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 Bahnhof - Gleise

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Mikos

Mikos
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BeitragThema: Bahnhof - Gleise
Bahnhof - Gleise - Seite 2 EmptySa 20 Jul 2024 - 21:33

das Eingangsposting lautete :

Bahnhof - Gleise



Typ: Gleise
Besitzer: -
Beschreibung: Wer Gazania nicht kennt, der wird sich beim Aussteigen sicherlich wundern, denn die Gleise des Bahnhofs sind umringt von den hohen Steinwänden, in die die Stadt geschlagen wurde. Kühles Licht umliegender Kristalle erhellt die Umgebung, wirft aber auch lange Schatten auf alles, was sich hier befindet. Die Natur ist hier noch sehr präsent.
Changelog: Wenn sich im Verlauf des Rollenspiels etwas an dem Ort ändert, wird es hier aufgeführt.


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Mikos

Mikos
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BeitragThema: Re: Bahnhof - Gleise
Bahnhof - Gleise - Seite 2 EmptySo 11 Aug 2024 - 21:15

13 | @Taiji
Aus großem, verwirrten Äuglein sah Mikos seinem Gegenüber entgegen. Wieso hatte Taiji ihn abgeblockt? Das verstand er nicht. Er war nicht dreckig, wirklich nicht. Er hatte seine Haare erst diesen Morgen gewaschen. Sogar mit diesem merkwürdig intensiv riechendem Zeug, das Zweibeiner Shampoo nannten. Das konnte es nicht sein ... oder? "Was habe ich falsch gemacht?", fragte er leise, die Stimme schwer von Verunsicherung. "Aber du verstehst es doch. Also ist es okay ... nicht?" Fest biss er die Zähne zusammen. Er war noch nie besonders gut darin gewesen, Abfuhren einzustecken. Es tat weh und er suchte die Schuld stets bei sich selbst. Der Grund für Taijis Distanz war nicht das fehlendes Auge ... oder? Er trug doch die Augenklappe. Sein Vater hatte ihm versichert, dass diese es leichter machen würde. Es war nicht wieder wie früher, richtig? Richtig?? "Händeschütteln ..." Drachen hatten keine Hände, dementsprechend war Mikos diese Geste fremd. Er hatte sie zwar bereits gesehen, doch er hatte bisher nicht gewusst, was Zweibeiner damit meinten. Es war seltsam, dass sie eine derart unpersönliche Geste wählten, um ihren Dank auszudrücken. Das gefiel ihm nicht. "Darf ich deine Hand schütteln?" Wenn es nach Mikos ginge, würde er sich wie eine Klette an seine Mitmenschen kleben, doch diese schienen das wirklich, wirklich nicht zu mögen. Er wünschte er würde verstehen wieso.
"Ich werde aufpassen ... ich möchte nicht sterben. Aber ich möchte auch beschützen." Er hätte niemals gedacht, dass diese zwei Wünsche derart schwierig zu kombinieren waren. Oder, dass man sein Bedürfnis, zu helfen, derart ausnutzen würde. Jedes Mal, wenn er glaubte, seine Artgenossen langsam zu verstehen, passierten Dinge, die ihn wieder daran zweifeln ließen. Drachen waren deutlich einfacher. Naja ... ein Drache. Sha. "Wenn man uns wirklich nicht bemerkt hat, dann können wir uns ja vielleicht anschleichen und dann ... hmmm ...." Naja, auf jeden Fall mussten sie dann nicht töten, oder? Sie hatten schließlich nicht versucht, das Duo zu töten. Hoffnung blitzte in dem rubinroten Auge auf.
Der geteilte Gang stellte eine ganz neue Herausforderung da und ließ die Angst des Braunschopfes erneut aufflammen. Alleine der Gedanke war gruselig. Glücklicherweise nahm sein Gegenüber ihm die Angst vor dem Alleinsein direkt wieder. Und präsentierte ihm gleichzeitig eine Lösung, die ihn verwirrte. Immer wieder rechts? Während Taiji davonwanderte um sich mit Fledermäusen zu unterhalten (was für den Drachensohn nicht besonders ungewöhnlich war, er hatte ja auch mit einem riesigen Schuppentier gesprochen), zeichnete er immer wieder kleine Quadrate in die Luft. Verwirrend. Wahrlich verwirrend. Wenn er immer rechts ging, dann lief er doch im Kreis! Nicht zum Ausgang. Seine Brauen zogen sich zusammen. Irgendwo musste ein Fehler in seinem Denken sein, doch er fand ihn nicht.
Bevor er sich seinen Weg durch dieses Rätsel erfragen konnte, huschte der Xian auch schon voran. Natürlich folgte Mikos sofort, er woltle schließlich nicht alleine in der Dunkelheit zurückbleiben. "Haben deine Fledermaus-Freunde dir das verraten? Mit mir wollen Tiere nicht reden. Du hast wohl wirklich Glück." Wie ein braves Hündchen dackelte er seinem Kollegen hinterher. Erst, als erneut ein unbekannter Geruch an sein feines Näschen drang, ließ er seine Schritte wieder leiser werden. "Was ist das?" Damit meinte er natürlich nicht den Geruch von Schweiß. Den kannte er als Zweibeiner selbstverständlich. Das Andere, das, dessen beißender Geruch sogar in der Kehle kratzte. Er schüttelte sich. Wirklich unangenehm.
"Schlafen? Und es sind drei?", flüsterte der Braunschopf leise, als sich Taiji ihm wieder zugewendet hatte. Das war einer zu viel, um sie vollkommen sicher aus dem Schatten heraus zu überrumpeln. Verunsichert zog Mikos die Schultern hoch. In solch einer Situation war er noch nie gewesen, doch sein Gegenüber schien sich auf ihn verlassen zu wollen. Das war eine große Verantwortung. "Uhm ... ich ..." Es war unmöglich, zu verbergen, dass er überfordert war. "Vielleicht ... nein." Kopfschütteln. "Ich bin mir nicht sicher ... was würdest du denn tun? Bitte hilf mir, Taiji."
Während Mikos noch vor sich hingrübelte, fing einer der drei Männer bereits an, sich zu regen. Langsam setzte er sich auf und rieb sich die müden Äuglein. "Mh?", grummelte er leise, "Stimmen? Bild ich mir das ein?" Langsam schälte er sich aus seinem Schlafsack. Es war vermutlich besser, der Sache auf den Grund zu gehen.


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Taiji

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BeitragThema: Re: Bahnhof - Gleise
Bahnhof - Gleise - Seite 2 EmptyMo 12 Aug 2024 - 19:37

13 | @Mikos | Mana: 90/100

"Unter Drachen: Nichts. Unter Zweibeinern bist du in die persönliche Sphäre einer anderen Person eingedrungen. Das geschieht normalerweise nur unter Leuten, die besser miteinander vertraut sind."
Die glimmenden Augen Taijis fuhren das Gesicht seines Gegenübers ab. Mikos presste die Zähne aufeinander. Er klang verunsichert. Weil Taiji ihn abgewehrt hatte? Innerlich verdrehte der Elb die Augen, auch wenn er äußerlich eine möglichst verständnisvolle Miene aufsetzte. Wenn die Beweise nicht wären, hätte sich inzwischen vielleicht der Eindruck aufdrängen können, dass Mikos statt von einem Drachen von einer Eidechse mit verhältnismäßig großem Wortschatz aufgezogen worden war. Ein Drache ließ sich nicht verunsichern. Ein Drache war immer die herrschaftlichste Kreatur im Raum. Selbst wenn er draußen war. Nein, er sah wirklich sehr wenig von sich selbst und damit von Yongheng in Mikos. Vielleicht war der Taiji von vor zehn bis zwanzig Jahren so gewesen. Aber der Taiji der Gegenwart war besser als sich von einer simplen Ablehnung verunsichern zu lassen. Das musste Mikos noch lernen. Den Stolz eines Drachen.
"Zwischen verstehen und akzeptieren liegen Welten, Mikos. Ich glaube zu wissen, wie Ihr denkt, aber bei den Zweibeinern werden diese Geste auf Widerstand oder Ablehnung stoßen. Solltet Ihr Euch unsicher sein, fragt Euer Gegenüber. Ihr dürft jedoch meine Hand schütteln. Das genügt als Geste des Dankes völlig."

"Korrekt. In beiden Belangen. Es ist allen meiner Spezies möglich mit Tieren zu sprechen. Auch wenn sie nicht immer viel zu sagen haben und in ihrem Verständnis doch recht begrenzt sind."
Und trotzdem waren sie in ihrer Einfachheit und mit ihrem begrenzten Horizont doch gerne einmal die besseren Gesprächspartner als die sogenannten vernunftbegabten Spezies. Ein Hund mochte keine Farben beschreiben können, dafür konnte er die Geruchsnuancen eines Betäubungsmittels deutlich genauer erklären als selbst Taiji. Ein Fisch hatte keine Begriffe für Wind und Wetter, aber er wusste welchen Strömungen man folgen sollte und welchen nicht. Ein Schwein mochte kein großer Philosoph sein, war aber stets willens eine Leiche zu verputzen. Wie gesagt, die besseren Gesprächspartner und häufiger auch die besseren Lebewesen.
"Schnarchen."
Das war vermutlich nicht die Antwort auf Mikos' Frage. Aber es war Taiji im Grunde völlig egal, was seine Begleitung eigentlich gemeint hatte. Wer seine Fragen nicht spezifizieren konnte, hatte keine genaue Antwort verdient. So lief das in der Forschung schließlich auch ab. Wieder beobachtete Taiji, wie Mikos sich verhielt. Und wieder schien der andere Slayer nicht mit der Situation klar zu kommen. Herrje, was hatte das Drachenelternteil da nur angestellt. Hatte es Mikos etwa alleine in einer Wüste groß gezogen oder etwas in dieser Art? Kein Wunder, dass Mikos alleine nicht klar kam. War er vielleicht von seinem Drachenelternteil auf eine Lehrreise geschickt worden. Welch...Luxus.
"Sie sind uns zahlenmäßig überlegen. Aber sie sind keine Magier. Seid Euch klar, in welche Richtung die Fluchtmöglichkeiten liegen. Das ist einfach. Und dann schlagt hart und entschieden zu. Zügelt Eure Magie, wenn Ihr sie nicht töten wollt. So zum Beispiel."
Einer der allgegenwärtigen, hölzernen Stützpfeiler der Mine knackte leise als sich ein handlanger Splitter daraus löste. Mit einem sanften Sirren, das die Gefährlichkeit des Geschosses Lügen strafte, löste es sich von Taijis Hand als der Elb um die Ecke in die größere Höhle tänzelte und es in Richtung des aufstehenden Mannes abfeuerte. Noch halb im Schlafsack steckend war es dem Banditen nicht möglich auszuweichen. Er stöhnte schmerzerfüllt auf, griff sich an die Schulter, wo der Splitter stecken geblieben war. Aufgerissene Augen richteten sich auf Taiji. Bewegung kam in die anderen beiden Schlafsäcke. Eine junge Frau, mit kurzem, roten Haare streckte den Kopf aus dem einen. Der hünenhafte Kerl grunzte auf, klatschte eine Pranke auf den Boden und begann damit sich hoch zu stemmen.
"Wenn die Herrschaften die Güte hätten sich zu ergeben? Meine Begleitung würde die Angelegenheit gerne ohne Tote regeln. Eine Freundlichkeit, über die ich im Zweifelsfall nicht verfügen werde. Hopp, Hände hinter den Rücken."
"DU HAST MICH ANGESCHOSSEN, ALTER!"
"In. Der. Tat. Und sollte die Vermeidung einer fataleren Wunde gewünscht werden, rate ich zur Kooperation."
Der gewaltige Kerl griff nach irgendwas hinter sich. Eine Keule in der gleichen Größe wie er. Die junge Frau angelte nach irgendwas unter ihrem Kopfkissen. Taiji verfolgte die Handlungen mit dem Blick, bis wieder ein scharfer Geruch an seine Nase drang. Schwarzpulver. Zu wenig für einen Sprengsatz. Vermutlich eine Schusswaffe. Nun, eine Eskalation wäre ihm willkommen. Immerhin hatte Mikos noch viel zu lernen.

