann ernst zum Dargin. „Ich werde diesen Wunsch nun in ihrem Kern implementieren und ihre Persönlichkeitsbildung anreizen“, berichtete er also, damit Charon auch auf dem Laufenden blieb. Die Augen des Halbgottes leuchteten nunmehr noch eine Spur heller, während er mithilfe seiner göttlichen Energie die Codierung im Wesenskern vornahm. Sicherlich war Charon enttäuscht über die schwarzen Haare, aber schlussendlich waren sie das Produkt ihrer beiden Magien. Die schwarze Färbung aus seinen göttlichen Blitzen und der Violettstich aus der reinen Finsternis des Dargin.
„Ich glaube, ich habe es“, warf Mareo abschließend ein und bekam allmählich weiche Knie. Langsam sackte er ein wenig ein und verlor schrittweise die Verbindung zu ihrem Kern. „Charon…ich…“, dann stoppte das Leuchten seiner Augen. Der Halbgott hatte alles Mögliche an göttlicher Energie gespendet und war nun völlig fertig, denn er hatte er noch so einen Spuckschluck für sich behalten, um regenerieren zu können.
# 01 Es war ein Denkwürdiger Tag, an dem die beiden hochrangigen Gildenmagier sich im Institut für Biomagie zusammengefunden hatten. Wenn dessen Bedeutung nicht gleich klar und greifbar war, so würde man doch nach einer gewissen Zeit auf ihn zurückblicken und ihn wertschätzen können. Was dort geschah war einzigartig, es war besonders. Das Vorhaben des Dargin, mit nicht unerheblicher, gar elementar wichtiger Unterstützung Mareo Celeris, war verwegen. Manch einer mochte dem Weißhaarigen vorwerfen, Gott spielen zu wollen, im wahrsten Sinne sogar. Er hatte sich auf die Fahne geschrieben Leben zu schaffen. Nicht auf dem herkömmlichen Wege. Nicht auf dem, der der Menschheit eigentlich vorgesehen war. Charons Forschungen befassten sich mit dem Göttlichen und nichts weniger als genau das strebte er nun an. Etwas göttliches. Die ersten Schritte, nein, viele Schritte bekam Aurelia nicht mit. Was das anging, verlief ihre „Geburt“ vielleicht nicht anders als die eines normalen Menschenkindes. Sie würde sich nicht daran erinnern, hatte sie noch kein Bewusstsein. Dann aber, auf einen Schlag war es da. Mareo leitete seine göttliche Energie in die künstlich geformte Hülle einer humanoiden Gestalt. Sein Funke brachte die biologische Maschinerie in Bewegung. Vor Aurelias innerem Auge erstrahlte ein greller Lichtblitz, dann folgte Dunkelheit. Ewige Dunkelheit. Wie von selbst begann ihre Brust sich langsam zu heben und wieder zu senken. Ihre Lunge saugte Luft ein, presste sie wieder heraus. Die Augen zitterten unter ihren Lidern. Die Nasenflügel wackelten langsam, mit jedem der Atemzüge. Für einen Moment wirkte der geschaffene Engel so, als würde er schlafen. In der Tat war das Wesen nicht sofort bei Bewusstsein. Es befand sich in einer Art Trance, ehe es plötzlich aufschreckte. Die Augen rissen auf, der Engel schreckte auf. Geschwind brachte er sich in eine aufrechte Sitzposition. Er machte einen tiefen, lauten Atemzug durch den Mund, ehe die Atmung kurz stockte und erst verzögert wieder Luft die Lunge verließ. Die Stimme des Wesens machte sich bemerkbar, war jedoch noch nicht sofort dazu in der Lage auch Worte zu formen. Es war, als wollte der Engel etwas sagen. Mit jedem Atemzug schwangen Töne und Laute mit. Die Augen fixierten einen festen Punkt auf dem Boden, am anderen Ende des Raumes. Doch war der Blick seltsam matt und leer. Es hatte funktioniert. Das, was Charon und Mareo da geschaffen haben, es lebte. Es lebte und war fähig diesen Zustand weiter aufrecht zu erhalten. Ein neues Leben wurde erschaffen, scheinbar aus dem Nichts, dafür aber mit einer menge Magie und Energie.
Zauber:
Charon Desert Night
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“Das war wundervolle Arbeit… Gut gemacht, Mareo”, lobte Charon seinen sichtlich erschöpften Freund, der für diesen Prozess so viel von sich gegeben hatte. Nicht nur sah der Körper von der Form her nahezu fehlerlos aus und hatte zweifellos diese gewisse Aura an sich, die das Mortale vom Göttlichen unterschied, sie war auch erfolgreich mit Leben erfüllt worden. “Erhol dich gut”, lächelte Charon, auch wenn sein Blick gebannt war von dem Engel, der vor ihm lag. “Du hast heute Großes geleistet.” Mareos Erschöpfung war aber eher eine Nebensache in diesem Augenblick. Das Herz des Dargin klopfte, als sich der Oberkörper der jungen Dame erhob. Ihre Atmung war deutlich zu erkennen, und so, wie es aussah, war auch sie von Herzklopfen erfüllt. Dieser Moment, in dem man erwachte in einer fremden Welt, im dem man einfach plötzlich da war ohne zu wissen warum, musste sehr aufreibend sein.
“Guten Morgen. Ich hoffe, du hattest ein sanftes Erwachen”, sprach der Dargin mit sanfter Stimme, während er an die Seite des Engels trat. Er achtete darauf, keine plötzlichen oder lauten Geräusche zu machen, eine rücksichtsvolle und ruhige Einführung in diese vermutlich fremde Welt zu bleiben. Auch seine Berührungen verankerten sie hier in der Realität. Seine linke Hand hielt sorgsam ihre rechte, sodass sie sich festhalten konnte, wenn es nötig war, und gleich von einer zarten Wärme begrüßt wurde, während seine rechte Hand sich liebevoll an ihre Schulter legte. Sie war nicht alleine hier, und nicht Alles in dieser Welt musste ihr fremd sein. Charon, für seinen Teil, wollte diesem Engel schon von Anbeginn an ein Symbol für Halt und Sicherheit bieten. Und als so ein Symbol eignete er selbst sich eben am Besten. Laute versuchten, die Kehle des Engels zu verlassen, auch wenn sich daraus noch keine Wörter formten. Es war spannend zu betrachten, wie sich so ein Wesen entwickelte, ein komplett anderer, deutlich flinkerer Prozess, als es mit einem menschlichen Kind möglich wäre. Auch diese schnelle Sprachbildung, so nahm Charon an, entstammte wohl dem natürlichen Willen göttlicher Energie, sich zu entwickeln und zu formen. Es war fast schon eine Betrügerei, wie himmlisch sich die Götter darstellten für all das, was sie geschaffen hatten, wenn sie es so viel leichter damit hatten als die Menschen im Vergleich. Für diese Leistung allein angebetet werden zu wollen, wenn es einem Wesen selbst in der Natur lag, kam dem Dargin dann doch ganz schön überheblich vor. “Nicht überanstrengen. Du musst dich nicht beeilen”, versicherte das Weißhaar dem jungen Wesen, wollte nicht, dass es seine frisch geformten Stimmbänder gleich ruinierte, wenn sie vielleicht noch gar nicht so weit waren. Sie schien sich aber nur ungern davon abbringen zu lassen. So schnell schon strebte dieses junge Wesen nach Aktivität, danach, seinem eigenen Leben Ausdruck zu verleihen… Es war fast schon inspirierend. Ihr leerer Blick indes blieb fokussiert auf eine Stelle am Boden, anstatt der Stimme Charons zu folgen. “Kannst du mich erkennen? Hörst du meine Stimme?”, hakte der Magier nach, um sie ein wenig in die richtige Richtung zu leiten. “Sieh auf zu deinem Schöpfer, junger Engel…”