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Mikos

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BeitragThema: Re: Bahnhof - Gleise
Bahnhof - Gleise - Seite 2 EmptyMo 12 Aug 2024 - 21:26

14 | @Taiji
Persönliche Sphäre? Was für ein merkwürdiges Wort. Mikos hatte nicht die geringste Ahnung, was das hieß. Aber scheinbar war sie etwas schlechtes, wenn sie ein Problem damit hatte, dass man in sie eindrang. "Also musst du nur mit mir vertraut werden, dann darf ich in deine persönliche Sschh-Spp... äh. Du weißt schon. Da darf ich dann rein? Das kriege ich hin!" Das hatte er verstanden. Begeistert klatschte er die Hände zusammen. Das bekam er auf jeden Fall hin. Er war schließlich ein sehr vertrauenswürdiger Drachensohn! Das würde Taiji sicherlich bald merken! Immerhin seine Hand durfte er schonmal halten. Eigentlich hatte er schütteln gesagt, aber für den Braunschopf gab es da keinen wirklichen Unterschied.
Der Schwarzhaarige war wirklich eine spannende Person. Niemals wäre Mikos von selbst auf die Idee gekommen, dass es gar nicht an ihm lag, dass Tiere nicht mit ihm sprachen, sondern daran, dass sie einfach mit niemandem sprachen. Außer mit Elben. Wie verrückt. Tiere waren wohl ein wenig voreingenommen, aber das war okay. Er verzieh es ihnen ... vorerst. "Du Glücks... wie sagt ihr Fiorer noch gleich? Glücksblume? Glückspflanze? Irgendsowas. Naja, auf jeden Fall hast du wirklich Glück!" Ob er das große Wissen, das er angesammelt hatte, von den Tieren gelernt hatte? Es würde Sinn machen. Eine Person konnte ohne Hilfe doch niemals so clever und allwissend werden. Zumindest im Auge des Sandslayers. Sein Blickwinkel war in vielerlei Hinsicht nicht besonders zuverlässig. "Schnarchen? Okay." Dass er gerade eine fürchterliche Fehlverknüpfung vornahm, konnte er nicht wissen. Er verließ sich einfach darauf, dass der Xian wusste, worauf er antwortete. Es war schließlich offensichtlich! Der beißende Geruch war kaum zu überriechen.
"Fluchtweg, keine Magier, hart und entschieden. Zügeln? Warte. Was? Moment." Zu spät. Bevor er seine mentale Notiz fertigdenken konnte, schritt sein Kollege zur Tat. Das Holz, das den Gang aufrecht erhielt knarzte furchterregend. Der Sha war doch noch überhaupt nicht bereit! Er hatte noch gar keinen Sand! Eilig kramte er die letzten Reste aus seiner Tasche heraus, um diese in einigen hektischen Bewegungen zu verfielfachen. Oh man, oh man. Wieso ging bloß plötzlich alles so schnell?! Er musste Taiji doch beweisen, dass er ihm vertrauen konnte!
Während der Größere noch versuchte, das Trio zum freiwilligen Aufgeben zu bewegen, schlüpfte Mikos an ihm vorbei. "Ich passe auf dich und mich auf, versprochen!" Sand sammelte sich um seine geballte Faust, die er ohne zu zögern gegen die herabschmetternde Keule des Miniaturriesen knallen ließ. Das Holz, aus dem die Waffe geschaffen war, wirkte zwar widerstandsfähig, war aber nicht stabil genug, um Mikos' Konter standzuhalten. Krachend und knarzend teilte sie sich in der Mitte und wurde mit einem frustrierten Knurren beiseite geworfen. "Das war meine Lieblingskeule!" Zwar mochte der Braunschopf nicht besonders stark aussehen, insbesondere im Vergleich zu dem Artgenossen, der ihm gegenüber stand, doch das war alles andere als wahr! Die drachenähnliche Magie, die durch seinen Körper floss, verhalf ihm zu Schlägen, die einem Hochleistungssportler in nichts nachstanden. Sein schmaler, zierlicher Körperbau war schließlich sehr wichtig, er konnte kein gewaltiger Muskelmann werden. Er musste flink und agil bleiben! Genau das war auch hier und jetzt sein Vorteil. Fast, als wäre er selbst aus Sand, schlüpfte er in fließenden Bewegungen unter den Fäusten und Knien seines Gegenübers hinweg. Ja, im Ausweichen war der Drachensohn wirklich gut. Damals, als er noch nichts gesehen hatte, hatte sein Vater das viel mit ihm geübt. Er wollte schließlich, dass sein Schützling sicher war.
Im Austeilen hingegen .... nun, da war er noch lange nicht perfekt. Da brauchte er noch mehr Übung. Doch das hielt ihn nicht davon ab, es zu versuchen. Die Sandkörner lösten sich von seinen Händen, wurden stattdessen von seinem Fuß aufgefangen und verleihten diesem so zusätzlichen Wumms, als er ihn nach oben Riss, um ihn dem Kerl gegen das Kinn zu knallen. Er musste sogar einen kleinen Sprung mit einbauen, um überhaupt so hoch zu kommen! Dieser Kerl war wirklich groß. Mit einem mächtigen "Urrrfffhhh" taumelte dieser einige Schritte zurück und rieb sich mit einer speckigen Hand die getroffene Stelle. Er hatte den Tritt besorgniserregend gut weggesteckt. Plötzlich war sich Mikos gar nicht mehr sicher, ob er ihn überhaupt töten könnte, wenn er denn wollte. Insbesondere, weil seine Verbündete das nicht zulassen wollte. Mindestens genauso flink wie der Drachensohn schlüpfte er vor den großen Muckimann und richtete irgendein langes Metallding auf ihn. "Kein Schritt näher oder ich knall dich ab!" Mikos blinzelte verwirrt. Er kannte keine Schusswaffen. Woher auch? Was wollte sie damit machen? Es werfen? Das machte ihm keine Angst. Er trat einen Schritt näher, was sogleich mit einem lauten Peng beantwortet wurde.


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BeitragThema: Re: Bahnhof - Gleise
Bahnhof - Gleise - Seite 2 EmptyMo 12 Aug 2024 - 22:18

14 | @Mikos | Mana: 65/100

"Mh", war die einzige Antwort auf die Frage, ob Taiji den Kleineren in seine persönliche Sphäre lassen würde. Irgendwann einmal. Das war doch höchstgradig unwahrscheinlich. Taiji schloss keine Freundschaften. Freundschaft implizierte, dass man auf der gleichen Stufe stand. Und er, Taiji Xian, war schlicht besser als andere Wesen. Das war nicht niederträchtig gemeint oder herablassend gemeint. Sie konnten ja nichts dafür, in den meisten Fällen. Und er war nun einmal gnädig von Natur aus, sofern die Leute sich nicht als Hindernisse heraus stellten.
"Das Wort lautet "Glückspilz", basierend auf einem alten Glauben, dass manche Pilze Glück bringen. Was faktisch falsch ist. Pilze haben keine inhärenten Eigenschaften, die das Schicksal ändern könnten."
Dafür waren sie unglaubliche vielseitige, kleine Dinger. Teilweise ausgesprochen widerstandsfähig. Das Gift eines Drachenagat reichte beispielsweise aus, um einen Elephanten sofort zu töten. Ausreichend verdünnt hingegen erlaubte es die Blutgerinnung zu beschleunigen und fand daher in manchen Heilmitteln Anwendung. Eine Leichenspinne hingegen übernahm den Körper von mit ihren Sporen infizierten Insekten und steuerte sie. Noch hatte Taiji keine Möglichkeit gefunden das Prinzip auf größere Wesen zu übertragen, aber das war sicherlich nur eine Frage der Zeit. Aber selbst wenn das gelang, musste man den Pilz noch dazu bekommen auch etwas produktives zu tun. Das Ding wollte sich ja nur vermehren. Eine Epidemie wäre zwar ausgesprochen amüsant, bedeutete jedoch auch Chaos, was die Lieferzeiten für Taijis Reagenzien verlangsamen würde. Und die Zulieferer brauchten eh schon teilweise mehrere Tage. Faules Pack.

"Ich bin mir sicher."
Die Sinne Taijis waren angespannt. Es stand immer noch zwei gegen drei, auch wenn der dritte Bandit im Bunde einen brauchbaren Arm weniger hatte. Der Holzsplitter sollte genug Schmerzen verursachen, dass sein rechter Arm unbrauchbar war. Aber für manche Waffen brauchte man nun einmal nicht beide Arme. Der Elb verschränkte in einer unorthodoxen Darstellung von Hybris die Hände hinter dem Rücken und schaute der heransausenden Keule in aller Seelenruhe entgegen. Sie bestand aus Holz. Sicher, die metallenen Anteile würden ein wenig schmerzen, aber nicht ausreichend um ihn zur Bewegung zu treiben. Außerdem...warf sich Mikos dazwischen und blockte den Hieb mit einem eigenen. Herrje, war da etwa ein Drache erwacht? Nun, es war ja auch wirklich an der Zeit gewesen.
Vor dem Elben entbrannte ein spontaner Faustkampf. Einen Moment lang behielt er noch Mikos im Blick. Die Bewegungen des Slayer waren flüssig. Er tauchte unter den unbeholfenen Hieben des Hünen hinweg, setzte seine eigenen in den tumben Körper. Einzig schienen die Hiebe Mikos' an dem Brocken von Kerl weniger Schaden anzurichten als vielleicht gewünscht. Nun, die beiden konnte er dennoch getrost sich selbst überlassen. Der Geruch von Schwarzpulver vermischte sich mit dem frischen Bluts, wurde deutlicher. Die Frau hatte ihre Pistole unter dem Schlafsack hervorziehen können. Es war ein schrecklich gefertigtes Ding. Kaum mehr als ein Lauf, eine Kammer und ein entsetzlich hässlicher Griff, zusammengehalten vermutlich nur durch Spucke und Hoffnungen. Taiji mochte Schusswaffen ja ohnehin nicht sonderlich, aber diese hier war besonders widerwärtig. Der verwundete Kerl hatte es geschafft auf die Beine zu kommen, zog ein Messer. Aber er war weiter hinten in der kleinen Höhle. Die Frau war die größere Gefahr.
Der Schuss hallte durch den Gang. Holz splitterte. Ein Stechen breitete sich in Taijis Hand aus. Die Kugel hatte das Holz seines Armschutzes durchschlagen und war ein Stück weit in das Fleisch seiner Hand eingedrungen. Der Elb hatte sich kurz vor dem Schuss vor Mikos geworfen, als dieser keinerlei Anstalten gemacht hatte dem Angriff entgehen zu wollen. Für einen Sekundenbruchteil kehrte eine seltsame Ruhe in der Höhle ein. Die Frau starrte mit großen Augen auf das qualmende Loch in Taijis Armschutz, der Hüne rieb sich noch immer die verletzte Stelle und der Dritte im Bunde glotzte wie ein Reh im Scheinwerferlicht.
"Der Große gehört dir."
Ein Splitter löste sich aus einem der Stützbalken, schwirrte an Taijis Seite, bevor er in Richtung der Frau davon sauste. Der Geruch nach Blut wurde noch stärker, als der Splitter in der schützend gehobenen Hand der Banditin stecken blieb. Die Frau ließ einen schmerzerfüllten Schrei hören, der sich wiederholte, als Taiji sie am Kopf packte und auf den Boden hämmerte. Ein Tritt beförderte die Pistole tiefer in den Gang hinein. Mit gebleckten Zähnen richtete sich der Elb wieder auf und richtete den Blick auf den Herren mit dem Messer.
"Jetzt wäre ein geeigneter Zeitpunkt die Waffe fallen zu lassen."
Mikos hatte den Halbriesen ja sicherlich unter Kontrolle, weswegen er die drohende Geste sicherlich nicht unterminieren würde.

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BeitragThema: Re: Bahnhof - Gleise
Bahnhof - Gleise - Seite 2 EmptyDo 15 Aug 2024 - 18:34

15 | @Taiji
Wie ein verschrecktes Beutetier zuckte Mikos zusammen, als ein lauter Knall durch die Höhle hallte. Durch das Echo wurde das Geräusch nur furchteinflößender. Hinzu kam, dass es einige Momente dauerte, bis er es dem merkwürdigen Dingsbums, das die Frau hielt, zuordnen konnte. Taiji huschte vor ihn. Ein Krachen, gefolgt von dem Geruch von Blut. Das war definitiv das Blut seines Kollegen. Ein unangenehmer Schauer wanderte durch den Körper des Drachensohns. Er hatte zwar nicht die geringste Ahnung, wie das hatte passieren können. Sein Blick huschte an der Schulter des Schwarzhaarigen vorbei und fixierte die junge Frau. Sie grinste selbstgefällig. Sie war doch auch ein Mensch, wieso verhielt sie sich so? Es war unangenehm, zu wissen, dass er dem selben Volk angehörte wie sie. Am liebsten wäre er sofort an seinem Kollegen vorbei gehuscht und hätte sie dazu gezwungen, soetwas nie wieder zu wiederholen. Doch das war beim letzten Mal schon nicht gut gegangen. Deshalbblieb er dieses Mal an Taijis Seite, bis dieser entschied, dass er sich wieder um den großen Kerl kümmern sollte.
"Okay", bestätigte er kurz und knapp. Das Drachenauge fixierte den Riesenkerl, ehe er sich in Bewegung setzte. Mikos war sich nicht sicher, welches Gefühl ihn gerade erfüllte. Es war heiß, brannte fast schon. Er wollte nicht länger rücksichtsvoll sein, er wollte um jeden Preis sicherstellen, dass niemand mehr an Taiji herankam, um ihn zu verletzen. Dafür würde er alles tun. In einer ausladenden Geste schickte er den Sand, den er zuvor gesammelt hatte, um den halben Riesen herum, nur, um ihn dann wieder zu sich heranzuholen. Wie eine Decke, die man unter den Füßen einer Person fortgezogen hatte, zischten die unzähligen Sandkörner unter den Sohlen des Feindes entlang und entrissen ihm das Gleichgewicht. Wie ein gewaltiger Schrank, den man umgeschubst hatte, fiel er plump und ungeschickt auf den Rücken. So konnte der Braunschopf direkt auf seiner Brust landen und ihn unter sich festpinnen. Sein Gewicht mochte nicht ausreichen, um einen Feind dieser Masse lange festzusetzen, doch das musste es auch nicht. Wie ein tollwütiges Tier zeigte er die Zähne, knurrte. Schützend hielt der Kerl seinen Arm vor das empfindliche Gesicht. Die rasche Bewegung interpretierte Mikos als Angriff, weshalb er sofort das Maul aufriss und zubiss. Seine Zähne mochten nicht scharf sein wie die eines Drachens, doch seine Kiefer waren stark. Ein entsetzter, fast schon angewiderter Schrei hallte durch die Miene. Erst durch kräftiges Schütteln ließ der Drachensohn wieder los. Blut hatte sich in seinen Mundwinkeln gesammelt, erfüllte seinen Mund mit einem ekelhaften Geschmack. "Bleib weg von Taiji und verschwinde", knurrte er, "Oder ich beiße dir als nächstes in die Kehle." Sein Vater hatte ihm vor langer Zeit einmal erklärt, dass dort eine der vielen Schwachstellen der Menschen lag. Auch Sha war dort empfindlich gewesen, weshalb Mikos gelernt hatte, dass es eine besonders vertrauensvolle Geste war, seine Kehle frei zu präsentieren. Doch hier und jetzt wollte er kein Vertrauen zeigen, sondern eine Schwachstelle ausnutzen, wenn es sein musste.
"J-ja. Ver-versprochen", kam es als eingeschüchterte Antwort. Hoffentlich war es kein Fehler, den Gegner gehen zu lassen. Aber Mikos wollte nicht töten. Es hatte sich nicht gut angefühlt. Kaum hatte er von dem Kerl abgelassen, stolperte dieser auch schon auf die Beine und hechtete davon, hinein in den düsteren Gang, aus dem die Magier gekommen waren. Einige Momente lang hallten die hektischen Schritte noch, wurden immer leiser, bis sie schließlich vollständig verklangen. Kurz überlegte der Sha, ob er folgen sollte, um sicherzustellen, dass der Mensch wirklich fort war, doch er entschied sich schließlich dagegen. Er wollte Taiji nicht alleine lassen. Außerdem war die Dunkelheit alleine furchteinflößend.
Der rubinrote Blick fiel auf den letzten stehenden Feind. Seine Schulter blutete dort, wo der Schwarzhaarige ihn kurz zuvor erwischt hatte. In der anderen Hand hielt er jedoch noch immer fest umklammert das Messer und weigerte sich, dem Befehl des Magiers nachzukommen. "Am Arsch", kam die trotzige Antwort, "Wenn ich hier schon abkratze, dann nehme ich mindestens einen von euch mit." Sein Blick huschte hektisch zwischen Taiji und Mikos hin und her. Ob er überlegte, wen er zuerst angreifen sollte? Wen sah er wohl als einfacheres Opfer? Er setzte einen Fuß nach vorne. Der Braunschopf spannte die Muskeln an. "Wag es nicht." Drohendes Knurren. Der Kerl hielt wieder inne. Man konnte ihm die Panik und die Verzweiflung ansehen. Sie war ihm mitten ins Gesicht geschrieben. "Was zur Hölle seid ihr?! Ihr seid doch keine normalen Menschen!" Noch während er sprach, riss er das Messer nach oben, um es nach Taiji zu schwingen. Dieser war schließlich bereits verletzt. Mikos zögerte jedoch nicht. Mit dem Zeigefinger malte er einen kleinen Kreis, sodass sich sein Sand zu einem spitzen Dorn formte. Diesen ließ er auf den Angreifer zusausen. Mit Leichtigkeit bohrte sich das Geschoss durch den Handrücken des Mannes. Das Messer ging klirrend zu Boden.


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BeitragThema: Re: Bahnhof - Gleise
Bahnhof - Gleise - Seite 2 EmptySa 17 Aug 2024 - 15:43

15 | @Mikos | Mana: 85/100

Das Geräusch gewaltiger, klatschender Füße hallte von hinten durch den Minenschacht. Der große Kerl machte sich eiligst auf und davon. Hoffentlich in Richtung Ausgang der Mine. Wobei es eine wirklich gute Lektion für Mikos wäre, sollte der große Kerl später doch noch einmal auftauchen oder gar den Rest der Bande verständigen. Kurz griemelte Taiji amüsiert in sich hinein. Immerhin war Mikos jetzt deutlich weniger zögerlich geworden. Auch wenn es wirklich amüsant war, wie er dachte ihn, Taiji Xian, beschützen zu müssen. Nein, die Rollenverteilung war hier ja wohl ganz klar anders herum. Ohne ihn wäre Mikos bereits auf der Brücke gestorben.
Und nun war nur noch ein Gegner übrig. Wobei Gegner implizierte, dass es ein Kräftegleichgewicht gab. Das gab es nicht. Ein potenzielles Opfer war noch übrig. Und es reckte Taiji ein Messer entgegen. Die glimmenden Augen des Elben fixierten die Messerspitze. Sie zitterte. Ein in die Ecke gedrängtes Tier, und als Eintagsfliege handelte es sich bei dem Gegenüber um ein solches, kämpfte, ergriff die Flucht oder fror ein. Der Fluchtweg war jedoch blockiert, blieben also nur noch zwei Möglichkeiten übrig. Wieder griemelte Taiji amüsiert als er Mikos neben sich knurren und drohen hörte. Der Elb ließ den Unterarmschutz zusammenbröseln. Ein paar Blutstropfen patschten sacht auf den Boden. Es klirrte als die Kugel hinterher fiel und auf dem Stein aufkam. Vor ihm wurde die Hand des Angreifers durchbohrt als dieser unsachgemäß aggressiv wurde. Nun, das hatte er Kerl sich selbst zuzuschreiben. Hätte er gemacht, wie Taiji befohlen hatte, hätte er die Hand noch benutzen können.
Kurz besah sich Taiji die Umgebung. Sie hatten: Eine bewusstlose Frau, mit einer durchbohrten Hand und eventuell Schädeltraumata. Einen Mann mit einer durchbohrten Schulter und einer durchbohrten Hand. Einen Flüchtigen. Und natürlich einen leicht verletzten Taiji, was definitiv das wichigste war.
"Gute Arbeit, Mikos. Wenn Ihr so freundlich wärt das Messer zu nehmen und einen der Schlafsäcke in Streifen zu schneiden? Außer natürlich Ihr habt Material zum Fesseln bei Euch."
Ohne sichtbare Hast ließ sich Taiji an einer Wand der Höhle nieder und begutachtete seine Wunde. Ein fleischiges Loch in der Hand, aus dem bereits eifrig Blut strömte. Nun, es war gut, dass er so widerstandsfähig und die Schusswaffe derart miserabel gewesen war. Ein größeres Kaliber hätte die Hand wohl durchschlagen und sich vielleicht in den zweiten Arm dahinter gebohrt. Aber so war es kaum eine Einschränkung. Mit einer Ruhe, die nur durch beständige Übung entstehen konnte, langte der Elb in eine seiner Taschen und förderte eine Phiole und sauberes Verbandszeug zutage. Es würde nicht lange dauern die Wunde zu versorgen.
"Sowie ich hier fertig bin, werde ich dafür sorgen, dass die Dame und der Herr uns nicht versterben. Ach, lasst die Holzsplitter bitte in ihnen. Wir wollen doch nicht, dass sie uns im Nachhinein noch verbluten."
Der Bandit war in der Zwischenzeit an der Wand auf seinen Hintern gesunken. Auch die Frau schien erwacht, auch wenn sie bislang nichts weiter tat als zu blinzeln und die Finger zu bewegen. Vermutlich sah sie noch ein wenig Sterne.
"Ach, und seid doch so gut mir die Schusswaffe zu bringen. Ich möchte Euch etwas zeigen."


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BeitragThema: Re: Bahnhof - Gleise
Bahnhof - Gleise - Seite 2 EmptySo 18 Aug 2024 - 19:24

16 | @Taiji
Ein besorgtes, rotes Auge ruhte auf Taiji. Genauer gesagt Taijis Hand. Sie blutete. Aus irgendeinem Grund verschlimmerte der Anblick das brennende Gefühl in Mikos' Brust. Die dicke, rote Flüssigkeit zu sehen war etwas ganz anderes, als sie zu riechen. Dabei war der Geruch wirklich unangenehm. "Danke!! Aber ... du wurdest verletzt. Wegen mir." Wie gerne hätte er sich doch mehr über das Lob gefreut. Es war wirklich ein schönes Gefühl, zu wissen, dass man etwas gut gemacht hatte. Aber er konnte es einfach nicht. Er war nicht gut genug gewesen. Nicht mutig genug, nicht entschlossen genug, nicht vorsichtig genug.
Einfach verschwinden lassen konnte er die Verletzung nicht, ihm blieb also nichts anderes übrig, als Taiji seine Wünsche zu erfüllen. Seine Schmerzen würde es zwar nicht lindern, doch vielleicht würde er sich trotzdem ein wenig besser fühlen? "Ich mache das für dich!" Mit einem kräftigen Nicken huschte er zu dem am Boden liegenden Messer. Wie auch schon im Umgang mit Besteck, zeigte er sich auch mit der Waffe alles andere als geschickt. Das, was Streifen hatten werden sollen, waren viel mehr abgehackte Wellen. Aber ihren Zweck würden sie trotzdem erfüllen. Vermutlich. Mikos wusste zwar, was fesseln hieß, doch getan hatte er es bisher noch nicht. So schwer konnte es aber nicht sein, oder? Erst dem Kerl, der einfach nur voller Schock auf seine Hände starrte, dann der Frau, wickelte er die Fetzen um die Handgelenke und knotete sie. Irgendwie so würde das schon passen, oder? "Wieso lassen wir die Holzsplitter? Das tut doch bestimmt weh?"
"Und wie das weh tut, verdammt", knurrte der an der Wand lehnende Kerl.
Da, er hatte Recht. Aber er wendete sich trotzdem nicht gegen Taijis Worte. Wenn er das so wollte, dann würde er gehorchen. Kaum waren die beiden Feinde gesichert, machte er sich daran, auch die letzte Bitte zu erfüllen. "Schusswaffe...?" Er wusste, was eine Waffe war. Das Messer konnte der Schwarzhaarige nicht meinen, es musste also das merkwürdige Ding  gemeint sein, mit dem die Frau den Holzmagier irgendwie verletzt hatte. Vorsichtig tappte der Sha in die Dunkelheit, ließ sich von dem merkwürdigen Geruch des Dings leiten. Vorsichtig angelten seine Finger danach, hoben es zaghaft hoch und vermeideten, zu großen Hautkontakt herzustellen. Er traute dieser Schusswaffe nicht, er wusste schließlich nicht, wie sie funktionierte.
Mit einem plumpen Geräusch ließ er sich neben Taiji auf den Boden fallen. Das Dings hielt er zwar weiterhin, der Blick war jedoch einzig und alleine auf die verbundene Hand geheftet. Jedes Mal, wenn er dorthin sah, fühlte er sich schlechter. Er wollte es rückgängig machen, so sehr. Doch er hatte nicht einmal den Ansatz einer Ahnung, wie man Wunden behandelte. "Wie entschuldigen sich Zweibeiner, Taiji? Wie zeigen sie, dass ihnen etwas Leid tut?" Drachen entschuldigten sich in der Regel nicht, denn Drachen waren perfekt und machten keine Fehler. Doch Mikos war kein Drache, er war ein Mensch und machte daher viele Dinge falsch. "Tut es sehr weh? Wirst du verbluten? Bitte stirb nicht." Aufrichtige Sorge schwang in seiner Stimme mit. Er war sich nicht sicher, was es brauchte, um einen Zweibeiner zu töten, er wusste nur, dass sie viel, viel, viel empfindlicher waren als Drachen. Wie sollte er alleine denn weitermachen? Er hatte doch überhaupt keine Ahnung! Ohne Taiji wäre er gar nicht erst so weit gekommen! "Wenn du stirbst, würde ich mir das niemals verzeihen! Ich will es nächstes Mal besser machen können!"