Mareo war am Ende seiner Kräfte, denn er hatte beinahe alles an Göttlichkeit aufgeopfert, was ihm gerade zur Verfügung stand. Er behielt einen letzten Rest seiner Essenz, damit sich diese von allein wieder regenerieren konnte. Hätte er Charon mehr abziehen lassen, dann hätte er seine Göttlichkeit womöglich für immer verloren, doch so war es nur eine Frage von Stunden, bis er sich davon erholt hatte. Seine Knie waren weich und die Verbindung zum geschaffenen Engel endgültig gekappt. Charon und Mareo hatten die Grenzen der Menschlichkeit überschritten und bestimmt auch irgendwelche heiligen Gesetze gebrochen, da aber noch kein Holy Judgement über sie hereingebrochen war, konnte man wohl davon ausgehen, dass es den Göttern vorerst egal war. Charon sah gebannt auf das erschaffene Geschöpf und hatte keinen Blick mehr für den Halbgott, auch wenn seine Worte natürlich gegenteiliges bewies. „Wenn ich dich nicht besser kennen würde, wäre ich jetzt beleidigt“, lachte Mareo erschöpft auf. Für gewöhnlich konnte man von einem guten Freund erwarten, dass er wenigstens einmal nach dem Wohlergehen sah, doch der Dargin war einfach speziell in vielerlei Hinsichten. Der Celeris mochte den Crimson Sphynx Magier genau so, wie er eben war.
„Ich hoffe meine göttliche Kraft hat ausgereicht. Ich bin ja schließlich nur ein halber Gott“, beteuerte Mareo dann aber noch, ehe er sich erst einmal hinsetzte. Er war viel zu erschöpft, um noch länger aufrecht stehen zu können und genehmigte sich daher erst einmal eine Pause. Eine Pause, die ihm auch Charon großzügigerweise genehmigt hatte. Neugierig lehnte der Blondschopf rücklings an der Wand und atmete erst einmal tief durch, ehe er eine kleine Flasche Wasser öffnete und daran nippte. Er konnte deutlich spüren, wie ausgelutscht er war und doch schien das geschaffene Wesen formvollendet und perfekt zu sein. Hoffentlich war ihnen die Schöpfung auch gelungen, denn ein unzureichendes Geschöpf würde nur Probleme und allen voran ein schlechtes Gewissen nach sich ziehen. Mareo wollte nicht verantwortlich sein für ein Wesen, welches aufgrund seiner eigenen Unzulänglichkeiten nicht akkurat lebensfähig war. Mit seinen goldgelben Iriden beobachtete er den Dargin dabei, wie er das Geschöpf sanft aufzuwecken gedachte und Kontakt aufnahm. Die nächsten Minuten würden zeigen, ob und inwieweit die beiden Magier einen Erfolg verbuchen konnten. Zumindest der Körper schien ihnen einwandfrei gelungen zu sein und das war bereits eine große Leistung.
Natürlich mischte sich Mareo nicht in die Kontaktaufnahme ein und beobachtete seelenruhig, was da nun vor sich ging. Dann begann sich die Brust des Engels zu heben und zu senken, man konnte die Atmung hören. Die Nasenflügel wackelten und mit jeder Sekunde entstand mehr Leben in dieser scheinbar perfekten Hülle. Dann schreckte das Geschöpf plötzlich auf, die Augen wurden aufgerissen und schon saß sie in einer aufrechten Sitzposition. Die Stimme wirkte perfekt, doch gab es keine geformten Worte. Wie denn auch? Sie musste ja erst noch lernen. Die Augen von Mareo waren groß und sein Erstaunen ließ sich nicht in Worte fassen. „Beeindruckend“, murmelte er leise und überließ weiterhin dem Dargin das Ruder. Dieser verlangte nun, dass sie zu ihrem Schöpfer aufsehen sollte. War Charon der Schöpfer oder war es Mareo? Oder waren sie es Beide? Streitthema und Ansichtssache, doch gemäß getroffener Vereinbarung war es natürlich der weißhaarige Casanova. Dann hievte sich Mareo auf die Beine, um besser sehen zu können. Sie hatten wirklich Leben erschaffen, der Wahnsinn.
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