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BeitragThema: Re: Bahnhof - Gleise
Bahnhof - Gleise - Seite 2 EmptyMo 19 Aug 2024 - 23:50

16 | @Mikos | Mana: 100/100

Ohne eine Gefühlsregung im Gesicht zu zeigen oder zu empfinden desinfizierte Taiji seine Wunde mit dem Mittel aus der mitgebrachten Phiole. Ein dickeres Stück Mull kam auf die Wunde, danach die Bandage drum herum. Den Knoten fest zu machen war mit nur einer Hand nicht eben leicht. Aber dafür hatte er schließlich kräftige Zähne. Insgesamt war der Ausgang dieser kleinen Auseinandersetzung doch recht zufrieden stellend. Die Wunde war nicht sonderlich schlimm. Und damit schuldete ihm Mikos etwas. Wunderbar. Nur kurz hob sich der Blick des Elben zu dem anderen Slayer hoch. Mikos kümmerte sich darum, dass ihre frischgebackenen Gefangenen keine Gefahr mehr darstellen würden. Oder er fesselte sie miserabel und sie entkamen. So oder so war es ein Sieg. Der Elb griemelte zufrieden in sich hinein. Oh, es war doch wirklich wunderbar, lief alles wie am Schnürchen.
"Diese Wunde ist kein Hindernis, Mikos."
Langsamer, aber trotzdem gründlich, machte sich Taiji nun an den Wunden der beiden Banditen zu schaffen. Für die beiden reichte aber auch das noch in Entwicklung befindliche Desinfektionsmittel. Es brannte wahrscheinlich noch reichlich, aber die Wirkung sollte besser sein. Die beiden Menschen ließen zufriedenstellende Schmerzenslaute hören, als Taiji mit zwei Fingern das Mittel an den Wundrändern auftrug.
"Stell dir vor das Blut ist Sand. Die Haut ist eine Mauer, die den Sand innen hält. Ein Angriff schlägt ein Loch in diese Mauer, wodurch der Sand nach draußen rieselt. Er wird zwar nicht vollends den durch die Mauer geschützten Bereich verlassen, aber es wird trotzdem viel davon verloren gehen. Sagen wir die Mauer wurde mit einem Baumstamm gerammt, der jetzt an der gleichen Stelle ist, wo vorher die Mauer war. Der Baumstamm ist zwar nicht Teil Mauer, aber trotzdem hält er den Sand drinnen."
Hoffentlich verstand Mikos, was Taiji hier so übertrieben wortreich mitteilte. Der Elb konnte einfach nicht anders als ein wenig mit seinem Wissen zu prahlen. Oder auch ein wenig mehr. Das primäre Problemfeld bei den Wunden war das Loch in der Hand, was Mikos mit seinem Angriff gerissen hatte. Der Sand sog sich bereits mit Blut voll und der Dorn behielt nicht die Form. Ergo blutete die Wunde ausgesprochen heftig und würde am meisten Hilfe bei der Heilung benötigen. Auch hier kam das Desinfektionsmittel zum Einsatz. Im Anschluss wurde dem armen Mann noch mehr oder minder gewaltsam ein Mittel eingeflößt, dass die Wundheilung erleichtern würde.
"Sollte ich die Splitter heraus ziehen, werden die beiden ihr Blut rascher verlieren. Wenn sie erst einmal bei einem Heiler sind, wird dieser das übernehmen."
Da die beiden Banditen nun in zweifacher Hinsicht verschnürt waren, ließ sich Taiji wieder an der Wand nieder und wartete, bis Mikos neben ihm zu Boden plumpste. Eine Hand streckte sich nach der Schusswaffe aus. Bedächtig nahm Taiji das Ding entgegen, ließ die Trommel zur Seite schnappen und ploppte die Patronen aus ihren Kammern in seine andere Hand hinein. Die Arbeit in der alchemistischen Forschungsabteilung machte es leider unabdingbar, dass er sich mit solchen Waffen auskannte, auch wenn er nicht mit ihnen umgehen konnte oder umgehen wollte. Aber da er nun einmal auch Gifte entwickelte, waren Waffentests leider notwendig.
"Schau, Mikos. Das hier ist der Lauf. Wenn jemand dieses Ende mit dem Loch auf Euch richtet, bedroht er Euch. Schusswaffen gibt es in vielen Formen und manche der magischen Exemplare haben dieses Loch vielleicht nicht. Üblicherweise ist die Form jedoch immer ähnlich. Ein Griff, mit dem Abzug - das ist das Hebelchen hier - und ein Körper mit einem Lauf daran. Diese hier ist recht plump. Das Schwarzpulver könnt Ihr vermutlich riechen. Dieser Geruch ist selten gut."
Die Lektion beendet reichte Taiji seiner Begleitung eine der Patronen an. Der Geruch von Schwarzpulver war an ihnen besonders stark. Der musste sogar einem weniger fähigen Slayer wie Mikos auffallen. Den sollte er sich einprägen. Taijis schöne Pläne wären ruiniert, wenn sich Mikos aus Unwissenheit erschießen ließ. Die unverletzte Hand wanderte hoch, um die Ohrspitze des Elben leicht zu kneten. Das war eine Geste der Nachdenklichkeit. Wie entschuldigten sich Zweibeiner? Gute Frage. Taiji war seines Wissens nach noch nicht in die Verlegenheit gekommen sich entschuldigen zu müssen. Immerhin war sein Verhalten stets angemessen und Fehler machte er ja nun einmal auch keine.
"Normalerweise genügen ein paar Worte. Ich glaube einige der Eintagsfliegen schenken auch etwas? Essen oder Blumen oder dergleichen. Aber es besteht keinerlei Notwendigkeit sich bei mir zu entschuldigen. Ich erwarte, dass Ihr nun wisst, welche Gefahr von Schusswaffen ausgeht. Das ist alles."
Taiji stutzte. Der Blick des Elben wanderte hinüber zu Mikos' Gesicht, in dem sich nichts außer ehrlicher Sorge widerspiegelte. Sterben? Er? An dieser Wunde? Die Mundwinkel des Elben kräuselten sich nach oben. Das Grinsen brach sich, völlig gegen den Willen seines Trägers, Bahn. Der erste Gluckser war noch verhalten. Aber dann hallte lautes, vergnügtes Lachen in der kleinen Höhle wider. Die beiden Banditen sahen sich mit einer Mischung aus Verwirrung und peinlicher Berührtheit an, während Taiji sich fast schon kringelte vor Lachen. Es dauerte fast zwanzig Sekunden, bevor der Elb sich wieder unter Kontrolle hatte. Oh. Es war einfach zu gut gewesen. Diese Sorge von Mikos. Herrlich. Und er hatte das tatsächlich ernst gemeint! Bei Himmel und Wellen, er war so unbeholfen. Wie lange war es her, dass Taiji gelacht hatte? Monate? Jahre? Vielleicht sogar länger. Abgesehen von den kleinen Leiden, die anderen zustießen, erfreute ihn nur wenig. Und selbst das verlor langsam aber sicher seinen Glanz.
"Mikos, Mikos. Keine Eintagsfliege dieser oder anderer Welten kann mich töten. Wir sollten uns den Rest dieses elendigen Haufens vorknöpfen. Meint Ihr nicht?"


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BeitragThema: Re: Bahnhof - Gleise
Bahnhof - Gleise - Seite 2 EmptyDo 22 Aug 2024 - 18:42

17 | @Taiji
Während Mikos brav der Aufgabe nachging, die ihm aufgetragen wurde, lauschte er aufmerksam der Erklärung seines Gegenübers. Die Splitter sorgten also dafür, dass das Blut nicht ungehindert den Körper verlassen konnte. Und Menschen starben, wenn sie zu viel davon verloren, richtig? Ja. Das machte tatsächlich Sinn. Sehr viel Sinn sogar!
Deutlich weniger Sinn machte die Sache mit der Schusswaffe. Er beäugte sie zwar genau, während Taiji daran herumfummelte, doch so wirklich erschloss sich ihm nicht, wie das Ding funktionierte. Vorsichtig, wie ein teures Spielzeug, ließ er die gereichte Patrone durch die Finger wandern. Sie war kühl und ja, sie roch wirklich komisch. Unangeehm. Aber es war merkwürdig. Wirklich gefährlich wirkte dieses kleine Dig gar nicht. Es war nicht eimal spitz. Trotzdem hatte man Taiji damit schwer verletzen können. Mikos schauderte. "Wofür benutzt man die?" Sicherlich waren sie nicht rein zum Töten und Verletzen da ... richtig?
"Was bekommst du gerne geschenkt, Taiji? Magst du Blumen? Vorhin hast du nichts gegessen ..." Vielleicht wollte der Schwarzhaarige jetzt gerade keine Entschuldigung, aber wer wusste, was in der Zukunft kam? Der Drachensohn war sich sicher, dass ihm irgendwann wieder ein Fehler unterlaufen würde. Darin war er merkwürdigerweise sehr gut. "Ich werde natürlich auch extra gut bei Schusswaffen aufpassen, damit du dir keine Sorgen mehr machen musst." Und natürlich auch, weil er kein besonders großer Fan von Schmerzen und Blut war. Und weil er nicht sterben wollte.
Der Gedanke, dass Taiji durch die Wunde sterben könnte, versetzte seinen Körper fast schon in Panik. Sorge krabbelte in jeden Winkel seines Körpers, hinterließ ein Gefühl, das er am liebsten nie wieder spüren wollte. Doch scheinbar war diese Sorge vollkommen unbegründet. Er verstand die Reaktion des Schwarzhaarigen nicht im geringsten. Er ... lachte? Bisher hatte der Sha noch nie einen Menschen so nah lachen sehen. Hier und da hörte man auf der Straße ein Kichern, doch das war nicht das Selbe wie hier und jetzt. Es war niedlich. Lachten alle Zweibeiner so? Falls ja, wollte Mikos es unbedingt öfter sehen und hören. Falls nicht, musste er unbedingt die Gründe herausfinden, wieso Taiji lachte. Aus irgendeinem Grund war es beruhigend und fast schon anstrengend. Wäre er nicht eben noch zutiefst besorgt gewesen, hätte er vielleicht sogar mitgekichert. "Bist du unsterblich? Dann wärst du ja sogar stärker als die Drachen ... das kann nicht sein." Nachdenklich ließ er den Kopf zur Seite kippen. War der Xian da nicht ein wenig zu selbstsicher? Oh, hoffentlich ging das nicht schief. "Äh, ja. Natürlich. Weißt du, wo das Rest ist?"
Beinahe hätte Mikos vergessen, dass sie ja noch auf einem Auftrag waren. Eilig rappelte er sich auf und klopfte sich den Schmutz vom Hintern. Zweibeiner mochten es nicht, wenn sich Dreck auf der Kleidung befand. Ihn selbst störte es nur wenig. "Sag mal, Taiji. Was macht dich glücklich?", fragte Mikos leise, während er auf stillen Sohlen hinter dem Größeren durch die Dunkelheit schlich. "Ich mag es, wenn du lachst. Kannst du das öfter tun?" Während er fröhlich vor sich hinplapperte, achtete sein feines Näschen auf jede noch so kleine Veränderung. Er vertraute der Dunkelheit noch immer nicht, auch, wenn Taijis Gegenwart ihm ein wenig Sicherheit gab. Sein Herz schlug trotzdem viel zu schnell. Er machte sich Sorgen, dass diese bösen Menschen irgendwo auf sie lauerten und einen Hinterhalt planten. Langsam verstand er, dass er mit allem rechnen musste, dass diese Leute bereit waren, Dinge zu tun, an die er nicht einmal denken würde. "Oh, wir sind da, wo du vorhin deine Fledermaus-Freunde gefragt hast, oder? Sollen wir jetzt den anderen Weg nehmen?" Vorsichtig trat er neben den Schwarzhaarigen und schnüffelte aufmerksam in den unbekannten Gang hinein. "Es riecht nach Mensch. Frisch. Als wäre er gerade erst vorbei gekommen. Vielleicht der Große, den ich weggeschickt habe? Aber ..." Lautes Schnüffeln, das an die Geräusche einer Dampflock erinnerte. "Die Spur führt nicht Richtung Ausgang, sondern da rein."


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BeitragThema: Re: Bahnhof - Gleise
Bahnhof - Gleise - Seite 2 EmptyDo 22 Aug 2024 - 21:58

17 | @Mikos
"Fans dieser widerlichen Dinge werden Euch erzählen, dass sie zur Selbstverteidigung dienen. Aber es sind Waffen. Wer damit auf Euch zielt, hat vor Euch zu verletzen oder zu töten. Es ist der einzige Sinn dieser Gegenstände."
Nein, Taiji mochte Schusswaffen wirklich nicht. Ihnen fehlte jegliche Eleganz. Und sie machten das Töten zu einfach. Taiji bevorzugte es dabei persönlicher vorzugehen. Und sei es nur, dass er das Gift auf die Person direkt zuschnitt. Dann durfte sich das Opfer doch zumindest geehrt fühlen, dass es ihm, Taiji Xian, die Zeit und Anstrengung wert gewesen war. Das war sicherlich ein Trost.
"Geschenkt? Ich?"
Der Elb verstummte, beobachtete für den Moment stumm die Patrone in Mikos' Händen. Das Metall blitzte im Licht der Leuchtflasche auf. Das war eine gute Frage. Eine Frage, auf die Taiji keine Antwort wusste. Was er bislang erhalten hatte, waren Dinge gewesen, auf die er ein Anrecht gehabt hatte. Neue Kleidung, Alchemieausrüstung, Folianten, etc. Es war nichts, was er sich hatte wünschen müssen. Weil er es so oder so bekam. Und wenn er etwas wollte, dann holte er es sich. Das einzige, was er derzeit haben wollte und was außerhalb seiner Reichweite lag, war, dass die Finanzabteilung von Midas Hands ihm mal ganz ordentlich den Buckel runter rutschte. Aber das war für Mikos nicht erreichbar. Etwas anderes, also.
"Geschichten über Drachen. Je wahrer, desto besser. Ich habe nichts gegessen, weil ich kein Fleisch esse. Oh, ich mache mir keine Sorgen. Immerhin wisst Ihr jetzt, was Schusswaffen sind und werdet nicht erneut versuchen eine Kugel mit dem Gesicht zu fangen, mh?""

Einen Lachanfall später hatte sich Taiji dann doch mal wieder gefangen. Auch wenn er immer noch vor sich hin grinste.
"Unsterblich nicht, nein. Irgendwann wird mein Körper nachgeben und ich werde alt werden. Aber das wird erst in Jahrhunderten oder Jahrtausenden geschehen. Außer natürlich ich werde getötet. Was aber nicht passieren kann."
Ein wenig zu selbstsicher? Taiji doch nicht. Er war die Personifizierung der Bescheidenheit. Außerordentlich bescheiden sogar. Und so gnädig. Überaus gnädig. Nun, das ging eben damit einher, wenn man schlicht ein besseres Wesen war als alle anderen. Wahrhaft bescheiden. Immerhin nahm er es den anderen nicht übel, dass sie minderwertig waren.
"Der Rest dieser Bande wird sich im anderen Gang befinden. Kommt."
Auch Taiji wischte sich den Dreck vom Hintern, ging noch einmal zu den beiden Gefangenen hinüber, um ihnen sanft den Kopf zu tätscheln. Mal sehen, ob sie verbluteten, bis die Runensoldaten zum Einsammeln hier waren. Vielleicht konnte er anbieten die Leichen "angemessen" zu versorgen? Ein frisches Herz wäre ganz praktisch. Eine Augenbraue Taijis wanderte nach oben als Mikos noch mehr wissen wollte. Eine Hand wanderte in nachdenklicher Geste ans Kinn. Wieder eine dieser Fragen. Was machte ihn glücklich? Es würde ihn glücklich machen Yongheng zu erwecken. Davon ab? Nun, es wäre wirklich schön, wenn sich Natorius bei irgendeinem Auftrag umbrachte. Aber das hatte nichts mit Glück zu tun. Und im Endeffekt war es Taiji auch nicht so wichtig. Yongheng hatte Vorrang. Der alte Drache war der Dreh- und Angelpunkt seiner Realität.
"Nichts, was man mir geben könnte."
Die Stimme des Elben wurde noch ein wenig ernster bei diesen Worten, bevor sie wieder zu trockenem Amüsement herum schwenkte.
"Lachen? Wir werden sehen. Es gibt nicht oft Grund dazu. Mh, die Fledermäuse sind verschwunden. Ich kann ihre Stimmen in Richtung Ausgang hören. Vielleicht hat der Kerl sie aufgeschreckt."
Auch Taiji sog die Luft ein. Die Spur muffigen Alkohol- und Schweißgeruchs attackierte in stinkenden Bahnen seine feine Nase. Und sie kam aus dem anderen Gang. Also war der große Kerl zu seinen Freunden gerannt und hatte sie gewarnt. Perfekt. Ein Blick ging zu Mikos hinüber. Oh ja. Der kleine Drache würde lernen, dass die Eintagsfliegen verräterisch waren. Und dadurch würde er lernen Taiji mehr zu vertrauen. Es war wunderbar.
"Die Fledermäuse sind vermutlich vor ihm geflohen. Wir müssen also davon ausgehen, dass er den Rest seiner Leute gewarnt hat. Halten wir die Augen, und Eure Nase, nach Fallen offen."
Mit den Händen hinter dem Rücken verschränkt, begann Taiji den bislang unerkundeten Gang entlang zu gleiten. Das Licht der Leuchtflasche ließ die Schatten munter tanzen. Die Stalagmiten und Stalagtiten in der Höhle ließen es aussehen wie den Rachen einer Bestie mit viel zu vielen Zähnen. Weit war es nicht. Flackerndes Licht aus der Gegenrichtung, der Geruch von Öl und Ruß. Irgendwer hatte Fackeln entzündet. Je eine an beiden Seiten des Ganges, bevor dieser sich in eine größere Kaverne öffnete. Schnuppern. Wieder Schwarzpulver, Schweiß und...Gift? Entweder vergiftete Waffen oder aber ein Magier. Unpraktisch. Eine Hand Taijis streckte sich vor Mikos aus.
"Wenn wir dort hinaus gehen, laufen wir in einen Hinterhalt. Was tun wir mit, wenn wir Feinden gegenüber stehen?"


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BeitragThema: Re: Bahnhof - Gleise
Bahnhof - Gleise - Seite 2 EmptyFr 23 Aug 2024 - 14:33

18 | @Taiji
Ausschließlich zum Verletzen und Töten? Stumm blickte Mikos hinab auf die Patrone in seiner Hand. Wieso erfanden Zweibeiner etwas, das nur Leid brachte? Der Gedanke gefiel ihm nicht. Bisher hatte er immer gedacht, dass Seinesgleichen nett, freundlich und offen waren, aber langsam bekam er das Gefühl, dass viele von ihnen alles andere als nett waren. Sie waren gefährlich. Das rote Auge hob sich langsam und blinzelte Taiji entgegen. Nicht alle zum Glück. Es gab auch Gute. "Magst du Drachen so gerne? Ich kann dir ein paar Geschichten von meinem Papi erzählen. Aber ich weiß nicht, ob sie dir gefallen. Mein Heimatland war nicht besonders nett zu Drachen." Das war sogar noch freundlich ausgedrückt. In Joya galten die gewaltigen Schuppentiere als der ultimative Feind. "Du isst kein Fleisch? Okay. Das werde ich mir merken!" In den Augen des jungen Mannes, der in der Wüste aufgewachsen war, war das eine äußerst merkwürdige Entscheidung. Hätte er kein Fleisch gegessen, wäre er ganz sicher verhungert. Die Pflanzenwelt in seiner Heimat war nicht gerade vielfältig und üppig. Es gab neben Kakteen nicht viel. Und deren wässriger Inhalt machte komische Dinge mit dem Kopf der Personen, die ihn tranken. Mikos hatte nur ein einziges Mal diesen gravierenden Fehler begangen. Doch nur, weil er Taijis Entscheidung nicht verstand, hieß das nicht, dass er sie nicht respektieren würde. Hier in Fiore gab es schließlich deutlich mehr Pflanzen!
"Das ist ganz schön lang." Der Braunschopf würde mit etwas Glück allerhöchstens einhundert Jahre alt werden. Zumindest laut seinem Vater. Das hieß, dass Taiji ihn mit Leichtigkeit überleben würde. Irgendwie ein trauriger Gedanke, aber irgendwie auch schön. "Niemand wird dich töten, solange ich da bin!" Dafür würde er schon sorgen. Aber irgendwann müsste sich der Xian wohl oder übel einen neuen Aufpasser suchen. Doch bis dahin würde es hoffentlich noch lange dauern.
"Heißt das ... du bist aktuell traurig?" Überraschung schwang in der Stimme des Drachensohns mit. Wenn es nichts gab, das Taiji glücklich machte, dann musste er das Gegenteil davon sein und das war traurig, richtig? Gefühle waren komplex und obwohl der Einäugige sie schon sein ganzes Leben hatte, tat er sich oft schwer, sie zu benennen. Sha hatte ihm in dieser Hinsicht nicht viel beibringen können, denn menschliche Gefühlen waren scheinbar deutlich vielfältiger und komplexer als all das, was ein Drache je fühlen könnte. "Hmmm ... vielleicht hast du einfach noch nicht gefunden, was dich glücklich macht. Ich finde auch ganz oft neue Dinge. Tee zum Beispiel. Der ist total toll ... und vielfältig! Ich kannte vorher nur Wasser." Ein warmes Lächeln breitete sich auf dem Gesicht des Slayers aus. "Ich suche mit dir nach Sachen, die dich glücklich machen. Und die dich zum Lachen bringen." Zwar hatte er davon selbst überhaupt nichts, aber darin sah er kein Problem. Sein Vater hatte ihn davor gewarnt, dass es Leute gab, die es ausnutzen würden, wenn er immer nur gab, ohne zu nehmen, doch dafür fürchtete er sich in diesem Fall nicht. Taiji war nett. Schließlich teilte er sein Wissen, ganz ohne dafür etwas von Mikos zu verlangen!
"Aber wieso sollte er die Anderen warnen? Er hat doch versprochen, zu gehen. Ich dachte, wenn Zweibeiner etwas versprechen, dann tun sie es auch." Hatte er da etwas falsch verstanden? Was für ein fürchterlicher Zeitpunkt für ein Missverständnis! Frustriert biss er sich auf die Lippe. Ständig stand er sich selbst im Weg. Wie sollte er Anderen helfen und auf Taiji aufpassen, wenn er immer wieder Fehler beging? Er musste unbedingt schlauer werden. Aber das dauerte so schrecklich lange!
Als sich die Hand vor ihm ausstreckte, hielt er inne. "Äääh ... Fluchtweg kennen, hart zuschlagen und ... vorsichtig sein? Ich darf mich nicht anschießen lassen." Hatte er irgendwas vergessen? Nachdenklich ließ er den Kopf hin und her wippen. Der Schwarzhaarige hatte ihm bereits so viele Dinge gesagt. Es war schwer, sich alles zu merken und sich dann auf Abruf daran zu erinnern. "Wir müssen uns irgendwie anschleichen, oder? Damit sie uns nicht sofort bemerken. Dann haben wir ein Vorteil. Aber wie? Es gibt bestimmt kein Hintereingang oder so ..." Für Taiji schien alles so einfach und logisch zu sein. Wieso konnte Mikos nicht ein kleines bisschen mehr wie er sein? Nachdenklich presste er die Kiefer aufeinander. Es hing ein Geruch in der Luft, den er nicht erkannte. Ein wenig säuerlich und hinterließ ein unangenehmes Kribbeln in der Nase. Was war das? "... soll ich sie ablenken? Dann kannst du dich reinschleichen und sie heimlich angreifen ... oder so?"


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BeitragThema: Re: Bahnhof - Gleise
Bahnhof - Gleise - Seite 2 EmptyFr 23 Aug 2024 - 21:11

18 | @Mikos

So ganz wusste Taiji den Blick nicht zu deuten, den Mikos ihm da zuwarf. Die glimmenden Augen wichen dem Starren des einen, roten Auges nicht aus. Taiji gehörte zu jener Art Personen, die sich auch im Starrduell mit einer Schlange versuchen würden.
"Mögen oder nicht ist irrelevant. Ich weiß, dass sie existieren, also möchte ich mehr über sie erfahren. Es ist manchmal so einfach. Nicht...nett zu Drachen? Welches Land war das? Sie werden kaum eine Gefahr für die Drachen gewesen sein."
Und falls sie doch eine Gefahr für die Drachen gewesen waren, woher auch immer Mikos kam, war das ebenfalls recht gut. Immerhin bedeutete das, dass sich dort Drachenskelette befinden konnten. Und grade in der Alchemie ließen sich auch Knochen gut anwenden. Mal ganz abgesehen davon, dass sich sicherlich auch mit Nekromantie einiges machen ließe. Einen Moment lang amüsierte sich Taiji mit der Vorstellung wie er auf einem untoten Drachen reitend irgendein Königreich terrorisierte. Es war eine schöne Vorstellung. Fast hätte er gelächelt.
"Natürlich. Die Elben sind eine der langlebigsten Spezies dieser Welt."
Ging damit eine gewisse Einsamkeit her, weil einem viele der Bekannten und Freunde - wenn Taiji denn welche gehabt hätte - wegstarben? Natürlich. Aber es war nun einmal immer einsam an der Spitze. Und gleich noch einmal musste Taiji lachen. Dieses Mal zum Glück nur sehr kurz und trocken. Mikos wollte ihn beschützen? Ebenso lobenswert wie unnötig. Taiji hatte gesehen was Mikos in Auseinandersetzungen so drauf hatte und er war - noch - nicht beeindruckt.
"Das wird nicht nötig werden. Aber ich weiß die Geste zu schätzen. Traurig? Nein. Warum sollte ich traurig sein? Ich habe Arbeit, die mich zufrieden stellt und weiß mich zu vergnügen, sollte es notwendig werden."
War er traurig wegen Yongheng? Natürlich. Es war eine recht schwer zu beschreibende Mischung aus Trauer, Wut und einer Art grimmiger Freude darüber, dass es sich nicht so einfach gestaltete den Drachen zu heilen. Wie viel größer aber der Triumph dadurch werden würde. Der dunkle Schopf des Elben wedelte einmal hin und her. Ein Kopfschütteln, unter dem er Mikos aus glimmenden Augen betrachtete. Das warme Lächeln des jüngeren Slayers schien förmlich an einer Wand der Indifferenz abzuprallen.
"Danke, aber du brauchst nicht für mich suchen. Glück ist...recht vergänglich, wie ich finde. Zufriedenheit ist mir wichtiger."
Weise Worte, wenn man ein Glückskeks war. Nun, Zufriedenheitskekse waren halt noch nicht erfunden. Außerdem berührte dieses ganze Thema einen ganz und gar wunden Punkt in den verschlungenen Krypten von Taijis Verstand. Glück war etwas, nach dem er gar nicht streben konnte. Nicht, solange Yongheng nicht geheilt war. Und die Suche nach einem Heilmittel gestaltete sich mit jeder. einzelnen. ausgeschlossenen Methode schwieriger. Irgendwann würde er drastischere Maßnahmen ergreifen müssen. Und wenn es dazu kam, brauchte er Leute, die ihm vertrauten. Um sie zu hintergehen, natürlich. Früher oder später. Aber was war das Leben einer Eintagsfliege gegen das Leben des Ewigen. Nichts. Nicht einmal eine Fußnote der Geschichte. Ein Fliegenschiss auf der großen Schriftrolle des Schicksals.
"Grämt Euch nicht, Mikos. Der Mann hat gelogen und denkt, dass er mit seinen Kumpanen eine Chance gegen uns beide hätte. Wir sollten ihm das Gegenteil beweisen."
Wieder trat ein Moment stiller Beobachtung ein, in dem Taiji das Gesicht des anderen Slayers betrachtete. Er biss sich auf die Unterlippe. Der Verrat dieses Mannes frustrierte ihn. Ausgezeichnet.
"Richtig. Der Fluchtweg ist hinter uns. Wenn Ihr eine Chance seht einen der Feinde auszuschalten, dann tut das. Und ja: Lasst Euch nicht anschießen. Am besten gar nicht verletzen. Je stärker wir am Ende sind, desto höher stehen auch die Chancen dieser Leute zu überleben."
Von hinten anschleichen? An sich keine schlechte Idee. Das Problem war nur, dass sie sich unter tausenden Tonnen soliden Fels' befanden. Und sofern sich Taiji richtig erinnerte es auch keinen weiteren Aus- oder Eingang zu der Mine gab. Das bedeutete, dass die Banditen in der Falle saßen. Dumm nur für die Magier, die besagte Banditen aus der Mine entfernen mussten. Die nachdenklich ans Kinn gebrachte Hand Taijis senkte sich wieder, während er sich im Licht der beiden Fackeln am Eingang der Kaverne zu Mikos umdrehte.
"Wir haben ein paar Möglichkeiten. Keine davon ist sonderlich angenehm. Erstens: Ihr erschafft einen Sichtschutz mit Sand, sofern das in Eurer Macht steht. Unter diesem stürmen wir die Höhle. Zweitens: Wir hungern sie aus. Jenachdem wie viel Nahrung sie dort drin haben kann das jedoch Wochen dauern und die beiden Verletzten hinter uns werden binnen Tagesfrist sterben, sofern sich niemand weitergehend um sie kümmert. Drittens. Wir stürmen die Höhle ohne Sichtschutz. Die Fackeln sorgen dafür, dass wir gut sichtbar sind. Wir sollten sie also als vorher löschen. Aber selbst dann wird das nicht ungefährlich."
Für Mikos, natürlich. Taiji selbst war sich recht sicher, dass niemand hier drin ihm wirklich etwas anhaben konnte. Hach ja. Drei Möglichkeiten. Keine schön. Er liebte Dilemmata, die ihn selbst nicht betrafen. Seinetwegen konnten die Gefangenen verrecken.


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BeitragThema: Re: Bahnhof - Gleise
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19 | @Taiji
Irrelevant? Mikos kannte dieses Wort nicht, doch durch den Zusammenhang konnte er zumindest erahnen, was es bedeuten sollte. "Interessierst du dich für alles, was es gibt?" Das würde erklären, wieso Taiji auf alles eine Antwort hatte. Nur was Drachen anbelangte, schien der Einäugige mehr zu wissen, was ihm irgendwie gefiel. "Meine Heimat heißt Joya. Ähm, das ist aber ein sehr langes und altes Geschichte mit Joya und den Drachen. Ich glaube das erzähle ich dir lieber, wenn mehr Zeit ist." Und keine Gefahr und alles verschlingende Dunkelheit mehr um sie herrschte.
Er wünschte wirklich, er befände sich in einer geeigneteren Situation, um sich zu unterhalten. Das, was der Schwarzhaarige erzählte, war so spannend, so neu. Es fühlte sich fast ein wenig an, als würde er mit seinem Drachenvater sprechen. Dieser wirkte auch so allwissend.
Irgendwie hatte Mikos aber auch Mitleid mit seinem Gegenüber. Es war schwer zu definieren wieso, schließlich verneinte er, traurig zu sein. Aber wer so alt wurde wie kein Anderer, der war auch alleiner als alle Anderen. Das war sehr traurig. Und er hatte nichts, was ihn glücklich machte. "Wen nichts glücklich macht, der ist traurig oder nicht? Es tut mir Leid, aber Gefühle sind schwierig für mich zu verstehen und zu beschreiben. Mein Papi kannte sie nicht so, wie ich sie kenne." Dementsprechend konnte er ihn in dieser Hinsicht nicht viel lehren. "Ist glücklich und zufrieden sein nicht gleich? Wo ist der Unterschied?" Für ihn waren diese Worte gleichgestellt. Die Sprache der Fiorer besaß viele Worte, die unterschiedlich klangen, aber das selbe beschrieben. Hin und wieder schien es jedoch feine Unterschiede zu geben. Das war schwierig.
Doch nur, weil er sich schwer tat, Gefühle zu benennen und zu differenzieren, hieß das nicht, dass er sie deswegen nicht genauso intensiv wie jeder andere Zweibeiner spürte. Insbesondere jetzt war der Frust, den er verspürte, sehr intensiv. Es brannte fast schon. Er hatte diesem Mann das Weiterleben ermöglicht und das war, wie er dankte? Wieso waren Menschen bloß so hinterhältig? Woher sollte der Drachensohn wissen, wer log und wer ehrlich war? "Ja." Er würde diesen Leuten das Gegenteil beweisen. Und sich dabei weder anschießen lassen, noch unnötige Gnade walten lassen. Ganz sicher. "Das kann ich machen, ja. Aber dann sehen wir ja auch nichts..." Somit konnten sie genauso schlecht angreifen wie ihre Gegner. War das wirklich sinnvoll? Die Möglichkeit, die Banditen auszuhungern, hatten sie bereits vor dem Eintreten in die Mine besprochen und Taiji hatte sie als schlecht befunden. Und die Dunkelheit war schlichtweg keine Option. Nein. Das ging wirklich nicht. Besorgt richtete er den Blick auf den Größeren. "Ich mag keine von deinen Ideen, tut mir Leid ..." Er fühlte sich ein wenig schlecht, Taijis Bemühungen derart abzulehnen, doch lügen wäre noch gemeiner. "Aber ich weiß auch kein Alterna-"
"Sagt ma', wie lang wollt'n ihr noch da steh'n und quatsch'n? Langsam wird's langweilig auf euch zu wart'n."
Eine junge Frau mit großen, katzenähnlichen Ohren tauchte im Höhleneingang auf. Um ihre Finger ließ sie gelassen einige Wurfmesser kreisen. Auf ihrem Gesicht zeigte sich ein weites, freches Grinsen. In einer blitzschnellen Bewegung ließ sie gleich mehrere der Messer auf die Magier zusausen. Mikos' Augen wurden groß, als die Klingen, trotz seiner zügigen Reaktion, nur wenige Milimeter neben seinem Ohr vorbeizischten. Sie war schnell! Was ihn aber deutlich mehr überraschte, war der merkwürdige Geruch ihrer Waffen. "Irgendwas ist mit den Messern nicht richtig", merkte er an, "Sie riechen seltsam." Und die Tatsache, dass sie sich den zwei Magiern alleine gegenüber stellte. Wenn es stimmte und der Große, den Mikos hatte gehen lassen, die Anderen, die sich hier versteckten, informiert hatte, dann sollte sie nicht alleine sein, oder?


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BeitragThema: Re: Bahnhof - Gleise
Bahnhof - Gleise - Seite 2 EmptyFr 30 Aug 2024 - 0:30

19 | @Mikos | Mana: 70/100

"Für viele Dinge. Für nützliche Dinge. Ich verschwende keine Gedanken an Unwichtiges." Man könnte nun natürlich fragen wie Taiji im Vorhinein wissen konnte, was eventuell mal wichtig wurde und was nicht. Was selbstverständlich eine dumme Frage war. Taiji war schließlich Taiji. Was er sich nicht merkte, war automatisch unwichtig. Wenn es wichtig gewesen wäre, hätte er es sich gemerkt und da er keine Fehler machte, war es eine Verfehlung der Information, wenn sie sich falsch präsentierte. So einfach war das.
"Natürlich. Es wird sich Gelegenheit für eine Erklärung finden."
Also war es Joya gewesen, die scheinbar ein Problem mit Drachen gehabt hatten. Amüsant. Als würde es den Leuten oder dem Land nützen Drachen los zu werden. Die gewaltigen Wesen waren so weit über dem, was eine Eintagsfliege verstehen konnte. So viel mächtiger. So viel stärker mit der Natur und dem Land verbunden. Selbst wenn es den Leuten aus Joya gelänge einen Drachen zu töten oder zu vertreiben, vergifteten sie damit doch nur den Boden, auf dem sie standen. Wahrhaft töricht. Aber nun, was sollte man auch anderes von Eintagsfliegen erwarten. Taiji wäre überraschter gewesen, wenn sie sich ausnahmsweise einmal klug verhalten hätten.
"Nicht für mich. Glücklich sein ist ein höherer Zustand als zufrieden sein. Zufrieden gebe ich mich mit Erfolgen in meiner Forschung, aber das bedeutet nicht, dass sie mir Glück spenden. Und, nun, Drachen sind keine Eintagsfliegen. Sie werden Gefühle anders betrachten als die sterblichen Völker."
Wieder betrachtete Taiji den jüngeren Slayer, während dieser nachzudenken schien. Der Frust, den Mikos zu empfinden schien, war ausgezeichnet. Eine hervorragende Lektion. Leider brachte diese Lektion sie in Hinsicht auf die Banditen nicht voran. Die ließen sich, ganz offensichtlich, ja nicht durch Worte zur Aufgabe bringen. So viel gesünder es für sie auch wäre. Bei dem Einwand bleckte Taiji leicht die Zähne. Die Dunkelheit sollte ein Problem sein? Konnte er die Eintagsfliegen nicht anhand ihres Geruchs erkennen? Solange weder die Banditen, noch sie selbst sehen konnten, waren die beiden Slayer ihnen haushoch überlegen. Abgesehen vom Mund zeichnete sich jedoch keine Reaktion auf dem Gesicht des Elben ab. Egal für wie dumm er Mikos hielt - ausgesprochen dumm - wollte er ihn trotzdem haben. Eine Augenbraue Taijis wanderte nach oben, als die Feline auf den Plan trat.
"Hat man Euch nicht beigebracht, dass es unhöflich ist ein laufendes Gespräch zu unterbrechen, Eintagsfliege? Seid so gut und kriecht zurück in Euren Bau, während wir darüber berate..."
Auch Taiji wurde auf's Unhöflichste unterbrochen, indem die Frau den beiden Slayern Messer entgegen schleuderte. Es knackte hölzern, als sich die Unterarmschützer wieder um die Hände des Elben formten. Die Krallenfinger zuckten, ein Arm rauschte nach oben, um eines der Messer in seinem Flug zu unterbrechen. Zu spät drang der modrige Geruch an Taijis feine Nase. Gift. Das Messer durchschlug das Holz. Taiji spürte den winzigsten aller Stiche. Flammdorn, wenn er sich nicht täuschte. Oh, der Kampf würde alles andere als angenehm werden. Die Haut seines rechten Arms begann zu kribbeln, bevor es sich anfühlte als hätte man seinen Armpanzer angezündet. Die Haut brannte. Jedes einzelne Häärchen schien lichterloh in Flammen zu stehen. Sein Körper würde das Gift bekämpfen und besiegen. Aber bis dahin...
"Gift, Mikos. Lasst Euch nicht treffen."
Der Kopf des Elben ruckte herum. Wieder bleckte er die Zähne, dieses Mal nicht aus Freude.
"Was Euch angeht, Miss. Ihr werdet...", unterbrach sich Taiji selbst, seufzte einmal. Dies war keine Zeit für die üblichen Drohungen. So gerne er der Frau ein wenig die Haut vom Fleisch geschält hätte, hatte er jemanden dabei, der ihn vermutlich für eine gute Person hielt. Armer Irrer.
"...büßen", lautete daher das lahme Ende des Satzes. Wenn er die Frau angriff, würde sie sich in die Höhle zurückziehen, wo der Rest der Bande wartete. Das war klar. Es war Taiji auch egal. Der Elb ließ ein schmerzerfülltes Zischen hören, bevor er nach vorne rauschte. So schnell Taiji auch sein mochte, die Distanz zu der Frau war zu groß und sie selbst zu behände. Die Feline machte einen Hüpfer nach hinten, dann noch einen, drehte sich dabei recht elegant - das konnte selbst Taiji zugeben, er war schließlich ein gnädiger Herrscher - und ließ noch im Sprung mehr Messer in Richtung der beiden Slayer wirken.
Kaum dass der Elb den Eingang der Höhle hinter sich gelassen hatte, krachten bereits Schüsse. Steinsplitterchen spritzten weg. Taiji war der Frau nicht direkt gefolgt, sondern direkt hinter dem Höhleneingang zur Seite gesprungen. Die Situation war...nicht sonderlich gut. Die Höhle vor ihm war groß, groß genug um ein paar schäbigen Hütten Platz zu bieten, die irgendwer mit mehr Glück als Verstand auf wackligen Holzkonstruktionen an die Wände der Höhle gebaut hatte. Und dort wartete die Bande, Schusswaffen im Anschlag. Die Feline unterdessen sprang neben eine bekannte Gestalt. Jemand hatte dem tumben Hünen eine neue Keule in die Hand gedrückt, die vermutlich intelligenter war als er. Und er grinste. Daneben stand eine weitere Frau, diese mit einem Speer bewaffnet. Der Rest der Banditen wähnte sich in Sicherheit auf ihren Hängebrücken und in ihren Hütten weiter oben.
Wieder zischte Taiji auf. Das Gift kletterte seinen Arm hinauf. Seine Hand schloss sich um die nahe Fackel. Das Holz begann zu zischen, dann zu glühen, bevor die Flammen darauf übersprangen. Wenn er sich fühlte als würde er verbrennen, durften die Gegner das ebenfalls schmecken. Und zwar schnell. Die Schützen oben luden nach.
"Mikos! Hart und schnell zuschlagen!"

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BeitragThema: Re: Bahnhof - Gleise
Bahnhof - Gleise - Seite 2 EmptyDi 3 Sep 2024 - 18:43

20 | @Taiji
So nett und geduldig Taiji auch die Fragen des Drachensohnes beantwortete, manchmal warfen die Antworten nur noch mehr Fragen auf. Hätte er gar nicht erst fragen sollen? Sollte er weiter nachhaken? Oh, es wurde immer komplizierter und komplizierter. Er wollte wirklich gerne wissen, wieso Drachen so wichtig für Taiji waren. Schließlich war die Chance, dass er jemals einen treffen würde, äußerst unwahrscheinlich. Das hatte er doch selbst gesagt, oder? Würde es ihn glücklich oder zufrieden machen, einen zu treffen?

"Gift?!"
Vollkommen überrascht ruckte der Kopf des Braunhaarigen zu seinem Kollegen. Natürlich wusste er, was Gift war, doch er wusste nicht, dass Zweibeiner damit ihre Waffen verstärkten. Er kannte es nur im Zusammenhang mit Pflanzen und einigen wenigen Tieren. Selber in Kontakt damit gekommen war er aber bisher noch nie, weshalb er auch den Geruch nicht erkannt hatte. Doch woher wusste Taiji davon? "Wurdest du getroffen? Was für Gift?" Sorge schwang in seiner Stimme mit. Er wollte doch verhindern, dass sein Kollege noch weiter verletzt wurde. Wieso war es so schwer, jemanden zu beschützen?
Auch der nächsten Reihe Wurfmessern wich Mikos glücklicherweise erfolgreich aus, auch, wenn es die Feline alles andere als leicht machte. Glücklicherweise schien ihr Fokus überwiegend auf Taiji zu liegen, sodass er selbst zügig auf den Höhleneingang zusteuern konnte. Eine ganze Reihe Schüsse, die nur wenige Zentimeter vor seinen Füßen in den Boden knallten, hielten ihn jedoch ab, diese zu betreten. "Hart und schnell!", wiederholte er bestätigend. "Sei du achtsam!" Aber er konnte unmöglich schneller sein als diese Schusswaffen! Verzweifelt blickte er hin und her, beobachtete, wie Taiji die Holzgebilde, die sich an die Wand schmiegten, in Brand steckten. Langsam kletterte das Feuer den Schützen entgegen, doch diese schien es noch nicht zu beunruhigen. Sie mussten als erstes weg, definitiv. Sonst kam er nicht sicher an den Rest der Truppe heran. Der Keulenschwinger strahlte dem Drachensohn bereits mit einem breiten, strahlenden Grinsen erwartungsvoll entgegen. Dieser ... dieser Mistkerl! Doch er würde noch einen Moment lang warten müssen. Mikos ließ sich nicht provozieren.
Stattdessen konzentrierte er sich auf seinen Sand, rief mit nach oben gerissenen Armen eine immer größer werdende Menge zu sich. Als er schließlich genug hatte, streckte er die Arme fließend nach vorne aus, als würde er jemanden in einer herzlichen Umarmung empfangen wollen. Der Sand strömte auf die Schützen zu, deren Bewegungsfreiheit durch die Flammen zunehmend eingeschränkt wurde. Er quetschte sich unter ihre Schuhsohlen und als sein Herr die Handflächen auf sich selbst richtete und die Hände wieder zu sich holte, zog er sie allesamt von den Füßen und hinab auf den Boden. Überraschte Schreie hallten durch den Raum, dabei war der Sand doch äußerst sanft, krümmte ihnen (noch) nicht einmal ein Haar! Jetzt, wo sie ihr Gleichgewicht und ihre Waffen im sandigen Durcheinander verloren hatten, nutzte der Drachensohn seine Chance und schlüpfte unter der schwingenden Keule hinweg, die der Halbriese auf ihn zudonnern ließ. Scheinbar hatte er kapiert, dass er nicht länger im Schutz seiner schießenden Kollegen stand und handeln musste. Doch die Revanche musste noch warten. Erst einmal knöpfte sich Mikos nun die Schützen vor. Diese versuchten zwar, vom Fleck zu kommen, doch der nun sandige Untergrund bereitete ihnen Schwierigkeiten. Ein Problem, das er nicht hatte, seine Füße flogen über den weichen Boden, als wäre er fest wie die fließenden Schläge, die er austeilte.
Im Gegensatz zu den meisten Zweibeinern hatte der Sha die Angewohnheit, mit den Handballen zuzuschlagen anstatt den Fäusten, doch das nahm seinen Hieben nicht den wumms. Ein Schütze nach dem Anderen wurde in die Traumwelt geschickt, noch bevor der Keulenschwinger ihn wieder erreichen konnte. Der letzte fiel gerade zu Boden, als der massive Holzknüppel ein weiteres Mal nach dem eher schmächtigen Wüstenkind schwang. Dieses Mal traf sie sein Ziel, das es nicht mehr schaffte, sich noch rechtzeitig zu ducken. Mit ordentlich Schwung wurde Mikos zurückgeschleudert, knallte mit dem Rücken gegen die Höhlenwand. Schmerz durchzuckte seinen Körper, die Welt drehte sich. Die Kraft dieses Kerls war doch nicht mehr normal! Trotzdem versuchte der Braunhaarige, den nächsten Keulenhieb mit den Händen abzufangen, denn er kam nicht schnell genug wieder auf die Beine. Gegen den Kerl war er aber nunmal nur ein schmächtiger Lauch. "Taiji!", quietschte er. Die Hände klammerten sich um das raue, splittrige Holz, um es davon abzuhalten, auf seinen Körper einzukrachen. Aber wirklich lange würde er es wohl kaum aushalten, seine Arme zitterten bereits ... "Rache ist süß, hohoho! Gib's auf Kleiner!"


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BeitragThema: Re: Bahnhof - Gleise
Bahnhof - Gleise - Seite 2 EmptyFr 6 Sep 2024 - 17:37

20 | @Mikos | Mana: 70/100

"Flammdorn!", brüllte Taiji auf die Frage noch zurück als würde der Name der Pflanze seinem Kollegen irgendetwas sagen. Es war kein freundliches Gift, das die Feline verwendete. Im Gegensatz zu manchen Substanzen, die ihre Ziel einschläferten oder schmerzlos versterben ließen, sorgte dieses für Schmerzen. Es war ein Gift, das nur jemand anwenden konnte, der foltern wollte oder der seine Freude am Leid anderer hatte. Es wäre bewundernswert gewesen, wenn es durch die Adern von jemand anderem wandern würde. Aber leider waren es Taijis Venen, die sich nacheinander mit Feuer füllten und nicht die wortwörtlich irgendeiner anderen Person, bei der das Vorgehen akzeptabel gewesen wäre.
Die glimmenden Augen des Elben richteten sich auf das Dreiergespann in der behelfsmäßigen Arena. Die Schützen luden noch nach. Ihre Waffen waren krude. Keine von ihnen schien über mehr als eine Kugel in der Kammer zu verfügen. Oder wie auch immer das bei diesen widerlichen Dingern hieß. Vielleicht hatte er also genug Zeit um wenigstens einen der drei Kontrahenten auszuschalten, bevor eine neue Salve heran peitschte und Mikos und ihn um ein paar Löcher im Körper erweiterte. Taiji verkreuzte die Unterarme vor dem Gesicht, richtete sich auf das Dreiergespann aus und stürmte los. Zwei Wurfmesser sirrten heran, unter denen er sich durchduckte. Wie viele von diesen Dingern hatte die Frau bitte? Die Feline tanzte auf ihren Katzenpfoten hin und her, machte eine kleine Drehung hinter ihre mit dem Speer bewaffnete Kollegin. War das hier ein Spiel für sie? Sie würden schon sehen, wer als letztes lachte. Aber zuerst...stürmte der Hüne einfach an Taiji vorbei. Was zum...? Wollte der sich mit Mikos anlegen? Na, ihm kam das grade recht. Ein Gegner weniger, den er gleichzeitig bekämpfen musste.
Bedrohlich senkte sich die Spitze des Speers dem Elben entgegen. Der bremste ab und kam vor den beiden Frauen zum Stehen. Vornübergebeugt und mit gebleckten Zähnen mochte er grade eher den Eindruck eines Tiers erwecken als der anwesende Tiermensch. Die glimmenden Augen richteten sich auf den Speer. Die Spitze war aus verhasstem Metall. Der Schaft aus Holz. Damit konnte er arbeiten. Wieder zuckte der Speer nach vorne. Taiji machte einen Schritt nach hinten, dann noch einen. Wieder einen. Wo war die Feline? Ah, hinter ihrer Kollegin während diese ihn durch die Arena trieb wie einen tollwütigen Eber. Und sie sammelte ihre Wurfmesser ein. Großartig.
Schmerzensschreie erklangen. Es regnete Schützen. Ausgezeichnet. Der brennende Unterarmschutz knackte. Ein wenig Asche löste sich davon. Hm. Der von Mikos verteilte Sand spritzte auf, als Taiji ihn mit einem Tritt nach oben und in Richtung der Augen der Speerträgerin beförderte. Die Frau riss ihre Waffe schützend vor den Körper. Taiji konnte das Holz auf der Zunge schmecken, als sich seine Zähne um den Schaft schlossen. Eiche. Recht alt. Und für so etwas war ein Baum gestorben. Tsk. Es knackte, als das Holz zwischen seinen Zähnen nachgab als bisse er durch Gelee. Die Speerträgerin gab noch einen Laut irgendwo zwischen Ersetzen und Erschrecken von sich, bevor sich Taijis brennende Klauenhand um ihre Kehle schloss und sie in den Boden rammte, den flammenden Schmerz in der Hand ignorierend.
"Taiji!"
Der Kopf des Elben ruckte herum. Mikos wurde von dem Keulenträger bedrängt. Taijis Augen weiteten sich. Nein! Mikos war sein Versuchsobjekt! Nicht das Opfer von irgendwem anders. Seins! Ein Knurren drang aus Taijis Kehle, als er sich in Bewegung setzte. Die Schritte wurden ungelenker. Die Füße nur kurz aufgesetzt. Jeder Schritt ließ sengenden Schmerz bis hoch in die Knie lanzen. Aber trotzdem drückte sich Taiji vom Boden ab und verkrallte sich im Rücken des Hünen. Eine brennende Krallenhand schloss sich um dessen Gesicht, versuchte Augen und Mund zu erreichen und zu ziehen.
"Wagt es nicht Hand an ihn zu...nfh."
Zwei weitere Schüreisen bohrten sich in Taijis Schulter. Von hinten. Die Feline hatte ihre Wurfmesser wieder eingesammelt. Zwei davon ragten nun aus Taijis Rücken. Der Elb verstärkte die Kraft um das Gesicht des Mannes, der nun endlich von Mikos abließ und mit wild wedelnden Händen versuchte den Elben abzuschütteln. Wenig Zeit für den anderen Slayer sich zu entspannen, flog doch schon das nächste Wurfmesser heran, dieses Mal in seine Richtung. Hüne und Elb gingen ineinander verkeilt zu Boden. Die Feline musste wohl Mikos übernehmen.


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BeitragThema: Re: Bahnhof - Gleise
Bahnhof - Gleise - Seite 2 EmptyMo 9 Sep 2024 - 18:31

21 | @Taiji
Ein weit aufgerissenes Auge war fest auf den riesigen Kerl, der vor Mikos türmte, gerichtet. Die plötzlich so schwach wirkenden Hände gaben ihr bestes, um den restlichen Körper vor der bedrohlichen Keule des Halbriesen zu schützen, doch mit jeder Sekunde schwand die Kraft in ihnen ein wenig mehr. Wieso bloß konnte Mikos nicht so stark sein wie sein Vater? Dieser hätte den Keulenschwinger mit einer einzigen Sandwelle besiegen können. Dafür brauchte er nicht einmal seine Pranken, der Sand gehorchte seinem gesamten Körper. Diesen Punkt hatte sein Sohn noch nicht erreicht, er war vollkommen auf seine Hände angewiesen, um den Sand zu bändigen. Dementsprechend war er gerade vollkommen hilflos. Ihm blieb nichts anderes übrig, als ein weiteres Mal um Hilfe zu flehen.  Er war heute wirklich kein guter Kollege. Es wäre ein Wunder, wenn Taiji ihn noch nicht als Last ansah.
Trotzdem eilte er dem Braunschopf zur Rettung. Furchtlos, fast schon wie ein wahrer Held, riss er den gewaltigen Mann zurück und rang ihn sogar zu Boden. Dabei hatte er doch sogar mit dem Gift zu kämpfen. "Danke!" Sofort rappelte sich der Drachensohn wieder auf, schüttelte hastig die überanstrengten Arme aus. Sie fühlten sich ein wenig an, wie weichgekochte Pasgetthi. Oder wie diese merkwürdigen, langen Nudeln, die die Menschen so gerne mit Tomatensoße aßen, noch gleich hießen.
Zeit zum Erholen blieb jedoch keine. Die Feline jagte ihm einige Wurfmesser um die Ohren, während sie sich gefährlich nah Taiji und ihrem Verbündeten näherte. Mikos würde nicht zulassen, dass sie sie erreichte! So wie sie es eben getan hatte, feuerte nun er mehrere spitze und scharfe Geschosse aus Sand in ihre Richtung. Das erste streifte ihre Wange, dem Rest wich sie geschickt aus. Ihre schmalen, aber aufmerksamen Augen richteten sich auf ihn. Sie wirkte ... genervt? Ja, sie war vermutlich genervt. "Dann kümmre ich mich eben erst um dich", fauchte sie, die großen Ohren hatte sie zurückgelegt. Kaum hatte sie ihr letztes Wort gesprochen, stürmte sie auch schon auf den Sha zu. Dieser machte zügig einige Schritte zurück, um mehr Zeit zu bekommen, seinen Sand zu sammeln. Als sie schließlich zu nah kam, brachte er die unzähligen Körner in eine klingenähnliche Formation und ließ diese ausladend um sich herumwandern. Einige dieser Klingen erwischten die Katze und hinterließen nicht nur feine Schnitt- sondern auch Schürfwunden, ehe sie allesamt wieder zerfielen. Sie ließ zwar ein weiteres Fauchen hören, ließ sich von den recht oberflächlichen Verletzungen jedoch nicht zurückhalten, zückte eines ihrer Messer und schwang es in ausladenden, aber trotzdem eleganten Bewegungen nach ihm. Es wirkte, als würde sie ihn mit ihrer Waffe zum Tanzen einladen. Etwas, das Zweibeiner scheinbar gerne taten, wovon Mikos jedoch keine Ahnung hatte. Trotzdeml ieß er sich darauf ein. Nahm sie einen Schritt nach vorne, trat er einen zurück. Wischte sie mit ihrem Messer nach ihm, duckte er sich oder drehte sich zur Seite. Doch auch umgekehrt wich sie leichtfüßig jedem seiner Hiebe und Tritte aus.
Was wie ein komplett ausgeglichener Kampf wirken mochte, war von dem Braunhaarigen jedoch ganz genau so gewollt. Mit jedem Schritt lockte er sie ein wenig weiter auf den Sand, der noch immer großflächig herumlag. Denn dort war er unschlagbar. Sobald er sich bewegen konnte, ohne den weichen Untergrund zu verlassen, hatte er gewonnen. Und nun war es endlich soweit. Sie fegte mit dem Messer über seinen Kopf hinweg, doch anstatt sich einfach nur zu ducken, erfüllte er den Sand unter sich mit einem Hauch von Mana, sodass er problemlos zwischen ihren Beinen hindurchrutschen konnte. In der selben Bewegung packte er eines der Beine und ließ sich einfach weiterrutschen, sodass er sie zu Boden zerrte. Noch bevor sie überhaupt versuchen konnte, sich auf dem weichen Untergrund wieder aufzurappeln hatte er sie unter sich zu Boden gepinnt. Sand sammelte sich um seine Hand, bevor sie hart und schnell gegen ihre Schläfe donnerte und sie in einem einzigen, gezielten Schlag ausknockte.
Der Drachensohn schnaufte. Er war erleichtert, aber auch erschöpft. Die große Menge an Zaubern innerhalb kürzester Zeit hatten sehr an seinen Kräften gezehrt. Sein Fokus lag jedoch nach dem beendenden Schlag weder auf sich selbst, noch auf der Katze. Er huschte gemeinsam mit dem rubinroten Auge sofort hinüber zu Taiji. So schnell eine Füße nur konnten, trugen sie ihn zu dem Schwarzhaarigen hinüber. "Taiji! Ich habe zugeschlagen, hart und schnell, wie du gesagt hast! Bist du okay? Geht es dir gut? Das Gift! Ich weiß nicht, was Flammdorn ist! Wie soll ich dir helfen?!"

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BeitragThema: Re: Bahnhof - Gleise
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21 | @Mikos | Mana: 45/100

Der Hüne bockte unter Taijis Griff wie ein störrisches Ross. Nur war er weniger vernünftig als ein solches und beugte sich nicht einfach dem Willen des Elben. Und der Mann hatte nicht einmal Zügel, an denen man hätte reißen können. Unter schlangenartigem Zischen knallte Taiji mit dem Kerl zusammen seitlich auf den Boden. Alleine bei der Berührung seiner Kleidung, die sich jetzt noch näher an den Körper schmiegte, hätte er sich am liebsten selbst mit Sandpapier abgeschliffen. Jedes einzelne Häärchen auf der Haut schien zu einem brennenden Dolch zu werden und sich in ihm zu versenken. Er musste das hier schnell beenden, bevor der Schmerz unerträglich wurde. Der Mann wand sich in seinem Griff, legte die Pranken an die gepanzerten Hände des Elben. Selbst durch das schützende Holz hindurch war jede einzelne Berührung als bissen ihn tausende unsichtbarer Ameisen. Taiji verstärkte den Druck seiner Finger, bis der Widerstand unter ihnen nachgab. Das Grunzen des Hünen wurde zu schmerzerfüllten Kreischen. Und er umfing nun Taijis Arme mit seinen Händen, riss daran, ließ seinen eigenen Schädel gegen den Taijis knallen. Der Elb taumelte einen Schritt nach hinten, als er aus dem Griff entlassen wurde. Heulend wie ein Schlosshund wandte der Mann sich um.
Fauchend und mit gebleckten Zähnen warf sich Taiji seinem Gegner entgegen. Das brennende Holz der langsam abfackelnden Hütten knackte, als sich ein Splitter daraus löste und sich dem Elben anschloss. Ein Hieb, der eine Welle an Flammen durch Taijis Arm sandte, ließ den Hünen einen Schritt nach hinten taumeln. Kurz darauf spross ihm ein glühender Holzsplitter aus der Brust. Weiterhin zischend wie ein Teekessel kurz vor dem Exitus umfing Taiji den Holzsplitter mit einer Klauenhand. Das Holz zog ein paar Blutspritzer hinter sich her, als es aus dem Leib des Mannes gerissen wurde. Und es senkte sich wieder herab. Mit einer abschließenden Kopfnuss, vor der sich zwei glimmende, hölzerne Hörner aus Taijis Stirn bohrten, ging der gewaltige Kerl zu Boden.
Schwer atmend brach der Elb in die Knie. Die Hörner auf seinem Kopf lösten sich auf, im gleichen Moment wie er zischend vor Schmerz zur Seite fiel. Das Gift hatte sich vollständig ausgebreitet. Einfach so wenig wie möglich bewegen. Die Finger des Elben verkrallten sich in den Sand. Einfach...nicht bewegen. Zu Boden gebracht von einem Gift! Wie lachhaft. Er war der Meister der Alchemie! Kein Gift sollte ihn zu Boden bringen können.
Schwächlicher glimmende Augen richteten sich auf Mikos, als dieser heran eilte. Er schien gewonnen zu haben. Natürlich hatte er das. Das sollte er besser auch, nachdem Taiji für ihn zwei Messer gefangen hatte. Und jetzt war er an der Reihe das zurück zu bezahlen.
"Gut. Hör zu. Genau! In meiner linken Tasche sind Bandagen und zwei Tiegel. Das sind die steinernen Gefäße. Du nimmst die Bandagen und den grün markierten Tiegel. Dann ziehst du mir die Messer aus dem Rücken, beschmierst die Bandagen mit dem Inhalt des Tiegels und legst die Bandagen mit der beschmierten Seite auf die Wunden. Hast. Du. Das. Verstanden?"
Unstet ging der Blick Taijis an dem anderen Slayer vorbei. Das würde zwar nichts gegen das Gift bringen, was bereits in seinem Körper war, aber verhindern, dass weiteres eindrang. Außerdem mussten die Messer da raus. Sie saßen zu lose, um sie einfach in den Wunden stecken zu lassen. Und das ganze geschah am besten auch noch schnell, da sich die Höhle langsam aber sicher mit Rauch zu füllen begann. Wessen dämliche Idee war es gewesen hier alles anzuzünden?
Taiji ließ das Geschehen der letzten Minute Revue passieren, während er sich wünschte sich mit dem Sand wenigstens die Haut der Wange abschaben zu können. Er war das gewesen. Dann war es eine gute Idee gewesen.

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